2022
PARTIZIPATION AM AUFSEßPLATZ
BÜRGER*INNENBETEILIGUNG BÜRGER*INNENBEFRAGUNG PARTIZIPATION IN DER ZUKUNFT
MASTERPROJEKT FAKULTÄT ARCHITEKTUR TH NÜRNBERG GEORG-SIMON-OHM
AKTEURE WAS STADT NÜRNBERG
Jeden Tag arbeiten über 11.000 Menschen in Nürnberg daran, dass die Stadt funktioniert: Sie händigen Ausweise aus, kehren Gehwege, betreuen Kinder in Kindergärten, überprüfen die Luftqualität oder entwickeln neue Stadtviertel. Die Richtung geben dabei der Stadtrat und die Stadtverwaltung vor. Und natürlich die Bürger dieser Stadt.
SÜDSTADT AKTIV e.V.
Eine sich über mehrere Jahre hinweg entwickelnde Selbstorganisation von Südstadt-Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie. Unser Ziel ist die Stärkung des in Nürnberg einzigartigen Einzelhandelsstandortes Südstadt.
QUARTIERSMANAGEMENT
Von der Stadt Nürnberg wurde zur Umsetzung und Begleitung der Projekte vor Ort ein Quartiersmanagement eingerichtet. Zu den Aufgaben des Quartiersmanagers gehört es, beispielhafte und innovative Ideen zur Entwicklung der Stadtteile zu entwickeln und dabei insbesondere private Aktivitäten und Investitionen anzustoßen.
BÜRGERVEREIN NÜRNBERG SÜD
Der Bürgerverein Nürnberg-Süd gehört mit seiner über 135-jährigen Geschichte zu den ältesten und damit traditionsreichsten Bürgervereinen Nürnbergs. Heute verstehen wir uns als Vertreter der Interessen und Belange der Bevölkerung in unserem Vereinsgebiet gegenüber der Kommune, den Institutionen und Interessensverbänden.
BUND NATURSCHUTZ
Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) ist der älteste und größte Umweltschutzverband Bayerns. Wir sind in allen Landkreisen Bayerns aktiv und retten Tiere, Pflanzen und Landschaften überall im Freistaat. Die Kreisgruppe Nürnberg hat inzwischen weit über 8.000 Mitglieder.
LANDSCHAFTSARCHITEKTIN Birgit Hammer
Seit 1993 bin ich als freiberufliche Landschaftsarchitektin in Berlin tätig und gründete 1994 mein Büro innerhalb einer Bürogemeinschaft von Landschaftsarchitekten und Architekten im Stadtteil Kreuzberg. Mit derzeit vier MitarbeiterInnen arbeitet unser Büro vor allem im städtischen Bereich.
WER IST SCHULD?
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IST
WER IST SCHULD?
DER KONFLIKT
ST PASSIERT Südstadt-Aktiv e.V. erklärt das Gutachten für eindeutig: "Die Bäume waren alle massiv geschädigt. Die Äste hatten Löcher. Es gab sogar ein Baumgutachten. Ich hab sogar die Stämme fotografiert. Da war kein gesunder Baum mehr dabei."
Maßnahme der Hochbeete um die Bäume vor Beschädigungen durch Personen und Tiere zu schützen
Veranlasst durch Stadt Nürnberg
Beschädigung der Bäume am Aufseßplatz durch neue Hochbeete
"Scharf kritisiert der Bund Naturschutz in Bayern e.V. die Behauptung eines von der Stadt beauftragten Baumgutachters, wonach die meisten Bäume derart geschädigt seien, dass sie ohnehin bald gefällt werden müssten: Jeder ausgewachsene Baum produziere pro Stunde genügend Sauerstoff für 25 Menschen und absorbiere große Mengen Schadstoffe und Staub. Somit seien auch Bäume erhaltenswert, die lediglich eine weitere Lebensdauer von fünf, zehn oder 15 Jahren hätten."
Wie eindeutig war dieses Gutachten?
