Rheinländer 06 Februar 2009

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Foto: Carmen Wölm

Johannes Lange von den SOBA Dragons Rhöndorf

n ei H n e vo ck nz nz Lü Pri Li Mythos Petersberg

Basketball im im Zeichen Zeichen des des Drachen Drachen

Kalenborn Nattermann‘s

Besuch in Erpel DFB-Chef Zwanziger

Bad Honnef Junge Künstler

Jürgen Becker im Gespräch


D a s

H e i m a t m a g a z i n

Eine Ausgabe verpasst? Hier können Sie die bereits erschienenen Hefte des RHEINLÄNDERS nachbestellen: unter Tel: 0 22 24 - 901 30 85, Fax: 0 22 24 - 901 30 88 oder per Mail: info@rheinlaender.de Vermerken Sie, welche Ausgabe Sie wünschen: September, Oktober, November, Dezember 2008 oder Januar 09 So lange der Vorrat reicht. Versandkosten pro Heft p1,50


Editorial

Liebe Rheinländer, und das sagen Sie… Statt eines Vorwortes möchten wir heute einige Leser zu Wort kommen lassen, die uns u.a. folgende Zeilen geschickt haben:

Herausgeber Wolfgang Ruland freut sich über Ihre Zuschriften, Tipps und Verbesserungsvorschläge!

„...seit fast 40 Jahren wohne ich mit meiner Familie im schönen Siebengebirge. Ihr neues Heimatmagazin ist für die hiesige Region die attraktivste Zeitschrift, die ich in dieser Zeit erlebt habe! Und mit dieser Meinung stehe ich nicht allein...“ Rudolf Wimmer, Aegidienberg „...tolle Idee mit Ihrer Zeitung. Wir freuen uns schon auf die neuen Ausgaben. Eine gelungene Mischung aus Text und Bildern...“ Bianca K. per e-mail

„ . . . m e i n e n G l ü ck w u n s ch z u d e m ge l u n ge n e n M a ga z i n . Tolle Bilder, interessante Berichte – einfach Klasse. Macht weiter so.“ Pete per e-mail

“…mit viel Interesse habe ich a l s ge b ü rt i ge r R h e i n l ä n d e r „... ich bin von den Ausgaben Ihre aktuelle Ausgabe gelesen. Eures Magazins restlos begeiDas Erscheinungsbild sowie stert und freue mich schon auf d i e I n h a l te d e s d i e n ä ch ste Au s Magazins – kurz, ga b e . B e s o n d e r s k n a p p , ge n a u – Regionalität ohne gut gefällt mit die Provinzialität sind nach meinem ge l u n ge n e MiGeschmack und lasschung der Beiträsen noch viel Gutes ge, die Informatioerwarten. Ich wünsche Ihnen nen aus der Region verbindet viel Erfolg.“ Karlheinz K., Wesseling m i t Po rt r a i t s b e s o n d e r e r per e-mail Menschen oder gastronomischer Betriebe (die man dann “… es wird viel genörgelt in ge rn e m a l o d e r n o ch m a l unserer Zeit . Das ist nicht gut besucht!). Sehr schön ist auch und schlägt aufs Gemüt. Ich die Aufmachung des Heftes. will nicht meckern, sondern Kompliment – gut gemacht!“ Ihnen ganz herzlich gratulie- Carmen Otto-Huse per e-mail ren. Es ist fantastisch, welch tolles Werk Sie jeden Monat „...ich finde Eure Zeitschrift veröffentlichen. Der RHEIN- hervorragend, sowohl die feinLÄNDER ist vom Druck, von fühlige und moderne Gestalden Bildern, nicht zuletzt aber tung als auch den sorgfältig auch vom redaktionellen Inhalt recherchierten und locker geh e r e i n fa ch to l l ge m a ch t . “ schriebenen Text. Ich bin ein Konrad Lahr, Asbach alter Hase aus der Druckvor-

stufe, seit 25 Jahren im Prüfungsausschuss Mediendesign und -operating, davon seit 15 Jahren Vorsitzender – ich glaube, ich kann mir ein Urteil erlauben. Weiter so!“ Robert N., Siegen per e-mail „…Wir haben heute Morgen nach dem Frühstück 2 h in Eurem Magazin geschmökert. Super schön aufgemacht, hochwertig, klasse Inhalt und eine wirklich tolle Mischung aus Regionalität ohne Provinzialität. Habe ich so noch nicht bei einem Regionalblatt gesehen; habe aber auch noch nie ein so gutes und schönes Regionalmagazin gesehen! Prof. Dr. Hans-Jürgen Wester, München

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inhaltlich! A59

Rauschendorf Vinxel Oelinghoven

Bonn

Oberpleis

Dollendorf

Eudenbach

Ittenbach

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Liebe Rheinländer, und das sagen Sie…

Asbach Röhndorf

Aegidienberg

VG Asbach

Bad Honnef

Windhagen

Bad Honnef

VG Unkel

Rheinbreitbach Bruchhausen Erpel

KasbachOhlenberg Ockenfels

Linz

Neustadt

St. Katharinen

Sinzig

VG Waldbreitbach Roßbach Breitscheid

VG Linz

Dattenberg Leubsdorf

Ahr

Hausen

Bad Hönningen Rhein

kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Nachrichten aus der Region

A3

Vettelschoß

Unkel Remagen

H e i m a t m a g a z i n

Buchholz

Königswinter

Königswinter

D a s

Berghausen

Thomasberg Heisterbacherrott

Waldbreitbach Niederbreitbach

VG Bad Hönningen B42

Wied

Datzeroth

Rheinbrohl

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Von den USA ins Rheinland: Basketball! Die Dragons setzen konsequent auf die Jugend Vom Talent zum Leistungsträger Einzigartiges Rhöndorfer Konzept Mit dem Rolli auf Korbjagd jeck! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Unterwegs mit Prinz Lücke Hein

Hammerstein

untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Närrischer Ton in klaren Formen

Leutesdorf Andernach

Neuwied

persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22 19 Jahre dem Mythos Petersberg erlegen unter wegs! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Kipperbude, Pingenfeld und Mückensee

IMPRESSUM Gründungsjahr 2008 Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG Linz VG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach

Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland Grafisches Konzept und Satz: Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de

Erscheinungsweise: monatlich

Druck: Krahe-Druck GmbH, Unkel

Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten)

Anzeigenannnahme: Sabine Schneider, Tel: 0 26 44 - 60 300 16 (VG Bad Hönningen, Stadt Linz) Achim Brunk Tel: 01 77 - 1 75 05 61 (Königswinter, Bad Honnef und Linzer Höhe) Wolfgang Ruland, Tel: 01 79 - 5 98 74 80

Auflage: 15.000 Herausgeber: Wolfgang Ruland Verlag: Wolfland Verlag Kupferweg 16 · 53604 Bad Honnef info@rheinlaender-magazin.de www.rheinlaender-magazin.de Redaktion und Vertrieb: Klosterstr. 15 · 53604 Bad Honnef Tel: 0 22 24 - 9 01 30 85 · Fax: 0 22 24 - 9 01 30 88 Chefredaktion: Martina Kefer (v.i.S.d.P.) Gudrun von Schoenebeck (Stv.), Redaktion: Thorsten Herrig, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland, Peter Köster, Bernhard Niemann

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Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats Druckunterlagen an: info@rheinlaender-magazin.de Reprofähige Text- und ungerasterte Bildvorlagen EPS-, TIFF-, PDF-Dateien Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bildund Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angaben im Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmen keine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.


inhaltlich! Basketball in Rhöndorf Seite 8 tierisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Schafe – Landschaftspfleger auf vier Beinen künstlerisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30 Für Künstler Brücken bauen klangvoll! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Entspannende Töne anschlagen

Unterwegs mit Prinz Lücke Hein Seite 18

sportlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Fußball: nicht nur für Jungs! Interview mit DFB-Präsident Theo Zwanziger kulinarisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36 Fett, süß und jeck! Muuzenmandeln genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Wo der Chefkoch „die hohe Schule der Kochkunst“ zelebriert – Restaurant und Gästehaus Nattermann’s fit! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Gesund leben. Geld zurück ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41 Veranstaltungen im Januar humorvoll! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 Kirche, Krise, Kabarett – im Gespräch mit Jürgen Becker

Kippenbude, Pingenfeld und Mückensee Seite 24

Für Künstler Brücken bauen Seite 30

Entspannende Töne anschlagen Seite 32

m ajestätisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48 10 Fragen an Mittelrheinweinkönigin Gabi Emmerich

Fußball: nicht nur für Jungs

arom atisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Die Sönne des Südens ins Rheinland holen

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10 Fragen an Gabi Emmerich Seite 48 Der Rheinländer · Februar 2009

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kurz & knapp

Ehrennadel für Stadtarchivar Rudolf Vollmer die Computerarbeit abgenommen hat. Neben Sichtung und Einordnung der Schriften in jahrelanger Forschung hat Rudolf Vollmer, der auch für den Unkeler Geschichtsverein aktiv ist, viele historische Abhandlungen veröffentlich, so auch: „Unkel am Rhein – Chronik einer Stadt“ und einen Bildband über seine Heimatstadt, der im örtlichen Buchhandel erhältlich ist. | JL

Foto: Frank Homann

U n k e l . B e i m Ne u j a h rs e mp fa n g , z u d e m B ü rge rm e i ste r H a u s e n v i e l e e h r e n a m t l i ch Tätige eingeladen hatte, erhielt der Leiter des Stadtarchivs, Rudolf Vollmer, die Ehrennadel der Stadt. Vollmer, der seit 24 Jahren das Unkeler Stadtarchivs betreut, bedankte sich insbesondere bei seiner Frau Maria, die ihm für seine Archivarbeit den Rücken freigehalten und

Preisträger Rudolf Vollmer mit Ehefrau Maria und Bürgermeister Hausen

Je t z t i n Un k e l !

Frankfurter Str. 23 · 53572 Unkel ab 31. Januar 2009 im „Haus mit der Gitarre“ am Oberen Markt in Unkel Seite 6

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kurz & knapp

4. WanderArt Königswinter – „Der Rheinländer“ ist dabei! KÖNIGSWINTER. Zum vierten Mal findet am Sonntag, 1. März 2009 im Maritim Hotel von 11 bis 17 Uhr die Wandermesse WanderArt statt. Touristiker, Reiseveranstalter, Wanderexperten und Trekkingaustatter aus unserer Region stellen sich vor. Ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm informiert rund über Wanderthemen und bietet reizvolle Ansichten aus beliebten Wanderregionen. Und auch „Der Rheinländer“ ist vor Ort mit einem eigenen Stand vertreten. Besuchen Sie die WanderArt und uns. Der Eintritt beträgt p 3 pro Person, Kinder bis 14. Jahre haben freien Eintritt. Programm: 12:30-13:15 Uhr: Natursteig Sieg, Vortrag durch Dr. Burkhard Lennartz und Felix von Witsch von der Biologischen Station im RheinSieg-Kreis e.V. 13:45-14:30 Uhr: Traumpfade „Wanderregion Rhein-Mosel“, Dia-Multivision von Klaus-Peter Kappest 15:00-15:45 Uhr: Eifelsteig, Jochen Rüffer 16:15-17:00 Uhr: Wandergebiete in Deutschland – Uckermark, Berchtesgadener Land, DiaMultivision von Klaus-Peter Kappest Verlosung der gestifteten Preise | TH

Verdienstmedaillen des Landes Reinland-Pfalz

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Kreis Neuwied. Günter Hammer (Roßbach), Gustel Hertling (Waldbreitbach), Klaus Lochmann (Rheinbrohl) und Manfred Müller (Rheinbrohl) erhielten in Koblenz aus der Hand der Präsidentin der Struktur- und Genehmigungsregion Nord Dagmar Barzen in Namen von Ministerpräsident Kurt Beck und im Beisein von Landrat Rainer Kaul Verdienstmedallien des Landes für ihre langjährigen und vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Barzen sagte in ihrer Laudatio zu den vier Ausgezeichneten: „Ihr Engagement ist wirklich einzigartig. Sie haben das Gemeinwesen nachhaltig positiv beeinflusst.“ | JL

H e i m a t m a g a z i n

„Der RHEINLÄNDER“ im Abonnement Per Post erhalten Sie monatlich pünktlich und bequem die neueste Ausgabe. Sie zahlen lediglich die tatsächlich anfallenden Versandkosten von p 19,50 für ein Jahr (12 Ausgaben). Das Heft selbst bleibt gratis! Bestellen Sie per Fax: 0 22 24 - 90 130 88, per Tel. 0 22 24 - 90 130 85 oder per E-Mail: info@rheinlaender-magazin.de

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Titel!

Aus den USA ins Rheinland:

Basketball! as der kanadische Arzt und Pädagoge James Naismith im Jahre 1891 in Springfield (Massachusetts) entwickelte, um seinen Sportstudenten einen Hallensport m i t ge r i n ge m Ve r l e t z u n g s risiko zu bieten, entwickelte sich in den vergangenen 110 Jahren zu einer der beliebtesten Sportarten weltweit: Basketball. In dieser Mannschafts-

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NEUGIERIG AUF BASKETBALL? HIER SPIELT DER RHEINLÄNDER Sportfreunde Neustadt/Wied e.V. Weiherau 3 53577 Neustadt Andrea Müller Tel: 0 26 83 - 93 61 09 Basketballclub 1956 Linz e.V. Timo Weiler Lerchenstr. 12 53545 Linz Tel: 0 26 44 - 80 87 09 Dollendorfer SV Königswinter 1948 e.V. Kennziffer: 10802 Arwed Fries Heisterbacherstr. 206 53639 Königswinter Tel: 0 22 23 - 2 22 02 TuS 05 Oberpleis e.V. Michael Bornemann Fahrenheitstr. 13 53639 Königswinter Tel: 0 22 44 - 8 15 86 Tel: 02 28 - 15 72 27 Mobil: 01 75 - 3 88 24 00 www.tusoberpleis.de

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sportart versuchen die Spieler einen Ball in einen in 305 cm Höhe angebrachten Korb zu werfen. Von den Colleges und Universitäten der USA trat Basketball seinen Siegeszug um die gesamte Erde an, heute spielen 300 Millionen Menschen überall auf der Welt dieses temporeiche Spiel. Und auch in Deutschland geht man nicht erst seit Detlef Schrempf

und Dirk Nowitzki eifrig auf Korbjagd: In der ersten Bundesliga und den zweiten Ligen „Pro A“ und „Pro B“, wird auf hohem professionellem Niveau gespielt. Größter Verein in unserer Region und mit gut 800 Besuchern pro Spiel ein wahrer Zuschauermagnet sind die SOBA Dragons Rhöndorf, die in der Pro B spielen. | TH

Dragons: Rhöndorfer TV 1912 e.V. Von 1995 bis 1999 spielte das Team in der Basketball-Bundesliga, bevor die Lizenz zu den Skyliners Frankfurt wechselte. 2000/01 Meister der 2. BBL Nord, die Lizenz für die 1. Bundesliga wurde jedoch an RhineEnergy Cologne weitergegeben. Rhöndorf wurde 2003 zusammen mit Leverkusen zum Bundesstützpunkt Rheinland ernannt und ist damit neben Berlin der einzige Basketball Stützpunkt in Deutschland. Zur Saison 2007/2008 qualifizierten sich die Dragons für die neu eingeführte Pro A. Nach einem vierten Platz zogen sich die Dragons überraschend in die untere Staffel der 2. Liga zurück. Dort wollen Sie wieder vermehrt auf die Ausbildung junger Talente setzen. Gemeinsam mit den Telekom Baskets Bonn betreibt man das Nachwuchsteam SG Bonn/Rhöndorf. Die Heimspielhalle der SOBA Dragons Rhöndorf ist die Sport halle Menzenberger Straße mit einem Fassungsvermögen von 1800 Zuschauern. Sie wird auch Dragon Dome genannt. www.dragons.de

Unterstützung für die Dragons: Cheerleader im Dragon Dome


Titel!

