WritersWorkshop Ezine 2010/09

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WritersWorkshop.de E-Zine Ausgabe 11  September 2010 Willkommen zur elften Ausgabe des kostenlosen monatlichen WritersWorkshop E-Zines diesmal im neuen Layout. In diesem Monat gibt es einen Artikel über den Einsatz von Werthierarchien beim Entwurf von Romancharakteren, im Softwarelabor stelle ich die neuen Versionen des MindMapping-Programms XMind und des Produktivitätstimers Focus Booster vor und im Buchreview geht es diesmal um “No Plot? No Problem!" von Chris Baty. Ich möchte an dieser Stelle die neuen Abonnenten begrüßen, die sich in den vergangenen Wochen angemeldet haben. Wenn Ihnen das WritersWorkshop E-Zine gefällt, dürfen Sie es gerne an Freunde und Bekannte weitergeben. Falls Sie diese E-Zine von einem Freund weitergeleitet bekommen haben und zukünftig auch gerne das monatliche kostenlose Magazin erhalten möchten, schicken Sie mir bitte einfach eine kurze Mail an Newsletter@WritersWorkshop.de mit dem Betreff "Anmeldung" - ich freue mich über jeden neuen Leser.

Projekt 52 Ihr Weg von der ersten, vagen Idee bis zum fertig überarbeiteten Roman in 52 wöchentlichen Lektionen. http:Projekt52.WritersWorkshop.de

Neues Layout für das WritersWorkshop E-Zine Da mir in letzter Zeit mehrere Lesern gemailt haben, dass sie aufgrund der relativ kleinen Schriftart des WritersWorkshop E-Zines Probleme beim Lesen des E-Zines auf kleinen Bildschirmen von Laptops / Netbooks hatten, habe ich das Layout des E-Zines auf ein größeres Schriftbild angepasst. Das ursprüngliche, an Print-Magazine angelehnte ZweiSpalten-Layout des Textblocks früherer Ausgaben habe ich gleichzeitig auf ein buchblockartiges Ein-Spalten-Layout umgestellt, da bei diesem Schriftgrad nicht mehr ausreichend Platz zur Darstellung zweier Spalten bleibt, ohne die Lesbarkeit zu gefährden. Ich hoffe, dass das neue Layout allen Lesen gefällt – für Wünsche und Anregungen bin ich bekanntermaßen immer offen. ;-)

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WritersWorkshop.de E-Zine Herausgeber: Richard Norden Fax: 0911 30844-233-39 R.Norden@RichardNorden.de http://www.WritersWorkshop.de

Focus Booster 1.2 - Nutze deine Zeit! Jeder von uns kennt wohl das Problem: Da hat man endlich einmal etwas mehr Zeit 'am Stück' zum Schreiben, setzt sich an den PC … und ehe man sich versieht, ist die Zeit – die einem anfangs noch so schön lang vorkam - auch schon wieder verstrichen, ohne dass man mehr als bestenfalls das absolute Minimum geschafft hätte, das man sich ursprünglich vorgenommen hatte. Dies ist eine der negativen Manifestationen von Parkinsons Gesetz: "Arbeit dehnt sich genau in dem Maße aus, wie Zeit zu ihrer Erledigung zur Verfügung steht." . Im Klartext: Wenn wir drei Stunden Zeit haben, um z.B. einen Blogpost zu verfassen, werden wir damit höchstwahrscheinlich erst gegen Ende der dritten Stunde fertig werden. Der Umkehrschluss gilt allerdings (in realistischen Grenzen) auch: Machen wir uns von vorneherein klar, dass uns nur eine halbe Stunde für den obengenannten Blogpost zur Verfügung steht, werden wir ihn auch in dieser Zeit fertigstellen – und das in nicht unbedingt schlechterer Qualität. Die Kunst ist daher, einen künstlichen Zeitdruck aufzubauen und diesen bis zum Ende des - Seite 1 / 8 -


WritersWorkshop.de E-Zine zugewiesenen Zeitfensters aufrecht zu erhalten.

Buchlinks: Zehn vor Zwölf "Zehn vor Zwölf" enthält zehn düstere und unheimliche Geschichten aus der Feder von Richard Norden, unter anderem die beiden Drachentaler-Gewinner "Das Dorf der Verlorenen" und "Der Ring der Unsterblichkeit" und die 2006 als Hörspiele auf SUN.fm ausgestrahlten Stories "Spiegelschatten", "Die Jagd" und "Das Gemälde". Abgerundet wird die Sammlung durch "Der Fluch", "Der Tätowierte" und drei komplett neue Stories: "Nachtpatrouille", "Feuertod" und "Der Tempel".

