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200 JAHRE vonRoll Schweizer Industriegeschichte mit Fortsetzung
INFRAWATT Verein f체r die Energienutzung aus Abwasser, Abfall, Abw채rme und Trinkwasser
HOLZDRUCKLEITUNG Kraftwerk Taschinas 2
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Magazin des Vereins technischer Angestellter der Gas- und Wasserversorgungen
Nr. 3/2010 Oktober 2010 Dezember 2010 52. Jahrgang
BLUTOP - EIN LEICHTGEWICHT STARTET T DURCH! Wo es gilt, Rentabilität mit Qualität langfristig zu paaren, haben wir ein innovatives vatives Rohrleitungssystem für Sie: BLUTOP, die Neuheit im Leitungsbau für kleine Nennweiten. BLUTOP vereinigt die Vorzüge von Kunststoffrohren mit jener der neuesten Gussrohrtechnologie. Mit ihrem Zink-Aluminium-Überzug (400 g/m2) und der Epoxidharz-Deckbeschichtung sowie einer thermoplastischen Innenauskleidung aus Ductan ist BLUTOP für eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer konzipiert. BLUTOP ist erhältlich in d 90, d 110 und d 125. Das geringe Rohrgewicht erlaubt Einbau und Montage von Hand. BLUTOP ist kompatibel mit Kunststoffrohren. Eine komplette Produktpalette rundet die Linie ab.
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Endlich! Sie haben es geschafft die «Experten» von BP. Aber...: New York - BP-Ölpest: Zehnmal schlimmer als Exxon Valdez - Die Menge an Öl, die im Golf von Mexiko heuer in Folge der Explosion der BP-Bohrinsel «Deepwater Horizon» tatsächlich ausgeflossen ist, übersteigt noch die bisherigen offiziellen Schätzungen. Washington - US-Forscher berechnen Ausmass der Ölpest im Golf - In einer neuen Untersuchung haben unabhängige Wissenschaftler in den USA das Ausmass der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko bestimmt. Dabei wurde mit modernster Computertechnik bestätigt, dass es sich «um den grössten maritimen Ölunfall aller Zeiten» handelt. (Quelle: News.ch am 24.09.2010) Wahnsinn, was die so alles schätzen und berechnen. So können wir uns jetzt beruhigt zurück lehnen, denn die Natur wird das Ganze schon wieder für uns richten... oder etwa nicht? Und wer die Kosten und die Verantwortung trägt, das werden die Gerichte wohl in ein paar Jahren entscheiden... oder? Technische Pannen lassen sich nicht immer vermeiden. Auch Fehler zu begehen ist menschlich. Vergessen werden darf allerdings nicht, aus welchen Gründen die Pannen entstehen oder aber Fehler gemacht werden. Zu hoffen bleibt, dass Menschen nie zu ignorant und gleichgültig werden, um für eine bessere Zukunft aus dem Geschehenen zu lernen! Viel Freude wünsche ich beim Lesen unseres neuen «vta-aktuell». Euer Redaktor Roger Püntener
RÜCKBLICK Generalversammlung des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG)......................................................... 40 ERDGAS-TRANSITLEITUNG zwischen Wallbach und Ruswil wird untersucht ........ 43 RÜCKBLICK Generalversammlung Swissgas ...................................................... 44 DEUTSCHLAND Poker um Erdgas mischt Markt neu auf....................................... 47 KURZ NOTIERT ............................................................................................. 49 CO2 -REDUKTION Catram AG reduziert den Ausstoss ihrer Werke um 30%... ........ 51 HUNDEKOT BELEUCHTET EINEN PARK US-Projekt nutzt Methan im Verwesungsprozess... ......................................................................... 53 MOTORENTUNING – einmal anders.................................................................. 54 HYBRIDAUTOS ALS CITYFLITZER Erdgasfahrzeuge für ausserorts .................... 58 PUBLIREPORTAGE Markteintritt - GWF erweitert Smart Metering Lösung mit Stromzähler und MUC............................................................. 61 ERFOLGSBILANZ für Stabilisierungsprogramm: 46 Fernwärmenetze mit erneuerbarer Energie gehen in Betrieb ................................................ 63 HOLZDRUCKLEITUNG Kraftwerk Taschinas 2 .................................................... 64 URIN ALS STROMLIEFERANT Bakterien verwandeln Abfallprodukt in Energie ...... 65 WASSERSTOFF-FAHRZEUGE sind Selbstzerstörer - Leichtestes chemisches Element macht Metalle spröde ................................................................. 66
Impressum He Herausgeber era VTA Verein technischer Angestellter der Gas- und Wasserversorgungen Reda Re Redaktion Roger Püntener, Sägestrasse 12, Postfach, 8952 Schlieren, Telefo Telefon 079 683 79 04, Fax 043 888 17 84, redaktion@vta-aktuell.ch Gestaltung & Satz rrvk, Seestrasse 89, 8820 Wädenswil, Telefon 044 680 40 08, Fax 043 888 17 84, satz@vta-aktuell.ch Druck SwissPrinters, NZZ-Fretz AG, Schlieren Titelbild © 2010, Roger Püntener, Lichtinstallationen im Reservoir Lyren in Altstetten «Züri luegt i d’Röhre» Einweihung Trinkwasserstollen 25. + 26.September 2010 der Wasserversorgung Zürich © 2010, VTA Verein technischer Angestellter der Gas- und Wasserversorgungen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos etc. wird keine Haftung übernommen. Das «vta-aktuell 4/2010» erscheint am 15. Dezember 2010 Redaktions- und Inserateannahmeschluss: 3. November 2010
Aktuelles zum VTA und Archivwebsite:
www.vta.ch
intern wasser gas
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Washington - Fünf Monate nach Beginn der schwersten Ölpest der US-Geschichte ist die defekte Ölquelle im Golf von Mexiko endgültig versiegelt. Experten des britischen BP-Konzerns gelang es, die Quelle mehr als 5´000 Meter unter dem Meeresboden mit Zement zu schliessen. (Quelle: News.ch am 19.09.2010)
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Wenden wir uns aus aktuellem Anlass noch einmal etwas zu, das auch lange unter diesem Gesetz gestanden zu haben schien:
LEGIONÄRSKRANKHEIT Wasser in Scheibenwischanlage ohne Scheibenreiniger ist ideale Brutstätte für Bakterien.................................... 15 200 JAHRE vonRoll Schweizer Industriegeschichte mit Fortsetzung ..................... 16 SAFTIGE WASSERRENDITEN Steigender Bedarf sorgt für starkes Marktwachstum .......................................................................... 21 INTERNATIONALER PREIS für Eawag und Wasserversorung Zürich .................... 23 WASSERAUFBEREITUNG Chancen für die Umwelt: Nanotechnik für sauberes Trinkwasser ...................................................... 24 JUBILÄUM IN SCHAFFHAUSEN 150 Jahre Gasversorgung 125 Jahre Wasserversorgung ................................................................... 27 SONNENSTRAHLEN wandeln Meer- in Trinkwasser um ....................................... 29 INFRAWATT Verein für die Energienutzung aus Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser ..................................................................................... 31 PUBLIREPORTAGE Gemeindeverbund senkt Rohrverlegekosten massiv ............... 35 PUBLIREPORTAGE VAG EKN® Absperrklappe in grossen Nennweiten ................... 37 IFAT MÜNCHEN Portfolio ................................................................................. 38
vta-aktuell
Leider hat sich diese Ausgabe wegen einiger technischer Pannen und Probleme etwas verzögert. Oder anders gesagt: ist der Wurm mal drin, bringt man in nicht mehr raus. Und noch treffender: Murphys Gesetz hat zugeschlagen «Whatever can go wrong, will go wrong.»
AGENDA Veranstaltungs- und Terminkalender ...................................................... 5 KURZ NOTIERT Dankesschreiben vom Projektleiter des «Vier-Quellen-Wegs» ......... 7 VTA-VORSTANDSREISE 2010 Werkbesuch bei der Firma Friatec AG in Mannheim .. 9 VTA-VORSTANDSREISE 2010 Portfolio ............................................................ 12
energie
vta-aktuell
editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser
Inhalt
Let’s talk about
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LAN Feedback
GPRS
IEC 1107 Power Line
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Veranstaltungs- und Terminkalender
VTA-Workshop für Aktivmitglieder - Weiterentwicklung des VTA 16. November 2010 - Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben
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AGENDA
www.vta.ch
VTA – Generalversammlung 2011 31. März bis 2. April 2011 in Lugano SBV - Weiterbildungskurse 2011 01. bis 10. März 2011, Campus Sursee Schwerpunktthema: Quellwasser 1. Tag: Referate: Quellrecht - Projektierung von Quellfassungen - Erfahrungsberichte von Quellwasserprojekten - Betrieb- Unterhalt-Wartung von Quellen - Überwachungsmethoden bei Quellwasser - Aufbereitungsverfahren für Quellwasser 2. Tag: Postendemonstrationen und Ausstellung passend zum Schwerpunktthema Quellen
www.brunnenmeister.ch
SBV - 62. Generalversammlung 2011 27. und 28. Mai 2011 in Winterthur VIGW Wasserfachtagung 04. November 2010 in Frutigen
www.vigw.ch
VIGW Gasfachtagung 31. März 2011 in Rohrschach (Wird nochmals im VIGW Vorstand diskutiert da GV vom VTA im Tessin)
www.svgw.ch
Lippuner - Fachtagung Wasser 2010 Trinkwassernetze im Fokus 11. November 2010, Alte Reithalle Thun-Expo in Thun
www.uli-lippuner.ch
Schweizerischer Verein für Schweisstechnik «Schweissen + Verlegen von Kunststoffrohren» - Kurse 2011 Kursdaten auf Anfrage beim Schweizerischen Verein für Schweisstechnik
www.svsxass.ch
SVG Weiterbildungskurse Praxisseminar duktile Gussrohre Kursdaten auf Anfrage beim Schweizer Verband Gussrohre
www.svg-ast.ch
Verband Kunststoffrohre und Rohrleitungsteile (VKR) «Schweissen und Verlegen von druckbeanspruchten, erdverlegten Rohrleitungen aus PE und PVC» – Kurse 2011 Kursdaten auf Anfrage beim Verband Kunststoffrohre und Rohrleitungsteile (VKR)
www.vkr.ch
www.vta.ch – die Website... Alles Wichtige über den VTA: News • aktuelle Veranstaltungen • alles zum Thema «Mitgliedschaft» • aktuelle Stellenangebote unserer Partner, Mitglieder und Inserenten • Archiv des «vta-aktuell»
vta-aktuell
SVGW - Berufsbildung/Kurse SVGW - Veranstaltungen und Fachtagungen Siehe www.svgw.ch
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VIGW Jahresversammlung 19. Mai 2011 in Bern
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¬*AHRE¬VON2OLL¬ ¬VOM¬0RODUKT¬ZUM¬3YSTEM 3EIT¬ ¬STEHT¬DER¬.AME¬VON2OLL¬Fà R¬3CHWEIZER¬1UALITËT¬UND¬3CHWEIZER¬4ECHNOLOGIE ¬ (EUTE¬ IST¬ VON2OLL¬ DER¬ WELTWEIT¬ Fà HRENDE¬ %NTWICKLER¬ UND¬ 0RODUZENT¬ INTEGRIERTER¬ UND¬ SICHERER¬3YSTEME¬Fà R¬7ASSERVERSORGUNGEN
"ESTELLUNGEN¬UND¬)NFORMATIONEN¬UNTER ¬WWW VONROLL HYDRO CH ¬TEL ¬ ¬ ¬
KURZ NOTIERT intern intern
Dankesschreiben vom Projektleiter des ÂŤVier-Quellen-WegsÂť
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ie wir bereits im vta-aktuell Nr. 2/2010 ausfßhrlich berichteten, haben wir an der diesjährigen 112. Generalversammlung des VTA beschlossen, das Projekt VierQuellen-Weg im Gotthardmassiv mit einem Beitrag von Fr. 10’000.finanziell zu unterstßtzen.
6ERKAUFÂŹVONÂŹ sÂŹ 7ASSERÂŹ ÂŹ,ECKĂ BERWACHUNGSSYSTEMÂŹ/24/-!4ÂŹ sÂŹ ,ECKORTUNGSGERĂ‹TEÂŹFĂ RÂŹ7ASSERÂŹUNDÂŹ'AS "ESTELLUNGÂŹUNDÂŹ)NFORMATIONÂŹUNTER ÂŹWWW WAGAMET CH ÂŹTEL ÂŹ ÂŹ ÂŹ ÂŹ ÂŹ
vta-aktuell
)HRÂŹ3PEZIALISTÂŹFĂ R sÂŹ 7ASSER ÂŹUNDÂŹ'ASLECKORTUNG sÂŹ 7ASSER ÂŹUNDÂŹ'ASVERLUSTÂŹnÂŹ!NALYSE sÂŹ ,EITUNGS ÂŹUNDÂŹ3CHIEBERORTUNG sÂŹ 5LTRASCHALLÂŹnÂŹ$URCHFLUSS ÂŹUNDÂŹ$RUCKMESSUNG
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Unser Kassier Rolf Zßger hat den Beitrag ordnungsgemäss auf das Konto der Stiftung Vier-Quellen-Weg einbezahlt. Zwischenzeitlich haben wir ein Dankesschreiben von Paul Dubacher (Initiant und Projektleiter) erhalten, das wir natßrlich unseren Mitgliedern nicht vorenthalten mÜchten.
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Wir begleiten Ihr Trinkwasser – Auch in luftiger Höhe
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VTA-VORSTANDSREISEWerkbesuch 2010 bei der
Pumpenhalle des Wasserwerks Käfertal
Am Mittwoch nach dem Frühstück im Hotel ging die Fahrt los zu den Wasserwerken von Mannheim. Genauer zum Grundwasserwerk Käfertal, das im Nordosten Mannheims in einem wunderschönen Waldgebiet (Wasserschutzgebiet)
Geschichte 1987 Gründung der FRIATEC AG Schweiz 1990 Aufbau der Abteilungen FRIALEN und Gebäudetechnik 1991 Aufbau der Abteilung Pumpen und Armaturen 1998 Die Glynwed-Gruppe kauft die FRIATEC-Gruppe und Straub Werke AG 2000 FRIATEC AG Schweiz wird zur Glynwed AG 2001 Die Etex-Gruppe kauft die Glynwed-Gruppe 2003 Gründung der Aliaxis-Gruppe als Abspaltung der Etex-Gruppe 2004 Gemeinsamer Vertrieb mit Straub Werke AG
liegt. Rein schon von den baulichen Strukturen innerhalb des abgeschlossenen Areals ist es sehr sehenswert. Begrüsst wurden wir von Uwe Erny, der uns mit einer Präsentation und einem ebenso interessanten Werksrundgang die ganze Anlage näher brachte. Rund 50% des Mannheimer Trinkwassers werden hier im Grundwasserwerk Käfertal gewonnen, aus 27 Flachund 21 Tiefbrunnen. Das sind bis zu 3‘000 Kubikmeter stündlich. Dank der Kies- und Sandschichten im Käfertaler Wald ist das geförderte Wasser so sauber, dass lediglich der natürliche Anteil an Eisen und Mangan heraus gefiltert wird. Die
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Am Dienstag 8. Juni 2010 morgens um 6.00 Uhr ging die Reise für uns los. Etwa um 11.00 Uhr waren wir auf dem Werksareal der Firma Friatec AG angekommen, wo uns Michael Helf, Länderreferent Westeuropa und Afrika, Division Technische Kunststoffe der Friatec AG, herzlich begrüsste. Nach einer kurzen Vorstellung der Friatec AG im werkseigenen Congress Center ging es schon zum Mittagessen in die Beletage des ebenfalls werkseigenen Casinos. Beim Essen trafen wir einen uns allen Bekannten, der nun eine Führungsaufgabe bei der Firma Friatec in Mannheim übernommen hat: Martin Zenklussen. Nach dem Essen wurde uns im Congress Center eine interessante Produktvorstellung über FRIALOC, die PE-Absperrarmatur, und
FRIALEN-Druckanbohrventile (DAV) präsentiert. So gegen 16.00 Uhr verliessen wir das Werksareal in Richtung Pfalz an der Deutschen Weinstrasse. Nach einem kurzen Umweg - denn es gibt zwei Wachenheim, aber nur eins an der Weinstrasse - erreichten wir das Hotel Goldbächel. Das Abendprogramm gestaltete sich aus einem Fussmarsch zur Burg Wachenheim, von der man einen herrlichen Rundblick hatte, einer Kellereiführung im Weingut Dr. Bürklin-Wolf, bei der wir ein paar edle Tropfen degustieren konnten, und dem abschliessenden Nachtessen im Hotel Goldbächel.
Die Glynwed AG ist die Vertriebsorganisation der Aliaxis-Gruppe im Markt Schweiz. Mit professioneller Marktbearbeitung und Kunden orientiertem Service präsentieren und verkaufen sie die qualitativ hoch stehenden Produkte ihrer Schwestergesellschaften ergänzt durch Komplementärprodukte weiterer Lieferanten. Ihre Zielsegmente sind Rohrsysteme für Gas- und Wasserversorgung, Geothermie und Abwassersysteme sowie Produkte für die Haustechnik wie Spültechnik, Vorwandinstallationen, Entwässerungssysteme, Becken und Tröge für Bad und Waschküche und Pumpen und Armaturen für die Industrie. Sie sehen sich als aktives Bindeglied zwischen Produzent, Händler und Endverbraucher.
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uf Einladung der Firma Glynwed AG mit Firmensitz in Wangs führte uns unsere dreitägige Vorstandsreise 2010 zu einem Werkbesuch der Firma Friatec AG nach Mannheim in Deutschland. Mit von der Partie waren Armin Grueter, Verkaufsleiter Schweiz bei der Glynwed AG, als unser Reisebegleiter sowie beinahe der ganze Vorstand. Leider war Jürg Nachbur verhindert, dafür konnte uns unser 1. Revisor Eduard Horat begleiten.
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Firma Friatec AG in Mannheim
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VTA-VORSTANDSREISE 2010 Werkbesuch bei der Firma Friatec AG in Mannheim
Die FRIATEC AG ist Spezialist für Produkte aus korrosionsbeständigen und verschleissfesten Werkstoffen. Im Dialog mit ihren Kunden entwickeln sie innovative Lösungen für den Weltmarkt.
