da s Maga zin zur Renggli-Wohnkultur
Ausgabe Juni 2015
10 Endlich zu Hause Max und Maja Hofmann: Vom Albtraum zum Traumhaus.
4 Die Planung einer natürlichen Entwicklung Ausbau der Heimstätte Bärau: Der Wandel ist eine sichere Konstante.
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Ein Tag mit Beat Steffen Schweizer Sackmesser, mobiler Einsatztrupp, Special Agent.
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EDITORIAL
Die Freiheit von Holz Mit dem Vorhandenen auskommen. Während meines
14 Die fortschrittliche Grille La Cigale, Genf: Das grösste Minergie-P-Sanierungsprojekt der Romandie.
Sabbaticals bin ich diesem Gedanken oft begegnet. So packt man als Reisender meist nur das Nötigste ein und hat damit auszukommen. Auch mein Reiseziel Australien zeigte mir, dass es mit uns wohlbekannten Einschränkungen auskommen muss. Denn der – im Gegensatz zur Schweiz – mit Weite gesegnete Kontinent ist in vielen Teilen unbewohnbar und an den Küsten, wo die Menschen leben wollen, ist das verfügbare Bauland knapp. Wo es Grenzen gibt, sind also Ideen gefragt, diese zu überwinden. Wie wir dies im Holzbau tun, zeigt Ihnen
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dieses Magazin. So baut die Heimstätte Bärau ihr Raumund Pflegeangebot auf dem bestehenden Areal erheblich aus, ohne den Heimbetrieb zu stören. Erweiterungsbauten in Holzbauweise sei Dank. In Genf hat die Baugenos-
HoHo, liebe Freunde
senschaft La Cigale 19’000 Quadratmeter Wohnfläche
Das höchste Holzgebäude der Welt.
auf den ehrgeizigsten Minergie-Standard hochrenoviert
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gar das weltweit höchste Holzgebäude: 24 Geschosse,
g a s t b e it r ag
Schweiz erlauben seit diesem Jahr auch Hochhäuser bis
Wohnraum Garten Von Gartenbau-Profi Marco Meier.
22 Sportliche Leistung Dreifachturnhalle in Schötz: S chneller, höher, stärker.
– natürlich in Holz. In Österreich entsteht nächstes Jahr 84 Meter. Die neuen Brandschutzvorschriften in der 100 Meter in Holzbauweise. Ein Hoch auf die neuen Grenzen, die uns Freiheit schenken! Sie lesen in diesem Magazin zudem, wie Holz auch im Einfamilienhausbau Gutes tut und ein Bauherrenpaar aus einem Albtraum befreit. Und wie in Schötz eine Dreifachturnhalle entsteht, deren riesige Dachelemente sich auch von beschränkten Strassenverhältnissen nicht stoppen liessen. Wir wünschen Ihnen entfesselnde Lektüre!
Max Renggli CEO, Renggli AG
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Fa k to r r au m
Die Planung e iner natürlichen Entwicklung Wandel ist heute eine sichere Konstante – und damit planbar. Die Taktik dazu lautet: Denke gross, aber handle Schritt für Schritt. Die Heimstätte Bärau ist ein Beispiel für eine kontrollierte, vorbildliche Arealentwicklung im Rahmen weiser Voraussicht.
