n le ie us Th l a nz o r f ei llid do l-H ba en ar ß ri K Fu A Konrad Beikircher
Adenauers Garten
Melanie Hessler aus Rheinbrohl fährt Wasserski
Freizeitspaß auf dem Rhein Marionettentheater Freiligrath
Wüstung Rockenfeld
Rederscheider Weinstube
Editorial
Prominenter Besuch beim RHEINLÄNDER iebe RHEINLÄNDER, in urz zuvor, am 8. Juni ist den nächsten Wochen Regierungssprecher haben wir bei unseren Veranund Staatssekretär a.D. Friedstaltungen prominente Gäste helm Ost, ehemaliger ZDF zu Besuch. M o d e r a to r, z u B e s u ch i m o freuen wir uns sehr auf Heimatladen und spricht zum den Gentleman-FußbalThema: „Vom Fernsehen in die ler der 60er Jahre, Karl-Heinz Po l i t i k , vo n M a ch e rn u n d Thielen, der beim 1. FC Köln Macht“. ber auch unsere andeals Spieler und Manager große ren Veranstaltungen im Erfolge feierte. Er kommt zur Mai haben es in sich: GesundVo r ste l l u n g s e i n e s B u ch e s heitsberaterin Renate Mahnke „Zwischen den Spielen“ am 11. aus Bad Honnef erläutert am 2. Mai um 19 Uhr zu uns nach M a i d i e „ ge s u n d h e i t l i ch e Unkel in den Heimatladen. Runderneuerung durch Entut einen Monat später, am 10. Juni haben wir s ä u e rn u n d E n t s ch l a cke n “ , Autorin Gabriele Büch stellt einen der bekanntesten und am 7. Mai, diesmal nicht im rheinischsten Kabarettisten zu Heimatladen, sondern in der Gast. Konrad Beikircher wird Vi l l a S ch a a f f h a u auf Einladung des R H E I N L Ä N D E R Fußball, Kabarett, sen in Bad Honnef, u n d d e r R h e i n - Politik, Gesundheit ihre Romanbiograund Musik f i e ü b e r S i by l l e Westerwald News Mertens-Schaaf fim Center Forum, hausen: „La principessa tedesUnkel sein neues Programm: „Schön isset, wenn et schön is“ ca“ vor, am 14. Mai ist Musizum Besten geben. kerin und Multi-Instrumen-
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talistin Stephanie Troscheit, ebenfalls aus Bad Honnef, mit ihrem Programm rund um Piano, Geige und vielen afrikanischen Instrumenten zu Gast und am 21. Mai stellt Horst Kretschmer Exponate aus seiner umfangreichen Ansichtska rte n s a m m l u n g u n te r d e r Überschrift: „Die Blütezeit der Unkeler Gastronomie“ vor. er ursprünglich für den 2 8 . M a i vo rge s e h e n e l i te r a r i s ch e Vo rt r a g vo n M i ch a e l K l e i n u n d G a by Limberger Klein über englische Rheinreisende des 19. Jahrhunderts haben wir auf Freitag, 4. Juni, 19 Uhr verschoben. Wi r f r e u e n u n s a u f I h r e n Besuch!
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inhaltlich! A59
Rauschendorf Vinxel
D a s
Oelinghoven Oberpleis Oberdollendorf Berghausen Thomasberg Niederdollendorf Heisterbacherrott
Bonn
Königswinter
Königswinter
Buchholz
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Prominenter Besuch beim RHEINLÄNDER
Eudenbach
Ittenbach
Asbach Rhöndorf
Aegidienberg
VG Asbach
Bad Honnef
Windhagen
Bad Honnef
VG Unkel
Rheinbreitbach Bruchhausen
Neustadt
Unkel Erpel Remagen
KasbachOhlenberg Ockenfels
Linz Sinzig
VG Waldbreitbach
St. Katharinen
Roßbach Breitscheid
VG Linz
Dattenberg Leubsdorf
Ahr
Hausen
Bad Hönningen Rhein
kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Nachrichten aus der Region
A3
Vettelschoß
Waldbreitbach Niederbreitbach
VG Bad Hönningen B42
Hammerstein
besichtigt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14 Rockenfeld d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Konrad Adenauer und sein Garten
Leutesdorf Andernach
Titel! Freizeitspaß auf dem Rhein Bretter, die die Welt bedeuten . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Sportbootschule Joachim Stümper . . . . . . . . . .1 0 Wassersportclub Bad Honnef . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 1 Kanuclub Unkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 1 Sportbootschule Friedel Langguth . . . . . . . . . . .1 2 DLRG Bad Honnef/Unkel e.V. . . . . . . . . . . . . . . . .13
Wied
Datzeroth
Rheinbrohl
H e i m a t m a g a z i n
Neuwied
untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22 Geheimtipp für Gitarristen literarisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Eine Rheingräfin, wie sie im Buche steht
. IMPRESSUM Gründungsjahr 2008 Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG Linz VG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach Erscheinungsweise: monatlich Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten) Auflage: 15.000 V ERLAG D ER R HEINLÄNDER Inh. Sandra Peukert Pützgasse 2 · 53572 Unkel Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12 Fax: 0 22 24 - 9 01 30 88 info@rheinlaender-magazin.de www.rheinlaender-magazin.de Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.) Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland, Peter Köster, Bernhard Niemann, Hannelore Prangenberg
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Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland (falls nicht anders angebeben) Grafisches Konzept und Satz: Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de Druck: medienHaus Plump, Rheinbreitbach Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18 Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats Druckunterlagen an: info@rheinlaender-magazin.de Reprofähige Text- und ungerasterte Bildvorlagen EPS-, TIFF-, PDF-Dateien Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bildund Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angaben im Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmen keine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.
inhaltlich! sportlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 Karl-Heinz Thielen: Vom Fußball zwischen den Spielen
Freizeitspaß auf dem Rhein Seite 8
persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Konrad Beikircher: Manchmal „kütt et“ anders tradition ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Weinbergsprozession zu Rhöndorf kunsthandwerklich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Pfingsten im Zeichen der Kreativität genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Noch mehr Landfrucht
Rockenfeld Seite 14
arom atisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35 Frauenmantel – Frauenpower genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38 Auf in die gute Stube! Rederscheider Weinstube
Vom Fußball zwischen den Spielen Seite 26
untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38 Aus Liebe zu Großmutters Rezepten ausprobiert! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40 Stress lass nach
Aus Liebe zu Großmutters Rezepten
dram atisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Von der Rheinromantik zur Revolution
Seite 38
botanisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45 Jetzt blüht wieder der Diptam d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 Die Blütezeit der Unkeler Gastronomie ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49 Veranstaltungen im Mai
Von der Rheinromatik zur Revolution Seite 42
besichtigt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52 Sport und Kunst
Die Blütezeit der Unkeler Gastronomie
kulinarisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54 Lust auf Erdbeeren
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musikalisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56 Von Musik besessen tradition ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58 Mittelalterspektakel
Von Musik besessen Seite 50
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kurz & knapp! Der aktuelle RHEINLÄNDER-Rechtstipp:
Erleichterte Kündigung wegen Eigenbedarf Wohnungseigentümer dürfen Mietern auch wegen Eigenbedarf für entfernte Verwandte kündigen. Dies hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden. Nach dem Urteil des BGH (Az.: VIII ZR 159/09) sind auch Angehörige wie Nef fen oder Nichten eng genug mit dem Vermieter verwandt, so dass eine Kündigung des Mietverhältnisses wegen Eigenbedarf möglich ist. Der BGH stärkte damit die Rechte von Vermietern und präzisierte geltendes Recht, wonach Vermieter Wohnungen wegen Eigenbedarf für sich selbst oder Angehörige des Haushalts kündigen können. Bislang war eine E i ge n b e d a rfs k ü n d i g u n g z u G u n ste n vo n Familienangehörigen nur für Kinder, Eltern oder Geschwister des Vermieters zulässig. Der BGH hat in diesem Zusammenhang nunmehr seine bisherige Rechtsprechung weiter entwickelt. Auch die Kinder von Geschwistern seien als Familienangehörige im Sinne des Gesetzes anzusehen. Diese seien noch so eng mit dem Vermieter verwandt, dass es nicht darauf ankomme, ob zwischen ihnen und dem Vermieter im Einzelfall eine besondere persönliche Beziehung oder soziale Bindung bestehe.
In dem vom BGH zu entscheidenden Fall war eine Wohnungseigentümerin ins Seniorenheim gezogen und hatte die Wohnung zunächst vermietet. Später übertrug die kinderlose Eigentümerin im Zuge vorweggenommener Erbfolge die Wohnung an ihre Nichte, die dafür die Haushaltsführung und Pf lege der Seniorin übernehmen sollte. Die Kündigung der Mieter wegen Eigenbedarf war vor dem Amtsgericht und Landgericht erfolglos geblieben. Der BGH hat daraufhin entschieden, dass auch eine Eigenbedarfskündigung zu Gunsten der Nichte der Wohnungseigentümerin zulässig ist. Aufgrund der Entscheidung des BGH ist nunmehr eine Zunahme der Kündigungen wegen Eigenbedarfs zu erwarten. Dr. Markus Heimermann Rechtsanwalt
Wild und Wein auf dem Stuxhof Unkel. Direktvermarkter aus der hiesigen Region, die im Stuxhof an der B42 ihre Produkte anbieten, präsentieren am Freitag, 28. Mai von 17 bis 23 Uhr unter dem Motto „Wild und Wein“ ihre Erzeugnisse. Von 17 bis 20 Uhr erfolgt eine Inhouse-Veranstaltung mit Wein- und Wildverkostung für pauschal p 12 pro Person. Ab 20 Uhr schließt sich die offene Veranstaltung mit Speis und Trank zu familienfreundlichen Preisen sowie Live-Musik mit den „Barhockern“ an. Es präsentieren ihre Produkte: Weingut Zwick aus Leutesdorf, Weingut Krupp aus Bruchhausen, Stadtweingut Bad Hönningen, Fruchtweine Spitz aus St. Katharinen, Bad Hönninger Fruchtsäfte und Weine sowie Dammwildzucht Matthias Ehl, Neustadt mit Wildprodukten. Info-Tel: 02224-72106.
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kurz & knapp! Kalifenmenü im Hotel zur Post Waldbreitbach. Das Hotel zur Post erhielt nun zum dritten Mal in Folge die Auszeichnung und Zertifizierung als „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“. Damit stellt man unter Beweis, sich insbesondere auf die Wünsche und Bedürfnisse von Wanderern einzustellen. Neben kleinen Speisen für Wanderern bietet das Restaurant im Rahmen der Tafelfreuden RheinWe ste r wa l d a u ch die ge h o b e n e Küchenklasse: am S a m st a g , 2 9 . M a i w i r d a b 19 U h r d a s M e n ü d e s Kalifen angeboten. Den Gast erwarten: Oliven-Granatapfel-Salat mit Wa l n ü s s e n u n d S ch we rt f i s ch spießchen, Kichererbsensuppe mit
gefüllten Reisbällchen, gegrilltes Thunfischfilet mit Gemüseragout aus Zucchini, Paprika, Tomate und O l i ve n , H ä h n ch e n b r u st f i l e t m i t roten Linsen und Pinienkernen gefüllt, auf gebackener Aubergine, Zwölf-StundenLammkeule mit eingelegten Zitronen, Feigen, Datteln und Zwergorangen s ow i e Ste rn a n i s , Zimt und Chili auf Gemüse-Couscous, Variation von arabis ch e m Ka f fe u n d P fe f fe rm i n z e z u m Preis von p 74 inkl. We i n e u n d Ta fe l wasser. Den Menüabend gibt es a u ch m i t Ü b e rn a ch t u n g u n d Frühstück für p 122,50. Info-Tel: 02638-9260, www.hotelzurpost.de
Künstler vor Ort Oberdollendorf. Das Brückenhofmusseum, Bachstr. 93 in KönigswinterOberdollendorf präsentiert eine neue Sonderausstellung, diesmal mit Werken ortsansässiger Künstler. Gezeigt werden Exponate von Ernemann Sander, Bildhauer und Maler, Burkhard Mohr, Karikaturist, Bildhauer, Maler und von Martin Thiebes, Steinbildhauer. Z u s e h e n s i n d B r o n z e p l a st i ke n , Re l i e fs , Z e i ch n u n ge n , S k i z z e n , Karikaturen, „Grotesken in Eisen” und Natursteinplastiken – ergänzt durch viele Fotos und Texte. Die Ausstellung ist geöffnet an jedem ersten und zweiten Sonntag im Monat, zusätzlich am 16.5.10, bis September 2011 jeweils von 14.30 – 17.30 Uhr. Eintritt frei. Führungen außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Absprache möglich. Tel: 0 22 23 / 9 16 23, w w w. b r u e cke n h o f m u s e um.de /sonderausst_2010
Titel!
Bretter, Bretter, die die die die Welt Welt bedeuten Melanie Hessler, Auszubildende zur Industriekauffrau, betreibt einen besonders rheinischen Freizeitsport.
Text und Fotos: Dieter Ruland
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lussabwärts von Bad Breisig, gegenüber von Bad Hönningen, ist einer der wenigen ausgewiesenen Stroma b s ch n i t te a m R h e i n , a u f d e n e n Wa s s e r s k i fa h r e n e r laubt ist. An heißen Sommertagen kann man Robert Hessler des Öfteren antreffen, wie er seinen kleinen Außenborder am Hönninge r A n l e ge r z u Wa s s e r lässt. Seine Tochter Melanie zieht sich derweil einen grellbunten Neoprenanzug an, der sie vor der Kälte des Wassers schützen soll. Am gegenüberliegenden Ufer, wo der Fluss etwas seichter ist und die
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Der Rheinländer · Mai 2010
Strömung nicht so stark, geht sie ins Wasser und zwängt sich in die Fußschlaufen der Skier. Wenn alle Akteure in der richtigen Position sind, drückt Robert Hessler den Gasgriff, das kleine Boot bäumt sich auf, schießt nach vorne und sobald
Skifahren im Sommer d a s S e i l st r a f f i st , ste i g t Melanie 25 Meter hinter dem B o o t a u s d e m Wa s s e r. Z u Anfang braucht es dazu ein oder zwei Versuche, doch wenn sie dann sicher auf den Skiern steht, verlagert die 20-Jährige
ihr Gewicht, um in Kurven hinter dem Boot zu fahren, wobei sie bei jeder Wendung das Kielwasser des Außenborders k r e u z t u n d d a b e i m ä ch t i g springt. Die Fahrt im Boot ist ebenfalls eine sehr holprige A n ge l e ge n h e i t , d e n n d i e großen Schif fe auf dem Rhein lassen mit ihren B u g we l l e n d a s G e f ä h rt enorm aufschaukeln. Gut, dass auf dem Rhein genug Platz ist, sonst käme sich ein Wasserskiläufer gegenüber den Frachts ch i f fe n vo r w i e e i n Fahrradfahrer auf der A3. Was oft unterschätzt wird, ist die Strömung des Flusses, die eine
Geschwindigkeit von bis zu 15km/h erreicht. Sollte Melanie das Seil und somit den Kontakt zum Boot verlieren, wird sie sofort mit mehr als vier Meter pro Sekunde abgetrieben. In zehn Sekunden ist sie außer Rufweite. Das erfordert, dass Bootsführer und Skifahrer gut mit Zeichensprache kommunizieren, damit keine gefährlichen Situationen entstehen können. Untertauchen kann Melanie nicht, da sie immer eine Rettungsweste trägt, was im Rhein auch durchaus angebracht ist.
ngefangen hat alles im Jahre 2000, als Robert Hessler, der bei der Post arbeitet, ein Schlauchboot geschenkt bekam. „Mit über 20 Flicken“, wie er schmunzelnd erzählt. Seitdem ist die Ausrüstung etwas besser geworden. Dem nassen Element war er aber schon immer zugetan, denn: „Auf dem Wasser ist für mich eine andere Welt.“ Für diesen Sport braucht man viel Körperbeherrschung und gute Kondition, denn das Abfedern der Wellen kostet viel Kraft. So ist der Spaß auch nach einer guten halben Stunde schon wieder vorbei. Doch wenn es Melanie noch ein bisschen wilder treiben möchte, lässt sich die Rheinbrohler Weinkönigin von ihrem Vater auf einer „Banane“ sitzend über den Rhein ziehen, der seinerseits versucht, sie dabei mit möglichst wilden Bootsmanövern vom luftgefüllten Gerät hinunterzuwerfen.
