Ernährungsberaterin Rita Weißenfels aus Leubsdorf
g un hr “ fü hn l uf a oh r a nw br te xe in ea He Rhe Th „ in Alte Brauerei Kasbach
Wanderung Rennenberg
Wohlfühlen – natürlich! Meisterwerk Oberpleis
Buchholz im Jahre 1900
Ehrenbesuch in Ehrenstein
Editorial
Liebe Rheinländer, was ist Ihnen Ihr Heimatmagazin wert? mmer wieder hören wir, dass gefragt wird, was der RHEINLÄNDER denn koste. Und man ist erstaunt, ob der Ta t s a ch e , d a s s d i e H e f te kostenlos abgegeben werden. ber allein der logistische Aufwand, das Heft zu verkaufen statt kostenlos a u s z u l e ge n , w ä r e i m m e n s groß. Es ist ja kein Zufall, dass es viele regionale Blätter gibt, die sich alleine durch Anz e i ge n f i n a n z i e r e n . D i e s e s Vorhaben wird zwar auch für den RHEINLÄNDER durch die allgemeinen wirtschaftlichen Umstände nicht einfacher, ist aber doch der naheliegende und gangbare Weg zur Finanzierung der Hefte. as heißt aber nicht, dass es ausgeschlossen ist, anderweitige Unterstützung anzunehmen. Der ein oder andere Leser wäre Unterstützung des sicher bereit, einen Heimatmagazins bestimmten Preis für die RHEINLÄNDER-Ausgaben zu zahlen. Wenn Sie dazugehören, gibt es durchaus Wege, wie Sie Ihrem
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Heimatmagazin eine kleine Anerkennung zukommen lassen können. a wäre z.B. der Heimatladen, den wir seit jetzt einem Jahr in Unkel betreiben. Durch Ihren Einkauf dort aus unserem reichhaltigen Angebot von regionaler Literatur, Kunstwerken oder Produkten aus der Heimat, erwerben Sie nicht nur schöne Geschenke für sich selbst und andere, sondern tragen auch zur finanz i e l l e n Un te r st ü t z u n g d e s Heimatmagazins bei. Auch bei unseren zahlreichen Veranstaltungen (siehe aktuelles Programm als Beilage im Heft) können Sie uns durch eine Spende helfen. Zudem haben wir im Heimatladen eine „Kaffeekasse“, die Sie jederzeit füllen können...
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inhaltlich! A59
Rauschendorf Vinxel Oelinghoven Oberpleis Oberdollendorf Berghausen Thomasberg Niederdollendorf Heisterbacherrott
Bonn
Königswinter
Königswinter
D a s Buchholz
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Liebe Rheinländer, was ist Ihnen Ihr Heimatmagazin wert?
Eudenbach
Ittenbach
Asbach Rhöndorf
Aegidienberg
VG Asbach
Bad Honnef
Windhagen
Bad Honnef
VG Unkel
Rheinbreitbach Bruchhausen
Remagen
KasbachOhlenberg Ockenfels
Linz
Neustadt
Sinzig
VG Waldbreitbach
St. Katharinen
Roßbach Breitscheid
VG Linz
Dattenberg Leubsdorf
Ahr
Hausen
Bad Hönningen Rhein
kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Nachrichten aus der Region
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Vettelschoß
Unkel Erpel
H e i m a t m a g a z i n
Waldbreitbach Niederbreitbach
VG Bad Hönningen B42
Wied
Titel! Natur pur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Keine „Seifenoper” aus Orscheid . . . . . . . . . . . . .1 0 Wellness und Entspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 2 Ein Kurzurlaub für die Sinne . . . . . . . . . . . . . . . . . .14 literarisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16 Hommage an Gregor von Rezzori
Datzeroth
Rheinbrohl
untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Vier Generationen für Qualität und Tradition
Hammerstein
Leutesdorf Andernach
Neuwied
rheinrom antisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Rheinreise besichtigt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22 Ehrenbesuch in Ehrenstein
. IMPRESSUM Gründungsjahr 2008 Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG Linz VG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach Erscheinungsweise: monatlich Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten) Auflage: 15.000 V ERLAG D ER R HEINLÄNDER Inh. Sandra Peukert Pützgasse 2 · 53572 Unkel Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12 Fax: 0 22 24 - 9 01 30 88 info@rheinlaender-magazin.de www.rheinlaender-magazin.de Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.) Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland, Peter Köster, Bernhard Niemann, Hannelore Prangenberg
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Der Rheinländer · April 2010
Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland (falls nicht anders angebeben) Grafisches Konzept und Satz: Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de Druck: medienHaus Plump, Rheinbreitbach Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18 Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats Druckunterlagen an: info@rheinlaender-magazin.de Reprofähige Text- und ungerasterte Bildvorlagen EPS-, TIFF-, PDF-Dateien Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bildund Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angaben im Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmen keine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.
inhaltlich! Wohlfühlen – natürlich! Seite 8 untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 Für alle Baugewerke: Ein Meisterwerk besichtigt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Obere Burg Rheinbreitbach genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Linzer Taler-Torte unter wegs! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Rund um Schloss und Burg Rennenberg d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Buchholzer Alltag um 1900
Ehrenbesuch in Ehrenstein Seite 22
Rund um Schloss und Burg Rennenberg Seite 30
dram atisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36 Hexenwahn genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40 Erlebnisgastronomie in musealer Umgebung: Alte Brauerei in Kasbach ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 Veranstaltungen im April mitm achen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 Circus Tausendtraum
Buchholzer Alltag um 1900 Seite 34
Hexenwahn Seite 36
sportlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Buchholz goes America legendär! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50 Myriametersteine am Rhein
Alte Brauerei in Kasbach Seite 40
Buchholz goes America Seite 48 Der Rheinländer · April 2010
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kurz & knapp! Der aktuelle RHEINLÄNDER Rechtstipp:
Wohnrecht auf Lebzeit sichern Immobilienübertragung im Wege der vorweggenommenen Erbfolge Einige Eltern spielen mit dem Gedanken, ihr Haus oder ihre Wohnung schon zu Lebzeiten a u f i h r e K i n d e r z u ü b e rt r a ge n . M a n ch e schrecken aber davor zurück, weil sie dann nicht mehr allein über die Immobilie bestimmen können. Um dies zu verhindern, gibt es jedoch die Möglichkeit, Sicherungsklauseln vertraglich festzuhalten. So schützt beispielsweise ein im Grundbuch eingetragenes lebenslanges Wohnrecht die Eltern davor, irgendwann vor die eigene Tür gesetzt zu werden, wenn die Kinder die Immobilie verkaufen wollen. Bei einer vermieteten Immobilie empf iehlt es sich, einen Nießbrauch eintragen zu lassen. Die Schenker können dann weiterhin alle Mieteinnahmen des Hauses kassieren, um damit später z. B. die Kosten für ein Pflegeheim bezahlen zu können. Der Vorteil dabei ist, dass durch den Nießbrauch der Steuerwert der Immobilie gemindert wird. Das Haus ist damit bereits aus dem restlichen Vermögen der Eltern ausgegliedert. Na ch d e m E r b s ch a f t s - u n d S ch e n k u n g s steuerrecht können die eigenen Kinder alle z e h n J a h r e d e n Fr e i b e t r a g vo n j ewe i l s p 400.000 ausnutzen. Damit kann ein Haus bereits zu Lebzeiten formal auf die Kinder übergehen. Die Nutznießer bleiben jedoch die Vorbesitzer, also beispielsweise die Eltern. Beispiel: Ein vermietetes Haus hat einen Wert von p 650.000. Wird das Gebäude auf ein Kind übertragen und gleichzeitig ein Nießbrauch-
recht zu Gunsten der Eltern eingeräumt, wird der Wert des übertragenen Hauses durch den Nießbrauch entsprechend reduziert, so dass der Freibetrag des Kindes von p 400.000 nicht überschritten wird. Vergehen nochmals zehn Jahre, dann kann das Kind abermals einen Freibetrag von p 400.000 ansetzen. Damit ist die Immobilie im Erbfall komplett steuerfrei. Um sich abzusichern, können die Schenkenden zudem entsprechende Vertragsklauseln vereinbaren. Empfehlenswert ist z. B. ein Widerrufsrecht, womit die Eltern verhindern können, dass bei einem frühen Tod des eigenen Kindes noch vor den Eltern alles an die Schwiegertochter oder den Schwiegersohn fällt. Dann geht die Immobilie wieder auf den ursprünglich e n E i ge n t ü m e r ü b e r. Au ch f ü r a n d e r e Situationen können derartige Klauseln vereinbart werden, wie beispielsweise für den Fall, dass das Kind Insolvenz anmelden muss. Auf diese Weise kann eine lebzeitige Vermögensübertragung weitgehend abgesichert werden. Michael Paul Rechtsanwalt und Fachanwalt für Erbrecht und Familienrecht
IJ Gynäkologische Praxis in Bad Honnef Gerne möchte ich Sie in meiner Privatpraxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe als Patientin willkommen heißen. Fragen Sie nach Ihrem Wunschtermin.
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kurz & knapp! Foto: Holger Graf
Der „JUMBO“ kommt
Linz. Am 24. und 25 April 2010 veranstaltet die Eifelbahn Verkehrs GmbH aus Linz jeweils eine Sonderz u g fa h rt m i t G ü te rz u g d a mp f lokomotiven der Baureihe 44 (fast 2000 PS), die viele Jahrzehnte die schweren Erz- und Kohlezüge an Rhein, Mosel und durch die Eifel beförderten. Im Kölner Hauptbahnhof starten die Dampfzüge mit der Dampflok 41 360 zu ihrer Tour über die rechte Rheinstrecke zunächst bis nach Linz. Hier wechseln die Lokomotiven und es geht von dort
aus mit der 44 256 weiter am Deutschen Eck vorbei nach Koblenz und entlang der Mosel nach Trier. Die Dampfzüge sind am Samstag, 24. April 2010 um 10.25 Uhr und am Sonntag, 25. April 2010 um 9.25 Uhr im Bahnhof Linz zu bestaunen. Für I n te r e s s i e rte b e ste h t a u ch d i e M ö gl i ch ke i t , i n d i e s e m D a mp f loksonderzug mitzufahren. Nähere Informationen und Fahrkarten (nur im Vorverkauf) erhalten Sie bei der Eifelbahn Linz, Tel: 02644/8090-0 oder unter www.zugtouren.de.
Osterkrippen bei Gustel Waldbreitbach. In Gustel Hertlings Kripp e n we l t s i n d w i e d e r einzigartige Oster- bzw. Passionskrippen aufgebaut. Eine besonders schöne zeigt alle Kreuzwegstationen mit liebevoll gestalteten Details auf einer mehrstufigen Anlage. Geöffnet an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 14 bis 18 Uhr, A m M ü h l e n b e rg 3 , 56588 Waldbreitbach
Titel!
Natur pur
von Hannelore Prangenberg
Gesundheits- und Ernährungsberaterin Rita Weißenfels aus Leubsdorf schwört auf Vollwertküche.
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er Weg zur Gesundheit führt durch die Küche, nicht durch die Apotheke“, war s ch o n d i e E r ke n n t n i s vo n Sebastian Kneipp. „Zahlreiche Krankheiten und vorzeitige Alterserscheinungen werden durch jahrelange Fehlernährung hervorgerufen“, erklärt R i t a We i ß e n fe l s , ä r z t l i ch ge p r ü f te G e s u n d h e i t s - u n d Ernährungsberaterin. Basierend auf den Erkenntnissen vo n P r o fe s s o r D r. We rn e r Kollath und Dr. med. Max Otto B r u ke r z e i g t s i e i n i h r e r Beratungspraxis auf, wie man durch eine vitalstof freiche, vollwertige Ernährung selbst einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung und Wiedergewinnung von Gesundheit, für ein angemessenes Wohlfühlgewicht sowie für gesunde Haare und Haut leisten kann. „Gesundheitsförderung durch P r ä ve n t i o n “ , w i e e s R i t a Weißenfels beschreibt. abei spielen natürliche Lebensmittel wie fris ch e s O b st u n d G e m ü s e , Getreide, Kräuter und kaltgepresste Pf lanzenöle – möglichst aus biologischem Anbau - eine wichtige Rolle. „Wer zum Beispiel frisch gemahlenes Getreide anstelle von minderwertigen Auszugsmehlen verwendet, kann den Wert seiner täglichen Nahrung entscheidend a u f we rte n . Getreide kann mit Recht a l s n a t ü r l i ch ste u n d erfolgreichste Pille aller Zeiten bezeichnet werden“, so Rita Weißenfels. Sie weiß aus ihrer langjährigen Erfahrung, dass viele Menschen sich gern gesünder ernähren würden,
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„Getreide – die erfolgreichste Pille“ aber verunsichert sind über die Vielzahl an gegensätzlichen Informationen und Tipps, die überall in den Medien verbreitet werden. i t a We i ß e n fe l s wa r schon vor ihrer Ausbildung zur Gesundheitsberaterin begeisterte Hobbyköchin und überzeugt von der
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um die erstaunliche Wirkung von vitalstoffreicher Ernährung weiterzugeben.“ a sie neben der individuellen theoretischen Beratung Wert auf die praktische Anleitung legt, hat sie eine Kochschule gegründet, in der interessierte Frauen und Männer, aber auch Jugendliche und Kinder die vitalsto f f r e i ch e Na t u r küche kennenlernen können. Da gibt es zahlreiche Tipps zum q ualitätsbewussten Einkauf, zeits p a r e n d e n K ü ch e n m a n a ge ment und viele Kniffe, die nicht im Kochbuch stehen.
