zu
Aalschokker Aranka und die Aalkönige
n el i n ür nk w e n f r f ua n d geKar t & Gaal B v on vi m Re
Si
en :
Marienaltar Linz
Friedhelm Ost, Sprecher des Aalkönig-Komitees vor der Insel Grafenwerth, Bad Honnef Kürbisfest Unkel
Leder Wenzel Vettelschoß
Laientheater in der Region
Pater Haw Leutesdorf
Editorial
Liebe RHEINLÄNDER… im Oktober empfehlen wir… …vor allem den Besuch des m 22. Oktober kommt Konzertes der „Simon & GarTa u s e n d s a s s a B e rn d funkel Revival Band”am 8. Knopp ebenfalls zu uns in den Oktober im Unkeler CenterHeimatladen. In Rheinbrohl Forum. Wer die Musik der 60er geboren, in Bad Hönningen Jahre mag, sollte aufgewachsen, in diesen Abend nicht L i n z z u r S ch u l e Bunter Mix ve r p a s s e n . E i n e gegangen, ist er ein wundervolle Band echtes Kind unseko p i e rt ge ko n n t rer Region. r m a ch t M u s i k ( vo n hinreißende Melodien. Karten Klassik über Rock bis gibt es beim RHEINLÄNDER. benfalls ein musikalizum Karnevalsschlager), ist scher Leckerbissen wird Radio- und Fernsehmoderator der Auftritt von Stephanie Tro(RPR 1, DSF, Schmuckkanal), s ch e i t a m 2 9 . O k to b e r i m hat Kolumnen für die BILDHeimatladen sein. Die MultiZeitung geschrieben und stellt Instrumentalistin begeisterte am Freitag, 22. Oktober sein schon einmal ihr Publikum in Unkel. i n e e rf r i s ch e n d e M i s ch u n g aus vielen Musikstilen der Welt mixt die Bad Honnefer Musikerin zu einer unwiderstehlichen Darbietung zusammen.
A
E
E
E
Bernd Knopp
IJ
erstes Buch vor, erschienen im Berliner N i c o l a i -Ve r l a g : „Knopps Doktorspiele”. Eine irrwitzige Tour de force durch das Leben eines Hypochonders. b e n fa l l s e mp fe h l e n möchten wir das Werkstattfest am 30. Oktober in der S ch m i e d e S ch o o p a u f d e m H a a n h o f b e i B r u ch h a u s e n . Ne b e n We i n ve r ko st u n ge n kann man auch Werke der Weltliteratur, von professionellen Sprechern vorgetragen, genießen (siehe Seite 52). Und nicht zuletzt laden wir Sie mit ein, am 9. Oktober den 70. Geburtstag von John Lennon (*9.10.1940) zu feiern. Die Party dazu richtet Tom Busley aus (Ort: Im Nommental 12, Linz). Gleichzeitig wird der Linzer Musiker seine neue CD vorstellen.
E
inhaltlich! A59
Rauschendorf Vinxel
D a s
Oelinghoven Oberpleis Oberdollendorf Berghausen Thomasberg Niederdollendorf Heisterbacherrott
Bonn
Königswinter
Königswinter
Buchholz
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Liebe RHEINLÄNDER… im Oktober empfehlen wir…
Eudenbach
Ittenbach
Asbach Rhöndorf
Aegidienberg
VG Asbach
Bad Honnef
Windhagen
Bad Honnef
VG Unkel
Rheinbreitbach Bruchhausen
Neustadt
Unkel Erpel Remagen
KasbachOhlenberg Ockenfels
Linz Sinzig
VG Waldbreitbach
St. Katharinen
Roßbach Breitscheid
VG Linz
Dattenberg Leubsdorf
Ahr
Hausen
Bad Hönningen Rhein
kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Nachrichten aus der Region
A3
Vettelschoß
Waldbreitbach Niederbreitbach
VG Bad Hönningen B42
H e i m a t m a g a z i n
Wied
Titel! Die Rettung der Aranka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Der Lebenszyklus der Aale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 1 Die letzte Fischerfamilie und die ersten Aalkönige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 2 Das Aalkönigsfest von Bad Honnef . . . . . . . . . .1 6 künstlerisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 Der Linzer Marienaltar
Datzeroth
Rheinbrohl
dram atisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Was für ein Theater!
Hammerstein
untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 Leben in Leder
Leutesdorf Andernach
Neuwied
original! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 De Aap jemaat
. IMPRESSUM Gründungsjahr 2008 Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG Linz VG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach Erscheinungsweise: monatlich
Grafisches Konzept und Satz: Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de
Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten)
Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18
Auflage: 15.000
Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats
V ERLAG D ER R HEINLÄNDER Inh. Sandra Peukert Pützgasse 2 · 53572 Unkel Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12 info@rheinlaender-magazin.de www.rheinlaender-magazin.de
Druckunterlagen an: info@rheinlaender-magazin.de Reprofähige Text- und ungerasterte Bildvorlagen EPS-, TIFF-, PDF-Dateien
Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.) Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland, Peter Köster, Bernhard Niemann, Hannelore Prangenberg
Seite 4
Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland (falls nicht anders angebeben)
Der Rheinländer · Oktober 2010
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bildund Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angaben im Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmen keine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.
inhaltlich! Aalschokker Aranka und die Aalkönige Seite 8 tradition ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30 Parade der Kürbisse kabarettistisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33 Jürgen Becker: „Ja, was glauben Sie denn?“ literarisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 Knopp ist krank
Was für ein Theater! Seite 22
tierisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Im grünen Gehege persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38 Vier Fragen an Jürgen Grünwald engagiert! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40 Kampf gegen König Alkohol genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 Fisch auf den Tisch musikalisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44 Simon & Garfunkel als Neuauflage in Unkel gastlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 Des Wanderers Raststätte – Haus Christel in Bad Hönningen ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48 Veranstaltungen im Oktober
Parade der Kürbisse Seite 30
Im grünen Gehege Seite 36
Kampf gegen König Alkohol Seite 40
literarisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50 Großtante Hortenses Zwetschgenbowle untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54 Ganz Feuer und Flamme untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Literatur und Wein in der Schmiede
DesWanderers Gaststätte Seite 46
Literatur und Wein in der Schmiede Seite 56 Der Rheinländer · Oktober 2010
Seite 5
kurz & knapp! Der aktuelle RHEINLÄNDER-Rechtstipp:
Warum Seminare für Betriebsräte so wichtig sind In diesem Jahr haben sich erneut tausende von Arbeitnehmern zum Betriebsrat wählen lassen. Die Betriebsratsmitglieder haben eine wichtige verfassungsrechtliche Aufgabe im Kräftespiel zwischen Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der G e s a m t b e l e g s ch a f t . H i e r b e i m ü s s e n d i e Betriebsräte, die selten über eine juristische Au s b i l d u n g ve rf ü ge n , m i t ko mp l i z i e rte n Gesetzestexten arbeiten und es wird von ihnen erwartet, dass sie zum Beispiel bei Zustimmungsverfahren zu Kündigungen, Betriebsänderungen oder Versetzungen keine Fehler machen. Deshalb sind die Schulungen für die Betriebsratsmitglieder enorm wichtig, um ihnen die nötigen Kenntnisse und damit die erforderliche Sicherheit zu vermitteln. Auch für den einzelnen Arbeitnehmer ist es vorteilhaft, wenn ein Betriebsrat gut ausgebildet ist und damit die betriebsverfassungsrechtlichen Mitbestimmungsverfahren zum Schutz auch des einzelnen Arbeitnehmers fehlerfrei wahrnimmt. Aber nicht zuletzt auch der Arbeitgeber, der die Seminare zu finanzieren hat, pro-
fitiert von einem gut geschulten Betriebsrat. Zum einen lernt der Betriebsrat auch die ihm vom Gesetzgeber auferlegten Grenzen kennen und zum anderen können Fehler des Betriebsra te s i m M i t b e st i m m u n g s ve rfa h r e n d a z u führen, dass zum Beispiel eine Kündigung vor dem Arbeitsgericht als unwirksam verworfen wird, was Nachzahlungen des Arbeitgebers im fünfstelligen Bereich zur Folge haben kann. Folglich sollte ein weitsichtiger Arbeitgeber in Schulungen seiner Betriebsräte investieren, zumal diese Seminare bei geeigneten Räumlichkeiten auch als kostengünstige In-HouseSeminare angeboten werden. Peter Haltenhof Rechtsanwalt Fachanwalt für Arbeitsrecht Betriebsratsschulungen
Ausbalanciert und dynamisch Kalenborn. Restaurantchef Jo Nattermann hatte im Frühjahr Künstler und Grafiker aufgerufen, das Etikett für seinen Sommerwein 2010 zu gestalten. Zeichnerin Cesa Wendt aus Ittenbach erhielt den Zuschlag und schuf die kühn geschwungene Vorlage. Ein Grafitst r i ch d e u te t d a s E r d i ge d e s We i n bergsbodens an, ein pinkfarbener Punkt
wiederholt die Farbe des Verschlusses. Die Künstlerin beschreibt ihr Werk als ausbalanciert, dynamisch und standhaft – wie der Grauburgunder selbst.
Musikhaus OMMERICH Haus der Gitarren Franfurter Str. 23 53572 Unkel Tel./Fax 02224-5697
www.gitarrenhommerich.de
kurz & knapp! Ein Haus der Zeit Rheinbrohl. Das Bestattungshaus S i n ke h a t i n n e u ge st a l te te n Räumen an der Hauptstr. 106 auch einen Ort geschaf fen, an dem Angehörige Abschied von ihrem Verstorbenen nehmen können. Blickfang dieses würdevoll und in warmer Atmosphäre eingerichteten Verabschiedungsraumes ist ein Altar, der um 1900 in Linz angefertigt wurde. Bis zu einem Dutzend Personen können sich dort in aller Ruhe und zeitlich unbegrenzt aufhalten. Sie werden dabei von Rolf Sinke begleitet, der den Raum gerne „Haus der Zeit“
nennt. In Anklang an die Zeit, die man sich hier zur Erinnerung nehmen kann, und an die besondere Z e i t , d i e z w i s ch e n To d u n d Beisetzung liegt.
Film ab! Asbach. Bis in die 1950er Jahre hatte jedes noch so kleine Städtchen sein eigenes Kino, auch in der RHEINLÄNDER-Region. Seit vielen Jahrzehnten existiert hier jedoch kein Lichtspielhaus mehr. Das ändert sich jetzt: CINE 5 – ein Kinocenter mit gleich fünf Sälen für insgesamt 650 Zuschauer eröffnet im Oktober 2010 auf dem Gelände des Asbacher Vorteil Centers. Errichtet wurde die Anlage von Dr. Jürgen Mertens (Vorteil-Center) sowie Architekt Matthias Hansske aus Kassel, der u.a. die Kinozentren in Hachenburg, Limburg und Bad Kreuznach realisierte. Die Planer installierten digitale Projektionstechnik in allen Sälen, davon drei mit der neusten 3D-Technologie, sämtliche verfügbaren Tonsysteme, riesige Leinwände und komfortable Sitzreihen. Betrieben wird das Kinocenter von Wilma und Uli Hüsch. Gemeinsam mit Karin Leicher setzen sie bereits seit Jahren mit dem Cinexx großes Kino in Hachenburg um. Ebenso leiten sie mit der Wied-Scala in Neitersen einen anspruchsvollen Filmszene-Treff. So ist zu erwarten, dass das Programm in den fünf Sälen breit gefächert sein wird. Es wird Familien-Kino, Komödien, Programm-Kino und natürlich Mainstream-Kino mit regelm ä ß i ge n P r ev i ews ge b e n . K i n o t a ge , Fa m i l i e n t a r i fe u n d d e r Kinderfilmclub, sowie die Besuche von Schauspielern sollen zum Inhalt des CINE5 werden. Tickets erhält man nicht nur am Kino direkt sondern auch an Abholautomaten in Asbach, Rottbitze und Unkel oder per Online-Kartenreservierung. www.cine-five.de
Titel!
Die Rettung der „Aranka“ Nach Aufgabe der Bad Honnefer Aalfischerei wurde der letzte Aalschokker von Enthusiasten übernommen und restauriert. von Christopher Wirtgen
Die "Aranka" erhielt ihren Namen nach dem Roman "Aranka, die Geschichte eines Aals" von Günther Haselbusch
Seite 8
Der Rheinländer · Oktober 2010
D
er Aalfang hat an deutschen Flüssen eine Renovierung mit Unterstützung durch die NRWlange Tradition. Gerade der Rhein war Stiftung in einer Oberwinterer Werft stand immer ein fischreiches Gewässer. Und als damit nichts mehr im Wege. nach dem 1. Weltkrieg der Fang des beliebten evor die Bad Honnefer jedoch ihre Aranka Rheinsalms zum Erliegen kam, haben sich die im Frühjahr 1994 in ihrer Ruhestätte im B e r u fs f i s ch e r z w i s ch e n B a d H o n n e f u n d Altrheinarm wieder begrüßen konnten, brachte Emmerich auf den Fang des wohlschmeckenden die Weihnachtszeit 1993 neue Probleme bei der und daher gut bezahlten Aals verlegt. Aus den Niederlanden kam der besonders fangfähige Aalschokke r r h e i n a u f w ä rt s , die Flotte wuchs im A b s ch n i t t vo n B a d Honnef bis Emmerich a u f ü b e r h u n d e rt Schiffe an. n te r diesen vielen Schokkern: Die „Aranka“. Ein halbes Jahrhundert ging der Honnefer Steuermann Willi Jansen auf ihr Nacht für Nacht auf Beutefang. Mit Hilfe der 78 Quadratmeter großen Fangnetze konnte das einmastige Boot aus dem Jahre 1917 dem Aalschokker vor Grafenwerth in den 1930er Jahren Rhein jahrzehntelang v i e l e To n n e n Fi s ch Sanierung mit sich. Willi Berg, der sich nach entreißen – neben Aalen auch Lachs, Maifisch dem Kauf des Schiffes um die Instandsetzung und Stör. Doch im Laufe der Zeit blieben die der Aranka kümmerte, erinnert sich an den Transporträume des Schiffes, die bis zu drei Zustand nach dem Hochwasser zum JahresTonnen Ladung aufnehmen können, immer leewechsel 1994/1995: „Der Schiffsbauch war noch rer. Schweren Herzens entschloss sich der Bad nicht zu, das schmutzige Wasser konnte ungeHonnefer Fischereimeister Ende der 1980er hindert eindringen, so dass es nach dem Jahre zum Verkauf seines Aalfangbootes, da der Hochwasser aussah wie auf einem SchlachtErtrag den Rheinfischer nicht länger ernähren feld.” Nach stundenlankonnte. ger Arbeit konnte das elmut Kloss aus Segelboot schließlich Bad Honnef konnte sich mit dem vo n d e n S ch l a m m massen befreit werden und die SanierungsGedanken, dass das Aalfangboot nach Holland verkauf t werden sollte, nicht anfreunden: arbeiten abgeschlossen werden. er Heimat hafen bereitete der Rück„Schon seit meiner Kindheit kenne ich dieses kehrerin einen würdigen Empfang. Der Schiff. Wie oft haben wir am Rhein gespielt. Bad Honnefer Kloss kümmert sich auch heute Dieses Stück Stadthistorie muss erhalten bleinoch mit bemerkenswertem Einsatz um seine ben“, sagte er sich. Der Geschäftsmann regte in „Kinderliebe“. So konnte auf seine Initiative der Zusammenarbeit mit dem Kur- und Verkehrs„Aranka Förderverein e.V.“ gegründet werden, verein Bad Honnef eine Spendenaktion an, die dem Bad Honnef beispielsweise die jährlichen d e n E r we r b d e r A ra n ka e rm ö gl i ch te . Feierlichkeiten zur Krönung des Aalkönigs auf Gleichzeitig wurde das Schiff als bewegliches dem Aalschokker verdankt. Die laufenden D e n k m a l a n e r ka n n t . E i n e r vo l l st ä n d i ge n Foto: privat
B
U
H
Bewegliches Denkmal
D
Der Rheinländer · Oktober 2010
Seite 9
Foto: Peter Wirth
Titel!
