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Rheuma

PsoriasisArthritis

Rheumaliga Schweiz Bewusst bewegt


Inhalt

Was ist Psoriasis-Arthritis und wie entsteht die Krankheit?

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Wie häufig ist die Psoriasis-Arthritis?

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Wie zeigt sich die Psoriasis-Arthritis?

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Können andere Organe auch befallen sein?

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Was zeigen Blutuntersuchungen?

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Was zeigen Röntgenbilder? 10

Wie ist der Verlauf der Psoriasis-Arthritis? 11 Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? 12 Über die Rheumaliga Schweiz 16

Impressum: Autoren

Weitere Literatur 17 Dr. med. Dieter Frey, Basel Nützliche Kontakte 18

Arbeitsgruppe Realisation Illustrationen Herausgeber

Dr. med. Thomas Langenegger, Zuger Kantonsspital, Baar Dr. med. Adrian Forster, Klinik St.Katharinental, Diessenhofen Atelier Jean Daniel Baer, Grafiker SGD, Dübendorf Aus Eular-Publikation «Dermatologische Aspekte rheumatoider Erkrankungen» © by 2002, Rheumaliga Schweiz 6. Auflage 2014


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Was ist Psoriasis-Arthritis und wie entsteht die Krankheit? Psoriasis-Arthritis (medizinisch Arthritis psoriatica) ist eine Erkrankung des Abwehrsystems (sogenannte Autoimmunerkrankung). Neben den typischen Hautveränderungen bei der Psoriasis (Schuppenflechte) kann die Erkrankung eine Entzündung der Gelenke, Wirbelsäule, Sehnenansätze (zum Beispiel an der Achillessehne), Sehnenscheiden oder auch Schleimbeutel verursachen. Die Erkrankung ist nahe verwandt der Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) und der reaktiven Arthritis (Gelenkentzündung nach Infektionen im Magen-Darm-Bereich oder der Harnwege) und gehört damit in die Gruppe der sogenannten Spondylarthropathien. Spondylarthropathie bedeutet Erkrankung der Gelenke und der Wirbelsäule.

Die Krankheitsursache ist bisher noch weitgehend unbekannt. Neben einer vererbten Veranlagung spielen wahrscheinlich verschiedene Umweltfaktoren (Infektionen?) eine wichtige Rolle in der Entstehung der Psoriasis-Arthritis. Falls bei Zwillingen ein Geschwister an einer Psoriasis leidet, hat das andere Geschwister in zwei Drittel (bei eineiigen Zwillingen) resp. einem Drittel (bei zweieiigen Zwillingen) der Fälle ebenfalls die Erkrankung. Daneben haben Psoriasis­ patienten mit Entzündungen an der Wirbelsäule gehäuft eine bestimmte Genstruktur (das sogenannte HLA B27 Antigen). Dieses Gen kommt auch beim Morbus Bechterew vor.

Wie häufig ist die Psoriasis-Arthritis? Die Psoriasis als reine Hauterkrankung kommt bei 1 bis 3 % der Allgemeinbevölkerung vor. Von diesen Patienten haben nur wenige Prozent eine Beteiligung der Gelenke und/ oder der Wirbelsäule. Minimalste rheumatologische Manifestationen,

zu stellen ist, dies gilt besonders auch für Kinder und Jugendliche mit dieser Krankheit. Der Hautbefall kann bei einzelnen Personen sehr mild sein und zum Beispiel nur die behaarte Kopfhaut, die Gesäss-Falte oder den Nabelbereich betreffen. Eine genaue

Psoriasisveränderung der Kopfhaut.

Typische Psoriasisveränderung der Haut (Daumen).

welche keiner spezifischen Behandlung bedürfen, sollen aber bei Psoriasis­ patienten häufig vorkommen. Meist geht der Hautbefall dem Gelenkoder Wirbelsäulenbefall zeitlich voraus. Bei 10 % der Patienten kommt jedoch der Gelenkbefall vor den Hautsymptomen, sodass die Diagnose zu diesem Zeitpunkt schwierig

Hautuntersuchung durch den Rheumatologen ist deshalb sehr wichtig. Die Erkrankung befällt Frauen und Männer gleich häufig. Insgesamt ist die Psoriasis-Arthritis gegenüber der rheumatoiden Arthritis (früher: chronische Polyarthritis) in der Bevölkerung etwa zehnmal weniger häufig.

