Rheinländer 01 September 2008

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Das Heimatmagazin

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1. Jahrgang

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Heft 1

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September 2008

Seite 1

Lesehelfer Alfons Selzer im Unkeler Sonnenberg , Foto: Hans-Joachim Röder

Königswinter · Bad Honnef · Unkel · Linz · Bad Hönningen · Asbach · Waldbreitbach

! e uch t n tli ! tz na tis J em o g r a Königswinter Nibelungen

Unser Weinland –

Weinberge und Winzerfeste

Roßbach Wanderung

von Leutesdorf bis Oberdollendorf

Linz Thomas Görden

Buchholz Porträt

Bad Honnef Talente


Editorial

Liebe Rheinländer, willkommen daheim! nsere Heimat, die Mittelrhein-Region von Königswinter bis Leutesdorf a m r e ch te n R h e i n u fe r, m i t Siebengebirge und Oberhau, Linzer Höhe und Vorderem We ste r wa l d g i l t n i ch t n u r H i n z u ge z o ge n e n u n d B e s u chern als wunderbarer Flecken Erde. Auch die Einheimischen w i s s e n d i e S ch ö n h e i t u n d Lebensqualität am Rhein zu schätzen und sind stolz auf ihren Wohnort, die geschichtst r ä ch t i ge n B a u we r ke , d i e p r ä ch t i ge n Na t u r d e n k m ä l e r und natürlich auf die Menschen, die hier wirken, leben und gelebt haben.

Foto: Sandra Peukert

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Wolfgang Ruland, Herausgeber

iebe Leser, nur mit der Unterstützung der ortsverbundenen werbenden Wirtschaft ist es möglich, Ihnen die Ausgaben des „RHEINLÄNDER“ ko ste n l o s a n d i e H a n d z u geben. Deshalb bitten wir Sie herzlich um Ihre geschätzte Aufmerksamkeit für unsere Inserenten und Partner aus Industrie, Dienstleistung und Handel.

L

iesem H e i m a t ge f ü h l wollen wir mit unserem Magazin Ausdruck verleihen. Un s e r e T h e m e n u m fa s s e n Kultur und Veranstaltungen, B ra u ch t u m und Heimatgeschichte, Na t u r u n d M e n Viel Spaß beim (Neu-) Entdecken s ch e n , Au s f l u g s o ch m e h r des Rheinlandes! ziele und SehensTexte, Fotos würdigkeiten, und Ve ra n st a l Städte und Dörfer. tungen finden Sie „DER RHEINLÄNDER“ stellt a u f u n s e r e r I n te rn e t s e i te : engagierte Menschen vor, führt www-rheinlaender-magazin.de. d u r ch w u n d e r vo l l e L a n d - Sagen Sie uns im Gästebuch schaften, zeigt die schönsten Ihre Meinung, gerne nehmen Wi n ke l u n d E cke n u n s e r e r wir auch Ihre Anregungen und Region, präsentiert Kunst – Hinweise für zukünftige Artiund Kunstschaffende, erinnert kel auf. an Höhepunkte der Heimat- Viel Spaß beim (Neu-) Entgeschichte, beleuchtet den kul- decken des Rheinlandes! turellen und geschichtlichen Hintergrund von Brauchtum und Alltag und macht bekannt m i t A n l a u f p u n k te n f ü r G e nießer.

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Der Rheinländer · September 2008

Seite 3


inhaltlich! A59

inhaltlich! Auf den Riesling gekommen

Rauschendorf Vinxel Oelinghoven

Bonn

Oberpleis

Dollendorf

Berghausen

Thomasberg Heisterbacherrott

Buchholz

Königswinter

Königswinter

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Liebe Rheinländer – willkommen daheim

Eudenbach

Ittenbach

Asbach Röhndorf

Aegidienberg

VG Asbach

Bad Honnef

Windhagen

Bad Honnef

A3

VG Unkel

Rheinbreitbach Bruchhausen

Neustadt

Vettelschoß

Unkel Erpel Remagen

KasbachOhlenberg Ockenfels

Linz Sinzig

VG Waldbreitbach

St. Katharinen

Roßbach Breitscheid

VG Linz

Dattenberg Leubsdorf

Ahr

Hausen

Bad Hönningen Rhein

kurz & knapp! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 Nachrichten aus der Region

Waldbreitbach Niederbreitbach

VG Bad Hönningen B42

Wied

Datzeroth

Rheinbrohl Hammerstein

Neuwied

IMPRESSUM Gründungsjahr 2008 Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG Linz VG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach Erscheinungsweise: monatlich Jahresabonnement: p19,50 Auflage: 15.000 Herausgeber: Wolfgang Ruland Verlag: Wolfland Verlag Kupferweg 16 · 53604 Bad Honnef info@rheinlaender-magazin.de www.rheinlaender-magazin.de Redaktion und Vertrieb: Klosterstr. 15 · 53604 Bad Honnef Tel.: 02224-9013085 · Fax: 02224-9013088 Chefredaktion: Martina Kefer (v.i.S.d.P.) Gudrun von Schoenebeck (Stv.), Redaktion: Thosten Herrig, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland

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Der Rheinländer · September 2008

besucht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Der Herr der Dinge qu erbeet! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 Garten arom atisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Aromapflanzen aus unserem Garten

Leutesdorf Andernach

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8 Auf den Riesling gekommen Weinlagen am unteren Mittelrhein Ein Tag unter Reben Wein- und Winzerfeste 2008

besichtigt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Zwischen Nationalmythos und Zickenkrieg

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Fotos in dieser Ausgabe falls nicht anders angegeben: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland Grafisches Konzept und Satz: Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de Druck: Krahe-DruckGmbH, Unkel Anzeigenannnahme: M.-G. Knochenhauer-Schlu, Tel.: 0 26 44 - 80 70 45 Anzeigenschluss: jeweils zum 17. des Vormonats Druckunterlagen an: info@rheinlaender-magazin.de Reprofähige Text- und ungerasterte Bildvorlagen EPS-, TIFF-, PDF-Dateien Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bildund Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angaben im Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmen keine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.

Seite 8

unter wegs! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Den Roßbachern aufs Häubchen persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 Mystery und Mittelalter – Thomas Görden vorgestellt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28 Buchholz – aus ganz besonderem Holz

Der Herr der Dinge Seite 32

ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Rheinländer-Shop kulinarisch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Gut verpackte Köstlichkeit genießen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Die Sterne in Reichweite ausgewählt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38 Veranstaltungen im September reingehört! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45 Kölscher Klüngel und Jugendsünden mitgem acht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 Bad Honnefs Wilde Hühner persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48 12 Fragen an: Winfried Lotzmann engagiert! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Die Hundeengel aus Bruchhausen legendär! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Wo Beethoven in der Zelle saß

Zwischen Nationalmythos und Zickenkrieg Seite 24

Den Roßbachern aufs Häubchen Seite 20

Buchholz – aus ganz besonderem Holz Seite 14

Die Sterne in Reichweite Seite 42

Bad Honnefs Wilde Hühner Seite 26 Der Rheinländer · September 2008

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kurz & knapp!

kurz & knapp! Auf den Spuren der Römer

Genschman wird Aalkönig pondent des “SPIEGEL”, Polit- und andere Prominenz nach Bad Honnef zu locken. Im Amte d e s Aa l k ö n i g s wa l te te n s ch o n Wo l f ga n g Clement, Lothar Späth, Konrad Beikircher, Friedrich Merz und zuletzt Finanzminister Peer Steinbrück. Die längst ausverkauf te Veranstaltung ist nicht nur eine große Show, sondern dient in erster Linie karitativen Zwecken: mit dem erlösten Geld werden Jugend fördernde Vereine und Institutionen der Stadt bedacht.

Fotos: Frank Homann

Fotos: Carmen Wölm

Bad Honnef. Am 17. Oktober erfolgt im Kurhaus die Inthronisation des diesjährigen Aalkönigs: Hans-Dietrich Genscher, ehemaliger und dienstältester Außenminister. Seit 2003 schafft es eine Vereinigung von Bad Honnefer Bürgern, allen voran Staatssekretär a. D. und Ex-Regierungssprecher Friedhelm Ost sowie Klaus Wirtgen, vormaliger Korres-

Hans-Dietrich Genscher, vom Aalkönig-Komitee gekürt

Rheinhotel Schulz erhält vierten Stern Unkel. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) übergab Arina Lauffs von der Günther und Arina-LauffsDtiftung als Eigentümer und Hotelchef Jürgen Hübner das begehrte Zeichen mit den vier Sternen. Damit ist das Rheinhotel Schulz erst das zweite im Kreis Neuwied mit dieser Auszeichnung, worauf auch Landrat Kaul und Bürgermeister Hausen stolz waren. Daneben wird die voranschreitende Sanierung der Sternenburg, des alten Unkeler Vogthauses, das in den Hotelbereich integriert wird, nun deutlich sichtbar. Hier soll zum Ende des Jahres eine Vinothek entstehen.

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Rheinbrohl/Arienheller. Zu einer sinnlichen Zeitreise lädt seit Mitte August das Erlebnismuseum RömerWelt am Caput Limitis ein. Rund drei Jahre hat es von der Idee bis zur Ausführung des Projektes gedauert, 1,5 Millionen gekostet. Das Leben der Römer am Limes, Handel und Tausch zwischen Römern und Germanen sowie der Limes als Grenzzone: Das sind die drei Themenbereiche, d i e d i e Au s ste l lung auf rund 200 Quadratmetern F l ä ch e präsentiert. Das Konzept d a h i n te r : A n fa s sen und Ausprobieren erlaubt. E i n St ü ck G e s ch i ch te e rz ä h l t auch der Beiname des Museums „Caput Limitis“ Der rheinland-pfälzische Innenminister (Kopf des Limes). Karl-Peter Bruch (SPD) eröffnet die Ausstellung B e g i n n t d o ch i n Rheinbrohl der insgesamt 550 Kilometer lange ehemalige Grenzwall zwischen dem Römischen Imperium und dem freien Germanien. Schon der römische Historiker Tacitus nannte daher diesen Ort „Caput Limitis“. Und der heutige Standort der „RömerWelt“ befindet sich unweit des Originalverlaufs des Limes, der 2005 zum UNESCOWelterbe ernannt wurde. Erwachsene zahlen vier, Kinder zwischen sechs und 16 Jahren 2,50 Euro Eintritt. Donnerstags und freitags ist zwischen 9 und 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöfnet. Weitere Infos: www.roemer-welt.de oder Tel.: 0 26 35 - 92 18 66.

Der Rheinländer · September 2008

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Achtung: Drache an der A3 Bad Honnef/Königswinter. Nachdem acht Jahre lang bürokratische Hindernisse überwunden werden mussten, zeigen nun Hinweisschilder an der A3 in Höhe der Abfahrten Siebengebirge und Bad Honnef/Linz den meistbestiegenen Berg Deutschlands: eine so genannte „Touristische Unterrichtstafel“ weist auf den Drachenfels, das Siebengebirge und das Rheintal hin. Die Städte Königswinter und Bad Honnef haben dieses Vorhaben gemeinsam umgesetzt, um weitere Besucher anzulocken.

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Hammerstein: „In den Layfelsen“

Titel

och bis zum Ende des 16. Jahrhunderts hatte der Weinkonsum durch Bevölkerungswachstum und den gestiegenen Wohlstand stetig zugenommen. 150 Liter Wein, so wird geschätzt, sollen die Deutschen damals pro Kopf und Jahr getrunken haben. Das wäre rund sechs Mal so viel wie heutzutage und so ist es nicht verwunderlich, dass man diese Zeit ein wenig drastisch als „Haupt-Zechphase des deutschen Volkes“ beschreibt. Auch der Mittelrhein-Weinbau hatte um 1600 seine größte Ausdehnung und reichte bis nach Köln. Selbst an der Siegburger Bucht, im Westerwald und in der Vordereifel wurde Weinbau betrieben. Heute bilden die Dollendorfer Weinberge die nördlichste Bastion am Rhein.

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e s o n d e r s g ü n st i ge k l i m a t i s ch e B e d i n g u n ge n i m Mittelrheintal machen den Qualitätsweinbau so weit nördlich überhaupt erst möglich. Im Jahresdurchschnitt ist es hier um ein bis zwei Grad wärmer als bei unseren Nachbarn in Hunsrück, Taunus, Westerwald und Eifel. Der Rhein im geschützten Tal mit seltenem Frost sorgt für eine konstante Temperatur und die dunklen Schieferfelshänge geben die tagsüber gespeicherte Wärme nachts an die Rebstöcke ab. Rund 85 Prozent der Stöcke sind auf Weinhängen mit über 30 Prozent Steigung und starker Sonneneinstrahlung gepflanzt. Auch wenn am Mittelrhein verschiedene Rebsorten wie MüllerThurgau, Kerner, Weißer Burgunder und Scheurebe angebaut werden, steht das Gebiet doch vor allem für den Riesling, der im 18. Jahrhundert seinen Siegeszug begann. Klimatische Bedingungen und Böden sind ideal für die spät reifende Traube, die 70 Prozent der hiesigen Anbauflächen für Weißweine beansprucht.

Foto: Sabine Anne Lück

Auf den Riesling gekommen

Bad Hönningen: „Schlossberg“

Rosenhügel, Schlossberg, Drachenfels und Gartenlay – das klingt nach Sommersonne, Rheinromantik und nach steilen Weinberghängen. Und gibt Antwort auf die Frage: Warum nur ist es am Rhein so schön?

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von Gudrun von Schoenebeck

bwohl der untere Mittelrhein zu den ältesten Weinbaugebieten Deutschlands zählt und die Lagen der nördlichsten Weinberge am Rhein hier auch heute noch die Kulturlandschaft prägen, sind sich die Einheimischen nicht immer bewusst darüber, welcher Schatz sich vor ihrer Haustür befindet. Zwar sind die Anbauf lächen am gesamten Mittelrhein kontinuierlich von über 2.000 Hektar im Jahr 19 0 0 a u f r u n d 4 5 0 H e k t a r z u r ü ckge ga n gen. Doch hat sich das positiv auf die Qualität des Weines ausgewirkt, denn vor allem die besten Lagen sind erhalten geblieben. Historisch belegt ist, dass spätestens die Römer den Weinbau an den Mittelrhein brachten, wahrscheinlich war Wein aber schon bei den Kelten

und Germanen im Rheingebiet bekannt. Mit der Erfindung des Terrassenweinbaus ab dem 9. Jahrhundert begann der Wein sich im Mittelrheintal kontinuierlich auszudehnen. irchen und Klöster, die eigene Weinberge besaßen und verpachteten, förderten diese E n t w i ck l u n g . A l l e i n e d e n Z i ste rz i e n s e rm ö n ch e n in H e i ste r b a ch ge h ö rte n e h e m a l s 4 8 5 H e k t a r, von denen in der Zeit nach der Schließung des Klosters 1803 fast nichts mehr übrig geblieben ist. Vor allem die Wohnbebauung verdrängte im Siebengebirge in der Neuzeit viele Weinberge. Kriege, Missernten und die aus Amerika eingeschleppte Reblaus führten dazu, dass die Anbauflächen weiter reduziert wurden.

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Oberdollendorf: „Laurentiusberg“

ei den Rotweinen führt der Spätburgunder die Liste der häufigsten Rebsorten an, gefolgt von Dornfelder und Portugieser. Heute werden die Weinberge am Mittelrhein fast nur noch von Familienbetrieben bewirtschaftet. Größere Absatzmärkte fallen dadurch zwar meist weg, aber die familiäre Atmosphäre, günstige Preise und die Möglichkeit, den Wein vor Ort direkt vom Erzeuger zu kaufen, ist für Touristen und Einheimische gleichermaßen verlockend.