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ie Ursprünge der Heimstätte Bärau gehen bis ins Jahr 1784 zurück. Damals hiess die Einrichtung «Armen-, Arbeits- und Erziehungs a nstalt». Rund hundert Jahre s päter war es
eine reine Männeranstalt und beherbergte 335 «Versorgte». 1970 eröffneten am jetzigen Standort sieben neue Häuser und einige Umbauten: jetzt als P flegeheim Bärau. Rund dreissig Jahre später riss man diese Häuser ab – sie erfüllten die Anforderungen nicht mehr, die Zeiten haben sich gewandelt. Keiner weiss, was in hundert Jahren sein wird. Aber als planende und ausführende Generalunternehmung war Renggli angehalten, sich nicht nur mit dem Hier und Jetzt zu befassen, sondern auch mit der Zukunft. Wie ü bersetzt man Wandel in Ge-
bäulichkeiten? Wie viel dürfen Perspektiven für morgen heute kosten? Ab 2004 errichtete Renggli in Etappen unter anderem acht neue Bewohnerhäuser im Minergie-Standard. Die Holzbauweise und die m inutiöse Bauplanung ermöglichten es, die Bauemissionen so g ering zu halten, dass der A lltag der Bewohnerinnen und Bewohner damals kaum gestört wurde. Auch an die Zukunft wurde gedacht. Und damit waren die Voraussetzungen für die nächste anstehende Bauetappe optimal.
Ge schichte der Heims tät te Bär au
1784
1996 – 2002
2004 – 2007
Gründung, Bau und Inbetriebnahme der Armen-, Arbeits- und E rziehungsanstalt.
Um- und Neubau der eigenen Landwirtschafts-, Gärtnerei-, Gastronomie- und Wäschereibetriebe.
Renggli realisiert als General unternehmerin den Neubau von acht Häusern im Minergiestandard.
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Ph i loso ph i e . Das Haus soll sich den Bewohnern anpassen, nicht umgekehrt.
2007
2014
2015
Bau des Autistenhauses im H olzsystembau und Übernahme der Wohngruppe mit autistischen Menschen.
Erweiterung des Wohnangebots mit dem neuen KBS-Pavillon für Menschen mit stark herausforderndem Verhalten.
Acht Bewohnerhäuser werden durch Renggli in vier Etappen aufgestockt.
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«Dass wir uns vor zehn Jahren für den Holz systembau von Renggli entschieden haben, zahlt sich heute bei den Erweiterungsbauten aus.» Pe t e r D u co mm u n , CEO B ä r au
Unters tützung für bauliche Erneuerungen Die bauliche Entwicklung von ganzen Arealen ist ein langfristiger, interdisziplinärer Prozess. Unter dem Titel ReGeneration fasst Renggli seine Kompetenzen im Bereich Anbauten, Umbauten, Aufstockungen und Ersatzneubauten als Dienstleistungsangebot zusammen. Mit ReGeneration begleiten wir Liegenschaftsbesitzer (Private und Professionelle) sowie Architekten vom Erstgespräch über die strategische Planung und Projektentw icklung bis hin zum Bau ener getisch optimierter Gebäude und Erweiterungen aller Art.
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Raumgewinn. Erweiterung des Pflege- und Betreuungs angebots dank flexibler E rweiterungsbauten.
Zehn Jahre nach der baulichen und betrieblichen Neuausrichtung klopft der Wandel in Bärau wieder an die Tür. Das Bedürfnis nach Einzelzimmern und der allgemeine Platzbedarf sind gestiegen: Bis Anfang 2016 sollen weitgehend allen 360 Bewohnern Einzelzimmer zur Verfügung stehen. Eben mal Raum für 73 zusätzliche Zimmer schaffen, geht gut, wenn man im Holzsystembau tätig ist. Wiederum in Etappen stocken wir bis Ende nächsten Jahres acht B ewohnerhäuser auf. Es entstehen kleinere, ruhige Wohngruppen mit familiärem Ambiente. Parallel dazu hat die Heimstätte mit einem Neubau, dem KBS-Pavillon, ihr Pflegeangebot weiter ausgebaut. KBS ist die Koordinations- und Beratungsstelle für äusserst anspruchsvolle Platzierungen; geeignete Betreuungsplätze für Menschen mit stark herausforderndem Verhalten
«Die Heimstätte Bärau war der beste Prüfstein für unser ReGeneration- Programm, jetzt ist sie eine überzeugende Referenz.»
werden dringend gesucht. Auch hier sind besondere
B EAT RENGGLI
bauliche Massnahmen nötig, um den hohen Betreuungs
PROJ EKT B ERATER , RENGGLI AG
bedarf und die Sicherheit der Bewohner und Mitarbeitenden zu garantieren. Die wohnliche Atmosphäre, die Holzbauten ausstrahlen, wie auch das leichte Eigengewicht für Aufstockungen, die emissionsfreie Vorfertigung im Werk und vor allen Dingen die eigene Flexibilität m achen Holz für dynamische Pflegeinstitutionen wie die Heimstätte Bärau klar zum Baustoff erster Wahl.
