Liebe Leser, der Oktober beginnt, das Münchener Oktoberfest endet und die 18. Ausgabe der Immobilienmesse Expo Real in München startet am 5. Oktober. Der Messeveranstalter verzeichnet etwas mehr Aussteller als im Vorjahr, was aus Sicht des sowohl in Deutschland als auch in Europa boomenden Handelsimmobilienmarktes nicht überraschen kann. Neben Deutschland blicken die Investoren auch wieder in die Nachbarländer wie etwa Spanien, wo die Wirtschaft deutlich anzieht - was sich hoffentlich in absehbarer Zeit in steigender Beschäftigung zeigt. Gleichzeitig sorgen die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens jedoch für Unsicherheit. So kommen auch aus dem Ausland mehr Aussteller nach München. Ihr Anteil ist auf 23% gestiegen. Neben den klassischen Ländern Österreich, Niederlande, Schweiz, Polen, Großbritannien, Rumänien, Luxemburg, USA und Frankreich springt ins Auge, dass sich auch die russische Föderation unter den 10 Top-Ausstellerländern befindet. Prominentester Teilnehmer aus Handelssicht ist Ikea Russland. Die Tochter des schwedischen Möbelhauses entwickelt in Russland riesige Shopping-Center und sie dürfte sich von der Immobilienmesse wichtige Impulse fürs Geschäft erhoffen. Denn, wie der Blick auf den europäischen Investmentmarkt für Handelsimmobilien jüngst gezeigt hat, wirkt sich die Ukraine-Krise inzwischen stark auf den dortigen Shopping-Center-Markt aus, der vor allem von nationalen Investoren geprägt wird. Die Internationalen halten sich zurück. Sieben Jahre nach Ausbruch der Finanzmarktkrise im September 2008 - just vor der damaligen Expo Real - wirft der Blick auf Russland und die Ukraine-Krise ein Schlaglicht auf das Krisenszenario des Jahres 2015. Viele der gravierenden Probleme, die die Menschen plagen, sind von Politikern verursacht, wie der Streit um die Ukraine zwischen dem Westen und Russland zeigt, in dem keine Seite ableugnen kann, dass es hier maßgeblich um territoriale Machtansprüche geht. Auch in Syrien kämpfen die diversen Machthaber der Region um ihre Vorherrschaft. Hier könnte der durch den Krieg ausgelöste Exodus dazu führen, dass - überspitzt formuliert - die „Sieger“ eines Tages ohne Volk da stehen. Wem nützt die Macht über ein zerstörtes Land? So wünscht man sich für die Zukunft von Wirtschaft und Immobilienwirtschaft, dass nicht nur die Anleger mit Augenmaß und Verstand investieren, sondern auch die Politiker die Interessen ihrer Völker im Auge haben und nicht nur aus parteipolitischem und machtpolitischem Kalkül handeln. Denn das ist die Grundvoraussetzung für das von den Politikern selbst so gern beschworene friedliche und vereinigte Europa.
Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin
Nr. 206 vom 01.10.2015 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369
Inhaltsverzeichnis Editorial
1
German Council Congress: Viele Wege 2 führen heute zum richtigen Kunden Konjunktur: Handelsverband setzt Umsatzprognose für 2015 nach oben
6
Interview mit Hahn-Vorstand Kuhlmann: Investoren haben aus Fehlern gelernt
8
Verkaufsflächenentwicklung: Dynamik 11 bei Handelsimmobilien bleibt hoch Planungsrecht: Alle Handelslagen sind 15 Teil des integrierten Systems East Side Mall: Neues Handelszentrum 17 für das Quartier an der Spree Bilfinger Real Estate: Dienstleister baut Position als Global Player aus
20
Wisag: Die Helfer im Hintergrund der Konsumtempel
22
Strahlkraft der Städte: Ansammlung von Marken macht den Unterschied
25
27 GRR Group: Unternehmen bündelt Aktivitäten unter einem Dach Unterschätzt der Handel den ShoppingTourismus? 30 Impressum 32
Partner des Handelsimmobilien Report
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments
vom 01.10.15 Seite 2
Marktbericht Immobilienklima sinkt zum Quartalsende
Mit Visionen die Zukunft gestalten.
F oto: K.D. Busch
15. German Council Congress: „Vision“
Viele Wege führen heute zum richtigen Kunden Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Der 15. German Council Congress in Berlin stand mit Blick auf den tiefgreifenden Wandel unter der Headline „Vision“. Denn daraus leiten sich nach den Worten von Klaus Striebich, Vorstandsvorsitzender des German Council of Shopping Centers, die „Idee“, die „Strategie“ und schließlich die „Tat“ zur Gestaltung der Zukunft ab, in der Einzelhandel und Handelsimmobilienwirtschaft ihren Platz behaupten. Die Sorge vieler stationärer Einzelhändler, dass sich die Kunden im Geschäft beraten lassen und dann im billigeren Internet einkaufen, ist nach Erkenntnis von Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), unbegr ündet: „Daten, Zahlen und Fakten belegen, dass das nicht so ist.“ 73% der Kunde recherchieren heute vor ihrem Kauf im Internet und kaufen dann ein. Das Internet führt die Kunden in den Handel hinein, stellt Genth vielmehr klar: „Deshalb muss der Handel im Internet gefunden werden.“ Doch immer noch gibt es zahlreiche erfahrene stationäre Einzelhändler, die seit 20 Jahren erfolgreich agieren und daran glauben, dass sie die nächsten 10 Jahre auch noch erfolgreich überstehen werden. Der Erfolg dieser Strategie dürfte von der Attraktivität des stationären Konzepts abhängen. Wie sich die junge Generation das Internet zunutze macht, um die schwierige Durststrecke etwa nach Gründung eines ausgefallenen Modeunternehmens zu überstehen, zeigte Kerstin Görling, die vor gut 8 Jahren ihren Modestore „Hayashi“ im Frankfurter Börsenviertel eröffnet hatte. Die im Modemarketing und Modemanagement ausgebildete Gründerin bot auf 130 qm ausgefallene Outfits und Marken. Doch die zentrale Frage in der Startphase ist: Wie finden mich meine Kunden? Das Sammeln von Kundenadressen und das regelmäßige Anschreiben mit Newslettern erwies sich nicht als zielführend, da nicht jede Adressatin die Mailings haben wollte. Dann versuchte sie es mit dem Internet und lud auf ihrem Blog regelmäßig Bilder mit sich selbst als Mannequin in den heißesten Outfits ihres Sortiments hoch. Heute hat die Einzelkämpferin ihre feste Fangemeinde und ist erfolgreich auf sozialen Netzwerken vor allem Instagram - unterwegs. Die Hayashi-Gründerin beschäftigt 6 Mitarbeiter und der Umsatz bewegt sich inzwischen im siebenstelligen Bereich. Görlings Weg ist ein Beispiel dafür, wie der Einsatz des Internets das Leben von Startups erleichtern kann, weil es die Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe vereinfacht, da
Zum Ende des 3. Quartals 2015 ergab die 93. Befragung zum Deutsche Hypo ImmobilienkonjunkturIndex, dass die Lage wieder skeptischer gesehen wird. Die verhaltene Grundstimmung der Immobilienexperten korrespondiert mit dem abnehmenden Trend bei der Immobilienkonjunktur, die um 0,8% auf 267,6 Punkte gesunken ist. Das Immobilienklima ging um 2,7% auf 134,3 Zähler zurück. Vor allem der Rückgang des Ertragsklimas um 3,9% auf 125,4
213.000 Euro zu verschenken?* *Diesen Nettobetrag hat ein Food-Retailer (89 Filialen) in einem Jahr mit uns eingespart. Und wieviel verschenken Sie?
Recco, der Kostenspürhund für Retailer
reccom auf der EXPO Real Stand Münster.Land, Halle B2, Standnummer 242 reccom® – das unabhängige Miet- und Nebenkostenmanagement für Retailer. www.reccom-kg.de
Punkte war Grund für die Entwicklung. Das Investmentklima sank nur um 1,6% und bleibt mit 143,4 Zählern auf Spitzenniveau. Unter den Sparten zeigten vor allem das Büroklima mit einem Minus von 2,4% auf 132,5 Zähler und das Handelsklima mit -6,6% auf 120,8 Zählerpunkte die größte Abschwächung. Das Wohnklima stieg dagegen um 1,5% auf 158,8 Punkte.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments diese die Händlerin und ihr Konzept finden und verstehen. So hob denn auch Steffi Burkhart von der Gedankentanken GmbH her vor , dass die Gener ation „Y“, als deren Sprachrohr sie sich versteht, die Deutungshoheit über das Internet hat. Immerhin seien die großen Internet-Firmen von der Generation gegründet worden. Mit Blick auf die eifrige Nutzung des Internets als Informationsplattform über Produkte und Anwendungen warnte HDE-Hauptgeschäftsführer Genth denn auch, dass der traditionelle Einzelhandel Gefahr laufe, die Informationshoheit an die Kunden zu verlieren. Hier müsse die Branche gegensteuern. Auch wenn sich der Handelsexperte sicher ist, dass der physische Einzelhandel in seinen verschiedenen Ausprägungen der Anker für die Städte bleiben wird, so mahnte er dennoch: „Letztlich muss sich der Handel auch bewegen.“ Dazu gehören mehr Kooperationen, beispielsweise auch bei dem Ziel, die Digitalisierung in den Shopping-Centern voranzubringen. Denn das geht nur, wenn Mieter und Center-Betreiber eng zusammenarbeiten. Denn Genth ist sicher, dass der Online-Anteil bis zu einer bestimmten Sättigungsgrenze weiter steigen wird und auch Branchen, die bislang wenig tangiert waren wie Möbel, Baumärkte und Lebensmittel, künftig stärker betroffen sein werden. Der Handel muss zudem darauf reagieren, dass die Frequenz in den Einkaufsstraßen abnimmt und damit die Chance, mit Aktionen Impulskäufe auszulösen. Da die Konsumenten die Kanäle ständig wechseln, bietet das Internet neue Möglichkeiten. Mit Blick auf die Han-
vom 01.10.15 Seite 3
Deals Berlin: Das internationale Luxuslabel Salvatore Ferragamo hat den ersten Berliner Store im Haus Cumberland, Kurfürstendamm 193-195, eröffnet. Das Unternehmen präsentiert sich auf 270 qm Verkaufsfläche. Eigentümer ist ein Privatinvestor. JLL vermittelte. Daneben wird Ferragamo auch in Zukunft im Berliner KaDeWe vertreten sein. Im neuen Shop wird Salvatore Ferragamo seine Kollektionen für Damen und Herren sowie Schuhe, Lederwaren und Accessoires anbieten. Gegründet wurde das Unternehmen 1927.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments delsimmobilien einschließlich Shopping-Center erwartet Genth, dass deren Halbwertzeit kürzer werde, das heißt, der Veränderungsdruck bleibt hoch. Dass sich der Einzelhandel ändern muss, und viele das auch bereits tun, berichtete Theresa Schleicher, str ategische Ber ater in des 1998 gegr ündeten Zukunftsinstituts, in ihrem Vortrag über die „New Retaility“. Da sich der heutige Kunde wie eine „faule, verwöhnte Diva“ benehme und er durch die Möglichkeiten des Internets vieles unterwegs erledige, sei es für den Handel wichtig, im Rahmen des „Momentum Shoppings“ ganz nah am Kunden zu sein - jedenfalls näher als der Wettbewerber.
Für Deutung des Kauferhaltens hat Big Data ausgedient Und wie der etablierte Einzelhandel heute das Thema „Discounter“ neu und erfolgreich interpretiert, zeigt aus Sicht der Foto: K.D. Busch Expertin der irische Modeanbieter Primark, dessen Neueröffnungen von den Kunden begeistert gefeiert werden. Der Discounter Lidl demonstriert in neuen Filialen mit wertiger Holzmöblierung oder seinem Gastronomie-Konzept „Dill“, dass auch die Billig-Anbieter „Lifestyle können“. In Großbritannien geht der Discounter mit frischen Produkten auch auf Wochenmärkte. Kerstin Görling machte sich das Internet zunutze. Und Penny kommt dem Kunden mit mobilen Verkaufsautos, den Food-Trucks, entgegen. Vorbei sind aus Schleichers Sicht die Zeiten, in denen „Big Data“ die Beurteilung des Kundenverhaltens auf Grundlage der gesammelten Daten bestimmt. Mit Blick auf die Individualisierung sei es heute notwendig, „hellseherische Fähigkeiten“ zu entwickeln und die Zukunft des Kaufverhaltens vorauszusehen. Entsprechende Konzepte sind individuelle Angebote wie der digitale Miracle Mirror, der Wunderspiegel von Rebecca Minkhoff, in dem die Kundin Modelle und Gr ößen aussuchen kann, die sie dann in der Garderobe zum anprobieren findet.
Das wahre Unternehmertum überdauert Jahrhunderte An Bedeutung gewinnen aus Schleichers Sicht auch Internet-Marktplätze für den örtlichen Einzelhandel - Stichwort: „Global Click and Local Shopping“ - oder die Verbindung von Marken und Städten wie der Adidas-Store in der Bundeshauptstadt, in dem alles in Bezug zu Berlin gesetzt wird. Aber auch die Ur-Form des städtischen Handels, die Wochenmärkte, entsprechen der heutigen Vorliebe für „ErlebnisEinkauf“. In diesem Kontext feiern auch die Markthallen ihre Renaissance. Dass wahres Unternehmertum auch die Jahrhunderte überdauern kann, belegt die Osiandersche Buchhandlung aus Tübingen, die 1596 gegr ündet wur de und mit ihr en 35 Buchhandlungen weiter an Expansion denkt. Aus Sicht des geschäftsführenden Gesellschafters Christian Riethmüller war en die Anstöße, die der Inter netWettbewerber Amazon gegeben hat, für die Buchbranche sehr wichtig. Die Osiander-
vom 01.10.15 Seite 4
Marktbericht GfK: Optimismus der Konsumenten sinkt Der Optimismus der Verbraucher lässt auch im September laut GfK weiter nach und das Konsumklima sinkt. Dabei haben alle 3 Indikatoren, die Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung verloren. Damit setzt sich der leichte Abwärtstrend vom August fort. Die Konjunkturerwartung sinkt angesichts der
7. Deutscher FachmarktImmobIlIen kongress 2015 20. und 21. Oktober 2015 ATLANTIC Congress Hotel Essen
Jetzt anmelden! www.dfvcg.de/fachmarkt15 Eine gemeinsame Veranstaltung von:
weltwirtschaftlichen Risiken, den zahlreichen Krisen und dem unkontrollierten Zustrom von Flüchtlingen am meisten. Die Bürger befürchten offenbar Auswirkungen auf die konjunkturelle Entwicklung. Der Indikator ging um 10,2 Punkte auf 6,4 Zähler zurück. Auch bei der Einkommensentwicklung sind die Bundesbürger weniger optimistisch. Bislang ist der Rückgang bei der Anschaffungsneigung mit 1,6 Punkten auf 50,4 Zähler, auf ein immer noch ein hohes Niveau, noch moderat.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
vom 01.10.15
Cities & Center & Developments
Seite 5
sche Buchhandel hat die Herausforderung angenommen und bietet neben Online-Shop und Online-Beratung auch portofreie Zustellung über Nacht, E-Books und die Zustellung mit dem umweltfreundlichen Fahrrad. Immens wichtig für die Kundenbindung sind auch die mobilen Verkaufsstellen, Bücherparties und Lieblingsbücher-Abende, die laut Riethmüller sehr personalintensiv und damit teuer sind, sodass nur große Buchhandelsketten solche Veranstaltungen stemmen können. Wichtig seien für die Branche auch gute Frequenzlagen. In B-Lagen könne man eine Buchhandlung heute vergessen.