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Foto: Sabine Anne Lück

Leutesdorf: „Gartenlay“

Foto: Sabine Anne Lück

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Königswinter und Rhöndorf: „Drachenfels”

Familiäre Atmosphäre in den Weingütern

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Titel Weinlagen am unteren

Dollendorf

Mittelrhein

Leutesdorf Weinlagen: Rosenberg, Forstberg, Gartenlay Weingüter: Braun, Emmerich, Gerolstein, Hohn, Hugmann, Mehren, M o h r & S ö h n e , O cke n fe l s , Roos, Selt, Will, Josef Willems & Söhne, Karl Josef Winkens und Wittig Leutesdorf darf sich zu Recht als Weinort bezeichnen, denn mehr als ein Dutzend Vollerwerbswinzer sind hier noch zu Hause. Die Weingüter und Winzerhöfe prägen die schmalen Gassen des Örtchens, in dem seit dem 6. Jahrhundert Wein angebaut wird. Leutesdorf ist mit rund einer Million Weinstöcken nicht nur der größte Weinort unserer Region s o n d e rn a u ch d e r ä l te ste . Außerdem ist die Leutesdorfer Lage „Rosenberg“ mit 70 Prozent Steigung die steilste von allen am unteren Mittelrhein.

Hammerstein Weinlagen: In den Layfelsen, Hölle, Schlossberg Weingüter: Emmel, Scheidgen, Mehren und Zwick Von der Rheinbrohler Ley fällt der Blick zur Burgruine Hammerstein und auf die Weinl a ge n „ I n d e n L ay fe l s e n “ , „Hölle“ und „Schlossberg“. Die steilsten Lagen werden heute nicht mehr genutzt, der große Teil der Weinberge versammelt sich auf flachem Rheinniveau. Noch auf einem Gemälde von 1910 sind die Weinhänge bis hoch hinauf zur Ruine zu erkennen. Das Weingut Scheidgen, mit 15 Hektar Anbau-

Unkel Weinlage: Sonnenberg Weingut: Krupp Winzer: Angelika und Jörg Belz, Peter Braun Unkel wird schon 866 im Zusammenhang mit dem Weinbau erwähnt, verliert aber im 19. Jahrhundert als Weinproduzent an Bedeutung. Die Unkeler Weintradition wird h e u te vo n we n i ge n E n t h u siasten wie Peter Braun vom Weinhaus „Im Lämmlein“ gepf legt. Am Unkeler Sonnenberg arbeiten noch zwei weitere nebenberufliche Winzer, die beide in Bruchhausen ansässig s i n d . D a s k l e i n e We i n g u t Krupp, sowie Angelika und Jörg Belz, die ihre Weine ökologisch und mit teilweise über 70 Jahre alten Riesling-Stöcken anbauen.

Königswinter

Weinlagen Rosenberg Laurentiusberg Sülzenberg

fläche das größte am unteren Mittelrhein, hat sich auf Burgunderrebsorten spezialisiert.

Königswinter B42

B42

Dollendorf

Ruine Drachenfels

Röhndorf

Rhein

Rheinbrohl Weinlagen: Monte Jup, Römerberg Weingüter: Schauf, Unkel Von Rheinbrohl aus sicherten die Römer mit dem Grenzwall Limes auf über 550 Kilometer b i s n a ch Re ge n s b u rg d i e Grenze des römischen Reiches. Auch die beiden Weinlagen, der „Monte Jup“ (Jupiterberg), durch den auch der RieslingWa n d e r we g f ü h rt u n d d e r „ R h e i n b r o h l e r R ö m e r b e rg “ weisen namentlich auf die römische Geschichte des Ortes hin. In Rheinbrohl ansässig sind die Weingüter Edmund Schauf, wo der Weinbau schon seit 1607 Familientradition hat, und Werner Unkel.

Bad Hönningen Weinlage: Schlossberg Weingut: Stadtweingut Bad Hönningen Winzer: Sebastian Schneider Die beiden Weinanbaubetriebe in Bad Hönningen betreiben ihre Arbeit am neun Hektar großen „Schlossberg“ – das Namen gebende Schloss Arenfe l s e r h e b t s i ch a l s sto l z e Ritterburg inmitten der Reben. Das ehemals von der Familie Schneider betriebene Stadtweingut wird heute vom Unternehmen Bad Hönninger Fruchtsäfte und Weine geführt, die als Rarität am Mittelrhein den S ch wa r z r i e s l i n g a n b a u e n . Wi n z e r s o h n u n d We i n b a u techniker Sebastian Schneider

Weinlage Drachenfels

Rhein

Weinlage Heisterberg

Röhndorf

Bad Honnef

Ockenfels Burg Ockenfels Rhein

Weinlage Sonnenberg

Unkel

Weinlage Rheinhöller Rhein

Unkel

Linz

B42

B42

Burg Linz

betreibt ehemalige elterliche Anbauf lächen seit 2004 als Jungwinzer.

Erpel

Linz

Ockenfels Remagen

Linz Weinlage: Rheinhöller Weingut: Coels In Linz ist nur der „Rheinhöller“ in Sichtweite der Burg Ockenfels Weinlage a l s We i n b e rg ge Schlossberg blieben. Der Name Schloss Arenfels lässt sich auf den B42 Ursprung „Rhinh e l d e r b e rg “ z u Rhein Bad Hönningen r ü ck f ü h r e n u n d verweist auf einen zum Rhein hin abfallenden Berghang. Er wurde seit 2007 vom Weingut Coels aus Ahrweiler neu angelegt. Die erste neue Ernte wird für Herbst diesen Jahres erwartet. Nicht weit davon im Dattenberger Ortsteil Wallen findet m a n d e n „ G e rt u d e n b e rg “ , benannt nach dem klösterlichen Getrudenhof, der vom Weingut Hans Wagner bewirtschaftet wird.

Königswinter und Rhöndorf (Bad Honnef) Weinlage: Drachenfels Linz Dattenberg Weingüter: Broel, Pieper Burg Dattenberg Die Weinberge unterhalb des Rhein steil aufragenden Drachenfels Dattenberg werden zu einem Teil vom Leubsdorf B42 Königswinterer Weingut Leubsdorf P i e p e r b ew i rt s ch a f te t , das sich als größtes Rhein We i n g u t i n No r d Weinlage r h e i n - We s t f a l e n Monte Jup bezeichnen darf. Rheinbrohl Bad Hönningen Der hier angeb a u te Ro t we i n Weinlage Römerberg wird auch unter Rhein d e r b l u m i ge n B42 B42 B e z e i ch n u n g Rheinbrohl „DrachenRuine blut“ Hammerstein Weinlage Gertrudenberg

Weinlage Forstberg Weinlage Gartenlay

Hammerstein

Weinlage In den Layfelsen

Hammerstein

Rhein

B42 Rhein

Weinlage Rosenberg

Weinlage Schlossberg

Hammersteiner Werth

Ruine Hammerstein

Leutesdorf Leutesdorf

angeboten. Den anderen Teil bebaut das R h ö n d o rfe r We i n g u t B r o e l , d e s s e n G e schichte bis zum Jahr 1742 verbürgt ist. Konrad Adenauer sah man hier gelegentlich seinen Schoppen „Rhöndorfer Drachenfels“ trinken.

Niederdollendorf Weinlage: Heisterberg (früher „Pfaffenröttchen“) Winzer: Otmar Schmitz-Schlang Auch die Weinlagen in Niederdollendorf am Nordhang des Petersberges wurden von den Heisterbacher Mönchen begründet. Nach der Schließung des Klosters Heisterbach 1803 ging der Weinbau zurück und kam in den 1980er Jahren ganz zum Erliegen. Seit 2002 kultiviert der Winzer und Ernährungswissenschaftler Otmar Schmitz-Schlang hier wieder entdeckte alte Rebsorten wie „Elbling“ und „ Fr ü h e r Malinger“. Daneben experimentiert er mit historischen Kultivierungsformen, wie dem „Rheinischen Wechselschnitt“.

Oberdollendorf Weinlagen: Rosenhügel, Laurentiusberg, Sülzenberg Weingut: Bloeser Die Weinberge in Oberdollendorf bilden das nördlichste Weinanbaugebiet am Rhein. In einer Urkunde Kaiser Ottos I. von 966 werden die Weinberge an der Dollendorfer Hardt zum ersten Mal erwähnt. Ende des 12. Jahrhunderts übernahmen die Heisterbacher Zisterziensermönche die Bewirtschaftung der Weinberge am Ort. Die Lage Sülzenberg bezieht sich auf das Weingut Sülz, das s e i t d e m 14 . J a h r h u n d e rt Eigentum der Abtei und Mittelpunkt der Heisterbacher Weinwirtschaft war.

Andernach

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Foto: Dieter Ruland

Titel von Martina Kefer und Benedikt Schmidt

Ein Tag unter Reben Vom „Erziehen“, Mulchen und Trecker fahren

Mittel, das auch im ökologischen Anbau eingesetzt wird.“ Anders als früher wird bei der Bodenbearbeitung seit einigen Jahren aber auf Wi l d k r ä u te r ge s e t z t . D a s z e i g t s ch o n d i e Bezeichnung: Was ehedem als Unkraut galt, lässt der moderne Winzer wachsen. „Ihre Wurzeln lockern den Boden. Das erleichtert den Reben die Aufnahme von Nährstoffen“, weiß Emmel. „Auch wird das Wasser länger im Boden festgehalten.“ Werden die Wildkräuter allerdings zu groß und nehmen dem Wein Wasser we g , s e t z t s i ch d e r Winzer auf seinen kleinen Helfer, den Weinbergschlepper und mäht in d e n H a n g - u n d F l a ch lagen. Jetzt haben die gekappten Wildkräuter eine neue Aufgabe. Sie dienen als Dünger.

propos We i n b e rg s ch l e p p e r. Seinen Und Schnitt: Ob per Hand oder mit der Maschine, die Reben müssen in Form gebracht werden. „ Tr e cke r “ w i l l G u i d o Emmel nicht mehr missen – und seine Kollegen auch nicht, Ob zum Laub tärken muss sich in der Mittagszeit auch der Winzer. Um sich am Nachmittag dem schneiden, zum Ausbringen von Pf lanzenschutzmitteln oder zum Mulchen – hierbei kann Wein in Flachlage und Hang zu widmen. Auch h i e r ste h t z u n ä ch st H a n d a r b e i t a u f d e m der Weinbauer von heute Platz nehmen, seine Programm. Wildwachsende Triebe werden in Maschine arbeiten lassen. Und Kraft sammeln Drähte eingesteckt. Schwachwüchsige und zu für die morgendlichen anstrengenden Arbeiten dicht wachsende werden aussortiert. „Ausin den Steilhängen... brechen“ nennt dies der Fachmann Emmel. Balsam für die übrigen Triebe. So kommt an sie mehr Sonne heran, sie können besser atmen und bleiben nach Niederschlägen nicht so lange feucht. Was den SchimKönnen und melpilzen das Wachstum erVergnügen schwert und Pflanzenschutzzugleich: mittel einspart. Der Winzer bei Ob echter oder falscher Mehlder Verkostung. tau. Ganz ohne Pflanzenschutz ko m m t d e r Wi n z e r a u ch heutzutage nicht aus. Und vers p r ü h t z u m B e i s p i e l Ne t z schwefel. Guido Emmel: „Ein

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Wein- und Winzerfeste 2008 omm, du König, weinbekränzt, Bacchus, zahlreiche Feste mit seinen Trinksprüchen. dessen Auge glänzt. Du verjagst die LeidHäufiger jedoch übernimmt eine Weinkönigin gedanken! In den Locken Efeuranken, trinkt, bis die Regentschaft und repräsentiert den Ort auch alle Welten schwanken!“ Diese Worte von während des gesamten Jahres. Seitdem 1931 in William Shakespeare Ne u st a d t a n d e r könnten ebenso gut Weinstraße die erste das Motto der lebensWeinkönigin gekürt lustigen und trinkfewurde, hat sich diese sten Rheinländer sein. Tra d i t i o n e r h a l te n . Sie freuen sich auch Vor allem die kleinen heute noch, dass die Weinfeste sind es, in Römer vor 2.000 Jahdenen der Stolz des ren das Klima des D o rfe s und der Mittelrheines als geWinzer auf ihre Weineignet für den Weinberge vermittelt wird. Umzüge durch das Dorf, wie hier in Leutesdorf oder Erpel (oben), bau erkannten. Wenn Abseits von modernen sind nur mit großem Engagement vieler Helfer möglich n a ch d e r L e s e i m „ E ve n t s “ ve r b i n d e t Herbst der neue Jahrsich hier gelebte Tragang in den Fässern reift, wird deshalb kräftig dition, wenn nach den Umzügen mit geschmückgefeiert. Und so gibt es kaum ein Wochenende ten Festwagen und Fußgruppen die Weinkönigin von Anfang September bis Mitte Oktober ohne mit ihrem Gefolge, die Winzerschaft und der Wein- und Winzerfest. Dem Weingott der Römer, ganze Ort ausgelassen feiern. Frei nach Wilhelm Bacchus, huldigt man dabei immer noch. In vieBusch: „Ein Trinkgefäß, sobald es leer, macht lerlei Gestalt und Kostümierung bereichert er keine rechte Freude mehr“.

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Foto: Helmut Fink

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eine Schweißperlen rinnen ihm durchs Gesicht. Seit sechs Uhr in der Früh steht Guido Emmel im Steilhang. Und „erzieht“ seine Reben. Mit der Heckenschere. Beim Zapfenschnitt – auch Vertiko-Erziehung genannt – werden einzelne Triebe eingekürzt, der Hauptstamm einmal um den Pfahl herumgezogen. Das gibt der Pflanze Kraft und Stärke.

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Wein- und Winzerfeste

2008 in der Region

Hammerstein

Unkel

Röhndorf

Leutesdorf

30. August – 1. September Immer am letzten Wochenende im August beginnt in Hammerstein die WeinfestSaison am Mittelrhein. Die Weinstände öffnen am Samstag ab 18 Uhr, der Chor „ R h e i n k l ä n ge “ s i n g t a b 20 Uhr bei der offiziellen Eröffnung, anschließend LiveMusik. Am Sonntag werden Kaffee und Kuchen auf dem Festplatz angeboten, die Weinstände öffnen ab 14 Uhr. Das Fest klingt mit einem „Dorfabend“ am Montagabend aus.

5. – 7. September Das Wein- und Heimatfest startet am Freitagabend mit einem Fackelzug vom Unkeler Rathaus. We i n k ö n i g i n B u rg u n d i a übernimmt am Samstag das Zepter, am Abend gibt es ein Rheinhöhenfeuerwerk und eine Lampionfahrt des Kanuclubs. Höhepunkt am Sonntag ist der Festzug mit Weinkönigin und We i n g o t t B a c ch u s z u m We i n d o rf . Begleitend zum Weinfest findet die Aktion “Kunst in Unkeler Höfen” statt.