Feststellung der absterbenden Bäume (Baumgutachten)
1998
Ergebnis: "Eine Umgestaltung des Platzes wünscht sich die Mehrzahl der Befragten. Neben einer Begrünung und freundlicheren Gestaltung sollten bei der Umgestaltung auch die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt werden."
BETEILIGUNG 1
Südstadt-Aktiv e.V. sieht Möglichkeit eines Marktplatzes
Haushaltsbefragung zu möglicher Neugestaltung des Aufseßplatzes von Prof. Dr. Bacher
1999
Südstadt-Aktiv e.V. und Stadt Nürnberg planen einen Wettbewerb für den Aufseßplatz
2000
BETEILIGUNG 2 mit Kindern
Auf dem Dach des Kaufhof Gebäudes ohne Information oder öffentlich lauter Kundgabe
Kinder konnten ihre Wünsche an einen Spielplatz aufmalen Realisierungswettbewerb
2001
Ausstellung der eingereichten Entwürfe
Wettbewerb Auslobung Aufseßplatz Stadt und LA Hammer stellen Entwurf vor
Informationsveranstaltung für Bürger'innen, Organisationen und Akteure
Unter Anwesenheit von Stadt Nürnberg, Umweltschutz, Organisationen, Fachplanern stellte Frau Hammer die Planung und Gründe für Umbau vor
BETEILIGUNG 4 BETEILIGUNG 5 Baubeginn
Bürgerverein Nürnberg Süd sammelt Unterschriften zum Erhalt der Bäume
BETEILIGUNG 6
2007
Finanziell unterstützt durch Stadt Nürnberg
Südstadt-Aktiv e.V. veranstaltet ein Einweihungsfest
Angedachten Veranstaltungen: Weihnachtsmarkt, Ferienaktion des Jugendamts, Street-Ball Turniere für WM 2006, open air Kinoveranstaltung, Straßentheaterfestival
Positive Bürger'innen Reaktion
Beteiligung in mehreren Phasen mit Informationsveranstaltungen, Workshops, Diskussionsrunden mit den Planerinnen und Planern
Beteiligung für eine Umgestaltung des Nelson-Mandela-Platzes
Herrn Endreß (Südstadt Aktiv e.V.) : "Der alte Aufseßplatz war gegen Ende sehr ungemütlich, nicht wirklich einsehbar und man konnte sich nichtmehr sicher oder wohl fühlen. Man hat mehr Überblick gebraucht"
Was passiert am neuen Aufseßplatz? Nutzungskonzept als Empfehlung für die Anwohner und Veranstalter
Einladung zum Bürgergespräch vom Quartiersmanagement
Informations- und Diskussionsveranstaltung
Kein Verständnis für die notwendige Situation einer Veränderung aufgrund der beschädigten Bäume
Kritikpunkte: mehr große Bäume, mehr begrünte Flächen, Grün und Schatten auf dem ganzen Platz verteilt, Kurvenlineal statt öder Geraden
13 Fragebögen ausgefüllt
Aufseßplatz sollte Marktplatz und Mittelpunkt der Südstadt werden, wie der Hauptmakrt der Altstadt. War dafür gedacht ein Zentrum für die Anwohner'innen zu schaffen und Veranstaltungen in die Südstadt zu bringen
Aufseßplatz hat gleiche Größe wie Hauptmarkt (Altstadt)
Große Unklarheit bei BürgerInnen & Organisationen - Konzept und Plan wird nicht angenommen und verstanden einen grünen Platz zu pflastern
Ausstellung der Pläne, zusätzliche Möglichkeit seine Meinung in einem Fragebogen zu äußern
15 erhaltene Bäume heute weiterhin am absterben und werden nichtmehr blühen
Was würde den Bürger'innen erzählt?