Bei Preisen über 1 000 Euro wird selten online gekauft Der Hersteller von hochwertigen elektrischen Haushaltsgeräten Vorwerk – vielen noch bekannt als Staubsauger-Hersteller – hält das Internet dagegen bewusst aus seinem Verkaufsprozess heraus, wie der CEO der Vorwerk & Co KG, Reiner Strecker, sagt, nicht zuletzt, um die Preishoheit zu behalten. Dabei profitiert das Unternehmen, das auf Direktvertrieb mittels Verkaufsparties bei den Kunden zu Hause oder in seinen eigenen Läden setzt, davon, dass bei Preisen von über 1 000 Euro die Hemmschwelle, online einzukaufen, doch recht hoch ist. Dass bei allen Unterschieden zwischen den Generationen und den Online- und OfflineKäufern die 3 Grundsysteme Balance, Stimulanz und Dominanz mehr oder weniger für alle Menschen gelten, hat sich das auf der Hirnforschung basierende „Neuromarketing“ zunutze gemacht. Nach den Worten von Bernd T. Werner, Vorstand der Gruppe Nymphenburg in München, sind das die emotionalen Tr eiber hinter den Entscheidungen aller Menschen. So gelingt es bei der richtigen Ansprache etwa des StimulanzSystems, das immer Neues sucht, auch ein Nagelstudio für Männer zu etablieren. Der Name „Hammer und Nagel“, das maskuline Ambiente und der Slogan „Nix für Mädchen“ können diese Zielgruppe offenbar überzeugen.
WE MAKE RETAIL WORK
Deals GCSC-Umfrage:Skepsis gegenüber der Politik Nach der Trendumfrage unter den rd. 450 Gästen des German Council Kongresses sehen 92% ihr Unternehmen mit Blick auf die Herausforderungen durch die Digitalisierung auf einem guten Weg und 50% halten es sogar für fit. Aus Sicht des German Council of Shopping Centers sieht sich die Center-Branche damit besser gerüstet als viele Unternehmen des Einzelhandel. Beim Weihnachtsgeschäft sind 84% optimistisch, dass das gute Vorjahresgeschäft erreicht oder übertroffen werden kann. Mit Blick auf das restriktive deutsche Planungsrecht gaben 70% der Befragten aber an, dass sie von der Politik kein einsichtiges Handeln erwarten.
Bilfinger
______
EXPO REAL 2015 | 5. – 7. OKTOBER | MESSE MÜNCHEN, HALLE B1.412
S: N SIE U N BESUCH E 412 1. B E HALL
Integrierte Management- und Consultingleistungen aus einer Hand: International, national und lokal managen wir 85 Shopping Center und unzählige Retail Objekte in Fußgängerzonen und Fachmarktlagen. Dabei bieten wir das komplette Leistungsspektrum rund um die Immobilie – angefangen von der Investition über die Entwicklung, das Management und die Optimierung bis zum Verkauf. Mit erstklassigem Service und ausgezeichneter Beratungskompetenz schaffen wir nachhaltig Werte, damit sich unsere Kunden ganz auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Sagen Sie uns, was Sie bewegt und wir finden für Sie die optimale Lösung. www.realestate.bilfinger.com
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments Einzelhandel: Gute Stimmung im Sommer
Handelsverband setzt Umsatzprognose nach oben rv DÜSSELDORF. Die Entwicklung im Einzelhandel ist günstig, auch wenn die Bundesbürger über die Krisen besorgt sind, wie der Trend beim Konsumklima zeigte. Auch 2015 wird für die Branche ein gutes Jahr, vor allem für die Multichannel-Händler. Doch das Wachstumspotenzial für die Branche bleibt per Saldo begrenzt. Nachdem der deutsche Einzelhandel bis einschließlich Juli ein Umsatzwachstum von 2,8% - bei einer Teuerungsrate von 02% - erzielt hat, setzt der Handelsverband Deutschland (HDE) seine Pr ognose für 2015 von 1,5 auf 2% und einen Gesamtumsatz von 469,1 Mrd. Euro nach oben. Dass der Konsumklima-Index gleichzeitig leicht nachgegeben hat und die GfK titelte: „Der Konsumoptimismus lässt nach“, ist nach den Worten von Hauptgeschäftsführer Stefan Genth kein Widerspruch zum Optimismus der Händler. Die Sorgen der Konsumenten würden auch durch die internationalen Ereignisse wie die Krisen und den Flüchtlingszustrom beeinflusst. Tatsächlich sind die Grundvoraussetzungen wie die Beschäftigungslage und die niedrigen Energiekosten für die Einzelhändler sehr günsQuelle: HDE tig und die Tatsache, dass der Möbelhandel und der Handel mit elektronischen Haushaltsgeräten nominal um 4,8 bzw. 3,6% gewachsen sind, die Verbraucher also auch in langlebige Konsumgüter investieren, ist laut Genths ein Hinweis darauf, dass die Konsumneigung der Bundesbürger positiv ist. Sie habe sich im Jahresverlauf sogar positiver entwickelt, als der Verband zu Jahresbeginn erwartet habe. So ergab auch die HDE-Konjunkturumfrage im Sommer 2015, dass die Unter nehmen die Geschäftslage besser bewerten als im Vorjahr. Und da 41% der Befragten mit einem Umsatzwachstum rechnen, erwartet der HDE auch im 2. Halbjahr eine unverändert positive Entwicklung und damit auch ein gutes Weihnachtsgeschäft. Vor allem unter den Befragten aus dem Möbelhandel war der Anteil der Unternehmen, deren Geschäft sich im 1. Halbjahr positiv entwickelt hat, mit 40% besonders hoch - nur noch übertroffen von den Lebensmittelhändlern. Hier registrieren die Unternehmen, dass die Bundesbürger bewusster einkaufen, sich auch einmal etwas gönnen und sowohl im Supermarkt als auch im Discounter mehr Qualität gefragt ist. So haben die neuen Supermärkte und Discountmärkte nach Beobachtung des Hauptgeschäftsführers heute ein anderes Erscheinungsbild. Die positive Entwicklung im Möbelhandel führt auch dazu, dass unter den Einzelhandelsstandorten besonders die Anbieter in Sonder- und Gewerbegebieten (46% ) im 1. Halbjahr eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung registrierten. So konstatiert der HDE, dass „die Großflächen gewinnen“. In den Innenstadtlagen sind es 30% der Be-
vom 01.10.15 Seite 6
Unternehmens News Baugenehmigung für Shopping-Center Loom Die Stadt Bielefeld hat die Baugenehmigung für das Shopping-Center Loom erteilt. Die Realisierung
des Projektes rückt jetzt mit großen Schritten näher: Der Abbruch der alten City Passage wird für Anfang Oktober anvisiert. Die Eröffnung ist für Herbst 2017 geplant. „Wir freuen uns sehr auf das Loom. Die Einkaufsgalerie wird ein Blickfang für die Innenstadt und ein städtebaulicher Impuls sein“, sagt Sandra Harms, Projektleiterin bei der ECE für das Loom. Ausdrücklich hob sie die hervorragende Zusammenarbeit mit der Verwaltung und Politik bei diesem anspruchsvollen und komplexen Projekt hervor. Nach den vorbereitenden Maßnahmen wie Kanalarbeiten, Leitungsanschlüsse und das Beweissicherungsverfahren für die Nachbargebäude beginnt in Kürze der Teilabriss des City PassageGebäudes von der Zimmerstraße aus. Diese Arbeiten dauern bis Ende des Jahres. Ende 2015 wird auch das KaufhofWarenhaus schließen. Ab Januar 2016 starten dann die Modernisierungs- und Hochbauarbeiten für die neue Shopping-Attraktion von Bielefeld.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments fragten, die von einer verbesserten Geschäftslage berichten, bei 40% war das Geschäft gleich und bei 30% schlechter. Bei den Anbietern in städtischen Vororten gaben nur 27% an, dass sich ihr Geschäft verbessert hat, in innerstädtischen Nebenlagen waren es 34%, in ländlichen Gemeinden 35% und in Shopping-Centern 33%. Insgesamt führt die gute Entwicklung im Einzelhandel dazu, dass der größte Teil der Befragten (77%) die Beschäftigung stabil halten will und 12% sogar Einstellungen planen. Mit Blick auf die konkurrierenden Ausgaben wie „Wohnen“ geht der HDE aber davon aus, dass die Kosten etwa für Energie mittelfristig wieder steigen werden. Das könnte zu Lasten der Ausgaben im Einzelhandel gehen. Der Blick auf das Thema Online-Handel, das die Br anche der zeit am meisten umtreibt und verunsichert, zeigt gemäß Umfrage, dass die Multichannel-Händler, die auch im Internet aktiv sind, für das 2. Halbjahr 2015 noch optimistischer sind als der Einzelhandel insgesamt: 61% erwarten Umsatzwachstum. Im Branchenschnitt liegt der Wert bei 41%. Genau so viele Händler erwarten aber auch Stagnation. Bei den Multichannel-Anbietern sind es nur 34%.So geht der HDE auch davon aus, dass der Online-Handel 2015 um 12% auf 41,7% wachsen wird. Daran dürften die stationären Händler mit Online-Shops aber auch ihren Anteil haben. Etwa ein Drittel der vom HDE befragten Einzelhändler ist im Internet präsent: 21% über einen eigenen Internet-Shop und 11% über Marktplätze wie Ebay, Amazon oder lokale Plattformen. Im Nonfood-Einzelhandel lag der Online-Anteil 2014 bereits bei 19%. In der Elektronik - und Technik-Branche erreicht er bereits 31%. Unter den Vertriebswegen tut sich nach Beobachtung des Verbands vor allem „Click & Collect“ (online bestellen und persönlich abholen) mit 500 000 „Locations“ hervor. Darunter sind 323 000 Schließfächer, 140 000 Abholstationen bei Drittanbietern und 37 000 stationäre Geschäfte. Der Vertriebsweg wuchs 2014 um 20%. Auch wenn die Bedingungen günstig sind, so bleibt das Wachstumspotenzial doch begrenzt. Mögliche Chancen auf dem europäischen Binnenmarkt etwa im Rahmen des Online-Handels, werden laut Genth oft durch die unterschiedlichen Regelungen in den Nationalstaaten konterkariert. Auch stationäre Händler stoßen in Osteuropa auf Diskriminierungen. Deshalb fordert der HDE, dass die EU-Institutionen den einheitlichen Binnenmarkt stärkten und dafür sorgen, dass er in der Praxis umgesetzt wird.
www.eastsidemall.de
vom 01.10.15 Seite 7
Deals Jachimowicz Group erwirbt Petershof Die Berliner Jachimowicz Group hat durch Vermittlung der Arcadia Investment GmbH die Traditionsimmobilie Petershof in der Leipziger Innenstadt erworben. Sie sichert sich damit die 2. Immobilie in der Top-Lage der Stadt. Verkäufer ist ein von Internos Global Investors betreuter Fonds. Der Petershof ist überwiegend an Einzelhändler vermietet. Insgesamt hat er ca. 17 000 qm Verkaufs- Büro- und Wohnfläche sowie wertvolle Tiefgaragenstellplätze. Der neue Eigentümer, der Anfang 2015 bereits das Merkurhaus erworben hatte, plant auch für den Petershof ein umfassendes Refurbishment zur Umstrukturierung der ca. 10 000 qm Einzelhandelsfläche. Zudem soll ein Hotel mit ca. 150 Zimmern einziehen. Für den früheren Hauptmieter im Einzelhandelsbereich, Kult, soll ein Nachnutzungskonzept entwickelt werden.
KREUZBERG TRIFFT MITTE TRIFFT FRIEDRICHSHAIN.
Freo
Besuchen Sie uns auf der EXPO Real in München, Stand A1.331/FREO
QUALITÄT TRIFFT QUADRATMETER. HÄNDLER TRIFFT ZIELGRUPPE. Die East Side Mall nimmt Fahrt auf. Mitten in Berlins neustem Entertainment-Viertel entsteht das zukünftige Shopping-Highlight. Geplante Fertigstellung: 2018
Ein Projekt der
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments
vom 01.10.15 Seite 8
Deals
Das Interview
„Die Investoren haben aus ihren Fehlern gelernt“ Gespräch mit Thomas Kuhlmann, Vorstand der HAHN-Immobilien-Beteiligungs AG über den Boom auf dem Handelsimmobilienmarkt, sinkende Renditen, die Rolle und die Perspektiven der Fachmarktzentren im Internet-Zeitalter und die neuen Aufgaben der Asset-Manager. Handelsimmobilien Report: Im 1. Halbjahr 2015 wurde so viel Geld in Handelsimmobilien investiert wie im gesamten Jahr 2014. Da wird die Erinnerung an 2006 wach. Sehen Sie Grund zur Sorge? Thomas Kuhlmann: Es besteht kein Anlass zur Sor ge. Ohne Frage haben wir aktuell einen Markt, bei dem die Nachfrage das Angebot übersteigt. Wir dürfen aber nicht vergessen: Viele Investoren – es sind ja vielfach dieselben wie damals - haben aus ihren Fehlern gelernt und investieren heute sehr sorgfältig und selektiv. Das zeigt sich beispielsweise darin, dass sich das Interesse der Investoren weiterhin stark auf Core-Immobilien fokussiert. Außerdem bin ich überzeugt, dass das Finanzsystem heute stabiler ist als noch 2006. Die Banken sind bei ihrer Kreditvergabe zudem wesentlich kritischer geworden. Das ist gut so. HIR: Auf dem Markt für Fachmarkt-Immobilien ist die Hahn-Gruppe seit über 30 Jahren zu Hause. Das Interesse der Investoren an diesem Segment ist sehr groß. Sehen Sie beim Kaufverhalten einen Unterschied zu 2006/07? Kuhlmann: Absolut. Im Gegensatz zu damals sind Fachmar ktzentr en heute eine eigenständige Asset-Klasse geworden. Sie liegen gleichauf mit Shopping-Centern und innerstädtischen Geschäftshäusern. Das war früher gänzlich anders. Da war das Fachmarktzentrum als Investment noch weitgehend unentdeckt und machte weniger als 10% des Transaktionsvolumens bei Handelsimmobilien aus. HIR: Wie beurteilen Sie die aktuellen Spitzenrenditen, die von Immobiliendienstleistern etwa mit durchschnittlich 5,4% für Fachmarktzentren (CBRE) oder mit 5,8% für einzelne Fachmärkte (BNPPRE) beziffert werden? Kuhlmann: Diese Spitzenr enditen sind vor dem Hinter gr und des aktuellen Niedrigzinsumfeldes weiterhin sehr attraktiv. Wichtig ist es für potenzielle Investoren, dass sie ihre Hausaufgaben machen, damit die zukünftigen Mieterträge nachhaltig bzw. steigerungsfähig sind. Auf lange Sicht sollte man sich nicht darauf verlassen, dass die Performance des Investments aus weiteren Renditesenkungen kommen wird. HIR: Wenn Sie den deutschen Markt für Fachmarktimmobilien - losgelöst vom aktuellen Hype - beurteilen: Wie sehen Sie die mittelfristen Perspektiven? Oder anders gefragt: Gibt es Perspektiven, wenn der Markt nicht gerade „in“ ist? Kuhlmann: Wir sind für Handelsimmobilien weiter hin sehr positiv gestimmt. Die wirtschaftlichen Eckdaten in Deutschland sind sehr gut. Wir haben einen guten Arbeitsmarkt und stetige Kaufkraftzuwächse. Bei Fachmarktzentren sehen wir im Segment Handelsimmobilien - im Vergleich- das attraktivste Rendite-Risiko-Profil.
