Rheinländer 10 Juni 2009

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Das Heimatmagazin

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2. Jahrgang

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Heft 10

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Juni 2009

Königswinter · Bad Honnef · Unkel · Linz · Bad Hönningen · Asbach · Waldbreitbach

Carla Maur-Ten ci´ ˘c vom 330jährigen Leyschen Hof in Leutesdorf

ew oe e l-L tag l a r i k ke . C us n 15 M i n U Naturschutz Asbach

Künstler E.G. Hansing

Sommerzeit – Biergartenzeit Hotel zur Post Buchholz

Wanderung im Kasbachtal

Alter Backes Wülscheid



Editorial

Zu Gast beim RHEINLÄNDER! n den Wochen seit der Eröffnung unseres RHEINLÄNDER-Heimatladens in der Unkeler Pützgasse durften wir schon viele Besucher begrüßen, die s i ch im Ambiente zwischen regionalen Produkten und den Werken h e i m i s ch e r K ü n st l e r wo h l gefühlt haben. eben vielen anderen Ministerin Doris Ahnen… Gästen schaute Dagmar von Kurnim, Schauspielerin te r i n f ü r B i l d u n g , Wi s s e n am Kleinen Theater Bad Godes- s ch a f t , J u ge n d u n d Ku l t u r ; berg bei uns ebenso vorbei wie S a b i n e B ä t z i n g , D r o ge n b e die Autoren Henning Freiherr auftragte der Bundesregierung von Bernewitz und sowie Andrea Nahles, Ernst L. Reinirkens, Prominenter stellvertretende SPDBesuch Filmemacher Vorsitzende. abine Bätzing Michael Schomers, schrieb in unser Künstler Hilmar A. Röner und Gästebuch: „Heimat – ein wunTheologe Peter Leifeld. Bei ihren Stippvisiten derbares Gefühl. Danke, dass in Unkel machten bei uns eben- Sie dieses Gefühl auch mit fa l l s Sta t i o n : D o r i s A h n e n , Ihrem RHEINLÄNDER vermitr h e i n l a n d - p f ä l z i s ch e M i n i s - teln. Alles Gute!“ Wir freuen uns auch auf Ihren Besuch!

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…Andrea Nahles…

und Sabine Bätzing im Heimatladen


inhaltlich! A59

Rauschendorf Vinxel Oelinghoven

Bonn

Oberpleis

Dollendorf

D a s Buchholz

Königswinter

Königswinter

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Zu Gast beim RHEINLÄNDER

Eudenbach

Ittenbach

Asbach Rhöndorf

Aegidienberg

VG Unkel

Rheinbreitbach Bruchhausen

Windhagen A3

Remagen

Linz

St. Katharinen

Sinzig

VG Waldbreitbach Roßbach Breitscheid

VG Linz

Dattenberg Leubsdorf

Ahr

Hausen

Bad Hönningen Rhein

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Die große Biergartenfrage Des Dichters poetische Empfehlung

Neustadt

Vettelschoß

Unkel KasbachOhlenberg Ockenfels

kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Nachrichten aus der Region

VG Asbach

Bad Honnef

Bad Honnef

Erpel

künstlerisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 In die Seele blicken Porträt Ernst Günter Hansing

Waldbreitbach Niederbreitbach

VG Bad Hönningen B42

besichtigt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Tag der offenen Tür im KSI

Wied

Datzeroth

Rheinbrohl

musikalisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Ungekrönter König der Balladen Carl-Loewe-Tage in Unkel

Hammerstein

Leutesdorf Andernach

Neuwied

IMPRESSUM Gründungsjahr 2008

blumig! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 Rosige Zeiten in Bad Honnef

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Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland

Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG Linz VG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach

Grafisches Konzept und Satz: Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de

Erscheinungsweise: monatlich

Anzeigenannnahme: Sabine Schneider, Tel: 0 26 44 - 60 300 16 (VG Bad Hönningen, Stadt Linz) Achim Brunk Tel: 01 77 - 1 75 05 61 (Königswinter, Bad Honnef und Linzer Höhe) Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 9 01 30 80, Mobil: 0176-60841518

Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten) Auflage: 15.000 Herausgeber: Wolfgang Ruland Verlag: Wolfland Verlag Kupferweg 16 · 53604 Bad Honnef Tel: 0 22 24 - 9 01 30 80 Fax: 0 22 24 - 9 01 30 88 info@rheinlaender-magazin.de www.rheinlaender-magazin.de Chefredaktion: Martina Kefer (v.i.S.d.P.) Gudrun von Schoenebeck (Stv.), Redaktion: Thorsten Herrig, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland, Peter Köster, Bernhard Niemann

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H e i m a t m a g a z i n

Berghausen

Thomasberg Heisterbacherrott

Der Rheinländer · Juni 2009

Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats Druckunterlagen an: info@rheinlaender-magazin.de Reprofähige Text- und ungerasterte Bildvorlagen EPS-, TIFF-, PDF-Dateien Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bildund Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angaben im Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmen keine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.


inhaltlich! Die große Biergartenfrage Seite 8

arom atisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Die Rose – Duft des Herzens tradition ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Brote aus dem Backes künstlerisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 Frauen fotografieren anders rheinrom antisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Stereo-Fotos als Souvenirs untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Harmonische Farbwelten natürlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30 Naturschutz der besonderen Art genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 Gasthof Zur Post, Buchholz unter wegs! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 Mit Schienenbus und auf Schusters Rappen durchs Kasbachtal ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37 Veranstaltungen im Juni tradition ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Weinblütenfest Bad Hönningen literarisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44 Leonhard Reinirkens: Die Rosenbowle der Großtante Hortense tierisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Was uns die Bienen lehren

In die Seele blicken Seite 14

Ungekrönter König der Balladen Seite 18

Die Rose – Duft des Herzens Seite 21

Brote aus dem Backes Seite 22

Durchs Kasbachtal Seite 34

engagiert! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Zwischen Schule und Limes fit! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50 Kräftige Männer leben länger

Was uns die Bienen lehren Seite 46 Der Rheinländer · Juni 2009

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kurz & knapp Der aktuelle RHEINLÄNDER Rechtstipp:

Vorsorgevollmacht statt gerichtlich angeordnetet Betreuung im Alter In Deutschland stehen 800.000 Erwachsene unter Betreuung. Ein Betreuer kann vom Vormundschaftsgericht für eine erwachsene Person bestellt werden, wenn diese aufgrund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann. Eine sinnvolle Alternative zur Betreuung kann die sogenannte Vorsorgevollmacht sein. Diese kann der Betroffene selbst einer Person seines Vertrauens erteilen. Geht er diesen Weg, dann darf das Vormundschaftsgericht für die dem Bevollmächtigten übertragenen Aufgaben keinen Betreuer bestellen. Wer also nicht in die Situation kommen möchte, dass andere, nicht vertraute Personen über sein Schicksal entscheiden, der kann eine Person ermächtigen, im Alter oder bei schwerer Krankheit für ihn zu handeln. Die Vollmacht kann zwar formlos, sicherheitshalber sollte sie aber schriftlich erteilt werden. Was der Betroffene in einer Vorsorgevollmacht regelt, richtet sich nach seinen individuellen Bedürfnissen. Er kann dem

Bevollmächtigten Anweisungen oder Verbote erteilen. Sinnvoll dürf te eine Vorsorgevollmacht für den Vermögensbereich sein, in diesem Zusammenhang kann sich die Vollmacht insbesondere auf Vermögens-, Renten-, Versorgungs- und Rechtsangelegenheiten erstrecken. Aber auch für den persönlichen Bereich sollte man Vorsorge treffen. So kann der Bevollmächtigte berechtigt werden, über die Unterbringung im Krankenhaus oder Altenheim, die Verabreichung von Medikamenten oder die Durchführung von ärztlichen Eingriffen sowie die Einhaltung einer Patientenverfügung zu bestimmen. Weil die Vorsorgevollmacht weit umfassender ist als jede andere Vollmacht, sollte man einem etwaigen Missbrauch möglichst vorbeugen, beispielsweise dadurch, dass ein Unterstützungsbevollmächtigter bestimmt wird. Rechtsanwalt Michael Paul, Fachanwalt für Erbrecht, Fachanwalt für Familienrecht

Neues Rheingefühl Bad Hönningen. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten ist das Café „Neue Rheinterrasse“ geöffnet – direkt am Strom und mit Aussicht ins Rheintal. Geschäftsführerin Yvonne Baudach bietet Gaumenfreuden aus der Profiküche, einen Frühstücksservice und für Kinder ein Piratenschiff als Abenteuerspielplatz an.

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kurz & knapp

Neues im Heimatladen Der Heimatladen in der Unkler Pützgasse hat sein Sortiment an heimischen Produkten erweitert: handgemachte Fruchtaufstriche vom Haus Vogelsang in Leutesdorf, die weltbekannten Säfte aus dem Unkeler Hause Rabenhorst („Rotbäckchen“), Weine aus Rhöndorf, Unkel und Leutesdorf, keramisches Kunsthandwerk von Jutta Häger, Bad Hönningen, Kunst am Ei ( Ke t te n u n d O h rr i n ge ) vo n U l l i M a rte n , Königswinter, Rheintaler-Münzen zum Sammeln und Verschenken, sowie viele Bücher aus und über die Region sind hier erhältlich. An Kunstwerken werden ausgestellt: Grafiken von Ernst Günter Hansing (Rhöndorf), Alexander Jokisch (Asbach) und Ilse Wegmann (Bad Honnef), Gemälde von Bernhard Hofer (Linz) und Ikonen von Josef Müller (Neustadt/ Wied). Der Heimatladen ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet – auch sonn- und feiertags.

Petersberg-Brunch Die Siegerin unseres Gewinnspiels vom MaiHeft, Karin Lang aus Windhagen, konnte sich mit ihrer Familie über d e n M u t te rt a g s b r u n ch im Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg freuen. Der RHEINLÄNDER bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmern des Preisausschreibens.

Johannes der Täufer m 24. Juni ist Johannistag. Johannes der Täufer ist in vielen Pfarrgemeinden unserer Region Schutzpatron. Der Heimatforscher, ehemalige Bruchhausener Bürgermeister und heutige Wirtschaf tsbeauftragte der Stadt Bad Honnef, Adalbert Fuchs, hat eine Schrift zu Johannes dem Täufer in Bezug a u f G e s ch i ch te , Ve r ehrung und Brauchtum verfasst. Sie ist erhältlich beim Heimat- und Geschichtsverein Bruchhausen, Tel. 02224-2995.

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Titel! von Bernd Zimmermann

Die große Biergartenfrage Die Biergartensaison hat begonnen. Für die nächste Ausgabe des RHEINLÄNDER planen wir deshalb eine Übersicht über die schönsten Biergärten im Umkreis. Doch kennen wir eigentlich alle? Und: Was ist das überhaupt, ein Biergarten? Wir hoffen auf viele sachdienliche Hinweise unserer Leser.

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ie viele Biergärten aus Ihrem näheren Umfeld k ö n n te n S i e s p o n t a n nennen? Na ja, vielleicht einen oder zwei? Schließlich leben wir hier im Rheinland nicht gerade in der Hochburg der Biergärten, die traditionell den Bayern zugeschrieben wird.

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Noch dazu befindet sich mehr als die Hälfte der deutschen Braustätten in Bayern. Das We i n l a n d R h e i n l a n d - P fa l z bringt es dagegen laut Deutschem Brauer-Bund nur auf einen Anteil von etwa vier Prozent. Aber ob die Bayern die vom Verband deutscher

Hopfenpf lanzer registrierten 40.000 im letzten Jahr geernteten Tonnen Hopfen mehrheitlich selbst brauen und trinken können, bleibt anzuzweifeln. Tatsächlich gibt es im Verbreitungsgebiet des RHEINLÄNDER doch erstaunlich viele Biergärten. Eine kurze Recher-


iergärten erfüllen wichtige soziale und kommunikative Funktionen (...) Die Geselligkeit und das Zusamm e n s e i n i m Fre i e n w i r ke n Vereinsamungserscheinungen im Alltag entgegen.“ Da muss man sich doch wundern, dass Biergärten nicht im Rheinland erfunden wurden! Aber die beliebten Freiluftschenken, die es damals als

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Reinheitsgebot für Biergärten?

Rheingarten Leutesdorf

che in einem Internetverzeichnis dokumentiert allein für Bad Honnef fünf. Im Verbreitungsgebiet des RHEINLÄNDER (vgl. auch die Übersichtskarte auf Seite 4 hier im Heft) ist also reichlich Gelände für die kleinen und größeren Oasen der Gastronomie, bei

denen das Biertrinken an sich gar nicht einmal im Vordergrund stehen muss. Die Bayerische Biergartenverordnung bringt auf den Punkt, was bei uns am ehesten noch als „rheinischer Frohsinn“ zu bezeichnen wäre:

„Bierjachten” schnell in unsere Region und als „beer gard e n ” s o ga r i n s Au s l a n d geschafft haben, wurden im 19. Jahrhundert in München erfunden. Das damals verbreitete untergärige Bier ließ sich nur bei Temperaturen bis acht Grad lagern. Deshalb baute m a n t i e fe B i e r ke l l e r u n d p f l a n z te d a ra u f Ka st a n i e n bäume als natürlichen Sonnen- und Wärmeschutz an. Bald schon nutzte man diese Örtlichkeiten, um das Bier gleich auch an Ort und Stelle auszuschenken. König Ludwig I. verfügte aber zum Schutz der kleineren Bierbrauer ohne eigene Kühlkeller, dass keine Essensausgabe erfolgen durf-

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Titel! te. So ist es in Bayern heute noch üblich, dass Gäste ihre Brotzeit selbst mitbringen und am Biertisch verzehren dürfen. Wie gesagt, in Bayern. Bei uns im Rheinland wäre das die Ausnahme. ie Meinungen, was denn nun als Biergarten zu bezeichnen ist, gehen weit auseinander. Schließlich brin-

Foto: Otmar Eitner

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Biergarten auf Grafenwerth gen es drei Plastiktische, auf d e m A s p h a l t u n te r f r e i e m Himmel vor einer Gaststätte a u f ge ste l l t , h ö ch ste n s z u einem „ganz normalen außengastronomischen Betrieb”. Genügt es, einen solch e n Au s s ch a n k m i t e i n e m S ch i l d „ B i e rga rte n ” zu versehen? Oder zählt auch der k n i rs ch e n d e K i e s b o d e n z u einem typischen und unverz i ch t b a r e n M e r k m a l e i n e r Gartenwirtschaf t? Ein weiteres Kriterium, das auftauchte: „Egal, welcher Name dem Wirt einfällt, es darf auf gar keinen Fall musikalische Hintergrundberieselung aus L a u t s p r e ch e rn ge b e n ! ” E i n Stehgeiger oder Barde wird wo h l a l l ge m e i n a k z e p t i e rt ,

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Biergarten Rheinparkhotel Bucheneck, Linz aber Modern Talking vom Band zerstört offenbar jede Biergartenatmosphäre. Hingegen scheint Vogelgezwitscher in j e d e m Fa l l d a z u z u ge h ö r e n , aber fast noch wichtiger: ein

stens ebenso gemütlich sitzen lässt. Und muss man eigentlich, von einer lauen Sommerbrise umweht, unbedingt Pils aus großen Maßkrügen trinken? Schließlich kann man sich heute fast überall auch mit einem alkoholfreien Hefeweizen, stellenweise auch mit einem trendigem Mixgetränk mit Lemongeschmack, zuprosten. Biergarten und Stangenkölsch, passt das überhaupt zusammen? Was meinen Sie?

