Das Heimatmagazin
·
2. Jahrgang
·
Heft 12
·
August 2009
Königswinter · Bad Honnef · Unkel · Linz · Bad Hönningen · Asbach · Waldbreitbach
Samir Samir Metaj, Metaj, Dieter Dieter Kroll Kroll und und Ferdinand Ferdinand Schäfer Schäfer in . g tN un er tz ll i te l b m ss a h Ad S c
Mit Basalt in Lohn und Brot
nz :
Landfrucht Leutesdorf
Li
Au
arbeiten im im Steinbruch Steinbruch Mehrberg/Linz-Kretzhaus Mehrberg/Linz-Kretzhaus arbeiten
Uli Wegener GSG 9 Gründer
St. Katharinen Hardys Garten
Marathon-Mann Wolfgang Bernath
Bungertshof Oberdollendorf
Editorial
Liebe Rheinländer, in eigener Sache… Erratum: n d e r l e t z te n Au s ga b e (Heft 11, Seite 15) ist uns eine falsche Bildunterschrift unterlaufen. Der richtige Name des Mitarbeiters der Firma We i ß e n fe l s i n A s b a ch i st : Thomas Fischer. Wir bitten um Entschuldigung!
I
Thomas Fischer
RheinländerUnd nicht vergessen: Unsere Veranstaltungen im August: E.G-Hansing-Ausstellung ist im Unkeler Heimatladen noch er Rheinländer präsentiert im August einige bis zum 20. September zu Veranstaltungen, die wir auf sehen. Seite 7 im Detail vorstellen. Verlag Der Rheinländer Wir laden Sie ein: ie Aktivitäten rund um Zur Ausstellung mit Zeichnunden Rheinländer sind gen von Adalbert N. Schmitz in nun unter dem Dach eines der Linzer Senioren-Residenz eigenständigen Unternehmens Sankt Antonius vom 9. August zusammengefasst worden. Wir (Vernissage um 16.00 Uhr) bis firmieren als: Verlag zum 30. September. Rheinballaden Der Rheinländer, Sie Zum Probieren von h a n d g e m a c h t e n und Sommerfest erreichen uns in der Pützgasse 2 in 53572 Fr u ch t a u fst r i ch e n Unkel, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, am 16. August von 15 bis 17 Uhr Fax: 0 22 24 - 9 01 30 88 und per in unserem RHEINLÄNDERe - m a i l : i n fo @ r h e i n l a e n d e rShop. magazin.de Zum Vortrag von Gedichten und Balladen der RheinromanCover-Models gesucht: t i k m i t d e r S ch a u s p i e l e r i n ür das Titelbild unserer Dagmar von Kurmin am 21. Oktober-Ausgabe suchen August um 19 Uhr ebenfalls in wir weibliche Mitglieder einer unserem Heimatladen in der Vi e r- G e n e r a t i o n e n - Fa m i l i e : Unkeler Pützgasse. also Mutter, Tochter, Enkelin, Schließlich beteiligen wir uns Urenkelin. am Sommerfest rund um den Wir würden uns sehr freuen, Eschenbrender Platz in Unkel wenn Sie sich für den RHEINam 22. August. Dort präsentieLÄNDER fotografieren lassen ren wir Ulli Marten und ihre würden! Rufen Sie uns doch Kunst am Ei sowie ein Unkeleinfach an unter Tel: 0 22 24 Quiz mit Gewinnen. 7 79 65 12
D
D
F
IJ
inhaltlich! A59
Rauschendorf Vinxel Oelinghoven
Bonn
Oberpleis
Dollendorf
D a s Buchholz
Königswinter
Königswinter
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 In eigener Sache…
Eudenbach
Ittenbach
Asbach Rhöndorf
Aegidienberg
VG Unkel
Rheinbreitbach Bruchhausen
Windhagen A3
Neustadt
Vettelschoß
Unkel Remagen
KasbachOhlenberg Ockenfels
Linz
St. Katharinen
Sinzig
VG Waldbreitbach Roßbach Breitscheid
VG Linz
Dattenberg Leubsdorf
Ahr
Hausen
Bad Hönningen Rhein
kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Nachrichten aus der Region
VG Asbach
Bad Honnef
Bad Honnef
Erpel
H e i m a t m a g a z i n
Berghausen
Thomasberg Heisterbacherrott
Waldbreitbach
untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Fruchtiges Hochgenuss aus dem Garten Eden
Niederbreitbach
VG Bad Hönningen B42
Wied
Datzeroth
Rheinbrohl
Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Das Schwarze Gold des Rheinlands 9 Fragen an Heinrich Hardt So oder so: Zurück zur Natur im alten Steinbruch
persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Den Kopf hingehalten: Ulrich Wegener
Hammerstein
Leutesdorf Andernach
Neuwied
IMPRESSUM Gründungsjahr 2008
Fotos: Dieter Ruland, Verlag (falls nicht anders angegeben)
Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG Linz VG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach
Grafisches Konzept und Satz: Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de
Erscheinungsweise: monatlich
Anzeigenannnahme: Sabine Schneider, Tel: 0 26 44 - 60 300 16, Mobil: 01 71 - 4 95 07 30 (VG Bad Hönningen, Stadt Linz) Achim Brunk Tel: 01 77 - 1 75 05 61 (Königswinter, Bad Honnef und Linzer Höhe) Verlag, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18
Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten) Auflage: 15.000 V ERLAG D ER R HEINLÄNDER Inh. S. Peukert Pützgasse 2 · 53572 Unkel Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12 Fax: 0 22 24 - 9 01 30 88 info@rheinlaender-magazin.de www.rheinlaender-magazin.de Chefredaktion: Martina Kefer (v.i.S.d.P.) Gudrun von Schoenebeck (Stv.), Redaktion: Thorsten Herrig, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland, Peter Köster, Bernhard Niemann
Seite 4
. <
Der Rheinländer · August 2009
Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats Druckunterlagen an: info@rheinlaender-magazin.de Reprofähige Text- und ungerasterte Bildvorlagen EPS-, TIFF-, PDF-Dateien Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bildund Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angaben im Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmen keine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.
inhaltlich! Mit Basalt in Lohn und Brot Seite 8
persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 Ein rustikales Unikum: Bernd Ahlemeier sportlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Grüner „Helfer-Bazillus“ breitet sich aus künstlerisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 Der Mann, der die Welt mit großem Herzen sah tradition ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Lichterprozession in Bruchhausen sportlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 „Laufen macht sehnsüchtig“ botanisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Grüntöne in Garten und Genen genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 Der Bungertshof würzt auch mit Kultur d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 Kleine große Liebe Ariendorf ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37 Veranstaltungen im August
Fruchtiger Hochgenuss Seite 16
Den Kopf hingehalten Seite 18
Rustikales Unikum Seite 20
Grüner „Helfer Bazillus“ Seite 22
engagiert! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 Häusliche Pflege kann man lernen rheinisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48 Rheintaler, du sollst wandern arom atisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Die Ringelblume
Adalbert N. Schmitz Seite 24
Grüntöne in Garten und Genen Seite 30 Der Rheinländer · Juli 2009
Seite 5
kurz & knapp Der aktuelle RHEINLÄNDER Rechtstipp:
Schadenersatz: Trendwende in der Rechtsprechung stärkt die Rechte von Bankkunden Vier aktuelle Urteile erhöhen die Möglichke i te n f ü r B a n k k u n d e n , S ch a d e n e r s a t z ansprüche wegen Falschberatung zu erstreiten. Sowohl das Landgericht Hamburg als auch das Landgericht Potsdam sowie der Bundesgerichtshof (BGH) haben eine Pflichtverletzung der Banken dann angenommen, wenn der Kunde beim Kauf von Aktienfonds nicht über verdeckte Provisionen (sogenannte K i ck b a cks ) u n d d a m i t ü b e r d a s E i ge n interesse der Banken aufgeklärt wurde. Da gerade bei den Zertifikaten der US-Investmentbank Lehman Brothers besonders hohe verdeckte Provisionen geflossen sind, erhöht diese Rechtsprechung die Chancen, den entstandenen Schaden bei der beratenden Bank geltend zu machen. Auch durch ein aktuelles Urteil vom 14.07.2009 hat der BGH ein verbraucherfreundliches Signal gesetzt und eine Bank zur Zahlung von Schadenersatz verur-
te i l t , we i l d e r B a n k b e r a te r e i n e n a u f Sicherheit bedachten Kunden nicht darauf hingewiesen hatte, dass seine Spareinlage im Insolvenzfall nicht in vollem Umfang garantiert ist. Diese Trendwende bei den Gerichten macht d e u t l i ch , d a s s d i e Re ch t s p r e ch u n g d i e Beratungspraxis zunehmend kritischer überprüft und hierdurch die Anlegerrechte erheblich stärkt. Vor dem Hintergrund dieser neuen Rechtsprechung bestehen auch gute Chancen, a u ß e rge r i ch t l i ch e E i n i g u n ge n m i t d e n Bankhäusern zu erzielen. Rechtsanwalt Peter Haltenhof Fachanwalt für Arbeitsrecht
Auszeichnung für Dr. Karl Günter Werber Foto: Frank Homann
Bad Honnef. Der bekannte Buchhändler und Heimatforscher Dr. Karl Günter Werber (Bild, mitte) erhielt von Landrat Frithjof Kühn die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Karl Günter Werber wurde aufgrund seines langjährigen Engagements im kulturellen Bereich ausgezeichnet. So verfasste er viele Schriften und Bücher zur Geschichte Bad Honnefs und ist bis heute als Autor von heimatkundlichen Aufsätzen tätig – auch für den RHEINLÄNDER – wir gratulieren!
IJ
Wir machen mehr aus Ihrem Dach • Dachsanierung • Entwässerung • Naturschiefer
• Dachfenster • Terrassen • Carports
• Fassadengestaltung • Wärmedämmung • Photovoltaikanlagen
Auf dem Kreuzberg 56 · 53547 Leubsdorf · Tel: 02644-4861 www.erik-schneider-bedachungen.de info@erik-schneider-bedachungen.de
kurz & knapp
Im August Linz. Sonntag, 9. August, 16 Uhr, Ausstellungseröffnung: Adalbert N. Schmitz - Mein geliebtes Linz. Senioren-Residenz Sankt Antonius, Petrus-Sinzig-Straße 9. Die schönste Federzeichnungen und Linolschnitte des Linzer Künstlers, Schriftstellers, Heimat- und Mundartforschers. Gleichzeitig Präsentation von Neuauflagen seiner Bücher. Eintritt frei. U n k e l . S o n n t a g , 16 . Au g u st , 15 -17 U h r, Verkostung der köstlichen Fruchtaufstriche aus dem Leutesdorfer Haus Vogelsang im Heimatladen. Eintritt frei. U n k e l . Fr e i t a g , 21. Au g u st , S ch a u s p i e l e r i n , H ö r b u ch s p r e cherin und Rezitatorin Dagmar von Kurmin trägt Balladen der R h e i n r o m a n t i k vo n u.a. Ferdinand Freiligrath, Karl Simrock und Wolfgang Müller von K ö n i g s w i n te r vo r. Eintritt p 5 (gilt auch als E i n ka u fs g u t schein) Unkel. Samstag, 22. August, Sommerfest rund um den Oberen Markt. Der Rheinländer stellt vor: Ulli Marten – Kunst am Ei und ein Unkel-Quiz.
Aufklärung zur Geldanlage Linz. Am 10. September um 18 Uhr referiert Dr. Martin Stockhausen in Zusammenarbeit mit dem Linzer Steuerbüro Diller, Schneider und Oepen in der Burg Linz zum Thema: Die Entzauberung eines Nobelpreisträgers; Geldanlagen in der Krise. Friedhelm Diller: „Es werden keine Finanzprodukte beworben, sondern wir wa rn e n vo r d u b i o s e n u n d u n s e r i ö s e n Anlagemodellen.” Information und Anmeldung (bis zum 9. September) unter Tel: 0 26 44 - 95 15 35.
Titel!
Tritonen an der Hauptverwaltung der BAG
Das schwarze Gold des Rheinlands von Bernd Zimmermann
Basalt ist ein Geschenk der Natur, ein Bodenschatz vulkanischen Ursprungs. Eine ganze Epoche lang lebten große Bevölkerungsteile im Rheinland vom industriellen Basaltabbau. Linz mauserte sich als Hauptverladeort des Westerwälder Basalts sogar zum Zentrum der deutschen Basaltindustrie ...
D
ie beiden kraftstrotzenden Fabelwesen, halb Mensch, halb Tier, scheint nichts aus der Ruhe zu bringen. Sie zeigen ihre blanke, muskelbepackte Brust und tragen
Seite 8
Der Rheinländer · August 2009
je eine wuchtige Basaltsäule. Gemeint sind die beiden Tritonen, Meeresgötter, die die Eingangstreppe zum Verwalt u n g s ge b ä u d e d e r B a s a l t -
Säulen der Wirtschaft Actien- Gesellschaft (BAG) in Linz an der B 42 säumen. Sie e r i n n e rn s e i t A n fa n g d e r Zwanziger Jahre daran, dass Basalt ein Geschenk der Götter ist, das unter anderem der Landgewinnung dient. Die Trockenlegung der Zuidersee in den Niederlanden war endlich beschlossen worden.
Dazu wurden Unmengen von Basaltsäulen aus dem Rheinland gebraucht. Modern ausgedrückt: Die Tritonen kündigten einen riesigen Absatzmarkt an. Heute zeugen sie von einer Epoche, in d e r v i e l e Fa m i l i e n i n u n s e r e r Re g i o n vo m Basaltabbau lebten. Es gab z e i t we i s e e i n e r e ge l r e ch te Basaltgräberstimmung, und z a h l r e i ch e G r u n d st ü cks b e sitzer kratzten an der Erdo b e rf l ä ch e , u m n a ch d e m begehrten Gestein zu suchen. Zwischen Neuwied und Bonn, also genau im Verbreitungsgebiet des RHEINLÄNDER, gab
es besonders viele Basaltvorkommen, die schon lange vor deren industrieller Verwertung die Gegend prägten. Linz zum Beispiel ist umgeben von 16 Steinbrüchen (Hummelsberg, Dattenberg, Naak, Willscheiderberg, Asberg, Ginsterhahn, Finkenberg, Mehrberg, Minderberg, Dungkopf, S ch e i d s ko p f , St ü mp e r i ch , Schwarzenberg, Erpeler Ley, Peschberg und Wolfsacker). Diese hatten sich im Dreikaiserjahr 1888 unter Beteiligung niederländischer Untern e h m e r z u r B a s a l t -Ac t i e n G e s e l l s ch a f t z u s a m m e n ge schlossen. Mit Verlegung d e r H a u p t ve r wa l t u n g n a ch L i n z w u r d e d i e Bunte Stadt am Rhein ab 1892 sogar zum Zentrum der d e u t s ch e n B a s a l t i n d u st r i e . Man lebte praktisch von der Basalt, und die „Arbeit bei der
Frisch gesprengt: Die Struktur der Basaltsäulen ist gut zu erkennen. BAG war für viele Tausende Arbeiterfamilien der weiteren Umgebung von Linz die einzige Existenzmöglichkeit”, heißt es in einer Festschrif t der
Steinreiches Rheinland Basalt von 1938. Dort ist auch zu lesen, dass vor allem die Westerwälder, die „unter kümmerlichen Verhältnissen (...)