Bilfinger Real Estate mit zwei neuen Mandaten Bilfinger Real Estate übernimmt zum 1. Oktober 2015 das CenterManagement, PropertyManagement und die Vermietung der Einzelhandelsflächen in der Neumarkt Galerie in Köln und in der Rhein Berg Galerie in BergischGladbach. Auftraggeber ist die Deka Immobilien GmbH. Die Neumarkt Galerie in der Kölner Innenstadt gehört zum Vermögen des Offenen Immobilien Publikumsfonds Deka-Immobilien Europa und ist eines der bekanntesten Einkaufszentren der Stadt, am Eingang zur Schildergasse, eine der meist frequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands. Sie beherbergt 42 Shops auf 20 000 qm Einzelhandelsfläche, weitere 14 000 qm Bürofläche und die „PAN Klinik am Neumarkt, eine der größten Privatkliniken bundesweit. Nach der Revitalisierung zwischen 2012 und 2014 wurde die Neumarkt Galerie nach
den BREEAM Nachhaltigkeitsrichtlinien zertifiziert. Die 2009 erbaute Rhein Berg Galerie (Foto) in der Fußgängerzone von Bergisch Gladbach gehört zum Spezialfonds WestInvest TargetSelect Shopping und bietet 48 Geschäfte auf 16 500 qm.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments HIR: Einige Immobilienexperten glauben, Fachmarkt-Lagen seien stärker von der Online-Konkurrenz betroffen als etwa 1A-Lagen. Wie sind Ihre Erfahrungen? Kuhlmann: Wir sehen es genau umgekehr t. Aus unser er Sicht - und nach Auffassung vieler Experten - sind gerade Fachmarktzentren besonders resistent gegen die Konkurrenz durch den Online-Handel. So haben wir im Rahmen unseres neuen Marktberichts „HAHN Retail Real Estate Report“ in Zusammenarbeit mit dem EHI Retail Institute die Expansionsver antwor tlichen des Einzelhandels um ihr e Einschätzung gebeten, welche Objekttypen vom E-Commerce besonders bedroht sind. 66% nannten innerstätische Geschäftshäuser, 53% verwiesen auf Shopping-Center und nur 18% sahen das Fachmarktzentrum als besonders bedroht an. Das hat gute Gründe: Im Fachmarktzentrum ist der Ankermieter oft ein großer Lebensmittelhändler. Bei Lebensmitteln liegt der Online-Anteil aber noch weit unter 1%. Der Online-Handel kann nämlich auf Grund der aufwendigen Lebensmittellogistik nur schwer Preisvorteile gegenüber dem stationären Handel ausspielen. Auch in Bezug auf die Convenience gibt es nicht nur Vorteile für online. So stört es viele Kunden, wenn Sie zu festen Zeitfenstern auf ihre Lebensmittellieferung warten müssen, damit die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Ein weiterer Aspekt, der gegen eCommerce spricht: Bei Frischeartikeln wollen die Kunden ihre Ware gerne selbst aussuchen. HIR: Und die übrigen klassischen Mieter?
www.wisag.de
Wisag
Facility Management
Intelligent und wirtschaftlich: Unser Auftrag! Unsere Werte! Individuelle Facility-Lösungen sichern einen hohen Service-Level und optimale Bewirtschaftungskosten. Aber auch den Werterhalt und die nachhaltige Entwicklung Ihres Centers. Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung im Facility Management von Shopping Centern. Wir gehen für Sie den einen Schritt weiter.
WISAG heißt Wertschätzung! WISAG heißt Einsatz! WISAG heißt bunt!
vom 01.10.15 Seite 9
Deals Berlin: Der Multichannel -Händler Emmas Enkel treibt seine Expansion voran. So eröffnet Der Online- Lebensmittelhändler einen eigenen Laden in Berlin Friedrichshain, in zentraler Lage am Boxhagener Platz, Krossener Straße 19. Im Zuge des geplanten Ausbaus des Standortportfolios sind noch in diesem Jahr Eröffnungen in den nordrheinwestfälischen Städten Köln, Düsseldorf und Dortmund geplant. Das Multichannel-Start-up folgt dem Grundkonzept, die traditionelle Nahversorgung im Stil der früheren „Tante Emma-Läden“ mit dem modernen OnlineHandel zu verbinden.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments Kuhlmann: Der weiter e typische Mieter besatz des Fachmar ktzentr ums ist ebenfalls sehr stationär geprägt. Fachmärkte und Drogerie-Geschäfte, operieren oft in einem sehr preisorientierten Wettbewerbsumfeld mit kleinteiligen Warensortimenten. Da lohnt sich eine Online-Bestellung kaum. Weder für den Händler noch für den Kunden. Die Attraktivität des Fachmarktzentrums lässt sich zudem durch eine wichtige Beobachtung belegen: Gerade die fachmarktorientierten Mieter aus dem Lebensmittelbzw. Drogeriehandel, waren in den vergangenen Jahren bei Neuanmietungen am aktivsten, wie zuletzt CBRE im HAHN Retail Real Estate Report berichtet hat.
vom 01.10.15 Seite 10
Eröffnung Marstall in Ludwigsburg im September eröffnet Am 30. September 2015 um 8.00 Uhr hat der neue Marstall in Ludwigsburg nach Abschluss des umfangreichen Refurbish-
HIR: Was können Fachmarktzentren tun, um attraktiv zu bleiben? Kuhlmann: Sie sollten in er ster Linie auf ihr e Stär ken setzen. Dazu zählt unter anderem der Komfort, beispielsweise in Form von großzügigen Pkw-Stellplätzen, breiten Verkehrswegen und wenig Etagen. Die Aufenthaltsqualität und eine ansprechende Architektur sind Themen, die in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden.
Auch in Fachmarktzentren ist W-LAN-Zugang wichtig Gegenüber neuen Technologien muss das Fachmarktzentrum aber gleichfalls aufgeschlossen sein: W-LAN-Zugang, Ladestationen für Mobiltelefone, Elektrofahrräder oder gar Autos, Click & Collect Abholstationen oder Drive-In-Terminals sind Bausteine, die zum Repertoire eines modernen Fachmarktzentrums zählen und gleichfalls ein passender Baustein für die Omni-Channel-Strategie der Mieter sein können. HIR: Und was muss der Asset-Manager tun? Kuhlmann: Wir müssen als Asset-Manager flexibel und aufgeschlossen denken, um den Mieter dabei zu unterstützen, erfolgreich zu sein. Die Dynamik hat auf Grund der technologischen, aber auch der demographischen Entwicklung deutlich zugenommen. HIR: Wirkt sich der Online-Handel auf das Anlageverhalten der Investoren aus? Kuhlmann: Der Online-Handel hat für Immobilieninvestoren an Schrecken verloren. Bei einigen Segmenten wie Textilien und Unterhaltungselektronik nähern wir uns langsam einer gewissen Marktsättigung. Andere Warengruppen, etwa Lebensmittel, werden auch künftig nicht so stark online gehandelt werden wie Anfangs befürchtet. Die GfK sieht im aktuellen HAHN Retail Real Estate Report den Online-Anteil bei Lebensmittel- und Drogerieartikeln bis 2025 auf lediglich 5% steigen.
Online-Handel hat für Investoren Schrecken verloren Aber keine Frage, der Großteil des Marktwachstums wird zukünftig im Online-Handel stattfinden. Der stationäre Einzelhandel wird in Summe seine Umsätze voraussichtlich lediglich stabil halten können, aber auf einem hohen Niveau. Bei einem Gesamtmarkt, der über 400 Mrd. Euro Umsatzvolumen in Deutschland ausmacht, bleibt es sehr attraktiv, in Handelsimmobilien zu investieren. HIR: Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Investmentmarkts im 2. Halbjahr? Kuhlmann: Es wir d lebhaft weiter gehen. Im Moment gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass der aktuelle Investmentboom abnehmen würde. Für Investoren wird es allerdings nicht einfacher werden, beim aktuellen Nachfrageüberhang attraktive und fair bewertete Handelsimmobilien zu erwerben. Wir sehen momentan insbesondere im Bereich der Value-Add-Investments interessante Chancen. Hier gibt es noch unentdeckte Potenziale, die man mit einer guten Asset-Management-Strategie heben kann.
ments seine Tore geöffnet. Das neu gestaltete Shopping-Center bietet rund 70 Shops, Cafés und Restaurants, viele davon neu in Ludwigsburg. Auch das Umfeld des Marstall erstrahlt pünktlich zur Eröffnung im neuen Glanz: Die Stadt Ludwigsburg hat den Reithausplatz und die umliegenden Straßen und Fußgängerzonen aufwändig neu gestaltet. Für über 100 Mio. Euro hat der 1975 erstmals eröffnete Marstall in Ludwigsburg im Rahmen eines großen Refurbishments einen völlig neuen Auftritt erhalten. Die architektonische Innengestaltung nimmt dabei Bezug auf die historischen Wurzeln des Standorts. Marstall bezeichnete einen Pferdestall. Entsprechende Elemente finden sich denn auch in Form von Stalltüren oder Pferdeskulpturen im Interieur des Shopping -Centers wieder. Es bietet 70 Fachgeschäfte und Dienstleister sowie einen Food Court auf 25 700 qm Verkaufsfläche.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments
vom 01.10.15 Seite 11
Stadt News
Verkaufsflächenentwicklung: Starke Disparitäten
Die Dynamik bei Handelsimmobilien bleibt hoch Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Nachdem hierzulande vor allem der Verkauf über die Online-Kanäle wächst und Internet-affine Zukunftsforscher bereits seit Jahren die „Stadt ohne physischen Handel“ voraussagen, ist GfK Geomarketing in ihrem jüngsten White Paper zur Verkaufsflächenprognose der Frage nachgegangen: Wandert die Verkaufsfläche vom Point of Sale ins Netz ab? Vieles spricht tatsächlich jedoch für eine andere Entwicklung. Denn unter der Annahme, dass sich die Kaufkraft positiv - oder nicht allzu negativ entwickeln wird, der Einzelhandelsumsatz bis 2016 um 1,1% sowie zwischen 2017 und 2025 um 0,3% wächst und die Unternehmen ihre Flächenproduktivität - wie in den vergangenen 10 Jahren - auf vergleichsweise stabilem Niveau halten werden, geht Manuel Jahn, Head of Real Estate Consulting bei GfK Geomarketing in dem White Paper zur Verkaufsflächenprognose davon aus, dass die Fläche bis 2020 per Saldo um knapp 1% und bis 2025 per Saldo um knapp 0,5% wachsen wird. In absoluten Zahlen bedeutet dies: Bis 2020 wird die Verkaufsfläche per Saldo auf etwa 119 Mio. qm steigen und bis 2025 auf rund 119,5 Mio. qm. „Die Dynamik bei Handelsimmobilien wird folglich weiter hoch bleiben und im scheinbaren Widerspruch zum Wachstum des eCommerce stehen“, stellt Jahn fest und
Prag: Unibail-Rodamco hat in Prag sein jüngstes Erweiterungs-Projekt präsentiert. Es geht um das Centrum Chodov in der tschechischen Hauptstadt, das als eines der größte Einkaufszentren in Zentraleuropa gilt und in jetzt seine Größe von 61 000 qm auf 100 286 qm vergrößern wird. Geplant sind auch neue Geschäfte mit neuen Konzepten. Es soll nach den Plänen von Unibail Rodamco die unverzichtbare Handels- und FreizeitDestination in Tschechien werden und bis Herbst 2017 fertig sein. Der Center-Spezialist erwartet eine jährliche Frequenz von 16 Mio. Besuchern.
DER HANDELSIMMOBILIEN MANAGER CEV
Vollvermietung ist keine Idee. Sondern unser Anspruch. Vermarktet. Vermietet. CENTERMANAGEMENT UND VERMIETUNG Transaktionen | Objektmanagement | Revitalisierung | FM / Bau CEV Handelsimmobilien GmbH | New-York-Ring 6 | 22297 Hamburg | Tel.: 040 / 63 77 53 03
www.cev.de
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments geht beim Blick in die Zukunft noch einen Schritt weiter: „Tatsächlich erwarten wir eine buntere, attraktivere und letztlich besser an die Kundenbedürfnisse ausgerichtete Handelsimmobilienlandschaft.“ Denn viele stationäre Händler und Shopping-Center werden mit Erlebniskonzepten und Aufenthaltsqualität reagieren. Wie sich der Verkaufsflächenbedarf der Branche entwickelt, wird jedoch davon abhängen, wie viel Umsatz ins Internet abgezogen wird - und wie es dem physischen Handel gelingt, sich mit innovativen Konzepten gegen das Internet zu behaupten. Vor diesem Hintergrund geht Jahn zwar davon aus, dass die Verkaufsfläche per Saldo steigen dürfte, sich das Flächenwachstum aber ungleich entwickeln wird und sich die „Disparitäten“ verstärken: Diese zeigten sich auch in der unterschiedlichen Entwicklung der Betriebstypen und der Einzelhandelslagen. Unter dem Wettbewerbsdruck werden deshalb unangepasste Handelskonzepte und Handelsstandorte aus Sicht des Experten unter Druck geraten d.h., die VerkaufsfläFlächenbedarf bei Elektrofachmärkten sinkt. Foto: Media Markt che selbst unterliegt einem Strukturwandel: „Über kurz oder lang werden überflüssige Flächen verschwinden, umgenutzt oder auch abgerissen werden, ein Vorgang der in der Montanindustrie und im Schiffsbausektor schon längst zur deutschen Realität gehört.“ Diese unterschiedlichen Trends zeigen sich auch beim Blick auf die einzelnen Branchen und Handelslagen, wobei auch inner halb der Br anchen unter schiedliche Trends auszumachen sind. Das zeigt sich beim Lebensmitteleinzelhandel, obwohl der Online-Anteil bislang nur knapp 1% des Gesamtumsatzes erreicht: Die SBWarenhäuser, die fr üher fast alles unter einem Dach boten, gehen dazu über , ihr wenig rentables Nonfood-Angebot zu verkleinern und sich auf Lebensmittel sowie Güter des täglichen Bedarfs zu konzentrieren und die Flächen zu verkleinern.