Fertigstellung Aufseßplatz
Insgesamt 60 Besucher (danach 20 weitere)
Stadt Nürnberg stimmt dem erhalt von 15 Bäumen zu
Gewinnerin: Landschaftsarchitektin Birgit Hammer, Berlin
"Mir hat niemand geholfen. Ich stand alleine auf diesem Podest - ich kam mir vor wie mit Tomaten beworfen" Birgit Hammer, LA Berlin
Veranstaltet durch Quartiersmanagement
Informationswoche zum Aufseßplatz
2004
2006
Realisierungswettbewerb lässt kaum noch Spielraum für Anpassungen zu
Gewinnerin und Entwurf stehen bereits fest
2002
2005
Südstadt-Aktiv und Stadt Nürnberg suchen anschließend eine'n Gewinner'in aus
Klare Vorgabe: Marktplatz
BETEILIGUNG 3
2003
"Konflikthaltig ist darüber- hinaus die Tatsache, dass der Aufseßplatz Treffpunkt "sozialer Randgruppen" Alkoholkranker, Abhängiger oder sozial Schwacher ist."
Bürger'innen im Umfeld werden persönlich postalisch eingeladen
Große und breit aufgestellte Teilnehmeranzahl
Stadt Nürnberg gestattet manche Veranstaltungen nichtmehr am Aufseßplatz
Beteiligung ein großer Erfolg mit positiver Bürger'innenreaktion
2008
2009
Südstadt-Aktiv e.V.'s Maifest belebt den Aufseßplatz
Maifest findet järhlich am Aufseßplatz statt
Langsame wirtschaftliche Rezession des Kaufhof Süd
Größtes / wichtigstes Kaufhaus der Südstadt
großer Erfolg für Gewerbe
Gewerbe spüren wirtschaftliche Probleme durch Wandel in Richtung Altstadt - früher Südstadt Kaufhof besser als Altstadt - Gegen Ende Umsatz 10% von Altstadt
Schließung des Kaufhofs
Was ist der Aufseßplatz?
Südstadt Aktiv fehlen die finanziellen Mittel um Veranstaltungen weiterhin aufrecht zu erhalten
Kritik gegen fehlendes Grün und Bäume kehrt zurück
2012 Unzufriedenheit in der Bevölkerung steigt stetig.
Stadt Nürnberg unterstützt nurnoch neue Projekte durch Finanzierungen
Die Südstadt verliert an gutem Ruf
versuchen sich an Weihnachtsmarkt Süd, Faschingsfeiern, Weihnachtsbäumen, Märkten ...
Stadt Nürnberg lehnt Verbindung zwischen Veranstaltungen Südund Altstadt ab
Maifest findet weiterhin statt - wird finanziert durch Schausteller - verkleinert sich jedoch über die Jahre
Gewerbe beginnen die Südstadt zu verlassen / schließen ihre Geschäfte
Rezession nun deutlich spürbar
Leerer versiegelter Platz
Südstadt-Aktiv e.V. überlegt sich weitere und neue Veranstaltungen
Südstadt Aktiv fehlen die finanziellen Mittel um Veranstaltungen weiterhin aufrecht zu erhalten
Interesse der Bevölkerung beginnt in Richtung Altstadt zu tendieren - weg von der Südstadt und vom Aufseßplatz
2010
2011
Maifest bringt Verkaufsoffenen - Sonntag mit sich
Kosten für Maifest betragen 25.000 € noch vor Festbeginn nur für die Planung und Versicherungen
verkaufsoffener Sonntag wird kaum noch genutzt
"Der Verlust des Kaufhofs hat uns alle schwer getroffen" Fritz Endreß
Fehlende Veranstaltungen lassen das leere Volumen des Platzes deutlich werden
Viele BürgerInnen wissen nicht, dass der Aufseßplatz als Markt- und Festplatz geplant war
Kein grüner Park | kein Marktplatz Neu Hinzugezogene und neue Generationen kennen nur diese Situation
Die Presse weist auf die Südstadt als "Problemviertel" wiederholt hin
2013 Maifest findet weiterhin jährlich statt
Maifest spricht mittlerweile zu spezifische Zielgruppe an
Die Südstadt im ständigen Wandel wird immer internationaler, multikultureller und diverser
- Interesse an der Südstadt hat abgenommen - Veranstaltungen sprechen zu ausgewählte Zielgruppen an - Interesse am Maifest nimmt ab
Presse schreibt über einen erneuten Festbeginn: "Die Sonne brannte gnadenlos auf eine leere Pflasterwiese"
2014
2015
2016 2017
2018
Edeka kauft KaufhofImmobilie, Grundstück und Parkhaus Zum ersten Mal seit Fertigstellung in 2005 am Aufseßplatz
Planung der Aufwertung erneut durch Landschaftsarchitektin Birgit Hammer, Berlin
BETEILIGUNG 7
2019
Diskussionsrunde & Vorstellung neuer Entwürfe zur "Aufwertung des Aufseßplatzes"
War deutlich überrascht, dass die neu gepflanzten Bäume in 2005 in diesem Zeitraum nicht die erdachte Größe erreicht haben
Wo ist die Stadt Nürnberg?