Die Dragons setzen konsequent auf die Jugend von Marco Lindner Fotos: Carmen Wölm

Rhöndorfer Basketballer betreiben als Zweitligist eine deutschlandweit einmalige Nachwuchsarbeit. ehn Jahre liegen die Glanzzeiten der Rhöndorfer Basketballer in der Bundesliga schon zurück. Doch die Dragons sind heute alles andere als ein „alter Drache“. Sie setzen in der 2. Bundesliga „Pro B“ auf ein nachhaltiges Ausbildungskonzept für deutsche Nachwuchskräf te. Von 1995 bis 1999 spielten die Rhöndorfer

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in der nationalen Eliteklasse an der Spitze mit, 1998 wurden s i e e r st i m Fi n a l e d e s Deutschen-Basketball-Pokals vo n Tr i e r ge sto p p t . D i e s e Z e i te n ge h ö r e n h e u te d e r Vergangenheit an. Seit knapp

e n t s p r e ch e n d e H a l l e n ka p a zitäten, die es in Bad Honnef nicht gibt. „Wir sind an unsere Grenzen gestoßen“, blickt Eric Detlev, der sportliche Leiter h e u te z u r ü ck . E s i st e i n Rückblick ohne Wehmut.

Im Finale gestoppt

uch in der 2. Bundesliga behaupten sich die Rhöndorfer im Rahmen ihrer Möglichkeiten hervorragend. Fehlende finanzielle Möglichkeiten im Vergl e i ch z u r g r o ß st ä d t i s ch e n Konkurrenz kompensieren die Dragons seit jeher mit verstärkter Nachwuchsförderung.

einem Jahrzehnt wird der Ko r b s p o rt h i e r z u L a n d e extrem professionalisiert, was auch die Dragons zu spüren bekamen. Zum Anforderungsprofil gehören unter anderem

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Titel!

Dieses Konzept wurde vor einigen Jahren ausgeweitet. Mittlerweile gehört die BasketballAusbildung zur attraktivsten a u s S i ch t d e r Na ch w u ch s sportler. Detlev: „Hinter dem P r o j e k t D r a g o n s / R h ö n d o rf steht für uns die Vision eines

bundesweit außergewöhnlich e n St ü t z p u n k te s f ü r d i e Nachwuchsförderung im deuts ch e n L e i st u n g s b a s ke t b a l l . Au f b a u e n d a u f e i n e m s e i t Jahren erfolgreichen Jugendkonzept in Bad Honnef/Rhöndorf entwickeln wir eine Ausbildungsstätte weiter, die jungen Athleten eine ganzheitliche, integrierte Ausbildung in s o z i a l e r, s ch u l i s ch e r u n d sportlicher Hinsicht bietet. Diese ehrgeizigen Ziele benötigen entsprechend leistungsfördernde Strukturen, die es ermöglichen, Schule, Nachwuchs- und Leistungssport in einem Konzept zu integrieren.“ as Konzept ist auf drei Säulen aufgebaut: Dem Verein Rhöndorfer TV, dem Profibereich sowie dem Gym-

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Sportlicher Leiter Eric Detlev

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nasium Schloss Hagerhof. So sollen die jungen Spieler auf eine mögliche Profikarriere vorbereitet werden. Besonders hilfreich ist das Engagement des Partners Schloss Hagerhof. „ D e n n w i r wo l l e n u n s e r e Spieler auch auf das normale L e b e n vo r b e r e i te n . D a z u benötigen sie eine vernünftige Au s b i l d u n g “ , e r k l ä rt E r i c Detlev. Konkret besteht die Unterstützung des Gymnasiums durch Stipendien oder auf den Sport angepasste Unterrichtspläne, ohne „die wir von außerhalb kaum Spieler bekommen könnten“. Lehrinhalte und Sport werden optimal abgestimmt, sodass sich die Ta l e n te o h n e s ch u l i s ch e n Leistungsverlust unter Profibedingungen, das heißt sechs b i s a ch t M a l Tra i n i n g p r o Woche plus Spiele, auf eine


sportliche Karriere vorbereite n k ö n n e n . A m F u ß e d e s S i e b e n ge b i rge s b i e te t d i e Beschaulichkeit auch einige Vorteile. Die Wege sind für die Spieler extrem kurz; zwischen Schule, Trainingshalle und Wohnung genügt ein Fahrrad, „man ist praktisch in fünf M i n u te n ü b e r a l l d a “ , s a g t D e t l ev. D i e s e B e d i n g u n ge n kann nahezu kein Verein in Deutschland bieten, selbst etablierte Bundesligisten tun sich schwer, für ihren Nachwuchs Trainingshallen zu organisieren. Die Dragons verfügen hinge ge n m i t d e r e h e m a l i ge n Tennishalle in Rheinbreitbach über ein eigenes Domizil, das sie jederzeit für den Nachwuchs nutzen.

as Konzept kommt bei d e n e i n st m i t d e r Bundesliga verwöhnten Fans gut an. Rund 800 Zuschauer besuchen die Heimspiele an d e r M e n z e n b e rge r St r a ß e . Anstatt sich wie früher aufgrund der hohen Fluktuation jährlich an neue Namen und Gesichter zu gewöhnen, finden die Besucher Identifikationsfiguren. Spieler kommen aus der eigenen Stadt, viele sind s ch o n s e i t J a h r e n d a b e i . „Kontinuität zahlt sich aus. Au ch b e i d e n S p o n s o r e n “ , glaubt Eric Detlev. Und auf dem Spielfeld.

usgesprochen paradies i s ch s i n d d i e Tra i n i n g s b e d i n g u n ge n f ü r d i e Nachwuchskräfte. Gleich fünf hauptamtliche Trainer, darunter auch Eric Detlev stehen zur Verfügung. Neben dem Mannschafts- und Athletiktraining können so auch individuelle Schwerpunkte gesetzt werden. „Es wird häufiger und qualitativ besser trainiert. Drei Mal in d e r Wo ch e r e i ch t f ü r e i n e Profilaufbahn nicht aus“, beschreibt der sportliche Leiter d e n g r o ß e n Au f wa n d d e r Dragons.

ber den Erwartungen starteten die Dragons in die Spielzeit, auch das neue Jahr wurde von der Tabellenspitze der „Pro B“ begrüßt. Nach dem freiwilligen Rückzug aus der „Pro A“, die von ausländischen Akteuren dominiert wird, wollen die Dragons die sportliche Aufstiegschance nutzen und ihr Konzept dort weiterführen. Das heißt zwei ausländische Akteure, zwei, drei Routiniers – ansonsten A k te u r e a u s d e m e i ge n e n Nachwuchs. Denn „nur mit einheimischen jüngeren Spie-

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Ideales Vorbild

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lern geht es nicht. Auch sie brauchen Führungsspieler zur Orientierung“, weiß Detlev. Aber nur mit Legionären zu arbeiten, dieses Thema ist Vergangenheit. „Das ist nicht das, was wir uns vorstellen.“ er die jahrelange Ausbildung in der Dragons-Schule erfolgreich bestanden hat, findet sich in der Bundesliga wieder. Ein Beispiel ist Johannes Strasser von den Telekom Baskets aus Bonn. Der Deutsch-Marokkaner Yassin Idbihi ist sogar schon weiter. Im Sommer stoppte ihn erst eine Verletzung vor einem Einsatz in der Nationalmannschaft. Via Köln spielt er heute im französischen Limoges in einer Liga, die ein höheres Niveau als die Bundesliga aufweist. Die Bundesliga muss aus Sicht eines Honnefer Nachwuchsspielers deshalb nicht das Ende der sportlichen Leiter bedeuten. Denn über allen Sphären kreist der Geist von Dirk Nowitzki. Der heutige Weltstar kam erst mit 13 Jahren zum Basketball – über die Schulmannschaft des Würzburger Röntgen-Gymnasiums. Ein ideales Vorbild für die Basketballer am Gymnasium Schloss Hagerhof.

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Titel!

Vom Talent zum Warum sich junge Basketballer in Bad Honnef so wohl füllen von Marco Lindner Eigentlich wollte sich Juniorennationalspieler Johannes Lange vor sieben Jahren das Nachwuchsfördermodell der Dragons nur „mal anschauen“. Innerlich dachte der gebürtige Weißenfelser (Sachsen-Anhalt) gar nicht daran, seine Heimat zu verlassen. Doch sein Vater riet ihm zum Wechsel. Heute weiß die Nummer 15 der Dragons, „dass ich alles richtig gemacht habe“. ange ist als drittbester Werfer im Pro-B-Team Leistungsträger – und ein Beweis, wie ernst es die Rhöndorfer mit der Nachwuchsförderung meinen. Über Jahre wurde er auf seine Aufgabe vorbereitet. Ob der h e u te 2 3 - J ä h r i ge n o ch d e n Sprung in die Bundesliga wagt, lässt sich der FH-Student (Elektrotechnik) of fen. E r st e i n m a l ste h t d i e Ausbildung für Lange im Vordergrund. Das heißt, in den kommenden zwei Jahren ist ein Wechsel des Vereins für ihn kein Thema. Wohl aber der Wechsel der Spielklasse. Denn der Center will mit seinem Team unbedingt den Aufstieg in die „Pro A“ schaffen. Dort sammelte Lange bereits im Vorjahr erste Erfahrungen, kam aber über Kurzeinsätze selten hinaus – weil in der „Pro A“ weniger deutsche Akteure gemeldet werden müssen. In der aktuellen „Pro B“ sieht das anders aus. „Ich übernehme nun Verantwortung und denke, dass ich bes-

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ser vorbereitet bin, wenn es in die Pro A gehen sollte.“ Gleichwohl räumt Lange ein, dass amerikanische Akteure „meistens athletischer“ und damit a u ch b e s s e r s i n d . D i e s e n Rückstand will er mit noch mehr Fleiß kontinuierlich verringern. er Aufwand, den Lange für seinen Sport seit Jahren betreibt, ist enorm. Als er am Siebengebirge ankam, verteilten sich 89 Kilogramm auf 2,02 Meter Körpergröße. Heute wiegt er 114 Kilogramm – dank der antrainierten Muskelmasse. In seiner Schulzeit war das Tagesprogramm sehr gebündelt und auf den Basketballsport fixiert. Morgens ging’s in den Unterricht, in den Freistunden wurden individuelle Trainingsinhalte ab-

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Film schauen – solche Aktivitäten sorgen auch nach sieben Jahren noch für die notwendige Ablenkung. „Trotz guter Angebote auch von Erstligisten ist das aus meiner Sicht ein ausgezeichnetes Konzept für junge Spieler“, erklärt der Dragon, warum er so gerne am Fuße des Drachenfels bleibt. In der ersten Mannschaft spielt er mit einigen Spielern zusamm e n , d i e i h n e i n st i n d e r Nachwuchsausbildung begleiteten. Dazu gehören Franz Montag und der zwischenzeitlich in der Bundesliga für Köln spielende Savo Milovic. e r S p a ß fa k to r b l e i b t vorerst die treibende Kraft. Zwar pausiert der Spielu n d Tra i n i n g s b e t r i e b z w i schen Ende April und Anfang August, doch auf die faule Haut legen, ist für den Angreifer kein Thema. Natürlich bleibt Zeit für H e i m a t b e s u ch e bei Familie und Freunden, aber so ga n z we i ß J o h a n n e s L a n ge noch nicht, wie es später weitergehen soll. „Wenn ich sehe, wa s e i n 3 4 - j ä h r i ge r C h r i s Rojik bei uns in seinem Alter zu leisten vermag, kann ich m i r s ch o n vo r ste l l e n , d e n Schritt ins Oberhaus zu wagen. Zeit habe ich ja noch. Aber mir ist die Ausbildung wichtiger, denn der Leistungssport kann von heute auf morgen vorbei sein. Ich wollte immer zweigleisig fahren.“ Und das wird den Akteuren in der Bad Honnefer Talentschmiede erfolgreich beigebracht.

Spaßfaktor treibende Kraft

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solviert, vornehmlich im Kraftraum. Was für den Laien wie ein Gang in die Folterkammer wirkt, macht Johannes Lange heute noch „unheimlich Spaß“. Nachmittags stand in der Regel auch wieder Unterricht auf dem Programm. Abends folgte schließlich das Mannschaftstraining. An diesem Ablauf hat sich für die heutigen Nachwuchsspieler wenig geändert. P r o f i h a f te B e d i n g u n ge n schränken natürlich auch die Freizeit ein. Damit hat sich L a n ge a rra n g i e rt . Fr e u n d e tref fen (natürlich aus dem Basketball-Umfeld) oder einen

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Foto: Carmen Wölm

Leistungsträger

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Titel!

„ Einzigartige s Rhöndorfer Konzept“ Interview mit Michael Wichterich Fragen gestellt von Peter Köster

Die SOBA Dragons Rhöndorf spielen eine herausragende Saison. Noch dazu mit überwiegend deutschen Nachwuchsspielern. Haben Sie damit gerechnet, dass es in der Pro B so gut läuft? Wir haben darauf gehofft, sind aber selbst überrascht, welch gute Rolle wir in der Liga spielen.

Stimmt. Schaut man auf die Tabelle, so liegen Sie klar auf Aufstiegskurs. Schon Pläne in der Schublade für die Pro A? Natürlich möchten wir gerne aufsteigen. Und natürlich möchten wir uns dann auch in der Pro A behaupten. Pläne haben wir. Wir wollen exakt mit der selben Mannschaft weiterspielen.

„Die Spieler fühlen sich bei uns wohl“ Keine Verstärkungen im Hinblick auf einen möglichen Aufstieg in die Basketball-Bundesliga (BBL)? Was das anlangt, so ist das für uns absolut kein Thema. Zudem werden wir in keiner Weise in der Lage sein, die von der Basketballbundesliga geforderten Standards zu erbringen. Der Übergang von der 2. Liga in die BBL ist fast unüberbrückbar sowohl sportlich als auch finanziell. Nach jungen Talenten halten wir selbstverständlich immer Ausschau.

Aber ist es nicht für jeden Basketballer das Größte, in der höchsten Liga zu spielen? Für den Spieler sicherlich. Aber für uns als Verein wäre das finanziell nicht zu schultern. Dafür fehlen uns die Rahmenbedingungen.

