Inhalt / Content Editorial
4. Februar 2018 Valentin Silvestrov Seite 42
Justin Doyle, Chefdirigent / Chief Conductor Seite 14
2. März 2018 Tenebrae Seite 44
Bernhard Heß, Chordirektor / Choir Director Seite 18
21. April 2018 3. Deutscher Chordirigentenpreis Seite 48
Berlin Konzerte Berlin Concerts
26. April 2018 Richard Dehmel Seite 50
15. & 16. September 2017 Oracolo della Musica Seite 22 20. Oktober 2017 La Passion de Jeanne d’Arc Seite 26
18. Mai 2018 Geniale Meister – Der Heimat so fern Seite 52
26. — 28. Oktober 2017 Johann Sebastian Bach Seite 28
8. Juni 2018 Thomás Luis de Victoria Seite 56
24. November 2017 Brüder im Geiste Seite 30
11. Juni 2018 Ludwig van Beethoven Seite 58
17. Dezember 2017 Hector Berlioz Seite 34
26. Juni 2018 Joseph Haydn Seite 60
31. Dezember 2017 & 1. Januar 2018 Joseph Haydn Seite 36
Education
26. Januar 2018 Tragicomedia Seite 40
Momente
Seite 64
Seite 74
2 Inhalt
Tournee Konzerte Tour Concerts
Forum Freunde und Förderer/ Friends and Sponsors Seite 112
3. September 2017 Bissendorf Seite 90 9. September — 15. Oktober 2017 Eisenach, Freiberg, Rotterdam, Amsterdam, Essen Seite 92
ForumKonzerte Seite 115
Service
18. & 19. Januar 2018 Hamburg Seite 94
Abonnement / Subscription Seite 120
25. Februar 2018 Hamburg Seite 97
Karten / Tickets Seite 122 Saalpläne / Seating plans Seite 124
11. März 2018 Magdeburg Seite 98
Veranstaltungsorte / Venues Seite 128
26. März — 8. April 2018 Ferrara, Bologna, Freiburg, Amiens, Paris, Madrid Seite 100
Tournee-Karten / Tour-Tickets Seite 130
26. Mai & 1. Juni 2018 Schwetzingen, Brüssel Seite 102
Ensemble & Team Seite 132
12.—14. Juni 2018 Stuttgart, Freiburg Seite 104
Geschichte / History Seite 136
29. Juni 2018 Kloster Eberbach Seite 105
CD Tipps / Recommendations Seite 138
8.—14. Juli 2018 Baden-Baden Seite 106
Impressum Seite 142 Konzertkalender / Calendar Seite 144
21. —25. Juli 2018 Verbier Seite 108 3 Content
Editorial Justin Doyle, Chefdirigent / Chief Conductor
DE Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist mir eine große Ehre und Freude, eine Zusammenarbeit mit diesem inspirierenden Ensemble beginnen zu können und Sie an dieser Stelle begrüßen zu dürfen! Wir beginnen unsere Konzertsaison 2017–18 an einem neuen, aufregenden Veranstaltungsort. Wie würde Claudio Monteverdi wohl reagieren, wenn er den herrlichen Pierre Boulez Saal sehen könnte? In der direkten Nachbarschaft befindet sich der kreisförmige Sakralbau der St. Hedwigs-Kathedrale. Monteverdi war Musikdramatiker mit Leib und Seele, der auch für die Bühne der christlichen Liturgie schrieb. Die Titelseite seiner 1610 veröffentlichten Marienvesper kündigt an, dass seine bahnbrechende Musik gleichermaßen für die Kapellen wie für die höfischen Gemächer geeignet sei. Beide Häuser – das säkulare wie das kirchliche – werden Spielstätten unserer Berliner Saisoneröffnung sein. Lassen Sie uns also Monteverdis 450. Geburtstag in dramatischer Lesart feiern! Meine erste Zusammenarbeit mit der Akademie für Alte Musik Berlin fühlte sich an, als würde ich heimkehren und gleichzeitig eine neue Familie kennenlernen. Es war eine große Freude, Händels Theodora in der letzten Spielzeit einzustudieren, und ich bin begeistert, dass wir im Juni 2018 eine Konzertreihe mit Musik von Haydn beginnen werden –
dem Meister, mit dem ich am liebsten Kaffee trinken, zu Abend essen oder Spaziergänge unternehmen würde. Denn ich habe das Gefühl, wir hätten uns viel zu sagen. Ein anderes herausragendes Ensemble, mit dem wir seit vielen Jahrzehnten zusammen musizieren, hat vor dreißig Jahren sein erstes Konzert gegeben: Das Freiburger Barockorchester. Wir freuen uns sehr, dieses bedeutsame Jubiläum im Neujahrskonzert 2018 gemeinsam mit unserem brillanten Wegbegleiter René Jacobs zu feiern. Die chamäleonhafte Flexibilität des RIAS Kammerchors erlaubt uns, Vokalpolyphonie der Renaissance und zeitgenössisches Repertoire miteinander zu verbinden. Dafür benötigen wir Instrumentalpartner mit demselben grenzüberschreitenden Denk- und Spielvermögen. Für ein besonderes Konzertprogramm werden wir deshalb mit dem Ensemble Resonanz Werke von Bach, Victoria, Henze sowie ein zutiefst bewegendes Meisterwerk des schottischen Komponisten James MacMillan kombinieren. Darüber hinaus widmen wir uns im November 2017 der A-cappella Musik von Britten und Poulenc. Sie waren Freunde, Klavierduo-Partner, leidenschaftliche Verfechter des Friedens und Meister auf dem Gebiet der Vokalmusik. Im Mai 2018 legen wir einen besonderen Fokus auf Kompositi-
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onen zweier Barock-Komponisten, die, obwohl in England geboren, den größten Teil ihres schöpferischen Lebens auf dem Kontinent zubrachten: in Venedig, Rom, Brüssel oder Antwerpen. Peter Philips und Richard Dering schrieben einige der handwerklich vollkommensten und mitreißendsten Werke ihrer Zeit. Und sind doch, da womöglich schwer einzuordnen, nur wenig bekannt. Ich würde sie als die englischen Gabrielis bezeichnen: zwei Auswanderer, deren Musik unbedingt Gehör verdient. Zweifellos einer der Höhepunkte unserer Saison. Weitere Berlin- und Tournee-Konzerte bringen Auftritte mit unseren Partner-Ensembles, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Bach mit den Berliner Philharmonikern und Ton Koopman, Schubert und Hindemith mit dem NDR Chor und dem NDR Elbphilharmonie Orchester in ihrer wunderschönen neuen Konzerthalle in der Hamburger Hafen-City, Mozart mit Yannick Nézet-Séguin und dem Chamber Orchestra of Europe sowie Konzerte mit Dirigent Florian Helgath und der Capella de la Torre. Ihren krönenden Abschluss findet unsere Tournee-Saison mit drei Konzerten beim Verbier Festival, das in diesem Jahr sein 25. Jubiläum feiert. Nicht alles, was wir machen, ist für die großen Podien gedacht: Seit dreizehn Jahren veranstaltet der RIAS Kammerchor die beim Publikum äußerst beliebte Reihe der ForumKonzerte. Ein Format, das Architektur und Musik zusammenführt, um hierbei neue Aufführungsorte für das Konzertpublikum in Berlin zu erschließen. In dieser Saison werden zwei der erfolgreichsten Produktionen wieder aufgelegt, sodass auch diejenigen, die sie beim letzten Mal versäumt haben, eine neue Gelegenheit erhalten. Was die vier ForumKonzerte in dieser Saison verbindet, ist der Verweis auf andere Kunstformen: Film, Komödie, Poesie, Tanz und Visual Arts werden mit Musik verwoben. Abschließend möchte ich unseren Gesellschaftern und Unterstützern von Herzen meinen Dank aussprechen. Ich bin allen Organisationen und Personen, die die Be-
deutung der Musik und der Kultur im Allgemeinen anerkennen und fördern, zutiefst dankbar. Musik, besonders aber das Singen, bilden in der Menschheitsgeschichte seit jeher einen wichtigen Mittelpunkt: Es ist die natürlichste Art und Weise, miteinander zu kommunizieren und tiefste Gefühle hervorzurufen. Je häufiger wir diese erstaunliche Gabe miteinander teilen, desto besser.
EN My dear Ladies and Gentlemen, it is a great privilege to have the opportunity to begin a relationship with this inspirational group of musicians, the RIAS Kammerchor, and to get to know you, our listeners! Our season 2017–18 begins in an exciting new venue. What would Claudio Monteverdi do if presented with the glorious new Pierre Boulez Saal? Next door is St. Hedwigs-Kathedrale; one building secular, one sacred. Monteverdi was an ambitious dramatic composer, writing for the theatre of the Christian liturgy; and the title page of his 1610 publication states that his groundbreaking music is ‘suitable for chapels or or princely chambers’. Let’s celebrate Monteverdi’s 450th birthday in dramatic style. My first experience of working with Akamus on Handel’s Theodora last season felt like a homecoming, discovering another new family. This was such a joy. I am delighted that we will begin in June a series of Haydn, the master composer with whom I would most like to have coffee, dinner, or even a walking holiday, as I feel we would have so much to discuss. Another of our outstanding regular partners, the Freiburg Baroque Orchestra, gave its first concert 30 years ago, and to celebrate this milestone we are delighted to invite the orchestra, with our brilliant mutual friend René Jacobs, to give the 2018 Neujahrskonzert. The chameleon-like flexibility of RIAS enables us to sing renaissance polyphony and contemporary repertoire in the same programme. But for that, we also need instrumental partners with the same borderless thinking and technique … so for one very
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special project we will combine with the Ensemble Resonanz, bringing together Bach, Victoria, Henze and an incredibly moving masterpiece by the Scottish composer James MacMillan. We celebrate in November 2017 the a cappella music of Britten and Poulenc, who were friends, piano duo partners, and fierce advocates for peace; both masters of writing for the voice. In May 2018, we shine a spotlight on the compositions of two Baroque composers who, although born in England, spent most of their working lives in the European cities of Venice, Rome, Brussels and Antwerp. Peter Philips and Richard Dering wrote some of the most perfectly crafted and moving music of their time, but are perhaps not well known as they are hard to classify: I would call them the English Gabrielis, two amazing Exiles whose music needs to be heard. This is sure to be a highlight of the season. Further Berlin und tour concerts include programmes with our two sister orchestras, the Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin and Deutsches Symphonie-Orchester Berlin; Bach with the Berliner Philharmoniker and Ton Koopman; concerts with the NDR Chor and Elbphilharmonie Orchester in their magnificent new venue; Mozart with Yannick Nézet-Séguin and the COE; RIAS favourites Florian Helgath and Capella de la Torre; and a touring season that culminates in three concerts in the Verbier Festival, celebrating its 25th anniversary. Not everything that we do is on a grand scale. RIAS has now performed thirteen years of ForumKonzerte: this format of concert, an exploratory marriage of architecture and music, is very popular with our audiences and we will revive two concerts from previous years, so those of us who missed them last time might now experience them! This season’s four concerts have an additional thread running through them – each one is linked to another art form – so film, comedy, poetry, dance and visual art are woven together with the music. I would like to thank our supporters and funders; I am so grateful to all those organisations and individuals who recognise
the importance of music and culture – thank you. Music, and above all singing, has been at the centre of mankind’s life since our earliest times; it is the most natural means of communication, and of evoking the deepest emotions. The more we are able to share this amazing gift, the better.
Ich freue mich darauf, Sie bei unseren Konzerten begrüßen zu dürfen! I look forward to meeting you!
Justin Doyle Chefdirigent /Chief Conductor
16 Editorial
Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten. The best things in music are not found in the score. Gustav Mahler
Grußwort Bernhard Heß, Chordirektor / Choir Director
DE Liebe Freundinnen und Freunde exzellenter Chormusik, das Geheimnis einer jeden Interpretation eines Musikwerks ist die Veränderung. Dabei sind die Einflüsse vielfältig, durch die der Interpret sich im Sinne Gustav Mahlers auf die Suche nach dem Besten jenseits des Notentextes begibt. Und was für den Solisten gilt, gilt gleichermaßen natürlich auch für das Ensemble. Vor diesem Hintergrund ist das permanente Bestreben des RIAS Kammerchors zu verstehen, immer wieder der Spur zu neuen Lesarten für weithin bekannte Werke zu folgen. Darüber hinaus treibt uns aber auch die Neugier, Unbekanntes kennenzulernen, neue Werke entstehen zu lassen und durch deren Aufführung das kulturelle Erbe kontinuierlich zu bereichern. In diesem Sinne begrüße ich Sie sehr herzlich zu dieser ganz besonderen Saison 2017–18 des RIAS Kammerchors, in der es für Sie wieder sehr viel zu entdecken gibt. Der Neue ist da, endlich! In der fast 70jährigen Geschichte des RIAS Kammerchors tritt Justin Doyle als nunmehr siebter Chefdirigent mit der neuen Spielzeit sein Amt an und wir heißen ihn dazu sehr herzlich willkommen. Nach der großen Begeisterung,
die sein Berliner Debüt beim Publikum nach dem Neujahrskonzert 2017 ausgelöst hat, freuen wir uns, dass es nun auch offiziell losgeht – ausgesprochen kreativ, mit viel Verve und einer Repertoirebreite von mehr als 400 Jahren, die Sie in Staunen versetzen soll. Aber nicht nur künstlerisch gibt es Neues. Wir haben den Amtsantritt von Justin Doyle auch zum Anlass genommen, dem Chor ein neues Erscheinungsbild zu geben. Das Logo haben wir neu gestaltet und um den Namen unserer Heimatstadt Berlin ergänzt, um auch auf unseren vielen Reisen immer als musikalischer Botschafter mit einer konkreten Herkunft wahrgenommen zu werden. Die Inhalte der Broschüre haben wir ein wenig anders sortiert, um Ihnen die Übersicht zu vereinfachen und auch das Format ist handlicher geworden. Die neue Bildsprache soll Emotionen wecken und Sie dazu verführen, uns auf unserem Weg durch die Saison zu folgen und sich von unserer Leidenschaft für exzellente Chormusik mitreißen zu lassen. Seit mehr als 20 Jahren ermöglichen uns unsere Gesellschafter Deutschlandfunk Kultur, die Bundesregierung, das Land Berlin
18 Grußwort
und der Rundfunk Berlin-Brandenburg die Umsetzung unserer künstlerischen Ideen. Dafür möchten wir an dieser Stelle danken. Unser Dank gilt auch unserem Freundeskreis, dem Forum der Freunde und Förderer und allen Partnern, die uns und unsere Arbeit mit Interesse und Engagement begleiten.
EN Dear friends of excellent choral music, the secret to any interpretation of a work of music is change. There are any number of causes that determine which influences lead the performer to search for, as Gustav Mahler put it, the best things beyond the written music. And what applies to the soloist is, of course, equally true for the ensemble. It is in this light that one should understand the RIAS Kammerchor’s tireless striving to keep uncovering new ways of reading widely-known works. Beyond that, we are also driven by a curiosity to encounter the unknown, to encourage the growth of new works and constantly enrich our cultural heritage by performing them. So let me welcome you very warmly to this special 2017–2018 season with the RIAS Kammerchor, which once again promises much to discover. Finally the new man is here! With the start of the new season, Justin Doyle will be taking his post as the seventh Principal Conductor in the almost 70-year history of the RIAS Kammerchor, and we extend our warmest welcome to him. After the great enthusiasm shown by the audience following his Berlin debut at the 2017 New Year’s Day Concert, we are delighted to begin our official partnership – and very creatively so, with great verve and a breadth of repertoire that covers over 400 years and will amaze you. But there are other new elements besides artistic ones: we also took Justin Doyle’s inauguration as an occasion to give the choir a new look. We redesigned our logo and expanded it to include the name of our home town of Berlin, to ensure that on our many travels, we are still always perceived as musical ambassadors with a concrete place of origin. We arranged the brochure’s contents slightly differently so as to provide a clear-
er overview, and to tempt you into following our path through the season and sharing in our passion for excellent choral music. For over 20 years, our partners Deutschlandfunk Kultur, the German government, the City of Berlin and Radio Berlin-Brandenburg have enabled us to realize our artistic ideas; we would like to thank them here for that support. Our thanks also go to our circle of friends, the forum of friends and supporters, and to all the associates who accompany our work with interest and commitment.
Seien Sie herzlich begrüßt zur Saison 2017 – 18. Wir freuen uns darauf, Sie regelmäßig in unseren Konzerten wiederzusehen. We welcome you very warmly to our 2017 – 18 season, and look forward to seeing you again many times at our concerts.
