Rheinländer 25 September 2010

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e in h r te Ja s 0 l i n e r ey 10 e uf d er L p p a pel Z e Er Rheinhรถhenlauf Vettelschoร

Gabi Emmerich Mittelrheinweinkรถnigin 2008 bis 2010 aus Leutesdorf Erntedank Dattenberg

125 Jahre Feuerwehr Linz

Em Wingert Rheinbrohl

Kunst in Unkeler Hรถfen


Der Kauf eines Eigenheims ist ein Stück Lebenskultur und oft Lebensentscheidung für lange Zeit. Genau wie der Verkauf seines jetzigen Eigenheims ein Stück Vertrauen und Sympathie voraussetzt. Deshalb ist es wichtig, den Makler zu finden, der sich Ihrer Wünsche annimmt und dem Sie vertrauen. Seit 1982 erwab sich Frau Pees Erfahrung durch Verkaufsleitung im Bau- und Immobilienbereich. Die Gründung des Immobilienteams Pees war 1993 die logische Konsequenz.

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Editorial

25 x Der RHEINLÄNDER…

Kretschmer um 25. Heft Ihres Hei(Heimatkundler, matmagazins möchte ich Unkel), Carsten Lenz mich an dieser Stelle bei all ( A r z t , L i n z – Au to r unseren Autoren bedanken, unserer viel beachteten die – neben den im Impressum Serie über Ulrich Wegener), genannten Redakteuren – mit M a r c o L i n d n e r ( J o u rn a l i st , i h r e n Te x te n d e n R H E I N L i n z ) , Wi n f r i e d L o t z m a n n LÄNDER in den beiden letzten ( H e i m a t f o r s c h e r, Jahren so lebendig B a d H ö n n i n ge n ) , Lebendige und gemacht haben. interessante erzlichen Ro l f Pa l m ( J o u r Texte Dank an (in n a l i st , M o n a c o ) , alphabetischer Ernst L. Reinirkens Reihenfolge): Sabine Bätzing(Autor, Unkel), Leonhard ReiL i ch te n t h ä l e r ( B u n d e st a g s n i r ke n s † ( S ch r i f t ste l l e r, Unkel), Julia Reuschenbach abgeordnete, Betzdorf). Marg i t t a B l i n d e ( J o u rn a l i st i n , (Studentin, Roßbach), HansRheinbreitbach), Frank FindJ o a ch i m R ö d e r ( J o u rn a l i st , eiß (Journalist, Bonn), AnneUnkel), Prof. Dr. Kurt Roessler marie Große-Jütte (Autorin, ( S p r e ch e r d e s Fr e i l i g r a t h A r b e i t s k r e i s e s , B o rn h e i m ) , Bad Honnef), Marita und Franz Werner Halfft, Musikexperten, Andrea Rönz (Stadtarchivarin, L i n z ) , L e o S ch ä fe r ( Au to r, Sankt Augustin), Dr. Helmut Herles (Autor und Journalist, Neustadt), Christian SchmieKönigswinter), Siegfried Jagau del (Rheinromantik-Experte, (Stadtführer, Unkel), Astrid Oberwinter), Werner SchönKatzberg (Autorin, Bad Honhofen (Heimatforscher, Leutesd o rf ) , S i m o n e S ch wa m b o rn nef), Michael Klein (Heimatforscher, Bad Honnef), Horst ( J o u rn a l i st i n , L i n z ) , Pe te r

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Stang (Heimatforscher, Asb a ch ) , H e l m u t Thielen (Journalist, Köln), Dr. Karl Günter We r b e r ( B u ch h ä n d l e r, Autor und Heimatforscher, Bad Honnef), Valeska Zepp (Journalistin, Bonn) und Hans Ziegler (Redakteur, Dattenberg). Vielen Dank für Ihre interessanten Beiträge! Wolfgang Ruland Herausgeber


inhaltlich! A59

Rauschendorf Vinxel

D a s

Oelinghoven Oberpleis Oberdollendorf Berghausen Thomasberg Niederdollendorf Heisterbacherrott

Bonn

Königswinter

Königswinter

Buchholz

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 25 x Der RHEINLÄNDER

Eudenbach

Ittenbach

Asbach Rhöndorf

Aegidienberg

VG Unkel

Rheinbreitbach Bruchhausen

Windhagen A3

Remagen

KasbachOhlenberg Ockenfels

Linz Sinzig

VG Waldbreitbach

St. Katharinen

Roßbach Breitscheid

VG Linz

Dattenberg Leubsdorf

Ahr

Hausen

Bad Hönningen Rhein

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Gabi Emmerich: Herzensangelegenheit

Neustadt

Vettelschoß

Unkel Erpel

kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Nachrichten aus der Region

VG Asbach

Bad Honnef

Bad Honnef

Waldbreitbach Niederbreitbach

VG Bad Hönningen B42

Wied

Datzeroth

Rheinbrohl Hammerstein

tradition ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13 Erntedank in Dattenberg – ideenreich und detailverliebt tradition ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Erpel: Ein Dorf im Blumenrausch künstlerisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 Wenn in Gärten Bilder wachsen arom atisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Zauberhafte Sonnenblume

Leutesdorf Andernach

H e i m a t m a g a z i n

Neuwied

künstlerisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 Lebhaftes Spiel der Formen und Farben

. IMPRESSUM Gründungsjahr 2008 Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG Linz VG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach Erscheinungsweise: monatlich

Grafisches Konzept und Satz: Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de

Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten)

Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18

Auflage: 15.000

Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats

V ERLAG D ER R HEINLÄNDER Inh. Sandra Peukert Pützgasse 2 · 53572 Unkel Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12 Fax: 0 22 24 - 9 01 30 88 info@rheinlaender-magazin.de www.rheinlaender-magazin.de

Druckunterlagen an: info@rheinlaender-magazin.de Reprofähige Text- und ungerasterte Bildvorlagen EPS-, TIFF-, PDF-Dateien

Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.) Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland, Peter Köster, Bernhard Niemann, Hannelore Prangenberg

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Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland (falls nicht anders angebeben)

Der Rheinländer · September 2010

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bildund Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angaben im Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmen keine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.


inhaltlich! Herzensangelegenheit Seite 8 untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 Natürliche Unikate fit! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28 Biophysikalische Regenerationstherapie tradition ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Winzerfeste in der Region d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 „Graf Zeppelin lebe hoch, hoch, hoch!“ musikalisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37 Feelin’ groovy fit! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38 Laufbegeisterung auf der Höhe genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40 Em Wingert in Rheinbrohl: Kunst und Kulinarisches künstlerisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 Wo sich das „Tor zum Siebengebirge“ öffnet ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44 Veranstaltungen im September literarisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50 Das Siebengebirge vor Augen – Südamerika im Blick

Ein Dorf im Blumenrausch Seite 16

Wenn in Gärten Blumen wachsen Seite 20

Natürliche Unikate Seite 26

„Graf Zeppelin lebe hoch, hoch, hoch!” Seite 32

untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52 Gezähmte Sonne engagiert! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Kampf gegen Feuer und Hochwasser

Kunst und Kulinarisches Seite 40

Gezähmte Sonne Seite 56 Der Rheinländer · September 2010

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kurz & knapp! Der aktuelle RHEINLÄNDER-Rechtstipp:

Mietrecht - Samstag ist kein Werktag für Banken Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am 13. Juli 2010 (Az.: VIII ZR 291/09) entschieden, dass bei der Frist für Mietzahlungen bis zum 3. Werktag eines Monats der Samstag nicht mitzählt. In dem Verfahren vor dem BGH ging es um die Frage, ob der Samstag auch für Banken ein Werktag ist und Mieter ihn daher einrechnen müssen, wenn sie ihren Mietzins pünktlich überweisen wollen. In dem zu entscheidenden Fall hatten zwei Vermieter ihren Mietern fristlos gekündigt und später geklagt, weil der Mietzins mehrmals verspätet, teilweise erst am 5. Tag des Monats – einem Dienstag – bei ihnen einging. Vor den aus Vermietersicht verspäteten Mieteingängen lag jeweils ein Wochenende. Die Kündigungen wurden vom BGH als unlässig verworfen und die Klagen der Vermieter z u r ü ckgew i e s e n . L a u t d e m B ü rge r l i ch e n Gesetzbuch (BGB) muss die Miete spätestens am 3. Werktag eines Monats auf dem Konto des Vermieters sein. Wenn das Geld jedoch erst am 4. oder 5. Werktag des Monats eintrifft, dazwischen aber ein Wochenende liegt, trifft den

Mieter nach dem vorliegenden Urteil des BGH jedoch keine Schuld. Dies wurde vom BGH damit begründet, dass der Mietzins schon seit langem überwiegend durch Überweisungen gezahlt werde. Dies nehme erfahrungsgemäß jedoch eine gewisse Zeit in Anspruch. Da Banken am Samstag zudem nicht arbeiten, würde sich die Schonfrist für den Mieter um einen Tag verkürzen, wenn der Samstag bei der Berechnung der Zahlungsfrist als Werktag mitgezählt würde. Dies widerspreche dem Schutzzweck der Karenzzeit für den Mieter und rechtfertige es laut BGH, den Samstag nicht als Werktag anzusehen. Dies gelte im Interesse einer einheitlichen Handhabung unabhängig von der Zahlungsweise des Mietzinses – also nicht nur für Überweisungen. Rechtsanwalt Dr. Markus Heimermann

Bad Honnef-Aegidienberg. Helga Kurtenbach und Brigitte Heisterbach bieten ihre handmachten Naturseifen nun auch in einem neu eröffneten Ladengschäft an. Am Aegidiusplatz 9 in Aegidienberg kann man aber nicht nur duftende Kunstwerke erwerben (dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 12.30 Uhr). Die beiden Unternehmerinnen bieten in ihrem Seifenladen auch Modenschauen, Schminkworkshops, Typ- und Stilberatungen sowie Töpferkurse mit Beate Sieberz an. Info: www.naturseifen-handgemacht.de

Foto: Marie-Luise Preiss

Naturseifen am Aegidiusplatz


kurz & knapp! Altstadt-Führung Konigswinter. Die Entwicklung der Altstadt lässt sich am Stadtbild und an vielen Gebäuden ablesen: Das Mittelalter, die Barockzeit, die Rheinromantik und die Moderne haben markante Spuren hinterlassen. Die Kernzone der Altstadt zeichnet sich heute aus durch eine erstaunliche Vielzahl denkmalgeschützter Gebäude, die die vielfäl-

tigen Einf lüsse der geschichtlichen Entwicklung der vergangenen Jahrhunderte widerspiegeln. Die das Rheinland auszeichnende bewegte Kulturgeschichte lässt sich an der Baustruktur der Altstadt hervorragend nachvollziehen. Sonntag, 19. September, 14 bis 15.30 Uhr, Treffpunkt: Siebengebirgsmuseum, Kostenbeitrag: 2,50 Euro.

„Adenauer auf Reisen“ Bad Honnef. Am Tag des Offenen Denkmals kann man das Gartenfest im Adenauerhaus erleben. Zwischen Adenauers Rosenbeeten flanieren, die Boccia-Bahn des ersten Bundeskanzlers bespielen oder sich dessen für Notzeiten entwickeltes Maisbrot zusammen mit der „Adenauer-Wurst“ munden lassen – all dies kann man beim diesjährigen Gartenfest der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Bad Honnef-Rhöndorf am Sonntag, 12. September 2010 tun. Zwischen 11 und 18 Uhr öffnen das ehemalige private Domizil des bedeutenden Staatsmannes und sein wunderschön angelegter Garten ihre Pforten und sind frei für die Öffentlichkeit zugänglich. Ansprechpartner an einzelnen Stationen bieten spannende Hintergrundinformationen dazu. Das Gartenfest, das in diesem Jahr zum fünften Mal stattfindet, trägt das Motto: „Adenauer auf Reisen“. Thematisiert werden sowohl die privaten Ferienaufenthalte als auch die Staatsbesuche des Kanzlers. Eine Sonderausstellung zeigt Fotos von Adenauer beim Urlaub in der Schweiz. Filme und Kurzvorträge erläutern seine Reisen – darunter seinen Besuch in Moskau, wo es ihm 1955 gelungen war, die letzten verbliebenen Kriegsgefangenen heimzuholen. Ein Quiz für verschiedene Altersgruppen lädt zum Rätseln ein; speziell für Kinder wird ein Bastel- und Spielprogramm geboten werden. Termin: Sonntag, 12. September 2009, 11 bis 18 Uhr Ort: Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, Konrad-Adenauer-Straße 8c, 53604 Bad Honnef-Rhöndorf Info-Tel: 02224-921302, Eintritt frei


Titel!

von Wolfgang Ruland

Herzensangelegenheit Gabi Emmerich aus Leutesdorf ist seit 2008 MittelrheinWeinkönigin und bewirbt sich nun um die Krone der Deutschen Weinkönigin.