Kosten für die Instandhaltung des Schiffes trägt Helmut Kloss jedoch überwiegend aus seiner eigenen Kasse. Vor einiger Zeit übergab er seine „Aranka“ in die liebevolle Pflege und Wartung von Friedhelm Berg, der damit als würdiger Nachfolger das Werk seines Vaters Willi Berg fortführt. aut Friedhelm Ost, Sprecher des AalkönigKomitees, wird der Aalschokker weiterhin renoviert und man soll bald mit einer kleinen
L
Gruppe, so zu einer Weinprobe, das Schiffsinnere betreten können. n d s ch l e n d e rt m a n h e u te ü b e r d i e Inselbrücke, die Bad Honnef mit der vorgelagerten Insel Grafenwerth verbindet, ist die „Aranka“ nicht zu übersehen. Als Wahrzeichen wird die Aranka auch in den kommenden Jahren das romantische Bild der Stadt bereichern und auf zahlreichen Fotos an ihren Einsatz auf dem Rheinstrom erinnern.
U
Titel! Der Lebenszyklus der Aale Der Aal – lat. anguilla anguilla – ist ein Süßwasserfisch, er lebt hauptsächlich in Flüssen und wandert nur zum Laichen ins Meer ab. Seine Laichplätze liegen in der Sargasso-See (zwischen den Bermudas und den westindischen Inseln). Von März bis April halten sich die winzigen, glashellen Larven an ihrem Geburtsort auf. Vom Golfstrom erfasst, treibt die Aalbrut dann quer über den Atlantik 6000 km weit an die Küsten Europas und Nordafrikas. Diese Reise dauert etwa drei Jahre. Vor ihrer Ankunft an den Küsten wandeln sie sich in Glasaale um und erscheinen an der spanischen und irischen Küste von Oktober bis D e z e m b e r, a n d e r No r d s e e k ü ste u n d i m Kattegat von Februar bis März. Dann beginnt der Aufstieg in die Flüsse. Tagsüber halten sie sich meist im Schlamm oder im Wurzelwerk verborgen, in der Dämmerung werden sie aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Nach vier bis zehn Jahren im Süßwasser verwandeln sie sich in sogenannte Silberaale, dabei wird die Haut
auf dem Rücken dunkel und der Bauch silberglänzend. Langsam beginnt nun auch die Entwicklung der Geschlechtsorgane, und die Aale bereiten sich für die große Wanderung zurück zu ihrem Geburtsort (Laichplatz) vor. Die Wanderung aus dem Süßwasser stromab findet in der Zeit von August bis Oktober während der Nacht statt. Es ist noch nicht endgültig geklärt, wie die Fische ihre Laichgründe in der Sargasso-See wieder erreichen. Der Aal gehört zur Klasse der Knochenfische und ist leicht an seinem schlangenförmigen Körper zu erkennen. Während die männlichen Tiere nur 30 bis 60 cm lang werden, können die weiblichen Tiere bis zu einem Meter und darüber wachsen und bis zu sechs Kilogramm schwer werden. | CW
Sargasso-See und zurück
Titel!
von Christopher Wirtgen
Die letzte Fischerfamilie und die ersten Aalkönige Ein Besuch bei Annemie ten Haaf aus der Familie der letzten Bad Honnefer Aalfischer.
E
Aale und Fische aus i ge n t l i ch i st d e r dem Strom zu holen. erste Aalkönig von Unsere Pacht reichte Bad Honnef mein von der Rolandsmühle Vater Paul Jansen“, so (Rheinbreitbach) bis begrüßt mich Annez u m Ro m m e r s b a ch mie ten Haaf an der und zwar bis StromTür ihres Hauses in mitte auf der rechten der Steinstraße in Bad Rheinseite“, so AnneHonnef. m i e te n H a a f . D i e nnemie te n Fischerfamilie, deren H a a f s e r v i e rt Herkunft sich bis 1760 Te e m i t R u m , d a z u urkundlich zurückverselbstgebackenen folgen lässt, stammte Kuchen. An den Zimursprünglich aus Worm e r w ä n d e n h ä n ge n r i n ge n , vo n wo s i e G e m ä l d e u n d Fo to s auch am Mittelrhein vom Rhein, von Schifauf Fischfang gingen. fe n u n d Fi s ch e rn , dazwischen hölzerne i e f i s ch r e i ch Ne t z f l i ck we r k z e u ge , der Rhein daPaul Jansen flickt sein Netz die sogenannten „Namals wa r, u n te r deln“ aus Holunderstreicht die Tatsache, holz, wie sie mir erdass es in den 1930er klärt. Jahren zwischen Kobnnemie ten Haaf, l e n z u n d D ü s s e l d o rf ge b o r e n e J a n we i t ü b e r h u n d e rt s e n , ge h ö rt d e r l e t z te n G e n e r a t i o n j e n e r Aalschokker gab. Bis zu Beginn der 50er Jahre Rheinfischer an, deren Familie sich 1934 in Bad konnte gut gefangen und verkauft werden. Doch Honnef niederließ. „Mein Vater, Paul Jansen, durch die zunehmende Industrialisierung wurpachtete als frischgebackener Fischermeister den die Fangquoten immer geringer. Das große auf einer Länge von drei Kilometern das Recht, Fischsterben und die Sandoz-Katastrophe von 1986 haben der Rheinfischerei einen äußerst harten Schlag versetzt. ie Arbeit auf dem Rhein war immer hart und mühsam. Im Mast der Aranka hängt heute noch das letzte von meinem Bruder h a n d ge k n ü p f te S ch o k ke rn e t z . D i e s e ü b e r dreißig Meter langen Netze waren damals maschinell nicht herzustellen. Mein Vater und mein Bruder strickten sie per Hand in den langen Wintern. Dabei half die ganze Familie mit. Nur durch viel Fleiß u n d K ö n n e n wa r e s ü b e r h a u p t m ö gl i ch , von der Fischerei zu leben“, sagt Annemie Winterruhe für die Aalschokker ten Haaf. Fotos: privat
A
A
Harte und mühsame Arbeit
„D
Seite 12
Der Rheinländer · Oktober 2010
W
berhaupt geht es ihr um die richtige Darstellung der damaligen Arbeit: „Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich irgendwo lese, dass mein Vater nachts zum Fischen rausfuhr oder gar segelte.“ Denn ein Aalschokker ist mangels Motors kaum bewegungsfähig. Vielmehr lag der Schokker tagsüber in Ruhestellung vor Anker und wurde bei Dämmerung per Winde, der sogenannten „Spillbremse“, in Fangstellung in die Strömung gebracht. Am nächsten Morgen musste der Fischer, der die Nacht auf dem Schiff verbrachte, den Schokker wieder in die Ruhestellung b r i n ge n u n d d i e Fa h rr i n n e r ä u m e n . Um
Ü
Willi Jansen mit großem Fang Frostschäden zu vermeiden, zogen die Jansens die „Aranka“ im Winter ans Ufer. Die Fangsaison reichte vom frühen Frühjahr bis in die Herbstmonate und die Fangflotte hatte sich seit 1945 auf drei Schokker erhöht, nachdem Willi Jansen unversehrt aus dem Krieg heimkehrte und den Vater unterstützte. tolz zeigt mir Annemie ten Haaf die „Medaille für Rettung aus Gefahr“, die ihrem Vater Paul Jansen 1924 verliehen wurde, weil er vier Menschen vor dem Ertrinken gerettet hatte. Als Paul Jansen 1966 starb, verdankten ihm mehr als zwanzig Menschen ihr Leben. hr Bruder Willi Jansen, der erst gemeinsam mit seinem Vater und später alleine die Fischereitradition der Familie fortführte, hatte besonders unter dem massiven Fischsterben der
S I
Titel! 60er Jahre zu leiden. Paul und Willi Jansen auf dem Rhein Nur durch den zusätzlichen Betrieb einer Aalräucherei konnte er überleben. Die Fi s ch e m u s ste e r allerdings aus Irland, S ka n d i n av i e n u n d Kanada importieren. Erst Anfang der 80er Jahre erzielte Willi Jansen mit der „Aranka“ wieder Erträge, die zwar nicht z u r D e ck u n g d e s Lebensunterhalts reichten, aber doch immerhin den Arbeitsaufwand rentab e l we r d e n l i e ß e n . 2003 verstarb Willi Jansen und damit der letzte schild. Auf dem steht: Aalschokkerfischer am Unteren Mittelrhein. „ Pa u l J a n s e n , Fi uf dem Tisch liegen aufgeschlagene scherobermeister Familienalben. Annemie ten Haaf blättert 1891-1966“. Und als in der von ihr verfassten „Familienchronik“ und ich fast am Gartentor blickt nachdenklich aus dem Fenster. Dann bin, ruft sie mir sieht sie mich an und sagt: „Wissen Sie, ich habe l a ch e n d h i n te r h e r : „ … u n d d e r z we i te mich über die Einladung zum Aalkönigsfest sehr gefreut und ich finde es toll, wie viel Aalkönig ist eigentSinnvolles dadurch getan wird. Ich möchte nur, l i ch m e i n B r u d e r dass all dies hier nicht in Vergessenheit gerät Willi gewesen!“ und dass die Dinge richtig dargestellt werden. Dabei will ich gerne helfen.“ Als ich mich von Ihr verabschiede sehe ich erst, dass Sie Ihre Annemie ten Haaf Terrasse geschmückt hat – mit einem großen Figeb. Jansen schernetz und einem alten Anker mit Messing-
A
IJ
Seite 14
Der Rheinländer · Oktober 2010
Der Rheinl盲nder 路 Oktober 2010
Seite 15
Titel! von Christopher Wirtgen Fotos: Frank Homann
Das Aalkönigsfest von Bad Honnef Wenn am 22. Oktober 2010 der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes und frühere Bundesminister, Dr. Rudolf Seiters, in Bad Honnef zum Aalkönig gekrönt wird, dann ist das bereits die 8. Krönungszeremonie im ehrwürdigen Kurhaus der Stadt.
J
edes Jahr zeichnet das Aalk ö n i g ko m i te e r u n d u m Staatssekretär a. D. Friedhelm Ost eine Person des Öffentlichen Lebens für besondere Verdienste aus. Vor Rudi I. nahmen schon Rosi Mittermaier, Hans Dietr i ch G e n s ch e r, Pe e r Ste i n brück, Friedrich Merz, Lothar Späth, Konrad Beikircher und Wolfgang Clement die Insignien der Macht entgegen. iese Thronfolge kann sich sehen lassen und hat das Bad Honnefer Aalkönigsfest auch über die Grenzen des Rheinlandes hinaus bekannt gemacht, was sich auch in der illusteren Gästeliste widerspiegelt. och wie kam es eigentlich zu dieser außergew ö h n l i ch e n B a d H o n n e fe r Institution? Im März 2003 traf
D
D
Seite 16
Der Rheinländer · Oktober 2010
Fr i e d h e l m O st m i t e i n i ge n H o n n e fe r G e s ch ä f t s l e u te n zusammen, „ich komme gerade
Große Fangtradition aus Wersen bei Osnabrück, dort bin ich zum Krautkönig ernannt worden“. Unter den
Geschäftsleuten befand sich auch der Mitbegründer des Honnefer HIT-Marktes, Helmut Kloss. Dieser hatte zuvor den letzten Aalschokker „ A ra n ka “ ge ka u f t u n d restaurieren lassen, um i h n d a n a ch d e r St a d t a l s Wahrzeichen zur Verfügung zu stellen.
an fand noch am gleichen Abend heraus, dass Bad Honnef auf eine lange Aalfangtradition zurückblicken kann und dass zum Ende einer jeden Fangsaison ein Aalkönig gefeiert wurde. Ganz schnell waren sich Ost und Kloss einig, diese alte Tradition wieder aufleben z u l a s s e n , m i t e i n e r i m a ge t r ä ch t i ge n Veranstaltung für den Ort. Eine Idee war geboren und kurze Zeit später das Aalkönigkomitee gegründet. Zu den Mitbegründern gehörten die engagierten Honnefer Bürger Michael Holmer Gerdes, Günther Raths, Fabian Ost, Heinz Warneke und der in diesem Jahr unerwartet verstorbene Politik-Journalist Klaus Wirtgen. on Anfang an diente die Aalkönigszeremonie im Kurhaus nicht nur der Unterhaltung, sondern vor allem einem guten Zweck. Die Erlöse der jährlichen Krönungsfeste kommen Honnefer Vereinen und Institutionen z u g u te , d i e s i ch f ü r J u ge n d f ö r d e rn d e Maßnahmen einsetzen. Bis heute konnte das Komitee weit über 100 000 Euro für diese Zwecke zur Verfügung stellen und es hat sich vorgenommen, auch in diesem Jahr an diese Tradition anknüpfen. ür die Aalkönigzeremonie im nächsten Jahr (30. September 2011) hat Friedhelm Ost bereits einen hochrangigen europäischen Staatsmann als neuen Aalkönig angekündigt.
M
V
F
Das Aalkönigkomitee
AALKÖNIGSFEST Karten für das Aalkönigsfest gibt es bei Frau Grasina Tautz, Seminaris Kongresspark, Hauptstr. 22, 53604 Bad Honnef, Tel. 02224/ 189 471, tautz@seminaris.de. Der Preis pro Karte beträgt 110 Euro. Dafür wird einiges geboten: ein königliches Fest-Menu, erlesene Getränke, ein attraktives Show- und Musikprogramm und die Krönungszeremonie mit royalen Reden.
künstlerisch!