Wann ist ein Biergarten ein Biergarten? alter Kastanienbaum mit ausladender, Schatten spendender Krone. Wobei es sich unter einer Eiche oder Linde minde-


MACHEN SIE MIT! Helfen Sie mit, für das nächste Heft des RHEINLÄNDER ein Biergartenverzeichnis zu erstellen. Wir freuen uns über Ihre Tipps und Fotos per e-mail: info@rheinlaender-magazin.de Vielleicht können Sie ja auch etwas dazu sagen, warum der von Ihnen genannte Biergarten diese Bezeichnung tatsächlich verdient? Nennen Sie uns doch die Merkmale, die Sie für wichtig halten: • Lage (z. B. innerorts oder Stadtrand) • Aussicht (z. B. Fernblick) • Alter (historisch oder neu) Baumbestand (z. B. einzelne Kastanie oder Baumgruppe)

• Anzahl der Sitzplätze • Bodenbelag (z. B. Kies, Erde, Rasen) • Tische/Bestuhlung (z. B. typische Biertischgarnituren aus Holz) • Hintergrundgeräusche (z. B. Vogelgezwitscher, Live-Musik, Autoverkehr) • Verzehr mitgebrachter Brotzeiten erlaubt oder nicht • Selbstbedienung ja oder nein • Getränkeangebot (Biersorten, Bieralternativen) Übrigens, Sie können uns Ihren Lieblingsbiergarten selbstverständlich auch vorstellen, wenn Sie als Gastronom einen solchen besitzen!

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Titel! von Werner Schönhofen

Des Dichters poetische Empfehlung Schon vor rund 100 Jahren ein Juwel – Der Komponist und Poet August Bungert schwärmte vom Rheingarten in Leutesdorf

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iner der vielleicht schönsten und sicherlich traditionsreichsten Biergärten am Rhein befindet sich Leutesdorf! Es ist der Rheingarten des Hotels Leyscher Hof. Dort kann man unter riesigen P l a t a n e n s ch a t t i g u n d angenehm sitzen, sein B i e r o d e r wa s a u ch immer genießen und d e n S ch i f fe n a u f dem Rhein zuschauen. Ein Komponist und Poet, d e r e s s ch o n lange vor uns tat, war August Bungert. Von seinem Haus, das durch seinen neoklassizistischen Baustil in der n a ch B u n ge rt b e n a n n ten Platanen-Allee auffällt, hatte er nur wenige Schritte in den Rheingarten. Über seinen Lieblingsplatz dort geriet er ins Schwärmen:

August Bungert *1845 - 1915†

Am runden Tisch in Leutesdorf Am runden Tisch – im Garten am Rhein Am alten Zolltorbogen – Wo gäb es ein schöneres Stelldichein Bei Abenddämmern und Mondenschein Mit dem Blick auf des Rheines Wogen! Wie ein Märchen grüßt am Bergeshang Alt-Andernach von drüben, Und die Schiffe ziehn mit Musik und Gesang Bei Tücherwinken und Becherklang – Hier möchte ich leben und lieben! Wer war nun August Bungert? r wurde 1845 in Mülheim an der Ruhr geboren und starb 1915 in Leutesdorf, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Obwohl während seiner Ausbildung am Konservatorium in Paris so bedeutende Musiker wie Auber, B e r l i o z u n d G o s s i n i a u f s e i n e x z e l l e n te s K l av i e rs p i e l u n d s e i n e m u s i k t h e o r e t i s ch e Begabung aufmerksam wurden, erfuhr er keineswegs die erwartete Förderung. Während eines Aufenthaltes in Pegli bei Genua lernte er Friedrich Nietzsche kennen, der Bungerts Talent in den höchsten Tönen lobte. Dort war es auch, wo er die Dichterin Carmen Sylva, Prinzessin Elisabeth aus dem Hause Wied und Königin von Rumänien kennen lernte. Sie lieferte ihm eine Vielzahl von Gedichten, die Bungert vertonte. Um 1900 lag seine fruchtbarste und erfolgreichste Schaffensperiode. Bungerts Werk

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reicht über Oper und Oratorium zur Kammermusik und zum Lied. Während Richard Wa g n e r d e u t s ch e H e l d e n my t h e n ve rto n te , wandte sich Bungert der griechischen Sagenwelt zu. Ähnlich wie Wagners Ring der Nibelungen umfasste Bungerts Odyssee vier Aufführungsabende. Ein geplantes Festspielhaus für Bungerts Werke in Bad Godesberg realisierte sich nicht mehr. Die Herausgabe einer eigenen Zeitschrift – Der Bund – und der von Professor Max Chop aus Berlin ins Leben gerufene Bungertbund erloschen nach Bungerts Tod. Die

Zeitumstände – Erster Weltkrieg, Inf lation, Weltwirtschaf tskrise, Zweiter Weltkrieg – waren nicht günstig für Bungerts Werk, das heute, von gelegentlichen Aufführungen abgesehen, vergessen ist. Das nahe Bungerthaus befindet sich in Privatbesitz. August Bungerts Grabdenkmal steht auf dem Friedhof in Neuwied-Feldkirchen, wo der Komponist als evangelischer Christ seine letzte Ruhe fand.


künstlerisch! von Peter Köster

In die Seele blicken

Der Honnefer Künstler Ernst Günter Hansig wird 80. Seine Porträts von Politikern, Kirchenleuten und Künstlern sind international bekannt. Gleich mehrere Ausstellungen würdigen das Lebenswerk von E.G. Hansing

Ingi, Paris

E. G. Hansing in den 1970er Jahren

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rnst Günter Hansing wird am 15. Juni 80 Jahre alt. Anlass genug, das Lebenswerk des überaus bedeutenden Künstlers der Nachkriegszeit in Form mehrerer Ausstellungen zu würdigen. Den Auftakt macht am Donnerstag, 11. Juni, der Kunstraum in Bad Honnef, mit dem die Stadt ihren berühmten Sohn ehrt. „Abstraktion – Kosmische Eruptionen“ so der Titel der B i l d e rs ch a u , d i e u m 15 Uhr eröf fnet wird, rückt Zeichnungen und Gemälde in den Mittelp u n k t . B e s o n d e rs z u beachten sein dürften sechs Pastelle, die bisher noch nie öffentlich gezeigt wurden. Helmut Herles, Journalist und B u ch a u to r f ü h rt i n s Werk ein. Die Ausstell u n g i m Ku n st ra u m läuft bis zum 5. Juli.

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Ausstellung im Heimatladen Ab Freitag 17. Juli 2009 (Vernissage um 19.00 Uhr) zeigt der RHEINLÄNDER E.G. Hansings Werke zum Anschauen und E r we r b e n i n d e r Unkeler Pützgasse 2. Näheres dazu im nächsten Heft.


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benfalls am 11. Juni, um 17.30 Uhr, folgt im Katholisch Sozialen Institut (KSI) Ausstellung No. 2. „Menschenbild und Abstraktion“: Unter diesem Titel werden primär religiöse Motive und Porträts gezeigt, die der Künstler für das KSI schuf. Darunter befinden sich die berühmten Papstbildnisse von Paul VI. und Papst Johannes Paul II. Zudem porträtierte Hansing die Kölner Erzbischöfe Josef Kardinal Fr i n g s , J o s e p h Ka r d i n a l H ö f f n e r, J o a ch i m Kardinal Meisner. Nicht weniger berühmt ist das B i l d n i s vo n M u t te r Teresa. Professor Dr. Wilfried Hansmann, langjähriger Freund und ausgewiesener Hansing-Kenner spricht über das Werk. Die Ausstellung im KSI endet am 11. Juli. a n s i n g , d i e D r i t te : A n l ä s s l i ch d e r Buchvorstellung „Konrad Adenauer in Bildnissen von Ernst Günter Hansing“ eröffnet zudem das Bonner Haus der Geschichte eine sogenannte Kabinettausstellung mit bekannten Politiker-Porträts. Darunter Adenauer, Brandt, Mitterand, Kohl. rnst Günter Hansing wurde am 15. Juni 1929 in Kiel geboren. Er absolvierte eine Goldschmiedelehre und begann nach einer schweren Typhuserkrankung als Autodidakt erste expressive Bilder zu malen. Emil Nolde und Oscar Kokoschka ermutigten ihn, künstlerisch weiterzumachen. Von Kokoschka stammen folgende Zeilen aus einem Brief, den er Hansing am 11. Juli 1951 in Hamburg schrieb: „Dass ein Künstler nicht bloß mit dem Zweifel und der Bangigkeit in sich selber zu ringen hat (immer

solange er atmet), sondern auch gegen eine verständliche und unbarmherzige Mitwelt aufsteht, dass er Existenzsorgen hat beschämender Art, die ihn physisch oft auf den Hund bringen (immer wieder solange die Welt so ist, wie sie sein muss), damit müssen Sie jedoch rechnen. Meine Haut ist voller Narben vom Lebenskampf, die Atempause währt immer nur kurze Zeit und selber bin ich immer bereit alles zu riskieren. Wenn Sie diesen Weg, statt einem gesicherten, einzuschlagen gewillt sind, dann werden Sie das b e f r i e d i ge n d e Gefühl haben, Ihr Leben in Freiheit geführt zu haben. Talent haben Sie, doch lernen müssen Sie bis zum Ende, erst wer viel kann, sieht ein, dass ihm noch das meiste fehlt, wenn er den Maßstab richtig anlegt. Glück wünscht Ihnen jedoch Ihr O. Kokoschka“.

Leben in Freiheit

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Ludwig Erhard: „Ich sage ja zu dieser Arbeit“ rnst Günter Hansing hat sich vor allem als begnadeter Zeichner in der Kunstszene einen Namen gemacht. Davon zeugen nicht z u l e t z t s o l ch e Au s z e i ch n u n ge n w i e d e r Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein, Ernennung zum Professor h.c., Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Zu seiner Ausstellungsv i t a z ä h l e n St ä d te w i e H a m b u rg , K i e l , Schleswig, Flensburg, Bonn, Berlin, Köln, Basel, Paris, New York, Rom, Monte Carlo, Florenz, Hannover, Konstanz.

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E.G. Hansing 1977 mit Ludwig Erhard

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besichtigt!

Tag der offenen Tür im KSI

Eingangshalle des KSI

Fotos: Peter Köster

GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU KARL F RINGS

u e i n e m B l i ck h i n te r seine Kulissen lädt das Ka t h o l i s ch S o z i a l e I n st i t u t (KSI) in Bad Honnef für Donnerstag, 11. Juni (Fronleichnam) ein. Eröffnet wird der „ Ta g d e r o f fe n e n T ü r “ u m 14.30 Uhr von Institutsleiter Professor Ralph Bergold und Bürgermeisterin Wally Feiden. Etwa ab 14.45 Uhr geben bei

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schönem Wetter im Innenhof oder sonst im Forum 2 der Honnefer Gospel-Chor n’Joy und die Jazzkapelle „Heiligs Blechle“ ihre musikalische Visitenkarte ab. ber „Gott. Eine kleine Geschichte des Größten – die Werte, die Wahrheit und das Glück“ referiert von 15.30 bis 17 Uhr im Forum 3 Best-

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sellerautor Dr. Manfred Lütz, Arzt und Theologe aus Köln. Behandelt wird die alles entscheidende Frage, wofür man eigentlich leben soll und wie man in Würde sterben kann. us Anlass des 80. Geburtstages des Künstlers Ernst Günter Hansing findet um 17.30 Uhr eine Vernissage im Forum 1 statt. Mehr über Hansing und sein Werk entnehmen Sie bitte unserem Beitrag ab Seite 14. Die Taizéandacht um 18.30 Uhr in der Mataré Kapelle rundet das Programm ab. Darüber hinaus gibt es zwischen 14.30 und 17.30 Uhr Parallelangebote: Im Seminarraum 1 stellt sich das KSI mit seinen vielfältigen Bildungsangeboten vor. Die Bad Honnefer Einrichtung ist eine Akademie und ein Haus d e r E r wa ch s e n e n we i te r b i l dung des Erzbistums Köln mit den Schwerpunkten Kat hol i s ch e S o z i a l l e h r e , A r b e i t nehmerbildung, Medienkompetenz, Zukunftsfragen und Frauenbildung. m Seminarraum 2 wartet Donatus Weinert mit seinem Kinderprogramm. Ausgewählte Zukunftsfragen beantwortet Dr. Ulrike Buschm e i e r i m S e m i n a rr a u m 3 . Ebenfalls an kleine Gäste richten sich im Seminarraum 4 die Angebote des Bonner Kunstmobils. Im Seminarraum 5 stellt Markus Saager das KSI

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Hans Nitsche, stellvertretender Direktor, vor Hansings Kardinal Frings als Medien-Kompetenz-Zentrum mit Fernsehstudio und Hör-Bar vor. Im Eingangsfoyer laden unterschiedliche InfoStände aus Kirche, Gesellschaft und Stadt zum Stöbern ein. Auch für das leibliche Wo h l i st m i t S p e i s e n u n d

Getränke zu familiengerechten Preisen im Forum 2 und im angrenzenden Innenhof ges o rg t . D i e K S I - K ü ch e n c r ew und die Service-Mitarbeiter verwöhnen u.a. mit Spezialitäten vom Grill, Salat- und Kuchenbüffet. | PK

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musikalisch! von Thorsten Herrig