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Wie zeigt sich die Psoriasis-Arthritis? Die Gelenkentzündung bei Psoriasis tritt eher schleichend auf, meist im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Patienten mit schwerem Psoriasis-Hautbefall sowie mit Befall der Fingerund Zehennägel haben ein höheres Risiko, an einer Gelenkentzündung zu leiden. Bei 80 % der Patienten befällt die Erkrankung wenige Gelenke (< 5 Gelenke = Oligoarthritis) der oberen und unteren Extremitäten, meist asymmetrisch. Auch die Finger- und Zehengelenke können betroffen sein, dort insbesondere auch die Endgelenke. Es können auch die Knie-, Sprung- oder Hüftgelenke befallen sein. Etwa 5 % der Patienten leiden an einem Mehrgelenkbefall (> 5 Gelenke = Polyarthritis), der einer rheumatoiden Arthritis (früher: chronische Polyarthritis) sehr ähnlich sein kann. Ein leichterer Grad an Gelenkzerstörung ist im Verlauf der Erkrankung nicht selten, aber nur in wenigen Prozent findet sich eine sehr starke Gelenkzerstörung (sog. Arthritis mutilans) mit in der Folge auch einer entsprechenden Funktionsbehinderung im Alltag. Allgemein leiden psoriatische Arthritispatienten weniger unter Einschränkungen als Folge

Können andere Organe auch befallen sein? ihrer Gelenkentzündungen als Patienten mit rheumatoider Arthritis.

Rund 20 % aller Psoriasis-ArthritisPatienten haben auch eine Entzündung an der Wirbelsäule, so an den Sakroiliakalgelenken unten im Kreuz, dort oftmals nur einseitig, oder nur abschnittsweise entlang der Wirbel-

Nagelveränderungen bei Psoriasis (sogenannte Tüpfelnägel).

säule, dies im Gegensatz zur Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew), wo meist ein kontinuierlicherer Entzündungsbefall der Wirbelsäule von unten nach oben vorliegt. Eine entzündliche Zerstörung der Wirbelgelenke oder von Abschnitten der Wirbelsäule kommt bei der Psoriasis-Arthritis selten vor. Typisch beim entzündlichen Wirbelsäulenbefall sind nächtliche, bohrende Rücken- oder Nackenschmerzen, die auf einen Positionswechsel beim Liegen nicht bessern, oder bei Befall der Sakroiliakalgelenke eine morgendliche Kreuzsteifigkeit. Seltener findet sich eine Entzündung vorne im Brustkorb am Brustbein und an den benachbarten Rippen-Gelenken. Eine weitere Manifestationsform der Psoriasis-Arthritis sind Entzündungen an den Sehnenansatzstellen am Knochen (= Enthesiopathie oder Enthesitis). Typische Lokalisationen sind am Ellbogen, an der Ferse am Fuss oder im Beckenbereich oder der Leiste. Prinzipiell ist ein Befall innerer Or-

Nagelveränderungen bei Psoriasis (sogenannte Ölflecken).

Zehengelenkentzündungen (Arthritis) bei Psoriasis.

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Was zeigen Blutuntersuchungen?

Können auch andere Organe befallen sein?

gane oder der Augen bei der Psoriasis-Arthritis selten. Eine Augenentzündung mit Befall der Bindehaut und/oder Regenbogenhaut kommt jedoch vor. Ein Befall der inneren Organe wie Lunge, Herz, Nieren und Nervensystem ist extrem selten. Wie bei anderen Erkrankungen aus der Gruppe der Spondyloarthritiden sind vorübergehende lästige Schleimhautaphthen (im Mund, genital) häufig.

Blutuntersuchungen liefern bei der Psoriasis-Arthritis für die Diagnose wenig Anhaltspunkte. Das sogenannte HLA B 27 Antigen, ein Genmarker, der gehäuft bei der Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) vorkommt, ist bei einem psoriasisarthropathischen Befall der Wirbelsäule häufiger nachweisbar. Entzündungszeichen (Blutsenkungsreaktion, C-reaktives Protein = CRP, Blutarmut) können je nach Krankheitsverlauf und Ausmass des Gelenkbefalls erhöht sein. Oft ist die Harnsäure bei der Psoriasis-Arthritis erhöht und kann gelegentlich zu einer Gichtarthritis führen. Typische laborimmunologische Befunde, wie sie bei anderen rheumatologischen Erkrankungen vorkommen können (zum Beispiel Rheumafaktor oder ACPA-(anti-CCP-)Antikörper bei der rheumatoiden Arthritis, antinukleäre Antikörper bei Kollagenosen wie dem systemischen Lupus erythematodes), fehlen bei der Psoriasis-Arthritis. Tragen Blutuntersuchungen wenig zur Diagnose bei, können sie doch zur Kontrolle der medikamentösen