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Abwechslungsreiche Gerichte
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Der Rheinländer · April 2010
Vollwertküche. „Mein größter Wunsch war es, mein Hobby zum Beruf zu machen“, sagte sie und wichtig sei es, „auch anderen Menschen das Wissen
Vollkornbrote selbst gemacht
aus mühlenfrischem Mehl, Hefe, Sauerte i g o d e r B a ck ferment erfahren die Kunden, worauf es bei gutem Brot wirklich ankommen sollte. „Es ist immer ein ga n z besonderer Moment, wenn ein Kursteilnehmer sein e r ste s s e l b st ge backenes Vollkornbrot aus dem Ofen holt und stolz in den Händen hält“, s ch w ä rm t Rita Weißenfels.
n d e r Vo l l we rt k ü ch e ste h t n i ch t d i e Nahrungsmenge im Mittelpunkt, sondern die Qualität der Zutaten und deren richtige Zubereitung. „Besonders bei Menschen, die abnehmen möchten, erlebe ich immer wieder Staunen und Begeisterung, wenn in meinen Kursen plötzlich Butter und Sahne auf den Tisch kommt“, schmunzelt die Beraterin. So zeigt sie die Zubereitung abwechslungsreicher Frischkorngerichte, Salatkreationen aus frischem O b st , G e m ü s e u n d G e t r e i d e s ow i e d i e Herstellung von süßen, pikanten und vegetarischen Brotaufstrichen. „Vollwertküche – eigentlich sollte man sagen: ‘ we rt vo l l e K ü ch e ’ – kann man mit wenigen Zutaten ganz einfach und frisch herstellen. Das macht Spaß, bringt Lust und Genuss“, ist Rita Weißenfels überzeugt. Besonderes beliebt sind die Kurse „Vollkornbrote selbst gemacht“. Beim Backen von Brot, Brötchen und herzhaftem Kleingebäck
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AKTUELLE KURSANGEBOTE Vollwertküche – einfach, frisch und lecker 14. , 21. und 28. April Frischkost ist Trumpf 15. April Vollkornbrote selbst gemacht 23./24. April Streicheleinheiten für Brot und Gaumen 27. April www.naturküche-weissenfels.de
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Titel!
Keine ,,Seifenoper“ aus Orscheid
von Peter Köster
ie sieht ja aus wie Käse“, „... und diese hier ähnelt eher einer großen Zitronenscheibe“. Solche Kommentare hört Helga Kurtenbach häufig, wenn sie auf ihre ungewöhnlichen Seifenformen angesprochen wird. In der Tat, ihre handgemachten Naturseifen haben in Au s s e h e n und Beschaffenheit nur wenig gemeinsam mit herkömmlichen Produkten. Die Stücke werden per Hand aus Seifenblöcken geschnitten. Da ist es schwierig, gleichmäßige Teile entstehen zu lassen. „Das ist aber weder ein Qualitätsmerkmal noch ein Makel“, sagt Helga Kurtenbach. emeinsam mit ihrer Freundin Brigitte H e i ste r b a ch b e t r e i b t d i e ge l e rn te Arzthelferin seit drei Jahren in Orscheid eine kleine Seifenmanufaktur. Die handgemachten Naturseifen wirken aber nicht nur durch ihre besondere Optik, sondern zeichnen sich in erster Linie durch ihre hohe Hautverträglichkeit aus, was vor allem Allergiegeschädigte helfen könnte. Auch die beiden Geschäftspartnerinnen zählen zu den Betrof fenen. „Um normale Produkte musste ich immer einen großen Bogen machen“, beschreibt Helga Kurtenbach ihr Hautproblem. „Ich habe alles versucht, aber nichts half.“ Dann, eines Tages, stolperte sie in einem Gesundheitsmagazin über einen Artikel, in dem Hautallergiker ermuntert wurden, ihre
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Foto: Marie-Luise Preiss
Handgemachte Naturseife für Schönheit und Gesundheit
eigene Seifen herzustellen. Vielleicht ist dies ja die Lösung, dachte sie sich und begab sich in der häuslichen Küche alsbald ans Werk. Geriet der erste Versuch aufgrund fehlender Festigkeit noch daneben, („ich konnte eine ganze Charge f lüssige Seife in den Mülleimer werfen“), so gelang Versuch Numm e r z we i . Vo n d e m neuen Wundermittel konnte Helga Kurtenbach auch andere Betroffene überzeugen. Zu diesen gehörten u.a. ihre Mutter und ihre Freundin. Letztere war zudem so sehr von der Seife überzeugt, dass sie dem Vorschlag von Helga Kurtenbach, das ganze doch gewerblich zu machen, zustimmte.
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Der Rheinländer · April 2010
Foto: Marie-Luise Preiss
Sehr hautverträglich
Professionelles Grafik-Design
Helga Kurtenbach und Brigitte Heisterbach as 2007 privat in der hauseigenen Küche in Bad Honnef-Orscheid seinen Anfang nahm, trägt drei Jahre später nunmehr rein geschäf tliche Züge. Eine angemietete Souterrain-Wohnung dient zugleich als Seifenküche, Verkaufs- und Auslieferungslager. Alles, was die beiden Seifenproduzentinnen dort an Kreationen hervorzaubern, findet in den gut sortierten Regalen für die Kundschaft dekorativ ihren Ausdruck. ie neueste Kreation ist eine Kamelmilchseife. „Mein persönlicher Favorit“, wirbt Helga Kurtenbach für das Produkt mit dem viel versprechenden Namen „Nofretete“. Von diesem Produkt würde wohl selbst eine Kleopatra überzeugt sein, die der Legende nach nur in Eselsmilch badete. Die neue Linie soll erstmals auf der im April stattfindenden Messe „Sivital“ in Bad Honnef präsentiert werden. Seifen, Badekugeln, Körper- und B a d e ö l e , Pe e l i n g s , s a m t i ge M i l ch s e i fe n b i s h i n z u Geschenkideen rund um die Seife, all dies präsentiert in einer Auswahl auch Der RHEINLÄNDER in seinem Heimatladen, Pützgasse 2, in Unkel. Zudem stellen Helga Kurtenbach und Brigitte Heisterbach ihr Sortiment am 1. Mai im Rahmen des Maifestes des Verschönerungsve r e i n s I t te n b a ch vo r, fe rn e r a m g r ü n e n Sonntag (16. Mai) in Oberpleis und in einem eigenen Laden am Aegidiusplatz in Aegidienberg – dienstags zu Marktzeiten geöffnet.
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Titel!
Wellness und Entspannung I
Monika Wittemann betreibt seit zehn Jahren in Königswinter ein Beauty- und Kosmetik-Studio. von Wolfgang Ruland
ch d a rf u n d ka n n ke i n e Gesundheits- oder gar medizinische Beratung anbieten. M e i n e Ku n d e n ko m m e n i n erster Linie zu mir, um sich zu entspannen und sich nach der Behandlung schön zu fühlen“, beschreibt Monika Wittemann, die sich mit ihrem KosmetikSalon auf die Haut ab 50 und deren Pflege sowie Make-up spezialisiert hat, ihre Arbeit. ie ‘ältere’ Haut braucht eine besondere Pf lege und auch beim Make-up sind viele Besonderheiten zu beachten“, erklärt die Kosmetikerin. So kann man z.B. durch kosmetische Dekoration Schlupf lider kaschieren. Zum Dienstleistungsangebot von Monika Wittemann gehören auch medizinische F u ß p f l e ge u n d We l l n e s s Massagen – Massagen zum Wohlfühlen also, keine therapeutischen Tiefenmassagen. ine Alleinstellung sieht Monika Wittemann für ihr Studio mit der sogenannten Micro-Dermabrasion-Technologie, die aus den USA stammt. „Bei der Behandlung werden die abgestoßenen Hautzellen
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90 Minuten entspannen
abgetragen, die Haut wird wieder aufnahmefähig für Wirkstoffe, wird weicher und glatter. Auch Aknenarben können mit dieser Methode b e h a n d e l t we r d e n und wieder zu feinp o r i ge r H a u t f ü h ren“, erläutert die Fachfrau. Sie führt H a u t a n a lys e n d u r ch u n d e rm i t te l t , we l ch e Un te r stützung die Haut braucht. Auch hier gibt sie keine medizinische Beratung, sondern ist rein kosmetisch tätig. u ihren weiteren Angeboten gehört auch eine Wickeltechnik („Wrapping“) gegen Cellulite. Eine stark h a u t d u r ch b l u te n d e C r e m e wird aufgetragen und ganz straff in Folie eingewickelt. eine Kundinnen erwarten, dass Sie bei mir 90 Minuten entspannen
können und danach gut und frisch aussehend wieder den Alltag in Angriff nehmen können. Die meisten kommen einmal im Monat und gönnen sich einen kleinen Entspann u n g s - u n d We l l nessurlaub vo m Alltag“, beschreibt Monika Wittemann die Bed ü rf n i s s e i h r e r K l i e n te l . Monika Wittemann erlernte ihr Handwerk auf der Bonner Kosmetikschule und arbeitete in Parfümerien und Kosmetikstudios in Bad Hönningen und Bad Honnef, bevor Sie sich vor zehn Jahren in den Räumen des Maritim-Hotels in Königswinter selbstständig machte. Neben ihren Stammkundinnen fordert sie auch Männer auf, sich einer wohltuenden Wellness-Behandlung zu unterziehen. „Zwar werden es immer
Besondere Pflege
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mehr und die Einstellung von Männern zu Kosmetik hat sich sicher geändert, aber bisher sind weniger als 10 % meiner Kunden männlich.“ i n e n g r o ß e n Au f t r i t t h a t te M o n i ka Wi t te mann, als man für die RTLSendung „Engel im Einsatz“ mit Verona Pooth 2007 eine junge Frau im Maritim unterbrachte, während man deren H e i m r u n d e rn e u e rte . B e i m Aufenthalt im Hotel filmte das Fernsehteam auch eine Kosmetikbehandlung der jungen Frau im Beauty-Studio. „Man hat über zwei Stunden gedreht, und am Ende waren es dann doch nur ein paar Sekunden in der Sendung.“ Aber man konnte doch sehen, wie sich die Probandin in Monika Wittemanns Händen entspannen konnte. www.beauty-im-maritim.de
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Titel!
Ein Kurzurlaub für alle Sinne Entspannende Massagen im Linzer Aroma Atelier vertreiben den Alltagsstress
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von Martina Kefer
i e Na s e b e b t . Vo r Freude. Sie hat Hochzeit: Düf te aus aller Welt strömen auf sie ein, verbunden zu einem harm o n i s ch e n G a n z e n . E s i st zunächst das Riechorgan, das beim Betreten des kleinen, schmucken Aromaateliers auf seine Kosten kommt. Obwohl die vielen Fläschchen auf den Regalen verschlossen sind, ihre „Geister“ sind allgegenwärtig. Und haben meist eine längere Reise hinter sich: L ave n d e l a u s Fra n k r e i ch , Rosengeranie aus Ägypten, Orange aus Sizilien, Rose aus B u l ga r i e n , Z e d e rn aus Marokko, Zimtrinde aus Sri L a n ka – j e t z t s i n d s i e i m Rheinland und geben als ätherische Öle ihr Innerstes preis. Wird doch die Essenz, die als winzige Öltröpfchen in unterschiedlichen Pf lanzenteilen eingelagert sind, auch „Seele einer Pflanze“ genannt. chon mal angekommen in einer anderen (Duft)Welt, reicht Aromatherapeutin Cäcilia Frings-Ruland einen Aromatee. Steht eine Ganzkörpermassage auf dem P r o g r a m m , fo l g t b e i einem Fußbad ein k l ä r e n d e s E i n ga n g s gespräch. Die Antwort: „Ich gönne mir das jetzt einfach m a l “ , h ö rt d i e 4 7 - J ä h r i ge immer öfter: „Doch Männern f ä l l t e s n o ch s ch we r e r a l s Frauen, sich einfach etwas
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Wildkräutersammlung im eigenen Garten
Der Rheinländer · April 2010
Gutes zu. Zum ersten Termin ko m m e n s i e m e i st we ge n Beschwerden wie extrem verspannter Rückenmuskulatur, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen.“ Leider dann oft s p ä t , w i e C ä c i l i a Fr i n g s Ruland f indet: „Viele Men-
ch habe die (Öl-)Wahl: Für meinen Wunsch nach Entspannung kommen laut Aromat h e r a p e u t i n Fr i n g s - R u l a n d einige Öle infrage. Die verh e i ß u n g s vo l l e n F l ä s ch ch e n werden geöffnet. Meine Nase e n t s ch e i d e t s i ch h e u te f ü r Ylang-Ylang, Orange, Neroli. „Man benötigt z e h n E i m e r vo l l e r O ra n ge n b l ü te n um einen Fingerhut Neroli-Essenz zu destillieren“, erläutert die Fachfrau. „Was für ein Luxus“, denke ich und schließe schon m a l vo l l e r Vo rf r e u d e d i e Au ge n . Au f d e r b e h e i z te n
Sehnsucht nach Auszeit schen haben Probleme damit, dem Alltagsstress den Rücken zu kehren und sei es nur für eine Stunde. Doch die Sehnsucht nach einer Auszeit ist da.“
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Sie haben den Kopf wir haben den Hut! Liege hingestreckt, zusätzlich in warme Tücher eingehüllt und bei sanften Klängen der CD „Musik für die Sinne“, beginnt mein WellnessUrlaub. Warmes Öl fließt über meinen Rücken, die Füße und Beine, dann die Hände und Arme, Bauch, Nacken und Kopf – sanfte Hände massieren es ein. Ach, würde es doch immer so weiter gehen. Zu weiteren Gedanken bin ich heute nicht mehr bereit... ich fühle mich rundum wohl und vollkommen entspannt! Doch irgendwann ist auch meine Zeit um. Gewachsen aber ist die Erkenntnis: „Man muss sich öfter jet jünne künne.“
CÄCILIA FRINGS-RULAND arbeitet seit 1995 in der Aromapflege, seit 2002 führt sie ihr eigenes Atelier. Die gelernte Floristin und Krankenschwester sieht in ihrer Arbeit als Aromaexpertin eine „wunderbare Kombination“ dieser beiden Berufe, da sie ihre botanischen und medizinischen Kenntnisse leidenschaftlich miteinander verknüpfen kann. Ihre zunächst zweijährige fundierte Aromapflege-Ausbildung absolvierte sie bei Eliane Zimmermann vom Institut AiDA
Aromatherapy International. Weitere Ausund Fortbildungen folgten. Viele Jahre wendete Cäcilia Frings-Ruland ihre Kenntnisse im Aroma-Pflege-Team einer psychosomatischen Klinik in Bad Honnef an – damals ein Pilotprojekt in Deutschland. Heute führt sie eigene Aroma-Schulungen durch. In ihrem Atelier setzt sie den Massage-Schwerpunkt neben dem Lindern von Beschwerden bei Menschen jeden Alters, vor allem aufs Verwöhnen. Eine persönliche Atmosphäre und die hochwertige Qualität der Öle sind der Mutter von drei Kindern dabei besonders wichtig. Infos unter www.aroma-atelier.de
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literarisch! von Wolfgang Ruland
Hommage an Gregor von Rezzori Hans-Jürgen Froböse aus Aegidienberg erzählt die maghrebinischen Geschichten des Schriftstellers neu.