Ungekrönter König der Balladen Zum 15. Mal „Carl-Loewe-Musiktage“ in Unkel

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Ein wenig seltsam mutet sie an, die Entstehungsgeschichte rund um dieses musikalische Großere i g n i s i m b e s ch a u l i chen Unkel. Vom fernen Wien aus wurde den Unkelern angetragen, eine Veranstaltung zu Ehren des Komponisten Carl Loewe ins Leben zu rufen. Dessen Familie hatte sich nach dem Tod des Musikers am Rheinufer Unkels niedergelassen, just in dem Haus, in d e m e i n i ge J a h r z e h n te z u vo r s ch o n Fe r d i n a n d Fr e i l i g r a t h ge wohnt hatte. Der Kontakt nach Wien ist in der Zwischenzeit unter widrigen Bedingungen zwar abgebrochen, jedoch hatte dies e s E r e i g n i s n a ch h a l t i ge n Einf luss auf das kulturelle Geschehen in Unkel: Die heutige Organisatorin der Carl-Loewe-Musiktage, Heide Lorenz, geriet damals ins Grübeln. „Mir wurde ein grundsätzlicher Mangel bewusst: die Unkeler interessierten sich nicht für ihre eigene Geschichte“, berichtet sie. Das sollte sich ändern. Und so rief Lorenz vor nunmehr 15 Jahren den „Geschichtsverein Unkel e.V. ins Leben. „Eigentlich war mein Plan, die Sache ins Rollen zu bringen und mich dann vornehm zurück zu ziehen. Na ja, ich sitze immer noch hier“, lacht Heide Lorenz heute. amit die Carl Loewe Musiktage bereits in ihre 15. Runde gehen können, ist neben viel Arbeit und Engagement auch ein gewisses Maß an finanziellen Mitteln nötig. „Wir haben

großes Glück mit unseren Künstlern. Sie treten ausnahmslos für die Eintrittsgelder auf, die wir tats ä ch l i ch e i n n e h m e n . Und die gesamte Arbeit i m Um fe l d w i r d vo n unseren Vereinsmitgliedern und Helfern ehrenamtlich übernommen“, freut sich Lorenz. Finanzielle Hilfen gibt es nur von Volksbank sowie Sparkasse – Fördermittel von Land oder Kommune sind nicht zu erwarten. ls wichtiger Baustein für den anhaltenden Erfolg der Musiktage hat sich die Mitarbeit von Marc Unkel erwiesen, der die musikalische Leitung des Festivals übernommen hat. Viele Kontakte zu Künstlern und Förderern kamen über ihn zustande. Seit dessen Engagement können die CarlLoewe-Musiktage jedes Jahr mit drei großen Konzerten aufwarten. Zusätzlich zu diesen wird es diesmal erstmals ein Konzert eigens für Kinder geben.

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Foto: privat

Neues Image

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Der Rheinländer · Juni 2009

Interpreten: Marc Unkel und Joanne Walter-Unkel


„Wir werden die Aufführung i n te ra k t i v ge st a l te n . D i e Kinder werden nicht nur die M u s i k ke n n e n l e rn e n u n d etwas über die Geschichte von Carl Loewe und Unkel erfahren, sondern auch Klangfarben malen und Bilder gestalten“, verrät Unkel.

leibt die Frage nach der Motivation, die Heide Lorenz, Marc Unkel und die zahlreichen Helfer Jahr für Jahr antreibt. „Lange Jahre war Carl Loewe nahezu in Vergessenheit geraten. Im Bewusstsein der Musikliebhaber hatte sich das Bild eines dritt-

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klassigen Komponisten festgesetzt“, bedauert Heide Lorenz. „Es ist schön zu sehen, dass sich dieses Image wandelt. Man könnte von einer CarlLoewe-Renaissance sprechen. Und daran tragen wir unseren kleinen Anteil!“ Termine: siehe Seite 38

WEINHAUS & RESTAURANT Unkel am Rhein

Spargel-Menü Foto: privat

am Freitag, den 12. Juni

CARL LOEWE Carl Loewe wurde am 30. November 1796 in Löbejün bei Halle geboren. Früh zeigte sich sein musikalisches Talent, unter a n d e r e m i m K i r ch e n ch o r. E r st u d i e rte T h e o l o g i e u n d Kirchenmusik in Halle und trat bereits mit 21 Jahren mit ersten Balladendichtungen an die Öffentlichkeit. 1837 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Königlichen Akademie der Künste in Berlin ernannt. Seine musikalischen Reisen führten ihn durch ganz Deutschland sowie nach Wien, London und Frankreich. Carl Loewes kompositorisches Gesamtwerk umfasst an die 400 Balladen, Lieder und Gesänge, 17 Oratorien, s e ch s O p e rn , z we i S y mp h o n i e n , S o n a te n , Ka n t a te n , Kammermusik, Klavierwerke und Vokalkompositionen. Carl Loewe starb am 20. April 1869 in Kiel.

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Zum Abschluss der Spargelsaison würden wir uns freuen, Sie zu einem mehrgängigen Menü mit begleitenden Weinen im Weinhaus „Zur Traube“ ab 19.00 Uhr begrüßen zu können. Die Weine werden Ihnen kredenzt von der Mittelrhein Weinkönigin Gabi Emmerich aus Leutedorf sowie den Weinprinzessinnen vom Mittelrhein Heike Scholl aus Erpel und Julia Lanz aus Unkel. Der MenüPreis inklusive Wein beträgt 58p p.P. Wir bitten um telefonische Reservierung. täglich ab 11.00 Uhr geöffnet Mittagstisch · Kaffee und Kuchen Vesperkarte · Abendkarte gutbürgerliche und feine Küche Dienstags geschlossen 53572 Unkel · Telefon (0 22 24) 33 15 Lüblingsgasse 5 · Fax (0 22 24) 7 33 62 in direkter Verbindung: GÄSTEHAUS KORF, direkt am Markt

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blumig!

Rosige Zeiten

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a ville en rose“ lautet das Motto des 8. und menschenwürdiger Produktion stammen. Rosenfestes, das am Sonntag, 8. Juni, von 13 Und auf der Roseninsel Nummer 3 (Kirchplatz) bis 18 Uhr, in Bad Honnef gefeiert wird und die steht für Klein und Groß ein Bungee-Trampolin „Königin der Blumen“ in den Mittelpunkt des der Bad Honnef AG bereit. Hier gilt: „Nur Geschehens rückt. Besondere Aufmerksamkeit Fliegen ist schöner.“ dürften dabei Rosenkönigin Kira Becker und die Höhepunkt des sonntäglichen Vergnügens dürfPrinzessinnen, Maren Heil und Lisa Krieger – te der Festzug mit der Rosenkönigin Kira I. und alle drei Studentinnen an der Bad Honnefer ihren Prinzessinnen sein. Er startet vom KurFachhochschule – auf sich lenken. haus und endet auf der Rosenbühne am Marktachhandel und Gastronomie der Innenplatz. Angeführt wird der Korso vom Spielstadtgemeinschaft wollen unter Federmannszug TV Eiche. Nach einem Platzkonzert führung von Georg Zumsande und Jürgen Kutter des Tambourcorps und einer Tanzeinlage der die Bad Honnefer City an diesem verkaufsoffe„Rasselbande“ mischt sich die Rosenqueen mit nen Sonntag mit Rosen verzaubern. Im Zentrum ihrer „rosigen“ Begleitung unters Volk. Und verdieses Erlebnistags für die ganze Familie rund teilt, na, was wohl? – Rosen, Rosen, Rosen. | PK um das Thema Rosen ste h e n d i e d r e i Ro s e n i n s e l n . D i e erste befindet sich im Bereich Hauptst ra ß e / E cke B a h n hofstraße mit dem unübersehbaren Ro s e n to r. Au f d e r zweiten Roseninsel (Marktplatz-Bühne) we r d e n Ro s e n träume wahr. Hier p r ä s e n t i e rt die A k t i o n „ Fa i r F l o we r s “ e i n ga n z e s Ro s e n m e e r, wo b e i die mit dem FLPSiegel ausgezeichneten Blumen aus Rosenkönigin und Prinzessinen des Jahres 2008 umweltfreundlicher Foto: Frank Homann

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von Cäcilia Frings-Ruland

Die DieRose Rose-Duft Duftdes desHerzens Herzens Sich am Rosenduft berauschen

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u keiner anderen Blüte finden wir so viele Liebesgedichte wie zur Rose. Warum kann sie uns so verzaubern? Ihre wehrhaften Dornen erinnern an Schmerzhaftes, ihre samtigen, zarten Blütenblätter an Verletzliches, doch ihr u n ve rgl e i ch l i ch e r D u f t l ä s st i n u n s d i e Zuversicht wachsen, dass alles Werden, Blühen und Vergehen einen Sinn hat.

Noten verströmen sie den Wohlgeruch von Fruchtaromen, aber auch würzige Töne wie Honig oder Farn. Kein Wunder: Im ätherischen Rosenöl wurden bereits (nach Prof. Dr. Dietrich Wabner) über 400 verschiedene Inhaltsstoffe entdeckt – eine reiche Tonleiter an heilenden Wirkstoffen und Duftnuancen, deren sich die Königin der Düfte bedient. Ein betörendes Beispiel für die Vollkommenheit der Natur. eines Rosenöl ist sehr kostbar, um einen einzigen Tropfen per Wasserdestillation herzustellen, benötigt man etwa 30 bis 40 Ro s e n b l ü te n . D i e E i ge n s ch a f te n d e s Rosenöls und seine Wi r k u n g s i n d vo n a l l e n ä t h e r i s ch e n Ölen wissenschaf tlich am besten erfo rs ch t . E s w i r k t stark ausgleichend, b e r u h i ge n d , i n s p i rierend, auch sinnlich anregend. Ätherisches Rosenöl vermittelt als Duft des Herzens – Freude, führt zur Mitte u n d h a rm o n i s i e rt . D e r e d l e Rosenduft entspannt, baut Stress ab, fördert aber auch die Wahrnehmung. Es wirkt zudem wundheilend, hormon e l l a u s gl e i ch e n d und z e l l e rn e u e rn d . Behutsam und doch bestimmt weisen Rosen uns daraufhin, dass Leben erst mit „Dornen“ vollkommen ist.

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o n d e n m e h r a l s 8 0 0 0 k u l t i v i e rte n Rosenarten gibt es nur einige wenige Ölrosen, aus denen der kostbare Duft des reinen ätherischen Rosenöls gewonnen werden kann. Dazu gehören Rosa damascena sowie die Rosa Gallica, a u ch A p o t h e ke rr o s e ge nannt. Keine Rose ist wie die andere, wird der Duftkenner sagen, wenn er in einem Rosengarten auf Schnupperreise geht. Duftrosen halten eine Menge an Duftnuancen für uns bereit: Neben den bekannten rosigen

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Königin der Düfte

Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.

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traditionell!

Brote aus dem alten Backes

Fotos: Marie-Luise Preiss

von Gudrun von Schoenebeck

In Aegidienberg-Wülscheid steht ein 100 Jahre alter „Backes“. Das denkmalgeschützte Beispiel für eine „Arme-LeuteKüche“ ist wieder funktionstüchtig.

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ls Lu Preiss vor fast 20 Jahren ein Haus im Dörfchen Wülscheid kaufte, ahnte sie n i ch t , wa s e s m i t d e m w i n d s ch i e fe n Schuppen in ihrem Garten auf sich hatte. Erst beim Aufräumen kamen ein sogenannter „Königswinterer Ofen“ aus Tuffstein, eine Räucherkammer und zwei große Kochstellen hinter dem alten Fachwerk zum Vorschein. Wie sich hera u s ste l l te , h a t te d i e Fotografin, die beruflich für die Stiftung Denkm a l s ch u t z i n ga n z Deutschland Denkmäler fotografiert, einen etwa 100 Jahre alten „Backes“ entdeckt. In dem privaten Backhaus wurde, wie es damals in vielen Bauernfamilien üblich war, auf Vorrat etwa alle 14 Tage gebacken. Den Sauerteig reichte man an die Nachbarn weiter. Als inzwischen seltenes

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Beispiel für eine „Arme-Leute-Küche“ stufte das Denkmalamt den Backes als schützenswert ein und Lu Preiss machte sich, unterstützt und ge f ö r d e rt vo n d e r D e n k m a l p f l e ge , a n d i e Restaurierung.

Hundertjähriger Backes


eute ist der Ofen wieder funktionstüchtig und wird zu besonderen Gelegenheiten, meist zum alljährlichen Backfest, geheizt. Angeleitet von einem Bäckermeister macht sich dann die kleine Gruppe der „Backesleute“ daran, die Brote in alter Manier zu backen. „Das ist schwerer als wir zunächst vermutet hatten“, sagt Lu Preiss, die bei selbst unternommenen Versuchen vor allem (sehr dunkel gebackene) „CDU-Brote“ zustande brachte. „Alles hängt vom richtigen Timing ab, dazu braucht man viel Erfahrung.“ Das Buchenholzfeuer befindet sich zunächst im Ofen selbst, erst wenn die richtige Temperatur (etwa 230 Grad) erreicht ist, holt man die Glut heraus, wischt den Ofen feucht aus und „schießt“ die Brote ein. Die 20 Graubrote werden etwa eine Stunde lang gebacken. Jetzt, der Ofen hat sich inzwischen auf etwa 180 Grad

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Richtiges Timing abgekühlt, kommt der hellere Blatz hinein und zum Schluss, bei etwa 160 Grad noch eine Lage Streuselkuchen. Danach muss wieder ganz neu eingeheizt werden. „Früher konnten die Leute mit Getreidekörnern, die sie in den Ofen geworfen haben, genau erkennen, ob die richtige Temperatur erreicht ist“, erzählt Lu Preiss. Das sei ihr aber doch zu kompliziert, sagt sie – und war deshalb froh, dass der Handwerker bei der Restaurierung ein Temperaturmessgerät eingebaut hat. „Das ist zwar nicht denkmalgerecht, aber das Denkmalamt hat großzügig darüber hinweg gesehen. Dass wir den Backes wieder in Betrieb nehmen, war viel wichtiger.“

Backfest im Garten eim nächsten Backfest am Samstag, dem 13. Juni, öffnet Lu Preiss ihren Garten ( W ü l s ch e i d e r St r. 3 5 i n Ae g i d i e n b e rg Wülscheid) für Gäste. Frisch gebackenes Brot, Ka f fe e u n d Ku ch e n w i r d ge ge n e i n e n Unkostenbeitrag angeboten.