Therapie im Verlauf wichtig werden zur Erkennung von möglichen (meist harmlosen, rückbildungsfähigen) Nebenwirkungen der Medikamente (z. B. Salazopyrin®, Methotrexat®) an der Leber, der Niere oder der Blutbildung.

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Wie ist der Verlauf der Psoriasis-Arthritis?

Tabellen Was zeigen Röntgenbilder?

Röntgenaufnahmen der betroffenen Gelenke der Extremitäten oder der Wirbelsäule, inklusive der Sakroiliakalgelenke (Gelenke zwischen Kreuzbein und Becken), zeigen zu Beginn der Erkrankung meist keine Auffälligkeiten, können aber im weiteren Verlauf über Jahre gelenkzerstörende Veränderungen in typischem Bild zeigen. Diese Veränderungen präsentieren sich im Röntgenbild deutlich anders als bei der rheumatoiden Arthritis (chronische Polyarthritis) oder anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und erlauben dem Rheumatologen im Verlauf, weniger aber schon in der Frühphase der Krankheiten im Röntgenbild meist eine recht sichere Unterscheidung der verschiedenen Leiden. In der Frühphase helfen gelegentlich MRI-Aufnahmen der Gelenke, der Wirbelsäule und der Iliosacralgelenke bei der Diagnosestellung, neuerdings auch ein in den letzten Jahren entwickelter spezifischer rheumatologischer Ultraschall, der je nach Konstellation unterscheiden kann zwischen degenerativen, Abnutzungs-bedingten Sehnenveränderungsbeschwerden und psoriasisarthropathisch bedingten

Knochenwucherung Finger (gelb eingerahmtes Feld) bei PsoriasisArthritis.

Am Sakroiliakalgelenk (im Kreuz) findet sich im Verlauf häufig eine asymmetrische Entzündung mit Veränderungen der Gelenkstruktur. In der Frühphase kann man diese Veränderungen in der Magnetresonanztomografie oder der Computertomografie sehen. An der Wirbelsäule sieht man entzündliche Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke und/oder sogenannte Knochenwucherungen (= Parasyndesmophyten) an den Wirbelkörpern. Allgemein werden bei 10 bis 30 % der Patienten mit Psoriasis meist leichtere Gelenkzerstörungen

sowie zwischen verschiedenen Arthritisformen und womit auch Verlaufsveränderungen je nach Einzelfall besser dokumentiert werden können.

Röntgenbild einer Knochenwucherung (Parasyndesmophyt) an der Wirbelsäule bei Psoriasis.

beobachtet, schwere Gelenkdestruktionen nur bei rund 5 % aller Betroffenen. Ein ausgeprägter Hautbefall und ein Befall vieler Gelenke bei Krankheitsbeginn sind prognostisch ungünstig. Wenn gleichzeitig eine unbehandelte HIV-Infektion vorliegt, sind schwerere Verläufe der Erkrankung zu erwarten. Für die meisten Psoriasis-Arthritis-Patienten ist der Verlauf wellenförmig, in Schüben mit oft längeren symptomfreien Intervallen, die nicht parallel zum Hautbefall gehen müssen. Ungefährliche, jedoch oft stark schmerzhafte und störende Sehnenansatzentzündungen (= Enthesitis) an Fersen und Ellbogen können sich auch trotz Therapie als hartnäckig erweisen. Es kommen andererseits auch symptomfreie Entzündungen kleiner Gelenke vor und Beschwerdefreiheit trotz Befall von Wirbelsäule und Sakroiliakalgelenken ist nicht selten. Rund zwei Drittel aller Psoriasispatienten bleiben auch im längeren Verlauf uneingeschränkt leistungs- und arbeitsfähig, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Hautbefall je nach Ausmass und Tätigkeit gewisse berufliche Einschränkungen mit sich bringen kann.