LA Hammer über die Diskussionsrunde 2019: "Aber gleichzeitig war es insofern ein bisschen frustrierend, sobald wir Vorschläge gemacht haben - jede Gruppe hatte immer irgendwelche anderen Anmerkungen, oder dass es nicht gewollt war - wir haben zum Beispiel viel mehr Bäume vorgeschlagen an bestimmten Positionen und die können fast alle nicht umgesetzt werden weil - ach ja - das Maifest"
BürgerInnen können mit ihr in die Diskussion gehen Pläne erstellt ohne ein weiteres Mal vor Ort gewesen zu sein?
Südstadt-Aktiv über Beteiligungen: "So eine Beteiligung betrifft 30, 40 vllt 50% der Leute. Das sind immer die gleichen. (…) Den Anderen ist der Handel egal, die denken da auch nicht drüber nach was so eine Planung anrichtet "
Südstadt-Aktiv protestierte gegen die Pläne, weil dies das Ende des Maifests bedeuten würde
Südstadt-Aktiv erhielt keine Einladung und sah durch Zufall vor Ort zum ersten Mal die neuen Pläne
somit einen weiterer wirtschaftlicher Tiefschlag für manche Gewerbe der Südstadt
LA Birgit Hammer auch geladen und anwesend
Von der Stadt bestellte Pläne & Entwürfe zum Thema Klima
Geladen und organisiert vom Quartiersmanagement
Grünere Pläne wurden von Landschaftsarchitektin Hammer, Berlin vorgestellt
Laut Presse auch organisiert von Südstadt-Aktiv
BürgerInnen wünschen sich mehr Grün und mehr Bäume
Was will die Stadt Nürnberg?
Planung nicht öffentlich einsehbar Warum keine Beteiligung wie am Nelson-Mandela-Platz?
2020 Beginn Abriss Kaufhof
2021
Fassadenwettbewerb Schocken
Warum erneute keine BürgerInnenbeteiligung?
Hätte die Chance einer "Korrektur" vergangener Fehler sein können 2019 Planung der Aufwertung für den Aufseßplatz seither eingfroren
Einladungswettbewerb 2022 Auslober: TBB-Imetaal Wohnungbau GmbH Koordinator:SCHIRMER Architekten + Stadtplaner GmbH, Würzburg Investor: TenBrinke Gewinner: Architekturbüro H2M Architekten + Stadtplaner GmbH, Kulmbach
Sehr wenige BürgerInnen anwesend
"Diskussionsrunde" zu bereits geplanten und ausgearbeiteten Entwürfen
Ergebnis der Diskussionsrunde nicht öffentlich einsehbar
BürgerInnen werden erneut vor vollendete Tatsachen gesetzt - keine Informationsveranstaltung zuvor
BürgerInnen wurden bis heute nicht informiert, was aus ihrer Beteiligung wurde Information aus Interview. Keine veröffentlichte Information
Gewerbe im unklaren, ob die Veränderung kommt, die das Maifest und weitere Veranstaltungen ausschließen würde Landschaftsarchitektin im unklaren über die weitere Planung
Landschaftsarchitektin, Südstadt Aktiv e.V. und Quartiersmanagement voller Hoffnung, dass das Schocken-Carré die Südstadt wieder belebt und aufwertet
"Das Gebäude liegt in einem städtebaulich sensiblen Bereich" Auslobungstext
PA RT IZIPAT IO N / 3 GSEducationalVersion
BÜRGER:INNEN Was denken die, die nicht gefragt wurden? Wir haben BürgerInnen und Gewerbe der Umgebung zum Aufseßplatz und einer möglichen Beteiligung befragt.