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Robert und Melanie Hessler eit sechs Jahren betreibt der Blondschopf schon dieses Freizeitvergnügen. Für sie „die einzige Möglichkeit, übers Wasser zu ge h e n . “ Na ch z we i K i l o m e te rn m u s s d a s Gespann drehen, da das Ende des erlaubten Sektors schon erreicht ist. Das Wasserskifahren, in den 20er Jahren in den USA entstanden, ist auch eine Frage der Physik: Mindestens 35km/h muss das Boot erreichen, denn ohne diese Geschwindigkeit könnte der Skifahrer noch so virtuos auf den Brettern stehen, er käme nicht aus dem Wasser.
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Melanie macht sich bereit
Titel! Sportbootschule Joachim Stümper, Unkel
Joachim Stümper am Ruder
o a ch i m St ü mp e r, J a h r gang 1964, ist ein Mann, dem man ansieht, dass er ohne zu Zögern anpackt und der sagt, was er denkt. Aber vor allem: In seinen Adern fließt Rheinwasser. chon sein Vater ist Rheinschif fer und so fährt auch der kleine Joachim mit auf den Kohle- und Erzfrachtern zwischen Basel und Rotterdam hin und her. Kein Wunder, dass er mit 15 Jahren eine Binnenschifferausbildung absolviert und als Bootsmann weiter den Rhein befährt. Mit 21 Jahren erwirbt Jaochim Stümper das Rheinpatent und ist nun Schiffsführer großer Schubschiffe, die in den 1980er Jahren den Rhein befahren. Hier ist er in 14-Tage-Schichten unterwegs. Nach der Geburt
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seiner Tochter wechselt er 1991 zur Rheinfähre Linz/ Kripp, um täglich zu Hause sein zu können, und wird Fährmeister mit Personalverantwortung für 16 Angestellte und einen Auszubildenden. m l e t z te n J a h r h a t e r zusätzlich als nebenberufliches Gewerbe eine Sportbootschule angemeldet. Die Ausbildung führt zum Sportb o o t f ü h r e r s ch e i n Binnen (Sportboote bis 15 Meter Länge u n d J e t - S k i ) . D i e S ch u l e b e t r e i b t St ü mp e r m i t z we i Booten, die im Hafen Oberwinter liegen: dem Halbgleiter WST 1, einem 10-Meter-Stahlschiff, zugelassen für zehn Personen und ein Gleitboot mit Außenbordmotor für drei bis v i e r Pe r s o n e n . D e r S p o rt bootführerschein kann ab dem
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16. Lebensjahr abgelegt werden, Joachim Stümper bietet die Ausbildung, mindestens sechs Stunden praktische und v i e r St u n d e n t h e o r e t i s ch e Schulung, für p 150 an. Der Deutsche Motoryachtverband (DMYV) nimmt die Prüfung ab. Man nimmt an einer theoretischen Prüfung teil, im praktischen Teil muss man Fahrtüchtigkeit nachweisen und z.B. ein Ablegemanöver beh e rr s ch e n . „ M e i n e g r ö ß te Freude ist, wenn meine Schüler Spaß am Boot fahren haben – dann freue ich mich mit“, beschreibt der Lehrer seine Motivation. eine beiden Boote bietet J o ch i m St ü mp e r a u ch z u m C h a rte rn a n . D a f ü r berechnet er p 30 pro Viertelstunde. Man kann ihn auch z u s ä t z l i ch a l s B o o t s f ü h r e r anheuern, wenn man selber keinen Führerschein hat. „Ich kann ohne den Rhein nicht sein“, sagt der Unkeler, „und freue mich immer, wenn ich i h n , s e l b st n a ch k ü r z e ste r A b we s e n h e i t , w i e d e r s e h e . Allerdings ist der Fluss auch gefährlich und wird oft unterschätzt. Da gibt es schon mal Z we i - M e te r-We l l e n , d i e b e herrscht werden müssen.“ erade deshalb ist eine gründliche Ausbildung zur Erlangung des Bootsführerscheins wichtig. InfoTel: 02224-1828212 | WR
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Foto: Frank Homann
Titel!
Der Wassersportclub Bad Honnef wurde 1922 als Ruderverein gegründet, seit 1961 gibt es z u s ä t z l i ch e i n e M o to r b o o t a b te i l u n g . F ü r Anfänger und Training eignet sich als Ruderrevier der tote Arm des Rheins an der Insel Grafenwerth. Für die versierteren Trainings-
ruderer besteht hinter der Insel Nonnenwerth eine zwei Kilometer lange ruhige, jedoch strömende Strecke. Am 1. Mai nehmen die Ruderer des WSV an der Europäischen Rhein-Regatta (EUREGA) teil, die von der Loreley nach Bonn führt. www.wassersportverein-honnef.de
Foto: Frank Homann
Der Kanu-Club-Unkel setzt seinen Schwerpunkt auf organisierte Wanderfahrten auf Flüssen im Umkreis von 100 km, dazu gehört auch der 3. Rheinmarathon von Geisenheim (Rheingau) nach Unkel am 8. Mai 2010. Der KC Unkel ist daneben Veranstalter des „kleinen“ Rheinschwimmens von Erpel nach Unkel, das in diesem Jahr am 15. August stattfindet. www.kc-unkel.de
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Titel! Sportbootschule Friedel Langguth, Rheinbrohl ür erfahrene und robuste Fahrensmänner hat man den Bergriff „Seebär“ geprägt. Und so einer ist Friedel Langguth, auch schon äußerlich mit seiner imposanten Statur und dem graumelierten Vollbart. Zur See ist er mit Segelbooten auch schon gefahren, aber das Heimatgewässer für den geborenen Rheinbrohler, Jahrgang 1946, ist der Rhein. Schon als Kind
Foto: privat
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Skipper Friedel Lang guth wollte er Schiffer werden – die Eltern erlaubten es nicht. „So war das damals, die Eltern bestimmten den beruflichen Werdegang“, erinnert sich der Skipper. Er arbeitete dann als Maschinenbauer bei der Rheinbrohler Hilgers AG und konnte immerhin in deren Werft jeden Schiffsbau verfolgen. Die anschließende berufliche Laufbahn als Zöllner und Steuerbeamter hat dann den Weg des Wassers verlassen, privat war Friedel Langguth aber mit Sportbooten und Segelschif fen auf dem Rhein und auf der Nordsee unterwegs. Der kindliche Berufswunsch, Schiffer zu werden, brach sich dann im
reifen Alter Bahn. 1998 erwarb er einen Liegeplatz am Rheinarm gegenüber dem Hammersteiner Werth und gründete kurz darauf seine Sportbootschule. Hier bildet er nicht nur für den Führerschein Sportboot, sondern auch für Segelboot aus. Der Unterricht findet auf dem abgeschlossenen Stromarm des Rheins an der Landseite des Hammersteiner Werths statt, wo für alle Segelmanöver Platz genug ist. Auf seiner Kieljolle Scarl 650, genannt „Socke“, segeln aber nicht nur die erwachsenen Schüler seiner Sportbootschule, sondern auch Kinder und J u ge n d l i ch e eines Privatgymnasiums aus Bad Ne u e n a h r u n d d e r Stefan-Andres-Realschule Plus in Unkel. Mit den Teilnehmern des Schul-AGs paukt er im Winter Theorie, im Sommer kommen die Schüler zum Segeln nach Hammerstein. „Dadurch kann ich vielen Kindern einen Zugang zum Segelsport anbieten, der ihnen sonst kaum möglich wäre.“ uch Sommerferienfreizeiten von einer Woche Dauer für Kinder ab zehn Jahren bietet Friedel Langguth an. An erster Stelle, wie auch bei allen anderen Kursen, steht dabei in seiner Sportbootschule die Sicherheit: „Ich biete keine Crash-Kurse an. Eine solide Ausbildung ist die beste Garantie für sicheres Fahren auf dem Wasser“, beschreibt er seine Maxime. www.sportbootschule-rheinbrohl.de | WR
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Titel!
DLRG Bad Honnef/Unkel e.V. 25. Rheinschwimmen von Linz nach Bad Honnef am 19. Juni 2010. D i e D L RG O rt s g r u p p e B a d Honnef/Unkel e. V. mit über 370 Mitgliedern ist die einzige in Deutschland, deren Tätigkeitsbereich sich über zwei Bundesländer erstreckt. 1971 vere i n i g te n s i ch d i e Gliederungen Bad H o n n e f u n d Un ke l . D i e Angebote der DLRG werden sowohl in Bad Honnef als auch in der Verbandsgemeinde Unkel realisiert. Ausgebildet und t r a i n i e rt w i r d i m Un ke l e r Hallenbad. Die Ortsgruppe lädt in diesem Jahr zum 25. Rheinschwimmen von Linz nach Bad Honnef ein. Die Teilnahme ist für Taucher und Schwimmer ab einem Alter von 7 Jahren mögl i ch . S ch w i m m e r u n te r 16 Jahren dürfen nur in Begleitung einer ebenfalls teilnehmenden Aufsichtsperson mit-
machen. Schwimmer unter 18 müssen eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten vorlegen. Voraussetzung zur Teilnahme ist eine Ausrüstung mit einem passenden Kälteschutzanzug und Flossen. Masken und Schnorchel können nach
wird bei Speisen und Getränken sowie einer Tombola im Freibad Bad Honnef gefeiert. In eigener Organisation ist eine Übernachtung in Zelten auf dem Freibadgelände möglich. D a s St a rt ge l d , i n d e m d e r Schiffstransfer, ein Los für die Tombola und ein Erinnerungspräsent enthalten i st , b e t r ä g t p 2 0 , bei Anmeldung bis zum 14. Juni p 17. Das Besondere zum 25. Jubiläum: Sponsoren spenden pro S ch w i m m e r u n d S ch w i m m kilometer eine Prämie. Der Erlös kommt der Oberdollend o rfe r HannahStiftung zugute, die s i ch z u r Au f ga b e gemacht hat, Hilfe und Unterstützung n a ch S e x u a lve r brechen sowie für P r ä ve n t i o n s m a ß n a h m e n z u leisten. Weitere Infos: www.bad-honn e f - u n ke l . d l rg . d e o d e r Te l : 02224-3654 | WR
Start von der Linzer Rheinfähre Belieben mitgeführt werden. Am Samstag, 19. Juni treffen sich die Teilnehmer ab 12 Uhr im Bad Honnefer Freibad auf der Insel Grafenwerth. Nach dem Anmeldeschluss um 14 Uhr geht es per Schiffstransfer nach Linz. D e r St a rt e rfo l g t dort gegen 16 Uhr von der Rheinfähre Linz/Kripp. Zwischen 18 und 18.30 Uhr werden die Schwimmer und Taucher an der Südspitze vo n G r a fe n we rt h zurückerwartet. Anschließend
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besichtigt!
Rockenfeld von Leo Schäfer Ein verlassenes, fast vergessenes und doch weltbekanntes Dörflein von Leo Schäfer
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ährt man von der Rheinbrohler Mozartstraße Richtung Lampenthal, erreicht man über die K1 nach ca. acht Kilometern eine Gabelung, an der es nach links zum ehemaligen Örtchen Rockenfeld geht. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf eine Mulde mit h e rr l i ch e n Wi e s e n u n d Äckern. Geht man zu Fuß weiter, am Schlagbaum vorbei, kommt man nach einigen Schritten an einen Ort, der einem etwas seltsam vorkommen mag. Man findet hier und da Überreste alter Gemäuer und Fundamente und auch eine kleine Gedenktafel, welche an das verlassene Dörflein Rockenfeld erinnert.