Bernhard Heß Chordirektor / Choir Director
19 Introduction
Berlin Konzerte 2017 — 18
Berlin Concerts
22 Berlin Konzerte
15. &16. September 2017
Oracolo della Musica Claudio Monteverdi DE Obgleich erst 1640 von Benedetto Ferrari geprägt, scheint das Prädikat Oracolo della musica auf kluge Weise das gesamte Lebenswerk Claudio Monteverdis zu umfassen. Mehr Alleinstellungsmerkmal als bloßes Etikett, beschreibt es die prophetische Gabe eines Ausnahmekünstlers, seine geistige Vorreiterrolle und die beispiellose Modernität seiner Musik – Eigenschaften, die schon Jahrzehnte zuvor für Aufsehen gesorgt hatten. Anno 1610 – Monteverdi steht noch im Dienst des Hofs zu Mantua – gibt er einen Sammeldruck in Auftrag, der unter
dem vereinfachten Titel Vespro della Beata Vergine oder Marienvesper in die Geschichtsbücher einging obgleich doch kaum mehr als eine Hypothese darstellend. Nichts ist bekannt über den Entstehungszeitraum der enthaltenen Stücke, nichts über ihre liturgische Verwendung. Ja, selbst die Frage, ob das Gesamtwerk, so es denn überhaupt als solches konzipiert wurde, zu Lebzeiten des Komponisten eine Aufführung erlebte, bleibt bis heute offen. Die Vorrede indes könnte Erklärungen liefern. Monteverdi versieht den Druck mit einer Widmung an Papst Paul V.
23 Berlin Concerts
und werbeträchtigen Ausführungen über das breite Spektrum seines Könnens. Das Ganze also ein Musterbuch stilistischer Vielseitigkeit, eine Bewerbungsmappe im Schmuckeinband? Auch die voran gestellte Missa in illo tempore, ein Werk von retrospektiver, gleichwohl atemberaubender polyphoner Raffinesse, lässt dies vermuten. Wir wagen das Experiment einer vollständigen Aufführung mit Ortswechsel: die Messe im sakralen Rund der St. Hedwigs-Kathedrale, die Vesper nebenan im intimen Oval des neuen Pierre Boulez Saals.
EN Though it was not coined until 1640 by Benedetto Ferrari, the description Oracolo della music seems to encompass Claudio Monteverdi’s entire life’s work rather aptly. It describes the prophetic gift of an exceptional artist, his role as a pioneering thinker and the unprecedented modernity of his music – qualities that had already caused a sensation decades earlier. In 1610 – still in the service of the court in Mantua – he commissioned the print of a collection that would become known in history simply as the Monteverdi Vespers, despite the fact that the collection is more than that. Nothing certain is known about when the pieces in the collection were written, or about their liturgical use. In fact, even the question of whether the overall work – in so far as it was conceived as such in the first place – was performed in the composer’s lifetime is still unanswered. The preface, however, could provide some insight. Monteverdi gives the print a dedication to Pope Paul V, as well as supplying some promotional information about his broad range of skills. So is the whole publication a textbook illustration of stylistic diversity, a luxuriously-bound job application? Even the Missa In illo tempore, which opens the collection, suggests this: it is a work of retrospective, breathtaking polyphonic refinement. We experiment in this performance by juxtaposing two venues: the Mass in the sacred circular building of St Hedwig’s Cathedral, the Vespers next door in the intimate oval of the new Pierre Boulez Saal.
Konzert der Abonnementreihe Claudio Monteverdi Missa „In illo tempore“ Vespro della Beata Vergine Freitag, 15. September 2017 18.00 Uhr Einführung * 19.00 Uhr Vespro della Beata Vergine* 21.30 Uhr Missa „In illo tempore“ (Nachtkonzert)+ Samstag, 16. September 2017 15.30 Uhr Missa „In illo tempore“ (Vorkonzert) + 16.30 Uhr Einführung * 17.30 Uhr Vespro della Beata Vergine* * Pierre Boulez Saal + St. Hedwigs-Kathedrale Dorothee Mields Sopran Hannah Morrison Sopran Thomas Hobbs Tenor Andrew Staples Tenor RIAS Kammerchor Capella de la Torre Katharina Bäuml Leitung Justin Doyle Dirigent Konzertübetragung
Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 25 tickets@rias-kammerchor.de Pierre Boulez Saal EUR 45 | 38 | 30 | 25 Pierre Boulez Saal & St. Hedwigs-Kathedrale EUR 50 | 43 | 35 | 30 Kooperation mit den Berliner Festspielen / Musikfest Berlin, dem Pierre Boulez Saal Berlin und der St. Hedwigs-Kathedrale
24 Berlin Konzerte
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20. Oktober 2017
La Passion de Jeanne d’Arc Musik zum Stummfilm von Carl Theodor Dreyer / Music for the silent film by Carl Theodor Dreyer
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DE Strenge Ordnung und Ausdruck müssen sich nicht widersprechen. Was an Carl Theodor Dreyers Filmsprache bis heute fasziniert, sind die minuziös inszenierte Kamera, ihre eindringliche Nähe zur Aktion, die Geometrie des ForumKonzert Bildaufbaus, die Linearität La Passion de der Erzählweise. Eigenarten, Jeanne d’Arc (1928) woneben der schonungslo- Stummfilm von Carl Theodor Dreyer mit Musik von Josquin se Realismus der Darstellung Desprez und Philip Mayers umso eindringlicher hervortritt. Verwandte Muster in der Freitag 20. Oktober 2017, 20.00 Uhr Vokalkunst Josquins haben St. Elisabeth-Kirche Philip Mayers auf die Idee geStephanie Petitlaurent Sopran bracht, Johannas Martyrium Susanne Langner Alt und Dreyers Umsetzung einer Volker Nietzke Tenor Redmond Bass musikalischen Katalyse zuzu- Andrew Gergely Bodoky Flöten führen. EN Strict order and Anna Carewe Violoncello expression do not have to be Oli Bott Vibraphon & Schlagzeug Philip Mayers Leitung at odds with each other. What makes Carl Theodor Dreyer’s Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 25 cinematic language fascinat- tickets@rias-kammerchor.de ing to this day is the minutely EUR 20 | 16 (für Forum-Mitglieder) detailed cinematography, the intense proximity to the action, the geometry of the picture’s composition, the linear nature of the narration. Next to these peculiarities, the relentless realism of the portrayal is all the more striking. Related patterns in the vocal art of Josquin gave Philip Mayers the idea of creating a musical catalysis between Joan’s martyrdom and Dreyer’s realization.
27 Berlin Concerts
26. — 28. Oktober 2017
Johann Sebastian Bach Messe für Soli, Chor und Orchester h-Moll BWV 232 Donnerstag, 26. Oktober 2017 20.00 Uhr, Philharmonie Berlin Freitag, 27. Oktober 2017 20.00 Uhr, Philharmonie Berlin Samstag, 28. Oktober 2017 19.00 Uhr, Philharmonie Berlin
Christina Landshamer Sopran Wiebke Lehmkuhl Alt Tilman Lichdi Tenor Klaus Mertens Bass RIAS Kammerchor Justin Doyle Choreinstudierung Berliner Philharmoniker Ton Koopman Dirigent
Ticket Service Berlin T +49.(0)30.254 88 999 www.berliner-philharmoniker.de/konzerte/kalender EUR 98 | 88 | 78 | 67 | 56 | 47 | 39 | 35 28 Berlin Konzerte
Ton Koopman
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24. November 2017
BrĂźder im Geiste Benjamin Britten, Francis Poulenc
31 Berlin Concerts
DE Sie trafen erstmals im Jahr 1945 aufeinander, als Solisten in Poulencs Doppelkonzert für zwei Klaviere und Orchester, anlässlich einer Aufführung in der Londoner Royal Albert Hall. Dass sich aus dieser eher flüchtigen Begegnung eine lebendige, dauerhafte Künstlerfreundschaft zwischen Benjamin Britten und Francis Poulenc entwickelte, lag ohne Frage an einer seltenen Art des Gleichklangs im künstlerischen Denken und Fühlen. Beide vertraten erfrischend liberale Stilideen, die im lauten Chor einer zunehmend dogmatisch auftretenden, auf radikalen Bruch mit der Tradition eingeschworenen Avantgardegemeinschaft für die subtilen, kommunikativen, geschichtsbewussten Töne sorgten. Und beide verabscheuten jede Form von Gewalt, waren durchdrungen von einem tief eingewurzelten Pazifismus, der letztlich auch in ihrer Musik seinen Widerhall fand. Poulencs Figure Humaine auf einen Gedichtzyklus des großen Surrealisten und Résistance-Dichters Paul Éluard, 1943 verfasst, zeigt einen glühenden Eiferer des Freiheitsdrangs, dem es gleichwohl glückt, die humanistischen Fanale der Texte in lichten, eindringlichen Klang zu übersetzen, ohne je die Faust in der Tasche zu ballen. Damit ist Poulenc ein idealer Dialogpartner für Britten, dessen Werke, vokale wie instrumentale, in unterschiedlichster Weise von den Leitgedanken Mahnung und Versöhnung bestimmt sind – manchmal offen und appellativ, nicht selten maskiert und hinter lyrischen Motiven verborgen. Stets aber spürbar mitschwingend.
Konzert der Abonnementreihe
EN They first met in 1945, when they were both soloists in Poulenc’s Concerto for two pianos and orchestra at the Royal Albert Hall in London. That this rather brief encounter led to the growth of a living, lasting artistic friendship between Benjamin Britten and Francis Poulenc was undoubtedly due to a rare form of harmony in the way they thought and felt as artists. They both stood for refreshingly liberal stylistic ideas that provided a subtle, communicative and historically-aware tone amid the loud choir of an increasingly dogmatic avant-garde community bent on severing all ties to tradition. And they both despised any form of violence, being infused with a deep-seated pacifism that also expressed itself in their music. Poulenc’s Figure Humaine, written in 1943 on a cycle of poems by the great surrealist and resistance poet Paul Éluard, shows an impassioned fighter for the cause of freedom who nonetheless manages to translate the humanistic urging of the text into clear, powerful sounds without ever suppressing his anger. This made him an ideal conversational partner for Britten, whose works, vocal and instrumental alike, are defined in a variety of ways by the central idea of admonition and reconciliation. Sometimes in an open, appellative fashion, but not infrequently masked and hidden behind lyrical motifs – either way, it is always palpably present.
Helen Collyer Klavier RIAS Kammerchor Justin Doyle Dirigent
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Benjamin Britten Choral Dances aus „Gloria“ A Hymn to the Virgin Hymn to St Cecilia Five Flower Songs Fancie A.M.D.G. Francis Poulenc Figure humaine Fancy Priez pour paix Bleuet Freitag 24. November 2017 20.00 Uhr Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal, 19.00 Uhr Konzerteinführung
Konzertübetragung
Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 25 tickets@ rias-kammerchor.de EUR 40 | 35 | 25 | 20
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Robin Ticciati
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17. Dezember 2017
Hector Berlioz L’enfance du Christ op. 25 Sonntag 17. Dezember 2017, 20.00 Uhr Philharmonie Berlin Sasha Cooke Mezzosopran (Maria) Allan Clayton Tenor (Erzähler) Jacques Imbrailo Bariton (Joseph) Christopher Purves Bassbariton (Herodes) Fiona Shaw Regie RIAS Kammerchor Justin Doyle Choreinstudierung Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Robin Ticciati Dirigent Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 11, www.dso-berlin.de, tickets@dso-berlin.de EUR 65 I 55 I 47 I 39 I 30 I 20 35 Berlin Concerts
36 Berlin Konzerte
31. Dezember 2017 & 1. Januar 2018
Joseph Haydn Die Schöpfung
DE Ein Textbuch zu vertonen, das seinerzeit angeblich für Georg Friedrich Händel geschrieben worden war, den landauf, landab vergötterten Titanen oratorischer Wunderwerke, muss für den greisen Kapellmeister aus Wien eine Herausforderung gewesen sein. Noch einmal rafft Joseph Haydn alle Kräfte zusammen, überredet Gottfried van Swieten, seinen adligen Gönner und bisweilen reichlich halsstarrigen Librettisten, ihm eilends eine deutschsprachige Fassung
zu liefern, und stürzt sich mit Feuereifer in die Aufgabe von Händels Testamentsvollstrecker. Was er hierbei in mühevoller, ungemein selbstkritischer Arbeit zutage förderte, ist die überwältigendste Musik zur biblischen Genesis, die je erdacht wurde. Ein Chororatorium gänzlich neuer Art, gespickt mit Reverenzen an sein großes Idol, aber mindestens ebenso reich an Unerhörtem in Form und Gehalt, an bildhaftem Tönezauber wie philosophischer Tiefe, vornehmen Huma-
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nitätsidealen wie dramatischer Wucht. Entsprechend triumphal war die Uraufführung im Wiener Palais Schwarzenberg, die Haydn im Frühjahr 1798 selbst dirigierte. „Bald war ich eiskalt am ganzen Leibe“, lässt er seinen Biografen wissen, „bald überfiel mich eine glühende Hitze, und ich befürchtete mehr als einmal, plötzlich vom Schlage gerührt zu werden.“ Wechselbäder der Gefühle, die bei einem der erfindungsreichsten und intelligentesten Musikexegeten der Gegenwart zweifellos in den besten Händen liegen dürften. Willkommen zurück, René Jacobs, und prosit Neujahr!
Konzert der Abonnementreihe Joseph Haydn „Die Schöpfung“ Oratorium für Soli, Chor und Orchester Hob XXI:2 Silvesterkonzert Sonntag, 31. Dezember 2017 18.00 Uhr Konzerthaus Freiburg
Neujahrskonzert Montag, 1. Januar 2018 20.00 Uhr EN Setting a libretto that had supposed- Philharmonie Berlin ly been written for George Frederick Handel, that ‘titanof the oratorio genre’ idolized all over the country, must have been a particular challenge for the aged musical director from Vienna. Once again, Joseph Haydn summoned up all his strength and persuaded Gottfried van Swieten, his aristocratic patron and at times very obstinate librettist, to provide him with a German translation post-haste; then he immersed himself with fiery passion into the task of acting as Handel’s successor. What he brought to light in painstaking, extremely self-critical work is the most overwhelming music for the biblical Genesis story ever conceived. A completely new kind of choral oratorio, full of with little tributes to his great idol, but just as rich in previously unheard forms and content, in both vivid sonic magic and philosophical depth, both noble humanistic ideals and dramatic force. The premiere at Vienna’s Palais Schwarzenberg, which Haydn himself conducted in the spring of 1798, was an appropriately resounding success. ‘One moment my whole body was cold as ice,’ he told his biographer, ‘and the next moment I was overcome by glowing heat, and I feared more than once that I would suddenly be struck down.’ A roller coaster of emotions that will undoubtedly be in the best hands with one of the most inventive and intelligent musical interpreters of our time. Welcome back, René Jacobs, and Happy New Year!