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um Ende ihrer Amtszeit hin haben wir die setzen konnte. In der Pressemitteilung der Weinkönigin des Mittelrheins um ein Weinwerbung Mittelrhein hieß es damals: „Die Gespräch gebeten, wir wollen etwas über vier Kandidatinnen machten es den Juroren ihre Erlebnisse der letzten beiden Jahre s ch we r - d i e s e b ewe rte te n n i ch t n u r d a s zu erfahren. Sie schlägt als Treffpunkt die Fachwissen, sondern auch Schlagfertigkeit, perEdmundshütte, hoch in den Leutesdorfern sönliche Ausstrahlung und Medienwirksamkeit. Weinbergen gelegen, vor. Und bald wissen wir, Gabi Emmerich konnte die Einflüsse des Klimas warum. Von hier hat man einen wunderbaren auf den Weinbau am Mittelrhein besonders Blick auf das Rheintal mit all seinen romantianschaulich erklären und zeigte viele Möglichschen Zutaten. Und wie keiten zur Offenhaltung eine Königin auf ihr d e r Ku l t u r l a n d s ch a f t Re i ch s ch a u t G a b i M i t te l r h e i n a u f ( . . . ) E m m e r i ch sto l z a u f Zum Schluss war Gabi ihren Heimatort hinab. Emmerich die Glückliche. Sie überzeugte durch och bis zum 5. November regiert Gabi Charme, Eloquenz und Wissen und begeisterte Emmerich ihr Mittelrhein-Reich. Dann das Publikum mit ihrer sympathischen und friwird sie die Krone an ihre Nachfolgerin, die traschen Ausstrahlung. Über ihren Sieg freuten ditionsgemäß im Heimatort der amtierenden sich ganz besonders die angereisten Fans aus Weinkönigin übergeben wird, weiterreichen. Leutesdorf, denn nach 15 Jahren der Abstinenz Die Wahl zur neuen Mittelrhein-Weinkönigin kommt die Mittelrhein- Weinkönigin wieder aus findet dann im Saal des Hotels Leyscher Hof in Leutesdorf.“ Leutesdorf statt. Aber damit soll die majestätische Karriere der Gabi Emmerich noch nicht zu Ende sein: Sie verrät uns, dass sie am 8. Oktober an der Wahl zur Königin aller dreizehn deuts ch e n We i n a n b a u ge b i e te te i l n e h m e n wird, sollte sie die Vo r a u s s c h e i d u n g ü b e r ste h e n . S ch o n vor einem Jahr wollte sie sich dieser Konkurrenz stellen, aber dann ka m z we i Monate vor der Wahl e i n A n r u f vo n d e r Geschäftsführerin der Weinwerbung Mittelrhein, Hiltrud Specht, o b s i e d e n n n i ch t Gabi Emmerich mit Minister Hendrik Hering , Naheweinkönigin Carolin Spyra noch ein weiters Jahr und Deutscher Weinkönigin 2010 Sonja Christ bei der Grünen Woche in Berlin an ihre Amtszeit als M i t t e l r h e i n - We i n amit ist für mich ein Kindheitstraum königin anhängen könne. „Da habe ich spontan in Erfüllung gegangen“, freute sich zugesagt und mich über die Verlängerung Gabi Emmerich damals. Das war nicht nur eine gefreut“, sagt Gabi Emmerich, „denn das war ja dahingesagte Floskel, denn schon im Alter von auch ein Vertrauensbeweis und eine Anersechs Jahren wurde sie von Hiltrud Specht kennung meiner Arbeit“. Zur Mittelrheingefragt, wann sie denn einmal Weinkönigin werweinkönigin gewählt wurde sie im Herbst 2008, den wolle. Als Tochter eines Winzers aus einer als sie sich vor einer kritischen, neunzehnköpfiHochburg des Weinanbaus am Mittelrhein gerät gen Jury, gegen ihre Mitbewerberinnen durch-

Kindheitstraum

Foto: privat

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Foto: privat

Titel!

man halt schnell in den Blick der WeinMarketing-Fachleute. Es dauerte aber dann noch ein paar Jahre bis Gabi Emmerich ihre erste offiz i e l l e K r o n e t r u g , d i e d e r We i n k ö n i g i n 2007/2008 ihres Heimatortes. Aufgewachsen im Weingut ihrer Eltern, einem Familienbetrieb mit langer Tradition, die bis auf das Jahr 1651 zurückgeht, ist sie von Anfang an mit dem Wein und dessen Anbau verbunden. „Ich erinnere mich noch gut, wie ich mit einer Kinderwingertschere bei der Weinlese dabei war, von klein auf den Kunden vorgestellt wurde oder bei Hoffesten oder im Verkauf geholfen habe“, erinnert sie sich. „Den Geschmack für guten Wein habe ich erst ab einem Alter von etwa sechzehn

Jahren entwickelt“, gesteht sie ein, „zunächst mag man, wie alle Anfänger, zunächst eher lieblichen, halbtrockenen Wein, inzwischen bevorzuge ich aber trockene Weine, insbesondere den Riesling“. Bislang hat sie sich aber noch nicht entscheiden können, die Familientradition fortzusetzen. Sichtlich ringt sie mit sich: „Es wäre natürlich schön, wenn die jahrhundertealte We i n b a u t r a d i t i o n d e r Fa m i l i e fo rt ge f ü h rt würde, aber es ist eine harte körperliche Arbeit, die im Weinberg anfällt. Zudem ist selbstständig zu sein eine große Entscheidung. Ich bin eher für den Verkauf und das Weinmarketing geeignet“, stellt sie fest. „Da diese Bereiche auch zum Au f ga b e n ge b i e t e i n e r G e b i e t s we i n k ö n i g i n


Foto: privat

Gabi Emmerich umrahmt von Kurt Beck, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und Michael Mahlert, Verbandsbürgermeister Bad Hönningen gehören, hat sich mein Wissen dahingehend stark gefestigt und verbessert.” Zunächst hat sie sich für eine berufliche Tätigkeit in der Verwa l t u n g e n t s ch i e d e n . S i e i st B e a m t i n i m Sozialamt der Neuwieder Kreisverwaltung, zuständig für Menschen, die keine Krankenve r s i ch e r u n g h a b e n . Um ihre Termine als Weinkönigin mit dem Beruf zu koordinieren, hat sie ausschließlich ihren Urlaub oder als Ausgleich Überstunden eingesetzt. „Ich bin der Kreisverwaltung, insbesondere Landrat Rainer Kaul, der meine Amtsausübung immer unterstützt hat, besonders dankbar für das Entgegenkommen und die Ermöglichung von flexiblen Arbeitszeiten.“ Die etwa fünfzig offiziellen Termine pro Jahr stellt die Weinwerbung Mittelrhein zusammen, „aber man ist eigentlich immer im Amt, man wird überall erkannt und ist dauernd in der Presse“, beschreibt die 23Jährige ihr öffentliches Leben. Daneben hat sie aber noch Zeit für ihre Freunde und den Kirchenchor. Zudem ist sie Vorstandsmitglied i m Ve r ke h r s - u n d Ve r s ch ö n e r u n g s ve r e i n Leutesdorf. Herausragende Termine in ihrer

Amtszeit waren Besuche in Polen, in Opole (deutsch: Oppeln) bei einer Wirtschaftsmesse, Besuche bei der Grünen Woche in Berlin, Fernsehauf tritte, Teilnahme bei Neujahrse mp f ä n ge n , B e s u ch e vo n We i n fe ste n u n d We i np r o b e n , B e s u ch d e r i n te rn a t i o n a l e n Technologiemesse für Weinbau und Oenologie in Stuttgart und vielen anderen WeinmarketingVe r a n st a l t u n ge n . „ Vo n e i n e r M i t te l r h e i n weinkönigin wird bei solchen Anlässen erwartet, dass sie eine Begrüßungs- oder Fachrede hält, möglicherweise eine Region, oder gar ein ganzes Bundesland vertritt oder einfach nur das ge m e i n s a m e Fo to s ch m ü ck t “ , e r k l ä rt d i e Leutesdorferin sachlich. „Mein persönliches Bestreben bei der Ausübung meines Amtes war es immer, dass ich fachlich fit bin und wirklich Substanzielles über Wein und den Weinanbau am Mittelrhein sagen kann.“ Dafür hat die ehrgeizige junge Frau richtiggehend gebüffelt, eine Menge Fachliteratur gelesen und zwischendurch war ihr Vater ständiger Telefonpartner u m Fa ch f ra ge n z u klären, aber auch zur moralischen Unterstützung. „Ich wusste mir aber auch in schwierigen Situationen immer zu helfen, zudem war meine Familie stets ein großer Rückhalt für mich.“ ine einzige befremdliche Situation hat sie erlebt, als während eines Live-Interviews b e i e i n e m Ko b l e n z e r R a d i o s e n d e r „ d e r Moderator wohl nicht vorbereitet war oder gewollt inkompetente Fragen“ gestellt hat. „Ich habe versucht, charmant mit der Situation umzugehen und sachlich zu bleiben.“ Ironie ist nicht Gabi Emmerichs Sache, sie betreibt ihr A m t m i t a l l e r ge b o te n e n E rn st h a f t i g ke i t . Welcher Art auch immer, von jeder Veranstaltung habe sie etwas Positives mitnehmen können: „In den zwei Jahren bin ich viel selbstständiger und selbstsicherer geworden, habe an

Rückhalt zu Hause

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Titel!

Menschenkenntnis dazu gewonnen und gelernt, frei zu sprechen und Reden zu halten – das kann man nicht hoch genug einschätzen.“ ie schönsten Seiten ihrer Amtszeit sieht sie in den entstanden Freundschaften mit ihren Weinprinzessinen Julia Lanz aus Unkel und Heike Scholl aus Erpel, in der Begegnung mit vielen interessanten Menschen, „insbesondere den Winzern und Gastronomen“. Ihr Fazit: „Für mich war die Ausübung des Amtes als Mittelrhein-Weinkönigin eine Herzensangelegenheit. Ich habe mich für eine einzigartige Landschaft eingesetzt und mit dem Produkt

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Wein ein geniales Kulturgut vertreten.“ Und sie ergänzt: „Das Schönste aber war, in die glücklichen und fröhlichen Gesichter der Menschen zu schauen, die mir bei meinen Terminen, insbesondere bei Weinproben begegnet sind – der Wein hat eine besondere Kraft und Wirkung.“ nd wenn es nicht klappt mit dem Titel der Deutschen Weinkönigin, „werde ich weiterhin begeistert Werbung für unsere Region und den hiesigen Wein zu machen“, denn, davon ist sie überzeugt: „Kein Kulturgut unserer Heimat ist so wohlschmeckend wie die Rieslinge aus den Steillagen.“

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traditionell!

Erntedank – ideenreich und detailverliebt Vor 75 Jahren wurde das Dattenberger Erntedank- und Winzerfest zum ersten Mal gefeiert. Heute lockt vor allem der Festzug am Sonntag tausende Besucher an.

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ast ein ganzes Dorf ist ab Mitte September auf den Beinen und damit beschäftigt, das Erntedank- und Winzerfest am ersten Oktoberwochenende s ow i e d e n Fe st u m z u g , d e n Höhepunkt des Jahres, vorzubereiten. a werden in Werkstätten, Hallen und Garagen die Festwagen geplant, es wird gezimmert, gehämmert, geschweißt, geschraubt und geschmückt – fantasievoll und mit handwerklichem Geschick. Bekannt ist der Dattenberger Erntedankumzug für seine liebevoll und detailreich gebauten Wagen. So werden auch Scheibenwischermotoren und Hydrauliksysteme eingebaut, um bewegliche Teile bei den Aufbauten zu erzielen. Berühmt geworden ist schließlich der detailverliebte Wagen, der, ein Dorfmodell darstellend, auch 2008 auf dem RheinlandPfalz-Tag in Bad NeuenahrAhrweiler präsentiert und mitgeführt wurde. Viele Vereine,

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Organisationen und Freundeskreise wirken mit und setzen m a n n i g fa l t i ge I d e e n z u m Thema Erntedank und Wein

gruppen kostümiert. Da gibt es die „Beschwipsten“, „Rööpe K i cke r “ , „ H e r b st f r e u n d e “ , „ K l e i n b a u e rn “ , d i e D o rf gemeinschaft Heeg und die „Backesbürger“. Mit dabei ist auch der Kind e rga rte n , d i e M e s s d i e n e r, d e r J u n g ge s e l l e n verein, der Quartettverein und d i e Fr e i w i l l i ge Fe u e r we h r, zudem viele Gruppen, die sich eigens für das Dattenberger Herbstereignis zusammentun, aber auch Familien und natürlich der letzte Winzer im Ort, Hans Wagner – insgesamt etwa vierzig Fuhrwerke und Fußgruppen. Festlichster Wagen i st a b e r n a t ü r l i ch d e r d e r Weinkönigin, in diesem Jahr Katharina II. (Schoop), traditionsgemäß von ihrer Familie s e l b st ge b a u t . M i t i m Z u g dabei sind diesmal auch die Weinköniginnen von 1960 (vor

Anheimelnde Atmosphäre

Fotos: privat

um. Unter bis zuletzt gewahrter Geheimhaltung werden die Wagen gebaut und die Fuß-

In die Arbeit vertieft: Stefan Schwips und Helmut Gombert

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traditionell! 50 Jahren), Margret Heimann, und von 1985 (vor 25 Jahren), D a g m a r G o m b e rt . M a r i a H e i m a n n e r i n n e rt s i ch , dass sie in einem mit roten Dahlien ge s ch m ü ck te n Pokal gefahren wurde, in den sie mit einer Leiter hineinklettern musste. „Es gab damals drei Säle, in denen getanzt und groß gefeiert wurde. Es kamen sogar Gäste mit einem Sonderzug aus Detmold“, weiß die ehemalige Weinhoheit zu erzählen. Inzwischen ist das Weindorf auf dem Marktplatz zusammengerückt, was aber kein Nachteil ist, wie der Vorsitzende des Verkehrs- und Ver-

Jubiläumsweinköniginnen: Margret von 1960… schönerungsvereins, Ralf Michels, ausführt: „Die Buden bilden auf dem Platz ein Karree, so dass er fast vollständig überdacht ist. Dadurch entsteht eine anheimelnde Atmosphäre, die für mich einmalig ist.“ Hier hat vor 25 Jahren auch Dagmar Gombert als Weinkönigin ihre Festrede gehalten und mit einem Weinspruch die Gäste begrüßt. „Den Festumzug habe ich sehr genossen“, denkt sie gerne zurück, „die Sonne strahlte bei Kaiserwetter vom Himmel, nachdem es am Samstag noch geregnet hatte und am Sonntag bis nach dem Erntedank-Gottesdient überall


Nebel herrschte.“ Die Floristin plante und gestaltete damals ihren blumengeschmückten Wagen selbst („ein großer Kelch mit Blütenblättern in dunkelrot und orange, kontrastreich gestaltet“) und hilft bis heute beim Stecken der Blüten und bei der Dekoration der Wagen. Im Zug wird sie zudem eine meterhohe florale Skulptur mitführen. „Unsere Festwagen sind größer als anderswo“, erklärt Ralf Michels, „weil wir durch kein enges mittelalterliches Tor und keine enge Gassen eingeschränkt sind.“ Dagmar Gombert schätzt am Erntedankfest vor allem den dörflichen Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung. „Wie in einer großen Familie“, findet auch Margret Heimann – im Festzug gehen wohl ein Viertel der

…und Dagmar von 1985 Dorfbewohner selbst mit, dazu kommen die vielen Helfer bei den Vorbereitungen und im Weindorf. Die Bodenständigkeit der Dattenberger Bevölkerung lässt sich auch daran ablesen, dass beide Jubiläumsweinköniginnen heute noch im Ort zu Hause sind. m S o n n t a g u n d Ta g d e r d e u t s ch e n Einheit, 3. Oktober, wird der Erntedankund Winzerzug um 15 Uhr in Dattenberg losziehen und wieder tausende Besucher von nah und fern in die Gemeinde auf der Rheinhöhe locken. | WR

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traditionell!