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Michael Wichterich, Manager der SOBA Dragons Rhöndorf


Nehmen Sie unsere Halle, die mit einer Kapazität von 1.500 Zuschauern an ihr absolutes Limit stößt. Wir kommen damit in unserer Liga gut zurecht. Unser Zuschauerschnitt liegt bei 900.

Seit Jahren schon praktiziert Ihr Verein eine überaus erfolgreiche Jugendarbeit, die bundesweite Beachtung findet. Ist diese ein Garant für das erfolgreiche Abschneiden der Rhöndorfer? Absolut. Es gibt nur wenige Standorte, die, wie wir, vor allem deutsche Spieler fördern. Rhöndorf genießt da einen ganz besonderen Ruf und verfolgt in dieser Hinsicht ein einzigartiges Konzept. Wir setzen auf Kontinuität.

Praxiseröffnung gynäkologische Praxis in Bad Honnef Am 2.1.2009 habe ich in Bad Honnef eine Privatpraxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe eröffnet. Gerne möchte ich Sie als Patientin begrüßen.

DIANA JUNG Weyermannallee 11 53604 Bad Honnef Telefon 0 22 24 - 9 60 15 50

Kontinuität, heißt das, dass sie Spieler länger an den Verein binden? Ja. Wir haben einige, die bereits in der 5. Saison für den Verein aktiv sind. Die Spieler fühlen sich bei uns wohl.

Und wie schaut es mit den jungen Talenten aus, die im Fokus größerer Vereine stehen? Welche Perspektiven können Sie diesen Spielern geben? Rhöndorf ist Sprungbrett. Der Verein bietet die Plattform für einen jungen Spieler in sich selbst zu investieren und dann durch gezielte Förderung und entsprechende Leistung gegebenenfalls den Schritt in die höchste Liga zu gehen. Einige Jugendliche sind so bereits bei neuen Vereinen untergekommen.

Höchste Liga, das heißt doch nichts anderes als Basketballbundesliga oder? Ja, genau. Die Spieler sollen für uns die Rhöndorfer Botschafter in der Deutschen Basketballliga sein. Das ist für uns die beste Visitenkarte. Immerhin spielen sechs ehemalige Rhöndorfer in der BBL.

STATIONEN •geboren in Bonn •36 Jahre alt •aktiv gespielt von 1991 bis 1992 in Bad Godesberg von 1992 bis 1993 in München von 1993 bis 2002 in Rhöndorf •Seit 2002 Geschäftsführer Agentur für Sportwerbung GmbH (wirtschaftlicher Träger des BundesligaSpielbetriebs) Manager Basketball

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Titel! Von Martina Kefer Fotos: Carmen Wölm

Mit dem Rolli Junge Behinderte spielen Basketball im Bonner Schulzentrum Tannenbusch

Sie spielen auf Tempo, geben alles, was die Kraft ihrer Arme zulässt. Ihr Ziel: Martha und Carlotta „einkesseln“. Ein Kichern hier. Ein Aufschrei dort. Leichte Zusammenstöße, Vollbremsungen, gekonnte Wenden. ins, zwei, drei, vier, fünf – und los hinterher.” Trainer Michael Zonker muss nicht zweimal bitten. Mit Feuereifer starten die Jungs und Mädels die nächste Verfolgungsjagd. Einer von ihnen i st d e r f ü n f j ä h r i ge J a n n i s Honnef aus Leubsdorf. Wilde Kerle zieren die großen Räder seines Rollstuhls, bunte Lichter blinken an den kleinen. Nicht oft haben er und seine Leidensgenossen Gelegenheit, sich auszutoben - zu dürftig ist das sportliche Angebot für Menschen mit Behinderungen. Un d s o l e ge n d i e m e i ste n Kinder und ihre Eltern für das Basketball-Training im Bonner Schulzentrum Tannenbusch immer wieder mittwochs große Strecken zurück; kommen aus einem Umkreis von bis zu 50 Kilometern.

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as ist uns die Sache wert“, sind sich die H o n n e fs e i n i g . S ch l i e ß l i ch gehe es nicht allein nur um Bewegung. „Es ist wichtig für die Kinder, dass sie auch einm a l i n d e r Wo ch e a n d e r e Kinder sehen, die ebenfalls im Rolli sitzen“, erklärt Susanne Honnef. „Und hier ist es schön fa m i l i ä r. “ S o ga r G e s ch w i s terkinder dürfen in der Gruppe der Vier- bis 13-Jährigen mitmachen. So kommt es, dass

Eifrig bei der Sache: Jannis und seine Mitstreiter(innen) in Bonn beim Basketballtraining.

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a u ch d a s e i n o d e r a n d e r e gesunde Kind schon mal beim Rolli-Sport mitmischt. „Das da d r ü b e n i st e i ge n t l i ch e i n F u ß g ä n ge r “ , k l ä rt S u s a n n e Honnef auf. eim Training üben die Kids auch Fahrtechnike n , d i e i h n e n i m A l l t a g zugute kommen, zum Beispiel

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beim Überwinden von Bordsteinen („kippeln“). Rücksicht a u fe i n a n d e r n e h m e n , s i ch gegenseitig helfen, aber auch schon mal etwas einstecken können – das lernen die 4- bis 13-jährigen beim Basketball nebenbei: „Uups. Das geht in die Hose“, schwant es Susanne H o n n e f . „ Un d r i ch t i g . A l s Jannis versucht, einen Mit-


auf Korbjagd streiter auf die aus Matten gebaute Rampe hinauf zu schieben, kippt dieser mit s e i n e m Ro l l i u m . D e r Trainer eilt zur Hilfe - und weiter geht es. „Schepper.“ Diesmal kein Grund zur Sorge. Die älteren Jungs üben Korbleger. An mobilen Körben, die von der Höhe her für sie erreichbar sind. iel zu schnell geht die Zeit um und das Training ist zu Ende. Doch J a n n i s d e n k t ga r n i ch t daran, schon nach Hause zu fahren: „Gehen wir noch rüber“, fragt er erwartungsvoll. „Na klar“, gibt Vater Arno Honnef grünes Licht. In der Halle nebenan train i e r e n d i e e r wa ch s e n e n Bundesligaspieler des ASV. Die großen Vorbilder von Jannis. Sein besonderer Liebling: Adam. „Der spielt so gut, der drängelt sich durch alle durch“, schwärmt Jannis, der „auf jeden Fall“ auch mal in der Bundesliga spielen will und schon „gut b l o cke n “ ka n n . M ö gl i ch wäre es. Auf jeden Fall aber

hat er sich bereits als Fan einen Namen gemacht. Kaum ein Heimspiel vergeht, an dem er nicht mit seiner Familie die Spieler lautstark unterstützt. Au s ge r ü ste t m i t Ta m b o r i n , Trillerpfeife, Tröte und Rat-

sche feuern sie an, was das Z e u g h ä l t . „ D i e L e u te , d i e neben uns sitzen, sind schon immer genervt“, sagt Susanne Honnef entschuldigend. Sei´s drum. Jannis hat großen Spaß und die ASV-Spieler viel Erfolg.

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JANNIS HONNEF AUS LEUBSDORF Der Fünfjährige kam mit offenem Rücken zur Welt (Spina bifida) und ist teilweise gelähmt. Er besucht den örtlichen Regelkindergarten und wird im Sommer eingeschult. Jannis spielt gerne mit seinem Vater und dem jüngeren, gesunden Bruder Fußball. Wenn es nach ihm ginge, bekäme er auch noch eine Schwester. Aber bitte „mit Zähnen, damit sie direkt sprechen kann“. Seine große Leidenschaft aber ist Basketball. Sowohl als aktiver Spieler als auch als Fan. Die Paralympics hat er ebenfalls mit großem Interesse verfolgt. Seine Eltern teilen und unterstützen seine Begeisterung für den Sport, vor allem für den Bonner ASV – und lassen sich auch schon mal zu einer Fahrt bis nach Zwickau zum Auswärtsspiel der Rolli-Basketballer überreden.

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jeck! von Benedikt Schmidt (Text und Fotos)

In Zeiten der Wirtschaftskrise vertraut das hiesige Volk Herrschern der etwas anderen Sorte: Nämlich denen, die auf gesellige Volksnähe und die Verbreitung guter Laune geschworen haben. Die Rede ist natürlich von den Karnevalsprinzen. Jenen närrischen Regenten also, die mit Fasanenfedern an der Kappe und Strumpfhosen an den Beinen, mehr Menschen vereinen können, als es Politiker in Schlips und Kragen vermögen. Ein solcher Prinz ist auch der Linzer Heinz Lück, oder besser: „Prinz Lücke Hein vom rut-wiesse Trömmelche“. Jahre lang hatte er den Musikzug der Linzer Stadtsoldaten geleitet und konnte dabei schon als s i n ge n d e r Ta m b o u r- M aj o r ü b e r z e u ge n . I m Nove m b e r dann der ganz große Tag: Die Große Linzer Karnevalsgesellschaft proklamierte ihn zum Prinzen. Ein Herzenswunsch ging pünktlich zum 75. Jubiläum der Stadtsoldaten in Erfüllung. Alleine ist die Viel-

Unterwegs mit Prinz Lücke Hein Echte Freunde: Heinz Lück mit Wolfgang Kuhsel (li.,) und Michael Schneider zahl an Auftritten und Terminen jedoch kaum zu bewältigen. Als Adjutanten komplettieren daher Lücks Freunde Wolfgang Kuhsel und Michael Schneider das Dreigestirn, stehen ihm als treue Begleiter zur Seite und kümmern sich auch u m d i e o rga n i s a to r i s ch e n Dinge. „Mein größtes Ziel ist,

dass wir drei an Aschermittwoch sagen können: Wir sind immer noch Freunde!“ Hein ve r we i st a u f d i e v i e l e n Wochen, die man sehr eng z u s a m m e n ve r b r i n g t . D o ch auch seine beiden Freunde sind sehr karnevalserfahren: Wolfgang Kuhsel kennt der gemeine Jeck aus Linz und Umgebung sonst als „Attila“, Anführer der Linzer Hunnen. Michael Schneider bekleidete vor einigen Jahren selbst das oberste Amt im Linzer Karneval – als „Prinz Nipf“. Unter dem Motto „Kölsche Leedcher von früher un heut’, mer fiere Fasteloovend mit Spass und mit Freud’“ reist das Trio der-

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Bühnenerfahren: Der Lücke Hein war schon…

Stefan Keiser Gartengestaltung Finkenweg 30 D-53545 Linz am Rhein tel 02644/800879 mobil 0178/2857139 info@stk-gartengestaltung.de www.stk-gartengestaltung.de


neben den Adjutanten auch zwei Freunde, die abwechselnd als Fahrer agieren. Die Ehefrauen von Prinzen und Ad j u t a n te n s i n d e b e n fa l l s dabei. Die Stimmung im Bus ist gut, es wird viel gelacht. In Kasbach angekommen: Großes Wiedersehen mit den Stadtsoldaten. Sie werden, den eigenen Musikzug inklusive, den Prinzen auf die Bühne begleiten. Doch erst einmal ist Warten angesagt. Der Zeitplan auf der Sitzung des Kasbacher … im Musikzug der Stadtsoldaten ein famoser Entertainer. zeit von Auftritt zu Auftritt. Über 300 Termine stehen in einer Session an. Darunter zahlreiche private Einladungen. Denn in einer Stadt wie Linz, wo nahezu jeder zehnte Bürger im Karneval aktiv ist, stehen die Menschen hinter dem Prinzen und unterstützen i h n . Fi n a n z i e l l w i e i d e e l l . Heinz Lück und seine Adjutanten betonen immer wieder d i e „ u n fa s s b a r e Un te r st ü t zung“ der Bevölkerung. Programmatisch dahingehend das von Norbert Reul geschriebene Prinzenlied „Ohne üsch wör Fastelovend nix.“ Ein Tribut an die Untertanen. Immer wieder singen Prinz und Adjutanten bei ihren Auftritten dieses – durchaus auch ernst gemeinte Lied. Einige Kostproben bekam “Der Rheinländer”, der dem Prinzen einen Abend lang folgte, zu hören… 19.15 Uhr: Cafe Wahnsinn, Linz. Prinz „Lücke Hein vom rut-wiesse Trömmelche“ und seine Adjutanten Wolfgang Kuhsel und Michael Schneider treffen auf ein Großes Hallo. Kölsch wird gereicht, gesungen, gesprochen, gelebt. Hein wippt freudig mit. Schwingt die klappernde Pritsche in der Hand, dass die Fasanenfedern auf dem Kopf nur so wackeln.

Als Prinz singt er für sein Volk: “Ohne üsch wör Fastelovend nix”. 20:15 Uhr: Stadthalle, Linz: Hier feiert das Funkencorps Blau-Wiess. Aber auch der Linzer Prinz ist geladen. Wie vor jedem Auftritt etwas nervös. Auf der Bühne wird sich das schlagartig ändern. Unter dem Jubel der versammelten B l a u -Wi e s s e w i r d e i n m a r schiert. Heinz Lück strahlt. „Einmal Prinz zo sin...en Linz am Rhing“, singt er und bedeutet: „Es ist eine Ehre da oben zu stehen.“ 20:45 Uhr: Unterwegs nach Kasbach. Eine Linzer Firma hat dem Prinzen für die Session einen eigenen PkwBus zur Verfügung gestellt. Z u m P r i n z e n te a m ge h ö r e n

Karnevals-Komitees hat sich nach hinten verschoben. Endlich ist es soweit: Unter Trommeln und Fanfaren marschier e n d i e St a d t s o l d a te n m i t ihrem Prinzen ein. Hein singt sein Prinzenlied – und sieht glücklich aus. Verabschiedet sich mit „Ehre sei Gott – der Lücke Hein is jetzt fott.“ 22.30 Uhr: Linz, Restaurant „Alt Linz“. Der letzte Auftritt für heute. Eine private Feier des Linzer Angelsportvereins. D i e St i m m u n g i st g u t , d i e Runde klein und gemütlich. „Lasst die Fische leben!“ ruft der Prinz grinsend nach dreimaligen Alaaf. Und taucht ab.

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unternehmen! Töpferei Wilhelm Schmitz

Von Benedikt Schmidt Fotos: Carmen Wölm

er Waldbreitbacher Wilhelm „Willi“ Schmitz ist Ka rn eva l i st m i t L e i b u n d Seele. Und das von Kindesbeinen an. Die fünfte Jahreszeit übte immer schon eine starke Faszination auf ihn aus. Die Jecken aus Waldbreitbach und Umgebung kennen ihn aber nicht nur aus Karnevalsumzügen, an denen er zusammen mit Freunden als einfallsr e i ch e M a s ke n g r u p p e te i l nimmt. Schmitz trifft auch auf andere Weise den passenden To n : A l s e r s i ch 19 8 3 a l s Töpfermeister selbstständig machte, kam noch im selben Jahr die erste Anfrage für Karnevalsorden aus Keramik.