Unterschiedliche Trends im Lebensmitteleinzelhandel Ausgeglichen wird der Rückgang durch den steigenden Flächenbedarf bei Verbrauchermärkten, Bio-Supermärkten, Drogerie-Märkten und Nahversorgungszentren. Bei den Discountern sollte sich die Bilanz laut J ahn dur ch die Er öffnung größerer Flächen und die Schließung kleiner Märkte mit weniger als 800 qm Verkaufsfläche ausgleichen. Sollte § 11,3 Baunutzungsverordnung, die diese Grenze beim großflächigen Einzelhandel in nicht integrierten Lagen festlegt, eines Tage geändert werden, dann könnten weitere kleine Discounter durch große ersetzt werden. Der Bereich Fashion & Lifestyle wird von den stark wachsenden Internet-Anbietern und sinkenden Margen geprägt, so dass der Wettbewerbsdruck steigt. Das wirkt sich vor allem auf die Lagen aus. So ist Jahn überzeugt, dass nur noch die innerstädtischen A-Lagen, die Voraussetzung bieten für den Erfolg von Mode-Anbietern, „die sich mit hoch emotionalisierten und gebrandeten Konzepten dem reinen Preiswettbewerb mit dem Online-Handel entziehen und die Stores stattdessen in ganzheitliche Omni-
vom 01.10.15 Seite 12
Deals Allianz engagiert sich in Irland Die Allianz Real Estate hat mit ihrem Joint Venture Partner Hammerson plc das Project „ Jewel Portfolio“ erworben. Das Project Jewel ist ein Kreditportfolio, das durch führende Einzelhandelsimmobilien in Dublin besichert ist, darunter auch die Premium-Immobilie Dundrum Town Centre, eines der renommiertesten Shopping- und Freizeitzentren in Irland. Die Allianz beteiligt sich mit rd. 900 Mio. Euro an der Transaktion. Ziel des Engagements ist nach den Worten von Annette Kröger, CEO der Allianz Real Estate Germany, das Immobilien-Portfolio weiter zu diversifizieren. Die Chance, den dynamischen irischen Markt zu erschließen, wollte das Unternehmen deshalb nutzen. Das Dundrum Town Centre wurde 2005 eröffnet und ist mit seinen 126 000 qm Irlands erste Einkaufs- und Freizeitadresse. Jährlich kommen 18 Mio. Besucher. Zu den Ankermietern gehören House of Fraser, Harvey Nichols, Marks & Spencer sowie Penney's. Zudem gibt es zahlreiche namhafte Marken, darunter auch Hugo Boss.
Deals Essen: Ein russischer Privatinvestor hat ein Wohn- und Geschäftshaus in Duisburg erworben. Das sanierte Objekt hat 12 Wohnungen und 3 Gewerbeeinheiten. Engel & Völkers Commercial Essen vermittelte.
50 Jahre
Lieblingsplätze Für die einen ist es ein modernes Shopping Center, für die anderen die schönste Nebensache der Welt: Seit 50 Jahren schafft die ECE besondere Plätze wie diesen in Frankfurt – und einzigartige Einkaufserlebnisse. 1965 gründete Werner Otto das Unternehmen – mit visionärer Kraft und großem Mut. Heute betreibt die ECE rund 200 Shopping-Center in 16 Ländern und realisiert darüber hinaus maßgeschneiderte Büro-, Logistik- und Hotelimmobilien. Damit täglich neue Lieblingsplätze entstehen. www.ece.de
JAHRE
ECE
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments Channel-Konzepte integrieren“. Besonders gefordert sind die Manager in ShoppingCentern und Fachmarktzentren, mit einer pro-aktiven Steuerung die Abgänge durch Zugänge auszugleichen. Verlieren werden B-Lagen und Stadtteillagen. Im Bereich Sport & Freizeit erwartet Jahn nur in Fachmarktlagen noch Flächenzuwachs, angetrieben von der Expansion des französischen Sportartikelanbieters Decathlon, der diese Lagen pr äfer ier t und sich dur ch seinen hohen Anteil an Eigenmar ken dem Preisvergleich mit den Online-Shops entziehen kann. Denn in dieser Branche spielen Marken eine große Rolle und laut GfK gehören Sportbekleidung und Sportausrüstung zu den besonders gut vergleichbaren Sortimenten, so dass sich Händler vor allem von schwachen Standorten zurück ziehen müssten. Sollte Decathlon mit seiner Beschwerde bei der EU-Kommission Günstige Perspektiven in Fachmarktzentren. Foto: Hahn Gruppe vor allem gegen planungsrechtliche Restriktionen in NRW und Baden-Württemberg Er folg haben, dürfte das Unternehmen seine Expansion forcieren. Dass die Internet-Anbieter die Branche Technik & Medien besonders stark angegriffen haben, ist seit Jahren bekannt. Denn die Kunden sind Technik-affin und Unterhaltungselektronik, Hausgeräte, Computer und Zubehör unterliegen laut GfK „auf Grund ihrer fest definierten Standards am stärksten dem Produkt- und Preisvergleich, der sich für die Konsumenten durch die Nutzung von Online-Medien erheblich vereinfacht hat“. Rückläufige Umsätze im stationären Handel führen hier seit Jahren zur Verkleinerung der Flächen und zum Ausbau einer Multichannel-Strategie. Aus Sicht von Einzelhandelsexperte Jahn ist ein Ende dieser Entwicklung noch nicht absehbar und er erwartet an allen Standorten einen rückläufigen Verkaufsflächenbedarf.
Praktiker-Insolvenz hat Konsolidierung beschleunigt Im hart umkämpften Wohn- und Einrichtungsmarkt ist der Str uktur wandel im vollen Gange. Die Zahl der unabhängigen regionalen Anbieter werde abnehmen und die Verkaufsfläche der Großmöbelhäuser sich mit der Konzentration auf wenige nationale Ketten per Saldo stabilisieren. Allerdings mehren sich laut Jahn die Anzeichen, dass die Preisvergleiche im Internet und das wachsende Online-Shopping auch bei Möbeln die großen Anbieter zum Ausbau ihrer preisaggressiven Abholmärkte zwingt. Davon dürften die Fachmarktzentren auf der grünen Wiese profitieren. In der Baumarktbranche hat die Insolvenz von Praktiker/Max Bahr durch die Schließung unrentabler Standorte bereits für eine Konsolidierung gesorgt. Mittelfristig will die GfK in der Branche auch Übernahmen nicht ausschließen. Zu erwarten sind zudem Angebote im spezialisierten Bereich rund um das Thema Garten und von kleinteiligen Konzepten, wodurch die Flächennachfrage steigen könnte.
vom 01.10.15 Seite 14
Stadt News Stadtquartier „Neuer Markt eröffnet“ Die Firmengruppe Max Bögl hat Mitte Septem-
ber ihre Neuentwicklung, das Stadtquartier „Neuer Markt“ eröffnet. Nach den Worten von Thomas Tahl, Center-Manager der IPH Handelsimmobilien GmbH wird das Einkaufszentrum ein neuer Anziehungspunkt für die Stadt Neumarkt und die gesamte Region. Das Investitionsvolumen wird von der Firmengruppe Max Bögl mit 100 Mio. Euro beziffert, die Mietfläche beträgt 23 000 qm, darunter 13 100 qm Verkaufsfläche für über 40 Läden, 1 000 qm für gastronomische Konzepte und 5 800 qm für Büros, Praxen und Dienstleistungen. Zu den Ankermietern gehören Media Markt, Rewe und Wöhrl. Weitere Mieter wie Bijou Brigitte, dm drogerie markt, Charles Vögele, Depot, Douglas, Hervis Sports, Jack & Jones und Vero Moda sind ebenfalls im Stadtquartier. Dabei. Zudem gibt es ein Multiplex-Kino mit 7 Sälen sowie ein Hotel. Nach Übernahme des CenterManagements für den „Neuen Markt“ verzeichnet die IPH 6 Mandate innerhalb der vergangenen 12 Monate und managt nun 18 ShoppingCenter.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments
vom 01.10.15 Seite 15
Deals
Verbraucherorientiertes Planungsrecht
Alle Handelslagen sind Teil des integrierten Systems Jörg Wege, Head of Strategic Development M & A Die Diskussion über die planungsrechtliche Regulierung von Handelsflächenentwicklungen durch Zentren-Konzepte im Zusammenspiel mit Sortimentsfestlegungen ist nach wie vor ein hochaktueller Dauerbrenner. Die Grundrichtung bei der Anwendung des Planungsrechts ist in der Regel die einer restriktiven Auslegung. Unterschiede bestehen nur im Grad der Restriktivität. Zielsetzung dabei ist aus kommunaler Sicht, die Innenstädte zu stärken, indem die Ansiedlung sogenannter Innenstadt-relevanter Sortimente außerhalb von Stadt- oder Ortszentren stark eingeschränkt wird. Dem Ansatz liegt die Annahme zu Grunde, dass Peripherie und Zentrum in Opposition zu einander zu betrachten sind. Eine den Lebensgewohnheiten und den Wünschen der Verbraucher bzw. der Bürger Rechnung tragende Betrachtung der gesamten Handelsstruktur einer Kommune als ein integriertes Gesamtgebilde verschiedener Lagen und Standorte, geht dabei meist unter. Selbst Zentren-Konzepte mit gesamtstädtischer Betrachtung folgen dem Gr undgedanken weitreichender Verbote, oft ohne Rücksicht auf etablierte Handelsstrukturen.
Hannover: Die InditexGruppe hat für ihr Premiumkonzept Massimo Dutti im Geschäftshaus in der Karmaschstr. 17-23 am Kröpcke in Hannover 800 qm für ihren größten Store in Deutschland gemietet. Comfort vermittelte. Die Eröffnung der 17. Filiale von Massimo Dutti ist im November geplant. Mit P&C, COS, dem Herrenausstatter Eckerle sowie weiteren erfolgreichen Einzelhandelskonzepten bietet das „Kröpcke“ eine Angebotsvielfalt der gehobenen Klasse. Massimo Dutti sicherte sich die vorletzte, verfügbare Handelsfläche. Das Kröpcke gilt als ShoppingMittelpunkt
PAMERA ist jetzt CORNERSTONE Real Estate Advisers Cornerstone Wir akquirieren, repositionieren, vermieten und betreuen erfolgreich Handelsimmobilien in ganz Deutschland Cornerstone Real Estate Advisers ist einer der größten Investment Manager weltweit mit rund 42 Milliarden Euro Assets under Management, davon 3,1 Milliarden Euro in Europa. In Deutschland zählen Retail-Immobilien zu unseren zentralen Assetklassen. Wir begleiten und beraten Investoren kontinuierlich während des Transaktionsprozesses und bieten ihnen danach ein effizientes und nachhaltiges Asset Management, das von der Vermietung bis hin zu umfassenden Revitalisierungen reicht. Unsere erfahrenen und motivierten Retail-Experten orientieren sich dabei stets an Wertschöpfung und Werterhalt und stehen Ihnen jederzeit kompetent als Ansprechpartner zur Seite.
Ansprechpartner: Simon Lauinger Senior Asset Manager T.: 089 210 256 -12 SLauinger@cornerstoneadvisers.com
Eine Auswahl unserer aktuellen Referenzen:
Düsseldorf, Dieterich Karree
Berlin, Neukölln Arkaden
Erfurt, Karree am Südpark
Bad Homburg, Geschäftshaus Louisenstr.
Hamburg, Jenfeld Center
Halle, Neustadt Centrum
Berlin . Düsseldorf . Frankfurt . Hamburg . München
www.cornerstoneadvisers.de
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments Dabei würde eine verbraucherorientierte Betrachtung der Handelsflächenentwicklung letztlich die Kommunen stärken – als Lebens- und Handelsort. Denn eins ist wichtig: Die Verbraucher wollen es bequem haben, auch beim Einkaufen. Das bedeutet, sie wollen beim Einkauf von Artikeln des periodischen Bedarfs auch in der Lage sein, in einem angemessenen Umfang Artikel des aperiodischen Bedarfs mit einzukaufen – also auch auf Innenstadt-relevante Sortimente zugreifen, ohne zusätzlichen Fahr- und Zeitaufwand. Umgekehrt gilt das übrigens auch: wer in der Innenstadt shoppt, ist froh, wenn er sein Abendessen gleich mit erwerben kann. Dass das so ist, zeigt u.a. der Trend, dass inzwischen wieder mehr Lebensmittelhändler mit entsprechenden Formaten in die Cities zurückkehren. Der Versuch, diese Kopplungswünsche der Verbraucher dur ch eine künstliche Trennung von VerFoto: MEC sorgungseinkauf (eher wohnortnah) Konsumenten schätzen den Einkauf im Fachmarktzentrum. und aperiodischen Artikeln (Innenstadt) zu konterkarieren, wird von den Verbrauchern nicht goutiert. Eine lebensnahe Mischung der Angebote in der Peripherie und in der Innenstadt, die klare Schwerpunkte setzt und mit vernünftiger Erweiterung der jeweils arrondierenden Sortimente ergänzt, reduziert den Zeitaufwand und stützt so beide Lagen. Es darf nicht übersehen werden, dass die Verbraucher zugleich die Bürger ihrer Stadt sind und somit in der Regel ein klares Eigeninteresse daran haben, dass die Innenstadt ihrer Kommune attraktiv ist. Sie gehen gerne in den Innenstädten einkaufen, auch wenn sie manche der dort vertretenen Sortimente auch in der Peripherie kaufen könnten. Dabei hängt die Attraktivität einer Innenstadt von vielen Faktoren ab. Neben dem Handelsangebot geht es auch um die Aufenthaltsqualität, saisonale Dekoration, gute Gastronomie – sowie bequeme An- und Abfahrt. Selbst bei rigoroser Konzentration Innenstadt-relevanter Sortimente im Stadtzentrum werden viele Verbraucher auf andere Kanäle abwandern, wenn sie jeden Samstag im Stau stehen und hohe Parkgebühren bezahlen müssen. Im Übrigen würde eine Konzentration auf die Innenstadt auch dem kommunalen Interesse entgegenlaufen, die Innenstädte vom Verkehr zu entlasten. Aus den genannten Gründen ist es elementar, bei Zentren-Konzepten und der Gestaltung des Planungsrechts alle Handelsstandor te als einander er gänzende Teile eines zu integrierenden Systems zu betrachten. Dann erkennt man schnell, dass das Ganze mehr ist, als die Summe seiner Teile. Um es klar zu sagen: es geht nicht darum, für die Peripherie Tür und Tor zu öffnen. Es geht vielmehr darum, in einer Gesamtbetrachtung, die den Bedürfnissen und Wünschen der Verbraucher und Bürger gerecht wird, eine flexible und für jede Kommune individuelle Lösung zu entwickeln, die allen Handelsstandorten die Wirtschaftlichkeit sichert. Dogmatische Betrachtungen haben noch nie geholfen – und das Internet „lauert“ in jedem Haushalt. Ganz bequem.