Ein Dorf im Blütenrausch A

Der Blumenkorso am 19. September ist zum 25. Mal der Höhepunkt des Erpeler Weinfestes.

nfang der 1980er Jahre stand das Erpeler Winzerfest vor dem Aus. Das Interesse von Besuchern war stark rückläufig, im Ort fand sich niemand, der sich der Organisation annehmen wollte. K o m m u n a l p o l i t i k e r Franz-Josef Hamacher ging auf Bernd Walbrück und Werner Henneker zu, denen er einen Neuanfang zutraute. Bald stellte sich heraus, dass er eine gute Wahl getroffen hatte. Die beiden benannten zunächst das Winzerfest in Weinfest um, denn „man muss ehrlich sein, in Erpel gibt es schon lange keine Winzer mehr, dafür aber eine jahrhundertalte Weintradition“, erklärt Walbrück die Umfirmierung. „Das Weinfest sollte vor allem ein fröhliches Event für die Erpeler

s e i n “ , b e s ch r e i b t We rn e r H e n n e ke r s e i n e Motivation, „wir haben die Vereine, Kindergartengruppen und Grundschulklassen zum Mitmachen beim Umzug eingeladen, um möglichst viele Bewohner und die Jugend mit einzubinden.“ Die Idee, blumengeschmückte Wagen a l s B l i ck fa n g b e i m Fe st z u g e i n z u s e t z e n , wurde in den Vordergrund gestellt und weiter ausgebaut. Bernd Walbrück, gelernter Gärtner, inzwischen Leiter des Bauhofs der G e m e i n d e , ü b e rn a h m d i e P l a n u n ge n u n d Ausführung des Blumenkorsos. „Es macht mir einfach große Freude, mit Blumen schöpferisch z u a r b e i te n “ , s i e h t d e r 5 0 - J ä h r i ge s e i n e Berufung. So startete 1985 der erste Festzug

Dahlien, Astern, Tagetes…

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unter neuer Ägide m i t v i e r Wa ge n , ge s ch m ü ck t vo n 5.000 Blüten, durch die m a l e r i s ch e n G a s s e n d e s a l te n Rheinstädtchens. H e u te , b e i m 2 5 . Umzug, können die „Freunde des Erpeler Weinfestes“, wie sich der Verkehrsverein einige Jahre später umbenannte, gar dreizehn Wagen mit i n s ge s a m t 50.000 Blüten präsentieren. Eigentlich st ü n d e i n d i e s e m Jahr der 26. Umzug seit 1985 an, jedoch wurden im Jahre 2001 unter dem Eindruck der Terroranschläge vom 11. September in New York alle Feierlichkeiten abgesagt. ahr für Jahr wählt Bernd Walbrück, für den der Bad Emser Blumenkorso Vorbild ist, ein Motto aus, nach dem die Wagenmotive gebaut werden und die Fußgruppen verkleidet sind.

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Auch ein Drachenwagen ist mit dabei

Seine Entwürfe setz e n f r e i w i l l i ge H e l fe r beim Wagenbau und Schmücken um und werden von vielen tausend Zuschauern bewundert, die auch mit Szenenapplaus n i ch t s p a r e n . „ D e r Um z u g i st heute ein Aushängeschild für die ganze Region“, ist sich Werner Henneker sicher. Für den Jubiläumskorso wurden die bisherigen schönsten Motivwagen noch einmal neu geplant und gebaut. Seit Mai trafen sich die Helfer einmal die Woche, ab August ging es zweimal die Woche

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traditionell! an die Arbeit, ab September s o ga r j e d e n A b e n d . Z u m Blumenstecken am Samstag vor dem Festzug treffen sich etwa 50 fleißige Freiwillige. Hundert flinke Hände werden auch gebraucht, um die etwa 5 0 . 0 0 0 H e r b st b l ü h e r w i e Astern, Tagetes, Zinnien und Sonnenblumen rechtzeitig zu verarbeiten. In der Hauptsache werden jedoch Dahlien eingesetzt. „Wir verwend e n e t wa 4 0 . 0 0 0 davon, wegen ihrer leuchtenden Farben und leichten Handhabung sind sie ideal für unsere Zwecke“, schwärmt Bernd Walbrück, der viele dieser Blumen im eigenen Garten zieht. er Verein finanziert sein Fest, das sich laut Henneker vor allem „durch die außerordentliche Gemütlichkeit und familiäre Atmosphäre a u s z e i ch n e t “ , a u s e i ge n e r Kraft. Zur Erzielung des nöti-

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Bernd Walbrück inmitten seiner Dahlien gen Etats dienen zwei Trödelmärkte pro Jahr im historischen Ortskern von Erpel und das Standgeld beim Weinfest.

e r d e n Um z u g a m Sonntag, 19. September ab 15 Uhr nicht sehen kann oder die Wagen noch einmal b ew u n d e rn m ö ch te , ka n n d i e s n o ch b i s Dienstag, 21. September tun. Die prächtigen und farbenfrohen Gefährte sind dann in Erpel an der B42 am südlichen Ortsausgang zur Besichtigung ausgestellt. | WR

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Ausstellung an der B42 Der Verkauf von Plaketten und Ansteckern sowie Sponsorengelder sind weitere wichtige Einnahmequellen.

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künstlerisch!

Wenn in Gärten Bilder wachsen

„Kunst in Unkeler Höfen“ am ersten SeptemberWochenende. Text und Fotos von Annemarie Große-Jütte

nkel übt einen Zauber a u s : d i e St a d t z i e h t Menschen an, vorbeireisende und solche, die bleiben, für einige Zeit oder immer. Ferdinand Freiligrath, Unkeler Bürger von 1839 bis 1841, beginnt hier sein schriftsteller i s ch e s S ch a f fe n ; Ste fa n Andres lebte und schrieb elf Jahre hier. Leonard Reinirkens wurde hier zum rheinischen Schriftsteller und Willy Brandt w ä h l te Un ke l z u s e i n e m Altersruhesitz. Wenig verzaubert mag allenfalls Ludwig van Beethoven von Unkel gewesen sein; soll er doch eine Nacht im Gefängnisturm zwecks Ausnüchterung verbracht haben. in ganz besonderer Zauber liegt einmal im Jahr am e r ste n S e p te m b e r wochenende über der Stadt: Dann öffnen sich Tore und Türen, und in den sonst ver-

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schlossenen Höfen und Gärten ge s ch i e h t Un gew ö h n l i ch e s . Auf dem Rasen blühen Bilder

ein Fisch hängt von einem Baum herab; zwei Köpfe auf hohen roten Stelen sind in einen Dialog vertieft; schöne Nackte liegen im Gras oder lächeln, von einer Rosenranke halb verdeckt, von einer Mauer herab. Es ist wieder „Kunst in Unkeler Höfen.“.

Tore und Türen öffnen sich und Plastiken sprießen aus Gras und Erde. Da schläft ein steinerner Hund im Efeu und


er Mann, dem Idee und Anstoß zu verdanken sind, ist gebürtiger Unkeler. Hans-Joachim Seidel organisiert zusammen mit seiner Frau seit sieben Jahren dieses Ereignis, bei dem nicht nur Kunst, sondern auch die Stadt präsentiert wird. e r Ku n st p fa d will neue Wege durch die Stadt aufzeigen, die besonders d e r e n s ch ö n e r e Facetten hervorheben. Höfe und Gärten, an denen man sonst vorbeigeht, werden begehbar und erlebbar und eröffnen neue priva te u n d i n t i m e B l i ck w i n ke l a u f bekannte und vertraute Stätten und h i sto r i s ch e Gebäude. Auch die Kunstobjekte erschließen sich in einer ungewöhnlichen Umgebung und ungewohnter Perspektive auf ander e A rt ; s i e gew i n n e n i m Ausstellungsraum Unkel im Zusammenspiel mit seinen Häusern, Höfen, Gärten und wechselndem Licht eine intensivere Ausstrahlung.

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i e K ü n st l e r, d i e d i e Seidels bei ihren Streifzügen durch Ateliers und Ausstellungen rekrutiert haben, wissen diese besondere Atmo-

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Künstler sind vor Ort und ge b e n Au s k u n f t ü b e r i h r e A r b e i t . E i n i ge l a s s e n s i ch sogar dabei zusehen. Und die Besucher kommen nicht nur zum S ch a u e n , nach der Ausstellung findet stets e i n e Re i h e vo n Werken ein neues Zuhause. andverlesen sind a u ch d i e G a st geber: Freundliche Un ke l e r, i n z w i s ch e n d r e i z e h n , öffnen bereitwillig To r e u n d T ü r e n . Die Seidels, die auch ihr eigenes Zuhause zur Verfügung ste l l e n , legen Wert darauf, nicht nur für die Objekte den passenden Hof oder Garten zu finden; auch Künstler und Gastgeber sollten harmonieren und gemeinsam für die Besucher eine einladende At m o sphäre schaf fen. „Kunst in Unkeler Höfen ist für mich mehr als ein Kunstevent, es ist ein Bindeglied zwischen den Werken, den Künstlern und d e n B e s u ch e rn . D i e Ve r anstaltung verbindet romantischen Wege, anspruchsvolle

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sphäre zu schätzen, sie kommen gern und immer wieder. Un ge f ä h r e i n F ü n f te l d e r Au s ste l l e r ko m m t a u s d e r Region, die Mehrheit aus allen Teilen Deutschlands und dem Ausland. Einsatz während der Ausstellung ist gefragt: Die


künstlerisch! Architektur und die Natur. Sie bietet somit eine neue Sicht auf die kleine lebenswerte Stadt am Rhein“, beschreibt H a n s - J o a ch i m S e i d e l d i e At m o s p h ä r e w ä h r e n d d e s Ausstellungswochenendes. i e Ku n st i n Un ke l e r Höfen, unbestritten ein Höhepunkt im Unkeler Jahr, wird ermöglicht durch seine Bürger, die sich als Initiatoren, Organisatoren und Gastgeber e n ga g i e r e n u n d d a b e i vo n Sponsoren unterstützt werden. Dank ihrer dürfen sich Unkeler und auswärtige Gäste am 4. und 5. September wieder auf ein verzauberndes Wo ch e n e n d e freuen. Wer sich dann nach intens i ve n Ku n st ge n u s s e i n we n i g e r h o l e n möchte, kann dies beim gleichzeitig stattfindenden Weinfest tun, oder umgekehrt. Doch sollte man dabei auf die richtige Reihenfolge achten.

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KUNST IN UNKELER HÖFEN

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Samstag und Sonntag, 4. und 5. September, dreizehn Stationen mit insgesamt 46 regionalen und überregionalen Künstlern, jeweils von 11 bis 18.30 Uhr www.unkel.de


aromatisch! von Cäcilia Frings-Ruland

as ist schon ein Sommer ohne Sonnenblumen? Die Sonnenblume gehört einfach in jeden Garten, denn die leuchtend gelbe Farbe und der große Blütendurchmesser der Sonnenblume versetzt nicht nur uns in fröhliche Sommerstimmung, auch viele Insekten begeben sich zu ihrer Blüte, um im Spätsommer den köstlichen Sonnenblumennektar zu sammeln. Der b o t a n i s ch e Na m e d i e s e r S o n n e n w u n d e r „Helianthus annuus“ stammt aus dem Griechischen. Helios = die Sonne und Anthos = Blume. Sonnenblumen sind das Sinnbild des Lichts, das auch schon Vincent van Gogh in seinen Gemälden ausdrückte. n Frankreich, aber a u ch hier im Rheinland, sieht man ganze Felder von Sonnenblumen, die ihr „ G e s i ch t “ i m m e r d e r Sonne zuwenden. Solch ein Blumenmeer hat immer etwas Positives, nicht nur, weil sie einen sommerlichen Flair verbreiten, sondern auch weil sie die besondere Fähigkeit besitzen, den Boden zu entgiften. Die kräftig-gelben Blütenblätter werden als NaturFärbemittel oder auch gerne als belebender (Sonnen-)Tee-Aufguss verwendet (3 Teelöffel frische Sonnenblumenblüten mit ca. 300 ml kochendem Wasser, ca. 10 Minuten ziehen lassen). ie schmackhaften Sonnenblumenke rn e e n t h a l te n v i e l e Vitamine und ungesättigte Fettsäuren und werden gerne in Brot, Salaten

oder einfach nur als kleine, gesunde Knabberei gegessen. Auch das daraus gewonnene, aus der Nahrungsindustrie nicht mehr wegzudenkende, kaltgepresste Sonnenblumenöl enthält diese wertvollen Wirkstoffe. In der Naturkosmetik und bei der Aroma-Massage wird das Öl in BioQualität gerne wegen seiner feuchtigkeitsspendenden, entgiftenden und schützenden Eigenschaft für die Pflege von Haut und Haar verwendet.