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nter Gymnasiasten und Studenten der ist.“ Ursprünglich von Rezzori aus dem Stegreif 1960er Jahre waren die maghrebinischen f ü r d i e m ü n d l i ch e Wi e d e rga b e i m R a d i o Geschichten von Gregor von Rezzori äußerst geschrieben, entsprangen sie einer traditionellen Erzählform. „Diese Tradition haben wir beliebt und bedeuteten den Jugendlichen daSt u d e n te n fo rt ge mals das, was man führt und uns gegenh e u te a l s „ Ku l t “ bezeichnet. „Es war s e i t i g G e s ch i ch te n die erste Literatur erzählt, vornehmlich n a ch d e m K r i e ge , extrahierte Texte aus den maghrebinibei der man wieder schen Geschichten, herzhaft l a ch e n denen wir unsere dufte“, erklärt HansJ ü rge n Fr o b ö s e , eigene Form gegeben haben“. Jahrgang 1941, den o ist denn auch d a m a l i ge n E rfo l g . das Buch „Die D a s B u ch , 19 5 3 schönsten Geschichzuerst erschienen, ten aus Maghrebigibt es bis heute als n i e n “ e n t st a n d e n . Ta s ch e n b u ch a u s Hans-Jürgen Froböse gabe. Die maghrebis ch r i e b d i e G e nischen Geschichten schichten so auf, wie e r z ä h l e n M e n s ch er sie erzählen l i ch e s u n d a l l z u würde, im Vergleich M e n s ch l i ch e s a u s zum Original stark einem imaginären verkürzt und auf das Balkanstaat. „Doch We s e n t l i ch e p o i n Maghrebinien kann tiert. Dass er dabei überall sein“, sagt mit seiner sonoren H a n s - J ü rge n Fr o Schauspielerstimme böse, „die Geschichein begnadeter Geten führen in eine schichtenerzähler We l t , d i e u n w i r k Hans-Jürgen Froböse in seiner Bibliothek i st , gl a u b t m a n l i ch , a b e r l o g i s ch
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sofort. Nach Abschluss seines Volkswirtschaftsst u d i u m s ko n n te e r 19 6 8 i m B o n n e r Verkehrsministerium seine berufliche Karriere starten, die ihn bis zur Position des Ministeriald i r e k to r s f ü h rte . E r wa r b i s z u s e i n e m Ruhestand im Jahre 2006 zuletzt zuständig für Luft- und Schifffahrt. Zwischenzeitlich auch Vizepräsident der Europäischen Luf tfahrtorganisation, führten ihn viele Reisen in alle Regionen der Erde. „Als ich dann auch in die
Kult der 60er Jahre ehemaligen GUS-Staaten kam, weil Georgien, Aserbeidschan und andere Länder an das europäische Luftfahrtsystem angeschlossen werden sollten, kam ich direkt in Berührung mit der von Rezzori erfundenen maghrebinischen Welt. Und es war genau so, wie er sie beschrieben hatte.“ er Schriftsteller Gregor von Rezzori entstammt einer untergegangen Welt und war zeitlebens Reisender zwischen den Zeiten und Welten. Geboren 1914 in der Bukowina, war er zunächst rumänischer, dann russischer Staatsangehöriger, war von 1944 bis 1984 staatenlos und wurde dann Österreicher. Er lebte vor dem Zweiten Weltkrieg in Wi e n , B u ka r e st und B e r l i n , wo e r b e ga n n , Unterhaltungsromane zu schreiben. In der Nachkriegszeit entstanden für den Hamburger NWDR die maghrebinischen Geschichten, die ihn als Schriftsteller populär machten. Rezzori lebte zuletzt in Mailand, auf Rhodos und in der Toskana, wo er 1998 starb. Journalist, Publizist und Germanist Ulrich Weinzierl nannte ihn in der Süddeutschen Zeitung einen der großen Erzähler des 20. Jahrhunderts. uch Hans-Jürgen Froböse möchte die Erinnerung an Rezzori wach halten: „Die Geschichten sind es wert, erzählt zu werden, überall dort, wo Menschen der humorlosen Zeit für kurze Zeit entfliehen möchten.“
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LESUNG Hans-Jürgen Froböse stellt seine Auswahl der schönsten maghrebinischen Geschichten am Freitag, 23. April um 19 Uhr im RHEINLÄNDER-Heimatladen in Unkel, Pützgasse 2, vor. Der Eintritt ist frei!
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unternehmen! von Benedikt Schmidt
Vier Generationen für Qualität mit Tradition
Seit 1970 führt Karl Schumacher zusammen mit seiner Frau Ingrid die Leutesdorfer Fleischerei Schumacher. Ende April feiern er und die sechs Angestellten das 40-jährige Jubiläum.
70 bis 80 Sorten Schinken und Wurst
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igentlich reicht die Geschichte viel weiter zurück. Bis ins Jahr 1906 um genau zu sein. Damals gründete Hermann Schumacher, der Großvater von Karl den Betrieb. Leider ko n n te n a u s d i e s e r Z e i t keine offiziellen Eintragungen mehr gefunden werden, so dass das 100. Jubiläum vor vier Jahren ausgelassen wurde. übernahm Arnold Schumacher und wurde schließlich vom Sohn Karl abgelöst. „Für mich war es selbstverständlich, das Geschäft meines Vaters und meines Großvaters fortzuführen. Denn ich wollte immer Metzger werden“, erzählt er und zeigt stolz Fotos aus der Familiengeschichte. 1963 ging
Schumacher bei der Neuwieder Metzgerei Spindlböck in die Lehre. Mit der Note 1 bei der Gesellenprüfung wurde er I n n u n g s s i e ge r, Ka m m e r sieger und Landessieger. Schon 1969 konnte er die Meisterprüfung ablegen, am 1. Februar des Folgejahres machte er sich schließlich mit dem elterlichen Betrieb selbstständig. „ Man muss mit der Zeit gehen und nach vorne schauen“, lautet das Credo des resoluten Leutesdorfers. Der Marke Schumacher konnten auch weder Hochwasser, noch BSE, noch die Vielzahl an Verordnungen wirklich etwas anhaben. Das jetzige Ladengeschäft wurde im Januar 2000 unter großem Kostenaufwand auf der Hauptstraße in
Küchenfertig zubereitet
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Leutesdorf neu eröffnet. Vorher befand es sich in der „Großen Fischgasse 18“, wo heute noch Produktion und Partyservice ansässig sind. aum in den neuen Geschäftsräumen, kam es in Deutschland zum ersten BSE-Fall. „Dieser hat uns Fleischer vor große Herausforderungen gestellt, denn die Leute wollten plötzlich keine Wurst vom Rind mehr. Und Wurst vom Schwein war geschmacklich nicht so gerühmt. Deshalb haben wir zusätzlich auf Wild aus den umliegenden Wäldern gesetzt und das ist super eingeschlagen!“ Karl Schumacher macht sein Beruf immer noch großen Spaß: „Die große Faszination ist, dass unser Handwerk gerade in der heutigen Zeit sehr kreativ ist. Wir bereiten viele Gerichte küchenfertig zu oder eben so, wie es der Kunden wünscht.“ ie Produktpalette der Metzgerei umfasst 70 bis 80 Sorten Schinken und Wurst, darunter 40 Sorten Aufschnitt. Das angebotene Fleisch stammt aus artgerechter Aufzucht, die Tiere kommen aus der Region und werden auch dort geschlachtet. Die Eigenproduktion beträgt b e i S ch u m a ch e r s sto l z e 9 7 P r o z e n t . D a s Geschäft empfängt den Kunden mit einer Reihe besonderer Spezialitäten. Neben Wildsalami, Wildknacker, Wildleberwurst und Wildschinken sind das Winzerschinken, Rheinsteig-Schinken und Limesschinken, die der Gegend Tribut zollen. ie vierte Generation steht im Hause Schumacher übrigens schon bereit. Sohn Stefan arbeitet als Geselle mit und wird in einem Jahr seine Meisterprüfungen abgel e g t h a b e n . Z u ve r sichtlich wird Karl Schumacher dann die Leitung in die Hände seines Sohnes legen. icher ist aber, dass der „alte“ Schumacher und seine Frau den Nachwuchs weiter tatkräftig unterstützen werden. „Wir sind doch noch jung“, bekräftigt der energische Fleischermeister.
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JUBILÄUM Das 40-jährige Bestehen der Fleischerei unter Karl und Ingrid Schumacher wird vom 26. April bis zum 30. April mit besonderen A n ge b o te n u n d e i n e r To m b o l a m i t 10 0 Preisen gefeiert. Am 30. April findet eine ganztägige Hauptfeier in einem Zelt vor dem Geschäft statt.
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Neue Traditionen in Alten Fässern! Der zweite Whisky „Fading Hill“ der Birkenhof-Brennerei wird Ende April in Limburg auf der Whisky-Fair vorgestellt.
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ach dem der erste Westerwälder Whisky ‘Fading Hill’ in der Whiskywelt für Furore sorgte und selbst schottische Whiskyexperten und Whiskyforen entzückte und überraschte, kann Birkenhof in 2010 mit einem weiteren Highlight aufwarten. ading Hill 2010 ist ein Rare Single Malt Whisky, der 4 1/ 2 Jahre reifte. Es handelt sich um WhiskyDestillate, die im November 2005 destilliert und im Dezember in zwei Fässer (1 Fass Fra n z . E i ch e u n d 1 Fa s s Amerikanische Eiche) eingelagert wurden. Verkostungen haben zu dem Ergebnis geführt, dass es eine Vermählung ( M a rr i a ge ) d i e s e r b e i d e n Fässer geben wird. Eine weitere Charge des Malt-Destillates wurde 2005 in ein drittes Fass, ein Rumfass gefüllt und darf weitere Jahre ruhen und reifen. ä h r e n d d e r E rste Fading Hill ein RyeWhisky war, also aus Roggen destilliert wurde, diente dem 2010er Malz, d.h. gemälzte Gerste als Grundlage. Das Malz wurde anders als in S ch o t t l a n d komplett eingem a i s ch t ( a l s o a u ch mit Spelzen...) und d e r ge s a m te Getreidebrei wurde dann vergoren und abdestilliert.
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e st i l l i e rt we r d e n d i e Whiskymaischen oder auch Würzen bei Birkenhof über die Obstdestillerie. Beim W h i s k y - B r e n n e n d e st i l l i e rt m a n b ew u s st vo l u m i n ö s e r, besonders aromaschonend und weniger rein und konzentriert.
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Fässer wurden Ende Februar/Anfang April zusammenge f ü h rt u n d l a n g s a m a u f „Trinkstärke“, also zwischen 45 % vol. und 47 % vol. eingestellt. Erste Verkostungen in den letzten Tagen sind sehr v i e lve r s p r e ch e n d ! “ Ste f f i K l ö ck n e r s ch m u n z e l t : „Ein eher maskuliner Vertreter, der die Tiefgründigkeit und „Würzigkeit“ eines Malts aufzeigt. Neben zart-f loralen Noten, die an Hagebutte oder Rose erinnern u n d g r ü n l i ch e n Nu a n c e n R i ch t u n g K r ä u te r / M e l i s s e , ko m b i n i e rt m i t w ü r z i ge n B i t te rm a n d e l n o te n , d i e a n Zwetschgensteine erinnern, ist a u ch H o l z p r ä s e n t . H e l l e s trockenes Holz mit einem zarten Hauch Vanille aber auch feinwürzigen Aspekten. Tiefgründig und mehrdimensional kommt er daher. Ein Whisky mit dem man sich beschäftigen m ö ch te , d e r Fr e u d e b e i m Entdecken macht.“ tef f i Klöckner betont: „Es handelt sich hier um e i n e n fe i n e n „ C o n t i n e n t a l Whisky“, also kein Scotch, d.h. kein Torf, kein Seegras, kein Jod, aber gut ausbalancierte Eleganz, die neben dem Getreide vor allem die Brennkunst in den Fokus rückt. reuen Sie sich mit uns auf den Zweiten Westerwälder Whisky, der bereits jetzt zu 85 Prozent reserviert und verkauft ist.