5. – 7. September Zum 40. Mal veranstaltet Rhöndorf sein Weinfest am Fuße des Drachenfels. A m Fr e i t a g a b 19 U h r beginnt das Fest auf dem Z i e p ch e n s p l a t z m i t d e r Proklamation der Weinkönigin und einem italienischen Abend. Am Samstag öffnen die Weinstände ab 16 Uhr, ab 19 Uhr spielt die Brassband „ G u te L a u n e “ . Na ch d e m Frühschoppen am Sonntag bringen die Gruppen „Blechschaden“ und „Köbes“ rheinische Stimmung.

12. – 15. September Beim Winzerfest mit Weindorf am Rhein werden die Gäste auch in Strausswirtschaf ten und Weinkellern bewirtet. Das Fest beginnt am Freitagabend mit einem Fackelzug und Live-Musik. Am Samstag fo l g t u m 15 U h r d e r B e g r ü ß u n g s u m z u g u n d die Krönung der neuen Weinkönigin Gabi, am Abend spielen die „Kölsche Tön“. Am Sonntag um 14 Uhr beginnt der Winzerzug, das Fest klingt am Montagabend im Weindorf aus.

Linz

Erpel

Königswinter

Rheinbrohl

12. – 15. September Zentrum des viertägigen Linzer Winzerfestes, eines der größten am Rhein, ist das Weindorf mit rund 20 Weinständen auf dem historischen Marktplatz. Eröffnet wird das Fest mit Weinkönigin Anna I. am Freitagabend auf der Weindorf-Bühne, danach herrs ch t Pa rt yst i m m u n g fa st rund um die Uhr. Rheinische Bands, Musikkapellen und Blasorchester spielen im Weindorf, getanzt wird auf der großen Tanzbühne.

19. – 22. September Das Weinfest im historischen Ortskern von Erpel beginnt mit einem Fackelzug am Freitagabend. Weinkönigin Heike begrüßt am Samstag ab 19 Uhr die Fe st g ä ste , a n s ch l i e ß e n d P l a t z ko n z e rt u n d L i ve Musik im Weindorf. Höhepunkt des Festes ist der Blumenkorso am Sonntag ab 15 Uhr. Fußgruppen und M u s i k ka p e l l e n b e gl e i te n ein Dutzend Festwagen, die mit Tausenden von Dahlienblüten geschmückt sind.

3. – 6. Oktober Das Winzerfest bietet regionale Produkte, Musik- und Un t e r h a l t u n g s p r o g r a m m rund um den Weinbrunnen im Weindorf auf dem Marktplatz am Rhein an. Bürgermeister und Weingott Bacchus verleihen am Freitag den Orden „Wider den quälenden Durst“ und eröffnen den Tanz mit Weinköniginnen der Region. Weitere Höhepunkte sind der traditionelle Festzug am Sonntag und das Rheinhöhenfeuerwerk am Montagabend.

3. – 6. Oktober Rheinbrohl, das Weindorf am Limes, beginnt sein Weinfest mit einer Sternwanderung am Freitag um 9 Uhr. Ab 15 Uhr werden die Teilnehmer im Weindorf erwartet. Um 16 Uhr schält man Kartoffeln um die Wette, d a m i t d i e E r d ä p fe l a m Sonntag zu Döppekoche (in Rheinbrohl „Flennes“ genannt) verarbeitet und ange b o te n we r d e n k ö n n e n . Höhepunkt am Samstag ist um 20 Uhr die Krönung der Weinkönigin Melanie.

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Dattenberg 4. – 6. Oktober Das Dattenberger Winzerfest ist gleichzeitig das Erntedankfest der Verbandsgemeinde Linz. Beginn ist am Samstag um 15 Uhr mit Eröffnung des Weindorfes und Krönung der Weinkönigin Marina I. Höhepunkt am Sonntag ist der Umzug ab 14 Uhr mit 40 Fußgruppen und geschmückten Wagen. Während des Festzuges werden über Tausend Liter Wein ausgeschenkt! Am Montag gemütlicher Ausklang mit Musik und Tanz.

Bad Hönningen 7. – 9. November E i n e n Vo rge s ch m a ck a u f den kommenden Wein-Jahrgang gibt das Federweißefest in Bad Hönningen. Das Fest wird am Freitag ab 16 Uhr eröffnet, mit Federweißen und deftigem Zwieb e l k u ch e n i m A n ge b o t . Weiter geht es am Samstag von 11 bis 18 Uhr mit LiveMusik auf dem Alten Schulplatz, um 16 Uhr wird Weinkönigin Angela I. empfangen. Ausklang am Sonntag mit einem musikalischen Frühschoppen ab 11 Uhr.

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besucht!

Der Herr der Dinge

Mit ihr fing alles an: Bluhm in voller Ledermontur auf dem Liebhaberkrad R25/2 von BMW

von Bernd Zimmermann Fotos: Carmen Wölm

„Schön ist ein Zylinderhut, wenn man ihn besitzen tut”, heißt es in einem alten Gassenhauer. Karl-Heinz Bluhm aus Gratzfeld bei Königswinter nennt sogar einen mit Maulwurffell bespannten Zylinderhut sein eigen. Und unzählige Dinge mehr, darunter auch eine kleine, aber feine Motorradsammlung. Er betreibt die „Oberhauer Sammlerscheune”, die bis unters Dach nur so strotzt vor antiquarischen Fundsachen. Gerne präsentiert der umtriebige Rentner seine liebevoll ausgesuchten Exponate auch der Öffentlichkeit.

i s vo r k u r z e m h a t te B l u h m n o ch e i n e n Helfer, Rudi Zumhoff, einen gelernten Schreiner, der ihm f l e i ß i g b e i d e n l a u fe n d e n Arbeiten unter die Arme griff. Nach dessen Tod muss Bluhm nun wieder alles allein her-

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zug „Vereinsmeister 1993” findet Platz in seiner Scheune, die er in der Königswinterer Gemarkung „Oberhau” gepachtet hat. wa r ka n n m a n B l u m n i ch t ü b e r d i e ge l b e Telefonzelle der Post, die an der Scheunenwand steht, erreichen. Aber auf dem Handy kriegt man ihn, dessen Sammlerei mittlerweile die Ausmaße

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richten. Dabei ist er überhaupt kein Eigenbrötler, sondern ein geselliger Mensch, der aktiv am Vereinsleben teilnimmt und 1999 sogar als Karnevalsprinz durchs Dorf zog. In der G e ge n d ke n n t man ihn jedenfa l l s u n d s o nimmt der Zuf luss an neuen Ausstellungsstücken kein Ende. „Ich kann einfach nichts wegwerfen”, sagt Bluhm. Das Beschaffen scheint ihm ganz offensichtlich mehr zu liegen. Kein Wunder, im aktiven Berufsleben hat er Jahrzehnte lang in der Materialbeschaffung und der Logistikabteilung bei Ford in Köln ge a r b e i te t . I h m geht es nicht darum, die teils aus e i ge n e r Ta s ch e bezahlten, teils geschenkten G e g e n st ä n d e nur zu besitzen und z u l a ge rn . D a z u e mp fängt er viel zu ge rn Gäste, nach Vereinbarung auch größere Gruppen mit bis zu 120 Teilnehmern. Bluhm: „Und natürlich plane ich fürs nächste Frühjahr wieder einen Tag der offenen Tür.”

„Ich kann einfach nichts wegwerfen!”

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ie walnussgroße Kanonenkugel aus napoleonischer Zeit, der Maulkorb f ü r K ü h e , d i e Vi e rMäuse-Falle, der 75er R i e s e n s ch r a u b e n s ch l ü s s e l , der einst 52.000 D-Mark teure Computer „Wang 2200 S 2” – Ka r l - H e i n z B l u h m s H e r z schlägt für Utensilien, die heute nicht mehr in Gebrauch sind. Selbst ein Riesen-Lebkuchenherz mit dem Schrift-

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eines Fulltime-Jobs annimmt. „Ich wollte mir schon immer einmal ein kleines Museum aufbauen”, sagt er. Wenn er seine Sammlung auch nicht Museum nennen w i l l – s ch l i e ß l i ch ka n n e r keine regelmäßigen Öffnungszeiten anbieten – p r ä s e n t i e rt e r seine Sammlung doch sehr professionell. Er baut an, um und aus, um alles unterbringen und thematisch sinnvoll gruppieren zu können. Hier eine Schusterwerkstatt mit allem Drum und Dran, d o rt e i n e S ch r e i n e r e i , d e r Raum für die seltenen elektrotechnischen Fundstücke, die Au ß e n f l ä ch e f ü r l a n d w i rt schaftliche Geräte und natürlich die historische Motorrada u s ste l l u n g , m i t d e r a l l e s begann – darunter Marken wie N S U, A r d i e , B M W o d e r Heinkel. Dabei war Bluhms fast 60 Jahre alte BMW R 25/2 praktisch der Grundstein für die prall gefüllte Sammlerscheune.

BESUCHER-INFO Die Oberhauer Sammlerscheune liegt in der Nähe der A3-Anschlussstelle Bad Honnef/Linz im Königswinterer Ortsteil Gratzfeld. Kontakt: Karl-Heinz Bluhm, Tel: 0174/9536214.

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von Heidemarie Liebetrau

aromatisch!

Herbstliches Farbenspiel

Wenn der Sommer zur Neige geht, Hortensien und die Nachblüte der Rosen ihren Charme versprüht haben, zieht die Natur vor der

von Cäcilia Frings-Ruland

Winterruhe noch einmal alle Register: die Zeit der Früchte und der Herbstfärbung hält Einzug in unsere Gärten.

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Spätsommerliche Farbenpracht der Vogelkirsche und Rottönen in Frage. Viele Hartriegel, zum Beispiel Cornus nuttalii erreichen ein herrliches Weinrot. Der Liebesperlenstrauch erfreut uns mit wie lackiert anmutenden glänzenden lila Früchten, die Magnolie zeigt leuchtend rote zapfenförmige Früchte und viele Cotoneasterarten, die es nicht nur als Bodendecker gibt, son-

TIPP Wenn Sie nicht nur im Herbst, sondern auch im Frühjahr Farbenvielfalt genießen möchten, dann ist jetzt die rechte Zeit zum Setzen von frühjahrsblühenden Blumenzwiebeln. Sie sind winterhart und brauchen die kalten Monate, um im Frühjahr ihre Blüten treiben zu können. Tulpen können noch bis Ende Oktober oder Anfang November in den Boden gebracht werden. Faustregel: Die Zwiebeln etwa zweimal so hoch mit Erde bedecken, wie diese groß sind und das Loch ein wenig mit Sand füllen und außerdem einen Abstand von jeweils 10 bis 15 Zentimetern einhalten. Die Zwiebeln sollten trocken, druckfest, glatthäutig, schimmelfrei und nicht bereits angetrieben sein.

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as für ein Potential sich da in unseren Kräutergärten verbirgt… herrlich, wie das duftet…! Thymian, Lavendel, Rosmarin, Estragon oder Zitronenmelisse, schon bei leichter Berührung ve r st r ö m e n s i e i h r e n w u n d e r b a r e n D u f t . Aromapflanzen können unsere Sinne beflügeln, das weiß jeder, der Duftrosen und Kräuter kennt. chon in der Antike wusste man die Heilkräfte der Kräuterpflanzen zu nutzen. Doch was früher rein intuitiv gehandhabt wurde, lässt sich heute wissenschaftlich belegen. Jede einzelne Duftpflanze enthält eine Vielzahl von unterschiedlichen Wirkstoffen. Allein der Lavendel enthält mehr als 280. Immer wieder staune ich, wie vollkommen unsere Natur doch ist. In unterschiedlichen Pflanzenteilen (Blüten, Blättern, Schale, Stängeln, Wurzeln…) befinden sich die Duftdrüsen, deren Essenz auch die Seele der Pflanze genannt wird. In aufwändigen Gewinnungsverfahren – meist per Wasserdampfdestillation – lassen sich kostbare Essenzen, auch ätherische Öle genannt, als Pf lanzenkonzentrate gewinnen, die wir dann in unterschiedlicher Form für uns nutzen können. In der Aromapflege z.B. als entspannende Badezusätze, zur Raumbeduftung, als heilende Aroma-Wickel und Kompressen, oder als pflegende Körperöle bei einer Aromamassage. iele Blüten und Blätter in unseren Gärten lassen sich aber auch als Tee, Potpourri oder in der Aromaküche verwenden. Schnittlauch, Petersilie, Fenchel und Basilikum im Salat oder Melissen, Zitronenverbenen-, Pfefferminz-Blätter als frischer Teeaufguss – klar! Doch wie wirken die ätherischen Öle unserer h e i m i s ch e n H e i l pflanzen?

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Foto: stockxpert

päte Stauden wie Astern blühen in allen Farben, die Vogelbeerbäume hängen üppig voll mit orangefarbenen Fruchtdolden, Holund e r, C o rn e l k i r s ch e n u n d Schlehen ebenso. Wald und Flur verfärben sich in vielen Rot-, Orange- und Goldtönen. Zuerst fallen die Vogelkirs ch e n m i t i h r e n r i e s i ge n K r o n e n a u f , d i e z w i s ch e n Fichten und Kiefern plötzlich orangerot strahlen, dann folgen Ahorn und Buchen in allen Goldtönen. Den Garten können wir uns mit dieser Herbstfärbung der Bäume und Sträucher attraktiv gestalten, wenn wir die Pflanzenauswahl entsprechend treffen. Als Großsträucher oder kleine Bäume kommen hier vor allem die Felsenbirne (ihre Früchte sind ein Festmahl für die Vögel!) mit weinrotem Laub, japanische Zierkirschen mit ihren großen, dekorativen Blättern und japanischer Ahron mit seinem zierlichen Blattwerk in allen Gelb-

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Aromakräuter Aromakräuter in in unserem Garten unsrem Garten Foto: Cäcilia Frings-Ruland

querbeet!

dern auch als Sträucher, behängen sich mit dicken Dolden roter Beeren. Wilder Wein – natürlich in „weinrot“ – und Blauregen mit strahlend gelbem Laub zieren Pe rg o l e n u n d S i ch t s ch u t z o d e r H a u s w ä n d e . P fa f fe n hütchen und Euonymus alatus (Korkflügelspindelstrauch) bedienen die Palette der LilaRosa-Töne. Direkt über dem Boden strahlen Funkien in ge l b , E l fe n b l u m e i n Ro t Orange-Variationen, die Blattschöpfe der Heuchera (Purpurglöckchen) in tiefem Rot ebenso wie das Laub des Riesensteinbrechs.

Heilkraut des Jahres 2008: Lavendel HYMIAN z.B. kann lösend bei Muskelverspannungen und bei Husten wirken. Er steigert zudem die Abwehrkräfte. Auch der leicht herbe SALBEI hat eine stark desinfizierende Wirkung und kann bei Halsschmerzen lindernd wirken. Basilikum – das Königskraut – schafft milde Entspannung bei Stress und Unruhe. Die MINZE ist der „Frische-Kick” an heißen Sommertagen und gut gegen Übelkeit, Magenverstimmungen und Kopfschmerzen. ROSMARIN schenkt Klarheit und Konzentration. Der LAVENDEL (Lavare =waschen/reinigen) wirkt eher ausgleichend und schenkt Reinheit, Ruhe und Gelassenheit. LORBEER – schon Sieger und Dichter trugen einst Lorbeerkränze – ist das Symbol für Mut, Kraft und Stärke. Dem Duft von Lorbeeröl wird nachgesagt, dass er selbst in Zeiten großer Belastung geistige Klarheit und langen Atem schafft. MELISSE – seit alters her ein bekanntes Heilkraut – wird eine stark antivirale Wirkung zugeschrieben und ist in verschiedenen Salben gegen Lippenherpes enthalten. Sie vermag aber auch seelisch auszugleichen, zu beruhigen, und schenkt uns Trost in schweren Momenten. iese hier aufgeführten Kräuter sind nur ein kleiner Teil derer, die sich in unseren Gärten problemlos kultivieren lassen.