vom 01.10.15 Seite 16
Unternehmens News Rewe stellt sich der Online-Konkurrenz Die Rewe Group nimmt die Herausforderungen der Digitalisierung an und hat deshalb 2014 mit der Rewe Digital einen Bereich für die Entwicklung und Realisierung von digitalen Geschäftsmodellen gegründet. Außerdem investiert das Kölner Unternehmen in Deutschland und Europa rd. 1,7 Mrd. Euro in den Neu- und Umbau von 1 100 Rewe-, Penny-, Billa- und ADEG -Lebensmittelmärkte sowie in toom-Baumärkte. Ein Schwerpunkt ist dabei auch der systematische Bau DGNB-zertifizierter,
also besonders nachhaltiger Green BuildingMärkte. Generell ist „nachhaltiges Handeln“ nach Unternehmensangaben zum zentralen Thema in allen Bereichen der Rewe Group geworden, was sich auch bei dem Auftritt der Gruppe auf der Expo Real in München widerspiegelt. Das Unternehmen bevorzugt Immobilien in Stadt-naher Lage und guter Anbindung an den privaten und den öffentlichen Verkehr. Standorte im Wohnumfeld haben dabei unverändert Konjunktur, um den steigenden Kosten für Mobilität und der OnlineKonkurrenz zu begegnen. In diesem Jahr sind 200 Neueröffnungen und Erweiterungen geplant.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments
vom 01.10.15 Seite 17
East Side Mall
Ein neues Handelszentrum für das Quartier an der Stadtspree Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Im Areal zwischen dem Nordufer der Spree und dem Ostbahnhof im Berliner Bezirk FriedrichshainKreuzberg, an der Nahstelle zwischen Ost und West, entsteht ein neues Quartier für Freizeit, Wohnen, Hotels und Arbeiten. Die Versorgung der Berufspendler, Einwohner und Touristen wird die geplante East Side Mall übernehmen. Unter dem Namen „East Side Gallery“ hat das 1 316 m lange Stück der Berliner Mauer im Bezirk Friedrichshain an der Mühlenstraße, entlang der Spree, für Furore gesorgt. Im Frühjahr 1990 war dieses längste verbliebene Teilstück zur Open-Air-Galerie avanciert, nachdem das Relikt deutscher Teilung von 118 Künstlern aus 21 Ländern bemalt worden war. Die Touristenattraktion ist mehr oder weniger auch plakativer Namensgeber für das Areal entlang des Nordufers der Spree, zwischen Warschauer Brücke und Berliner Ostbahnhof. Neben dem Berliner Hauptbahnhof sei dieses Areal das größte Entwicklungsgebiet in Berlin, berichtet Nikolas Löhr, Director Retail Marketing bei der FREO Financial & Real Estate Operations GmbH. Auch die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt bestätigt auf ihr er Homepage, dass der „Spreeraum Friedrichshain-Kreuzberg ein wichtiger Entwicklungsraum der Berliner Innenstadt“ ist, dem durch seine zentrale Lage am Rande der City und an der inneren Stadtspree sowie seinem großen Potenzial durch die brach liegenden Bahnflächen, die wieder in den Stadtzusammenhang“ eingebunden werden können, große Bedeutung zukommt. „Das Leitbild für den Spreeraum Friedrichshain-Kreuzberg stellt eine teilräumliche Aktualisierung und Erweiterung des Planwerks Innenstadt dar“, heißt es hier. Entstehen soll 2018 u.a. ein Stadtquartier, das nach Vorstellung der US-amerikanischen Anschutz Entertainment Group die er ste Adr esse für Unter haltung in Berlin sein wird.. Konkret sollen im Rahmen des Masterplans Spreeraum zwischen der Spree und der früheren O2-World, die seit Sommer Mercedes Benz
EIGENTUM, ENTWICKLUNG, MANAGEMENT VON EINKAUFSZENTREN & PROFESSIONELLE DIENSTLEISTUNGEN
SPEZIALISTEN FÜR EINZIGARTIGE EINKAUFSERLEBNISSE
SPEZIALISTEN FÜR INNOVATION IN VIELEN LÄNDERN
www.sonaesierra.com
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments Arena heißt, ab 2016 vier Neubauten entstehen. Dazu gehören 2 Hotels, ein Multiplex-Kino mit 2 500 Plätzen, 10 bis 15 Cafés, Restaurants und Bars, eine große Bowlingbahn und eine Veranstaltungshalle für 4 000 Besucher. Zudem gibt es in den Gebäuden Büroflächen mit über 18 000 Arbeitsplätzen und es entstehen im Umfeld weitere Wohngebäude. Im gesamten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg leben 275 691 Menschen. Da es im Umkreis von etwa 2 km um das Stadtquartier kein Shopping-Center gibt und auch sonst - bis auf einige kleinteilige Läden und einen Kaufhof - kein nennenswerter Einzelhandel besteht, wie Löhr berichtet, ist die Ansiedlung eines Centers eine logische Konsequenz. Zumal der Stadtteil Friedrichshain laut Löhr etwa 50% seiner Kaufkraft an die umliegenden Bezirke verliert. Denn die Verkaufsflächenausstattung liegt mit 0,89 qm pro Kopf unter dem Durchschnitt in Berlin (1,25 qm) und unter dem deutschen Schnitt von 1,45 qm. Hinzu kommt, dass zwischen der U-Bahn-Station Ostbahnhof und Warschauer Brücke täglich 85 000 Passanten vorbei kommen. Dafür sorgen u.a. große Arbeitgeber wie Universal, Coca Cola und MTV/Viva. Seit Sommer 2013 hat der Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland als erster Anker des Stadtquartiers seine Zentrale an der Mühlenstraße bezogen. Im Frühjahr 2014 eröffnete das Holiday Inn und mit den Büroflächen für Zalando entstehen weitere 1 400 Arbeitsplätze.
Kaufkraftabfluss belastet Stadtteil Friedrichshain Das neue Shopping-Center, das direkt neben der Mercedes Benz Arena entwickelt und den bezeichnenden Namen „East Side Mall“ (Visualisierung: FREO) tragen wird, soll laut Löhr quasi auf dem Trampelpfad der Passanten entstehen. Mit Blick auf die vielen Berufspendler und Bewohner wird ein Schwerpunkt des Handelsangebots auf dem Bereich Nahversorgung liegen. Ein weiterer Schwerpunkt auf den 24 800 qm Verkaufsfläche (38 700 qm Mietfläche) mit 120 Läden wird das Thema Mode im wertigen Segment sein. Zudem ist im Eingangsbereich ein Food Court geplant und es wird rund 1 000 Parkplätze geben. Laut Löhr wurden bereits die ersten Mietverträge abgeschlossen. Direkt neben dem Center entstehen im East Side Tower zudem weitere Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss sowie Büros, Wohnungen und ein Hotel.
Ein Center quasi auf dem Trampelpfad der Pendler Mit dem Bau des 190 Mio. Euro teuren Projekts soll 2016 begonnen werden, die Eröffnung ist 2018 geplant. Als Investor fungiert die Luxemburger Objektegesellschaft Forum Invest S.à.r.l., die Pr ojektentwicklung liegt beim Pr ivate-Equity-Unternehmen und Fondsmanager, der FREO Group, Frankfurt. Die Vermietung wird in den Händen der Fokus Development AG und der zur CBRE gehörenden PSM Center Management liegen. Gebaut wird die neue Mall nach dem Entwurf des niederländischen Architektenbüros UNStudio B.V., Amsterdam.
vom 01.10.15 Seite 18
Unternehmens News Penny: will sein Filialnetz aufwerten Der Discounter Penny, Tochter der Kölner Rewe Group, setzt nach seiner erfolgten Neupositionierung und dem damit verbundenen Umbau des gesamten Filialnetzes den Kurs der qualitativen Verbesserung seiner Discountmärkte konsequent fort. So werden im Jahr 2015 weitere 35 Filialen nach Erweiterung und Modernisierung eröffnet sowie weitere 53 Filialen neu eröffnet. Modern und frisch wirkt nach Mitteilung des Unternehmens nicht nur das neue Filialkonzept, sondern auch die neue PennyBaubeschreibung, nach deren Vorgaben erste Projekte nunmehr bereits im Bau sind. Anfang 2016 wird in Freiberg/Neckar das erste Objekt der neuen Generation eröffnet. „Für 2016 plant Penny erneut 54 Neueröffnungen und 27 Filialerweiterungen“, umschreibt Dietmar Burtzlaff, Bereichsleiter Expansion und kaufmännisches Penny Immobilienmanagement, den weiteren Wachstumskurs.
Deals Dortmund: Ein Privatinvestor hat ein Wohn- und Geschäftshaus in Dortmund-Neuasseln in der Arcostraße erworben. Die Immobilie hat eine Gesamtfläche von 535 qm. Davon entfallen 163 qm auf die Gewerbeeinheit, eine Apotheke. Engel & Völkers Commercial Dortmund vermittelte.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
vom 01.10.15
Cities & Center & Developments
Seite 19
Für die auf den Erwerb und die Entwicklung von gewerblichen Immobilien in Deutschland spezialisierte FREO mit Hauptsitz in Luxemburg und Niederlassungen in Frankfurt, Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Luzern und London, ist die East Side Mall derzeit eines von 2 ambitionierten Shopping-Center-Projekten. Das 2. ist die Mall of Switzerland mit 46 000 qm Verkaufsfläche, die in Ebikon, in der Nähe von Luzern, entsteht und im Herbst 2017 eröffnet werden soll. Im Segment Retail hat die FREO zudem das innerstädtische Geschäftshaus One Goethe Plaza in Fr ankfur t/M., das No 195 Ku' Damm in Ber lin und das Mischobjekt Burstah Ensemble (Handel, Bür o, Hotel, Wohnen) in Hambur g entwickelt. Zu den Investmentvehikeln des Unternehmens, das zudem stark im Segment Büroimmobilien etabliert ist, gehören direkte Investments, Co-Investments und Fonds. Gegründet wurde die FREO 2002 vom heutigen Chairman Matthias Luecker, der zuvor als Gründungsmitglied und Geschäftsführer der FERI Real Estate GmbH tätig war, aus der im Rahmen eines Management-Buy-outs die FREO entstanden ist. Löhr bringt als Director Retail Marketing im Segment Handelsimmobilien resp. Shopping-Center seine langjährigen Erfahrungen aus der Zeit bei den Dienstleistern Comfort und Kemper's (heute JLL) mit. Er war unter ander em an der Er stver mietung des Berliner Shopping-Centers Alexa beteiligt. Zuletzt steuerte Löhr als Prokurist und Vertreter des Bauherren bei der Signature Capital Gruppe insbesondere die Revitalisierung der Neumarkt Galerie in Köln.
Personalien Colliers International stärkt Hamburger Team Frank-D. Albers MRICS (46) verstärkt seit 16. September als Partner die Geschäftsführung von Colliers International in Hamburg und übernimmt die Aufgabe des Head of Investment. Der Jurist, Immobilienökonom (ebs) und Chartered Surveyor hat zuvor 6 Jahre die Bereiche Investment sowie Buyside Advisory bei JLL in Hamburg aufgebaut und geleitet. Albers arbeitete davor lange Zeit bei Ernst & Young im Real Estate Bereich, u.a. in den Niederlanden als Leiter des Bereichs Capital Markets.
BESUCHEN SIE UNS AUF DER EXPO 2015: HALLE A1. 240 GRR
WIR SUCHEN EINZELHANDELSIMMOBILIEN EINZELOBJEKTE AB 3 MIO. EURO UND PORTFOLIOS AB CA. 20 MIO. EURO Geeignet sind Vollsortimenter, Lebensmitteldiscounter, Fachmarkt- und Nahversorgungszentren sowie Einkaufszentren, die ihren Angebotsschwerpunkt auf Gütern des täglichen Bedarfs haben und bonitätsstarke Filialisten des deutschen Lebensmitteleinzelhandels als Ankermieter aufweisen. Ein detailliertes Ankaufsprofil finden Sie im Internet unter www.grr-group.de
KONTAKT Nicole Unterbusch Leiterin Transaktionsmanagement Tel +49 911 955 126 - 30 nicole.unterbusch@grr-group.de
GRR GROUP | Hugo-Junkers-Straße 17 |90411 Nürnberg | Tel +49 911 955 126 - 0 | info@grr-group.de | www.grr-group.de
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments Bilfinger Real Estate
Dienstleister baut Position als Global Player aus Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Tief hat die Bilfinger Real Estate GmbH ihre Messlatte nicht gelegt, wenn es um die Zukunftsstrategie des Immobiliendienstleisters und -beraters geht: Ziel ist es, einer der international führenden Unternehmen der Branche zu werden, der seine Kunden bei den Investitionen und bei der Betreuung ihrer Immobilienbestände über die Ländergrenzen hinweg begleiten kann. Das gilt auch für den Retail-Bereich. Da Großbritannien europaweit der gewichtigste Immobilienmarkt ist, war die Übernahme des größten unabhängigen britischen Immobilienberaters GVA im Sommer des Vorjahres ein wichtiger Schritt Foto: Bilfinger auf diesem Weg. Mit der kompletten Übernahme des Marktführers für technische und kaufmännische Beratungsleistungen konnte der Zusammenschluss Bilfinger Real Estate GmbH und GVA seine Mannschaft von 1 500 um weitere 1 300 in London und in 12 Regionalbüros in Großbritannien und Irland erweiNeues Mandat Neumarkt Galerie Köln. tern und beschäftigt heute etwa 3 000 Mitarbeiter. Das Partnernetzwerk GVA Worldwide ermöglicht zudem die Verbindung in 21 Länder Europas, den USA, Australien und Asien. Über den Verbund mit der GVA hat Bilfinger Real Estate 2 800 neue Kunden gewonnen. In Deutschland ist die Tochter des Service- und Ingenieurskonzerns Bilfinger mit 30 Standorten vertreten. Das Unternehmen deckt den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie ab, vom Property Management über Center-Management bis zu „wertsteigernden Consulting Services“ in allen Nutzungsarten - darunter auch Handelsimmobilien- und sieht sich in Europa inzwischen mit Assets im Wert von 54 Mrd. Euro und 53 Mio. qm „under Management“ unter den Top 5. Kunden sind Fondsgesellschaften, Versicherungen, Banken, die öffentliche Hand, Entwickler und Eigentümer. Im Bereich Retail Assets hat das früher unter dem Namen EPM Assetis bekannte Unternehmen nach dem Zusammenschluss mit der GVA inzwischen 85 Shopping-Center im Management, blickt bei den Nutzungsarten beispielsweise an seinem Standort in der Schweiz, der 200 Objekte mit Handelsflächen (120 000 qm) als Property-Manager betreut, unter Leitung von Christian Parpan aber auch über den Tellerrand hinaus und bietet Property- sowie Center-Management für Fachmarktzentren und Shopping-Center an, wie Bilfinger Real Estate jüngst mitteilte. Auch im Bereich Handelsimmobilien steht das Thema Internationalisierung im Mittelpunkt, wie Volker Sonnenschein, Head of Sector Shopping bei Bilfinger Real Estate, betont: „Wir managen heute Handelsimmobilien in Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, der Türkei und in Großbritannien. Unser Ziel ist es, unser e Kunden und
vom 01.10.15 Seite 20
Personalien Tania Bontemps zur Präsidentin ernannt Tania Bontemps (MRICS) wurde mit der Leitung der Union Investment Real Estate France SAS in Paris betraut. Als Präsidentin der 2011 gegründeten Tochter der Hamburger Union Investment Real Estate GmbH ist sie mit einem Team von 13 Mitarbeitern für das Asset Management des rd. 2,6 Mrd. Euro schweren Immobilienfondsportfolios von Union Investment in Frankreich verantwortlich. Das 19 Objekte mit einer Gesamtmietfläche von 300 000 qm umfassende Portfolio im Großraum Paris sowie in den Regionalmärkten Bordeaux, Limoges und Marseille ist derzeit nahezu voll vermietet. Tania Bontemps ist seit Januar 2011 bei Union Investment. Als General Manager war sie seitdem Mitglied des Führungsteams der Union Investment Real Estate France SAS. Zuvor war die diplomierte Kauffrau bei der internationalen Immobiliengruppe Renta Corporation tätig, bei der sie seit 2009 als General Manager der Niederlassungen in Paris, London und Berlin verantwortlich war.