als Hausierer und Wanderarbeiter durch die Lande” zieh e n m u s ste n , d e r B a s a l t industrie „die Befreiung vom No m a d e n t u m ” ve r d a n k te n . Der Heimatforscher Hans Heinrich Mohr schreibt: „So manch einer (...) fing bei der ’Basalt‘ als ’Bursche‘ an und ist nach über 50-jähriger Betriebszugehörigkeit als Betriebsleiter oder Meister in den Altersruhe-
Der Rheinländer · August 2009
Seite 9
Titel! stand gegangen.” Die Gemeinden im Umland schätzten sich glücklich, wenn unter dem Waldboden Basalt gefunden wurde. So konnten sie das Gelände an die BAG verpachten – die Gemeinde Vettelschoss erhielt zum Beispiel ab 1894 von der BAG 100.000 Goldmark. Bei Linz wurden ganze Siedlungen mit Wohnungen für die Arbeiter und A n ge ste l l te n ge b a u t , z u m B e i s p i e l a n d e r A s b a ch e r Straße.
gen der Autorin Hildegard Schwickerath war bis Anfang des 20. Jahrhunderts praktisch jeder zweite Berufstätige in d e r Re g i o n i n d e r B a s a l t industrie beschäftigt. 1949 lag der Anteil immerhin noch bei 15 P r o z e n t . 19 7 2 wa r e r schließlich auf 3,2 Prozent ge s u n ke n . F ü r d e n B a s a l t abbau braucht man eben schon lange kein Heer von Arbeitern mehr. Zudem sind die Basaltvorkommen rund um Linz weitestgehend „ausgesteint”. Hier
asalt diente schon seit Römerzeiten als regionaler Festungsbaustein, wovon a n t i ke B a u we r ke i n K ö l n , Re m a ge n o d e r A n d e rn a ch Zeugnis ablegen. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts fand er Verwendung als Wasserbaustein, mit dem sich Ufer befest i ge n u n d D e i ch e b a u e n ließen. Mit der Erfindung leistungsfähiger Steinbrecheranlagen ließ sich Schotter für den Straßenbau herstellen. In den Schotteranlagen entstand zudem der noch feinere Splitt, der zum Kunststein Basaltin verarbeitet wurde. ie Bezeichnung „Basalt” geht zurück auf Georg Bauer (1494-1555), der als Vater der neuzeitlichen Mineralogie gilt. Ein fachmännisch geschliffener Basaltstein sieht absolut edel aus und erinnert ein wenig an Marmor. Vor dem ehemaligen Bahntunneleingang an der Erpeler Ley liegt e i n e d e r a rt a n ge s ch l i f fe n e S ä u l e . Re ge l r e ch t b e r ü h m t geworden ist der heimische B a s a l t u n te r d e m Na m e n „ Un ke l ste i n ” ( i n B e l g i e n : „Unkelsteene”). Alexander von Humboldt schreibt 1790: „Ich hörte diesen Namen noch weit hinunter, gegen Holland zu, wo die geographische Lage von Unkel völlig ignoriert wurde.” Der unmittelbar am und im Rhein gelegene Steinbruch gilt als ältester Basaltbruch, aus dem seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. Basaltsäulen gebrochen wurden – und zwar bis 1927. Noch heute zieren Unkelsteine das Stadtwappen der Rotweinstadt. Transportiert wurden sie per Schiff unter anderem zur Baustelle des Kölner Doms, dessen Fundament aus Basaltsteinen besteht. Sie werden im Kölner Volksmund ganz selbstverständlich als „Unkelsteine” bezeichnet.
B
D
Motorenpower statt Muskelkraft ie BAG ist heute, 120 Jahre nach ihrer Gründung, immer noch Deutschlands größter Betreiber von Hartgestein-Steinbrüchen mit insgesamt 113 aktiven Steinbrüchen im In- und Ausland. Ihre Bedeutung als wichtigster Arbeitgeber rund um ihren Verwaltungssitz Linz büßte sie jedoch ein. Nach Berechnun-
D
Seite 10
Der Rheinländer · August 2009
fand ein Strukturwandel statt mit allem, was dazu gehört: Weltwirtschaftskrise, technischer Fortschritt, Globalisierung, Naturschutz, Beschäftigungspolitik - und zwei Weltkriege trugen das ihrige dazu bei.
Bald „ausgesteint“: der Vulkankrater Minderberg
SELTENHEITSWERT: HANDARBEIT Früher war die Arbeit im Steinbruch Knochenarbeit. Auch setzte sie Erfahrung und handwerkliches Geschick voraus: „Entscheidend war, die Struktur des Steins zu kennen und zum Zerschlagen die richtige Fläche zu finden“, heißt es in einer Veröffentlichung der BAG. Zwar werden Basaltsäulen schon lange nicht mehr von Hand bearbeitet – aber Jan Chojnacki besitzt diese Qualifikation noch. Der dreifache Familienvater ist Steinmetz und arbeitet als Steinhauer i m Ste i n b r u ch M e h r b e rg / Minderberg bei Linz-Kretzhaus. Das Ende dieses Steinbruches ist absehbar: Der ausgesteinte Mehrberg wird bereits wieder verfüllt. Chojnackis Kollegen bohren noch t i e f u n te n i m e h e m a l i ge n Vulkankrater des Minderberg nach den letzten Säulen und
sprengen sie frei. Sie bedienen Bohrgeräte, Bagger und Muldenkipper der 60-Tonnerklasse (siehe Seite 10). Oder sie überwa ch e n r i e s i ge Z e r k l e i n e rungsmaschinen. Aber hier und da fragen Kleinabnehmer nach individuell zugeschlagenen Basaltsteinen mit einer Kantenlänge von meist 20 bis 30 Zentimetern. Dann greift
Chojnacki zum Hammer. Er legt sich den widerspenstigen Stein am Boden kurz zurecht. Mit geschultem Auge schlägt er zu – der Stein ist gebrochen. „Kein Stress, guter Chef, prima Arbeit!”, ruft er uns zu. Und wir vom RHEINLÄNDER sind froh, doch noch einen echten Steinbrucharbeiter gefunden zu haben.
Der Rheinländer · Juli 2009
Seite 11
Titel!
9 Fragen an… ...Heinrich Hardt, Basalt-Veteran gestellt von Bernd Zimmermann
1. Wie kamen Sie dazu, im Steinbruch zu arbeiten? Ich wäre gern Schuster geworden, fand aber keine Lehrstelle. Was soll man schon tun ohne Ausbildung? Irgendetwas arbeiten, um davon leben zu können! Ich habe zum Beispiel bis 1954, als ich bei der Basalt anfing, im Metallbau oder Maurerbetrieb gearbeitet. 1947 wurde ich vom Arbeitsamt dienstverpflichtet, um ein Jahr lang beim Wiederaufbau in Koblenz zu helfen.
2. In welchen Steinbrüchen haben Sie gearbeitet? Spontan erinnere ich mich an die Steinbrüche Asberg, Naak, Mehrberg und Unkelbach – und natürlich an mehrere Jahre in Dattenberg. Auch auf der anderen Rheinseite habe ich Steinbrüche kennen gelernt.
HEINRICH HARDT …stand 40 Jahre lang als Basaltarbeiter in Lohn und Brot. Der 1931 im Wiedbachtal ge b o r e n e Re n t n e r l e b t s e i t A n fa n g d e r Sechziger Jahre in Dattenberg. Er ist Witwer und hat drei Kinder.
3. Wie sah Ihre Tätigkeit im Steinbruch aus? Anfangs habe ich im Steinbruch am Asberg mit bloßen Händen Wasserbausteine geladen. Oft waren das bis zu 20 Tonnen am Tag. Immer schön über den Kopf in die Loren hinein. Später habe ich als Steinhauer mit dem Spalthammer gearbeitet, als Radladerfahrer, dann als Sprenger. Basaltinplatten habe ich auch gepresst.
Seite 12
Der Rheinländer · August 2009
Zwischendurch war ich immer wieder bei verschiedenen Aushilfstätigkeiten dabei, z. B. bei Reparaturen.
4. Wie wurde denn gesprengt? Wir haben unten am Boden Löcher in die Basaltsäulen gebohrt. Dann wurden Sprengpatronen mit dem Ladestock hineingeschoben. Aus sicherer Entfernung erfolgte dann über einen Millisekunden-Zünder die Sprengung. Das heißt, es waren mehrere Sprengungen hintereinander. Das geht dann wie beim Maschinengewehr von Loch 1 bis 18.
5. Erhielten Sie ein festes Gehalt? Wir wurden nach Akkord bezahlt. Nach zwei Wochen gab’s einen Abschlag und am Monatsende dann die offizielle Lohntüte. Das war also kein Gehalt wie heute. Ich habe auch mein Lebtag noch keinen Arbeitsvertrag gesehen. Ich war aber versicherungspflichtig beschäftigt und bekomme eine Rente.
Heinrich Hardt
6. Würden Sie Steinbrucharbeit grundsätzlich als Knochenarbeit bezeichnen?
Ganz bestimmt. Da gibt es keine leichten Arbeiten. Wenn Sie acht, neun Stunden am Tag Radlader fahren, spüren Sie das abends auch in den Knochen. Viele Kollegen mussten nach Feierabend sogar weiter in Landwirtschaft oder Weinbau arbeiten. Die schnallten sich dann den Verstäubungsapparat um.
7. Sie sehen trotz Ihrer 78 Jahre putzmunter aus. Sie haben die 40 Jahre Basalt also gut überstanden? Stimmt, abgesehen von einer Gehirnerschütterung, nachdem ich mit dem Radlader umgekippt war. Basaltstaub soll auch nicht ungefährlich sein. Zwischendurch mussten wir außerdem Zwangspausen einlegen. Im Winter sind wir zum Beispiel zeitweise stempeln gegangen. Arthrose und Bandscheibenprobleme habe ich erst als Rentner bekommen.
8. Erinnern Sie sich noch an Ihren letzten Tag im Steinbruch Dattenberg? Ja. Wir sind von oben gar nicht informiert worden, haben noch gesprengt, Steine aufgeladen und zum Rhein transportiert. Erst da hörten wir, dass der Steinbruch schon stillgelegt wurde. Das was 1979.
9. Würden Sie sich heute als junger Mann wieder für den Steinbruch entscheiden? Wenn ich sonst keine Arbeit finden würden, auf jeden Fall, ja.
Titel!
So oder so: zurück zur Natur im alten Steinbruch von Bernd Zimmermann Der Basaltabbau hat auch das Landschaftsbild unserer Region geprägt. Steinbrüche sind im Prinzip offene Wunden. Die spannende Frage lautet nun, ob sie selbst abheilen sollen – oder ob der Mensch dabei hilft ...
M
Manche Wunden fügt sich die Natur sogar selbst zu – etwa bei einem Erdrutsch. Liegt danach der nackte Fels eines zuvor bewaldeten Abhanges frei, kann dort ein wertvolles Biotop entstehen. Das Gleiche geschieht im Steinbruch: Schon bald finden sich hier auffallend viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten ein. Nach und nach entste h t j e d o ch ü b e r mehrere E n t w i ck l u n g s st a d i e n ( „ S u k zession”) hinweg wieder ein Wald, in unserer Region vorzugsweise ein artenarmer Buchenwald. Dies kann der Mensch im Prinzip zulassen („Renaturierung”) oder beschleunigen („Rekultivierung”). ür beide Vorgehensweisen gibt es zahlreiche Argumente. Eines pro Rekultivierung liefert Markus Hardt, der bei der Basalt hauptberuf lich als Förster eingestellt ist: „Der Eigentümer eines Steinbruches haftet immer für die Verkehrssicherung”, sagt er. Dies sei ein wichtiger Grund für punktuelle oder umfassendere Rekultivierungsmaßnahmen. Denn wo kein Badesee entstehe, könne auch niemand ertrin-
ken. Ein rekultivierter und wieder aufgeforsteter Steinbruch biete zudem kaum einen Anreiz für illegale Nutzung. Campingtourismus mitsamt seinen Müllbergen unterbliebe. leichwohl betrachtet Christoph Aumüller, Technischer Leiter der Basalt-ActienGesellschaft, sowohl Rekultivierung als auch Re n a t u r i e r u n g a l s m ö gl i ch e , n a ch h a l t i ge Alternativen. Robert Klein, Anrainer der beiden Steinbrüche in Hinterplag bei Asbach, favorisiert dagegen die Renaturierung. Als die BAG 1988 damit begann, einen der beiden Steinbrüche wieder aufzufüllen, setzte er alle Hebel in Bewegung, diesen Re k u l t i v i e r u n g s p r o zess zu stoppen: „Hier h a b e i ch a l s K i n d gespielt. Und ich wollte, dass die Laichplätze der Gelbbauchunke nicht einfach zugeschüttet werden!“ Mit Erfolg: Er engagierte sich im Verein ANUAL (vgl. RHEINLÄNDER, Heft 10/2009), der nicht nur der Gelbbauchunke bis heute ein Refugium zum Überleben bietet. Hans-Peter Weib, 2. Vorsitzender des Vereins: „Wir suchen weitere Mitglieder, die Patenschaften über Teile des Geländes übernehmen.” Schließlich will der Verein nach Kräften dafür sorgen, dass die Renaturierung im Steinbruch nicht zu weit fortschreitet. Denn dann würden Buchen statt Bagger der Gelbbauchunke den Garaus machen. Und das will wirklich niemand mehr.
G
Rettung der Gelbbauchunke
F
Seite 14
Der Rheinländer · August 2009
Foto: Hans-Rainer Geiermann
Foto: Hans-Rainer Geiermann
Hans-Peter Weib und Robert Klein im Gespräch mit einer interessierten Besucherin, Diplom-Forstwirtin Judith Engst (vlnr.) Buntes Biotop auf schwarzem Basalt: Artenschutz für Orchidee (o.r.), Gelbbauchunke (u.l.) und Bläuling (u.r.)
STICHWORTE ZUM THEMA RENATURIERUNG: Der Steinbruch bleibt sich selbst überlassen. Die Selbstheilungskraft der Natur lässt neue Biotope mit ganz speziellen Pionierarten entstehen. R E K U L T I V I E R U N G : D e r Ste i n b r u ch w i r d bewusst vom Menschen gestaltet, zum Beispiel durch Verfüllung von Erdreich und anschließender Wiederaufforstung.
MISCHFORMEN: Verfechter der Renaturierung, meist Artenschützer, versuchen, den Renaturierungsprozess zu stoppen, um ein bestimmtes Entwicklungsstadium zu erhalten. Eine Rekultivierungsmaßnahme kann dagegen zum Beispiel auch darin bestehen, Nistplätze für Uhus in Basaltwände zu sprengen.
Der Rheinländer · August 2009
Seite 15
Fotos: Landfrucht
unternehmen!
Fruchtiger Hochgenuss aus dem Garten Eden von Benedikt Schmidt „Das hier ist ein richtiges Abenteuer für uns!“, schwärmen Heike Gerlich und ihr Mann Jörg. Hoch über Leutesdorf, umgeben von weiten Feldern und tiefen Wäldern thront das „Haus Vogelsang“. ort haben sich die Gerlichs niedergelassen. Inmitten greifbarer Landrom a n t i k ke h rte n s i e zurück zur Natur und wissen deren Güter besonders zu schätzen. „Haus Vogelsang“ leistet viele Jahre treue Dienste als Wochenendhaus der Familie von Jörg Gerlich. Sein Vater, der ihm auch viel Gartenwissen vermittelte, begann hier eine Damtierzucht. Heute tummeln sich 40 Rehe und Hirsche hinter dem Haus. Sie verfolgen interessiert das emsige Wirken von Jörg und Heike Gerlich.