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Endlich z u hause Nach einer frustrierenden Neubau-Erfahrung hat das Bauherrenpaar Max und Maja Hofmann bei einem Spaziergang in Geuensee zwei tolle P arzellen entdeckt und auf einer Messe die Firma Renggli.
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as gibt es Schlimmeres als Baumängel in einem Neubau, mit dem man sich e inen Traum erfüllen wollte? Zwei Jahre lang hatten die Hofmanns unter baulichen
Unzulänglichkeiten ihres neuen Einfamilienhauses g elitten, bis ihnen der Geduldsfaden riss. Als sie dann auf einem Spaziergang oberhalb von Geuensee auch gleich zwei herrliche Parzellen entdeckten, war ihr neuer Horizont gesteckt. Hier konnten sie es sich vorstellen, von einem Balkon und Garten aus den Blick auf die Innerschweizer und Berner Alpen zu geniessen. Hier sollte ein K üchentisch zum Mittelpunkt des Alltags werden. Ein Fitnessraum, eine Sauna, ein Werkraum – hier gehörten sie hin. Und sogar ein Modelleisenbahn- Paradies müsste Platz haben, das wünschte sich der Hausherr – etwas mehr als die Hausherrin. Auf der S uche nach einem Architekten stiessen die beiden an einer Baumesse auf Renggli. Da ihnen gefiel, was sie sahen, und sie von Holz im Wohnbereich schon länger angetan waren, wagten sie den Neubeginn mit Renggli.
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Ambiente. Die Holzdecke verbindet K端che und Wohnzimmer nahtlos.
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Dieses Mal sollte einfach alles klappen – Maja und Max haben Hofmanns zum Sonnendeck erklärt. Die Terrasse Hofmann wussten genau, was sie wollten, und hatten verläuft über zwei Seiten des Hauses, so entgehen ihnen aufgrund ihrer Bauerfahrungen ihre Sinne für die D etails weder die ersten noch die letzten Sonnenstrahlen des geschärft. Die Küche, ebenerdig mit dem G arten, sollte Tages. Ausserdem laden hier Bibliothek, Sofa und TV die weissen Wände und die Holzdecke der übrigen Räu- zum V erweilen ein, besonders gerne genutzt von Maja me übernehmen, nicht aber das Parkett am Boden: lie- H ofmann – wohl als Pendant zu Max Hofmanns Modell ber Feinsteinzeugplatten, die sind weniger heikel. Eine eisenbahn-Raum im Untergeschoss. Nach dem Pech Kochinsel, nein, nur eine kleine Insel zum Rüsten, bitte. beim letzten Neubau sind die Hofmanns endlich in ihrem «Wir wollten wieder in der Küche essen können», sagt wahren Zuhause angekommen. Alles ist genau so, wie Maja Hofmann, und der Küchentisch am Fenster ist für sie es sich vorgestellt und wie sie es verdient haben. sie klar der wohnstrategisch wichtigste Ort. Gäste bittet «Nach dem Albtraum mit unserem vorherigen Bauproman natürlich an den nahen Esszimmertisch im Wohn- jekt sind wir nun wunschlos glücklich mit unserem neuraum, wo man ihnen eine prächtige Aussicht oder auch en Zuhause», sagt Maja Hofmann und strahlt wie ein ein Cheminéefeuer servieren kann. Das Obergeschoss Maikäfer.