Hier noch einige Angaben zur Wasserversorgung von Mannheim: • Anzahl der Einwohner im Versorgungsgebiet: 372’000 • Länge des Leitungsnetzes: 1‘300 km • Höchste Tagesförderung: 118‘000 m3 • Niedrigste Tagesförderung: 53‘000 m3 • Mittlere Tagesförderung: 65‘000 m3 • Wasserwerke: 2 • Brunnen: 74 • Hydranten: 8’355 Nach der fachkundigen Führung ging es zur Friatec AG und dort gleich zum Mittagessen wiederum in die wunderschöne Beletage des werkseigenen Casinos. Nach diesem Mahl begaben wir uns auf einen Werksrundgang durch die Produktion, Qualitätssicherung und
die Lager der Friatec AG. Danach fuhren wir nach Heidelberg ins Hotel Kulturbrauerei. Im Restaurant Kulturbrauerei nahmen wir unser Nachtessen ein. Anschliessend hatten wir noch eine Führung in der zur Kulturbrauerei gehörenden Brauerei. Am Donnerstag nach dem Frühstück ging es auf einen kulturellen Rundgang zum Schloss Heidelberg mit einer Stadtführung durch die wunderschöne Altstadt von Heidelberg. Nach dem Mittagessen hiess es Abschied nehmen und die Rückfahrt in Richtung Schweiz begann. Ich habe versucht, den Bericht über die Studienreise relativ kurz zu halten. Eine Nennung aller Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Genüsse würde seinen Rahmen sprengen. Genauso habe ich mich auch kurz in der Zusammenfassung des Firmenbesuches bei der Friatec AG gehalten. Es war äusserst interessant, viel über eine überaus moderne Kunststoffproduktionsfirma vor Ort zu erfahren. Nochmals vielen Dank im Namen aller Beteiligten an die verantwortlichen Organisatoren sowie an die Firma Glynwed AG und die Firma Friatec AG. Text und Fotos: Roger Püntener
Die Folgejahre waren gekennzeichnet durch die Expansion im Kerngeschäft und die Erschliessung immer neuer Geschäftsfelder. Als Deutsche Steinzeug und später als Friedrichsfeld GmbH entwickelte sich das Unternehmen, das seit 1993 unter dem Namen FRIATEC AG agiert, stetig zu einem international tätigen, diversifizierten Unternehmen weiter. Spektrum innovativer Lösungen: Als solches bietet die FRIATEC AG heute ein Spektrum innovativer Lösungen für viele Branchen, z.B. Verbindungstechnologie für Rohrleitungssysteme, Produkte für die Wasser führende Gebäudetechnik, Spezialpumpen für aggressive, flüchtige oder explosive Medien, aber auch keramische Komponenten, die in der Labor- und Elektrotechnik ebenso eingesetzt werden wie in der Medizintechnik. Mit ihren anspruchsvollen Lösungen zählt die FRIATEC AG nicht nur zu den bekanntesten und traditionsreichsten Firmen der Metropolregion RheinNeckar, sondern vielmehr zu den Weltmarktführern ihrer Branche. Partner einer starken Gemeinschaft: Seit 2003 gehört die FRIATEC AG zur ALIAXIS-Unternehmensgruppe, mit Hauptsitz in Brüssel, Belgien. ALIAXIS ist der weltgrösste Hersteller von Kunststoff-Rohrleitungssystemen für das Bauwesen, die Industrie und Versorgungsunternehmen.
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im geförderten Rohwasser natürlicherweise enthaltenen Stoffe Eisen und Mangan sind zwar gesundheitlich unbedenklich, können aber den Geschmack beeinträchtigen. Ausserdem führen sie zu Ablagerungen in den Rohrleitungen. In Käfertal wird das Rohwasser deshalb durch eine Kiesfilteranlage geleitet, in der diese Stoffe ohne den Einsatz von Chemie auf natürliche Art abgetrennt werden.
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Prüfstand der FRIALOC - PE-Absperrarmatur
Innovation seit über 145 Jahren: 1863 in Mannheim als Ziegelei gegründet, gelang 1888 mit der Herstellung eines chemischen Steinzeugs die erste bahnbrechende Innovation. Es folgten zahlreiche Neuentwicklungen, unter anderem begann man Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit der Verarbeitung von Kunststoffen und kombinierte bei der Herstellung chemischer Geräte und Anlagen den modernen mit dem traditionellen Werkstoff.
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Portfolio
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LEGIONÄRSKRANKHEIT
Wasser in Scheibenwischanlage ohne Scheibenreiniger ist ideale Brutstätte für Bakterien Es ist jedoch ratsam, die Flüssigkeit der Scheibenwischanlage zu überprüfen.
Scheibenwischanlage kann Legionärskrankheit verursachen
Meist sind Menschen über 50 Jahren betroffen. Männer erkranken allgemein häufiger als Frauen. Die frühen Symptome ähneln jenen einer Grippe: Muskelschmerzen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, trockener Husten und Fieber. Bei zehn bis 15 Prozent der Patienten endet die Krankheit tödlich. Quelle: Pressetext (pte) Die Autoren sind Teilnehmer des Execu-
Jedes fünfte Auto Bei einer Pilotstudie der HPA konnten Spuren von Legionellen bei einem von fünf Autos ohne Scheibenreiniger nachgewiesen werden. Wurde ein entsprechendes Produkt benutzt, konnten keine Legionellen gefunden werden. Oliver betonte, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind.
tive-MBA der Hochschule für Wirtschaft Luzern
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Scheibenreiniger tötet die Bakterien ab und könnte daher laut dem Team um Isabel Oliver Leben retten. Details der Studie wurden im European Journal of Epidemiology (http://www.springer.com/ public+health/epidemiology/journal/10654) veröffentlicht. Zuerst hatten die Wissenschaftler beobachtet, dass Berufsfahrer fünfmal so wahrscheinlich infiziert werden. Um diese Beobachtung zu überprüfen, ersuchte das Team Infizierte, einen Fragebogen aus-
zufüllen. Es zeigte sich, dass jene dem höchsten Risiko ausgesetzt waren, die entweder mit einem Kleinbus unterwegs waren, durch Industriegebiete fuhren und viel Zeit im Auto verbrachten, oder häufig mit offenem Fenster fuhren. Das grösste Risiko bestand jedoch dann, wenn dem Wasser der Scheibenwischanlage kein Reiniger hinzugefügt wurde.
Die Legionärskrankheit ist vergleichsweise selten. Die meisten Fälle treten sporadisch auf. Die Anzahl der Erkrankungen schwankt von Jahr zu Jahr. 2009 erkrankten in England und Wales 345 Personen. Einige der Infektionen fanden jedoch in Übersee statt.
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London - Das Wasser aus der Scheibenwischanlage von Autos dürfte für 20 Prozent der Legionärskrankheiten in England und Wales verantwortlich sein. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Health Protection Agency (www.hpa.org.uk) gekommen. Stehendes, warmes Wasser ist eine ideale Brutstätte für die Legionellen, die wenn sie eingeatmet werden, eine Lungenentzündung hervorrufen können.
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Scheibenreiniger enthalten normalerweise Substanzen, die das Wachstum von Bakterien stoppen. «Die Krankheit wird nicht von einem Menschen zum anderen übertragen, sondern kommt im Wasser vor. Die Bakterien werden eingeatmet, wenn sie mit feinen Partikeln oder dem versprühten Wasser in die Luft gelangen.»
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200Schweizer JAHRE Industriegeschichte vonRoll mit Fortsetzung Das Schweizer Industrieunternehmen vonRoll infratec (holding) ag – tätig in den Bereichen Industrieguss, Infrastruktur, Informatik und Wasser – wird im Jubiläumsjahr um den Bereich transportation&automation (t&a) erweitert. Die Gruppe blickt positiv in die Zukunft, setzt auf den Standort Schweiz und feierte das Jubiläum «200 Jahre vonRoll» am 29./30. September mit einem Fest in Oensingen. Russland, Saudi-Arabien und Südkorea positiv entwickelt. Allein in der Schweiz überwachen über 3´000 Sensoren des permanenten Leckortungssystems vonRoll ortomat mehr als 2´500 km Trinkwasserleitungen. Diese leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit.
Jürg Brand, VR-Präsident der vonRoll infratec (holding) ag.
N
Gewinn in den Ausbau investieren Im Geschäftsjahr 2010/11 rechnet die Gruppe mit einem Umsatz von rund 250 Millionen Franken und einem positiven Gesamtergebnis. Die Gruppe ist frei
von verzinslichen Bankverpflichtungen. Vor sieben Jahren noch schien der Weg ins Aus vorprogrammiert. Heute werden die erwirtschafteten Gewinne in den Ausbau der Giessereien, der Entwicklungs- und Bearbeitungskapazitäten sowie in ein wegweisendes Schulungskonzept für MitarbeiterInnen und KundInnen investiert. Die anhaltende Euroschwäche macht dem Schweizer Industrieunternehmen aber auch zu schaffen; alleine im Juli 2010 resultierte ein Währungsverlust in der Höhe von CHF 300´000. Die Umstellung von Lohnzahlungen für Grenzgänger auf Euro wird geprüft. Entwicklung, Produktion und Vertrieb von urbaner Mobilität Im 201. Geschäftsjahr wird das Unternehmen um den Bereich transportation&automation (t&a) erweitert. Anknüpfend an die Infrastrukturkompetenz der Gruppe werden Konzepte für die urbane Mobilität entwickelt, produziert und
ach Jürg Brand, VR-Präsident der vonRoll infratec (holding) ag, ist die Auftragslage in den drei traditionellen Geschäftsbereichen • vonRoll hydro (Oensingen SO) • vonRoll casting (Choindez JU, Delémont JU, Emmenbrücke LU, Moudon VD) und • vonRoll itec (Gerlafingen SO) befriedigend bis gut. Die in den Engineering-Centern Emmenbrücke und Oensingen entwickelten Produkte und Dienstleistungen sind gefragt: vonRoll ist als Spezialist für hochkomplexen Industrieguss und mit einem einzigartigen Systemansatz im Bereich Wasserversorgung weltweit erfolgreich. Neben den traditionellen Märkten Schweiz und EU haben sich in den letzten Jahren insbesondere
Der Einsatz modernster CAx-Werkzeuge – Software und Hardware – in Verbindung mit der CNCFräsmaschine garantiert einen effizienten und kostenoptimierten Ablauf der Produktentwicklung und -herstellung. Voraussetzung dafür ist eine gute Partnerschaft zwischen Kunde und Lieferant.
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«Die Rahmenbedingungen müssen heute, 200 Jahre nach Ludwig von Rolls Hochofenprojekt, gegen enorme Widerstände neu erkämpft und gesichert werden. Während die Wirtschaftsförderungen vieler Kantone viel tun, um neue Unternehmen anzuziehen, werden bestehende Gewerbe und Industrien oft als ungeliebte Kinder wahrgenommen und deren Anliegen gelten eher als lästig denn förderwürdig. So ist beispielsweise die Verfügbarkeit von genügend günstiger Energie eine Voraussetzung für eine gesunde Wirtschaftsentwicklung – ein Anliegen, dem sich weite Kreise der Politik heute verschliessen. Ein hoher Strompreis hat sofort direkte Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit. Jürg Brand kritisiert: Es kann nicht sein, dass die Axpo in ihrem Versorgungsgebiet, der Nordostschweiz, für Grundversorgung und günstigen Strom einsteht und überall sonst in der Schweiz Unsicherheit herrscht und Höchstpreise bezahlt werden sollen.»
Die Erstarrungs- und Formfüllungssimulation basiert auf physikalischen Gleichungen und mathematischen Beziehungen. Sie ist flexibel und kann an den Werkstoff (Eisen oder Stahl) und das Giessverfahren angepasst werden.
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Harte Rahmenbedingungen am Standort Schweiz vonRoll will auch künftig am Produktionsstandort Schweiz festhalten. Geschätzt werden gute Arbeitsmoral, ein hohes Bildungsniveau und der Qualitätsanspruch. Dennoch hält Jürg Brand fest:
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vertrieben. Den Anfang machen die modular aufgebaute Ladestation vonRoll electrant und der ElektroScooter vRone («vonRoller»). Herzstück des vRone ist die Batteriesteuerung, mit welcher überragende Leistungsdaten erreicht werden (Spitzengeschwindigkeit über 100 km/h bei einer Autonomie von 70–100 km). Mit Blick auf die Serienfertigung des Rollers wird in Choindez eine neue Produktion aufgebaut. Die Auslieferung des Modelljahrganges soll ab Frühjahr 2011 erfolgen.
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200 JAHRE vonRoll Schweizer Industriegeschichte mit Fortsetzung
nehmen der Isola-Werke in Breitenbach. Zwischen vonRoll und Von Roll bestehen seit 2003 keine gegenseitigen Beteiligungen oder Verbindungen.
Kennzahlen vonRoll: Mitarbeitende: ca. 800 Lehrlinge: ca. 50 Umsatz: ca. CHF 250 Mio. Produktionsstandorte: Choindez, Delémont, Emmenbrücke, Gerlafingen, Moudon, Oensingen und Prenzlau (D).
www.vonroll-infratec.ch
Im Engineering-Center in Emmen arbeiten Ingenieure und Konstrukteure interdisziplinär zusammen. Materialzusammensetzungen, Festigkeiten und Belastungen von Produkten für die Wasserversorgung werden ebenso computergestützt optimiert wie der Herstellungsprozess in den Giessereien.
vonRoll ist nicht Von Roll vonRoll entstand aus der Eisenund Giessereiindustrie. Diese Unternehmenszweige sind in der vonRoll infratec-Gruppe zusam-
mengeschlossen, welche 2003 durch eine private Investorengruppe übernommen wurde. Dagegen ist die börsenkotierte Von Roll im Wesentlichen das Nachfolgeunter-
DIESE KLEINEN UNGEHEUER FORDERN JEDEN MONAT MEHR OPFER ALS DIE ATOMBOMBE VON HIROSHIMA.
spinas | gemperle
150 000 Menschen sterben jeden Monat an den Folgen von verseuchtem Wasser. Helvetas klärt die betroffene Bevölkerung über die Zusammenhänge von Wasser und Gesundheit auf und baut sichere Brunnen. So verhelfen wir jährlich 200 000 Menschen langfristig zu sauberem Trinkwasser. PC 80-3130-4
200 JAHRE vonRoll Schweizer Industriegeschichte mit Fortsetzung
vonRoll casting
vonRoll hydro
vonRoll itec
vonRoll infratec (t&a)
Die Giessereien der Gruppe haben sich auf die Entwicklung und Produktion von komplexem Industrieguss, Bauguss und Vollschutzrohren spezialisiert. In verschiedenen Verfahren (Maschinenform-, Handform und Schleudergussverfahren, etc.) werden Teile mit einem Stückgewicht von bis zu 12 Tonnen hergestellt.
Die Strategie vom Produkt zum integrierten System reflektiert das Geschäftsmodell für den Bereich Wasser- und Gasversorgung. Die verschiedenen Produkte und Dienstleistungen (permanente Leckortung und Wasserqualitätskontrolle, Manipulations- und Alarmsysteme) werden weltweit exportiert.
Aus der ehemaligen IT-Abteilung ist ein eigenständiges Unternehmen geworden. vonRoll itec betreibt mehrere Rechenzentren in der Schweiz und hat sich als IT Dienstleistungs- und IT Outsourcing-Unternehmen erfolgreich am Markt etabliert.
Im Jahr 2010 wird die Gruppe um den Bereich t&a (transportation&automation) gezielt erweitert. Entwickelt werden Konzepte, Produkte und Dienstleistungen für die Bedürfnisse der urbanen Mobilität, angefangen bei der modularen Ladestation für Elektromobile bis zum leistungsfähigen Elektro-Scooter.
Mitarbeiter Jahresumsatz Standorte
Mitarbeiter Jahresumsatz Standort
580 110 Mio CHF Emmenbrücke, Delémont, Moudon, Choindez
180 120 Mio CHF Oensingen, Emmenbrücke, Prenzlau (D)
Mitarbeiter Jahresumsatz Standorte
25 8 Mio CHF Gerlafingen, Emmenbrücke
Mitarbeiter Jahresumsatz Standort
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Die vonRoll infratec-Gruppe im Überblick
20 (im Ausbau) 10 Mio CHF (Budget) Choindez, Oensingen Delémont, Zug
Quelle: vonRoll infratec - September 2010
1811–1814 Die «Ludwig von Roll & Cie» erstellt in Klus SO ein Verhüttungs- und in Gerlafingen SO ein Hammerwerk. 1815–1823 Nach «Waterloo» müssen Vieillard&Antonin ihre Kapitaleinlage zurückziehen. Durch den Zuschuss bedeutender privater Mittel der Familien von Roll und von Stäffis und dank dem Einsatz der Geschäftsleitung um Josef Lack wird die Krise überwunden. 1823 Ludwig von Roll, Peter von Glutz und Josef Lack überführen die sanierten Geschäfte in die «Gesellschaft der Ludw. von Roll’schen Eisenwerke A.G.» mit Sitz in Solothurn. Ludwig von Roll präsidiert
1824–1913 Die Aktivitäten werden erweitert: 1827 durch eine Eisengiesserei; 1836 Inbetriebnahme erstes Blechwalzwerk in Gerlafingen; 1842 Bau eines Hochofens in Bern; 1846 Errichtung des Hochofens in Choindez. Ab 1873 entwickelt sich von Roll vom eisenproduzierenden zum eisenverarbeitenden Unternehmen. Um die Jahrhundertwende werden über 2000 Arbeitskräfte beschäftigt.
1973–2002 Nach der Ölkrise wird vonRoll zum Technologiemischkonzern umgebaut; die Entwicklung eines überzeugenden, wirtschaftlich erfolgreichen Gesamtkonzeptes gelingt aber nicht. 1977 Kauf des Stahlwerks Monteforno in Bodio; 1988 Übernahme der Isola-Werke in Breitenbach; 1995 Schliessung Stahlwerk in Bodio; ab 1996 Ausstieg aus der Stahlherstellung und Verkauf des Seilbahngeschäftes. Der traditionelle Konzernbereich vonRoll infratec erarbeitet im Jahr 2002 mit rund 1100 Angestellten gerade noch einen Umsatz von knapp CHF 160 Mio.
1914–1945 Trotz Weltwirtschaftskrise wird das soziale Engagement fortgeführt: von Roll errichtet Wohnhäuser für das Personal, Schulen und Kleinkrankenhäuser. 1937 kommt das Friedensabkommen zwischen der schweizerischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberschaft zustande – unter wesentlicher Mitwirkung von Rolls.