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künstlerisch!

von Thorsten Herrig

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Frauen fotografieren anders Von Vettelschoß zog sie aus, Kulturwissenschaftlerin zu werden. Heute ist Cora Banek eine gefragte Fotografin und Buchautorin.

ora Baneks Weg zur Fotografie war kein Dinge verschieden, mit anderen Augen, wenn direkter, auch wenn er absehbar war, denn man so will. Daher sehen auch die Resultate „das Fotogen habe ich wohl von meinem immer anders aus. Das macht Fotografie so spannend“, erzählt Cora Banek. Großvater geerbt“, sagt sie heute. Von Hamburg, wo Cora Banek das Licht der Welt n Schulungen vermittelt sie den richtigen erblickte, verschlug sie es ins beschauliche Umgang mit der Technik, aber auch den Vettelschoß. Hier wuchs sie auf, ihr Abitur richtigen Blick, die Herangehensweise an Motiv machte Cora Banek und Bild. „Neben den i n Ne u st a d t / Wi e d . technischen AspekDann ging es zurück ten, dem Umgang mit in den Norden, diesder Kamera, gibt es mal nach Lüneburg, viele Dinge, die das wo sie KulturwissenResultat beeinf lusschaften studierte – s e n . D i e Ko mp o und ihre Liebe zur sition, das Wissen Fotografie entdeckte darum, was ich mit - über ihren heutigen oder auf dem Bild Mann Georg, ebenerreichen und ausfalls leidenschaftlidrücken will“, nennt cher Fotograf. Beide Cora Banek einige haben das professioDinge, die der ambinelle Fotografieren t i o n i e rte Fo to g r a f zu ihrem Beruf geerlernen sollte. Ein macht. Artepictura wenig Talent muss h e i ß t d a s Un te r man zwar mitbrinnehmen, in dem sie gen, denn „das Auge, neben ihren eigenen das kann man nicht K ü n ste n a l s Fo to lernern“, sagt Cora grafen auch ihr WisBanek. Doch für all diejenigen, die etwas s e n a n b i e te n . I n S ch u l u n ge n und mehr möchten, als nur ein paar Workshops, als BeSchnappschüsse zu rater und in BuchCora Banek, Selbstporträt knipsen, bietet sie form. „Leute sehen

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Buchveröffentlichungen von Cora Banek: Das Fotoshooting-Buch Menschen & Porträt, p39,90 Digitale Fotopraxis Menschen & Porträt, p39,90 Das fotocommunity-Buch Die Tricks der Fotoexperten, p39,90 wertvolles Wissen und zahlreiche Tipps. Wer keine Zeit für einen Workshop findet, dem wird in einem der Bücher geholfen, die die Baneks verfasst haben. „Männer und Frauen fotografieren unterschiedlich! Frauen sind intuitiver, fotografieren persönlicher, während Männer häufig eher über den technischen Ansatz kommen“. ber die ganze Bandbreite von Portraitaufnahmen, Aktfotograf ie, Stillleben oder Produktfotografie reicht das Repertoire, wobei Coras Bilder sich durch ihren künstlerischen, freien Stil auszeichnen. www.artepictura.de

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Fotoworkshop mit Cora Banek – exklusiv für die Leser des RHEINLÄNDER: „Bilder und Motive sehen – ein fotografischer Spaziergang durch Unkel“ Unter diesem Motto bieten wir ihnen die Möglichkeit, an einem Fotoworkshop (für mindestens vier – höchstens sechs Personen) mit Cora Banek teilzunehmen. Hier erhalten Sie Antworten auf individuelle Fragen zur Technik und Bildgestaltung. Gerne können Sie auch eigene Bilder zur Bildbesprechung mitbringen. Termin: Sonntag, 26. Juli, 10 bis 15 Uhr im Heimatladen in der Pützgasse 2, Unkel. Preis pro Person für Leser des RHEINLÄNDER: p 180. Im Preis enthalten sind die drei oben abgebildeten Ratgeber im Gesamtwert von p 119,70. Rufen Sie uns an und reservieren Sie sich diese einmalige Möglichkeit unter Tel: 0 22 24 / 7 79 65 12.


rheinromantisch!

Stereo-Fotos als Souvenirs

von Christian Schmiedel

it der Erfindung der Fotographie 1839 durch die beiden Franzosen Daguerre u n d N i è p c e ko m m t e i n neues Medium dazu. Einer der e rste n L a n d s ch a f t s fo to g ra phen am Rhein ist der Engländer Francis Frith. Jahrzehnte nach seinem Landsmann, dem Maler William Turner, begibt er sich auf eine Rheinreise, um Bilder für seinen Verlag zu machen. i n e Va r i a n te d i e s e s neuen Mediums ist die Stereo-Fotographie. Grundlage dafür sind die Erkenntnisse d e s e n gl i s ch e n P hys i ke rs Charles Wheatstone, der schon 1838 festgestellt hat, dass die Bilder der beiden menschlichen Auge n u n te rs ch i e d l i ch sind. Erst durch die Vereinigung beider Bilder wird ein räumlicher Eindruck hervorgerufen. Das kommt daher, dass unsere Augen einen durchs ch n i t t l i ch e n A b st a n d vo n etwa 6,5 Zentimetern haben. Damit wird deutlich, dass das

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Fotos: Christian Schmiedel

Die Rheinromantik des 19. Jahrhunderts hat viele bildliche Ausdrucksformen, die von den Reisenden in unserer Region gekauft wurden. Damit wollten sie zuhause zeigen, in welch schöner Landschaft sie gewesen sind. In der feinen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts ist es Mode, Urlaub am Rhein zu machen. Souvenirs sind zunächst Kupferstiche und später Stahlstiche, die von wohlhabenden Touristen gekauft werden.

Stereobildbetrachter aus der Zeit der Jahrhundertwende linke Auge ein nahes Objekt von links, und das rechte Auge das gleiche Objekt von rechts sieht. Versuchen Sie es selbst: Machen Sie das rechte Auge zu und schauen Sie mit Ihrem linken Auge auf Ihre Nase. Und jetzt umgekehrt: Schließen Sie das linke Auge und schauen Sie jetzt mit dem rechten Auge auf Ihre Nase. Wenn Sie nicht eine zu kleine Nase haben, k ö n n e n S i e d i e s e – z wa r unscharf – aber einmal von

Objektive, eins für das linke und eins für das rechte Auge. as Bild der „Keystone View Company“ (Seite 29 oben) von 1903 erzählt ganze Geschichten. Die Gesellschaft wurde 1892 in den USA gegründet und ist eine der ä l te ste n B i l d a ge n t u r e n d e r Welt, es gibt sie noch heute. Anfangs steht der Vertrieb von Stereobildern im Mittelpunkt. Aber schon kurze Zeit später erkennen die Firmengründer die Wichtigkeit der Bildberichterstattung. Dass dazu auch H i n te rg r ü n d e ge h ö r e n , h a t Keysto n e s ch o n 19 0 3 b e i d e m B l i ck vo m Drachenfels bewiesen. Den Käufern werden neben dem Bild auf der Rückseite auch Informationen über die Landschaft gegeben, dazu noch die erste Strophe von Lord Byrons

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Kaffeetafel als Stereo-Effekt

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links und einmal von rechts sehen. Bei nahen Objekten werden diese beiden Netzhautbilder im Sehzentrum des Gehirns zusammengefügt und ergeben dadurch ein räumlich e s B i l d . D e s h a l b h a b e n Ste r e o - Ka m e ra s a u ch z we i


der Rückseite. Zudem ist das Foto sehr ausgeblichen. Trotzdem können die Umrisse der Drachenburg ausgemacht werden. Damit muss es nach 1896 entstanden sein. m Gegensatz dazu waren d e m Fo to g ra p h e n d e s Bildes unten die ästhetischen Gesetzmäßigkeiten der StereoFotographie absolut bekannt. Sein Bild, aufgenommen von der Villa Humboldtstein in Rolandseck, hat einen Vorder-

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Gedicht „The castled crag of Drachenfels“. Auch hat der Fotograph die Möglichkeiten der Stereo-Fotographie perfekt eingesetzt: Rhöndorf und die I n s e l n No n n e n we rt h u n d Grafenwerth sind zu weit entfernt, dass hier kein StereoEffekt erreicht werden kann. Deshalb setzte er die Kaffeetafel bewusst in den Vordergrund, denn nur dadurch wird der Stereo-Effekt deutlich.

grund, der mit Büschen und Kiesweg den Stereo-Effekt vermittelt. Im Hintergrund ist der Rolandsbogen zu sehen, darunter das „Tempelchen“, das dem zweigleisigen Ausbau der E i s e n b a h n z u m O p fe r f i e l . Rechts die Insel Nonnenwerth, Drachenfels und Wolkenburg.

anz anders ist es beim Bild in der Mitte. Es zeigt die Ansicht von Königswinter, wahrscheinlich von der A n l e ge ste l l e der Fähre in Bad Godesberg-Mehlem aufgenommen. Es hat keinen Vordergrund, um den Stereo-Effekt

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deutlich zu machen. Durch den Ste r e o - B e t ra ch te r ge s e h e n wird der Effekt allein durch den M i t te l g r u n d h e r vo r ge r u fe n : Die Pe rs o n e n a u f dem Boot wirken wie ausgestanzt. Zur Einordnung der Aufnahme gibt es keine weiteren Hinweise auf

Den Stereo-Effekt kann man n u r u n vo l l ko m m e n b e schreiben. Man muss es einfach selbst ausprobieren. Das kann man den ganzen Juni über im Heimatladen des RHEINLÄNDER in Unkel. Dort liegen der abgeb i l d e te Ste r e o - B e t ra ch te r und eine Reihe von StereoBildern zum Ausprobieren bereit.

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unternehmen! von Bernhard Niemann Fotos: Frank Homann

Harmonische Farbwelten Bad Honnefer raumconcept-Team verwandelt Räume in Wohlfühlräume

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ocooning“, der Trend seine vier Wände in einen ganz besonderen und individuellen Ort des sich Wohlfühlens und Entspannens zu verändern, ist schon seit einiger Zeit in aller Munde. Dass dies möglich und erschwinglich ist, beweist die Firma „raumconcept“ in Bad Honnef. In unmittelbarer Nähe der Fußgängerzone in Bad Honnef lädt das Studio für Raum-

hat sich Ulla Schütz zum Ziel gesetzt. Ihr geschultes Service-Team mit Dekorateurmeister Schmidt kümmert sich um alle erforderlichen Schritte. Zum neu entwickelten „Renovieren kann so einfach sein!“-Service gehört auch das Aus- und Einräumen sowie das Abdecken der Möbel und die Koordinierung der erforderlichen Gewerke.

Textile Eleganz und Schönheit der Dekorationsstoffe beeinflussen die Wirkung des Raumes und der Möbel gestaltung und Fußbodenbeläge ein, sich mit fachkundiger Beratung ein Raumkonzept zum Wohlfühlen zu gestalten. Wer das helle und gut sortierte Studio, Am Saynschen Hof 6 betritt, wird von der Inhaberin Ulla Schütz freundlich begrüßt und in die vielfältige Welt der Möglichkeite n z u r R a u m ge st a l t u n g geführt. as Unternehmen hatte ihr Vater Josef Klein schon 1960 in Rheinbreitbach gegründet. Sie übernahm das Studio vor vier J a h r e n u n d ge st a l te te e s ko mp l e t t u m . Wohnräume in Wohlfühlräume zu verwandeln,

ie breite Angebotspalette eröffnet viele Gestaltungsmöglichkeiten: Gardinen, Dekorationen, Tapeten, Jalousien, Sonnenschutz, Rollos und mehr stehen zu Auswahl. Weiter Fußböden aller Art: Teppichböden, Kunststoffböden, Linoleum, Kork, Treppenläufer und eine reiche Auswahl an Parkettböden und Dielen mit Kunststoffbeschichtung oder aus Holz. Bei so vielen Möglichkeiten könnte die Entscheidung sogar schwer fallen. Denn einerseits erkennen fast alle Kunden zielsicher, ob ihnen eine Farbkombination gefällt oder nicht. Aber ohne fach-

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Zum Wohlfühlen

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kundige Beratung wäre es schwierig, aus der Fülle der Angebote genau das auszuwählen, was z u s a m m e n m i t d e n e i ge n e n R ä u m e n u n d Möbeln ein harmonisches Ganzes wird, worin man sich wohlfühlt, ja fast ein Teil davon ist. och gerade dabei die Kunden zu unterstützen, macht Ulla Schütz besondere Freude, und sie kann dafür das Ergebnis eines sehr gelungenen Projektes deutscher Hersteller nutzen: Im Netzwerk „Health & Care“, dem

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das schöne Holz streicht. Die zeitlose Schönheit edler Parkett- und Dielenböden überdauert Generationen, denn nur alle 25 bis 30 Jahre brauchen sie abgeschliffen zu werden, um wieder neu zu sein. Da wundert es nicht, dass Kunden die edlen Böden ihrer gepf legten Häuser durch Fachkräfte des raumconcept von aufgeklebten Kunststoffbelägen befreien lassen. um Rosenfest in Bad Honnef am 6. und 7. Juni wird das raumconcept-Team einen

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Ulla Schütz auf einem außergewöhnlichen Sessel aus Wellpappe.

raumconcept angehört, haben diese Unternehmen mit wissenschaftlicher Unterstützung vier in sich harmonische Farbwelten zusammen gestellt. Deren treffende Namen sprechen für sich: „Komfort & Balance“, „Purismus & Funktion“, „Harmonie & Regeneration“ und die besonders zu älteren und antiken Möbelstücken passende Farbwelt „Elegance & Genuss“. In vier Büchern, die aufgeklappt jedes für sich mehrere Meter auf dem Tisch beanspruchen, werden harmonische Kombinationen vorgeschlagen, und alles ist garantiert lieferbar! Neben den vielen weiteren Produkten dieser und anderer Hersteller. eim Gang durch die hellen Räume des Studios heften sich die Blicke unwillkürlich auf die hölzernen Parkett- und Dielenböden, denn echtes Holz hat etwas Besonderes. Die Augen von Ulla Schütz leuchten, wenn sie die edlen Dielenböden zeigt und ihre Hand über

Pavillon in der Einkaufsstraße aufstellen. Dort werden neben den Farbwelten, anspruchsvollen Tapeten unter anderem aktuelle Teppiche und Läufer zu sehen sein. Vorgestellt werden die formschönen Klappläden zum Inneneinbau oder auch zum Aufstellen, zum Beispiel in S ch l e i f l a ck . D i e s e we r d e n nach Maß gefertigt, sind stabil, haltbar und sehr p ra k t i s ch , d e n n s i e l a s s e n s i ch j e n a ch Sonneneinstrahlung lautlos verstellen.

Zeitlose Schönheit

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Wer das raumconcept am 6. und 7. Juni besucht, erhält ein ideenreiches Wohn- & Dekomagazin geschenkt sowie 5% Nachlass a u f d i e a n ge b o te n e n D i e n st l e i st u n ge n . Weitere Informationen und den bis zum 30. Juni 2009 gültigen Online-Gutschein gibt es i m I n te rn e t u n te r w w w. ra u m c o n c e p t online.de oder persönlich im Raumstudio am Saynschen Hof 6.

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natürlich!

Naturschutz der besonderen Art Der Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land (ANUAL) feiert 25-jähriges Vereinsjubiläum.