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ä rr i s ch e V ö l ke r a u s Wa l d b r e i t b a ch , Ro s s bach und Strauscheid zählten bald zu seinem Kundenkreis. Ebenso Firmen mit Karnevalsfeiern. In den vergangenen Jahren konnte Schmitz eine ge st i e ge n e Na ch f r a ge n a ch gebrannten Auszeichnungen fe st stellen. Als seine Frau Karin und er einmal selbst z u m P r i n z e np a a r w u r d e n , drehte sich natürlich ebenfalls alles um die

Närrischer Ton mit klaren Formen Keramik. Die eigenen Orden waren damals nicht in flacher Form, sondern als Trinkgefäße gestaltet, was im Karneval ja durchaus mal nützlich sein kann. Auch die Dekorationen der Narrhalla und der Prinzenschmuck kamen aus dem Brennofen.

U rs p r ü n gl i ch h a t te e r d e n Lehrerberuf mit den Fächern Englisch und Kunst/Werken angestrebt. Doch bald entschied er, noch ein anderes Metier zu erlernen. Eines, bei d e m d i e E rge b n i s s e d i r e k t sicht- und greifbar waren. Ein Exkurs zum Keramion-Muse-

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Auch eigener Prinzenschmuck aus dem Brennofen

eim Besuch der Töpferwerkstatt, die sich in einem schmucken Fachwerkhaus befindet, gibt Wilhelm Schmitz einen ausführlichen Einblick i n s e i n H a n d we r k und die vielfältige Produktpalette.

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um in Frechen, wo gerade We r ke vo m T ö p fe rm e i ste r Wilm Mühlendyck ausgestellt wurden, brachte die endgültige E n t s ch e i d u n g . Wi l l i S ch m i t z wo l l te fo rt a n d a s Töpferhandwerk erlernen. Im Höhr-Grenzhausener Töpferhof jenes Wilm Mühlendycks wurde er von 1977 bis 1980 ausgebildet. Wie Mühlendyck steht auch Schmitz heute für strenge, klare Formen. Überflüssige Schnörkel oder aufdringliche Farben lehnt er ab. Als Gefäßkeramiker hat er sich a u f G e s ch i rr ko n z e n t r i e rt .


Bisher gibt es von ihm dahingehend drei Linien mit jeweils b i s z u 3 5 A rt i ke l n – vo n Schüsseln über Tassen und Te l l e r b i s h i n z u Au f l a u f formen. m Anschluss an die Lehre besuchte Willi Schmitz die Staatliche Fachhochschule f ü r Ke r a m i kge st a l t u n g i n Höhr-Grenzhausen. 1983 machte e r s e i n e n M e i ste r. A l s Meisterstück präsentierte er eine stapelbare Bodenvase, die aus drei einzelnen, ineinander steckbaren Vasen bestand und

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Beruf anstrebt, der wird auf die Nase fallen.“ Denn der Töpferberuf ist kein bloßer 40St u n d e n - J o b . Au ch a n d e n Wo ch e n e n d e n i n ve st i e rt Schmitz viel Zeit – in die We r kst a t t o d e r i n T ö p fe r märkte, für die er bis nach Bayern oder auch Oldenburg fährt. Hauptsächlich ist er aber zwischen Aachen, Köln, Bonn und Mainz unterwegs. Die meisten seiner Kunden kommen d a h e r vo n a u ß e r h a l b d e r Verbandsgemeinde Waldbreitbach. Neben den Geschirrlinien fertigt er Wand- und

INFO Am 14. und 15. März macht die Töpferei Schmitz beim „Tag der Offenen Töpferei“ der Bundesinnung mit. Dann können interessierte Besucher Wilhelm Schmitz bei der Arbeit über die Schulter schauen oder sich s e l b st e i n m a l a n d e r Töpferscheibe versuchen. Ausgestellt wird zudem die g r o ß e Au s wa h l b i s h e r erstellter Karnevalsorden.

Wappenteller für Landkreise, G e m e i n d e n u n d Ve r e i n s jubiläen an. Auch Urnen oder Kelche und Hostienschalen findet man in den Regalen seines an die Werkstatt angrenzenden Ausstellungsraumes. u f d i e Fra ge n a ch Herausforderungen im Beruf grinst der Töpfermeister. Denn einfach irgendwann in Rente gehen, das kommt für ihn nicht in Frage. Ganz wie s e i n e h e m a l i ge r Au s b i l d e r Wilm Mühlendyck möchte a u ch e r a u ch n o ch i m hohen Alter kreativ mit Ton in der Werkstatt arbeiten. „Das strengt s ch l i e ß l i ch den Grips an.“

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Strenge, klare Formen ohne überflüssige Schnörkeleien

einfach wie dreifach genutzt werden konnte. Dem Töpfermeister, der alleine in der Werkstatt arbeitet, bereitet sein vielfältiger Beruf nach wie vor großen Spaß. Er gibt aber zu: „Man muss schon ein bisschen verrückt danach sein. Wer nur um Geld zu verdienen, d e n

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persönlich!

19 Jahre dem Mythos Petersberg“ ”e r l e g e n

Stellvertretender Hoteldirektor Peter Neuss sagt „Tschö“ und wechselt nach Köln – Erinnerungen an Clinton, Mandela und die Afghanistan-Konferenz Von Peter Köster (Text und Fotos)

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ythos Petersberg. Bis auf den heutigen Tag hat er nichts von seinem Reiz eingebüßt. Dabei geht es aber nicht so sehr um die Erhebung des Siebengebirges, sondern vielmehr um den dortigen prunkvollen Besitz. Das berühmte Hotel übt auf Zeitgenossen eine schier magnet haf te Anziehungskraf t aus. Besonders auf prominente „Hausbewohner“, wie unzweifelhaft ein B l i ck i n d i e B i l d e r galerie im Foyer beweist. Dort sind vor allem die Politgrößen für die Nachwelt verewigt, die sich im ehemaligen Gästehaus der Bundesrepublik Deutschland (heute: Steigenberger Grandhotel Petersberg)

ein Stelldichein gaben und noch geben. „Ob als Besucher oder Gast, wer das Haus betritt, der erliegt dessen Charme“, sagt Peter Neuss, der als stellvertretender Direktor 19 Jahre „an vorderster Front“ tätig war. Mit Beginn dieses Jahres hat der 48-Jährige seinen Dienstsitz nach Köln verlegt, wo er als Geschäftsführer die Residenz am Dom mit 180 Seniorenwohnungen übernimmt.

Der besondere Charme verzaubert jeden Gast

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Jahre Petersberg – d a we r d e n b e i Peter Neuss Erinnerungen wach. Erinnerungen an persönliche Begegnungen mit den Großen dieser Welt. Sei es Clinton, sei es Mandela oder die englische Königin Elisabeth, um nur diese

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Drei zu nennen. Am stärksten beeindruckt habe ihn Nelson Mandela, verrät Neuss. „Ich bewundere diesen Mann. Er ist ein schier unglaublicher Mensch. Eine solche Persönlichkeit habe ich bisher noch nicht erlebt.“ Nachhaltige Wirkung hat aber auch der Besuch des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton bei Neuss hinterlassen. „Von Clinton wusste man, dass er während seiner Staatsbesuche morgens immer gerne joggt. So sah es auch d a s P r o to ko l l a u f dem Petersberg vor.“ Dann, so Pe te r Ne u s s , h a b e s i ch C l i n to n p l ö t z l i ch anders entschieden. Er wolle lieber den fantastischen Blick von seiner Terrasse auf den Rhein genießen und verzichte ausnahmsweise auf das sonst so ge l i e b te L a u f t r a i ning.

eter Neuss‘ Karriere begann als Koch in Aachen, führte weiter über eine Ausbildung als Servicekraft und endete schließlich auf der Managementebene. Bis zum „Petersberg“ hatte er bereits diverse namhafte Häuser im In- und Ausland kennengelernt. Besonders die Aufenthalte in Paris, Hongkong und Toronto (Kanada) haben ihn beruflich geprägt. Nach Ka n a d a w ä r e e r gerne zurückgegange n . „ I n j e d we d e r Beziehung ein tolles Erlebnis und eine unschätzbare Erfahrung.“

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och der „Petersberg“ ließ ihn nicht mehr los. Großereignisse von weltpolitischer Bedeutung wie die A f g h a n i st a n - Ko n ferenz im Jahr 2002 fesselten ihn nahezu ans Haus. „Da herrschte im und auf dem Petersberg für i e No b e l h e r zehn Tage absoluter berge „PetersBelagerungszuberg“ lernte Peter stand.“ Für Neuss Neuss 1990 als „Bauund sein Betreuste l l e “ ke n n e n . ungsteam eine ungeNichts deutete darh e u r e H e ra u s fo r auf hin, dass dieses derung. „Das ging Haus einmal zu n o ch über den einem der bekannteDer „Petersberg“ war fast zwei Jahrzehnte lang B e s u ch d e r e n gl i sten Hotels in der der Dienstsitz von Peter Neuss. schen Königin oder Bundesrepublik anderer Staatsgäste avancieren sollte. Genau auf dieser „Baustelle“ hinaus, wo den Mitarbeitern und mir auch vieführte Neuss ein, wie er sagt, „richtungsweisenles abverlangt wurde.“ 2002 stellte alles Bished e s G e s p r ä ch “ . Vo r a u s ge ga n ge n wa r e i n e rige in den Schatten. Die angereisten unStellenanzeige, die er in einer renommierten terschiedlichen Konferenzteilnehmer erforderFachzeitung las. Für neu zu vergebene Fühten nonstop vollste Aufrungsaufgaben suchte der „Petersberg“ entspremerksamkeit und perchendes Personal. Er bekam den Job – und planm a n e n te n Einsatz. te eigentlich nur einen Kurzaufenthalt: „Ich Neuss: „Das ging sogar wollte nur zwei Jahre bleiben und dann zurück so weit, dass wir eigens ins Ausland gehen“, erzählt der gebürtige für die StammesvertreSimmerather (Eifel) und fügt hinzu: „Ich war ter Gebetsräume einjung und wollte noch einiges mehr von der Welt richten mussten.“ Zusehen.“ Vor allem aber wollte er weitere mindest was das Gebet Erfahrungen in großen Häusern sammeln. Doch anbelangt, kann Peter Neuss der Zukunft gelasdie spannenden, aufregenden und innovativen sen entgegen sehen. Befindet sich die SenioJahre ließen ihn seine Auslandspläne ad acta renresidenz doch in unmittelbarer Nähe zum legen. Kölner Dom.

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unterwegs!

Kipperbude, Kipperbude, Pingenfeld Pingenfeld und und Mückensee Mückensee Rundwanderung Asbach-Bennau-Buchholz-Asbach (ca. 1:45 h)

Von Wolfgang Ruland

Auf unserer Winterwanderung im Asbacher Land wandeln wir auf den Spuren einer alten Bahnstrecke und begegnen Relikten des ehemaligen Basalt- und Eisenerzabbaus.

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Wanderweg auf der ehemaligen Bröltalbahntrasse

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ir starten am westlichen Asbacher Ortseingang am Parkplatz vor dem ehemaligen Strandbad, das bis Ende der 1960er Jahre noch genutzt wurde. Dort wenden wir uns Richtung Kreisel, auf dem zur Erinnerung an Bahntrasse und Basaltabbau eine kurze Gleisstrecke mit Prellbock und eine Kipperbude aufgebaut sind. Kipper hießen früher Steinbrucharbeiter, die Felsklötze zu kleinen Steinen schlugen, die vor allem im Straßenbau als Pflastersteine verwendet wurden. Sie zerkleinerten die Basaltsteine in schmalen Unterständen, den Kipperbuden.

ir kreuzen den Kreisel und erreichen linker Hand der L 272 den Wanderweg, der auf der ehemaligen Bröltal-Bahntrasse, deren Endstation von Hennef kommend der Asbacher Bahnhof war, angelegt wurde. Der Weg führt entlang des Asbaches, der hier in einem Feuchtbiotop fließt, bis zum ehemaligen Bahnhof Bennau (0:17). Laut Erinnerungstafel wurde die Teilstrecke der Bahn von Buchholz nach Asbach am 15. August 1892 in Betrieb genommen. 1956 wurde der Personenverkehr, 1959 der Güterverkehr eingestellt. Wir halten uns rechts, überqueren Parkplatz sowie Landstraße und wenden uns kurz vor dem Ortsschild Bennau rechts in den Radweg Richtung Buchholz.

mmer noch befinden wir uns auf der ehemaligen Bahntrasse. In moderaten Steigungen geht es bergauf im Tal des sich schlängelnden Pfaffenbaches, der hier Wahler Bach heißt. D e r A s b a ch e r Na t u r s ch u t z ve r e i n A N UA L

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Gedenktafel zur Erinnerung an den Bahnhof Buchholz

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unterwegs! (Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land) hat an seinen Ufern etliche Grundstücke erworben, um den Bach in seinem natürlichen Zustand zu belassen. Nach einigen hundert Metern erreichen wir die ehemalige Verladerampe Limbergskopf (0:29). Vom nahen B a s a l t b r u ch wurden hier Steine verladen. Teile der R a mp e n m a u e r a u s Basaltquadern sind noch hinter Bäumen und Sträuchern zu sehen. Einige Schritte weiter stoßen wir ganz in der Nähe des B a ch e s a u f e i n e ebenfalls mit Basaltsteinen eingefasste Pingenfelder Quelle.

er als Rad- und Wanderweg ausgeschilderten ehemaligen Trasse folgen wir weiter – sie führt uns nun nach Buchholz. Wir erreichen das Gelände des ehemaligen Bahnhofes (0:47). Auch hier erinnern Gleisstück und Gedenktafel an die Eisenbahnzeit: Am 20. Januar 1892 erreichte zum ersten Mal ein Zug den Buchholzer Bahnhof.

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Basalt- und Eisenerzabbau Wir verlassen nun die Bahntrasse, wenden uns nach rechts, dann bei der nächsten Gelegenheit nach links, in die Gartenstraße. Dieser folgen wir bis zum Ende, gehen weiter geradeaus einen Feldweg entlang, der schließlich rechts abknickt. Wir folgen dem Hinweisschild „Mückensee“ und befinden uns nun auf der Trasse einer A n s ch l u s s b a h n , d i e b i s z u m Ste i n b r u ch Mückenfeldchen führte. Es geht wieder leicht bergauf, links unseres Weges kommen wir an

Mückensee

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unterwegs! ROUTE Buchholz L275

Wahl L274 Mückensee

L275

Wahler Bach

Rindhausen

Muß Start und Ziel L272

Asbach

d Bennau

Asbach

Drinhausen L255

einem Heiligenhäuschen, Franz von Assisi gewidmet, vorbei (1:00) – und halten uns weiter geradeaus. Unser Weg führt durch ein kleines Wäldchen. Hinter einer Wegekreuzung liegen rechts und links von uns Pingenfelder, die wir als Vertiefungen und Aufschüttungen, Pingen genannt, erkennen können. Hier wurde mit der Hand eisenerzhaltiges Gestein geschürft. ir halten uns weiter geradeaus und erreichen bald den Mückensee (1:17), den ehemaligen Steinbruch Mückenfeldchen. Parallel zum Hauptweg führt ein Pfad am Steilufer des Sees vorbei. 1901 wurde der Bruch eröffnet, aber schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges wieder eingestellt. Die Grube verfüllte sich mit Wasser und war somit der erste Steinbruchsee im Asbacher Land. Wir erreichen wieder den Hauptweg, der nun leicht bergab führt. Im Bachtal wenden wir uns nach rechts und gelangen, immer geradeaus gehend, zu den Höfen des Weilers Pees. Wir folgen der neuen geteerten Dorfstraße, an deren Ende bleiben wir auf dem höher gelegenen Weg, der uns wieder hinab zum Gelände des ehemaligen Strandbades Asbach bringt (1:45).