2003–2010 Die vonRoll infratec wird durch eine Investorengruppe um den neuen Verwaltungsratspräsidenten, Jürg Brand, übernommen. Im 2010 erzielt die Gruppe mit rund 800 Mitarbeitern an 7 Produktionsstandorten einen Umsatz von rund CHF 250 Mio.
1946–1972 Die Nachkriegsjahre sind eine Zeit wirtschaftlicher Blüte.
Text und Fotos: vonRoll infratec-Gruppe
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1810 Der Solothurner Ratsherr Ludwig Freiherr von Roll von Emmenholz (1771–1839) lanciert im Kanton Solothurn zusammen mit den Industriellen Vieillard&Antonin aus Belfort (F) ein Hochofenprojekt.
den Verwaltungsrat bis zu seinem Tod im Jahr 1839. Bis 1962 bleibt der von ihm geprägte Firmenname erhalten.
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Chronik - 200 Jahre vonRoll 1810–2010
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SAFTIGE WASSERRENDITEN
Steigender Bedarf sorgt für starkes Marktwachstum schwellen. Sowohl in Industrie- als auch Schwellen- und Entwicklungsländern ist der Investitionsbedarf enorm.
Risiko vs. Performance «Wasser-Investments bergen ein ähnliches Risiko wie die globalen Aktienmärkte», erläutert Küffer. «In der Vergangenheit haben sie aber eine deutlich bessere Performance gezeigt.» So hat sich der SAM Sustainable Water Fund seit 2001 mit einer Steigerung von 43 Prozent gut entwickelt. Allein in den vergangenen zehn Jahren ist der weltweite Wasserverbrauch von 3´840 auf rund 4´500 Mrd. Kubikkilometer (km³) gestiegen. Bis 2030 wird der Bedarf laut SAM auf etwa 6.500 km³ an-
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Quelle: Pressetext Schweiz, (pte)
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«Es gibt in allen Bereichen der Wasserwertschöpfungskette interessante Unternehmen als Investmentmöglichkeiten», sagt Dieter Küffer, Senior Portfolio Manager des SAM Sustainable Water Fund. So sind etwa in vielen Metropolen Investitionen in die Infrastruktur zur Wasserversorgung und deren Erneuerung überfällig. Darüber hinaus ergeben sich Wachstumschancen beispielsweise bei Anbietern in-
novativer Produkte und Lösungen in den Bereichen Wasseraufbereitung und -Recycling sowie beim grössten Verbraucher Landwirtschaft.
vta-aktuell
Zürich, 09.08.2010 - Dem Wassermarkt steht in Zukunft ein überdurchschnittliches Wachstum bevor. Davon können nicht nur Unternehmen und Betriebe der Öffentlichen Hand, sondern auch private Investoren und Anleger profitieren. Wie die Vermögensverwaltung SAM Sustainable Asset Management www.sam-group.com aufzeigt, umfasst das globale Marktvolumen 2010 bereits 480 Mrd. Dollar. Den Experten zufolge wird das jährliche Wachstum in den kommenden fünf Jahren zudem bei über sechs Prozent liegen. Durch den kontinuierlich steigenden Wasserbedarf eröffnet sich ein entsprechend hohes Renditepotenzial.
Bevölkerungswachstum und zunehmende Verstädterung erhöhen den Versorgungs- und Qualitätsbedarf von Wasser. In der Wirtschaftskrise wurden angesichts von Finanzierungsengpässen jedoch zahlreiche Investitionen in regionale Infrastruktursysteme redimensioniert oder verschoben. Mit einem Investitionspaket in Höhe von 14 Mrd. Dollar im Rahmen des Konjunkturpakets hat die Krise etwa in den USA aber auch zu positiven Impulsen geführt. Private Gesellschaften werden SAM zufolge am Trink- und Abwassermarkt in Zukunft noch stärker Teil haben.
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INTERNATIONALER PREIS
für Eawag und Wasserversorung Zürich
Ein interdisziplinäres Team des Schweizer Wasserforschungsinstituts Eawag und der Wasserversorgung Zürich hat den Muelheim Water Award gewonnen. Die international besetzte Jury hat unter 23 Bewerbungen das Projekt aus der Schweiz ausgewählt, weil mit ihm eine praxistaugliche Methode zur Bewertung von Trinkwasser erarbeitet wurde, die deutlich schneller Ergebnisse liefert. Der Mikrobiologe Prof. Thomas Egli von der Eawag erhält die Auszeichnung im Namen seiner Kollegen Dr. Fredrik Hammes, Eawag, sowie Dr. Oliver Köster und Dr. HansPeter Kaiser von der Wasserversorgung Zürich. Das Team hat eine Methode für die mikrobiologische Analyse von Trinkwasser entwickelt, die auf der Durchflusszytometrie basiert. Die Idee, die bisher vor allem im Medizinalsektor zum Zählen von Blutzellen eingesetzte Technik für das Zählen von Keimen im Trinkwasser einzusetzen, sowie ihre Umsetzung in die Praxis haben die Jury überzeugt. Mit dem Verfahren kann man im Unterschied zu klassischen mikrobiologischen Methoden die Keimzahl im Trinkwasser
info@muelheim-water-award.com www.muelheim-water-award.com Quelle: Eawag - Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs
Interessenten aus Europa konnten sich in der Zeit vom 1. Januar bis 28. Februar 2010 zum übergeordneten Thema «Fortschritte in der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung» bewerben. Insgesamt 23 Einsendungen aus acht Ländern lagen der Jury zur Bewertung vor. Die Bewerbungen durchliefen ein zweistufiges Auswahlverfahren. Nach eingehender Prüfung sprach sich die Jury einstimmig für das oben genannte Projekt aus. Der Muelheim Water Award wird getragen von der RWE Aqua GmbH und der RWW Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft mbH, den beiden «Wassertöchtern» der RWE in Mülheim an der Ruhr. Es werden Projekte zur praxisorientierten Forschung und Entwicklung sowie Implementierung innovati-
In der Durchflusszytometrie werden die Zellen durch die Ablenkung eines Laserstrahls gezählt. Das dauert 10 Minuten und erfasst 100% der in der Probe enthaltenen Keime.
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(Foto: eawag)
Kontakt Koordinationsbüro des Muelheim Water Award c/o IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung GmbH Moritzstrasse 26 DE-45476 Mülheim an der Ruhr Deutschland Telefon: +49 208 40303-0 Fax: +49 208 40303-80
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Üblicherweise werden Bakterien auf Nährstoffplatten kultiviert und die gebildeten Kolonien dann ausgezählt. Das dauert 3-10 Tage und effektiv erfasst werden weniger als 1% des Totals.
Der Muelheim Water Award zeichnet herausragende Projekte praxisorientierter Forschung und Implementierung innovativer Konzepte aus, die zu Verbesserungen in der Wasserwirtschaft beitragen. Er wird alle zwei Jahre ausgeschrieben und ist mit 20´000 Euro dotiert. Die offizielle Verleihung im deutschen Mülheim an der Ruhr findet am 12. Oktober statt. Die Schirmherrin des Muelheim Water Award, Mülheims Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, wird die Preisverleihung am Rande der Water Contamination Emergencies Conference (11. bis 13. Oktober in Mülheim an der Ruhr) vornehmen. Es ist bereits das zweite Mal, das ein Eawag-Team die Auszeichnung erhält.
ver Konzepte in der Wasser- und Abwasserwirtschaft angesprochen. Der Muelheim Water Award wird alle zwei Jahre verliehen. Der Start der nächsten Auslobung ist zum 1. Januar 2012 vorgesehen.
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direkt, umfassender und deutlich schneller erfassen. Sie wird von der Wasser-versorgung Zürich WVZ bereits routinemässig eingesetzt und trägt dazu bei, die hohe Qualität des Zürcher Trinkwassers zu sichern.
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WASSERAUFBEREITUNG
Chancen für die Umwelt: Nanotechnik für sauberes Trinkwasser
Trinkwasseraufbereitung mit Ultrafiltration zur Entfernung von Keimen und Trübungen
Bei der Aufbereitung von Trinkwasser mit Membranfiltern hat sich die Nanotechnik schon seit einiger Zeit etabliert, und ihr Potenzial ist riesig. Davon gehen auch keine Umweltrisiken aus, solange sie nur mit Nanoporen und nicht mit Nanopartikeln operiert.
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ehr als 6´000 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht Zermatt (VS) täglich, wenn über Neujahr alle Hotels und Ferienwohnungen ausgebucht sind – das ist doppelt so viel wie in den verbrauchsärmsten Zeiten der Nebensaison. Das Wasser aus 85 Quellfassungen reicht dann nicht mehr. Auf der Suche nach zusätzlichem Wasser besann man sich auf die 2280 Meter über Meer gelegenen Gand-Quellen im Vorfeld des Findelgletschers. Ihr Wasser ist hygienisch einwandfrei, enthält allerdings zu viel Sulfat, was dem Wasser einen unvorteilhaften Geschmack gibt. Zudem lässt der hohe Kalkanteil Boiler, Waschma-
schinen und Warmwasserleitungen verkalken.
kleiner ist als ein Nanometer (nm), sodass im konkreten Fall auch Calcium- und Sulfationen ausgefiltert werden. Als Nanofiltration gelten Trennverfahren mit einem Porendurchmesser der Membrane von 1 bis 2 nm. Messen die Poren 2 bis
Doch seit 2006 liefern auch die Gand-Quellen einwandfreies Trinkwasser mit Kalk- und Sulfatgehalten innerhalb der geltenden Qualitätslimiten. Die damals neu in Betrieb genommene Filtrationsanlage «Wichje» funktioniert nach dem Prinzip der Umkehrosmose und speist stündlich 72 Kubikmeter Trinkwasser ins Netz. Membrantechnik im Nanobereich. Bei der Umkehrosmose wird das Wasser durch die Poren einer Membran gepresst, deren Durchmesser
Mikroskopisches Bild einer Membrane zur Trinkwasseraufbereitung aus dem Kunststoff Polyvinylidenfluorid. Das für die Aufnahme verwendete Rasterelektronenmikroskop ermöglicht bis zu millionenfache Vergrösserungen. © Membratec SA / Ruth Schürmann
WASSERAUFBEREITUNG Chancen für die Umwelt: Nanotechnik für sauberes Trinkwasser
Möglichkeiten der Membranfiltration Trennverfahren Porengrösse (Nanometer = nm) Trennleistung Mikrofiltration > 60 nm Partikel Ultrafiltration 2 - 60 nm Bakterien, Viren Nanofiltration 1- 2 nm Viren, Calcium, Moleküle Umkehrosmose < 1 nm Moleküle, Ionen «Die Nanotechnik existierte in der Wasserwirtschaft schon lange, bevor dieser Begriff geprägt wurde», sagt denn auch Wouter Pronk, Leiter der Gruppe Membrantechnologie beim WasserforschungsInstitut des ETH-Bereichs (Eawag). Die modernste, aber längst nicht die einzige Ultrafiltrationsanlage zur Wasseraufbereitung in der Schweiz befindet sich in Männedorf (ZH). Seit 2005 versorgt sie 26’000 Personen in drei Seegemeinden mit einwandfreiem Trinkwasser
aus dem Zürichsee. Hier bleiben Partikel und Keime restlos im Filter hängen. Ein Fünftel des von der Schweizer Bevölkerung genutzten Wassers wird aus Seen gefördert. Im Vergleich zu herkömmlichen Reinigungsverfahren ermöglicht die Membrantechnik eine kostengünstige Wasseraufbereitung mit weniger Chemikalien, Energieverbrauch und Flächenbedarf. Auch das ebenfalls nicht ganz keimfreie Wasser aus Karstquellen lässt sich mithilfe der Membrantechnik zu einer bekömmlichen Tranksame aufbereiten. «Grundwasser aus Lockergesteinen, die hauptsächlich in den grossen Flusstälern der Alpen und des Mittellandes von Bedeutung sind, kann dagegen in der Regel ohne Aufbereitung als Trinkwasser abgegeben werden», sagt Benjamin Meylan von der Sektion Grundwasserschutz beim BAFU. «Hier übernimmt der Untergrund die Reinigung des Wassers, wenn die geltenden Gewässerschutzmassnahmen eingehalten werden.» Chancen für Entwicklungsländer Riesig ist das Anwendungspotenzial der Membrantechnik aber vor allem in den Entwicklungsländern, wo
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Die Möglichkeiten der Wasseraufbereitung mit Nanotechnologien sind so vielfältig wie die an sie gestellten Anforderungen: Ob Trübstoffe, Bakterien, Viren, organische Verbindungen, Pestizide, Schwermetalle, Radionuklide, Nitrat, Phosphat, Calcium oder Sulfat – alles, was im Trinkwasser unerwünscht ist, lässt sich mit bestimmten Verfahren daraus entfernen. Mikroverunreinigungen und Salze entfernen Damit ergeben sich auch Chancen, ein leidiges Problem im Gewässerschutz anzupacken: Mikroverunreinigungen wie Medikamentenrückstände oder weitere Substanzen mit hormonähnlicher Wirkung, welche die Fortpflanzung von Fischen und anderen Wassertieren beeinträchtigen, werden in den bestehenden Kläranlagen nur unzureichend zurückgehalten. Mit der Membrantechnik liessen sie sich aber zumindest teilweise ausfiltern. Als Methode der Wahl biete sich diese vor allem für Punktquellen wie Spitäler oder Pflegeheime an, wo derartige Substanzen in hohen Gehalten im Abwasser auftreten, meint Wouter Pronk. Ein weites Feld ist zudem die Meerwasserentsalzung. Fachleute schätzen, dass der Weltmarkt für solche
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60 nm, spricht man von Ultrafiltration. Die Unterscheidungen sind insofern verwirrend, als es in allen Fällen um Verfahren der Nanotechnologie geht, die sich definitionsgemäss mit Strukturen unter 100 nm befasst.
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Nanofiltrationsanlage der Wasserversorgung in Zermatt (VS): In den Röhren wird das Quellwasser durch kleinste Poren der Membranen gepresst. (Foto: © Reinhard Perren, WV Zermatt)
heute rund 1,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Vielerorts fliesst belastetes Abwasser in Gewässer, die flussabwärts als Trinkwasserressource dienen. Für solche Fälle entwickelt und erprobt die Eawag zurzeit kostengünstige Membranverfahren, die einfach zu handhaben sind. Bereits verfügbar ist der von einer Schweizer Firma entwickelte «LifeStraw Family», ein Gerät für Haushalte mit eingebauten Ultrafiltrationsmembranen, die alle pathogenen Keime eliminieren.
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WASSERAUFBEREITUNG Chancen für die Umwelt: Nanotechnik für sauberes Trinkwasser
Di Ill Die Illustration t ti zeigt i td das IInnenleben l b eines i röhrenförmigen öh fö i T Trinkwasserfilters i k filt mit it d den aufgerollten f llt M Membranschichten b hi ht (Bild: © Membratec SA / Ruth Schürmann)
Anlagen bis 2020 von derzeit 3 auf 70 Milliarden US-Dollar pro Jahr anwachsen wird. Mittels Umkehrosmose funktioniert die Entsalzung mit viel geringerem Energiebedarf als bei herkömmlichen Verfahren. Direkte Umweltrisiken gehen von der Membrantechnik nach heutigem Wissensstand nicht aus – zumindest da, wo sie ausschliesslich mit Poren und nicht mit Teilchen im Nanobereich operiert. Indessen gibt es auch für Nanopartikel Anwendungsmöglichkeiten im Wasserbereich. Dank ihrer grossen spezifischen Oberfläche eignen sich diese als Adsorptionsmaterial, das organische, aber auch anorganische Stoffe wie Nitrat effizient aus dem Wasser entfernen kann. So haben Forscher zum Beispiel ein auf Kohlenstoffnanoröhrchen basierendes Adsorptionsmittel entwickelt, das Arsen eliminiert. Nanomaterialien eignen sich überdies als Katalysatoren in der Wasseraufbereitung. Nanoeisen zur Grundwassersanierung Zudem können bestimmte Nanopartikel chemisch mit Schadstoffen reagieren und diese dadurch zerstören. Dies geschieht, wenn durch chlorierte Kohlenwasser-
stoffe verschmutztes Grundwasser mit Nanoeisen saniert wird. Bei der chemischen Reaktion mit dem Eisen werden die Schadstoffe zu harmlosen Substanzen abgebaut. Bisher wurden dazu normale Eisenspäne verwendet, die in Form einer durchlässigen Wand in den Untergrund eingebracht werden, damit das Grundwasser sie durchströmen kann. Von Eisenpartikeln in Nanogrösse, die durch Bohrlöcher ins Grundwasser gepumpt werden, erwartet man eine höhere Reaktivität und einen geringeren Aufwand. Damit sie nicht an Oberflächen adsorbieren, werden die Partikel mit organischen Stoffen beschichtet. So bleiben sie mobil und verteilen sich besser im Grundwasser. Erste Pilotversuche haben gezeigt, dass diese Methode auch unter Praxisbedingungen Erfolg verspricht.
tung seien, heisst es in der 2009 publizierten Studie «Wasserversorgung 2025», welche die Eawag im Auftrag des BAFU verfasst hat. Zudem kommt die Sanierung von Altlasten mit Nanoeisen verhältnismässig teuer zu stehen. «Voraussetzung für den Erfolg solcher In-situ-Verfahren ist überdies eine möglichst gute Erkundung des Untergrundes», erklärt Bernhard Hammer, Chef der Sektion Altlasten beim BAFU. «Andernfalls dürfte es schwierig sein, die Reaktionsmittel genau dorthin zu bringen, wo sich auch die zu eliminierenden Schadstoffe befinden.»
Autor: Hansjakob Baumgartner Kontakte: Benjamin Meylan
Anders als bei den Membranen steckt die Nanotechnik beim Einsatz von Partikeln im Wasserbereich noch in den Kinderschuhen. Sie verheisst vieles, doch ist noch wenig über die Risiken bekannt, wenn Nanopartikel zu irgendeinem Zeitpunkt in die Umwelt gelangen. Es werde sich noch zeigen müssen, wie umweltverträglich die Nanomaterialien zur Wasseraufberei-
Sektion Grundwasserschutz BAFU benjamin.meylan@bafu.admin.ch Wouter Pronk Verfahrenstechnik Eawag wouter.pronk@eawag.ch Quelle: www.umwelt-schweiz.ch/magazin2010-03-05
JUBILÄUM IN SCHAFFHAUSEN
150 Jahre Gasversorgung 125 Jahre Wasserversorgung
Rückblick - Am 17. Juli 2010 fand der Jubiläumsanlass der Städtischen Werke Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall auf dem Fronwagplatz statt; Eine Uhr, 600 Würste, 3‘000 Besucher, 30‘000 Franken. Am Jubiläumsfest der Städtischen Werke stieg nicht nur die Festlaune, sondern auch die Spendefreudigkeit.