D
Seite 16
Der Rheinländer · August 2009
auptberuflich arbeiten diese zwar in der eigenen Düsseldorfer Werbeagentur, aber die übrige Zeit verbringen beide im Leutesdorfer Garten. Vor vier Jahren begannen sie, sich dem hier wachsenden O b st b e st a n d z u w i d m e n . Mittlerweile bewirtschaf ten sie knapp sechs Hektar Land,
H
Alles in Handarbeit größtenteils von der Kirche gepachtet. Dazu zählt auch der ehemalige Klostergarten des örtlichen Johannesbundes, den sie weiterkultiv i e r e n wo l l e n . E r st wa r d i e Gartenarbeit nur Hobby. „Wir nannten es unseren kleinen G a rte n E d e n “ ,
schmunzeln die stolzen Besitzer. Als sie anfingen, hingen nur wenige Äpfel an den Bäumen. „Zwei Jahre später haben wir schon Tonnen davon hinausgekarrt.“ Neben Äpfeln findet man auch einen reichen Bestand an Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Mirabellen, Pflaumen und Kirschen vor. Ideale Voraussetzungen um Marmelade herzustellen. Doch die Gerlichs wollten etwas Gehaltvolles – und entschieden sich für Fruchtaufstrich. Der zeichnet sich bei ihnen durch seinen hohen Fruchtgehalt (75 Prozent) und vergleichsweise n i e d r i g e n Zuckergehalt (25 Prozent) aus.
Wie im Paradies: Heike Gerlich mit den Früchten der Arbeit in ihrem Garten Eden
ie ersten Gläser, die über den Eigenbedarf h i n a u s g i n ge n , ko n n te n b e i einem Brunch in Düsseldorf ausgewählte Gäste kosten.“ Heute stellen Jörg und Heike Gerlich über 40 Sorten des Fruchtaufstrichs her, der in etwa 15 ausgesuchten Supermärkten zwischen Düsseldorf und Koblenz erhältlich ist. Tendenz steigend, denn die
„D
Kunden lieben die fruchtige Verführung aus den Leutesdorfer Höhen. Heike Gerlich kreierte dazu mit „Landfrucht“ den passenden Produktnamen. Regelmäßig „touren“ sie und ihr Mann durch die Märkte und geben unterschiedliche Sorten wie Sauerkirsche pur, Heidelbeere mit Himbeere o d e r a u ch B l u to r a n ge z u m Probieren ab. Saisonales wie Holunderblüte oder Sonderanfertigungen wie Rumtopf runden das Angebot ab. Der Fruchtaufstrich wird übrigens stets von Hand hergestellt. „Wir füllen jedes Glas so ab, als wäre es für uns selbst bestimmt.“ n ge ste l l te h a b e n d i e Gerlichs keine, ledigl i ch e i n e Na ch b a r i n h i l f t . Produziert wird auf Nachfrage. D a s a l s We r b e r e r wo r b e n e M a r ke t i n g w i s s e n u n d d i e Kenntnisse in Lebensmittelwerbung verstärken neben der besonderen Produktq ualität
A
die Chancen auf dem Markt. We n n gl e i ch d i e A r b e i t i m Garten wesentlich härter verdientes Geld ist, als die Arbeit in der Werbeagentur, wie Jörg Gerlich zugibt, hat sie doch Vorteile. „Vom Tempo her ist sie klar entschleunigter.“ Und d i e Fr ü ch te d e r A r b e i t schmecken erwiesenermaßen nicht nur den Gerlichs.
LANDFRUCHT Haus Vogelsang Landfrucht Heike & Jörg Gerlich GbR Haus Vogelsang 56567 Leutesdorf Tel. 01 72 - 2 90 19 04; Fax 0 26 34 - 98 16 18 www.landfrucht.de Probieren Sie am Sonntag, 16. August von 15-17Uhr bei einer Verkostung die köstlichen Fruchtaufstriche im Unkeler Heimatladen des RHEINLÄNDER. Eintritt frei.
Der Rheinländer · August 2009
Seite 17
persönlich!
Den Kopf hingehalten
Foto: Archiv Wegener
von Carsten Lenz
Seite 18
Der Rheinländer · August 2009
Ulrich Wegener ist bekannt als der „Held von Mogadischu”. Die von ihm gegründete und geleitete GSG 9 befreite im Oktober 1977 die entführte Lufthansa-Maschine „Landshut“ in der somalischen Haupstadt. Palästinensische Terroristen hielten das Flugzeug tagelang in ihrer Gewalt mit dem Ziel, die in Deutschland inhaftierte RAF-Spitze freizupressen. In einer dreiteiligen Serie erzählt der RHEINLÄNDER das Leben von Ulrich Wegener, der in diesem Monat 80 Jahre alt wird und der seit über 20 Jahren in Windhagen zu Hause ist. Teil I – Frühe Jahre
B
e s ch e i d e n w i r ke n d , zurückhaltend auftretend und doch fesselnd leidenschaftlich in seiner Ausdrucksweise, schildert Ulrich Klaus Wegener, Jahrgang 1929, seinen faszinierenden Lebenslauf und insbesondere die Darstellung der Geschehnisse im Herbst 1977 versetzen einen unvermittelt in die Dramatik dieser Zeit zurück. eboren im brandenburg i s ch e n J ü te r b o g a l s Sohn eines Reichswehrof f iziers, wächst Ulrich Wegener i n b e h ü te t ko n s e r va t i ve m M i l i e u h e r a n . D i e Vo r b i l d f u n k t i o n d e s Va te r s t r ä g t sicher entscheidend zur Prägung seiner Neigung bei, im späteren Leben mit Freude u n d H i n ga b e F ü h r u n g s a u f gaben zu suchen und sie verantwortungsvoll umzusetzen. S o z u m i n d e st s ch i l d e rt e r zurückblickend seine Jugendjahre. ach dem Abitur schließt e r s i ch d e r j u n ge n Union an und erregt im Rahmen einer antikommunistischen Flugblattaktion in der sowjetisch besetzten Zone die Aufmerksamkeit des im Februar 1950 gegründeten Ministeriums für Staatssicherheit. Das Anprangern des Wahlsystems zum Volkskongress als „Farce“ beschert ihm eine andert halbjährige Haf tst r a fe i n d e n G e f ä n g nissen der „Stasi“, vorn e h m l i ch i n Po t s d a m . D a n k s e i n e r g u te n Ko n st i t u t i o n ü b e r ste h t e r d i e s e schwere Zeit relativ unbeschadet. Im Gegensatz zu den meisten seiner Mitinsassen, die fast ausnahmslos an Tuberkulose erkranken und auch anderen Repressalien ausgesetzt sind, bleibt er hiervon verschont. Bei Entlassung ist sein Allgemeinzustand jedoch erheblich geschwächt. In der
G
N
Erinnerung seiner Ehefrau, die er zu jener Z e i t ke n n e n lernt, besteht er zu diesem Zeitpunkt „nur noch aus Haut und Knochen“. r ve r lässt die DDR und findet im Süddeutschen Aufnahme in einem Übergangsheim für „ExDDR-ler“ , welUlrich Wegener in seinem Zuhause in Windhagen ches vom Vater seiner Ehefrau 1968 zur Niederschlagung des geführt wird. Hier gelangt er „Prager Frühlings“ mobilisiert wieder zu Kräf ten und bewurden. In diesem Zusammenginnt, seinem schon lange hang erinnert er sich – im ge h e g te n Wu n s ch fo l ge n d , Gegensatz zur Dramatik der eine Ausbildung bei der BereitGeschehnisse in jener Zeit – schaftspolizei Baden Württeman eine grotesk anmutende berg. Situation, als im Rahmen eines ach einigen Jahren polizeilicher Tätigkeit bediese Thematik behandelnden wirbt sich Wegener sowohl bei Vo rt r a ge s , vo m d a m a l i ge n der Bundeswehr als auch beim Kanzler Kurt- Georg Kiesinger Bundesgrenzschutz um die die hilflose Frage kam: „Was machen wir denn jetzt?“ Offiziers-Laufbahn. Dass er ist er Einsatzdem Bundesgrenzschutz letztoffizier und endlich den Vorzug einräumt Führer einer gepanzerten BGSliegt alleine daran, dass die Einheit in Bayern, als er von endgültige Zusage hier zeitiseinem Kommandeur nahezu ge r e rfo l g t , ge ste h t d e r überredet werden muss, an schmunzelnd. Im Jahre 1958 einer NATO-Übung in Bonn beginnt er seine Laufbahn teilzunehmen. Als Mann der Tat anfänglich nicht so recht von der Tätigkeit am grünen Tisch überzeugt, beim BGS und übernimmt im begeistert ihn jedoch schließZ u ge d e r Z e i t z u n e h m e n d lich General von Platen so für Führungsaufgaben, die, seinen die Sache, dass er die Funktion eigenen Angaben zufolge, dieals Stabsoffizier für Nachrichses Betätigungsfeld für ihn so tenwesen im Stab des Insunendlich interessant gemacht p e k te u r s d e s I n n e n m i n i s haben. Enthusiastisch schilteriums übernimmt. Ein neuer dert er, dass die AufklärungsLebensabschnitt beginnt. einheiten des BGS die ersten waren, welche die TruppenLesen Sie weiter in der nächsten Ausgabe: bewegungen der russischen Teil 2: BGS Zeit – Gründung der GSG 9 Einheiten registrierten, die
E
N
1969
Im Gefängnis der Stasi
Der Rheinländer · August 2009
Seite 19
persönlich! von Martina Kefer
Ein rustikales Unikum
„Tach. Setz dich!“ Im Ahle Eck in Bad Hönningen herrscht ein lockerer Umgangston. Der viel aber längst nicht alles über den Inhaber Bernd Ahlemeier verrät. Zwar ist der zumindest in Bad Hönningen stadtbekannt – aber für eine Überraschung ist dieses „Unikum“ immer gut. ußeres M a r ke n z e i ch e n : S ch u l te r l a n ge z u m Z o p f zusammengebundene graue Haare. Dazu trägt er an diesem Abend ein bedruckte s T- S h i rt u n d Jeans. Ein Outfit wie geschaffen für eine RockP i n te oder Motorradfahrer-Kneipe. Zumindest offiziell f irmiert seine Gaststätte aber als Cafe und Bistro. Mit Kuchen hat Bernd Ahlemeier aber selten was „am Hut“. Am liebste n s e r v i e rt er We i z e n vo m Fa s s . Und ist stolz darauf, „der Erste in der Gegend“ gewesen zu sein, bei dem es auch Flensburger und Früh-Kölsch zu trinken gab. Klar, dass dazu herzhafte Speisen wie sein bekanntes Eu-JeuJeu-Kotelett mit Tuffele, G´rupftem und Salat besser passen als Süßkram. Der Begriff „Eu-JeuJeu“ stammt übrigens von heimischen Gästen: Nachdem die ehemals als „Doppelripp-Kotelett“ angebotene Spezialität innerhalb einer Woche v i e r L e u te o b i h r e r Größe zu dem erstaunten Ausruf „eujeujeu“ veranlasst hatte, bekam das Fleischgericht seinen neuen Namen. uch wenn sich Bernd Ahlemeier selbst zum „Jeck vom Eck“ ernannt hat, mit dem Vorurteil „Wer nichts wird, wird Wirt“ räumt er auf. „Wahrscheinlich können es viele gar nicht glauben, aber ich habe meinen Tech-
Mister Artus-Night: Tausendsassa Bernd Ahlemeier
niker 1984 in Weilburg abgeschlossen.“ Obwohl er als Verfahrenstechniker eine goldene Zukunft vor sich wähnte, konnte er doch nicht „Nein“ sagen, als ihm die Schultheis Brauerei mit dem „Pierrot“ in Bad Hönningen eine Kneipe andiente. Und das lag an seinem Studentenjob als Discjockey im Queens Pub. „Mit elf Langspielp l a t te n vo n m e i n e r Mutter habe ich angefangen.“ Darunter eine Scheibe von James Last und die „Spitzenreiter `64“. Schnell konnten sich die jugendlichen Gäste von seinem „erlesenen“ Angebot erholen: In rund einem Jahr hatte er von dem verdienten Geld 400 LPs angeschafft – und der Laden b r u m m te . Au ch h e u te n o ch s e t z t „ d e r
Handmade by Ahlemeier
A
Seite 20
Der Rheinländer · August 2009
Illustartion: Till Runkel
Ä
Ahlemeier“ bisweilen musikalische Prioritäten, legt Pink Floyd auf – und lässt die Rolläden runter: „Die muss man im Dunkeln hören.“ nsonsten hat sich der 48-Jährige aufs „Bauen“ verlegt. Davon zeugt die Innenausstattung seiner Kneipe. Die ist, wer hätte es gedacht: zünftig wie in einer Skihütte. Und so trägt er passend zu diesem Ambiente eben auch häufig Trachten bei der Arbeit. Ahlemeier: „Rustikalität ist alles!“ Den Anbau im „Ahle Eck“ gestaltete er mit Holz aus einer 300 Jahre alten Hütte aus Österreich. Ein echter Hingucker sind auch die Geländer im Außenbereich. Hier haben die Seitenteile alter Nähmaschinen eine neue Bestimmung gefunden. Und für alle, die es noch nicht wissen: Die Stände vom nostalgischen Weihnachtsmarkt in Bad Hönningen tragen alle das Gütesiegel „handmade by Ahlemeier“.
A
b Fahrrad-Fun-Tour, Après-Ski-Party, Spanferkel-Essen, Jazz-Brunch, Artus Night, Pfingstspectaculum oder die Kabarett-&Tanz-Veranstaltung am 22. August – wenn in Bad Hönningen was los ist, mischt meist Bernd Ahlemeier die Karten. Nicht immer hat er (finanziell) Glück im Spiel. Doch der Mann, der „Plastik hasst“ bleibt seiner Devise treu: „Ich mache lieber zehn Sachen und zwei verkehrt, als gar nichts.“
O
www.ahle-eck.de www.ahle-eck.de www.ah-ha.online.de (Vor rund zwei Jahren www.ah-ha.online.de (Vor rund Jahren gründete Bernd Ahlemeier mitzwei Geschäf tsgründete Bernd Ahlemeier Geschäftspartner Marco Hartmann einenmit Getränkemarkt, d partner e r z u d eMarco m S eHartmann r v i c e l e i st ueinen n ge n Getränkewie das markt, der zudem Serviceleistungen wie das Ausrichten von Hochzeiten, Firmenfeiern, Ausrichten von Firmenfeiern, Geburtstagen und Hochzeiten, sonstigen Veranstaltungen Geburtstagen und sonstigen Veranstaltungen anbietet.) anbietet.)
Der Rheinländer · August 2009
Seite 21
sportlich!
Grüner Grüner „Helfer-Bazillus“ „Helfer-Bazillus“ Tour der Hoffnung: Vortour in der Region startet am 10. August von Benedikt Schmidt
W
“Tour der Hof fnung” unter anderem als Moderator mit von der Partie. ie Idee für den guten Zweck aufs Rad zu steigen, stammt aus dem Jahr 1983. Damals rief der Gießener
Momente, wenn wir zu den Kinderkliniken fahren. Meist besuchen wir pro Tour zwei. Dort kommt man mit Eltern ins Gespräch und hört oft sehr traurige Geschichten. Aber man blickt eben auch in leuch-
M e d i z i n e r P r o fe s s o r Fr i t z Lampert die „Tour Peiper“ ins Leben, die seit 1994 “Tour der Hoffnung” heisst. Annähernd 20 Millionen Euro kamen bis heute für Kinderkliniken im In- und Ausland zusammen. “Es sind schon ganz besondere
tende Kinderaugen. Denn die kleinen Patienten wissen, dass wir Hilfe bringen”, erzählt Jürgen Grünwald. “Und wenn wir sehen, was namhafte deutsche Onkologien mit den Geldern bisher erreicht haben, ist das auch für uns nochmal eine zusätzliche Motivation wieder bei der Tour dabei zu sein.” rünwald selbst engagiert sich seit 15 Jahren. Er und einige Mitstreiter aus d e n K r e i s e n Ne u w i e d u n d Ahrweiler riefen zudem vor einigen Jahren die sogenannte “Vortour” ins Leben, bei der mittlerweile 100 Radler an z we i Ta ge n d u r ch u n s e r e Region fahren. Darunter Landräte, Bankenvorstände, Unter-
D
Fotos: privat
e r i m Au g u st e i n e m i mp o s a n te n Tr o s s i n grüne Trikots gekleideter Radfahrer begegnet, der dürfte sich eigentlich nicht mehr groß wundern. Die sportlichen Damen und Herren in
G r ü n , d a r u n te r b e ka n n te Gesichter aus Politik, Kultur, Sport und Wirtschaft, radeln schliesslich schon seit Jahren für krebs- und leukämiekranke K i n d e r. Un d a u ch d e r Wa l d b r e i t b a ch e r H o te l i e r Jürgen Grünwald ist bei der 26.