ieser kleine ehemalige Ort wartet mit einer ganz besonderen Geschichte auf, wie sie es wohl kein zweites Mal gegeben hat. Rockenfeld wurde erstmals um das Jahr 1280 namentlich erwähnt als „Rukenvelt“ im SaynWiedischen Bereich, was auch nach Ausweis der damaligen Kirchenbücher die Vi e l z a h l d e r Ro cke n fe l l e rFamilien in dieser Gegend erklärt. Für die Abwandlung auf „ Rockenfeld“ gibt es keine verbindlichen Belege. Am wahrscheinlichsten jedoch ist die Variante: „Feld auf dem (Berg)-Rücken“. Im Jahre 1762 wird Rockenfeld erstmals als selbstständige Gemeinde erwähnt. In der ersten Hälfte des 19. JahrRömerturm hunderts hat der Ort Römerturm sechs Häuser mit 50 Jagdhaus Lampenthaler Hof E i n wo h n e rn . Der Wilhelmsruh S ch u l u n te rr i ch t i n Hartmannshof Ro cke n fe l d f i n d e t Römerturm wöchentlich abwechRockenfeld s e l n d i n d e n ve r (zu Rheinbrohl) (zu Neuwied) s ch i e d e n e n Wo h n Römerturm stuben der EinwohWeierhof ner statt, bis dann im Römerturm Mai 1882 ein richti(zu Hammerstein) Römerkastell ges Schulhaus, welch e s z u gl e i ch a l s
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Stetige Abwanderung
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Rheinbrohl
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Foto: privat
Gemeinde- und Spritzenhaus dient, bezogen werden kann. Im gleichen Jahr hat die Schule zwölf Schüler. Durch die stetige Abwanderung der Bewohner hat Rockenfeld als selbstständige Gemeinde wirtschaftlich wohl nie eine echte Chance gehabt und so leben hier im Jahre 1960 nur noch 24 Bewohner. Somit wird Anfang der sechziger Jahre die Rockenfelder Zwergschule im Zuge der Zentralisierung des Landschulwesens für immer geschlossen, und die Kinder, – es sind zu der Zeit nur noch drei, – werden täglich nach Rheinbrohl zur Schule gefahren. Andererseits erlebt die kleine Gemeinde bis in die Nachkriegsjahre sogar einen gewissen Aufschwung. Man hat eine Wasserpumpstation, wird ans Stromversorgungs- und Telefonnetz angeschlossen und eine Verbindungsstraße
Nachbau de Ortes von Kurt Nesselhauf n a ch R h e i n b r o h l s o rg t f ü r d i e Ve r ke h r s erschließung. Sogar ein kleines Gasthaus öffnet seine Pforten. Anfang der 1960er Jahre errichtet die kleine Gemeinde noch ein Ehrenmal für die in den Weltkriegen Gefallenen. Trotz alledem steuert dieser beschauliche Ort seinem Ende entgegen. So stimmt man 1965 für dessen Au f l ö s u n g . A b d e m 1. Au g u st 19 6 6 s o l l Rockenfeld zur neu zu bildenden Gemeinde Feldkirchen gehören. Im Januar 1967 beschließt der neue Gemeinderat von Feldkirchen im E i n ve rn e h m e n m i t d e n B ewo h n e rn d e r e n Umsiedlung aus Rockenfeld. Es dauert dann noch gut zwei Jahre, bis die Umsiedlungsaktion begonnen wird, deren Kostenaufwand eine halbe Million Mark beträgt. Am 1. Mai 1969 veranstaltet die kleine Gastwirtschaft ein letztes Mal das traditionelle, gern besuchte Frühlingsfest, welches im Vorjahr noch über 1.500 Gäste angelockt hat. Kurz darauf wird die altvertraute Gaststätte für immer geschlossen.
besichtigt! n den 70er Jahren erinnert man sich ganz spektakulär an Rockenfeld. Als Nelson Aldrich Rockefeller, Enkel des legendären Milliardärs John D. Rockefeller, der als reichster Mensch aller Zeiten gilt, 1974 zum Vizepräsidenten der USA ernannt wird ist, erinnert er sich an die Wurzeln seiner Familie, die 1723 aus der Region ausgewandert sind. Dutzende von deutschen und amerikanischen Reportern und Kameraleuten suchen plötzlich das vergessene Dörflein im Walde auf – oder besser gesagt, was davon noch übrig geblieben ist. Hier im ganzen Lande, aber vor allem in den USA wird es über Nacht in Presse und Fernsehen bekannt gemacht und Nelson A. Rockefeller tut die A b s i ch t k u n d , d e n U r s p r u n g s o rt s e i n e r Vorfahren aufzusuchen. Dazu kommt es jedoch nicht mehr – Rockefeller stirbt 1979. er letzte Bewohner Rockenfelds, Albert Grose, dem man Wohnrecht auf Lebenszeit eingeräumt hat, stirbt 1995. Danach wird der Rest des Dorfes endgültig eingeebnet und gilt seitdem als „Wüstung“. Das Ehrenmal für die Gefallenen ist heute das letzte verbliebene Zeugnis des ehemaligen Ortes.
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m Jahre 2005 kommt Rockenfeld zu späten Ehren. Der Modellbauer und Inhaber des Fachgeschäftes „Modelleisenbahntreff“ Kurt Nesselhauf aus Heddesdorf baut das kleine Dörflein in über zweijähriger Kleinarbeit naturgetreu und maßstabsgerecht nach. nd jedes Jahr lebt dieser einst beschauliche Ort an einem Tag wieder auf. Die Junggesellen und Ehrendamen des Junggesellenvereins Rheinbrohl laden seit 1978 zum 1. Mai auf dem Grundstück der ehemaligen Gaststätte zur Rockenfelder Kirmes ein.
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damals!
K onrad A denauer und sein Garten von Julia Reuschenbach
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eit meiner Jugend fühle ich mich der Natur, dem Garten und damit auch der Arbeit des Gärtners eng verbunden, und aus eigenem Erleben kann ich nur immer wieder denen recht geben, die vom Garten als einer Stätte der E rn e u e r u n g s p r e ch e n . “ S o b e schrieb Konrad Aden a u e r, d e r e rste d e u t s ch e B u n d e s ka n z l e r, s e i n Ve r hältnis zur Gartenarbeit. uf einer Fläche von rund 4.000 m 2 schuf der Hobbygärtner Adenauer 1937, beim Bau seines Wohnhauses in Rhöndorf, ein wahrhaftes Paradies für Naturliebhaber. Der Garten, ein einstiger Weinberg, über acht Terrassen angelegt, bietet eine südländisch anmutende Vielfalt von Pflanzen und eine beein-
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Südländische Vielfalt druckende Aussicht über das Siebengebirge mit Drachenfels und auf den Rolandsbogen. Die farbenprächtigen Pflanzen wurden teilweise noch durch Adenauer selbst gepflanzt. So etwa 1937 der prächtige Blauglockenbaum, der noch heute im Frühjahr mit seinen zarten blauen Blüten das Bild des Zugangs zum Garten beherrscht. Daneben finden sich zahlreiche Rosenarten, Obstbäume, Oleander, Kamelien und Rhododendren. Während der Sommermonate windet
JUBILÄUM Im Jahr 2010 hat das Adenauerhaus einen besonderen Grund zum Feiern: Bereits seit 40 Jahren führt der Besucherdienst große und kleine Leute durch Wohnhaus und Garten Adenauers. Deshalb lädt das Adenauerhaus am Sonntag, 16. Mai 2010 von 11 bis 18 Uhr zu e i n e m Fa m i l i e n t a g e i n . B e i Ka f fe e u n d Kuchen, Adenauerwurst und zahlreichen Spiel- und Bastelangeboten sind Wohnhaus und Garten offen zugänglich. Die Besucherbetreuer erläutern die Örtlichkeiten und als Highlight ist die Boccia-Bahn des Kanzlers Haus undSpiel Gartengeöffnet. Adenauer Quizbögen und Filmvorzum führungen runden das abwechslungsreiche u n d b u n te P r o g ra m m a b , z u d e m a l l e Neugierigen herzlich eingeladen sind. Der Eintritt ist frei und alle Programme sind komplett kostenlos.
damals! sich eine verschwenderisch blühende rote und gelbe Trompetenblume die Hauswand entlang. Entgegen einer weitverbreiteten Legende war Adenauer selbst kein Rosenzüchter, jedoch durchaus Rosenliebhaber, weshalb ihm ein deutscher Züchter eine Rose mit dem Namen „Konrad Adenauer“ widmete, die noch heute im Garten zu bewundern ist. teinmauern bewachsen mit wildem Wein und Jasmin, prächtig blühende Liliengewächse sowie eine Vielfalt von Sträuchern, Bäumen, Stauden, ein Feigenbaum und sogar eine Dattelpalme verleihen dem Garten nicht ohne Grund ein italienisches Flair. Adenauer genoss seinen Urlaub in den letzten zehn Jahren seines Lebens in
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Cadenabbia am Comer See in Italien und brachte von dort zahlreiche exotische Pflanzen für seinen Garten mit. Fasziniert vom Boccia-Spiel, das er auf seiner ersten Italienreise erlernt hatte, ließ sich Adenauer 1958 eine eigene Boccia-Bahn in Rhöndorf errichten. Daneben finden sich zahlreiche Skulpturen und Brunnen, die das südländische Ambiente verstärken. So zum Beispiel ein Seerosenbecken und ein kleiner Brunnen mit Bronzefigur, ein Geschenk des Bürgermeisters von Cadenabbia, der auf dem mit zahlreichen Rosen geschmückten Weg zu Adenauers Pavillon zu finden ist. Diesen Pavillon ließ Adenauer 1963 errichten, um dort in Ruhe an seinen „Erinnerungen“ zu schreiben.
ROSENLIKÖR DEM „ALTEN“ GEWIDMET In der Reihe der Bad Honnef-Stadtkollektion hat Brigitte Engelhardt von Firlefanz exclusiv, bekannt für Geschenke, Feinkost und Delikatessen jetzt einen Rosenlikör, der Konrad Adenauer gewidmet ist, entwickeln lassen. Im Andenken an den berühmten Bewohner der Stadt, seiner Liebe zu Rosen und deren Kultur im Garten seines Rhöndorfer Hauses wurde das Etikett von einer Kölner Künstlerin gestaltet. Grundlage für den Rosenlikör, hergestellt von der Brennerei Spitz aus St. Katharinen, ist die Damaszener-Duftrose. Sie ist als eines der ältesten Heilmittel im Morgenland bekannt. Hildegard von Bingen hat der Rose viele heilende Wirkungen zugesprochen. Der „Rosenlikör gewidmet Konrad Adenauer“ ist ausschließlich erhältlich bei Firlefanz exklusiv, Lohmarstr. 2, Bad Honnef. www.firlefanz-exclusiv.de | WR
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unternehmen!
Geheimtipp für Gitarristen von Bernd Zimmermann
Das Musikhaus Hommerich in Unkel lässt Gitarristenherzen höher schlagen. Nach nur einem Jahr hat es sich überregional bei Liebhabern ausgesuchter Konzertgitarren einen Namen gemacht. Und wer das Saitenspiel erst noch erlernen muss, kann sich das hier professionell beibringen lassen. er Barde Severin Weber, b e ka n n t gewo r d e n a l s „Sänger vom Drachenfels“, hätte seine helle Freude am M u s i k h a u s H o m m e r i ch i n Unkel gehabt. Denn, erstens, hat er hier in der Frankfurter Straße 23 gelebt. Und, zweitens, wäre er, der sich selbst auf der Gitarre zu begleiten pflegte, bei der Suche nach einem spielbaren Instrument gleich in seiner alten Heimat fündig geworden. „An dessen Gitarre, die noch heute an unserer Hauswand prangt, fehlen nämlich zwei Saiten“, sagt Michael Homm e r i ch , Na m e n s ge b e r u n d Inhaber des Musikhauses, augenzwinkernd. „Da hat man es bei der Nachbildung damals wohl nicht so genau genommen.“ Die über 100 Saiten-
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Michael Hommerich präsentiert eine der ergonomisch geformten Gitarren instrumente, die Hommerich seinen Kunden zur Auswahl stellt, sind dagegen in vorbildlichem Zustand: „An edlen Konzertgitarren, die so gut in der Hand liegen wie sie klingen, hängt eben meine Seele dran.“
Deutschland, die immer auf der Suche nach herausragenden und außergewöhnlichen Gitarren sind. Als er einen Hersteller aus Frankreich ausf indig machte, der ergonomisch geformte Edelgitarren anbot, war er so begeistert, dass er diese in seinem Musikhaus zum A n te ste n bereithält: „ S o l ch e L e cke r b i s s e n ka n n man doch nicht im Internet bestellen! Die muss man vor dem Kauf in der Hand halten und spielen. Bei uns kann man das in aller Ruhe und ausgiebig tun“, rät Hommerich. Und er weist darauf hin, dass diese Aussage für alle Gitarren in seinem Musikhaus gilt – von der Einviertel-Gitarre für den Na ch w u ch s b i s h i n z u m Sammlerstück.
Zum Zupfen nach Unkel!
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er gelernte Musikalienhändler hatte sich 16 Jahre lang bei der europaweit renommierten Fachhandlung für Gitarren, Viertmann in Köln, auf die Beschaffung und den Verkauf dieser Instrum e n te s p e z i a l i s i e rt . S e i n E x p e rte n w i s s e n u n d s e i n e B e r a t u n g s ko mp e te n z s i n d jetzt in Unkel gefragt - schließlich zählt er zu einer handverlesenen Schar von Händlern in
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nfängern, die im Normalfall gar nicht wissen, worauf sie beim Kauf eines neuen Instrumentes achten müssen, empfiehlt er leicht spielbare Gitarren, die optimal zur Körper- und Handgröße passen und eine gute Saitenlage bieten. Die gibt es bei ihm zwar nicht zum Discounterpreis, aber in jedem Fall zu einem fairen erschwinglichen Preis-/Leistungsverhältnis. Die Investition dürfte sich lohnen, denn der Lernerfolg hängt stets auch von der Qualität des Instrumentes ab. So präsentiert er die Fortschritte seiner Schüler – Hommerich gibt auch Unterrichtsstunden für Anfänger und Fo rt ge s ch r i t te n e – a m l i e b ste n b e i e i n e m S o m m e rfe st vor der Ladentür auf dem Oberen Markt in Unkel. Das nächste wird am 21. August 2010 stattfinden. m Laden wird M i ch a e l H o m merich unterstützt Die Fantasiegitarre vo n s e i n e m S o h n des Barden Severin Weber Emanuel, der ebenan der Hauswand falls ausgebildeter Musikalienhändler ist. Aber während der Vater die klassischen Gitarren bevorzugt, rockt der Sohn lieber auf der Elektrogitarre. Auch er gibt Gitarrenunterricht in den Räumlichkeiten des Musikhauses. Und wer mag, darf in der Frankfurter Straße 23 zur Liedbegleitung auch singen wie einst der Sänger vom Drachenfels ...
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Die Gitarre mit der Ecke
GESCHENKT! Für RHEINLÄNDER-Leser hält Michael Hommerich kostenlos die CD „Rock’n’Roll“ seiner Band „Chant’all“ bereit. Fragen Sie ihn danach!
literarisch!
Eine Rheingräfin, Der RHEINLÄNDER stellt am 7. Mai in der Villa Schaaffhausen, Bad Honnef, die Romanbiografie von Autorin Gabriele Büch: „La principessa tedesca“ über das Leben der als „Rheingräfin“ bekannten Sibylle MertensSchaaffhausen vor.
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en Ehrentitel „La principessa tedesca“ e r ka n n te m a n S i by l l e M e rte n s Schaaffhausen in ihrer Wahlheimat Italien zu, wo sie sich immer wieder aufhielt. Bei ihrem letzten Aufenthalt in Rom stirbt sie am 22. Oktober 1857. Mit der Protag o n i st i n a u f d e m Ste r b e b e t t b e g i n n t G a b r i e l e B ü ch s Ro m a n b i o g r a f i e : „ S e i t Wochen zehrt ein Fieber an ihren Kräften. Sie, die ihre ganze Hoffnung auf einen Neubeginn in Rom gesetzt hatte, verfällt zusehends. Vergeblich müht sie sich, das Glas mit war mer Eselinnenmilch auf dem Nachtschränkchen zu erreichen. Endlich kommt die Cameriera. Wieder allein gelassen, verwirren sich ihre Gedanken. Alles verschwimmt vor ihren Augen. Das Bett schaukelt wie ein Nachen und scheint ins Uferlose zu treiben. Zurück bleiben Gestalten, die schemenhaft ineinander f ließen. Ihr Rufen und Winken nimmt sie undeutlich wahr. Fieberdelirien trüben das Bewusstsein und steigern sich zu Halluzinationen“. utorin Gabriele Büch hat eine immense Fülle an Fakten sorgsam recherchiert und zusammengetragen. Ihr Material ergänzt sie durch eigene Prosapassagen, wie die oben zitierte.