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er keinen Garten hat, kann die kleinen Sonnen auch auf dem Balkon in Töpfen halten, oder erfreut sich an einer Schnittblume in der Vase. Apropos Schnittblumen: Eine Freundin erzählte mir vor Jahren, dass ihr Mann sie einst mit einem großen Sonnenblumenstrauß erobert hat. Es müssen halt nicht immer rote Rosen sein… onnenblumen – und ein Sprichwort (von H. Margolius) passt: „Jeder Mensch wird liebenswürdiger und schöner, wenn das Leuchten einer großen Freude über ihn kommt!“

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Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.

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künstlerisch!

Lebhaftes Spiel der Formen und Farben

von Leo Schäfer Die international bekannte Malerin Monika Krautscheid-Bosse ist in Neustadt zu Hause und lädt am 4. und 5. September zum „Offenen Atelier“ ein.

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ie Künstlerin mit Atelier in Sichtweite zur Wied versteht ihre Kunst als Ausdruck der eigenen Innenwelt und Träume, zugleich aber auch als Spiegel gesellschaftlicher Zuständ e . „ I ch m a l e a u s d e m Wunsch heraus, Träume und das Geschehene, Erlebte weiterzutragen“, formuliert Monika Krautscheid-Bosse ihre Motivation zur Entstehung ihrer farbintensiven Bilderwelten. ei all ihren Werken spürt man starke innere Impulse, die sie in ihre Malweise

einarbeitet sowie eine spontane, freie Handschrift, die Entschlossenheit beweist. So wurden ihre farbstarken Gemälde zu Schlüsselbildern erfolgreichen Schaffens, welches ihr Türen zu internationalen Ausstellungen in namhaften Museen und Galerien geöffnet hat. eit 1980 beschäftigt sich die temperam e n t vo l l e u n d d a b e i b o d e n st ä n d i ge Neustädterin mit der Malerei. Bald erfolgt die Zuwendung zum expressiven Malstil. Das harmonische Zusammenspiel der Farben und

Träume weitertragen

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Formen ist eines der Merkmale ihrer Kunst in Öl- und Mischtechniken. Kräftige Striche und starke Farbakzente „sollen den Betrachter an m e i n e Ku n st h e r a n f ü h r e n u n d z u r Au s einandersetzung mit den Bildern herausfordern“, wünscht sich die Malerin. ei ihren Werken wird spür- und nachvollziehbar, dass es von der Stimmung der Künstlerin abhängt, ob sie mit markantem Strich energische Formen einbringt, die fast greifbar scheinen, oder ob sie Halb- oder Volltöne wählt und die ganze Farbenpracht ihrer Palette mit Pinsel oder Spachtel plastisch, schillernd, leuchtend, oder gar grellbunt mit größtmöglicher Konzentration auf die Leinwand überträgt. „Dabei vermischen sich expressionistische Tendenzen mit symbolischen Elementen u n d fa r b i ge n Ko mp o s i t i o n e n “ , b e s ch r e i b t d i e Malerin ihre Werke. Monika K r a u t s ch e i d - B o s s e i st i n ihrer individuellen Bildersprache jedoch erdverbund e n , d i e s z e i ge n Na t u r stimmungen und Bildfolgen mit impressionistischen Grundzügen. Diese Auffassung macht aber gerade den so ungewöhnlichen reizvollen Unterschied zur heutigen meist einsilbigen Kunstauffassung aus. Man spürt förmlich ihre freie und sensible Kraft, die ausstrahlt und verbindet. hr Atelier am Kirchplatz, in dem sie mehr als vierhundert Werke zeigen kann – jeder Raum und sogar das Treppenhaus quellen über mit bemalten Leinwänden in allen Größen und Farben – kann am ersten Septemberwochenende besucht werden. Eine kleine Auswahl der Werke von Monika Krautscheid-Bosse zeigt auch der Heimatladen in Unkel in einer ständigen Ausstellung.

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Monika Krautscheid-Bosse Kirchplatz 11, 53577 Neustadt/Wied www.art-MORO.de, Tel: 02683-3577

OFFENES ATELIER Samstag, 4. und Sonntag, 5. September 2010 jeweils von 14 bis 19 Uhr. Begrüßung der Gäste am Sonntag um 14 Uhr durch Erwin Rüddel MdB, Gisela BornSiebicke, MdL, Achim Hallerbach, Erster Beigeordneter des Landkreises Neuwied und Ulla Müller, Kulturbeauftragte der Ortsgemeinde Neustadt.


unternehmen!

NAT Ü R L I C H E U N I K AT E

In der Gründerzeitvilla der ehemaligen Sektkellerei Blumenthal in Linz betreiben Martin Bosch und Petra Nußbaum seit 1986 eine Kürschnerei und präsentieren ihre preisgekrönten Pelzkreationen in einem großzügigen Schauraum. it Umgestaltungen und Reparaturen von Pelzen starteten die beiden Kürschnermeister ihre Selbstständigkeit. Heute sind sie längst anerkannte und vielfach prämierte Pelzdesigner mit eigenen und hochwertigen Entwürfen. Über ein dutzend Mal wurden sie mit Medaillen und Preisen bei Pelz-DesignWettbewerben des deuts ch e n K ü r s ch n e r h a n d werks bei der internationalen Messe für Pelz, Leder, Textiles und Materialkombinationen, „Fur and Fashion“, in Frankfurt ausgezeichnet. Zuletzt erhielten die Linzer mehrfach erste Preise für Entwurf, Verarbeitung und Umsetzung ihrer Pelzideen. Im nächsten Jahr können die beiden Pelzdesigner ihr 25. Firmenjubiläum feiern.

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ber natürlich gehören auch heute Umarbeitung, Reparatur und Auffrischung von Pelzen zu unserer täglichen Arbeit“, weist Martin Bosch auf die wirtschaftliche Grundlage des Betriebes hin. Denn einen neuen Pelz entstehen zu lassen, ist eine aufwendige Tätigkeit und garantiert bei aller Kunstfertigkeit noch nicht, dass man einen Käufer dafür findet. Die von Gerbern bearbeiteten Felle, die in der Regel aus skandinavischen und russischen Zuchten stammen, müssen so aneinandergesetzt werden, dass ein einheitliches Bild entsteht. „Dabei sind die unterschiedlichen Farben, Strukturen und Haarlängen der Felle zu beachten“, erklärt Petra Nußbaum ihre Arbeit, „sie müssen in Form gezogen und so harmonisch wie

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Medaillen und Preise

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möglich aneinandergefügt werden.“ Auch der Entwurf der Schnitte ist sehr zeitintensiv. Zunächst wird ein Nesselschnitt in Filz angefertigt. Daran erkennt man, ob noch Änderungen nötig sind. Erst dann wird der Schnitt mit Pelz ausgeführt und gradiert, also auf verschiedene Konfektionsgrößen übertragen. Auch hier müssen die beiden Pelzdesigner, die sich für ihre Ideen meist auf Messen in Italien inspirieren lassen, den Markt und die Entwicklung der Kundenwünsche im Blick haben. So werden heute die Felle meist nach innen gearbeitet, außen trägt man Stoff oder Leder.

Martin Bosch im Atelier ir stellen viele Maßanfertigungen nach konkreten Vorstellungen unserer Kunden her“, führt Martin Bosch aus, „damit wird nahezu jedes unserer Stücke zum Unikat.“ „Ein Unikat aus natürlichem Material“, ergänzt Petra Nußbaum, „denn wie Leder ist Pelz ein reines Naturprodukt.“ „Mit unseren Arbeiten im Luxussegment bedienen wir einen Nischenmarkt“, ist sich Martin Bosch im Klaren. „Wir wissen aber auch um den Nutzen der Pelze im Hinblick auf Tragekomfort, Wohlfühlcharakter und den wärmenden Faktor. Außerdem hält ein Pelz ein Leben lang“, betont Petra Nußbaum. | WR

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Model Veronica zeigt die neuesten Trends erwendet werden in Linz nur Felle von Tieren, die nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen für die Pelzherstellung zugelassen sind. Das deutsche Kürschnerhandwerk hat sich durch eine Selbstverpflichtung in Hinsicht auf Natur- und Artenschutz noch strengeren Regeln unterworfen. Somit ist ausgeschlossen, dass Wildware, zumal von geschützten Arten, in den Handel kommt.

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INFO Pelze by Martin Bosch & Petra Nussbaum Am Sändchen 32, 53545 Linz, Tel: 026446116, www.pelzdesign-bosch.de Öffnungszeiten: montags bis freitags 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr Termine auch nach Vereinbarung möglich

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fit!

Biophysikalische Regulationstherapie Gesundheitsberater Johannes Kritten aus Windhagen-Rederscheid setzt auf pulsierende Magnetfelder und energetisiertes Wasser.

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„Meine Erfahrung zeigt, dass trotz immer besseer menschliche Organismus ist aufgrund rer Medikamente und medizinischer Technik seiner Entwicklung auf eine tägliche Wegdie chronischen Krankheiten und Beschwerden strecke von 35 bis 45 Kilometern ausgelegt. Das deutlich zunehmen und das Gesundheitssystem war für unsere Vorfahren zur Beschaffung ihrer immer teurer wird. Zudem sollte und muss jeder Nahrung überlebensnotwendig. Heute gehen die M e n s ch e n d u r ch schnittlich weniger als 700 Meter am Ta g z u F u ß . D i e s f ü h rt d a z u , d a s s unsere Blutzirkulation massiv beeinträchtigt wird. Die Folge: Bis zu einem Drittel des menschlichen Kapillarsystems, das insgesamt etwa 120.000 Kilometer an Blutbahnen umfasst, liegt b r a ch . M a n ge lve r sorgung der Zellen und Übersäuerung stellen sich ein“ so beschreibt Gesundheitsberater Johannes Kritten die Ursache der Zunahme vo n ch r o n i s ch e n Johannes Kritten trinkt nur energetisiertes Wasser Krankheiten in den letzten Jahrzehnten. er gelernte Techniker mit 35 Jahren wieder mehr Verantwortung für sich selbst Berufserfahrung in Medizintechnik und übernehmen.“ So rät er zunächst jedem, der ihn Geräteentwicklung, widmet sich nun Behandauf Gesundheitsmessen und bei Vorträgen lungsmethoden, die Stoffwechselprobleme mit anspricht, zu mehr Bewegung sowie natürlicher natürlichen Methoden angehen. Vormals anerund abwechslungsreicher Ernährung. kannter Entwickler von u f d e r S u ch e ambulanter Feindosiernach wirksamen und Infusionstechnik, Behandlungsmethoden sagt er heute, dass „die für Menschen, die sich Schulmedizin lediglich nicht mehr regelmäßig d i e S y mp to m e vo n bewegen können – aufMangelerscheinungen behandelt.“ Mit seiner grund von körperlichen Einschränkungen oder Gesundheitsberatung „Team BeraFit“ möchte er mangels Zeit-, ist Johannes Kritten auf die „bioseinen Blick stärker auf die eigentlichen physikalische Regulation mittels pulsierender Ursachen chronischer Krankheiten richten. Magnetfelder“ gestoßen.

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Bewegung und gesunde Ernährung

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ach mehrjährigen eigenen Erfahrungen ist Kritten von der sogenannten BEMERMethode überzeugt, „die den Ursachen von Schlafstörungen, Tinnitus, Asthma, Gelenkschmerzen und Migräne, Diabetes, Allergien, Ne u r o d e rm i t i s , I m m u n s ch w ä ch e n u n d E r schöpfung entgegenwirken kann – mittels einer Liegematte, die elektromagnetische Wechselfelder produziert“, formuliert er begeistert. „Diese biophysikalische Regulationstherapie hilft dem Körper, sich im Beschwerdefall selbst zu helfen und wirkt dazu auch vorbeugend.“ aneben propagiert Kritten mit „Aqua b l u e “ e i n P r o d u k t , d a s „ n o rm a l e m Leitungswasser Quellwasserqualität zurückgeben kann“. Er erklärt: „Dieses Gerät kopiert gespeicherte Molekülstrukturwerte von hochqualitativem Wasser auf die Leitungswassermoleküle mittels natürlicher Schwingungstechnik.“ Der Gesundheitsberater ist überzeugt, dass Wasser als unser wichtigstes Lebensmittel durch Schadstoffe, Pestizide und die industrielle Erschließung geschädigt ist, aber durch „Aqua blue“ wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird. Deshalb kommt bei ihm auch nur mit dieser Methode behandel-

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tes Leitungswasser auf den Tisch. Daneben legt er sich täglich auf die BEMER-Matte. Doch eigene Schlafstörungen muss er damit nicht behandeln. „Die Windhagener Luft ist einzigartig“, stellt der Mittfünfziger, der seit 1987 in Rederscheid lebt, fest, „hier kann man durchatmen und sich wohl fühlen.“ |WR

INFO UND FACHVORTRAG Gesundheitsberatung Team BeraFit® Beratungsinstitut für Gesundheitsvorsorge Johannes Kritten Rederscheider Straße 55, 53578 Windhagen Tel: 02645-9729080 www.berafit.de Johannes Kritten stellt seine Erkenntnisse und sein BeraFit-Beratungsprogramm am Montag, 13. September um 19 Uhr im Heimatladen, Pützgasse 2 in Unkel unter dem Vortragstitel: „Fitness, Wohlbefinden und Lebensqualität bis ins hohe Alter – wie geht das?” vor. Der Eintritt ist frei.

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Auf ca. 70 m 2 zeigen Adenauer Elektrotechnik und Till Aufdermauer Garten- und Landschaftsbau KG die gemeinsame Austellung:

„Licht im Garten“

Es werden Beispiele zur Gestaltung von Wegen, Plätzen und Terrassen in Verbindung mit energiesparender Beleuchtung gezeigt. Die Ausstellung besteht ganzjährig, großzügige Fensterfronten erlauben einen hervorragenden Einblick! Nach Terminvereinbarung ist eine Beratung in der Ausstellung möglich.