Quelle: www.shpower.ch
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Für jeden Liter einen Franken Schwerpunkt der Veranstaltung war aber der Benefizlauf für Brunnen und somit sauberes Wasser in der Demokratischen Republik Kongo. Der Mohrenbrunnen sollte mit so vielen Litern Wasser vom Landsknechtbrunnen gefüllt werden wie nur möglich, denn jeder Liter war einen Franken wert für das Brunnen-Projekt. Maximal 20‘000 Liter wurden erwartet, geworden sind es dann knapp 30‘000 Liter, also 30‘000 Franken an Spendengeldern
Am 23. Juli 2010 fand die Checkübergabe über 30‘000 Franken
zugunsten verschiedener Brunnenprojekten in Kamatunga statt. Erwin Hartmann, Träger des Schaffhauser Preises für Entwicklungszusammenarbeit, hatte die Verbindung initiiert. Mit den Worten «Ein Wunder ist geschehen, Erde und Himmel waren am Werk», dankte Joseph Kalamba, der in Kamatunga geboren ist, und lud auf ein Glas Trinkwasser im Kongo ein.
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Die Uhr Seit dem 17. Juli prangt eine grosse IWC am Turm am Ort – das Geschenk der Städtischen Werke an die Schaffhauser Bevölkerung zum diesjährigen Doppeljubiläum. Herbert E. Bolli, Direktor der Städtischen Werke, weihte zusammen mit Stadtpräsident Thomas Feurer die Uhr vor zahlreichen Politikern und Medienleuten feierlich ein.
Unterhaltung pur Gegen 3´000 Personen haben am Samstag mitgefeiert. Musiziert hatten die Munot Dixie Stompers, die Kinder hüpften auf der Hüpfburg und erhielten Jubiläums-Ballone, Radio Munot sendete und interviewte direkt aus dem Munot Mobil und Yves Keller war der perfekte Moderator für diese Feier.
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– ein riesiger Erfolg! Möglich wurde dies aber nur dank tatkräftiger Mithilfe von Politikern, Mitgliedern von Schaffhauser Sportclubs, Prominenten, Mitarbeitern der Städtischen Werke und dem anwesenden Publikum. Wir möchten uns an dieser Stelle, auch im Namen der Dorfbewohner im Kongo, die bald sauberes Wasser zur Verfügung haben werden, recht herzlich bei allen bedanken!
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SONNENSTRAHLEN
wandeln Meer- in Trinkwasser um
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Es lässt sich jedoch nicht jede Anlage an jedem Standort einsetzen. Welche Technologie am besten geeignet ist, hängt vom Salzgehalt des Rohwassers, der örtlichen Infrastruktur und der benötigten Wassermenge ab. «Je abgelegener die Gebiete, desto rentabler und wirtschaftlicher ist es, regenerative Anlagensysteme zu verwenden und eine Wasseraufbereitung unabhängig von externer Energieversorgung aufzubauen», stellt Wieghaus fest, der mit seinem Forscher-Team unter anderem auf den kanarischen Inseln Gran Canaria und Teneriffa solarbetriebene Meerwasserentsalzungsanlagen installiert hat. Einen wegweisenden Überblick über die regenerativen Entsalzungstechnologien und den Stand der Technik bietet die «ProDes-Roadmap», die unter der Federführung des ISE entstanden ist. Sie zeigt zudem Strategien auf, wie sich rechtliche, finanzielle und politische Hindernisse überwinden lassen. Die Studie ist über die «ProDes»Website (www.prodes-project. org) zu beziehen. Hier finden sich ausserdem Informationen über Aktivitäten wie die Workshops und den E-Learning-Kurs der Initiative. «ProDes» startete im Oktober 2008 als «Intelligent Energy»-Projekt der EU-Kommission. Quelle: Informationsdienst Wissenschaft
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auf Öl oder Gas angewiesen sind, können kleinere und mittlere teilweise oder komplett mit erneuerbaren Energien betrieben werden. «Welche Möglichkeiten es hier gibt, ist den Verantwortlichen häufig gar nicht bewusst. Auch wissen sie nicht, wie zuverlässig und effizient solarbetriebene Den Aufbau von solarbetriebenen Wasserentsalzungsanlagen – wie die hier abgebildete in Gran Canaria – will das FraunhoEntsalzungsanlafer ISE vorantreiben. (Bild: © Fraunhofer ISE) gen oder solche, die Wind und mmer mehr Menschen bekünftig vielleicht auch die Gezeiziehen ihr Trinkwasser aus ten nutzen, arbeiten», bedauert dem Meer oder stetig salziger Diplom-Ingenieur Marcel Wieghaus werdenden Quellen im Inland. Die vom Fraunhofer-Institut für Solare Analysten des Branchendienstes Energiesysteme ISE in Freiburg. Die Global Water Intelligence schäteuropäische Initiative «ProDes», zen, dass 2008 weltweit 52 Millider das ISE angehört, will das onen Kubikmeter Wasser täglich ändern. Ihr Ziel ist es, aufzuklären aus Entsalzungsanlagen stammund alle Beteiligten in ein Boot zu ten, was dem drei- bis vierfachen holen, um den Einsatz erneuerbarer der deutschen Tagesproduktion Energien für die Wasserentsalzung entspricht. Bis 2016 soll sich diese voran zu treiben: «ProDes» steht Menge mehr als verdoppeln. Der für «Promotion of Renewable Energrösste Teil entfällt auf die arabigy for Waterproduction through schen Staaten am Persischen Golf. Desalination». Weltweit an vierter Stelle liegt Spanien. Auch andere europäische Zur Entsalzung von Meer- und Staaten wie Frankreich, GriechenBrackwasser hat sich eine Reihe land oder Italien setzen verstärkt von Verfahren etabliert. Grosse Entsalzungsanlagen ein. Sei es, um europäische Entsalzungsanlagen die Wasserversorgung von Inseln, basieren vorwiegend auf dem Siedlungen oder ganzen Städten Umkehrosmose-Verfahren: Hoher sicherzustellen, Tourismus-Ressorts Druck und eine halbdurchlässige zu versorgen oder landwirtschaftliMembran scheiden Wasser von che Flächen zu bewässern. WähSalz und unerwünschten organirend die meisten grossen Anlagen schen Inhalten. Mit konventionel-
len Energien betriebene Anlagen können bis zu 400´000 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag liefern. Bei den regenerativen Entsalzungsanlagen reicht das Spektrum von einfachen Solar-Destillen mit einer Kapazität von wenigen Litern pro Tag bis hin zu windbetriebenen Umkehrosmose-Anlagen für bis zu 2´000 Kubikmeter.
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Viele entlegene Gebiete mit Wassermangel haben drei Dinge häufig im Überfluss: Sonne, Wind und Meer. Wie sich regenerative Energien künftig besser nutzen lassen, um salziges Meer- und Brackwasser in Trinkwasser zu verwandeln, zeigt eine aktuelle Studie der EU-Initiative «ProDes»
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INFRAWATT
Verein für die Energienutzung aus Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser werden, was 20% der Zielsetzung des Bundes bis 2030 zur erneuerbaren Stromproduktion von 5’400 GWh/a entspricht. Im Wärmebereich könnten vom Angebot her alleine mit Abwärme aus den KVA und dem Abwasser zusätzlich 20% der Gebäude in der Schweiz beheizt werden.
Grosse Energiepotenziale der Infrastrukturanlagen Wasserversorgungen liefern das lebensnotwendige Trinkwasser, Kläranlagen reinigen das Abwasser und KVA entsorgen den Abfall. Für
diese anspruchsvollen Aufgaben betreiben die Ver- und Entsorgungsbetriebe einen beachtlichen Aufwand. Sie brauchen dafür grosse Energiemengen, nämlich die Hälfte des Stromverbrauches der kommunalen Gebäude und Anlagen. Sie erzeugen aber auch viel hochwertigen Strom: KVA aus dem Abfall, Kläranlagen aus Biomasse und Wasserversorgungen aus dem Trinkwasser in den Leitungen. Zusammen produzieren sie in der Schweiz jährlich über 2’000 Mio. kWh Strom, davon über 1’100 Mio. kWh erneuerbaren Strom. Zudem werden mit der Abwärme aus den Kehrichtverbrennungsanlagen ganze Quartiere und grosse Teile von Gemeinden äusserst umweltfreundlich mit Fernwärme beheizt. Die Potenziale sind noch gross: mit Effizienzmassnahmen könnte beim Stromverbrauch ein Viertel eingespart werden, womit vergleichsweise der Strombedarf von allen kommunalen Schulen abgedeckt werden könnte. Die Stromproduktion kann bei den Infrastrukturanlagen nochmals verdoppelt
Der Verein will vor allem Impulse geben und konkrete Energieprojekte auslösen. Dabei stehen Projekte und Technologien im Vordergrund, die an der Schwelle der Wirtschaftlichkeit stehen. Davon profitieren Planer und Hersteller mit zusätzlichen Aufträgen. Gewinner sind die Betreiber der Infrastrukturanlagen bzw. die Gemeinden dank der Energiekosteneinsparungen und des Imagegewinns, aber auch die Umwelt und das Klima. Zudem wird die Schweizer Wirtschaft angekurbelt, denn mit den Erfahrungen dieser neuen Technologien tun sich
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n der Öffentlichkeit ist noch kaum bekannt, dass die Kläranlagen, Kehrichtverbrennungsanlagen und Trinkwasserkraftwerke – nach der Wasserkraft aus Fliessgewässern – den weitaus grössten Anteil der erneuerbaren Stromproduktion in der Schweiz liefern. Die Infrastrukturanlagen verfügen noch über sehr grosse Energiepotenziale im Bereich Energieeffizienz, erneuerbare Stromproduktion und Abwärmenutzung. Um diese Potenziale vermehrt umzusetzen, die Öffentlichkeit besser zu informieren und um in der Politik mehr Gewicht zu erhalten, haben sich die Fachverbände der Kläranlagen (VSA), Kehrichtverbrennungsanlagen (VBSA), Wasserversorgungen (SVGW), der Fernwärme (VFS) und Vertreter aus der Wirtschaft zum Verein InfraWatt zusammengeschlossen.
Schwerpunkte des Vereins sind Information, Beratung und Ausund Weiterbildung von Betreibern von Kläranlagen, KVA, Wasserversorgungen und Wärmeverbünden sowie von Fachplanern und Herstellern. Zudem setzt sich der Verein in der nationalen Politik für bessere Rahmenbedingungen für die Realisierung der Energiemassnahmen ein. Im Vordergrund stehen dabei eine effiziente, kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für Strom aus Klärgas, Abfall und Trinkwasser sowie die gezielte Förderung der Abwärmenutzung und Fernwärme.
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(Foto: pixelio.de/Günter-Z.)
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Ziel des Vereins InfraWatt Der Verein InfraWatt hat sich zum Ziel gesetzt, diese Energiepotenziale weiter umzusetzen und in Zusammenarbeit mit den Betreibern, der Wirtschaft und den Kantonen konkrete Energieprojekte auszulösen.
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INFRAWATT
Verein für die Energienutzung aus Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser
sind noch sehr gross. Sie müssen aber bekannt gemacht werden und bessere Rahmenbedingungen erhalten.»
(Foto: pixelio.de/Gerda-Gr.)
attraktive Märkte für Schweizer Firmen im In- und Ausland auf. Wer steht hinter dem Verein InfraWatt? Der Verein setzt sich aus den Fachverbänden der Branchen Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser zusammen, aber auch aus Anlagebetreibern sowie Vertretern der Politik, der Wirtschaft und der Kantone. Als Präsident für den Verein hat sich Ständerat Filippo Lombardi (CVP/TI) zur Verfügung gestellt. Lombardi gehört seit Jahren der Energiekommission des Ständerates an, der er in den letzten zwei Jahren vorstand. In dieser Funktion setzt er sich seit Jahren für die Energieeffizienz und erneuerbare Energieproduktion ein. Dem Verein InfraWatt traten alle wichtigen Fachverbände der Branche bei. Sie sind auch im Vorstand vertreten: VSA,VBSA, SVGW und der Verband Fernwarme Schweiz (VFS). Zudem wird der Vorstand von InfraWatt
mit Vertretern aus einem Kanton, der Wirtschaft (Hersteller, Elektrizitätsbranche, Contractoren) und einem Vertreter der Betreiber verstärkt. Die Geschäftsführung von InfraWatt übernimmt Ernst A. Müller, welcher sich als Leiter der Aktion EnergieSchweiz für Infrastrukturanlagen bereits seit Beginn von Energie 2000 mit diesen Energiethemen beschäftigt. Er wird unterstützt durch eine technische Begleitgruppe mit Martin Kernen (zuständig Romandie, Spezialist alternative Heizungen), Marco Tkatzik (Tessin, Spezialist Wärmeverbund und Wärmepumpen) und Beat Kobel (Deutschschweiz, Spezialist Kläranlagen und Wasserversorgungen) sowie Urban Frei (Spezialist KVA/ Deponien). Gründe, warum es diesen Verein braucht Vereinspräsident Filippo Lombardi bringt es auf den Punkt: «Die Potenziale der Infrastrukturanlagen
Das Bundesamt für Energie hat die Bündelung der Kräfte in der Branche von Anfang an begrüsst und ist überzeugt, dass der Verein InfraWatt wesentliche Impulse für das Nachfolgeprogramm von EnergieSchweiz liefert. Die Branche selbst hat die Chancen von InfraWatt sofort erkannt. Bereits bei der Gründung von Infrawatt ist z.B. der Abwasserverband Morgenthal, der unter anderem das Abwasser von Arbon, Steinach und längerfristig auch von St. Gallen entsorgt, dem Verein beigetreten. Der Verband hat schon zahlreiche Energiemassnahmen realisiert, z.B. den Bau einer Gasturbine zur Stromproduktion aus dem Klärgas, den Verkauf von Abwärme an benachbarte Gewerbebetriebe, den Aufbau eines Wärmeverbundes mit Abwasserwärmepumpen, etc. Weitere Energiemassnahmen sind geplant. Auch die grössten Infrastrukturanlegen in der Schweiz sind Mitglied von InfraWatt, das ERZ (Entsorgung + Recycling Zürich) mit der Kläranlage, KVA und Fernwärme. Die Verantwortlichen des ERZ bestätigen, dass auch sie vom Erfahrungsaustausch im Verein InfraWatt, dem gesammelten Know-how und den verbesserten Rahmenbedingungen schon konkret profitieren konnten. Dienstleistungen von InfraWatt Auskunftsstelle: Fachkompetenzzentrum für alle Energiefragen in den Bereichen Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser: Tel. 044 226 30 90 (Ernst A. Müller)
INFRAWATT
Verein für die Energienutzung aus Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser
Praxis, Forschung und Politik. Zutritt zu ausländischen Märkten: Die Fachleute von InfraWatt gehören auch im Ausland zu den führenden Experten. Sie sind an diversen Marktstudien, Umsetzungsprogrammen und Energieprojekten beteiligt, insbesondere in Deutschland und Frankreich. Dadurch können sie Mitgliedern Märkte öffnen.
Foto: R. Püntener
Informations- und Fachgrundlagen: Der Verein InfraWatt verfügt über umfangreiches Informationsmate-
Vertretung der Interessen der Branche: Der Verein setzt sich in der Energiepolitik für bessere Rahmenbedingungen, aber auch für die allgemeinen Anliegen seiner Mitglieder auf nationaler Ebene ein. Wenn Sie ein Anliegen oder Anregungen haben, lassen Sie uns das wissen.
Veranstaltungen: Der Verein InfraWatt ist bei verschiedenen Tagungen, Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen in der Schweiz und im Ausland beteiligt. Spezielle Angebote: InfraWatt kann in den einzelnen Bereichen weitere interessante Dienstleistungen vermitteln, die Sie auf der Webseite in Fachbereichen Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser finden. Interessierte erhalten Auskunft und weitere Informationen unter: InfraWatt Geschäftsführer Ernst A. Müller
Informations- und Gesprächsplattform: Im Verein InfraWatt sind Exponenten aus unterschiedlichen Bereichen, aber auch Gleichgesinnte und verschiedene Fachleute vertreten. InfraWatt ist deshalb eine ideale Plattform für einen Gedanken- und Erfahrungsaustausch und Sie erhalten die neusten Informationen aus
Pflanzschulstrasse 2 CH-8400Winterthur Tel.+041 052 238 34 34 Fax+041 052 238 34 36 www.infrawatt.ch,
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Besichtigung von realisierten Energieanlagen: Sie interessieren sich für einen möglichen Einsatz von Abwasserwärme, Trinkwasserkraft, Fernwärme oder anderen Energieprojekten und möchten sich ein eigenes Bild von solchen Anlagen machen und direkt mit den Bauherren über die Erfahrungen reden? Wir organisieren für Sie gerne eine Besichtigung.
rial, aber auch über Fachgrundlagen und Handbücher. Schauen Sie auf der Webseite in den einzelnen Fachbereichen (Abwasser, Abfall, Abwärme und Trinkwasser) unter Dokumente nach oder fragen Sie uns, wenn Sie etwas Spezielles suchen.
mueller@infrawatt.ch Quelle: infrawatt.ch
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Beratung (Telefon oder vor Ort): Sie möchten wissen, ob Ihre ARA, KVA oder WV noch über wirtschaftliche Energiepotenziale verfügt oder wie Ihr Gebäude mit alternativen Energien bzw. Abwärme beheizt werden kann, wie Sie dabei vorgehen sollen, ob es Fördergelder gibt, etc.? Bei all diesen und weiteren Fragen helfen Ihnen unsere neutralen Fachleute gerne weiter.
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Neuster Stand und Entwicklungen von Technologien: Die Fachexperten von InfraWatt sind alleine in Deutschland, Österreich, Frankreich und der EU an einem halben Dutzend Forschungsprogrammen beteiligt und nehmen in wichtigen Gremien im In- und Ausland Einsitz. Wir können Sie also auch über die neusten Entwicklungen informieren.