Anett Fritsch Sopran Sebastian Kohlhepp Tenor Michael Nagy Bass RIAS Kammerchor Frank Markowitsch Choreinstudierung Freiburger Barockorchester René Jacobs Dirigent Konzertübetragung
Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 25 tickets@rias-kammerchor.de EUR 60 | 50 | 45 | 30 | 25 | 20
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26. Januar 2018
 Tragicomedia L’Amfiparnaso
40 Berlin Konzerte
DE Ein Schauspiel, das man „mit dem Geist erschaut“, kündigen die Akteure großspurig im Prolog des Stücks an – und helfen doch wenig dabei, den Gattungstyp von Orazio Vecchis madrigaleskem Volkstheater zu definieren. Der köstliche Zwitter aus Poesie und Musik, 1597 in Modena zur Welt gebracht, hat durchaus noch keine Ambitionen, der Oper vorzugreifen. Dem Improvisationsgeist der Comedia dell’arte verpflichtet, will er vor allem eines sein: vergnügliche, bisweilen auch boshaft groteske Unterhaltung mit kompositorischem Feinschliff. EN The exact genre of Orazio Vecchi’s madrigalesque popular theatre is difficult to define, and it is little help when the actors grandiosely claim in the work’s prologue that it is to be ‘watched with the spirit’. This delightful hybrid of poetry and music, which saw the light of day in Modena in 1597, certainly has no ambitions yet to anticipate opera. Owing much to the improvisatory spirit of ‘Comedia dell’arte’, the work is certainly this: spirited, enjoyable and at times spitefully grotesque entertainment in the form of a fine-tuned composition. ForumKonzert Orazio Vecchi L’Amfiparnaso Freitag, 26. Januar 2018, 20.00 Uhr Märkisches Museum Solisten des RIAS Kammerchors Robert Hollingworth Cembalo und Leitung Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 25, tickets@rias-kammerchor.de EUR 20 | 16 (für Forum-Mitglieder)
In Kooperation mit dem Märkischen Museum
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4. Februar 2018
Valentin Silvestrov Requiem for Larissa
Franz Schubert / Luciano Berio „Rendering“ – Re-Komposition für Orchester nach Vorlagen und Motiven von Franz Schubert Sonntag 4. Februar 2018, 16.00 Uhr Konzerthaus Berlin Solisten des RIAS Kammerchors RIAS Kammerchor Aiden Oliver Choreinstudierung Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Andrey Boreyko Dirigent Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 15, www.rsb-online.de, tickets@rsb-online.de EUR 59 | 49 | 29 | 20 42 Berlin Konzerte
Andrey Boreyko
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2. März 2018
Tenebrae Johann Sebastian Bach, Tomás Luis de Victoria, Hans Werner Henze, James MacMillan DE Was bedeutet uns die Passionsgeschichte? Ist sie unwiderruflich zur biblischen Fiktion erstarrt oder steht sie, ewig aktuell, für das Leiden als solches? Für die nie alternden Konstanten von Ausgrenzung, Hass und Gewalt? Und kann sie heute tatsächlich noch etwas bewegen, Veränderung bewirken? James
MacMillan jedenfalls ist felsenfest davon überzeugt. Seine geistliche Musik, die stets einen starken Drang zur Bühne erkennen lässt, auch dort, wo sie sich ihrer enthält, erhebt den Anspruch, mit dem Hörer zu kommunizieren, ihn zur Interaktion aufzurufen. „Ich glaube, der Kern des Heiligen wurzelt im Hier
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und Jetzt“, philosophiert der Spiritualist unter den schottischen Komponisten der Gegenwart, „in den Freuden und Tragödien des alltäglichen Lebens, im Kies und Schlamm der menschlichen Existenz.“ 1994 im Auftrag der BBC zu Papier gebracht, enthält MacMillans Musik über die Sieben letzten Worte Jesu am Kreuz zahlreiche Querverweise zu Werken seiner Vorläufer – zur faszinierenden Vokalrhetorik Bachs etwa oder den Responsorien von Tomás Luis de Victoria, dem genialen Solitär der spanischen Spätrenaissance. Dessen meisterlich gearbeitete, tief emotionale Responsorien zur Karwoche, entstanden 1585, treten an diesem Abend nicht nur in Dialog mit MacMillans dramatischer Meditation, sondern auch mit jener bitter-süßen Leidensmusik, die Hans Werner Henze Mitte der Sechzigerjahre für Volker Schlöndorffs beklemmende Verfilmung von Musils TörleßRoman erfand. Passion hautnah.
EN What does the passion story mean to us? Is it irrevocably frozen as a biblical fiction, or does it remain eternally relevant in standing for suffering as such? For the neveraging constants of exclusion, hatred and violence? And can it really still have an effect, can it bring about change in the world of today? James MacMillan, at any rate, is firmly convinced that it can. His sacred music, which always shows a strong inclination towards the stage, even when it contains no dramatic elements, has the aim of communicating with listeners and calling on them to interact. ‘I think the heart of the sacred is rooted in the here and now,’ reflects Scotttish composer, whose faith is his greatest inspiration, ‘in the joys and tragedies of everyday life, in the gravel and mud of human existence.’ Commissioned by the BBC and set to paper in 1994, MacMillan’s music for the Seven Last Words from the Cross contains numerous references to works by his predecessors – the fascinating vocal rhetoric of Bach, for example, or the responsories of Tomás Luis de Victoria, the genius of the Spanish late Renaissance. In this concert, his masterfullycrafted, deeply emotional responsories for the
Holy Week from 1585 enter a dialogue not only with MacMillan’s dramatic meditation, but also with the bittersweet music of suffering composed by Hans Werner Henze in the mid-1960s for Volker Schlöndorff’s oppressive film adaptation of Robert Musil’s novel The Confusions of Young Törless. Passion up close.
Konzert der Abonnementreihe Johann Sebastian Bach „Komm, Jesu, komm“ BWV 229 Tomás Luis de Victoria Tenebrae Responsorien (Auswahl) Hans Werner Henze Fantasie für Streicher James MacMillan Seven last words from the Cross Freitag, 2. März 2018 20.00 Uhr Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal 19.00 Uhr Konzerteinführung durch Schüler*innen RIAS Kammerchor Ensemble Resonanz Justin Doyle Dirigent Konzertübetragung
Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 25 tickets@rias-kammerchor.de EUR 45 | 38 | 30 | 25
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21. April 2018
3. Deutscher Chordirigentenpreis Samstag, 21. April 2018, 20.00 Uhr Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal RIAS Kammerchor Finalisten 2018 Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 25 tickets@rias-kammerchor.de EUR 20 Eine Veranstaltung des Deutschen Musikrates in Kooperation mit dem RIAS Kammerchor
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26. April 2018
Richard Dehmel Musik nach Gedichten von Dehmel / Settings of Poems by Dehmel
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DE Nur wenige Lyriker haben die Liedkomponisten des frühen 20. Jahrhunderts so stark in ihren Bann gezogen wie Richard Dehmel, der skandalumwitterte Erotomane und einflussreiche Vordenker des literarischen Expressionismus. Angeregt von Sinnlichkeit und schwülem Pathos seiner Verse schien die Musik in die Lage versetzt, über vormals gültige Grenzen des Ausdrucks hinauszuwachsen, sich in höhere Sphären zu erheben, Regularien abzustreifen. Vorsicht! Dieses Konzertprogramm birgt Suchtgefahr. EN Few poets captivated the song composers of the early 20th century as intensely as Richard Dehmel, the scandal-surrounded erotomaniac and influential pioneer of literary expressionism. It seemed as if the music, stimulated by the sensuality and sultry pathos of his verses, became able to grow beyond the once-valid boundaries of expression, to elevate itself to higher spheres and leave all rules behind. Warning: this concert programme is dangerously addictive!
ForumKonzert Musik nach Gedichten von Richard Dehmel Werke von Alma, Gustav Mahler, Schönberg, Zemlinsky, Strauss, Pfitzner, Berg, Webern, Weill Donnerstag, 26. April 2018 20.00 Uhr Landgericht Berlin Solisten des RIAS Kammerchors SVEA Dance Lea Hladka, Sven Gettkant Sheridan Ensemble Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 25 tickets@rias-kammerchor.de EUR 20 | 16 (für Forum-Mitglieder)
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18. Mai 2018
Geniale Meister – Der Heimat so fern Richard Dering, Peter Philips, Thomas Tallis, William Byrd, Philippe de Monte DE Welche Entwicklung die Musikgeschichte durchlaufen hätte, gehörte Fremdarbeit nicht seit jeher zu ihren Konstanten – darüber lässt sich nur vage spekulieren. Künstlerisches Wirken fern der Heimat, ob frei gewählt oder nicht, führt immer zu einer produktiven Durchmischung des Ideenpools, gegenseitiger Einflussnahme und kultureller Bereicherung. An Beispielen aus
der Blütezeit der englischen Spätrenaissance will unser außergewöhnliches Konzertprogramm von den wundersamen Stilschattierungen erzählen, den unendlichen Farbnuancen und Zwischentönen, die diesem Phänomen zu verdanken sind. Im Mittelpunkt stehen zwei Großmeister mit ähnlich wechselvoller Biografie, deren Lebenswege sich mehr als einmal kreuzten. Richard
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Dering und Peter Philips, beide als Anhänger des katholischen Glaubens ohne Aussicht auf beruflichen Aufstieg im eigenen Land, packten couragiert ihre Koffer und zogen durch halb Europa, um sich schließlich für viele Jahre im freigeistigen, toleranten Klima des niederländischen Kulturraums einzurichten. Spannend zu hören, auf welche Weise sich der Schatz gesammelter Erfahrungen in ihrer Musik niedergeschlagen hat, im Duktus und Klang ihrer erhabenen Motetten. Und inwieweit sich diese von jener reinen Schreibart unterscheiden, mit der die vaterlandstreuen Kollegen Byrd oder Tallis das Genre bedienten. Justin Doyle und der RIAS Kammerchor laden zur Begegnung mit spektakulärer Vokalkunst – und einem anschaulichen Lehrstück in Sachen Weltoffenheit.
such colleagues Byrd or Tallis, who remained to their native country. Justin Doyle and the RIAS Kammerchor invite all listeners to this encounter with spectacular vocal art – and a vivid lesson in open-mindedness.
Konzert der Abonnementreihe Richard Dering Factum est silentium Ave verum corpus Gaudent in coelis Ardens est cor meum
Peter Philips Ascendit Deus Ave verum corpus Cantantibus organis Gaudent in coelis EN One can only indulge in vague specula- Ave Jesu Christe tion about how music history would have de- Ecce vicit Leo veloped if foreign workers had not been one of its constants from the start. Artistic activity far from home, whether freely chosen or not, always mixes up the overall pool of ideas in productive ways, with mutual influence and cultural enrichment. Presenting examples from the heyday of the English late Renaissance, our unusual concert programme aims to demonstrate the marvellous stylistic variations, the infinite nuances of colour and expression that resulted from this phenomenon. At the centre of the programme are two great masters, with similarly turbulent life stories, whose paths crossed on more than one occasion. Richard Dering and Peter Philips, whose Catholic faith deprived them of any prospect of professional advancement in their own country, bravely packed their bags and roamed through much of Europe before settling for many years in the liberal, tolerant social climate of the Dutch cultural area. It is exciting to hear in what ways the wealth of experience they gathered manifests itself in their music, in the manner and the sound of their sublime motets – and to hear the difference between this music full of the italianate splendour of the Gabrielis and the purer compositional approach to the genre of
Thomas Tallis O nata lux William Byrd Ave verum corpus Quomodo cantabimus Ne irascaris, Domine Philippe de Monte Super flumina Babylonis Freitag, 18. Mai 2018, 20.00 Uhr Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal 19.00 Uhr Konzerteinführung Petteri Pitko Orgel RIAS Kammerchor Justin Doyle Dirigent Konzertübetragung
Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 25 tickets@rias-kammerchor.de EUR 40 | 35 | 25 | 20
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8. Juni 2018
Tomås Luis de Victoria Missa pro defunctis Kunst, Polyphonie und Improvisation / Art, polyphony and improvisation
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DE So paradox es klingen mag: Krematorien werden gemeinhin als kühle Orte wahrgenommen. Diesen Eindruck aufzugreifen und zugleich umzukehren in ein Gefühl tiefer Empathie, ist die kühl konstruierte, dennoch warm tönende Vokalmusik Victorias, des Grandseigneurs der spanischen Renaissance, geeignet wie keine zweite. Seine würdevolle Totenmesse in der reduzierten Raumgeometrie der modernen Einäscherungshalle Baumschulenweg (Architekt: Axel Schultes) zusammen mit Projektionen visueller Kunst aufzuführen, heißt architektonische Strenge mit musikalischer Wärme zu versöhnen. EN As paradoxical as it may seem, crematoria are usually considered somewhat cold places. The vocal music of Victoria, that grand seigneur of the Spanish Renaissance, which is coolly constructed yet warm in its sonorities, is more suited than any other music to take up this impression and invert it into a feeling of profound empathy. Performing his dignified mass for the dead in the clear-cut spatial geometry of the modern crematorium Baumschulenweg (architect: Axel Schultes), accompanied by projections of visual art, means reconciling architectural rigour with musical warmth. ForumKonzert Freitag, 8. Juni 2018, 20.00 Uhr Krematorium Baumschulenweg Tomás Luis de Victoria Missa pro defunctis Henry Purcell Hear my prayer Alonso Lobo Versa est in luctum Improvisationen Andreas „Scotty“ Böttcher Klavier und Marimbaphon RIAS Kammerchor Justin Doyle Dirigent Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 29 87 25, tickets@rias-kammerchor.de EUR 20 | 16 (für Forum-Mitglieder) 57 Berlin Concerts
11. Juni 2018
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9, d-Moll op. 125 Montag 11. Juni 2018, 20.00 Uhr Philharmonie Berlin Anna Lucia Richter Sopran Sophie Harmsen Alt Julian PrĂŠgardien Tenor Tareq Nazmi Bass RIAS Kammerchor Freiburger Barockorchester Gottfried von der Goltz Dirigent Ticket Service Berlin T + 49.(0)30.82 64 727 www.musikadler.de, karten@musikadler.de EUR 75 | 70 | 65 | 60 | 55 | 45 | 35 58 Berlin Konzerte
Gottfried von der Goltz
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26. Juni 2018
Joseph Haydn Missa Cellensis
DE An Rätseln, verbunden mit der Entstehungsgeschichte der Missa Cellensis in honorem Beatissimae Virginis Mariae, mangelt es nicht. Der Grund: Das Original der später mit dem irreführenden Etikett Cäcilienmesse bedachten Partitur ist lediglich als Torso überliefert, in fragmentarisch überlieferten Handschriften, die noch dazu – so das Ergebnis fundierter Papieranalysen – unterschiedliche Entstehungsdaten der einzelnen Teile nahelegen. Im Dunkeln liegt demnach, wel-
chen Werkplan Haydn 1766, im Jahr seiner Beförderung zum Ersten Kapellmeister des Fürsten Esterházy, verfolgte, als er im Auftrag seines Dienstherrn mit der Komposition einer Fest-Messe zur Aufführung in der allseits verehrten Wallfahrtskirche von Mariazell begann. Zu klären wäre, ob ihm anfangs tatsächlich eine Kurzform nach italienischem Muster vorschwebte, bestehend nur aus Kyrie und Gloria. Falls ja, für welchen Anlass war dann die spätere Komplet-
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tierung bestimmt, die doch in Dimensionen führte, die jeden liturgischen Rahmen sprengen mussten? Aufgewacht, verehrte Detektive, die Arbeit ruft! Unstrittig ist: Das vermutlich 1773 vollendete, rund siebzigminütige Werk beeindruckt nicht zuletzt aufgrund seiner stilistischen Diversität. Feudale Fugensätze, virtuose Arien von operntauglicher Statur und ein dramatischer Impetus, der viel von den späten Messen der Wiener Zeit vorwegnimmt, machen es zu einem musikalischen Juwel der ausgefallenen Art. Grund genug, sich eingehend mit diesem selten zu hörenden Geniestreich zu befassen.
EN There is no shortage of riddles concerning the Haydn’s Missa Cellensis in honorem Beatissimae Virginis Mariae.The original score (later given the nickname St Cecilia Mass) only survives as a torso – fragments of manuscript which, thorough paper analyses suggest, may well have been written at various times. It is therefore a total mystery what plan Haydn was following when he began the composition of this Festive Mass for performance in the much-venerated Pilgrimage Church of Mariazell; this was his first major commission from Prince Esterházy, upon Haydn’s promotion to Ersten Kapellmeister in 1766. One would have to establish whether he was, in fact, originally planning a short form on the Italian model, consisting only of the Kyrie and Gloria. If so, what was the occasion for which he subsequently completed the larger form, which expanded the work to a scale that went beyond any liturgical framework? Wake up, detectives, your duty calls! Fortunately, one thing is beyond doubt: the double barline that Haydn placed at the end of this work, perhaps completed in 1773, concludes a roughly 70-minute work that is especially impressive for its stylistic diversity. Magnificent fugal movements, virtuosic arias fit for opera, and a dramatic impetus that anticipates the late masses from Haydn’s Vienna days make it a musical jewel of a very special kind. Good reasons to engage closely with this rarely-performed stroke of genius.