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das Jahr bei dem jeder unwillkürlich an den gleichnamigen Roman von George Orwell denkt, hatte auch in der Realität einiges zu bieten. So gingen die Privatsender SAT1 und RTL an den Start, Apple führte den Macintosh ein und am 2. August wurde in der Universität Karlsruhe Deutschlands erste E-Mail empfangen. S ov i e l z u d e n te ch n i s ch e n Neuerungen. Aber es war auch das Jahr, in dem Bayern als erstes Bundesland den Umwe l t s ch u t z i n s e i n e r Landesverfassung verankerte und laut Waldzustandsbericht bereits 50 Prozent des deutschen Waldes von sichtbaren Schäden betroffen waren. Vor allem aber – was das Verbreitungsgebiet des RHEINLÄNDER betrifft – war es das Jahr, in dem sich in Neustadt der Verein Arbeitskreis für Naturund Umweltschutz Asbacher Land, kurz ANUAL, gründete. i n Vi e rte l j a h r h u n d e rt also ist es nun her, dass 32 ANUAL -Mitglieder unter dem Vorsitz von Förster Alfred

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Scheller, sich daran machten, F l o ra u n d Fa u n a i n i h r e r Region zu behüten. Die Bilanz kann sich sehen lassen. Allein d i e G e fo l g s ch a f t h a t s i ch inzwischen mit mehr als 330 Vereinsmannen (und -frauen) mehr als verzehntfacht. Damit ist ANUAL wohl auch der größte Umweltverein im nördlichen Rheinland-Pfalz. Zudem erfreut sich ANUAL in der Bevölkerung großen Zuspruchs, wie die Teilnahme an Veranstaltungen und die große Spendenbereitschaft belegen.

Handlungsbedarf auch auf dem Land a s H e rz d e s Ve r e i n s s ch l ä g t i m H a u s d e r Natur am Pfaffenbach, ehemals ein Pumpenhaus. Hier werden Tage der offenen Tür für Schulklassen und Gruppen veranstaltet, hier starten Exkursionen, hier können Wanderer rasten. Fassadenbegrün u n ge n , Tr o cke n m a u e rn , K r ä u te r -

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Fotos: ANUAL

von Martina Kefer

spiralen und andere Elemente der Außenanlagen künden von der Botschaft des Vereins, die zu aktivem Natur- und Umweltschutz aufruft und dabei vor mühsamer Kleinarbeit nicht zurück schreckt. i ch t n u r St a d t m e n schen, die es ins Asbacher Land zum Wandern zieht, werden sich aber fragen: „Braucht diese Region denn überhaupt Naturschutz, wo doch alles intakt und idyllisch anmutet?“ Diese Frage beantwortet ANUAL -Vorsitzender Robert Klein mit einem kräftigen: „Ja!“ Und erläutert: „Auch bei uns sind eine Reihe von Pflanzenund Tierarten ausgestorben oder die Bestände sind so klein geworden, dass sie in absehbarer Zeit ganz zu verschwinden drohen.“ Natürliche Lebensräume wurden und werden, so Klein, durch die Trockenlegung von Feuchtw i e s e n , d a s Ve rf ü l l e n vo n Altarmen der Bäche und Siefen (feuchte, tief eingeschnittene Täler), das Abholzen von Laubholzhecken,

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Zerstörung wichtiger Biotopverbindungen vor allem aber durch Bebauung und entsprechende Versiegelung zerstört. er Verein setzt auf nachhaltiges Wirtschaften, denkt langfristig – und geht dafür einen ungewöhnlichen Weg: Mit mehr als 30 Grundst ü cke n ka n n s i ch A N UA L inzwischen als Großgrundbesitzer verstehen. Zu den „Filetstücken“ zählen der Steinb r u ch H i n te r p l a g u n d d i e O r ch i d e e n w i e s e n a u f d e m Spielhügel u n d i m P fa f fenbachtal. Der bislang letzte Coup: Im vergangenen Jahr konnten die Flächen von der Linzer Basalt AG mit dem größten Teil der Seefläche bei

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helferkröte, Uhus und Fledermäuse wünschen sich eine gute Nacht. Im See schwimmen Schleie, Karpfen, Hecht und Barsch. ei all seinem Einsatz für Pflanzen und Tiere liegt es dem Verein fern, sich abzus ch o t te n . Vo r a l l e m d a s „Pflänzlein“ Jugend liegt den Mitgliedern am Herzen. Und so richten sich viele Angebote an die Naturschützer von morgen. Durchaus generationenübergreifend, wie nicht nur das inzwischen s ch o n zur Ku l t ve r a n s taltung avancierte Apfelsaftpressen zeigt, z u d e m s i ch z u l e t z t 8 0 0 Besucher am Haus der Natur einfanden.

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Lebensraum

Natur hautnah erleben Bennau für rund 45.000 Euro gekauft werden. Der Verein ist zuversichtlich, auch weitere Pa r z e l l e n i m F F H - G e b i e t „Asbacher Grubenfeld“ erwerben zu können. Das Gelände bietet Lebensraum für viele seltene und schützenswerte Tiere und Pflanzen. Hier tumm e l n s i ch L i b e l l e n u n d Schmetterlinge, die vom Ausste r b e n b e d r o h te G e b u rt s -

hr Jubiläum feiern die „ANUAListen“ auch mit einem Tag der offenen Tür am 28. Juni am Haus der Natur im Pfaffenbachtal. Exkursionen zum Steinbruch Bennau, eine Kräuterwanderung und ein spezielles Kinderprogramm werden geboten. Weitere Informationen zum Verein unter www.anual-ev.de

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MEILENSTEINE 1984 Vereinsgründung 1985/86 Pachten und Einzäunen des ersten Feuchtgebiets bei Asbach-Walgenbach. Dieses Gebiet wird h e u te m i t L a n d e s m i t te l n weiter gepflegt. 1988 In Zusammenarbeit mit anderen örtlichen Vere i n e n w u r d e d e r e rste Naturschutztag in Asbach durchgeführt. 1991 Erste Sicherung eines F l e d e rm a u s sto l l e n s im Ste i n b r u ch H i n te r p l a g durch ein spezielles Gitter. Bis heute wurden 16 weitere Fledermausvorkommen in der Region so geschützt. 19 9 4 E rste r Ka u f e i n e r Fläche am Spielhügel in O b e r p l a g m i t H i l fe d e r Stiftung Naturschutz Rheinland-Pfalz. 1997 Kauf einer Parzelle am Pfaffenbach vom Kreiswasserwerk Neuwied. Bis 2000 Ausbau des dort stehenden Pumpenhauses zum Haus der Natur. 1998 ANUAL übernimmt die B a ch p a te n s ch a f t f ü r d e n Wahler Bach/Pfaffenbach. 2001 Im fertig gestellten Haus der Natur finden Tage der offenen Tür und zahlreiche Besuchsveranstaltungen für Schulklassen und Kindergartengruppen statt – der Beginn einer kontinuierl i ch e n u n d e f fe k t i ve n Öffentlichkeitsarbeit. 2003 Kauf des Steinbruchs Hinterplag 2007 ANUAL hilft bei der B e s e i t i g u n g vo n St u rm schäden (Kyrill) im Buchholzer Moor. 2008 Der Arbeitskreis erwirbt im März einen großen B e r e i ch d e s Ste i n b r u ch s Bennau mit eigenen Mitteln.

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genießen! Gastgeberin Rosemarie Melzer-Cantoni mit Gästen im Biergarten

Gasthof Zur Post Buchholz von Peter Köster Fotos: Frank Homann

Südlicher Passatwind treibt Aromen und Geschmack den Gästen entgegen

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m nördlichen Teil des Rheinischen Westerwaldes liegt Buchholz. Und dort – an der Asbacher Str. 1 – b e f i n d e t s i ch e i n ga st r o n o m i s ch e r B e trieb, in dem die regionale und die norditalie n i s ch e K ü ch e e i n e ganz besondere Allianz eingeh e n . S e h r z u r Fr e u d e d e r Gourmets, die aber zunächst erst einmal stutzen, wenn sie vor dem Eingang stehen und mit dem urdeutschen Namen des Restaurants konfrontiert werden: „Gasthof zur Post“. a n n a b e r d a rf s i ch d e r G a st a u f m a ch e n z u e i n e r k u l i n a r i s ch e n Entdeckungsreise, wo er zwischen Menükarte und alter Schiefertafel sein Gericht bestimm e n ka n n . F ü r d a s

G a u m e n e r l e b n i s b ü rg t K ü ch e n ch e f D a n i l o C a n to n i höchstselbst. Die Ausbildung zum Hotelfachmann und Koch

Mediterran

führte ihn unter anderem in bekannte Häuser in Como, St. Moritz oder Lugano. Nach längerer Servicetätigkeit entdeck-

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te er nach 13 Jahren die Liebe zur guten Küche. Der Küchenchef verleugnet nicht seine norditalienische Heimat. Das z e i ge n s e i n e H e r d kreationen. die den „ G a st h o f z u r Po st “ zum Geheimtipp werden lassen. Nicht nur im rheinischen Westerwald. Beispielsweise, wenn er seine Westerwälder Bratkartoffeln in g r ü n g o l d e n e s O l i ve n ö l a u s Ligurien taucht und diese Kreation dann ge ko n n t auf den Tellern anrichtet. Oder we n n A p fe l auf Artischocke trifft und die Pasta einen einstimmt für eine kulinarische Tarantella. a n i l o C a n to n i versteht es ges ch i ck t , d i e B o d e n ständigkeit der Westerwälder Küche mit mediterranen Genüs-

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Küchenchef Danilo Cantoni


sen Italiens zu verknüpfen. Bei i h m ve r b i n d e n s i ch d i e s ch m a ck h a f t a r o m a t i s ch e Küche Norditaliens mit den frischen Erzeugnissen aus der heimischen Region. „Rezepturen stehen für ihn im Mittelpunkt und erst danach kommt die Frage nach Westerwald oder Italien“, sagt Rosemarie Cantoni. Ihr Mann stammt vom Comer See. Eine Region, die sich nicht nur durch ihre hervo rra ge n d e K ü ch e e i n e n Na m e n ge m a ch t h a t . „ Wi r

Generation geführt. Seit 1870 ist die Post im Familienbesitz“, s a g t Ro s e m a r i e Cantoni, die, bevor sie 1996 das Lokal von ihren Eltern übernahm, insgesamt 15 Jahre in Rhöndorf lebte und dort reichlich gastronomische Erfahrung s a m m e l n ko n n te . S e i t d e m Rosemarie (geb. Melzer) und ihr Mann Danilo den Gasthof ü b e rn o m m e n h a b e n , we h t nicht mehr nur der belebend

Übernahme fehl am Platze gewesen“, erzählt Rosemarie C a n to n i . Eine Ko m b i n a t i o n vo n B e ka n n te m mit dem Kitzel neuer Geschmacksweisen i st daher das Erfolgsrezept. Alte wie neue Gäste finden so den Weg in den Gasthof zur Post, zu dem auch n o ch e i n s e h r e i n l a d e n d e r B i e rga rte n ge h ö rt , wo d i e Chefin unter anderem original Klosterbier aus Andechs kre-

legen großen Wert auf eine flexible, frischebetonte Küche“, sagt Rosemarie Cantoni. „Der Gast honoriert das“. eit 1996 leitet sie gemeinsam mit ihrem Ehemann das Restaurant. Insgesamt wird das Haus nun in 5.

frische Westerwälder Wind durch die Küche sondern auch e i n s ü d l i ch e r Pa s s a t w i n d treibt Aromen und Geschmack den Gästen entgegen. ls Ergebnis steht eine ga st l i ch e E i n ke h r i m äußersten Winkel des RheinWesterwaldes, die mit dem Ort Buchholz und der alteingesessenen Familie Melzer eine unabdingbare Verbindung einge h t . D i e R ä u m l i ch ke i te n d r ü cke n d u r ch d i e H o l z a r beiten Bodenständigkeit und Gemütlichkeit aus. Der Fortführung gewachsener Strukturen fühlen sich beide durchaus verpflichtet. „Eine totale Umorientierung wäre nach der

denzt. Darüber hinaus steht ein größerer Saal mit Bühne für Veranstaltungen zur Verfügung, der vor allem in den Herbstmonaten entsprechend Zulauf erfährt.

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GASTHOF ZUR POST Asbacher Straße 1 53567 Buchholz Telefon: 02683-6500 Öffnungszeiten: Täglich außer donnerstags von 11 bis 14 und wieder ab 17 Uhr. Samstag und Sonntag 12 bis 14 und wieder ab 18 Uhr. Im Biergarten: sonntags durchgehend geöffnet

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unterwegs!

Mit Schienenbus und auf Schusters Rappen durchs Kasbachtal

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von Wolfgang Ruland

ie sind wieder unterwegs, die historischen Schienenbusse der Kasbachtalbahn aus den Fünfziger Jahren. Samstags und sonntags fahren sie jewe i l s a ch t m a l b e r gauf und bergab – und das noch bis zum vierten Adventswochenende. Vier Fahrten gibt es an jedem Mittwoch in den Sommerferien (NRW und

Rheinland-Pfalz). Viele mögliche Variationen machen diesen Ausflug wohl so beliebt: An mehreren Stationen kann man ein- und aussteigen und entsprechend verschiedene Wanderrouten wählen. ir haben uns entschieden, am Bahnhof d e r a l te n Ste f fe n s - B ra u e r e i a m Severinsberg in Kasbach einzusteigen, den Schienenbus nach Kalenborn zu benutzen und zurück durchs Kasbachtal zu wandern. Auf dem Gelände der alten Brauerei direkt am Bahnsteig gibt es einen großen Parkplatz. Den Triebwagen hört man schon von weitem den Anstieg hinaufschnauben und im Abteil fühlt man sich angesichts der Einrichtung und des Armaturenbretts des Wagens tatsächlich wie auf einer nostalgischen Zeitreise. Der Schienenbus kämpft sich die Steilstrecke durch den urwüchsigen Wald hinauf – nach zwölf Minuten erreichen wir den Kalenborner Bahnhof.