„VORTOUR“ (10. UND 11. AUGUST) Am ersten Radlertag stehen Neuwied, Bendorf, HeimbachWeiss, Feldkirchen, Hammerstein, Bad Hönningen (mit Tandem/Fallschirmabsprung), Solscheid, Hausen/Wied (mit Fallschirmabsprung Eberhard Gienger), Waldbreitbach, Linz, Kripp und Heppingen auf dem Programm. Am zweiten Tag macht der Tross Station in Bad Neuenahr, Ramersbach, Oberdürenbach, Niederdürenbach, Niederzissen, Burgbrohl, Tönisstein, Brohl, Bad Breisig, Sinzig, Remagen, Rolandseck, Bonn-Beuel, Bonn, Bornheim und Brühl.
Seite 22
Der Rheinländer · August 2009
G
breitet breitet sich sich aus aus
Jürgen und Juliane Grünwald (links) folgten im vergangenen Jahr mit weiteren TourMitstreitern der Einladung von Bundespräsident Horst Köhler (2.v.r). nehmer, aber auch einige prominente Sportler. Allein bei der Vortour im letzten Jahr kam die Rekordsumme von 138.000 Euro zusammen. Und sie ist nur eine unter Hunderten von Aktionen, darunter Benefizkonzerte, Sportevents und runde Geburtstage, die das ganze Jahr über der Tour der Hoffnung zuarb e i te n . G r ü n wa l d : “Namhafte Firmen, Institutionen und Privatleute unterstützen die gute Sache. Sie alle sind inf iziert vom ‘Helfer-Bazillus’”. llen voran das Organisationsteam der Tour. Dank seines ehrenamtlichen Einsatzes fallen weder Pers o n a l - n o ch Ve r wa l t u n g s kosten an. Für das Ereignis anfallende Ausgaben werden zudem von namhaften Sponsoren getragen, so dass kein Cent der Spendengelder dafür ve r we n d e t we r d e n m u s s . Jürgen Grünwald ist zuversichtlich, was die Zukunft der
Initiative angeht. “Wir werden in den nächsten Jahren wohl bei jeder Tour der Hoffnung immer an der Millionen-EuroG r e n z e k r a t z e n . ” Ke i n e r kommt mehr mit leeren Händen zum Start nach Gießen. Unzählige Aktionen zu Hause garantieren schon vo r d e m P r o l o g stattliche Spendensummen auf dem Gießener Konto der Stadtkämmerei, die diese Gelder treuhändIerisch b i s z u r Au s s ch ü t t u n g i m Dezember verwaltet. nd weil die Tour der Hoffnung wirklich eine gute Sache ist, empfing Bund e s p r ä s i d e n t H o r st K ö h l e r zum 25. Jubiläum der Veranstaltung im vergangenen Jahr deren Teilnehmer. Damit nicht genug, werden er und Ehefrau Eva Luise diesmal beim Prolog selbst aktiv sein und für den guten Zweck in die Pedalen treten. Im grünen Trikot versteht sich.
Prominente Mitstreiter
A
U
„TOUR DER HOFFNUNG“ D i e r u n d 3 0 0 K i l o m e te r lange Radtour beginnt am 12. August mit dem Prolog in Gießen, führt an den folgenden Tagen über Routen i n R h e i n l a n d - P fa l z u n d No r d r h e i n -We st fa l e n u n d legt jeweils Zwischenstopps entlang der Strecken ein. Der Start erfolgt am 13. August in Bad Marienberg mit dem Tagesziel Drolshagen, am 14. August wird von Nümbrecht bis Hagen ge fa h r e n u n d z u m A b schluss am 15. August von Sundern nach Bochum. Die Radler werden von Ministern, Bürgermeistern und Firmenvertretern empfangen, die ihren Spendenbeitrag für die „Tour der Hoffnung“ 2009 überreichen. Begleitet werden die 185 Teilnehmer von 45 Helfern s ow i e vo n M e d i e n ve rt r e tern. Schirmherrin ist die Olympiasiegerin und neunfa ch e We l t m e i ste r i n i m Biathlon Pe t r a Behle. Kapitän des Fahrerfeldes ist – wie seit 25 Jahren – der vierfache Radweltmeister K l a u s Pe te r T h a l e r. D i e Ehrenschirmherrschaft haben in diesem Jahr die M i n i ste r p r ä s i d e n te n vo n H e s s e n , R h e i n l a n d - P fa l z u n d No r d r h e i n -We st fa l e n übernommen. Die Spenden e r h a l te n 2 0 0 9 u . a . d i e Kinderkliniken in Marburg, Bochum, Hagen, Siegen und die Justus Liebig Universität Gießen, Forschungsförderung Onkogenetisches Labor der Kinderklinik”. www.tour-der-hoffnung.de
Der Rheinländer · August 2009
Seite 23
künstlerisch!
Linz, die Bunte Stadt am Rhein
Der Mann, der die Welt mit großem Herzen sah von Peter Köster Der Rheinländer widmet dem Linzer Künstler, Schriftsteller, Heimat- und Mundartforscher Adalbert N. Schmitz eine Ausstellung
E
r hat seine Heimatstadt Linz geliebt.“ Wenn Sieglinde Schmitz über ihren ve r sto r b e n e n M a n n , d e n Künstler Adalbert N. Schmitz spricht, der am 4. April 2003 im Alter von 72 Jahren bei einem t r a g i s ch e n Verkehrsunfall ums L e b e n ka m , d a n n spricht Wehmut über den Verlust des geliebten Mann e s u n d z u gl e i ch B ew u n d e r u n g a u s i h r e n Wo rte n . Bewunderung vor allem für d e n K ü n st l e r S ch m i t z , d e r unbeirrt seinen Weg ging. Er lebte in einer eigenen Welt“, sagt die in Bad Hönningen lebende Witwe über ihren in
seinem Schaffensdrang unermüdlichen Ehemann. Adalbert N. Schmitz war als Künstler jemand, den man mit Fug und Recht als Mehrfachbegabung bezeichnen darf. Er war Maler, Zeichner, Lithograph, Schrift-
m Linzer Antoniushaus zeigt DER RHEINLÄNDER vom 9. August (Vernissage um 16 Uhr) bis zum 30. September eine Auswahl seiner Federzeichnungen und Linolschnitte von Linz. Das Antoniushaus ist ein Ort, den Adalbert Schmitz sehr gut kannte. Hatte er dort im Garten doch einen Baum gepf lanzt, der seinen Namen trägt: den „AdalbertBaum“. Einige seiner religiösen Zeichnungen und Malereien sind dauerhaft im Antoniushaus zu sehen. m 17. November 1996 w u r d e Ad a l b e rt N . Schmitz in der Linzer Stadt-
I
Unermüdlicher Schaffensdrang
Seite 24
Der Rheinländer · August 2009
steller, Heimat- und Mundartforscher. All diesen Neigungen konnte er so problemlos nachgehen, weil ihm seine Ehefrau in jedweder Beziehung den Rücken frei hielt. Sie kümmerte sich aufopferungsvoll um das Wohl und Wehe der elfköpfigen Familie.
A
halle den Kulturförderpreis seiner Heimatstadt verliehen. Die Bunte Stadt würdigte damit das facettenreiche Werk eines Mannes, der durch seine Malerei und seine literarischen Veröffentlichungen der Stadt Linz seinen Stempel aufgedrückt hat. Die Bilder und Zeichnungen, die der Künstler hinterlassen hat, sind konkret ge m a l te We r ke . Un d d i e m e i ste n d avo n haben mit Linz zu tun. Fast kann man sagen, wenn man eine Grafik vo n L i n z a m R h e i n sieht, so stammt sie wa h r s ch e i n l i ch vo n Adalbert N. Schmitz. In aller Welt weisen TauAdalbert N. Schmitz sende von Plakaten, r e p r o d u z i e rte Z e i ch nungen auf seinen Geburtsort Linz hin. Ehrenteller, Urkunden, ein Stadtführer aber auch Bierdeckel, wurden von ihm inhaltlich und grafisch gestaltet. Jürgen Bergs (SWF), der damals die Laudatio auf den Preisträger hielt, bezeichnete Schmitz als „einen poeta doctus (gelehrten Dichter)“. ie Allgegenwärtigkeit des Schönen, der Historie und des Göttlichen zu zeigen, darum schien es Adalbert N. Schmitz in seinem künstlerischen und pädagogischen Tun stets zu gehen. Dieses Aufzeigen praktizierte er beharrlich, mit unzeitgemäßer Bescheidenheit und ungewöhnlich befreit von Allüren. Und er tat es mit großer Menschenliebe, mit Gottvertrauen sowie mit einem unerschütterlich scheinenden Optimismus. Sein Credo lautete: „Ich möchte den Menschen klarmachen, dass sie überall von Kunst umgeben sind.“ Sein ehemaliger Kunstprofessor Walter M. Schrader lobte ihn dereinst mit den Worten. „Adalbert Schmitz ist ein Mann, der mit großem Herzen die Welt sieht.“ b dem 9. August haben alle Besucher die Möglichkeit, Arbeiten von Adalbert N. Schmitz noch einmal zu bestaunen und Drucke davon zu erwerben. Die Ausstellung trägt den Titel „Mein geliebtes Linz“. Zu ihr erscheint ein gleichnamiger Bildband mit den heimatkundlichen Zeichnungen von Adalbert N. Schmitz. Ebenfalls neu herausgegeben liegen seine We r ke z u r u n d i n L i n z e r M u n d a rt b e i Au s st e l l u n g s b e g i n n wieder vor.
D
A
Foto: Frank Homann
traditionell!
Seite 26
Der Rheinl盲nder 路 August 2009
Lichterprozession in Bruchhausen Am Samstag, 15. August 2009 um 20.15 Uhr findet in der Wallfahrtskirche St. Johann Baptist im Marienwallfahrtsort Bruchhausen ein Festhochamt mit anschließender Lichterprozession statt. Die spätgotische Wallfahrtsmadonna wird durch die von Kerzen erhellten Dorfstraßen getragen. Seit 1931 begleiten zu Maria Himmelfahrt Pilger die Marienstatue mit Kerzen und Fackeln durch die Bruchhausener Gassen.
Der Rheinländer · August 2009
Seite 27
sportlich! von Thorsten Herrig
„Laufen macht sehnsüchtig“
Lange Jahre hatte Wolfgang Bernath den Sport vernachlässigt. Bis er seine Passion für das Laufen entdeckte. Heute ist er nicht nur begeisterter Langstreckenläufer, sondern auch Vorsitzender des VfL Waldbreitbach.
V
iele kennen das Problem: In der Jugend treibt man Sport, fühlt sich fit. Und dann, plötzlich, kommen viele Dinge, die einen vom Sport abhalten. Karriere, Familie, Verpflichtungen so weit das Auge reicht. Und irgendwann meldet sich nicht mal mehr das schlechte Gewissen, der innere Schweinehund ist stärker denn je. So ähnlich ging es auch Wolfgang Bernath. Doch dann kam der Tag, an dem er seine alten Laufschuhe doch noch einmal auspackte – und die Liebe zum Laufen entdeckte. Bernath: „Laufen macht sehnsüchtig.“ ls ich plötzlich nicht mehr in meine Hose Größe 48 passte und auf 172 cm Körpergröße 80 Kilogramm verteilte, war mir klar: So kann es nicht weitergehen“, erinnert sich Wolfgang Bernath. ichtig los ging 2001 als Wolfgang Bernath seine heutige Frau Elke kennen lernte und zu ihr und ihren Kindern von Koblenz nach Waldbreitbach zog. Die Kinder waren aktiv im VfL Waldbreitbach – und dort gibt es einen Lauftreff. Die optimale Gelegenheit für Wolfgang Bernath, Struktur i n s e i n ge r a d e w i e d e r begonnenes Lauftraining zu bringen. Von hier an ging alles ganz schnell. „ D i e Ka m e r a d e n d e s Lauftreffs überredeten mich dazu, an einem Volkslauf teilzunehm e n . „ D e n e r ste n
überlebte ich zu meinem eigenen Erstaunen, und wurde nicht mal Letzter!“ ngestachelt vom eigenen Erfolg und den Überzeugungskünsten seiner Freunde im Lauftreff folgten 2002 der Löwenburglauf, der Drachenlauf und schließlich im Dezember der Siebengebirgsmarathon. „Es gab eine Cup-Wertung, bestehend aus den bereits absolv i e rte n L ö we n b u rg - u n d D r a ch e n l a u f s ow i e d e m S i e b e n ge b i rg s marathon. Ich fühlte mich fit wie noch nie und dachte mir: Na los, die Medaille s ch n a p p st d u d i r ! “ , e r z ä h l t Wolfgang Bernath. „Es hat mich einige Überwindung gekostet, mich anzumelden. Und der Lauf selber war dann unglaublich hart.“ Aber er wurde erfolgreich absolviert und markierte den Beginn einer bis heute a n d a u e rn d e n M a ra t h o n karriere.
A
Erfahrungen teilen
„A
Wolfgang Bernath lädt ein zum Malberglauf am 14. August
Seite 28
Der Rheinländer · August 2009
Foto: Guido Simons
R
n den folgenden Jahren habe ich an diversen Läufen teilgenommen und mir Ziele gesetzt, welche Zeiten ich unterbieten möchte. 3:30 Stunden war eine magische Grenze.“ Diese fiel dann endgültig im November 2005 in Palermo. Zeit für neue Ziele. Seither gibt Wolfgang Bernath Laufinteressierten einen Einblick in das Geschehen auf und neben der Strecke. Er schreibt für marathon4you und hat auch auf seiner eigenen Homepage reichlich Berichte und Impressionen zusammengetragen. Zu diesem Zweck führt er auf seinen Läufen immer eine Kamera mit sich. „Die Zeit tritt natürlich automatisch in den Hintergrund, jedoch ist es schön, seine Erfahrungen zu teilen und auch ein Feedback zu erhalten.“ eben dem aktiven Laufen, organisiert Wolfgang Bernath auch noch den Malberglauf, der über sechs Kilometer und 370 Höhenmeter führt und sich 2009 zum 10. Mal jährt (siehe auch Veranstaltungshinweise). Und dann ist da noch die Arbeit als Vorsitzender des VfL Waldbreitbach. Seit Januar 2004 hat Wolfgang Bernath diesen Posten inne – selbstverständlich ehrenamtlich – und ist stolz auf das breite Angebot, welches der VFL zu bieten hat.