Der Linzer Marienaltar von Andrea Rönz, Stadtarchivarin
ie Kirchen der Stadt Linz beherbergen mit dem Marienaltar und dem Gnadenstuhl zwei bedeutende spätgotische Altäre. Beide wurden ursprünglich für die 1462 geweihte und 1818 abgebroche-
D Seite 18
Der Rheinländer · Oktober 2010
ne Ratskapelle auf dem Marktplatz gestiftet. Nach deren Abriss kam der Marienalter in die Martinskirche und diente dort mit Unterbrechungen bis 1953 als Hochaltar. Seit 1967 ist das Triptychon Hauptaltar der
Linzer Marienkirche. Nach einer umfassenden Restaurierung vor einigen Jahren erstrahlt er heute wieder in leuchtenden Farben. as Programm des Retabels ist nicht eindeutig, da es weder die Bildfolge eines
D
IJ
Der Rheinl盲nder 路 Oktober 2010
Seite 19
künstlerisch!
r
De
heinlän R r
de n
Kunst bei uns zi
ls Stif ter des Marienaltars gilt allgemein der Auftraggeber des Gnadenstuhls, Propst Tilmann Joel von Linz. Wilfried Podlech stellte dies jedoch nach der Restaurierung des Altars aus mehreren Gründen in Zweifel: Die Stifterfigur auf dem Marienaltar zeigt im Gegensatz zu der auf dem Gnadenstuhl einen jüngeren Mann. Da beide Werke jedoch nahezu zeitgleich entstanden sind, kann es sich somit nicht um ein und dieselbe Person handeln, zumal es ungewöhnlich
A
Da
s
Marienlebensaltars noch die eines Altars der Sieben Freuden Mariä genau trifft, weshalb es allgemein als Marienaltar bezeichnet wird. Geöffnet zeigt das Triptychon auf dem linken Innenf lügel eine Verkündigungsszene. Auf der Mitteltafel werden oben die Geburt Christi und die Anbetung der Heiligen Drei Könige und unten die Darbringung im Tempel sowie Maria und Christus nach der Auferstehung dargestellt. Der rechte Innenflügel zeigt unten die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten und darüber eine trinitarische Marienkrönung. Auf den Außenf lügeln erscheinen links eine zweite Verkündigung und rechts die Kreuzigung mit Maria und Johannes. Maler des M a r i e n altars wie auch des Gnadenstuhls ist der sogenannte Meister der Lyversberg-Passion, der um 1460 in Köln auftrat. Die beiden Linzer Altäre sind die ersten großen Werke dieses Künstlers und in der langen kölnischen Maltradition verwurzelt.
He
imatma
ga
Ruysch, ein Sohn seiner Schwester Lucia, der Stifter des Marienaltars ist. Johannes Ruysch diente ebenso wie sein Onkel und sein älterer Bruder Jakob als kurkölnischer Kanzler und wird in den Quellen als Rektor der Linzer Pfarrkirche genannt. Marienaltar und Gnadenstuhl wären somit als Familienstif tung zweier bedeutender Söhne der Stadt Linz zu sehen.
Kölnische Maltradition erscheint, dass ein Stifter zwei große Altarwerke gleichzeitig in Auftrag gibt. Gestützt wird diese Vermutung dadurch, dass zwar beide Werke das von Tillmann Joel verwendete Rosenwappen zeigen, jedoch auf dem Gnadenstuhl mit einer goldenen und auf dem Marienaltar mit einer roten Rose. Das Marienretabel wurde zudem erst zwei Jahre nach dem Tod Tillmann Joels vollendet, die Stifterfigur ist jedoch als lebende Person gekennzeichnet. Aus diesen Indizien schloss Podlech, dass nicht Tillmann Joel, sondern sein Nef fe Johannes
.
Marienkirche Linz
Partyservice von A bis Z … da bleiben keine Wünsche offen. Wir bieten für Party, Feier und Event alle Leistungen maßgeschneidert aus einer Hand: vom warmen Braten bis zum kompletten Buffet. Wir beraten Sie gerne!
Fleischerei & Party-Service Berg Rheinstraße 14 53545 Linz Fon 0 26 44 - 96 27 0 Fax 0 26 44 - 96 27 13 Öffnungszeiten: montags bis freitags durchgehend von 8 bis 18:30 Uhr samstags von 7 bis 13 Uhr
Anzeige
Probier doch mal Kräuterwind Genussreich Westerwald Die bekannte Regionalinitiative Kräuterwind lädt ein zum großen Verkostungstag der neuen Produkte 2010 Kennenlernen – Probieren – Einkaufen – Verschenken an Weihnachten denken Samstag, 16. Oktober 2010 11 – 17 Uhr Hofcafé & Hofgut Dapprich 56479 Seck/ Ww zwischen Westerburg und Rennerod, direkt am Westerwaldsteig-Höhepunkt Holzbachschlucht Probierpauschale: 5 Euro p.P., Familienrabatt
Weitere Infos: www.kraeuterwind.de
IERE e, PREM rodukt P l h ü f s hl d-Film u e n Wo D e r n e n K r ä u te r w i n n g tu ue des ne er neuen Zei d lt und i n d - We w r e t u Krä
Foto: Frank Homann
dramatisch!
„Mausefallen im Tresor“: Gregor Bachem und Alex Tomschke streiten ums Geld
Was für ein Theater! von Wolfgang Ruland
Der Herbst ist die klassische Saison für Laientheateraufführungen. Die Ensembles des Buchholzer Theatervereins Thalia 1908, des Theaterkreises St. Pantaleon Unkel und der Theater-Laienspielgruppe der Kolpingsfamilie Bad Hönningen, die in diesem Jahr ihr 40. Bestehen feiert, bringen neue Stücke auf der Bühne.
„S
piel mir das Lied vom Wi s ch m o p p “ , „ M a u s e fallen im Tresor“ sowie „Und das am Hochzeitsmorgen“ heißen die Komödien, die die Laientheatergruppen aufführen werden. Gemeinsam ist allen Stücken, dass s i e vo n m o d e rn e n Autoren stammen und eher dem Genre der Boulevard-Kömodien zuzuordnen sind. „Die Zeit der klassischen Schwänke ist vorbei“, erklärt Reiner Pertzborn aus Bad Hönningen, „die haben wir alle schon durch und manche auch schon mehrmals aufgeführt“, ergänzt Beate Nies. “Die sogenannten Schenkelk l o p fe r, wo ko m i s ch e u n d
ü b e rt r i e b e n e H a n d l u n ge n Heiterkeit auslösen, haben wir nach und nach durch Komödien ersetzt, die eher einen subtilen Witz haben“, betont auch Doris Rieck, Regisseurin des neuen Stückes und seit
l a ch e n ka n n “ , s a g t Pe t r a Braun, Vo r s i t z e n d e des Theatervereins Thalia. Also: Witz und Humor mit Niveau. „Aber da müssen wir unsere Zuschauer auch hinführen – die neuen Stücke verlangen mehr Aufmerksamkeit des Publikums“, weiß Re i n e r Pe rt z b o rn . Insbesondere Komödien von englischen Autoren, wie sie die Bad Hönninger vornehmlich spielen, verlangen eine punktgenaue Ausführung wie im Manuskript beschrieben. „Da sind keine Improvisationen wie etwa im Bauerntheater möglich. Man muss ga n z te x t s i ch e r s e i n , we i l jedes Wort für den Fortgang
Witz und Humor mit Niveau
Seite 22
Der Rheinländer · Oktober 2010
über dreißig Jahren Mitglied der Laienspielgruppe. Dabei machen die Ensembles durchaus eine Gratwanderung. „Bei Stücken mit mehr Anspruch erhalten wir zwar Lob vom P u b l i k u m f ü r u n s e r g u te s Spiel, aber fürs nächste Mal wünscht man sich doch ein Schauspiel, bei dem man mehr
Foto: Marco Zimmermann
der Geschichte wichtig ist. Bei den Schwänken ist im Grunde nach ein paar Minuten klar, wie die Geschichte ausgeht und man kann dahingehend beim Text improvisieren. Das i st i n n e u e n St ü cke n , b e i
THEATER UND LAIENSPIELGRUPPE DER KOLPINGSFAMILIE BAD HÖNNINGEN „Und das am Hochzeitmorgen“ Englische Komödie um einen gestressten Werbefachmann, der als Brautvater den Hochzeitsmorgen durcheinanderwirbelt Aufführung im Gemeindezentrum St. Peter und Paul, Kirchstr. 16 Sonntag, 3.10., 19 Uhr Donnerstag, 7.10., 20 Uhr Dienstag, 12.10., 20 Uhr Samstag, 16.10., 20 Uhr Freitag, 22.10., 20 Uhr Samstag, 30.10., 20 Uhr Dienstag, 2.11., 20 Uhr Sonntag, 7.11., 19 Uhr Donnerstag, 11.11., 20 Uhr Sonntag, 14.11., 19 Uhr Samstag, 20.11., 20 Uhr Freitag, 26.11., 20 Uhr Karten: Buchhandel Hanenberg-Richarz, Eintritt: 8 Euro www.theatergruppe-badhoenningen.de
Turbulenzen am Hochzeitsmorgen mit Teresa Pertzborn, Jürgen Bönder und Carolin Hundrieser
dramatisch! THEATERVEREIN THALIA VON 1908 „Spiel mir das Lied vom Wischmopp“ Zwei Buchholzer stranden auf einer Texasreise in einem Saloon und erleben dort haarsträubende Dinge Westernparodie Aufführung im Saal Höfer, Hauptstr. 53 Freitag, 29.10., 20 Uhr Samstag, 30.10., 20 Uhr Sonntag, 31.10., 17 Uhr Karten: Tankstelle Schmitz, Tabakwaren Becher Info-Tel.: 02683-7763 Eintritt: 8,50 Euro www.theatervereinthalia.de
denen die Schlusspointe gänzlich überrascht, nicht mehr möglich“, beschreibt es Reiner Pe rt z b o rn . D a b e i i st d i e Hauptmotivation der Laiene n s e m b l e s a b e r we i te r h i n , ihrem Publikums Spaß und Freude zu bereiten. „Wenn die Zuschauer mit lachendem und gl ü ck l i ch e m G e s i ch t n a ch Hause gehen, ist das für uns der größte Erfolg“, verrät Doris Rieck. Und Lohn für ein halbes J a h r r e ge l m ä ß i ge s P r o b e n , dazu kommt noch der Aufwand f ü r B ü h n e n b a u , Te ch n i k , Kostüme und Masken. Man trifft sich einmal in der Woche, zur Premierentermin hin dann
Seite 24
Der Rheinländer · Oktober 2010
auch mehrmals die Woche oder s o ga r t ä gl i ch . D i e Un ke l e r Gruppe schafft es sogar, zwei Stücke pro Jahr aufzuführen. „Es gibt Mitglieder, die eher für die Frühjahrsaufführung Zeit investieren können, andere für die im Herbst. Einige spielen aber auch in beiden Stücken mit“, erklärt Birgit Monschau vom Theaterkreis St. Pantaleon. Eine weitere Unkeler Besonderheit: Dort wurde bereits zweimal ein e i ge n e s St ü ck a u f ge f ü h rt . Autor war Ensemblemitglied Stefan Schmitz, der zuletzt
THEATERKREIS ST. PANTALEON UNKEL „Mausefallen am Tresor“ – Komödie um eine größere, im Haus versteckte Geldsumme und die davon ausgelösten Turbulenzen Aufführung im kath. Pfarrheim Samstag, 6.11, 19.30 Uhr Sonntag, 7. 11., 19.30 Uhr Montag., 8.11., 20 Uhr Freitag, 12.11., 20 Uhr Samstag, 13.11., 19.30 Uhr Sonntag, 14.11., 19 Uhr Montag, 15.11., 20 Uhr Kartenvorverkauf: Sonntag, 24.10., 10.30 bis 11.30 Uhr im Pfarrheim Unkel, ab 25.10. bei Photo-Porst Stefan Schädlich, Frankfurter Str. 25, Eintritt: 6 Euro
Spielszene aus „Und das am Hochzeitsmorgen” mit Reiner Pertzborn, Beate Nies und Jürgen Bönder
„Das Wunder von Pützborn“ verfasst hat. Der Theaterkreis entstand 1980 aus dem Jugendchor der Pfarrgemeinde, 1981 führte man das erste Stück auf. Breits ihr 40-jähriges Jubiläum feiert die Theater-Laienspielgruppe der Kolpingsfamile B a d H ö n n i n ge n . Vi e l e d e r M i t gl i e d e r s i n d s ch o n s e i t
Jahrzehnten dabei, so auch Jürgen Bönder, der im neuen Stück eine Hauptrolle spielt. „Wenn er seine Theaterbrille trägt, wissen wir, dass sein Text sitzt“, schmunzelt Beate Nies. Nur auf der Bühne trägt Bönder eine Brille, sozusagen als sein Tor in die Welt des Theaters. Schon 1908 wurde
der Theaterverein Thalia in Buchholz gegründet. Von 1963 an hatte es aber keine Aufführungen mehr gegeben, bis m a n 19 9 2 e i n e n Ne u st a rt wagte. Seitdem gibt es in Buchholz aber nicht nur regelmäßige, jährliche Aufführungen. Der Theaterverein geht mit seinen Stücken auch auf Tour-
nee, so in diesem Herbst und im nächsten Frühjahr mit Auftritten in Asbach, Eitorf und Horhausen. Zusätzlich bestehen eine Märchen- und eine Musicalgruppe. Keine Nachwuchssorgen also für Rut h Dole, gelernte Schauspielerin und seit vier Jahren auf dem Regiestuhl in Buchholz.