Deals Berlin: Beauty World hat im 2. Obergeschoss des Shopping- und Freizeitzentrums Alexa am Alexanderplatz eine Fläche gemietet. Die neue Beauty World betreibt ihren Shop seit September auf rd. 58 qm (GLA).
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments ihre Investitionsaktivitäten in Europa langfristig zu begleiten und Handelsimmobilieninvestments länderübergreifend zu betreuen.“ Zu den Prestige-Projekten in der Türkei gehört das Metropol Istanbul. Hier hatte Bilfinger Real Estate vor 2 Jahren den Auftrag für das Management und die Vermietung der Einzelhandelsflächen erhalten. Die „Metropol Istanbul“ im Stadtteil „Ataşehir“ entsteht auf einem 10 ha großen Grundstück und bietet neben mehreren Wohn- und Bürotürmen ein dreistöckiges Shopping-Center (120 000 qm) mit einer 400 m langen Einkaufsstraße für internationale Luxusmarken, einem Unterhaltungsbereich mit Kino, Restaurants, Cafés und einem Parkhaus mit 3 000 Stellplätzen. Für das Center hat Bilfinger Real Estate zudem das Konzept entwickelt und alle Umfeld- und Marktanalysen erstellt. Entsprechend eng war der Dienstleister bereits in der Planungsphase eingebunden. Hinter dem Mega-Projekt steht der Zusammenschluss Varyap & GAP iNSAAT, den die beiden auf Premium-Entwicklungen spezialisierten türkischen Konzerne Varyap und Çalık gegr ündet hatten. Mit dem Mandat für das 261 m hohe Mischgebäude Sapphire in Istanbul mit 128 Läden sowie der Westa Mall in Zonguldak an der Schwarzmeerküste mit 121 Läden auf 18 000 qm in der jüngeren Vergangenheit summiert sich die Zahl der Center „under Management“ im Land am Bosporus auf 12. Vor 2 Jahren hatte Bilfinger Real Estate bereits ein Mandat für das Management von 6 Einkaufszentren bzw. gemischt genutz-
vom 01.10.15 Seite 21
Deals Wuppertal: Takko eröffnet im Einkaufszentrum „Wicküler City“ an der Bendahler Straße 27 seinen 2. Standort in der Stadt. Laut Hillemeyer Immobilien GmbH, die mit der Alleinvermietung beauftragt ist, wurde ein Mietvertrag über gut 500 qm Mietfläche unterzeichnet und die Nutzung durch die Stadt Wuppertal genehmigt. Die Eröffnung ist 2015 geplant. Das 1845 als Stammsitz der Brauerei „Wicküler“ entwickelte Areal wurde später als Deutschlandzentrale von Wal Mart genutzt und in den vergangenen Jahren als Einkaufszentrum revitalisiert.
en se Münch eal, Mes r o p x e r au f d e n sie uns Besuche 2 , s ta n d 2 41
015 – h a ll e B 0 5 . – 07.10 . 2
diuMsd d at e – p o s av e t h e
iskussio
n
t a il G erma n re f o r e w o um B 2 2 p the halle B 2 , ra – 17.0 0 uhr / .10.2 015 dienstag 0 6
/ 16.0 0
Entscheidungssicherheit bei Handelsimmobilien. Markt- & Standortanalysen Auswirkungsanalysen Research & Due Diligence
brand eins Thema
BBE
2015
BESTE BERATER
Gewissheit für Entscheider – seit über 50 Jahren fundiert in präziser Analyse, methodischer Prognose und konkreter Empfehlung. Jeder Standort, jede Branche, jeder Betriebstyp durchleuchtet von den Besten ihres Fachs. Im Kontext lückenloser Handels-Expertise, die Lösungen schafft aus Fakten und Potenzial.
München • Hamburg • Köln • Leipzig • Erfurt
|
www.bbe.de
Wissen schafft Zukunft.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments ten Handels-, Büro- und Wohn-Objekten in Istanbul, in den ost- und südostanatolischen Städten Erzurum und Diyarbakir, in Zonguldak an der Schwarzmeerküste sowie in Kayseri in Zentralanatolien übernommen. Nach dem Zusammenschluss mit der britischen GVA betreut die Retail Sparte von Bilfinger Real Estate neben den 85 Shopping-Centern noch 95 Retail Parks und Logistikzentren. Kunden sind Fondsmanager, Investoren und Entwickler. In Deutschland allein sind es 35 Shopping-Center und Fachmarktzentren. Zuletzt hat der Publikumsfonds Deka-Immobilien Europa das Unter nehmen mit der Ver mietung sowie dem Center- und Property-Management der revitalisierten Neumarkt Galerie in Köln und der Rheinberg Galerie in Ber gisch-Gladbach beauftragt. Zum Leistungsspektrum der Retail-Sparte gehören Center- und Property Management, Vermietung sowie Beratung bei Standortkonzepten, Revitalisierung und die Steuerung von Ausbauten. Über seine rund 50 Niederlassungen in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, Polen und der Türkei begleitet das Unternehmen außerdem die Expansion internationaler Einzelhändler in Europa.
Wisag Facility Managment Holding
Die Helfer im Hintergrund der Konsumtempel rv DÜSSELDORF: In den vergangenen Jahren sind einige spek tak uläre Shopping-Center auf den Markt gekommen, die den Kunden mit standortgerechter Architektur, Aufenthaltsqualität und Freizeitatmosphäre eine Alternative zum Online-Einkauf bieten wollen. Doch damit der Glanz bleibt, das heißt, die Sauberkeit und Sicherheit gewährleistet sind und die Technik funktioniert, sind Facility-Manager wie die Wisag unabdingbare Helfer im Hintergrund der Einkaufswelten. Als das Shopping-Center Forum Hanau (Bild) am 10. September 2015 unter großer Beachtung seine Tore öffnete, hatte auch Anna Kozina, Key Account Managerin bei der WISAG Facility Managment Holding GmbH & Co KG in Frankfurt/M., Grund zu feiern. Mit Heiner Hutmacher, Geschäftsführer der HBB Centermanagement beim Forum-Hanau-Entwickler HBB GmbH aus Hambur g hatte das Key Account Management der Wisag nach zentralen Verhandlungen den Auftrag für die technische Objektbewirtschaftung erhalten. Und auch beim Forum Gummersbach in der gleichnamigen nordrhein-westfälischen Stadt, das die HBB Anfang September eröffnet hatte, ist der für Handelsimmobilien und Shopping-Center zuständige Bereich der Wisag mit dabei. Laut Kozina, die den Bereich als Key Account Managerin betreut, erhielt das Unternehmen hier den Auftrag für die Reinigungsleistungen. In der Wisag Facility Management Holding, die 2014 einen Umsatz von 852 Mio. Euro (+4%) erzielte, gehört der
vom 01.10.15 Seite 22
Stadt News Auswahlverfahren für Quartier in Sheffield Die Verwaltung der englischen Stadt Sheffield hat die Namen der 3 potenziellen Entwicklungspartner für das geplante Mischob-
jekt im Zentrum der City bekannt gegeben. Dabei handelt es sich um Queensberry Real Estate, Lend Lease und Aspire Development. Wie Queensberry weiter mitteilt, werden die Unternehmen nun die nächste Stufe im Auswahlverfahren für den künftigen Entwicklungspartner der Stadtverwaltung für das Einzelhandelsquartier beginnen. Das Investititonsvolumen liegt bei 480 Mio. Pfund. Die nächste Phase umfasst detaillierte Diskussionen mit jedem Bieter über ihr Angebot, um den geeigneten Partner zu finden. Mit der endgültigen Entscheidung wird Anfang 2016 gerechnet.
Deals Köln: Die NoGallery c/o Studio Rosenkranz & Burgmann hat einen Laden in der Apostelnstraße in Köln gemietet. Der Ateliershop führt Lampen, Möbel, Schmuck und Accessoires aus eigener Manufaktur. Engel & Völkers Commercial Köln vermittelte.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments Markt für Handelsimmobilien - und insbesondere für Shopping-Center - zu den Spezialsegmenten, in denen das Unternehmen nach den Worten von Ralf Hempel, Vorsitzender der Geschäftsführung, für sich noch Wachstumschancen sieht. Neben dem Geschäft mit kleinen und mittelständischen Kunden, das noch großes Wachstumspotenzial verspricht, ist dieses Spezialsegment der zweite Wachstumstreiber im Unternehmen. Im vergangenen Jahr ist der Wisag-Umsatz im Bereich Handelsimmobilien um etwa 11 Mio. Euro gestiegen und erreichte knapp 5% des Gesamtumsatzes. Derzeit betreut das Unternehmen etwa 100 große Handelsimmobilien mit einer Bruttogeschossfläche von rund 3,7 Mio. qm. Zu den namhaften Auftraggebern in diesem Segment gehören auch die Düsseldorfer MEC Metro ECE Centermanagement GmbH & Co KG, für die Wisag 22 Fachmarktzentren betreut. Der Shopping-Center-Spezialisten Unibail Rodamco Germany hat sie mit dem technischen Gebäudemanagement für das im vergangenen März eröffnete Shopping-Center Minto in Mönchengladbach und dem im September 2014 eröffnete Palais Vest in Recklinghausen beauftragt. Außerdem betreut die Wisag für Unibail Rodamco die Gropius Passagen in Berlin. Aus Sicht von Anna Kozina liegen die Gründe für die erfolgreiche Entwicklung des Facility-Managers auf der Hand: Da die Center-Betreiber ihren Besuchern ein perfektes Einkaufserlebnis mit einem vielseitigen Kaufangebot in Wohlfühlatmosphäre bieten
vom 01.10.15 Seite 23
Personalien Sven Ahlers verstärkt SQM auf der Highstreet Sven Ahlers (39) hat bei der SQM Property Consulting in Münster die Verantwortung für den Bereich Vermietung und Investment von Highstreet Immobilien übernommen. Zu seinen Aufgaben gehört das Entwickeln und Umsetzen neuer Vermietungs- und Investmentstrategien. Der Immobilienfachwirt war von 2006 bis 2009 bei Lührmann und City Projekt Immobilien Düsseldorf als Makler für Retail tätig. Nach 2009 war er bei Telefonicá Germany und bei Bilfinger HSG Facility Management.
GfK FACHMARKTZENTREN PERFORMANCE REPORT Gfk Mit dem neuen GfK-Report haben Sie eine Übersicht aller FMZ-Standorte und die wichtigsten Informationen zu Mieterbesatz, Verkaufsflächen, Umsatz- und Refurbishmentpotenzial usw. sofort zur Hand.
Growth from Knowledge
Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter +49 40 5701 325 20 oder unter www.gfk-geomarketing.de/fmz-report
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments wollten, seien auch die Themen Sicherheit, Sauberkeit und Service sehr wichtig. So gibt es Einzelhändler des gehobenen Genres, die den Standort Shopping-Center gerade wegen der Sauberkeit der Straßenlage vorziehen. „Wir bieten dazu Leistungen aus einer Hand und einen zentralen Ansprechpartner“, so Kozina weiter: „Aus unserer Sicht bedarf es eines 360-Grad-Blicks auf die Interessen der Besucher, der Mieter sowie des Eigentümers bzw. des Center-Managements, um dann mit maßgeschneiderten, regional umgesetzten Konzepten den Erfolg sicherzustellen.“
Auf die motivierten Mitarbeiter kommt es an Motivierte und gut geschulte Mitarbeiter sind dabei ein Thema, auf das die Wisag großen Wert legt. „Wir haben dafür ein eigenes sogenanntes Kompetenzhaus, um die vielen individuellen Wünsche eines Center-Managements, aber auch der Mieter und Kunden, optimal erfüllen zu können“, so die Key Account-Managerin weiter. „Mehrsprachigkeit, die passende Kleidung, das persönliche Auftreten – all das spielt in der Kundenorientierung natürlich eine große Rolle und ist umso besser, wenn es so abgestimmt wie möglich passiert.“ Beim Thema Sicherheit arbeitet das Unternehmen nach den Foto: Wisag Worten des für den Bereich zuständigen Mitarbeiters André Manecke mit ganzheitlichen, maßgeschneiderten Konzepten, „bei denen kompetente Mitarbeiter durch geeignete SicherheitstechnikLösungen unterstützt werden“. Dass die Wisag das Gros ihrer Dienstleistungen mit eigenen Mitarbeitern erbringt, wie etwa die Eigenleistungsquote von 85% im Jahr 2014 belegt, funktioniert nach den Worten von Ralf Hempel nur, „wenn wir unsere Mitarbeiter mit auf den Weg in die Zukunft nehmen“. Dazu gehört es, das Thema fest in der Unternehmens-Vision zu verankern. Wichtige Themen sind - neben der Begeisterung der Mitarbeiter für ihren Beruf und ein umfassendes Personalentwicklungsprogramm - Führungspositionen vor allem aus den eigenen Reihen zu besetzen.
Wichtig sind Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen Im Bereich Facility Management zählt sich die im März 1965 gegründete Wisag Facility Service in Deutschland zu den 3 führenden Anbietern. Sie beschäftigte 2014 an bundesweit 170 Standorten 28 932 Mitarbeiter, die im Jahresdurchschnitt etwa 17 000 Kunden betreuen. Kerngeschäft sind technische und infrastrukturelle Dienstleistungen für Gewerbe-, Infrastruktur- und Wohnimmobilien sowie für Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens. Zur Angebotspalette gehören Facility Management, Gebäudetechnik, Gebäudereinigung, Sicherheit & Service, Catering, Garten- & Landschaftspflege sowie Consulting & Management.
vom 01.10.15 Seite 24
Deals Trier/Oberhausen: Das französische Modelabel IKKS hat in Deutschland 3 weitere Stores gemietet. Für seine Expansion in der Bundesrepublik hatte IKKS Colliers International exklusiv mit der Anmietung neuer Geschäfte beauftragt. In Trier mietete IKKS in der 1A-Lage Brotstraße 45 rd. 210 qm. Weitere Läden wurden in den Shopping-Centern Pasing Arcaden in München (rd. 140 qm) und im Oberhausener CentrO (rd. 110 qm) angemietet. Nach den Worten von Daniel Hartmann, Director Retail bei Colliers International in Düsseldorf, will die Modekette 40 bis 50 IKKS-Stores mit 120 bis 300 qm in den deutschen Großstädten, Oberzentren und Mittelstädten mit guter Kaufkraft und hoher Zentralität eröffnen. IKKS bietet Mode für Damen- und Herren im Premium-Bereich und betreibt weltweit 500 Geschäfte. Jährlich werden etwa 80 Stores eröffnet. +++++++++ Hilden: Die Damenmodekette Cecil ist neuer Mieter in der Hildener Mittelstraße 41. Das Geschäft mit rd. 125 qm Mietfläche ist bereits eröffnet worden. Vormieter war „Die Hose“. Der Vermieter ist ein Privateigentümer. JLL vermittelte. Die Marke Cecil, die 1989 nahe Hannover gegründet wurde, ist auf rd. 4 000 Verkaufsflächen präsent, davon in rd. 400 Partnergeschäften. Die Kette stellt jeden Monat eine neue Kollektion vor.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments
vom 01.10.15 Seite 25
Deals
Strahlkraft der Städte
Die Ansammlung von Marken macht den Unterschied rv DÜSSELDORF. „A uch wenn der W andel im Handel schon im m er fast sprichwörtlich war“, wie Martin Aigner, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Bayern, konstatiert, „Das Neue daran ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Veränderung vollzieht“. Dass der Wettbewerbsdruck auf Konzepte und Standorte dadurch steigt, ist seit langem deutlich spürbar. Umso wichtiger sind Instrumente, mit denen sich stationärer Einzelhandel und Innenstädte hervortun können. Dabei rückt die Anziehungskraft der Marken in den Fokus. Dass die Strahlkraft von Marken oft genug über den Erfolg von Konzepten und Geschäftslagen entscheidet, zeigt die vom Handelsverband Bayern (HBE) und der BBE Handelsberatung in München vor gelegte Studie „Str ahlkr aft von Mar ken – Frequenz im Handel“, die auf der Zählung von Personen in den Innenstädten von München und Oldenburg sowie auf der Befragung von Kunden beim Verlassen von Geschäften basiert. Um zu zeigen, dass die markenspezifischen „Capture Rates“, die aufzeigen, wie die Marke von der Frequenz in einer Innenstadt profitieren kann, unabhängig vom Standort sind, wurde die Shopping-Metropole München und das ländlich geprägte Oberzentrum Oldenburg analysiert. In München wurden 65 Marken untersucht und 1 546 Personen befragt, in Oldenburg 15 Marken und 350 Personen.