Konzert der Abonnementreihe Joseph Haydn Missa Cellensis in honorem Beatissimae Virginis Mariae Hob. XXII:5 „Cäcillienmesse“ Dienstag 26. Juni 2018, 20.00 Uhr Konzerthaus Berlin Johanna Winkel Sopran Sophie Harmsen Alt Benjamin Bruns Tenor Wolf Matthias Friedrich Bass RIAS Kammerchor Akademie für Alte Musik Berlin Justin Doyle Dirigent Konzertübetragung
Ticket Service Berlin T +49.(0)30.20 30 92 101 www.konzerthaus.de tickets@konzerthaus.de EUR 56 | 48 | 39 | 30 | 21
In Kooperation mit dem Konzerthaus Berlin
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Education
Education In die faszinierende Welt der Chorprofis eintauchen – Schüler *innen berichten über ihre Chorpatenschaft mit dem RIAS Kammerchor / Delving Into the Fascinating World of Professional Choirs – School Students Talk About their Choral Mentorship with the RIAS Kammerchor
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DE „Als ich den Sängern beim Singen zugeschaut habe, war es, als würden sie mir eine berührende Geschichte erzählen“, sagt Alexander über seine erste Begegnung mit dem RIAS Kammerchor. Er ist einer von rund vierzig Jugendlichen, die im Schulchor PlanckTon singen. Mit einem Ritual in der Schulaula des Max-Planck-Gymnasiums in Berlin-Mitte begann im Oktober 2016 ihre Chorpatenschaft. Als Willkommensgeschenk haben die Sänger*innen des RIAS Kammerchors den neuen Patenchor in ihre Mitte gebeten. Sie sangen O magnum mysterium von Morten Lauridsen, während die Jugendlichen dicht gedrängt im Kreisinneren standen. „Für mich war das fast wie ein religiöser Akt“, erzählt Alexander weiter. „Ich hatte das Gefühl, in einer neuen Gemeinschaft aufgenommen worden zu sein.“ Seval, eines der Mädchen, fühlte sich wie ein kleines Kind in den Armen seiner Mutter. Ali war anfangs verunsichert: „Die sind ja ganz berühmt. Ich wusste nicht, wie ich mich ihnen gegenüber benehmen sollte. Mit der Zeit hat sich das aber normalisiert. Mit Jonathan de la Paz Zaens ist es lustig, man hat viel Spaß neben ihm im Chor. Es bringt sehr viel, nicht nur, weil man besser singt, man wird auch kommunikativer“, erzählt er der Journalistin Christina Bylow. Sie hat die Jugendlichen über mehrere Monate begleitet und schließlich in einem
Wochenendbeitrag für das Magazin der Berliner Zeitung am 14./15. Januar 2017 ausführlich über die Chorpatenschaft berichtet. Gemeinsam Spaß haben, Freude am Singen verspüren und Selbstsicherheit im Umgang mit der eigenen Stimme gewinnen, das sind wichtige Erfahrungen, wovon die Schüler*innen des Patenchors profitieren. Auch für den RIAS Kammerchor ist der gemeinsame Austausch ein Gewinn: Die Offenheit, Neugierde und Lebendigkeit der 15bis 18-Jährigen steckt an. Mit Energie und Entdeckerlust bereichern die Laiensänger den beruflichen Alltag der Chorprofis und bekommen gleichzeitig wertvolle Einblicke in die facettenreiche Arbeit eines Chores. Echte Sänger hautnah zu erleben, das ist für viele Schüler*innen im Chor eine neue, aufregende Erfahrung: „Ein großes Highlight war für uns, die Konzerte des RIAS Kammerchors in der Berliner Philharmonie zu besuchen. Dabei sind wir den Sängern sogar Backstage begegnet“, schwärmen die Chormitglieder der Jungen Kantorei Hermannswerder. Sie waren mit ihrem Chorleiter Matthias Salge im Schuljahr 2015–16 Patenchor des RIAS Kammerchors. Aufgrund ihres hohen künstlerischen Niveaus setzten sie in der gemeinsamen Chorarbeit neue Maßstäbe. Besonders in der Stimmbildung mit einzelnen Patensänger*innen konnten Ge-
Chorpatenschaft Die Chorpatenschaft mit einem Schulchor bildet das Herzstück der Education-Arbeit des RIAS Kammerchors. Seit der Saison 2009–10 vergibt der RIAS Kammerchor jährlich eine Chorpatenschaft. Dabei begleiten die Chorsänger*innen ihren Patenchor ein Jahr lang und gewähren wertvolle Einblicke in ihren beruflichen Alltag. Stimmbildung, Konzertbesuche in der Berliner Philharmonie und gemeinsame Konzerte gehören genauso dazu wie Fragen rund um den Beruf des Sängers sowie die Realisierung einer Konzerteinführung.
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sangstechniken geübt und auf diese Weise verbessert werden. „Wir haben von der Altistin gelernt, wie ein Spitzmaulfrosch mit ganz fröhlichen Augen zu singen“, erinnert sich Marit von der Jungen Kantorei. „Zwischendurch durften wir immer mal wieder in die Welt der Profisänger eintauchen und hatten dabei großen Spaß“, resümieren die Schüler*innen ihre Zeit mit dem RIAS Kammerchor. Ein völlig neues Konzerterlebnis war für beide Seiten der Flashmob im Deutschen Technikmuseum mit dem Stück Sometimes I wish im April 2016. „Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, den Raum von jetzt auf plötzlich mit so viel Klang zu erfüllen“, berichten die Schüler*innen im Programmheft des gemeinsamen Abschlusskonzerts. Auch der PlanckTon-Chor mit seiner Leiterin Katrin Hübner hat den öffentlichen Raum in Berlin belebt: Zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge am 15. Januar 2017 haben sich der RIAS Kammerchor, sein Patenchor und die Schlagzeugerin Robyn Schulkowsky am Holocaust-Mahnmal zusammengefunden. Unter den 2.711 Stelen befindet sich der „Ort der Information“. Im abgedunkelten „Raum der Namen“ hörten die Besucher der Ausstellung zunächst leise Glockenschläge, während einzelne Schüler*innen langsam aufstanden. Sie sangen flüsternd, später sehr eindringlich No more war von Frederic Rzewski (*1938). Nach und nach schlossen sich ihnen die Sänger*innen des RIAS Kammerchors an und auch einige Besucher stimmten in den berührenden Kanon ein. Emotionale Erlebnisse wie diese sind einzigartig und prägend, auch für das spätere Leben. Ingolf Horenburg, Bassist im RIAS Kammerchor, erzählt davon, wie beglückend es sein kann, wenn bei den Jugendlichen etwas ankommt: „Bei dieser Patenschaft liegt mir mehr am Herzen, dass während der gemeinsamen musikalischen Arbeit emotionale Momente entstehen, als der Leistungsaspekt, sich im Singen oder Musizieren zu verbessern. Wenn einige nach diesem Jahr mit uns Erfahrungen mitnehmen können, die sie durch die Musik oder
durch das Singen in der Gemeinschaft angerührt haben, oder sich hier gar ein wenig mehr zu Hause fühlen, haben wir etwas Wunderbares erreicht!“
EN ‘When I watched the singers at work, it was as if they were telling me a moving story’, says Alexander of his first encounter with the RIAS Kammerchor. He is one of some forty young people singing in PlanckTon, the school choir. Their choral mentorship began in October 2016 with a ritual in the school hall of the Max-Planck-Gymnasium in the Mitte district of Berlin. As a welcome present, the singers of the RIAS Kammerchor asked their new mentees to come into the middle of the group. They sang O magnum mysterium by Morten Lauridsen while the students stood crowded together in the centre of the circle. ‘For me it was almost like a religious act’, Alexander continues. ‘I had the feeling of being taken up into a new community.’ Seval, one of the girls, felt like a small child in its mother’s arms. Ali was initially unsure of himself: ‘They’re really famous. I didn’t know how to act towards them. But things got normal after a while. It’s a good laugh working with Jonathan de la Paz Zaens, one has a lot of fun standing next to him in the choir. It makes such a difference – not just because it makes you sing better, it also makes you more communicative’, he tells the journalist Christina Bylow. She accompanied the young singers over several months and finally wrote in depth about the choral mentorship in an article for the weekend edition of the Berliner Zeitung magazine (14 / 15 January 2017). Having fun together, feeling joy while singing and gaining self-confidence in the use of one’s own voice: the singers of the mentee choir profit from these important experiences. This exchange is also valuable for the RIAS Kammerchor: the openness, curiosity and liveliness of the 15- to 18-year-olds is contagious. With their energy and joy of discovery, the amateur singers enrich the daily work of the professional choir members, at the same time gaining valuable insights into the multi-faceted work of a choir. Experienc-
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ing real singers up close is a new, exciting experience for many students in the choir: ‘One of the big highlights for us was going to the RIAS Kammerchor Concerts at the Berliner Philharmonie. There we even met the singers backstage’, members of the Junge Kantorie Hermannswerder enthuse. They and their director Matthias Salge were mentees of the RIAS Kammerchor in the 2015–16 school year. Because of their high artistic level, they set new standards in their joint choral work. In voice training with individual mentor singers in particular, they were able to practise and thus improve vocal techniques. ‘We learned from the alto how to sing with cheerful eyes like a narrow-mouthed frog’, remembers Marit from the Junge Kantorei. In summary, the students give a little description of their time with the RIAS Kammerchor: ‘In between those sessions we had several chances to experience the world of professional singers and had a lot of fun.’ A completely new experience for both sides was the flash mob at the German Technology Museum with the piece Sometimes I Wish in April 2016. It was amazing fun to suddenly fill the space with so much sound from one moment to the next, the students report in the programme book of the joint final concert. The PlanckTon choir too, with
their director Katrin Hübner, animated a public space in Berlin: on World Migrant and Refugee Day on 15 January 2017, the RIAS Kammerchor, their mentee choir and the percussionist Robyn Schulkowsky joined forces at the Holocaust Memorial. Under the 2711 stelae is the ‘Place of Information’. In the darkened ‘Room of Names’, visitors to the exhibition first heard quiet bell strokes while individual students slowly stood up. They sang No More War by Frederic Rzewski (*1938), first in whispers and later more intensely. Gradually the singers of the RIAS Kammerchor joined in, and a few visitors also sang along with the moving canon. Emotional experiences like these are unique and have a strong effect, even for later life. Ingolf Horenberg, a bass in the RIAS Kammerchor, describes how rewarding it can be when they see the young singers respond: ‘In this mentorship, it’s more important to me for emotional moments to come about during our musical work together than to improve the technical standard in singing or music-making. When this year with us is over, if some of them can hold on to experiences that touched them through music or through joint singing, or feel a little more at home here, then we’ve achieved something wonderful!’
The choral mentorship The choral mentorship with school choirs forms the centre of the RIAS Kammerchor’s education work. Since the 2009–10 season, the RIAS Kammerchor has awarded one choral mentorship annually. Here the singers accompany their mentee choir for a year, offering valuable insights into their daily work. Voice training, concert visits at the Berliner Philharmonie and joint concerts are as much a part of this as questions relating to the singer’s profession, as well as the realization of a concert introduction.
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Education-Projekte 2017—18
Education Projects 2017—18
Akademie für Gesangsstudierende im Hauptstudium Bitte senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung an:
Academy for Vocal Students With Voice as Their Main Subject Please send your written applications to:
Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin – RIAS Kammerchor Charlottenstraße 56, D-10117 Berlin Informationen erhalten Sie unter T +49.(0)30.20 29 87 31
Schulchorpatenschaft Patenchor der Saison 2017–18 ist der Chor des GeorgHerwegh-Gymnasiums, Berlin-Hermsdorf. Ab Januar 2018 können sich wieder Schulchöre aus Berlin und Brandenburg für das neue Schuljahr 2018–19 um eine Patenschaft mit den Profisänger*innen des RIAS Kammerchors bewerben. Informationen erhalten Sie unter : T +49.(0)30.20 29 87 334
Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin – RIAS Kammerchor Charlottenstraße 56, D-10117 Berlin For further information, please call: T +49.(0)30.20 29 87 31
School Choir Mentorship In Season 2017–18 the Choir Mentorship is with the choir from the Georg-Herwegh-Gymnasium, Berlin-Hermsdorf. From January 2018, school choirs from Berlin and Brandenburg can once again apply for a mentorship with the professional singers of the RIAS Kammechor during the new school year (2018–19). For further information, please call: T +49.(0)30.20 29 87 334
Konzerteinführung durch Schüler*innen 2. März 2018, 19.00 Uhr durch einen Musikleistungskurs einer Berliner Oberschule. Projektdurchführung: Anke Hopfengart von „Schüler im Konzert“
Concert Introductions by School Students On 2 March 2018, at 7:00 pm, by students from the advanced music course at a Berlin secondary school. Project leader: Anke Hopfengart from ‘Students in Concert’
KlasseKlänge (für Schüler*innen der 5. bis 9. Klasse) „Von der Probe zum Konzert“ Konzert am 27. April 2018, im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
KlasseKlänge – Classy Sounds (for school students from 5th to 9th grade) ‘From Rehearsal to Concert’ Concert on 27th of April 2018 at the Kammermusiksaal of the Philharmonie Berlin
Anmeldung Bei Interesse melden Sie sich bitte bis zum 1. Dezember 2017 bei: Leonie Hentschel (leonie.hentschel@gmail.com)
Enrolment Interested parties please contact Leonie Hentschel by 1 December 2017 (leonie.hentschel@gmail.com)
Folgende Angaben sollten dabei enthalten sein: Name der Lehrkraft, Schule, Bezirk, Anzahl der Karten. Der Eintritt für die Schüler*innen sowie die betreuende Lehrkraft ist frei. „KlasseKlänge“ ist Teil des Projektes „Konzerte für Schulen“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft.
The following information should be included: Name of teacher, school, district, number of tickets. Admittance is free for the students and the responsible teacher. ‘Classy Sounds’ is part of the project ‘Concerts for Schools’ by the Senate Administration for Education, Youth and Science.
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Momente
Moments
Tournee Konzerte 2017 — 18
Tour Concerts
3. September 2017
Bissendorf Das Treffen in Telgte oder Dient die Poeterey der Musik? Werke von Heinrich Schütz, Claudio Monteverdi, Michael Praetorius u.a. Sonntag 3. September 2017, 17.00 Uhr St. Dionysius Bissendorf Helene Grass Rezitation RIAS Kammerchor Capella de la Torre Katharina Bäuml Leitung Florian Helgath Dirigent Karten Seite 130 — 131 90 Tournee Konzerte
DAS KONZERT IM R ADIO Aus Opernhäusern, Philharmonien und Konzertsälen. Jeden Abend. KONZERT Sonntag bis Freitag 20:03 OPER Samstag 19:05
bundesweit und werbefrei In Berlin auf UKW 89,6 DAB+, Kabel, Satellit, Online, App deutschlandfunkkultur.de
9. September — 15. Oktober 2017
Eisenach Freiberg Rotterdam Amsterdam Essen DE „Wer singt, betet doppelt“, stellt Augustinus fest. Und sein geistiger Urenkel pflichtet ihm bei. 1530 entwirft Martin Luther eine Skizze über die Musik, als Antwort auf die kunstfeindliche Haltung seiner Schweizer Glaubensbrüder Zwingli und Calvin. Er liebe
die Musik, ist darin zu lesen. „Weil sie ein Geschenk Gottes und nicht der Menschen ist. Weil sie die Seelen fröhlich macht. Weil sie den Teufel verjagt. Weil sie unschuldige Freude weckt.“ Worte wie Funken, die die Welt verändern sollten. Weit über den Tod des gro-
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ßen Reformators hinaus. Das Schönste daran: Konfessionelle Konflikte, verantwortlich für grausiges Blutvergießen auf den Schlachtfeldern der Zeit, scheinen in der Kunst ohne Bedeutung. Scharen protestantischer Musiker, unter ihnen der junge Heinrich Schütz, pilgern gen Süden, um ausgerechnet im katholischen Italien ihren Erfahrungsschatz zu erweitern. Geistiger Austausch wird zur Normalität. So herrscht bald Konsens nicht nur darüber, mit welchen Techniken musikalischer Ausdruck am eindrucksvollsten zu transportieren sei, sondern auch über die wichtigsten Themen der Kirchenmusik: das Bekenntnis zum Glauben, das Lob Gottes und – dringlicher denn je – die Bitte um Frieden. Mit einer Wiederauflage seines farbigen Kalenderblatts zum Jahr des großen Luthergedenkens, das von künstlerischem Einvernehmen in einer Zeit allgegenwärtiger Zerwürfnisse erzählt, geht der RIAS Kammerchor auf Herbsttournee. Programmatischer Ausgangspunkt: die Wartburg bei Eisenach.
EN ‘Whoever sings prays twice’, remarked St Augustine, and his spiritual great-grandson agreed with him. In 1530, Martin Luther produced a Sketch on Music as a response to the anti-artistic stance of his Swiss fellow believers Zwingli and Calvin. In it, he writes that he loves music ‘Because it is a gift from God, not humans. Because it makes the soul rejoice. Because it chases away the devil. Because it awakens innocent joy.’ These words were like sparks that would ignite change in the world – far beyond the great reformer’s death. The greatest thing about it is that confessional conflicts, responsible for gruesome bloodshed on the battlefields of the ages, seem meaningless in art. Protestant musicians, including the young Heinrich Schütz, went south in droves to gain new experience in Catholic Italy, of all places. Spiritual exchange became a normal matter. Thus a consensus was soon established not only on which techniques can most impressively transport musical expression, but also on the most important topics of church music: professing one’s faith, praising God and –
more urgently than ever – asking for peace. In this great Luther memorial year, the RIAS Kammechor will be taking a new edition of his colourful calendar sheet, which tells of artistic agreement in a time of ubiquitous enmity, on its autumn tour. The programmatic starting point will be the Wartburg castle near Eisenach.