Ausbalancierte Eleganz omit schafft man dem D e st i l l a t a u s r e i ch e n d Körper und Inhaltstoffe, die den Eindrücken des Holzes genügend entgegenzusetzen haben, so dass eine Harmonie u n d B a l a n c e i m ge r e i f te n Whisky entstehen kann, die Spannung und Tiefe mit sich bringt. te f f i K l ö ck n e r, G e schäftsführerin der Birkenhof-Brennerei berichtet: „Das Destillat in den beiden Fässern hat noch ca. 65 % vol. Die Destillate b e i d e r
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rheinromantisch!
Rheinreise
von Michael Klein
Dampfschiffe und ihre englischen Passagiere
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u Ostern verlassen die großen Passagierschiffe auf dem Rhein jedes Jahr aufs Neue ihre Winterhäfen. Sie sind bis zum Herbst auf ihrer Ro u te vo n Ro t te r d a m n a ch Basel stromauf- und abwärts mit Millionen von Fahrgästen unterwegs. Mit 2000 PS starken Motoren, teils mit futurist i s ch e r A r ch i te k t u r o d e r kühlem Design gehören sie heute wie selbstverständlich zur Flussszenerie. nders im 19. Jahrhundert, als deren We gb e r e i te r, d i e D a mp fs ch i f fe , noch Staunen und großes Aufsehen erregten. Als M e i ste r l e i st u n g der Ingenieurskunst verehrt, wa r e n s i e d a s m o d e rn ste Verkehrsmittel jener Zeit. Für manch einen Zeitgenossen am Ufer, der mit der harten Arbeit an Bord nicht vertraut war, wurden sie sogar zu einem romantischen Bild. esonders England nutzte die neue Technik der Dampfmaschine im Schiffsbau. So ist die Defiance 1816 das e r ste D a mp f b o o t a u f d e m Rhein. Eine Erkundungsfahrt soll bis an den Main führen. Diese Absicht wird aber wegen
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Caledonia Kohlemangels und zu starker St r ö m u n g ve r e i te l t . E i n e Königswinterer Schulchronik erwähnt aber bereits ein Jahr s p ä te r fo l ge n d e s E r e i g n i s : „Königswinter sah das […] Dampfschiff auf den Fluten des
schiff der in Köln neu gegründeten Preußisch-Rheinischen Dampfschif fahrts-Gesellschaft. Aus dieser wird später die Köln-Düsseldorfer Gesellschaft hervorgehen. b 1827 steigt die Anzahl der Passagiere rasant an: von 18.000 auf über eine M i l l i o n i m J a h r 18 5 6 . D i e Hälfte aller Reisenden sind Briten, die vor allem durch Lord Byrons Rheinland-Schilderungen und immer zahlreich e r e r s ch e i n e n d e r R h e i n reiseliteratur angelockt werden. Immer breitere Gesellschaftsschichten können sich dort aufgrund der voranschreitenden Industrialisierung und dem d a m i t e i n s e t z e n d e m Wo h l stand das Reisen erlauben. Reisen auf Dampfschiffen ist b e q u e m e r, s ch n e l l e r u n d sicherer als auf dem Landweg mit Pferdekutschen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bestehen sogar durchgehende Verbindungen von London zu zahlreichen Städten des Mittelrheins. ie Reisen an den romantischen Rhein bescheren einer ganzen Region so dauerhaften Erwerb aus dem Fremdenverkehr – bis heute.
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Mit 50 PS rheinaufwärts
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staunenden Rheines aufwärts fahren am 11. November 1817, gegen 5 Uhr nachmittags, bei vergeblich sich widersetzendem Südwinde . “ s ist die Caledonia von J a m e s Wa t t j u n i o r. Ausgerüstet mit zwei Maschin e n u n d 5 0 P fe r d e st ä r ke n gelangt sie bis Koblenz. Bis 18 2 4 we r d e n we i te r e Ve r suchsfahrten mit Erfolg vorgen o m m e n . 18 2 7 st a rte t vo n Holland aus ein mit preußischem Geld gebautes Dampf-
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Ehrenbe#uch in Ehren#tein
Fotos: privat
besichtigt!
von Hannelore Prangenberg
Kloster Ehrenstein wurde am 14. März 2010 durch Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln, mit einem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche und Segnung der Klosterräume der Bestimmung übergeben.
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eit seiner Entstehung hat das kleine Kloster im idyllischen Liebfrauental an der Wi e d eine we ch s e lvo l l e Geschichte erlebt. Von den Grafen von Nesselrode Ende des 15. Jahrhunderts gebaut, hat es allen politischen und kriegerischen Anfeindungen st a n d ge h a l te n . Au ch s e i n e Bewohner haben vielfach gewechselt, Ordensbrüder der „Kreuzherren“, der „ Fr a n z i s ka n e r “ , der „ M o n t a fo n e r “ , h a b e n d a s Klosterleben geprägt, die Seelsorge der Pfarrgemeinde übernommen und das Gebäude in Stand instand gehalten. a ch d e m d i e l e t z te n Patres des MontafonerOrdens 2007 das zum Erzbistum Köln gehörende Kloster verließ, lag es der Pfarrei sehr am Herzen, eine neue Bestimmung unter neuer Leitung
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zu finden. Glücklicherweise kam die Generaloberin der Franziskanerinnen von Waldbreitbach, Sr. M. Basina Kloos, 2009 dafür gewonnen werden, durch die Marienhaus GmbH in Ehrenstein ein neues geistliches Zentrum zu errichten. Nach Unterschrift unter den Pachtvertrag finden Umbau-
Wechselnde Bewohner arbeiten statt, die das Klostergebäude zu einem Juwel werden lassen. ie Messe zur Einsegn u n g u n d Ü b e rga b e zelebrieren neben Kardinal Meisner Monsignore Heribert Hausen, Leitender Pfarrer des S e e l s o rge b e r e i ch e s R h e i n i scher Westerwald, sowie drei weitere kirchliche Würdenträger.
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ie anschließende Feier in den Klosterräumen eröffnet Generaloberin Sr. M. Basine Kloos. Kardinal Meisner betont seine besondere Ve r b u n d e n h e i t mit dem Kloster und unterstreicht die Bedeutung der Aufgabe, den sich die Klosterleitung für die Zukunft gestellt hat. Die zahlr e i ch e n G ä ste e r l e b e n einen warmherzigen und humorvollen Kardinal, der tiefgreifende Wort findet, d i e j e d e m u n te r d i e H a u t gehen. Hubertus Graf Nesselrode, dessen Vorfahren einst das Kloster bauten, wirft einen Blick in die Vergangenheit und h e b t d i e B e d e u t u n g vo n Kloster und Kirche für die G e m e i n d e , a b e r a u ch ü b e r deren Grenzen hinaus, hervor. Gräfin und Graf Nesselrode engagieren sich auch heute n o ch f ü r d i e B e l a n ge d e s
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Klosters und der Kirche. Die Sprecherin der G e s ch ä f t s f ü h r u n g d e r M a r i e n h a u s G m b H , Christa Gavert, stellt das zukünftige Konzept vor. Dazu gehören unter anderem verschiedene Fo rm e n vo n E xe r z i t i e n u n d s p i r i t u e l l e r Begleitung, Gesprächskreise zu biblischen und ökumenischen Themen, kunst- und kulturgeschichtliche Vorträge und Ausstellungen. Sie unterstreicht noch einmal, dass das Kloster alle einlädt, die zu Ruhe und Besinnung kommen möchten, was in der immer hektischer werdenden Zeit besonders wichtig sei. iele Angebote werden wir in eigener Regie durchführen“, wie Dr. Franke, Projektleiter des ‘Geistlichen Zentrums’ sagt, er möchte aber auch externen Interessierten ein Forum bieten zum Beispiel für Tagungen, Vorträge oder Einkehrtage.
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Ein Geschenk für Kardinal Meißner ie Waldbreitbacher Franziskanerinnen, die im Klostergebäude eine Wohngemeinschaft bilden, werden im „Geistlichen Zentrum“ mitarbeiten. Darüber hinaus sollen im alltäglichen Tagungsbetrieb unter anderem auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Josefshauses (Seniorenheim) in Neustadt/Wied hilfreich zur Seite stehen. m ‘Geistlichen Zentrum’ im Kloster Ehrenstein verbinden sich unterschiedliche Intentionen zu einem bunten Miteinander – und genau das wollen wir auch“, so Christa Gavert. „Besinnung, Impulse und Kultur“ – soll der Slogan des künftigen Konzeptes sein. as Veranstaltungsprogramm von März bis Juni kann an allen Pfarrkirchen des Seelsorgebereichs Rheinischer Westerwald eingesehen werden. Bis die Internetpräsenz fertig gestellt ist, erhalt man weitere Informationen bei Dr. G. Franke (E-Mail: G.Franke @marienhaus-gmbh.de, Tel.: 0151-53831136).
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handwerklich!
Für Für alle alle Bau-Gewerke: Bau-Gewerke: Ein Ein Meisterwerk Meisterwerk Selbstständige Handwerksbetriebe haben sich in Königswinter für gemeinsame Projekte zusammengeschlossen. Text und Fotos von Bernhard Niemann
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b Anbau, Umbau, Renovierung, stets muss die Arbeit mehrerer Handwerksbetriebe möglichst reibungslos ineinander greifen. Für den B a u h e rr e n b e d e u te t d a s : Branchenverzeichnis wälzen, Termine machen, einzeln verhandeln, den Ablauf der Arbeiten planen, organisieren und ständig koordinieren. Das kostet Zeit, Stress und Ä rge r. D a s wa r a u ch Florian Lehner sehr schnell klar. Er hatte einen Rohbau gekauft, aber da gab es noch viel zu tun: familiengerecht um- und anbauen, Fliesen und Parkett verlegen, Wände verputzen und malen; Sanitärinstallation, die gesamte Elektrik einschließlich Computerverkabelung waren nötig,
und eine Küche nach Maß. Ein Nachbar empfahl, jene Gruppe s e l b st ä n d i ge r H a n d we r ks betriebe zu beauftragen, die sich in Königswinter vor acht Jahren zur Gesellschaft bürge r l i ch e n Re ch t s „ M e i ste r we r k “ z u s a m m e n ge f u n d e n haben. Meisterwerk erledigte dann alle Arbeiten umsichtig, pünktlich und in guter Qua-
Elf Meister machen mit
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lität. Als Bauleiter hatte sich Elektromeister Günther Herr eingesetzt. Dank seiner Erfahrung fand er für Unvorhergesehenes gute Lösungen und half bei Gesprächen mit dem Bauamt. Heute, zwei Jahre später, kann Florian Lehner
mit Überzeugung sagen: Die ge s a m te O rga n i s a t i o n wa r zuverlässig, die Kostenvoranschläge wurden eingehalten, es ist alles perfekt, nichts musste nach gebessert werden! as ist „Meisterwerk“? S e l b st ä n d i ge H a n d werksmeister hatten die Idee, durch Zusammenarbeit dem Bauherren Stress und Arbeit abzunehmen und in reibungsloser Kooperation m e i ste r l i ch e Qualitätsarbeit zu erzielen. In intensiven Gesprächen an 25 Abenden zusammen mit Experten haben sie Konzept, Statuten und Kooperationsvertrag erarbeitet und dann eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet. Elf Meister-
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betriebe machen heute mit. Intern muss laut Statut jeder den Meisterwerkaufträgen Priorität einräumen und ist zur Pünktlichkeit verpflichtet! Die Bauleitung übernimmt einer der beteil i g te n M e i ste r. D i e P r a x i s z e i g t , d a s s Kooperation auch den Meistern selbst Vorteile bringt: Schon der gemeinsame Termin beim Kunden und der untereinander vereinbarte genaue terminliche Ablaufplan erleichtern die reibungslose Zusammenarbeit; zudem helfen sie sich an der Baustelle gegenseitig, um den Fertigstellungstermin einzuhalten. Im Preis/ Leistungsverhältnis können sie mit großen Generalunternehmern und auch mit Billiganbietern konkurrieren. Die meisten Vorteile hat jedoch der Bauherr. Er ruft die Hotline an u n d b e s p r i ch t s e i n Vo r h a b e n m i t d e m Geschäf tsführer des Meisterwerk, DiplomIngenieur Peter Lenz. Zum Besichtigungstermin kommen alle beteiligend e n M e i ste r, hören und bes p r e ch e n d i e Wünsche an Ort und Stelle, vereinbaren ein Zeitfenster für Beginn und Dipl-Ing. Peter Lenz E n d e d e s ge samten Projektes und machen dann ihre Kostenvoranschläge, die dem Bauherrn als Paket übergegeben werden. Der prüft, lässt gegebenenfalls ändern und schließt den Vertrag. Auf Wunsch kann ein Festpreis ausgehandelt werden. Alles Weitere übernimmt Meisterwerk, das Geld für die Koordinierung durch einen Architekten kann man sich sparen! Der Zusammenschluss selbstständig bleibender Handwerksbetriebe zum „Meisterwerk“ ist ein Meisterwerk! www.meister-werk.de
DER RHEINLÄNDER MEINT: Nach wie vor sind die mittelständischen Meisterbetriebe Motor der deutschen Wirtschaft, denn sie stellen insgesamt die Mehrzahl der Arbeitsplätze und haben die meisten Auszubildenden. Kooperationsverträge zwischen selbstständig bleibenden Meisterbetrieben sind ein nachahmenswerter Weg, mit Qualitätsarbeit konkurrenzfähig zu bleiben.
besichtigt!