Till Aufdermauer Garten und Landschaftsbau KG Auf dem Braunkopf · 53545 Ockenfels/Linz

adenauer - elektrotechnik KG Kirchstraße 2 53545 Linz

Tel.: Fax:

Tel.: Fax:

02644/60038-0 02644/961217

info@aufdermauer.de

02644/3098 02644/980098

info@adenauer-elektrotechnik.de.de


traditionell!

Winzerfeste in der Region 28. bis 30. August Hammerstein, Wein- und Winzerfest Info: www.hammerstein-am-rhein.de 3. bis 5.September Rhöndorf, Weinfest Info: Winzercorps Rhöndorf, Tel. 02224-4485 3. bis 5. September Unkel, Wein- und Heimatfest Info: Tourismus Siebengebirge GmbH, Tel. 02224-902822 www.siebengebirge.com 10. bis 13. September Leutesdorf, Winzerfest Info: Verkehrs- und Verschönerungsverein Leutesdorf e.V., Tel. 02631-72227 www.leutesdorf-rhein.de 10. bis 13. September Linz, Winzerfest Info: www.linz.de 17. bis 20. September Erpel, Weinfest Info: www.weinfest-erpel.de 2. bis 4. Oktober Dattenberg, Erntedank- und Winzerfest Infos: Verkehrs- und Verschönerungsverein Dattenberg, Tel. 02644-800348 www.vvd.dattenberg.net 1. bis 4. Oktober Königswinter, Winzerfest Infos: Tourismus Siebengebirge, Tel. 02223-917711 www.siebengebirge.com 1. bis 4. Oktober Rheinbrohl, Weinfest am Caput Limitis www.rheinbrohl.de

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damals! Zeitgenössische Ansichtskarte mit Zeppelin über Linz

„Graf Zeppelin lebe hoch, hoch, hoch!” von Wolfgang Ruland Vor hundert Jahren, am 11. September 1910, wurde auf der Erpeler Ley ein Erinnerungsstein an die Zeppelin-Sturmfahrt vom August 1909 errichtet.

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m 31. Juli 1909 war Graf Zeppelin in Friedrichshafen am Bodensee gestartet, um sein fünftes Luftschiff („LZ 5“), das inzwischen vom Heer gekauft und in „Z II“ umgetauft worden war, persönlich an den neuen Standort, Köln, zu überführen. Auf der Weiterfahrt am 2. August 1909 von Frankfurt über Bingen und das Rheintal geriet das Luftschiff ab Weißenthurm in ein heftiges Unwetter mit Sturm und Hagelschauern. Von halb drei bis halb sechs nachmittags kämpfte sich der Graf am Steuer seines Zeppelins bis an die Felsen der Erpeler

Ley heran. „Beinahe war Remagen erreicht, als er plötzlich wendete und nach Linz zurückfuhr“, berichtete die „Rhein- und Wied-Zeitung“. Über eine Stunde lang kämpfte die Besatzung gegen das immer stärker werdende Gewitter um ein weiteres Vorankommen an. Der Sturmwind drückte das Luftschiff jedoch bis Andernach zurück, wo der Flugpionier sich entschloss, das Schiff endgültig zu wenden und in wilder Fahrt auf dem Rücken des Sturmes in kürzester Zeit bis nach Mainz zurückzurasen. Kurz vor neun Uhr am Abend landete man wieder wohlbehalten in Frankfurt.

LZ5 wird ZII

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i e Fa h rt d e r Z e p p e l i n e i n d e r e n Pionierzeit – die erste Fahrt eines Luftschif fs erfolgte im Jahre 1900 – war ein Ereignis, dass die Massen elektrisierte und zu zigtausenden mobilisierte. Die Presse berichtete ausführlich und pathetisch, überall standen M e n s ch e n a m We g d e r Lu f t s ch i f fe , m a n schwenkte Fahnen, es krachten Böllerschüsse und die Nationalhymne erklang. Die „Rheinund Wied-Zeitung“ schwärmte über die Fahrt am 2. August: „Mit hochgespannten Erwartungen gingen wir dem Moment entgegen, der uns diese stolze Errungenschaf t menschlichen Scharfsinns und menschlicher Tatkraft und Ausdauer vor Augen führte, aber wir müssen gestehen, unsere Erwartungen wurden übertroffen, als wir es über die Hönninger Berge langsam und majestätisch heranziehen sahen.“ a war es kein Wunder, dass in dieser Zeit des patriotischen Überschwangs und Begeisterung für den technischen Fortschritt (der Untergang der Titanic im Jahre 1912 stand noch bevor) die Erpeler Ratsherren schon einen Tag nach der Sturmfahrt des Zeppelins anregten, in deren Gedenken einen Gedenkstein auf der Erpeler Ley zu errichten. Gemeindevorste-

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Fotos: Archiv Heino Schmitz

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Graf Zeppelin


damals!

Enthüllung des Gedenksteins am 11. September 1910 her Eduard Engels schrieb sogleich an den Volkshelden Graf Zeppelin, der umgehend mit gerührten Worten vom 13. August 1909 antwortete: urer Wohlgeboren haben in dem gefälligen Schreiben vom 4. diesen Monats mir mitgeteilt, dass die Gemeindevertretung von Erpel beschlossen hat, zur Erinnerung an meine Sturmfahrt am 2. August auf dem Plateau der Erpeler Ley, als dem Wendepunkt meiner ersten Luftfahrt nach Cöln, ein Wahrzeichen errichten zu lassen. Durfte ich schon auf meiner Fahrt entlang des herrlichen Rheintals überall eine Aufmerksamkeit erhalten, wie sie begeisternder und herzlicher für mich nicht sein konnte, so erblicke ich in dem Beschluß der Gemeindevertretung ein weiteres Zeichen der Ehrung für mich, für das ich Ihnen von Herzen danke. Hochachtungsvoll Graf Zeppelin.“ o b e s ch l o s s m a n , e i n e n d r e i te i l i ge n Gedenkstein aufzustellen. Die Steine wurden im Ittenbacher Steinbruch Perlenhardt gebrochen. Es wurde als erstes der Hauptstein, der etwa 120 Zentner auf die Waage brachte,

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Antwortbrief des Grafen

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verladen. Der Transport zur Erpeler Ley hin gestaltete sich schwierig – die heutigen Straßen über die Höhe gab es in dieser Form noch nicht. Der Transport erfolgte mit einem Pferdewagen deshalb zunächst nach Königswinter hinunter. „Vier starke Pferde mussten wegen des Gefälles mitgenommen werden“, erinnerte sich im Jahre 1968 August Schleiden aus Erpel, der mit sei-

Gedenkstein für den Volkshelden nem Schwiegervater Hermann-Josef Löhr aus Kasbach den Transport durchführte. Der Weg führte weiter über Bad Honnef und Rheinbreitbach. Dort nahm man einen Privatweg nach Hohenunkel, nachdem der Eigentümer sein Einverständnis erklärt hatte. Für den Anstieg wurden noch einmal vier zusätzliche Pferde eingeschirrt und über Bruchhausen erreichte der Ach t s p ä n n e r d i e E r p e l e r L ey. D i e b e i d e n Einfassungssteine mit jeweils etwa 25 Zentner Gewicht wurden von August Schleiden nach einigen Tagen mit zwei Pferden nachgeholt.

Ankunft des Luftkreuzers ZII in Köln am 5. August 1909 itterungsbedingte Unbill begleitete nicht nur die Fahrt des Zeppelins ein Jahr zuvor, sondern auch die Errichtung des Gedenksteins. Der Erpeler Bürgermeister Heinz Schmitz berichtete 1969 im Heimatblatt der Verbandsgemeinde Unkel: „Bei der Aufstellung des Denkmals wurde die Baufirma von einem schweren Gewitter überfallen. Der Blitz schlug unmittelbar an der Baustelle ein und zerfetzte den gesamten Dreibock. Die Arbeiter blieben indes verschont.“ Der Aufbau ging ohne weitere Zwischenfälle voran, in den Hauptstein wurde eine Inschrift eingemeißelt: „Gedenkstein der ersten Fahrt eines lenkbaren Luftschiffes über dem Rhein. Sturmfahrt Sr. Exzellenz des Grafen von Zeppelin mit ZII am 2. August 1909. Gewidmet von der Gemeinde Erpel“. Finanziert

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damals!

Der Gedenkstein heute wurde die Gedenkstätte durch „freiwillige Beiträge“, wie es damals hieß. Die Feierstunde zur Einweihung fand am Sonntag, 11. September 1910 um 15 Uhr statt. „Die Enthüllungsfeier glich dem Denkstein: einfach, würdig und schön“, schrieb die „Rhein- und Wied-Zeitung“. Ne b e n L i e d e rn , vo rge t r a ge n vo m E r p e l e r Männergesangverein, wurden auch Reden von Bürgermeister und Landrat zu Gehör gebracht, die mit „brausenden Hochrufen“ bedacht wurden. Ein dreifaches Hoch auf Graf Zeppelin, „den großen Geist und Erfinder“ beendete die offizielle Veranstaltung, bevor man im Erpeler Winzerverein weiterfeierte.

er Geehrte benötigte im August 1909 noch zwei Anläufe, bevor er mit dem Zeppelin sein Ziel Köln endlich ereichte. Nach dem Scheitern des ersten Versuches im Sturm an der Erpeler Ley musste die zweite Fahrt wegen eines zerbrochenen Propellers gleich nach dem Start in Frankfurt aufgegeben werden. Am 5. August 1909 erfolgte der dritte Versuch, der das Luftschiff diesmal sicher nach Köln brachte. Nur konnte die beigeisterte Menge am Boden die Fahrt nicht verfolgen – das ganze Rheintal lag in dichtem Nebel.

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musikalisch!

Feelin`groovy Die „Simon & Garfunkel Revival Band“ spielt auf Einladung des RHEINLÄNDER und der „Rhein-Westerwald-News“ am 8. Oktober im Unkeler Center-Forum. eit knapp dreißig Jahren befasst sich der eben den vielen Hits wie „The Sound of Erfurter Musiker Michael Frank mit dem Silence, Homeward Bound, El Condor Liedmaterial von Paul Simon, kreative Pasa, Mrs. Robinson, Scarborough Fair, Cecilia, Kraft des beliebtesten und erfolgreichsten Duos I am a Rock, The Boxer, Bridge Over Troubled der Musikgeschichte, Water” von Simon „Simon and Garand Garfunkel spiefunkel“. Initialzünlen die Erfurter auch dung zum Kopieren die bekannten Soloder Songs war das St ü cke vo n A rt WiedervereiniG a rf u n ke l ( B r i g h t g u n g s ko n z e rt vo n E ye s ) u n d Pa u l Paul Simon und Art Simon (Graceland, Garfunkel im New 5 0 Ways to L e ave Yorker Central Park your Lover, You can 1981. Das Duo spielcall me Al). Der te dort zum ersten RHEINLÄNDER freut Mal seit 1970 wieder sich auf einen wune i n ge m e i n s a m e s dervollen Abend mit Konzert. „Wir verv i e l e n b e ka n n te n suchten jeden AkPo p - M e l o d i e n d e r kord und jede Melo60er und 70er Jahre. arten für das d i e l i n i e vo n d e n Konzert gibt S ch a l l p l a t te n h e r Simon and Garfunkel Revival Band: es für 18 Euro ab auszuhören“, erklärt von „Mrs. Robinson” bis „The Sound of Silence” s o fo rt i m Vo rte i l Michael Frank, wie Center Asbach und e r s i ch d i e S o n g s Unkel, bei MediMax Asbach und Unkel, im erarbeitet hat. Mobau Rottbitze und im Heimatladen, Unkel. eute bildet er mit seinen Musikern die gefragteste Cover-Band des bekanntesten Telefonische Bestellung: 02224-7796512. Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Einlass im CenterDuos 60er Jahre. Viele begeisterte Zuschauerstimmen sprechen davon, dass die Revival-Band Forum Unkel, direkt am Vorteil-Center, ist ab zuweilen besser klingt als das Original. Manche 19 Uhr. | WR sagen, so hätten „Simon and Garfunkel“ eigentlich spielen sollen.

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sportlich!

Laufbegeisterung auf der Höhe

Foto: privat

Zum fünften Mal startet am 25. September der Rheinhöhenlauf in Vettelschoß.