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er Weg folgt dem von der Ortsgemeinde Asbach beschriebenen ErlebnisPfad 2, zu dem auch eine Broschüre veröffentlicht wurde (www.gemeinde-asbach.de/de/index.php)

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tierisch!

von Astrid Katzberg Fotos: Carmen Wölm

Schafe Landschaftspfleger auf vier Beinen DER RHEINLÄNDER hat sich auf den Weg gemacht. Denn unsere Helfer auf vier Beinen arbeiten dort, wo kein Mähdrescher mehr hinkommt: Unterhalb der Löwenburg, auf einer steil abfallenden Hangwiese grasen rund 300 Landschafe. Gehütet werden sie von Walter Wolski, staatlich geprüfter Schäfermeister und seinem Schäferhund Rex.

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alter Wolski und seine Schafe betreiben hier im Auftrag des Rhein-SiegKreises Vertragsnaturschutz. Bei Wind und Wetter wird gefressen, was die Wiese hergibt und so tragen die Schafe zur Erhaltung der Ku l t u r l a n d s ch a f t b e i . Ohne ihre Hilfe würden die Wiesen verbrachen, verbuschen und schließlich zu Wald we r d e n . I n s b e s o n d e r e d i e mageren, für den Naturschutz wertvollen Flächen, würden verloren gehen. Magere Grünflächen gehören heute schon z u d e n st a r k b e d r o h te n Lebensräumen.

andwirtschaftliche Großmaschinen können in diesen Lagen nicht eingesetzt werden. Außerdem reduziert schnelles maschinelles Abmähen das Blütenangebot für

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stört. Das Mähen per Hand wiederum wäre viel zu mühsam und zeitaufwändig. Um d i e P f l e ge d e r Ku l t u r l a n d schaft trotzdem zu gewährleisten, und das Grünland einerseits naturschonend, andererseits w i rt schaftlich sinnvoll zu nutzen, ko m m e n Wo l s k i s S ch a fe r e ge l m ä ß i g zum Einsatz.

ökologisch besonders wertvoll

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Insekten innerhalb weniger Tage um 100 Prozent. Durch die mechanische Einwirkung moderner Mähgeräte würden n i ch t n u r J u n g w i l d o d e r Bodenbrüter getötet, der Sogwirkung würden zahlreiche Insekten zum Opfer fallen und auch ihre Bauten würden zer-

urch Tritt und selektiven Verbiss tragen sie, wie kein anderes Tier, dazu b e i , d a s s s i ch ö ko l o g i s ch besonders wertvolle Pflanzengesellschaften bilden. Dabei

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bewirtschaftet Wolski mit seinen Schafen nicht nur die Flächen unterhalb der Löwenburg. Er ist auch in Niederund Oberdollendorf, in der Ronsenau und am Drachenfels mit seiner Herde im Einsatz. Dabei trägt seine ziehende Schafherde auch zur Verbreitung von Tieren und Pflanzen bei. In ihrem Fell transportieren sie Samen und kleinere T i e r e vo n We i d e f l ä ch e z u Weidefläche, was einer zunehm e n d e n Ve r i n s e l u n g vo n Mager- und Streuobstwiesen günstig entgegenwirkt. och so positiv sich die Beweidung mit Schafen auf den Naturschutz auswirkt, so hat Wolski doch mit zahlreichen Hindernissen zu kämpfen. Zum einen wurden die Fördermittel für den Vertragsn a t u rs ch u t z ge k ü rz t . Z u m anderen sind die Futtermittelkosten in den letzten Jahren derart gestiegen, dass sich auch die Aufzucht und Mast von Schlachttieren für Wolski n i ch t m e h r r e n t i e rt . T i e r seuchen wie die Blauzungenk r a n k h e i t ge h e n a u ch a m Siebengebirge nicht vorbei. 2007 dezimierte sich Wolskis Schafsbestand drastisch, was zu erheblichen wirtschaftlich e n E i n b u ß e n f ü h rte . D i e Preise für Schafswolle decken noch nicht einmal die Kosten für das regelmäßig notwendige Scheren. Außerdem müssen die Schafe regelmäßig geimpft und entwurmt werden.

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Schäfer Walter Wolski und Schäferhund Rex einzelne Schaf elektronisch uch die Ausbildung von Schäferhund Rex und ge ke n n z e i ch n e t u n d r e g i striert werden, was einen enorseinen beiden Kollegen hat einige Summen verschlungen. men Kosten- und Zeitaufwand Obwohl bei der Zuchtauswahl bedeutet. schon auf geringen Jagdtrieb ie romantische Vorstelgeachtet wird, ging bei der lung des gemütlich Pfeife Ausbildung doch schon einmal rauchenden Schäfers, der, auf d a s Te mp e r a m e n t m i t Re x seinen Stab gestützt, ab und zu durch. Das ein oder andere seine Schäfchen zählt, hat sich Schaf wurde verletzt, was wies p ä te ste n s n a ch derum Arznei- und Tierarztunserem Besuch kosten nach sich zog. Nicht er elf au i m S i e b e n ge zuletzt erschwert die zuH birge in Wohlnehmende Bürokratigefallen aufsierung den Arbeitsgelöst. alltag des Schäfers. So soll in Zukunft jedes

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kunstvoll! von Martina Kefer Fotos: FJK

Für Künstler Brücken bauen Die Fördergemeinschaft Junger Künstler (FJK) hilft beim Einstieg in den Kunstmarkt FJK-Vorstand – neben dem Marketing-Experten Maas zählen dazu die Kunsthistorikerin Alexandra Wendorf und der ehemalige Filmemacher Helmut Reinelt – auch an sich selbst. Bildlich gesprochen sind sie die Brücke, die von der Kunst zum Kunstmarkt führt.

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i e h a b e n e s ge s ch a f f t : Gerhard Richter, Sigmar Polke, Rosemarie Trockel und Georg Baselitz zählen zu D e u t s ch l a n d s b e ka n n te ste n und höchstgehandelten zeitgenössischen Künstlern. Bilden aber die Ausnahme. Für den weitaus größeren Teil der Kreativen bedeutet das Schlagwort von der „brotlosen Kunst“ b i t te r e Re a l i t ä t . L a u t I n g o Maas, Vorstand und Begründer der in Bad Honnef ansässige n F ö r d e rge m e i n s ch a f t Junger Kunst (FJK), leben hierzulande etwa 10.000 professionelle Künstler mehr schlecht als recht von ihren Werken. Mit Ausstellungen und Kunstprojekten, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit und einem bundesweiten Netzwerk unterstützt der ehrenamtlich tätige Verein FJK die bildenden Künstler bei ihren Bemühungen, sich am Kunstmarkt zu etablieren. Und das seit mehr als 20 Jahren. eine kleine Sache: Rund 400 K ü n st l e r aus Deutschland und dem benachbarten Ausland gehören der privaten Fördergemeinschaft an. Voraussetzung für die Mitgliedschaft: Professionalität. Diesen Anspruch stellt der

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abei behält es sich der Verein vor, Themen zu s e t z e n , a n d e n e n s i ch d i e Künstler „abarbeiten“ können. Und stemmt dafür Projekte, die ihresgleichen suchen. Wie das Brückenfestival in Erpel 2007. „Stillstand und Bewegung“ lautete hier das Motto. Ausstellungsort: Der rechtsrheinische Brückenkopf der zerstörten Ludendorff-Brücke,

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keine kleine Sache besser bekannt als „Brücke von Remagen“. Obwohl die FJK „keinerlei öffentliche Förder u n g e r h ä l t “ , w i e We n d o rf betont, wagte sie sich an diese logistische Herausforderung. 60 Jahre lang verharrte die historisch markante Stätte im Dornröschenschlaf. Prinz FJK küsste sie wach. Die stacheligen Hecken, die überwunden werden mussten, war in diesem Fall die fehlende Infrastruktur. Der Aufwand lohnte. Tausende Besucher bewegten sich hin zur Kunst, die zwei Wochen lang am Rhein gefeiert wurde. Mit einem Konzert im Eisenbahntunnel, einer Fahneninstallation, einem Bildhauersymposium und natür-

l i ch m i t d e n We r ke n , d i e eigens für die außergewöhnlichen Räume der Brückentürme vo n d e n F J K - K ü n st l e rn ge schaffen wurden. ür Ingo Maas ist „die Ku n st b r a n ch e eine schwierige Szene“. Auf der einen Seite stehen die Kunsts ch a f fe n d e n , d i e b i s we i l e n romantisch verklärt erwarten, dass Kunsthändler sich quasi moralisch verpflichtet sehen, ihre Kunst an den Mann oder die Frau zu bringen. Und auch den Aufwand und die immensen Kosten nicht sehen, den es für Galeristen braucht dieses zu tun. Hier Verständnis füreinander zu schaffen – auch das gehört zu den selbst auferlegten Aufgaben des Vereins, denn im Zentrum der FJK-Förderung steht der Dialog. Der Dialog der Künstler mit den Ausstellungsbesuchern, ebenso wie mit dem Kunstmarkt. Als Kommunikator dient dabei auch das Vereinsorgan „Junge Kunst“, ein hochwertiges Magazin, das viermal im Jahr erscheint. Darüber hinaus gibt der Verein den Kreativen geschäftliches Rüstzeug an die Hand, sei es durch die Weitergabe wichtiger Spielregeln und Tipps zum Kunstmarkt oder durch die Vermittlung von Fachleuten. Hinter all dem steht das Credo des Vereins: „Kunst braucht Öffentlichkeit und die richtige Vermittlung.“ Sichtbar und von großem Nutzen nicht nur für die Künstler – der Gewinn von auf FJK-Ausstellungen ver-

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Martin Stockhausen und Tara Boumann beim Konzert im Eisenbahntunnel.

“Mädel, draußen ist es schön...” – eine Installation von Jette Gummersbach aus Bonn.

“Stillstand und Bewegung” symbolisiert das eiserne Rastermobile von Sabine Bleul aus Eberdinge. kauften Objekten geht hundertprozentig an die Produzenten – sondern gerade auch für die Region, wird die FJK-Arbeit, wenn die Bad Honnefer eigene Präsentationen realisieren. Wie aktuell „Das kleine Format“. 32 Künstler der FJK haben sich in ihren Werken – die Bandbreite reicht von der Grafik und Malerei über Fotografie, Objektkunst und Skulptur – auf das Wesentliche beschränkt. Und auch D o rn r ö s ch e n i st h e l l wa ch : Ende August, Anfang September folgt Teil II des BrückenFestivals. Diesmal heißt es „Laut und Leise“, eine Klangbrücke hin zur linksrheinischen Seite inklusive. – Die FJK-Kunst macht sich weiter auf zu neuen Ufern.

INFO FJK e.V. Hauptstraße 25 53604 Bad Honnef Tel: 0 22 24 - 7 04 94 www.netzwerkjungekunst.de Die Ausstellung „Das kleine Format“ ist noch bis zum 15. März zu sehen. Eigens für das Brückenfestival gefertigte Fahnen weisen den Weg zur Ausstellung in Erpel.

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klangvoll!

Entspannende Töne anschlagen

von Gudrun von Schoenebeck Foto: Frank Homann

Die Klangschalen-Massage von Philipp Schaefer bietet körperlichen und seelischen Ausgleich

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o n m a n ch e n D i n ge n kann man immer noch am besten berichten, wenn man sie selbst erlebt hat. Und so liege ich an d i e s e m J a n u a rm o rge n a u f einer Matte im Behandlungsraum von Philipp Schaefer und möchte wissen, wie sich eine Klangmassage anfühlt. Das kleine Zimmer ist hell und einfach eingerichtet, die winterliche Kälte und die S ch u h e sind draußen im Flur geblieben, die warme Decke über meiner Straßenkleidung wirkt angenehm. Bevor es losgeht will Philipp Schaefer noch wissen, ob es Wehwehchen gibt, die er beachten sollte. Ja, klar, Rücken und Schultern sind, wie bei fast allen Journalisten, total verspannt vom Sitzen und Tippen. Ab jetzt, etwa für die nächsten 40 Minuten, wird nicht mehr gesprochen. Aber ganz viel gehört und gespürt.

ie erste Klangschale – sie alle werden, wie ich später erfahre, in Handarbeit a u s ve r s ch i e d e n e n M e t a l l legierungen in Nepal hergeste l l t – f ü h l e i ch a n d e n Fußsohlen. Leicht wird die Schale mit einem Filzschlägel angeschlagen, der zarte Ton und die Vibration verbreiten sich. Schaefer schlägt weitere

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Alltagsstress ist vorerst vergessen. Schließlich höre ich die hellen Töne zweier kleiner Zimbeln – das Signal, dass die K l a n g m a s s a ge vo r ü b e r i st . „Lassen Sie sich ruhig Zeit“, hatte Schaefer zuvor gesagt u n d d i e b r a u ch e i ch j e t z t t a t s ä ch l i ch , u m a u s d e m Klangerlebnis wieder in die Gegenwart aufzutauchen. er harmonische Klang ist für uns Menschen etwas Urvertrautes“, sagt Philipp Schaefer. „Die S ch w i n g u n ge n der Schalen übertragen sich auf den Körper und wir können ganz tief absinken und entspannen. Nach einer Serie vo n K l a n g -

Mit Klängen tief absinken

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S ch a l e n u n te r s ch i e d l i ch e r Größe an, wandert langsam und fast geräuschlos um mich herum, ein Klangraum baut sich auf. Dann setzt er einzeln e S ch a l e n a u f d e n Rücken auf und legt eine kleinere in meine Handinnenf lächen. Ein tiefes Gefühl der Entspannung hat längst eingesetzt, der

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massagen können sich auch körperliche Verspannungen nachhaltig lösen.“ Seit einem halben Jahr bietet Schaefer s e i n e K l a n g m a s s a ge n n a ch Peter Hess, dem Urheber der inzwischen europaweit eingesetzten Entspannungsmethode, in Bad Honnef an. Aus Berlin ist er mit seiner Familie zugezogen, aber eigentlich sei er Rheinländer, betont Schaefer, denn seine Jugend verbrachte er in Heisterbacherrott. Nach einer Ausbildung zum Krankenpfleger zog es ihn allerdings in eine ganz andere, die künstlerische Richtung. In Paris besuchte er die Theaterschule, lernte in Bremen das Handwerkszeug fürs Improvis a t i o n st h e a te r, b a u te i n Remagen eine eigene Theaterschule auf und ging auf SoloTournee. „In den letzten sieben Jahren bin ich von Berlin a u s m i t m e i n e m St r a ß e n theater durch Europa gereist“, erzählt Schaefer, der überdies mitten in der Ausbildung zum Heilpraktiker steckt. „Jetzt f r e u e i ch m i ch d a r a u f , i m Rheinland sesshaft zu werden.“

ie zweite Leidenschaft des 49-Jährigen, neben d e r K l a n g m a s s a ge , i st d i e Rhyt hmus-Arbeit. Er unterr i ch te t a n d e r B u k , e i n e r großen koreanischen Trommel, die mächtige Klänge hervorbringt und bietet Workshops in „TaKeTiNa“ an. „Hier e r l e b t m a n m e h r s ch i ch t i ge Rhythmen direkt mit dem eigenen Körper, über Stimme, S ch r i t te u n d K l a t schen. Die vier Silben Ta – Ke – Ti – Na helfen, den R hy t h m u s z u finden und zu halten“, erklärt Schaefer. „Man i st m i t s i ch

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selbst im Einklang und kann, bildlich gesprochen, wunderb a r s e i n e Fe st p l a t te l e e r machen und viel für den Alltag mitnehmen. Instrumente oder m u s i ka l i s ch e Vo r e rfa h r u n g sind nicht nötig.“ In die Esoterik-Ecke will der 49-Jährige m i t a l l s e i n e n A k t i v i t ä te n nicht gedrängt werden. „Das hat für mich einen negativen Beigeschmack. Ich bin Re a l i st und e i n f a c h immer neug i e r i g geblieben.“

INFO Philipp Schaefer Klangmassage nach Peter Hess, Tel: 02224/1237194, www.RhythmusKlangStille.de

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sportlich!