Da Pacem – Das Echo der Reformation in der Musik Werke von Giovanni Gabrieli Luca Marenzio Orlando di Lasso Heinrich Schütz Claudio Monteverdi Michael Praetorius und anderen Samstag 9. September 2017, 19.30 Uhr Festsaal Wartburg Eisenach Sonntag 17. September 2017, 18.00 Uhr Dom St. Marien zu Freiberg Im Rahmen der Silbermann-Tage Freitag 13. Oktober 2017, 20.15 Uhr Laurenskerk Rotterdam Samstag 14. Oktober 2017, 20.15 Uhr Muziekgebouw aan ’t lJ Amsterdam Sonntag 15. Oktober 2017, 17.00 Uhr Philharmonie Essen RIAS Kammerchor Capella de la Torre Katharina Bäuml Leitung Florian Helgath Dirigent Karten Seite 130 — 131
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18. & 19. Januar 2018
Hamburg DE Mittlerweile wird sie ungeachtet hanseatischer Zurückhaltung hinter vorgehaltener Hand schon als achtes Weltwunder gehandelt: die steißgeborene Elbphilharmonie, jenes imposante Monument glasgewordenen Übermuts in der neu definierten Hamburger HafenCity. Rund ein Jahr nach Fertigstellung wird es Zeit für den RIAS Kammerchor, seinen
Einstand in dem futuristischen Musiktempel zu geben und sich ein Bild davon zu machen, was dran ist an den kaum zu beruhigenden Stürmen der Euphorie. Ins Zentrum seines Programms stellt Christoph Eschenbach, ehemaliger Orchesterchef und gern gesehener Gast am Pult, Paul Hindemiths selten aufgeführtes, tief bewegendes Requiem
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für jene, die wir lieben. In When Lilacs Last in the Door-Yard Bloom’d vertont der 1940 in die USA emigrierte Komponist einen Gedichtzyklus des großen amerikanischen Transzendentalisten Walt Whitman, eine Elegie auf die Opfer des Sezessionskriegs, und zieht damit kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine Parallele zu den unsagbaren Gräueln der jüngsten Vergangenheit, die auch Hindemiths Schicksal so schmerzlich bestimmt hatten. Gerade in seinen lyrischen Passagen, der musikalischen Schilderung des riesigen Fliederteppichs auf dem Sarg des ermordeten Präsidenten Abraham Lincoln etwa, gehört dieses Stück, 1946 in New York aus der Taufe gehoben, zu den eindrücklichsten Klagewerken der Klassischen Moderne.
EN Despite their traditional Hanseatic restraint, Hamburg’s citizens are already quietly treating it as the eighth wonder of the world: the laboriously-birthed Elbphilharmonie, that imposing monument of boldness in glass form located in the newly-defined HafenCity quarter. Roughly a year after its completion, it is time for the RIAS Kammerchor to make its first appearance at the futuristic temple of music and gain an impression of how much truth there is to the almost uncontrollable storms of euphoria. At the heart of this programme, Christoph Eschenbach, formerly the orchestra’s principal conductor and always a welcome guest at the podium, presents Hindemith’s rarely-performed and deeply moving Requiem for those we love. In When Lilacs Last in the Door-Yard Bloom’d, the composer – who emigrated to the USA in 1940 – sets a cycle of poems by the great American transcendentalist Walt Whitman, an elegy to the victims of the Civil War, thus drawing, shortly after the Second World War, a parallel with the unspeakable atrocities of the recent past, which had affected Hindemith’s own fate so painfully. Especially in its lyrical passages, such as the musical description of the giant carpet of lilacs on the coffin of the murdered president Abraham Lincoln this piece, premiered in New York in 1946, belongs to the most impressive elegies in classical modernity.
Franz Schubert Sinfonie h-Moll D. 759 „Unvollendete“ Paul Hindemith When Lilacs Last in the Door-Yard Blomm’d: A Requiem „For those we love“ Donnerstag 18. Januar 2018, 20.00 Uhr Elbphilharmonie Hamburg Freitag 19. Januar 2018, 20.00 Uhr Elbphilharmonie Hamburg Gerhild Romberger Alt Matthias Goerne Bass NDR Chor RIAS Kammerchor Olaf Katzer Choreinstudierung NDR Elbphilharmonie Orchester Christoph Eschenbach Dirigent Karten Seite 130 — 131
95 Tour Concerts
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25. Februar 2018
Hamburg Johann Sebastian Bach „Komm, Jesu, komm“ BWV 229 Tomás Luis de Victoria Tenebrae Responsorien (Auswahl)
Sonntag 25. Februar 2018, 20.00 Uhr Elbphilharmonie Hamburg
Hans Werner Henze Fantasie für Streicher
RIAS Kammerchor Ensemble Resonanz Justin Doyle Dirigent
James MacMillan Seven last words from the Cross
Karten Seite 130 — 131
97 Tour Concerts
11. März 2018
Magde-
burg 98 Tournee Konzerte
DE Telemann, der ewig Suchende. Seine späten Oratorien ziehen nicht nur die künstlerische Bilanz aus vier Jahrzehnten rastlosen Schaffens als Musikdirektor der fünf Hamburger Hauptkirchen. Sie sind zugleich auch immer als Insignien einer nach vorne gerichteten, kreativen Neugier zu betrachten. Einer wachen Experimentierfreude, die den großen Magdeburger Musensohn als einen der innovativsten, fortschrittlichsten Köpfe seiner Zeit ausweist – immerhin einer der aufregendsten Umbruchphasen in der europäischen Musikgeschichte überhaupt. Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu, zu Ostern 1760 im Konzertsaal des Hamburger Drillhauses uraufgeführt, nimmt ein überwiegend freipoetisches Libretto Karl Wilhelm Ramlers zur Grundlage. „Ich habe ein feyerliches Versprechen von mir gegeben, auf Ostern etwas fertig zu machen, woran sich ein alter Musikus todtsingen will“, schreibt der an Dichterfreund Gleim. „Herr Telemann, ein Greis von 78 Jahren, will seinen Schwanengesang singen, und dazu soll ich ihm die Worte vorsprechen.“ Wie überrascht dürfte sich der ziemlich überhebliche Poet gezeigt haben, als Telemann ihm eine Partitur vorlegte, die selbstbewusst nach neuen Ufern strebte. Stilistisch kühn zwischen Frankreich und Italien mäandernd, dabei Wort und Ton in einer idealen, empfindsamen Weise miteinander verschmelzend, die bereits auf seinen Nachfolger Carl Philipp Emanuel Bach verweist. Ramler staunte und ganz Hamburg rieb sich die Ohren: Von Schwanengesang keine Spur.
1760 at the concert hall in the Hamburg Drillhaus, uses a mostly freely-composed libretto by Karl Wilhelm Ramler. ‘I have made a solemn promise to complete something at Easter for an old musician to sing himself to death with’, Ramler wrote to his writer friend Gleim. ‘Mr Telemann, an old man 78 years of age, wants to sing his swansong, and I am to speak the words for it.’ How surprised this rather supercilious poet must have been when Telemann presented him with a score that strived confidently towards new ground. Oscillating boldly between French and Italian styles, merging words and notes in an ideal, sensitive fashion that already pointed to his successor Carl Philipp Emanuel Bach. Ramler was amazed and the whole of Hamburg rubbed its ears in disbelief: no trace of any swansong.
Georg Philipp Telemann Kantate „Freuet euch mit Jerusalem“ TWV 1:559 „Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ TWV 6:6 Sonntag 11. März 2018, 19.30 Uhr Johanniskirche Magdeburg Im Rahmen der Telemann-Festtage
Solisten RIAS Kammerchor Akademie für Alte Musik Berlin EN Telemann, the eternal searcher. His late Justin Doyle Dirigent oratorios not only take artistic stock of four decades filled with restless work as musical director of the five main churches in Hamburg; all of them should also be viewed as insignias of a forward-looking creative curiosity. A fervent love of experimentation marks this great son of the muses from Magdeburg as one of the most innovative, progressive minds of his time – which, one should add, was one of the most exciting times of change in the whole of European music history. The Resurrection and Ascension of Jesus, premiered at Easter
Karten Seite 130 — 131
99 Tour Concerts
26. März — 8. April 2018
Ferrara Bologna Freiburg Amiens Paris Madrid DE Er gehört unbestritten zu den vielseitigsten unter den Nachwuchsdirigenten der Gegenwart: Pablo Heras-Casado, der junge Wilde aus Granada, gefeierter Senkrechtstarter auf internationalem Parkett. Sein Markenzeichen? Hingabe. Genauigkeit. Stilsicherheit. Und vor allem Feuer. Seine Mendelssohn-Einspielungen mit dem Freiburger Barockor-
chester sind jetzt schon legendär. Mit kaum gezügelter Angriffslust fegen sie noch die allerletzten Krümel biedermeierlicher Artigkeit aus den Noten. Was das gerade auch für den Elias bedeutet, mit dem das Traumgespann nun auf Tournee geht, kann man sich ausmalen. Denn was die Besucher der Uraufführung im August 1846 buchstäblich von den
100 Tournee Konzerte
Sitzen gerissen hatte, war ein fundamentaler Gegenentwurf zu den in Gestrigkeit und nazarenerhafter Frömmelei dahinschlummernden Oratorien der Zeit, eine unerwartete, nicht zuletzt von Wagner inspirierte Elementarmusik. Verwegen, schroff und wahrhaftig zugleich. „Stark, eifrig, wohl auch bös und zornig und finster, fast zur ganzen Welt im Gegensatz, und doch getragen wie von Engelsflügeln“, so wollte Mendelssohn seinen biblischen Propheten verstanden wissen und entwarf das packende Psychogramm eines an sich selbst zweifelnden Verkünders ohne Heldenaura, eines Menschen, der an den äußeren wie inneren Widerständen seiner göttlichen Berufung zu zerbrechen droht. Ferrara, Bologna, Freiburg, Amiens, Paris und Madrid steht Aufwühlendes bevor. Der RIAS Kammerchor schärft derweil schon mal die Stimmbänder.
EN He is undeniably one of the most multifaceted conductors of the young generation today: Pablo Heras-Casado, the young Turk from Granada, a celebrated overnight sensation on the international stage. His trademarks? Dedication, precision, stylistic command – and, most importantly, fire. His Mendelssohn recordings with the Freiburg Baroque Orchestra have already become legendary. With almost untameable vigour, they sweep away any last crumb of well-behaved stuffiness from the music. One can imagine what that means for Elijah, of all pieces, which this ‘dream team’ will now be taking on tour; for what bowled over those attending the premiere in August 1846 stood in fundamental opposition to other oratorios of the time, with their soporific combination of outdatedness and Nazarene religiosity: an unexpected elemental music inspired not least by Wagner. Adventurous, abrupt and truthful at once. ‘Strong, eager, no doubt also evil and angry and dark, in opposition to almost the whole world, and yet as if borne on angels’ wings’ – that was how Mendelssohn wanted his biblical prophet to be seen, and he conceived the gripping psychological portrait of a self-doubting herald without any
heroic aura, a human being who risked breaking apart from the outer and inner strain of his divine vocation. Stirring experiences await listeners in Ferrara, Bologna, Freiburg, Amiens, Paris and Madrid. In the meantime, the RIAS Kammerchor will be sharpening their vocal cords.
Felix Mendelssohn Bartholdy „Elias“: Oratorium für Soli, Chor und Orchester op. 70 Montag 26. März 2018, 20.00 Uhr Teatro Comunale di Ferrara Dienstag 27. März 2018, 20.00 Uhr Teatro Auditorium Manzoni di Bologna Montag 2. April 2018, 20.00 Uhr Konzerthaus Freiburg Mittwoch 4. April 2018, 20.00 Uhr Maison de la Culture Amiens Freitag 6. April 2018, 20.30 Uhr Philharmonie de Paris Sonntag 8. April 2018, 20.00 Uhr Auditorio Nacional de Musica Madrid Sophie Karthäuser Sopran Wiebke Lehmkuhl Alt Sebastian Kohlhepp Tenor Matthias Goerne Bass RIAS Kammerchor Frank Markowitsch Choreinstudierung Freiburger Barockorchester Pablo Heras-Casado Dirigent Karten Seite 130 — 131
101 Tour Concerts
26. Mai & 1. Juni 2018
Schwetzingen Brüssel Henry Purcell „The Fairy Queen“ Samstag, 26. Mai 2018, 20.00 Uhr Schlosstheater Schwetzingen Im Rahmen der Schwetzinger SWR Festspiele Freitag 1. Juni 2018, 20.00 Uhr BOZAR Brüssel Ruby Hughes Sopran Tim Mead Altus Stuart Jackson Tenor Roderick Williams Bass Christoph von Bernuth Regie RIAS Kammerchor Akademie für Alte Musik Berlin Rinaldo Alessandrini Dirigent Karten Seite 130 — 131 102 Tournee Konzerte
die kunst zu hรถren
92,4
12.—14. Juni 2018
Stuttgart Freiburg Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9, d-Moll op. 125
Mittwoch, 13. Juni 2018, 20.00 Uhr Konzerthaus Freiburg
Anna Lucia Richter Sopran Sophie Harmsen Alt Julian Prégardien Tenor Tareq Nazmi Bass RIAS Kammerchor Freiburger Barockorchester Gottfried von der Goltz Dirigent
Donnerstag,14. Juni 2018, 20.00 Uhr Konzerthaus Freiburg
Karten Seite 130 — 131
Dienstag, 12. Juni 2018, 20.00 Uhr Liederhalle Stuttgart
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29. Juni 2018
Kloster Eberbach Joseph Haydn Missa Cellensis in honorem Beatissimae Virginis Mariae Hob. XXII: 5 „Cäcillienmesse“
Johanna Winkel Sopran Sophie Harmsen Alt Benjamin Bruns Tenor Wolf Matthias Friedrich Bass RIAS Kammerchor Akademie für Alte Musik Berlin
Freitag, 29. Juni 2018, 20.00 Uhr Basilika Kloster Eberbach
Im Rahmen des Rheingau Musik Festivals Karten Seite 130 — 131
105 Tour Concerts
8.—14. Juli 2018
Baden Baden Wolfgang Amadeus Mozart „Die Zauberflöte“ KV 620 Sonntag, 8. Juli 2018 20.00 Uhr Mittwoch, 11. Juli 2018 20.00 Uhr Samstag, 14. Juli 2018 20.00 Uhr Festspielhaus Baden-Baden Im Rahmen der Sommerfestspiele Baden-Baden
Rolando Villazón Papageno Regula Mühlemann Papagena Franz-Josef Selig Sarastro Albina Shagimuratova Königin der Nacht Christiane Karg Pamina Paul Schweinester Monostatos Tareq Nazmi Sprecher Golda Schultz Erste Dame Angela Brower Zweite Dame Okka von der Damerau Dritte Dame RIAS Kammerchor Chamber Orchestra of Europe Yannick Nézet-Séguin Dirigent
Karten Seite 130 — 131 106 Tournee Konzerte
info@artrium-berlin.de
21. —25. Juli 2018
Verbier DE Wenn die Festivalmacher von Verbier im Hochsommer 2018 zum 25. Mal die Hautevolee der internationalen Musikszene in die Abgeschiedenheit der Schweizer Alpen bitten, dann ist das allemal ein Grund zum Feiern. Denn wohl kaum jemand hätte geglaubt, dass jener Idee, die den schwedischen
Musikwissenschaftler, Kulturmanager und Talentjäger Martin Engstroem Anfang der Neunzigerjahre umtrieb, eine derart famose Erfolgsgeschichte beschieden sein würde. Klassische Musik vor atemberaubender Gebirgskulisse, auf anderthalbtausend Meter Höhe, fernab der großen Kulturmetropo-
108 Tournee Konzerte
len, ihrer sinnenfeindlichen Schnelllebigkeit, aufgehoben in einer intimen, höchst konzentrierten Atmosphäre, getragen von aufgeschlossenen, wagemutigen, vornehmlich jungen Künstlern erster Güte, einem eigenen Orchester womöglich – aus dem rosaroten Traum von damals ist längst eine Begegnungsstätte von Weltrang geworden. In Verbier, Herrn Engstroem sei Dank, gaben und geben sich all diejenigen die Klinke in die Hand, denen die Musik selbst wichtiger ist als der sie vermittelnde Konzertbetrieb: Violinlegende Isaac Stern etwa, Gidon Kremer, Martha Argerich, Lang Lang, James Levine, Kent Nagano oder Charles Dutoit, um nur wenige zu nennen. Wenn nun also der RIAS Kammerchor ausgerechnet in der Jubiläumssaison angefragt ist, gemeinsam mit dem hochmotivierten Festival-Orchester gleich drei Programme zu realisieren, dann darf das schon als ehrenvolle Auszeichnung betrachtet werden. Der Sommer gehört diesmal den Bergen.