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olfgang Gemein, selbst begeisterter Sportler und Langstreckenläufer entschied vor einigen Jahren bei der Teilnahme an einer schlecht organisierten Laufveranstaltung: „Das kann man d o ch v i e l b e s s e r m a ch e n ! “ Zusammen mit Freund und Laufpartner Dr. Dieter Altmann, ärztlicher Direktor am Linzer Franziskus-Krankenhaus, hob er die Idee eines selbst organisierten Laufes im Heimatort Vettelschoß aus der Taufe. Mit einem hohen Q u a l i t ä t s a n s p r u ch begann man die Planung und erfuhr im Ort Unterstützung von allen Seiten. Ob Sportverein, Sponsoren, öffentliche Stellen oder freiwillige Helfer, die Begeisterung in Vettelschoß, den Rheinhöhenlauf, so hatte man ihn genannt, auszurichten, übertraf bei weitem die Erwartungen der Initiatoren. „Ich bin immer noch erstaunt, begeistert und gerührt über die Hilfe, die wir vor Ort

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erfahren“, zeigt sich Wolfgang Gemein auch im fünften Jahr überwältigt. Der IT-Systemberater plant akribisch die Organisation des Laufes und legt Wert darauf, dass keine Siegprämien oder Honorare für Stars bezahlt werden. Der Rheinhöhenlauf soll den Charakter eines Volkslaufes behalten. Denn, so nennt der 49-Jährige als ein Motiv der

Dabeisein ist alles Veranstaltung: „Wir wollen alle Bevölkerungs- und Altersgruppen an den Sport heranführen.“ So finden neben dem a n s p r u ch s vo l l e n H a l b m a r a thonlauf über 21,1 Kilometer bei 350 Höhenmetern auch ein Halbmarathon als Staffellauf zu dritt, Schülerläufe über 880 u n d 13 2 0 M e te r u n d e i n Walking- bzw. Nordic-WalkingWettbewerb über 10,5 Kilometer statt. Bei allen Läufen gilt zunächst das olympische

Motto: „Dabei sein ist alles“. Bei den Schülerläufen werden deshalb keine Zeiten gemessen und keine Sieger geehrt. Lediglich eine Prämie für die Verbesserung des Halbmarathon-Streckenrekords ist ausgelobt. Wenn sich auch für dieses Ziel einige kenianische Läufer anmelden, so kommen die meisten Teilnehmer doch aus der Region. Dreiviertel der Läufer reisen aus NordrheinWestfalen und Rheinland-Pfalz an, darunter 50 Vettelschoßer. Begonnen hat man 2006 mit 600 Läufern, für dieses Mal erwarten die Veranstalter 1350 Freizeitsportler. „Das ist die höchstmögliche Teilnehmerzahl, damit wir unsere eigenen Q u a l i t ä t s a n s p r ü ch e a n d i e Organisation halten können“, sagt Wolfgang Gemein, der bei Planung und Durchführung des Rheinhöhenlaufs von 150 f r e i w i l l i ge n H e l fe rn u n te r stützt wird. Zu den Veranstaltungen rund um den Volkslauf gehören auch Informationsvorträge an Schulen zu den Themen Laufen, Gesundheit und Ernährung gemäß der Idee, nicht nur einen sportlichen Wettlauf durchzuführen, sondern auch das Gesundheitsbewusstsein zu stärken, ganz im Sinne von Mitinitiator Dr. Dieter Altmann. So geht denn auch der ge s a m te E r l ö s d e s R h e i n höhenlaufs an den Förderverein des Franziskus-Krankenhauses. Es wurden bereits medizinische Geräte für das Linzer Hospital angeschafft, deren Kauf sonst nicht möglich gewesen wäre.


i e St r e cke vo n Ve t te l s ch o ß ü b e r Ka l e n b o rn z u m A s b e rg i m E r p e l e r Kirchspielwald und zurück, die ganzjährig ausgeschildert ist, wird zu jeder Jahreszeit von Läufern und Walkern rege benutzt, ebenso von vielen Vereinen für deren Trainingsstunden.

Foto: privat

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Die Initiatoren: Dr. Dieter Altmann und Wolfgang Gemein „Die Laufbegeisterung in Vettelschoß, auch bei Nichtorganisierten, hat enorm zugenommen“, freut sich Wolfgang Gemein, „es gibt inzwischen eine überdurchschnittlich hohe Zahl von Läufern auf der Linzer Höhe. Und Nichtläufer treffen sich vermehrt zum Nordic Walking“. | WR

RHEINHÖHENLAUF Termin: Samstag, 25. September 2010, Start um 13 Uhr auf dem Gelände von BirkenstockOrt hopädie, weitere Veranstaltungen an Sporthalle und Sportzentrum nahe Grundschule. www.rheinhoehenlauf.de


künstlerisch!

Foto: Frank Homann

von Peter Köster

Wo sich das „Tor zum Siebengebirge“ Die Idee zu der Stahl-Skulptur am Ittenbacher Kreisel entstand im Atelier „Meerkatze“ in Königswinter. Errichtet 2006, ist sie heute so etwas wie das neue Wahrzeichen der Bergregion.

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ine Künstler-Troika steht für die Stahlskulptur „Das Tor zum Siebengebirge“. W ä h r e n d Ku rt Vo l ke rt u n d Wo l f ga n g Sahlmann, beide vom Atelier „Meerkatze“ in Königswinter, als „Ideengeber“ und Zeichner der Skizzen auftraten, s e t z te d e r E i to rfe r Metallbauer Rainer Sieben diese in die Praxis um. as Ergebnis erleben seit nunmehr vier Jahren tagtäglich die Verkehrsteilnehmer in Ittenbach am Kreisel an der Auf- und Abfahrt zur A3. Dort werden sie schon von weitem mit einem außergewöhnlichen Kunstobjekt konfron-

tiert. Es zeigt eine Stahlinstallation, die aus insgesamt sieben Bögen besteht. Das Objekt mit seinen unregelmäßig ineinander gestellten Bögen steht als Symbol für die herausragenden Erhebungen des Siebengebirges. Das manifestiert sich auch in der unterschiedlichen Höhenanordnung der B ö ge n . S o m i s st d e r kleinste Bogen drei Meter, während der Größte – er steht für den Ölberg – es immerhin auf fünf Meter bringt. Dazu kommt die Spannweite von 9,23 Meter. ückblende: Im Herbst 2004 hatte sich die Gruppe „Kultur der Lokalen Agenda 21“

Künstlerische Visitenkarte

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in Königswinter mit dem Themenschwerp u n k t „ Ku n st a u f a ö f fe n t l i ch e n He g imatma Plätzen“ auseinand e rge s e t z t . E i n e r d i e s e r O rte , d i e dafür in Frage kommen sollte, war der Kreisel in Ittenbach. Was fehlte, war eine künstlerische Visitenkarte. Diese sollte in Form einer Ausschreibung abgegeben werden, an der sich insgesamt neun Künstler beteiligten. Es galt, e i n Ku n st we r k z u schaffen, das sowohl den Bezug zu K ö n i g s w i n te r u n d der Region darstellt, als auch gleichzeitig d i e I n f r a st r u k t u r der Stadt verbessern h a l f . Au s d i e s e m Wettbewerb gingen s ch l i e ß l i ch Ku rt Vo l ke rt u n d Wo l f gang Sahlmann als Sieger hervor. Ihre Entwürfe überzeugten die Jury. Rainer S i e b e n , d e r s i ch e b e n fa l l s b ewa r b , ging zunächst leer aus, erhielt dann aber über Umwege den Auftrag, die Skulptur zu fertigen. Und diese - so erinnert sich Kurt Volkert - war am Anfang nicht ganz unumstritten. „Die Leute taten sich schwer. Sie konnten mit dem Ding, wie sie es nannten, nicht viel anfangen“. Hinzu kamen die Kosten. Es galt zahlungswillige Initiatoren zu finden, die bereit waren, dieses Projekt zu finanzieren. Die Künstler selbst verzichteten sogar auf ihr Honorar. Alles nur, um das Projekt aufgrund fehlender Gelder nicht unnötig zu gefährden. Innerhalb von zwei Jahren konnte das „Tor zum Siebengebirge“, das seit dem letzten Jahr abends beleuchtet ist, schließlich realisiert werden. Seither ist diese Skulptur so etwas wie das neue Markenzeichen der Königswinterer Bergregion. zi

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genießen!

Kunst und

Kulinarisches Dagmar Unkel-Rein möchte ihr Münchner Erfolgsrezept in Rheinbrohl fortschreiben.

von Peter Köster

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ra ge: Was haben die Kunst und Wein gemeinsam? Noch eine Frage: Was verbindet Rheinbrohl mit München? Die Lösung für beides findet man in Rheinbrohl – genauer, im dortigen Weinhaus und Restaurant „Em Wingert“ in der Mozartstraße 1. ährend der dargebotene Wein unter anderem ein Erzeugnis umliegender Weinberge ist, so hat die a u s ge ste l l te Ku n st e i n e n e r h e b l i ch l ä n ge r e n We g zurückgelegt. Absender ist die Isarmetropole, wo die Inhaberin des Rheinbrohler Restaurants eine Galerie betrieb. I n z w i s ch e n b e f i n d e t sich diese in Kraiburg am Inn. Kunstobjekte von dort ziehen sich gewissermaßen wie ein „roter Faden“ durch das gesamte Lokal, einschließlich Weinkeller. as zumindest in hiesigen Breiten bis dato noch ein wenig ungewöhnlich erscheint, praktiziert die geborene Rheinbrohlerin in ihrer Wahlheimat Kraiburg am Inn mit nicht geringem Erfolg. „Kunst und Wein schließen sich nicht aus.“ Das Motto, das

Dagmar Unkel-Rein im Weinkeller des ehemaligen Weingutes

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s i e f ü r M ü n ch e n / K r a i b u rg gewählt hat, „Kunst und Wein vom Mittelrhein“, will Dagmar Un ke l - Re i n n u n a u ch i n Rheinbrohl umsetzen. Hier heißt es abgewandelt: „Kunst & Kulinarisches“.

Familienweine ie Vo ra u s s e t z u n ge n dafür sind vorhanden. Immerhin handelt es sich bei dem Rheinbrohler Betrieb als ehemaliges Weingut um ein Traditionshaus, das bereits s e i t d e m 16 . J a h r h u n d e rt besteht. Davon zeugt nicht zuletzt das Prunkstück des Hauses, der Weinkeller. Ein Schauplatz zum Verweilen und

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Staunen. Vor allem das Weinangebot ist eine Augenweide. S e l b st n o ch s o ve r w ö h n te Weinfreunde werden zufried e n ge ste l l t . „ Un s e r Vo rte i l ge ge n ü b e r a n d e r e n We i n häusern liegt darin, dass wir aus einer Palette von Weinen schöpfen dürfe n , d i e m e i n Va te r We rn e r Un ke l v i e l e Jahre mit Hilfe seiner Familie geerntet, gekeltert und veredelt hat. Zu diesen Schätzen kommen Weine von befreundeten Winzern, die ihre Gewächse zum Teil aus We i n b e rge n m e i n e s Va te r s gewinnen“, beschreibt Dagmar Unkel-Rein das Erfolgsrezept. Daneben komplettieren französische Reben von Erzeugern zwischen Bordeaux und SaintEmilion das Sortiment.


Küchenchefin Jaqueline Wagner

Flaschen abgefüllt wurde, seinen Reifeprozess durchlief. Natürlich darf als Höhepunkt eine zünftige Weinprobe nicht fehlen. Zur Auswahl stehen bis zu sechs unterschiedliche Sorten. ritte Säule – sozusagen das „Filetstück“ – des Hauses ist die Küche. Diese richtet sich „sowohl an die Gourmets als auch an ganz normale Gäste“. Für die Zufriedenstellung beider Gruppen verantwortlich ist mit Jaqueline Wagner eine junge Küchenchefin aus Neustadt/Wied, die gemeinsam mit ihrer Chefin, Dagmar Unkel-Rein, ein altes Weinlokal in eine Erlebnisgastronomie verwandeln möchte.

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er Besuch des Weinkellers ist nicht nur für Liebhaber edler Tropfen geradezu ein Muss. Wer immer schon mal wissen wollte, wie eigentlich Wein erzeugt wird, der hat hier die Möglichkeit, diesen Prozess nachzuerleben. Wenn man nicht wüsste, dass die Produktion seit langem ruht – die letzte Abfüllung erfolgte laut Dagmar Unkel-Rein 1997 – so müsste man den Eindruck gewinnen, dass hier nach wie vor sehr aktiv Kellerarbeit praktiziert wird. Hier lässt sich Weingeschichte hautnah erleben. Dazu tragen nicht zuletzt die alten Gerätschaften und Winzerwerkzeuge bei, die dem Gewölbe einen musealen Anstrich geben. Zu sehen sind unter anderem eine Filteranlage, Korkmaschine, Traubenkelter, nicht zu vergessen die großen Fässer, wo der Wein, bevor er auf

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„EM WINGERT“ WEINHAUS & RESTAURANT Dagmar Unkel-Rein Kunst & Kulinarisches Mozartstraße 1, 56598 Rheinbrohl www.em-wingert.de Tel. 02635-1650 Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 14 bis 23 Uhr Sonntag 11 bis 22 Uhr


ausgewählt!sch!

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Veranstaltungen im

Samstag, 4. September 11 bis 14 Uhr Linz | Marktplatz vor dem Rathaus 3. Siebengebirgsausfahrt des Porsche 924-944 Club Deutschland Auch in diesem Jahr macht der Porsche Club auf seiner Siebengebirgsrundfahrt Station in Linz. Erwartet werden Modelle aus den 70er und 80er Jahren, darunter viele liebevoll gepflegte Raritäten. Info: willi.geppert@t-online.de

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Sonntag, 5. September Linz | Stadthalle Autorenlesung: Eifel-Krimi-Autor Jacques Berndorf präsentiert seinen neuen Bestseller „Die Nürburg-Papiere“ Info-Tel: 02644-2526

Donnerstag, 9. September Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Autorenlesung: Eva Karnofsky liest aus ihrem Krimi „Bogotá-Blues“, dazu wird ein guter Tropfen Wein gereicht Eintritt frei! Info-Tel: 02224-7796512

Rosa-Li Sauer, die Heldin des Romans, sucht in Kolumbien entführte deutsche Entwicklungshelfer und gerät dabei unter Killer, Guerilleros und Paramilitärs. Ein spannender und gradliniger ActionKrimi mit einer Portion Humor.

Samstag, 11. September 14 bis 18 Uhr Königswinter | Siebengebirgsmuseum (Start) Historische Wanderung Heisterbach: Das Tal der Zisterziensermönche Ab dem Siebengebirgsmuseum ca. einstündige Wanderung zum Kloster Heisterbach; Besichtigung der Anlage und der Zehntscheune; Rückweg durch das Mühlental nach Oberdollendorf Kostenbeitrag: 5 Euro Info-Tel: 02223-3703 Sonntag, 12. September 11 bis 18 Uhr Asbach-Limbach | Grundschule Döppekochenfest mit HobbykünstlerAusstellung Info-Tel: 02683-6213


19 Uhr

19.30 Uhr

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Montag, 13. September Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Vortrag: Gesundheitsberater Johannes Kritten spricht zum Thema: Fitness, Wohlbefinden und Lebensqualität bis ins hohe Alter – wie geht das?“ Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel Eintritt frei! Info-Tel.: 02224-7796512 Dienstag, 14 September Bad Honnef | Buchhandlung Werber, Hauptstr. 40 Autorenlesung: Ines Knoblauch liest aus ihrem Roman „Der Duftmacher“ über den legendären Parfümeur Johann Maria Farina, der das Eau de Cologne erfand und Köln zur Welthauptstadt der Düfte machte Eintritt: 6 Euro Info-Tel: 02224-2601

Freitag, 17. September Bad Honnef | Kursaal „Benefits for Kids – Kölsche Tön für die Kinder der Welt“ - Gala der aktion weltkinderhilfe Mitwirkende: „Dä Blötschkopp“ (Marc Metzger), „Unkeler Ratsherren“, „Dat kölsche Rattepack“ (Swing vom Rhing) und die „Feedback Dancing Band“. Höhepunkt des Abends: Auftritt der legendären „Bläck Fööss“. Moderation: Thomas Heyer (WDR). Eintritt: 50Euro zzgl. Verzehr und Getränke. Der Erlös fließt vollständig in die Projektarbeit der aktion weltkinderhilfe. Sämtliche Kosten des Abends werden durch den engagierten Einsatz der zahlreichen Sponsoren gedeckt. Info-Tel: 02224-918444

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Gynäkologische Praxis in Bad Honnef Gerne möchte ich Sie in meiner Privatpraxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe als Patientin willkommen heißen. Fragen Sie nach Ihrem Wunschtermin.