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PUBLIREPORTAGE
Gemeindeverbund senkt Rohrverlegekosten massiv
Die Durchflussmenge zur ARA regelt eine neue, vollautomatische Schwimmerschieberdrossel vom Typ SSD 3 DN 250 aus rostfreiem Stahl der Wild Regel+Klärtechnik AG. Sie funktioniert ohne Fremdenergie. Die Abwasserdurchflussmenge zum Klärwerk beträgt 65 l/s. Mit diesem Gemeinschaftsprojekt erhöhten die beteiligten Gemeinden ihre Ver- und Entsorgungskapazität. Sie optimierten dabei ihre Baukosten wesentlich. Mit Wild-Produkten erschlossen sie einen neuen Kreislauf von der Wasserfassung bis zur ARA. Eine Win-Win-Situation für alle Parteien. Wild Armaturen AG Industrie Buech 31 CH-8645 Jona-Rapperswil Telefon 055 224 04 04 Telefax 055 224 04 44 wild@wildarmaturen.ch www. wildarmaturen.ch
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Kostenoptimierung mittels Synergiennutzung: Beim Grossprojekt Maujobia im Kanton Neuenburg wurden vier Wasserund Abwasserleitungen mit unterschiedlichen Vollschutzbeschichtungen in ein und demselben Graben verlegt.
Mit lösungsorientierten Vollschutzbeschichtungen lassen sich Leitungsbau- und Unterhaltskosten wesentlich senken.
Als einzige Systemlieferantin in der Schweiz bieten die Wild Armaturen AG und die Wild Regel+Klärtechnik AG verschiedene Rohrbeschichtungen für jedes Projektprofil an.
Technische Angaben: - 1300 m Duktilgussrohre DN 150 - 400 mit Zementmörtelumhüllung (ZMU) und Hochofenzement-Auskleidung (HOZ) - 3610 m Duktilgussrohre Typ NATURAL DN 150 - 400 mit Zink-Aluminium-Legierung (400 g/m2) und HOZInnenauskleidung - 670 m Duktilgussrohre Typ INTEGRAL DN 250, metallisch verzinkt (200 g/m2), Innenauskleidung aus Tonerde-Zementmörtel (TSZ) - 650 m INTEGRAL-Rohre mit ZMU-Umhüllung DN 250 und TSZ-Innenauskleidung - Emaillierte Armaturen und Formstücke DN 150 - 400 - Steckmuffenverbindung UNIVERSAL Novo-SIT für alle vier Vollschutz-Rohrtypen, Armaturen und Formstücke - Vollautomatische Wild-Schwimmerschieberdrossel vom Typ SSD 3 DN 250
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Valangin bedient seit 1898 die Neuenburger Gemeinde Hauterive über eine Graugussleitung DN 75 mit Trinkwasser. Wegen steigender Nachfrage beschloss Hauterive, sie zu ersetzen. Für die urbane Zone wählte man NATURAL-Rohre DN 150, für einen Waldabschnitt den Typ mit faserarmierter Zementmörtelumhüllung (ZMU) DN 150. Dies erübrigte den Bau einer Zubringerpiste für Lastwagen, denn der Aushub konnte wiederverwendet werden.
Vitéos nutzte denselben Graben für eine 1350 m lange Notversorgungsleitung DN 300 sowie eine 990 m lange Verbindungsleitung DN 400 zwischen den Reservoirs Chanet und Plan. Auch hier verwendete man auf urbanem Gebiet NATURALRohre, im unwegsamen Gelände und im Wald ZMU. Für eine neue gemeinsame Abwasserleitung zur ARA von Neuenburg wählten die vier Gemeinden aus dem Val de Ruz INTEGRAL-Rohre in einer Schutzzone. Für das Waldstück, bei dem der Aushub Wiederverwendung fand, orderte man INTEGRAL-Steckmuffenrohre mit einer zusätzlichen, grauen ZMU-Aussenbeschichtung.
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on der Quelle bis zum Hausanschluss, vom Haus bis zur Kläranlage: Die Wild Armaturen AG und die Wild Regel+Klärtechnik AG decken mit ihrem hochwertigen, leicht und rasch zu montierendem Produktangebot sämtliche Sparten im Rohrleitungsbau ab. Als einzige Systemlieferantin in der Schweiz bietet Wild diverse lösungsorientierte Beschichtungen für jedes Projektprofil an. Dies machten sich beim Grossprojekt Maujobia die Entscheidungsträger von Vitéos SA aus Neuenburg und einem Verbund der vier Gemeinden aus dem Valde-RUZ Coffrane, les Geneveyssur-Coffrane, Boudevillier und Valangin zunutze. Zur Realisation eines neuen Leitungsnetzes in der Wasserver- und Abwasserentsorgung wurden in ein und demselben Graben vier robuste, langlebige Duktilguss-Rohrtypen von Wild mit projektspezifischen Vollschutzbeschichtungen verlegt.
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PUBLIREPORTAGE
VAG EKN® Absperrklappe in grossen Nennweiten
Aufgrund der uneingeschränkten Dichtheit in beide Durchflussrichtungen ist eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet. Die doppelte O-Ring-Abdichtung der Wellenlager, die geschlossenen Lageraugen im Bereich der Achslager, sowie ein Gehäusedichtsitz als Nickelpanzerung ermöglichen einen dauerhaften und zuverlässigen Betrieb. Hierfür kann die VAG-Gruppe zahlreiche Referenzen vorlegen, die den problemlosen Einsatz der VAG EKN® Absperrklappe auch über Jahrzehnte hinweg belegen.
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Die seit langem bewährte VAG EKN® Absperrklappe ist von DN 100 bis DN 4000 in allen gängigen Nennweiten verfügbar. Je nach Nennweite kann sie bis zu Betriebsdrücken von mehr als 50 bar eingesetzt werden. Die doppelexzentrische Lagerung der Absperrklappe, bei der der Drehpunkt der Klappenscheibe sowohl horizontal als auch vertikal ausserhalb der Dichtungsebene liegt, schützt den Profildichting vor Verformungen und Abrieb.
Das moderne Traditionsunternehmen VAG-Armaturen GmbH ist seit mehr als 130 Jahren überall dort vertreten, wo Wasser aufbereitet, gespeichert und verteilt wird. Mit weltweit mehr als 1´000 Mitarbeitern ist der Armaturenhersteller ein global tätiges Unternehmen und setzt in der Wasser und Abwassertechnik neue Standards als Lösungs- und Systemanbieter. Mit über 180 Vertriebsmitarbeitern, 17 Vertriebsstandorten und 4 Produktionsstätten ist die VAG auf der ganzen Welt zuhause. In der Schweiz wird die VAG exklusiv durch die Firma Indufer AG in Schlieren vertreten.
Indufer AG Rütistrasse 18 CH-8952 Schlieren Telefon 043 433 61 61 Fax: 043 433 61 60 E–mail: info@indufer.ch www.indufer.ch
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Auch bei den grössten Nennweiten kann sich der Kunde auf die gewohnt hohe Qualität der VAG verlassen. Durch den hochwertigen Korrosionsschutz mittels einer 250 my Epoxid-Beschichtung analog den GSK-Richtlinien ist ein dauerhafter Korrosionsschutz gewährleistet.
Das Haupteinsatzgebiet der VAG EKN® Absperrklappe liegt in der kommunalen Wasserversorgung. Von der Wasserförderung, über Transportleitungen und Wasseraufbereitungsanlagen, bis hin zu Trinkwasserversorgungsnetzen. Auch in Hauptkühlwasserleitungen von Kraftwerken und Wasserkraftanlagen, hat sich die VAG EKN® Absperrklappe bereits über Jahrzehnte hinweg in vielen Projekten weltweit bewährt.
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in nicht zu übersehendes Highlight auf der IFAT in München war die Absperrklappe DN 4000 der VAG-Armaturen GmbH. Mit einem Innendurchmesser von vier Metern, Aussenmassen von 4,80 m Höhe, 6,90 m Breite, 1,75 m Tiefe und einem Gewicht von 47 Tonnen war die VAG EKN® Absperrklappe die grösste ausgestellte Armatur der Messe.
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IFAT MĂ&#x153;NCHEN Portfolio
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RÜCKBLICK
Generalversammlung des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG)
Neue CO2 -Ziele nur mit mehr Erdgas erreichbar «Die neuen ehrgeizigen CO2 -Ziele der Schweiz – eine Reduktion um 20 Prozent bis 2020 im Inland, sind nur durch den vermehrten Einsatz von Erdgas zu erreichen. Denn diese Energie ist sofort, konstant und in ausreichendem Ausmass verfügbar.» Dies erklärte der Präsident des Branchenverbands der Schweizer Erdgas-Wirtschaft, der ehemalige Zuger Nationalrat Hajo Leutenegger, an der Generalversammlung des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) in Bern. 2009 wurden in der Schweiz knapp 35 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Erdgas genutzt. Um dieselbe Energiemenge in Form von Heizöl auszuliefern, wären über 147‘000 Fuhren mit Tanklastwagen nötig gewesen. Zudem wäre die Umwelt letztes Jahr mit zusätzlichen 2,5 Millionen Tonnen CO2 sowie Feinstaub und weiteren Schadstoffen belastet worden.
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ine Kilowattstunde Erdgas anstelle von Heizöl oder Benzin reduziert den CO2-Ausstoss um rund 25 Prozent. Somit liessen sich durch den vermehrten Einsatz von Erdgas sowohl als Heizenergie wie auch als Treibstoff die CO2-Emission markant reduzie-
ren. Zudem speisen die Versorger immer mehr CO2-neutrales einheimisches Biogas aus biogenen Abfällen ins Erdgas-Netz ein, was die Umwelt-Bilanz zusätzlich verbessert.
Wärmeres Wetter bremste Absatz 2009 erreichte der Erdgas-Absatz in der Schweiz 34,817 Milliarden Kilowattstunden. Der Rückgang von 4% gegenüber dem Vorjahr (36,276 Mrd. kWh) ist in erster Linie auf das wärmere Wetter zurückzuführen.
RÜCKBLICK Generalversammlung des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG)
Neu in den Verwaltungsrat des Branchenverbands der Erdgas-Versorger gewählt wurden Dr. David Thiel (IWB Basel) und Jörg Ryser (Energie Wasser Bern). Quelle: VSG - Daniel Bächtold, Mediensprecher VSG
Anmerkungen: 34,817 Mrd. Kilowattstunden (kWh) = 34‘817 Gigawattstunden (GWh) = ca. 3,5 Mrd. Kubikmeter Erdgas. 1 kWh Erdgas entspricht 0,1009 Liter Heizöl EL, Tanklastwagen mit Fassungsvermögen 24‘000 Liter.
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Erdgas-Fahrzeuge: 8‘653 (6‘468 PW, 1‘952 leichte Nutzfahrzeuge und Kleinbusse, 166 Busse, 57 Lastwagen).
Bundesrat Moritz Leuenberger (Mitte), VSG-Präsident Hajo Leutenegger (rechts) und Stephane Maret, Präsident der Gaziers romands, eröffnen das Erdgas-Infomobil (Bild: Photopress AG, Zürich)
vta-aktuell
Erdgas mehrheitlich aus Westeuropa Vom 2009 importierten Erdgas stammten rund zwei Drittel aus EULändern und Norwegen. Ein Drittel wurden aus in weiter entfernten Regionen wie etwa Russland oder Nordafrika importiert. Die Schweiz verfügt über verschiedene, hauptsächlich langfristige Importverträge mit grossen und langfristig zuver-
in der Schweiz umfasst heute 120 Stationen.
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lässigen Lieferanten in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien. Diese betreiben auch grosse unterirdische Speicheranlagen. Mit russischen Lieferanten bestehen keine Verträge. Hauptimporteur Swissgas ist Erdgas-Triathletin Nicola Spirig wird in Holten (NL) Euroferner gemeinsam pameisterin. (Bild: Kirsten Stenzel, Kreuzlingen) mit deutschen und österreichischen Die Zahl der Heizgradtage (3‘182) Partnern direkt in der norwegischen lag 5% unter dem Wert des VorjahErdgas-Förderung aktiv. res. In den industriellen Bereichen drückte auch die wirtschaftliche Nahezu 9‘000 Erdgas-Autos Lage auf den Absatz. Dennoch Weiter gewachsen ist letztes Jahr konnte Erdgas seine Präsenz im der Absatz von Erdgas und Biogas Schweizer Energiemarkt durch Netals Treibstoff. Er stieg gegenüber zerweiterungen, 13 neu erschlosdem Vorjahr um 28% und entsene Gemeinden und neue Kunden spricht umgerechnet der Menge von weiter festigen und ausbauen. knapp 19 Millionen Litern Benzin. Der Biogas-Anteil liegt bei 19%. Die Erdgas-Netz wird immer dichter Zahl der Erdgas-Fahrzeuge stieg Verschiedene lokale Erdgas-Verinnert einem Jahr um 1‘500 auf sorger erweiterten auch letztes knapp 9‘000. Das Tankstellennetz Jahr ihre Netze um insgesamt rund 300 Kilometer und erschlossen neue Gebiete. Über zwei Drittel der Bevölkerung in der Schweiz wohnt mittlerweile in mit Erdgas erschlossenen Gemeinden. Das unterirdische Transportsystem mit einer Länge von über 18‘000 Kilometern ermöglicht eine konstante und sichere Versorgung der Erdgas-Kunden in der Schweiz mit Wärme und Prozessenergie ohne zusätzliche Verkehrs- und Umweltbelastung.
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GIUBIASCO TI, VIA MODERNA BERSTEN GRAUGUSSLEITUNG MIT EINZUG PE-SCHUTZMANTELROHR
WALD ZH, DORFSTRASSE BERSTEN GRAUGUSSLEITUNG MIT EINZUG NEUER GUSSROHRE
BADEN AG, LIMMATUFER BERSTEN PVC-LEITUNG MIT EINZUG PP-KLICKROHR
ERDGAS-TRANSITLEITUNG
zwischen Wallbach und Ruswil wird untersucht
Molchschleuse in der Erdgas-Verdichterstation Ruswil LU. (Bild VSG/Daniel Bächtold)
Die Betreiberin Transitgas AG hat erste Aufgrabungen entlang der Leitung vorgenommen und festgestellt, dass bedeutend weniger
Schweissnähte vom Problem betroffen sind als bei der deutschen Leitung. Dennoch hat das Bundesamt für Energie auf Empfehlung des ERI kurzfristige Sofortmassnahmen angeordnet. So muss die Betreiberin den maximal zulässigen Betriebsdruck der Leitung zwischen Wallbach und Ruswil um 10 Prozent auf 61 bar senken und die Druckschwankungen auf maximal 5 bar begrenzen. Ausserdem wurde für die nächsten Monate ein Programm mit technischen Zusatzprüfungen angeordnet, die eng vom ERI begleitet werden. Die wichtigsten Ergebnisse wird eine Untersuchung mit einem speziellen UltraschallGerät («Molch») liefern. Es wird in
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Quelle: BAFU / Bundesamt für Energie
Die Schweiz liegt im Zentrum des engmaschigen europäischen Erdgas-Transportnetzes, das sich über eine Gesamtlänge von rund 190´000 km von der Nord- und Ostsee bis zum Mittelmeer und vom Atlantik bis nach Osteuropa und Sibirien erstreckt. Eine wichtige Nord-Süd-Transitleitung führt durch die Schweiz von der Grenze Deutschland/Schweiz bei Wallbach (AG) bis zur Grenze Schweiz/ Italien beim Griespass (VS). Diese Transitleitung wurde zu Beginn der 1970er Jahre von der Transitgas AG erstellt und zwischen 1994 und 2002 ausgebaut. Rund 25% des transportierten Erdgases werden für die Versorgung der Schweiz benötigt, die damit rund 80% ihres Erdgasbedarfs deckt.
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B
ei Untersuchungen der deutschen Erdgasleitung, die bei Wallbach in die Schweizer Transitgasleitung mündet, wurden oberflächliche Risse im Bereich der Schweissnähte nachgewiesen. Die Schweizer Transitgasleitung zwischen Wallbach und Ruswil wurde 1974 nach gleicher Bauart und zum Teil durch die gleichen Firmen erstellt wie die deutsche Erdgasleitung. Es ist daher davon auszugehen, dass auch das Schweizer Teilstück Risse aufweist.
die Leitung eingeführt und liefert exakte Daten zu deren Zustand. Da dafür bauliche Massnahmen notwendig sind (Bau von Schleusen zum Einführen des Geräts), kann diese Hauptuntersuchung erst 2011 durchgeführt werden.
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Juni 2010 - Die Transitgas AG wird ihre Erdgasleitung zwischen Wallbach (AG) und Ruswil (LU) in den nächsten Monaten einer umfassenden technischen Prüfung unterziehen. Diese Untersuchung wird nötig, nachdem im Bereich der Schweissnähte einer baugleichen Erdgasleitung auf deutschem Boden Risse gefunden wurden. Auf Empfehlung des Eidgenössischen Rohrleitungsinspektorats (ERI) hat das Bundesamt für Energie als Sofortmassnahme eine Druckreduktion um 10 Prozent und eine Begrenzung der Druckschwankungen sowie erste Untersuchungen angeordnet. Aufgrund der Untersuchungen in Deutschland und der angeordneten Massnahmen wird der weitere Betrieb der Leitung zurzeit als sicher beurteilt.
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RÜCKBLICK
Generalversammlung Swissgas
Schweizer Erdgas-Versorgung langfristig gesichert «Die Schweizer Erdgas-Versorgung ist mit neuen Verträgen weiterhin langfristig gesichert.» Dies erklärte Philippe Petitpierre, Verwaltungsratspräsident von Swissgas, an der Generalversammlung in Bern. Im letzten Geschäftsjahr wurde mit der niederländischen GasTerra B.V. ein ErdgasEinkaufsvertrag bis 2023 abgeschlossen. Bereits zuvor hatte Swissgas mit der deutschen E.ON Ruhrgas für die strategische Versorgungssicherheit einen bedeutsamen langfristigen Einkaufsvertrag erneuert.
M
it dem neuen Vertrag wird die hohe Versorgungssicherheit der Schweiz mit Erdgas aus zuverlässigen europäischen Quellen unterstützt. GasTerra ist eines der bedeutendsten europäischen Erdgas-Unternehmen. Das von ihr beschaffte Erdgas stammt aus einheimischer Förderung. Die Niederlande sind nach Norwegen der grösste Exporteur von Erdgas in Europa.