Obere Burg, Rheinbreitbach
nklar ist die Entstehungszeit der Burg. Einige sprechen von um 1250, andere vom 15. Jahrhundert. Bis 1655 war sie Lehen des Stiftes Maria ad Gradus, 1907 erwarb der Dichter und Bestsellerautor seiner Zeit, Rudolf Herzog, das Gebäude, das forthin als "Herzogburg" bezeichnet wurde. Nach dem Tode des Schriftstellers 1943 wurde es still um die Burg. Am Ende des Krieges beschädigt, war sie lange dem Verfall preisgegeben. Mitte der 1980er Jahre stand die "Obere Burg" schließlich zum Verkauf. Auf Initiative des damaligen Ortsbürgermeisters Manfred Königstein wurde das Gebäude 1990 mit Unterstützung seitens Kreis und Land von der Ortsgemeinde Rheinbreitbach erworben und in mehreren Etappen saniert. Heute ist das historische Gebäude dank des „Förderkreises Obere Burg Rheinbreitbach“, gegründet 1992, als kultureller Anziehungspunkt mit vielen hochkarätigen Veranstaltungen weithin bekannt.
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genießen! von Wolfgang Ruland
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Linzer Taler-Torte Das Markt-Café, das auch Strünzer-Spezialitäten anbietet, besteht seit zehn Jahren.
eit Sommer 2008 betreibt Stefan Schubert das im Jahre 2000 eröf fnete Café am geschichtsträchtigen Linzer CastenholtzP l a t z , d e r vo n d e n Einwohnern meist einfach Marktplatz genannt wird. Gleich gegenüber der Mariensäule mit Blick auf die historischen Häusern aus mehreren Jahrhunderten und vor allem auf die bekannte Fassade des Linzer Rathauses, genießt der Gast hier eine einmalige Um ge b u n g . Ste fa n Schubert, 1989 noch vor der Öffnung der Mauer aus der damaligen DDR geflohen, arbeitete als s t u d i e r t e r B e t r i e b s w i rt f ü r bekannte internationale Konzerne, b evo r s i ch s e i n schon immer bestehender Wu n s ch , selbstständig zu arbeiten, durchsetzte. Für d e n h e u t i ge n B o n n e r eröffnete sich die Möglichkeit, das Markt-Café in Linz zu übernehmen. „Als ich mir das Café angesehen habe, war ich begeistert von der Linzer Atmosphäre und ergriff sogleich die Gelegenheit, hier meine Ideen von zeitgemäßer
Gastronomie umsetzen zu können.“ Auch heute ist er überzeugt: „Linz hat durchaus Potenzial, es ist aber sicher noch n i ch t a u s ge s ch ö p f t . “ Um dies zu erreichen, setzt Schubert gemäß seiner Gastgeberphilosophie „auf Qualität, guten Service und stimmiges Ambiente“. Auf der Speisenkarte, die auch warme Gerichte anbietet, finden sich Bezeichnungen, die denn auch einen gewissen Lokalpatriotismus bez e u ge n : Ne b e n e i n e m S a n d w i ch „ St r ü n z e r “ und einem „StrünzerLatte“ findet man z.B. a u ch d e n „ S a l a t teller Linz“. ine wirklich einmalige K r e a t i o n i st d e r „Linzer“ – eine kleine Torte in der Form eines Talers. H e rge ste l l t vo m Erpeler Konditormeister Thomas Hamacher wird der Linzer als „vollendeter Trüffel-Genuss aus hochwertig veredelter, zartschmelzender Schokolade, verfeinert mit einem Hauch Rahm, Rum und Nüssen, arrangiert auf einem leichten Keks“ beworben. Daneben beliefert Thomas Hamacher
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die Kuchentheke des Cafes mit einer reichen Auswahl an Torten. ls weitere Besonderheit im Markt-Café sind drei Grafiken der Künstlerin und Linzer Kulturpreisträgerin Ulla WindheuserS ch wa r z m i t l o ka l e n M o t i ve n z u s e h e n : Buttermarkt, Neustraße und Strünzer-Brunnen, der im Original am Burgplatz ebenfalls von der Künstlerin gestaltet wurde. ch setze auf Qualität, guten Service und stimmiges Ambiente“, erläutert Stefan Schubert seine Devise zur Gewinnung nicht nur der Linz-Besucher sondern auch der einheimischen Gäste. Dazu gehören auch die ersten Veranstaltungen des Kulturprogramms „Life am Markt“, das der Inhaber in diesem Frühjahr begonnen hat. Er möchte „ein kulturelles Café mit etwa vier Veranstaltungen im Jahr etablieren.“ So plant er des Weiteren Sommerkonzerte und im Herbst eine Autorenlesung. Aktuell in diesem Monat dürfen sich die Gäste auf ein musikalisches Jazz-Rendezvous freuen (siehe unten). enn der Besucher sagt, Linz sei die Perle des Mittelrheins, dann ist ein Stück dessen, was ich mir vorstelle, Wirkl i ch ke i t gewo r d e n . “ D a f ü r m ö ch te Ste fa n Schubert an der exponierten Lage des Linzer Marktplatzes seinen Beitrag leisten.
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MARKT CAFÉ Marktplatz 6 · 53545 Linz www.markt-cafe-linz.de Samstag, 10 April 2010, 19.30 Uhr Jazz-Rendezvous mit Red & Martini Martina Kaiser (Gesang) und Karl Lenz (Piano) bieten eine beswingte Auswahl an Jazzsongs, Popballaden und Schlagern Eintritt: p 8, um Reservierung wird gebeten: Tel: 02644- 800820
unterwegs!
Rund um Schloss und Burg Rennenberg Anspruchsvolle Wanderung mit Mittelgebirgscharakter: Linz – Schloss Rennenberg – Alt Rennenberg – Notscheid – Hargarten – Linz, ca. 2 Stunden, 30 Minuten bei zügigem Tempo. achdem der ungewöhnlich schneereiche und lange Winter Wanderpläne immer wieder verschoben hat, wagen wir uns am ersten richtigen Frühjahrstag d e s J a h r e s w i e d e r n a ch
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draußen in Wald und Flur. Wir haben uns für eine von der Verbandsgemeinde Linz neu beschriebene und ausgeschilderte Wanderroute (LZ 7) entschieden. Sie ist eine von 15 neuen, in einer Broschüre mit
Karte vorgestellten „Wanderwegen am Rhein und auf der Höhe“. Das Heftchen ist bei der Verbandsgemeindeverwaltung ge ge n e i n e S ch u t z ge b ü h r erhältlich.
ir starten am kleinen Parkplatz hinter der Sterner Hütte am östlichen Linzer Ortsrand und folgen am LKW- und Reifen-Center dem asphaltierten Weg Richtung Schloss Rennenberg. Unser
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passiert haben. Das spätklassizistische Schloss Rennenberg e rr i ch te te 18 4 6 a l s S o m mersitz Fürst Friedrich IV. zu S a l m - Ky r b u rg , d e r u n te r Na p o l e o n a l s p e r s ö n l i ch e r Ordonanzoffizier diente, ein
d e m b e h u t s a m r e st a u r i e rt . Nach wenigen Schritten erreich e n w i r d a s Fo r st h a u s Peterhof und gehen links weiter den leicht ansteigenden Weg hinauf. Der Weg ist vom Tauwetter noch durchnässt
Schloss Rennenberg Weg ist mit „LZ 7“ – rotes Schild - gut markiert. Der Weg ist bis nach Notscheid ident i s ch m i t d e m R h e i n ste i g - Z u we g ( ge l b e s Z e i ch e n ) und dem Wa n d e r we g Linz – Katzenfurt (II). Bald erreichen wir Schloss Rennenberg, nachdem wir den kleinen privaten Friedhof derer zu Rennenberg
Na ch ko m m e u n d E r b e d e r Edelherren von Rennenberg. 1888 bezog die Familie (ab
Sommersitz 1846 1917 „Freiherren“) dort ständig Wohnung. Seit den 1980er J a h r e n i st d a s S ch l o s s i n Privatbesitz und wurde seit-
und stellenweise matschig – davon lassen wir uns aber nicht mehr abhalten. Auch begegnen wir immer wieder Windbruchschäden, angerichtet vom letzten Wi n te r st u rm Xy n t h t a . Jetzt geht es bald steil den B e rg h i n a u f – w i r fo l ge n immer der Beschilderung (im Zweifel geradeaus bleiben)
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unterwegs!
Notscheider Wasserturm und sind bald auf einer Auss i ch t s h ö h e m i t B l i ck a u f Rheintal und Eifel. Der Linzer Ka i s e r b e rg l i e g t ge n a u i m Blick (0:30). Wir erreichen e i n e L i ch t u n g u n d h a b e n vo r u n s d i e Burgruine Alt Rennenberg, die bereits vor 1250 auf 352 m als Höhenburg gebaut wurde und Stammsitz des Adelsgeschlechts war. Seit 1585 wurde die Burg nicht mehr bewohnt und verfiel. Die
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R u i n e w u r d e z u l e t z t vo n Enthusiasten gesichert und der Bergfried wiederhergestellt. Inzwischen ist die Burg in Privatbesitz und ein Schild
Stammsitz von 1250 untersagt das Betreten des Geländes. Eine andere Tafel erinnert an Adolf Weiß, nachdem dieser Streckenabschnitt des Wanderwegs Linz – Katzenfurt
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benannt ist. Adolf Weiß war bekannt als Bauerndichter und soll den Westerwälder Gruß: „Hui! Wäller – Allemol!“ geprägt haben. ir lassen die Burgruine hinter uns (0:45) und wend e n u n s R i ch t u n g Notscheid. Der Weg ist nun nicht mehr so steil und genehmigt uns etwas Entspannung mit Blick auf den markanten No t s ch e i d e r Wa s s e rt u rm .
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Rechter Hand hören wir es summen und brummen. Um zwei dutzend Bienenstöcke schwirren unzählige Bienen. Gott sei Dank, es gibt sie noch! urz vor der Landstraße z w i s ch e n K r e t z h a u s und Noll wenden wir uns, der Ausschilderung folgend, nach r e ch t s u n d e rr e i ch e n No t scheid, das wir nach ein paar
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We n d u n ge n a u f s ch m a l e n Sträßchen wieder Richtung Rheintal verlassen. Am Ende des asphaltierten Wegs knickt unsere Strecke n a ch l i n ks a b und windet sich, begleitet von plätschernden Bachgründen, in einem schönen Buchenwald kurvenVettelschoß
Kalenborn
L254
Notscheid
L253
Wasserturm Burgruine Rennenberg
Sankt Katharinen
K21
Ohlenberg Schloss Rennenberg
Hargarten
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Start und Ziel
Kasbach
Ockenfels
L251
L256
Rhein Linz
reich nach unten, bis es gen Hargarten wieder bergauf geht (1:45). Es folgt noch ein giftige r A n st i e g R i c h t u n g H u m m e l s b e rg , den wir auf der nördlichen Flanke umgehen. Uns fallen i m m e r w i e d e r vo n Wi l d schweinen stark durchwühlte Weideflächen auf. Als es nach e i n e r Wa l d st r e cke w i e d e r einen Aussichtspunkt mit weitem Blick auf Dattenberg gibt, biegt der Wanderweg nach rechts in einen Pfad ab, der teils schwierig zu begehen ist. Wir kommen an zwei stattlichen Ameisenhaufen vorbei und stellen fest, dass auch dort wieder Leben eingekehrt ist. Myriaden von den emsigen Waldarbeitern, so scheint es, sind unterwegs und wuseln um den Bau herum. er Weg führt nun weiter b e rga b , w i r d i m m e r steiler, bis wir bald wieder unseren Ausgangspunkt an d e r Ste rn e r H ü t te e rr e i ch t haben (2:30). Die angegebene Wanderzeit wie immer ohne Garantie und Pausen – die man aber zwischenzeitlich einlegen sollte und zu denen es auch gute Gelegenheiten gibt.
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damals!