AUTORISIERTER FORD SERVICE BETRIEB Dötsch KFZ Handels- und Servicegesellschaft mbH 56598 Rheinbrohl Tel. 0 26 35 / 39 11 www.autohaus-doetsch.de
unternehmen! von Wolfgang Ruland
Leben in Leder
Menge an Lederbekleidung aller Art. Eine Treppe führt dazu ins Obergeschoss mit vielen weiteren Angeboten an Kleidungsstücken. Auf über 300 Quadratmetern findet der Kunde alles, was man sich in Leder nur vorstellen kann: Röcke, Hosen, Hemden, Westen, Jacken, Blazer und Mäntel für Damen und Herren, Lederjeans, unächst steht man vor verschlossener Tür, Kniebundhosen, kurze Hosen und Jacken für wenn man sich für Wenzels Ledermoden Kinder, dazu Accessoires wie Gürtel, Taschen, interessiert. Aber links am Türrahmen gibt Hüte, Schals, Handschuhe und Fellkrägen. Hier es eine Klingel, nach deren Betätigung finden nicht nur Jäger, Angler, Wanderer oder gleich geöffnet wird. Ein bisschen geheimnisMotorradfahrer robuste Bekleidung für Beruf voll ist das schon, hat aber lediglich einen profaund Hobby, auch der modebewusste Kunde kann sich hier hochwertig einkleid e n . D a z u b i e te t We n z e l a l s E rg ä n zung und Abrundung Landhausmode an: farbenfrohe Dirndl und Trachten nach der neuesten Mode. Ein begehrter Artikel ist die kurze Lederh o s e f ü r K i n d e r, Anke Marx nennt sie „Seppl-Hosen“, wie sie in den 50er und 60er Jahren nahezu jeder Junge Tag für Tag getragen hat. eit 1955 residiert das Unternehmen in Vettels ch o ß i m k l e i n e n G ewe r b e ge b i e t a m Lederexperten: Uta und Paul Marx Willscheider Weg in der Nähe des Sportzentrums, gegründet wurde es aber schon 1946 nen Grund: „Wir sind oft im weitläufigen Haus von Paul Wenzel in Westfalen. Seit einigen unterwegs“, erklärt Uta Marx, Schneiderin und Jahrzehnten führt Anke Marx, Tochter des Lederdesignerin des Hauses, „und können nicht Fi rm e n g r ü n d e r s , d i e permanent den EmpGeschäfte. Die heute 74fang besetzen.“ a s Äu ß e r e d e s jährige Seniorchefin hat G e s ch ä f te s i st dabei das Auf und Ab eher u n s ch e i n b a r, der Branche hautnah „schüchtern“, wie Uta miterlebt: „In den fünfMarx es beschreibt, hat man sich aber entziger Jahren haben wir hier noch mit 80 schlossen, das Innere zu erkunden, schaut man Näherinnen gearbeitet und für Großabnehmer bereits vom Eingangbereich in großf lächige und den Fachhandel produziert“, sagt sie fast Räume mit einer schier unüberschaubaren wehmütig, „seit den siebziger Jahren spezialiSeit über fünfzig Jahren betreibt das Unternehmen Wenzel Ledermoden in Vettelschoß eine umfangreiche Produktion und vielfältigen Handel mit Lederwaren und Landhausmode.
Z
S
D
Seite 26
Der Rheinländer · Oktober 2010
Individuelle Beratung und reichhaltiges Angebot
sierten wir uns auf den Privatverkauf und auf d i e i n d i v i d u e l l e E i n z e l a n fe rt i g u n g vo n Lederbekleidung für Damen und Herren. Um das Angebot zu vervollständigen, führen wir h e u te z u d e m P r o d u k te l e i st u n g s st a r ke r Hersteller aus dem In- und Ausland.“ So hat Anke Marx immer wieder eine Möglichkeit ge f u n d e n , i h r L e d e r h a u s t r o t z a l l e r Ve r änderungen des Marktes fortzuführen. Auch ihrer Tochter Uta merkt man die Begeisterung für das besondere Material an. „Leder ist individuell, kein Stück wie das andere und die Herstellung echte Handarbeit“, erklärt die 33Jährige, die ihren Beruf in Düsseldorf und München gelernt hat, aber dem Familienbetrieb in Vettelschoß treu geblieben ist. Ihr drei Jahre älterer Bruder, Paul Marx, gelernter Kaufmann, ist ebenfalls ins Unternehmen eingebunden. „Er ist inzwischen mein Stellvertreter und soll schrittweise die Geschäftsführung übernehmen“, plant Anke Marx den Schritt in die nächste Generation. Der Juniorchef weiß denn auch, wie das Unternehmen we i te r h i n e rfo l g r e i ch b l e i b t : „Unsere Kunden schätzen die individuelle Beratung und unser reichhaltiges Angebot. Dafür nehmen auch viele eine längere Anreise nach Vettelschoß in Kauf.“
INFO Wenzel Ledermoden GmbH & Co. KG Willscheider Weg 8 · 53560 Vettelschoß Tel: 02645-3262 www.wenzel-ledermoden.de Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 13 Uhr
original!
De Aap jemaat von Michael Klein
eter Müller, genannt „de Aap“, absolvierte in den 1950er und 60er Jahren fast 175 Kämpfe im bezahlten Boxport. Die meisten davon konnte er für sich entscheiden. So auch seinen 150. und besten Boxkampf gegen den favorisierten Amerikaner Joey Giardello. Dieser fand am 1.12.1960 in der mit über 7 000 frenetischen Zuschauern besetzten Messe-Sport halle in Köln-Deutz statt. Der erbitterte Kampf wurde nach zehn Runden knapp für Müller gewertet, nachdem er lange Zeit wie der sichere Verlierer ausgesehen hatte und ein wahres Bombardement an Schlägen überstehen musste. Als sein Gegner ermüdete, schlug Müller furios zurück und entschied den Kampf in grandios gefochtenen letzten Runden für sich. eider blieb Müller ein ganz großer Titel in seiner Karriere verwehrt. Dies lag wohl auch an seinem unbekümmerten Naturell. Und natürlich an dem Vorfall, der wohl einzigartig in
P
Foto: Bachem Verlag
Vor fünfzig Jahren absolvierte Mittelgewichtsboxer Peter Müller (1927 – 1992), der gerne die Weinfeste in Unkel und Königswinter besuchte, seinen besten Kampf. Für manchen gilt er als der Skandalboxer schlechthin, für die meisten Rheinländer ist und bleibt er ein kölsches Original.
De „Aap“ Peter Müller mit FC-Präsident Franz Kremers 1962 der Boxhistorie ist. Am 8. Juni 1952 trat Müller in Köln im Kampf um die Mittelgewichtsmeisterschaft an. Als der Ringrichter Max Pippow Müller wegen Klammerns ermahnte und i h n n a ch d e s s e n Au s s a ge a l s „Zigeuner“ beschimpfte, fackelte Müller nicht lange. Mit einem rechten Haken knockte er den Ringrichter aus und schickte ihn auf die Bretter. Ein Skandal. Müller später dazu: „Da hab ich ihn ausgemacht“. üller stammte aus sozial einfachsten Verhältnissen, blieb lange Zeit Analphabet und war früh mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Mit dem im Boxsport üblichen Spitznamen hingegen konnte er hingegen besser umgehen. „Als Kind hat mich ein Insekt in die Unterlippe gestochen. Die ist daraufhin
Faustrecht
L
M
sehr stark angeschwollen. Da haben die mich zu Hause de Aap genannt.“ Und seine spätere gebeugte Kampfhaltung als Boxer und die krummen Beine haben diesen Vergleich eher noch bekräftigt. eitweilig Patient der Nervenheilanstalt in Köln-Lindenthal, wurde Peter Müller in der boxfreien Zeit als Wurstverkäufer bekannt, so 1952 auf Pützchens-Markt: „Willst du dich mit Müller messen, musst du seine Würstchen essen“, hieß sein Werbeslogan. eine unberechenbaren Scherze und spontanen Handlungen waren gefürchtet und immer wieder kontraproduktiv für die Karriere. Zielsicher trat Müller in manchen Fettnapf, so als er 1959 gegen den Algerier Jalah Ben Fahrat boxte und der Presse mitteilen ließ: „Däm Fahrrädche werde ich die Luff op pompe.“ Und gegen Olympiasieger Laszlo Papp aus Ungarn verlor er 1963 in der vierten Runde durch Knockout, obwohl er zuvor angekündigt hatte:
Z
Foto: dpa
S
Da ging der Ringrichter k.o. „Dä Papperlapapp, dä hau ich vor die Schnüss.“ Außerhalb des Sports hatte Peter Müller immer ein Herz für seinesgleichen – die einfachen Menschen. So verschenkte er Diebesgut an Arme, wofür er zu sechs Monaten Haft verurteilt wurde. Nach einem Wort- und Faustgefecht mit seinem Schwiegervater, im Hauptberuf Obstund Gemüsehändler, verteilte Müller dessen Wa r e n a n b e d ü rf t i ge K ö l n e r K i n d e r. D i e Rheinländer liebten ihren kölschen Aap trotz u n d ge r a d e we ge n d e r o f t „ h a n d fe ste n “ Skandale. Er war häufig prominenter und geladener Gast bei Eröffnungen von Sporthallen und -plätzen in unserer Region, oder einfach als Privatmann im Karneval oder bei seinen geliebten Winzerfesten in Unkel und Königswinter. Wenn die Menschen ihn erkannten, riefen Sie ihm zu: „Wo ist de Aap?“ Peter Müller riss sogleich die Arme in seiner unnachahmlichen Boxermanier in die Höhe ... de Aap eben.
Foto: Frank Homann
traditionell!
Parade der Kürbisse Am 16. und 17. Oktober feiern die Unkeler ihr Kürbisfest. Auf den Feldern des Obstguts von Knut von Wülfing wächst die herbstliche Beerenfrucht, die Unkeler Schul- und Kindergartenkinder kunstvoll bearbeiten und ausstellen.
Seite 30
Der Rheinländer · Oktober 2010
von Wolfgang Ruland
S
eit einigen Tagen ist sie wieder zu sehen: die riesige Kürbispyramide, die Obstbauer Knut von Wülfing auf dem Gelände des Stuxhofes aufgebaut hat und die jedem Autofahrer auf der B 42 sofort ins Auge springt. Etwa 10 000 Kilo an Kürbissen gedeihen hier in den fruchtbaren Böden direkt vor dem Stuxberg mit seinem günstigen Klima. „Das ist keine große Kunst”,
Knut von Wülfing und seine Kürbisse schmunzelt Knut von Wülfing, „Kürbisse wachsen fast von ganz alleine.” Der Unkeler präsentiert auf seinem Gut etwa 40 bis 50 verschiedene Sorten in allen Größen, Formen und Farben. „80 Prozent davon werden als Zierkürbisse gekauft, die anderen 20 Prozent in der Küche verwendet.” Neben den Kürbissen bietet das Obstgut selbst produzierte Beerenfrüchte, Pflaumen u n d s p ä te r i m J a h r a u ch e i ge n e We i h nachtsbäume an. Zudem sind hier viele Obstund Gemüsesorten, Wein, Honig, Wildprodukte
KÜRBISFEST… …auf dem Willy-Brandt-Platz, Unkel Samstag, 16. Oktober, ab 16 Uhr: Reibekuchen, Federweißer, Flammkuchen und viele Kürbisgerichte ab 18.30 Uhr: Ausstellung der Kürbismasken und -basteleien der Kindergarten- und Schulkinder Sonntag, 17. Oktober, ab 11.30 Uhr: Verkauf der Kürbisse
traditionell!
und Dekorationsartikel für den Garten erhältlich. „Alles heimische Produkte, von hier in der Region ansässigen Herstellern”, betont von Wülfing, dem die Stärkung der heimatlichen Wirtschaft am Herzen liegt. nfang Oktober, etwa zwei Wochen vor dem eigentlichen Kürbisfest, erwartet von Wülfing die Kinder der Unkeler Kindergärten und Grundschule auf seinen Feldern. Die Kleinen wählen sich die Kürbisse aus, aus d e n e n s i e M a s ke n , Fra t z e n , g r u s e l i ge Gestalten und andere Basteleien schnitzen wollen. In Schule und Kindergarten werden die Beerenfrüchte bearbeitet, bevor sie am Kürbisfestsamstag auf dem Willy-Brandt-Platz ausgestellt werden und ab Einbruch der Dunkelheit den mittelalterlichen Stadtkern schaurig-schön illuminieren. Am Sonntag können die Kürbisse erworben werden. „Für uns ist es wichtig, dass es heutzutage ein Fest für die ganze Familie ist”, nimmt Knut von Wülfing Bezug darauf, dass die Kinder neben den Kürbissen ihre Eltern, Großeltern und andere Verwandte und Freunde mitbringen.
A
ntstanden ist das Unkeler Kürbisfest jedoch aus einem Spaß. Der inzwischen verstorbene Jürgen Schädlich vom bekannten innerörtlichen Gemischtwarenladen verteilte Kürbissamen an die Unkeler Bevölkerung mit der Aufforderung, sie einzupflanzen und aufzuziehen. Für die größten Kürbisse, die öffentlich gewogen wurden, gab es einen Preis. „Das war vor ungefähr 15 Jahren, als die Kürbisse wieder i n s B ew u s st s e i n d e r Verbraucher gelangten und Mode wurden. Heute sind sie ja auch für das Halloween-Fest Ende Oktober eine wicht i ge Z u t a t ” , b e s ch r e i b t vo n W ü l f i n g d i e Renaissance einer Frucht, die in früheren Z e i te n we ge n i h r e r Na h r h a f t i g ke i t u n d Ergiebigkeit sehr beliebt war.
E
Schaurig-schön
Seite 32
Der Rheinländer · Oktober 2010
DER STUXHOF Obstgut Knut von Wülfing An der B 42, Unkel täglich geöffnet von 9 bis 19 Uhr (auch an Sonn- und Feiertagen) Tel: 02224 - 7799222
kabarettistisch! Jürgen Becker:
„Ja, was glauben Sie denn?“ Der Kölner Kabarettist präsentiert sein aktuelles Programm am Samstag, 6. November im Unkeler Center-Forum.
E
rende Art, wie er alle guten Götter auf seine Seite bringt: Religion als Kuchenblech der Fantasie.“ ie Süddeutsche Zeitung befand zum Kabarett-Vortrag des Rheinländers: „Ausgerechnet dieser Frohnatur-Charakter sucht sich als Thema ein eher erdenschweres aus: die Religionen dieser Welt und warum sie weder in sich konsistent sind noch z u s a m m e np a s s e n wo l len. Was für ein Minenfeld! Und dennoch muss man permanent herzhaft l a ch e n . D a n k J ü rge n B e cke r “ , u n d d i e FA Z s ch r i e b : „ Ke i n p u r e r Spott, sondern ein intell i ge n te r E x k u rs , d e r n i ch t n u r F u n d a mentalisten zu empfehlen ist“. | WR
D
Foto: Carmen Wölm
ine kabarettistische Götterspeise“, so nennt der aus Funk und Fernsehen (Mitternachtsspitzen, Der dritte Bildungsweg) bekannte Humorist seinen Vortrag, den er in Unkel seinem Publikum präsentieren wird. r beschreibt sein Programm so: „Religion und Humor gehören untrennbar zusammen, huldigen sie doch d e m s e l b e n G e d a n ke n : D i e D i n ge a n d e r s z u sehen, als es die vordergründige Vernunft nahe legt. Die Torte gehört auf d e n Ka f fe e t i s ch , d o ch z u r f r o h e n B o t s ch a f t wird sie erst im Gesicht des Patenonkels. Genau dort def iniert sie den Unterschied zwischen Mensch und Tier – der Mensch ist das Wesen, das lachen kann. `Der Glaube ist ein Ärgernis für die Vernunft` bemerkte schon Apostel Paulus. So hat die Kirche seit 2000 Jahren das selbe Problem: Sie muss etwas verkaufen, was noch nie jemand gesehen hat. Da kommen sie mit Vernunft nicht weit, da brauchen sie Fantasie! Eine Jungfrau wird Mutter, ein Toter steht auf, eine Torte fliegt. Doch Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Philosophie ist, wenn man trotzdem denkt. Religion ist, wenn man trotzdem stirbt. In der modernen multireligiösen Gesellschaft ist Religion ohne Humor vor allem eines: Gefährlich! Dieses Programm ist ein bestechendes Plädoyer für einen schillernden Polytheismus. Und zeigt dem Publikum auf moussie-
„E
JÜRGEN BECKER Jürgen Becker: „Ja, was glauben Sie denn?“ Samstag, 6. November 2010, Unkel, CenterForum am Vorteil Center Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr, freie Platzwahl, Karten im VVK zu 18 Euro beim VorteilCenter Asbach und Unkel, MediMax Asbach und Unkel, Mobau Aegidienberg und im Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel. Karten an der Abendkasse: 22 Euro I n fo -Te l : 0 2 2 2 4 - 7 7 9 6 512 – Ve r s a n d d e r Eintrittskarten per Rechnung möglich.