Andauernde Herausforderungen Der schweizerische Erdgas-Markt befindet sich in Bewegung. Der Zugang zum Netz und die Systematik für die Durchleitung von Erdgas steht auf dem Prüfstand. Insbesondere Industriekunden verlangen nach innovativen und bedarfsgerechten Preismodellen. Die Forschung nach Möglichkeiten für die Speicherung von Erdgas bis hin zur Erkundung von Erdgas-
Vorkommen in der Schweiz ist besonders aktuell. Die fortschreitende Regulierung und Entflechtung in den europäischen Nachbarländern stellt das bisher gewohnte und aufeinander abgestimmte Zusammenspiel zwischen Abläufen in Erdgas-Einkauf und dem Transport vor grosse Herausforderungen mit entsprechenden Chancen und Risiken. «Die schweizerische Erdgas-Wirtschaft als Ganzes stellt sich diesen Herausforderungen mit verschiedensten Projekten und Lösungen», so Petitpierre in seiner Präsidialansprache. Dazu gehöre beispielsweise auch die letztes Jahr neu gebildete Swiss Energy Trading AG (SET), an welcher Swissgas beteiligt ist.
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RÜCKBLICK
Generalversammlung Swissgas
Norwegen. Das restliche Drittel wurde in weiter entfernten Regionen wie etwa Russland oder Nordafrika gefördert, wobei Swissgas über keine Verträge mit Lieferunternehmen in diesen Regionen verfügt.
Messschienen einer Zollmessstation. (Bild: Swissgas)
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Spotmärkten zunehmend Erdgas über SET eingekauft. Diese Mengen werden nicht bei Swissgas erfasst. «Für die langfristige Versorgungssicherheit der Schweiz ist es aber wichtig, nicht nur von Tiefpreisen im Spotmarkt profitieren zu können, sondern mit preislich teureren längerfristigen Verträgen die Verfügbarkeit der benötigten Mengen dauerhaft zu gewährleisten», so Swissgas-CEO Ruedi Rohrbach. Das im letzten Jahr beschaffte Erdgas stammte zu rund zwei Dritteln aus Förderländern in der EU sowie aus
Quell: Swissgas (VSG - Daniel Bächtold, Mediensprecher VSG)
Swissgas Die Aktiengesellschaft Swissgas beschafft auf Non-Profit-Basis Erdgas im Auftrag der vier regionalen Schweizer Gasverteilgesellschaften Gasverbund Mittelland, Erdgas Ostschweiz, Gaznat und Erdgas Zentralschweiz. Sie alle bündeln den Erdgas-Bedarf der zahlreichen lokalen Erdgas-Versorger in den Schweiz und beliefern sie ebenfalls auf Non-Profit-Basis. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben betreibt Swissgas eigene Hochdruckleitungen in der Schweiz, ist an der Transitleitung durch die Schweiz beteiligt und verfügt über Transportrechte im Ausland. Ferner ist Swissgas über eine Beteiligung an der Bayerngas Norge in der Erdgas-Förderung in Norwegen engagiert.
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Im Spannungsfeld zwischen Tiefpreisen und Versorgungssicherheit Swissgas hat letztes Jahr rund 23‘200 GWh Erdgas (23‘200 GWh Erdgas = 23,2 Mrd. Kilowattstunden (kWh) = ca. 2,3 Mrd. m3) beschafft, deutlich weniger als im Vorjahr (26‘700 GWh). Die Veränderung geht einher mit dem durch Wirtschaftskrise und wärmerer Witterung bedingten Rückgang des Erdgas-Absatzes in der Schweiz. Daneben wurde zwecks Nutzung der anhaltend tiefen Preise an den
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Messstation Wallbach (AG) der Transitgas-Leitung mit vier Messschienen mit einer Kapazität von je 650´000m3/Stunde. (Bild Swissgas)
Tiefgreifende Transformationsprozesse unumgänglich Dr. Stefan Vogg, Vorstand Vertrieb der E.ON Ruhrgas AG, ging in seinem Gastreferat auf die tief greifenden Transformationsprozesse in der europäischen Energieund Erdgas-Wirtschaft ein. Ob in der Förderung, im Transport oder im Vertrieb von Erdgas, auf allen Wertschöpfungsstufen stehen Veränderungen an. Wichtig sei dabei, «die vorhandenen Fundamente der Energieversorgung so zu nutzen, dass die Balance einer sicheren, klimafreundlichen und bezahlbaren Versorgung nicht aufs Spiel gesetzt werde».
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Poker um Erdgas mischt Markt neu auf
«All-in» am Spotmarkt Laut dem Verbraucherportal Verivox (www.verivox.de) werden Spotmärkte wie etwa TFF Rotterdam immer wichtiger. Im Gegensatz zu den üblichen langfristigen Verträgen mit den grossen Lieferanten können Abnehmer dort vom freien
Das Fazit des Analysten: Die Gaspreise werden sich nach dem Preisdumping während der Krise in den kommenden Jahren wieder normalisieren. Der Markt wird weiterhin von den bisher üblichen langfristigen Verträgen zwischen Anbietern und Abnehmern geprägt sein. Aufgrund des temporären Überangebotes haben die Abnehmer jedoch etwas Verhandlungsspielraum bei der Preispolitik. «Der Effekt davon ist, dass der Preisanstieg für die Kleinkunden langsamer ausfällt, als üblich. Im Gegensatz zu Grosskunden werden die Haushalte jedoch nur sehr abgespeckt davon profitieren», so Wirtz.
Karten werden neu gemischt Chancen für die Kleinkunden sehen Wirtz und Verivox im wachsenden Wettbewerb am Gasmarkt. «Der Wettbewerb entsteht zwar erst, die Kunden haben aber bereits jetzt Optionen bei den Gasanbietern. Die müssen aber auch aktiv genutzt werden. Die Wechselwilligkeit der Kunden muss steigen», rät der Experte. Laut Verivox erhöhen zum September 81 Gasversorger ihre Preise um durchschnittlich neun Prozent, gleichzeitig senken weitere 71 Anbieter die Gaspreise um etwa acht Prozent. «Die sich wandelnden Beschaffungs- und Unternehmensstrategien führen zu immer grösseren Preisunterschieden zwischen den Gasversorgern», erklärt Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox. «Ein Musterhaushalt kann durch den Wechsel zu einem günstigeren Gasanbieter mit gleichen Konditionen derzeit durchschnittlich 238 Euro pro Jahr einsparen.» Quelle: pte Pressetext Austria
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Handel mit Erdgas profitieren, deren Preise stärker auf Angebot und Nachfrage reagieren. «Es gibt eigentlich keinen voll funktionierenden Spotmarkt», entgegnet Analyst Wirtz. «Es hängt immer davon ab, ob genug Gas vorhanden ist. Aufgrund der fluktuierenden Versorgung wäre es für die langfristigen Abnehmer Harakiri, nur auf die Spotmärkte zu setzen.»
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Die Gaspreise richteten sich üblicherweise mit einer Verzögerung von sechs Monaten nach den Ölpreisen am Weltmarkt. Derzeit ist dies aber nicht der Fall, da genug Erdgas in Europa vorhanden ist. Während der Krise sind die Preise darüber hinaus um bis zu 50 Prozent gefallen. «Aufgrund der grossen Reserven und den niedrigeren Preisen am Spotmarkt werden sich die grossen Versorger wie Gazprom bei den Preisverhandlungen nicht entscheidend durchsetzen können», erklärt Analyst Peter Wirtz von der Westdeutschen Landesbank (www.westlb.de). Wegen des dennoch begrenzten Angebots an Erdgas ist ein Turnaround bei den Gaspreisen aber zu erwarten, die Preise werden tendenziell wieder nach oben gehen, so Wirtz.
Das Spiel um den Gaspreis: Alle Jahre wieder eine heisse Partie (Foto: pixelio.de/Ernst Rose)
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Preise nähern sich Vorkrisenniveau - Kunden können dennoch profitieren Berlin, 26.08.2010 - Der alljährliche Gas-Poker zwischen Versorgern und Abnehmern nimmt zur kommenden Saison seltsame Formen an. Während Hauptversorger Gazprom für die nächsten zwei Jahre mit einem drastischen Preisanstieg rechnet, sieht die grösste deutsche Gasgesellschaft E.ON Ruhrgas einen mittelfristigen Preisverfall aufgrund des Überangebots am Markt. Für die Haushalte bietet sich indes, je nach Anbieter, ein höchst uneinheitliches Bild bei sowohl steigenden als auch fallenden Endverbraucherpreisen. Generell haben aber die Endkonsumenten noch die schlechtesten Karten im Gas-Poker.
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KURZ NOTIERT Deutschland - BDEW zum Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2010: Gas- und Stromverbrauch deutlich gestiegen
Mit 274 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) lieferte die Energiewirtschaft im ersten Halbjahr dieses Jahres 4,6 Prozent mehr Strom an ihre Kunden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2009: 262 Mrd. kWh). Mit diesem Anstieg wird allerdings noch nicht das Niveau erreicht, das der Stromverbrauch vor Beginn der Wirtschaftskrise hatte. Der konjunkturelle Abschwung hatte sich ab dem dritten Quartal 2008 auf
den Stromabsatz ausgewirkt. Der Erdgasverbrauch lag in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit 532 Milliarden Kilowattstunden um 14 Prozent über dem Wert des ersten Halbjahres 2009 (466 Mrd. kWh). Wichtigster Grund für den gestiegenen Energieabsatz ist nach Angaben des Branchenverbandes die positive Entwicklung der Industrieproduktion, die die Nachfrage nach Energie deutlich erhöhte. Sowohl bei Strom als auch bei Gas liegt der Anteil der Industrie am Gesamtverbrauch bei 40 bis 45 Prozent. Der Erdgas-Absatz nahm zusätzlich aufgrund des sehr kalten Winters
deutlich zu. Der Einsatz von Erdgas in Kraftwerken ist nach ersten Schätzungen des BDEW gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent gestiegen. Quelle: www.bdew.de
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin, vertritt rund 1’800 Unternehmen. Das Spektrum der Mitglieder reicht von lokalen und kommunalen über regionale bis hin zu überregionalen Unternehmen. Sie repräsentieren rund 90 Prozent des Stromabsatzes, gut 60 Prozent des Nah- und Fernwärmeabsatzes, 90 Prozent des Erdgasabsatzes sowie 80 Prozent der Trinkwasser-Förderung und rund ein Drittel der Abwasser-Entsorgung in Deutschland.
gas
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ie konjunkturelle Erholung in Deutschland schlägt sich in einem deutlichen Anstieg des Energieverbrauchs nieder: Der Absatz von Erdgas und Strom ist im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um mehr als acht Prozent gestiegen. Das meldete Anfang August der Bundesverband der Energieund Wasserwirtschaft (BDEW) heute auf Grundlage aktueller Berechnungen.
100 Kilometer für weniger als 4 Euro netto. Das schaffte nur das Erdgasfahrzeug im Vergleichstest der Zeitschrift «Firmenauto», die 24 Sparmodelle unter die Lupe genommen hat. Mit Netto-Kraftstoffkosten von 3,84 Euro auf 100 Kilometer fährt der Mercedes B 180 NGT sogar günstiger als die Sparversionen der getesteten Kleinwagen, die mit Diesel oder Super betankt werden. Das zeigt einmal mehr: Mit Erdgas als Kraftstoff wird nicht nur die Umwelt, sondern auch der Geldbeutel geschont.
Zwei Dutzend Sparautos liess die Redaktion der Zeitschrift «Firmenauto» zum Test antreten – vom Hybrid über Diesel- und Benzinmodelle bis hin zum Erdgasfahrzeug. Nun liegt das Testergebnis in dem Sonderheft «ecoFleet» vor. In der Kompaktklasse überzeugte der Mercedes B 180 NGT «mit seinem kultivierten, sparsamen Erdgasantrieb», schreibt das Magazin in der September-Ausgabe 2010. Ausserdem weist er den geringsten Verbrauch auf. Mit Netto-Kraftstoffkosten von weniger als 4 Euro pro 100 Kilometer hat das Erdgasfahrzeug alle anderen überholt – auch den Hybridantrieb und das Autogasfahrzeug. In der Kompaktklasse kommen übrigens zwei Diesel mit Spritspartechnik den niedrigen
Kraftstoffkosten des Erdgas-Mercedes am nächsten. Hier haben die Tester netto 4,58 Euro pro 100 Kilometer errechnet. Für den Vergleich mussten alle Fahrzeuge die gleiche Normrunde zurücklegen. Neben Autobahn und Landstrasse wurden auch einige Kilometer im Stadtverkehr absolviert. Quelle: www.erdgas-mobil.de
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Mercedes B 180 NGT überzeugt beim Vergleichstest der Zeitschrift «Firmenauto» mit den niedrigsten Netto-Kraftstoffkosten
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100 Kilometer unter 4 Euro: Erdgasauto ist Klassensieger
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CO2-REDUKTION
Catram AG reduziert den Ausstoss ihrer Werke um 30 Prozent
«
Ab heute werden im Churer Rheintal eine Million Liter Öl pro Jahr weniger verbrannt», erklärte Hans Geisseler, Verwaltungsratspräsident der Catram AG, am Mittwoch, 19. Mai 2010 in Untervaz. Durch die Umstellung von Erdöl zu Erdgas verringere die Catram AG den Ausstoss von CO2 um rund 30 Prozent und leiste damit einen wichtigen Beitrag an Mensch und Umwelt im Bündner Rheintal, führte Geisseler weiter aus. Denn Erdgas ist der umweltschonendste fossile Energieträger, entsteht doch durch seine Verbrennung weder Fein- noch Schwebestaub.
mit werden die beinahe 200´000 Tonnen Belagsmischgut, die die 15 Angestellten der Catram jährlich anfertigen, inskünftig umweltschonender produziert. Ein wichtiger Schritt für die Erdgasversorgung im Bündner Rheintal «Der Anschluss der Catram AG an das Erdgasversorgungsnetz der
IBC Chur ist ein wichtiger Schritt für die ganze Erdgasversorgung in der Region», erklärte Alfred Janka, Direktor IBC Chur. Denn erst der Anschluss grosser Konsumenten ermögliche es, kleinere Versorger an das Erdgasnetz anzuschliessen. Die IBC wird nun fast 10´000’000 kWh Erdgas der Catram liefern können. Diese Menge entspricht einem Verbrauch von rund 400 durchschnittlichen Einfamilienhäusern, welche mit Erdgas beheizt werden. Durch diesen Schritt werde der Ausstoss von Kohlenmonoxid und Stickstoffoxid verringert und die CO2-Emmission reduziere sich um rund 2´600 Tonnen pro Jahr, führte Janka weiter aus. Dank des Anschlusses der Catram AG können zudem nun auch weitere Verbraucher im Industriegebiet Untervaz und Trimmis an das Erdgasversorgungsnetz angeschlossen werden. Quelle: IBC Chur
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Seit Mai 2010 wird im Churer Rheintal eine Million Liter Öl pro Jahr weniger verbrannt. Die Catram AG versorgt ihre beiden Werke in Reichenau und Untervaz zukünftig mit Erdgas statt mit Erdöl. Durch diese Umstellung wird der CO2-Ausstoss der beiden Werke um rund 30 Prozent reduziert. Im Churer Rheintal werden so pro Jahr rund eine Million Liter Öl weniger verbraucht. Die Catram AG leiste damit einen wirksamen Beitrag an die Menschen und die Umwelt, erklärte Hans Geisseler, Verwaltungsratspräsident der Catram AG, an einer Medienorientierung in Untervaz. Alfred Janka, Direktor IBC Chur, wiederum wies darauf hin, dass der Anschluss der Catram AG an das Erdgasversorgungsnetz der IBC Chur ein wichtiger Schritt für die ganze Erdgasversorgung in der Region darstelle.
Hans Geisseler und Alfred Janka (rechts) beim Anschliessen der Catram AG an das Erdgasversorgungsnetz
vta-aktuell
Als Produzent von Strassenbaustoffen mit einem sehr grossen Bedarf an Energie habe sich die Catram vor Jahren auf die Suche nach Alternativen zum Erdöl gemacht, sagte Geisseler. Aufgrund des hohen Energiebedarfes der Werke während der sommerlichen Bauperiode sei allerdings die Energiegewinnung durch Sonnenkollektoren oder mittels der Erd- und Fernwärme nicht realisierbar gewesen. «Also galt es, das kleinste aller Übel umzusetzen; weg vom Öl und hin zum Erdgas, dem umweltschonendsten fossilen Energieträger mit einer bedeutend geringeren CO2-Emission als das Erdöl». Da-
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Das Erdgas – der umweltschonendste fossile Energieträger
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HUNDEKOT BELEUCHTET EINEN PARK
US-Projekt nutzt Methan im Verwesungsprozess Behältern müsste sichergestellt sein, was viel Überzeugungsarbeit bei den Hundebesitzern erfordert. Zudem kommt die Hürde der Logistik. «Ein Problem ist auch die Reinheit. Entsorgte Säckchen enthalten nicht nur Hundekot, sondern oft auch Verunreinigungen wie Sand oder Laub. Durch StaubsaugGeräte entfernte Häufchen werden mit einer Löseflüssigkeit behandelt, welche den Methanertrag vermindert kann.»
Laterne im Hundepark Das «Park Spark Project» (parksparkproject.com) tauscht den Abfalleimer durch eine Anlage, in die Hundebesitzer den Mist ihres Vierbeiners werfen. Anaerobe Bakterien machen sich an die Arbeit und zerlegen das Material sowie dessen zersetzbare Tüte. Dabei kommt das Treibhausgas Methan frei. Um dessen Produktion zu erhöhen, drehen die Benutzer der Anlage an einer Kurbel und rühren
Die Verwendung der Gülle von Schweinen, Rindern sowie von Hühnermist zur Energieerzeugung ist in Europa schon lange Stand der Dinge. «Diese Abfälle gehören zu den Kosubstraten im Biogasprozess», berichtet Ulrike Schimpf, Wissenschaftlerin am Institut für Agrarund Stadtökologische Projekte der Humboldt-Universität Berlin (IASP) (www.iasp.asp-berlin.de), im Interview. Das IASP hat 2006 im Auftrag der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) (www.bsr.de) das diesbezügliche Potenzial von Hundekot untersucht. Ob Hunde Energielieferanten der Zukunft sind, konnte noch nicht abschliessend geklärt werden. Hürden der Umsetzung 20´000 Tonnen Hundekot fallen jährlich allein in Berlin an. Deren Weiterverarbeitung könnte laut der Expertin zwar funktionieren, doch vorerst nur in der Theorie. Die Entsorgung der Säckchen in speziellen
Lebensmittel mit Kot kühlen Mit einer Umsetzung der US-Idee in grösserem Massstab ist somit zumindest in naher Zukunft nicht zu rechnen. Das ist auch nicht beabsichtigt. «Ich möchte kein neues Geschäftsmodell etablieren, sondern die Menschen zum Nachdenken bewegen und die Diskussion über Technologie in neue Richtungen lenken», so der Erfinder Matthew Mazzotta. Dennoch will er einen Schritt weiter gehen. Künftig sollen auch Wagen mit Hundekot betrieben werden, mit denen Strassenhändler in den Parks Nahrungsmittel verkaufen.