Lang, James Levine, Kent Nagano or Charles Dutoit, to name only a few. Therefore, the fact that the RIAS Kammerchor will be performing there – in the anniversary season, no less – together with the highly motivated Festival Orchestra to realize three concert programmes can be considered an honourable distinction. This time, summer will belong to the mountains.
Samstag, 21. Juli 2018, 20.00 Uhr Festivalzelt Verbier Joseph Haydn „Die Schöpfung“ Oratorium für Soli, Chor und Orchester Hob XXI:2
Miah Persson Sopran Pavol Breslik Tenor Peter Mattei Bass RIAS Kammerchor Justin Doyle Choreinstudierung EN When the festival organizers of Verbier Verbier Festival Orchestra invite the Who’s Who of the international Gabor Takacs-Nagy Dirigent music scene to come to the seclusion of the Swiss Alps in the summer of 2018, there is every cause for celebration. For barely anyone would have believed that the idea preoccupying the Swedish musicologist, culture manager and talent hunter Martin Engstroem in the early 1990s would turn into such a remarkable success story. Classical music against a breathtaking mountain backdrop at an altitude of 1500 metres, far from the great urban cultural centres with their short-lived anti-sensuality, preserved in an intimate, highly concentrated atmosphere and carried by open-minded, daring and mostly young artists of the highest quality, perhaps an orchestra founded especially for this event – what began as a pipe dream has long since become a place of world-class artistic encounters. In Verbier, thanks to Martin Engstroem, one finds the kind of musicians for whom the music itself is more important than the concert business that disseminates it: the violin legend Isaac Stern, Gidon Kremer, Martha Argerich, Lang
Dienstag, 24. Juli 2018, 20.00 Uhr Festivalzelt Verbier Gabriel Fauré Requiem op. 48 Ying Fang Sopran Peter Mattei Bass RIAS Kammerchor Justin Doyle Choreinstudierung Verbier Festival Orchestra Marc Minkowski Dirigent Mittwoch, 25. Juli 2018, 20.00 Uhr Festivalzelt Verbier Festkonzert 25 Jahre Verbier Festival RIAS Kammerchor u.a. Im Rahmen des Verbier Festivals Karten Seite 130 — 131
109 Tour Concerts
Forum
Freunde und Förderer/Friends and Sponsors Kunst kann man fördern / Art can be Supported
DE Wir sind Freunde der Chormusik, die sich im „RIAS Kammerchor Forum der Freunde und Förderer des RIAS Kammerchors e. V.“ zusammengeschlossen haben. Der gemeinnützige Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, dieses Ensemble von Weltformat unter anderem durch die von uns initiierte und mitveranstaltete Reihe der ForumKonzerte zu fördern. Mit dieser Konzertreihe möchten wir dem Chor, seinen Mitgliedern und Ihnen als Zuhörern die Möglichkeit eröffnen, außergewöhnliche musikalische Entdeckungen zu machen. Dazu begeben wir uns an Orte in Berlin, an denen üblicherweise keine Chormusik erklingt. Denn der RIAS
Kammerchor ist zwar auf allen international bedeutenden Konzertpodien ein Begriff, aber seine geografische und historische Heimat ist Berlin. Auch dieser Bogen soll mit unseren Konzerten gespannt werden. Wir möchten mit unseren Konzerten nicht nur die Chor-Geschichte, sondern vor allem auch die einzigartigen Qualitäten des Chores und seiner einzelnen Mitglieder hervorheben. Und wir laden Sie herzlich ein, an unseren Aktivitäten teilzunehmen, die ForumKonzerte mit zu konzipieren und zu gestalten. Aber auch auf diejenigen, die diese Konzertabende lieber genießen, warten im
112 Forum
Forum besondere Erlebnisse: Wir laden Sie zu offenen Proben ein; wenn Sie möchten, können Sie den Chor zu auswärtigen Konzerten begleiten; Sie kommen mit Künstler*innen und Dirigent*innen ins Gespräch und fördern durch Ihren Jahresbeitrag nicht zuletzt die Education-Initiativen des RIAS Kammerchors.
EN We are lovers of choral music who have joined forces in the RIAS Kammerchor Forum of Friends and Sponsors. This non-profit organization has devoted itself to the task of supporting this world-class ensemble by, among other efforts, initiating and co-organizing the series of ForumKonzert. With this concert series, we intend to give the choir, its members and you as listeners the opportunity to make outstanding musical discoveries. For this purpose we choose locations in Berlin that are not normally used for choral music. For even if the RIAS Kammerchor has made a name for itself on all the major international concert stages, its geographical and historical home is Berlin. This too is something we wish to support with our concerts. With our concerts we hope not only to emphasize the choir’s history, but most of all the unique qualities of the ensemble and its individual members. We invite you to take part in our activities in helping to conceive and put together the ForumKonzert. But the Forum also promises special experiences for those who would rather enjoy these concerts as listeners. We invite you to attend open rehearsals; if you like, you can accompany the choir to concerts outside Berlin; you will have the chance to speak to artists and conductors; and, not least, your annual membership fee will support the RIAS Kammerchor education projects.
Vorstand Dr. Albrecht Kloepfer (Vorsitzender / Chairman) Dorothea Goldbeck-Knorr Peter Friederici Kontakt RIAS Kammerchor Forum e. V. Charlottenstraße 56 10117 Berlin forum@rias-kammerchor.de T +49.(0)30.78 44 192 Jahresbeiträge Einzelmitgliedschaft / Individual membership: 100 EUR Partnermitgliedschaft/ Couple membership: 160 EUR Konto Berliner Bank IBAN: DE04 1007 0848 0143 0438 00 SWIFT-Code (BIC): DEUTDEDB110
Wir freuen uns auf Sie! We look forward to welcoming you!
Dr. Albrecht Kloepfer
113 Forum
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ForumKonzerte Neues suchen, Experimente wagen / Searching for New Discoveries, Risking Experiments
DE Es ist der 19. September 2004. Hinter der Fassade des Palazzo Farnese im Berliner Quartier Schützenstraße, einer Kopie des prunkvollen von Michelangelo gestalteten Renaissancepalastes in Rom, beginnt ein Konzert, das der Auftakt zu einer neuen Reihe des RIAS Kammerchors ist, von der zu diesem Zeitpunkt niemand ahnt, was sich einmal daraus entwickeln wird. Treibende Kraft hinter dieser Initiative war das Forum der Freunde und Förderer des RIAS Kammerchors, das mit dieser neuen Reihe den Sänger*innen des Chores Raum geben wollte, sich solistisch oder in kleinen Ensembles zu präsentieren. Ein weiterer Grundgedanke war es, diese Konzerte in wechselnden Räumen zu veranstalten und durch die inhaltliche Verknüpfung von musikalischem Programm und Ort die Architektur und die Musik in einen Dialog treten zu lassen. Mit Ulrich Conrads engagierte sich in den Anfangsjahren einer der bedeutendsten Architekturkritiker Deutschland intensiv bei der Suche nach immer neuen architektonischen Kleinoden. Die Ausführenden wiederum kreierten eigenverantwortlich und zu
den Räumen passend anspruchsvolle Programme mit Repertoire unterschiedlichster Epochen. Mittlerweile liegen 54 Konzerte an ebenso vielen unterschiedlichen Orten hinter uns und man kann ohne Übertreibung sagen, dass die ForumKonzerte des RIAS Kammerchors seit mehr als 13 Jahren eine Bereicherung des Berliner Kulturlebens darstellen. Ob Tieranatomisches Theater oder Landgericht, Wasserwerk, ehemaliges Staatsratsgebäude, Hallenbad oder Krematorium – die Liste der ausgefallenen Orte, an denen die Sänger*innen des RIAS Kammerchors ihre Besucher mal solistisch, mal in Ensembles unterschiedlichster Besetzung und Größe zu den ForumKonzerten locken, ist ebenso lang wie ungewöhnlich. Dabei hat sich das Spektrum der inhaltlichen Ausrichtung über die Jahre noch erweitert. Neben dem Raum und der Musik kamen auch Verknüpfungen mit anderen Kunstformen wie Tanz, Improvisation, Bildender Kunst oder Literatur hinzu. Mit diesem Konzept ist der RIAS Kammerchor seit nunmehr 14 Spielzeiten Vorreiter in der Entwicklung neuer Konzertformate.
115 ForumKonzerte
In der Saison 2017–18 kehren wir erstmals in der Geschichte der ForumKonzerte an drei Orte zurück. Einerseits, um Höhepunkte noch einmal neu aufleben zu lassen, andererseits, um dem „exquisiten wie wagemutigen Versuch, Baukunst und Sangeskunst miteinander wetteifern zu lassen“ (U. Conrads), neue Nahrung zu geben.
EN The date is 19 September 2004. Behind the facade of the Palazzo Farnese, which forms part of the Quartier Schützenstrasse complex in Berlin, and is a copy of the majestic Renaissance palace in Rome designed by Michelangelo, one hears the first sounds of a concert that opens a new series by the RIAS Kammerchor, and which no one suspected would develop into what it would later become. The driving force behind this initiative was the RIAS Kammerchor Forum of Friends and Sponsors, which had planned this new series to give the choir’s singers space to present themselves as soloists or in small ensembles. A further underlying idea was to present the concerts in different spaces, creating an opportunity for a dialogue between the architecture and the music by connecting the character of the spaces to the musical programme. In the first years, one of Germany’s leading architecture critics, Ulrich Conrads, helped with great dedication in the constant search for new architectural treasures. The performers, in turn, acting on their own responsibility and making their choices to suit the spaces, put together ambitious programmes with repertoire from a wide range of periods. Since then there have been 54 concerts in as many different places, and it is no exaggeration to say that the RIAS Kammerchor ForumKonzert have greatly enriched cultural life in Berlin for over 13 years – whether at the Animal Anatomy Theatre or the district court, waterworks, former state council building, indoor swimming pool or crematorium. The list of carefully-chosen places to which the singers of the RIAS Kammerchor have lured their audiences in all sorts of different ensembles, large or small, is as long as
it is unusual. And the range of thematic elements in the concerts has grown even wider over the years: in addition to space and music, concerts have also incorporated other art forms such as dance, improvisation, visual art and literature. With this concept, the RIAS Kammerchor has been a pioneer in the development of new concert formats for 14 seasons. The 2017–18 season will see us returning to three locations for the first time in the history of the ForumKonzert. Our aim here is both to revive past highlights and to provide new substance for the ‘exquisite and daring attempt to let architectural and vocal art strive together’ (U. Conrads).
ForumKonzerte 2017— 18 Freitag, 20. Oktober 2017, 20.00 Uhr St. Elisabeth-Kirche Freitag 26. Januar 2018, 20.00 Uhr Märkisches Museum Donnerstag 26. April 2018, 20.00 Uhr Landgericht Berlin Freitag 8. Juni 2018, 20.00 Uhr Krematorium Baumschulenweg
116 ForumKonzerte
Kunst kann man fördern
Unterstützen Sie durch Ihre Mitgliedschaft die Education-Initiativen oder Kompositionsaufträge des RIAS Kammerchors oder werden Sie Ideengeber für die ForumKonzerte; nehmen Sie an exklusiven Veranstaltungen mit dem Chor teil, begleiten Sie ihn auf ausgewählten Konzertreisen und besuchen Sie Offene Proben.
RIAS Kammerchor Forum e. V. Charlottenstraße 56, 10117 Berlin T +49.(0)30.20 29 87 31 forum@rias-kammerchor.de
Service
2017—18 Abonnement
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Sie sparen bis zu 25 % gegenüber dem Einzelkartenpreis, Ihre Kinder erhalten eine Ermäßigung von bis zu 60 % auf den Einzelkartenpreis. Sie kennen Ihre Termine, Ihre Plätze und haben alle Tickets. Sie erhalten eine Woche vor dem Konzert Ihr Programmheft per E-Mail. Sie genießen bei den Konzerten eine persönliche Betreuung am AboExklusiv-Stand und nehmen dort Ihr Gratis-Programmheft entgegen. Sie sind unser Gast bei ausgewählten Proben des Ensembles und bei Besuchergesprächen. Sie erhalten Tickets zum Abo-PlusPreis für alle zur roc berlin gehörenden Ensembles. Ihr Abonnement ist übertragbar. Prämie für die ersten 25 Neuabonnenten: Lust auf Kultur! Die Freie Volksbühne spendiert den ersten 25 Neuabonnenten des RIAS Kammerchors eine Kulturkarte.
Erwachsene / Kind / Wahl-Abo 3 aus 6 Preisgruppe 1 EUR 201 / 106 / 117 Preisgruppe 2 EUR 168 / 93 / 99 Preisgruppe 3 EUR 133 / 78 / 87 Preisgruppe 4 EUR 112 / 64 / 72 Forum-Abo EUR 68 Normalpreis / EUR 56 für Mitglieder des Forums Wahl-Abo 3 aus 6 Wählen Sie aus sechs Abonnementkonzerten Ihre drei Highlights. Abo-Plus Bei Buchung eines Abonnementangebots können Sie Tickets mit ca. 15 % Ermäßigung für alle zur roc berlin gehörenden Ensembles erwerben. Kinderermäßigung im Abo Möchten Sie Ihr Abonnement mit Ihren Kindern (bis 18 Jahre) wahrnehmen, erhalten Ihre Kinder eine Ermäßigung von ca. 60 % auf den regulären Einzelkartenpreis (Gilt nicht für das Konzert am 26. Juni 2018).
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Adults / children / partial subscription for 3 out of 6 events Price group 1 EUR 201 / 106 / 117 Price group 2 EUR 168 / 93 / 99 Price group 3 EUR 133 / 78 / 87 Price group 4 EUR 112 / 64 / 72 Forum subscription: normal price EUR 68 / price for forum members EUR 56 Partial subscription for 3 out of 6 events Choose your three highlights from six subscription concerts. Subscription Plus On booking a subscription concert, get c. 15 % off tickets for concerts by all ensembles belonging to the roc berlin. Concessions for Children with your subscription If you want to make use of your subscription together with your children (up to 18 years old), they will receive concessions of c. 60 % on ticket prices.
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Karten Einzelkartenverkauf Besucherservice des RIAS Kammerchors in der roc berlin Charlottenstrase 56, 10117 Berlin-Mitte T +49.(0)30.20 29 87 25 F +49.(0)30.20 29 87 29 tickets@rias-kammerchor.de Öffnungszeiten Montag bis Freitag 9.00 –18.00 Uhr geschlossen wegen Inventur am 2. Januar 2018 Bankverbindung Deutsche Bank AG IBAN: DE06 1007 0848 0510 0938 01 SWIFT-Code (BIC): DEUTDEDB110 Wir schicken Ihnen Ihre Konzertkarten gern nach Hause. Hierfür berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 2€. Dies gilt nicht für Abonnenten.
Internet Rund um die Uhr können Sie über die Homepage www.rias-kammerchor.de Konzertkarten bis drei Werktage vor dem Konzert ohne VVG kaufen. Die Karten werden Ihnen zzgl. einer Gebühr von 2€ zugeschickt. TicketDirekt Drucken Sie sich Ihre Konzertkarte zu Hause aus ! Sie benötigen für TicketDirekt einen Drucker mit hoher Auflösung. Bitte berücksichtigen Sie, dass bei Ticket Direkt nur die Bezahlung per Kreditkarte und PayPal möglich ist. Ermäßigung im Vorverkauf Studierende sowie Schüler*innen können im Vorverkauf Karten für die Abonnement-
konzerte (außer das Konzert am 26. Juni) zum Preis von 10 € erwerben. Beim Neujahrskonzert (3. Abonnementkonzert) gibt es 50 % Rabatt auf alle Tickets. Die Karten können telefonisch reserviert werden oder direkt bei unserer Vorverkaufsstelle mit gültigem Studierendenausweis oder Schüler* innenausweis gekauft werden.