Wesel: Das Modeschmuckunternehmen Bijou Brigitte hat eine Filiale in der Weseler 1ALage Hohe Straße 55 eröffnet. Bijou Brigitte präsentiert sich dort auf rd. 90 qm. Vormieter war das Reisebüro Peitsch. Der Vermieter ist ein Privateigentümer. JLL vermittelte. Bijou Brigitte ist einer der großen Anbieter von Modeschmuck und modischen Accessoires in Europa. Derzeit betreibt der Konzern ein Netz von rund 1 100 Filialen im Inund Ausland. Der überwiegend weiblichen Kundschaft wird ein Sortiment von rund 10 000 Produkten angeboten. 2014 beschäftigte die Firma über 3 000 Mitarbeiter.
Lademann
Zukunftsthema Multichannel: Herausforderung und Chance Center-Digitalisierung Kunden- und Zielgruppenanalysen Multichannel-Strategieentwicklung
Handel ist unser Geschäft und unsere Stärke – durch Erfahrung und kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Kompetenzen. Als unabhängiges Beratungsunternehmen fokussieren wir unser Spezial-Know-how seit fast 30 Jahren für Projektentwickler, Investoren und den Handel selbst.
Umsetzung Multichannel-Strategie Innovationsstrategien im Handel Online-Marketing
Als Ihr Berater in allen Fragen auf dem Weg zur Channel Excellence bieten wir Ihnen auch im Beratungsfeld Multichannel alle relevanten Beratungsprodukte an.
Wir können etwas für Sie tun? Dann sprechen Sie uns an: Gern stehen Ihnen Herr Uwe Seidel und Herr Prof. Rainer P. Lademann zur Verfügung. Dr. Lademann & Partner GmbH Friedrich-Ebert-Damm 311 22159 Hamburg Telefon (040) 64 55 77 0 Telefax (040) 64 55 77 33 info@dr-lademann-partner.de
www.dr-lademann-partner.de
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments Von der Marke profitiert dabei nicht allein der Hersteller mit seinem Monolabel-Store oder der Einzelhändler als Marke. Vielmehr setzt der Erfolg einer 1A-Lage laut Studie ein attraktives Angebot von angesagten (Einzelhandels)Marken voraus. Dabei strahlt die Qualität des Angebots auf die gesamte Stadt aus. Kurz gesagt: Die Strahlkraft von vielen Einzelhandelsunternehmen ist dank ihres hohen Bekanntheitsgrades standortunabhängig. Diese Marken bestimmen damit die Attraktivität von Innenstädten. So zeigt sich nach den Worten von Angelus Bernreuther, Leiter Standortforschung bei der BBE, die „Attraktivität Münchens als Shopping-Metropole in erster Linie in der ausgeprägten Branchenvielfalt sowie im facettenreichen Sortiment, die in solcher Form auf regionaler Ebene oft nicht vorhanden sind“. Das gilt in der BayernMetropole (Foto) vor allem für Textil- und Fotolia Warenhäuser. So gilt etwa das Herrenmodehaus Hirmer als touristischer Anlaufpunkt. Im direkten Markenvergleich erreicht Galeria Kaufhof mit einem Anteil von 23,2% den höchsten Anteil an der Gesamtfrequenz in München, gefolgt von Saturn mit 14,3% und Oberpollinger mit 12,5%, vor Abercrombie & Fitch mit 12,4% sowie H&M mit 11,6%. Dass Textilkauf- und Warenhäuser so gut platziert sind, begründen die Experten auch damit, dass die Größe der Häuser und die Breite des Sortiments mehr Passanten ansprechen als Einzelgeschäfte. Die Übersicht zeigt laut Bernreuther aber auch, dass Warenhäuser in München noch eine echte Magnetfunktion haben. Unter den Branchen zogen laut Studie die Elektronik-Anbieter mit Zugpfer den wie Saturn und Apple mi12,4% „Capture Rate“ und Textil- resp. Warenhäuser mit 10,7% die höchsten Anteile an der Frequenz auf sich. Mit größerem Abstand folgen auf Rang 3 die Anbieter von Bekleidung im günstigen bis mittleren Preissegment mit 4,8%. „Dieser vergleichsweise niedrige Wert lässt sich auf den großen Wettbewerb innerhalb der Branche zurückführen“, so Bernreuther weiter. Bei den Ausgaben rangiert Bekleidung des gehobenen und des sehr gehobenen Segments mit einem Dur chschnittsbetr ag von 156 Eur o an der Spitze vor den Ausgaben im Textilkaufhaus/Warenhaus mit 151 Euro, Optik mit 134 Euro und Elektro mit 105 Euro. Auch bei der „Conversion Rate“ (Anteil der Käufer an der Frequenz) lag Galeria Kaufhof vorn, gefolgt von Saturn sowie Forever 21, C&A, H&M, Konen, Abercombie & Fitch, Oberpollinger und Sport Scheck. Der Vergleich mit Oldenburg ergab eine ähnliche Rangfolge der Marken wie in München. Auch hier steht Galeria Kaufhof mit einer „Capture Rate“ von 25,7% an der Spitze vor H&M mit 11,9%, C&A (12%) und Zara (10,3%). „Die Ergebnisse zeigen, dass die marktrelevanten Akteure künftig viel stärker als in der Vergangenheit die Strahlkraft der Marken bei ihren Strategien berücksichtigen müssen“, findet Ernst Läuger, Präsident des HBE Handelsver band Bayer n.
vom 01.10.15 Seite 26
Personalien Bilfinger RE stärkt das Asset Management Ralf Klann FRICS, 54, tritt zum 1. Oktober 2015 in die Geschäftsführung der Bilfinger Real Estate Asset Management GmbH ein und übernimmt die Leitung des Asset Management Geschäfts in Deutschland. Er bringt Erfahrung aus 25 Jahren in der internationalen Immobilien- und Finanzwirtschaft mit. Von 2010 bis 2015 leitete er beim Staatsfonds Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) als Mitglied des Executive Board das Risikomanagement für Europa. Zuvor war er bei JP Morgan in der Finanzierungs- und Investmentberatung sowie bei Morgan Stanley und der Deutschen Bank Gruppe.
**** Engel & Völkers Berlin stärkt Geschäftsleitun Andreas Schorr (51) hat als Mitglied der Geschäftsleitung, neben Sebastian Fischer und Christian von Gottberg, den Projektvertrieb von Engel & Völkers in Berlin übernommen. Zuvor war er u.a. bei PwC, als Leiter der Immobilienfinanzierungen bei der Commerzbank und als Leiter Asset Management / Advisory National bei der HF Estate Management. Künftig wird er in Berlin den Vertrieb von Bauträgerimmobilien und Projektentwicklungen ausbauen und die nationale und internationale Distribution dieser Projekte vorantreiben.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments
vom 01.10.15 Seite 27
Deals
GRR Group
Unternehmen bündelt Aktivitäten unter einem Dach Susanne Klaußner, CEO der GRR Group Der Vorstand der GRR Group hat sich zum 1. Oktober mit Martin Führlein um einen Finanzvorstand auf 2 Mitglieder erweitert. Grund für die Erweiterung sind das wachsende Fondsgeschäft und die Aktivitäten im Eigengeschäft. Die Fokussierung auf das Segment Fachmarktzentren und Fachmärkte, vorwiegend mit Lebensmittelankermieter, bleibt dabei bestehen. Mit dem in Bezug auf das Eigenkapital nahezu voll investierten zweiten Spezialfonds, dem GRR German Retail Fund No 2, wurde in diesem Segment bereits ein weiterer Meilenstein gesetzt. Die Investmentphase für diesen Fonds hat mit dem Erwerb eines Portfolios aus dem Eigenbestand der GRR AG bereits begonnen. Zuvor hat jedoch der Abschluss der Investments für den GRR German Retail Fund No. 1 höchste Priorität. Der Abschluss ist für das Ende des 1. Quartals 2016 geplant. Anschließend fokussiert sich das Management auf die Investments für den zweiten Fonds und die Konzeption weiterer Produkte. Den Schwerpunkt werden Immobilien des Core Segments bilden.
Wien: Die Warburg-HIH Invest Real Estate GmbH, Hamburg, hat im Rahmen eines Individualfondsmandats für einen deutschen institutionellen Investor ein Hotel- und Geschäftshaus in Wien erworben. Der Kaufpreis beträgt rd. 53 Mio. Euro. Verkäufer ist eine österreichische Investorengruppe. Die Immobilie aus dem Jahre 1999/2000 wurde 2014 renoviert und ist vollständig vermietet. Das Gebäude befindet sich in prominenter Ecklage an der Mariahilfer Straße, einer der bekanntesten Einkaufsstraßen Wiens und in der Nachbarschaft des traditionsreichen Westbahnhofs.
IPH
en se Münch eal, Mes r o p x e uf der sie uns a esuchen s ta n d 2 41
2, 015 – h a ll e B 0 5 . – 07.10 . 2 B
diuMsd d at e – p o s av e t h e
iskussio
n
t a il G erma n re f o r e w o um B 2 2 p the halle B 2 , ra – 17.0 0 uhr / dienstag 0 6
.0 .10.2 015 / 16
0
Mit Handel Immobilienwerte steigern. Revitalisierung Vermietung & Verkauf Center Management München • Hamburg • Köln • Leipzig
Handelsimmobilien, die funktionieren – vom Genehmigungsverfahren bis zum Mietvertrag, vom Nutzungskonzept bis zur Nebenkostenabrechnung, von der Reinigung bis zur Rendite; vom Kiosk bis zur Shopping Mall. Von Deutschlands Immobilienspezialist unter den Handelsexperten. |
www.iph-online.de
Wissen schafft Werte.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments Nach den Verkäufen aus dem Eigenbestand der GRR AG an den GRR German Retail Fund No 2 wird auch deren Eigenportfolio wieder auf und ausgebaut. Mit den beiden Portfolio-Transaktionen - dem Verkauf von 21 Immobilien an den Fonds und dem Verkauf des Success-Portfolios an Dritte - wollte GRR die günstige Marktlage für Verkäufe nutzen, um mit der frei werdenden Liquidität in neue Produkte zu investieren. Im Fokus stehen vorwiegend Bestandsstandorte, die gute Rahmendaten in Bezug auf die Konkurrenzsituation und die Kundenfrequenz bieten, aber einem Refurbishment oder Re-Development unterzogen werden müssen, um sie zukunftsfähig aufzustellen. Im Eigenportfolio der GRR-Gruppe liegt der Schwerpunkt vor allem auf Investments in Lebensmittelvollsortimenter und Fachmarktzentren mit einem Volumen zwiFokussierung auf größere Objekte. Foto: GRR schen 3 und 30 Mio. Euro. Das bedeutet, dass im Vergleich zum Bestandsportfolio die Einzelobjektgrößen zunehmen werden. Die derzeit noch relativ hohe Quote an Discountern wird sich reduzieren. Das GRR Eigenportfolio soll in den kommenden 3 bis 4 Jahren bis zu einem Volumen von zunächst rund 400 bis 500 Mio. Euro ausgebaut werden und in der Folge soll auch die Aktionärsstruktur wachsen. In der GRR-Gruppe fungiert die GRR AG als Konzernholding und als Gesellschaft für die Eigenaktivitäten und die GRR Real Estate Management GmbH, als nun 100%ige Tochter der GRR AG, als Asset-Management-Gesellschaft, die sich operativ um das Gesamtportfolio kümmert und die Akquisitionen übernimmt. Das Fondsgeschäft, in dem die GRR als Initiator der Fonds und spezialisierter Asset-Manager fungiert, wird von der GRR Real Estate Management betreut. Daher bleiben bzw. sind beide Vorstände der AG auch Geschäftsführer der GRR Real Estate Management GmbH.
Das Dienstleistungsgeschäft wird weiter ausgebaut Das klassische Dienstleistungsgeschäft wird selektiv weiter ausgebaut für die Kunden, die einen spezialisierten Manager wünschen. Aus unserer Sicht werden bei klassischen Dienstleistungsbieterverfahren derzeit jedoch Gebühren am Markt aufgerufen, die am unteren Rand dessen liegen, was noch vertretbar erscheint. Unsere Qualitätsansprüche, für die wir stehen, sind viel zu hoch, um unser Dienstleistungsspektrum zu diesen Konditionen wirtschaftlich anbieten zu können. Wir konzentrieren uns hier auf Kunden, für die wir als Problemlöser agieren und die unser Spezial-Know-how schätzen. Die beiden Hauptsegmente des Unternehmens bestehen zum einen in der Initiierung von Fonds und zum andern in dem Eigengeschäft. Mit dem einheitlichen Unternehmensauftritt für die gesamte Gruppe (einheitliches Logo und einheitliche Website usw.) wird zudem die frühere Trennung zwischen den Aktivitäten der Gesellschaften aufgegeben, zumal die GRR Real Estate Management inzwischen Tochter der GRR AG ist und mehrheitlich nicht mehr zur Sontowski & Partner-Gruppe gehört.
vom 01.10.15 Seite 28
Personalien Beck wechselt in den Vorstand der Dwpbank Dr. Heiko Beck scheidet Ende 2015 aus dem Führungsgremium der Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg, aus. Der promovierte Jurist wechselt zur Deutschen WertpapierService Bank AG (dwpban), Frankfurt, und übernimmt hier den Vorstandsvorsitz. Beck war seit 2011 Mitglied der vierköpfigen Geschäftsführung und Chief Operating Officer bei der Union Investment Real Estate GmbH. In dieser Zeit hat er maßgeblich zur Weiterentwicklung des Geschäftsbereiches Immobilien beigetragen und an den zentralen Weichenstellungen für das Wachstum des Fondsgeschäfts mitgewirkt. Union Investment Real Estate ist mit einem aktiv gemanagten Immobilienfondsvermögen von rd. 27 Mrd. Euro der führende Anbieter von Offenen Immobilienpublikumsfonds in Deutschland. Der genossenschaftlichen Finanz Gruppe bleibt Beck verbunden. Die dwpbank ist als führende Wertpapier Transaktionsbank zu 50% im Eigentum der DZ Bank.