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Vielseitigkeit der Natur

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Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie bei Aromatherapeuten und Apothekern oder in der entsprechenden Fachliteratur.

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Zwischen Zwischen Nationalmytho# Nationalmytho# und Zickenkrieg

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iebe, Hass, Treue, Rache und Habgier – dazu ein tragis ch e r H e l d , e i n Zickenkrieg und ein ordentliches Gemetzel am Ende. Das

Foto: Gudrun von Schoenebeck

Ein Wandgemälde im Nibelungenzimmer der Drachenburg zeigt den Königinnenstreit vor dem Wormser Dom

Nibelungenlied bringt alles mit für einen immer währenden Kassenschlager. Und tatsächlich ist die Handschrift aus dem 13. Jahrhundert seit ihrer Wiederauffindung vor rund 250 Jahren nicht mehr vergessen worden. Der Untergang von Siegfried, Kriemhild, Gunther, Hagen, Brünhild und Etzel fasziniert bis zum heutigen Tag und wurde vielfach übersetzt und bearbeitet. Je nach Epoche ist das Nibelungenlied dabei immer wieder anders aufgenommen, oft genug auch politisch instrumentalisiert worden. Eine höchst spannende Ausstellung in Königswinter beleuchtet zur Zeit die Wirk u n g s ge s ch i ch te d e s Nibelungenstoffes und lässt den Besucher dabei vergnüglich eine Entdeckung nach der anderen machen.

ass es in dieser Ausste l l u n g S p a ß m a ch t sich zu bilden, liegt vor allem an ihrer frischen und manchmal frechen Gestaltung. Kein Abschreiten von Vitrinen, in denen Flachware besichtigt werden darf ist gefragt, sond e rn M i t m a ch e n u n d M i t -

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lern der Universitäten Bonn und Konstanz damit die Wirkungsgeschichte des Nibelungenliedes systematisch aufzuarbeiten. Die Studenten beschäftigten sich mit Simrocks Übersetzung des Nibelungenliedes von 1827, mit Wagners „Ring“ von 1876 und Langs Film von 1923. Sie fragte n s i ch , wa r u m d e r Sto f f i m w i l h e l m i n i schen Kaiserreich zum Nationalepos verherrlicht wurde und wie die Nationalsozialisten mit „Nibelungentreue“ und „ D o l ch sto ß - L e ge n d e “ versuchten, die Opfer-bereitschaft der Bevölkerung zu steigern. Neben historischen und

Die Nibelungen müssen für Pathos, Kitsch und Nippes herhalten

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denken. Vor drei Semestern begann eine Gruppe von angehenden Literaturwissenschaft-

ie Ausstellung selbst s ch l i e ß t n e b e n d e m Siebengebirgsmuseum auch d i e D r a ch e n b u rg u n d d i e Nibelungenhalle in Königswinter mit ein. Das ist nahe liegend, weil beide Orte per se eng mit dem Thema verbunden sind. Auf der Drachenburg sind auf den Wandflächen des N i b e l u n ge n z i m m e r s die Schlüsselszenen des E p o s d a rge ste l l t , dazu haben die Stud e n te n p a s s e n d e Kostüme, Souvenirs u n d A n t i q u i t ä te n ausgewählt. In der Nibelungenhalle, d i e 1913 z u r Ve r ehrung von Wagner und seiner Ringd i ch t u n g erbaut wurde, lässt sich in fünf Kurzfilmen die filmische und musikalische Verarbeitung des Stoffes nachvo l l z i e h e n . Ke rn u n d Au s gangspunkt der Ausstellung aber ist das Siebengebirgsmuseum. Dort findet sich der

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Eine Ausstellung in Königswinter beleuchtet die Wirkungsgeschichte des Nibelungenliedes

Foto: Thomas Homann

von Gudrun von Schoenebeck

k ü n st l e r i s ch e n Z e u g n i s s e n fahndeten sie aber auch in der Gegenwart und fanden aktuelle Nacherzählungen in der Kinderliteratur und moderne dramatische Bearbeitungen. D a z u r e i ch l i ch K i t s ch u n d Nippes, sowie einen SiegfriedFilm von 2005 mit Comedian Tom Gerhardt.

Foto: Gudrun von Schoenebeck

besichtigt!

Der Maler Hermann Hendrich errichtete 1913 die Nibelungenhalle als Wagner-Tempel

B e s u ch e r i n e i n e r L a d e n passage wieder und startet seinen nibelungischen Einkaufsbummel. Das Immobilienbüro b i e te t d e n N i b e l u n ge n h o rt (ohne Schatz) an, die Kammerspiele zeigen Ausschnitte a u s e i n s ch l ä g i ge n I n s z e n i e r u n ge n u n d d i e B u ch handlung lädt zum Stöbern in die gut sortierte NibelungenBibliothek ein. Spätestens jedoch, wenn man im Reisebüro „rheingold“ per Computer eine Reise zum Odenwald auf Siegfrieds Spuren zusammenstellt, drängt sich die Erkenntnis auf, dass im ganzen Nibelungenland Fakt und Fiktion nicht immer klar zu trennen ist. Die Vernunft sagt, dass Siegfried we d e r a m D r a ch e n fe l s m i t e i n e m L i n d w u rm k ä mp f te , n o ch a n e i n e r Q u e l l e i m Odenwald ermordet wurde und

dass es (leider) auch keinen versenkten Schatz im Rhein gibt. Das soll den Besucher jedoch nicht daran hindern, sich der Wirkungsmacht der alten Erzählung hinzugeben. Im Gegenteil – neben Kitsch und Kult darf der NibelungenMyt hos in unseren Köpfen lebendig bleiben.

INFOS Die Ausstellung im Siebenge b i rg s m u s e u m , S ch l o s s Drachenburg und Nibelunge n h a l l e i st b i s z u m 2 . November geöffnet. Informationen zum Begleitprogramm unter www.nibelungen-koenigswinter.de. Au s ge h e n d vo m M u s e u m e r s ch l i e ß t m a n s i ch d i e Drachenburg und die Nibelungenhalle entweder zu Fuß auf halbem Weg zum Drachenfels (etwa 45 Minuten) oder mit der Drachenfelsbahn (Ausstieg Mittelstation). Alternativ stellt m a n d a s Au to a u f d e m Pa r k p l a t z d e s L e m m e r z bades ab und geht etwa 15 M i n u te n vo n d o rt . D a s lesenswerte Buch zur Ausstellung kostet 17 Euro, ein Kombiticket für alle drei Orte gibt es für 7 Euro.

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unterwegs!

Den Roßbachern aufs Häubchen Rundwanderung: Roßbach - Roßbacher Häubchen – Breitscheid - Nescher Mühle – Masbachtal – Roßbach

Blick vom Roßbacher Häubchen gen Westen von Wolfgang Ruland

Atemberaubend. So würden wir unsere Rundwanderung beschreiben, wenn wir nur ein Wort dafür zur Verfügung hätten. Was hier allerdings nicht bedeutet, dass uns gleich die Puste ausging. Im Gegenteil. Schließlich führt unser Weg durch vom staatlich anerkannten Luftkurort Roßbach hinauf nach Breitscheid. Gleichwohl sorgte die Schwere des Aufstiegs für eine gewisse Pulsbeschleu-

nigung. Doch es sind die schroffen, von Steilwänden aus Basaltsäulen geformten Höhen des Roßbacher Häubchens, von denen man eine Aussicht genießen kann, die einem den Atem verschlägt. Derart belohnt, geht es umso beschwingter von dort wieder hinab in den kühlen Grund des Masbachtals mit seiner Nescher Mühle.

oßbach, im Mittleren Wiedtal gelegen und Ausgangspunkt vieler Wandermöglichkeiten, so auch zum neuen Westerwaldsteig, war früher ein Zentrum des Basalttagebaus. Den sichtbaren Resten dieser harten Arbeit werden wir auf unserer Wanderung begegnen. Das Roßbacher Häubchen ist ein Basaltkegel vulkanischen Ursprungs und Wahrzeichen von Roßbach, obwohl es schon seit je her zum Gebiet d e r Na ch b a rge m e i n d e B r e i t s ch e i d ge h ö rt . Aufzeichnungen über den Basaltabbau vor Ort sind rar. Vom Journalisten Hans Joachim Röder,

der vor Ort nachgeforscht hat, konnten wir folgende Fakten erfahren: Seit den 1880er Jahren – möglicherweise aber auch schon früher – hat es den Steinbruch gegeben. Zu ihrem Ende kamen die Arbeiten, als im Zweiten Weltkrieg die Maschinen, die man zum Zerkleinern der Steine benutzte, von der Organisation Todt zum Bau des Westwalls requiriert wurden. Überlegungen aus den 1970 Jahren, den Abbau wieder aufzunehmen, mussten aufgegeben werden, da die B e h ö r d e n d a s Ro ß b a ch e r H ä u b ch e n u n te r Naturschutz stellten.

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ereits kurz nach Inbetriebnahme der Steinbrucharbeiten, wahrscheinlich noch vor 1900, wurde eine steile Lorenbahn, auch B r e m s b a h n ge n a n n t , z u m A b t r a n s p o rt d e r Ste i n e n a ch Ro ß b a ch ge b a u t . Au f u n s e r e r Wanderung treffen wir auf drei ehemalige Loren, die zur Erinnerung an die ehemalige Haupterwerbsquelle des Ortes aufgestellt wurden. Später, wohl ab dem Jahre 1927, kam eine 4,5 km lange Seilbahn vom Häubchen bis nach Wi e d m ü h l e , wo d i e Ste i n e z u m we i te r e n Transport auf die Bahn verladen wurden, hinzu. Diese Seilbahn wurde in den 1960er Jahren a b ge b a u t . D i e B r e m s b a h n wo h l s ch o n Jahrzehnte früher, wann genau, ist unbekannt. In der Blütezeit des Abbaus schufteten am Häubchen bis zu hundert Männer, auch heute kann man angesichts der überall umherliegenden Basaltbrocken noch erahnen, welche Mühen mit der handwerklichen Arbeit im Steinbruch

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verbunden waren. Der Rundumblick von der Aussichtsplattform, die 1993 installiert wurde, bietet eine grandiose Sicht über die ganze Umgebung: tief unten sieht man die Dächer von Roßbach und die s i ch i n i h r e m Ta l schlängelnde Wied, zur anderen Seite geht der Blick in den Westerwald. Bei klarem Wetter schaut man nach Westen zum Siebengebirge und sogar bis in die Höhen der Eifel.

Auf den Gipfel

ie Nescher Mühle ist bereits 1666 beurkundet und somit eine der ältesten Mühlen weit und breit. Auch heute noch kann man ein Mühlrad in seinem Schacht bestaunen. Seit Generationen ist die Mühle im Besitz der Familie Müller. 1985 wurde der Mühlbetrieb jedoch eingestellt und die Müllers betreiben die alte Mühle seitdem als Ausflugslokal. Bekannt sind ihre Gerichte aus dem mit Holz befeuertem Steinbackofen.

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unterwegs! Wegbeschreibung: nsere Wanderung ist bis zum Gipfel des Roßbacher Häubchens anstrengend und im letzten Teil des Aufstiegs sehr schwierig. Richtige Wanderschuhe und ein wenig Übung sind Voraussetzung. Danach ist der Weg jedoch angenehm und leicht zu laufen.

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erblicken. Ein weiterer Pfad kreuzt, wir müssen den steilen Berg hinauf. Einige Basaltsteine sind hier als Treppenstufen eingesetzt. An einer Rechtskurve wird es wieder flacher (00:26). Hier biegt der Westerwaldsteig nach links ab – wer den schwierigen Aufstieg zur Aussichtskanzel nicht wagt, mag diesem Weg folgen, wir kommen nach dem Auf – und Abstieg wieder hierher zurück. Wir gehen also weiter geradeaus, nach we n i ge n S ch r i t te n beginnt links der Nescher P fa d z u r S p i t z e Mühle Birkenau d e s Ro ß b a ch e r Masbach Häubchens. Hier steigt man über BasaltBreitscheid quader wie auf Roßbacher antiken TrepHäubchen penstufen, der P fa d wird schmaler, steiWanderstrecke ler und schwieRoßbach r i ge r. Vo r s i ch t bei Nässe!

ir starten am Parkplatz der Wiedtalhalle und Rahms s e h e n s ch o n d i e Au s schilderung zum Roßbacher Häubchen. Der Wi e d t a l st r a ß e fo l gen wir nach links und biegen dann Weißenfels r e ch t s i n d i e Breitscheider Brochenbach St r a ß e ein, gl e i ch e rr e i chen wir rechNiederte r H a n d d e n buchenau C Talweg. An dessen Ende wenden uns geradeaus in den bewaldeten Hang (00:10). nau Start und Ziel Wir folgen dem anWied steigenden Waldweg, an der nächsten Wegekreuzung geht es weiter Lach halblinks in den Berg hinein. An der kommenden Gabelung wenden wir uns nach links, dem Zeichen des Westerwaldsteiges nach. Der Weg wird jetzt e i n e m P fa d u n d f ü h rt d u r ch e i n d i ch te s Wäldchen (00:19). Es wird zunehmend steiler und man kann erste Basaltquader im Boden

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i r e rr e i ch e n d i e Ka n z e l und haben uns eine Pause und die wunderbare Aussicht verdient (00:31). Der Abstieg wird noch einmal beschwerlich, es gibt kaum feste Tritte und es ist rutschig. Wir folgen unserem Hinweg und wenden uns dann nach rechts, dem ausgeschilderten Westerwaldsteig – Richtung Säulenwand – nach. In Kürze erreichen wir den

Aufstieg über Basalttreppen…Ausblick vom Steinbruch…Loren – eiserne Zeitzeugen

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ehemaligen Steinbruch und sehen vor uns die biegen wir links in die Kirchstraße bis zur Basaltsäulen der Steilwand. Auch von hier hat B r u n n e n st r a ß e , d i e n a ch l i n ks R i ch t u n g man einen schönen Blick auf das Wiedtal, Bänke Nescher Mühle führt. In einer Rechtskurve, wir laden zur Rast ein (00:41). Der Pfad führt weiter folgen dem höheren Weg Richtung Masbachtal, an der Säulenwand liegt der ehemalige entlang, wir folgen Dorfbrunnen. Weiter l i n ke r H a n d ü b e r d e r B e s ch i l d e r u n g B a s a l t ge r ö l l d e m B2, R1 nach erreiZeichens des Westerchen wir einen Wald, wa l d ste i ge s und rechts unter unsekommen wieder in rem Weg plätschert e i n W ä l d ch e n . A n d e r M a s b a ch . Wi r dessen Au s ga n g e rr e i ch e n d i e Ta l f ü h rt d e r We ste r s o h l e , d e r B a ch waldsteig nach links, wechselt auf unsere wir gehen aber geralinke Seite und man deaus in Richtung s i e h t s ch o n d i e B r e i t s ch e i d we i te r Ne s ch e r Mühle und halten uns auf (01:30). Wir bleiben d e m n a ch r e ch t s auf dem asphaltierführenden We g . ten Mühlenweg, der Dieser geschotterte u n s z u r ü ck n a ch Feld- und Waldweg Ro ß b a ch f ü h rt s ch l ä n ge l t s i ch (02:03). Dort wenl e i ch t a n ste i ge n d den wir uns auf der d u r ch Fe l d e r u n d Wiedtalstraße nach Schafsweiden. Nach l i n ks , ü b e r q u e r e n we n i ge n h u n d e rt d e n Z e b r a st r e i fe n Metern wird er zur und gehen in Richasphaltierten kleitung Wied (Brückennen Straße. Auf der st r a ß e ) . Vo r d e r Ku p p e d e s We ge s , Wi e d b r ü cke e rr e i Schroffe Basaltsäulen ragen zum Himmel hinauf r e ch t s ste h t e i n chen wir links den we i ß e s K r e u z vo r Wanderweg an der einer Birke im Gras, sehen wir Breitscheid vor Wied, dem wir bis zum Parkplatz Wiedhalle foluns liegen. Wir folgen unserem Sträßchen bis gen (02:12 - Zeitangaben ohne Pausen und ohne zur Kapelle des Ortes (01:02).Vor der Kapelle Gewähr).