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Samstag, 18 September 10 bis 13 Uhr Arienheller | RömerWelt (Start), Rheinbrohler Ley (Ziel) Unterwegs auf dem Rheinsteig, geführte Wanderung Teilnehmerbeitrag: 5 Euro Info-Tel: 02635-7225

DIANA JUNG Weyermannallee 11 53604 Bad Honnef Telefon 0 22 24 - 9 60 15 50

11 Uhr

11.30 bis 14.30 Uhr

19.30 Uhr,

Sonntag, 19. September Bad Honnef | Touristinformation, Rathausplatz 2-4 Parkführung des KVV Bad Honnef „Kurpark bis zum Reitersdorfer Park: Früchte des Herbstes“ Holunder, Hasel, reife Kornelkirschen sowie Mispel und Magnolie sind zu entdecken Führung: Rudi Kühlem, Dauer ca. 1,5 Stunden Beitrag: 2 Euro Info-Tel: 02224-986516 Treffpunkt Bahnhof Rhöndorf, Abfahrt 10.23 Uhr Wanderung von Kalenborn nach Bad Honnef des KVV- Kur-und-VerkehrsVerein Bad Honnef e.V. auf breiten Waldwegen Bitte Wasser und Snack mitbringen Beitrag: 3 Euro Info-Tel: Jutta Oberbillig 02224-961841 Montag, 20. November Königswinter-Oberdollendorf | Bungertshof, Heisterbacher Str. 149 Vortrag: Was machte Alexander von Humboldt eigentlich so weltberühmt? von Dipl.-Geograf Uwe Schwarz, Königswinter-Oberdollendorf Eintritt frei Info-Tel: 02223-912623

Mittwoch, 22. September 16 bis 18 Uhr Königswinter, Steigenberger Grandhotel Petersberg, Foyer Führung durch die Ausstellung: Der Petersberg - Vom Ringwall zum Grandhotel mit anschließendem Rundgang über das Petersberg-Plateau Kostenbeitrag: 5 Euro Info-Tel: 02223-3703


Ausstellung mit Landschaftsbildern Königswinter. In den letzten Jahren hat ein Ort im Siebengebirge Wolfgang Hunecke immer wieder fasziniert: der Stenzelberg. Dieser aufgelassene Steinbruch oberhalb des Klosters Heisterbach hat eine besondere Ausstrahlung: Naturereignis und Menschenhand haben dort über Jahrtausende gestaltend gewirkt. Aus der Serie der Gemälde, die von diesem Ort inspiriert sind, zeigt der Künstler Wolfgang Hunecke eine Auswahl am 18. und 19. September 2010, jeweils von 14 bis 19 Uhr in seinem ehemaligen Elternh a u s , N i e d e r d o l l e n d o rf , L o n ge n b u rge r Straße 58.

19 Uhr

Ganztägig

19.30 Uhr

Freitag, 24. September Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Vortrag von Gaby Limberger-Klein und Michael Klein: „Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein“ Bonner Studenten und Burschenschaften im 19. Jahrhundert Eintritt frei!, Info-Tel: 02224-7796512

WEINHAUS & RESTAURANT Unkel am Rhein

Tatort und Tatzeit Samstag, 23. Oktober 2010 Beginn: 19:30 Uhr Einlass ab 18:45 Uhr

Krimimenü Preis: 69,00 t p. P. • incl. Theater-Vorstellung • incl. 4 Gang Menü • incl. Aperitif näheres unter www.traubeunkel.de www.krimilokal-lokalkrimi.de Dienstag Ruhetag Familie Lanz Telefon (0 22 24) 33 15 · Fax (0 22 24) 7 33 62 Lühlingsgasse 5 · 53572 Unkel

www.traubeunkel.de

Sonntag, 26. September Bad Hönningen, Innenstadt/Marktplatz Traditioneller Bauernmarkt, verkaufsoffener Sonntag Donnerstag, 30. September Bad Honnef | Buchhandlung Werber, Hauptstr. 40 Autorenlesung: Wolfgang Kaes stellt seinen Köln-Krimi „Bitter Lemon“ vor Eintritt: 6 Euro Info-Tel: 02224-2601

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11. Unkeler Dreisprung Wandern für alle am 26. September

Unkel. Am letzten Septembersonntag lässt sich wieder der beliebte Volkswandertag rund um Unkel, Stuxhof, Haanhof, Bruchhausen, Auge Gottes, Kasbachtal und Erpeler Ley genießen. Drei verschieden lange Strecken (8,5 km, 17 km und 22,5 km) haben die Ausrichter, Touristik & Gewerbe Unkel e.V. und Bürgerverein Unkel e.V., eingerichtet, zu denen ab 9 Uhr gestartet werden kann. Weitere Infos: www.unkel-touristik.de oder 02224-902822

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im Abonnement Sie möchten kein Heft mehr verpassen? Per Post erhalten Sie monatlich pünktlich und bequem die neueste Ausgabe. Sie zahlen lediglich die Versandkosten von 19,50 Euro für ein Jahr (12 Ausgaben). Ältere Ausgaben erhalten Sie – wenn noch vorrätig – im RHEINLÄNDER-Heimatladen, Pützgasse 2, 53572 Unkel. Bestellen Sie Ihr Abonnement unter Tel: 02224-7796512

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Immo-News Schreckgespenst Arbeitslosigkeit Was sollten Immobilienkäufer beachten, wenn ihr Job unsicher ist und was passiert bei Arbeitslosigkeit mit dem Baukredit? Viele Verbraucher sind derzeit hin und her gerissen: Einerseits träumen sie vom Eigenheim und würden gerne die niedrigen Zinsen von unter 3,6 Prozent (effektiv) für ihre Finanzierung nutzen. Andererseits haben sie Angst, ihren Job zu verlieren. Denn immer mehr Beschäftigte sind befristet angestellt, und die Wirtschaftskrise hat gezeigt, wie schnell und unvorhersehbar ein Abschwung kommen kann. Wer eine Baufinanzierung anstrebt, sollte möglichst viel Eigenkapital mitbringen. Am besten mindestens 20 Prozent der Kaufsumme. Denn je mehr Eigenmittel einfließen, umso geringer ist die monatliche Tilgungsrate und umso schneller sind die vier Wände abbezahlt. Beim Abschluss der Finanzierung sollten sie darauf achten, dass sie während der Vertragslaufzeit unentgeltlich die Tilgungshöhe ändern können. Dies bieten die meisten Kreditgeber mittlerweile an. Auch sollte der Kreditnehmer ein Augenmerk darauf haben, keinen Vertrag abzuschließen, der dem Kreditgeber bei Arbeitslosigkeit eine außerordentliche Kündi-

gung einräumt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann mit seiner Baufinanzierung eine zusätzliche Kreditausfallversicherung abschließen. Wer tatsächlich arbeitslos wird und sein Eigenheim nicht mehr abbezahlen kann, sollte das Gespräch mit seiner Bank suchen. Viele räumen für einige Monate eine Tilgungsaussetzung ein, sofern der Kreditnehmer darlegen kann, dass seine Arbeitslosigkeit nur vorübergehend ist. Man sollte keinesfalls in Panik verfallen. Niemand muss deshalb sofort aus seinem Eigenheim ausziehen, denn im Gegensatz zu Konsumentenkrediten hat die Bank bei einer Baufinanzierung die Immobilie als Sicherheit. Auch Vater Staat greift Häuslebauern in finanzieller Not unter die Arme. Für Mieter gibt es das Wohngeld, für Immobilienbesitzer einen sogenannten Lastenausgleich, der kein Kredit ist, der irgendwann zurückgezahlt werden muss, sondern eine Förderung bei Härtefällen.


literarisch!

Das Siebengebirge vor Augen – Südamerika im Blick In Aegidienb e r g - O r s c h e i d lebt und arbeitet Journalistin, Autorin, Literaturkritikerin und Lateina m e r i k a Kennerin Eva Karnofsky.

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uf den Schreibtischen in ihrem Arbeitszimmer im beschaulichen Orscheid türmen sich Bücher und Manusk r i p te vo n a rge n t i n i s ch e n Autoren. Argentinien ist im 200. Jahr seiner Unabhängigkeit Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Eva Karnofsky ist gefragte Rezensentin argentinischer Literatur und hat noch eine Reihe von Literaturkritiken für D e u t s ch l a n d f u n k , WDR, Deutschlandradio Kultur und Süddeutsche Zeitung bis zum Buchmessestart im Oktober abzugeben. Selbst ist sie dort zu Gast bei Diskussionen und Buchvorstellungen- so auch für das von ihr kürzlich herausgegebene Buch „Reise nach Argentinien – Kulturkomp a s s f ü r s H a n d ge p ä ck “ . Kein Reiseführer, sondern eine literarische Reise mit Texten argentinischer und deutscher Autoren. Am südamerikanischen Kontinent fasziniert die Publizistin vor allem „die lebendige Literatur und die lebensfrohe Einbindung der Musik ins tägliche Leben“.

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Eva Karnofsky mit Hündin „Häschen” in ihrem Garten hre Liebe zu lateinamerikanischen Autoren und Lebenswelten entdeckte Eva Karnofsky 1982 in Berlin beim Kulturfestival „Horizonte“, das Literatur aus Südamerika, die gerade in Deutschland populär wurde, zum Thema hatte. Der Kolumbianer Gabriel García

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Literarische Reise Márquez erhielt im gleichen Jahr den Literaturnobelpreis für sein Buch „Hundert Jahre Einsamkeit“ und es erschien der Roman „Das Geisterhaus“ der Chilenin Isabel Allende. va Ka rnofsky, promovierte Politologin, arbei-

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te t n a ch d e m St u d i u m z u nächst am Institut für Europäische Politik, im Pressestab d e s Ve rte i d i g u n g s m i n i ste riums und der Wochenzeitung „Vorwärts”, bevor sie sich 1986 entschied, als freie Autorin nur noch über und aus Lateinamerika zu berichten. Von ihren Reisen in Mexiko, Ku b a , Ko l u m b i e n , Pe r u , C h i l e u n d A rge n t i n i e n schrieb sie nun als Journalistin unter anderem für das M a ga z i n d e r Fra n k f u rte r Allgemeinen Zeitung und die Hörfunkprogramme der ARD. Sie leitete die LateinamerikaP r o g ra m m e d e r D e u t s ch e n Welle und war seit 1993 in B u e n o s A i r e s S ü d a m e r i ka -


Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung. Für ihre Reportage: „Fandango für die Gewalt – Der Drogenkrieg in Medellín“ über Killer der kolumbianischen Kokain-Mafia erhielt sie 1991 den Journalistenpreis Entwicklungspolitik und den Internationalen Publizistik-Preis der Stadt Klagenfurt. Ebenfalls mit dem Journalistenpreis Entwicklungspolitik ausgezeichnet wurde sie 1999 für den Artikel „Die Verdammten von El Rodeo. Wer in Venezuela im Knast landet, hat Glück, wenn er ihn lebend verlässt“. Seit 1994 arbeitet sie auch als Buchautorin. Es erschienen seitdem das Lesebuch: „Städte Lateinamerikas. Sechzehn Städtebilder“, die Romane „Besenkammer mit Bett. Das Schicksal eine illegalen Hausangestellten“ und „Die Straße der Tugenden. Eine kubanische Familienchronik“. Im Frühjahr 2010 veröffentlichte sie ihren ersten Kriminalroman: „Bogotá Blues“. Ein spannender und exzellent recherchierter Action-Krimi über eine Journalistin, die in Kolumbien auf der Suche nach entführten Entwicklungshelfern unter Kokain-Killer, Guerilleros und paramilitärische Einheiten gerät. „In einem Krimi kann man auf spannende Art gesellschaftlich-politisch-soziale Hintergründe vermitteln“, begründet die Südamerika-Expertin ihre Genrewahl. eit 2003 ist die Eva Karnofsky wieder zurück in Deutschland, wo sie sich in Orscheid niedergelassen hat. Sie suchte gezielt eine neue Bleibe in Aegidienberg, seitdem ihr der Ort hinter dem Siebengebirge durch einen Besuch bekannt war. „Es ist einfach schön hier“, freut sie sich, „nicht nur durch das Siebengebirgspanorama, sondern auch wegen der guten Nachbarschaft und des Zusammenhalts innerhalb der Orscheider Gemeinde.“ Mit ihrer argentinischen Hündin „Häschen“ – „wegen der langen Ohren“, kann sie unmittelbar hinter ihrem Haus in den Wäldern u n d Fe l d e rn st r e i fe n u n d kurz z w i s ch e n der Bearbeitung der hohen Stapel auf ihrem Schreibtisch durchatmen.

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LESUNG E va Ka rn o fs k y l i e st a m D o n n e r sta g , 9 . September um 19 Uhr im Unkeler Heimatladen, Pützgasse 2, aus Ihrem Krimi: „Bogotá Blues“. Der Eintritt ist frei. Info: 022247796512.