Deals Leipzig: Ein gewerblicher Investor aus Berlin hat ein Wohn- und Geschäftshaus in der Weißenfelser Straße 14 in Leipzig-Plagwitz erworben. Die 1900 erbaute Immobilie verfügt über 10 Wohneinheiten und 2 Gewerbeeinheiten (75 qm). Engel & Völkers Commercial Leipzig vermittelte.
WERTARBEIT MIT HANDELSFLÄCHEN Als Asset und Investment Manager mit einem verwalteten Vermögen von 2,4 Mrd. Euro an 150 Standorten. Seit 1982 mit einer übergreifenden Expertise aus Immobilien- und Vermögensmanagement. Für Anleger, Investoren, Banken, Immobilienverkäufer und Mieter.
Besuchen Sie uns: Gemeinschaftsstand der Region Köln/Bonn
Halle B.2 Stand 341
Hahn Gruppe x Buddestraße 14 x 51429 Bergisch Gladbach Tel: 02204 9490-0 x E-Mail: info@hahnag.de x www.hahnag.de
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments GRR will auch künftig für Aktivitäten im Segment Basic Retail stehen und stärker als bisher als integrierte Gruppe am Markt auftreten, da die Synergien zwischen den einzelnen Produkten und Aktivitäten größer sind, als mögliche Interessenskonflikte. Diese Synergien zum Nutzen der Aktionäre und der Investoren zu heben und zum Vorteil des Unternehmens zu nutzen, ist unser Ziel. Der bisher schon enge Kontakt und Austausch mit dem deutschen Einzelhandel wird dabei konsequent weiter verfolgt. Wir verstehen uns als kompetenten Partner unserer Mieter und daran arbeiten wir täglich.
Reiseziel Deutschland und Berlin
Unterschätzt der Handel den Shoppingtourismus? HIR DÜSSELDORF. Der Aufwär tstr end ist unver kennbar . Schon wieder ist die Zahl der Übernachtungstouristen in Deutschland gestiegen. Für das 1. Halbjahr 2015 meldet das Statistische Bundesamt 193,7 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Dies sind 3% mehr als im 1. Halbjahr 2014. Bei Touristen aus dem Ausland betrug der Zuwachs sogar 5% (34,4 Millionen). Über solche Spitzenwerte freuen sich nicht nur Hotellerie und Gastronomie, sondern auch der Einzelhandel. Seit Einkaufen in vielen Ländern der Welt zum Freizeitvergnügen gehört, liegen nicht mehr nur der Kölner Dom, das Brandenburger Tor oder Schloss Neuschwanstein auf der Tagesroute der Touristen. Vielmehr geht es auch zum Einkaufen in Fußgängerzonen und Shopping-Centern. Hier geben die Gäste von auswärts nicht nur gern ihr Geld aus, sondern lassen in der Regel auch höhere Beträge als der normale Kunde in den Geschäften. Diese können pro Centerbesuch schon mal ein Drittel über den durchschnittlichen Fotolia Ausgaben liegen, wie Experten des GCSC Think Tank (German Council of Shopping Centers) schätzten. Auch Sebastian Müller, Head of Real Estate Consulting bei GfK Geomarketing, sieht Shoppingtourismus hierzulande als Trend: „Die Ausgaben für Reisen sind gestiegen, die Deutschen sind mehr unterwegs und verbinden Reisen verstärkt mit dem Einkauf. Zusätzlich hat Deutschland als Destination für ausländische Touristen wachsende Bedeutung und deren Pro-Kopf-Ausgaben für Mode, Schmuck, Uhren und Haushaltswaren spielen für den Handel eine nicht zu unterschätzende Rolle.“ Dennoch ist Shopping ein vom Einzelhandel offenbar immer noch unterschätztes Reisemotiv. „Zwar ist das Phänomen keineswegs neu, dennoch sehen wir an vielen Einkaufsorten mit hohem Touristenanteil eine fehlende Ausrichtung auf die spezielle touristische Klientel“, so Müller. Dabei kam das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie schon in seiner jüngsten Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus Deutschland“ auf beeindr uckende Zahlen: Der gr ößte Anteil am tour istischen Ge-
vom 01.10.15 Seite 30
Stadt News FOC Wuppertal erhält einen Namen Die Clees Unternehmensgruppe und ROS Retail Shopping Outlet haben beschlossen, dass das geplante Wuppertaler Factory-Outlet-Center (FOC) den Namen „City Outlet Wuppertal“ erhalten soll. heißen und soll unter dieser Bezeichnung das führende GroßstadtOutlet in Deutschland werden. Thomas Reichenauer, Geschäftsführer von ROS Retail Outlet Shopping GmbH, dem zukünftigen Center Management: „Das ist heute ein schöner Anlass, zu dem wir auch symbolisieren wollen, dass unser FOC-Projekt nun in die spannende Umsetzungsphase kommt. Das City Outlet Wuppertal steht für eine neue Art einzukaufen. Angesiedelt mitten im Zentrum von Wuppertal, dem Döppersberg, werden wir ein Outlet Shopping-Erlebnis schaffen, welches die Menschen zurück in die Innenstadt holt und regional ausstrahlt. Diese Zeichen möchten wir auch mit dem Namen City Outlet Wuppertal setzen.“
Deals Berlin: Zu einem gelungenen Styling gehört ein perfekter Haarschnitt: Am 10. September hat die Super10 Haircompany auf rd. 55 qm eine Filiale im Untergeschoss des Berliner Alexa eröffnet. Seit 25 Jahren ist das familiengeführte Friseurunternehmen für einmalige Looks und angesagte Frisuren bekannt.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments samtkonsum in Höhe von 278,3 Mrd. Euro entfiel 2010 auf „sonstige Güter – also im Wesentlichen auf Ausgaben für ,Shopping' (62,8 Mrd. Euro oder 22,6%)“. Und in einer Untersuchung über Einkaufszahlen im „Tax-Free-Shopping“ hat das Unternehmen Global Blue her ausgefunden, dass der dur chschnittliche Einkaufsbetr ag von Touristen aus Ländern wie China, Thailand, USA oder Russland 2013 bei 317 Euro lag.
Wie das Alexa von der Lust auf Berlin profitiert Wie sehr der in- und ausländische Shoppingtourismus boomt, zeigen auch die Entwicklung in Berlin und im Einkaufszentrum Alexa. Berlin zählt zu den weltweit am stärksten wachsenden touristischen Metropolen. Im 1. Halbjahr 2015 besuchten laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 5,8 Millionen Gäste die Hauptstadt. Die Über nachtungen von Ausländern stiegen in diesem Zeitraum sogar um 8,5%. Berlin liegt inzwischen auf Platz 3 der meistbesuchten Städte Europas – hinter London und Paris. Die Hauptstadt mausert sich zu einem der zukunftsträchtigsten Reiseziele Europas. Davon profitiert auch das Alexa (Foto: Sonae Sierra), schon durch seine Lage am Alexanderplatz, der mit dem Fernsehturm eines der touristischen Hauptziele bietet. Nach einer Zählung des Center-Betreibers Sonae Sierra war en im August 2014 fast die Hälfte aller Besucher des Centers Touristen aus dem In- und Ausland. Und auch in den Monaten außerhalb der klassischen Urlaubszeit machen Touristen rund ein Drittel der Besucher aus. Dass vor allem das Alexa bei Reisenden beliebt ist, hat spezifische Gründe. Das Center mit seinen 185 Geschäften auf 56 559 qm Mietflächen bringt sehr - vielleicht sogar in Deutschland einmalig günstige - Voraussetzungen mit. So finden sich hier viele der Erfolgsfaktoren wieder, die in der Studie „Shoppingtourismus im internationalen Vergleich“ aus dem Jahr 2005 genannt werden – ein gemeinsames Projekt der Econ Consult, des EHI EuroHandelsinstituts und der Universität Trier. Danach sind die Lage von Einkaufszentren in der Nachbarschaft von touristischen Magneten, eine sehr gute Verkehrsanbindung und ein urbanes städtebauliches Ambiente mit weiteren Einzelhandelsangeboten entscheidende Erfolgsfaktoren, Voraussetzungen, die das Alexa erfüllt: Der Alexanderplatz ist nicht nur Pflichtprogramm für Touristen, er ist auch einer der größten innerstädtischen Verkehrsknotenpunkte Berlins mit unzähligen Bus- und Bahnlinien. Zudem sind mit den großen Häusern von Saturn, Galeria Kaufhof, Primark und C&A weiter e attr aktive Angeboten in der Nachbar schaft vorhanden. Eine im April 2015 von Engel & Völkers Commercial durchgeführte Zählung ergab für den Alexanderplatz eine durchschnittliche Frequenz von 5 360 Passanten pro Stunde. Auch die im September 2014 eröffnete Mall of Berlin am Leipziger Platz mit ihren 270 Geschäften könnte zu einem Touristenmagnet werden, wenn der ehemalige Standort
vom 01.10.15 Seite 31
Unternehmens News Metro modernisiert seine Logistik Die Vertriebslinien der Düsseldorfer Metro Group, Metro Cash & Carry sowie Real sollen eine modernere und effizientere Logistikinfrastruktur erhalten. Dafür investiert Metro einen hohen zweistelligen MillionenBetrag in ein neues bundesweites LogistikNetzwerk aus 4 Zentren mit einer stärkeren Zentralisierung der Warenströme und der Anpassung an bestehende Standorte. Dadurch sollen die Verfügbarkeit der Waren, ihre Qualität und Frische deutlich erhöht werden. Zudem sollen dadurch neue Geschäftsfelder wie die direkte Belieferung der Kunden gestärkt werden. Im Zuge der Neuorganisation soll die Logistikleistung von bisher 7 Standorten von 3 neuen, moderneren und größeren Zentren sowie einem erweiterten Standort erbracht werden. Laut Metro soll möglichst vielen betroffenen Mitarbeitern ein Arbeitsplatz an den neuen Standorten angeboten werden.
Deals Offenbach: Ein Privatinvestor hat ein Wohn- und Geschäftshaus in Offenbach, in der JohannesMorhart-Straße erworben. Es bietet 4 Wohnungen (rd. 300 qm) und eine Gewerbeeinheit (ca. 150 qm). Engel & Völkers Commercial Frankfurt vermittelte.
Handelsimmobilien
Report Nr.206
Cities & Center & Developments des legendären Wertheim-Kaufhauses, das im Zweiten Weltkr ieg zer stör t wur de, als bedeutende Einkaufsadresse neu beziehungsweise „wieder“ gelernt wird. Lage und Infrastruktur allein reichen jedoch nicht aus, um bei der oft anspruchsvollen Zielgruppe „Touristen“ zu punkten. Auch das Waren- und Markenangebot im Center muss vor allem in den Sortimenten Mode, Unterhaltungselektronik oder Uhren und Schmuck im internationalen Vergleich bestehen können. Entscheidend ist auch die Verkaufsfläche: 20 000 qm gelten als Mindestgröße, wenn das Shopping-Center nicht Teil einer zusammenhängenden Einkaufsdestination ist. „Alle diese Bedingungen erfüllt das Alexa“, sagt Oliver Hanna, Center-Manager des Alexa. „Aber es wird häufig unterschätzt, wie entscheidend eine konsequente Positionierung und Markenbildung ist. Das Alexa gilt auch in anderen Ländern als Ort für besondere Shoppingerlebnisse, weil wir uns als ‚Center der Stars‘ aufstellen.“ So veranstaltet das Alexa regelmäßig gut besuchte Events mit Prominenten wie etwa Guido Maria Kretschmer („Shopping Queen“), 50 Cent oder David Beckham. „Die Strahlkraft solcher Auftritte ist groß“, weiß Hanna, „es gibt Touristen, die das Alexa gerade deshalb besuchen, weil sie gehört haben, dass auch Rihanna hierher kommt.“ Neugier und Erlebnishunger unterscheiden den Einkaufstouristen vom ortsansässigen Shopper, wie auch Sebastian Müller weiß: „Sie suchen nach Tipps und Ratschlägen und vor allem nach besonderen Orten. Die Bereitschaft, Neues zu erleben, ist prinzipiell höher. Darum sollte die Ansprache durch den Handel oder auch durch die Handelsimmobilie darauf abgestimmt sein.“
Touristen möchten nicht in der „Holzklasse“ reisen Ein Indiz dafür, dass das Alexa die Erwartungen der Touristen erfüllt, ist die jüngste Auszeichnung mit dem „Zertifikat für Exzellenz“ durch die Reise-Website TripAdvisor. Die Auszeichnung wür digt die besten Unter nehmen der Br anche und basier t auf der Bewertung von Reisenden aus aller Welt. Diese haben das Center kontinuierlich mit herausragenden Noten beurteilt. Ganz entscheidend – und hier scheint es vielerorts noch Nachholbedarf zu geben – ist ein hohes Serviceniveau. Dazu gehören die Akzeptanz von Kreditkarten und Fremdwährungen, das Ausschöpfen der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten, qualifiziertes Personal mit exzellenten Fremdsprachenkenntnissen und einer hohen Serviceorientierung, Extraservices rund um die Lieferung und Verpackung, Personal-Shopper-Angebote, gute und klare Beschilderungen, eine professionell geschulte Kundeninformation, aber auch ein zeitgemäßes Multichannel-Angebot. Ein weiterer wichtiger Baustein sind Kooperationen mit Tourismus-Organisationen, touristischen Verlagen sowie mit örtlichen Hotels, Kultureinrichtungen und gastronomischen Anbietern. Dieser Service hilft Einkaufszentren, sich bei Städtereisenden die nötige Aufmerksamkeit zu verschaffen. Experte Müller sieht „in der Bewerbung einzelner Läden oder Lagen über Hotels, Airline-Magazine, Concierge-Tipps, redaktionelle Beiträge oder Advertorials in Städteführern noch viel Optimierungsbedarf“. Er empfiehlt deshalb, über den Tellerrand hinauszuschauen: „Wie es geht, kann man sich unter anderem in Tourismusmetropolen in Asien oder Nordamerika anschauen, wo der Anteil touristischer Einkäufe am Handelsumsatz in beworbenen Lagen zum Teil wesentlich höher ist.“
vom 01.10.15 Seite 32
Deals Köln: Ein institutioneller Investor hat ein Wohnund Geschäftshaus in der Wittgensteinstraße im Kölner Stadtteil Lindenthal erworben. Das 1958 erbaute Wohn- und Geschäftshaus verfügt über 7 Wohneinheiten mit Größen zwischen 30 bis 45 qm, verteilt auf 4 Etagen. Zudem bietet das Objekt eine Gewerbeeinheit mit ca. 30 qm und ein Lager/ Büro mit insgesamt 221 qm. Die Gesamtnutzfläche der Immobilie beträgt ca. 488 qm. Verkäufer ist eine GbR. Engel & Völkers Commercial Köln vermittelte.
Impressum Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: RVierbuchen@t-online.de Herausgeber: Werner Rohmert Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Anzeigen: Marion Götza, 05242-901-250 Verlag: Research Medien AG, Nickelstraße 21 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: info@rohmert.de www.rohmert-medien.de Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Prof. Dr. KarlGeorg Loritz, Bubenreuth Bankverbindung: erhalten
Sie auf Anfrage Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.