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BILDGEBUNG IN DER RHEUMATOLOGIE

Aktuelle Erkenntnisse vom EULAR 2022

Auf dem diesjährigen EULAR-Kongress wurden erneut interessante Beiträge zur Thema Bildgebung vorgestellt und diskutiert. Im Abstractband finden sich unter dem Suchbegriff „Imaging“ insgesamt 118 Einzelbeiträge.

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Französische Experten gingen der Frage des diagnostischen Nutzens der 18F-FDG PET/CT bei Polymyalgia rheumatica (PMR) nach. In einer retrospektiven Beobachtungsstudie wurden Patienten mit neu aufgetretener PMR (n=75) mit einer Kontrollgruppe von Patienten mit u. a. Sarkoidose, Neoplasie oder einer Infektion (n=75) verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass PMR-Patienten häufiger hypermetabolische Befunde aufwiesen als die Kontrollgruppe. Die Autoren schließen daraus, dass die 18F-FDG PET/CT eine sensitive bildgebende Methode bei PMR darstellt. (1) Eine italienische Gruppe führte eine prospektive Studie bei Patienten mit Riesenzellarteriitis (RZA) mit dem Ziel durch, den klinischen und metabolischen Effekt von Glukokortikoiden, csDMARDs (Azathioprin, Methotrexat) oder Tocilizumab mittels 18F-FDG PET zu beurteilen. 47 RZA-Patienten mit 77 verschiedenen Therapiezyklen und ≥2 PET-Untersuchungen wurden eingeschlossen. Die Autoren schlussfolgern, dass Tocilizumab langfristig signifikant mehr den Gefäßmetabolismus reduziert als konventionelle Therapien. Eine generell geringere metabolische Aktivität war unabhängig von der Art der Therapie als Ausdruck des therapeutischen Ansprechens nachweisbar. (2)

US-amerikanische Rheumatologen stellten eine Untersuchung zur ösophagealen Beteiligung bei der progressiven systemischen Sklerose und deren Verhältnis zur Progression einer interstitiellen Lungenerkrankung (SSC-ILD) vor. Es wurde untersucht, ob die vom Patienten berichtete Refluxsymptomatik einer erosiven Ösophagitis (GERD) oder die quantitative radiografische Messung ösophagealer Parameter prädiktiv für die Schwere und Progression einer SSc-ILD sein könnte. Die 142 Patienten waren Teil der SLS II-Studie (MMF versus Cyclophosphamid). Die Ergebnisse zeigten, dass vom Patienten berichtete Refluxsymptome unabhängig mit einem Fortschreiten der radiologisch nachweisbaren Fibrose der ILD unter Therapie assoziiert sind. Der maximale ösophageale Durchmesser und die Messung weiterer ösophagealer Areale korrelierten nicht mit Scores für den Reflux und waren nicht in der Lage, die Schwere oder Progression der SSc-ILD vorherzusagen. (3)

Ein französische Gruppe ging der Frage der zervikalen Beteiligung bei ankylosierender Spondylitis (AS) nach. Das Ziel der Studie war, die erhobenen radiologischen Befunde bei der zervikalen Beteiligung der AS zu untersuchen und ihre Assoziation mit biologischen Parametern zu prüfen. Die Röntgenbilder wurden gemeinsam von einem Rheumatologen und Radiologen beurteilt. Es wurden Befunde an der HWS von 113 AS-Patienten (mittlere Krankheitsdauer 13 Jahre, 85 % HLA-B27 positiv) vorgestellt. Bei den 86 Patienten mit radiologischen Veränderungen an der HWS fanden sich bei 83 % Syndesmophyten, 86 % eine Facettengelenksbeteiligung und 24 % Veränderungen am hinteren Längsband. Bei 13 Patienten war eine Ankylose ohne Syndesmophytenbildung an den Facettengelenken nachweisbar. 26 Patienten wiesen keine zervikale Beteiligung auf. Ein positiver HLA-B27-Status war signifikant assoziiert mit einer Beteiligung der Facettengelenke im zervikalen und lumbalen Bereich. Es fand sich bei der HWS-Manifestation keine Assoziation mit Psoriasis. Die Autoren schließen aus der Studie, dass eine zervikale Beteiligung mit 76 % bei einer Population mit schwerer AS häufig ist. Bei fehlendem Nachweis von Syndesmophyten im HWS-Bereich ist eine zervikale Beteiligung in der Regel schwieriger zu diagnostizieren. AS-Patienten mit HWSBeschwerden und eingeschränkter zervikaler Mobilität sollten daher gezielt untersucht werden. (4) m

Prof. Dr. Herbert Kellner

Prof. Dr. med. Herbert Kellner

Schwerpunktpraxis für Rheumatologie und Gastroenterologie und Ärztlicher Leiter der Abteilung Rheumatologie Romanstr. 9, 80639 München

Literatur: 1 Casadepax-Soulet C et al., Ann Rheum Dis 2022; 81(Suppl 1): 1039 (Poster POS1397) | 2 Iorio L et al., Ann Rheum Dis 2022; 81(Suppl 1): 696 (Poster POS0813) | 3 Volkmann E et al., Ann Rheum Dis 2022; 81(Suppl 1): 718-719 (Poster POS0852) | 4 Carvès S et al., Ann Rheum Dis 2022; 81(Suppl 1): 804-805 (Poster POS0993)

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