Weißes Notkreuz…alter Dorfbrunnen in Breitscheid…Nescher Mühle – schon auf Neustädter Grund

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persönlich!

Mystery und Mittelalter

von Benedikt Schmidt

LIEFERBARE TITEL VON THOMAS GÖRDEN

Der Linzer Autor Thomas Görden setzt bei der Stoffsuche auf Heimatnähe

Thomas Görden: „Ein Buch muss mich packen“

Der Mönch und die Jüdin

Die Krypta erhältlich im Buchhandel oder im Rheinländer-Shop (Seite 32)

Foto: Benedikt Schmidt

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ür sein aktuelles Buch „ D e r M ö n ch u n d d i e Jüdin“, erschienen im Knaur Verlag, begab er sich auf eine (Zeit-)Reise ins tiefe Mittelalter, ohne sich dabei jedoch allzu weit von Linz zu entfernen. In Köln und im nahen Siebengebirge recherchierte er, ließ hier einen Großteil der Handlung spielen. „Man sollte i m Ro m a n d i e G e ge n d a l s Lebensraum der Protagonisten verwenden, in der man sich auch selbst niedergelassen hat, beziehungsweise die man auch selbst kennt.“ So verwundert es kaum, dass auch weitere GördenBücher in Köln und Umgebung spielen. Oft besuchte er zur Vorbereitung von „Der Mönch und die Jüdin“ das Kölner Stadtmuseum, auch um mehr über die Alltagsgegenstände jener Zeit zu erfahren. Ebenso informierte er sich eingehend über das Judentum. Schnell

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ch bin kein Mensch für die Großstadt.“, sagt Thomas Görden. Der im beschaulichen Linz am Rhein lebende Autor fühlt sich an Ort und Stelle sichtlich wohl. Görden, 1964 geboren, zog es mit seiner Familie 1969 von Wuppertal in die „Bunte Stadt“. Hier lebt u n d a r b e i te t e r a l s Autor und Übersetzer. Mit Büchern wie „Die Krypta“, „Nachtauge“ oder „Das Delfinorakel“ begeisterte er deutschl a n d we i t d i e Fr e u n d e vo n M yste r y - K r i m i s . Na t ü r l i ch auch in seiner Wahlheimatstadt, wo er einst einer lokalen Autorengruppe angehörte. Vor zwei Jahren dankten ihm die Linzer Stadtoberen für sein Wirken und verliehen ihm den „Kulturpreis der Sparkassenstiftung der Stadt Linz“.

ördens Eltern sind der L i te r a t u r e b e n fa l l s lange Zeit verbunden gewesen. Führten sie doch viele Jahre d i e a m i d y l l i s ch e n B u t te r markt gelegene Bücherstube. Die heutige Besitzerin Renate Kill-Guthor pflegt nach wie vor d e n Ko n t a k t z u T h o m a s Görden. Gerne kommt dieser

G

war der spannende, geschichtliche Rahmen für den Roman gefunden. Im Vordergrund von Gördens sechstem Buch steht eine Liebesgeschichte. Konrad, e i n e n j u n ge n M ö n ch s novizen, verschlägt es in die Domstadt. Er lernt dort Hannah, die Tochter eines jüdischen Kaufmannes kennen. Und schon gerät sein Leben vollkommen aus den Fugen. Er fühlt sich zu dem hübschen Mädchen hingezogen und zweifelt an seiner k i r ch l i ch e n B e r u f u n g . A l s fa n a t i s ch e Wa n d e r p r e d i ge r z u m g n a d e n l o s e n Po g r o m ge ge n d i e K ö l n e r J u d e n -

gemeinde aufrufen, f lüchten Konrad und Hannah auf die Wolkenburg, die sich auf dem gleichnamigen Berg im Siebengebirge befand. Dort aller-

Das Leben gerät aus den Fugen dings wird der Novize mit dunklen Geheimnissen konfrontiert. Während er verzweifelt versucht, die Geliebte vor den hasserfüllten Verfolgern zu schützen, muss er sich zugleich den Dämonen der eigenen Kindheit stellen.

Kulturpreis der Stadt Linz

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gelegentlich zum Signieren seiner Werke vorbei. Natürlich hat er auch schon in Linz und Umgebung Lesungen gehalten, zuletzt im Linzer Rathaus. „Da hatte ich durch eine technische Störung ein leichtes, dauerhaf tes Rauschen auf den Lautsprechern. Ich erklärte dem Pubikum dann aber, dabei

ühelos gelingt Görden mit „Der Mönch und die Jüdin“ der Sprung vom Mystery-Krimi zum historischen Stoff. Kein Wunder, findet er doch: „Es war sehr spannend, das Mittelalter zu erschließen.“ Auf die Frage, welche Bücher er pers ö n l i ch ge rn e l i e st , h a t Thomas Görden eine ebenso einfache, wie plausible Antwort: „Bücher, die mich beim Lesen packen.“ (BEN)

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handele es sich um den Wind, der um die mittelalterlichen G e m ä u e r p fe i f t “ , e r z ä h l t Görden und lacht.

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A aus ganz besonderem Holz

m äußersten Nordzipfel von R h e i n l a n d - P fa l z , z w i s ch e n Westerwald und dem Rheinland, liegt die kleine Gemeinde B u ch h o l z . E t wa s m e h r a l s 4.700 Menschen leben hier auf gut 20km 2, 22 Ortsteile umfasst die zur Verbandsgemeinde Asbach gehörige Ortsgemeinde. Dies sind die nackten Fakten, die doch so wenig aussagen über die Besonderheiten, die Sehenswürdigkeiten und vor allem die Menschen, die hier leben. Umso mehr weiß Theo Fa s s b e n d e r, selbst eine lokale Berühmtheit. Seit über 20 Jahren beschäftigt er sich mit Buchholz, den Buchholzern und ihrer Geschichte. Unweigerlich stößt man bei d e m Ve r s u ch , d e n G e h e i m n i s s e n d e r Gemeinde auf die Spur zu kommen, auf seinen Namen. Denn Theo Faßbender gründete i m Nove m b e r 19 8 7, ge n a u e r a m 2 7. November, gemeinsam mit seiner Frau im Haus der verstorbenen Schwiegermutter ein Heimatmuseum. Es dient heute jedem interessierten Besucher als Schatzkammer der Erinnerung. Und sein Besitzer als schier unerschöpflicher Quell des Wissens. „Als meine Schwiegermutter starb, haben wir überlegt, was nun mit dem alten Häuschen anzufangen sei. Und für Heimatgeschichte haben sich meine Frau und ich schon immer sehr interessiert.“

essen.“ Auch um die Zukunft seines Heimatmuseums muss Theo Faßbender nicht bangen. Der Westerwaldverein e.V. hat bereits Interesse an der reichhaltigen Sammlung angekündigt. „Vielleicht findet sich ja auch ein größeres Haus, wo die Ausstellung dann einmal schön präsentiert werden kann“ hofft der Heimatforscher. er ins Heimatmuseum kommt, der hat nicht nur die Chance stumme Zeugen der Geschichte zu betrachten, sondern kann eben auch den Hüter der Schätze direkt befragen. Und so erfährt man von den vielen Sehenswürdigkeiten, die in und rund um Buchholz zu find e n s i n d . D a i st z u m B e i s p i e l d i e a l te Buchholzer Mühle aus dem Jahr 1665. Ursprünglich wurde sie als Ölmühle erbaut, um der vom 30-Jährigen Krieg (1618-1648) ausgezehrten Bevölkerung Zugang zu bekömmlichem Pflanzenfett zu verschaffen. Da sich die Mühle zwischen 1867 und 1970 über 100 Jahre im Besitz der Familie Alda befand, wird sie bis heute im Volksmund einfach „Aldas Mühle“ genannt. Und obschon sie inzwischen als Wohnhaus dient, ist ihr Innenleben fast vollständig erhalten geblieben. Die Mühle scheint

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Eigenes Heimatmuseum

von Thorsten Herrig Fotos: Carmen Wölm

Eine Sparkasse, ein paar kleine Geschäfte, eine Tankstelle. Und im Zentrum ein großer, weißer Kirchturm. Auf den ersten Blick scheint Buchholz im Westerwald eine Ortschaft wie viele andere zu sein. Doch schnell stellt der interessierte Besucher fest, dass Land und Leute weit mehr zu bieten haben, als man zunächst meinen könnte.

lso begannen die Faßbenders kleine und große Zeugen der Geschichte, Bücher und Zeitungsartikel, Alltägliches u n d B e s o n d e r e s , e b e n a l l e s , wa s d i e Geschichte von Buchholz und Umgebung ausmacht und dokumentiert, zu sammeln. „Vieles haben wir auf Flohmärkten erstanden, doch schon bald kamen die ersten Leute, die in ihren Kellern und Speichern Dinge fanden, die beinahe auf dem Müll gelandet wären. Stattdessen brachten sie ihre Schätze nun zu uns“, berichtet Theo Faßbender nicht ganz ohne Stolz. Und da er nicht nur ein leidenschaftlicher Sammler ist, sondern seine Liebe zur Heimatgeschichte teilen und vermitteln möchte, steht sein Haus an der Hauptstraße 17 jedem Besucher, der sein Museum erkunden möchte, offen. „Wer klingelt, der wird eingelassen! Nur um die Mittagszeit bin ich meist nicht zuhause, der Mensch muss ja auch mal etwas Anständiges

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Gesammeltes und Gerettetes

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vorgestellt! sucher offen und lädt zum Verweilen ein. Nicht weit entfernt kann der aufmerksame Besucher ein Holzschild entdecken, das eine spannende Geschichte erzählt: In den Jahren 1832 bis etwa 1852 wurden Staatsdepeschen von Berlin nach Koblenz mit Hilfe optischer Telegraphen übermittelt. Zu diesem Zweck wurden hohe H o l z m a ste n e rr i ch te t , a n denen bewegliche Schilder in bestimmte Positionen gebracht wurden. Einer dieser Masten, Station Nr. 55, stand eben hier. Tatsächlich hielt sich die optische Telegraphie nicht lange. „Bei Nacht oder schlechter Sicht, wie etwa bei Nebel, war die Nachrichtenübermittlung nicht möglich.“ Und ob alle Nachrichten tatsächlich so in Köln oder Koblenz ankamen, wie sie in Berlin abgeschickt wurden? „Ich glaube es nicht“, s a g t T h e o Fa ß b e n d e r u n d lächelt verschmitzt.

Kapelle auf der Sauerwiese

n Sachen Zuverlässigkeit konnte da schon eher die Bröltalbahn punkten. Diese machte während ihrer aktiven Zeit Station in Buchholz und transportierte sowohl Erze als auch Personen über die Schien e n b i s n a ch A s b a ch o d e r Beuel. Mitte des vergangenen Jahrhunderts fuhr die Bröltalbahn das letzte Mal – seither müssen die Buchholzer ohne direkten Bahnzugang leben. Und machen das Beste daraus. Getreu dem Motto „Warum denn in die Ferne schweifen,

H a a rm a n und Bugomila Sokirka in ihrem Wohnzimmer veranstalten – mit Flügel, Schlagzeug und allen Instrumenten, die die musikbegeisterten Besucher mitbringen. Oder Horst und Claudia Johnen, die neben ihren regulären Berufen Kinderbücher gestalten und veröffentlichen. Oder

Kurkölns und Sayn zu markieren. Oder den Namen gebenden sagenumwobenen Loekestein und den Druden-Born. Auch die Landschaft selber ist so recht nach des Wanderers Geschmack. Wer Zeit und Ruhe mitbringt, um das Naturschutzgebiet zu erkunden, der wird zahlreiche bedrohte Tiere und Pflanzen finden, die es so nicht mehr an vielen Orten zu bewundern gibt. Und wer ganz aufmerksam ist, der kann, über das Meckern der neu angesiedelten Heide-

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Das Innere der Kapelle nur zu schlafen und wirkt, als werde sie schon bald wieder in Betrieb genommen. u r we n i ge h u n d e rt Meter außerhalb von Buchholz liegt die Kapelle auf der Sauerwiese, die in neuem Glanz – frisch gestrichen und p o l i e rt – e r st r a h l t . E r b a u t wurde sie bereits um 1887, allerdings an der Stelle, wo sich heute der Flugp l a t z E u d e n b a ch b e findet. 1938 wurde sie auf die Sauerwiese verlegt. Im Inneren der kleinen Kapelle finden sich Heiligenbilder und eine große Marienstatue, vermutlich ebenso alt wie ihre Heimstätte. Tagsüber steht die Kapelle jedem Be-

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Hüter des Wissens: Theo Faßbender dem Versicherungskaufmann Manfred Schneller, der für Buchholz die Poststation und einen kleinen Schreibwarenladen übernommen hat (siehe Kasten). uch für Wanderfreunde ist Buchholz eine hervorragende Adresse. So bietet die unmittelbare Umgebung, nicht zuletzt das Naturschutzgebiet Buchholzer Moor mit Loekestein und Sauerwieser Heide, vieles für den Naturliebh a b e r. N i ch t n u r d i e Sehenswürdigkeiten wie den Drei-Herren-Stein, der einstmals gesetzt wurde, um die G r e n z e z w i s ch e n d e n L ä n dereien der Grafen von Berg,

Beliebter Ausgangspunkt für Wanderfreunde.

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wenn das Gute liegt so nah“, sorgen sie vor Ort selbst für Kultur, Kunst und Unterhaltung. Wie bei den musikalis ch e n A b e n d e n , d i e M i ke

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schnucken hinweg, vielleicht sogar einen Rotmilan zu Gehör oder sogar zu Gesicht bekommen. Selbst dieser vom Aussterben bedrohte Greifvogel fühlt sich eben im Buchholzer Moor besonders wohl, so wie sich die Buchholzer in ihrer Gemeinde gut aufgehoben fühlen.