„I
N
VFL WALDBREITBACH Der VFL versteht sich als Verein der gesamten Verbandsgemeinde und hat mehr als 700 Mitglieder. •Lauftreff und Nordic-Walking-Treff auch für Nicht-Vereinsmitglieder •diverse Kursangebote, u.a. Yoga und Inliner-Sicherheitstraining •MTT: Medizinische Trainingstherapie in Zusammenarbeit mit der Westerwaldklinik •Turnen, Leichtathletik und Tischtennis •weitere Informationen unter www.vfl-waldbreitbach.de, www.malberglauf.de, www.bernath.info, www.staffelmarathon.info
Grüntöne in Garten und Genen von Bernd Zimmermann
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Als ob es gelte, dies zu beweisen, begann der Künstler Hardy Rieger nach dem Tode seines Vaters Walter Rieger, dem Pionier der Bundesgartenschau, die Lust an der Gartengestaltung zu entdecken. So entstand ein kleines Paradies in St. Katharinen, das kürzlich sogar im Fernsehen zu bewundern war. a s Pa r a d i e s i n St . Katharinen liegt so versteckt im Brochenbach, einem Z u b r i n ge r z u m R h e i n ste i g , dass es selbst im Dorf kaum jemand kennt. Hier lebt Hardy Rieger, 1947 geboren in Landau in der Pfalz, mit seiner Fra u M a rg r e t . G a rte n b a u experten ist der Name Rieger in Kombination m i t d e r O rt s a n ga b e Landau ein Begriff: Walter Rieger hatte 1949 die U r- B u n d e s ga rte n s ch a u in Landau organisiert und war von 1950 bis 1972 prominenter G a rte n d i r e k to r i n B a d e n -
D
Baden. Bis zu dessen Tod im Jahre 1982 schien nichts darauf hinzudeuten, dass sich Sohn Hardy ebenfalls einmal für Gartenbau interessieren würde. Er machte eine Drucker- und Schriftsetzerausbildung, studierte an der Fachhochschule Köln Kunst und Design, betrieb eine grafische We r kst a t t , a r b e i te te u n te r a n d e r e m a l s Fo to g r a f u n d Redakteur. Seit seinem 50. Geburtstag tritt er ausschließlich als Künstler auf und stellt bis heute seine „Digital ArtCollagen“ aus. war dann auch d a s J a h r, i n dem er und seine mittlerweile vierköpfige Familie nach St. Katharinen fanden. Im Bro-
1982
Hardy Rieger f liehen. Aus dem Häuschen wurde ein Haus und aus dem G r ü n e n e i n r o m a n t i s ch e r Waldgarten „mit Hunderten von Grün-Abstufungen“. Dazwischen stecken einige Jahre Gartenplanung und -arbeit. Dabei ist Rieger von seinem Vater gar nicht an die Gartengestaltung herange f ü h rt wo r d e n . Un d b e s o n d e r e b o t a n i s ch e Kenntnisse besaß er ebenfalls nicht, geschweige denn die handwerklichen Fähigkeiten, ohne die selbst Schrebergärtner beim Säen und Pflanzen
Paradies in St. Katharinen
Seite 30
Der Rheinländer · August 2009
chenbach stand ein kleines, h ö l z e rn e s Wo ch e n e n d h ä u s chen im Grünen – hervorrage n d d a z u ge e i g n e t , d e m Kölner Großstadtleben zu ent-
Foto: SWR
botanisch!
Im Wintergarten sitzt das Double aus Wachs.
B
W
natürlich echt aus, dass man es kaum glauben mag. Diesen Eindruck vermittelt auch der Garten, in dem Hardy Rieger nichts dem Zufall überlässt. Als er den Eindruck gewonnen hatte, dass seine Komposition aus Bäumen, bunten Blüten, g r ü n e n P f l a n z e n , K r ä u te r garten, Gemüsebeet, Teichen, Feuchtbiotopen, verschlunge-
nen Wegen und Sitzplätzen gelungen war, meldete er den Garten schließlich beim Wettbewerb „Gartenzauber 2009“ des SWR an: „Ich wollte einfach wissen, wie das bewertet wird“, erklärt Rieger seine Motivation. Er überzeugte die Experten – schaf f te es auf Anhieb unter die zehn Finalisten des Wettbewerbs.
Foto: SWR
nicht auskommen. „Aber die Gene schlagen jetzt durch. Je älter er wird, desto ähnlicher wird er seinem Vater“, erklärt Frau Margret. So wurden die Riegers schnell Stammkunden beim ortsansässigen Gartenund Landschaftsbauer Till Aufdermauer, von dem sie Pflanzen und Blumen beziehen. ei der Konzeption des Gartens führte Hardy Regie – seine Frau, eigentlich Kinderärztin, fühlte sich wohl bei der Ausführung: „Er ist der Kreative, der Künstler, der Planer, und ich helfe ihm gern bei der Umsetzung.“ Dass er nur selten selbst zur Harke greift, hat noch einen weiteren, triftigen Grund: Bei einem lebensgefährlichen Motorradunfall verlor er ein Bein. Als er wieder genesen war, bestellte er für seine Frau beim Kölner Künstlerkollegen Tom Aust ein Double aus Wachs: „Falls so etwas noch einmal passiert, hast Du mich immer noch einmal im Original.“ ie für alles, was im G a rte n d e r R i e ge r s blüht, rankt und gedeiht, fand er auch für die Wachsfigur einen idealen Platz: Sie sitzt gemütlich im Wintergarten, liest ein Buch und sieht so
„GARTENZAUBER“ IM FERNSEHEN Weitere Informationen mit Diashow und Videoclip des Fernsehbeitrages finden Sie auf der Website www.swr.de (Menüpunkt „Ratgeber/Garten“). Zum Fernsehbeitrag im Archiv gelangen Sie so: Geben Sie auf www.swr.de die Worte „Hasselbach St. Katharinen“ in das Suchfeld links ein. Auf der folgenden Seite wählen Sie den ersten Treffer aus. Klicken Sie dann rechts auf den Eintrag „Zum Video“ (im Kasten „Beitrag zum Sehen“). Der Beitrag über die Riegers und ihren Garten beginnt nach den ersten beiden Sendeminuten.
Der Rheinländer · August 2009
Seite 31
genießen!
I
Der Bungertshof würzt auch mit Kultur Bungertshof in Königswinter-Oberdollendorf von Thorsten Herrig
ch kam zu diesem Job wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde“, berichtet Ste p h a n L a u fe n b e rg r ü ck blickend. Der Koch, der sein Handwerk im traditionsreichen Hotel Königshof in Bonn erlernte, sammelte zuvor Erfahrung als Küchenchef in verschiedenen Häusern – unter anderem in der Dominikanischen Republik. ch stamme aus einer G a st r o n o m e n fa m i l i e hier in Oberdollendorf. Mein Vater leitete bis Mitte 2003 das „Weinhaus zur alten Mühle“. F ü r m i ch wa r i m m e r k l a r : Wenn ich mal ein eigenes Haus f ü h r e n m ö ch te , d a n n d e n Bungertshof!“ Und im September 2008 tat sich plötzlich und ü b e rra s ch e n d ge n a u d i e s e Möglichkeit auf. Ein neuer Pächter für das traditionsreiche Gasthaus wurde gesucht. „Das Konzept stand, einige Events waren schon geplant, ich musste mich also schnell entscheiden und den Betrieb sozusagen „laufend“ übernehmen.“ Das tat Stephan Laufenberg. Und so leitet er nun seit beinahe einem Jahr „seinen“ Bungertshof. In dieser Zeit hat sich das Haus in vielerlei Hinsicht einen guten Ruf erarbeitet. Zum einen ist da die Küche, in der Stephan Laufenberg gemeinsam mit einem z we i te n Ko ch n e b e n gutbürgerlicher Brauhausküche auch Medite rra n e s u n d Re g i o nales anbietet. „Wir wechseln die Karte recht häufig, bieten neben den Klassikern auch eine saisonale Küche an. Besonders beliebt, neben den fast schon berüchtigten Schnitzeln, sind d e r z e i t d i e F l a m m k u ch e n . A b e r a u ch d i e
„I
Aktionsgerichte, wie das Holzfällersteak am Montag erfreuen sich großer Beliebt heit.“ Wichtig ist dem Koch, dass auch der späte Gast nicht hungrig nach Hause geschickt wird: „So lange ich da bin, bekommen meine Gäste auch etwas zu essen.“ Neben B i e r u n d S o f t d r i n ks wird gerne ein guter We i n ge r e i ch t . I n te r nationale Weine sind dabei ebenso auf der Karte zu finden, wie lokaler Wein des Weinguts Blöser. D e r b e s o n d e r e C l o u : Vo m B i e rga rte n i m Bungertshof kann der Gast seinen Blick über die dazugehörigen Weinberge schweifen lassen.
Mixtur der Events
Seite 32
Der Rheinländer · August 2009
ie bunt gemischten kulturellen Veranstaltungen sind ein weiteres Markenzeichen für den Bungertshof. Konzerte, Comedy oder Kabarett: Sie alle finden Platz und ein geneigtes Publikum in Oberdollendorf. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine namhafte Rockband Station im Bungertshof macht oder ein lokaler Künstler. Bereits eine Stunde vor Beginn des Events, normalerweise um 19:00 Uhr, öffnet d e r B u n ge rt s h o f d i e P fo rte n d e s Ve r a n staltungssaales. So haben die Besucher ausrei-
D
Gemütliches Ambiente innen …
Internationale Künstler auf der Bühne
… und draußen im Biergarten
chend Zeit, sich vor der Bühnenshow ordentlich zu stärken. Hierbei können sie meist aus der kompletten Speisekarte auswählen, nur bei einigen Konzerten gibt es Fingerfood für die Gäste. inden im großen Saal des Bungertshof keine Konzerte statt, so bietet er Raum für Feiern aller Art. Bis zu 120 Personen finden hier Platz. Als besonderen Service bietet Stephan Laufenberg ein „Rundum-sorglos-Paket“ an. „Wir kümmern uns auf Wusch um alles: Catering und Service natür-
lich, aber auch für die Unterhaltung sorgen wir gerne. Bands oder Unterhaltungskünstler, was der Kunde sich wünscht, besorgen wir!“, vers p r i ch t d e r G a st r o n o m . D i e s e n Service e x p o rt i e rt Ste p h a n Laufenberg sogar. Gemeinsam mit dem Bürgerhaus Aegidienberg werden Feiern organisiert, geplant und durchgeführt, auch hier mit dem „Rundum-sorglosPaket“ für bis zu 500 Personen. Der Bungertshof, Heisterbacher Str. 149, 53639 Königswinter, www.bungertshof.de
F
KL
Der Rheinländer · August 2009
Seite 33
damals!
Kleine große Liebe zu Ariendorf Helmut Thielen aus Köln erinnert sich an die Ariendorfer Kirmes vor 50 Jahren
D
Fotos: privat
Einheimischen – auch für meine zahlreichen Der geneigte Leser wird fragen: Was macht ein 1950 geborener und überzeugter Kölner Vettern und Cousinen – der Höhepunkt im Jahr. in Ariendorf? Nun: ich bin tatsächlich der Der veranstaltende Junggesellenverein formierte sich lange vor dem letzten Wochenende im erste Kölner, ja der erste „Städter“ überhaupt in Au g u st , d e n n H a u p t m a n n , Ka s s i e r e r u n d unserer Familie! Mütterlicherseits komme ich Schriftführer wurden gewählt, die Posten von aus – Ariendorf. Bis zu meinem 14. Lebensjahr L e u t n a n t , S ch we n k f ä h n habe ich die Ferien ausschließlich in Ariendorf rich, Kirchenfähnrich und „ D o k to r “ w u r d e n e r ste i verbracht. gert. Besonders beliebt war Schon als Kleinkind sagte der Posten des „Doktors“: man mir nach, dass ich, Der hatte keine Verantnach Zugfahrt bis Linz und wortung, ging mit seinem dann mit dem Bus Richtung Stöckchen und der MediAriendorf beim Anblick des zinf lasche in der letzten dortigen BahnwärterhauReihe des Zuges und wurde ses (was es heute nicht d a n n ge r u fe n , we n n e s m e h r g i b t ) i n Fr e u d e n e i n e m d e r J u n g ge s e l l e n geheul ausgebrochen sein schlecht wurde. soll. Später verband mich Das jüngste Mitglied im nicht nur meine GroßmutHelmut Thielen mit ca. fünf Jahren beim J u n g ge s e l l e n ve r e i n vo n ter, Langenfelds Susanna, Fändelschwenken auf dem Hof Muders.. Ariendorf musste zum Aufmit Ariendorf, sondern vor t a k t d e r K i rm e s , d e m allem ein „Klangkörper“: Fackelzug am Samstagabend, die Vereinsfackel das Tambourkorps „Rheingold“ von 1926. tragen. Das ist ein hölzerner Kasten auf einem Die Märsche des Tambourkorps waren Musik in Stil, und auf dem durch eine Kerze beleuchtetem meinen Ohren, und zur Ariendorfer Kirmes lief Glas steht der Wahlspruch des Vereins: „Mensch ich mit jeden „Zug“ mit. Und wenn dienstags abends die Musik mit dem neuen Königspaar im sei helle – bleib Junggeselle!“ Markenweg Richtung Bad Hönningen verAm Sonntag vor dem ersten Zug durch die Stadt schwand und das strenge Regiment meiner wurde der Ehrenkranz aus Tannengrün gebunGroßmutter mich ins Bett zwang, dann hat es den, den die Ehrenjungfrauen beim Krönungsauch schon mal ein paar Tränchen gegeben. zug um das Schützenkönigspaar herum tragen. Die Ariendorfer Kirmes in den fünfziger und zu Am Samstagmorgen der Kirmes wurden junge B e g i n n d e r s e ch z i ge r J a h r e wa r f ü r d i e Birken im Ort verkauft und als Schmuck an den
Häusern aufgestellt. Wir Kinder sind „Blome plöcke“ gegangen, und mit diesen Blüten wurden sonntags morgens die Straßen geschmückt, denn nach dem Wecken um 6 Uhr mit der Blasmusik und der Messe um 8 Uhr zog ab 9 Uhr die Prozession mit dem Allerheiligsten durch den Ort. Nach der Totenehrung und der Kranzniederlegung am Denkmal traten die Jung-
chen gebracht wurde. Was für uns als Kinder das größte war: den grünweißen Schemel zu tragen, auf dem der Fändelschwenker seiner Arbeit nachging. Die beiden Kinder mit dem Schemel durften mit im Zug gehen, vor der letzten Reihe mit dem „Doktor“ in der Mitte. War man dabei, war man „stolz wie Bolle“: wir haben uns wirklich um diese Aufgabe gerissen. D i e Ve r a n t wo rt l i chen im Junggesell e n ve r e i n s o rg te n dafür, dass der Zug pünktlich um 10 Uhr zur „Biermusik“ eintraf. Das Zelt war in diesen Jahren stets „ r a m m e lvo l l “ . D i e meisten Leute hatten damals nicht viel Geld. Für die Kirmes w u r d e r e ge l r e ch t ge s p a rt , u m s i ch einen Krug Bier oder eine Flasche „Hönninger Schlossberg“ Ariendorfer Kirmesgesellschaft vor dem Zweiten Weltkrieg. Schützenkönigin ist Helmut Thielens leisten zu können. spätere Tante Lotte Langenfeld geborene Conrad. Wir Kinder bekamen auch schon mal von gesellen vor der Kirche an (die es heute auch Onkel oder Tante „Kirmesgeld“, das wir natürnicht mehr gibt), und für den Pastor wurde die lich gleich in Süßigkeiten oder in eine Fahrt mit Fahne geschwenkt. Es folgte ein kleiner Zug der Schiffschaukel investierten. durch den Ort, dann ging es ins Zelt. Aber nur Stieg die Stimmung auf der „Biermusik“ so langkurz: um 14 Uhr folgte eine Andacht in der sam auf den Höhepunkt, setzte die Blasmusik Kirche, dann ging es wieder mit der Musik ihre stärkste Waffe ein: ein Tanzlied inklusive durch den Ort und anschließend zum Tanz. Polonaise. Es entwickelte sich ein TanzverDer Montag war auf der Ariendorfer Kirmes vor gnügen, bei dem auch schon mal der Partner rund 50 Jahren der Tag der Tage. Grund: die gewechselt wurde. Irgendwann setzte sich die „Biermusik“, die wohl ausgelassenste TanzverBlasmusik an die Spitze der Tanzenden und anstaltung des gesamten Festprogramms. Aber machte einen Umzug durch das Dorf, auch mal vor dem Vergnügen hieß es zunächst: heilige durch eine der Ariendorfer Gaststätten. Kam der Messe um 8 Uhr. Es folgte der Marsch durchs Zug wieder zur Biermusik, mussten die Paare Dorf, wobei Hauptmann und Leutnant ein Ständüber Tische als Hindernisse klettern oder die
Gynäkologische Praxis in Bad Honnef Nach langer Tätigkeit in einer Gemeinschaftspraxis, arbeite ich seit diesem Jahr in meiner Privatpraxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Bad Honnef. Gerne möchte ich Sie als Patientin begrüßen.