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wie sie im Buche steht Sibylle Mertens-Schaafhausen kam 60 Jahre zuvor, 1797, in Köln als Tochter des angesehenen Bankiers Abraham Schaaffhausen zur Welt. Ihr unkonventionelles Leben als Musikerin, S a m m l e r i n , A r ch ä o login, Mäzenin und Förderin der Literatur u n d K ü n ste h a t d e r RHEINLÄNDER in Heft 14/Oktober 2009 bereits beschrieben. Auch ihre innigen Freundschaften zu Frauen wie Adele Schopenhauer, Anette von Droste-Hülshoff, Ottilie Goethe und Laurina Spinola wurden dort thematisiert. iografin Gabriele B ü ch , ge b o r e n 1943 in Breslau, stud i e rte z u n ä ch st C h e m i e , wa r d a n n Fo r schungschemikerin in d e r I n d u st r i e , s p ä te r Fa ch r e fe r e n t i n f ü r Naturwissenschaften an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena. Sie schloss ein Zusatzstudium für Bibliothekswissenschaften an der Humboldt-Universität in Berlin an und veröffentlichte viele Beiträge zur Bestandsgeschichte in den Naturwissenschaften und zur Geschichte der Chemie. 2002 erschien ihre erste Biografie: „Alles Leben ist Traum“ – über Adele Schopenhauer. n Sibylle Mertens-Schaaffhausen faszinierte sie vor allem deren Selbstverständnis, mit ihrem Reichtum umzugehen: „Er war ihr Mittel zum Zweck, um geliebten Menschen oder Bedürftigen zu helfen, um Kunst und Wissenschaft zu fördern und selbst auszuüben.“
on ihren deutschen Verehrern wurde Sibylle Mertens-Schaaffhausen, die ihren rheinischen Lebensmittelpunkt in Bonn hatte, „Rheingräfin“ genannt. In unserer Region war s i e vo rn e h m l i ch i n ihren Sommersitzen, dem ehemaligen Zehnthof, heute: Christinenstift in Unkel und später auf dem Petersberg anzutreffen. Auch das Gut Sülz in Oberdollendorf gehörte zu ihren Besitzungen. In der Villa S ch a a f f h a u s e n , d i e i h r e m C o u s i n H u b e rt Schaaffhausen seit 1846 gehörte und der dem Gebäude seinen Namen gab, hielt sie sich wohl nicht auf. Dennoch ist der Rittersaal der Villa in Erinnerung an die S a l o n s d e s 18 . u n d frühen 19. Jahrhunderts ein geeigneter Platz, um sich zusammen mit der Autorin Gabriele Büch an die „Rheingräfin“ und „Principessa Tedesca“ zu erinnern. | WR
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Menschen helfen und Wissenschaft fördern
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BUCHPRÄSENTATION UND AUTORENLESUNG Gabriele Büch: La principessa tedesca Romanbiografie über Sibylle Mertens-Schaaffhausen Freitag, 7. Mai 2010, 19 Uhr Villa Schaaffhausen, Schaaffhausenstr. 5, Bad Honnef-Rommersorf Eintritt: p 5 (wird bei Kauf eines Buches verrechnet)
sportlich!
Karl-Heinz Thielen auf Torejagd
Vom Vom Fußball Fußball zwischen zwischen den den Spielen Spielen Fußball-Legende Karl-Heinz Thielen, geboren 1940 in Ariendorf, erzählt anlässlich seines 70. Geburtstages in seinem aktuellen Buch, das er im RHEINLÄNDER-Heimatladen am 11. Mai vorstellen wird, von den Geschichten „Zwischen den Spielen“. arl-Heinz Thielen ist wohl der bekannteste und erfolgreichste Fußballer, den man der Region des RHEINLÄNDER zuordnen kann. Geboren wurde er vor siebzig Jahren im heutigen Bad Hönninger Ortsteil Ariendorf. Noch heute hat er dort Verwandtschaft. Mit Eltern und Geschwistern zog er 1949 nach Köln-Rodenkirchen. Hier schnürte Thielen für den TSV Rodenkirchen die Fußballstiefel bevor er 1959, als 19-Jähriger, zum 1. FC Köln wechselte. Mit den Geißböcken feierte der junge Spieler schnell seine größten Erfolge: Deutscher Meister 1962 und 1964, Deutscher Vize-Meister 1960, 1963, 1965 und 1973, Deutscher Pokalsieger 1968, zudem stand er weitere drei Male im Pokalfinale. Karl-Heinz Thielen kam in den Jahren 1964 und 1965 zu insgesamt zwei Länderspielen. Als Rechtsaußen schoss er laut Vereinsstatistik in 570 Spielen für den 1. FC Köln 429 Tore. Er war der erste Spieler, dem es gelang, in einem Bundesliga-
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spiel fünf Tore zu erzielen (am 7. Dezember 1963 gegen den 1. FC Kaiserslautern). Neben seiner Fußballerkarriere studierte Thielen an der Kölner Universität und darf sich seit 1966 Diplomkaufmann nennen. ls Torschütze war er auch unerkannt für d e n D J K A r i e n d o rf e rfo l g r e i ch . D i e Geschichte, die gerne kolportiert wird, ist tatsächlich passiert. Einer der Mitspieler von damals, Franz-Josef Kreuzberg, erinnert sich: „Es war wohl vor 1957, da war Karl-Heinz wieder einmal bei den Ariendorfer Verwandten zu Besuch, und wir bedrängten ihn, beim ersten Spiel der Saison, beim ersten Spiel des neu gegründeten DJK Ariendorf überhaupt, mitzuwirken. KarlHeinz Thielen, der natürlich keinen gültigen Spielerpass für die Ariendorfer besaß, wurde als unser Vereinsmitglied Herbert Mebergall ausgegeben, mit dessen Pass er zum Spiel antrat. Das Spiel fand in Bonefeld statt und es ging 7:1 oder 8:1 für uns aus, das weiß ich nicht mehr so genau. Ich habe ein Tor geschossen und KarlHeinz Thielen alle anderen. Wir waren damit am ersten Spieltag Tabellenführer – eine Position, die wir nicht mehr erreicht haben, tatsächlich sind wir am Ende der Saison Letzter geworden.“
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Goalgetter inkognito
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ach seiner aktiven Laufbahn war KarlHeinz Thielen auch als Fußball-Manager und im Vereinsvorstand erfolgreich: So holte er Trainer Hennes Weisweiler nach Köln, mit dem der 1.FC Köln 1978 das Double (Deutsche Meisterschaft und Pokalsieg) gelang. In seinem Buch: „Zwischen den Spielen, 1960 bis 2010“, e r z ä h l t T h i e l e n i n s b e s o n d e r e vo n s e i n e n Begegnungen mit Menschen wie Hennes Weis-
Fotos: Bachem Verlag
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Karl-Heinz Thielen stellt dem damaligen Bundeskanzler Kiesinger anlässlich des DFB-Poklafinals 1968 sein Team vor weiler und vielen anderen Fußball-Berühmtheiten sowie den wichtigsten Weggefährten. Auch Reflexionen über die Auswirkungen der Fußballerkarriere auf das Familienleben sind in dem Buch zu finden, das aufgrund der vielen (selbst-) ironischen Passagen eine kurzweilige Lektüre ist. Heute ist Thielen als Spielervermittler tätig und Herausgeber des Monatsmagazins: „Kölner Bilderbogen – Rodenkirchen“, bei dem Bruder Helmut als Chefredakteur arbeitet. Helmut Thielen hat im RHEINLÄNDER (Heft 12/ August 2009) von seinen Kindheitserlebnissen bei der Ariendorfer Kirmes erzählt. Karl-Heinz Thielen, der neben seinen vielen anderen Talenten auch als glänzender Unterhalter gilt, wird sein Buch im Unkeler Heimatladen vo r ste l l e n u n d n a t ü r l i ch gerne signieren. | WR
BUCHVORSTELLUNG UND … …Signierstunde: Karl-Heinz Thielen: Zwischen den Spielen – eine FC-Legende erzählt ( p 19,90) Dienstag, 11. Mai, 19 Uhr, Eintritt frei! Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel Info-Tel: 02224-7796512
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Manchmal „kütt et“ anders Auf einen Kaffee mit Konrad Beikircher von Martina Kefer
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eine Heimat ist Südtirol (Italien), sein Zuhause seit 1965 das Rheintal – und zu Hause hat er sich in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen gemacht: Konrad Beikircher. Das „rheinische Wesen“ sei ihm „ e i n e H e r z e n s a n ge l e ge n h e i t “ , s a g t d e r Wahlbonner. Das ist es wohl wirklich. Ebenso wie die Musik. Und das Schreiben. Beikircher ist Kabarettist, Musiker und Autor. Inzwischen 64 Jahre alt, isset ihm jot. „Ich liebe es sehr, dass sich jetzt die Dinge zusammentun: das Schmunzeln, die Liebe zur Musik, die Wissenschaft!“ Beneidenswert.
„Wie isset?…Jot!” uf das rheinische Grundgesetz „Et kütt, wie et kütt“ – über das Beikircher vor Jahren philosophierte – hat er selbst nicht immer vertraut, den vorgezeichneten Lebensweg auch schon mal verlassen. Dabei hätte er sich so schön in Sicherheit wiegen können. Gut bezahlt noch dazu. Als Beamter. Lebenslang. I n d e r J u st i z vo l l z u g s a n st a l t S i e g b u rg . Beikircher: „Im Februar 1971 bin ich in den Staatsdienst gegangen, um im Knast als Diplom-Psychologe mein Unwesen zu treiben. 19 8 6 wo l l te n s i e m i ch d a n n z u m Regierungsdirektor machen. A15! Wer weiß, was das heißt, weiß, was das bedeutet! Und das wa r d e r M o m e n t , i n d e m i ch m e i n e n Dienstausweis abgab.“ it 40 Jahren ein Neustart. Warum? Er fühlte sich selbst gefangen – in Zwängen: „Die Bürokratisierung im Job nahm über-
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den sie wöchentlich auf WDR 2 ausgestrahlt, hand. Das hat einfach keinen Spaß mehr aber auch jetzt noch überkommt Konrad Beigemacht.“ Ein Auftritt mit einem musikalischen k i r ch e r h i n u n d w i e d e r d i e Lu st , e i n e Programm in Berlin entpuppte sich als Flop. „Walterscheidt” von der Bühne zu schmettern. Was wiederum seine damalige Ehefrau nicht spaßig fand. Und so immel un m a ch te B e i k i r ch e r Ääd“, „Wie erstmal Karriere als isset?...Jot!“ : Mit alleinerziehender weiteren vergnügliVa te r mit z we i chen Ausf lügen in Kindern. „Ich möchdie rheinische Sprate diese Zeit nicht che und Mentalität missen“, blickt er e r o b e rte s i ch B e i zurück. kircher sein Publind n a ch kum nicht nur zu vorne: Eilte er Hause s o n d e rn zu unserem Treffen deutschlandweit. in der Bonner MuAber der Kabarettist seumsmeile schnelBeikircher ist wie l e n S ch r i t te s u n d oben erwähnt längst außer Atem heran, n i ch t d e r ga n z e we i l d e r j ü n g ste Beikircher. So tourt Sohn – inzwischen er aktuell nicht nur hat Beikircher weitemit seinem Prore drei Kinder aus gramm „Am schöndritter Ehe – noch sten isset, wenn et zu einem Ferienspaß schön is“, sondern ge b r a ch t we r d e n ist musikalisch mit musste (die glückli„Amore e passione“ Am 10. Juni in Unkel: Konrad Beikircher che Mutter „durfte“ u n te r we g s . Das ausschlafen), will er klingt ve r d a m m t den Plausch nun bald beenden: Der Junge muss nach Heimat – aber gesungen wird zu Hause in wieder abgeholt werden. Klare Sache: Der Mann Deutschland... liebt nicht nur seinen Beruf, sondern auch seine Familie. KONRAD BEIKIRCHER: em Flop in Berlin zum Trotz, aus der eigeSCHÖN ISSET, WENN ET SCHÖN IS nen psychologischen Praxis wurde bei 10. Juni 2010, 20 Uhr, Unkel, Center-Forum Beikircher dann doch nichts. Daran war wohl Karten im VVK p 20, erhältlich im Vorteil maßgeblich Frau Walterscheidt schuld. Die GeCenter, Asbach und Unkel, MediMax, Asbach schichten um die Zimmerwirtin aus Beikirchers Studententagen, die eigentlich Frau Roleber und Unkel und im Heimatladen Unkel h e i ß t , wa r e n d e r St a rt d e s „ r h e i n i s ch e n freie Platzwahl, Info-Tel. 02224-7796512 Kabarettisten“ Konrad Beikircher. Bis 1991 wur-
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Weinbergsprozession zu Rhöndorf
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rei Tage vor Christi Himmelfahrt finden in katholischen Gegenden die Bitttage mit den Bittprozessionen statt. Man geht um die Felder der Gemeinden zur Fürbitte um eine gute Ernte. Immer zwei Tage von Christ Himmelfahrt, also dienstags – diesmal am 11. Mai, geht die traditionelle Bittprozession durch die Rhöndorfer Weinberge. Der Ursprung der Bitttage soll bis ins 5. Jahrhundert zurückgehen. Seit wann in den Rhöndorfer Weinbergen die Prozession geht, ist nicht bekannt, jedoch hat Pfarrer Trips bereits im Jahre 1691 die Wege der Prozessionen in den Honnefer Fluren genau beschrieben.
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kunsthandwerklich!