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Welche TherapieTabellen möglichkeiten gibt es? Allgemein ist zu sagen, dass eine Heilung der Psoriasis-Arthritis heute noch nicht möglich ist, mit den in den letzten 10 Jahren entwickelten neueren Medikamenten aber eine weitgehende Unterdrückung sowohl von Haut- wie von Gelenksymptomen häufig erzielt werden kann. 1. Medikamentöse Therapie Bei leichteren Fällen sind sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (zum Beispiel Brufen® , Ponstan®, Inflamac® , Voltaren® und viele andere) oder die neueren COX-2-Hemmer Celebrex® oder Arcoxia® gegen Schmerzen und Entzündungen gut wirksam. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass diese Medikamente die Gelenkzerstörung nicht aufhalten und keinen Effekt auf den Hautbefall haben. Sie können bei längerem Gebrauch Nebenwirkungen (MagenDarm, Niere, Blutgerinnung) verursachen. Sogenannte Basismedikamente werden bei der Psoriasis-Arthritis mit Befall mehrerer Gelenke seit Langem eingesetzt. Im Gegensatz zu den nichtsteroidalen Entzündungshem-

mern können diese Medikamente die zerstörende Gelenkentzündung eher aufhalten. Diese Medikamente beeinflussen das Abwehrsystem (= Immunsystem) und bremsen dadurch die Arthritis. Sie wirken vor allem auf die peripheren Gelenke und Sehnenentzündungen. Auf die Entzündung der Wirbelsäule haben diese Medikamente leider wenig Effekt. Folgende Basismedikamente werden bei Psoriasis-Arthritis erstlinig eingesetzt: Salazopyrin®, Methotrexat®, seltener Arava® oder Cyclosporin®. Die Substanzen wirken oft auch auf die Haut­ erkrankung günstig. Wegen möglicher Nebenwirkungen muss diese Basistherapie vom behandelnden Rheumatologen oder Hausarzt regelmässig kontrolliert werden, weshalb die Schweizerische Gesellschaft für Rheumatologie (SGR) laufend Empfehlungen, jeweils angepasst an die neuesten Erkenntnisse, publiziert. Beim Einhalten der Empfehlungen und frühzeitigem Erkennen allfälliger Nebenwirkungen sind die Präparate in der Regel problemlos einzusetzen. In den letzten 15 Jahren sind sogenannte Biologica, wie Enbrel®, Re-

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? 13

micade®, Humira® oder Simponi® mit grossem Erfolg bei Psoriasis-Arthritis-Patienten eingesetzt worden. Diese Medikamente werden meist nur von Rheumatologen (und von Dermatologen) bei schwerer oder auf die bisherigen Medikamente schlecht ansprechender Psoriasis-Arthritis verwendet, sie können als Spritzen in (mehr-)wöchentlichen Abständen oder teils als Infusionen verabreicht werden. Diese Medikamente entsprechen körpereigenen Substanzen (daher die Bezeichnung «Biologica»), die an ganz bestimmten Punkten des Immunsystems eingreifen. Ihre Entwicklung ist aufwendig und die Produkte sollten bis zum Gebrauch – anders als die chemischen Substanzen wie z. B. die Methotrexatspritzen) gekühlt aufbewahrt werden. Die Kosten für diese neuen Substanzen sind leider sehr hoch, ihre Wirkung ist aber überzeugend und sie haben bei der Psoriasis-Arthritis wie bei den anderen Spondyloarthritis-Krankheitsformen auch einen entzündungshemmenden Effekt nicht nur auf die Gelenke und Sehnenansätze, sondern auch auf den Befall der Wirbelsäule – und auf die Haut. Eine Kombination mit Medi-

kamenten aus der Gruppe der älteren Basismedikamente, wie oben aufgeführt, kann – dies vorläufig noch im Gegensatz zur Behandlung der Rheumatoiden Arthritis – meist entfallen und die Verträglichkeit der Behandlung ist meist sehr gut. Noch in Entwicklung sind weitere Substanzen aus dieser Klasse der «Biologica», das Spektrum der medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten dürfte sich bald noch mehr erweitern. Sogenannte Glukokortikoide (= Kortisonpräparate) sind sehr effiziente Entzündungshemmer und werden häufig in einzelne Gelenke, welche entzündet sind, oder an die entzündeten Sehnenansatzstellen (Ellbogen, seltener die Ferse) lokal mit grossem Erfolg gespritzt, neuerdings in besonderen Fällen zur gezielteren Applikation auch unter aufwendiger Verwendung der speziellen Rheumatologie-Ultraschalltechnik. Als Langzeittherapie in systemischer Tablettenform sind Glukokortikoide häufig von Nebenwirkungen (Osteoporose, erhöhter Blutdruck, Augendrucksteigerung, Hautatrophie, Diabetes mellitus usw.) begleitet. Nach Absetzen