DIANA JUNG Weyermannallee 11 53604 Bad Honnef Telefon 0 22 24 - 9 60 15 50
Der Rheinländer · August 2009
Seite 35
damals! Männer die Frauen auf dem Rücken in den Saal Beim Königszug wartete der König ganz oben im hineintragen. Mit aufgekrempelten HosenDorf an der alten Mühle, umringt von Ehrenbeinen, wobei auch so manche modische Langkranz und Ehren-Jungfrauen. Der Tambourzug holte die Königin zu Hause ab, nach der Unterhose zum Vorschein kam. Ein harmloses Zusammenführung des Paares ging es mit Vergnügen, bei dem auch die Kinder dabei sein durften. Bei den AbendverM u s i k d u r ch s D o rf , b e i anstaltungen hatten wir aber Königin und König gab es ein im Bett zu sein. Ständchen, dann ging es zur großen Treppe vor der PfarrDer Dienstag, sie ahnen es kirche, wo sich das Königssicher schon: heilige Messe u m 8 U h r, a n s ch l i e ß e n d paar mit allem was dazuFändelschwenken und Umgehörte fotografieren ließ. zug durchs Dorf. Nach dem Im Zelt folgte der Königswalzer, mit dem das Königspaar, M i t t a ge s s e n g i n g e s a m Ariendorfer Bach entlang in natürlich umringt von den den Wald, wo das KönigsEhrenjungfrauen mit Kranz, schießen stattfand. War der den Königsball eröffnete. Als Vogel gefallen, ließ man den Kind vor fünfzig Jahren war ich da nicht mehr dabei. König hochleben und seine Meine Oma hatte mich schon Königin bestimmen. Manchins Bett gesteckt, wo ich mal drängte die Zeit, denn nicht, wie zu Hause in Köln, bis zum Königszug um 18 Uhr fuhr die designierte bis zum einschlafen Schäfchen, sondern die vorbeifahKönigin mit ihrer Mutter renden Güterzüge zählte. nach Linz oder Neuwied, um Ariendorfer Kirmes ‘59: Fähnrich Kindlings ein der Würde entsprechenKirmes in Ariendorf 2009: Werner auf dem begehrten Höckchen. 28.-31. August des neues Kleid zu kaufen.
Inserenten in dieser Ausgabe Liebe Leser, nachfolgende Inserenten haben diese Ausgabe des RHEINLÄNDER unterstützt und möglich gemacht. Bitte beachten Sie unsere Partner aus Handel, Gewerbe und Dienstleistungen. Ärzte, Gesundheit Diana Jung, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Bad Honnef Fachpraxis für Podologie Rose-Marie Mandelkow, Bruchhausen Automobile, Zubehör Glastec, Autoglasmontage, Rheinbreitbach und Asbach Weissenfels Karosserie-Lackier-Technik, Asbach Dienstleistungen Aroma-Atelier, Linz Geschirrbörse Hoffmann, Vettelschoß Kunstkampfakademie Josef Schoop, Asbach mvm Baumaschinen, Neuwied Privat-Brauerei Steffens Vertriebsgesellschaft, Linz Rheinischer Lesezirkel, Unkel Rita Weißenfels, Ernährungsberatung, Leubsdorf Wäscherei Velten, Bad Hönningen Einzelhandel Becker`s Hofladen, Obst und Gemüse, Rheinbrohl Buchhandlung Karl Werber, Bad Honnef Heider Wohnambiente, Königswinter-Ittenbach Karins Blumen-Studio, Bad Honnef Musikhaus Hommerich, Unkel Raumconcept, Bodenbeläge und Raumgestaltung, Bad Honnef Tatoli-Naturstein, Kalenborn Weingut Scheidgen, Hammerstein Gastronomie/Hotels/Cafés Bäckerei und Café Knäpper, Unkel Café Schmidt, Rheinbrohl Hotel-Restaurant Zur Post, Waldbreitbach Im Bauernstübchen, das urige Gasthaus, Rheinbrohl-Arienheller Leyscher Hof, Hotel-Restaurant-Cafe, Leutesdorf Nassen`s Mühle, Cafe-Restaurant, Waldbreitbach Nattermann`s Restaurant, Kalenborn Neue Rheinterrasse, Cafe-Restaurant, Bad Hönningen
Seite 36
Der Rheinländer · August 2009
Pommes Bude, Linz Rheinhotel Schulz, Unkel Steffens-Brauereischänke, Kasbach Handwerk Erika Aufdermauer, Baumschulen, Gartengestaltung, Ockenfels Till Aufdermauer, Garten- und Landschaftsbau, Ockenfels Klaus Schreinerei Böcking, Linz Braun, Heizung/Sanitär, Leubsdorf Dachdeckermeister Hartmann, Neustadt/Wied Schoop, Schlosser- & Schmiedearbeiten, Bruchhausen Zimmerei Römer, Neustadt-Rotterheide Zimmerei & Holzbau Schneider, Leubsdorf Erik Schneider, Bedachungen, Leubsdorf Siebertz Elektro-Meisterbetrieb, Erpel Joachim Stanowski, Elektroinstallation, Hammerstein Immobilien Konzen-Immobilienvermittlung, Leubsdorf Industrie Basalt-Actien-Gesellschaft, Linz Kunst, Kunsthandwerk, Galerie Galerie Schuch Art + Basalt, Linz Museen, Ausstellungen, Veranstaltungen Gustls Krippenwelt, Waldbreitbach Hachenburger Brauer-Power, Vorteil-Center, Asbach Mai Musik Marathon 2010, Bad Hönningen Touristinformation Remagen RömerWelt, Arienheller Rechtsanwälte/Steuerberater Diller, Schneider & Oepen Steuerberater, Linz Paul & Haltenhof, Rechts- und Fachanwaltskanzlei, Linz Werbung Bündgen Werbung, Rheinbrohl Marwin online, Werbeagentur, Bad Honnef
ausgewählt!
Veranstaltungen im
20:00 Uhr
August
Samstag, 1. August Königswinter-Oberdollendorf | Bungertshof, Heisterbacher Str. 149 The Sparc feat. Schmitz „Rock mit Schmackes“ Fans von Metallica, Fury In The Slaughterhouse, Toto und Eagles kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Eintritt: VVK & AK p 10 Info-Tel: 0 22 23 / 27 9763
10:00 bis 18:00 Uhr
14:30 bis 17:30 Uhr
ganztägig
ganztägig
Bad Hönningen | Café Restaurant Neue Rheinterrasse, Rheinallee am KD-Anleger American Barbecue Info-Tel: 0 26 35 / 15 85 Bad Hönningen | Fußgängerzone Kinderfest - Ein Fest für und mit Kindern. Mit vielen Spielen, Attraktionen und Spaß für die ganze Familie. Info-Tel: 0 26 35 / 22 73 auch Sonntag, 2. August
10:00 bis 12:30 Uhr
KL
Samstag, 1. August Königswinter | Park von Haus Bachem, Drachenfelsstr. 4 8. Königswinterer Kunsthandwerkermarkt 40 ausgebildete Künstlerinnen und Künstler stellen ihr Handwerk vor Eintritt frei, auch Sonntag, 2. August
Sonntag, 2. August Königswinter-Oberdollendorf | Brückenhofmuseum, Bachstr. 93 Die Familienausstellung „Eisenbahnen im Siebengebirge“ + „350 Jahre Bruderschaften“ Eintritt frei, www.brueckenhofmuseum.de
Dienstag, 4. August Bad Honnef-Rhöndorf | Adenauerhaus, Konrad-Adenauer-Str 8 c Kinderferienprogramm – Die Kindheit Adenauers Alter 6-10 Jahre, max. 10 Teilnehmer Teilnahme kostenlos Info-Tel: 0 22 24 / 92 12 34 und besucherdienst@adenauerhaus.de
ausgewählt! Donnerstag, 6. August ab 18:00 Uhr Bad Hönningen | Bunnetor, Beginn der Fußgängerzone Bunnefest - Mit 3 Nejern un en Bunn, die mit Live-Musik für Unterhaltung sorgen. Info-Tel: 0 26 35 / 22 73
20:00 Uhr
Freitag, 7. August Unkel | Altes Rathaus der Stadt Unkel, Linzer Straße 2 Leonhard Reinirkens zum Geburtstag Vorstellung des Geschichtsboten „Leonhard Reinirkens: In Unkel leben und sterben, was sonst?“, außerdem Ausstellung mit Bildern von Leonhard Reinirkens. Info-Tel: 0 22 24 / 93 14 10
14:00 Uhr
10:00 bis 18:00 Uhr
20:00 Uhr
Kasbach | Steffens Brauereischänke im Kasbachtal Benefizkonzert „Musik gegen Gewalt in Schulen“ Es spielt Michael Hommerich aus Unkel mit der Band 'Chant-all'
17:00 Uhr
Rheinbrohl | Römerwelt, Arienheller 1 Offene Weinprobe im römischen Ambiente Die Loreley (Angelika Stein) und die Mittelrheinweinkönigin Gabi Emmerich werden erwartet. Eintritt inklusive Wein und Museumsbesuch p 9,50 Info-Te.: 0 26 35 / 92 18 66 www.roemer-welt.de
20:00 Uhr
August
Samstag, 8. August Königswinter-Oberdollendorf | Bungertshof, Heisterbacher Str. 149 Thomas Heinen „Unplugged“ Umsonst & Draußen Thomas Heinen spielt mit seiner Gitarre unplugged im Biergarten des Bungertshofs. Bei schlechter Witterung wird das Konzert in den großen Saal verlegt. Eintritt frei, Info-Tel: 0 22 23 / 27 9763
14:30 bis 17:30 Uhr
9:45 bis 15:00 Uhr
19:00 Uhr
Samstag, 8. August Königswinter | Siebengebirgsmuseum, Kellerstr. 16 Historische Wanderung: Der Drachenfels Kostenbeitrag: p 9 (inkl. Teilstrecke Zahnradbahn), Info-Tel: 0 22 23 / 37 03 Sonntag, 9. August Königswinter-Heisterbacherrott | Haus Schlesien, Dollendorfer Str. 412 Sommer- und Stiftungsfest Haus Schlesien Mit Musik, Kinderprogramm, Grill und mehr. Museum den ganzen Tag geöffnet. Eintritt ins Museum frei, Info-Tel: 0 22 44 / 88 60 oder www.hausschlesien.de Königswinter-Oberdollendorf | Brückenhofmuseum, Bachstr. 93 Die Familienausstellung „Eisenbahnen im Siebengebirge“ + „350 Jahre Bruderschaften“, Eintritt frei www.brueckenhofmuseum.de
Mittwoch, 12. August Königswinter | Drachenfelsbahn, Talstation Königswinter „Als Steinmetz am Drachenfels“ Werken und Wandern für Kinder von 8 bis 12 Jahren, Kostenbeitrag: p 15 (eintägige Veranstaltung) Info-Tel: 0 22 23 / 90 19 70 auch Donnerstag, 13. August 2009 Donnerstag, 13. August Bad Hönningen | Gemeindezentrum St. Peter und Paul, Kirchstraße Bildervortrag „Peru, Guatemala, Vietnam“ Günther Thiermann, den seine Projekte in viele Länder der Erde führten, zeigt einen interessanten Bildervortrag über Peru, Guatemala und Vietnam. Info-Tel: 0 26 35 / 22 73
ausgewählt! 10:00 bis 13:00 Uhr
20:00 bis 24:00 Uhr
Donnerstag, 13. August Bad Honnef-Rhöndorf | Adenauerhaus, Konrad-Adenauer-Str. 8 c Kinderferienprogramm – Bundesrepublik kreativ Kunstworkshop im Adenauerhaus Alter 6-10 Jahre, max. 16 Teilnehmer Teilnahme kostenlos Info-Tel: 0 22 24 / 92 12 34 und besucherdienst@adenauerhaus.de Bad Honnef | 7 Mountains Music Night im Rahmen der langen Einkaufnacht/Sommernacht. 11 Bands in 11 Kneipen, Cafés und Restaurants für einmalig p 5 Eintritt. Eine Liste der teilnehmenden Bands und Gastronomiebetriebe finden Sie unter www.7mmn.de
7 MOUNTAINS MUSIC NIGHT Am 14. August findet in Bad Honnef die 7 MOUNTAINS MUSIC NIGHT unter der Schirmherrschaft d e r B ü rge rm e i ste r i n , Frau Wally Feiden, im R a h m e n d e r l a n ge n Einkaufsnacht statt. 11 Kneipen, Cafés und Re st a u r a n t s b i e te n L i ve - M u s i k , der Eintrittspreis beträgt einmalig p 5 (p 4 VVK). Von der Straßenbahnendhaltestelle pendelt im Viertelstundentakt ein Besuchershuttle in die Innenstadt und zum Tagungshotel. Der Abend wird eröffnet um 19 Uhr mit dem Konzert einer Honnefer Schülerband auf dem Markt, danach beginnt um 20 Uhr zeitgleich in allen Spielstätten die Live-Musik bis 24 Uhr. Im Tagungshotel am Limbicher Weg wird die Partynacht bis mindestens 1 Uhr verlängert. Aus dem Grundgedanken, Musikinteressierten und Musikern einen persönlichen Kontakt zu e rm ö gl i ch e n , s ow i e u m d e n E i n t r i t t s p r e i s erschwinglich zu halten, entstand die Idee der Musikerpatenschaf t. Für p 150 (einheitliche Musikergage) kann jeder musikalisch Interessierte und gesellschaftlich Engagierte die Patenschaft über einen der 36 Musiker übernehmen. In jeder teilnehmenden Live-Spielstätte ist ein Tisch für Paten und Musiker reserviert. Die Veranstaltung wurde privat von dem Musiker Helge Kirscht in Zusammenarbeit mit vielen Gastronomen, Sponsoren sowie dem Centrum e.V. Bad Honnef organisiert. Der Nachwuchs der Honnefer Musikschule wird ebenfalls von dem Abend profitieren, da von jeder Karte aus dem VVK 50 Cent für die Nachwuchsförderung gedacht sind. Weitere Infos unter http://www.7mmn.de
August
ausgewählt! 18:00 Uhr
Freitag, 14. August Bad Hönningen | Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul, Kirchstraße Konzert des staatlichen Kinder- und Jugendchor Orenburg Geistliche Musik, Klassik, Oper, Folklore und moderne Musik Info-Tel: 0 26 35 / 22 73
Samstag, 15. August Bad Hönningen | Café Restaurant Neue Rheinterasse, Rheinallee am KD-Anleger Südseeabend am Rhein Info-Tel: 0 26 35 / 15 85
ab 18:30 Uhr Hausen/Wied bei Waldbreitbach | Skihütte Malberg 10. Malberglauf Berglauf über ca. 6 km, +370 Höhenmeter, -100 m Hd Voranmeldungen sind bis Dienstag, 11. August 2009, 24 Uhr, möglich. Nachmeldungen am Wettkampftag nur bis 17.30 Uhr plus p 2 Nachmeldegebühr Anmeldung unter www.malberglauf.de
19:00 Uhr
Waldbreitbach | Wiedufer Wied in Flammen Großfeuerwerk, Livemusik, Fackelzug uvm. www.wied-in-flammen.de
18:00 Uhr
Königswinter-Heisterbacherrott | Gelände am Weiher hinter dem Haus Schlesien Party pur am Weiherstrand - mit Claudia Rohland, Achim Klasen u.v.m. Sonntag: großer Familientag mit Attraktionen für die ganze Famile sowie Speisen und Getränken zu zivilen Preisen, auch 16. August
12:00 bis 15:00 Uhr
15:00 bis 19:00 Uhr
Samstag, 15. August Leutesdorf | Im Künstlergarten des Galerie-Café Marienburg Sommerrefugium der WeinSteig-Winzer Info-Tel: 0 26 31 / 7 29 22
9
Sonntag, 16. August Königswinter | Steigenberger Grandhotel Petersberg Petersberger History Lunch – Köstlichkeiten aus Madagaskar Zu Ehren des Besuches seiner Exzellenzen dem Präsident der Republik Madagaskar, Herr Philibert Tsiranana und Frau Tsiranana im August 1962. Buffet p 39 pro Person Info-Tel: 0 22 23 / 740
ausgewählt! 14:00 Uhr
9:30 bis 11:30 Uhr
17:00 bis 19:00 Uhr
Sonntag, 16. August Königswinter | Siebengebirgsmuseum, Kellerstr. 16 Geologische Führung: Der Drachenfels Bitte mitbringen: festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung. Kostenbeitrag p 5 Anmeldung unter Tel: 0 22 23 / 37 03 Mittwoch, 19. August Königswinter | Treffpunkt: Mantelparkplatz Weilberg an der L268 Dollendorf-H´rott/ Bushaltestelle VVS-Weg Geführte Wanderung über den Nonnenstromberg Führung: Dr. Miriam Mews, Dipl.Biologin, Der VVS bittet um eine Spende von p 2 je Teilnehmer Info-Tel: 0 22 23 / 90 94 94
Hartmann
Anzeige
Donnerstag, 20. August Königswinter-Oberdollendorf | Laurentiusstr. 40 Jour Fix bei Ernemann Sander Interessenten am Werk Ernemann Sanders erhalten die Möglichkeit, vor Ort Einblick in seine Arbeit zu gewinnen. Infos und Anmeldung im Siebengebirgsmuseum, Tel: 0 22 23 / 37 03
Samstag, 22. August 2 ab 14:00 Uhr Bad Honnef | Insel Grafenwerth „R(h)einspaziert“ – Open-Air Festival Mit den Bands: Mayqueen, Mash Black, Current, Muphy’s Law, The Spoilt Moderation: Dr. Volkmar Kramarz Eintritt frei!, www.rheinspaziert.de
.