Entlang Bach und Bahnstrecke

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leich gegenüber befindet sich das Restaurant Nattermann’s, das für seine feine Küche bekannt ist. Auch die Gartenterrasse lädt zu einem Besuch ein. Wir aber wollen jetzt erst einmal ein paar Schritte tun und starten in die Bahnhofstraße R i ch t u n g L 2 5 3 . Ku rz bevor wir die stark b e fa h r e n e L a n d straße erreichen, e rg i b t s i ch nach links eine Abkürzung, die wir a u ch d e s halb wählen, weil es entlang der St ra ß e ke i n e n G e h we g gibt. Genau unterhalb der Bahnunterführung stoßen wir auf die Landstraße, die wir vorsichtig überqueren müssen. Dann wenden wir uns gleich nach rechts hin zum Gelände des Baumdienstes Siebengebirge rund um das Forsthaus Reifstein. Seit 25 Jahren arbeitet hier in Kretzhaus Baumchirurg Gary Blackburn und hat in dieser Zeit in unserer Region schon viele alte Bäume saniert und gerettet. Gelernt hat er sein Handwerk im berühmten nordenglischen Sherwood Forrest m Ende des Geländes führt der Weg in einen Baumbestand und geleitet uns – nun angenehm zu gehen – durch eine prächtige Waldlandschaft. Die Geleise der Bahn begleiten uns immer wieder ebenso wie der Bach, dessen

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Wanderweg , Bachlauf und Bahnviadukt


unterwegs! Tal wir folgen. Trotz der leichten Wegstrecke empfiehlt sich die übliche Wanderausrüstung, da nach Regentagen der Weg streckenweise in Pfützen steht und glitschig ist. Wir folgen immer dem Hauptweg, im Zweifel den gelben Rheinsteig-Wegweisern (Zubringerweg). Unser Wanderweg kreuzt mehrfach Bäche und die Bahnstrecke, deren Über- und Unterquerungen zu den Höhepunkten der Wanderung gehören. Spektakulär sind unterwegs eine hochgewachsene Lindenallee und eine schroffe Felsformation aus Schiefer. ach etwa anderthalb Stunden erreichen wir im Tal unseren Ausgangspunkt: die Alte Brauerei. Obwohl wir nur bergab gewandert sind, kommen wir doch einigermaßen erschöpft an, denn man muss immerhin ca. 300 Höhenmeter hinabsteigen. Trefflich erholen kann man sich nun entweder im idyllischen Biergarten o d e r i n d e r l i e b evo l l m i t n o st a l g i s ch e n Souvenirs geschmückten Brauereischänke. Samstags und sonntags sowie auf Anfrage ist auch der Museumshofladen geöffnet, der im Stil einer Kolonialwarenhandlung wie vor 100 Jahren eingerichtet ist und eine Fülle gesammelter Schätze präsentiert. Immer wieder gera-

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ten Besucher ins Staunen und Schwärmen. Fazit: Unser gewählter Ausflug verbindet eine wunderbare Wanderstrecke mit technischer und ge s a m m e l te r No st a l g i e u n d a n ge n e h m e n Einkehrmöglichkeiten. Wer mag, kann den längeren Weg bis zum Linzer Bahnhof wählen oder einmal umgekehrt nach Kalenborn hinaufwandern. Weitere Informationen unter: www.zugtouren.de, www.nattermanns.de, www.baumdienst-siebengebirge.de, www.runkel-gastronomie.de

Märchenhafte Lindenallee


ausgewählt!

Veranstaltungen im

10:30 Uhr

Montag, 1. Juni Bad Hönningen | Schulparkplatz Pfingstkonzert der Schlossbergmusikanten Info-Tel: 0 26 35 / 22 73 oder info@bad-hoenningen.de

12:00 bis 15:00 Uhr

Königswinter | Steigenberger Grandhotel Petersberg Lunchbuffet am Pfingstmontag Genießen Sie ein Lunchbuffet bei schönem Wetter auf der Terrasse des Restaurant Rheinterrassen. Mit Kinderbetreuung Buffet p 39 pro Person Info-Tel: 0 22 23 / 7 44 97 oder info@petersberg.steigenberger.de

10:00 bis 17:00 Uhr

Rheinbrohl |Römerwelt, Arienheller 1 Deutscher Mühlentag Darstellung von römischen Mühlen und Herstellung einer Legionärsmühle Info-Tel: 0 26 35 / 92 18 66 oder info@roemer-welt.de

11:00 bis 19:00 Uhr

Unkel | Rheinufer „design und gestaltung am rhein“ Markt am Ufer des Rheins in Unkel Künstler aus ganz Deutschland stellen zum 3. Mal ihre Werke auf der Rheinpromenade aus. Info-Tel: 0151 / 12 19 00 78 oder rex.stephenson@t-online.de

Juni La Grand Table In Frankreich gehört es zum Savoir vivre, sich zwanglos an einem großen Tisch (La Grand Table) zusammenzufinden, um über Gott und die Welt zu plaudern. Wo könnte man das in unserer Region besser tun als im R ö m l i n g h ove n e r Re st a u ra n t „ To u r d e France“? Am Mittwoch, 3. Juni lädt das Ehepaar Schröder ab 20 Uhr zum Grand Table, an dem sich muntere und aufgeschlossene Rheinländer mit dem ehemaligen Regierungss p r e ch e r, B u n d e st a g s a b ge o r d n e te n u n d Wirtschaftsjournalisten Friedhelm Ost als besonderem Gast zwanglos treffen und aust a u s ch e n k ö n n e n . E i n e A n m e l d u n g i st erwünscht, aber auch spontane Gäste sind herzlich willkommen. Infos: www.restauranttourdefrance.de

14:00 Uhr

10:00 bis 17:00 Uhr

Donnerstag, 4. Juni Eudenbach | Parkplatz BW Depot Exkursion ins BW Materiallager Eudenbach – Es blühen etwa 50000 Orchideen. Info-Tel: 0 26 83 / 41 61 Bad Honnef | KSI, Selhofer Straße 11 Keine Ahnung was da läuft! Medienerziehung in Kita und Grundschule. In dem Seminar wird die Bedeutung der Medienwelt der jungen Mediennutzer genau ergründet. Info-Tel: 0 22 24 / 95 51 30 oder medienkompetenz@ksi.de


ausgewählt! 20:15 Uhr

Freitag, 5. Juni Königswinter | Bungertshof, Heisterbacherstr. 149 MAM „BAP Tribute“ „Bap-Cover für metzesinge“ heißt das Motto dieser unwiderstehlichen Band. Eintritt: VVK p12,50 / AK p15,00 Info-Tel: 0 22 23 / 27 9763 oder s.laufenberg@bungertshof.de

Juni

20:00 Uhr

14:00 bis 17:00 Uhr

10:30 bis 12:30 Uhr

18:00 Uhr

Samstag, 6. Juni Rheinbrohl | Römerwelt, Arienheller 1 Goldtopfkomödie frei nach Plautus Römisches Theater mit der Gruppe „Forum Romanum“. Open Air! Eintritt: p7, Info-Tel: 0 26 35 / 92 18 66 oder info@roemer-welt.de

10:30 Uhr

11:00 bis 12:30 Uhr

Freitag, 5. Juni 19.00 Uhr Einführungsvortrag Ratssaal der Verbandsgemeinde, Linzer Str. 4 Samstag, 6. Juni 16.00 Uhr Konzert für Kinder Ev. Gemeindezentrum, Rheinbreitbach Samstag, 13. Juni 20.00 Uhr Vorabendmusik Kath. Kirche St. Pantaleon Sonntag, 14. Juni 19.00 Uhr Kammerkonzert Rheinhotel Schulz Donnerstag, 18. Juni 20.00 Uhr Meisterkonzert Moderation: Konrad Beikircher Palmenhaus im Henkelpark Sonntag, 21. Juni 19.00 Uhr Balladenabend Palmenhaus im Henkelpark Info-Tel: 02224-6177 oder 75916 oder 9602729

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12:00 bis 15:00 Uhr

Samstag, 6. Juni Leutesdorf | Hotel Leyscher Hof, AugustBungert-Allee 9 20 Jahre Theatergruppe Leutesdorf Info-Tel: 0 26 31 / 7 31 33 Bad Hönningen | Das Hohe Haus, Hauptstr. 162 Uhren und mehr – Ein faszinierender Einblick in das Handwerk des Uhrmachers. Auch So., 7. Juni 10:00 bis 17:00 Uhr, Info-Tel. 0 26 35 / 17 52 oder 15 02 oder info@hohes-haus.de Sonntag, 7. Juni Königswinter | Naturparkhaus VVS, Margarethenhöhe, Königswint. Str. 409 Rendezvous mit der Käferwelt rund um den Lohrberg Geführte Wanderung mit Catherine Fehse, Nationalparkführerin. Der VVS bittet um eine Spende von p2,je Teilnehmer Info-Tel: 0 22 23 / 90 94 94 Bad Hönningen | Musikpavillon im Kurpark Konzert „Fanfaren-Corps“ Eintritt frei Info-Tel: 0 26 35 / 22 73 oder info@bad-hoenningen.de Donnerstag, 11. Juni Bad Honnef | Touristinformation Rathausplatz 2-4 Baumführung „Was blüht denn da?“ Tag der offenen Tür Villa Schaaffhausen Die Wanderung endet in der Villa Schaaffhausen beim Tag der offenen Tür mit zahlreichen Verkaufs- und Informationsständen und köstlichem aus der Gastronomie. Spende: p1 p.P. Info-Tel: 0 22 24 / 9 88 27 46 oder info@stadtinfo-badhonnef.de Königswinter | Steigenberger Grandhotel Petersberg Feiertagslunchbuffet zu Fronleichnam Genießen Sie bei schönem Wetter auf der Terrasse Köstlichkeiten mit Meeresfrüchtebar und verschiedenen Grillspezialitäten. Buffet p49,- pro Person Info-Tel: 0 22 23 / 7 44 97 oder info@petersberg.steigenberger.de


14:30 Uhr

Donnerstag, 11. Juni Bad Honnef | KSI, Selhofer Straße 11 Tag der offenen Tür im KSI Interessierten wird eine Einblick in die programmatische Arbeit des Hauses gegeben. Info-Tel: 0 22 24 / 95 51 57 oder info@ksi.de

16:30 Uhr Heisterbach | Abtei Heisterbach Klassik in der Scheune – American Hornquartett Gastkonzert im Rahmen der Europatournee Werke von Leonard Bernstein, George Bizet u.a Eintritt p14,- / p7,- im VVK, p16,- / p8,- Abendkasse Tickets: 0180 / 5 00 18 12 oder www.bonnticket.de

20:00 Uhr

14:00 bis 18:00 Uhr

Freitag, 12. Juni Königswinter | Haus Bachem, Drachenfelsstr. 4 Alliage Quintett Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy u. A. Abendkasse: p15 Samstag, 13. Juni Königswinter Siebengebirgsmuseum, Kellerstraße 16 Historische Wanderung: Heisterbach Das Tal der Zisterziensermönche Kostenbeitrag p5, Info-Tel: 0223 / 37 03 oder info@siebengebirgsmuseum.de

17:00 Uhr

Königswinter Haus Michael Agi, Am Kachelstein 5 „Chronos“ - Vernissage mit Wolfgang Sahlmann, Köln, Eintritt frei

19:30 Uhr

Königswinter Haus Michael Agi, Am Kachelstein 5 Lyrisch-musikalische Soiree „Schläft ein Lied in allen Dingen…“ Gedichte von Eichendorff, Enzensberger, Heine, Bachmann u. a. sowie Werke von Bach, Telemann, Schumann, Ortítz und Reudenbach, Abendkasse p15,-

14:00 bis 18:00 Uhr

Sonntag, 14. Juni Königswinter Siebengebirgsmuseum, Kellerstraße 16 Geologische Führung: Drachenfels Die fachlich kompetente Führung unter Leitung der Diplomgeologin Nadine Horn richtet sich an neugierige Erwachsene, interessierte Laien und Familien. Anmeldung erforderlich bis Freitag, 12.6. Infos und Anmeldung: Tel: 22 23 / 37 03 oder info@siebengebirgsmuseum.de

15:00 Uhr

Sonntag, 14. Juni Königswinter Haus Schlesien, Dollendorfer Str. 412 Eröffnung der Sonderausstellung Luftbildaufnahmen Breslau Die Ausstellung läuft bis zum 15.9. Info-Tel: 0 22 44 / 88 6-0 oder www.hausschlesien.de

11:00 bis 18:00 Uhr

Rheinbreitbach Heimatmuseum, Hauptstraße 29 Rheinbreitbacher Museumsfest mit vielen Attraktionen, Eintritt frei www.heimatverein-rheinbreitbach.de

11:00 Uhr

Linz | Altstadt Linz Singendes klingendes Linz 20 Chöre mit ca. 500 Sängern - an 4 Plätzen in der Altstadt - von 11 bis 13 Uhr - Großes Abschlusskonzert um 13:30 Uhr auf dem Marktplatz Info-Tel: 0 26 44 / 25 26

19:00 Uhr

Königswinter Haus Bachem, Drachenfelsstr. 4 ‚Es muss nichts zu einander hin‘ Musik aus 4 Jahrhunderten Mit Werken von Joseph Haydn, Felix Mendelssohn Bartholdy u.a. Abendkasse: p15,-

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ausgewählt!