+
Die Geschenkidee:
Wohltuende Aroma-Massagen schon ab 25c Termine nach tel. Vereinbarung Auch Abendtermine möglich Tel: 0 26 44 - 60 13 10 · In der Au 27 · 53545 Linz www.aroma-atelier.de Der Rheinländer · Oktober 2010 Seite 33
literarisch!
Knopp ist krank! Bernd Knopp, enfant terrible aus Bad Hönningen, Fernsehund Radiomoderater, BILD-Kolumnist und Musikproduzent, hat sein erstes Buch veröffentlicht: „Knopps Doktorspiele“.
B
ernd Knopp durchleidet seit frühester Kindheit das Mysterium der eingebild e te n K r a n k h e i te n . Daraufhin entwickelte e r e i n e u n gewo l l te Beziehung zur Hypochondrie, die in dem B u ch s e l b st i r o n i s ch , mit viel Witz „aber auch in schonungsloser Härte, teilweise sogar vulgär“ geschildert wird, wie der Autor selber zugibt. inter jeder Kleinigkeit befürchtet der Ich-Erzähler in „Knopps Doktorspiele“ eine schwere, tödlich verlaufende Krankheit. Detailgenau lässt er den Leser an der Vielzahl seiner vermeintlichen kör-
H
p e r l i ch e n G e b r e ch e n teilhaben. Gesundheitliche Gefahren lauern ü b e r a l l , b e i m D u r ch leben eines wahren „A bis Z der Krankheiten“ werden gesellschaftliche Tabus gebrochen und selbst der Protagonist des Buches gelangt in verschiedenen Situationen an seine persönlichen Ekel-Grenzen. e rn d Knopp, geboren 1965 in Rheinbrohl, manchem als Schlagzeuger der Rockgruppe „The Bootlickers“ bekannt, studier-
Der eingebildete Kranke
+
B
Foto: barton Verlag
te Medienmarketing, startete eine Karriere als Radio- (RPR) und Fernsehmoderator (DSF und Schmuck-Kanal), schrieb Kolumnen für die BILD-Zeitung, synchronisierte Filme, kompon i e rte d i e M u s i k z u e i n e r K i n d e r s ch u l fernsehserie des WDR sowie zum Ruhrpottkrimi „Pommes Rot-Weiß“ und hatte mit „Hulla, hulla Afrika“ einen veritablen Karnevalshit. Heute ist er Moderator bei einem katholischen Radiosender in Köln. So hat er sich nach eigener Aussage „die Metamorphose von Saulus zu Paulus nicht entgehen lassen“. it den Doktorspielen, wie mein Buch benannt ist, meine ich nicht etwa die kindlichen Rollenspiele, sondern die immer wiederkehrenden gleichen Spiele mit den Ärzten, die ein Hypochonder inszeniert“, erklärt Knopp die Titelwahl seine Erstlings. Er durchlebt in seinem in Teilen autobiografischen Werk das breite Spektrum der Selbstdiagnosen, sammelt lebensbedrohliche Krankheiten wie andere Leute Briefmarken und wird auf der Suche nach einer unentdeckten Geschwulst immer aufs Neue enttäuscht. Kein Wunder, dass er irgendwann zur Erkenntnis gelangt: „Totgesagte leben länger!“ |WR
„M
+
BUCHVORSTELLUNG UND LESUNG Knopps Doktorspiele Ein Hypochonder packt aus 288 Seiten, Nicolai-Verlag, 14,95 Euro www.knopps-doktorspiele.de Bernd Knopp stellt sein Buch am Freitag, 22. Oktober, 19 Uhr im Heimatladen, Pützgasse 2 in Unkel vor. Der Eintritt ist frei!
tierisch!
Im Im grünen grünen Gehege Gehege D
Dipl. Ing. Matthias Eul züchtet in Neustadt-Strauscheid Damwild.
ie Zuchtgehege in Strauscheid liegen auf einem Höhenrücken über dem Wiedtal, von dem man einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Erhebungen, Wälder und Täler hat. Auch die Burg Altwied fällt gleich ins Auge. Hier, auf diesen weitläufigen Wiesen in prächtiger Landschaft, genießt Matthias Eul die gute Luft, die herrliche Landschaft und sein Hobby: die Damwildzucht. Einige hundert der schönen Tiere grasen auf den Wiesen direkt hinter seinem Wohnhaus und kommen auf seinen Lockruf hin langsam angetrabt. Die Tiere sind zutraulich und fressen aus der Hand, die Hirsche mit ihren prächtigen Geweihen kommen ganz zum Schluss, sie wissen, es ist genug für alle da. Auf den naturbelassenen und kräuterreichen Wiesen finden die Tiere genügend
F u t te r. I m Wi n te r we r d e n H e u , G e t r e i d e , Trockenschnitzel, Äpfel und Kastanien aus heimischer Erzeugung zugefüttert. Futtertröge wie auch andere Apparaturen zur Trennung der Tiere von der Herde oder zum Einfangen hat Ingenieur Matthias Eul selbst konstruiert und gebaut. „Obwohl das Damwild nutztierartig gehalten wird, handelt es sich doch um Wildtiere, die artgerecht auf den Weiden und am Waldrand leben können. Diese Grünlandb ew i rt s ch a f t u n g l e i ste t s o m i t a u ch e i n e n Beitrag zur Erhaltung unserer heimischen Kulturlandschaft”, erklärt der Züchter. Auch wenn er den Anblick der auf dem großen Areal nahezu frei lebenden Tiere genießt, so haben sie schließlich doch den Zweck als Fleischlieferant. Eul schwärmt: „Damwildfleisch ist kurzfaserig,
Zutraulich
Seite 36
Der Rheinländer · Oktober 2010
Matthias Eul im Gehege
mildwürzig und fettarm. Dies macht es zu einem idealen Best a n d te i l einer ge n u s s vo l l e n u n d ka l o r i e n b ew u s ste n E rn ä h r u n g . E s i st hochwertig, zart und saftig und hat einen h o h e n A n te i l vo n Ku r z b r a t st ü cke n und entspricht somit i d e a l d e n A n fo r derungen der modernen Küche.” rotz aller Liebe zum geschmackvollen Wildfleisch, so ganz leicht fällt es dem Strauscheider nicht, die Tiere „aus der Herde h e r a u s z u n e h m e n ” , wa s d a s S ch i e ß e n u m schreibt. „Sie wachsen einem doch ans Herz.” Einige Tiere gehen aber auch an Wildparks und erfreuen weiterhin den Betrachter durch ihre Anmut. ie Vermarktung der Fleischprodukte wie Salami, Knacker, Schinken, Hackbraten, Bratwurst und Schlachtkörper (Rücken, Keule oder Steaks) betreibt Eul in Geschäften oder auf Märkten der Region, wie dem Stuxhof in Unkel. Er wirbt emsig für den Verzehr von Damwildfleich, und glaubt, dass es nur aus Mangel an guten Rezepten selten auf den Tisch kommt. Daher entwickelt und probiert er ständig neue Gerichte, die er gerne an Interessierte, die auch das Gehege besichtigen dürfen, weitergibt. | WR
T
D
DAMWILDRAGOUT Zutaten: 1 kg Damwildfilet, 0,4 cl Kirschwasser, 125 g Schinkenwürfel, 65 g Butter, 2 Zwiebeln, 1/2 l Rotwein, 2 Lorbeerblätter Filet enthäuten, in Stücke schneiden und mit Kirschwasser begießen, 30 Minuten ziehen lassen. Schinkenwürfel in Butter braten. Zwiebelwürfel dazugeben und goldbraun anbraten. Mit Rotwein ablöschen. Gewürze dazugeben und eine Stunde schmoren.
WESTERWÄLDER DAMWILDZUCHT
.
Matthias M. Eul Kurstr. 37 B, 53577 Neustadt/Strauscheid Tel.: 02683-31185 · www.damwild-eul.de
Federweißer und Federroter täglich frisch vom Weingut Zwick Öffnungszeiten: täglich (auch an Sonn- und Feiertagen) von 9 bis 19 Uhr An der B42 · Unkel · Tel: 0 22 24 - 77 99 222
persönlich!
gestellt von Peter Köster
Vier Fragen an: Jürgen Grünwald, Inhaber des Hotels zur Post in Waldbreitbach, zur im Oktober beginnenden Veranstaltungsreihe: „… wir machen Theater“
Ihr Haus verknüpft Tradition mit Moderne. Letzteres dokumentiert seit nunmehr zwölf Jahren Ihr Angebot: “...wir machen Theater”. Wie kam es eigentlich dazu? B evo r i ch „ f r e i w i l l i g “ H o te l i e r w u r d e , h a t te i ch beruf lich in Bad NeuenahrAhrweiler, Bad Salzuflen, Bad Meinberg und für die BäderM a r ke t i n g GmbH des Landesverbandes Lippe viel mit diesem Genre zu tun. Es
Seite 38
Der Rheinländer · Oktober 2010
reizte mich der Versuch, eine Kleinkunst-Reihe in einem Hotel in ländlicher Umgebung zu installieren. Das Waldbreitbacher Traditionshaus (seit 1777) haben meine Frau und ich im November 1998 als Pachtbetrieb übernommen und wir mussten uns Gedanken darüber machen, welche Gäste mit welchem Antrieb das Haus nach einer fast andert halb Jahre dauernden Umbauphase frequentieren würden. Die neu
i n s L e b e n ge r u fe n e Re i h e : „…wir machen Theater““ sollte für das jeweilige Winterhalbjahr unsere Angebotspalette um eine interessante Alternative bereichern.
War es schwierig , in Waldbreitbach ein anspruchvolles Pogramm zu etablieren? Ein klares Ja. Die ersten d r e i J a h r e h a b e n w i r a rg Lehrgeld bezahlt. Schwellenangst? Kabarett im Hotel –
passt das zusammen? Im Schnitt kamen wir anfangs auf vierzig bis achtzig Besucher. Zu wenig um eine gesunde Wirtschaftlichkeit herzustellen. Wir mussten uns erst einen Namen machen, mussten beweisen, dass anspruchsvolles Kabarett in der „Provinz“ möglich ist und n i ch t p r ov i n z i e l l s e i n m u s s . E i n e e ch te Kärrnerarbeit! Aber die Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt. Heute freuen wir uns über viele Besucher auch aus den Orten der Verbandsgemeinde Waldbreitbach. Dies war in den ersten Jahren nicht der Fall. Nun ist die Reihe allerdings fest etabliert. Die Besucherzahlen liegen meistens weit über hundert Besucher und oft müssen wir verkünden: „Veranstaltung ausverkauft“.
Woher und wie rekrutieren Sie die auftretenden Künstler? In den Künstlerkreisen hat sich unsere Spielstätte herumgesprochen. Vielfach kontaktieren uns die Akteure direkt (…wie vor einigen Tagen die Leipziger Pfeffermühle). Das Heimelige, das Familiäre, das menschliche Miteinander und die Nähe zum Publikum werden seitens der Künstler immer wieder als besonders positiv genannt. Darüber hinaus ist für uns jedes Jahr der Besuch auf der Freiburger Kulturbörse Pflicht. Hier dreht sich drei Tage alles um das Thema Kabarett, Comedy, Musik und Kleinkunst im weitesten Sinne. Den ganzen Tag über gibt es Kurzauftritte der Künstler. Also sehen, hören, für gut befinden und dann auf dem Agenturstand buchen…!! D e r S p a n n u n g s b o ge n vo n b i s s i ge m Po l i t kabarett, blödelnden Comedians, intelligenter Kleinkunst hin zu hochwertiger Musik (Soul, Gospel, a cappella, Irish Folk etc.) macht die Serie aus meiner Sicht so erfolgreich. Das ansprechende Ambiente unseres Hauses tut ein Übriges.
Sie sind Hotelier, dazu Moderator der “ Tour der Hoffnung”, mit der Sie krebskranke Kinder unterstützen und führen Ihr umfangreiches “... wir machen Theater”-Programm durch. Wie bekommen Sie das alles unter einen Hut? Wir haben funktionierende Strukturen im Haus und motivierte Mitarbeiter, die größtenteils eigenverantwortlich arbeiten. Somit bekomme ich Freiräume für das ehrenamtliche Engagement bei der seit 1983 bestehenden Tour der H o f f n u n g , e i n e r j ä h r l i ch st a t t f i n d e n d e n Benefiz-Radtour für Kinder, die wahrlich nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.
engagiert!
Kampf gegen König Alkohol
de
r
Der Rheinländer · Oktober 2010
Wir – von hier s
Seite 40
Randgruppenseelsorge
Da
er den Winzerort Leutesdorf besucht, dem fallen einige Gebäude auf, die sich aus dem Bild eines Weindorfes herausheben. Es sind die Klöster und Einrichtungen der im Johannesbund zusammengefassten religiösen Orden, die im letzten Jahrhundert entstanden und in Deutschland, Portugal, Indien, Mosambik und Montenegro tätig sind. Ihr Gründer, Johannes Haw, wurde 1871 in Schweich an der Mosel geboren. Er entstammt einem alten Bauerngeschlecht, besuchte jedoch ein Gymnasium,
Z
n
W
tragsreisen, die sich aus dem abgelegenen Wintersdorf aber nur schwer bewerkstelligen ließen. So berief ihn Bischof Korum schließlich als Präses der „Vereinigten Hospitien“ nach Trier. Im Jahre 1911 kaufte er eine Villa in Leutesdorf, die er als „Sanatorium für a l ko h o l ge f ä h r d e te M ä n n e r gehobener Kreise“ einrichtete und verlegte seinen Dienstsitz von Trier nach L e u te s d o rf . Am 15 . kranken Menschen. Ihnen zu Oktober 1919 gründete er hier h e l fe n w u r d e fo rt a n s e i n d e n J o h a n n e s b u n d e . V. I n Lebensziel. Im Mai 1900 wurde Leutesdorf erwarb er auch das er Pfarrer der kleinen Gemeinehemalige Hotel Löwenburg de Wintersdorf an der Sauer im als Exerzitienhaus, das heute deutsch-luxemburgischen d e n Na m e n J o h a n n e s b u rg G r e n z ge b i e t , hier trägt. Das Johannesschrieb er auch das Haw-Heim, ortsmitBüchlein „König tig in der Zehntn i e l h ä n A l ko h o l “ , d a s h o fst ra ß e ge l e rR in mehrfacher gen, setzte die A u f l a g e von Pater Haw erschien und begründete ihn als Fachgeistliche mann bekannt S ch u l u n g als machte. Er beExerzitienund He ga ga n n m i t Vo r Ta g u n g s h a u s b i s im ma
zi
Am 29. Oktober jährt sich der Todestag von Pater Johannes Haw (gesprochen: Hau), der die Leutesdorfer Orden der Johannesschwestern von Maria Königin und der Missionare vom Heiligen Johannes dem Täufer begründete. Seine Sorge galt den Folgen der Alkoholsucht.