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Pfingsten im Zeichen der Kreativitat Design- und Kunsthandwerkermarkt in Unkel am Rhein am Pfingstsonntag und Pfingstmontag
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Fotos: privat
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ach den drei gelungenen Ve ra n st a l t u n ge n des Marktes „design + gestaltung am rhein“ in den Jahren seit 2007 schärft die Stadt Unkel nun 2010 weiter ihr Profil als Ort des Designs und Kunst handwerks durch die vierte Auflage des Marktes am Rheinufer. Zu „design + gestaltung am rhein 2010“, der Besucher am Pfingstsonntag, 23. Mai und Pfingstmontag, 2 4 . M a i a u f d i e i d y l l i s ch e R h e i np r o m e n a d e einlädt, haben sich mehr als 60 profess i o n e l l e K ü n st l e r a u s d e m ganzen Bundesgebiet angekündigt und zeigen an beiden Tagen von 11 bis 19 Uhr zeitgenössisches Kunsthandwerk und Designobjekte. as Spektrum der Angebote ist äußerst weit u n d r e i ch t vo n S ch m u ck stücken über Lederwa r e n , b i s h i n z u Kleidung und Designobjekten. Unter ander e m we r d e n St ü cke d e s Ke r a m i kge st a l te r s M a n f r e d
Kunsthandwerk auf einer der schönsten Rheinpromenaden Braun, der im Jahr 2007 den St a a t s p r e i s f ü r d a s Ku n st handwerk in Rheinland-Pfalz erhalten hat, sowie der Glasgestalterin Carolin Schwarz
B u n d e s ve r b a n d Ku n st h a n d werk Deutschland beteiligt sich mit einem eigenen Stand, auf dem Exponate neu aufgenommener Juniormitglieder p r ä s e n t i e rt we r d e n . Neu auf dem Markt ist das „Kompetenz-Zentrum für Gestaltung“ der Handwerkskammer Koblenz mit einem eigenem Stand.
Kunst & Gebrauchsobjekte
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(Preis des Handwerks 2007) präsentiert und verkauft. Der
n zwei vollen Tage gibt es Kunsthandwerk und Design pur, zeitgenössisch, individuell, kreativ und von hoher gestalterischer Qualität, die Teilnahme ist ausschließlich professionellen Austellern vorbehalten. Die schöne Rheinpromenade und die historische Kulisse der Unkeler Altstadt bieten das stimmungsvolle Ambiente für
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den Markt. Die Pfingsttage vers p r e ch e n e i n s p a n n e n d e s Erlebnis zu werden, denn es wird viel zu entdecken geben in der Welt der Gestaltung: Skulpturen, Bilder, kleine und große Objekte mit und ohne F u n k t i o n , G e b r a u ch s ge ge n stände aus Holz, Metall oder Keramik, funkelnde Glasarbeiten, keramische Kunst und Gebrauchsobjekte, Schmuck
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und modische Accessoires. Alles auf einem ausgesucht hohen Niveau und dennoch zu erschwinglichen und vernünftigen Preisen. Und auch im RHEINLÄNDER-Heimatladen, Pützgasse 2, sind viele Kreationen heimischer Künstler u n d Ku n st h a n d we r ke r z u sehen. Einen Pfingstausf lug nach Unkel ist das allemal wert.... | Bernd Roeter | WR
genießen!
Noch mehr Landfrucht Heike und Jörg Gerlich vom Leutesdorfer Haus Vogelsang laden am Pfingstsonntag im Unkeler Heimatladen zur Verkostung ihrer Fruchtaufstriche ein. eige & Zwetschge mit Walnuss, Rosenblüten mit Sekt, Banane mit Ingwer & Curry, Weinbergpfirsisch, Melone mit Grapefruit & Pfeffer, Orange mit Holunderblüte & Sanddorn, oder Mango ZwiebelRelish – so lauten nur einige der vielen verführerisch klingenden neuen Sorten, die die Gerlichs ko mp o n i e rt h a b e n . D a neben gibt es aber auch weiterhin die klassischen Sorten: Erdbeer, Johannisb e e r e , We i n ge l e e u n d Pf laume. Of t verfeinert mit Zutaten wie Ingwer, Curry oder mit Calvados, Campari, Cointreau oder Rotwein. elche Sorte auch immer, alles wird vor Ort in der Höhe von Leutesdorf, direkt am Rheinsteig, per Hand eingekocht und liebevoll in 200-Gramm-Gläser abgefüllt. Inzwischen hat die Marke Landfrucht (siehe auch Der RHEINLÄNDER Hef t 12/August 2009) in vielen Supermärkten der Region Einzug gehalten und wird dort als Premium-Produkt angeboten. Mehrere Dutzend Geschmacksrichtungen haben Heike und Jörg Gerlich bereits im Programm. Beide haben ihre bisherigen Berufe aufgegeben, um ganz auf ihre neue Existenz als Fruchtaufstrich-Produzenten zu setzen. „Wir haben in der Woche nach Ostern zum ersten Mal seit zwei Jahren ein paar Tage Auszeit genommen“, verrät
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Jörg Gerlich bei einer Verkostung in Aegidienberg, „wir setzen alles daran, mit unseren P r o d u k te n a u ch u n s e r e n L e b e n s u n te r h a l t bestreiten zu können.“ a s B e s o n d e r e a n d e n L e u te s d o rfe r Fruchtaufstrichen (Marmeladen darf man sie aufgrund einer EU-Verordnung nicht nennen) ist der hohe Fruchtanteil von 75 Prozent. Dadurch ist der Geschmack der jeweiligen Sorte sehr intensiv, auch wenn man sein Frühstücks-
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brötchen nur hauchzart bestreicht. RHEINL Ä N D E R- L e s e r h a b e n a m P f i n g st s o n n t a g Gelegenheit, den besonderen Geschmack der Marke „Landfrucht“ zu testen. Im RHEINLÄNDER-Heimatladen sind die Fruchtaufstriche unabhängig davon jederzeit vorrätig. | WR
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VERKOSTUNG… …von leckeren Fruchtaufstrichen Sonntag, 23. Mai, 14 bis 18 Uhr Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel Info-Tel: 02224-7796512
aromatisch! von Cäcilia Frings-Ruland
Frauenmantel – Frauenpower
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er Mai ist gekommen und alle Pflanzen sprießen wieder aus dem Boden. Schön a n z u s e h e n , n a ch d i e s e m l a n ge n Wi n te r. Anlässlich des Muttertags widmen wir dem Monat Mai eine spezielle Heilpf lanze: das Frauenmantelkraut auch Alchemilla mollis, oder vulgares genannt. iese wunderschöne, zart duftende Pflanze, mit kelchartigen, runden und gezackten Blättern, an deren Rand sich bei hoher Luftfeuchtigkeit die Tautropfen sammeln, ist schon ohne Blüte hübsch an zu sehen. Doch jetzt Anfang Mai (bis Ende August) bildet sie romantische, grün-gelbliche, doldige Blütenrispen, die nicht nur in sonnigen bis halbschattigen Blumenbeeten, sondern auch in der Blumenvase recht lange haltbar und sehr dekorativ anzusehen sind. Die Blütenblätter lassen sich im Spätsommer an einem luftigen, schattigen Platz leicht „kopfüber“ trocknen. Alchemilla mollis (=zart/weich) ist eine dankbare Staude, die zur Familie der Rosengewächse gehört. Sie lässt sich über Selbstaussaat oder auch Teilung vermehren und sollte in keinem Bauerngarten fehlen. ls Heilpflanze hat sich der Frauenmantel – wie der Name schon sagt – insbesonder e i n d e r Fra u e n h e i l kunde bewährt. Als Tee-
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aufguss wirkt es lindernd bei starken Bauchund Menstruationsbeschwerden, entkrampfend in Geburtsbegleitung, fehlt in keinem Milchbildungstee und trägt zur allgemeinen Körperharmonisierung der Frauen, besonders im Zusammenhang mit Wecheljahrsbescherden bei. Doch auch in anderen Bereichen kann das Heilkraut hilfreiche Dienste leisten. Es wirkt blutreinigend, klärend und tonisierend auf sensible Haut, beruhigt und entkrampft den irritierten MagenDarmbereich, wirkt fiebersenkend und findet so auch in der Erkältungszeit seinen Einsatz.
Hübsch und nützlich
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Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.
genießen!
Auf in die gute Stube! Rederscheider Weinstube in Windhagen von Peter Köster Über der Eingangspforte steht für jedermann deutlich sichtbar: „Das ist unsere gute Stube“. Spätestens, nachdem man die Tür geöffnet und das Innere der „Rederscheider Weinstube“ betreten hat, weiß man warum. Die Atmosphäre, die einen empfängt, ist wahrlich wie in der guten Stube. Nur dass man sich in einem gemütlichen Weinlokal befindet. er sich hier nicht wohl fühlt, dem ist nicht zu helfen, denkt man spontan, wenn man unverhofft in diese Lokalität am Kirchtal 2 in Windhagen einkehrt. Oder 50 Jahre aber, wenn man nach einem Golfabenteuer – d a s G o l f h o te l D o r i n t liegt nur wenige Meter entfernt –, etwas Urwüchsiges, Authentisches sucht und sich dazu von einer kleinen, aber feinen Weinkarte inspirieren lassen möchte. Und, nicht zu vergessen, die von Küchenchef Peter Nattermann gezauberten Köstlichkeiten aus Topf und Pfanne als Gaumenschmaus erlebt. „Für die Gänse-
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keule“, die, wie Margret Nattermann sagt, „der Knüller unseres Hauses ist“, reisen die Gäste sogar aus Köln an. Aber auch Bratkartoffeln und Flammkuchen stehen auf dem Küchenzettel ganz weit oben, wenngleich der Küchenchef, der gerade erst seit 50-jähriges Berufsjubiläum feiern durfte, auch seine Salate empfiehlt. eit 1992 betreiben die Eheleute Nattermann die „Rederscheider Weinstube“. Davor leiteten sie das Restaurant „Nattermanns“ in Vettelschoß-Kalenborn, das heute von Sohn Joachim geführt wird (siehe RHEINLÄNDER Heft 6/Februar 2009). Während Ehefrau Marim Beruf gret für den gesamten S e r v i c e , d e n We i n einkauf eingeschlossen, zuständig ist, herrscht Ehemann Peter uneingeschränkt in der Küche. Beide ergänzen sich nahtlos und natürlich auch, wenn es besonders „brummt“, dann arbeiten sie ohnehin Hand in Hand. Insgesamt 41 Jahre sind die beiden nun selbstständig und an ein Aufhören will man vorerst nicht zu denken. „Solange wir noch so gut
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Peter und Margret Nattermann
drauf sind, machen wir natürlich weiter“. Dafür sorgt schon Vierbeiner „Paul“, der Frauchen und Herrchen durch regelmäßiges Gassi gehen fit hält. Zudem sind die beiden in ihrer Freizeit und vor allem im Urlaub eifrig damit beschäftigt, ihr Golf-Handicap zu verbessern. i e ge d i e ge n e At m o s p h ä r e , d i e d i e Rederscheider Weinstube erfüllt, nimmt den Gast gefangen. Nicht zuletzt der gekachelte Kaminofen, Glanzstück des Raumes, gibt dieser gastronomischen Örtlichkeit etwas Anheimelndes. „Der vergangene Winter war geradezu ein Kaminwinter“, erzählt das Ehepaar Nattermann. Zum Glück reichte und reicht das Kaminholz, das fein säuberlich geschichtet auf dem Grillplatz im Biergarten lagert. Auch hier draußen spürt man eine besondere Atmosphäre. Z u d e m i st d e r G a rte n d u r ch s e i n e Z e l t konstruktion (überspannt von einem großen Segel) nicht nur optisch ein Anziehungspunkt. Die Anlage ist seitdem allwettertauglich, sodass man selbst bei Regen hier sehr schön verweilen kann.
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ie Rederscheider Weinmühle garantiert durch ihr freundliches Ambiente Wohlfühlabende, welche durch die nette Art der Wirtsleute besonders abgerundet werden. Ihr Credo lautet übrigens: „Gastronomie eine Spur persönlich e r “ . Fa z i t : H i e r sollte und darf man sich zu Hause fühlen und einen Abend in gemütlicher Runde mit Freunden und seinen Lieben verbringen.
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REDERSCHEIDER WEINSTUBE
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Am Kirchtal 2, 53578 Windhagen Tel: 02645 - 3067 Öffnungszeiten: täglich ab 17 Uhr Montag und Dienstag Ruhetag
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Aus Liebe zu Großmutters Rezepten von Wolfgang Ruland
it Blüten und Blättern aus Marzipan verziert sie eine gerade fertig gestellte Geburtstagstorte, voll ko n z e n t r i e rt g i b t A n n e t t Schwarz ihrem Backkunstwerk den letzten Schliff. Wie immer ist auch diese Torte ein Einzelst ü ck . „ J e d e To rte i st i m Grunde völlig individuell, ke i n e i st w i e d i e a n d e r e “ , erklärt die Konditorin. Der Grund dafür ist der umfangreiche Service, den sie ihren Kunden schon bei der Kuchenund Tortenauswahl angedeihen lässt. Die Besteller können sich ihre Torte je nach Geschmack selbst zusammenstellen und persönliche Wünsche zur Dekoration äußern. b für Hochzeits-, Geb u rt st a g s - , Ko m m u nions- oder Muttertagstorte, ob für bestimmte Anlässe wie E i n s ch u l u n g , E h e j u b i l ä u m , G e s ch ä f t s e r ö f f n u n g , Pa rt y oder einfach für die Kaffeetafel am Sonntag, Annett Schwarz setzt alle Wünsche prompt um: „Für mich ist sehr wichtig, dass sich meine Kunden gut beraten fühlen, wenn sie ihre Bestellung aufgegeben haben. Dann sorge ich nur noch dafür, dass es auch schmeckt!“ Damit d i e s ge l i n g t , b e n u t z t d i e Konditorin nur frische Zutaten: „Bei mir finden sich keine Industrieprodukte wie Fertigcreme, keine Konservierungsstof fe und ebenso wenig Fertigbackmittel. So schmeckt eine Erdbeertorte nach Erdbeeren und ein Schokoladenkuchen nach Schokolade und nicht etwa nach Zucker“, verspricht die charmante Mittdreißigerin.