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Die fortschrittliche Grille Besonders schön zirpt eine Grille in Genf. Die Bau genossenschaft «La Cigale» (franz. die Grille) hat 13 Mehrfamilienhäuser mit höchsten Energieambitionen renoviert: das grösste Minergie-P-Sanierungsprojekt der Romandie.
Die Schaffung von günstigem Wohnraum stand 1952 im Vordergrund, als die Mehrfamilienhäuser an der Rue de Vermont in Genf entstanden. Energetische Fragen waren damals noch nicht so wichtig. Doch in unseren Tagen kann eine sanierungsbedürftige Ölh eizung einiges an energetischen Betrachtungen und Diskussionen auslösen. Die Baugenossenschaft «La C igale» hat die Möglichkeiten für Gebäude dieser G rösse ausgeleuchtet und sich mutig für die radikalste Option entschieden: 273 Wohnungen sollten künftig nicht nur ohne fossile Brennstoffe beheizt werden, s ondern auch gleich den strengen Minergie-P-Richtlinien genügen.
Günstiger Wohnraum für die Genfer Arbeiterklasse
1952
273 renovierungsbed端rftige Wohnungen
18,5 Millionen Franken Investitionsvolumen
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Gewinn des Nachhaltigkeits足 preises des Kantons Genf und des Schweizer Solarpreises
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Mit Sonnenkraft voraus ging es dem Minergie-P- Horizont entgegen: Die 1600 m2 grosse Photovoltaik anlage und die Wärmepumpe heben den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch von 0 auf 97 % an. Die neue Gebäudehülle, die im Renggli-Werk vorgefertigten Isolationen der Loggien und Dachelemente tun ihr Weiteres. Der Nutzen dieser Massnahmen zeigt sich in einer simplen Rechnung: Bezahlten die Bewohner einer 4-Zimmer-Wohnung bisher 700 Franken Miete plus 150 Franken Nebenkosten, so bezahlen sie nach der hochw ertigen Renovation zwar 190 Franken mehr Miete, dafür nur noch 70 Franken Nebenkosten. Das ergibt insgesamt einen moderaten Aufschlag von 13 %. Die aussergewöhnliche Energieleistung dieser Häuser ist nicht unbemerkt geblieben. La Cigale erhielt nicht nur den Nachhaltigkeitspreis des Kantons Genf, sondern auch den Schweizer Solarpreis 2014. «Für unsere Mehrfamilienhäuser und für die Lebensqualität unserer Genossenschafter ist die Renovation ein echter Quantensprung», sagt Genossenschaftspräsident Guy Tornare. Unter diesen Mehrwert fällt bei Genossenschafterin Quiéta von Gunten spontan die Loggia, die dank einer beweglichen, dämmenden Glasverkleidung bei jedem Wetter genutzt werden kann, ohne die Energiebilanz zu gefährden.
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Monate Renovationszeit, aufgeteilt in fünf Etappen
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Leistung Renggli AG: Seiten- und Frontwände der Loggien und hoch isolie rende Deckenelemente im Holzsystembau im Gesamt umfang von 11’000 m² Elementflächen, vorgefertigt im Werk und montiert an bewohnten Gebäuden.