Ostern 1891 trat er in das Trierer Priesterseminar ein und studierte Theologie. unächst war Johannes Haw Kaplan in KoblenzLiebfrauen, dann Pfarrvikar von Holz an der Saar, einer aufstrebenden Bergarbeitersiedlung. Hier machte er auch die Bekanntschaft mit alkohol-
De
von Werner Schönhofen
Christusfigur auf dem Mutterhaus der Missionare vom hl. Johannes dem Täufer, das von Pater Haw errichtet wurde.
at
in unsere Tage fort. Eine eigene Druckerei versorgte bis vor wenigen Jahren die von Pater Haw gegründete Katholische Schriftenmission mit Druckwerken, die an Schriftenständen in vielen Kirchen zu haben sind. 1924 übernahm Pater Haw das erste Obdachlosenasyl in Berlin, dem weitere in Oberhausen, Köln und Leutesdorf folgten. Die Randgruppenseelsorge und -fürsorge sollte nun zu einem wesentlichen Aufgabenbereich von Pater Haw und seinen Mitarbeitern werden. ie Aussendung von Ordensmitgliedern zu den Obdachlosen in den Kölner Dombunker war Pater Haws letzte Amtshandlung. Am 28. Oktober 1949 starb er in Leutesdorf im Alter von 78 Jahren. Er wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und von bedeutenden Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft, die sein Wirken in ihren Beileidsbezeugungen würdigten, zu Grabe getragen. n Leutesdorf wurde vor einigen Jahren die damalige Kelmesgasse in Johannes-HawStraße umbenannt. In ihrer unmittelbaren Nähe l i e g t d a s J o h a n n e s - H aw - H e i m , e h e m a l s Exerzitien- und Schulungsheim. Hier ist auch das Obdachlosenasyl und die Resozialisier u n g s st a t i o n e i n ge r i ch te t . I n d e r Au g u st Bungert-Allee befindet sich das Mutterhaus der Johannesschwestern von Maria Königin. So ist Pater Haws Werk auch heute noch in Leutesdorf mit seinen Einrichtungen deutlich sichtbar vertreten.
D
I
Ordensgründer Pater Johannes Maria Haw (1871 -1949)
genießen!
Fisch auf den Tisch von Hans Ziegler „Räucherei & Spezialitäten” heißt es in der Firmenbezeichnung der “Vidal GmbH” in Hohenunkel-Bruchhausen. Der Name steht für Qualität in Sachen Fisch.
G
ut Hohenunkel bei Bruchhausen ist ein fein gehegte r L a n d s ch a f t s f l e cke n m i t ausgedehnten Weidef lächen, P fe r d e ko p p e l n , r u st i ka l e n Wirtschaftshäusern und einer wunderbaren Allee aus alter Zeit. Ansässig auf dem Gut ist auch die „Vidal GmbH Räucherei & Spezialitäten”. Seit zwei Jahrzehnten befindet sich der Betrieb hier, eine eigene Fischräucherei betreibt HansErich Vidal aber schon seit 30 Jahren. ngefangen hat alles m i t d e n Fo r e l l e n teichen meines Großvaters. Da habe ich schon als kleiner
Junge mitgearbeitet. Aus dem H o b by i st d a n n e i n B e r u f geworden und ein Betrieb mit jetzt 18 Mitarbeitern”, sagt Vidal und ergänzt stolz: „Mein Sohn Marcel ist jetzt auch schon seit gut einem Jahrzehnt dabei.”
Auszeichnungen: Die deutsche Landwirtschaf tsgesellschaf t (DLG) vergab für den „Räuch e r l a ch s ge s ch n i t te n ” d i e G o l d m e d a i l l e , d e r „ No r we gische Graved Lachs” erhielt Silber, zweimal Bronze gab es für den „Trüffellachs” und das „Premium Rückenfilet”. eleg für die hohe Qualität sind aber nicht nur die Prämierungen der DLG, sondern auch die vielen Kundenkontakte. Die „Vidal GmbH” beliefert Kunden im gesamten Bundesgebiet und auch Lebensmittelgroßhändler in Österreich und I t a l i e n . R u n d 3 0 0 To n n e n Fisch werden pro Jahr auf Gut
In ganz Deutschland beliebt
Foto: Frank Homann
„A
Seite 42
Der Rheinländer · Oktober 2010
ie der Vater so ist auch der Sohn von Kindesbeinen auf mit der Kunst des Fischräucherns und Veredelns vertraut. Dass dieser Erfahrungsschatz viele gute Rezepturen und Delikatessen in sich birgt, dokumentieren auch die
W
B
Hohenunkel verarbeitet, gesalzen, je nach Fischart kalt oder heiß geräuchert, gebeizt oder mariniert. Die Salzung erfolgt dabei stets per Hand mit Meersalz aus der Bretagne. Geräuchert wird mit aromatischen Buchen- und Rebenholzspänen. o r e l l e , H e i l b u t t , Aa l , M a k r e l e u n d Butterfisch kommen zur Veredelung, vor allem aber Lachs. „Unser Lachs kommt aus Norwegen, Schottland und Irland, der Wildlachs wird aus Alaska eingeflogen”, so Vidal und legt dabei Wert auf die Feststellung: „Wir garantieren, dass weder die Rohware, die wir erhalten, noch die Fertigungsprodukte, die unser Haus verlassen, jemals eingefroren wurden.” ur Kundschaft zählen nicht nur Großhändler und Gastronomie, auch Privatkunden sind gerne gesehen. Michael Schirrmeister, zuständig für den Verkauf und die Kundenbetreuung, erläutert: „Der Preis für unsere kleine Fischplatte (Lachs geräuchert, Graved Lachs, Aalfiletscheiben, Shrimps und Forellenfilet) liegt bei 9,50 Euro pro Person, die etwas größere Platte kostet 11,50 Euro pro Person. Für größere Anlässe, für Hochzeiten, Kommunion und Jubiläen gestalten wir Platten auf Wunsch. Wir liefern gerne an, der Kunde kann sich die Fischplatte aber auch bei uns abholen.” ünftig werden zum Sortiment auch Fischpralinen gehören. Die zwei mal zwei Zentimeter großen Köstlichkeiten sind mit Heilbutt und Lachs gefüllt und besonders fein gesalzen und geräuchert. Der Firmenchef lässt es sich dabei nicht nehmen, oft selbst am Räucherofen zu stehen. „Ich bin zwar zunehmend an den Schreibtisch gebunden, aber wenn ich ehrlich bin, hier in der Produktion fühle ich mich doch am wohlsten”, sagt Vidal während er Buchen- und Rebenholzspäne im Ofen nachlegt. Man merkt: Ihm macht die Arbeit auch nach dreizig Jahren noch Spaß und der Appetit auf Fisch ist ebenfalls geblieben. In der Belegschaft wird zudem gemunkelt, der Senior sei bisweilen auch am Sonntagvormittag im Betrieb anzutreffen, um dort in aller Ruhe und ohne die Hektik des Arbeitsalltages ein paar Scheiben frisch geräucherten Lachs zu genießen.
F
Z
K
VIDAL GMBH Räucherei und Spezialitäten, Gut Hohenunkel, 53572 Bruchhausen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9-17 Uhr, samstags von 9 bis 13 Uhr. Telefon: 02224-76137; E-Mail: vidalgmbh@t-online.de
Simon and Garfunkel als Neuauflage in Unkel Der RHEINLÄNDER verlost 2 x 2 Eintrittskarten für das Konzert der Simon and Garfunkel Revival Band im Unkeler Center-Forum am 8. Oktober.
E
ine musikalische Reise in die 60er Jahre mit den weithin bekannten Songs des berühmten Folk-Duos bietet die Simon and Garfunkel Revial Band bei ihrem Konzert in Unkel. Die fünfköpfige Band um Michael Frank freut sich, wieder einmal am Rhein auftreten zu können, nachdem sie vor einigen Jahren mit großem Erfolg im Oberdollendorfer Bungertshof gespielt haben. Die Besucher dürfen sich auf die vielen Hits von Paul Simon und Art Garfunkel freuen – originalgetreu wiedergegeben, sowohl stimmlich als auch instrumental. Und wenn die Coverband das Arrangement der Vorlage doch etwas verändert hat, dann nur zum Besten der Songs, wie die Besucher der Konzerte einhellig betonen. arten für diesen besonderen Abend gibt es im Vorverkauf im Unkeler Heimatladen, Pützgasse 2, beim Vorteil-Center in Unkel und Asbach, bei MediMax Unkel und Asbach und bei MoBau Aegidienberg.
er RHEINLÄNDER verlost 2 x 2 Eintrittskarten. Senden Sie uns eine Postkarte (an: Verlag Der Rheinländer, Pützgasse 2, 53572 Unkel) oder eine E-mail (info@rheinlaenderm a ga z i n . d e ) m i t d e m Kennwort Simon & Garfunkel zu. Die Gewinner werden am 5. Oktober ausgelost und schrif tlich benachrichtigt. Die Gewinnerkarten werden an der Abendkasse bereitgelegt. |WR
D
Originalgetreu
K
Seite 44
Der Rheinländer · Oktober 2010
KONZERT Simon & Garfunkel Revival Band Samstag, 8. Oktober 2010 Beginn: 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr, freie Platzwahl, Eintrittspreis: 18 Euro, im Vorverkauf und an der Abendkasse, Info-Tel: 022247796512
Foto: Veranstalter
musikalisch!
Hier sind Ihre Polstermöbel in guten Händen
Anzeige
Andreas Geschier berät Kunden vor Ort aben Sie auch Ihren Lieblingssessel? Oder Ihren Lieblingsplatz auf dem Sofa? Möchten Sie lieber Ihre vorhandenen Polstermöbel erneuern, statt neue zu kaufen? Andreas Geschier und sein neunköpfiges Team erhalten I h r e we rt vo l l e n Po l ste rm ö b e l . Z u s e i n e n Serviceleistungen gehört die unverbindliche Beratung vor Ort. Genießen Sie die ganz persönliche und individuelle Beratung ohne Zeitdruck in Ihrem Zuhause. Keine Anfahrt, keine anderen Ku n d e n , ke i n e St ö r u n ge n , ke i n e fa l s ch e n Entscheidungen. Fühlen Sie die edle Qualität der Sto f f und Lederproben, erleben Sie selbst die h a rm o n i s ch e A n passung der Farben und Bezugsmuster z u I h r e r E i n r i ch tung. Mit seiner ü b e r 2 0 - j ä h r i ge n E rfa h r u n g ste h t Ihnen Andreas Geschier unverbindlich und persönlich zur Verfügung. Er Andreas Geschier b e s u ch t S i e z u H a u s e u n d i n fo r m i e rt S i e h i n s i ch t l i ch G e s ch m a ck , St i l empfinden, Strapazierfähigkeit und Pf legeleichtigkeit und macht Ihnen ein unverbindliches Angebot mit Festpreisgarantie. In seinen Möbelwerkstätten in Ahrweiler werden Ihre W ü n s ch e u n d Vo r ste l l u n ge n m i t a l l e r Fachkompetenz umgesetzt.
H
FeDie Chemnitzer Schüttoff von 1929 wurde 1981 mit Liebe und Fachverstand restauriert
gastlich!
Des Wanderers Raststätte Inhaber Peter Nelles zeigt von den Terrassen von Haus Christel, wo der Rheinsteig oberhalb von Schloss Arenfels durch die Bad Hönninger Weinberge verläuft
von Peter Köster Das „Haus Christel“ in Bad Hönningen ist ein Ort für Erholungssuchende, Seniorengruppen, Erlebnisreisen, Tagungen, Betriebs- und Familienfeiern sowie Clubreisen. Die KomfortPension ist auch ein Eldorado für Wanderer, Radwanderer und Biker. Seit 23 Jahren ist das Haus führender Übernachtungsbetrieb in der Verbandsgemeinde Bad Hönningen.
I
m kommenden Jahr steht Koblenz ganz im Zeichen d e r B u n d e s ga rte n s ch a u (BUGA). Die Gastronomie in der weiteren Umgebung hofft, von den vielen Besuchern zu profitieren. Auch das „Haus Christel“ in Bad Hönningen setzt auf den Koblenz-Effekt. „Das mit der BUGA ist natürlich ein Glücksfall“, bekennt Peter Nelles, der gemeinsam mit seiner Frau Pe t r a Re g i e i n d e r Komfort-Pension führt. „Wir können damit unseren Gästen ein ganz besonders attraktives touristisches Zusatzangebot bieten.“ ls Peter Nelles 1987 von seiner M u t te r die
Pension übernahm, die dem Haus ihren Namen verlieh, konnte er noch nicht ahnen, wie sich dieser Betrieb in den kommenden Jahren entwickeln würde. Die Übernahme des Stammhauses an der BischofStradmann-Straße – heute um
Glücksfall
A
Seite 46
Der Rheinländer · Oktober 2010
zeigt sich Einheimischen und Besuchern als ein Ort, der, a n ge b u n d e n a n T h e rm e , Rhein-, Westerwaldsteig und Limeswanderweg, vor allem v i e l e a t t r a k t i ve Pa u s ch a l angebote bereithält. ellness, Rad und Wa n d e rn , Rhein und We i n , R ö m e r, B u rge n und Schlösser“, so lautet das tour i st i s ch e A n ge bot vor allem für Gruppen, mit dem seit Jahren die Komfort-Pension „Haus Christel“ ihre Gäste umwirbt – neuerdings werden auch verstärkt Biker angetroffen. Das tatkräftige Engagement führte zu Auszeichnungen, mit denen
„W
BUGA
einige Gästehäuser (insgesamt 170 Betten) erweitert – fiel noch in eine Zeit, als der Stadt B a d H ö n n i n ge n d a s I m a ge anhaftete, ausschließlich für Kegelclubs attraktiv zu sein. Das heutige Bad Hönningen
die Pension bedacht wurde. Dazu gehört die G3Sterne-Prämierung „Service Qualität RheinlandPfalz“. Gefördert vom Wirtschafsministerium u n d a n ge s i e d e l t b e i d e r R h e i n l a n d - P fa l z To u r i s m u s G m b H , h a t s i e z u m Z i e l , b e i Gastgebern und Tourismusdienstleistern im Land den Service aus Gast-Perspektive systematisch zu verbessern. Damit gehört die KomfortPension „Haus Christel“ landesweit zu den zertifizierten Betrieben, die sich für ein konseq uentes Qualitätsmanagement entschieden haben. Schwerpunktmäßig setzt das Haus auf Senioren- und Wandergruppen, die seit Jahren
eine feste Gästegröße stellen und nahezu ideale Vo r a u s s e t z u n ge n i n d e r B a d H ö n n i n ge r Herberge vorfinden. Das zeigte sich auch bei einer 40-köpfigen belgischen Gruppe, die rundum zufrieden war und ihre Begeisterung jüngst im Gästebuch zum Ausdruck brachte. Für diese, wie auch alle anderen Gäste, gilt das Credo des Hauses: „Erholung – Behaglichkeit – Lebensfreude“. „Wer zu uns kommt, der soll die Seele baumeln lassen“, betont Peter Nelles und verweist auf den „Garten der Entschleunigung“. Dies ist einer von sechs Außenbereichen, die zum „Haus Christel“ gehören. Für das leibliche Wohl aller sorgt eine gutbürgerliche Küche. Wahlweise bietet die Pension Übernachtung mit Frühstück, Halb- oder Vollpension in familiärer, gepf legter Atmosphäre (reichhaltiges Frühstück- und großzügiges Abendbuffet). Zudem gehören Betriebs- und Familienfeiern, wie G e b u rt st a ge u n d H o ch z e i te n i m p r i va te n Rahmen zum Angebot.