BUCHHOLZ Zur Ortsgemeinde gehören 22 Ortsteile: Dammig, Diepenseifen, Elles, Elsaff, Griesenbach, Hammelshahn, Irmeroth, Jungeroth, Kölsch-Büllesbach, Krautscheid, Krummenast, Mendt, Muß, der Kapellenort Oberscheid, Priesterberg, der Kapellenort Sauerwiese, Seifen, Unterelles, Vierwinden, Wallau, Wallrother Mühle und Wertenbruch. ca. 4.700 Einwohner, 259 m ü.N Erstmalig erwähnt 1590 Bürgermeisterin Margret Wallau (CDU) www.vg-asbach.de

BUCHHOLZ BEHÄLT SEINE EIGENE POST Als die kleine Poststation im ehemaligen Buchholzer Schreibwaren- und Geschenkartikelladen ihre Pforten Ende Mai 2008 dicht m a ch te , m u s ste Manfred Schneller nicht lange überlegen. „Es ist ja nicht nur die Post. Das ganze Geschäft hat ja ge s ch l o s s e n . Und es kann doch nicht sein, dass die Buchholzer für jeden Brief oder jede Tintenpatrone nach Asbach fahren müssen“, dachAnnelie Werle und te Schneller. Und Manfred Schneller rief kurz entschlossen bei Bürgermeisterin Margret Wallau an u n d b o t s e i n e Z we i g ste l l e d e r A xa Versicherung als neuen Standort für die Post an. Sein Vorschlag stieß auf Gegenliebe und auch mit dem gelben Riesen, der Post, war schnell eine Übereinkunft getroffen. Gesagt, getan: Manfred Schneller meldete ein zweites Gewerbe an und eröffnete schon am 5. Juni die „Buchholzer Post – Schreibwaren – Buchhandlung“. Hier kann man zum Beispiel Schulbücher bestellen oder sich alle lieferbaren Bücher besorgen lassen. Schneller: „Aus kaufmännischer Sicht gibt es sicherlich attraktivere Geschäftsmodelle, doch finde ich es bedauerlich, dass Einkäufe und Erledigungen in den kleinen Gemeinden immer seltener möglich sind. Diesem Trend wollen wir ein bisschen entgegen steuern.“ Als gelernter Betriebswirt weiß Schneller, wie ein kleines Geschäft zu führen ist. Um die Kunden jedoch auch in Postfragen adäquat beraten zu können, sicherte sich der Versicherungskaufmann die Hilfe der langjährigen PoststellenMitarbeiterin Annelie Werle. Geöffnet hat die neue Poststation und das dazugehörige Lädchen in der Hauptstraße 46 montags bis freitags von 9:00 bis 10:00 Uhr und von 15:00 bis 17:00 Uhr. „Wir haben allerdings noch niemanden abgewiesen, der außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten zu uns kam. So lange jemand von uns im Büro ist, helfen wir natürl i ch j e d e m Ku n d e n ge rn e “ , ve r s p r i ch t Manfred Schneller.

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kulinarisch! Speiseplan der Region

von Sabine Anne Lück

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nicht lange suchen, um die glänzend-braunen Früchte zu finden. Nur bei den Exemplaren, die sich noch nicht aus ihrer stacheligen Hülle befreit haben, ist Vorsicht angebracht. Es lohnt sich auch, den Blick

ie Esskastanie ist übrigens ein Buchengewächs und nicht verwandt mit der Rosskastanie. Die Ähnlichkeit der Früchte hat zum gleichen Namen geführt, ohne dass es botanisch gesehen eine Ver-

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Foto: Sabine Anne Lück

Kommen Sie mit in den Wald! Heute geht es beim „Speiseplan der Region“ nicht nur ums Kochen. Am Anfang steht ein schöner Herbstausflug. Am besten nutzen Sie dafür einen sonn i ge n S o n n t a g Ende September oder A n fa n g O k to b e r. D a n n sind sie reif, die Esskastanien, die frisch geröste t a u s d e m O fe n s o g u t schmecken.

Gutverpackte verpackte Gut Köstlichkeit Köstlichkeit

in wunderschöner Maronenwald e r st r e ck t s i ch oberhalb vo n S ch l o s s H a ge r hof z w i s ch e n Bad Honnef und Rheinbreitbach. Für den Ausflug in den Maronenwa l d b r a u ch e n Sie lediglich feste Schuhe, einen Beutel zum Sammeln u n d v i e l l e i ch t d i e We g b e schreibung (siehe Kasten). Ursprünglich kommt die Ess- oder Edelkastanie a u s d e r S ch wa r z m e e r region und mag es gern warm. Als Faustregel gilt: Wo Wein wächst, gedeiht auch die Edelkastanie. Wenn Sie im Maronenwald den Blick nach u n te n r i ch te n , m ü s s e n S i e

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ber jetzt in die Küche. H i e r ste l l t s i ch d i e Frage: gekocht oder geröstet? We r d i e E s s ka st a n i e n p u r genießen will – vielleicht statt Chips oder Schokolade vorm Fernseher – der sollte rösten. Schneiden Sie dafür die Schale mit einem spitzen kleinen Messer kreuzweise ein und

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legen Sie die Maronen auf ein Backblech. Bei 250 Grad so l a n ge r ö ste n , b i s s i ch d i e Schale aufbiegt. Das dauert etwa 20 Minuten. Anschließend ist weitere Handarbeit und ein bisschen Geduld gefragt: Für das Schälen sollten die Maronen noch möglichst heiß sein, dann löst sich die

AB IN DEN MARONENWALD Das Gymnasium Schloss Hagerhof erreichen Sie über die KarlSimrock-Straße in Bad Honnef. Fahren oder wandern Sie die Straße, bis Sie auf das Weingut Menzenberg treffen, und folgen Sie dort der scharf nach rechts abknickenden Straße. Rechter Hand liegen die Gebäude des Gymnasiums, an denen Sie vorbeifahren, bis Sie auf der linken Seite einen Parkplatz erreichen. Eine andere Möglichkeit führt Sie über den Honnefer Graben, der genau auf der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und NRW von der L i n z e r St r a ß e a b z we i g t ( a u s ge s ch i l d e rt : Te l e ko m Tagungshotel). Dann erreichen Sie den beschriebenen Parkplatz von der anderen Seite. Den Parkplatz im Rücken, wenden Sie sich nach links und nehmen den Weg, der genau in der Kurve geradeaus in den Wald führt. Jetzt geht es über eine ausgewaschene steile Strecke nach oben. Wenn vor Ihnen ein Strommast auftaucht, biegen Sie auf einem kleinen Pfad nach rechts ab in den Maronenwald. Der Weg zieht sich dann unter dem Blätterdach von vielen Kastanien am Hang vorbei. Ist der Beutel nach dem Sammeln kiloschwer, können Sie den gleichen Weg zurückzugehen – vielleicht verbunden mit einer Einkehr im Weingut Menzenberg. Sind Ihre Füße und der Beutel noch leicht, dann können Sie dem Weg weiter nach Rheinbreitbach folgen und über die R h e i n b r e i t b a ch e r S i m r o ck- St r a ß e z u r ü ck z u m S ch l o s s Hagerhof spazieren.

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Perfekt im Herbst: Esskastanien sammeln und rösten

vom Boden zu lösen und nach oben zu schauen. Bis zu 15 M e te r h o ch sind die

Handarbeit und ein bisschen Geduld Esskastanien und an einem klaren Herbsttag mogeln sich die Sonnenstrahlen durch das dichte Blätterdach.

bindung gibt. Und noch eine botanische Wahrheit will aufgeklärt sein: Die Begriffe Esskastanie und Marone werden umgangssprachlich zwar synonym verwendet, streng genommen gibt es aber einen Unterschied: Maronen sind weiter gezüchtete Sorten der Esskastanie. Die Früchte sind in der Regel größer, gelten als aromatischer und lassen sich leichter schälen.

Schale inklusive der dünnen Innenhaut besser. Beim Knabbern vorm Fernseher brauchen Sie übrigens kein schlechtes Gewissen zu haben: Maronen zählen zwar botanisch zu den Nüssen, haben aber wesentlich weniger Fett. Mit 100 Gramm n e h m e n S i e i n e t wa 2 0 0 Kalorien zu sich. Dazu kommen viel Vitamin C, Magnesium und Kalium. Durch das Rösten wandelt sich die Stärke der Kastanie in Zucker um, so bekommt sie ihren typischen Geschmack.

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von Gudrun von Schoenebeck

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Fotos: Carmen Wölm

Die Die Sterne Sterne in in Reichweite Reichweite Das Burghotel Ad Sion in Rheinbreitbach

a t r i n u n d Ka r ste n Re ch m a n n haben e i n e n Tra u m . E i n Schild mit drei Sternen kommt darin vor und es hängt am Eingang ihres Burghotels Ad Sion in Rheinbreitbach. „Die Sterne sind zum Greifen nah“, sagt Karsten Rechmann, „aber ich möchte gerne den Zusatz Superior führen dürfen. Damit können sich nur Hotels schmücken, die in ihrer Kategorie ein besonders hohes Maß an Dienstleistungen anbieten.“ Als Ka r ste n Rechmann und seine Fra u Katrin vor viereinhalb Jahren d a m i t b e ga n n e n , a u s d e m e h e m a l i ge n „Haus Elisabeth“ ein modernes Hotel mit Restaurantbetrieb aufzubauen, lagen die drei Stehen für familiäre Atmosphäre mit Stil: Chef Karsten Rechmann mit Yvette Bärwinkel vom Service Ste rn e – s i e ke n n zeichnen „Komfort-Unterkünfte für gehobene Ansprüche“ – noch in technische Ausstattung, denn n z w i s ch e n k ö n n e n d i e weiter Ferne. Das über 170 Re ch m a n n s 2 6 G ä ste auch wer in einer ehemaligen Jahre alte Gebäude mitten im Kapelle oder im historischen z i m m e r u n d v i e r Ta g u n g s Örtchen Rheinbreitbach zwiräume für bis zu 40 Personen „Steinsaal“ tagt, will auf Interschen Bad Honnef und Unkel anbieten. Vieles von der originetzugang nicht verzichten. hatte bereits eine bewegte Neben den Geschäftskunden nalen Ausstattung der einst Geschichte und etliche Nutentdecken auch zuzungen hinter sich. n e h m e n d To u r i ste n Zuletzt war das Haus Besonderer Service für den Geheimtipp Ad mit dem markanten Sion. „Vor allem für T u rm e i n Ta g u n g s Rheinsteig-Wanderer die Rheinsteig-Wanhaus des Erzbistums derer liegt unser Köln. Rechmanns grifHaus ideal an der fen für die Namensgroßbürgerlichen Villa ist erStrecke“, sagt Karsten Rechgebung noch weiter in die mann. Für sie wurde eigens halten geblieben, was wesentGeschichte zurück und bee i n S h u t t l e - B u s m i t a ch t l i ch z u r fa m i l i ä r e n At m o nannten ihr Hotel nach dem sphäre des Hauses beiträgt. P l ä t z e n a n ge s ch a f f t . „ Wi r Kölner Kloster Ad Sion, zu dem Gleichzeitig legen die Hoteltransportieren die Gäste von der Grundbesitz im 13. Jahrbesitzer Wert auf moderne Etappe zu Etappe, damit sie für hundert gehört hatte.

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e i n e r Au s z u b i l d e n d e n . B e ka n n t i st H ö fe r, d e r s e i n Handwerk auf der Godesburg i n B o n n l e rn te , f ü r s e i n e Wildgerichte und rheinischen Spezialitäten. Regelmäßig voll wird das Restaurant, wenn ein s p a n i s ch e r A b e n d a n ste h t , wenn im Sommer der Außengrill neben der großzügigen Terrasse in Betrieb genommen wird oder wenn es an jedem ersten Sonntag im Monat das Fa m i l i e n b r u n ch i n k l u s i ve Kinderanimation gibt. „Wir legen allergrößten Wert auf fris ch e Z u t a te n u n d b e r e i te n alles à la minute zu“, weiß Rechmann. ie weiteren Pläne von Familie Rechmann lassen größere Ruhepausen kaum zu. Ein großer Seminarraum, we i te r e G ä ste z i m m e r, e i n e gemütliche Lounge mit Vinothek, all das wollen sie in den nächsten Jahren realisieren.

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(links) und der 1. Hausdame Sieglinde Kleps (rechts).

Historisches Ambiente für Familienfeiern Den Ruhetag hat man vor kurzem abgeschafft, denn in einem H o te l m i t d r e i Ste rn e n Superior muss der Service an sieben Tagen in der Woche gewährleistet sein.

mehrere Tage in der Region bleiben können. Wir bereiten Lunch-Pakete vor und bieten auch Massagen durch Physiot h e ra p e u te n a n , we n n d i e Wanderer abends erschöpft ins Hotel kommen.“ eben all dem ist Familie Re ch m a n n b e s o n d e r s stolz auf das breite Angebot des Restaurants im Burghotel Ad Sion. „Das à la carte Geschäft hat sich, unerwartet für uns, zu einem wichtigen Standbein entwickelt.“ Küchenchef Mario Höfer führt das Restaurant in eigener Regie mit z we i we i te r e n K ö ch e n u n d

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Das Ad Sion: Einst großbürgerliche Villa, heute ein modernes Hotel

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Veranstaltungen im

Montag 01.09.

bezaubernden Kostümen für Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren. Start um 19.30 Uhr an der Mariensäule. Die Führung endet gegen 20.45 Uhr im Alten Rathaus der Stadt Unkel. Unkostenbeitrag je Kind: 2 p Anmeldung und Informationen unter Tel.: 0 22 24 / 93 14 10 oder geschichtsverein@unkel.org

18.30 Uhr Hammerstein|Dorfplatz Winzerfest

20 Uhr

Mittwoch 03.09. Königswinter-Oberdollendorf | Bungertshof Vortrag: Das Siebengebirge, Oberdollendorf und der Rhein Eine unterhaltsame Kartenschau durch fünf Jahrhunderte Heisterbacher Str. 149 Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven e.V. Der Kartograph, Geofan Uwe Schwarz, präsentiert und interpretiert beeindruckendes Kartenmaterial aus der Region, darunter auch Karten mit den Eisenbahntrassen im Siebengebirge.

Freitag 05.09. 18-24 Uhr Bad Hönningen| Kristall Rheinpark-Therme Kubanische Saunanacht Erleben Sie Kuba hautnah bei einem Cuba-Libre, feinem Essen des Landes und bei stündlich 2 verschiedenen Spezial-Aufgüssen auf kubanische Art.

Foto: Frank Homann

19.30 Uhr Unkel | Rheinuferpromenade Historische Kinder-Stadtführung Kindgerechte Stadtführung mit ausgewählten historischen Figuren in

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20Uhr

Neustadt|Wiedhalle SWR1 Night Fever Die Ü30-Party in Rheinland-Pfalz mit Bob Murawka Eintritt: 5 p

Unkel | Wein- und Heimatfest 05.- 07.09. Freitag, 5. September ab 19 Uhr Fackelzug vom Unkeler Rathaus Samstag, 6. September ab 11 Uhr; abends Feuerwerk Sonntag, 7. September ab 11 Uhr, nachmittags Festzug mit Weinkönigin und Weingott Bacchus

Aegidienberg | Aegidienberger RievkoocheKirmes 05.-08.09 Kirmesplatz Freitag, 05.09. 20 Uhr Konzert mit Still Collins Samstag, 06.09. 16Uhr Fassanstich durch Bürgermeisterin Wally Feiden 19:00 Uhr bis Mitternacht: Partymusik mit DJ Hubbi Sonntag, 07.09. 10 Uhr: Festmesse in St. Aegidius 14 Uhr: SFA-Tanzgruppe Mikados 16 Uhr: SFA-Aerobic-Kids Montag, 08.09. 11 Uhr: Kirmesfrühschoppen 19 Uhr: Live-Musik mit „Jot Drop“

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Rhöndorf | Weinfest 05.- 07.09. Freitag, 5. September 19 Uhr Eröffnung des 40. Weinfestes 20 Uhr Aufzug der Weinköniginnen und Weinprinzessinnen mit dem Spielmannszug TV Eiche und der Tanzgarde der KG Ziepches Jecke Präsentation der Weinkönigin Musikalische Unterhaltung „Italienische Nacht mit michele lupo“ und dem Partnerschaftskomitee Bad Honnef-Cadenabbia Samstag, 6. September 16 Uhr Öffnung der Weinstände und -hallen ab 19 Uhr Weinfeststimmung mit der Brassband „Gute Laune“ Besuch der Weinkönigin mit ihren Weinprinzessinnen Sonntag, 7. September 11 Uhr Öffnung der Weinstände und Weinhallen Frühschoppen 14 Uhr Unterhaltungskapelle „Blechschaden“ Treffen der Rhöndorfer Weinköniginnen 18 Uhr Neu formiert die Gruppe „Köbes“

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DerDer Rheinländer Rheinländer· September · September 2008 2008

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September

Veranstaltungen im

Sonntag 07.09.