Juni

9:30 bis 12:00 Uhr

19:00 Uhr

180 Jahre Bad Hönninger Jungesellen Stiftungsfest und 180. St. Peter-und-PaulKirmes 26. bis 30. Juni Höhepunkte sind die Party am Freitag mit SWR3-Moderator Jochen Graf und der nur alle 5 Jahre am Kirmessonntag stattfindende Fackelzug, der gegen 21:15 Uhr vom Mönchhof zum Rosengarten zieht. Freitag, 26. Juni: 19 Uhr Party mit DJ Jochen Graf (VVK: p4; AK: p5) Samstag, 27. Juni: 17:45 Uhr Stiftungsfestumzug mit vielen Gastvereinen der Region durch den Ort anschließend Parade auf der Rheinwiese 19 Uhr Party mit der Band „Challenge“ im Festzelt (Eintritt frei) Sonntag, 28. Juni 10 Uhr Festhochamt 11 Uhr Frühschoppen mit Musikverein Bad Hönningen im Festzelt 21:15 Uhr Fackelzug durch den Ort anschließend Großer Zapfenstreich im Rosengarten mit Fanfaren und Musikverein Bad Hönningen und TV Eiche Bad Honnef Montag, 29. Juni 12 Uhr Bürgerkommers mit buntem Programm; Musik mit SchlossbergMusikanten und Show-und Tanz-Band Hommen Dienstag, 30 Juni 10 Uhr Königsschießen (Schießen des neuen Schützenkönigs) 18 Uhr Königsparade an der Marienschule anschl. Königszug durch den Ort 20 Uhr Königsball mit Tanzmusik im Festzelt Veranstalter: Junggesellen-Verein 1829 e.V. in Zusammenarbeit mit der „Tom und Zarte GbR - T. Gollos, M. Sartor und G. Schmelz” als Festwirt. Weitere Infos unter www.tuzline.de

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20:00 Uhr

20:15 Uhr

Montag, 15. Juni Königswinter | Weinhaus Lichtenberg Heisterbacher Str. 131 Kennst Du mich noch? Vom Alltag mit Menschen mit Demenz Info-Tel Karin Schneider: 02223/279610 Mittwoch, 17. Juni Königswinter Haus Bachem, Drachenfelsstr. 4 Klavierabend Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Frederic Chopin und Alexander Skrjabin Abendkasse p15,Donnerstag, 18. Juni Rheinbreitbach | Burghotel Ad Sion, Schulstraße 2 Märklin Insider Stamm-Tisch Mittelrhein Jeder Modelleisenbahner gleich welcher Spurweite ist herzlichst zu diesem Treffen eingeladen. Info-Tel: 0 22 24 / 94 04 14 oder mist-mittelrhein@web.de Freitag, 19. Juni Königswinter | Bungertshof, Heisterbacherstr. 149 Simon Holliday & Band “Blues, Rock’n’Roll und mehr” Diese fünf Spitzenmusiker bieten ein Programm an, das auf den Spuren von vielen musikalischen Giganten des 20. Jahrhunderts wandelt. Eintritt: VVK p12,50 / AK p15,00 Tickets und Info-Tel: 0 22 23 /27 9763 oder s.laufenberg@bungertshof.de

19:30 bis 20:45 Uhr

Unkel | Mariensäule, Rheinuferpromenade Historische Kinder-Stadtführung Kindgerechte Stadtführung mit ausgewählten historischen Figuren in bezaubernden Kostümen für Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren. Kostenbeitrag p2 je Kind Anmeldung und Info-Tel: 02224 / 93 14 10 oder geschichtsverein@unkel.org

20:00 Uhr

Königswinter Haus Bachem, Drachenfelsstr. 4 Viva la Voce Vielfältiges aus Oper und Operette Abendkasse p15,VVK: Kulturkarte 1: 3 Konzerte = p35 Kulturkarte 2: Alle Konzerte p50 Karten sind übertragbar! Infos und Tickets: www.michaelagi.de Einzelkarten: hotline@bonnticket.de oder Tel: 0180 / 5 00 18 12


14:00 Uhr

17:00 Uhr

10:30 bis 12:30 Uhr

Samstag, 20. Juni Leutesdorf | Rheinpark auf Gut Hubertusburg „Inspiration“ open air Präsentation des neuen Weinjahrgangs der Weingüter Emmerich und Hohn. Benefizveranstaltung mit dem Rotaryclub Remagen-Sinzig Info-Tel: 0 26 31 / 7 49 20 und 765 17 Windhagen | Sportstadion Windhagen Benefizspiel der „Lottoelf“ Die Lottoelf ist zu Gast und trifft auf eine Ü-40 Elf des SV Windhagen. Trainer: Rudi Gutendorf betreut unter anderem Gerry Ehrmann, Wolfgang Kleff, Horst Eckel, Holger Fach, Olaf Marschall, Wolfgang Overath, Stefan Kuntz u.a. Bereits ab 14:30 Uhr gibt es ein Schnuppertraining mit Olaf Marschall! Info-Tel: Herr Ganser 02 61 / 4 71 33 oder 0171/5319228 Sonntag, 21. Juni Bad Honnef | Servatiusparkplatz Servatiuskapelle, oberes Schmelztal, Bushaltestelle Wanderung ins Logebachtal Geführte Wanderung mit Josef Klöckner, Revierförster Der VVS bittet um eine Spende von p2 je Teilnehmer Info-Tel: 0 22 23 / 90 94 94 oder info@naturpark-siebengebirge.de

Foto: Veranstalter

24. Rheinschwimmen der DLRG Bad Honnef/Unkel e.V. Am 20. Juni startet das ungewöhnliche Schwimmerlebnis von der Linzer Fähre und endet auf der Insel Grafenwerth. Die Veranstaltung, zu der alle Schwimmbegeisterten und Taucher eingeladen sind, ist kein Wettschwimmen, vielmehr steht das Stromerlebnis im Vordergrund. Die Teilnehmer treffen sich ab 12:30 Uhr im Bad Honnefer Freibad, um sich auf das Schwimmen vorzubereiten. Um 15:00 Uhr geht es per Schiff nach Linz. Der spektakuläre Start von der Linzer Fähre findet um 16:30 Uhr statt. Nach der Landung auf Grafenwerth können sich die Teilnehmer auf eine Grillparty freuen. Das Stargeld beträgt p20,-. Jeder Schwimmer muss mit einem passenden Kälteschutzanzug und Flossen ausgerüstet sein. Infos: www.bad-honnefunkel.dlrg.de

Gynäkologische Praxis in Bad Honnef Nach langer Tätigkeit in einer Gemeinschaftspraxis, arbeite ich seit diesem Jahr in meiner Privatpraxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Bad Honnef. Gerne möchte ich Sie als Patientin begrüßen.

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ausgewählt! 17:00 Uhr

19:00 bis 20:00 Uhr

20:15 Uhr

ganztägig

Sonntag, 21. Juni Bad Hönningen | Evangelische Kirche Konzert des Orchesters des Kreises Ahrweiler.V., mit Musikern aus Bad Hönningen und Umgebung mit Werken von Felix Mendelssohn, Franz Schubert u.a., Info-Tel: 0 26 42 / 53 31

Juni

18:00 bis 19:30 Uhr

11:00 bis 17:00 Uhr

Königswinter Heisterbach | Kloster Heisterbach Projekttag Heisterbach: Spuren und Perspektiven Öffentlicher Informationstag auf dem Gelände der ehemaligen Zisterzienserabtei und in der Klosterlandschaft. Führungen zu den Themen: Zisterzienser, Klosterlandschaft und Romantisches Heisterbach Führungen zur archäologischen Grabung, Aktivitäten für Kinder, buntes Rahmenprogramm, für das leibliche Wohl ist gesorgt! Info-Tel: 02 21 / 92 54 77 21 oder www.regionale2010.de

11:00 bis 17:00 Uhr

Asbach | Haus der Natur Tag der offenen Tür – 25 Jahre ANUAL Exkursionen zum Steinbruch Bennau, Lebensraum Bach und Feuchtwiesen, Kinderprogramm, Kräuterwanderung, Ausstellung Info-Tel: 0 26 83 / 41 61

Mittwoch, 24. Juni Königswinter | Steigenberger Grandhotel Petersberg Wissenschaftsforum – Das Phoenixgespräch Thema: Kampf gegen das Vergessen – Volkskrankheit Alzheimer Zu Gast bei Nina Ruge sind: Prof. Christian Haass, Heike von LützauHohlbein, Dr. Martin Zügel Talksendung ist kostenfrei. Anschließendes 3-Gang-Menü zu p39,pro Person. Nur nach Voranmeldung. Info-Tel: 0 22 23 / 7 44 97 Freitag, 26. Juni Königswinter | Bungertshof, Heisterbacherstr. 149 Filous Songversteigerung Eintritt frei Info-Te.: 0 22 23 / 27 9763 oder s.laufenberg@bungertshof.de Samstag, 27. Juni Linz | Marktplatz Linz Sternmarsch des Westerwälder Bläsersommers auf den Linzer Marktplatz Info-Tel: 0 26 44 / 25 26

Sonntag, 28. Juni Königswinter | Steigenberger Grandhotel Petersberg Soiree mit dem Kammerchor Consono Der international renommierte Kammerchor aus Köln, begeistert durch seinen vollen, ausdrucksstarken Klang und präsentiert abwechslungsreiche Chormusik aus verschiedenen Epochen – von der Romantik bis zum Gospel. Konzertkarte pro Person: p15; 3-GangMenü pro Person: p39 , ab 19:30 Uhr Abendessen Info-Tel: 0 22 23 / 7 44 97 oder info@petersberg.steigenberger.de

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traditionell!

Weinblütenfest Marktplatz Bad Hönningen 12. - 14. Juni 2009

Foto: Veranstalter

Es freuen sich auf Ihren Besuch: Weinkönigin Janina I. mit ihren Prinzessinnen Corinna und Bianca

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en Reigen der Weinfeste unserer Region eröffnet das Bad Hönninger Weinblütenfest. Von Freitag- bis Sonntagabend sind alle Gäste und Besucher auf den Weinmarkt auf dem Marktplatz eingeladen, die rheinische Fröhlichkeit zu erleben und den köstlichen Wein zu probieren. Neben dem Wein des Stadtweingutes werden auch die Weine der Winzer aus der Verbandsgemeinde angeboten. Besonders freuen sich die Veranstalter auf den Bürgerabend am Sonntag, wenn sich zur Ansprache der Weinkönigin Janina I. auch andere Weinköniginnen aus dem Mittelrheintal ein Stelldichein geben. Freitag 12. Juni 18.00-19.00Uhr Eröffnung des Weinmarktes mit Stimmungsmusik der „Laatbleujers“ aus Holland 19.00-23.00Uhr „3 Nejer un en Bunn“ mit kölschen Evergreens 20.00Uhr Inthronisierung der Bad Hönninger Weinkönigin Janina I. und ihrer Prinzessinnen Bianca und Corinna

Samstag 13. Juni 11.00-14.00Uhr Öffnung der Weinstände mit DJ Helmut 14.00-16.00Uhr „De Laatbleujers“ aus Holland 16.00-23.00Uhr Tanz- u. Partystimmung mit der Band „Los Flamingos“ 17.30Uhr Begrüßung durch die Weinkönigin Janina I. mit ihren Prinzessinnen Bianca und Corinna Sonntag 14. Juni 11.00-13.00Uhr Öffnung der Weinstände mit „De Laatbleujers“ 13.00-18.00Uhr Musik mit DJ Helmut 18.00-23.00Uhr Live Musik mit dem „Blasorchester Bruchhausen“ 18.20Uhr Eröffnung des Bad Hönninger Bürgerabends mit Weinkönigin Janina I. und den Weinköniginnen aus dem Mittelrheintal

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literarisch!

Die Die Rosenbowle Rosenbowle der der Großtante Großtante Hortense Hortense von Leonhard Reinirkens

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ls Großtante Hortense – bei Jahren schon – zu uns zog, da machte sie, ich erinnere mich, trotz meiner Jugend damals, genau, machte sie alle Gärtner der Umgegend verrückt mit dem Wunsch, ein paar Rosenstöcke von der Sorte Rosa centifolia zu kaufen. Alles bot man ihr an: Bengal-Rosen und Polyantha-Hybriden, Rosa multiflora und Teerosen, die Centifolia hatte kein Gärtner mehr. „Und sie ist unerlässlich für die Rosenbowle“, sagte Großtante Hortense. Ich habe nie eine Bowle aus Centifolien-Rosen zu kosten bekommen, muss aber sagen: Die Rosenbowlen, die die Tante aus anderen st a r k d u f te n d e n S o rte n b e r e i te te , waren durchaus ein Trinkerlebnis besonderer Art. „ G a n z f r ü h “ , e rz ä h l te s i e , „habe ich die Rosenbowle kennen gelernt.“ Sie entblätterte sieben bis zehn voll erblühte, duftende Rosen und goss Weißwein darauf, sie wählte einen Silvaner aus Rheinhessen. Sie gab noch eine halbe Stange Zimt zu, ein wenig M u s ka t b l ü te u n d e i n e S p i ra l e vo n e i n e r Zitronenschale. Und sie erzählte, während dieser Bowlenansatz kühl gestellt wurde: „Damals lebte meine Großmutter noch. Ich selber war erst sechzehn Jahre alt, und es war sozusagen – um es militärisch auszudrücken – mein erster Einsatz. Die Lage der Firma war gefährlich. Und schon hatten uns Distler & Co. ein Übernahmeangebot gemacht und dabei eine entwürdigend niedrige Summe genannt. ‚Könnte nicht die Rettung von dir kommen, liebe Hortense’, sagte eines Tages Onkel Karl-Eugen zu mir. Meine Auffassungsgabe war schon damals sehr entwickelt. Ich sagte, ich werde mein möglichstes tun. Und so wurde Friedrich-August, der DistlerErbe, eingeladen. Es war zur Rosenzeit, und rings um unser Landhaus blühten und dufteten d i e C e n t i fo l i e n . G r o ß m u t te r b e r e i te te d i e Ro s e n b ow l e . Un d i ch wa r ge s p a n n t a u f Friedrich-August. Als er vor mir stand, wusste

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ich: Auf die Weise, wie Onkel Karl-Eugen sich die Rettung dachte, würde ich nicht mitspielen; denn der junge Distler war schrecklich schüchtern, er stotterte zum Gotterbarmen und kriegte dabei ganz starre, vorquellende Augen, und dazu dies grünlich-blonde Schurrbärtchen unter seinen kleinen Nase, das nicht wachsen wollte. – Ich war natürlich trotzdem sehr aufgeregt damals. Als die Rosenbowle getrunken war, der Mond hing dicht überm Loßwitzer Tal, eine späte Nachtigall schluchzte, ging ich mit FriedrichAugust durch die duftenden Rosenspaliere. ‚Geben Sie mir Ihren Arm’, sagte ich, ‚ich fühle mich ein bisschen unsicher.’ Er schwieg immerzu. Ich sagte: ‚Woran denken Sie, Friedrich-August?’ Da seufzte er tief und antwortete; ‚ I ch ka n n d i e B u ch f ü h r u n g nicht begreifen.’ I ch m u s ste l a ch e n , d e n n i n Buchführung war ich sozusagen von Geburt an firm. Und ich bot dem Distler-Erben an, ihm jede Woche einen Abend lang zu helfen. So haben wir uns sehr oft gesehen. Er brachte die Bücher seiner Firma mit. Ich erklärte ihm alles, und er begriff sehr wenig.“ Die Rosenbowle hatte ihre drei Stunden im Ansatz gestanden. Großtante goss sie durch ein Haarsieb, so dass die Rosenblätter zurückblieben. Sie füllte mit einer weiteren Flasche Wein a u f u n d s a g te : „ I ch m u s s ge ste h e n , d i e Rosenbowle mit ihrem feinen Duft und Aroma ist mir immer einen richtigen Champagner wert gewesen.“ Und sie handelte danach, schmeckte ab und süßte mit ein wenig Honig. Wir wurden schon ungeduldig: „Hast Du denn immer nur Buchführung mit Friedrich-August Distler betrieben?“, riefen wir. „Dafür kann ich nun wirklich die Hand ins Feuer legen“, sagte die Tante. „Denn FriedrichAugust war der schüchternste Mann, der mir je begegnet ist. Und eine Sechzehnjährige braucht schon – um es mal bildlich auszudrücken – ein bisschen Feuer, ehe sie unter Dampf kommt. Später hätte ich ihn leicht geschafft, aber ich hätte mich nicht bemüht; er war zu einfältig.“


ROSENBOWLE 7-10 voll erblühte Rosen 2 Flaschen Silvaner 1/2 Stange Zimt Muskatblüte Zitronenschalenspirale 1 Flasche Champagner wenig Honig

Illustration von Toni Munzlinger Großtante Hortense dekorierte die Bowle noch mit einer schönen Rose, die sie obenauf schwimmen ließ. Sie füllte unsere Gläser. Aber die Geschichte war unklar geblieben und ohne Schluss. Und so fragten wir denn: „Wieso hast du denn nun doch noch die Firma gerettet?“ „Das war eigentlich sehr einfach“, sagte die Tante. „Ich bekam doch nun allwöchentlich die Geschäftsbücher der Firma Distler & Co., um sie mit Friedrich-August durchzugehen; na ja, und da hätte ich ja blind und dumm sein müssen, nicht zu sehen, wo die einkauften und wie teuer sie verkauften und alles, was zum Geschäfts-

leben gehört. Ja, und es ve rg i n g ke i n ga n z e s Jahr, da machten wir Distler & Co. ein recht humanes Angebot. Und sie mussten zusagen.“ „ D a s i st j a n u n fa st ge m e i n , G r o ß t a n te “ , sagte unsere Kleinste. „Aber wieso denn?“ , r i e f d i e Ta n te . „ Wi r haben sogar Friedrich-August zu uns ins Büro übernommen bis zu seinem frühen Tod. Er war zwar keine gute Kraft, aber wir haben viel, viel Geduld mit ihm gehabt und immer Nachsicht geübt.“ Und Großtante Hortense fischte ein Rosenblatt aus ihrem Bowlenglas. Einige der Hortense-Geschichten hat Leonhard Reinirkens kurz vor seinem Tode als Hörbuchfassung neu eingesprochen. Eine DoppelCD mit 12 Geschichten ist für p 9,95 beim RHEINLÄNDER (Tel: 0224 - 901 30 80) erhältlich.