Buchholzer Alltag um 1900 von Peter Stang Eine Ansichtskarte von 1900 zeigt das „alte Buchholz“ zwischen der heutigen Asbacher Straße und Im Höllchen – im Hintergrund die Buchholzer Pfarrkirche und rechts die Gaststätte Melzer. Der dörfliche Charakter ist noch vorhanden und intakt. ir haben hier ein kleines Stück bäuerlichen Alltags vor uns. Der Hausgarten wird nach der langen Winterzeit für das Bestellen und Einsäen fertig gemacht. Für Anfang 1900 sind die üblichen Gemüsesorten alle Arten von Kohl, M o h rr ü b e n , Po rr e e , S e l l e r i e , Ro te B e e te , G u r ke n o d e r a u ch Ka rto f fe l n . I st a u ch noch Vieh im Stall, eine Kuh oder zwei bis drei Ziegen sind durchaus üblich, kann man auf deren natürliche Abfa l l p r o d u k te z u r ü ck g r e i fe n . I m Vo r d e r grund des Fotos ist der Mist zu sehen, der sich über den Winter angesammelt hat. Er wird sodann mit der Gabel verteilt und in die Erde e i n ge a r b e i te t . D e n K i n d e rn , d i e b e i d e r Feldarbeit helfen müssen, wird beim Kartoffelsetzen immer wieder eingetrichtert, diese nicht zu tief zu legen. Nach einer alten Bauern-
weisheit heißt es: „Damit diese noch das Mittagsläuten der Glocken hören können“. Der Grund liegt im schnelleren Austreiben der Pf lanzen. Aber auch das Winterfutter wie Knollen oder Markst a m m ko h l f ü r d a s Kaninchen hat im heimischen Garten seinen Platz, und für den Vater findet sich neben den Blumen der Mutter eine kleine Ecke, um seinen eigenen Tabak anzupflanzen. Dieser wird im Herbst geerntet und die einzelnen Blätter an
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Fotos: Archiv Peter Stang
Kohl, Gurken, Rote Beete
einem langen Draht im Stall getrocknet. Nicht zu schnell, sondern schön langsam, damit das Aroma keinen Schaden nimmt. Wenn er gut getrocknet ist und noch etwas Restfeuchte hat,
l e g t d e r Va te r d i e B l ä t te r zusammen und rollt sich eine ü b e r d i m e n s i o n a l l a n ge Z i garre, Strang genannt. Dieser wird mit einem Handschneidegerät in dünne Scheibchen geschnitten und direkt in die „ P i e f “ ge sto p f t . D e r Re st ko m m t i n e i n e n Vo rra t s behälter, gebrannt aus Westerwälder Ton. Eine Scheibe Apfel obendrauf zur Befeuchtung und schon kann sich der Vater darauf freuen, abends „sing Pief“ qualmen zu lassen.
gestampfte Erde besitzen, ist die Lagerzeit für die Kartoffel bis weit ins nächste Jahr gesichert. Au ch d i e Ä p fe l ko m m e n i n e i n Regal dorthin, und die Kinder freuen sich, wenn es zu Weihnachten goldige Äpfel mit roten Bäckchen gibt. Die Gurken werden geputzt und mit Dill, Senfkörnern, Zwiebeln, Wacholderbeeren und Essigsud in einen Tontopf eingelegt. Auch der
uch die Mutter hat im Herbst ihre Arbeit mit dem Gemüse. Die Kartoffeln we r d e n g u t ge t r o ck n e t i m Ke l l e r e i n ge l a ge rt . D a d i e Keller in den meisten Fällen einen natürlichen Boden wie
We i ß ko h l w i r d z u e i n e m schmackhaften Wintervorrat verarbeitet. „Suure Kappes“ – Sauerkraut – hilft über den Vitaminmangel im Winter hinweg. Fein geschnitten kommt er in einen großen Tontopf. Er
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wird gestampf t, etwas Salz dazwischen gestreut und dann mit sauberen Tüch e rn a b ge d e ck t . Ein Holzbrett obendrauf und ein B a s a l t ste i n z u m B e s ch we r e n , u n d d a n n ka n n m a n e s e i n i ge Monate gären lassen und aufbewahren. u diesem Zeitpunkt gibt es zwar schon seit acht Jahren das vom Chemiker Dr. Rudolf Rempel aus Gelsenkirchen entwickelte Verfahren d e r H a l t b a rm a ch u n g d u r ch Konservieren. Aber erst im Jahre 1900 kommen als eine der ersten Deutschen Markenartikel die „Weck“-Gläser auf d e n M a r k t . D i e s e s Un te r nehmen hat das Verfahren weiterentwickelt und verbessert l a u fe n d d i e E i n ko ch gl ä s e r, G u m m i r i n ge , E i n ko ch a p p a rate, Thermometer und Hilfsgeräte, um sie für den breiten M a r k t a u ch b e z a h l b a r z u machen. Ohne diese häusliche Vorratshaltung hätte man die Notzeiten durch die noch folgenden Weltkriege nicht überstehen können. s gibt um 1900 kaum ein Haus, das nicht seinen eigenen Garten hat. Es ist eine harte Zeit mit viel körperlicher Belastung, aber unsere Vorfahren kommen gut zurecht mit dem, was sie selbst erwirtschaften.
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dramatisch!
Hexenwahn
Die Rheinbrohler Kolpingfamilie führt ein Theaterstück auf, in dem das Leben und Sterben der Anna Catharina Spee von Langenfeld im Mittelpunkt steht.
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ie als Hexe angeklagte Anna Catharina schreit laut auf, als ihr die Stigmata beigefügt werden. Eine Nadel wird tief in die Stirn hineingedrückt. Noch ein Schrei. Eine zweite Nadel wird in die Brust, eine dritte in den Rücken gestochen. Wieder ein Schrei. – Dann entspannen sich die Schauspieler kurz. Klaudia Kruft-Heumann, die die Anna Catharina darstellt, kann wieder lachen, da einer der anderen einen Witz macht, dem sogleich der nächste Flachs folgt. ber dann wird es wieder ernst. Regisseur Christoph Goßler ruft seine Akteure zur Ordnung, die nächste Szene wird eingeprobt.
„Sprich einfach weiter, auch wenn sie dir ins Wort fällt, einfach weiter sprechen“, gibt er konkrete Regieanweisung. e i t E n d e 2 0 0 8 b e fa s s e n s i ch e i n i ge Dutzende Mitstreiter mit dem Theaterstück „Hexenwahn“, das nun zunächst am 24. und 25. April in Rheinbrohl aufgeführt wird. Dem Schauspiel zugrunde liegen die tatsächlich e n B e ge b e n h e i te n d e s Jahres 1631, als Anna Catharina Spee von Langenfeld, Tochter des Rheinbrohler Vogtes Apollinaris Nürburg (Achim Zemke) aufgewachsen im dortigen Getrudenhof, verheiratet mit Robert Spee von Langenfeld (Günter
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Anno domini 1631
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Hermann), als „Gräfin“ in Bruchhausen residiert. Ihr wird in Erpel der Prozess als Hexe ge m a ch t u n d s i e st i r b t i m Ka s b a ch t a l e r Eulenloch, ganz in der Nähe der heutigen Alten Brauerei, hingerichtet im Feuer des Scheiterhaufens. ie Urfassung des Stückes erstellte Friedel S ch m i t z a u s R h e i n b r o h l a u f g r u n d umfangreicher historischer Recherchen, der Bad Hönninger Marco Zimmermann gab der Fassung den letzten Schliff für die Bühne. „Das hat schon anderthalb Jahre in Anspruch genommen, danach musste noch ein Regisseur gefunden werden und Schauspieler für die vielen Rollen, die das Stück vorsieht. Denn es stellte s i ch a l s s e h r s ch w i e r i g h e ra u s , ge n u g Laiendarsteller zu finden, die über eine lange Periode ausreichend Zeit haben, gemeinsam ein
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Regisseur Christoph Goßler
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dramatisch! s o l ch e s Projekt durchzuführen“, berichtet Michaela Ro s s , Vo r s i t z e n d e der Rheinbrohler Kolpingfamilie, von den Schwierigkeiten im Vorfeld. Alle Darsteller des Stückes, ca. 30 Rollen waren zu besetzen, sind S ch a u s p i e l e r a u s Liebhaberei und kommen samt und sonders aus Rheinbrohl. ir werden den Saal im mittelalterlichen A m b i e n te h e rr i ch te n , s o d a s s d i e Z u s ch a u e r gl e i ch Berthold Hühner, Klaudia Kruft-Heumann und Silvia Willscheid mit in das Stück einb e z o ge n we r d e n “ , Generationen von der „Hexenkönigin von plant Michaela Roos. Im Mittelpunkt des Bruchhausen“ sprachen. Um die Intrige zu perSchauspiels steht der Prozess vor der Erpeler s o n i f i z i e r e n w u r d e a u s d r a m a t u rg i s ch e n Gerichtsbarkeit, bei dem sich Anna Catharina, Gründen Roberts fiktive Schwester Amalie damals 42 Jahre alt, skurrilen Anschuldigen erwehren muss. (Silvia Willscheid) ins Stück geschrieben. a ch d e m G a t te Ro b e rt S p e e vo n as Erpeler Gericht galt selbst unter Langenfeld, mit dem sie fünf Kinder Heranziehung mittelalterlicher Maßstäbe hatte, früh verstorben war, heiratete Anna als besonders grausam. Allein im gleichen Jahr Catharina schon nach kurzer Zeit den Stall1631 wurden dort 20 Todesurteile an „Hexen k n e ch t C o n r a d C r o n u n d Un h o l d e n “ vo l l (Thomas Frorath), mit streckt. Richter Johandem sie während ihrer n e s M o n d ( B e rt h o l d Ehe wohl auch schon Hühner), der heißsporein Verhältnis hatte. Diese Annahme regte nige Erpeler Schultheiß Theusen (Thorsten immer mehr Zeugen an, die Anna Catharina bei Esser) sowie die Beisitzer Steinmann (Friedel „ H e xe n t ä n z e n u n d B u h l s ch a f te n m i t d e m R ö r i g ) , L i n d e n e r ( Pa u l Ku rt s ch e i d ) u n d Teufel“ gesehen haben wollten. Die BeschulGerichtsschreiber Zander (Dieter Schmitz) verdigungen wurden so lebhaft, dass spätere urteilen die Angeklagte zum Tode.
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Ende der Hexenverfolgung
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ei aller gebotenen Dramatik kommen auch komische Szenen nicht zu kurz. „Besonders die beiden Gaukler Puk (HermannJosef Zwick) und Pak (Werner Frorath) sorgen für heitere Momente“, verrät Michaela Roos. Und dann gibt es da noch den berühmten Jesuitenpater Friedrich Spee von Langenfeld (Ronald Johnen), der im Frühjahr 1631 und zunächst anonym seine St r e i t s ch r i f t „ C a u t i o criminalis oder rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse“ veröffentlichte. Mit diesem Buch trug er entscheidend zum Ende des Hexenwahns bei. Aber die Hinrichtung seiner Verwandten Anna Catharina Spee von Langenfeld konnte dies nicht mehr verhindern. Somit war sie eine der letzten Frauen, die als Hexe am Mittelrhein verbrannt wurden…
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HEXENWAHN Theaterstück in drei Akten Aufführungen Samstag, 24. April, 19.30 Uhr, Sonntag, 25. April 18 Uhr im Saal „Zum Römer“ Eintritt: p 9,50 Vorverkaufsbeginn nach den Osterfeiertagen Info-Tel: 02635-2177
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Erlebnisgastronomie in musealerUmgebung
Die „Alte Brauerei“ am Severinsberg im Kasbachtal ist schon durch ihre Dekoration einmalig. von Wolfgang Ruland
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ie älteren Gebäude auf dem Gelände der zu machen. Ich zeige Dinge aus der sogenannten ehemaligen Steffens-Brauerei sind wahrguten alten Zeit, aus einer scheinbar heilen scheinlich klösterlichen Ursprungs und Welt.“ So ist jeder Winkel von Restaurant und stammen wohl aus dem 17. Jahrhundert. Man Nebenräumen dekoriert mit Exponaten, die es darf annehmen, dass hier vornehmlich ein sonst nur noch im Heimatmuseum gibt: nahezu Weingut betrieben wurde. Schriftlich bezeugt 400 Nudelhölzer zieren die Decke des Gasti st , d a s s z u r A n l a ge raums, dazu kommen 20.000 We i n st ö cke über 200 Kaffeedosen, Spätburgunder gehörIn jedem Winkel Exponate die um die Jahrhundertten. Die Steffens-Brauewe n d e i n Ko l o n i a l rei entstand 1866, bis warenläden im Einsatz 2006 wurde hier noch Bier gebraut. Roman waren. Aufwendige Kaffeeschütten, KaffeeRunkel und seinen Eltern Ingrid und Günther apparate zum Warmhalten, Schau- und WerbeRunkel erwarben 2000 das Gelände und wandelverpackungen, eine Herd von 1910 und viele lieten die ehemalige Pachtrestauration in die heubevoll zusammengetragene und dekorierte tige „Alte Brauerei“ um. Kleinigkeiten ergeben zusammen ein stimmiges oman Runkel, ein leidenschaf tlicher und urgemütliches Gesamtbild. Dazu kommen Sammler von Zeugnissen der letzten Einzelstücke wie ein Flugzeugholzpropeller aus Jahrhundertwende, hat in den vergangenen 20 dem Jahre 1912, eine 125er DKW von 1952 und Jahren eine immense und fast unüberschaubare etliche Klingelbretter aus Wiener Mietshäusern Vielfalt zusammengetragen. „Durch von ca. 1915. „Da stehen noch die d i e G a st st ä t te h a b e i ch d i e Namen der ehemaligen Bewohner M ö gl i ch ke i t , m e i n e S a m m l u n g drauf und hier kann man in der einem großen Publikum zugänglich Wa s ch k ü ch e l ä u te n “ , z e i g t d e r