Ensemble van Beethoven Im Rahmen des Bonner Beethovenfestes: “Orchestre en miniature” – Ein “Sinfoniekonzert” in Kammermusikbesetzung W.A. Mozart: Ouvertüre “Die Ent-führung aus dem Serail” Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 op 15 F. Ries: Sinfonie Nr. 3 op. 90

10-12 Uhr Bad Hönningen|Heimatmuseum 15-17 Uhr Besichtigung und Ausstellung Ausstellung: „Schloss Arenfels“ Hohes Haus, Hauptstr. 162

12 Uhr

13:30 Uhr Fernthal|Kirchplatz Erlebnis-Wandertag „Vom Korn zum Brot“ Start am Kirchplatz in Fernthal – Ziel Backhaus Breitscheid Brotmarken sind für 1 p bis zum 4. September bei der Raiffeisenbank Neustadt erhältlich. 11-17Uhr Buchholz|NSG Buchholzer Moor Tag der offenen Heide Geführte Wanderungen, Kinderprogramm, Ausstellungen 10-12 Uhr Bad Hönningen|Heimatmuseum 15-17 Uhr Besichtigung und Ausstellung Ausstellung: „Schloss Arenfels“ Hohes Haus, Hauptstr. 162 11 Uhr

Bad Hönningen|Musikpavillon im Kurpark Konzert Musikverein Musikverein 1924 Bad Hönningen e.V.

16:30 Uhr Heisterbach | Zehntscheune der ehemaligen Abtei Heisterbach Klassik in der Scheune

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Oberpleis 21. „Oberpleiser Sonntag“ mit 11. Apfelbörse Oberpleis Werbekreis Oberpleis

14:30 Uhr Königswinter-Oberdollendorf | Brückenhofmuseum Ausstellung: Eisenbahnen im Siebengebirge Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven e.V. Wir zeigen die Heisterbacher Talbahn mit der neuen „Modellanlage Weilberg“, - die Siebengebirgs-, die Petersberg- und die Drachenfelsbahn mit vielen Fotos, Dokumenten und Modellen. Auch viele andere Modelle, Zubehör und Postwertzeichen zum Thema. Videofilme und fahrende Modelleisenbahnen werden die ganze Familie begeistern. Bachstr. 93, Bis 17.30 Uhr. Eintritt frei! Donnerstag 11.9. 20:0 Uhr Königswinter-Oberdollendorf| Bungertshof „Vom Höhlenmann zum Bräutigam!“ Lars Hohlfeld: (Comedy-Solo), Heisterbacher Str. 149, Bungertshof mit Agentur Zuckerstücke Dieses Programm bringt endlich einmal Licht ins Dunkel und klärt Fragen wie: Warum Männer beim gemeinsamen Baden immer auf dem Stöpsel sitzen müssen, warum Frauen romantisch sind und warum „Pfirsich“ für Männer eine Frucht ist. Keine Farbe!

Leutesdorf | Winzerfest 12.- 15.09. Freitag, 12. September 19.30 Uhr Fackelzug 20 Uhr Live-Musik mit Torsten Härig im Weindorf am Rhein Samstag, 13. September 15 Uhr Begrüßungsumzug und Krönung der neunen Weinkönigin im Weindorf am Rhein 20.00 Uhr "Kölsche Tön" im Weindorf am Rhein Sonntag, 14. September 14 Uhr Traditioneller Winzerzug anschl. Live-Musik mit Torsten Härig im Weindorf am Rhein Montag, 15. September ab 20 Uhr Gemütlicher Ausklang im Weindorf am Rhein mit Torsten Härig

20 Uhr

meisterin Ingrid Steiner. Kosten pro Person: 30 p Ablauf der Veranstaltung: 10 Uhr: Treffpunkt im Weingut (Hauptstraße 159) danach geht es zu Fuß zur Traubenlese in die Weinberge. Hier werden Weinberglagen, Rebsorten und Arbeiten im Wingert ausführlich erklärt.

Freitag 12.09. Unkel | LüGästehaus Vortrag: „Napoleon und die Rheinlande“ Korfhlingsgasse 5, von Toni Lankes, Eintritt frei, Veranstalter und Info: Geschichtsverein Unkel e.V.

Linz | Winzerfest 12.- 15.09. Freitag, 12. Septmeber 16:00 Uhr: Musikvereinigung Wiedklang 17:30 Uhr: Offizielle Eröffnung Samstag, 13. September 11:00 Uhr: Blasorchester Bruchhausen 15:30 Uhr: Musikzug freiwillige Feuerwehr Leubsdorf Sonntag, 14. September: 10:30 Uhr: Winzerfest Gottesdienst 11:30 Uhr: Musikzug "Starkenburg" Heppenheim 17:00 Uhr: Fanfarencorps Linz 19:30 Uhr: Musikverein Rahms Montag, 15. September: 15:00 Uhr: Dixie Tigers 17:00 Uhr: Los Flamingos

12 Uhr: Deftiger Winzerimbiss im Weinberg 14 Uhr: wir keltern die handgelesenen Trauben im Weingut. Inklusive Kellerführung und Erklärung der Arbeitsgeräte. 16 Uhr: Abfüllung des selbstgepressten Mostes als Federweißer. Danach Verkostung aktueller Jahrgänge und Möglichkeit der Übernahme von Weinpatenschaften. 17 Uhr: Ende der Veranstaltung Bad Hönninger Fruchsäfte & Weine und Weinberg

Samstag 13.09. 10-17 Uhr Bad Hönningen|Weingut AKTIVTag beim Winzer Mitzubringen sind: wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk, Gummihandschuhe (unbenutzt) Unter der Leitung von Keller-

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ausgewählt!

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steht Besuchern offen. Komplett eingerichtete Küche, Wohnraum, Schlafzimmer, Schusterwerkstatt, Ställe, Geräteraum und Remise mit altem Backofen sind zu bestaunen.

Veranstaltungen im

19 Uhr

Sonntag 14.09. 11 Uhr

Bad Hönningen|Musikpavillon im Kurpark Konzert „Fanfaren-Corps Grün Weiß“

13-18 Uhr Linz | Alte Pfarrkirche St. Martin Tag des offenen Denkmals Führungen 13, 15 und 17 Uhr Anmeldung erbeten: Tel.: 02544-1819

„DER RHEINLÄNDER“ im Internet:

Unter www.rheinlaender-magazin.de finden Sie noch mehr Texte, Fotos und Veranstaltungshinweise. Sagen Sie uns im Gästebuch Ihre Meinung! Sonntag 14.09. 10-17 Uhr Bad Hönningen|Hohes Haus Tag des Offenen Denkmals Wir zeigen die Ausstellung: „SchlossArenfels“, Hohes Haus, Hauptstr. 11 Uhr

Heisterbacherrott | Nikolauskapelle Tag des offenen Denkmals Dollendorfer Str. Verein der Freunde und Förderer der Nikolauskapelle Besichtigung und Erklärungen um 11 und 14.30 Uhr

14:30Rheinbreitbach| Heimathaus 17:30 Uhr Tag des offenen Denkmals „Vergangenheit aufgedeckt Archäologie und Bauforschung“, Hauptstraße 29. Veranstalter und Info: Heimatverein

Möchten Sie „DER RHEINLÄNDER“ verteilen? Geschäf te und Institutionen, die unser Heimatmagazin verteilen, erhalten einen Nachlass auf ein eigenes Inserat. Alle Verteiler werden ab der nächsten Ausgabe an dieser Stelle namentlich genannt! Melden Sie sich per e-mail: info@rheinlaender-magazin.de, per Fax: 0 22 22 - 90 130 88 oder per Tel. 0 22 24 - 90 130 85.

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Rheinbreitbach| Obere Burg Benjamin Moser – Klavierkonzert ein »Muss« für alle Freunde klassischer Musik. Eintritt 15 p, Info: Förderkreis Obere Burg

11-15 Uhr Unkel | Rathaus, Linzer Straße 2, Tag des offenen Denkmals „Vergangenheit aufgedeckt Archäologie und Bauforschung“, der Geschichtsverein Unkel informiert unter diesem Aspekt über „Funde aus fränkischer Zeit“ (Werner Mayer, Rudolf Vollmer), Eintritt frei, Veranstalter und Info: Geschichtsverein Unkel e.V. 14-16 Uhr Niederbreitbach|Dorfmuseum Ausstellung Herrenhofstr. 2a Das regionaltypische FachwerkGutshaus aus dem 17. Jahrhundert

20-22 Uhr Rheinbreitbach| Bürgersaal Konzert der Burgbläser nach dem erfolgreichen Jubiläumskonzert in 2006 setzen die Burgbläser die Reihe der Konzerte im Zweijahres-Rhythmus fort, Veranstalter und Info: Burgbläser Rheinbreitbach, Westerwaldstraße Montag 15.09. 19-23 Uhr Bad Hönningen| Kristall Rheinpark-Therme Romantisches Vollmondschwimmen Im Zeichen des Jungfraumondes mit Relax-Schwimmen, Edelsteintauchen und stündlich 2 verschiedenen Spezial-Aufgüssen. Mittwoch 17.09. ganztags Bad Hönningen| Kristall Rheinpark-Therme Hildegard-von-Bingen-Tag in der Therme Informationen über die Wechselwirkung von Edelsteinen auf den Menschen. Ausgerichtet nach den Schriften der Weltheiligen Hildegard von Bingen. 18 Uhr

Heisterbacherrott| Haus Schlesien Führung zur Sonderausstellung „Meister des Klassizismus“, Über die VHS-Siebengebirge findet eine Führung im Museum für schlesische Landeskunde zu Carl Gotthard Langhans (1732-1808) statt. Die Ausstellung erinnert anläßlich des 200. Todestages an den außergewöhnlichen Menschen, großen Künstler und Erneuerer der Preußischen Baukunst. Die Führung liefert ein umfassendes Bild über Leben und Schaffen des Baumeisters.

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Veranstaltungen im

Mittwoch 17.09.

Erpel | Weinfest 19.- 22.09. Freitag, 19. September: 20 Uhr: Fackelzug anschl.: Festakt am Rathaus; offizielle Eröffnung Samstag, 20. September: 13 Uhr: geführte Ortsbesichtigung 18 Uhr: Erntedankmesse in der Kirche 19 Uhr: Begrüßung der Festgäste durch die Weinkönigin anschl: Platzmusik auf dem Marktplatz und Livemusik im Weindorf Samstag, 20. September: 12 Uhr: Platzkonzert im Weindorf 15 Uhr: Blumenkorso anschl.: Festakt im Rathaus Sonntag, 21. September: 20 Uhr: Bürgerdämmerschoppen mit den Weinköniginnen aus den Nachbarorten

20 Uhr

Leutesdorf | Hotel Leyscher Hof Nachtschicht Jazz&Swing Lorenzo Petrocca Trio special guest: Guiseppe Milici

Ihr Inserat in „Der Rheinländer“

Sonntag 21.09. ganztags Asbach | Eishalle am Vorteil-Center 4. Asbacher Gewerbeschau Samstag 27.09. 9-18 Uhr

Bad Hönningen|Rheinanlagen Antik-Trödelmarkt Vielfältiges Angebot und allerlei Raritäten erwarten Sie.

9-18 Uhr

Bad Hönningen|Rheinanlagen Antik-Trödelmarkt

11 Uhr

Bad Hönningen|Rathausplatz Konzert Musikverein Musikverein 1924 Bad Hönningen e.V.

Sonntag 28.09. 16:30 Uhr Heisterbach| Zehntscheune der ehemaligen Abtei Heisterbach Klassik in der Scheune – Ensemble van Beethoven Im Rahmen des Bonner Beethovenfestes: „Sinfoniekonzert im Londoner Salon“ W.A. Mozart: Ouvertüre zu Titus J. Haydn: Londoner Sinfonie Nr. 104 D-Dur L. v. Beethoven: 8. Grand Sinfonia op. 93.

„DER RHEINLÄNDER“ im Abonnement

Bonn | Junges Theater Bonn „Die wilden Hühner”(s. Seite 46) Mo., 08.09., 10 Uhr, Di. 09.09., 10 Uhr So,, 21.09., 15 Uhr, Mo., 22.09., 10 Uhr Eintrittspreise ab p Hermannstr. 50, 53225 Bonn, www.jt-bonn.de

Per Post erhalten Sie monatlich pünktlich und bequem die neueste Ausgabe. Sie zahlen lediglich die tatsächlich anfallenden Versandkosten von p 19,50 für ein Jahr (12 Ausgaben). Sie können jederzeit Ihr Abonnement abbestellen!

Hörbuch-Tipp ganztags Bad Hönningen|Marktplatz Bauernmarkt Traditioneller Bauernmarkt veranstaltet von der Interessengemeinschaft Bad Hönninger Gewerbetreibenden. Verkaufsoffener Sonntag und Rahmenprogramm laden zu einem Bummel durch die Stadt ein.

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Foto: Helga Wingen

Ihre Veranstaltung in „DER RHEINLÄNDER“

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53579 Erpel am Rhein Bergstraße 22 Tel. 02644-2702 info@pension-koch-ruland.de Terrasse mit Rheinblick Liegewiese am Fuße der Erpeler Ley

Samstag 20.09. ganztags Asbach| Eishalle am Vorteil-Center 4. Asbacher Gewerbeschau 35 Dienstleister aus Handel, Handwerk und Gewerbe präsentieren sich dem Publikum

Sonntag 28.09.

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IJ

Kölscher Klüngel und Jugendsünden in Hauptkommissar, seine durch und durch kölsche Verwandtschaft, ein ermordeter Domprobst und ein DachdeckerKartell – das sind die spannenden und überaus unterhaltsamen Zutaten des Köln-Krimis „Schwarze Kassen“. Hauptkommissar Jakob Löhr vom KK 11, der Kölner Mordkommission, muss sich überdies mit dem plötzlichen Tod seiner Tante beschäftigen, die angeblich vergiftet wurde. Mit ebenso viel kri-

E

minalistischer wie mitmenschlicher Intuition und unterstützt durch den fleißigen Kollegen Rudi Esser, fahndet und verhört Löhr solange, bis er den kölschen Klüngel entwirrt und die Jugendsünden der Tante aufgedeckt hat. Das Beste an dieser Hörbuchfassung, neben viel originellem Lokalkolorit, aber ist Sprecher Gerd Köster. Selbst ein Kölner Original mit waschechtem Kölsch als Muttersprache.