Annett Schwarz aus Asbach ist Konditorin aus Berufung – und erfüllt sich mit einem eigenen Café einen lang gehegten Wunsch
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Letzter Schliff für die Kommunionstorte bst und Früchte für Ihr Backwerk holt sie sich bei Ferdinand Vogt, Betreiber des Wilsberger Hofladens in
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Für jeden Anlass Asbach – ganz nach den Angeboten der Jahreszeiten. „Ich backe seit ich denken kann. Schon als kleines Mäd-
chen habe ich meiner Großm u t te r b e i m Ko ch e n u n d Backen geholfen“, erinnert s i ch A n n e t t S ch wa r z . I n Leipzig geboren und später in Torgau an der Elbe wohnhaft, hält sie sich oft bei Oma auf. „Von ihr habe ich alle meine Rezepte gelernt.“ Später lernt sie den Beruf der Konditorin in einer Torgauer Bäckerei. „In der Wendezeit
hatten wir ja nur die haushaltsüblichen Zutaten. Das war die Basis für Backwaren nach althergebrachter Art. Und diese Tradition möchte ich fortführen.“ 1993 siedelt Annett Schwarz aus familiären Gründen nach Asbach um. Sie arbeitet in Bäckereien der Umgebung, verfolgt aber weiterhin ihren Kindheitstraum, über eine eigene Backstube zu verfügen, den sie dann mit „Annett’s Tortenshop“ schließlich umsetzt. Und auch ein weiterer Wunsch wird in Erfüllung gehen. Im Mai, wohl zu Pfingsten, eröffnet sie in Asbach, in der Hospitalstraße 2 B, ein eigenes Café, in dem ihre Geschäftsphilosophie ebenfalls zum Tragen kommt: „Es werden ausschließlich frische Produkte verwendet. So wird es z.B. kein Frühstücksbuffet geben, sondern jede
Bestellung wird extra zubereitet.“ Auch der Kaffee wird nicht industrieller Herkunft sein: „ D e r Ka f fe e ko m m t vo n e i n e r Wi e n e r Privatrösterei, die vom Gedanken der Frische die gleiche Unternehmensphilosophie wie wir vertritt.“ Wenn sie „wir“ sagt, schließt sie vor allem Ihren Mann Udo Schwarz mit ein. „Ohne seine Hilfe, er fährt die Torten und Kuchen zu den Bestellern aus – oft nach Bonn, Köln oder Siegburg – , könnte ich das Geschäft nicht aufrecht erhalten.“ Aber auch ihr jüngster Sohn, zehn Jahre alt, hilft schon mit - beim Backen. m Café wird Annett Schwarz auch ihre Backstube einrichten, „mit einem Fenster, so dass man mir beim Backen zusehen kann.“ Und sonntags, so plant sie, möchte sie persönlich ihre leckeren Torten servieren. www.annetts-tortenshop.de
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ausprobiert!
Stress lass nach von Wolfgang Ruland
Wohnambiente Heider in Königswinter-Ittenbach ist Vertriebspartner der weltweit bekannten Bequem-SesselMarke „Stressless“.
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e i e i n e m B e s u ch b e i M i ch a e l H e i d e r, G e schäftsführer von Wohnambiente Heider in Ittenbach, seit der ersten Stunde Inserent und Unterstützer des RHEINL Ä N D E R , f r a g t e r m i ch : „Kennen Sie eigentlich schon Stressless?“ „So einen Stressless-Sessel bewerben Sie doch bei uns mit Ihren Anzeigen.“ „Aber haben Sie schon einmal drin gesessen?“ ein, das habe ich nicht. Und schon führt mich der Möbelexperte in die erste Etage seines Hauses, ins großz ü g i ge St r e s s l e s s - St u d i o . „Dieser Sessel ist im Jahre 1971 von dem norwegischen Unternehmen Ekornes explizit als Bequemsessel zum Entspannen entwickelt worden“, klärt er mich auf, „dazu gibt es jeden Sessel in drei verschie-
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Michael Heider: „Bitte nehmen Sie zur Probe Platz“
denen Größen. Damit findet jeder das individuell passende Stück.“ „Es gibt ja eine Fülle verschiedener Ausführungen“, sage ich
Designs und allen möglichen Farben, in Leder und in Stoff.“ „Ich bevorzuge eigentlich die gemütlichen Ohrensessel, wie in einer alten Bibliothek“, sage ich ein wenig skeptisch. Michael Heider zeigt auf das Modell „Royal“. Der Sessel hat zwar keine Ohren, sieht aber sonst sehr aristokratisch aus. In dem könnte ich mir auch Sir Walter Scott in seiner
Zwei Dutzend Modelle verwundert, „ich dachte, es gibt nur ein Modell.“ „Inzwischen gibt es über zwei Dutzend – in verschiedenen
Hausbibliothek in Abbotsford House vorstellen. Ich nehme vorsichtig Platz. „Der Sessel reagiert ja sofort auf mein Körpergewicht und meine Bewegungen“, rufe ich erstaunt aus. „Da stecken jede Menge Patente drin, die das S i t z e n b e q u e m m a ch e n “ , erläutert der Fachmann. „Es ist so ähnlich wie beim a l te n B u n d e st a g s s e s s e l von Willy Brandt, der bei uns im Heimatladen steht. Je n a ch Ve r l a ge r u n g des Gewichtes verschiebt sich der Sitz nach vorne oder hinten. Aber der hier ist doch noch viel bequemer“, stelle ich fest. atsächlich hat man das Gefühl, als tariere der Sessel das Körpergewicht aus. Man spürt das eigene Gewicht nicht mehr und fühlt sich fast schwerelos. „Ein bisschen wie
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S ch we b e n “ , s a ge i ch z u Michael Heider. „Jetzt noch den Fußhocker dazu und Sie können vollkommen entspannen“, verspricht er. Wirklich k ö n n te i ch i n Ve r s u ch u n g
geraten, einfach sitzen, oder b e s s e r : l i e ge n z u b l e i b e n . E i n i ge z u s ä t z l i ch e M ö b e l stücke fallen mir ins Auge. „Das sind Beistell- und Multifunktionstische, mit denen Sie im Sessel sitzend bequem ein Buch lesen oder den Laptop bedienen können.“ Ich ent-
decke noch Sofas mit zwei oder drei Sitzen, die jeweils individuell auf den Benutzer reagieren. Langsam komme ich doch ins Staunen, das noch größer wird, als ich die HeimkinoS e r i e vo n St r e s s l e s s s e h e . Ganze Sesselkombinationen mit Ablagetischen wie in einem luxuriösen Kinosaal. Auch diese Möbel möchte ich ausprobieren. „Ja, so wird Fernsehen zu Hause zum Kinoerlebnis“, höre ich mich sagen und klinge wohl inzwischen selbst wie ein Verkäufer. Mein Blick fällt auf das Preisschild. „Bei den heutigen Kinopreisen ist das eine echte Alternative“, kommt m i r M i ch a e l H e i d e r z u vo r. „Und wenn Sie jetzt noch nicht kaufen wollen, vielleicht könnten Sie darüber schreiben?“ Ja, das könnte ich wohl machen.
dramatisch!
Von der Rheinromantik zur Revolution Wichtige Stationen im Leben des Ferdinand Freiligrath, dessen Geburtstag im Juni zum 200. Mal wiederkehrt, als Marionettentheater - aufgeführt von einer Unkeler Initiative von Wolfgang Ruland
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e r Vo r h a n g ge h t a u f . Ferdinand-Freiligrath erscheint als Marionette auf der Bühne. Die Kulisse zeigt d a s a l s Fr e i l i g r a t h - H a u s b e ka n n te s p ä t b a r o cke G e bäude an der Unkeler Rheinpromenade. Freiligrath, mit üppiger Lockenpracht, steckt in grauem Rock und schwarzer Hose. Dazu trägt er eine rote Halsbinde. Arme und Hände heben sich, der Kopf wiegt hin
zugrunde liegen. Ferdinand Fr e i l i g r a t h ve r b r a ch te d i e Jahre 1839 und 1840 als knapp D r e i ß i g j ä h r i ge r i n Un ke l . Einem kleinen Kreis als
Dichter bekannt, wurde er hier b e r ü h m t a l s Re t te r d e s Ro l a n d s b o ge n s , dessen Wi e d e r e rr i ch t u n g e r d u r ch einen Spendenaufruf möglich
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Rex Stephenson als englischer Journalist spricht Überleitungen zu den Szenen des Stücks
Foto: Gudrun Küpper
und her. Freiligrath, gesproch e n vo n G ü n t h e r K ü p p e r, deklamiert: „Ich wohne zu Unkel – köstlich, herrlich, paradiesisch. Drachenfels und Rolandseck schauen mir ins Fenster, Nonnenwerth leuchtet weiß herüber, der Rhein braust mich nachts in Schlaf und das G e s ch r e i d e r F l ö ß e r we ck t mich morgens. Der Ort ist so kleinstädtisch wie nur möglich… doch die Familie im Nachbarhaus hat eine Gouvernante, eine herrliche Frau.“ emeint ist Ida Melos, die Freiligrath bald ehelichen wird. Um diese Romanze, um Freiligraths Einsatz als Erneuerer des zusammengestürzten Rolandsbogens, der ihm als Sinnbild der Rheinromatik galt, und um seine Rolle als Dichter der deutschen Revolution von 1848 kreist das von Siegfried Jagau ge s ch r i e b e n e M a r i o n e t te n stück, wobei dem Originaltexte
machte. Danach wurde er verehrt aber auch verfolgt als politischer Dichter der deutschen Revolution von 1848. berstudienrat a.D. Siegfried Jagau, er unterrichtete am Siebengebirgs-Gymnasium in Bad Honnef, Autor und Regisseur des Stückes, scharte vor zwei Jahren eine engagierte Schar von knapp 20 Theater- und Marionettenbegeisterten aus Unkel, Rheinbreitbach und Bad Honnef, die jüngste gerade 12 Jahre alt, der älteste 75, um sich zusammen. Einmal pro Woche, immer donnerstags, war Probezeit. Die Marionetten, die aus Jagaus eigener Werkstatt stammen, wurden ausgesucht, eingekleidet und eingefädelt, es wurde diskutiert, die Rollen vergeben, Text und Ablauf einstudiert. Vor allem musste das Führen der Marionetten geprobt werden, keiner der Akteure war damit erfahren. „Birgit Kellers, die als Sozialpädagogin im Haus Heisterbach arbeitet, könnte glatt den Beruf wechseln, so gut ist sie inzwischen als Mario-
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nettenführerin“, lobt der begeisterte Regisseur. Doch handelt es sich bei dem Stück nicht um eine Marionettenaufführung, wie man es z.B. von der Augsburger Puppenkiste her kennt. Die Szenenwechsel mit verschiedenen Bühnenbildern erfolgen in schneller Folge, eine zweite Ebene mit vor der Bühne agierenden Schauspielern, die in einen Dialog mit den Marionetten treten, ist eingefügt, einige von Freiligraths Gedichten werden vom Pult vorgetragen (hervorragend: Henning Niemeyer als Sprecher) und mit Musik unterlegt. eben Niemeyer fallen auch die anderen, nahezu professionellen Sprechstimmen der Mitwirkenden auf. Jede ist markant und gibt ihrer Figur einen eigenen Charakter. Das ist das Verdienst von Regieassistentin Doris Fortuin, die für die Sprechübungen verantwortlich war und selbst zwei Rollen im Stück spielt, die sich sprachlich völlig voneinander unterscheiden.
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dramatisch!
Regisseur und Autor Sieg fried Jagau vor einem Bühnenbild
Viel Beifall dürfte, neben all den anderen vorzüglichen Akteuren, auch Margret Dühsdorf ernten, die eine Unkeler Wirtin mit rheinischem Dialekt spricht. ass das 75-minütige Stück weit über eine bloße Darstellung der damaligen Ereignisse hinausgeht, zeigt der Schluss der Theateraufführung. Der Regisseur selbst trägt das Freiligrathsche Revolutionspoem „Trotz alledem“ vor. Darin heißt es:
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„Nur, was zerfällt, vertretet ihr! Seid Kasten nur, trotz alledem! Wir sind das Volk, die Menschheit wir, Sind ewig drum, trotz alledem!“
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anach erschallen vom Tonband die bekannten Rufe der Leipziger Montagsdemonstranten – das Copyright von „Wir sind das Volk“ liegt aber demnach bei Freiligrath.
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Dadurch wird ein Bogen gespannt von der ersten, blutig gescheiterten Mai-Revolution des Jahres 1848 zu der erfolgreichen und friedlichen Revolution der DDR-Bürger von 1989. er Unkeler Initiative ist es zu verdanken, dass Ferdinand Freiligrath, den viele nur vom Straßennamen her kennen, auch als bedeute n d e r d e u t s ch e r D i ch te r m i t p o l i t i s ch e r Strahlkraft vorgestellt wird. Wir Rheinländer dürfen stolz darauf sein, dass er in unserer Region gewirkt hat.
Aufführungen am 28., 29. und 30. Mai 2010 jeweils 19.30 Uhr Kath. Pfarrheim, Corneliaweg 3, Unkel Eintritt: p 7, Info-Tel.: 02224-4605
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botanisch!
von Werner Schönhofen
jetzt blüht wieder der diptam
Wer um den 20. Mai herum seinen Blick von der Hauptstraße in Leutesdorf über die Weinberge hinauf zur Edmundshütte wendet, dem fällt im steilen Felshang des Naturschutzgebietes Langenbergskopf eine blassrosa blühende Pflanze auf. s ist der Diptam, der hier seinen einzigen Standort in unserem Heimatraum und damit vermutlich seinen nördlichsten überhaupt hat. Diese P f l a n z e st a m m t a u s d e r südrussischen Steppe und ist vor Jahrtausenden in einer t r o cke n - wa rm e n Z w i s ch e n eiszeit über das Donautal bei uns eingewandert. In dem felsigen, sonnenerhitzten Hang konnte sie sich bei uns bis h e u te h a l te n . B e i h e i ß e m , windstillem Wetter scheidet die weiß-rosa Blühte ein aromatisches, flüchtiges Öl aus, das in der Hitze vergast. Diese Gase soll sogar gelegentlich der Blitz entzünden können. Der Volksmund nennt die Pf lanze deshalb „ B r e n n e n d e r B u s ch “ o d e r „Blitzblume“. Die ganze Pflanze strömt den Duft eines wohl-
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riechenden Kräutergärtleins aus, der sich nach Berührung n o ch m i n u te n l a n g a u f d e r menschlichen Haut feststellen lässt. Seit 1928 ist das Vorkommen des Diptams am Langen-
Brennender Busch bergskopf bekannt. Neben dem D i p t a m ko m m e n h i e r a u ch Ästige Graslilie, Blauer Lattich und andere seltene Pflanzen vor; deshalb steht der von Weinbergen umgebene Süd-
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steilhang mit seinen SchieferFelsklippen seit 1936 unter Naturschutz. Durch den Felshang führt von der Edmundsh ü t te z u m H o l b a ch t a l s e i t wenigen Jahren der Rheinsteig über Pfad und Treppen – ein Weg mit Anforderungen an den Wanderer. In den nahen Weinbergen mit Sonneneinstrahlung über fast den gesamten Tag wird ein vorzüglicher Wein vom Weingut Winkens gewonnen, der auch mit seinem Etikett auf den Diptam hinweist.
damals!