KOMFORT-PENSION „HAUS CHRISTEL“ „Das Haus für Gruppen & Grüppchen!“ Bischof-Stradmann-Straße 29-35a 53557 Bad Hönningen Tel: 02635-1336 · www.haus-christel.de
ausgewählt!sch!
Oktober
Veranstaltungen im
Sonntag, 3. Oktober Rhöndorf | Ziepchesplatz Durch die Rhöndorfer Weinberge und Einkehr beim Winzer mit Weinprobe Rundgang über den Weinlehrpfad mit Weinprobe im historischen Weinkeller Beitrag: 20 bis 30 Euro je nach Anzahl der Personen, Mindestteilnehmerzahl 10 Personen. Gruppen bis zu 50 Personen. Anmeldungen bei der Tourist- Information Bad Honnef (auch Samstag, 9. Oktober) Info-Tel. 0 22 24 / 9 88 27 46
20 Uhr
Freitag, 8. Oktober Unkel | Center-Forum am Vorteil-Center Konzert mit der „Simon & Garfunkel Revival Band“ Alle Hits des Folk-Duos, gekonnt gecovert VVK Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel Eintritt: 18 Euro (auch an der Abendkasse) Info-Tel: 02224-7796512
Samstag, 9. Oktober 11 bis 17 Uhr Fernthal | Bürgerhaus, Werner-Heisenberg-Str. 9 3. Kreativmärktchen, Handwerk und Kunst von verschiedenen Ausstellern Kindertöpfern, Kaffe & Kuchen, Pizza Eintritt frei! ab 15 Uhr
Linz | Im Nommental 12 Tom Busley lädt ein zum 70. Geburtstag von John Lennon und zur Vorstellung der neuen CD: „Hot headed fanatic“ seiner Band Rhyneday Eintritt frei! Info-Tel: 02644-602865
20 Uhr
Oberpleis | Aula Großes Unterhaltungskonzert des Bläsercorps Auel-Gau Oberpleis e.V. Eintritt: 9 Euro Info-Tel: 0170 - 41 78876
Sonntag, 10. Oktober 12 bis 15 Uhr Wanderparkplatz Vinxel (L 490) Wanderung hinter den sieben Bergen 10-km-Rundwanderung des KVV-Kur-u. VerkehrsVereins Bad Honnef e.V. über die Kasseler Heide mit schönem Panoramablick, entlang des malerischen Lauterbachs und um die Dollendorfer Hardt. Festes Schuhwerk, Wasser und Snack mitbringen Beitrag: 3 Euro, Anmeldung: 02224 - 961 841 oder J.Oberbillig@online.de
19 Uhr
17 Uhr
19 Uhr
19 Uhr
19 Uhr
19.30 Uhr
20Uhr
Mittwoch, 13. Oktober Königswinter-Oberdollendorf | AWO, Hauptstr. 109 EMMA-Clubabend, Thema: Frida Kahlo Eintritt frei! Info-Tel: 02223-4123 Sonntag, 17. Oktober Eudenbach | kath. Kirche Gospel & Spirituals mit Johnny Winter Neuzeitliche kirchenmusikalische Höhepunkte und lyrische Intermezzi Eintritt frei!
Rheinbreitbach | Obere Burg Kabarettist Matthias Treter mit seinem Programm: Staatsfeind Nr. 11 Ein Künstler, der sein Mundwerk versteht Eintritt: 15 Euro VVK: Blumen und mehr, Rheinbreitbach Freitag, 22. Oktober Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Autorenlesung und Buchvorstellung: Bernd Knopp liest aus seinem Buch: Knopps Doktorspiele Ein Hypochonder packt aus! Eintritt frei! Info-Tel.: 02224-7796512 Freitag, 29. Oktober Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2 Konzert mit Stephanie Troscheit & Colours In ihrem weltmusikalischen Programm führt die Bad Honnefer Musikerin mit ihrer Band durch ein großes Farbspektrum an Klängen: Die zarten Töne der Kalimba, die kraftvollen Trommeln, das exotische Balafon, Klangkombinationen mit Klavier und Mbira laden auf eine musikalische Reise der besonderen Art ein. Ein außergewöhnliches Konzert mit erfrischender Musik. Eintritt frei! Info-Tel: 02224-7796512 Neustadt | Gemeindebücherei, Hauptstr. 23 Musikkabarett mit den „Melodisteln” Eintritt frei! Info: www.buecherei-nsw.de Info-Tel: 02683/936529
Immo-News Vier Wände zu Markte tragen Was Verkäufer von Häusern und Wohnungen beachten sollten Privatpersonen verkaufen in der Regel nur einmal im Leben eine Immobilie. Umso wichtiger ist es, sich im Vorfeld zu informieren, worauf dabei zu achten ist. Ein erster Schritt beim Verkauf einer gebrauchten Immobilie ist die Festlegung des Verkaufswertes. Denn darüber geraten Verkäufer und Interessent häufig in Streit. Der Verkaufswert orientiert sich an der Lage und Ausstattung (Balkon/Terrasse, Aufzug, Pkw-Stellplatz etc.) sowie an Alter und Zustand. Verfügt das Gebäude über Isolierglasfenster? Ist das Dach in Ordnung oder stehen Reparaturen an? Wie alt ist die Heizungsanlage? Stehen in absehbarer Zeit Sanierungsarbeiten an? Da diese Fragen kein Laie beantworten kann, sollte man sich von einem unabhängigen Sachverständigen ein Verkehrswertgutachten erstellen lassen. Liegen Unterlagen wie Architektenpläne vor und gibt es keine Wegerechte und andere Besonderheiten, kann ein Gutachten für ein Einfamilienhaus über 1.000 Euro kosten. Will der Verkäufer seine Immobilie über einen Makler verkaufen, dann ermittelt dieser im Rahmen seiner Tätigkeit den Marktwert; dabei entstehen im Normalfall keine Kosten. Neben diesen harten Fakten spielen beim Verkehrswert auch weiche Fa k to r e n w i e d a s a k t u e l l e A n ge b o t u n d d i e Nachfragesituation eine Rolle. Zudem kann der erfahrene Makler anhand einer statistischen Datenbank recherchieren, welche benachbarten Häuser zu welchem Preis angeboten wurden. Beim Immobilienverkauf spielt die Optik eine wichtige Rolle. Das Haus oder die Wohnung muss mit aussage k r ä f t i ge n Fo to s b ewo r b e n we r d e n . B e i Besichtigungsterminen hinterlässt ein Haus mit gepf legtem Garten und geputzten Fenstern beim Interessenten einen besseren Eindruck als eine ungepflegte Immobilie. Möglicherweise lässt sich auch mit Investitionen der Verkehrswert erhöhen und schnell e r e i n n e u e r E i ge n t ü m e r f i n d e n . We l ch e Investitionen im Einzelfall sinnvoll sind, kann Ihnen der Immobilienmakler im persönlichen Gespräch empfehlen.
Samstag, 30. Oktober Waldbreitbach | Hotel zur Post Kabarett Wanninger & Rixmann „Zwei ist eine zuviel“ Info-Tel: 02638-9260
Der Rheinländer · Oktober 2010
Seite 49
literarisch!!
Großtante Hortenses Zwetschgenbowle
„E
von Leonhard Reinirkens
inmal“, e r z ä h l te Großtante Hortense, „einmal hat eine B ow l e m i ch u m e i n e g r o ß e L e b e n s ch a n c e gebracht. Es war eine B ow l e , die O n ke l Fe r d i n a n d e rf u n d e n hatte.“ Und Großtante Hortense seufzte tief und halbierte und entsteinte sehr reife Zwetschgen. Und sie sagte leise, wie zu sich selbst, während wir an ihren Lippen hingen: „ I ch wa r i m m e r e i n ungemein viel begehrtes Mädchen und ich wusste wohl, ‚nein’ zu sagen, da wo es sich n i ch t s ch i ck te o d e r l o h n te . – A b e r, a ch , gefragt muss eines doch werden, ehe es ‚nein’ sagen kann.“ Dann aber wandte sich die Ta n te den Z we t s ch ge n z u u n d e r l ä u te rte : Für diese Zwetschgenbowle brauche man überreife, süße und d u n ke l f l e i s ch i ge Fr ü ch te , s p ä te Zwetschgen. – Und sie legte die überreifen, halbierten, entsteinten Früchte in eine Schale. Sie knackte auch ein paar Zwetschgenkerne und zerkleinerte die Nüsschen darin und gab auch
Illustration von Toni Munzlinger
sie in die Schale. Wir wurden schon ganz ungeduldig und fragten: „ G r o ß t a n te H o rte n s e , w i e s o h a t O n ke l Ferdinands Zwetschgenbowle dir eine große Lebenschance verdorben?“ Die Großtante nahm aus ihrem Vorratsschrank e i n e F l a s ch e G i n . Wi r r e i ch te n i h r d e n
+
Wülfing
Seite 50
Der Rheinländer · Oktober 2010
Korkenzieher. Und während sie umständlich die Flasche öffnete, erzählte sie: „Ihr wisst ja, Onkel Ferdinand war das schwarze Schaf in unserer sonst so strebsamen Fabrikantenfamilie. Nun, eines Tages kam uns nach Loßwitz ein Telegramm ins Haus, aufgegeben von der Polizei in B a d e n - B a d e n . O n ke l Fe r d i n a n d wa r b e i m Betteln erwischt worden. – Natürlich hatte er im Casino wieder seiner Spielleidenschaft gefrönt und war pleite. – Ich wurde auf die Bahn gesetzt, Onkel Ferdinand heimzuholen, damit die Firma nicht am Ende größeren Schaden nehme, wenn Onkel Ferdinand Schulden machte. Auf der Polizeistation sagte man mir, dass O n ke l Fe r d i n a n d , i n z w i s ch e n a u s d e r Verwahrung entlassen, sich auf einem Weingut südlich von Baden-Baden aufhalte. Es war ein wundervolles Gut, auf einem Hügel gelegen, ganz mit Reben bestanden. Im alten, beinah schlossartigen Herrenhaus oben auf dem Hügel, gleich am Waldrand, wohnte Hubertus Zwicker, der Besitzer. Hubertus Zwicker war Witwer, bei Jahren schon, aber seine Gefühle waren noch lebendig; das spürte ich bereits, als ich zum ersten Mal vor ihn trat und nach Onkel
Ferdinand fragte: Ihr müsst wissen, man merkt so was am Blick der Männer, wie er wandert und wohin. Es stellte sich heraus, Onkel Ferdinand hatte Hubertus Zwicker tatsächlich angepumpt. ‚Ihr lieber Onkel ist so nett’, sagte Hubertus, ‚seine unbedeutenden Schulden bei mir abzuarbeiten.’ Wir gingen zusammen durch den goldgrünen Herbstnachmittag. Damals, Kinder, damals war der Herbst noch das, was ein Dichter von ihm gesagt hat: ‚Die goldene Früchtekrone des Sommers.’ Die heutigen Herbste...“ Die Großtante verstummte mit einem ärgerlichen Schnaufen. Sie goss auf die halbierten Zwetschgen die halbe Flasche Gin. Sie fügte auch drei Gläschen Zwetschgenwasser hinzu: „Um das Aroma zu verstärken“, sagte sie. „Aber was passierte denn nun mit Hubertus Zwicker?“, riefen wir. Die Tante sah uns tadelnd an: „Passierte! Was f ü r e i n o r d i n ä r e s Wo rt ! “ Un d s i e r ü h rte Zwetschgen und Gin ein wenig durcheinander. Dann hellte sich ihr Gesicht wieder auf: „Hubertus Zwicker hatte nicht nur Reben, er b e s a ß a u ch , n a ch B ü h l z u , e i n e n ga n z e n
+
literarisch!!! Abhang, der mit den schönsten Zwetschgenbäumen bestanden war. Deshalb nannten ihn auch die Leute ‚Baron Pflümli’. Ihr seht schon an diesem Spitznahmen, Hubertus war sehr reich.“ Großtante Hortense fügte dem Bowlenansatz einen Esslöffel Honig bei und rührte nochmals leicht um. Dann drückte sie uns die Schüssel in die Hände und sagte: „Fort damit in den kühlen Keller. Das muss jetzt 24 Stunden ziehen. Wir aber wollten zuerst wissen, wie das mit Baron Pflümli weitergegangen war. Die Großtante wiegte den Kopf mit dem immer noch üppigen weißen Haar und lächelte vor sich hin. „Ach Kinder“, sagte sie, „da wird immer der Mai besungen, aber ich kann euch sagen, so e i n r i ch t i ge r g o l d e n e r, t r o cke n e r Herbstnachmittag, da ist Amor eventuell noch viel munterer. Wir aßen im Gehen von den süßen, schon etwas schrumpeligen Zwetschgen. Dann lagerten wir am trockenen Gras und sahen drüben auf dem anderen Hang die Pflücker und auch Onkel Ferdinand, der die Ernte beaufsichtigte.
Es war ein Ebereschengebüsch, das uns allen Blicken verbarg, und als ich über mich sah, bemerkte ich eine Drossel, die sich gütlich tat. Ich sagte zu Herrn Zwicker: ‚Ach, Hubertus, ich bin eine Waise. Ich habe niemand auf der Welt. Sie müssen sich, Hubertus, schon mir erklären.’ Hubertus Zwicker stutzte ein wenig, als ich das gesagt hatte, und vielleicht hätte mich das warnen sollen. Aber woher soll ein so junges, unerfahrenes Ding wie ich seine Weisheit nehmen. Jedenfalls war ich ganz beruhigt, als Hubertus in seinem alemannischen Dialekt sagte: ‚Des mach i heut obend, nach’m Esse!’ Es ist ein verführerischer Dialekt“, brummte die Tante, dann aber verstummte sie. Wir wussten, wenn sie s o vo n E r i n n e r u n ge n ü b e r w ä l t i g t wurde, war kein Wort mehr aus ihr herauszukriegen. Erst am nächsten Abend, als der durchgezogene Bowlenansatz in die Bowlenschüssel gegeben wurde, kam sie auf ihre Geschichte zurück. Sie g o s s e i n e h a l b e F l a s ch e M a r s a l a z u m Bowlenansatz, und während sie umrührte, hub sie an.