1700 Quadratmeter Photovoltaik
www.youtube.com/renggliag http://renov-lacigale.ch/de
Bauherr
Baugenossenschaft La Cigale
Architektur François Baud & Thomas Früh, Atelier d’architecture EPFL-SIA, Genf Seiten- und Frontwände Renggli AG der Loggien und hoch isolierende Deckenelemente im Holzsystembau Bauzeit Frühling 2013 bis Frühling 2014, in fünf Etappen
J é rô m e Pug in
C l au d e G u i llo d
Technischer Projektberater, Renggli AG
Verantwortlicher Kundenportfolio Brolliet SA – Verwaltungsrat von La Cigale
«Unser Projektteam in Schötz hatte einige Knacknüsse
«Als wir mit diesem Projekt starteten, gab es in der
zu lösen: Wie befestigen wir die grossen Wandelemente
Schweiz noch kein vergleichbares Projekt. Deshalb
an den bestehenden Massivbau, wie verstärken wir die
haben wir grosses Gewicht auf die Kommunikation
Dachkonstruktion, um die grossflächigen Dachelemente
zwischen dem Verwaltungsrat und den Genossen-
verlegen zu können? Hier wurde viel Pionierarbeit
schaftern von La Cigale gelegt, es gab viel Über
geleistet. Ich finde es toll, wenn man in städtischen
zeugungsarbeit zu leisten. Unsere grösste Befürchtung
Zonen solche Sanierungen realisieren kann. Viele
war, an der Generalversammlung keine Unterstützung
Massivbauten aus den 40er- oder 50er-Jahren sind aus
für unser Vorhaben zu erhalten. G lücklicherweise ist
heutiger Sicht riesige Energieschleudern. Darum war
unser Vorschlag mit grosser Mehrheit angenommen
es wichtig, zu beweisen, dass man so viele Wohne in
worden. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden:
heiten zusammen sanieren und dadurch extrem viel
Wir haben unsere energetischen Ziele vollständig
Energie einsparen kann.»
erreicht.»
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F r a nçoi s Bau d Architekt, François Baud & Thomas Früh
«Unser Fokus lag auf der energieeffizienten Gebäudehülle und Architektur. Schnell hat sich herausgestellt, dass die Wärmebrücken der Balkone das grösste Problem darstellen. Das führte zum Vorschlag, die Balkone zu schliessen um daraus komfortable, unbeheizte Loggien zu machen. Der Einsatz von sehr grossen, vorfabrizierten Loggia- und Dachelementen aus Holz haben es uns ermöglicht, die gesteckten Ziele zu erreichen. Gleichzeitig konnten wir damit die Montagedauer beachtlich reduzieren. 13 Monate für 13 Mehrfamilienhäuser, c’est pas mal.»
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© cetus Baudevelopment GmbH
world wide wood
HoHo, liebe Freunde Es ist nicht mehr bloss eine faszinierende Idee, ab dem nächsten Jahr wird es gebaut, und zwar in Wien: das HoHo Wien. Das Holz hochhaus wird mit 24 Geschossen und 84 Metern als höchstes Holzgebäude der Welt zum grandiosen Bannerträger für Holz im Städtebau.
Gebaut werden eigentlich drei Holzhochhäuser im möglich, sogar bis 100 Meter Höhe. Ganz klar: Holz ist Passivhaus-Standard. In dieser Gruppe stellt aber das im Siedlungs- und Städtebau auf dem aufsteigenden eine auch alle andern Holzhäuser der Welt in den Ast. Der Prime Tower aus Holz wird k ommen. S chatten. Natürlich ist, der Statik geschuldet, auch B eton im Spiel. Mit schubsteifen Holz-Beton-Verbunddecken und Massivholzplatten werden die Lasten Stockwerk für Stockwerk abgetragen. Die Betonteile in der Holzkonstruktion machen sich neben dem Schallschutz auch für den Brandschutz nützlich, in Kombination mit kleinen Brandschutzabschnitten und einer Eigentümer / Auftraggeber cetus Baudevelopment GmbH, Sprinkleranlage. Dieser Bau widersteht so dem Feuer ganze 15 M inuten länger, als es die Vorschriften verlan-