Quelle: Pressetext (pte)
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das Gemisch damit um. Das Biogas wird zu einer Strassenlaterne weitergeleitet und verbrennt dort.
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ambridge, Berlin, oder irgendwo auf dieser Welt. Jede Stadt hat ihr Hundekot-Problem. Derzeit landen die Säckchen, in denen Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Tiere entsorgen, meist beim Strassenkehricht und setzen bei der Verwesung das Treibhausgas Methan frei. Dieses könnte jedoch genutzt werden, zeigt ein vom Massachusetts Institute of Technology (http://mit.edu) gefördertes Projekt des Künstlers Matthew Mazzotta in einem Hundepark in den USA. Hundekot liefert in seiner Installation das Licht einer Strassenlaterne.
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Und so soll es gemacht werden (Foto: The Park Spark Project)
Schliesslich gilt es auch die rechtlichen Erfordernisse der Hygiene zu berücksichtigen. «Hunde sind Allesfresser, im Gegensatz zu den Tieren, deren Abfälle man bereits verarbeitet. Infolge dessen kann eine höhere potenzielle Belastung mit Krankheitserregern vorhanden sein. Für die Hundekotverwertung ist demnach eine Hygienisierungsstufe erforderlich, welche einen zusätzlichen Energieaufwand erfordert», so Schimpf.
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MOTORENTUNING
– einmal anders
Cleantech umfasst unter anderem die Verbesserung etablierter, weit verbreiteter Technologien, sofern diese die Umweltbelastung und den Verbrauch natürlicher Ressourcen signifikant senken. So sind sauberere Verbrennungsmotoren durchaus möglich, wie verschiedene Empa-Projekte zeigen.
Erdgastankstelle in Wallisellen: Das Fahren mit Erdgas wie auch das Beimischen von Biogas, hergestellt aus organischen Abfällen, sind zwei von mehreren möglichen «20-Prozent-Massnahmen», um die CO2-Emissionen zu reduzieren. (Bild: die werke versorgung wallisellen ag)
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ie heutige Mobilität basiert nach wie vor auf «uralten» Erfindungen. Der Ottomotor wurde 1876 patentiert, der Dieselmotor stammt aus dem Jahr 1892. Elektromotoren sind sogar noch älter. Seit damals haben diese Motoren viele Verbesserungen erfahren, an ihre Entwicklungsgrenzen sind sie allerdings noch lange nicht gestossen.
«20-Prozent-Massnahmen» zur CO2 -Reduktion Das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) steht im Kampf gegen den
Klimawandel im Zentrum. So dürfen in der EU ab 2015 neu in Verkehr gesetzte Autos im Normzyklus im Schnitt nur noch 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen (in der Schweiz wird ein Grenzwert von 150 Gramm pro Kilometer diskutiert), auf 2020 soll der Wert auf 95 Gramm sinken. 2009 lag der Wert in der Schweiz bei 167 Gramm. «Mit den heute diskutierten neuen Antriebskonzepten lassen sich die CO2-Emissionen um jeweils rund 20 Prozent senken», sagt Christian Bach, Leiter der Empa-Abteilung «Verbrennungsmotoren». «Erdgas- oder Wasserstoffantriebe, erneuerbare Energie, Hybrid oder Elektroantriebe oder auch die Entwicklungspotenziale beim Verbrennungsmotor – diese Massnahmen führen einzeln zu dieser Reduktion. Um die CO2-Emissionen wesentlich zu senken, beispielsweise zu halbieren, reicht das Herauspicken einer dieser Massnahmen nicht. Dazu ist die Kombination mehrerer solcher Einzelmassnahmen nötig.» Genau das ist der Grund, weshalb die Empa zusammen mit der ETH Zürich an neuen Brennverfahren für Erdgas-/Biogasantriebe und an der elektrischen Hybridisierung solcher Motoren arbeitet. Industriepartner sind die Volkswagen-Forschung und Bosch. Erdgas beziehungsweise Biogas besteht hauptsächlich aus Methan. Aufgrund seiner chemischen Struktur (vier Wasserstoffatome um ein Kohlenstoffatom) entsteht bei der Verbrennung von Methan – im Vergleich zu Benzin und Diesel – rund 25 Prozent weniger CO2 pro Energieeinheit. Methan hat jedoch
auch eine dunkle Seite: Es ist ein starkes Treibhausgas, mehr als 20-mal klimaschädlicher als CO2. Wenn organische Abfälle, vor allem aus der Land-und Forstwirtschaft, ungenutzt verrotten, entsteht viel Methan, das in die Atmosphäre entweicht und dort das Klima «aufheizt». Stattdessen ist es durchaus sinnvoll, diese Abfälle kontrolliert zu Biogas zu verarbeiten und energetisch zu nutzen. Nach der Aufbereitung ist das Biogas dann «tankbereit». Änderungen am Erdgasmotor oder an den Erdgastankstellen sind nicht nötig. Bereits heute enthält das Gas an Schweizer Erdgastankstellen rund 19 Prozent Biogas. Projekt CLEVER Das Projekt CLEVER, an dem Forschende der Empa, der ETH Zürich sowie von Volkswagen und Bosch zusammenarbeiten, will drei «20-Prozent-Massnahmen» kombinieren. Dazu werden die Potenziale neuer Brennverfahren speziell für Gasmotoren untersucht und die thermodynamischen Kreisprozesse für Erdgas optimiert. Die Empa ist für die experimentelle Forschung und den Bau des Prototyps zuständig, die ETH Zürich für die entsprechenden Grundlagen. Im CLEVERPrototyp schlagen zwei Herzen, ein optimierter, eigens hierfür entwickelter Erdgasmotor (25 Prozent weniger CO2 im Vergleich zu einem normalen Benzinantrieb), der mit einer Beimischung von 20 Prozent Biogas betrieben wird (ergibt zusätzliche 16 Prozent weniger CO2) und ein Elektromotor für die Hybridisierung mit einer Verbrauchseinsparung von 20 Prozent im
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MOTORENTUNING
Die Kehrmaschine «Bucher Schörling CityCat H2» auf den Strassen von Basel: Das weltweit erste Kommunalfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb verbrauchte in der ersten Projektphase im Schnitt nur halb so viel Treibstoff wie ein konventionelles Fahrzeug. (Bild: Empa)
In der Schweiz ist rund ein Viertel aller Neuwagen – mehr als 65´000 Fahrzeuge – Teil einer Firmenflotte. Hier besteht ein grosses Potenzial für Erdgas-Hybridfahrzeuge, denn die Flottenmanager müssen beim Kauf nicht den Anschaffungspreis, sondern die Betriebskosten und die Umweltziele der Unternehmung berücksichtigen. Wasserstoff für Spezialanwendungen Erdgas und Biogas als Treibstoff ebnen den Weg für ein anderes Gas, den Wasserstoff. Bei seiner Verbrennung entsteht kein CO2, lediglich Wasser. WasserstoffBrennstoffzellen glänzen zudem mit einem hohen Wirkungsgrad in der im praktischen Betrieb oft vorkom-
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Erdgas-Hybridfahrzeuge ideal für Mittelklassewagen Da die sperrigen Gastanks im Unterboden einigen Platz beanspruchen, bieten sich vor allem Mittelklassewagen für den Erdgasantrieb an. Somit bildet dieser Antrieb eine Ergänzung zu den Elektromotoren, die aufgrund der geringen Reichweite und der relativ langen Batterieladezeiten für Klein- beziehungsweise Stadt- oder Pendlerfahrzeuge geeignet sind. «Erdgas-Hybride ermöglichen in der Mittelklasse die höchste CO2-Reduktion aller verfügbaren Antriebsvarianten – und dies zu niedrigen Kosten», sagt
Bach. Bei der aktuellen Kostenstruktur von Erdgas, Biogas und Benzin lassen sich die Mehrkosten für den Kauf eines Erdgas-Hybrids durch niedrigere Treibstoffkosten über die gesamte Lebenszeit des Fahrzeugs vollständig amortisieren. Oder anders gesagt: Mit einem Erdgas-/Biogas-Hybridantrieb lassen sich 50 Prozent der CO2-Emissionen reduzieren, ohne dass Mehrkosten entstehen. Das ist laut Bach mit keinem anderen Antriebskonzept möglich, auch nicht mit BenzinHybridantrieben. Erdgas wird heute aufgrund der niedrigeren Umweltbelastung gegenüber Benzin steuerlich entlastet. In welchem Masse in Zukunft schadstoffarme Treibstoffe steuerlich bevorzugt werden, ist noch unklar.
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gemischten Betrieb. Damit lassen sich die CO2-Emissionen insgesamt etwa halbieren.
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Quelle: Beatrice Huber Erstveröffentlichung EmpaNews, Nummer 30/August 2010
Empa - eine Forschungsinstitution im ETH-Bereich Wer ist die Empa? Die Empa ist eine interdisziplinäre Forschungs- und Dienstleistungsinstitution für Materialwissenschaften und Technologieentwicklung innerhalb des ETH-Bereichs. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Empa orientieren sich an den Anforderungen der Industrie und den Bedürfnissen der Gesellschaft und verbinden anwendungsorientierte Forschung und praktische Umsetzung, Wissenschaft und Industrie sowie Wissenschaft und Gesellschaft. Massgeschneiderte Lösungen Dadurch ist die Empa in der Lage, ihren Industriepartnern massgeschneiderte Lösungen anzubieten, die sowohl die Innovationskraft der Firmen fördern und gleichzeitig die Lebensqualität für alle verbessern helfen. Sicherheit, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit von Werkstoffen und Systemen sind Querschnittsthemen, die alle Aktivitäten der Empa durchdringen. Insofern nimmt die Empa eine Schlüsselstellung in der Schweizer Bildungs-, Forschungs- und Innovationslandschaft ein.
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Die Kehrmaschine «Bucher Schörling CityCat H2», ein Gemeinschaftsprojekt der Empa und des Paul Scherrer Instituts (PSI) zusammen mit verschiedenen Industriepartnern, soll den Wasserstoffantrieb in die Praxis bringen. Seit Herbst 2009 ist die Kehrmaschine auf den Strassen in Basel im Testeinsatz. Die Auswertung der ersten Projektphase zeigt, dass das Fahrzeug im Schnitt nur noch halb so viel Treibstoff wie ein konventionelles Fahrzeug verbraucht. Allerdings lief noch nicht alles rund: Technische Störungen haben den Testbetrieb etliche Male unterbrochen. Das Brennstoffzellensystem des Fahrzeuges wird momentan grundlegend überarbeitet. Ab Spätsommer dieses Jahres soll die «kernerneuerte» CityCat H2 dann erneut die Strassen in Basel sauber halten.
Vielfältige Kompetenzen Die Empa bringt ihre Kompetenzen in der Wissensverbreitung, auf verschiedenen Ebenen der Lehre und im Technologietransfer zur Geltung und trägt auf diese Weise dazu bei, Innovationen in marktfähige Produkte umzuwandeln.
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menden tiefen Last. Interessant sind Wasserstofffahrzeuge bereits heute vor allem für Stadtbusse oder für Spezialanwendungen wie Kehrmaschinen, die in Fussgängerzonen, aber auch in Hallen zum Einsatz kommen. Da diese Fahrzeuge nur in einem begrenzten Radius unterwegs sind und immer wieder an den Stützpunkt zurückkehren, reicht eine zentrale Wasserstofftankstelle aus. «Um allerdings wirklich als Cleantech zu gelten», so Bach, «muss der Wasserstoff klimaneutral produziert werden, etwa direkt aus Sonnenenergie.» Dies sei heute noch kaum der Fall, ist aber Thema vieler Forschungsund Entwicklungsprojekte.
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HYBRIDAUTOS Erdgasfahrzeuge ALS CITYFLITZER für ausserorts Wer ein umweltfreundliches Auto will, sollte sich Hybrid- und Erdgasautos anschauen; in punkto CO2-Emissionen schneiden sie nämlich deutlich besser ab als Benzin- und Dieselfahrzeuge. Die Empa untersuchte im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) das CO2-Emissionsverhalten von Hybridfahrzeugen. Verglichen mit Erdgasfahrzeugen punkten Hybridautos im innerstädtischen Betrieb, Erdgasfahrzeuge sind dagegen auf der Autobahn sauberer.
H
ybrid- und Erdgasfahrzeuge stossen im Vergleich mit Benzinfahrzeugen deutlich weniger Kohlendioxid (CO2) aus. Im Rahmen einer vor Kurzem veröffentlichten Studie untersuchte die Empa im Auftrag des BAFU das CO2-Emissionsverhalten aktueller Hybridautos. Fazit eines Vergleichs mit Benzin- und Erdgasfahrzeugen: In der Stadt sind Hybridfahrzeuge, auf der Autobahn Erdgasfahrzeuge am saubersten. Im Ausserorts-
betrieb schneiden beide ähnlich gut ab. Im «gemischten Betrieb», also im realen Alltag, lassen sich mit beiden Konzepten die CO2Emissionen um bis zu 25 Prozent gegenüber konventionellen Benzinantrieben senken; sie sind also – neben erneuerbaren Treibstoffen wie Biogas und Ethanol aus Abfallstoffen – eine wichtige und sofort umsetzbare technische Massnahme zur Reduktion der CO2-Belastung.
Energiemonitor eines Hybridfahrzeuges
Praxisnaher Vergleich im Labor Für die Studie verglichen der Empa-Ingenieur Robert Alvarez und seine Kollegen den Verbrauch von drei unterschiedlichen Hybridfahrzeugen. Das Verbrauchsverhalten wurde auf dem Rollenprüfstand einerseits im vorgeschriebenen Normzyklus wie auch in «realen», dem Fahralltag besser entsprechenden Fahrprofilen für Innerorts-, Ausserorts- und Autobahnbetrieb untersucht. Ausserdem
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HYBRIDAUTOS ALS CITYFLITZER Erdgasfahrzeuge für ausserorts
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ermittelten die Forscher kostengünstiger. Sie sind die Stromrückspeisung technisch zwar weitgein die Leistungsbatterie hend mit Benzinfahrzeuwährend des Bremgen identisch, stossen sens (die so genannte jedoch weniger CO2 aus, Rekuperation) und den da Erdgas weniger KohStromverbrauch aus der lenstoff enthält als BenLeistungsbatterie (zur zin. Ihre CO2-Emissionen Drehmomentunterstütliegen im Stadtbetrieb 20 zung des Verbrennungsbis 25 Prozent tiefer als motors). Der Vergleich bei Benzinfahrzeugen, mit konventionellen aber über denjenigen Benzinfahrzeugen zeigt, des Vollhybrids (siehe CO2 -Emissionen von HybridHybrid-, Erdgas- und Benzinfahrzeugen (je 3 Fahrzeuge). Zur besseren Vergleichbarkeit beziehen sich die CO2 dass Hybridfahrzeuge Grafik). Ausserorts sind Emissionen auf die in den Fahrprofilen erbrachte Arbeit (in kWh) im innerstädtischen Erdgasfahrzeuge gleich Fahrbetrieb einen bis zu «sauber» wie Hybride, einem eher kleinen Elektromotor doppelt so hohen Wirkungsgrad im Autobahnbetrieb stossen sie ausgestattet sind). Im Gegensatz erzielen, was sich entsprechend sogar weniger CO2 aus als Hybride. dazu zeigen Hybridautos ausserorts Über alle drei Fahrprofile betrachtet positiv auf den Verbrauch und nur noch geringe und im Autobahnsind die gesamten CO2-Emissionen die CO2-Emissionen auswirkt. Die ausgeprägten Beschleunigungen betrieb keine nennenswerten Vervon Erdgasfahrzeugen daher durchund die zahlreichen Bremsmanöver brauchs- und CO2-Einsparungen im aus vergleichbar mit denjenigen sowie die mässige Geschwindigkeit Vergleich zu Benzinern. Wegen der von Hybriden; für vorwiegenden im innerstädtischen «Stop and Go» hohen Fahrleistung bei ÜberlandgeÜberland- oder Autobahnbetrieb ist kommen den Hybridfahrzeugen schwindigkeiten kann der elektriein Erdgasauto gar die «sauberste» besonders entgegen. Vollhybrische Antrieb den VerbrennungsmoWahl. de, die kurze Strecken auch rein tor kaum noch unterstützen. Kurz elektrisch fahren können, erreichgesagt: Die Hybridfahrzeuge sind Literaturhinweis ten dabei bessere Werte als ein ideal als Cityflitzer. «Effect of hybrid system battery Hybridauto ohne rein elektrischen performance on determining CO2 Betrieb (milder Hybrid) oder der Erdgasfahrzeuge als weitere emissions of hybrid electric vehicles untersuchte Oberklasse-Hybrid (da Alternative in real-world conditions», R. Alvadie Wagen dieser Klasse aufgrund Erdgasfahrzeuge sind bezüglich rez, P. Schlienger, M. Weilenmann, ihres Gewichts meist mit einem CO2-Reduktion eine weitere AlEnergyPolicy (2010), erschiegrösseren Verbrennungsmotor und ternative – und erst noch deutlich nen online am 3. August 2010, DOI:10.1016/j.enpol.2010.07.008
Weitere Informationen: Christian Bach Verbrennungsmotoren Tel. +41 44 823 41 37
Empa - eine Forschungsinstitution im ETH-Bereich
Fiat Panda Natural Power
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Quelle: www.empa.ch
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christian.bach@empa.ch
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)9( 5641/< *.'4 70& /7% (¸4 5/#46 /'6'4+0) migrationsfähig. skalierfähig. interoperabel. Als fßhrendes Unternehmen fßr die Messung und Verbrauchsdatenerfassung von Strom, Gas, Wasser und Wärme, fßhlen wir uns verantwortlich den Smart Metering Markt in der Schweiz aktiv mit innovativen SystemlÜsungen zu bereichern. Dank unserer langjährigen Erfahrung in der Zähler-Datenkommunikation und der hohen Fachkompetenz, bieten wir zukunftsweisende Smart Metering-SystemlÜsungen, die zur nachhaltigen Energienutzung beitragen.