Ermäßigung an der Abendkasse Schüler*innen, Auszubildende und Studierende bis zum 27. Lebensjahr, Schwerbehinderte und Erwerbslose können an der Abendkasse vor dem jeweiligen Konzert Ermäßigungen erfragen. Dieses Angebot gilt nach Maßgabe vorhandener Karten. Die Disposition der Karten obliegt dem Veranstalter. Ermäßigungen sind nur bei persönlichem Kartenerwerb mit Vorlage des entsprechenden Nachweises und des Personalausweises erhältlich. Pro Person kann eine Karte erworben werden, die personenbezogen und nicht übertragbar ist. Schwerbehinderte mit Anspruch auf eine Begleitperson können gegen Vorlage des Behindertenausweises ihren Kartenwunsch an den Besucherservice richten. Er berät gern über das zur Verfügung stehende Platzkontingent. Preise und Vertriebswege anderer Veranstalter entnehmen Sie bitte deren Veröffentlichungen. ClassicCard Junge Menschen bis 30 Jahre erhalten gegen Vorlage der gültigen ClassicCard gute Platze zu günstigen Preisen für die Konzerte des RIAS Kammerchors und der anderen Ensembles der roc berlin, des Konzerthauses Berlin, der Deutschen Oper Berlin, der Komischen Oper Berlin, der Staatsoper Unter den Linden und für Aufführungen des Staatsballetts Berlin. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.classiccard.de. Tickets Bitte entnehmen Sie die Ticketpreise den Konzertvorstellungen in dieser Broschüre.
122 Service
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in advance for €10. Concessions of 50 % are available on all tickets for the New Year’s Concert (3rd subscription concert). Tickets can be reserved by telephone or purchased directly at our booking office with valid student or school ID.
Ticket Sales RIAS Kammerchor Visitor Service at the roc berlin Charlottenstrase 56 10117 Berlin-Mitte T +49.(0)30.20 29 87 25 F +49.(0)30.20 29 87 29 tickets@rias-kammerchor.de
Box Office Concessions Schoolchildren, trainees and students up to the age of 27 as well as disabled and unemployed persons can request concessions at the box office prior to each concert. This offer is subject to ticket availability, and the provision of tickets is the responsibility of the event organizer. Concessions are only available on tickets purchased in person with the appropriate ID and proof of identity. One ticket is available per person and is not transferable. Disabled persons who require a companion can request additional tickets with their certificate of disability from the visitor service, who will gladly inform them of the available tickets. Details about prices and sales channels of other organizers can be found in their public information.
Opening Times Monday to Friday: 9 am – 6 pm Closed due to stock-taking on 2 January 2018 Bank Details Deutsche Bank AG IBAN: DE06 1007 0848 0510 0938 01 SWIFT Code (BIC): DEUTDEDB110 We are happy to send your tickets to you at home, which costs an administrative fee of EUR 2. There is no fee for subscribers.
Internet Concert tickets can be purchased at all hours with no advance booking fee up to three days before each concert via the website www.rias-kammerchor.de. Tickets will be sent to you for a fee of €2. TicketDirect Print your concert ticket at home! For TicketDirect you will need a high-resolution printer. Please note that Ticket Direct bookings can only be made with payment via credit card.
ClassicCard By presenting a valid ClassicCard, people up to the age of 30 can obtain tickets for good seats at reasonable prices for concerts by the RIAS Kammerchor and the other ensembles of the roc berlin, Konzerthaus Berlin, Deutsche Oper Berlin, Komische Oper Berlin, Staatsoper Unter den Linden and Staatsballett Berlin. Further information can be found at www.classiccard.de. Tickets Ticket prices for concerts can be found in this brochure.
Concessions on Advance Bookings Subscription concert tickets for students and schoolchildren can be purchased
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Philharmonie Berlin, Großer Saal Tickets Bitte entnehmen Sie die Ticketpreise den Konzertvorstellungen in dieser Broschüre
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Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal Tickets Bitte entnehmen Sie die Ticketpreise den Konzertvorstellungen in dieser Broschüre
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Konzerthaus Berlin
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Tickets Bitte entnehmen Sie die Ticketpreise den Konzertvorstellungen in dieser Brosch체re
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Loge 9 Loge 8 Loge 7
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Pierre Boulez Saal Tickets Bitte entnehmen Sie die Ticketpreise den Konzertvorstellungen in dieser Broschüre
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Veranstaltungsorte / Venues Konzerthaus Berlin Gendarmenmarkt 2 10117 Berlin U Stadtmitte, Hausvogteiplatz, Französische Straße Bus 147, 100
Pierre Boulez Saal Französische Straße 33D 10117 Berlin U Französische Straße, Stadtmitte, Hausvogteiplatz BUS 147
Krematorium Berlin Baumschulenweg Besuchereingang Kiefholzstraße 221 12437 Berlin Barrierefreier Eingang Südostallee 55, 12437 Berlin S Baumschulenweg Bus 166
St. Elisabeth-Kirche Berlin Invalidenstraße 3 10115 Berlin U Rosenthaler Platz, S Nordbahnhof Tram M8 / 12 Brunnenstraße / Invalidenstraße
Landgericht Berlin Littenstraße 12 –17 10179 Berlin S / U Alexanderplatz U Klosterstraße
St. Hedwigs-Kathedrale Berlin Hinter der Katholischen Kirche 3 10117 Berlin U Stadtmitte, Hausvogteiplatz, Französische Straße BUS 147
Märkisches Museum Am Köllnischen Park 5 10179 Berlin U Märkisches Museum, S / U Jannowitzbrücke BUS 147 Philharmonie Berlin Herbert-von-Karajan-Straße 1 10785 Berlin S / U Potsdamer Platz Bus 200, M29, M41, M48, M85
128 Service
Jugend kann man fördern
Zum Beispiel mit der Schulchorpatenschaft für Berliner Oberstufenchöre: Die 35 Sänger* innen des RIAS Kammerchors bieten jede Konzertsaison einem ambitionierten Schulchor die Möglichkeit zum musikalischen Austausch. Ob Flashmobs, gemeinsame Proben, Auftritte oder ganz neue Formen des gemeinsamen Singens: Der Kreativität sind bei der Zusammenarbeit keine Grenzen gesetzt !
RIAS Kammerchor Education Charlottenstraße 56, 10117 Berlin T + 49.(0)30.20 29 87 334 education@rias-kammerchor.de
Tournee-Karten / Tour-Tickets
3. Septermber 2017 St. Dionysius Bissendorf www.malgartener-klosterkonzerte.de 9. September 2017 Festsaal Wartburg Eisenach www.wartburg.de T +49.(0)3691.2500 17. September 2017 Dom St. Marien zu Freiberg www.silbermann.org/tage.htm tickets@silbermann.org T +49.(0)3731.21 16 24 13. Oktober 2017 Laurenskerk Rotterdam www.dedoelen.nl T +31.(0)10.41 16 494 14. Oktober 2017 Muziekgebouw aan ’t IJ Amsterdam www.muziekgebouw.nl/agenda/ Concerten T +31.(0)20.78 82 000 15. Oktober 2017 Philharmonie Essen www.philharmonie-essen.de tickets@theater-essen.de T +49.(0)201.81 22 200
31. Dezember 2017 Konzerthaus Freiburg www.reservix.de T +49.(0)761.49 68 888 18. & 19. Januar 2018 Elbphilharmonie Hamburg NDR Elbphilharmonie www.ndrticketshop.de T +49.(0)40.44 19 21 92 25. Februar 2018 Elbphilharmonie Hamburg www.elbphilharmonie.de T +49.(0)40.35 76 66 66 11. März 2018 Johanniskirche Magdeburg www.biberticket.de T +49.(0)391.59 99 700 26. März 2018 Teatro Comunale di Ferrara www.ferraramusica.it T +39.(0)532.20 26 75 27. März 2018 Teatro Auditorium Manzoni di Bologna www.bolognafestival.it/ biglietti.asp
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2. April 2018 Konzerthaus Freiburg www.reservix.de T +49.(0)761.49 68 888
12. Juni 2018 Liederhalle Stuttgart www.barockorchester.de/abo/ konzertreihe-stuttgart.html T +49.(0)711.16 35 321
4. April 2018 Maison de la Culture Amiens www.maisondelacultureamiens.com 6. April 2018 Philharmonie de Paris www.philharmoniedeparis.fr/en/ tickets-special-rates T + 33.(0)1.44 84 44 84 8. April 2018 Auditorio Nacional de Musica Madrid www.auditorionacional.mcu.es 26. Mai 2018 Schlosstheater Schwetzingen www.swrservice.de/swr-classic T +49.(0)7221.30 01 00 1. Juni 2018 BOZAR Brüssel www.bozar.be tickets@bozar.be T +32.(0)2507.82 00
13. & 14. Juni 2018 Konzerthaus Freiburg www.barockorchester.de/abo/ konzertreihe-freiburg.html T +49.(0)761.49 64 970 29. Juni 2018 Basilika Kloster Eberbach www.rheingau-musik-festival.de/ veranstaltungen/ T +49.(0)6723.60 21 70 8. – 14. Juli 2018 Festspielhaus Baden-Baden www.ticket.festspielhaus.de info@festspielhaus.de 21., 24. & 25. Juli 2018 Festivalzelt Verbier www.fvf-ticketshop.shop. secutix.com/
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Ensemble & Team Chefdirigient Justin Doyle Ehrendirigent Uwe Gronostay † Chordirektor Bernhard Heß Sopran Katharina Hohlfeld Mi-Young Kim Anette Lösch Anja Petersen Stephanie Petitlaurent Inés Villanueva Fabienne Weiß Dagmar Wietschorke Alt Ulrike Bartsch Andrea Effmert Waltraud Heinrich Susanne Langner Sibylla Maria Löbbert Franziska Markowitsch Hildegard Rützel Claudia Türpe Marie-Luise Wilke Tenor Volker Arndt Joachim Buhrmann Jörg Genslein Minsub Hong Christian Mücke Volker Nietzke Kai Roterberg
Bass Janusz Gregorowicz Ingolf Horenburg Paul Mayr Rudolf Preckwinkel Andrew Redmond Johannes Schendel Jonathan de la Paz Zaens
Marketing Tim Bartholomäus bartholomaeus@ rias-kammerchor.de T +49.(0)30.20 29 87 335
Besucherservice Leitung: Ute Hänel Systemadministration: Marina Goetz T +49.(0)30.20 29 87 25 F +49.(0)30.20 29 87 29 tickets@ rias-kammerchor.de
Presse Dr. Nina Jozefowicz presse@ rias-kammerchor.de T +49.(0)30.20 29 87 50
Projektmanagement Tina Müller mueller@ rias-kammerchor.de T +49.(0)30.20 29 87 31 Katharina Schmidt schmidt@ rias-kammerchor.de T +49.(0)30.20 29 87 334 Juliane Stansch stansch@ rias-kammerchor.de T +49.(0)30.20 29 87 334 Christiane Wünsch wuensch@ rias-kammerchor.de T +49.(0)30.20 29 87 30
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Elternzeit: Ilka Rössler-Gnauck
Notenarchiv Kea Münch kea.muench@rbb-online.de T +49.(0)30.20 29 87 575 Education (extern) Isabelle Heiss education@ rias-kammerchor.de
Daniel Horn
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Geschichte/ History Der RIAS Kammerchor und seine Chefdirigenten / The RIAS Kammerchor and its Chief Conductors
DE Herbert Froitzheim, Günther Arndt, Uwe Gronostay, Marcus Creed, Daniel Reuss und Hans-Christoph Rademann – sechs Chefdirigenten, die den RIAS Kammerchor in seiner fast 70-jährigen Geschichte prägten. Jeder von ihnen hat zusammen mit dem Chor Maßstäbe gesetzt, auf sehr unterschiedliche Art und Weise und in nahezu allen Bereichen der Musikkultur. Als neuer, siebenter Chefdirigent führt Justin Doyle diese Tradition ab der Saison 2017–18 fort. Im Rückblick erweist es sich als eine gute Entscheidung, dass der Rundfunk im amerikanischen Sektor Berlins, kurz RIAS genannt, beim Aufbau seiner Musikabteilung keinen großen Rundfunkchor gründete, sondern nur eine „kleine Lösung“ wählte. Dieser Umstand eröffnete dem RIAS Kammerchor, seit 15. Oktober 1948 eine feste Einrichtung, von Beginn an die Möglichkeit zu großer Eigenständigkeit hinsichtlich Repertoireauswahl und Programmgestaltung. Unter Herbert Froitzheim und Günther Arndt war die Arbeit des RIAS Kammerchors in den ersten 25 Jahren nach der Gründung von Aufnahmen für den Senderbedarf bestimmt. Mit zunehmender Verfügbarkeit von Tonträgern gewannen öffentliche Konzerte und Gastspiele an Bedeutung. Froitzheim und Arndt legten in ihrer Tätigkeit als Chefdirigenten den Grundstein für den Erfolg des RIAS Kammerchors. Uwe Gronostay hatte das Chefdirigat von 1972 bis Mitte der 1980er-Jahre inne.
Eine wichtige Zeit für das Ensemble: Gronostay prägte und festigte die Klangpersönlichkeit des Chores, während er gleichzeitig die Entwicklung hin zu einem professionellen Konzertchor in Gang setzte. Er stellte zudem die Weichen zur historischen Aufführungspraxis und entwickelte jenen gleichermaßen schlanken wie kraftvollen Kammerchor-Klang, für den der Chor heute exemplarisch steht. 1983 rief Gronostay die Reihe der Neujahrskonzerte ins Leben, die bis heute jedes Jahr mehr als 2.000 Menschen in die Philharmonie Berlin strömen lassen. Das Ensemble würdigte seine Pionierarbeit, indem es Gronostay 2007 zu seinem Ehrendirigenten ernannte. Sein Nachfolger Marcus Creed (1987– 2001) schärfte das Chorprofil, indem er die Begegnung von Alter und Neuer Musik fokussierte. Creed legte auch den Grundstein für eine umfassende Tourneetätigkeit, mit der sich der RIAS Kammerchor weltweit einen Namen gemacht hat. Mit der ersten Abonnementkonzertreihe im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie brachte er darüber hinaus den RIAS Kammerchor in seiner Heimat einem größeren Publikum näher. Daniel Reuss (2003 – 2006) hingegen rückte die klassische Moderne ins Zentrum und stärkte die Bindungen zu Kooperationspartnern im In- und Ausland. Auf seine Initiative hin entstand das TENSO-Netzwerk, ein stetig wachsender Zusammenschluss europäischer Profikammerchöre, das sich vor allem der Weiterentwicklung des zeitgenössischen
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Vokalrepertoires verschrieben hat und zu dessen Gründungsmitgliedern der RIAS Kammerchor zählt. Hans-Christoph Rademann, der 2007 das Amt des Chefdirigenten übernahm und dieses bis Sommer 2015 innehatte, erweiterte das inhaltliche und klangliche Ausdrucksspektrum. Dabei legte er einen besonderen Akzent auf die mitteldeutsche Musikgeschichte des 17. bis 19. Jahrhunderts. Ab der Konzertsaison 2017–18 ist Justin Doyle Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des RIAS Kammerchors. Wir dürfen gespannt darauf sein, welche Wege er gemeinsam mit dem Chor einschlagen wird.
EN Herbert Froitzheim, Günther Arndt, Uwe Gronostay, Marcus Creed, Daniel Reuss und Hans-Christoph Rademann – six principal conductors that shaped the character of the RIAS Kammerchor in the course of its almost 70-year history. Together with the choir, each of them set new standards in very different ways, and in almost all areas of musical culture. With the start of the 2017–18 season, Justin Doyle will be continuing this tradition as the new, seventh principal conductor. In retrospect, it seems a good decision that the station known as Radio in the American Sector of Berlin, RIAS for short, did not found a large radio choir when setting up its music department but instead chose only a ‘small solution’. This made it possible from the beginning for the RIAS Kammerchor, which has been a fixture since 15 October 1948, to enjoy a high degree of independence in terms of repertoire choices and programming. Under Herbert Froitzheim and Günther Arndt, the work of the RIAS Kammerchor in the first 25 years after its founding was focused on recordings needed for the station’s programmes. With the increasing availability of commercial recordings, public concerts and guest appearances became a more significant part of the choir’s activities. Through their work as principal conductors, Froitzheim and Arndt laid the foundations for the success of the RIAS Kammerchor.