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tierisch! von Bernhard Niemann Text und Fotos

Was uns die Bienen lehren Besuch bei Hobby-Imkern – Besser als Import-Honig

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m Siebengebirge f indet man in Läden Honig der Hobby-Imker des Imkerve r e i n s S i e b e n ge b i rge e . V. „Frühlingstracht“ oder „Sommertracht“, so schlicht heißen die Sorten, und sie sind besser als Importhonig. Eine Telefonn u m m e r a u f d e m E t i ke t t ermunterte mich zum Anruf; gleich der erste lud mich ein. Als Gartenbaumeister hatte er in dieser Jahreszeit viel Arbeit und Stress, aber während des kurzen Spazierganges zu seinen Bienen schien er sich zu verwandeln, schon beim Öffnen des ersten Kastens war er die Ruhe selbst. „Zeit kann man sich nehmen!“, sagte er. Das sei das Erste und Wichtigste, was uns die Bienen lehren.

n m i t te n d e s B i e n e n ge summes sah ich verschieden aussehende Bienen auf der Honigwabe krabbeln. „Bienen sind Halbschwestern“, erfuhr ich. Sie haben zwar die gleiche Mutter, aber etwa 15 Väter. Denn beim Hochzeitsflug lässt sich die junge Königin hoch am Himmel von vielen Drohnen aus mehreren Völkern begatten. Mit dem Samen von etwa 15 Drohnen kann die Königin im Laufe ihres vierbis fünfjährigen Lebens hunderttausende Eier befruchten!

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in eingefügtes Absperrgitter, das nur Arbeiterinnen durchlässt, trennt die Honigwaben von den unteren Etagen: Dort lebt die Königin mit Hofdamen, Ammen und unzähligen Arbeiterinnen. Ich glaubte, abzutauchen in eine andere Welt: Brav lässt sich die „ K ö n i g i n “ f ü t te rn u n d vo n Wabe zu Wabe leiten, um in jede ein Ei zu legen. Wird sie zu einer Drohnenwabe geführt, veranlasst sie ein innerer Im-

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Eine junge Amme versorgt Bienenbabies. Die oberen werden sich bald strecken und verpuppen, die unteren liegen noch winzig am Wabenboden.

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puls, das Ei unbefruchtet zu lassen; daraus werden dann die Männchen. Alle anderen Eier befruchtet sie. Ob daraus Arbeiterinnen wachsen oder neue Königinnen, bestimmt das Volk durch die Größe der Wabe und die Na h r u n g : E i n e K ö n i g i n Larve bekommt eiweiß- und h o rm o n r e i ch e s „Gelee Royale“, die anderen Honig. Auch sie werden weiblich. Doch Pheromone der König i n ve r b r e i te n s i ch vo n Biene zu Biene und verhindern die Entwicklung ihrer Eierstöcke. e rn e r k l ä rte d e r Imker den Lebenslauf der Sommerbiene: Anfangs putzt sie leere Zellen, wärmt die Brut, füttert zunächst

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A l te r vo n e t wa 4 0 Ta ge n . Herbstbienen überwintern im Stock: Sie werden lüften und klimatisieren sowie sparsam fressen, denn im Stock gibt es keine Toiletten. Erst im Frühjahr entleeren sie sich beim Re i n i g u n g s f l u g , b e s u ch e n dann sogleich die Frühblüher, um frischen Honig zu sammeln: Honigbienen brauchen blühende Landschaften! Nach schönen Fotos in strahlender Sonne und um eine schöne Erfahrung reicher, verabschiedete ich mich. ach und nach jedoch kamen mir Fragen. Zum Beispiel, wie Imker ihre Bienen gegen die Varroa-Milbe verteidigen, die vor Jahren die Völker auszurotten drohte. Deshalb meldete ich mich beim

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Den praktischen Trichter zum Wachsgießen stiftete ein Konditormeister

Hier wird eine Königin-Wabe vorbereitet große, später junge Larven und reinigt den Stock. Im Alter von zwei Wochen baut sie Wabenzellen, bis sie Lust verspürt, die nähere Umgebung zu erkunden. Anschließend hat sie ein paar Tage Wachdienst am Flugloch, dann erst wird sie S a m m e l b i e n e u n d st i r b t schließlich im Freien im

„Stützpunkt der NRW-Schulimkerei“, der Jugenddorf Christophorusschule in Königswinter. Dort surren seit 15 Jahren jugendlicher Eifer und Fo rs ch e r d ra n g i n d e r AG Imkerei. Die kleinen Imker schreinern, löten, reinigen, züchten, verarbeiten Honig und Wachs und vermarkten beides. Fast wissenschaftlich

erarbeiten sie spannende Fragen: Wer steuert das Zusammenleben der Bienen und sagt, es sei Zeit zum Schwärmen? We l ch e I n h a l te m a ch e n Honigsorten so wertvoll für die Gesundheit? Wa r u m hilft „Frühtracht“H o n i g Po l l e n allergikern? Gern klärten mich die Kinder auch über die Varroa-Milbe auf: Etwa 1970 aus Südostasien eingeschleppt, verbreitete sich d i e Va rr o a - M i l b e i n ga n z Europa. Sie verletzt Bienenlarven, sodass die Bienen verkrüppelt s ch l ü p fe n und s ch n e l l ste r b e n . G u te s Milbengift entdeckten Spatzen: Sie „baden“ in Ameisenhaufen, erdulden tapfer die giftigen Bisse und überleben, die Milben nicht! Auch Bienen verkraften etwas Ameisengift, so also können aufmerksame Imker ihre Völker retten!

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engagiert!

von Benedikt Schmidt Foto: Carmen Wölm

Zwischen Schule und Limes

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anfred Müllers Leben dreht sich seit langer Zeit schon um die Fixpunkte Schule und Limes. Für sein auch im Ruhestand unermüdliches Engagement wurde der 1940 geborene Bad Hönninger Anfang des J a h r e s m i t d e r Ve r d i e n st m e d a i l l e des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Der ehemalige Förderschullehrer, der auch heute noch seiner Schule zur Seite steht, verknüpfte sehr früh die Lehrtätigkeit mit seinem Interesse für die alten Römer. Seine Begeisterung übertrug sich auch auf die Schüler. Und das zu einer Zeit, in der Rheinbrohl gerade erst zaghaft damit begann, sich der römischen Geschichte vor Ort zu besinnen. Denn an eine „RömerWelt“ dachte damals, Anfang der 70er Jahre, noch niemand. Und auch Manfred Müller dürfte sich kaum vorge ste l l t h a b e n , e i n m a l ü b e r 5 0 0 Führungen entlang des römischen G r e n z wa l l s z u m a ch e n u n d irgendwann in Fernsehen, Radio und Presse als Limes-Experte oder besser „Limes-Müller“ bekannt zu sein.

n a ch R h e i n b r o h l u m z o g u n d s e i t d e m „Maximilian-Kolbe-Schule“ heißt. Die Schüler lernten fortan oft im Römerkostüm. Der Besuch des Wachturms, wie auch die Wanderungen entlang des Limes bef lügelten ihre Fantasie. Exkursionen nach Rom folgten. Viele Schüler gewann Müller in den 80er Jahren für Pflegearbeiten am Grenzwall. Turmstellen wurden freigelegt. Heute ist der Experte in der – g r ö ß te n te i l s a u s Re n t n e rn b e ste h e n d e n – „Arbeitsgruppe Scheidgen“ aktiv, die den Limes unter großem Arbeitseinsatz den Besuchern zugänglich macht.

Ein Leben für den Limes

nde März 1972 begann er seine Arbeit als Lehrer in der „Sonderschule für Lernbehinderte“ in Bad Hönningen. Zu dieser Zeit tauchten die alten Römer in Form von Asterix und Hollywood wieder im allgemeinen Bewusstsein auf. Vor allem die Kinder waren begeistert, was Manfred Müller auch in seiner Sonderschulklasse erkannte. Als einen Glücksfall kann man es ansehen, dass kurze Zeit nach seinem D i e n st a n t r i t t d e r r e ko n st r u i e rte Limes-Wachturm Nr.1 am Rhein bei Rheinbrohl eröffnet wurde. Als erste Klasse der Sonderschule und erste Schulklasse überhaupt, besichtigten die Schüler von Müller kurz nach der Eröffnung den Turm. Von diesem Moment an wurden Römer und Limes zu einem festen Thema an der Sonderschule für Lernbehinderte, die 1982

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a ihr Lehrer damals nicht nur die Begeisterung für römische Geschichte, sondern auch neue Möglichkeiten des Medienzeitalters mit an die Schule gebracht hatte, wurden die von Schülern gespielten Szenen aus dem Alltag der Römer auf Super-8-Filmen festgehalten. Die so entstanden „Spieldokumentationen“ waren zu der Zeit ein Novum. Ab August 1980 wirkte Müller an vier Tagen in der Woche an der Landesbildstelle Rheinland-Pfalz in Koblenz. Dort übertrug man ihm das Referat „Schulfernsehen/Neue Medien“. Der Maximilian-KolbeSchule blieb er aber auch weiterhin als Lehrer treu. er ehemalige Neuwieder Landrat HansD i e te r D e cke rt w u r d e b a l d a u f d i e Verbundenheit der Schule mit der römischen Geschichte aufmerksam. Auf seine Bitte hin vertraten Manfred Müller und seine Schüler den Kreis Neuwied beim Rheinland-Pfalz-Tag 1992 in Montabaur. Natürlich als Römer. Sie repräsentierten jedoch nicht die militärische Seite, sondern die kulturgeschichtliche – als spielende Römerkinder. Landrat Deckert war es auch, der Müller nach einer Führung entlang des Grenzwalls den Titel „Limes-Müller“ verlieh. Dessen Aktivitäten sind bis heute derart vielfältig, dass hier nur ein kleiner Teil aufgezählt werden kann. Neben den Führungen hielt er Referate zum Thema Limes, wie auch Foto- und Videoworkshops. 1992 bekam er vom damaligen rheinland-pfälzischen Innenminister Walter Zuber die Mitfluggenehmigung in Polizeihubschraubern. So konnte der Lehrer den Limes mehrfach von oben fotografieren. Dass der Limes in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurde und Rheinbrohl sich seit den 90er Jahren auf seine römische Geschichte besinnt, erfüllen den Limes-Müller mit Stolz und Freude.

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Kräftige Männer leben länger

s gibt viele gute Gründe, Sport zu treiben. Der überzeugendste für mich persönlich: Eine starke Muskulatur verlängert die Lebenserwartung. Das belegt unter anderem eine im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichte Studie. Danach hat ein internationales Forscherteam in einer fast 19 Jahre umfassenden Untersuchung knapp 8.800 Männer zwischen 20 und 80 Jahren beobachtet und ihre M u s ke l k ra f t a n a ly s i e rt . D a b e i z e i g te sich, dass eine schwach e M u s k u l a t u r d i e Sterblichkeit um bis zu 50 Prozent erhöht. Eine höhere Muskelkraft hingegen schützt sowohl jüngere als auch ältere Menschen. Selbst übergew i ch t i ge M e n s ch e n h a b e n e i n e l ä n ge r e Lebenserwartung, wenn sie gut trainierte Muskeln haben, sagt Professor Martin Halle vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). T ö d l i ch ve r l a u fe n d e H e rz - / K r e i s l a u f - u n d Krebserkrankungen treten dann seltener beziehungsweise erst später auf. wa r w i r k t M u s ke l st ä r ke a u ch o h n e K r e i s l a u f t ra i n i n g l e b e n s ve r l ä n ge rn d . Allerdings hat eine hohe Muskel- und KreislaufFitness zusammen einen weitaus größeren Effekt. Denn nur zusammen mit einem kräftigen Herz-/Kreislaufsystem lassen sich der Studie zufolge Herz- und Gefäßerkrankungen vermeiden: So lag die Sterblichkeit der Männer mit der stärksten Muskulatur und dem kräftigsten Kreislauf um 60 Prozent niedriger als bei den Teilnehmern mit der geringsten Muskelkraft. „ K r e i s l a u f ü b u n ge n s i n d g u t , K ra f t - u n d Ausdauertraining zusammen besser“, folgert Sportmediziner Halle. Und zieht aus der Untersuchung einen weiteren Schluss: „Die Resultate

beziehen sich zwar nur auf Männer, sind aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für Frauen gültig.“ m effektiv eine optimale Mischung der beiden Komponenten Kraft und Ausdauer zu erzielen, bedarf es einer qualifizierten Ausarbeitung des Trainingsplans. Am besten überlassen Sie das Erstellen und Überwachen dem geschulten Personal eines GesundheitsFitnessclubs. So vermeiden Sie unnötige Verletzungen und das Trainingspensum kann stets an den aktuellen Zustand ihres Körpers angepasst werden. Lange lebe die Fitness – und damit auch Sie. Apropos: „Wie schön ist es im Alter noch lange aktiv zu sein“. Fitnessnotruf Ars Corporis 0 26 44 - 800 90 40.

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