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PUBLIREPORTAGE
Markteintritt - GWF erweitert Smart Metering Lösung mit Stromzähler und MUC
GWF ermöglicht den Versorgern bereits heute, ihre Infrastruktur mit durchgängigen Lösungen für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme aufzurüsten, um den komplexen Anforderungen eines Smart Grids von morgen und übermorgen gerecht zu werden.
GWF VarioMUC
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Mit dieser Sortimentserweiterung haben die Versorger heute schon die Möglichkeit in verschiedenen Migrationsschritten ihre Messstellen-Infrastruktur für zukünftige Smart Grids auszubauen. In einem ersten Schritt können die Messstellen mit Funk ausgerüstet und automatisiert ausgelesen werden. Heute setzen bereits über 80 Versorger mit rund 20‘000 Messstellen auf diese kostengünstige Lösung. Im zweiten Schritt können die gleichen Messgeräte in ein Smart Metering Konzept integriert werden. Der GWF VarioMUC ermöglicht spartenübergreifend die Verbrauchsdaten von Strom, Gas, Wasser und Fernwärme auszulesen. Die Daten werden von dem GWF VarioMUC gesammelt und automatisiert über eine definierte Kommunikationsschnittstelle an eine oder mehre Zentralen übermittelt. Die
Die Smart Metering Lösungen von GWF sind interoperabel und standardisiert. So können die GWF Haushaltstromzähler drahtgebunden (RS485) oder auch über Funk mit Wireless M-Bus 868 MHz in den GWF VarioMUC eingebunden werden. Die übrigen Zähler für Gas, Wasser und Fernwärme senden ihre Daten über Wireless M-Bus 868 MHz an den GWF VarioMUC.
Stromzähler GWF ED300L
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EMH vertreibt weltweit vollelektronische Stromzähler unter Einsatz neuster Technologien sowie umfangreiche Softwaresysteme für den Datenaustausch und die Weiterverarbeitung von Messdaten. GWF hatte das neue Lieferprogramm an der Fachmesse Powertage, welche vom 1. bis 3. Juni 2010 in der Messe Zürich stattfand, erstmals dem Fachpublikum vorgestellt.
Übertragung von der GWF VarioMUC an die Zentrale erfolgt entweder über das Breitbandnetz per Ethernet, über GPRS oder via PLC. Im dritten Schritt können die Messdaten mit einer Anbindung über das lokale Netzwerk den marktüblichen Applikationen für Home-Automation zur Verfügung gestellt werden. Mit Echtzeit-Kundenfeedback ist der Weg frei für das Smart Home.
Stromzähler GWF ED300L mit integriertem GWF VarioMUC
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ie GWF MessSysteme AG, das Schweizer Traditionsunternehmen für Verbrauchsdatenerfassung von Gas, Wasser und Wärme, hat ihr Lieferprogramm um Stromzähler und MultiUtility-Controller (MUC) erweitert. GWF komplettiert damit ihre Smart Metering Systemlösungen für die Auslesung, die Kommunikation und das Management von Messdaten. GWF hat für dieses Sortiment die Schweizer Vertretung von EMH Metering GmbH & Co KG aus Deutschland übernommen.
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In der Märzsession 2009 stimmte das Parlament dem vom Bundesrat vorgeschlagenen zweiten Stabilisierungsprogramm zur Stützung der schweizerischen Wirtschaft zu und bewilligte dafür einen Nachtragskredit von 710 Millionen Franken für das Jahr 2009. Davon flossen 30 Millionen Franken in ein Förderprogramm für Fernwärmenetze mit erneuerbaren Energien oder Abwärme. Gefördert werden sollten damit in der Planung weit fortgeschrittene Projekte, die jedoch aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit noch nicht realisiert werden konnten. Die Fördersumme wurde dabei auf maximal 30% der Investitionskosten oder maximal 5 Millionen Franken pro Projekt festgelegt.
der Reihenfolge ihrer Eingabe geprüft. Mit den zur Verfügung stehenden 30 Millionen Franken konnten 2009 schliesslich 22 Projekte unterstützt werden. Diese neuen Fernwärmenetze werden nach ihrer Fertigstellung pro Jahr insgesamt rund 174 Millionen Kilo(Foto: Roger Püntener) wattstunden Wärme liefern. Das entspricht dem Energieinhalt von 14´000 TonDoch das Förderprogramm ist nicht nen Heizöl oder dem Heizölbedarf nur energetisch ein Erfolg: Mit den von 8´200 Einfamilienhäusern. 55 Millionen Franken an Förder18 dieser Fernwärmenetze werden geldern wurden Investitionen von mit Holzschnitzeln, 3 mit Abwärgesamthaft 323 Millionen Franken me und eines mit Wärmepumpen ausgelöst. Davon wurden und werbetrieben. den rund 80% im Inland wirksam. Ausserdem werden die Lieferungen Um zumindest einen Teil der 2009 der einheimischen Energie eine nicht berücksichtigten Projekte zu langfristige inländische Beschäftifördern, beschloss das eidgenössigungswirkung haben. sche Parlament in der Dezembersession 2009 einen Zusatzkredit Fernwärme als Erfolgsmodell von 25 Millionen Franken für das für die Schweiz Jahr 2010. Damit konnten in diesem Jahr weitere 24 Projekte doch noch Die grosse Zahl der angemeldeten von einem finanziellen FörderbeiFernwärmeprojekte beweist das trag profitieren. 15 dieser Anlagen enorme Potenzial dieser Art von werden mit Holzschnitzeln, 5 mit Wärmeversorgung: Jahr für Jahr Abwärme und 4 mit Wärmepumpen müssen in der Schweiz aus Altersbetrieben. In diesen Netzen werden gründen rund 500 fossile Heizkesnach Fertigstellung pro Jahr insgesel (Öl oder Gas) mit mehr als samt 150 Millionen Kilowattstunden 750 kW Heizleistung ersetzt werWärme aus erneuerbaren Enerden. Ein grosser Teil davon würde gien oder Abwärme verteilt. Das sich ausgezeichnet für ein kleineres entspricht dem Energieinhalt von oder grösseres Fernwärmesys12´000 Tonnen Heizöl oder dem tem mit erneuerbaren Energien Heizölbedarf von 7´000 Einfamilienoder Abwärmenutzung eignen. Ab häusern. diesem Jahr verfügen die Kantone über finanzielle Mittel aus der TeilDank der Nutzung von erneuzweckbindung der CO2-Abgabe, um erbaren Energien und Abwärme solche Projekte zu unterstützen. werden die 2009 und 2010 geförderten Fernwärmenetze zusammen Quelle: BFE - Bundesamt für Energie jährlich insgesamt 26´000 Tonnen Heizöl oder rund 86´000 Tonnen CO2 einsparen.
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nsgesamt 55 Millionen Franken stellte das eidgenössische Parlament im Rahmen des Konjunktur-Stabilisierungsprogramms 2 und eines im Dezember 2009 beschlossenen Nachkredits für die Förderung von Fernwärmenetzen mit erneuerbaren Energien oder Abwärme zur Verfügung. Jetzt liegt die äusserst positive wirtschaftliche und energetische Erfolgsbilanz vor: Dank des Förderprogramms konnten 2009 und 2010 gesamthaft 323 Millionen Franken an Investitionen ausgelöst werden. Sie flossen in 46 mit Holzschnitzeln, Abwärme oder Wärmepumpen betriebene Fernwärmenetze in der ganzen Schweiz, die künftig pro Jahr rund 26'000 Tonnen Heizöl oder 86'000 Tonnen CO2 einsparen werden.
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für Stabilisierungsprogramm: 46 Fernwärmenetze mit erneuerbarer Energie gehen in Betrieb
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HOLZDRUCKLEITUNG
Kraftwerk Taschinas 2
Grüsch/Klosters – Holz im Druckleitungsbau ist bei Schweizer Kraftwerken einzigartig. Beim Kraftwerk Taschinas 2, welches das Unterwasser des Wasserkraftwerkes Taschinas 1 nutzt, wird zurzeit jedoch gerade eine Holzdruckleitung mit einer Länge von 1550 Metern verlegt. Innendurchmessser von 18 cm vom Jahr 1840 bis in die 1960er Jahre in Betrieb. Also eine erstaunliche hohe Lebensdauer mit praktisch keinen Unterhaltskosten. Bei der Druckleitung des Wasserkraftwerkes Taschinas 2 bei Grüsch/Seewis setzt man dank geringem Innendruck aber auf dieses natürliche Material. Projektleiter Marcus Alig: «In der Druckleitung Taschinas 2 herrscht rund 50 Meter Druck, was in etwa dem Druck einer Trinkwasserleitung entspricht. Dies erlaubt, anders als bei Hochdruckanlagen von über 100 Metern, den Einsatz von Holz als Werkstoff auch zu berücksichtigen.»
Die Holzdruckleitung für das Kraftwerk Taschinas 2 wird gebaut.
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olzdruckleitungen sind heute äusserst selten. Repower hat aber bereits im Jahr 2003 in Campogologno eine neue Holzdruckleitung erstellt und eine über 80 Jahre alte Holzleitung gibt es auch in Davos. Der Bau von Holzleitungen ist eigentlich ein altes, bewährtes Handwerk so war z.B. auch die Leitung des Thermalwassers von der Quelle von Bad Pfäfers bis nach Bad Ragaz mit einer Länge von 4.5 km und einem
Wirtschaftlichstes Angebot Nicht nur der Einsatz von Holz generell ist einzigartig, sondern auch der Preis. «In unserem Fall war das Angebot mit der Holzdruckleitung klar das wirtschaftlichste», so Marcus Alig. Der Einsatz von Holz im Leitungsbau dürfte also künftig auch zu einer Marktaufmischung bei Preisen von Alternativ-Werkstoffen wie Glasfaser, Guss oder Stahl führen. Klar ist, Holz ist ein ökologisches Produkt und bezüglich CO2-Abstoss den anderen üblichen Werkstoffen weit voraus. Auch die hydraulischen Eigenschaften der Holzleitung sind sehr gut. Dank des Bio-Films, welcher in der Holzleitung entsteht, sind die Reibungsbeiwerte ideal. Wichtig ist, dass die Leitung immer gefüllt, resp. benetzt bleibt. Auch Reparaturen an der Holzleitung sind relativ einfach möglich indem man durchaus einzelne Bretter auswechseln kann. Die Wertschöpfung für die Herstellung einer Holzdruckleitung ist auch viel grösser, so wird vom Unter-
nehmer lediglich das Baumaterial eingekauft. Der Zusammenbau erfolgt dann aber unter der Leitung eines Spezialisten ausschliesslich mit Personal der schweizerischen Bauunternehmung. «Ikea-mässig» Die Holzdruckleitung Taschinas hat eine Länge von 1´550 Metern und einmen Innendurchmesser von 1,60 Meter. Anders als bei Druckleitungen aus anderen Technologien wird das Holzrohr nicht als Rohr geliefert, sondern gelangt «Ikeamässig» auf die Baustelle. Konkret werden gehobelte Holzbretter aus feinfasrigem Kiefernholz mit einer Länge von ca. 4,30 Metern, einer Breite von 150 mm und einer Stärke von 64 mm zusammen mit den Stahlringen einzeln auf die Baustelle geliefert. Diese werden dann vor Ort direkt im Graben von den Mitarbeitern zusammengebaut. Es bedingt eine sehr sorgfältige und exakte Arbeitsweise. Auch das Spannen der Stahlringe braucht Erfahrung. Die Holzbretter werden mit einer Lehre versetzt. Die Stahlringe nehmen den Innendruck und die Stärke der Holzbretter nimmt den Erddruck auf. Ende August wurde mit dem Leitungsbau begonnen. Momentan arbeitet eine Leitungsbaugruppe bestehend aus 6 Personen am Projekt und erreicht eine Tagesleistung von rund 15 Metern. Mit der Holzleitung werden Kurven ohne Formstücke mit Radien bis zu 40 m gebaut. Ab Ende September wird eine zweite Leitungsbaugruppe zum Einsatz gelangen, damit pro Tag bis zu 35 m Leitung gebaut werden kann. Die Aushubarbeiten für den Graben, der Leitungsbau sowie das Verfüllen des Grabens laufen Hand in Hand. Voraussichtlich wird demnach die Holzdruckleitung Ende Jahr fertig gestellt sein. Quelle: REPOWER
URIN ALS STROMLIEFERANT
Bakterien verwandeln Abfallprodukt in Energie trone werden an die Anode der Brennstoffzelle gezogen, wo elektrischer Strom generiert wird. Inzwischen wandern die Wasserstoffionen durch eine KathodenAustauschmembran in die Kathodenkammer, verbinden sich mit Sauerstoff im Wasser, das sich dadurch vermehrt. Dieses Wasser trinkt der Roboter und gleicht somit Verdunstungsverluste aus.
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Roboterantrieb als erstes Ziel Ieropoulos arbeitet am Bristol Robotics Lab (www.brl.ac.uk) schon länger an Abfallfressenden Robotern. Die aktuelle Version, Ecobot III genannt, bezieht seine Energie aus den Nährstoffen von Klärwasser. Sobald er Nachschub braucht, bewegt er sich selbst auf eine Abwasser-Spendebox zu, bedient sich und verarbeitet das Rohmaterial mit Hilfe von Bakterien, die sich in 24 übereinander gestapelten mikrobiellen Brennstoffzellen befinden. Die Bakterien zersetzen die Flüssigkeit und erzeugen dabei Wasserstoffatome. Deren Elek-
Quelle: pte / Pressetext Austria
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Speicherkraftwerk im Wolkenkratzer Einen ganz anderen Zugang, um aus dem Abfluss von Toiletten Strom zu erzeugen, hat Tom Broad-
bent von der de Montford University in Leicester (www.dmu.ac.uk) gefunden. Sein Prototyp «HighDro Power» baut auf der Fallgeschwindigkeit des Abwassers in der Kanalleitung. Die kinetische Energie wird durch einen Generator, der eine Turbine mit vier Schaufeln enthält, in Strom umgewandelt. Besonders in Hochhäusern kann dieses Konzept Energiekosten senken, behauptet der Erfinder.
Foto: pixelio.de /Jens Bredehorn
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enschliches Urin ist ein wertvoller Rohstoff für die Stromerzeugung. Das berichten Forscher der University of the West of England (www.uwe.ac.uk). Sie haben mikrobielle Brennstoffzellen entwickelt, die Urin mit Hilfe von Bakterienkulturen zu Strom verwandeln. «Wir arbeiten derzeit an einem Prototyp für ein tragbares Urinal zur Energieerzeugung. Das könnte etwa bei Musikfestivals oder anderen Freiluftveranstaltungen vorteilhaft sein», berichtet Forschungsleiter Ioannis Ieropoulos. Schon seit Jahren erforschen die Wissenschaftler, wie Abfallmaterial zu Strom umgewandelt werden kann. «Wir haben lange mit verfaulten Früchten, Grasschnitt, Muscheln und toten Fliegen experimentiert, um verschiedene organische Abfälle nach ihrem Ertrag zu testen und die beste Quelle herauszufinden», so der Forscher. Urin schnitt hervorragend ab. «Der natürliche Stoff ist chemisch sehr aktiv. Urin ist reich an Stickstoff und enthält Harnstoff, Chloride, Kalium und Bilirubin. Deshalb eignet es sich besonders für mikrobielle Brennstoffzellen.»
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WASSERSTOFF-FAHRZEUGE sind Selbstzerstörer - Leichtestes chemisches Element macht Metalle spröde
Wasserstoff gilt als Treibstoff der Zukunft. Doch das leichteste der chemischen Elemente kann Metalle, die in der Fahrzeugtechnik verwendet werden, spröde machen. In Folge können Bauteile plötzlich versagen und brechen. Nun untersuchen Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik IWM (www.iwm.fraunhofer.de) in Freiburg diese Wasserstoffversprödung genauer. Profitieren soll davon die Wirtschaft.
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Eine Lösung dieses Problems gibt es wahrscheinlich nicht. Möglich ist jedoch eine genaue Kontrolle der Versprödung», meint IWM-Forscher Nicholas Winzer. Das Problem ist allgegenwärtig und betrifft alle Industriesparten. Nicht nur beim Beladen von Tanks kommt der Wasserstoff mit Metallen wie Stahl, Aluminium oder Magnesium in Berührung. Auch durch Korrosion oder beim Verchromen von Autoteilen kann sich
Wasserstoff im Metallgitter einlagern. Beim Schweissen, Walzen oder Pressen ist ein Eindringen von Wasserstoff ebenso möglich. Speziallabor ermöglicht Vorhersage Um Risse und Brüche künftig auszuschliessen, nehmen wir die Materialien genauer unter die Lupe. «Mit unserem neuen Speziallabor untersuchen wir, wie und mit
welcher Geschwindigkeit Wasserstoff durch ein Metall wandert. Wir können erkennen, an welchen Stellen im Material sich das Element ansammelt und wo nicht», erklärt Winzer. «Da das Risikopotenzial zumeist vom beweglichen Anteil des Wasserstoffs ausgeht, ist es erforderlich, diesen am gesamten Wasserstoffgehalt zu bestimmen.» Durch eine Wärmebehandlung, bei der Proben kontinuierlich aufgeheizt werden, setzen die Forscher den beweglichen Anteil frei und messen ihn gleichzeitig. Darüber hinaus belasten sie die Materialproben mechanisch und können so feststellen, wie sich der Wasserstoff im Metall bei zusätzlicher Spannung verhält. «In der Industrie müssen Bauteile der kombinierten Belastung durch Temperatur, Zug, Druck und Wasserstoff standhalten. Mit dem neuen Speziallabor können wir die erforderlichen Analyseverfahren zur Verfügung stellen», erklärt Winzer. Berechnung der Versprödung Die Labor-Ergebnisse nutzen die Forscher für die Computersimulation, mit der sie die Wasserstoffversprödung in Metallen berechnen lassen. «Durch die Kombination von Speziallabor und Simulationswerkzeugen haben wir herausgefunden, welche Werkstoffe Wasserstoff geeignet sind und wie sich Fertigungsverfahren verbessern lassen. Mit diesem Wissen können wir Unternehmen aus der Industrie unterstützen», meint Wulf Pfeiffer, Leiter des Geschäftsfeldes Prozessund Werkstoffbewertung am IWM. Quelle: www.iwm.fraunhofer.de Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM
Ein Forscher baut im Speziallabor eine Messkammer ein, in der die Anfälligkeit für Spannungsrisskorrosion von Metallen getestet werden kann. (Foto: Felizitas Gemetz, © Fraunhofer IWM)
Kompetenz und Zuverl채ssigkeit aus einer Hand
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Wir bewegen Wasse Wasser