Peter Meisenberg Gerd Köster liest Schwarze Kassen Kriminalroman, Emons Verlag 3 CDs, EUR 16,80

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mitgemacht! von Martina Kefer Fotos: Junges Theater Bonn

Bad Honnefs Wilde Hühner Erfolgreich gecastet: Zwei Sibi-Schülerinnen und

ihre erste Rolle beim Jungen Theater Bonn

Ich bin ganz stolz. Ich kann echte Tränen.“ Auf Kommando weinen – im Normalfall für Mütter solcher Experten(innen) ein echter Horror. Bei der zwölfjährigen Franziska Schulte aus Bad Honnef ein wahrer Glücksfall. Denn die kleine Blonde mit versucht sich derzeit als Schauspielerin am Jungen Theater Bonn (JTB). Als Trude in „Die wilden Hühner“, nach der gleichnamigen Kinderbuchserie von Cornelia Funke.

F

ranzi besucht die siebte Klasse des Siebengebirgsgymnasiums, ebenso wie ihre beste Freundin Carina Vreden. Und die ist „schuld“ daran, dass Franzi derzeit als professionelle Heulsuse brilliert. Ende 2007 entdeckte Ina den Casting-Aufruf des JTB im Newsletter. Und weil auch die beiden Mütter der Freundinnen von der Idee angetan waren, nahmen die Mädels an dem Auswahlverfahren teil – mit rund 250 weiteren Interessenten. Ein Massenansturm. Das ist nicht immer so. JTBIntendant Moritz Seibert: „Wie viele Bewerber sich auf unsere Ausschreibungen melden, hängt maßgeblich davon ab, wie populär der Stoff ist.“ Die erste Casting-Runde, es mus-

ste nur eine Passage aus den Wilden Hühnern vorgelesen werden, absolvierten die beiden Gymnasiastinnen locker. Sie schafften es unter die 20 Glücklichen, die zum Recall beste l l t w u r d e n . Die Anforderungen stiegen: Ein Text musste auswendig gelernt und vorgespielt werden. Entlassen wurden die Mädels mit den Worten: „Ihr werdet angerufen.“ Eine harte Geduldsprobe: Drei Wochen ve rg i n ge n , d a s h e i m i s ch e Telefon von Franzi strengstens bewacht. „Dann kam er endlich“ – der ersehnte Anruf. Mit froher Botschaft. Kaum aufgel e g t , w ä h l te Fra n z i I n a s Nummer. Und tatsächlich auch ihre Freundin zählte zu den Auserwählten.

Professionelle Heulsuse

Mit großer Freude bei der Sache

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K l e i n i g ke i t ka u fe n . A b e r e i ge n t l i ch s p a r e i ch f ü r s St u d i u m u n d d e n F ü h r e r s ch e i n . “ Ko m m u n i ka t i o n s wissenschaf t, Journalismus o d e r P s ych o l o g i e s i n d a l s Studienfächer favorisiert. Bei soviel Weitsichtigkeit ist es fast schon beruhigend, dass ihr das Wort „Psychologie“ noch etwas Probleme bei der Aussprache bereitet. Träumereien wie der Wechsel vom Bonner Jugendtheater auf den Roten Teppich Hollywoods liegen ihr fern. „Es ist sehr, sehr anstrengend“, kommentiert sie ihre erste Bühnenerfahrung. Das laute, deutliche Sprechen, die Hitze und das Blenden durch die Scheinwerfer empfindet Franzi als unangenehm. Un d o b wo h l s i e f r e i m ü t i g bekundet: „Ich will im Mittelp u n k t ste h e n “ ko m m t f ü r Franzi ein weiteres Casting nur in Frage, „wenn mich ein Stück sehr interessiert“.

A

Ordnungshüter zwischen den Fronten (Franzi li. sitzend)

S

eit fast 40 Jahren“, so Intendant Seibert, arbeitet das JTB mit Kindern und Jugendlichen zusammen. Pro Jahr sind es etwa 15 bis 20, die in dem Bonner Schauspielhaus eine professionell begleitete Mitspiel-Gelegenheit erhalten. Ein in Deutschland einmaliges Ko n z e p t . S e i b e rt : „ Wa s i n anderen Ländern gang und gäbe ist und im deutschen Filmgeschäft ebenfalls praktiziert wird, gilt in der deutschen Theaterlandschaft als exotisch.“ Warum weiß auch er nicht. Liegen doch die Vorteile auf der Hand: „Dem Publikum e r l e i ch te rt e s d i e I d e n t i f i kation unheimlich, wenn die Ro l l e n vo n K i n d e rn u n d

Jugendlichen auch mit Gleichaltrigen besetzt und nicht von E r wa ch s e n e n ge s p i e l t we r den.“ Zumal Kinder und J u ge n d l i ch e d i e H a u p t z i e l gruppe des Jungen Theaters ausmachen.

T

r u d e ko m m t a u f d i e Bühne: „Huhn, Huhn. Entschuldige. Tut mir leid. Ich musste erst noch zum Klo. Da war so eine lange Schlange.“ Die ersten Worte von Franzis Rolle – bei einer Vorstellung die schwersten. „Zehn Minuten vor der Aufführung wäre ich fast geplatzt“, beschreibt die Elfjährige das, was in der Szene unter „Lampenfieber“

verstanden wird. Dabei hat Franzi keine Angst, dass sie ihren Text vergessen könnte – sie kann das ganze St ü ck a u s we n d i g . „ I ch m u s s m i r etwas nur einmal d u r ch l e s e n , d a n n b e h a l te i ch e s schon.“ Am rechten Platz zu stehen ist für sie da eher eine Herausforderung. Aber nur auf der Bühne. Im wahren Leben weiß Franzi für ein Mädchen ihres Alters ziemlich genau, wo s i e h i n w i l l . 15 E u r o bekommt sie pro Auftritt, für d i e P r o b e n i n s ge s a m t 10 0 Euro. „Vielleicht werde ich mir d avo n z w i s ch e n d u r ch e i n e

uch wenn Franzi und Ina von ihren Mitschülern am Sibi beneidet werden, und sie die Schauspielerei inzwischen zu ihren Hobbys zählen, freuen sie sich schon auf die Zeit danach. „Freunde treffen und shoppen gehen, lesen, kochen und Sport machen“ – all das mussten sie als wilde H ü h n e r h i n te n a n ste l l e n . S o ga r i n der Schule fehlten sie bisweilen, weil sie eben auf der Bühne st a n d e n . Deswegen musste auch die S ch u l l e i t u n g i h r E i n ve r ständnis zur Schauspielerei geben. Und dafür war es noch nicht mal nötig, dass Franzi ihre Krokodilstränen einsetzte. Denn wilde Hühner überzeugen auch dort mit guten Leistungen…

Die Gage wird gespart!

Termine: Seite 45

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gestellt von Benedikt Schmidt

persönlich!

engagiert!

12 Fragen an…

Die Hundeengel aus Bruchhausen

… Winfried Lotzmann

1. Was schätzen Sie an Ihrem Wohnort Bad Hönningen?

6. Welche Künstler bewundern Sie?

Die zentrale Lage in einer herrlichen Rheinlandschaf t, d i e s ch ö n e n Pa r ka n l a ge n , Schloss Arenfels, die erlebnisreichen Wanderwege und die Geschichte der Stadt.

Pablo Picasso, Marc Chagall, Paul Klee Au s u n s e r e r Re g i o n : B o d o Manns, Karl Bruchhäuser, Bert Britz

Winfried Lotzmann

2. Was gefällt Ihnen generell am Rheinland?

Die über 2000 Jahr alte Geschichte von vielen Kulturen geprägt, die Mundart und der zivile Ungehorsam der Rheinländer.

7. Welche Werke hängen bei Ihnen zu Hause?

Klassische Moderne, Kunst der Gegenwart, dekorative RheinGrafik

Die historischen Umbrüche in unserer Region… Einflüsse der Kelten, Römer, der Völkerwanderung, das Mittelalter mit den Kaisern, die Kirchengeschichte mit den Kurfürsten, der Umbruch nach der Französischen Revolution und als Zeitzeuge die Entwicklung der Bundesrepublik.

„Von Kopftuch bis Sharia/Was man über den Islam wissen sollte“ von John L Esposito „Der Zahlenteufel“ von Hans Markus Enzensberger „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann

5. Welchen Stellenwert hat Kunst in Ihrem Leben heute? Kunst in ihrer vielfältigen Form, ein wesentliches Segment der Kultur, beeinflusst täglich das Leben von uns allen! Die „alte Kunst“ führt zu den Wurzeln unserer abendländischen Kultur.

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Projekte der Zeitgeschichte und solche, die der heutigen Zeit eine Perspektive bieten. Moderne Kunst (Architektur, Malerei, Musik) eilt immer der Jetztzeit voraus!

9. Sie sind auch kommunalpolitisch seit vielen Jahren aktiv, was war Ihre Motivation sich in diesem Bereich zu engagieren? Im Rahmen der Möglichkeiten mit Mehrheiten im Rat zu entwickeln und gestalten. Dies alles ehrenamtlich zu tun und dabei nicht zur eigenen Vorteilnahme zu handeln

3. Was fasziniert Sie an Heimatgeschichte?

4. Welche drei Bücher haben Sie zuletzt gelesen?

8. Welche Projekte im Bereich Kunst/Kultur liegen Ihnen besonders am Herzen?

10. Welchen Politiker bewundern Sie und warum?

Winfried Lotzmann ist Mitautor eines Bildbandes über Bad Hönningen, der in Kürze erscheinen wird.

KURZ-BIO •geboren 1936 in Koblenz •Volksschule Bad Hönningen, Gymn. Niederlahnstein, Lehre Hilgers AG, Dipl.-Ing. VTL Koblenz •von ‘59 bis ‘00 bei einem Verbund BASF/Shell tätig •verheiratet •seit 1965 in der Kommunalpolitik aktiv •Hobbies: Wein, Lesen, Wandern, Reisen

Konrad Adenauer. Nach dem 2. Weltkrieg hat er die richtige Weichenstellung getroffen; Mit Fra u e n u n d M ä n n e rn d e r ersten Stunde „Verabschiedung des Grundgesetzes“ Mit Ludwig Erhard Einführung der „ S o z i a l e M a r k t w i rt s ch a f t “ , „Anschluss an den Westen, Aussöhnung mit den Nachbarn“ als Grundlagen der EU

Ob es den viel beschworenen Hundehimmel tatsächlich gibt, darüber streiten sich die Gelehrten. Sicher ist jedoch: Seit 2004 gibt es eine rettende Insel für Hunde in Not. Die Tierinsel Umut Evi „Haus der Hoffnung“ kümmert sich in der türkischen Hafenstadt Kusadasi um Streuner und notleidende Hunde. Vorsitzender des Vereins ist der in Bruchhausen lebende Ozan Dalbudak. rsprünglich wollten Dalbudak und seine Frau Jessica Stoll nur als Flugpaten für die Tierinsel tätig werden. „Als wir das Elend und Leid der Tiere vor Ort sahen, wussten wir sofort: Hier müssen wir zukünftig aktiv werden!” erklärt uns der Vorsitzende der Tierinsel sichtlich bewegt. Das war im Sommer 2006. Zunächst wurden die beiden Mitglieder des Vereins, schon nach kurzer Zeit aber wurde ihr Engagement so geschätzt, dass man Ozan Dalbudag den Vorsitz antrug. „Natürlich habe ich diese Ehre sofort und gerne angenommen, auch wenn dies bedeutet, dass ich nun noch mehr Verantwortung für die

U

ist da zunächst die administrative Arbeit in Deutschland zu erledigen. Hunde müssen vermittelt, Spenden gesammelt und sinnvoll eingesetzt, Mitglieder geworben und Öffentlichkeitsarbeit bewältigt werden. Dazu kommen die Auseinandersetzungen mit Fluggesellschaften und Behörden, die der Vermittlung, sowie der Ein-. u n d Au s r e i s e v i e l e r T i e r e immer wieder im Wege stehen. Zum anderen ist dann natürlich die helfende Arbeit vor Ort. Im Tierheim von Kusadasi leben oder vegetieren unzählige Hunde, die betreut und gepflegt werden müssen. Und auch das Tierheim selber befindet sich in einem ähnlich bemitleidenswerten Zustand wie viele seiner Bewohner, wie Melan i e Ve r h ov n i k , Pressesprecherin der Tierinsel, von ihrem letzten Besuch in Kusadasi berichten kann. „Als wir zum e r ste n m a l i m T i e r h e i m a n ka men, waren wir schokkiert von der schieren Masse an Tieren! Verteilt auf drei Gehege und eine Welpenstation leben mehr als dreihundert Hunde!” so die engagierte Tierschützerin.

Hier müssen wir aktiv werden!

11. Welche Eigenschaften stören Sie an Ihren Mitmenschen? Oberflächlichkeit und nur in den Tag leben, kein ehrenamtliches Engagement zeigen.

12. Was ist Ihrer Meinung nach der schönste Fleck in Bad Hönningen? Privat „unser Haus und unser Garten“, öffentlich „Schloss Arenfels in den Weinbergen“

Fotos: Ozan Dalbudak

vielen Hunde trage!”. Insgesamt teilt sich die Arbeit der Tierinsel in zwei Bereiche auf, die für sich genommen beide noch einmal viele, viele Aufgaben abdecken müssen. Zum einen

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Das Besondere an uns sind unsere Gäste

legendär!

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Wo Beethoven in derZelle saß

iebestrunken soll hier im Unkeler Gefängnisturm einst ein weinseliger Ludwig van Beethoven eingesessen haben. So erzählt es die Sage. Als 22-Jährigen, kurz vor seiner zweiten Wienreise im Jahre 1792, zog es den jungen Beethoven wöchentlich von Bonn nach Unkel, um dort mit einem Freund, Sohn des hiesigen Organisten, gemeinsam zu musizieren und den Tag bei einem oder mehreren Schoppen Wein ausklingen zu lassen. Diesmal waren die beiden zu Gast bei der Verlobungsfeier eines Lehrers. Es wird erzählt, dass Beethoven im Laufe des Abends von schwärmerischen Empfindungen für die Braut,

Adelheid Pütchens, durchdrungen wurde und er seine aufwallenden Gefühle womöglich mit etwas zu viel Wein niederhalten wollte. Der Musiker, so die überlieferte Geschichte, wankte später berauscht in die Unkeler Nacht hinaus. Und fand sich am nächsten Morgen im Gefängnisturm des Rotweinstädtchens zur Ausnüchterung wieder. Angeblich soll er dort in sehnsuchtsvollem Erinnern an die verehrte Adelheid seine bekannte Komposition „Adelaide“ niedergeschrieben haben. Der Unkeler Gefängnisturm an der Rheinpromenade, 1550 als Teil der Stadtbefestigung erbaut, ist im September an den ersten drei Sonntagen (7., 14. und 21.09.2008) jeweils von 11.00 bis 13.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Spanische Wochen im Ad Sion 26.08. - 06.09.2008

Stierisch gutes Essen!

Oktoberfest im Ad Sion 17.09.- 02.10.2008

O`zapft is! Ad Sion - 80 Jahre Haus Elisabeth 03. - 05.10.2008 Kulinarische Höhepunkte Burghotel Ad Sion

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• Schulstr. 2 • 53619 Rheinbreitbach Tel.: 02224/988 30 - 0 • Fax: - 100 • Internet: www.adsion.de


Eine SieMatic sollten Sie unbedingt live erleben. Besuchen Sie uns. Wir zeigen Ihnen gerne, was Sie sehen sollten.

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