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BH ZH

Klären von Bedeutung und Sinn

Lebensweltbezug:

Bullshit ist ein zentrales Element im Leben der Studierenden der PHZH. Täglich stehen sie auf und machen sich auf den Weg in die PH, um der Präsenzpflicht (synonym zu Bullshit, Anm. d. Red.) gerecht zu werden. In Bezug auf die täglichen Gespräche, welche sich durch die generierte Scheisse an der PHZH ergeben, ist es von grosser Bedeutung, dass die Studierenden ein fundiertes Wissen zu «Shit» aufweisen können. Durch ein fachgerechtes und kompetentes Wissen können sie sich eloquent und charismatisch über die täglichen Katastrophen unterhalten und sich mit ihren Peers in Fachsprache austauschen.

Klären der Bedingungen strukturell

Das Schulhaus ist verschachtelt versteckt in der EuropaAllee. Vier pompöse Gebäude sind Teil des Campus, es wird den Studierenden vermittelt, dass hier Grosses geleistet wird. Grundsätzlich kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Stichwörter auf den Zugangstreppen den gesamten Inhalt der pädagogischen Ausbildung an der PHZH genügend zusammenfassen.

(Quelle Instagram: phuck_this_phzh)

Entscheid für Lernziele fachlich basal erweitert

Die Studis können Bullshit identifizieren und diesen in ihrem Alltag bewältigen.

Die Studis können die ShitCharta anwenden und im täglichen Austausch mit Peers sachgerecht auf Scheisse Bezug nehmen.

Begründung

Bullshit?

Ich schlafe

Du sitzt

Es ist kalt draussen. Langsam setze ich einen Fuss vor den anderen und schlendere die Strassen entlang. Mein Blick wandert durch die Stadt. Es ist kaum eine Menschenseele hier. Zwischendurch streift jemand an mir vorbei, steif und stumm, dick eingehüllt in seine Kleider. Stillschweigend laufe ich eine Strasse hinauf, weiter und weiter. Endlich oben angekommen, halte ich kurz inne. Mein Blick schweift zum Horizont. Die Welt scheint verblasst und grau, so als hätte jemand einen SchwarzWeiss-Filter darübergelegt. Ich laufe wieder zurück.

Maschinenmenschen

Er lacht

Die Dämmerung bricht ein und es wird langsam dunkel. Ich schaue nach oben und halte meine Hand über die Augen, so als würde ich direkt in die Sonne blicken. Kahle, hohe Wände strecken sich dem Himmel empor. Es blendet mich. Überall sind Bildschirme: gross, klein, hell, dunkel, farbig, grell. Funkelnde Lichter soweit das Auge reicht: alles blinkt, alles strahlt.

Es liegt neben mir

Es laeuft

Es brummt

Sie weint

Es strahlt

Wir fragen uns

Die Stadt erwacht. Reihen um Reihen strömen Menschen an mir vorbei, doch kaum jemand sagt etwas. Die Köpfe sind alle zum Boden geneigt, alle blicken auf ihren Bildschirm in der Hand. Ihr Schritt scheint wie mechanisiert, die Gesichter wirken müde und schwer. Ich will mir eine Kippe anzünden, doch ich kann mein Feuerzeug nicht finden.

Es denkt fuer uns

Ihr schweigt

Sie reden

Ein dünner, schlaksiger Mann läuft auf mich zu – mit schwarzem Mantel, spitzen Schuhen und einer braunledernen Aktentasche in der Hand. Ich stehe ihm in den Weg und winke ihm zu, dabei schnipse ich mit dem Daumen, als ob ich ein Feuerzeug in der Hand halten würde. Weder hört er noch sieht er mich. Sein Blick ist nach unten gerichtet und er hat Kopfhörer im Ohr. Als ich ihm auf die Schulter tappe, schreckt er auf und dreht sich um. «Ich hab kein Kleingeld», murmelt er mit garstiger Stimme. Bevor ich darauf antworten kann, dreht er sich um und läuft weiter. «Arschloch», denke ich mir. «Was ist bloss passiert?», frage ich mich.