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Besitzer voller Freude. Auch das Außengelände ist bestückt mit Oldtimern wie einem DKW C a b r i o vo n 19 3 7 s ow i e a l te n L a n z - u n d Hanomag-Traktoren. öhepunkt der gesamten Sammlung sind j e d o ch d i e u n z ä h l i ge n o r i g i n a l e n Emaillewerbeschilder, die alle um das Thema Kaffee, Kakao und Schokolade kreisen. „Mit den
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nal angepasst und reicht von rustikal bis gehoben. Auf Wunsch werden auch Themenmenüs angeboten. uf dem Gelände der alten Brauerei entstanden zudem weitere veritable Angebote moderner Erlebnisgastronomie. So wurden ehemalige Gewölbe von Roman Runkel umgebaut zur „Alten Kelterei“ - geeignet für kleine
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Werbeschildern allein von ‘Kaiser’s Kaffee’ Feiern geschlossener Gesellschaften, das „Alte könnte ich deren Firmengeschichte dokumenKlostergewölbe“ dient als Lounge und, ganz tieren“, erläutert Roman Runkel, ausgebildeter neu, der „Klosterweinkeller“, der für Weinproben und Empfänge genutzt werden kann. Koch und Restaurantfachmann. Er sieht sich selbst als Gastgeber im besten altmodischen Auch die Besichtigung der ehemaligen Brauerei Sinne und gleichzeitig als „Visionär, der sich ist möglich. Nicht zu vergessen der Biergarten immer wieder neue Ideen und Events ausmit nahezu 200 Plätzen. Ein ganz besonderes denkt“. Auf der SpeisenHighlight ist der famose karte wird Brauhausküche Museums-Hof laden im ALTE BRAUEREI a n ge b o te n , „ wo b e i a l l e Stile eines Krämerladens St. Severinsberg 1 · 53547 Kasbach Zutaten frisch hergestellt d e r J a h r h u n d e rt we n d e . Tel: 02644-980780 werden“. Die Küche, angeAber der ist dem RHEINwww.runkel-gastronomie.de führt seit einem Jahr von LÄNDER demnächst eine Oliver Jennrich, ist saisoeigene Geschichte wert…
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Donnerstag, 1. April Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Hörbuchsprecher Andreas Muthesius, Wegbegleiter und Freund von Leonhard Reinirkens liest aus dessen Buch: „Legen Osterhasen Eier?“ Eintritt frei!, Info-Tel: 02224-7796512
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10 - 18 Uhr
19.30 Uhr
14.00 16.30 Uhr
13 Uhr
Bad Honnef | Kursaal, Hauptstr. The International Trio mit Olivier Franc spielt New Orleans Jazz & Harlem Swing Vorprogramm: Matthias Seuffert Quintett Eintritt: p 17,50 Karten und Info-Tel: 02224-1890 Karfreitag, 2. April Bad Honnef | Stadtinformation, Rathausplatz 2-4 Frühling im Annatal – besinnliche Wanderung auf schmalen Pfaden über Rommersdorf, Schaaffhausenkanzel und entlang des Möschbachs, Beitrag: 3 p , Info: Jutta Oberbillig: 02224 - 961 841 Samstag, 3. April Erpel | Erpeler Ley 35. Osterlauf In fünf verschiedenen Laufstrecken können Freizeitsportler starten. Info: www.tus-erpel.de
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Freitag, 9. April Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Rheinischer Frühling Pianistin MariAnn Backa & Friends spielen Frühlingsmelodien aus dem Rheinland und anderen Kulturen. Eintritt frei! Info-Tel: 02224-7796512 Samstag 10. April Bad Honnef | Katholisch-Soziales Institut, Selhofer Str. 11 Selbstpräsentation… „Die Clownin in uns…“ Selbstbewusste und zielstrebige Präsentation wird nicht nur im beruflichen Alltag immer wichtiger! Speziell für Frauen bietet das Katholisch-Soziale Institut in Bad Honnef einen Tagesworkshop an, in dem Frauen auf spielerisch – lustvollem Weg, begleitet von Lachen und Spaß, lockeres und selbstsicheres Auftreten einüben. Mit viel Leichtigkeit, Spaß und einem Augenzwinkern, das bis in den Alltag begleiten wird, können die Teilnehmerinnen ihre innere Clownin entdecken und präsentieren. Referentin ist die Theaterund Tanzpädagogin Frau Anja Lipperheide, die auch als Comedian und Klinik-Clownin sehr erfolgreich tätig ist. Requisiten und Kostüme werden gestellt. Info-Tel. 02224-955162 Sonntag, 11. April Rhöndorf | Adenauerhaus Themenführung: Konrad Adenauer und David Ben Gurion Info-Tel.: 02224-921234
Benefiz-Konzert für Kinderhilfswerk Bad Hönningen. Die bekannten „Karusselle-Bremser“ unterstützen anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums mit einem Konzert von „Stefan Polap und seinen Schwarzwaldmusikanten“ das Kinderhilfswerk „Unsere kleinen Brüder und Schwestern e.V.“, für das der Hönninger Bäckermeister Günther Thiermann rastlos unterwegs ist. Er bereist unermüdlich die ganze Welt, um Jugendlichen eine Ausbildung im Bäckerund Konditorhandwerk angedeihen zu lassen. Günther Thiermann sammelt Spenden, um Backöfen aufbauen zu können und ist selbst vor Ort tätig, zuletzt in Guatemala, um die Hilfe direkt umzusetzen. Die Jubiläumsveranstaltung startet am Samstag, 17. April um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle Bad Hönningen. Schirmherrin ist RTL -Moderatorin Miriam Lange, Günther Thiermann wird durch den Abend führen. www.kb80.de Bäckermeister Thiermann (links) weltweit unterwegs
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Donnerstag, 15. April Oberpleis | Aula des Schulzentrums Kleines Theater Godesberg: Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben Eintritt p 8 bis p 15,50 Info-Tel: 02244-889235 Freitag, 16. April 2010 Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Schillersche Balladen und kölsche Parodien „Es liebt die Welt, das Strahlende zu schwärzen und das Erhabne in den Staub zu ziehn“ Wenn zwei Professoren eine Veranstaltung mit Texten von Friedrich Schiller ankündigen und der eine ist Germanist und der andere gar Pädagoge, dann mag einem Schlimmes schwanen. Andererseits: Wenn zwei Liebhaber der deutschen Sprache das tun, und der eine spricht gern Schillers Gedichte und der andere liest gern auf Kölsch vor, dann kann das schon anders aussehen. Etliche von Schillers Balladen wurden sehr populär. Sie waren Schulstoff und die meisten Menschen konnten sie bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts mindestens zum Teil auswendig. Weil sie so bekannt waren. wurden sie auch gern parodiert, auch auf Kölsch und mit überraschenden Wendungen. An diesem Abend werden Original und Parodie nebeneinander gestellt. Das Erhabene wird nicht im Staub landen, der Witz der Parodie nicht verloren gehen. Eintritt frei! Info-Tel: 02224-7796512
April 19 Uhr
20.30 Uhr
Freitag, 23. April Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Autorenlesung: Hans-Jürgen Froböse stellt „Die schönsten maghrebinischen Geschichten“ nach Gregor von Rezzori vor. Eintritt frei! Info-Tel: 02224-7796512 Samstag, 24. April Rheinbreitbach | Center Court Rheinbreitbach Sportsbar, Westerwaldstr. 15 Bäd Honnef Blues Band in Concert: fetziger Rock und grooviger Blues
ÜBER DEN RHEINLÄNDER
Leutesdorf | Hotel Leyscher Hof, AugustBungert-Allee 9 Wenn das Mama wüsste ...... Candlelight-Dinner mit Manfred Pohlmann und Ursula Klee Info-Tel.: 02631-73131 Montag, 19. April Neustadt/Wied | Gemeindebücherei, Hauptstr. 23 Ein bärenstarkes Fest in der Gemeindebücherei Ein Theaterstück für Menschen ab 4 Jahren über Jung und Alt, Alleinsein und Zusammenhalten, erstes Lesen und Schreiben, die Kraft der Fantasie und Bert, dem Bären. Eintritt frei! Info: www.buechereinsw.de
„Der RHEINLÄNDER gibt ein gutes Beispiel, dass man mit Niveau im Interesse der Leser und Kunden mit und von Anzeigen leben kann.“ Dr. Helmut Herles, Journalist und Autor, ehemaliger Chefredakteuer des Bonner General-Anzeiger.
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Mai Musik Marathon
Bad Hönningen. Der umtriebige „Bonnsters“ und „Eight Balls“, Gastwirt und Veranstalter Bernd „L`Auberge“ wartet mit einer Ahlemeier hat wieder eine einma- 2010 Bad Hönningen Fox-Twist-Oldies-Party, einer lige Idee umgesetzt. Von Freitag, C o ck t a i l - Pa rt y u n d e i n e m 30 April ab 21 Uhr bis Sonntag, 2. Mai bis 15 Brunch mit Live Musik auf. Im „Bit-Eck“ spielt Uhr gibt es in Bad Hönningen bei insgesamt das Duo „Averoys“, in der Lindenwirtin „Funky sechs Ausrichtern 42 Stunden Musik am Stück, Tow n “ , a u f d e m S ch u l p l a t z g i b t e s e i n darunter viele Live-Konzerte. Die Gaststätte „In Kurkonzert und in den Kristall-Park-Thermen einen italienischen Brunch mit Live-Jazz. Infos der Schmide“ bietet Rock- und Pop-Oldies, das direkt bei den Veranstaltern. „ A h l e E ck “ p r ä s e n t i e rt d i e L i ve - B a n d s
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April 14 Uhr
Immo-News Wa s Ve r b ra u ch e r b e i d e r I m m o b i l i e n finanzierung in Sachen Zinsbindung und Tilgungshöhe beachten sollten. I n Z e i te n g ü n st i ge r Z i n s e n s e t z e n v i e l e Häuslebauer bei der Finanzierung ihrer vier Wände auf möglichst lange Zinsbindungen, die bei zehn, 15 oder 20 Jahren liegen. Unter Umständen aber kann es besser sein, auch in der derzeitigen Niedrigzinsphase eher kürzere Bindungen zu wählen. Denn je kürzer die Laufzeit, umso günstiger ist der Zins. Das so gesparte Geld sollte in eine höhere Tilgungsrate fließen, um den Kredit schneller abzuzahlen. Fakt ist, dass die Zinsen für Baufinanzierungen derzeit sehr niedrig und teilweise bei unter vier Prozent (effektiv) liegen. Solche Finanzierungen gehen allerdings mit einer eher kurzen Zinsbindung von fünf Jahren einher. Wer seine niedrigen Zinsen hingegen länger, nämlich über eine Laufzeit von zehn oder 15 Jahren halten will, muss bei zehn Jahren mit einem Zinssatz rechnen, der etwa 0,5 Prozent höher ist, bei e i n e r Fi x i e r u n g ü b e r 15 J a h r e l i e g t d e r Unterschied sogar bei einem Zinsprozent. Verbraucher mit einem engen finanziellen S p i e l r a u m s o l l te n d e n n o ch b e i i h r e r Baufinanzierung einen möglichst lange festgeschriebenen Zins von mindestens 15 Jahren wählen. Wer hingegen größere finanzielle Freiheiten hat, der kann ein Darlehn mit einer kurzen Zinsfestschreibung, beispielsweise über fünf Jahre, wählen. Zweiter Ratschlag: Er sollte in diesem Fall das beim Zinssatz eingesparte Geld in einen höheren Tilgungssatz stecken! Bei einem Darlehen über 100.000 Euro mit einer anfänglichen Tilgung von einem Prozent sind nach Ende der zehnjährigen Zinsbindung erst etwa 12,5 Prozent der Darlehensschuld beglichen. Wird hingegen eine Rate von fünf Prozent gewählt, dann sind nach zehn Jahren bereits 60 Prozent des Kredits abgezahlt.