Wie unterscheidet man Fußpflege von med. Podologie? Die Ausbildung zum Fußpfleger oder med. Fußpfleger wird seit Jahrzehnten in unterschiedlichstem Umfang und Inhalt angeboten und durchgeführt. Die Bezeichnung med. Fußpfleger wird von vielen aus werbetechnischen Gründen, also zu Unrecht, verwandt. Die Ausbildungszeiträume schwanken von 3 Tagen bis zu ca. 6 Monaten (Teilzeit). Die Ausbildungsinhalte und damit verbundenen Kenntnisse sind z.B. für die kompetente Mitarbeit am Fuß des Diabetikers absolut unzulänglich. Die Ausbildung zur Podologin/zum Podologen dauert 2 Jahre (Vollzeit) in Theorie und Praxis, beinhaltet eine Zusatzausbildung für den diabetischen Fuß und schließt mit einem Staatsexamen ab. Der Gesetzgeber hat mit dem Podologengesetz die Ausbildungsinhalte und den Umfang als Referenzwert fixiert. Für den Patienten wird dadurch leicht ersichtlich, wer der kompetente Ansprechpartner für seine Fußprobleme ist. Jeder Patient kann durch die dann geschützte Berufsbezeichnung Podologin/ Podologe den benötigten Ansprechpartner aus den vielen zum Teil verwirrenden Berufsbezeichnungen für sich schnell und einfach herausfiltern. Der Podologe arbeitet neben zahlreichen Spezialtechniken wie Nagelkorrekturtechniken, Biomechanik, Orthosenherstellung und Nagelprothetik aktiv am Fuß des Diabetikers mit. Der Patient wird also die Podologin/den Podologen als kompetent einzustufen wissen. Werden die Kosten von den Krankenkassen getragen? Patienten mit Diabetis mellitus und Folgeerkrankungen können eine podologische Behandlung verordnet bekommen, wenn der behandelnde Arzt dieses befürwortet. Patienten mit eingewachsenen Nägeln und Folgeerkrankungen wie z.B. Eiter oder immer wiederkehrende Entzündungen, können eine podologische Behandlung bei ihrer Krankenkasse beantragen. Die podologische Behandlung kann nur nach Bewilligung durch die Krankenkasse mit dieser abgerechnet werden. Eine Information von Rose-Marie Mandelkow-Möller, Bruchhausen
ausgewählt! 15:00 Uhr
Samstag, 22. August Königswinter-Gratzfeld | Schwirzpohler Straße 11 Besuch der Oberhauer Sammlerscheune - Führung: Karl-Heinz Bluhm Info-Tel: 0 22 23 / 91 26 23
ab 15:00 Uhr Unkel | Eschenbrenderplatz/ Oberer Markt/Pützgasse Sommerfest Offene Backstube in der Bäckerei Knäpper, Tag der offenen Tür im Musikhaus Hommerich. Livemusik: Schülervorspiel der Keyboardund Gitarrengruppen Irish und Scotisch Folk der Band „Slainthe Mhath“ Rockband „Chant-all“ Der Rheinländer präsentiert: Unkel-Quiz, Ulli Martens Kunst am Ei. Info-Tel: 0 22 24 / 56 97 oder 0 22 24 / 7 79 65 12 15:00 bis 17:00 Uhr
Königswinter | Treffpunkt: Naturparkhaus Margarethenhöhe Sommer – spielend die Natur erleben Für Kinder von 3 - 6 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen. Kosten: p 2, Leitung: Christiane Guth, Dipl.-Biologin
August
Samstag, 22. August Bad Hönningen | Café Restaurant Neue Rheinterasse, Rheinallee am KD-Anleger Cocktail-Wochenende Info-Tel: 0 26 35 / 15 85
Einlass 18:30 Uhr
Bad Hönningen | Mehrzweckhalle Rudolf-Buse-Straße Artus Night - u.a. mit Jürgen Becker und Köbes Underground Info-Tel: 0 26 35 / 22 73 Rheinbrohl | Römerwelt, Arienheller 1 „Die Lebendige Antike in der RömerWelt“ Programm für Kinder zum Mitmachen. Info-Tel: 0 26 35 / 92 18 66 www.roemer-welt.de auch Sonntag, 23. August 2009
10:30 bis 12:30 Uhr
IJ
Sonntag, 23. August Bad Honnef | Treffpunkt: Annakapelle, Rommersdorfer Straße Kräuterwanderung um den Korfer Berg Wilde Zutaten Führung: Christiane Guth, Dipl.-Biologin Der VVS bittet um eine Spende von p 2 je Teilnehmer Info-Tel: 0 22 23 / 90 94 94
ausgewählt! Hauptstraße 10 (B42) · 56598 Hammerstein Telefon: 0 26 35 / 23 29 · Telefax: 0 26 35 / 60 82 www.weingut-scheidgen.de Individuell gepflegte Weine klassischer Rebsorten Eigene Sektherstellung im Champagnerverfahren Edle Destillate
Täglich Weinverkauf und Probe Ferienwohnung
20:00 Uhr
19:30 Uhr
15:30 bis 17:00 Uhr
Mittwoch, 26. August Leutesdorf | Leyscher Hof, August Bungert Allee 9 „Colinda“ spielt Cajun und Zydeco Musik zum Tanzen Eintritt p 18, Info-Tel: 0 26 31 / 77 96 48 Freitag, 28. August Unkel | Treffpunkt: Mariensäule, Rheinuferpromenade Historische Kinder-Stadtführung Kindgerechte Stadtführung mit ausgewählten historischen Figuren in bezaubernden Kostümen Kostenbeitrag: p 2 pro Kind Info-Tel: 0 22 24 / 93 14 10 Bad Hönningen | Ab Kristall RheinparkTherme - Rheinanlagen „Welcher Baum ist das?“ Führung in den Rheinanlagen Leitung: Revierförster Christoph Kirst, Veranstalter: Arbeitskreis Umwelt Info-Tel: 0 26 38 / 94 65 33
„Lass’ die Sonne in Dein Herz!“ Massagen ab s 25 Gutscheine und Termine nach Vereinbarung Tel: 0 26 44 - 60 13 10 In der Au 27 · 53545 Linz www.aroma-atelier.de
ausgewählt! 20:00 bis 22:00 Uhr
Freitag, 28. August Königswinter | Treffpunkt: Naturparkhaus Margarethenhöhe, Königswinterer Str. 409 „Wenn die Dämmerung kommt...“ Spannende Erkundungstour für Kinder an den Waldrand Leitung: Xenia Scherz, Dipl.-Biologin Kosten: p 1 für Kinder ab 6 Jahren, p 2 für Erwachsene Info-Tel: 0 22 23 / 90 94 94 oder info@naturpark-siebengebirge.de
Samstag, 29. August 17:00 bis Rheinbreitbach | ca. 3:00 Uhr 30. Parkfest in Rheinbreitbach, mit Frühschoppen, Trödelmarkt, Livemusik, Kinderprogramm und mehr. Infos und Programm: www.parkfest.info ganztägig
August 10:30 Uhr
14:00 bis 18:00 Uhr
Erpel | Bernd Walbrück, Jahnstraße „Tag der Offenen Gartenpforte“ Tauchen Sie ein in ein Meer von Blumen, das sich über mehr 3.000 m 2 erstreckt! Infos: www.weinfest-erpel.de
10:30 bis 12:30 Uhr
Königswinter | Treffpunkt: Naturparkhaus Margarethenhöhe, Königswinterer Str. 409 Wanderung mit Liedern im zentralen Siebengebirge Führung: Peter Karall, Landschaftswart/ Hans-Joachim Gardyan, OStD a.D. Der VVS bittet um eine Spende von p 2 je Teilnehmer Info-Tel: 0 22 23 / 90 94 94 oder info@naturpark-siebengebirge.de
Hammerstein | Dorfplatz Traditionelles Winzerfest mit reichlich Wein und guter Musik Info-Tel.: 0 26 35 / 42 05 bis Montag, 31. August
19:30 Uhr
19:00 Uhr
Wir sind umgezogen
Karins-Blumen-Studio Kreativität ist unserer Stärke Trauerfloristik · Dekorationen aller Art Hochzeit usw. Wir beraten Sie gern. Inh. Karin Vorrath 53604 Bad Honnef · Hauptstr. 65 Tel. 02224-10907 · Fax 10908 http://www.blumenstudio-Bad-Honnef.de
Sonntag, 30. August Buchholz | Treffpunkt an der Schranke zum Naturschutzgebiet Naturkundliche Wanderung im Buchholzer Moor Leitung: Immo Vollmer Info-Tel: Robert Klein, 0 26 83 / 41 61 oder www.anual-ev.de
Montag, 31. August Königswinter-Oberdollendorf | Bungertshof, Heisterbacher Str. 149 Brückenhofmuseum virtuell Vorführung des Internet-Bilderbuches Vorführung des virtuellen Brückenhofmuseums - insbesondere für alle ohne Internet-Anschluss Königswinter | Steigenberger Grandhotel Petersberg WissenschaftsFORUM – Das Phoenix Gespräch Vier bis fünf Gäste diskutieren mit Nina Ruge Fragen der Gesellschaft. Lassen Sie anschließend den Abend bei einem 3-Gang-Menü ausklingen. 3-Gang-Menü p 39 pro Person Die Teilnahme am Phoenix-Gespräch ist kostenfrei, Info-Tel: 0 22 23 / 740
ausgewählt! VERANSTALTUNGEN SEPTEMBER, VORANMELDUNG IM AUGUST NÖTIG!
9:00 bis 12:30 Uhr
9:00 bis 11:00 Uhr
9:30 bis 11:00 Uhr
Dienstag, 1. September Bad Honnef | Katholisch Soziales Institut, Selhofer Str. 11 Informationsveranstaltung zu Testamentsgestaltung, Patientenverfügung und Stiftungsgründung. Kompetente Referenten informieren. Teilnahme kostenlos, Anmeldung bis 15. August Frau Monika Witte, Tel: 02 21 / 20 102 43, E-Mail: witte@ksi.de Mittwoch, 2. September Königswinter Oberdollendorf | Weinhaus Lichtenberg, Heisterb. Str. 131 Beginn der Kursreihe „Du brauchst mich und ich kann nicht mehr“ Kurseihe für pflegende Angehörige um Kraft zu sammeln, sich auszutauschen, Ideen und Informationen zu erhalten. Insgesamt 6 Termine. Teilnahme: p 140 (z.T. über Pflegekasse) Anmeldung bis 26. August bei Karin Schneider, Tel: 0 22 23 / 27 96 10, E-Mail: schneider-7Gebirge@t-online.de
Schreinermeister Uwe Böcking Am Schwimmbad 7 · 53545 Linz/Rh. Telefon: 02644/2265 · Fax 02644/7876 E-Mail: Uwe.Boecking@t-online.de
50 Jahre
Beratung, Lieferung, Montage und Kundendienst aus Meisterhand! Fenster & Haustüren aus Holz, Kunststoff und Aluminium Rollläden Möbel- & Treppenbau Zimmertüren & Fußböden
M M M
Energieberatung & Isolierverglasungen Reparatur- & Renovierungsarbeiten Sicherheitstechnik
Mai Musik Marathon
2010 Bad Hönningen Veranstalter Bernd Ahlemeier in Zusammenarbeit mit dem Rheinländer und einigen Gaststätten in Bad Hönningen
Donnerstag, 3. September Königswinter Oberdollendorf | Weinhaus Lichtenberg, Heisterb. Str. 131 Kursreihe „Schatzkiste Erinnerungen“ Ausflug in die Vergangenheit und Wegweiser für die Zukunft alter und besonders auch dementer Menschen. Auch Donnerstag, 10. September 2009 Teilnahme: p 40, Anmeldung bis 26. August bei Karin Schneider, Tel: 0 22 23 / 27 96 10, E-Mail: schneider-7Gebirge@t-online.de
Der Rheinländer · August 2009
Seite 45
engagiert!