Die Blütezeit der Unkeler von Horst Kretschmer
Abbildungen: Sammlung Horst Kretschmer
Besucherandrang vor dem Hotel Mürl
Fremdenverkehr und Gastronomie waren in der kleinen Stadt am Rhein immer wichtige Wirtschaftsfaktoren. ereits ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Unkel als Sommerfrische von wohlhabenden Familien aus den Gegenden um Köln und Wuppertal so bevorzugt, dass man außerhalb der Stadtmauern in exponierter Lage Villen errichten ließ, in denen man den Urlaub verbrachte. it Eisenbahn, der Bahnhof entstand 1870, mit Dampfschiff – eine Anlegestelle wurde 1883 eingerichtet – und vor allem mit dem Automobil wurde auch ein k u r z f r i st i ge r Au fe n t halt in Unkel möglich. Der Fremdenverkehr
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steigerte sich bis in die 1930er Jahre hinein. Man zählte 1928 um die 10.000 Übernachtungen, 1937 über 22.000 und 1940 mehr als 44.600, in fast jedem Haus gab es Übernachtungsmöglichkeiten. Zwischen 1929 und 1936 wurde sogar eine Kur-Zeitung herausgege-
Dem Gesuch wurde stattgegeben und schon bald spielte im Saal des Hotels Mürl erneut die Musik auf. Der Inhaber sorgte bereits zu Beginn der 50er Jahre für Sonderschiffe und Sonderzüge, die aus dem Ruhrgebiet und der Aachener Gegend nach Unkel kamen. Mit Tambourcorps oder Winz e r ka p e l l e w u r d e n d i e Gäste abgeholt und nach Scheuren geleitet. Nicht zu vergessen der Bustourism u s , wa r d o ch d e r g r o ß e Parkplatz, auf dem heute die Häuser Eibe und Kastanie des Seniorenstifts St. Pantaleon stehen, fast jedes Wochenende voll besetzt.
Unkel als Sommerfrische
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b e n , i n we l ch e r s ä m t l i ch e Gäste Unkels aufgeführt wurden. Der Tourismus ließ mit B e g i n n d e s Z we i te n We l t krieges jedoch nach und in der Na ch k r i e g s z e i t m u s ste e i n Neubeginn erfolgen. otelier Christian Mürl bat 1947 die Militärbehörde in Bad Godesberg um G e n e h m i g u n g , Ta n z ve r a n staltungen wieder zu erlauben.
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Gastronomie emerkenswert waren auch die Stargastspiele, die unter Willi Mürl in den 60er Jahren stattfanden. Einmal im Monat traten damals bekannte Schlagergrößen auf – wie Margot Eskens, Ralph Bendix, Willy Hagara, das Hazy Osterwald Sextett und viele andere, die für Besucherströme sorgten, auch von weit her. on den Bemühungen des Hauses Mürl profitierten letztendlich auch die übrigen Unkeler Hotels und Gaststätten. Für die vielen Gäste wurde im „Scheurener Hof“, im Hotel „Schiffchen“ (später „Weinstock“ genannt), im
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Launige Einladung zur Dentisten-Sause Weinhaus „Zur Traube“, im „Unkeler Hof“, im Hotel „Zur Löwenburg“ und im Gasthaus „Zum Marienberg“ zum Tanz aufgespielt. Aber auch die übrigen Lokalitäten wie die „Winzerstube Niedecken“, das „Gasthaus Mäurer“ mit der „ B i e r k l a u s e “ , d i e St r a u ß w i rt s ch a f t „ I m Lämmlein“, die Gaststätte „Alt Unkel“, die „Weinstube Hess“ und die „Golfklause“ hatten volle Häuser, auch die Gaststätten „Stuch“ und
„Onkel Jupp“ in Heister. Keine Unkeler Familie, die in ihrem Haus nicht zusätzlich Fremdenzimmer vermietete. n ve rge s s e n i st d a s Au f t r e te n d e r Belegschaft der Kabelwerke Rheydt in Unkel, die mit einem Sonderzug im Frühjahr 1952 eintraf. Die Stadt Unkel hatte an diesem Tag mehr Gäste als Einwohner. Die Besucher bekamen Gutscheine, mit denen sie bezahlen mussten. Diese wurden dann später von den Geschäftsleuten beim Fremdenverkehrsamt eingelöst. Da der Wert der Gutscheine den möglichen Verzehr überstieg, deckten sich die Gäste mit Schokolade, Zigaretten und ähnlichem ein – Unkel wurde „leergekauft“.
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uch zu den Winzerfesten strömten tausende von Besuchern in die Rotweinstadt. So hatte Karl Schmitz in der Bahnhofstraße den nördlichsten und Josef Söller in der Linzer Straße den südlichsten Weinstand. Dazwischen wurde an fast jedem dritten Haus in einer Bude oder einer Toreinfahrt Wein ausgeschenkt. Auch beim Weinlesefest in Scheuren empfing man mehr Besucher als man zählen konnte. Die Busse standen an der Honnefer Straße entlang bis nach Rheinbreitbach. it dem Verkauf des Hotel Mürl 1988 begann der Niedergang der Gastronomie in Unkel. Die Gäste blieben aus, die Zimmer standen leer. Leider muss im Nachhinein festgeste l l t we r d e n , d a s s vo n d e n s p r u d e l n d e n Einkünften aus der Blütezeit des Fremdenverkehrs in Unkel das Wenigste von den Gastwirten in ihre Häuser investiert wurde, so dass heute nicht mehr v i e l e Z i m m e r m i t z e i t ge m ä ß e m Komfort zur Verfügung stehen. Dies war einer der Gründe für ausbleibende Gäste – Pensionen und Gästehäuser mussten schließen. a ch J a h r e n d e s St i l l st a n d s s ch e i n t s i ch h e u te d u r ch Rheinsteig- und Fahrradtourismus eine Wende anzubahnen und das zarte Pflänzchen eines möglichen weiteren Neubeginns regt sich wieder.
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AUSSTELLUNG… mit Exponaten aus der Ansichtskartensammlung von Horst Kretschmer über die Blütezeit der Unkeler Gastronomie im RHEINLÄNDERHeimatladen, Pützgasse 2 Vernissage am Freitag, 21. Mai, 19 Uhr, Dauer der Ausstellung bis 18. Juli, Eintritt frei, täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr
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ausgewählt!
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Veranstaltungen im Sonntag, 2. Mai 6.30 Uhr Königswinter-Margaretenhöhe | bis 8.30 Uhr Naturparkhaus des VVS Vogelstimmen im frühmorgendlichen Siebengebirge Leitung: Markus Schall, Ornithologe Gebühr: p 2 pro Teilnehmer, keine Anmeldung erforderlich 9.30 Uhr
16 Uhr
19 Uhr
Bad Hönningen | Eingang Moorbachtal am östlichen Ortsausgang Frühjahrskräuterwanderung Teilnahme kostenlos, um Voranmeldung wird gebeten, Info: Regina Probst, Tel. 02635-3898
10 bis 17 Uhr Bad Hönningen | Heimatmuseum Hohes Haus Tag der offenen Tür 11 Uhr
Leutesdorf | Hotel Leyscher Hof, Rheingarten Sommerklänge in Leutesdorf mit dem Musikverein Blau-Weiß
17 Uhr
Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Vortrag von Gesundheitsberaterin Renate Mahnke: Alles neu macht der Mai – gesundheitliche „Runderneuerung durch Entsäuern und Entschlacken“ Eintritt frei!
20 Uhr
Mittwoch, 5. Mai Bad Honnef | Kursaal, Hauptstr. Konzert: Christine Köhler (Flöte) und Miriam Overlach (Harfe) spielen Boccherini, Bach, Saint-Saens, Fauré, Donizetti VVK: Buchhandlung Werber, Der Kleine Buchladen, Ticketshop der Sparkasse im HIT und Stadtinformation, dellingshausen@t-online.de und an der Abendkasse. Eintritt: p 20 bzw. p 10
15 bis 17.45 Uhr
Freitag, 7. Mai Bad Honnef-Selhof | St. Martin-Apotheke, Schulstr. 76 Homöopathische Beratung (jeden ersten Freitag im Monat) Info-Tel: 02224-2681 Bad Honnef | Villa Schaaffhausen, Schaaffhausenstr. 5 Autorenlesung und Buchpräsentation: Gabriele Büch und ihre Romanbiografie über Sibylle MertensSchaaffhausen: „La principessa tedesca“ Eintritt: p 5 (wird bei Kauf eines Buches angerechnet)
Samstag, 8. Mai Bad Honnef | Insel Grafenwerth, BPS-Schiffsanleger Flusslandschaft erleben Schifffahrt von Bad Honnef nach Unkel, leichte Wanderung zurück nach Bad Honnef auf dem Leinpfad entlang des Rheinufers Veranstalter: KVV - Kur- und VerkehrsVerein Bad Honnef. Beitrag: p 3 (zzgl. Schiffsticket) Info: Jutta Oberbillig 02224 - 961 841.
Sonntag, 9. Mai 11 bis 19 Uhr Leutesdorf | in den Weinbergen Kulinarisches Weinerlebnis zum Muttertag
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ausgewählt! 19 Uhr
19 Uhr
Sonntag, 9. Mai Rheinbreitbach | Obere Burg Kabarett: Andreas Etienne Wenn der pfeffrige Kabarettist über sein neues Programm noch nichts verrät, nimmt man das ausnahmsweise hin. Als gewissenhafter Kleinkünstler will er schließlich tagesaktuell sein. Und Sprachwitz und ironischer Biss sind bei ihm garantiert. Eintritt: p 15 Info-Tel.: 02224-74512 Dienstag, 11. Mai Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Buchvorstellung „Zwischen den Spielen“ und Signierstunde mit Karl-Heinz Thielen, Ex-Fußballer und Ex-Manager des 1. FC Köln Eintritt frei!
Donnerstag, 13. Mai 9 bis 11 Uhr Rheinbrohl | RömerWelt am Caput Limitis Start zum Limeswandertag mit mehreren Wanderrouten zur Auswahl Unterwegs: Römerlager, Kohlenmeiler in Betrieb, Getränke- und Verpflegungsstationen, Kinderprogramm. Abschluss bei Kaffee und Kuchen im Außenbereich der RömerWelt bei freiem Eintritt Startgeld: p 2 (Kinder sind frei) www.roemer-welt.de
19 Uhr
Freitag. 14. Mai Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Konzert: Sudden Pleasure Weltmusik mit den Multi-Instrumentalisten Stephanie Troscheit (Bad Honnef) und JanPhilip Tödte. Ein Abend voller klanglicher Überraschungen. Eintritt frei!
ÜBER DEN RHEINLÄNDER
„Tatsächlich! Eine brauchbare Heimatzeitung mit immer wieder neuen und sogar überraschenden Informationen – und das von der anderen Rheinseite.” Martin Stankowski, Autor und Journalist, Köln
ausgewählt! Samstag, 15. Mai 10 bis 18 Uhr Rheinbrohl | RömerWelt am Caput Limitis Römerlager Rekonstruiertes Lager und Handwerk von Römern und Germanen Für Kinder: Grundausbildung zum Auxiliar Eintritt: Erwachsene p 4, Kinder p 2,50, Kinder bis 6 Jahre frei Auch Sonntag, 16. Mai
15 Uhr
19 Uhr
Sonntag, 16. Mai Königswinter-Heisterbacherrott | Haus Schlesien, Eichendorffsaal Es werden die Porzellanfabriken des niederschlesischen Ortes Tiefenfurt (Kreis Bunzlau) vorgestellt und herausragende Service und Einzelstücke ausgestellt. Info-Tel. 02244-8860
Freitag, 21. Mai Unkel |Heimatladen, Pützgasse 2 Ausstellungseröffnung: „Blütezeit der Unkeler Gastronomie“ mit Ansichtskartenmotiven aus der Sammlung Horst Kretschmer Eintritt frei!
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Sonntag, 23. Mai 11 bis 16 Uhr Rheinbrohl | RömerWelt am Caput Limitis Kräutertag am römischen Garten mit Informationen rund um den römischen Kräuter- und Küchengarten des Museums. Ergänzt werden die Präsentationen durch Angebote der Kräuterwindproduzentenund Spezialisten.
10 Uhr
14 Uhr
Samstag, 29 Mai Rheinbrohl | 29er Ehrenmal, Rheinbrohler Ley Führung: Tiere und Pflanzen auf der Rheinbrohler Ley Veranstalter: KEB Rheinbrohl, Teilnahmegebühr inkl. Umtrunk: p 2 Leutesdorf | Weinwanderung durch die Leutesdorfer Weinlagen und über einen Teil des Rheinsteigs mit Verkostung der Neuweine
Sonntag, 30. Mai 4. Rheinsteig-Extremlauf von BonnRamersdorf nach Bad Honnef, Insel Grafenwerth Info: admin@rheinsteig-extremlauf.de
Tipps für die nächste Steuererklärung Teil 4
Abgeltungssteuern sorgen für Verzögerungen Einige Geschäftsbanken haben bislang die Bescheinigungen für die Abgeltungssteuer noch nicht erteilen können, insbesondere für Inhaber von Aktien- und Investmentdepots, wie aus der Presse im April zu erfahren war. Die Bescheinigungen zu den Kapitalerträgen (Zins- und Dividendenerträge und Gewinne aus Aktienveräußerungen) versenden die Geldinstitute teilweise auch nur auf Anforderung, da die Einkommensteuer auf Kapitalerträge grundsätzlich abgegolten ist. Deshalb k ö n n t e man auf die „Anlage KAP“ bei der Steuererklärung für das Jahr 2 0 0 9 verzichten. Dass dies aber in vielen Fällen nicht immer der richtige Weg sein wird, das möchten wir Ihnen in der nächsten Ausgabe des RHEINLÄNDER erläutern, etwa im Zusammenhang mit Freistellung von Kapitalerträgen, bzw. bei niedrigeren Grenzsteuersätzen von 25%, also bei der anzuratenden Günstigerprüfung und bei der Ausnutzung von Verlustverrechnungen aus privaten Veräußerungsgeschäften, vor 2009 und ab 2009. Es sollen dann auch die Fälle besprochen werden, die nicht unter die neuen Abgeltungssteuern fallen. Auch die vollkommen neu gestalteten Erklärungsvordrucke „Anlage KAP“, „Anlage SO“ und „Anlage AUS“ sollen erläutert werden. Mehr hierzu erfahren Sie im Juni-Heft Steuerberater Friedhelm Diller in Sozietät StB Diller-Schneider-Oepen Am Sändchen 21 · 53545 Linz/Rhein, info@stb-diller.de
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besichtigt!
Sport und Kunst Im Rheinbreitbacher Fitnessstudio „Vitadrom“ kann man nicht nur Kraft und Ausdauer trainieren, sondern auch zeitgenössische Kunst bewundern.