Uwe Gronostay took over the position from 1972 until the mid-1980s. It was an important time for the ensemble: Gronostay shaped and consolidated the choir’s sonic personality while also initiating its development into a professional concert choir. In addition, he set the course for historically-informed performance practice and developed the lean yet powerful Kammerchor sound exemplified by the ensemble today. In 1983 Gronostay founded the series of New Year’s Day Concerts that continue to draw over 2000 listeners to the Berliner Philharmonie every year. The ensemble paid tribute to his pioneering work in 2007 by naming him its Honorary Conductor. His successor Marcus Creed (1987– 2001) honed the choir’s profile by focusing on encounters between Early Music and New Music. Creed also laid the foundation for extensive touring activities that have made the RIAS Kammerchor known all over the world. And with the first subscription concert series at the Kammermusiksaal of the Berliner Philharmonie, he also introduced the RIAS Kammerchor to larger audiences in its own country. Daniel Reuss (2003–2006), on the other hand, made modern classical works his central focus and strengthened connections with partners at home and abroad. His initiative led to the founding of the TENSO Network, an ever-growing association of professional European chamber choirs dedicated primarily to the further development of contemporary vocal repertoire, whose founding members include the RIAS Kammerchor. Hans-Christoph Rademann, who became principal conductor in 2007 and held the position until the summer of 2015, expanded the group’s expressive spectrum in both thematic and sonic terms. He placed particular emphasis on the Middle German music history of the 17th – 19th centuries. Starting with the 2017–18 concert season, Justin Doyle is the RIAS Kammerchor new principal conductor and artistic director. We look forward to seeing what path he and the choir will take together.
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CD Tipps / Recommendation Tigran Mansurian – Requiem RIAS Kammerchor Münchener Kammerorchester Alexander Liebreich Dirigent Produzent ECM Records Veröffentlichung 17. März 2017
DE Am Samstag, 19. November 2011 wurde das Requiem von Tigran Mansurian vom RIAS Kammerchor und dem Münchener Kammerorchester unter der Leitung von Alexander Liebreich im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin uraufgeführt. Der armenische Komponist schuf sein Requiem im Auftrag
der beiden Ensembles und widmet es den Opfern des Genozids an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs, bei dem der 1939 geborene Mansurian einen Großteil seiner Familie verlor. Mansurians tiefgreifende, ausdrucksreiche und dennoch relativ reduzierte Musiksprache zeigt ein Requiem, das die Emotionalität der Totenmesse subtil aufgreift und die Spiritualität auf meditativer Ebene greifbar macht. Der Komponist schreibt selbst über sein Requiem, es sei ein Paradoxon, in dem sich die weltliche Musiktradition Armeniens mit dem lateinischen Text des Requiems vereinen.
EN On Saturday 19 November 2011, Tigran Mansurian’s Requiem was premiered at the Kammermusiksaal of the Philharmonic Berlin by the RIAS Kammerchor and the Munich Chamber Orchestra, conducted by Alexander Liebreich. The Armenian composer’s Requiem is a joint commission from the two ensembles, dedicated to the victims of the Armenian Genocide during the First World War, in which Mansurian, born in 1939, lost the majority of his family. With his profound, expressive and yet relatively reduced musical language, Mansurian presents a requiem that subtly incorporates the emotionality of the mass for the dead and makes its spirituality palpable on a meditative level. The composer himself writes that his Requiem is a paradox, bringing the secular musical tradition of Armenia together with the Latin text of the requiem mass.
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Da Pacem – Echo der Reformation
Da Pacem – Echo der Reformation. Dabei geht es mit herausragenden Werken von Lasso, Schütz, Monteverdi u.a. besonders um verbindende Elemente zwischen den Konfessionen. Die damit einhergehende Botschaft, der Wunsch nach Friede, könnte nicht aktueller sein. Mit dem Programm der CD ist der RIAS Kammerchor zusammen mit der Capella de la Torre im September und Oktober 2017 auf Tour.
Heinrich Schütz, Michael Praetorius, Giovanno Gabrieli u. a. RIAS Kammerchor Capella de la Torre Katharina Bäuml Leitung Florian Helgath Dirigent Produzent Deutsche Harmonia Mundi Veröffentlichung 3. Februar 2017
EN Martin Luther declared that he liked music because it was a gift from God, cheered up the soul and drove away the devil. The great reformer’s words proved to have a lasting effect on the music world and influence generations of composers. Together with the conductor Florian Helgath, the RIAS Kammerchor and the Capella de la Torre explore the musical effects of the Reformation. On the occasion of the Luther Year in 2017 and the celebrations marking 500 years since the Reformation, they will release a joint CD with the title Da Pacem – Echo der Reformation. Featuring outstanding works by Lassus, Schütz, Monteverdi and others, it focuses especially on commonalities between the confessions. The accompanying message, namely the wish for freedom, could not be more relevant to our time. The RIAS Kammerchor and the Capella de la Torre will present the works from the CD on a joint tour in September and October 2017.
DE Martin Luther gestand, er liebe die Musik, weil sie ein Geschenk Gottes sei, die Seelen fröhlich mache und den Teufel verjage. Mit diesen Worten sollte der große Reformator auch die musikalische Welt nachhaltig verändern und Generationen von Komponisten beeinflussen. Der RIAS Kammerchor und die Capella de la Torre spüren zusammen mit Dirigent Florian Helgath den musikalischen Auswirkungen der Reformation nach. Anlässlich des Luther-Jahres 2017 und den Feierlichkeiten zu 500 Jahren Reformation veröffentlichen sie gemeinsam eine CD mit dem Titel
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Das Treffen in Telgte oder Dient die Poeterey der Musik?
ten erklingen Gedichte sowie instrumentale und vokale Werke des 17. Jahrhunderts, von Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz, Michael Praetorius und weiteren ihrer Zeitgenossen. Mit dem Konzertprogramm ist der RIAS Kammerchor zusammen mit der Capella de la Torre und Helene Grass als Rezitatorin am 3. September 2017 in Bissendorf zu erleben.
Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz, Michael Praetorius u. a. Helene Grass Rezitation Günter Grass Rezitation RIAS Kammerchor Capella de la Torre Katharina Bäuml Leitung Risto Joost Dirigent
EN The musical-literary programme Das Treffen in Telgte oder Dient die Poeterey der Musik?, featuring the RIAS Kammerchor, the Capella de la Torre and the dramaturge Anna Hartwich, as well as Günter and Helene Grass, was recorded in concert on 29 June 2014 at Lübeck Cathedral. Günter Grass himself and his daughter, the actress Helene Grass, read out Grass’s story The Meeting in Telgte. The text mentions various poets and composers, and some of their poems as well as vocal and instrumental works from the 17th century are presented – music by Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz, Michael Praetorius and some of their contemporaries. The RIAS Kammerchor, together with the Capella de la Torre and Helene Grass as the reciter, will be presenting this concert programme in Bissendorf on 3 September 2017.
Produzent Dreyer Gaido Veröffentlichung 7. November 2014
DE Das musikalisch-literarische Programm Das Treffen in Telgte oder Dient die Poeterey der Musik? des RIAS Kammerchors, der Capella de la Torre und der Dramaturgin Anna Hartwich mit Helene Grass und Günter Grass wurde beim Konzert am 29. Juni 2014 im Dom zu Lübeck aufgenommen. Aus der Erzählung Das Treffen in Telgte von Günter Grass lesen der Schriftsteller selbst und seine Tochter, die Schauspielerin Helene Grass. Von den im Text erwähnten Poeten und Komponis-
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Joseph Haydn — Die Schöpfung Julia Kleiter Sopran Maximilian Schmitt Tenor Johannes Weisser Bass RIAS Kammerchor Freiburger Barockorchester René Jacobs Dirigent Produzent Harmonia Mundi Veröffentlichung 8. Oktober 2009 Nominiert für den Grammy 2010 in der Kategorie „Best Choral Performance“ Auszeichnungen Choc de l’année, Editor’s Choice, Gramophone, ffff de Télérama DE Die Schöpfung, das große oratorische Epos über die Erschaffung der Welt, komponiert zwischen 1796 und 1798, steht beispielhaft für Haydns späten Kniefall vor Händel. Ein Chororatorium gänzlich neuer Art, gespickt mit Referenzen an sein großes Idol, aber mindestens ebenso reich an Unerhörtem in Form und Gehalt, an bildhaftem Tonzauber wie philosophischer Tiefe, vornehmen Humanitätsidealen wie dramatischer Wucht. Wie genau Haydn aber tatsächlich auf den Spuren des Vorfahren wandelt und wo er sich mit der Kraft seines eigenen Genies über den spätbarocken Geist einer theozentrischen Glaubenshaltung hinaus schwingt, ist auf dieser preisgekrönten CD zu hören. Mit der Schöpfung ist der RIAS Kammerchor mit dem Freiburger Barockorchester unter der Leitung von René Jacobs zum Silvesterkonzert in Baden-Baden und zum Neujahrskonzert in Berlin zu erleben.
sions to his great idol but at least as rich in unprecedented forms and content, with vivid sonic sorcery as well as philosophical depth, and noble humanistic ideals as well as sheer dramatic force. This award-winning CD allows listeners to hear where Haydn follows the paths of his musical forefathers, and where his own genius enables him to rise above the late Baroque spirit of a theocentric religious stance. The RIAS Kammerchor and the Freiburg Baroque Orchestra, conducted by René Jacobs, can be heard performing The Creation in Baden-Baden on New Year’s Eve and in Berlin on New Year’s Day.
EN The Creation, the great oratorical epic about the genesis of the world composed between 1796 and 1798, exemplifies Haydn’s late veneration of Handel. An entirely new kind of choral oratorio, riddled with allu-
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143 Service
Konzerte 2017 — 18 Konzerte 2017 – 18 Datum
Veranstaltung
September 2017 3. 9. 15. 16.
Dirigent
Ort
Seite
So 17.00
Das Treffen in Telgte
Florian Helgath
St. Dionysius Bissendorf
S. 90
Sa 19.30
Da Pacem
Florian Helgath
Festsaal Wartburg Eisenach
S. 92
Fr 19.00
Claudio Monteverdi Vespro della Beata Vergine, NK: 21.30
Justin Doyle
Pierre Boulez-Saal Berlin, NK: St. Hedwigs-Kathedrale
S. 22
Sa 17.30
Claudio Monteverdi Vespro della Beata Vergine, VK: 15.30
Justin Doyle
Pierre Boulez-Saal Berlin, VK: St. Hedwigs-Kathedrale
S. 22
17. Oktober 2017 13. 14. 15. 20. 26. 27. 28. November 2017 24. So 18.00
Da Pacem
Florian Helgath
Dom St. Marien zu Freiberg
S. 92
Fr 20.15
Da Pacem
Florian Helgath
Laurenskerk Rotterdam
S. 92
Sa 20.15
Da Pacem
Florian Helgath
Muziekgebouw aan’t Ij Amsterdam
S. 92
So 17.00
Da Pacem
Florian Helgath
Philharmonie Essen
S. 92
Fr 20.00
La Passion de Jeanne d’Arc
Philip Mayers
St. Elisabeth-Kirche Berlin
S. 26
Do 20.00
Johann Sebastian Bach h-Moll-Messe
Ton Koopman
Philharmonie Berlin
S. 28
Fr 20.00
Johann Sebastian Bach h-Moll-Messe
Ton Koopman
Philharmonie Berlin
S. 28
Sa 19.00
Johann Sebastian Bach h-Moll-Messe
Ton Koopman
Philharmonie Berlin
S. 28
Fr 20.00
Benjamin Britten und Francis Poulenc – Brüder im Geiste
Justin Doyle
Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
S. 30
Dezember 2017 17. 31. So 20.00
Hector Berlioz „L’enfance du Christ“
Robin Ticciati
Philharmonie Berlin
S. 34
So 18.00
Joseph Haydn „Die Schöpfung“
René Jacobs
Konzerthaus Freiburg
S. 36
A
A
Datum
Veranstaltung
Januar 2018 1. 18. 19. 26. Februar 2018 4. 25. März 2018 2. 11. 26. 27. April 2018 2. 4. 6. 8. 21. 26.
Dirigent
Ort
Seite
Mo 20.00
Joseph Haydn „Die Schöpfung“
René Jacobs
Philharmonie Berlin
S. 36
Do 20.00
Paul Hindemith Franz Schubert
Christoph Eschenbach
Elbphilharmonie Hamburg
S. 94
Fr 20.00
Paul Hindemith Franz Schubert
Christoph Eschenbach
Elbphilharmonie Hamburg
S. 94
Fr 20.00
Orazio Vecchi „L‘Amfiparnaso“
Robert Hollingworth
Märkisches Museum Berlin
S. 40
So 16.00
Valentin Silvestrov Franz Schubert
Andrey Boreyko
Konzerthaus Berlin
S. 42
So 20.00
Johann Sebastian Bach James MacMillen
Justin Doyle
Elbphilharmonie Hamburg
S. 97
Fr 20.00
Johann Sebastian Bach James MacMillen
Justin Doyle
Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
S. 44
So 19.30
Georg Philipp Telemann
Justin Doyle
Johanniskirche Magdeburg
S. 98
Mo 20.00
Felix Mendelssohn Bartholdy „Elias“
Pablo Heras-Casado
Teatro Comunale Ferrara
S. 100
Di 20.00
Felix Mendelssohn Bartholdy „Elias“
Pablo Heras-Casado
Teatro Auditorium Manzoni Bologna
S. 100
Mo 20.00
Felix Mendelssohn Bartholdy „Elias“
Pablo Heras-Casado
Konzerthaus Freiburg
S. 100
Mi 20.00
Felix Mendelssohn Bartholdy „Elias“
Pablo Heras-Casado
Maison de la Culture Amiens
S. 100
Fr 20.30
Felix Mendelssohn Bartholdy „Elias“
Pablo Heras-Casado
Philharmonie de Paris
S. 100
So 20.00
Felix Mendelssohn Bartholdy „Elias“
Pablo Heras-Casado
Auditorio Nacional de Musica Madrid
S. 100
Sa 20.00
3. Deutscher Chordirigentenpreis
Finalisten 2018
Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
S. 48
Do 20.00
Richard Dehmel
Landgericht Berlin
S. 50
A
A
Datum
Veranstaltung
Mai 2018 18. 26. Juni 2018 1. 8. 11. 12. 13. 14. 26. 29. Juli 2018 8. 11. 14. 21. 24. 25.
Dirigent
Ort
Seite
Fr 20.00
Geniale Meister – Der Heimat so fern
Justin Doyle
Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
S. 52
Sa 20.00
Henry Purcell „The Fairy Queen“
Rinaldo Alessandrini
Schlosstheater Schwetzingen
S. 102
Fr 20.00
Henry Purcell „The Fairy Queen“
Rinaldo Alessandrini
BOZAR Brüssel
S. 102
Fr 20.00
Tomas Luis de Victoria Henry Purcell
Justin Doyle
Krematorium Baumschulenweg Berlin
S. 56
Mo 20.00
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9
Gottfried von der Goltz
Philharmonie Berlin
S. 58
Di 20.00
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9
Gottfried von der Goltz
Liederhalle Stuttgart
S. 104
Mi 20.00
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9
Gottfried von der Goltz
Konzerthaus Freiburg
S. 104
Do 20.00
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9
Gottfried von der Goltz
Konzerthaus Freiburg
S. 104
Di 20.00
Joseph Haydn „Cäcillienmesse“
Justin Doyle
Konzerthaus Berlin
S. 60
Fr 20.00
Joseph Haydn „Cäcillienmesse“
Justin Doyle
Basilika Kloster Eberbach
S. 105
So 20.00
Wolfgang Amadeus Mozart „Die Zauberflöte“
Yannick Nézet-Séguin
Festspielhaus Baden-Baden
S. 106
Mi 20.00
Wolfgang Amadeus Mozart „Die Zauberflöte“
Yannick Nézet-Séguin
Festspielhaus Baden-Baden
S. 106
Sa 20.00
Wolfgang Amadeus Mozart „Die Zauberflöte“
Yannick Nézet-Séguin
Festspielhaus Baden-Baden
S. 106
Sa 20.00
Joseph Haydn „Die Schöpfung“
Gabor Takacs-Nagy
Festivalzelt Verbier
S. 108
Di 20.00
Gabriel Fauré Requiem
Marc Minkowski
Festivalzelt Verbier
S. 108
Mi 20.00
25 Jahre Verbier Festival
Justin Doyle u. a.
Festivalzelt Verbier
S. 108
VK: Vorkonzert NK: Nachtkonzert
A
Abonnementkonzert Tournee
ForumKonzert Sonderkonzert
A
A
ein Ensemble der
Tickets /Service RIAS Kammerchor Berlin Charlottenstr. 56, 10117 Berlin, Mo bis Fr 9 –18 h T + 49.(0)30.20 29 87 25, F + 49.(0).30.20 29 87 29 tickets@rias-kammerchor.de