Caroline Palfy / Günter Kerbler
Architektur und Planung Rüdiger Lainer, Rüdiger, Lainer + Partner ZT GmbH
gen. Seit Anfang Jahr orientiert sich auch die Schweiz Bauweise Holz-Hybridbauweise bei den Brandschutzvorschriften nicht mehr am Bau- Nutzung Mietwohnungen, Büroflächen material per se, sondern an der Wirksamkeit der Etagen höchstes Bauprojekt 24 Geschosse, 84 m Höhe EUR 65 Mio. Schutzkonzepte. Auch hierzulande ist ein HoHo Wien Investitionsvolumen
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Ga s tbeitr ag
Wohnraum Garten von Marco Meier, Geschäftsleitung Hodel & Partner
B
ereits im Altertum galt der
entsprechen. Der Garten wird zur öffent-
Garten als Symbol für das
lichen Visitenkarte des Hauses. Wert-
Paradies auf Erden. Das Wort
und wirkungsvolle Aussenanlagen zu
«Paradies» geht auf das grie-
schaffen, sind komplexe Projekte, die an
chische Wort «Paradeisos» zurück, wel-
seine Gestalter, Planer und Ausführenden
ches «Garten» bedeutet. Kein Wunder,
grosse Anforderungen stellen. Aber ein
hat der Mensch neben anderen s chönen
frisch erstellter Garten ist noch kein voll-
Künsten über die Jahrhunderte hinweg
endeter Garten. Ohne entsprechende
auch die Gartenkunst entwickelt. Unter Gartenkunst Pflege kommt die Gestaltungsidee nie zur Entfaltung verstehen wir die künstlerische und landschaftsa rchi- oder die Gärten verlieren ihren wundervollen Charme. tektonische Gestaltung privater oder öffentlicher Räume durch Pflanzen, Wege, Erdmodellationen und Objek- Auch wir haben eine Vorstellung vom Paradies. Auf dem te. Bauliche Elemente können Akzente setzen und die Kaiserhof in Malters realisieren wir in den nächsten lebendige Pflanzenwelt strukturieren. Aber auch Pool- Jahren ein grünes Kompetenzzentrum zum Thema anlagen und Schwimmteiche können paradiesische G arten. Den Mittelpunkt der Anlage bildet unser neues Zustände schaffen helfen. Entscheidend aber bleibt Administrationsgebäude, das von den Architekten von die geschmackvolle Auswahl von Pflanzen, die dem Gar- am-architektur aus Lenzburg entworfen und von der ten ihr Gesicht verleihen.
Renggli AG realisiert wurde. Die Sichtachsen des G ebäudes werden bewusst über das ganze Gelände
Der Garten kann aber auch Küche, Outdoor-Office oder gelegt, um den unmittelbaren Bezug zur näheren UmFitnessanlage sein. Die Ansprüche an Gärten sind so gebung herzustellen. Der Garten, der in den nächsten vielfältig und unterschiedlich wie seine Besitzer. Gar- Jahren hier wächst, wird mit dem Gebäude verschmeltenkunst hat sowohl mit Menschen als auch mit Pflanzen zen und so innen und aussen miteinander verbinden. zu tun. Während Privatkunden den Garten als Teil ihrer Hier wird die Natur uns inspirieren, wie wir die Paradiese Privatsphäre verstehen, möchten Geschäftskunden, unserer Kunden gestalten. Darauf freuen wir uns. dass wir den Garten des Firmengeländes möglichst a ugenfällig gestalten. Die Anlage soll dem Charakter der Firma und dessen Dienstleistungen und Produkten
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Sportliche Leistung Bevor die Schüler von Schötz in der neuen Dreifachturnhalle ihren schweisstreibenden Tätigkeiten nachgehen können, war zuerst einmal die Fitness von Renggli massiv g efordert. Die Bauelemente waren so gross, dass sie nicht durchs Dorf passten.
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« R uc k säc k li ». So der Wettbewerbsname des Turnhallenprojekts aus den Federn der Architekten Hertig Noetzli.