Foto: JK

unternehmen!

von Martina Kefer Als Josef Kratz junior 1975 die Sonne ins Haus holte, ging für die Firma JK mit Hauptsitz in Windhagen auch wirtschaftlich die Sonne auf. Unter dem Namen „JK-Soltron“ entwickelte und baute das Familienunternehmen die ersten Sonnenbänke. Betrat damit Neuland. Mit Einführung der Marke Ergoline 1987 setzte JK neue Maßstäbe und stieg mit ihr zum weltweiten Marktführer bei Bräunungsgeräten auf. Bis heute. ngefangen hat alles 1927 als Josef K r a t z s e n i o r i n Tr o i s d o rf e i n e n Schreiner- und Stellmacherbetrieb gründete. Nach dem Generationenwechsel 1969, die Söhne Walter und Josef K r a t z ü b e rn a h m e n d a s Management, wurde aus dem Ursprungsunternehmen zunächst ein Produktionsbetrieb für Saunen, bis die Brüder wenige Jahre später ins Geschäft mit Solarien einstiegen. Inhaber der heutigen JKFirmengruppe ist Walter Kratz, Geschäftsführer der JK-Holding GmbH sein Schwiegersohn Hermann Nanninga.

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o gut wie alles hat sich in dem Familienbetrieb seit den Anfängen verändert: Der Standort Windhagen verkehrsgünstig direkt an der A3 gelegen, die Unternehmensstruktur als Gruppe mit sieben eigenständigen Firmen, heiße Technik verpackt in coolem Design, Export in 50 Länder… mit dem Traditionshandwerk Stellmacherei – dem Bau von Rädern, Wagen und anderen landwirtschaftlichen Geräten aus Holz – hat all das nichts mehr zu tun. n f r i s ch e n , f r e ch e n Fa r b e n , s p a c i ge n Formen, aber auch in klassischem Weiß

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Sonnenengel

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Collagen- und Elastin zu stimulieren strahlen die Sonnenbänke im JK(Photo Rejuvenation). So sollen Infocenter um die Wette. Und locken Gl Fältchen reduziert, die Haut sichtmich an. Nicht dass ich noch nie obal Playe bar gestraf f t und das gesamte ein Sonnenstudio von innen geseH a u t b i l d ve r b e s s e rt we r d e n . hen hätte, aber eben sehr selten au s d e r H ei mat Kombiniert wird dies mit einer in und das letzte Mal liegt auch schon die Standfläche integrierten VibraZeit zurück. In den Genuss von tionsplatte, die anhand einer patenAroma- und Aqua-Fresh-Funktion tierten Wippfunktion den menschlibin ich jedenfalls noch nicht gekomchen Gang simuliert: Muskeltraining, men. Wird heute aber serienmäßig angeboKalorienverbrauch und Straffung des Bindeten, so dass Sonnenbanknutzer die High-Techgewebes inklusive. Ein Schönheitsprogramm Geräte wohlduftend statt schweißmüffelnd verfür Sportmuffel. Gebräunt, gestrafft, verjüngt. l a s s e n . Fr e i e M u s i k wa h l b e i 3 D - K l a n g , Das wär’s doch. Ich sehe Temperaturwahl, verbessermich schon, derart verschönt ter Liegekomfort – in den – abrupt werden meine Tagvergangenen Jahren hat sich träume unterbrochen, JKeiniges getan. Vertriebschef Dieter Roggenuf der Suche nach ganz dorf erscheint zu unserem Besonderem stoße ich Te rm i n . L e i ch t ge b r ä u n t , a u f d e n S o n n e n e n ge l vo n natürlich. Vom Träumen aber Ergoline (Slogan: „Sonnen weit entfernt. ohne Reue“), ein sensorgeein Credo: „Sonnensteuertes Programm, das nur gegner vergessen imso viel UV abgibt, wie die mer ein bisschen, dass ohne Haut an diesem Tag vertragen Sonne gar kein Leben mögkann. Gemessen wird an der lich wäre.“ Leise Töne vergliStirn und an der hellsten ch e n m i t d e n s ch we r e n Stelle des Körpers. SonnenGeschützen, die diese gegen brand ausgeschlossen und die künstliche Sonne auffahmaximale, individuelle Bräuren: Wer auf die Sonnenbank ne versprochen. Der Schauge h t , e r h ö h t s e i n H a u t spieler Heiner Lauterbach Dieter Rog gendorf, JK-Vertriebschef krebsrisiko drastisch und jedenfalls „vertraut“ werbeläuft Gefahr süchtig nach w i r ks a m d a r a u f . I n d e r gebräunter Haut zu werden (Tanorexie). Region bieten die Suncenter Studios in Bad nd die Sonnengegner stoßen auf offene Honnef und Aegidienberg sowie Super Sun & Ohren. Auch in Deutschland, wo die Mehr in Königswinter die „himmlische“ Bräune moderne Sonnenbank von dem Stuttgarter an. iel versprechend hört sich auch der neue Friedrich Wolff erfunden wurde. Startete das Beauty Angel von Ergoline an. Ein sichtSolarium von hier seinen Siegeszug um die bares Rotlicht, so die Produktinformation, wird Welt, verbietet das „Gesetz zum Schutz vor nichtgenutzt, um den Körper zur Bildung von ionisierender Strahlung“ seit August 2009

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Foto: JK

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Kindern und Jugendl i ch e n u n te r 18 Jahren den Besuch von Solarien. „Auch vor dem Gesetz waren weniger als fünf Prozent Sonnenbanknutzer unter 18 J a h r e a l t “ , b e to n t Ro g ge n d o rf . D a s s d i e s e a l s Ku n d e n wegfallen, sei wirts ch a f t l i ch z u ve r kraften. Schwer zu k ä mp fe n h a t d i e Branche allerdings mit der durch die rechtliche Regelung a u s ge l ö ste n a l l ge meinen Verunsicherung der Verbraucher. Wenn Minderjährige von Staats wegen vor Sonnenbänken geschützt werden, müssen wohl auch Erwachsene mit negativen gesundheitlichen Folgen durch deren Nutzung rechnen, so die gängige Schlussfolgerung. Zumal aktuell

Foto: JK

unternehmen!

beim Bundesumweltministerium die „Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen künstlicher ultravioletter Strahlung“ auf der Tagesordnung steht. Bräunen ist zum Politikum geworden.

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ir haben keine Lobby“, weiß Roggendorf. Zu lange hat die Solarienbranche die Gegner gewähren lassen. Roggendorf: „Die Umsatzzahlen stimmten ja.“ Nicht erst seit der Weltwirtschaftskrise rächt sich die Passivität: Seit Jahren schon gehen die Umsätze zurück, Jobs werden abgebaut. Die Medien und die Politik haben überwiegend die Meinung der Sonnenbank-Gegner übernommen.

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licht kann Krankheiten wie Osteoporose, Hypertonie, Diabetes, Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Depression sowie Darm-, Prostataund Brustkrebs vorbeugen“, so der Bostoner P r o fe s s o r M i ch a e l Holick, einer der Entdecker des Vitamin-DH o rm o n s , i n s e i n e m Buch „Schützendes Sonnenlicht“. Ebenfalls Verfechter dieser Denkrichtung: Professor Jörg Spitz, nachzulesen in seinem Werk „Vitamin D – Das Sonnenhormon für unsere Gesundheit und der Schlüssel zur Prävention“. ine Chance, den großen Imageschatten wied e r z u ve rt r e i b e n s i e h t Ro g ge n d o rf aber auch in einem juristischen Rahmen m i t e i n h e i t l i ch e n R i ch t l i n i e n : „ E i n e vernünftige Verordn u n g k ö n n te u n s sogar helfen, wenn sie die Nutzung von Solarien vo r s ch r e i b t , d i e ke i n höheres Sonnenbrandrisiko haben als die Natursonne.“ Produziert werden seit Juli 2007 nur noch solche modernen Solarien, sogenannte „0,3-Watt-Geräte“. In Sonnenstudios aber sind noch viele ältere Modelle in Betrieb. Würden diese entsprechend umgerüstet, so Roggendorf, stünde die ganze Branche in einem besseren Licht da. Und der Sonnenengel käme voll zum Einsatz.

Schattenseiten

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Frische, freche Farben im JK-Info-Center etzt geht es darum, das ramponierte Image wieder ins rechte Licht zu rücken. Medizinisch argumentiert wird mit Vitamin D, einem Hormon das der Körper mit Hilfe von UVStrahlen in den oberen Hautschichten bildet. „Eine regelmäßige Dosis Sonnen- oder Kunst-

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Kampf gegen Feuer und Hochwasser von Andrea Rönz, Stadtarchivarin

Übung im Rosengarten um 1900

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is zum Ende des 19. Jahrhunderts war in L i n z f ü r d i e B r a n d b e k ä mp f u n g e i n e Pf lichtfeuerwehr zuständig, der – mit wenigen Ausnahmen – jeder männliche Bewohner der Stadt angehören musste. Bereits seit dem Spätmittelalter war es all-

gemein üblich, dass bei der Aufnahme in die Bürgerschaft einer Stadt jeder Bürger einen ledernen Feuereimer zum Transport von Löschwa s s e r a n s ch a f fe n m u s ste . Organisation und Hierarchie des Feuerlöschwesens wurden bis 1803 durch kurfürstliche Brandordnungen geregelt, die Oberaufsicht hatten sechs städtische Brandmeister, die jährlich gewählt wurden: jeweils einer aus dem Rat und den Achtern und vier aus den Zünften. ach dem Übergang an das Fürstentum Nassau-Usingen 1803 bzw. an Preußen 1815 gab es wiederholte Neuordnungen der Pflichtfeuerwehr, die dennoch ineffektiv blieb. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich dann die Idee freiwilliger Löschcorps, meist zunächst als Turnerwehren aus den Reihen der Turnvereine. So auch in Linz, wo Bürgermeister Julius Lerner, der Gründungs- und Ehren-

Foto: Freiwillige Feuerwehr Linz

Floriansjünger

Das Linzer Löschfahrzeug LF 25 um 1950

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Der Rheinländer · September 2010

Foto: Stadtarchiv Linz

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Linz gründete sich vor 125 Jahren. Das Jubiläum wird im September mit Veranstaltungen und einer Festschrift gefeiert.

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mitglied des Linzer Turnvereins von 1882 war, die Anregung zur Bildung einer freiwilligen Feuerwehr gab. nde Februar 1885 lud Lerner mittels einer Anzeige in der „Linzer Volkszeitung“ alle an der Gründung einer freiwilligen Feuerwehr interessierten Bürger in den Rathaussaal ein, wo sie sich in die Vereinsliste eintragen konnten. Wenige Wochen später wurde auf einer e r ste n G e n e r a lve r s a m m l u n g d e r Vo r st a n d gewählt und die Statuten verabschiedet. Am 1. September 1885 unterzeichneten Bürgermeister Lerner, Brandmeister Wilhelm Theberath und die übrigen Vorst a n d s m i t gl i e d e r A l b e rt Strohe, Bernhard Kaufmann, Gustav Wihl und S eve r i n S ch o o p d i e Satzung der neuformierten Wehr – dieser Tag gilt seitdem als offizielles Gründungsdatum der Freiwilligen Feuerwehr Linz.

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FESTPROGRAMM Anlässlich ihres Jubiläums hat die Linzer Feuerwehr für die Öffentlichkeit ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm vorbereitet: 16. bis 22. September Ausstellung zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Linz in der Stadthalle, täglich geöffnet von 11 bis 17 Uhr; Eintritt frei Freitag, 24. September ab 19 Uhr: 50er-Jahre-Mottoparty in der Stadthalle Eintritt ab 18 Jahre; Eintritt 9 Euro, Kostüm erwünscht KVV: Sparkasse, Volksbank, TouristInfo, Fleischerei Berg Samstag, 25. September ab 10 Uhr: Fahrzeugschau auf dem Linzer Marktplatz 17 Uhr: Heilige Messe in der Marienkirche Linz 18 U h r : K r a n z n i e d e r l e g u n g vo r d e m Ehrenmal 22 Uhr: Großer Zapfenstreich vor dem Linzer Rathaus unter Mitwirkung der Feuerwehrkapelle Leubsdorf, des Spielmannszugs TV Eiche Bad Honnef und den Feuerwehren Linz und Ockenfels

50 Jahre

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engagiert! n ihrer bislang 125-jährigen Geschichte musste die Linzer Wehr zur Bekämpfung zahlreicher Großbrände ausrücken, wie am Halborn 1954, auf dem Gelände der Firmen Molti und Niedax 1965 bzw. 1970, in der Ne u st r a ß e 19 7 9 u n d 2 0 0 9 o d e r a u f B u rg Ockenfels 2003. In Erinnerung geblieben sind auch die Flutkatastrophe am Hummelsberg und der Flugzeugabsturz am Roniger Hof. Längster Einsatz in der Geschichte der Wehr war das Januarhochwasser 1995 mit einem Höchststand von 10,55 Metern in Linz und 462 Einzeleinsätzen innerhalb von 14 Tagen.

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FESTSCHRIFT Z u r G e s ch i ch te d e r L i n z e r Fe u e r we h r erscheint am 15. September eine umfangreiche Festschrift: Geschichte der Freiwilligen Fe u e r we h r L i n z a m R h e i n 18 8 5 - 2 010 zum Preis von 12,50 Euro, erhältlich bei: Stadtsparkasse Neuwied; Geschäf tsstelle Linz, Mittelstraße 22; VR-Bank Neuwied-Linz, Geschäf tsstelle Linz, Markt 2; Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft Linz am Rhein mbH, Rat haus; Stadtarchiv, Linz, Klosterstr. 13; Buch- und Papierhaus Cafitz, Linz, Am Markt 4; die bücherstube, Linz, Buttermarkt 7 sowie während der Ausstellung in der Stadthalle.

Linzer Wehrmänner um 1900

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Foto. Freiwillige Feuerwehr Linz

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