Fragen gestellt von Dieter Ruland

Fußball: nicht Interview mit Dr. Theo Zwanziger, DFB-Präsident

Prominenter Gast beim traditionellen Neujahrsempfang der CDU-Verbandsgemeindefraktion in Erpel war Theo Zwanziger. Dort hielt er einen Vortrag über die integrative Kraft des Sports. Bei dieser Gelegenheit stellte er sich unseren Fragen, die er gerne beantwortete.

Haben Sie eine Beziehung zu unserer Region? Natürlich, denn die Entfernung zu meiner Heimatstadt ist nicht allzu groß. Ich empfinde mich auch als Westerwälder und Rheinländer und habe gerade in den Jahren zwischen 1985 und 2000 durch verschiedene Aufgaben beim Fußball-Verband Rheinland beziehungsweise bei der Bezirksregierung sehr intensiv mit dieser Region zusammengearbeitet.

Besuchen Sie eigentlich auch Spiele in den unteren Ligen oder trifft man Sie nur in großen Stadien an? Ich versuche bei meinen Spielbesuchen allen Facetten unseres Fußballs gerecht zu werden, deshalb schaue ich mir gerne auch Jugend- und Amateurspiele und Begegnungen im Frauenfußball an.

Wie sehen Sie die Entwicklung des Jugendfußballs vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des veränderten Freizeitverhaltens? Ich habe schon häufig darauf hingewiesen, dass es nicht leichter werden wird, Teamsportarten in Zukunft erfolgreich zu betreiben. Der DFB

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DFB-Präsident Theo Zwanziger mit Judith und Susanne, zwei Spielerinnen der C-Jugendmädchenmannschaft des VFB Linz und die Landesverbände haben viele Förder- und Qualifizierungsprogramme auf den Weg gebracht, gleichwohl wird Erfolg nur dann eintreten können, wenn sich die Vereine attraktiv und flexibel zeigen. Der Schlüssel liegt hier wie immer bei den Menschen, die erkennen müssen, dass ehrenamtliche Tätigkeit auch für sich gewinnbringend sein kann.

Ohne Ehrenamtliche wäre Fußballsport auf dem Lande faktisch nicht denkbar. Wie sehen Sie die Arbeit der Betreuer (die ja meist Väter oder Mütter ohne fußballerische Ausbildung sind) im Nachwuchsbereich? In der Tat ist das Engagement der Ehrenamtlichen der entscheidende Punkt. Es muss Spaß und Freude machen mit jungen Menschen zu arbeiten, darüber hinaus muss jeder


nur für Jungs! Gibt es etwas, das Sie jugendlichen Fußballern mit auf den Weg geben wollen?

Sie wechseln öfter die Sportart, was aber kein Nachteil sein muss.

Spaß an diesem Sport zu genießen, das Gemeinschaftserlebnis mit den Freundinnen und Freunden zu gestalten und nicht nur die individuelle Karriere zu planen.

In unserer Region blicken viele zu unserem Vorzeigeclub, dem 1. FC Köln. Wie beurteilen Sie dessen Entwicklung?

Viele Jugendliche träumen von einer Profikarriere. Aber nur den wenigsten ist dies vergönnt. Würden Sie jungen Menschen – Talent vorausgesetzt – zu diesem Schritt ermuntern? Ja, wenn das Talent wirklich herausragend ist und dies nicht nur von den Eltern und Großeltern so gesehen wird.

Sie sind ein ausgewiesener Freund des Frauenfußballs. In unserem Verbreitungsgebiet gibt es Mädchenfußball in Rheinbreitbach, Vettelschloss, Linz, Bad Hönningen, Waldbreitbach, Asbach und Oberpleis. Glauben Sie die Entwicklung geht weiter? Ich hoffe ja. Wir werden in den Verbänden jedenfalls alles dafür tun, denn ich habe noch keinen Fußball gesehen, auf dem geschrieben steht: „Nur für Jungs!“ Ehrenamtler auch das Gefühl haben, dass er die notwendige Kompetenz hat. Der Umgang mit Kindern gerade auch vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Herausforderung wird nicht leichter. Deshalb machen die Verbände Bildungsangebote, die allerdings auch angenommen werden müssen.

Wo sehen Sie die größten Unterschiede zum Jungenfußball? Das Spiel der Mädchen ist in aller Regel nicht ganz so schnell, allerdings auch nicht so hart. Gerade deshalb kann es sehr viel attraktiver sein. Technisch haben die Mädchen bei guter Ausbildung kaum noch Defizite gegenüber den Jungs, jedoch haben die Mädels durchaus häufiger auch andere Interessenslagen.

Sehr positiv. Der 1. FC Köln ist dort, wo er hingehört: in der ersten Bundesliga. Der Verein hat ein tolles Stadion, ein hervorragendes Umfeld und damit auch alle Chancen für weiteren großen sportlichen Erfolg.

Was tun Sie als DFBPräsident dafür, damit in der Domstadt bald wieder eine Meisterschaft gefeiert wird? Nichts. Wenn ich das täte, würden alle anderen Bundesligaclubs in einen Kriegszustand mit mir geraten.

STATIONEN •Geboren am 06.06.1945 in Altendiez •Verheiratet; Zwei Söhne •Dem VfL Altendiez, ist er noch heute als 2. Vorsitzender verbunden, nachdem er bis 1975 als Aktiver dort die Fußballschuhe geschnürt hatte. •1965 Steuerinspektor des Landes Rheinland-Pfalz, danach Studium der Rechtswissenschaft in Mainz •1985 Landtagsabgeordneter in Rheinland-Pfalz •1987 Regierungspräsident in Koblenz •1992 Vorstandsmitglied des DFB •Seit 2006 Präsident des DFB

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kulinarisch! Speiseplan der Region

von Sabine Anne Lück

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s gibt jene, die morgens früh um sieben schon in den Zug nach Köln steigen. Dann gibt es jene, die um Punkt 11.11 Uhr im Büro den ersten Sekt schlürfen und dann gibt es jene, die es langsam angehen lassen. Zwar prickelt s ch o n d i e Vo r freude auf Karneval, aber erst einmal wird der Ka f fe e t i s ch ge deckt und liebevoll mit Luftschlangen d e ko r i e rt . I n d i e Mitte kommt ein großes Tablett mit B e r l i n e rn und daneben eine Schale mit Muuzemandeln. Es duftet nach frischem Kaffe e , we n n d i e Weiber um 14 Uhr kommen.

m Rheinland g e h ö r e n Muuzemandeln zu Fastnacht wie Spekulatius zu Weihnachten. Sie sind süß, in Fett gebacken und mit Puderzucker bestäubt. Ernährungsexperten haben eine Antwort, warum die süßen Bissen gerade in der fünften Jahreszeit so beliebt sind. „Sie bilden eine

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Fett, süß und jeck

gute Grundlage für den folgenden Alkohol“, sagt Antje Gahl vo n d e r D e u t s ch e n G e s e l l schaft für Ernährung. Fett und der damit verbundene hohe

sich bereits vier, fünf Muuzemändelchen im Magen befinden, wenn nach dem Kaffee der Sekt auf den Tisch kommt. G e r a d e d a s P r i cke l wa s s e r

Heißhunger auf Muuzemandeln

Gehalt an Kalorien machen d e m A l ko h o l z u s ch a f fe n . Gehaltvolle Speisen liegen länge r i m M a ge n u n d s o rge n dafür, dass der Alkohol vom Blut etwas langsamer aufgenommen wird. Da ist gut, wenn

wirkt durch die Kohlensäure besonders schnell. „Die Kohl e n s ä u r e d u r ch b l u te t d i e Magenschleimhaut recht gut, sodass der Alkohol schnell ins Blut übergehen kann“, erklärt die Ernährungsexpertin.


ie Geschichte gibt eine andere Antwort auf die Frage: Warum gerade zu Karneval? Früher wurden Muuzemandeln in Schmalz ausgebacken, und Schmalz stand für gutes Leben, Wohlstand und opulentes Essen. Und bevor man die 40 Tage vor Ostern fastete, wurde noch mal richtig zugeschlagen, unter anderem mit Schmalzgebackenem. Ansonsten drohte das eingelagerte Schmalz der im Winter geschlachteten Schweine ranzig zu werden.

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en Namen verdanken die Muuzemandeln ihrer Form, die an Mandeln oder Tr o p fe n e r i n n e rt . E n t we d e r w i r d d e r Te i g m i t e i n e m Teelöffel geformt oder ausgerollt und ausgestochen, bevor man ihn zischend ins heiße Fett gleiten lässt. Muuzemandeln sollen schön weich sein – ganz im Gegensatz zu Muuzen, die als flache Rauten von fünf bis zehn Zentimetern besonders knusprig sein sollen. Mancherorts sind die Muuzemandeln auch als Nonnefützje bekannt. Für Nicht-Rheinländer sei erklärt, dass eine leichte Blähung als „Fützje“ bezeichnet wird. Wie eng die Verknüpfung von Fastnacht und Muuzemandeln ist, zeigt auch der Name einer alteingesessenen Kölner Karnevals-

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vereinigung: Die „Muuzemändelcher“ verleihen jedes Jahr die „Goldene Muuz“ an verdiente Karnevalisten. Wen wundert es, dass ein Bäckermeister Gründungsmitglied des Vereins war. ie zu Beginn erwähnte Weiberrunde ist inzwischen lustig vom Kaffeetisch in die Kneipe gezogen. Und wenn die Muuzemändelchen verdaut sind, dann bieten sich am Abend noch andere fettreiche Speisen an, um besser mit dem Alkohol klarzukommen: Lasagne, Thunfisch in Öl, Nudelsalat mit M ayo n n a i s e und Omelett oder a u ch Käsehappen, Oliven und belegte Brötchen mit Leberwurst oder Fleischsalat eignen sich gut. Das beste Mittel gegen Kater ist allerdings ein anderes: Lassen Sie den Alkohol weg – oder zumindest das letzte Kölsch stehen.

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Einmal im Jahr an Karneval

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MUUZEMANDELN 500 g Mehl 2 Teelöffel Backpulver 150 g Zucker 1 Päckchen Vanillezucker Pflanzenfett oder -öl zum Frittieren Puderzucker zum Bestäuben 3 Eier 150 g Butter je nach Belieben Rum, Rumaroma oder Bittermandelaroma Butter mit Zucker, Vanillezucker, Eiern und A r o m e n s ch a u m i g r ü h r e n . M e h l u n d Backpulver mischen und mit einem Sieb nach und nach zum Teig geben und unterkneten. Den Teig 30 bis 40 Minuten kühl ruhen lassen. Muuzemandeln mit zwei Teelöffeln ausformen oder den Teig ca. 1 Zentimeter dick ausrollen und mit einer entsprechenden Form ausstechen. Die Muuzemandeln schwimmend im heißen Fett oder Öl goldgelb ausbacken, dabei wenden. Kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit Puderzucker bestäuben.

Im Februar frische Mutzen, Berliner und andere Fastnachtsgebäcke, sowie unsere bekannten Torten in großer Auswahl.


genießen!

Wo der Chefkoch die

„hohe Schule der Kochkunst“

zelebriert

hatten den Betrieb 1976 als Bahnhofsgaststätte gekauf t. „Das Objekt befand sich in einem nicht sehr einladenden Zustand. Eigentlich hätte man es abreißen müssen“, erinnert sich der Restaurantchef. Nun, die Eltern, die heute übrigens e i n e k l e i n e We i n st u b e i n Rederscheid betreiben, entschieden sich anders und entwickelten aus der heruntergekommenen Bahnhofgaststätte einen viel beachteten gastronomischen Betrieb. Dabei kam ihnen ihre langjährige Erfahrung zugute. So hatten sie z u vo r u n te r a n d e r e m e i n Speiselokal in Königswinter geführt.

o ward Jo Nattermann das G a st r o n o m i s ch e quasi in die Wiege gelegt und sein Berufswunsch war von Restaurant und Gästehaus „Nattermann’s: vornherein klar definiert: „Ich Eine „Herberge der Gastlichkeit“ in Vettelschoß-Kalenborn wollte Koch werden – und dies m ö gl i ch st i n d e r e i ge n e n Küche.“ Seine ersten Erfahrunvon Peter Köster Fotos: Carmen Wölm ge n m a ch te d e r ge b o r e n e Bonner im elterlichen Betrieb. Sein Ehrgeiz, nicht zuletzt as 20-jährige Jubiläum b e r J o Na t te rm a n n sein Streben nach mehr, ließen denkt nicht allein an ste h t z wa r e r st i m ihn bald die häusliche Umgenächsten Jahr an, aber die per Bahn anreisenden bung aufgeben. Es folgten drei bereits jetzt werden im ResGäste. Nur wenige Kilometer innovative Jahre in namhaften t a u r a n t Na t te rm a n n ’ s i m von seinem Betrieb entfernt deutschen Häusern, die ihn wahrsten Sinne des Wortes die verläuft der Rheinsteig. Die quer durch die Republik führentlang dieser Route WanWeichen gestellt: Denn direkt ten. Dort erlebte und erlernte ge ge n ü b e r d e m er das Einmaleins Gastronomiebeder „Nouvelle Cuitrieb befindet sich sine“, der französider Zielpunkt der „ I c h w o l l t e K o c h w e r d e n “ schen Küche. „Ich Kasbachbahn. Und b i n e i n Fa n vo n ge n a u dieses Paul Bocuse. Aber Schienenverkehrsmittel möchdernden möchte der 42-Jährige am meisten beeindruckt mich te Joachim (Jo) Nattermann als gerne in sein Haus „umleiten“: Alfons Schuhbeck. Bei ihm Nattermann’s Restaurant und zusätzliches Werbeangebot für wird Kochen zur Kunst“. sein Haus nutzen. „Die Bahn Gästehaus“, so die offizielle ist eine touristische AttrakBezeichnung, liegt eingebettet eit der Übernahme des tion. Und der ‚Bahnhof’ liegt zwischen dem romantischen e l te r l i ch e n B e t r i e b e s nun einmal direkt gegenüber R h e i n u n d d e m Na t u r p a r k 1990, demonstriert Jo Natterunserem Betrieb. Die Leute Rhein-Westerwald. Übernommann nun in seiner eigenen steigen aus und müssen nur men hat Jo Nattermann das Küche die „hohe Schule der noch die Straße überqueren.“ Haus 1990 als 23-Jähriger von Kochkunst“. Zu Spitzenleisseinen Eltern. Diese wiederum tungen ist nur fähig, wer sei-