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ybille von der Hagen, Inhaberin des Sportstudios, sieht sich in erster Linie als Kunstliebhaberin: „Meine eigenen vier Wände schmücke ich gerne mit originalen Kunstwerken, alten und neuen – aber ich würde mich
Noreike. Die Bad Honnefer Malerin, die selber auch im Vitadrom trainiert, hat mit Freude an der Farbe und energischen Strichen ihr Thema umgesetzt. Die Gemälde zeigen Szenen aus dem Fi t n e s s r a u m : Tra i n i e r e n d e u n d Tra i n e r.
nicht direkt als Kunstsammlerin bezeichnen wollen.“ Aber ihre Liebe zur neuen, zur zeitgenössischen Kunst zeigt sie auch in ihrem Studio. Dort sind Werke von hiesigen Künstlern zu bewundern. Schon im Eingangbereich trifft man auf drei großformatige Gemälde von Anke
„Zunächst habe ich während des Trainings Fotos geschossen, diese am Computer bearbeitet und danach in großformatige Malerei umgesetzt“, erklärt die Künstlerin, die ihr Kunststudium an der PH Köln absolvierte, ihre Vorgehensweise. Ihr späterer Lehrer Volker Altrichter, Künstler
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und Dozent, schrieb über sie: “In Noreikes Malerei gibt es keine aufgesetzte “Message”, sondern pralle Malkunst und Lust am fabulieren.“ Seit 1990 ist die Künstlerin freischaffend tätig und betreibt ihr Atelier in der Bad Honnefer Bergstraße. Seit zehn Jahren ist sie auch Kunstpädagogin am Gymnasium Schloss Hagerhof. Mit Schülern einer 9. Klasse hat sie zum Thema: „Sport – der Mensch in Bewegung“ Wandplastiken aus Holz erstellt, die ebenfalls im Vitadrom ausgestellt wurden.
Künstlerischer Anspruch in weiterer guter Bekannter der hiesigen Szene gehört ebenfalls zu Sybille von Hagens bevorzugten Künstlern: Hilmar Röner. D e r R h e i n b r e i t b a ch e r ste l l t z u r Z e i t i m Neuwieder Kreishaus 30 Gemälde unter dem Titel „Stein-Zeit“ aus. Die Ausstellung, die von Landrat Rainer Kaul am 13. April eröffnet wurde, ist noch bis zum 11. Juni zu sehen. Für das Sportstudio hat Röner eine dreiteilige Tafel geschaffen, auf denen wie auf einem farbigen Zeichenblock skizziert, muskulöse Körpern zu sehen sind. Auf den ersten Blick erinnert d a s g r o ß fo rm a t i ge Werk ein wenig an d i e Z e i ch n u n ge n bekannter Künstler d e r i t a l i e n i s ch e n Renaissance. ber auch eher unbekannten Künstlern und ambitionierten Amateuren räumt die Sportstudio-Chefin Platz an ihren Wänden „Hier ist noch Platz.“ ein. Gerade sind Bilder von Patrica Herrig aus Erpel zu sehen. Und Sybille von Hagen lädt weitere Künstler aus der Region herzlich ein, bei ihr auszustellen: „Wir haben noch genug Platz an den Wänden. Ich unterstütze gerne hiesige Künstler, die hier ihre Bilder auch zum Verkauf ausstellen können – Voraussetzung ist: sie müssen mir gefallen und einen gewissen künstlerischen Anspruch erfüllen. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir m e l d e n “ . Ko n t a k t : 0 2 2 2 4 900444 | WR
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kulinarisch! Speiseplan der Region
von Sabine Anne Lück
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ch bin so wild nach deinem Erdbeermund.” Mit Klaus Kinski wurde diese Zeile berühmt. Er rezitierte vor rund 50 Jahren das Gedicht von Francois Villon, das später auch als S o n g te x t Ka r riere m a ch te . „Ich bin so wild nach deinem Erdb e e rm u n d , i ch schrie mir schon die Lungen wund n a ch deinem weißen Leib, du We i b … “ N i ch t nur in diesem G e d i ch t ste h e n Erdbeeren als Sinnbild für erotische Liebe. In v i e l e n B ü ch e rn und Fi l m e n t a u ch t d i e E r d beere in diesem Zusammenhang auf. Of t kommt sie in glamouröser Begleitung daher, nämlich mit Champagner – das Luxuspaar schlechthin. s muss also etwas ganz Besonderes dran sein an den Früchten, die in unseren Breiten bestens gedeihen. Vielleicht ist es das rote, glänzende Äußere, bei dem einem schon das Wasser im Mund zusammenläuft, und dann der Biss in die
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Lust auf Lust auf Erdbeeren Erdbeeren pralle, saftige Frucht mit der schönen Süße. Auf jeden Fall ist etwas Besonderes drin. Die
Ka l i u m , Ka l z i u m und Magnesium. Gleichzeitig zeigen sich die roten Früchte
Walderdbeere gilt seit jeher als Heilmittel, aber auch die Gartenerdbeere hat einiges zu bieten: nämlich mehr Vitamin C
ziemlich schlank mit nur 37 Kilokalorien pro 100 Gramm. ie Erdbeeren, die seit April bei uns in den Läden zu haben sind, ko m m e n m e i st a u s Spanien oder aus holländischen und belgischen Gewächshäusern. „Einige Kunden haben mich vor Ostern nach Erdbeeren gefragt“, sagt Obst-
Heilmittel und erotisches Sinnbild als Zitronen oder Orangen und viele Mineralstoffe, besonders
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bauer Karl-Heinrich Mohr aus Stieldorferhohn. „Deshalb habe ich einige vom Großmarkt mitgebracht.“ Er selbst greift bei der importierten Ware allerdings nicht zu und wartet lieber auf seine eigenen Erdbeeren. Die zeigen Mitte April erst ihre weißen Blüten. Au f e i n e m d r e i v i e rte l Hektar baut Mohr Erdbeeren an. Auf dieser Fläche erzielt er in etwa die Menge, die er über seinen eigenen Laden absetzen kann. Das sind schon etliche Tonnen. Pro Hektar rechn e t m a n m i t 2 5 b i s 3 0 To n n e n Erdbeeren. Auch als konventioneller Obstbauer ohne automatische Bewässerungs- und Düngesysteme versucht Mohr die Erdbeer-Saison zu strecken. Deshalb wächst die frühe Sorte unter Folie. Ende Mai, Anfang Juni ist sie dann reif, die „ H o n e oye “ . S p ä te r ko m m t d i e H a u p t s o rte „Elsanta“. „Hoher Ertrag und ausgezeichneter Geschmack“, komment i e rt M o h r. D a n n gibt es noch die „Korona“, eine s e h r we i ch e Erdbeere, die s i ch bestens zum Marmeladekochen eignet. Um die Saison etwas zu verlängern, ko m m t St r o h zum Einsatz. Mit e i n e r 15 Z e n t i m e te r starken Strohschicht auf einem Te i l d e s Fe l d e s l ä s st s i ch d i e E rn te d e r Hauptsorte um acht bis zehn Tage nach hinten verschieben.
rdbeeren aus der Region haben das große Plus, das sie möglichst lange an der Pflanze reifen und dann frisch in den Handel kommen. Zwar bemühen sich die Züchter, Sorten zu kreieren, die möglichst fest und lange haltbar sind – damit sie auch weitere Transporte, beispielsweise aus Spanien, überstehen – oftmals lässt aber der Geschmack zu wünschen übrig. Wenn man Erdbeeren zu Hause lagern will, dann im Gemüsefach des Kühlschranks, empfiehlt Mohr. Hier können es die Früchte schon ein bis zwei Tage aushalten. Wer es ganz frisch mag, kann b e i M o h r a u ch E r d b e e r e n s e l b e r pflücken. Von der Hand in den Mund – für etwa die Hälfte des normalen Preises. Besonders Großfamilien und Marmeladenfans greifen hier zu. Der ganz persönliche Tipp von Karl-Heinrich Mohr zur Erdbeer-Saison: „Erdbeeren mit Quark und Sahne – das ist das Beste.“
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Am besten ganz frisch
ERDBEEREN AUS EIGENEM ANBAU Obsthof Mohr Königswinter-Stieldorferhohn Thomasberger Str. 19 In der Hauptsaison auch zum Selberpflücken Tel: 0 22 44/38 89 Schneiders Obsthof unter anderem mit Ständen in: Bad Honnef, Linzer Str. 117 Königswinter-Niederdollendorf, Hauptstr. 64 Der Stuxhof Obstgut Knut von Wülfing, Unkel, B42 seit zwei Jahren kein eigener Anbau mehr; verkauft unter anderem Erdbeeren von Schneiders Obsthof
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musikalisch!
Von Musik besessen von Wolfgang Ruland
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ager wendet sich ihr Interesse Trommeln und damit Afrika zu, mit gerade 18 Jahren reist sie allein nach Ghana, um die dortige Musikszene kennenzulernen. Sie kommt in Kontakt mit vielen Perkussionsinstrumenten, die heute ihre Wohnung bevölkern. Wieder zur ü ck , st u d i e rt s i e a n d e r Musikhochschule im niederländischen Arnheim mit dem Schwerpunkt auf Latin Percussion. Aber Afrika bleibt ihr
t u n g e n ga g i e rt . E i n e i h r e r größten Erfolge war, als sie während der Deutschlandreise von Queen Masenate Mohato Seeiso, Königin von Lesotho, einem Staat im südlichen Afrika, bei deren Besuch des internationalen Frauenzentrums in Bonn 2008 auftreten durfte. „Das war eine besondere Ehre für mich“, erinnert sie sich. ür Kinder und Erwachsene bietet Stephanie Troscheit Klavierunterricht an. „Dabei liegt mein Schwerpunkt auf dem kreativen Ausdruck meiner Schüler in der Musik. Ich versuche, das richtige Floß bereitzustellen, damit jeder seinen eigenen Weg segeln kann. Und dabei fühle ich mich insbesondere verpflichtet, dass was ich als Musikerin gelernt habe, wiederum an meine Schüler weiterzugeben.“
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Balafon, Shekere, Mbira Hauptinteresse und sie hat G e l e ge n h e i t , a f r i ka n i s ch e Tänze, die in Kursen angeboten werden, musikalisch zu begleiten. hre Spezialisierung spricht sich herum und sie wird immer wieder von der Deutsch-Afrikanischen Stif-
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Foto: privat
Die freiberufliche Musikerin Stephanie Maria Troscheit aus Bad Honnef ist musikalisch in mehreren Welten zu Hause: neben dem Klavier spielt und beherrscht sie vor allem afrikanische Instrumente. eder Winkel und jede Ecke ihrer Wohnung in der Honnefer Haupts r a ß e i st b e l e g t m i t M u s i k i n st r u m e n te n . G l e i ch zwei Klaviere stehen nebeneinander, ein Gong hängt an der Wand, hier steht ein Kontrabass und daneben viele hierzulande eher unbekannte Instrumente: Balafon, Shekere, Mbira, Kalimba, Melodika, Darabouka, Guiro, Djebe, die letzten freien Plätze besetzen Trommeln, die etwa Kpanlogo, Djembe oder Oblente heißen, und eine ganze Familie von Lamellofonen. ch bin von Musik besessen“, gibt denn Stephanie Troscheit unumwunden zu, „ich atme und lebe Musik. Da passiert es schon mal, dass ich statt „Tasse“ „Taste“ sage, weil meine Gedanken wieder woanders sind.“ o r k u r z e m e r st i st M u l t i - I n st r u m e n t a l i s ten von Alfter nach Bad Honnef u m ge z o ge n . „ We ge n d e s Rheins und des Siebengebirges. Aber ich habe auch familiäre Wurzeln hier: mein Urgroßvater Karl Röhrig hat a l s P fa rr e r d e n B a u d e r Erlöserkirche in Bad Honnef im Jahr 1900 mit initiiert.“ tephanie Troscheit wird in einer musikalischen Familie groß und lernt bald das Klavierspielen. Als Teen-
ei ihren Musikprogrammen mit Eigenkompositionen, über die eine Kritikerin schrieb: „Träumerische, sinnliche Klänge und sanft pulsierender Rhythmus lassen uns beim Hören in die Tiefen der Seele steigen“, sind Stephanie Troscheit auch die Moderationen zwischen den Stücken wichtig. „Ich beschreibe darin Szenen, mit denen sich die Zuschauer in d i e M u s i k e i n f ü h l e n k ö n n e n . “ M a n ch m a l erzählt sie auch Anekdoten wie diese: „In Weimar finden Klezmer-Wochen statt. Bei meiner Teilnahme dort war ich so durchdrungen von der Musik, dass ich immer wieder eine Ko mp o s i t i o n geträumt habe, die alle Musiker zusammen gespielt haben. Ich habe das Stück aufgeschrieb e n u n d m i ch ge t r a u t , e s d e n a n d e r e n Teilnehmern vorzustellen. Es wurde dann tatsächlich an einem Abend aufgeführt.“
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KONZERT Zusammen mit ihrem Musikerkollegen JanPhilipp Tödte tritt Stepahnie Troscheit als „Sudden Pleasure“ auf. Der Bandname ist Programm: Piana und Mbira treffen auf Geige und Udutrommeln – Kalimba und Balafon treffen auf Cajon und afrikanische Perkussion. Ein Abend voller klanglicher Überraschungen. Freitag, 14. Mai, 19 Uhr Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel Der Eintritt ist frei! Info-Tel: 02224-7796512
traditionell!
Mittelalterspektakel Bad Hönningen lädt vom 22. bis 24. Mai zum 7. Pfingstspectaculum ein. ie im vergangenen Jahr f indet die inzwischen allseits bekannte Veranstaltung wieder in den weitläufigen Rheinanlagen statt. An drei Tagen werden die Besu-
Foto: Veranstalter
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cher mit Ritteraufführungen, Gauklern und Marktständen in d i e Z e i t d e s M i t te l a l te r s zurückversetzt. Musikanten mit ihren Weisen und feilschende Händler tragen zum mittelalterlichen Trubel bei. nter der Rubrik „Kinderspectacel“ wird für d i e k l e i n e n G ä ste ( K i n d e r u n te r 1, 2 5 m h a b e n f r e i e n Eintritt) gezeigt, wie man Käse h e rge ste l l t o d e r N ä ge l ge schmiedet hat. Wie wurde ein Buch gedruckt oder ein Gewand geschneidert? Auch beim Armbrust- und Bogenschießen ka n n m a n s i ch üben. Dazu gibt es ein M i t te l a l te rKarussell und das „Kleinste Riesenrad d e r We l t “ . H ö h e punkte der Veranstaltung sind die Kampfdarbietungen der „Wahren Bergischen Ritter“, sowie das Feuerwerk am Sonntagabend. er Markt ist geöffnet am Samstag, 22. Mai, von 12 bis 18 Uhr, am Sonntag, 23. Mai von 11 bis 22 Uhr und am
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Montag, 24. Mai von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt für E r wa ch s e n e p 4,50 (Tagesticket), p 11 (Dauerticket), für Kinder p 2,50 (Tagesticket) p 6 (Dauerticket), eine Familienkarte für drei Tage kostet p 22 (zwei Erwachsene, ein Kind) bzw. p 26 (zwei Erwachsene, zwei Kinder). www.bad-hoenningen.de | WR
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