Ihre Meinung zu einer Veränderung
74%
Ziehen eine bauliche Veränderung einer besseren Bespielung als Marktplatz vor.
Die genannten Zahlen und Zitate entnehmen wir der BürgerInnenbefragung, welche wir durch postalisch persönlich zugestellte Fragebögen erlangten und nach erhalt, über einen im Restaurant am Südrondell aufgestellten Briefkasten, die eingerichtete Mailadresse oder persönliche Interviews, anschließend auswerteten. Im Rahmen unserer Recherche konzipierten wir einen Fragebogen für AnwohnerInnen und Gewerbe. Unsere Interesse galt der derzeitigen Haltung der Bevölkerung gegenüber dem Aufseßplatz, ihrer Meinung zu Themen der Akteure, sowie der Frage: was bekommen Bürgerinnen und Bürger über-
4 / PA RTI ZIPATIO N
Wollen für eine Veränderung am Aufseßplatz an einer Beteiligung teilnehmen
haupt mit? Sind sie informiert über aktuelle Veränderungen in ihrem Umfeld? Unser Hauptanliegen galt jedoch der Veränderung und Beteiligung. Welche Art von Veränderung erhoffen sich die AnwohnerInnen und besteht überhaupt das Interesse an einer Beteiligung? Insgesamt erhielten wir 51 Fragebögen zur Auswertung zurück. Hierbei waren wir positiv überrascht, dass wir zum größten Teil (37%) Personen aus der Altersgruppe 21-35 angesprochen haben. Diese dicht gefolgt von der Gruppe 36-50 mit einem Anteil von 28%. In der Frage, ob der Aufseßplatz eine Veränderung benötige, war die Rückmeldung eindeutig. 100% wünschen
76%
sich eine Veränderung und 76% davon würden gerne an einer Beteiligung für eine Veränderung teilnehmen. Die weiteren Fragen, wie sich die Personen gerne beteiligen würden, lies uns die bisherige Vorgehensweise am Aufseßplatz erneut hinterfragen. Obwohl 76% der Teilnehmer sich gerne beteiligen würden, sagen 50%, dass sie kein Interesse daran haben, interaktiv an eine Problemstellung heran zu gehen. In den Fragebögen werden zeitgemäßere gewünscht, nachdem Partizipationen aufgrund des hohen Zeitaufwandes oftmals abschreckend wirken. Aber wie lassen sich Beteiligungen kompakt, schnell, informativ und effizient umsetzen?
BEFRAGUNG ALLGEMEIN
Die Auswertung zeigt auf, dass die AnwohnerInnen den Aufseßplatz noch nicht aufgegeben haben, aber eine Veränderung für dringend notwendig halten. Unten finden Sie einige Zitate aus den Fragebögen mit Antworten auf die Fragen: “Was wäre für Sie ein entscheidendes Kriterium, damit Sie den Aufseßplatz regelmäßig besuchen würden?”, “Wie würden Sie sich gerne einbringen?” und “Was würde für Sie für und / oder gegen eine Beteiligung sprechen?”