Häusliche Pflege kann man lernen Tipps von Pflegeberaterin Karin Schneider: Pflegetagebuch und „Ich-Museum“ Text und Fotos: Bernhard Niemann auf den Kopf gestellt, zudem bedeutet die Hilf losigkeit der Mutter, des Vaters oder des geliebten Lebenspartners eine starke emotionale B e l a st u n g . D a m i t r i ch t i g umzugehen, will gelernt sein – aber man kann es lernen! arin Schneider hilft s ch o n b e i d e r E n t scheidung, ob die häusliche Pf lege im konkreten Fall möglich ist, und anschlieie meisten rufen mich ßend bei den vielen bürokraerst an, wenn sie schon tischen Angelegenheiten, die vo l l e r S ch u l d ge f ü h l e Karin Schneider im Gespräch zu klären und zu erledigen ge ge n ü b e r d e m P f l e ge b e sind, wie Anlegen und Fühd ü rf t i ge n u n d ge ge n ü b e r ren eines Pflegetagebuches zur Vorbereitung ihrer Familie sind“, bedauert Karin Schneider auf den Besuch des Medizinischen Dienstes, der a u s O b e r d o l l e n d o rf . S i e h a t a l s D i p l o m über die Pf legestufe entscheidet. Oder das Heilpädagogin ihre Berufung zur Beratung, Erstellen einer „Vorsorgevollmacht“, in der der Schulung und Betreuung pflegender FamilienPflegebedürftige festlegt, wer über den Einsatz angehöriger und ganzer Familien entdeckt. ilfesuchende, „die sich an mich wenden“, von Medikamenten, Maßnahmen, Vermögen und so Schneider, Heimunterbringung „leiden unter Schlafe n t s ch e i d e n soll, störungen, Gereiztwenn er es mal selheit, Rückenschmerber nicht mehr kann. zen, zunehmender Anfälligkeit für Infektionen äusliche Pflege ändert den Alltag entund sind völlig ausgepowert.“ Bei der Entscheischeidend, alle Verantwortungen müssen dung zur häuslichen Pflege hatten sie nicht geneu vereinbart werden. Aber die Realität sieht ahnt, wie sehr dauernde Pflege eines Angehöoft anders aus: Obwohl viele Frauen berufstätig rigen die zwischenmenschlichen Beziehungen bleiben, ist die partnerschaftliche Teilung der zu ihm und zur übrigen Familie verändert: Aufgaben selten; vielmehr wird die Pflege zur Wenn der Sohn oder die Tochter eigene Eltern Zerreißprobe für die Partnerschaft: Der Mann betreut, ist die traditionelle Rollenverteilung fühlt sich vernachlässigt, die Frau allein gelasMenschen (meist Frauen!), die Angehörige pflegen, geraten dabei oftmals an ihre Grenzen. Zwar erleichtern finanzielle Hilfen der Pflegekassen und professionelle Pflegedienste die häusliche Pflege. Doch die körperliche, geistige und psychische Belastung darf nicht unterschätzt werden.
K
D
H
„Ich-Museum“ für Erinnerung
H
STICHWORTE ZUM THEMA Technische Pflegehilfsmittel und Umbaumaßnahmen im Wohnumfeld werden von den Pflegekassen bezuschusst, wenn sie für die häusliche Pflege erforderlich sind. Anspruch auf eine Ersatzkraft für Stunden oder Tage hat der pflegende Angehörige nach mindestens sechs Monaten. Detaillierte Auskünfte geben die Pflegekassen. S e n i o r e n we g we i s e r, d i e A n s p r e ch p a rt n e r wichtiger Institutionen und Organisationen
Seite 46
Der Rheinländer · August 2009
auflisten, werden von den Kreisverwaltungen regelmäßig aktualisiert und kostenlos abgegeben. Ein Familienratgeber des Landes Rheinland Pfalz als praktische Alltagshilfe für Angehörige pflegebedürftiger älterer Menschen ist bei der Kreisverwaltung Neuwied erhältlich. Weitere wertvolle Hinweise unter: www.gesundheitpro.de
Vergilbte Stücke aus der Jugend sind wie Lichter im Dunkel sen. Kinder sind oft zur Mithilfe bereit, brauchen aber die Zuwendung und Aufmerksamkeit der Mutter deshalb nicht weniger, sondern noch mehr! ass mit zunehmendem Alter die geistige L e i st u n g s f ä h i g ke i t n a ch l ä s st , i st ke i n Geheimnis; Hilflosigkeit beschleunigt diesen Prozess, aber pflegende Angehörige können viel für die Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit tun. „Erinnerungsarbeit ist ein Drehund Angelpunkt“, sagt Karin Schneider. „Schon aufmerksames Zuhören gibt die Gewissheit, ernst genommen zu werden. Am besten nimmt man eine Kiste oder Schachtel und sammelt darin Erinnerungsstücke, bis daraus ein ‚IchMuseum’ des Gepf legten wird.“ Über Erinnerungsstücke wird Vergangenheit lebendig; durch die Aufmerksamkeit des Zuhörenden fühlen sie sich ernst genommen, ihre Kommunikationsfähigkeit bleibt länger erhalten. Ne b e n b e i l e rn t d e r Pf legende die Gedankenwelt und den Wortschatz des Gepf legten b e s s e r ke n n e n . D a s hilf t sehr im Pf legealltag!
D
Der Rheinländer · August 2009
Seite 47
rheinisch!
Rheintaler, du sollst wandern… von Sandra Peukert
Martin Vreden vom Verein Rheintal aus Bad Honnef hatte die Idee, etwas Einzigartiges für unsere Region schaffen: Mit dem Rheintaler ist ihm dies gelungen. abei handelt es sich nicht um ein mit dem Euro konkurrierendes Zahlungsmittel für das Rheinland, sondern um liebevoll gestaltete Münzen zum Sammeln und Verschenken. Einen geldwerten Vorteil haben die Taler aber doch: Sie können bei vielen Partnerunternehmen des Vereins Rheintal als Gutschein eingesetzt werden. Im Mai 2005 startete Vreden sein RheintalerP r o j e k t u n d e n t w i cke l te zunächst zwei Motive und gewann elf Partner für seine Idee. Heute kann er 50 selbst entwo rfe n e M o t i ve anbieten und arbeitet mit 150 Un te rn e h m e n aus Handel, G ewe r b e und Dienstleistungen zusammen.
D
Seite 48
Der Rheinländer · August 2009
Der Rheintaler ist fast am ganzen Lauf des Rheins zu finden. M o t i ve g i b t e s vo n Speyer bis Düsseldorf. Aus unserer Region sind als Prägung auf den Neusilber-Talern (Kupfer-Nickel-Legierung) zu finden: Schloss Drachenburg, Petersberg, Drachenfe l s , D r a ch e n fe l s b a h n , Ko n r a d Ad e n a u e r, Aalschokker Aranka, Brücke von Remagen, Kasbachtalbahn, Linzer St r ü n z e r und Schloss Arenfels. „Die Rheinregion gehört zu den interess a n te ste n G e ge n d e n auf unserer Erde“, schwärmt Vreden, „das drückt sich auch in der Vielfältigkeit der RheintalerMotive aus.“ Und er ergänzt: „Der Taler ist für alle, die den Rhein lieben und sich hier wohl fühlen“. D e n B e g r i f f R h e i n t a l e r h a t s i ch Vreden als Marke schützen lasen. „Es gab einig Versuche, uns den Namen abspenstig zu machen. Jetzt ist er europaweit markenrechtlich geschützt“ Erwerben kann man den Rheintaler bei vielen Partnern am Rhein für p 12,90. Wird er beim
nächsten Besuch eines Pa rt n e r b e t r i e b e s vo r zeigt, gibt es Vergünstig u n ge n – a u ch s o l ch e finanzieller Art. So ist zum Beispiel eine Fahrt mit der Drachenfelsbahn und mit der KölnDüsseldorfer um 20 Prozent ermäßigt. „Bei einem Tagesausflug am Rhein kann man über p 20 einsparen“, rechnet Vreden vor. Sonderprägungen und ein neu hinzugekommener Ahrtaler runden das Angebot ab. Weitere Information zu den Taler-Motiven und den Partnerbetrieben und i h r e n A n ge b o te n f inden Sie unter: www.rheintaler.net.
INFO Auch DER RHEINLÄNDER ist Partner des Rheintalers. Im Unkeler Heimatladen erhalten Sie eine Vielzahl von Motiven und es wird Ihnen beim Vorzeigen eines Talers ein Rabatt von fünf Prozent beim Kauf (außer für Bücher) gewährt.
aromatisch! Ein wahres Multitalent:
von Cäcilia Frings-Ruland
Die Ringelblume
ie sieht nicht nur gut aus, sondern hat struationsbeschwerden. Zudem wirkt sich auch in der Medizin einen Platz das „Sonnenheilmittel“ beruhigend erobert: die Ringelblume. Wie kleine Sonnen auf das Nervensystem. alendulaöl i st ein begrüßt sie uns in hiesigen Gärten und der Mazerat, das aus eingeNaturheilkundeverein Theophrastus kürte sie l e g te n B l ü te n d e r zur „Heilpflanze des Jahres 2009“. ie Pflanze, deren Blüten Ringelblume in in wunderschönen, M a n d e l kräftigen Gelb-Orange/Olivenöl Tönen l e u ch te n , gewonnen besticht mit ihrer wird. In solchen sos o n n i ge n Au s ge n a n n te n P f l a n st ra h l u n g u n d zenauszügen sumLebenskraft. Die mieren sich die lateinische BeWirkkräf te von zeichnung Öl und HeilCalendula offipf lanze – das cinalis – weist m a ch t e s s o auf ihre lange besonders wertBlütenzeit hin, voll. Es eignet die von Anfang s i ch f ü r d i e Mai bis in den Babypflege Spätherbst ebenso wie für r e i ch t . „ C a l e n die ältere Haut. Es d a e “ b e z e i ch n e t schützt und pflegt den Monatsanfang die empfindliche und im römischen Kalentrockene Haut, fördert der. e i n e n g u te n Ve rn a r e n d e u t s ch e n Na bungsprozess und aktiviert men „Ringelblume“ hindie Kollagenbildung – das heißt, gegen verdankt sie ihren ringförmidie Haut bleibt länger zart und jung. gen Früchten. Die seit Jahrhunderten bekannte, rische Ringelblumen können zudem eine v i e l s e i t i ge m e d i z i n i s ch e Wi r k u n g d i e s e r willkommene und bunte Abwechslung in Heilpflanze ist wissenunseren Speiseplan s ch a f t l i ch b e l e g t . S o bringen. Die leuchtenCALENDULAÖL SELBST GEMACHT den Blütenblätter sind zeigt sie äußerlich angewendet als Ringel- ca. 100-150 g getrocknete Blütenblätter (ohne i n Wi l d k r ä u te r- u n d blumenöl/Mazerat eine Kelch und Blattgrün) in 750ml reines Mandel- B l a t t s a l a te n , w i e i n positive Wirkung bei öl oder natives Olivenöl geben. Ca. 2 Stunden S u p p e n , B r o t a u fst r i s ch l e ch t h e i l e n d e n im Wasserbad erwärmen und dann in ein hel- ch e n o d e r i n S ü ß Wunden, Verbrennun- les, großes, abgedecktes Glas (Einmachglas) speisen zu verwenden. ollte man dieser ge n u n d E k z e m e n . geben. Dieses 4-5 Wochen ins Sonnenlicht Heilpf lanze nun Innerlich angewendet – stellen und anschließend das Öl durch ein feim e i st a l s R i n ge l b l u - nes Sieb gießen. In dunklen Braunglas- ein Stichwort geben, so mentee – lindert sie bei flaschen aufbewahrt, hält sich das Calendula- w ä r e d a s : „ R u n d u m versorgt“ mit RingelM a g e n - D a r m - S t ö r u n - öl circa 1 Jahr. blumen. gen, Gallen- und Men-
S
C
Foto: Cäcilia Frings-Ruland
D
D
F
S
Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.
Seite 50
Der Rheinländer · August 2009
Anzeige
Kabarett mit Konrad Beikircher, Dieter Nuhr und Kalle Pohl Remagen. Das neue Programm 2009/2010 für die mit der Baskenmütze als Bistro-Wirt Jaques des bekannte Remagener Kleinkunst- und Kabarett- SWR. Hanns Dieter Hüsch verlieh dem sympathireihe steht jetzt fest. Mit dabei sind wieder einmal schen Mainzer den Titel „Meister der Dialekte“. Stars der deutschen Kabarett- szene wie Konrad J e t z t ko m m t e r m i t s e i n e n s ch a rfs i n n i ge n Beikircher, der am 4. September in die Rheinhalle Beobachtungen der deutschen Seele und seinen musikalischen Parodien erstkommt oder Horst Schroth, der malig auf die Bühne der am 25. Oktober sein neues Rheinhalle. Ein besonderes Programm „Grün vor Neid“ in Sondergastspiel, das nicht im Remagen präsentiert. Alle 10 Abonnement-Angebot enthalVeranstaltungen in der beliebten ist, gibt es zusätzlich am ten Veranstaltungsreihe kosten 29. Januar. Dann spielt Dieter bei fest reserviertem Sitzplatz Nuhr, der einzigste Künstler i m A b o n n e m e n t p 14 5 ( e r der den Deutschen Kleinkunstmäßigt p 125) und das bedeutet preis in der Sparte Kabarett einen erheblichen Preisnachund den Deutschen Comedylass gegenüber dem Einzelpreis erhalten hat, in Remagen kartenkauf. Die neue Spielzeit sein neues Programm „Nuhr die eröffnet am 4. September um R u h e “ . F ü r a l l e Ve r a n st a l 20.30 Uhr Konrad Beikircher Dieter Nuhr tungen dieser Reihe gibt es ab mit seinem neuen Programm sofort Abonnementkarten und auch Einzelkarten „Am schönsten isset, wenn et schön is“. Auf vielfachen Wunsch des Publikums ist am 27. September, sowie weitere Informationen bei der Touristinfornach ihrem erfolgreichen Gastspiel vor 2 Jahren, mation der Stadt Remagen in der Bachstraße 5, Telefon 02642-20187, Telefax 20127, Email: erneut Alice Hoffmann alias Vanessa Backes auf der Bühne der Rheinhalle zu erleben. Sie spielt in stadt.remagen@t-online.de einer Vorpremiere ihr ganz neues Programm „Klassentreffen“. Ebenfalls mit neuem Programm „Grün vor Neid“ kommt am 25. Oktober mit Horst Schroth einer der „Altmeister des deutschen Kabaretts“ nach Remagen. Zu Gast in „Kalles Kiosk“ ist das Publikum dann am 20. November beim Gastspiel von Kalle Pohl und gerade richtig zur Adventszeit spielt am 18. Dezember die Kabarettistin Nessi Tausendschön ihr Programm „Weihnachts-Frustschutz“. Das neue Jahr beginnt dann am 8. Januar mit „Weiber – Weiber“ und „Klimawechsel“ einem Comedy-Musical aus der Bonner Springmaus-Schmiede von Bill Mockridge. Erstmalig in Remagen gastiert am 26. Februar die A Capella Boyband VIVA VOCE und präsentiert mit „Tapetenwechsel“ ein Showprogramm voller Energie und voller Spannung. „Es war nicht alles schlecht“ meint Wilfried Schmickler am 12. März, wenn der Preisträger des Deutschen Kleinkunstpreises 2009 auf 30 Jahre Bühnenpräsenz zurück blickt. Weiter im Programm geht es am 16. April mit einem kabarettistischen Herrenabend „Brüske trifft Butzko“. Ein Gastspiel mit H.G. B u t z ko , d e r f r e i e R a d i ka l e d e s d e u t s ch e n Kabaretts, und Christoph Brüske, Ex-Springmaus und Deutschlands Gala-Kabarettist Nr. 1. Zum Abschluss der Reihe 2009/ 2010 spielt dann am 14. Mai Detlev Schönauer „Übergerascht“. Viele TV-Zuschauer kennen den quirligen Franzosen