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chneller, höher, stärker, lautet das Motto der Olympischen Spiele. Es gilt auch für die neue Schötzer Dreifachturnhalle aus Holz. Allein die Dachelemente von 5,6 auf
13,7 Metern setzten für Produktion und Transport die
Latte hoch, zu hoch für unsere alte Werkhalle: Die Elementtische waren für die Produktion zu klein, das Tor zu schmal. Also mussten die Dachelemente auf der Wandstation der neuen Werkhalle gefertigt werden, wo auch das Tor über olympische Masse verfügt. Der Transportweg von der Renggli-Werkhalle zur Baustelle war für einmal erfreulich kurz. Wäre uns da nicht das enge
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Schötzer Dorfzentrum in die Quere gekommen. Der K ranführer reichten aus, um die 90 Elemente fach Spezialtransporter hatte neben den riesigen Decken- gerecht zu montieren. Am Ende stand da eine Dreiund Wandelementen auch die 27 Meter langen und fünf fachturnhalle von 47 Metern Länge, 28 Metern Breite Tonnen schweren Dachträger geladen. Es blieb nichts und 9 Metern Höhe. Gross genug für sportliche Spitzen anderes übrig, als eine Ehrenrunde über die Nachbar leistungen ab Sommer 2015. Eine Turnhalle aus Holz mit gemeinde Nebikon zu drehen. Natürlich hätten wir es einer Gebäudehülle aus Holz ist für die Gemeinde auch uns mit mehr, aber kleineren Elementen leichter machen eine besondere Trophäe. können. Bautechnisch aber boten die grossen Einheiten erhebliche Vorteile: Die Akustikdecke konnten wir gleich
http://shuu.de/dreifachhalle
komplett im Werk anbringen, die Montage- und damit auch Bauzeit wurde deutlich kürzer und die Dachdecker kriegten das Dach in kürzester Zeit abgedichtet. So spart man Geld. Wer jetzt aber denkt, dass für die M ontage so grosser und schwerer Elemente eine ganze Olympiamannschaft nötig war, unterschätzt die Physis
Bauherrschaft
Gemeinde Schötz
Architektur Hertig Noetzli Architekten, Aarau Holzbau, inkl.
und Technik unserer Truppe. Sieben Renggli-Mitarbeiter, Akustikdecke meist wohnhaft in Schötz und Umgebung, sowie ein und Fassade
Renggli AG
Ko mpro m i s s los . Betreffend Akustik und Wohlbefinden ist die neue Turnhalle ein Streber.
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«Die Baukommission hat sich für Holz und nicht Stahl entschieden, weil uns die Mehrkosten von bloss 20’000 Franken das Mehr an Behaglichkeit wert war.» G u i do Ite n , G e m e in d e a mm a n N
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Wir sind renggli
Ein Tag mit Beat Steffen Beat Steffen ist unser Schweizer Sackmesser, unser mobiler Einsatztrupp, unser Special Agent. Taucht irgendwo ein Problem auf, gilt es irgendetwas zu bereinigen, zu richten, zu regeln – Beat Steffen setzt Rat in Tat um.
07.0 0 Uhr. Be at- Mobil . Ausrüstung checken, Einsatz fahrzeug packen, Uhrenvergleich.
09.0 0 Uhr. Tüchtig Aufr äumen. Am Einsatzort mit Lehrling Jonathan Nussbaumer. Architekturbüro in den ursprünglichen Zustand versetzen. Keine Spuren hinterlassen.
10.0 0 Uhr. znüni. Stärkung im Freien. Heute keine Einladung von Bauherrin. Volle Konzentration auf den nächsten Einsatz.
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13.0 0 Uhr. WANDDURCHBRUCH. Mit Kernbohrung Wandaufbau analysieren. Durchbrechen, ohne Rücksicht auf Verluste.
14.30 Uhr. Showdown. Im Bemusterungsraum in Sursee. Alle Wandmodelle s elber angefertigt. Warten auf Kundenzugriff.
16.30 Uhr. Keine Fehler. Kurz vor Feierabend letzte Korrekturen am Parkett. G arantiea bnahme bei Bauherrin.
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frontal .ch
RENGGLI AG St . Georgstrasse 2 CH - 6210 Sursee T +41 (0)41 925 25 25 F +41 (0)41 925 25 26
RENGGLI AG Gleng CH - 6247 Schรถt z T +41 (0)62 748 22 22 F +41 (0)62 748 22 23
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