9%
Wussten von einer Beteiligung in 2019
24%
Besuchen järhlich das Maifest
67%
Wollen mehr Grün
80%
Fühlen sich nicht informiert
BETEILIGUNG
• • • • • • • • • • •
MEHR GRÜN UND SCHATTEN IM SOMMER MEHR GRÜN MIT GUT GEPFLEGTEN BLUMEN FRAGEBÖGEN / ONLINE UMFRAGEN FRAGEBÖGEN, ONLINE UMFRAGEN, WORKSHOPS
67%
100%
80%
ONLINE ODER FRAGEBÖGEN (+) TRANSPARENTE PLANUNG, (-)ZEITAUFWENDIG AUS ZEITMANGEL IST MIR DIES LEIDER NICHT MÖGLICH VORAB ZU ENGE VORGABEN
VERÄNDERUNG INFO Wollen an einer InfoVeranstaltung teilnehmen
Halten eine Veränderung am Aufseßplatz für notwendig
HÄTTEN Hätten sich in 2019 Beteiligt, wenn sie davon gewusst hätten
EIGENE ANSICHTEN MITTEILEN INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN MEHR SCHÖNE CAFÉS / RESTAURANTS
PA RT IZIPAT IO N / 5
TERMINAL What’s Peter-Henlein-Straße
Endterstraße
Karl-Bröger-Straße
Spielplatz
Nymphenbrunnen
Restaurant
am Südrondell
Wiesenstraße
Schocken-Carré
T
X
?
i
50% der befragten Personen durch den Fragebogen haben angegeben, dass sie sich nicht interaktiv an Partizipationen beteiligen möchten. Dies begründet die Mehrzahl mit dem übermäßigen Zeitaufwand der damit verbunden ist. Workshops über mehrere Tage, ungünstige Termine am Vormittag, Diskussionsrunden am Sonntag - dies sind abschreckende Bedingungen für die Bevölkerung, welche man doch eigentlich anziehen möchte.
Peter-Henlein-Straße
Endterstraße
Karl-Bröger-Straße
Spielplatz
Nymphenbrunnen
Laterne
Restaurant
am Südrondell
Wiesenstraße
Schocken-Carré
T
X
?
i
Peter-Henlein-Straße
Endterstraße
Karl-Bröger-Straße
Spielplatz
Nymphenbrunnen
Restaurant
BÜRGER:INNEN BETEILIGUNG
BÜRGER:INNEN WORKSHOP
2. BETEILIGUNGS PHASE AB JETZT
AB DEM 03.02.2022
vom 03.02.2022 BIS 06.02.2022 im WORKSHOP - ZELT
03.03.2022
VOM 03.03.2022 BIS 06.03.2022
PLANUNG BEENDET
INFORMATIONEN
DIGITAL UND IM WORKSHOP ZELT
Wiesenstraße
Schocken-Carré
T
X
BÜRGER:INNEN BEFRAGUNG
am Südrondell
?
i
Peter-Henlein-Straße
Endterstraße
Karl-Bröger-Straße
Spielplatz
Nymphenbrunnen
Restaurant
Wiesenstraße
Schocken-Carré
T
X
GSEducationalVersion
6 / PA RTI ZIPATIO N
?
i
am Südrondell
PLANUNG JETZT ÖFFENTLICH
AKTUELLER STAND DER PLANUNG
DIGITAL UND IM WORKSHOP ZELT
DIGITAL UND IM WORKSHOP ZELT
VOM 03.03.2022 BIS 06.03.2022
VOM 03.04.2022 BIS 06.04.2022
in der Auslage oderunter www.AufseßplatzBefragung.de
Die befragten sind zwiegespalten: “Pro: Mitwirken und Planungen kennenlernen / con: Zeitaufwendig, bringt eh nichts”. Obwohl sich die deutliche Mehrzahl der Umfrageteilnehmer für eine BürgerInnenbeteiligung ausgesprochen hat, zweifeln sie nicht nur an der Umsetzbarkeit, sondern auch an der Realisierung der erarbeiteten Themen. Hierzu äußerten sich 65% zu der Fragestellung: “Denken Sie, dass man bei Beteiligungen nicht ernst genommen wird, oder man selbst nichts ausrichten kann?” mit der Antwort “JA”. 80% fühlen sich nicht ausreichend über Veränderungen oder Entwicklungen in ihrem Umfeld informiert und 61% wussten nicht, dass es Beteiligungen gibt, bei denen Bürgerinnen und Bürger bei Planungen in ihrem Umfeld mitsprechen können. Wie kann sich die Bevölkerung in Zukunft nun einbringen und informiert werden?
t’s next Wie funktioniert das?