Tabellen

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? 15

10 Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? 14

der Tabletten kommt es oft zu einer deutlichen Zunahme der Psoriasisveränderungen an der Haut. Aus diesen Gründen werden Glukokortikoide oder Steroide als Langzeittherapie nur ungern eingesetzt und nur dann, wenn alle anderen Medikamente ungenügend wirken.

auch nicht zu wenig belastet werden, hier braucht es manchmal Beratung. Alltagshilfen (spezielle Haushaltgeräte, Anpassung der Wohnung, Sitzerhöhung Toilette) können mithilfe der Ergotherapeutin gezielt den jeweiligen Beschwerden und der Wohnungs- und Arbeitssituation der Patienten angepasst werden.

2. Allgemeine Massnahmen Physiotherapie: Kräftigt die gelenkführende Muskulatur (zum Beispiel im Kniebereich, an der Hüfte und an der Wirbelsäule), erhält dadurch die Gelenkbeweglichkeit und verhindert eine Gelenkeinsteifung. Förderung von Ausdauer und Kraft mittels medizinischer Trainingstherapie (= MTT).

Schuhanpassung: Kann bei Fersenschmerzen mittels spezieller Einlagen Schmerzen reduzieren oder bei Vorfussproblemen mittels Abrollhilfe Linderung verschaffen und dadurch das Gehen erleichtern.

Physikalische Massnahmen: (wie Wärme, Kälte, Ultraschall usw.) dienen gezielt zur Muskellockerung, zur Schmerzverminderung und Entzündungshemmung. Ergotherapie: Dient der funktionellen Handtherapie, dem Gelenkschutz und allenfalls der Anpassung von Alltagshilfen. Wichtig ist, dass betroffene Gelenke nicht zu viel, aber

Sport und körperliche Aktivität: Erhält die Muskelkraft und Ausdauer. Kann Behinderung vorbeugen und Gelenkbeweglichkeit erhalten. Geeignet sind gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Gymnastik, Velofahren usw. Die Rheumaliga bietet Bewegungskurse an (s. «Weitere Literatur»). Eine allgemeine körperliche Fitness ist generell wünschenswert. Chirurgische Massnahmen: Können bei starker, medikamentös nicht behandelbarer Entzündung oder Zer-

störung in einzelnen Gelenken notwendig werden. Nebst der Entfernung der entzündeten Gelenkkapsel (= Synovektomie) werden bei entzündlich geschädigten Gelenken vor allem künstliche Gelenke eingesetzt. Selten ist eine Wirbelkörper-Versteifung im Bereich eines befallenen Halswirbelsäulenabschnitts zur Schmerzbefreiung notwendig. Hautbehandlung: Die Haut sollte bei entsprechend deutlichem Befall vom Hautarzt interdisziplinär mitbehandelt werden. Hier werden lokale Salben oder Lotionen verwendet, ein Teil der vom Rheumatologen eingesetzten Substanzen wirkt jedoch auch gegen die Hautmanifestation der Krankheit und der Hautarzt kann auch spezielle «Biologica»-Substanzen einsetzen. Zusätzlich gibt es für die Haut auch die Möglichkeit einer speziellen Ultraviolettbestrahlung (sogenannte PUVA-Therapie). Ernährung: Neben einer abwechslungsreichen, gesunden Ernährung sind vor allem Fischfette (sogenannte Omega-3-Fettsäuren) günstig gegen die Gelenkentzündung. Alkohol kann

Gelenk- und Hautsymptome verstärken und sollte bei Psoriasis (insbesondere auch bei Methotrexatbehandlung) tendenziell eher vermieden werden.


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9.7.2006

Die Rheumaliga Schweiz ist eine Dachorganisation mit Sitz in Zürich und vereinigt 20 kantonale /regio­ nale Rheumaligen und sechs nationale Patientenorganisationen. Sie besteht seit 1958 und trägt das ZEWO­Gütesiegel für gemein­ nützige Organisationen.

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