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nen Beruf aus tiefster Überzeugung lebt: Und das geschieht, wenn der 42-Jährige Chefkoch im festlich dekorierten Ambiente der „Tafelstube“

die „hohe Kunst“ der feinen Küche und Arrangements für b e s o n d e r s a n s p r u ch s vo l l e Feinschmecker-Gaumen zelebriert. Ob Tafelstuben-Menü o d e r a l s k l e i n e À- l a - c a rte Auswahl: Hier werden regionale Produkte und internationale Spezialitäten liebevoll zu kleinen Kunstwerken komponiert und mit einer entsprechenden Getränkeauswahl ambitioniert „ a u f ge t a fe l t “ . L ä n g st z ä h l t Nattermann`s zu den Top-Adressen in der Region. „Schlemmen und genießen“ lautet das Credo.

eben Restaurant und Tafelstube verfügt die „Herberge der Gastlichkeit“, w i e d e r H a u s h e rr s e i n e n Betrieb nennt, seit 2000 über ein Gästehaus. „Schlafen im Wo h l f ü h l -A m b i e n te “ , l a u te t das Gebot. Insgesamt zwölf gemütliche Gästezimmer laden zum Verweilen ein. Den Gast empfängt eine großzügige und geschmackvolle Umgebung, in der man die Seele baumeln lassen kann – gerne auch nach einem genussvollen Mahl.

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INFO Nattermann’s Restaurant und Gästehaus Bahnhofstraße 12-14 53560 VettelschoßKalenborn geöffnet 11.30-14.00 Uhr und 18.00-22.00 Uhr außer montags Brunch jeden 1. und 3. Sonntag im Monat ab 11.00 Uhr Tel: 02645 97310 www.nattermanns.de

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fit! von Elmar Breitbach

Gesund leben, Geld zurück

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b chronische Rückenleiden, Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Störungen – immer mehr Menschen leiden an diesen Zivilisationskrankheiten. Oftmals sind sie „Dauergäste“ beim Arzt, der in der Regel zunächst einmal versuchen wird, d i e B e t r o f fe n e n m i t M e d i ka m e n te n vo n i h r e n S ch m e r z e n z u befreien, damit sie ihren Alltag (Hausarbeit und Job, unter Umständen auch die Nachtruhe) bewältigen können.

Krankenkassen inzwischen auf derartige Präventionsangebote anstatt auf teure Therapien. Und bezuschussen Fitness- Gesundheitsmaßnahmen – zunächst über acht Wochen (mehrfache Verlängerungen sind möglich) um bis zu 75 Prozent. Ein Angebot o h n e Ve rt r a g s a n b i n dung an den Club, der als besonderen Service die finanzielle Seite mit den Kassen auf Basis des Präventionsgesetzes (§20 Sozialgesetzbuch) regelt. Gleichwohl fließen die erstatteten Gebühren zunächst auf das Konto des Versicherungsnehmers. ängst schon sind gute Fitnessclubs keine „Muki-Buden“ mehr. Das zeigt schon ein Blick auf die Altersstruktur meiner Einrichtung: Der durchschnittliche Besucher ist 42,5 Jahre alt, mein ältestes Mitglied 76 Jahre. Für aktive Gesundheitsvorsorge ist es nie zu spät, aber auch nie zu früh – und Spaß macht sie auch. Erst recht, wenn Sie Ihren Geldbeutel schont.

Aktive Gesundheitsvorsorge

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ie Ursache der Leiden jedoch wird mit dem Griff in den Apothekenschrank meist nicht beseitigt. Wird die Hilfe eines Krankengymnasten in Anspruch genommen, muss der Patient eine Zuzahlung leisten. Hier setzt das Modell Ars Corporis & Krankenkassen an. Dient ein Kurs oder spezielles Training der Behebung bereits vorhandener körperlicher Leiden oder ist die Anfälligkeit für ein Leiden durch ein Attest belegt, setzen die gesetzlichen

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In den nächsten Ausgaben des Rheinländers schreibt Elmar Breitbach als Fitness-Experte. Er besitzt in der Region (Linz) schon seit einigen Jahren einen Fitness-Gesundheitsclub (Ars Corporis). Zu seinem Team zählen Physiot herapeuten, Gymnastiklehrer, Re h a - F i t n e s st r a i n e r und Kursinstructoren, die individuell abgestimmte Trainingsprogramme erarbeiten. Seit rund eineinhalb Jahren kooperiert das Team darüber hinaus eng mit Krankenkassen, Ärzten und physiotherapeutischen Praxen – und zählt damit zu den Vorreitern im Rheinländer-Verbreitungsgebiet. In dieser Ausgabe widmet sich Elmar Breitbach dem Thema Gesundheitsvorsorge und aktives Gesundwerden. Weitere Infos unter Tel: 0 26 44 - 800 90 40


ausgewählt!

Veranstaltungen im

Februar

Liebe Rheinländer! Der Februar steht dieses Jahr ganz im Zeichen des närrischen Treibens. Eine Fülle von Prunksitzungen, bunten Nachmittagen, Umzügen und Bällen prägen die Karnevalszeit. Die aktuellen Karnevalstermine entnehmen Sie bitte der Tagespresse.

11:00 Uhr

Königswinter | Das Atelier „Meerkatze“, Meerkatzstraße 2 Carl Schmitz-Pleis (1877-1943) Hommage an einen Vergessenen Maler Das Atelier „Meerkatze“ zeigt eine Auswahl von Landschafts-, Blumen- und Menschenbildern des Oberpleiser Malers. Öffnungszeiten: 11-17 Uhr

14:30 bis 17:00 Uhr

Bad Honnef | Brückenhofmuseum Bachstraße 93 Ausstellung: „Eisenbahnen im Siebengebirge“ Heisterbacher Talbahn mit der Modellanlage Weilberg, Siebengebirgsbahn, Petersbergund Drachenfelsbahn - viele Modelle, Zubehör, eine Postwertzeichensammlung zu allen Bahnkategorien und 4 fahrende Modelleisenbahnen begeistern die ganze Familie. Tel: 0 22 23 - 91 26 23 Eintritt frei! Auch Sonntag, 8. Februar Mittwoch, 4 Februar

19:30 Uhr

Königswinter Oberdollendorf | Bungertshof, Heisterbacher Str. 149 Ein Vortrag mit Lichtbildern von Wolfgang Clössner. Es ist eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Eisenbahnen im Siebengebirge“ im Brückenhofmuseum. Wolfgang Clössner ist zusammen mit Carsten Gussmann Autor des Buches „Die Heisterbacher Talbahn und Industriebahnen im Siebengebirge“. Veranstalter: Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven e.V. www.brueckenhofmuseum.de/sonderausst/

Freitag, 6. Februar 20:00 Uhr

Bad Honnef | Kursaal Bad Honnef, Hauptstr. 22 Ménage à cinq – Bläserquintett spielen Mozart, Dvorák u.a Das Bläserquintett „Ménage à cinq“ wurde 2003 von fünf Studenten der Hochschule für Musik Dresden gegründet. Foto: privat

Sonntag, 1. Februar

Sie sind Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2007 in Berlin und seither Stipendiaten des Deutschen Musikrats Eintritt 20 p bzw. 10 p VVK: Buchhandlung Werber, Der Kleine Buchladen, Stadtinformation und Ticketshop der Sparkasse im HIT Markt.


ausgewählt! Veranstaltungen im

Februar

Freitag, 6. Februar 20:00 Uhr

Königswinter | Hotel Loreley, Rheinallee 12, Königswinter Regula Sager – Violinenkonzert Kontakt und weitere Informationen Pro Klassik: Am Kachelstein 5, Königswinter/Rauschendorf, Tel: 0 22 44 - 91 20 79, ProKlassik@gmx.de

20:00 Uhr

Bad Honnef | Feuerschlösschen, Rommersdorfer Str. 78 Peter Kerlin & Jens Kommnick – „songs and tunes from Irish roots“ Celtic Folk vom Feinsten im Feuerschlößchen. Kinder bis zum 14. Lebensjahr haben freien Eintritt. Tel: 0 22 24 - 7 50 11

Sonntag, 8. Februar 15:00 Uhr

Königswinter Heisterbacherrott | Haus Schlesien, Heisterbacherrott Eröffnung der Sonderausstellung „Wolfgang von Websky (18851992) - Realität und Impression“ Gemälde des schlesischen Malers Wolfgang von Websky beinhalten eine harmonische Kombination von impressionistischer Formauflösung, Zusammenspiel außergewöhnlicher Farben und oft nicht zu deutender Lichtquelle. Der Impressionismus, wenn auch Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr der Kunststil der Avantgarde, hatte Einfluß auf von Websky und ist durchgängig in seinem Werk zu finden. www.hausschlesien.de

20:00 Uhr

Waldbreitbach | Hotel zur Post Nessie 1000schön Perlen und Säue Tel: 02638/9260 oder info@hotelzurpost.de

Samstag, 7. Februar

18:00 Uhr

Leutesdorf | Weingut Emmerich Biblische Weinprobe mit Pfarrer Kalle Grundmann vom SWR Anmeldung erforderlich Tel: 0 26 31 - 7 29 22 oder weingut.emmerich@leutesdorfrhein.de Sonntag, 8. Februar

14:00 Uhr

Asbach | Marktplatz Wandertag der Wandergruppe “Jot Föß” Franz-Josef Büsch, Drinhausen 42a, 53567 Asbach Tel: 0 26 83 - 4 28 97

10:30Uhr - Mantelparkplatz/Weilberg a.d. L 268 12:30 Uhr Dollendorf-Heisterbacherrott, Bushaltestelle Verschönerungsweg Das geologische Paradefenster des Weilbergs und der Umbau eines Fichtenwaldes in Laubwald Der VVS bittet um eine Spende von 2 p je Teilnehmer bei den Halbtags-, von 4 p bei den Tagestouren.

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Dienstag, 10. Februar 15:30 Uhr

Königswinter | Haus Schlesien, Dollendorfer Str. 410 „Deutschland – ein Schuldenstaat?“, Referent: Horst Schröder, ehem. MdB Veranstalter: Senioren Union Königswinter Freitag, 13. Februar

20:00 Uhr

Bad Honnef | Haus der Homöopathie, Hauptstr. 108 Erkältungskrankheiten Behandlungsmöglichkeiten aus homöopathischer Sicht! Ein Vortrag über die Behandlungsmöglichkeiten von Erkältungskrankheiten aus homöopathischer Sicht. HP Josef Bender. Anmeldung: Tel: 0 22 24 - 7 01 34, Teilnahme 5 p

20:15 Uhr

Königswinter | Bungertshof, Heisterbacherstr. 149 Schröter & Breitfelder „Blues & Boogie“ Das abwechslungsreiche Programm mit überwiegend Eigenkompositionen enthält kraftvolle und treibende Boogie Woogies, die echte Lebensfreude erzeugen, leidenschaftliche Bluessongs, die die verschiedensten Facetten des Lebens ausdrücken und Kompositionen , die den Blues & Boogierahmen sprengen. Eintritt: VVK 12,50 p/AK 15 p Tel: 0 22 23- 27 9763 oder s.laufenberg@bungertshof.de

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Der Rheinländer · Februar 2009

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ausgewählt! Veranstaltungen im

Februar

Karnevalstermine entnehmen Sie bitte der Tagespresse. Sonntag, 15. Februar

Samstag, 14. Februar 10:00 Uhr

Bad Hönningen | Kristall Rheinpark-Therme, Allée St. Pierre les Nemours 1 Valentinstag in der Kristall Rheinpark-Therme – der ganz besondere Tag für zwei die sich mögen! Mit allen Sinnen genießen Sauna, Hamam, Massage, kulinarische Genüsse und viel Entspannung erwarten Sie. Veranstaltungsschluß ist gegen 17.30 Uhr. Die Thermen- und Saunalandschaft können Sie bis 23 Uhr genießen. Anmeldung nur durch bezahlen der Gebühr im Wellness & Therapie Centrum in der Kristall RheinparkTherme in Bad Hönningen. Getränke (außer Sektempfang) nicht im Preis enthalten! Begrenzte Teilnehmerzahl! Preis pro Person: 98 p

11:00 Uhr

Dienstag, 17. Februar 19:30 Uhr

Bad Honnef | Altes Rathaus, Gaststätte am Markt Stammtisch Partnerschaftskomitee Bad Honnef – Berck-sur-Mer Das Treffen dient der Geselligkeit und dem Ideenaustausch über die Pflege der Städtepartnerschaft und der dazu geplanten Aktivitäten. Im Mittelpunkt stehen diesmal ein Bildbericht über Berck-sur-Mer und Reiseinformationen zu unserer Partnerstadt und ihrer Umgebung. Gäste sind herzlich willkommen. Info: Dr. Hans Eckhard Krüger, Tel: 0 22 24 - 766 84

20:15 Uhr

Königswinter | Bungertshof, Heisterbacherstr. 149 Deep Purple Tribute & Party mit “Demon’s Eye” Die Band mit ihrer professionellen Tribute Show weckt Erinnerungen an die kreativen Glanzzeiten des 70er-Jahre-Hardrock-Flagschiffs wach und sind inzwischen die erfolgreichste Deep Purple Tribute Band Europas. Eintritt: VVK 15 p/AK 17,50 p Tel: 0 22 23 / 27 9763 oder s.laufenberg@bungertshof.de

Sonntag, 15. Februar 19:00 Uhr

Königswinter | Rotunde des Gästehauses auf dem Petersberg Benefizkonzert für Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus Das Kammerorchester des Musikkorps der Bundeswehr spielt Werke von u.a. Vivaldi, Bach, Verdi und Mozart (Klavierkonzert KV 488) Eintritt 25 p/10 p Kartenbestellung bei H.-W. Schreiber, Tel: 0 22 44 - 8 25 40 Fax: 87 18 59

Rheinbreitbach | Obere Burg Robert Griess „Geht‘s noch?“ Brandaktuelles Kabarett der Extraklasse Eintritt 15 p Förderkreis Obere Burg, fkob@rheinbreitbach.org