Mit der Idee eines Beteiligungsterminals würden zukunftsorientierte Themen gedeckt werden. Der QR - Code, welcher in einen der bereits vorhandenen Betonpflasterstein einbedruckt wird, bietet den BürgerInnen die digitale Möglichkeit immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklung in ihrem Umfeld zu bleiben, durch die Website auf welche der Code weiterleitet. Dadurch wissen Interessierte nicht nur wie sie an Informationen gelangen, sondern auch wo. Während einer Partizipation steht an exakt dieser Stelle das sogenannte Beteiligungsterminal. Auch hierdurch wird die Bevölkerung direkt auf eine Veränderung aufmerksam gemacht. Durch eine 5 - Minuten - Beteiligung wirkt das Terminal den Alltagsproblemen von Zeitmangel und Unwissenheit entgegen. Sämtliche Beteiligungsstufen können an diesem Terminal angekündigt und auch durchgeführt werden. Von Konzeptideen, welche durch ein 3D Modell direkt bearbeitet werden können, bis hin zu Fragebögen werden alle Möglichkeiten abgedeckt. Für Personen, welche Workshops und den direkten Austausch bevorzugen, weist das Terminal im Standby-Modus auf Veranstaltungen und Workshops hin, welche kurzweilig in einem Zelt direkt am Platz stattfinden können. Personen, welche bereits digital - ob am Terminal oder über die Website - teilgenommen haben, müssen kein weiteres Mal anwesend sein. Das Terminal würde zudem über alle Beteiligungs (fort-) schritte informieren.
• • • • • • • • • • • • • • • • •
Eine Beteiligung ist dann zielführend, wenn allen Gruppen eine gleiche Gelegenheit gegeben wird, an einem Beteiligungsprozess mitzuwirken. Der analoge Weg ist hierfür jedoch seit langem nichtmehr der Einfachste, oder der einzig Richtige.Es gilt diese Methoden zu vereinen, um so viele verschiedene Gruppen wie möglich zu erreichen.
QR - CODE FEST AM PLATZ INFORMATIONSQUELLE DIGITAL UND ANALOG - IMMER AN EINEM ORT TERMINAL AN EINEM ORT - IMMER WISSEN WENN BETEILIGT WIRD ALLE BETEILIGUNGSSCHRITTE DIGITAL UND ANALOG ANBIETEN MÖGLICHKEIT VON WORKSHOPS UND VERANSTALTUNGEN INFORMATIONEN DIREKT ÜBER DAS TERMINAL INFORMATIONEN ANALOG ERHÄLTLICH INFORMATIONEN ONLINE ABRUFBAR TERMINE UND STAND DER BETEILIGUNG FRÜHZEITIG ANKÜNDIGEN ANKÜNDIGUNGEN DEUTLICH ÜBER DAS TERMINAL ERGEBNISSE ANONYM FÜR ALLE EINSEHBAR STATISTIKEN JEDERZEIT EINSEHBAR DISKUSSIONSRUNDEN MIT PLANER:INNEN WEITERHIN ERMÖGLICHEN PROTOKOLLE VON DISKUSSIONEN DIGITAL UND ANALOG VERÖFFENTLICHEN PLANUNGSSTAND JEDERZEIT ABRUFBAR ERKLÄRUNGEN UND ZUSAMMENHÄNGE EINER PLANUNG VERÖFFENTLICHEN TRANSPARENZ ZWISCHEN ALLEN BETEILIGTEN
PA RT IZIPAT IO N / 7
WO BETEILIGEN? Damit der Beteiligungsterminal nicht übersehen wird, ist die richtige Positionierung essenziell. Hierfür haben wir eine Bewegungsanalyse angefertigt, um herauszufinden, welche Punkte am häufigsten über- oder durchquert werden. Hierfür haben wir uns während eines Spaziergangs einen groben Überblick über den Platz verschafft und uns notiert, an welchen Stellen wir die meisten Personen feststellten. Anschließend haben wir an den jeweiligen Positionen Zählungen vorgenommen. Diese dauerten je zwei Mal 10 Minuten. Während des ersten Zeitfensters wurden die vorbeigehenden Passanten gezählt. Im folgenden die Verweilenden.