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18.30 Uhr
Sonntag, 25. April Rhöndorf | Adenauerhaus Themenführung: So wahr mir Gott helfe – Grundlegende Werte in Leben und Amtsführung Adenauers Info-Tel: 02224-921234 Sonntag, 25. April Linz | Restaurant Spanischer Garten, Kanzlerstr. 10 Am großen Fluss Thomas Görden liest Geschichten und Gedichte Ein literarischer Abend im historischen Gewölbekeller des Restaurants „Spanischer Garten“. Der Linzer Schriftsteller und Kulturpreisträger erzählt fantasievolle Alltagsgeschichten vom Leben am Rhein. Dazu gibt es Tapas und erlesene Weine. Eintritt: p 9 (inkl. Tapas). Reservierungen: Tel. 02644-808011
19 Uhr
Rheinbreitbach | Obere Burg Nanette Scriba: Plaisir d` amour Mit Charme und Esprit serviert die ChansonSängerin ein Programm mit ihren besten Texten. Getragen von der prickelnden Leichtigkeit französischer Lebensart versteht sie sich auf einen Vortrag voller Witz und Sinnlichkeit, Gefühl und Raffinesse. Eintritt: p 15, Info-Tel.: 02224-74512
20 Uhr
Waldbreitbach | Hotel zur Post, Neuwieder Str. 44 Kabarett à la surprise Abschlussveranstaltung der Reihe „Wir machen Theater“ mit Überraschungsgästen Eintritt: p 19, Info-Tel.: 02683-9260
19 Uhr
Freitag, 30. April 2010 Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Buchholz goes America Klaus-D. Käfer erzählt mit Bildern von der Teilnahme Buchholzer Radfahrer am „Race across America“ Eintritt frei! Info-Tel.: 02224-7796512
ausgewählt! Einführung in die Kunst der Moderne Michael Royen Vom „Nachimpressionismus“ bis zur Gegenwart, Bereich: Bildende Kunst (Malerei, Skulptur und Fotografie) Kunstt heoretische Schrif ten: Manifeste, Te x te , B r i e fe u n d Au f z e i ch n u n ge n d e r Künstler, Kunst- und Ästhetiktheorie
Seminar: Erste Sitzung 16. April 2010, wöchentlich jeweils Freitag von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr Bestandteil der Veranstaltung ist die Bildund Skulpturbesprechung. Vorstellung der Arbeiten der Künstler mittels Monitordarstellung/Diapositivprojektion. Kunstbücher aus der Bibliothek stehen zur Ve rf ü g u n g . Vo r a u s s e t z u n g : ke i n e , d a s Seminar umfasst 20 Doppelstunden Unkostenbeitrag: für eine Doppelstunde p 12,50 (Mindestteilnehmerzahl: 10) Veranstaltung im Studio Michael Royen 53560 Vettelschoß, Willscheider Weg 2 Anmeldung per E-Mail bitte an: m.royen @michael-royen.de
April
Tipps für die nächste Steuererklärung Teil 3
Außergewöhnliche Belastungen
Unterstützung von Angehörigen: Wer bedürf tige Angehörige oder Lebensgefährten finanziell unterstützt, darf neuerdings bis zu p 8.004 pro unterstützte Person p.a. steuerlich absetzen und zusätzlich noch die Kranken- und Pflegeversicherungskosten für die betreffende Person im Rahmen des Sonderausgabenabzugs. Änderungen allgemein auch für die betroffenen Steuerzahler bei der Kranken- und Pflegeversicherung, Beispiel: 10 % Komfortleistungen, ledige Person, selbstständig, bzw. hier auch nur die Kosten medizinischer Grundversorgung (entspricht in etwa gesetzlicher Krankenversicherung); Grenzwerte (ab 2010) p 2.800, einschließlich weiterer Vorsorgebeiträge, z.B. für Unfallversicherung, Haf tpf lichtversicherung, auch Risikolebensversicherung: Beiträge zur Krankenversicherung p 2.280 Beiträge zur Pflegeversicherung p 240 weitere Vorsorgeaufwendungen p 660 Summe: p 3.180 höchstens jedoch p 2.800 mindestens Basiskrankenversicherung, hier in diesem Beispiel (./. p 228) p 2.052 Pflegeversicherung p 240 Weitere Vorsorgeaufwendungen p 660 Summe: p 2.952 Höchstens jedoch p 2.800 Typische Fälle außergewöhnlicher Belastungen: Krankheit, Behinderung, Bestattungskosten, Unwetter, Scheidungskosten, Brille, Medikamente, ärztlich verordnete Kuren, Praxisgebühren, Fahrten zu ärztlichen Einrichtungen/Kliniken usw. Die Kosten sind im Rahmen der Überbelastungsregelung absetzbar. Einbeziehung auch der abgegoltenen Einkünfte aus Kapitalvermögen, d.h. ab 2009. Nachtrag zu vorherigen Steuer-Tipps: Die erhöhte Abzugsfähigkeit für Handwerkerleistungen gilt in Höhe von maximal p 1.200 erst ab 2009 (Az.: FG Münster 10 V 4132/09 E). Danach Verdopplung gegenüber dem Jahr 2008. Steuerberater Friedhelm Diller in Sozietät StB Diller-Schneider-Oepen Am Sändchen 21 · 53545 Linz/Rhein info@stb-diller.de Wegen der komplexen und sich fortlaufend ändernden Rechtslage sind Haftung und Gewährleistung ausgeschlossen
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mitgemacht!
Circus Tausendtraum
Text und Fotos von Bernhard Niemann In diesem Jahr kommt die Zirkuswelt den Kindern der Grundschule am Sonnenhügel in Oberpleis und der Grundschule Ittenbach wieder ganz nah.
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p ä te ste n s we n n Z i r k u s maskottchen „Luno“ alle K l a s s e n b e s u ch t u n d b e ge i ste rt vo n Zauberei, Akrobatik, Clownerie, Jonglieren, Seiltanz oder Fakirkünsten erzählt, werden die Kinder zu träumen beginnen: Selbst einmal im bunten S ch e i n we rfe r l i ch t der Manege für einen Augenblick Mittelpunkt zu sein mit Kunststücken, die ihnen niemand zugetraut hätte. So war es hier vor vier Jahren und ä h n l i ch a n a l l d e n v i e l e n G r u n d s ch u l e n in ga n z Deutschland, in denen Circus Tausendtraum jährlich 10.000 K i n d e rn e i n t r a u m h a f te s Erlebnis geschenkt hat. eit Anfang des Jahres 2000 existiert der Circus Tausendtraum und gehört zu den wenigen pädagogischen
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Projektzirkussen, die deutschlandweit mit Zelt unterwegs sind. Schon die reiche Aussta t t u n g a n Ko st ü m e n u n d Requisiten, das schöne blaugelbe Sternenzelt und der pantomimische Mond „Luno“ mit der roten Nase machen ihn
Jährlich 10.000 Kinder unverwechselbar. Vor allem jedoch haben der Gründer und Direktor David Selle sowie seine Partner eine pädagogische Ausbildung. amit gelingt es ihnen, F ä h i g ke i te n z u e n t decken und Kindern innerhalb von einer Woche intensiver A r b e i t , S e l b st b ew u s st s e i n , Ve rt r a u e n , K ö r p e r b e h e rr schung, sicheres Auf treten und jenen Teamgeist zu ver-
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mitteln, der für einen erfolgreichen Auftritt in der Manege unerlässlich ist. Die Kinder dürfen sich die Zirkusdisziplin aussuchen, trainiert wird in kleinen, die Jahrgänge übergreifenden Gruppen an geeign e te n O rte n ; a l s o B o d e n akrobatik, Seiltanz und anderes in der Turnhalle, Fakirkünste auf Fliesenboden, Zauberei und Clownerie in Klassenzimmern. In dieser Trainingswoche sind die Köpfe der Kinder Tag und Na ch t e rf ü l l t vo n d e r E r wartung des Auftrittes in der M a n e ge . Z u m k r ö n e n d e n Abschluss des Trainings steht das mehr als 300 Zuschauer fassende Zirkuszelt für genüge n d Au f f ü h r u n ge n b e r e i t , damit ausnahmslos alle Kinder mindestens einmal im Mittelpunkt des kreisrunden Zirkus’
und des Publikumsinteresses stehen und ihren Erfolg genießen können. n regulären Schulunterricht ist während der Zirkuswoche natürlich nicht zu denken, aber dennoch sind Lehrer und Eltern begeistert auch vom schulischen Lernerfolg; denn „Zirkus“ wird in allen Fächern willkommener d i d a k t i s ch e r E i n st i e g . F ü r M a l e n , L e s e n , Sprechen und Schreiben sowieso; am Sonnenhügel wird im Anschluss an das Projekt sogar
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eine Projektzeitung entstehen. Nicht minder spannend sind Zirkusthemen fürs Rechnen und auch für Englisch. Sicherlich werden Kinder, die eine Menschenpyramide zu bauen gelernt haben, später auch die Grundregeln der Statik leichter verstehen. Das Wertvollste jedoch ist die im Grundschulalter so wichtige Vermittlung von Sozialkompetenzen, was dem Zirkusteam w ä h r e n d d e r Tra i n i n g s wo ch e u n d i n d e n Aufführungen so schön gelingt! olch ein Projekt ist nicht billig. Die Kosten pro Kind sind gestaffelt nach Schulgröße, für Geschwisterkinder braucht nicht gezahlt zu werden. In aller Regel wird das Projekt vom Förderverein der Schule und von lokalen Sponsoren kräftig unterstützt und die Kosten f ü r d i e E l te rn d a d u r ch ge s e n k t . We i te r e Informationen zum Zirkus, auch zum Terminkalender unter www.tausendtraum.de.
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TERMINE Ittenbach: Samstag (01.05.) um 10 Uhr; 14 Uhr; 18 Uhr Pfadfinderwiese am Katholischen Kindergarten, Kirchstraße 28 Oberpleis: Freitag (23.04.) um 18 Uhr, Samstag (24.04.) um 10.30 Uhr, 14.30 & 18.30 Uhr, sowie Sonntag (25.04.) um 11 & 15 Uhr Wiese unterhalb vom Aldi
sportlich!
Fotos: privat
Oder: „Rettet die Schildkröte“
Start in Oceanside
Klaus-D. Käfer war Begleiter von vier Buchholzer Radrennfahrern, die die USA von Ost nach West durchquert haben. Seine Erlebnisse dort, über die er hier im RHEINLÄNDER schreibt, hat er auch als Buch veröffentlicht. mer Race Across America - RAAM. Wer in der Radsportszene hat von diesem Radrennen noch nicht gehört. Man sagt, es sei das schwerste Radrennen der Welt. Es geht nonstop über 4.800 Kilometer von Oceanside an der Westküste nach Annapolis an der Ostküste. Die h e i ß e M o j ave -W ü ste i st z u durchqueren, die Rocky Mount a i n s m i t s e i n e n 3 . 0 0 0 e rP ä s s e n z u b e z w i n ge n , d i e u n e n d l i ch e n We i te n d e s Mittleren Westens zu durchfahren, der schwülen Hitze der
S ü d st a a te n z u w i d e rste h e n und schlussendlich sind auch noch die vielzähligen kurzen a b e r g i f t i ge n A n st i e ge d e r Appalachen physisch und psychisch wegzustecken. Die Zeit w i r d n i e m a l s a n ge h a l te n . Jeder noch so kurze Stopp, egal ob zum Ruhen, Essen oder für die persönliche Hygiene, zählt gegen die Zeit. Die besten
G e rr y H o f f m a n n u n d R a l f Mende waren die vier Fahrer, die den Sprung über den Atlantik wagten. Allesamt mit Langstreckenerfahrung ausgestattet, hatten sie bereits Langstreckenrennen in Europa, wie zum Beispiel das bekannte Eintagesrennen über 540 Kilometer von Trondheim nach Oslo, erfolgreich bestritten. Hier aber tat sich für die Fahrer eine völlig neue Dimension auf. Nur mit B e t r e u e rn u n d e i n e r g u te n Ta k t i k i st d a s Rennen machbar. Ich bin sto l z d a r a u f , e i n e r d e r Betreuer gewesen zu sein. war ahnten wir, welche St ra p a z e n auf uns zukommen würden, die Realität zeigte uns aber diesbezüglich völlig neue Dimensionen a u f : E x t r e m e Wi t te r u n g s b e d i n g u n ge n , p e rm a n e n te r
Das härteste Radrennen der Welt
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S o l o fa h r e r s ch a f fe n die Strecke in gut acht Tagen, die besten Teams in sechs. n 2009 nahm erstmals ein Team des RSC Buchholz e.V. mit einer vierer-Mannschaft in der Kategorie Mixed Ü 50 am Rennen teil. Waltraud Nett, ihr Ehemann Rolf sowie
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Schlafmangel, Leben auf engstem Raum, so gut wie keine persönliche Hygiene, unregelm ä ß i ge E i n s a t z z e i te n u n d Essen sowie der allgegenwärtige Zeitdruck machten sowohl Fahrern als auch Betreuern das Leben zur Hölle. Gleichzeitig aber waren es genau diese Umstände, die uns völlig neue Eindrücke und Lebense rfa h r u n ge n ve rm i t te l te n . Tr o t z a l l e r Q u a l e n , n i ch t s d avo n wo l l e n w i r m i s s e n , z u m a l w i r i n 6 Ta ge n , 2 2 Stunden und 46 Minuten in einem starken internationalen Teilnehmerfeld eine hervorragende Platzierung errungen haben. ich persönlich haben d i e s e E i n d r ü cke z u einem Buch inspiriert. Eigentlich sollte es ein Beitrag zu unserer jährlichen Vereinszeitung werden. Nachdem ich
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fahren war. Und so beschloss ich, es ein Buch werden zu lassen. Auf insgesamt 224 reich bebilderten Seiten versuche ich, das gemeinsam Erlebte, die Atmosphäre mit all ihren Hochs und Tiefs zu beschreiben aber auch für Nachahmer nützliche Hinweise zu geben. a n e b e n t r a i n i e r e i ch sechs bis sieben Mal pro Woche für meinen großen R a d s p o rt t r a u m . Z u s a m m e n mit Waltraud, Rolf und Gerry werde ich, diesmal als Fahrer, am RAAM 2011 teilnehmen.
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Klaus-D. Käfer bereits gut zwanzig Seiten geschrieben h a t te , m u s ste ich zu meiner eigenen Überraschung festste l l e n , d a s s das Team noch gar nicht losge-
BUCHVORSTELLUNG Klaus-D. Käfer: Buchholz goes America, Buchvorstellung mit Bilder-Show am 30. April 2010 um 19 Uhr im Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel. Der Eintritt ist frei.
legendär!
Myriametersteine am Rhein
ach Gottfried Tullas Begradigung des O b e rr h e i n s o r d n e te d i e „ C e n t r a l Commission für die Rheinschiffahrt“ mit Sitz in Amsterdam eine Gesamtvermessung des Rheins an, die von der Baseler Rheinbrücke bis zur Rheinmündung bei Rotterdam reichen sollte. Alle 10.000 (griech. Myria) Meter setzten die damaligen Rheinanliegerstaaten Baden, Bayern, Frankreich, Hessen, Nassau, Preußen und Niederlande ab 1864 gleichseitige Ibbenbürer Sandsteine mit Pyramidendach und vierseitiger
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Beschriftung auf. Die Angaben beschreiben die Höhe des Steins über dem Amsterdamer Pegel (AP), die jeweiligen Entfernungen bis Basel und Rotterdam. Die Steine waren als Vermessungspunkte bis 1890 gültig, bis man Kilometersteine setzte. Von den ursprünglich über 80 Myriametersteinen sollen heute noch 19 e r h a l te n s e i n . Z we i d avo n ste h e n i n d e r RHEINLÄNDER-Region: am Niederdollendorfer und Unkeler Ufer (unser Bild).