Alle gehen

Mensch und Maschine.

Maschine und Mensch. Maschinenmenschen.

Es klingelt

Es hoert zu

Es bleibt

Erste Runde Tische:

Diese und viele weitere Fragen diskutieren Leute aus allen Stufen (Dozierende, Bereichsleitende, Studierende) angeregt und man versucht die Meinungen Anderer nachzuvollziehen. Für einmal geht es nicht darum, ein konkretes Ziel zu erarbeiten, sondern Verständnis füreinander und für die verschiedenen Sichtweisen aller Beteiligten der Hochschule zu gewinnen.

Angehörige der PH aus verschiedenen Bereichen und Rollen tauschen sich aus über Anliegen zur Entwicklung der Hochschule. An einem Donnerstagabend während der TBB treffen sich Studierende, Dozierende und Leitungspersonen, um gemeinsam über die PH zu sprechen. Vorbereitet sind drei Tische mit vorgegebenen Themen und ein kleiner Apéro. Zu Beginn wird der Ablauf erklärt: An jedem Tisch wird ca. 15 Minuten diskutiert, dann wird rotiert. Das Ganze passiert drei Mal, sodass alle Anwesenden alle Tische besuchen können. Die Teilnehmenden suchen sich einen ersten Tisch aus und steigen gleich ins Gespräch ein:

Mal schauen, was am nächsten Tisch diskutiert wird: Am Tisch mit Thema «…? Fokus Strukturierung» wird die Problematik der Finanzierung aus Sicht der Studierenden hitzig diskutiert: «Wie soll man das AT finanzieren, nachdem man 7 Wochen lang im QP war?» «Wieso kann man trotz Lehrpersonenmangel den Stundenplan nicht anpassen, nachdem man eine Teilzeitstelle bekommen hat?» «Ist die Deutschkompetenzprüfung zu streng?» «Wieso hat der Kust-Studiengang keine Präsenzpflicht, jedoch die anderen Studiengänge schon?»

«Wieso unterscheidet sich die Didaktik, die uns gelehrt wird, so stark von der ausgeübten Praxis der Dozierenden?»

«Welchen Platz finden tatsächliche Inhalte neben didaktischen Inhalte?»

Beim Tisch mit Thema «Weiterentwicklung der Ausbildung an der PHZH: Fokus Inhalt» treffen Leute aus allen Stufen der PHZH zusammen. Relativ bald geht’s ans Eingemachte: «Wie ausgewogen sind die Inhalte an der PH im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis?» «Wie praxisbezogen sind die Inhalte wirklich?» «Ist unsere Ausbildung zu stark akademisiert?» «Wieso unterscheidet sich die Didaktik, die uns gelehrt wird, so stark von der ausgeübten Praxis der Dozierenden?» «Welchen Platz finden tatsächliche Inhalte neben didaktischen Inhalte? Ist die Sinnhaftigkeit spürbar?» «Warum geht es eigentlich nur ums ETCS-Sammeln?» «Wie gross ist der Workload? Und haben wir überhaupt ausreichend Zeit, um uns mit den Themen auseinanderzusetzen?»

Im Verlaufe des Abends werden die Gespräche immer intensiver, der Alkoholpegel steigt. Am Ende des Abends hat man auf viele Fragen Antworten erhalten – oder zumindest die andere Perspektive kennengelernt – und es herrscht eine gute und vertraute Stimmung. Man merkt, dass sich die Leute verstanden und wahrgenommen fühlen. Gemeinsam zieht man weiter an die Therabierbar und stosst auf einen gelungenen Austausch an.

Wenn dich was am Studium stört, du kein Verständnis hast über gewisse Dinge oder du gerne einmal andere Sichtweisen von bspw. Bereichsleiter:innen, Dozierende und co. hören willst, dann komm zum nächsten Termin der runden Tische am: 26.10.2023 um 18 Uhr!

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