1
2
7%
28%
95
398
3
4
21%
10%
288
131
5
6
29%
5%
405
74
LEGENDE LEGENDE Hauptverkehrsachse Hauptverkehrsachse
GSEducationalVersion
Fußgängerachse | Zählung über 25% Fußgängerachse | ü 25% Fußgängerachse | Zählung über 20% Fußgängerachse | ü 20% Fußgängerachse | Zählung über 10% Fußgängerachse | ü 10% Fußgängerachse | Zählung unter 10% Fußgängerachse | u 10% Interessenspunkte Interessenspunkte Aufenthaltspunkte unter Aufenthalt | u |10 - ü10 10- über P. 10 Personen
1
Zählungspositionen 2 Zählungspositionen
S
| U-Bahn Anbindung Straßen - | U-Bahn U Straßen-
8 / PA RTI ZIPATIO N GSEducationalVersion
Die Bewegungsanalyse, sowie die Auswertung der Hauptverkehrs- und Anbindungsachsen (durch öffentlichen Nahverkehr) grenzen das optimale Gebiet ein. Wir haben des weiteren darauf geachtet, das Terminal in ausreichend Blickfelder der Fußgängerachsen zu Positionieren, sowie nicht in Mitten einer gewohnten Fußgängerroute. Für Beteiligungen an weiteren Standorten wir eine derartige Bewegungsanalyse ebenfalls notwendig sein um Aufmerksamkeit zu erregen, jedoch auch um nicht als störendes Objekt wahrgenommen zu werden.
WO WIRD BETEILIGT
1
2 3
U
4
U
5
U
U
S U 6
U
PA RT IZIPAT IO N / 9 BEWEGUNGSANALYSE
RESUME
Durch die Recherche von Akteuren zu BürgerInnen sind wir auf viele Problemstellungen gestoßen. Nicht nur in vergangenen Zeiten, auch in der Fragestellung “wie beteiligt man richtig?”. Um die Meinung von so vielen Personenkreisen wie möglich abzudecken ist es in unseren Augen unabdingbar Beteiligungen auch in das digitale Zeitalter zu bewegen. Dies jedoch nicht nur in Bezug auf OnlineBeteiligung von Zuhause - sondern die Möglichkeit, spontan an einer Partizipation mitzuwirken, wenn man von dieser im öffentlichen Raum angesprochen wird. Einen “Schuldigen”, wie wir ihn versucht haben zu finden, gibt es wohl nicht. Eher eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die zu einer Problemsituation führten. Die größte Herausforderung für zukünftige Beteiligungen - sowie das größte Hindernis der Vergangenen, liegt schätzungsweise an der fehlenden Transparenz zwischen Planern, Akteuren, von städtischer Seite und BürgerInnen.
DANK
Vielen Dank an Kommilitonen und Kommilitoninnen der Fakultät Architektur, an Prof. Dr. Gabu Heindl, welche das Masterprojekt iniziierte und betreute, Brigitte Sesselmann, Dekanin Prof. Ingrid Burgstaller, Xiaotian Li, Christof Popp, Josef Reindl, uvm. Sowie an die InterviewpartnerInnen und UnterstützerInnen LA Birgit Hammer, Dieter Blase (TOPOS), das Quartiersmanagement Nürnberg Süd, Fritz Endreß (Südstadt Aktiv e.V.), uvm.
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STADTK
AUSSTELLUNGEN STADT WOHN KULTUR KONFLIKTE Ausstellung der Fakultät Architektur, TH Nürnberg 03.08. - 09.08.2022 Offenes Büro Lorenzerstraße 30, Nürnberg STADT(VER)FÜHRUNGEN “Süd(stadt)konflikte” 16.09. - 18.09.2022 Nürnberg und Fürth
Ricarda Oed Ing. B.A. Architektur Yasemin Raab Andrea Scheuerlein
KONFLIKTE
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PARTIZIPATION AM AUFSEßPLATZ