+
Seite 52
Der Rheinländer · Oktober 2010
„ A n d i e s e m A b e n d d a n a ch h a t te O n ke l Ferdinand die Zwetschgenbowle bereitet. Er hatte sie erdacht in den langen Stunden, in denen er den Aufseher spielte. Oh, so laue Herbstabende gibt es nicht mehr. Der Mond ging auf über den Schwarzwaldhöhen und sein Licht war auf die Nebelschwaden der Ebene gestreut, dass sie aussahen wie Daunenbetten. Drei Flaschen Spätburgunder aus Sasbachwalden hatte Onkel Ferdinand in die Bowle getan. Das ergab einen seltsamen und reizvollen Geschmacksakkord. Und wir tranken fleißig, während ich immer auf die Erklärung von Hubertus Zwicker wartete. Ich harrte und fieberte von Glas zu Glas und dachte mir aus, was er sagen würde. Vielleicht: ‚Ihren lieben Onkel Fe r d i n a n d r u fe i ch z u m Z e u ge n , l i e b ste Hortense, dass ich Sie begehre und um Ihre Hand bitte.’ So schlürfte ich in süßer Vorfreude die gehaltvolle Zwetschgenbowle und wartete und trank, bis ich vergaß, dass ich wartete.“ Großtante Hortense goss die drei Flaschen Spätburgunder in die Zwetschgenbowle, rührte um, rührte und rührte. „Was geschah?“, riefen wir. „Hast du Hubertus Zwicker an seine Erklärung erinnert?“ „Die Zwetschgenbowle!“, lachte Großtante Hortense. „Ich kam erst am folgenden Mittag so recht zur Besinnung, als wir zur Abreise bereitstanden, aber – siehe da – Hubertus Zwicker hatte alles, alles vergessen. Er schüttelte den Kopf und hob ratlos die Hände, und er sagte: ‚Sehe Sie liebes gnädiges Fräulein, selle Vergesslichkeit ischt sähr verbreitet in alkoholischen Landschaften. M a n n e n n t s e l l e E r s ch e i n u n g ‚ r e t r o g r a d e A m n e s i e ’ , a b e r d e s i s ch t e b b e s s ä h r Medizinisches.’ Und er strich mir die Wange und sagte: ‚Leben Sie wohl, mein Kind!’“ „Das war’s??“, riefen wir empört. „Ja, das war’s“, sagte die Großtante leichthin. „Das Leben hat so seine Tücken. – Man kann ü b r i ge n s d e r Z we t s ch ge n b ow l e n o ch e i n e Flasche roten Sektes beimischen.“ Und sie trank einen langen, genüsslichen Zug.
ZWETSCHGENBOWLE Überreife Spätzwetschgen 1/2 Falsche Gin 3 Gläschen Zwetschgenwasser 1 Esslöffel Honig 1/2 Flasche Marsala 3 Flaschen Spätburgunder evtl. 1 Flasche roter Sekt
unternehmen!
GANZ GANZ FEUER FEUER UND UND FLAMME FLAMME Das Unternehmen fire kaminöfen GmbH in Vettelschoß-Kalenborn plant und baut hochwertige Kaminanlagen für den privaten Bereich.
I
n der nun vor der Tür stehenden dunklen und kälteren Jahreszeit mag sich mancher einen Kamin in den eigenen vier Wänden erträumen, vor dem man den Feierabend bei behaglicher Wärme und dem meditativ anmutenden Flamm e n s p i e l ge n i e ß e n ka n n . „Kaminöfen kann man grundsätzlich überall nachträglich einbauen. Bei Mietwohnungen wird es allerdings wegen der Genehmigungen schwierig“, e r k l ä rt Fra n k B a u e r, G e schäftsführer und Kaminbauer des Kalenborner Unternehmens. Daher sind seine Kunden in der Regel Besitzer von E i ge n h e i m e n – we n n d e r Architekt nicht Kamine für neue Wohnungen eingeplant hat oder ein Kamin bereits vorhanden ist. Ob Kaminöfen, Pelletöfen, Grundöfen, Kacheloder Schwedenöfen, Stilkamine oder Gartenfeuer befeuert mit Holz, Gas, Pellets oder Hydro-Brennzellen, mit 20-jähriger Berufserfahrung ermittelt der Kaminprofi im Gespräch mit seinen Kunden das passende Kaminsystem für den jeweiligen Wunsch. „Nach Besichtigung der örtlichen Gegebenh e i te n b e i A l t b a u te n o d e r
Seite 54
Der Rheinländer · Oktober 2010
Frank Bauer heizt ein
anhand der Planungsunterlagen bei Neubauten sind die technischen Voraussetzungen bekannt. Intensive Gespräche mit den Kunden, vorhandenes B i l d m a te r i a l u n d S k i z z e n ermöglichen es mir, in die detailgetreue Planung überzugehen. Bei unentschlossenen Kunden fertige ich auch gerne mehrere Entwürfe per Hand an“, erklärt Frank Bauer, der a u ch ge l e rn te r Ka ch e l -
Behagliche Wärme moduleur ist, seine Vorgehensweise und weist darauf hin, wie einfach ein Kaminofen heute bedient werden kann: „ Ne b e n d e n k l a s s i s ch e n Kachelöfen oder Holzkaminen
gibt es auch mit Gas-Brennzellen befeuerte Kamine, die per Fernbedienung eingeschalte t we r d e n k ö n n e n . H o l z l a ge r u n g u n d Re i n i g u n g s arbeiten entfallen. So lässt sich ohne Aufwand das Feuer genießen.“ as Unternehmen legt größten Wert darauf, n u r h o ch we rt i ge Q u a l i t ä t , sowohl in Technik als auch D e s i g n vo n d e n b e ste n L i e fe r a n te n a n z u b i e te n . Und das gilt von rustikal bis modern. „Der heutige Trend geht zu schlichten, gradlinigen Entwürfen. Meist sind die Kamine weiß verputzt und werden geschlossen befeuert“, ke n n t Fi rm e n m i t g r ü n d e r i n Dagmar Tatoli die aktuellen Wünsche und Vorstellungen
D
ihrer Kunden. Zum Qualitätsbewusstsein der Kaminprofis gehört auch, nur Hersteller zu empfehlen, die die Feinstaubverordnungen einhalten können und mit ihren Öfen einen hohen Leistungsgrad, also eine hohe Auslastung aus dem Brennmaterial erzielen können. Dabei sind auch neue Normen und Fristen zu beachten. „Die Einzelraumfeuerstätten, die in den 70er und 80er Jahren errichtet wurden, müssen, je nach Übergangsfrist, bis 2014, spätestens bis 2020 mit einem Filtersystem zur Reduzierung der Staubemissionen ausgestattet werden. Hier ist jedoch die Investition in ein neues Holzbrandgerät mit neuester Technologie ratsam“, empfiehlt die Fachfrau. as Unternehmen arbeitet in Kalenborn mit drei Angestellten und drei Auszubildenden, zwei davon lernen den Beruf des Ofen- und Luftheizungsbauers. Dagmar Tatoli leitet den Innendienst und ist stolz auf den angebotenen Service: „Wir betreuen eingebaute Holzfeuerstätten, auch von Fremdkunden, im Ersatzteilbereich. Die meisten unserer Hersteller garantieren, über dreizig Jahre lang alle passenden Ersatz- und Verschleißteile liefern zu können. Dieser Service steht bei uns ganz oben und hier unterscheiden wir uns von anderen Anbietern aus der Branche.“ | WR
D
INFO fire kaminöfen GmbH · Notscheider Str. 5 53560 Vettelschoß · www.fire-kaminoefen.de Öffnungszeiten: montags und mittwochs: 15 bis 20 Uhr, dienstags, donnerstags und freitags 11 bis 13 und 15 bis 18.30 Uhr, samstags 10 bis 13 Uhr Zusätzlich: jeden 1. und 3. Sonntag im Monat Besichtigung der Ausstellung von 10 bis 13 Uhr möglich, keine Beratung - kein Verkauf
unternehmen!
Literatur und Wein in der Schmiede Schmiedemeister Herbert Schoop lädt am Samstag, 30. Oktober zu einer ungewöhnlichen Veranstaltung ein. In seiner Werkstatt auf Gut Haanhof bei Bruchhausen kann man ihm bei der Arbeit zuschauen, dabei Weine der örtlichen Weingüter probieren und von Rezitatoren vorgetragenen Texten aus der Weltliteratur rund um das Schmiedehandwerk lauschen.
eit 1976 ist Herbert Schoop mit seinem Schmiedebetrieb selbstständig und führt ihn heute in seiner Werkstatt auf Gut Haanhof in Hohenunkel bei Bruchhausen als Ein-MannBetrieb. Doch hat er im Laufe der Jahre sechzehn junge Männer im Schmied e - u n d S ch l o s s e r b e r u f ausgebildet, „und zwei davon haben auch ihre Meisterprüfung abgelegt”, berichtet er stolz. Der Schmiedemeister ist ein knorriger, aber her-
S
zensguter Zeitgenosse, manchmal ein wenig eigenbrötlerisch wirkend, aber immer mit seiner charmant-markanten Art offen und ehrlich. Mit seinen Schmiedehämmern zwingt der Meister mit geschickter Hand das glühende Eisen auf dem Amboss in seine gewünschte Form. Ob das Material die richtige Temperatur hat, erkennt der Schmied an der Farbe des Eisens. Sein Temperament kann er hier an seinem Arbeits-
Die Farbe der Flamme
Seite 56
Der Rheinländer · Oktober 2010
50 Jahre
Schreinermeister Uwe Böcking Am Schwimmbad 7 · 53545 Linz/Rh. Telefon: 02644/2265 · Fax 02644/7876 E-Mail: Uwe.Boecking@t-online.de
Foto: privat
Beratung, Lieferung, Montage und Kundendienst aus Meisterhand!
platz kraftvoll einsetzen. Kein noch so spezieller Auftrag stellt für den Schmiedemeister ein Problem dar. Vielmehr betrachtet er ihn als Herausforderung und so gehen ihm manche G e d a n ke n ü b e r d i e G e st a l t u n g u n d d a s Aussehen der noch nicht fertigen Arbeit „den ganzen Tag im Kopf herum”. Eine Bitte abschlagen kann er niemandem, und so erfüllt er lieb e n d ge rn e d i e n o ch s o a u s ge fa l l e n ste n Wünsche seiner Kunden, wenn es um die kunstvolle Ausgestaltung vo n We r kst ü cke n ge h t . Ku n st schmiedearbeiten sind dabei seine Passion. Ob Gitter, Tore oder Geländer, ob neu zu gestalten oder zu renovieren, hier ist e r ga n z i n s e i n e m E l e m e n t . Au f s e i n e r Werkplatte erkennt man die kunstfertigen Zeichnungen für Schnörkel, Zirbel, Drehungen und Blätter, mit denen er seine Arbeiten aus den Rohmaterialien Eisen, Messing, Bronze oder Edelstahl verziert. Zuletzt hat er auch bei Renov i e r u n g s a r b e i te n a u f d e r D r a ch e n b u rg i n Königswinter sowie im Schloss Rennenberg bei Linz mitgewirkt. erne öffnet der Schmiedemeister seine Werkstatt, die angefüllt ist mit Werk-
G
Fenster & Haustüren aus Holz, Kunststoff und Aluminium Rollläden Möbel- & Treppenbau Zimmertüren & Fußböden
Energieberatung & Isolierverglasungen Reparatur- & Renovierungsarbeiten Sicherheitstechnik
Professionelles Grafik-Design für Logo · Flyer · Homepage · Geschäftspapiere … Dieter Ruland | Werbung & Grafik In der Au 27 | 53545 Linz/Rhein t : 0 26 44 - 80 78 80 | www.ruland-grafik.de
unternehmen!
Rolf Palm:
Die Brücke von Remagen Der dokumentarische Bericht über die dramatischen Ereignisse am Rhein im Fühjahr 1945 gebundene Ausgabe: h 19,90 kartonierte Ausgabe: h 15,90 erhältlich in allen Buchhandlungen und im Heimatladen, Unkel, Pützgasse 2 signierte Exemplare im Heimatladen vorrätig
Gynäkologische Praxis in Bad Honnef Gerne möchte ich Sie in meiner Privatpraxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe als Patientin willkommen heißen. Fragen Sie nach Ihrem Wunschtermin.
DIANA JUNG Weyermannallee 11 53604 Bad Honnef Telefon 0 22 24 - 9 60 15 50
zeugen, kleinteilige n E i s e n m a te r i a lien und gerade in Ausführung befindl i ch e n S ch m i e d e und S ch l o s s e r a r b e i te n , um Kunden und interess i e rte n B e s u ch e rn die Möglichkeit zu ge b e n , seine S ch m i e d e e i n m a l aus anderer PersDagmar von Kurmin pektive kennenzulernen. Am Samstag, 30. Oktober darf man ab 17 Uhr seinen Arbeitsplatz an der lodernden Esse besuchen und von Weingütern der Region kosten. Dazu tragen Rezitatoren wie Dagmar von Kurmin, Schauspielerin am Kleinen Theater Godesberg und Hörbuchsprecher Andreas Muthesius im Laufe d e r Ve ra n st a l t u n g Texte aus der Weltl i te ra t u r vo r, i n denen es um das S ch m i e d e n ge h t . Herbert Schoop wird am Schmiedefeuer für seine Besucher k l e i n e r e A r b e i te n a n fe rt i ge n und gerne die jeweiligen Arbeitsschritte erklären. Und wer Andreas Muthesius we i ß , v i e l l e i ch t kann bei dem einen o d e r a n d e r e n d a s Fe u e r f ü r e i n e n S ch m i e d e k u r s u s e n t fa ch t we r d e n ? D i e Ku n st we r ke der l e t z te n b e ge i ste rte n Praktikantin waren bei einer Ausstellung Anfang dieses Jahres zu bewundern. Der Eintritt für die Veranstaltung, bei der es auch eine Kleinigkeit zu Essen geben wird, ist frei. Bei Gefallen wird um eine Spende gebeten. | WR
INFO Schoop – Schmiede- und Schlosserarbeiten Gut Haanhof 1, Bruchhausen www.schoopschmiede.de Werkstattfest am Samstag, 30. Oktober 17 bis 22 Uhr mit Wein und Literatur Eintritt frei! Info-Tel: 02224-9014441 oder 02224-7796512