Freitag, 20. Februar

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Der Rheinländer · Januar 2009


Sonntag, 22. Februar 10:30 Uhr - Königswinter 12:30 Uhr Treffpunkt: Bahnhof Königswinter-Altstadt Tagestour - Alternative zu Karneval Historische und verschlungene Wege abseits der Hauptwanderrouten. (Rucksackverpflegung) Führung: Reiner Rechmann, Landschaftswart Der VVS bittet um eine Spende von 2 p je Teilnehmer bei den Halbtags-, von 4 p bei den Tagestouren. Samstag, 23. Februar 20:00 Uhr

Bad Honnef | Feuerschlösschen, Rommersdorfer Str. 78 Rawhide – Bluegrass aus Belgien Bluegrass gehört nicht erst seit dem Soundtrack zu „Oh Brother, Where Art Thou?`“ zu den beliebtesten Spielarten des Country. Kinder bis zum 14. Lebensjahr haben freien Eintritt. Telefonische Vorbestellung: 0 22 24 / 75 0 11

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Der Rheinländer · Februar 2009

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humorvoll! von Thorsten Herrig und Martina Kefer Foto: Carmen Wölm

„Ja, was glauben Sie denn?“ fragt der Kölner Kabarettist Jürgen Becker in seinem aktuellen Tourprogramm. Und begibt sich mit seinem Publikum auf eine heitere verbale Reise durch die verschiedensten Glaubensrichtungen. Wie in Linz. Für den „RHEINLÄNDER“ die Gelegenheit, ihm vor der Vorstellung ein paar Fragen zu stellen. agt mal, wo kann man denn hier schön übernachten? Ich bin sonst gerne b e i d e n B r ü d e rn i m Pa x Gästehaus in Unkel, aber für meinen nächsten Termin hier sind die ausgebucht“, eröffnet der Kabarettist das Gespräch. Ein ausführlicher Austausch über mögliche Gasthäuser und i h r e Vo rund Nachteile folgt, nimmt die Antwort auf die Frage: „Wie gut kennt sich der Kölner im Rheinland südlich von Bonn aus?“ vorweg. Nämlich sehr g u t : „ M e i n Fr e u n d M a rt i n Stankowski hat einen tolles Buch geschrieben: „Links & Rechts – Der andere Rheinreiseführer vom Kölner Dom bis zur Loreley“, das in einer neuen Auflage unter dem Titel „Darum ist es am Rhein so schön“ erscheint. Da habe ich d a s Vo r wo rt ge s ch r i e b e n . “ Nicht nur das. Auch Unterkünfte und Restaurant wurden von ihm getestet. „Insgesamt ist diese Region hier einfach to t a l u n te r s ch ä t z t “ , ste l l t

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Kirche, Krisen, Becker kurzerhand fest. Und verrät einen seiner eigenen Lieblingsplätze: „Manchmal treffe ich mich zum Sinnieren mit meinem Kollegen Norbert Alich auf dem Rolandsbogen.“

it seinen Bühnenprogrammen gastiert Jürgen Becker in ganz Deutschland und hat dabei feststellt: „Egal ob in Dresden, Hamburg oder Linz – die Leute lachen an denselben Stellen.“ Der rheinische Frohsinn – er zeigt a u ch a n d e rn o rt s Wi r k u n g . Reine Glaubenssache eben. D e n n d i e Au s ga n g st h e s e Beckers lautet: „Religion und Humor haben sehr viel gemeinsam! Beide arbeiten mit Widersprüchen. Und die Religion war schon immer ein beliebtes Ziel für den Humor, das liegt an der Fallhöhe: Je wichtiger s i ch e t wa s nimmt, desto tiefer fällt es. Das ist super für den Humoristen, wir sagen auch: Je länger das Sssst, desto lauter das Rums. Nebenbei wird Religion ohne Humor gefährlich!“ Dabei legt Becker Wert auf einen r e s p e k t vo l l e n Um ga n g sto n : „Ich mag es nicht, wenn Kollegen arrogant oder herablassend über Themen oder Menschen reden.“

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Je länger das Ssst, desto lauter das Rums

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ie Früchte der KollegenArbeit nimmt Becker am liebsten in konservierter Form zu sich: „Ich höre mir ihre Programme gerne auf CD an, wenn ich im Auto unter-

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wegs bin. Live-Shows besuche ich eigentlich nie. Sehen Sie, wenn Sie Metzger sind, schauen Sie sich ja auch nicht den ganzen Tag in fremden Fleischauslagen um.“


Kabarett chon gar nicht, wenn m a n s e i t r u n d z we i Jahrzehnten auf den Bühnen Deutschlands unterwegs ist. Zum „alten Eisen“ mag sich Jürgen Becker mit seinen 49 Jahren aber noch nicht zählen. Zwar trete er bisweilen auf Betriebsfeiern auf, „wo der

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Ein Gespräch mit Jürgen Becker

Firmenchef deutlich jünger ist, als ich. Aber ansonsten fühle ich mich noch ganz frisch.“ Das Kabarett ist für ihn dabei mehr Beruf als Berufung, biete jedoch allerlei Vorteile: „Ich bin sehr neugierig und lache auch selbst gerne. Das kann ich bei der Arbeit toll miteinander verbinden!“ Und es stimmt tatsächlich: Ob Jürgen Becker auf oder hinter der Bühne – es umgibt ihn die gleiche heiter, humorvolle, lockere Aura. Gelernt hat der Kölner ursprünglich ve r s ch i e d e n e a n d e r e Dinge, absolvierte bei 4711 eine Ausbildung zum g r a p h i s ch e n Z e i ch n e r, st u d i e rte Sozialarbeit (mit Abschluss) und gründete e i n e D r u cke r e i . D a s „Helfersyndrom“ aber hat er sich beibehalten, i n i t i i e rt s e i t e i n i ge r Zeit Projekte an einer

Hauptschule in Köln-Ehrenfeld. Aktuell baut Becker gemeinsam mit Kollegen und Schülern an einem Karnevalswagen für einen Schull- und Veedelszug. Becker: „Karnevalisierung heißt doch Umkehrung. Seit Jahren fahren bei d i e s e n Z ü ge n a b e r n u r Gymnasien mit. Diese Schüler sind doch später im Leben o h n e h i n d i e G ew i n n e r. I m Karneval sollten die Haupts ch ü l e r m a l d i e G ew i n n e r sein!“ bschon er sich in seiner Freizeit und beruf lich mit den kleinen und großen Krisen dieser Welt auseinander setzt, bleibt Jürgen Becker meist gelassen. „Als Kabarettist sieht man die Dinge ja immer etwas von oben mit einem Lächeln. Und wenn man Witze darüber machen kann, sieht man sowieso alles etwas entspannter.“ Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise, rät J ü rge n B e cke r d e s h a l b a b schließend: „Wir sollten uns einfach alle ganz fest vornehmen, das Geld, das wir verdienen sofort wieder auszugeben. Dann wird das schon. Und mal ehrlich, die paar Verluste: So was wie die Bayrische Landesbank muss es d o ch n i ch t ge b e n , oder?“

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majestätisch!

gestellt von Benedikt Schmidt

10 Fragen an… … Mittelrheinweinkönigin Gabi Emmerich

Foto: privat

1. Was hat Sie motiviert, sich für das Amt der Mittelrheinweinkönigin zu bewerben? Schon im Alter von 6 Jahren wurde ich von der Geschäftsführerin der Mittelrheinweinwerbung, Frau Specht, gefragt, wann ich mich denn zum Amt der Mittelrheinweinkönigin bewerben möchte. Als ich dann älter wurde habe ich mich immer mehr dafür interessiert. Da ich im Jahr 2007/ 2008 Ortsweinkönigin war und das Repräsentieren mir so viel Freude gemacht hat, gab es dann für mich kein weiteres Überlegen mehr.

2. Wie sieht konkret Ihr Aufgabengebiet als Mittelrheinweinkönigin aus? Ich repräsentiere die spritzigen Weine, die hervorragenden Winzer und die tolle Landschaft, die sich auf 120 km von kurz vor Bingen bis kurz vor Bonn erstreckt. Doch das Aufgabengebiet reicht neben den Weinen und Winzern auch in den touristischen Bereich. Zum Beispiel Veranstaltungen um und mit dem Rheinsteig, der Loreley, dem UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal oder dem UNESCO Welterbe Limes.

3. Welche Projekte liegen Ihnen besonders am Herzen? Da das Weinanbaugebiet Mittelrhein oft so dargestellt wird als ende es in Koblenz, liegt mir besonders am Herzen, dass auch das untere

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Mittelrheintal im gesamten mehr eingebunden wird. Den guten Wein dafür haben wir, was man auch den vielen guten Prämierungsergebnissen sieht. Ein besonderes Bindungsglied erhoffe ich mir in der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz.

sche Anbaugebiet. Wir haben immerhin auf einer Strecke von 120 km zweimal das Prädikat UNESCO Weltkulturerbe. Des weiteren liebe ich unsere Rieslinge und die Winzer, die Ihn so hervorragend erzeugen.

4. Was gefällt Ihnen am Mittelrhein?

Zum einen die Winzer, denn wie sagte ich bei meiner Wahl zur Mittelrheinweinkönigin: „Steillagenwinzer sind Helden“ Sie erzeugen nicht nur

Die einmalig schöne Landschaft. Ich halte den Mittelrhein für das schönste deut-

5. Welche Menschen beeindrucken Sie besonders?


einen Wein, der begeistert, sondern sie sind auch diejenigen, die mit Ihrem Steilstlagenweinbau unsere tolle Kulturlandschaft pflegen und erhalten. Wovon ich immer wieder überrascht werde, sind die vielen ehrenamtlichen Helfer, die unsere tolle Region durch super Ideen und Veranstaltungen publik machen.

6. Was schätzen Sie an Ihrem Heimatort Leutesdorf? Stellen Sie sich mal in Andernach auf den Kranenberg und schauen Sie auf Leutesdorf – ein Traum. Aber auch die dörfliche Gemeinschaft ist es, die ich so sehr schätze. Die vielen tollen Feste, die ohne große Werbung, nur durch die Zusammenarbeit von vielen Vereinen und Winzern immer wieder zum großen Erfolg werden.

7. Was genau fasziniert Sie am Wein? Jeder Wein ist anders! Es gibt zahlreiche Unterschiede zwischen Jahrgang, Rebsorten, Ausbaustilen der Winzer, den Lagen, aber auch den Ländern und dem jeweiligen Klima. Das macht den Facettenreichtum des Weines aus. Am meisten faszinieren mich jedoch die Menschen, die gerne ein Glas Wein trinken. Hier kommt es immer zu freundlichen und interessanten Gesprächen.

8. Welchen Wein trinken Sie privat am liebsten? Mein Lieblingswein ist ein Riesling halbtrocken vom Mittelrhein.

9. Welche drei Bücher haben Sie zuletzt gelesen? „Mittelrheinromantik- und Terroirkultur“ von Jens Burmeister, „Was Weinfreunde wissen wollen“ von Hans Georg Dörr und Prof. Röder und diverse Rheinsteigbücher.

10. Was ist Ihr Lieblings-Weinspruch? Von heimischer Traube der köstliche Saft, den heimischer Boden erzeugt und erschafft. Kann’s schöneres geben, landauf und landein als von unseren Hängen der Goldene Wein?

GABI EMMERICH Die 21-jährige Leutesdorferin wurde im November 2008 zur Mittelrheinkönigin gekürt und repräsentiert ein Jahr lang den Mittelrhein. Mit den Reben ist sie schon von Kindesbeinen an vertraut. Ihre Eltern betreiben das Weingut Gotthard Emmerich. In Leutesdorf bekleidete sie zudem das Amt der Weinkönigin.

Hauptstraße 10 (B42) · 56598 Hammerstein Telefon: 0 26 35 / 23 29 · Telefax: 0 26 35 / 60 82 www.weingut-scheidgen.de Individuell gepflegte Weine klassischer Rebsorten Eigene Sektherstellung im Champagnerverfahren Edle Destillate

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aromatisch!

Die Sonne des Südens ins Rheinland holen! Teil 1 von Cäcilia Frings-Ruland

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in langer Winter – Zeit zum Innehalten, Zeit der Sehnsucht nach Wärme, Licht und Geborgenheit. Wenn es draußen nass und kalt ist, holen wir uns die Sonne des Südens in Form von h o ch we rt i ge n ä t h e r i s ch e n Ölen ins Rheinland.

ie frischen, erheiternd e n u n d f r u ch t i ge n Zitrusöle sind wahre Stimmungsmacher unter den ätherischen Ölen. Orange, Grapefruit, Clementine, Zitrone, Limette, Mandarine und Bergamotte gelten als „Gute LauneÖle“ und stimmen jeden „Miesepeter“ wieder optimistisch. Wen wundert es? Stammen sie doch aus Regionen des warmen Südens und haben die volle Kraft der Sonne getankt…

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rangenessenz, mit ihrem warmen, frischen Duft wirkt ausgleichend, hebt die Stimmung und vermittelt wieder neue Lebenslust und Freude. Die Essenz der Zitrone wirkt wie ein „Geistesblitz“ spritzig, frisch und klar, aufmunternd und aktivierend – wie eine „Energiedusche“ stimuliert sie die Abwehrkräfte des Körpers. Und nicht nur das: Zitronenöl eignet sich hervorragend für die Büro/ Raum-Beduf tung, da es die Konzentration erhöht. Auch als „Hausaufgabenhilfe“ erfreut sich die Zitronenessenz großer Beliebtheit. ls „junges Früchtchen“ unter den Zitrusölen gilt die Mandarine – frischf r u ch t i g ve r st r ö m t s i e i h r Aroma. Besonders Kinder lieben diesen hellen, warmen Mandarinenduft. Etwas mehr Heiterkeit und Fröhlichkeit in Wohnräumen und Büros vermittelt uns die Essenz der Grapefruit oder Pampelmuse. Doch die Bergamotte ist die „erhellende“ unter den Zitrusdüften und bringt regelrecht Licht in den Alltag (hierzu

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mehr in der nächsten Ausgabe) Entdecken Sie die frisch-frucht i ge n Z i t r u s ö l e a l s „ G u te Laune-Bringer“ für Ihr Wohlbefinden ganz nach dem Motto des Welthits: „Let the sunshine in!“ oder wie der Rheinländer sagen würde: „Loss de Sunn erinn!“

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GUTE LAUNE-RAUMBEDUFTUNG Geben Sie 3 Tr. Orange, 3 Tr. Bergamotte, 3 Tr. Mandarine, 2 Tr. Limette mit etwas Orangenblütenwasser in die Duftlampe. Auch als Öl-Mischungen oder praktische Raumsprays wie „Gute Laune“ oder „Elfentraum“ im Aroma Atelier erhältlich. Hinweis: Ich empfehle, insbesondere bei den Zitrusölen auf Bio- oder Demeter-Qualität zu achten, um Rückstände von Spritzmitteln/ Pestiziden zu vermeiden. Denn das ätherische Öl (Essenz) wird direkt aus der Schale gewonnen. Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.

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Der Rheinländer · Februar 2009


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