Ein generell guter Ansatzpunkt hierfür ist, sich einen tickenden Küchentimer an den Ar beitsplatz zu stellen und ihn auf die Zeitspanne zu stellen, die man konsequent an seiner Arbeit dran bleiben will. Das stetige Ticken im Hintergrund erinnert einen permanent daran, dass die Zeit läuft und man daher besser nicht trödeln sollte, wenn man etwas geschafft bekommen will. Also ein wenig so, wie früher in der Schule bei den Klassenarbeiten... Diesen Ansatz verfolgt auch die sogenannte PomodoroTechnik des Italieners Francesco Cirillo: Vereinfacht ausgedrückt arbeitet man 25 Minuten (= 1 Pomodoro, abgeleitet vom italienischen Pomodoro (Tomate), da Cirillos Küchentimer die Form einer Tomate hatte), bevor man fünf Minuten Pause einlegt und sich anschließend an den nächsten 25-Minuten-Arbeitsblock macht. Wer sich für die Pomodoro-Zeitmanagementtechnik interessiert, kann sich eine genaue Anleitung (inklusive der Entstehungsgeschichte) als kostenloses Ebook von Cirillos Homepage herunterladen: http://www.pomodorotechnique.com/resources.html Auch wenn mich die ganze Pomodoro-Technik selbst nur sehr eingeschränkt begeistern konnte, hat sie uns doch indirekt eines der besten Timer-Programme für PCs beschert: den Focus Booster. Schlicht gesagt ist der Focus Booster ein optisch ansprechender und extrem motivierender PC-Timer, der, da er auf Adobe Air basiert, gleichermaßen unter Windows wie unter Linux oder Mac OS X läuft. Den Focus Booster können Sie kostenlos unter http://www.focusboosterapp.com herunterladen.

Der Timer steht standardmäßig auf 25 Minuten Arbeit, gefolgt von 5 Minuten Pause – diese Einstellung kann aber problemlos über das i-Symbol in der rechten oberen Ecke an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Das tickende Geräusch sollte man hierbei unbedingt einschalten – ein stiller Timer baut nicht einmal die Hälfte des psychologischen Drucks auf, die man mit dem Focus Booster erzielen kann. Amazon Bestell-Link

Das Programm blendet nicht nur den aktuellen Timer ein, der auch als sich langsam von links nach rechts aufbauender (und dabei farblich verändernder) Balken angezeigt wird, sondern (links unte als "Session") auch, am wievielten Arbeitsblock seit Start des Programms man momentan sitzt. Für diejenigen, die den Focus Booster permanent im Vordergrund behalten wollen, aber z.B. auf einem Netbook dadurch zuviel Platz auf dem Bildschirm verlieren, gibt es auch noch eine "Kompakt-Ansicht": Durch Klick auf den kleinen Doppelpfeil rechts oben (links neben Minimimieren) schaltet das Programm auf eine Miniaturansicht, die auch auf dem kleinsten Bildschirm noch Platz findet. - Seite 2 / 8 -


WritersWorkshop.de E-Zine Die neue Version 1.2 des Programms, die jetzt aktuell im September erschienen ist, beseitigt hauptsächlich einige Bugs wie den, dass die eingestellten Optionen teils nicht sauber abgespeichert wurden.

Buchlinks: Die Verschwörer von Styngard Jason Kimble, ein Detroiter Undercover-Cop, erwacht nach seinem vermeintlichen Tod in einer fantastischen Parallelwelt. Unversehens befindet er sich zwischen den Fronten einer epischen Schlacht zwischen Gut und Böse. Während er mit jedem Kampf tiefer in eine Dimension voller Abgründe und überraschender Wendungen verstrickt wird, entwickelt er sich mehr und mehr zu einer Schlüsselfigur in einem Konflikt, dessen wahre Ausmaße er nicht einmal ansatzweise absehen kann.

Für diejenigen, die auf ihrem Rechner kein Adobe Air installieren wollen oder (z.B. auf grund eingeschränkter Rechte) dürfen, gibt es auch eine "Live"-Version des Focus-Booster, die ohne Installation direkt im Browserfenster läuft:

Hierbei hat man dann allerdings natürlich nicht die Möglichkeit, das Timerfenster auch bei der Arbeit in anderen Programmen stets im Vordergrund zu halten. Spätestens mit den Bugfixes der neuen Version 1.2 ist der Focus Booster uneingeschränkt empfehlenswert – fünf von fünf Sternen. 

Werte und Werthierarchien im Entwurf von Romancharakteren Wenn wir glaubwürdige, realistisch agierende Charaktere für unsere Romane entwerfen wollen, müssen wir wissen, was ihnen persönlich wichtig ist. Romancharaktere handeln, genau wie echte Menschen, basierend auf ihrer persönlichen Werthierarchie, die in ihrer Komplexität ebenso einzigartig wie ein Fingerabdruck ist - aber sich im Gegensatz zu diesem im Verlauf der Zeit mit absoluter Sicherheit mehr oder weniger stark verändert. Betrachten wir darum das Thema Werte und Werthierarchien einmal näher: Die meisten Menschen eines Kulturkreises haben ähnliche Werte: Familie, Karriere, Ordnung, Schönheit, Humor, Mut, Loyalität, Genauigkeit, Freiheit, Liebe, Gesundheit, Spiritualität, Körperliche Unversehrtheit, Demut, Unabhängigkeit, Selbstachtung, Toleranz, Ruhm, Abenteuer, Beliebtheit, Gewinnen, Abwechslung, Bildung, Disziplin, Sicherheit und so weiter - um nur ein paar Beispiele in beliebiger Reihenfolge zu nennen.

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Es gibt eine schier unerschöpfliche Fülle von Werten, von denen manche zwar eine ähnliche Bedeutung haben, sich aber in bestimmten Nuancen unterscheiden. So sind z.B. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit genausowenig dasselbe wie Mut und Tapferkeit, auch allgemeine Werte wie Liebe müssen differenziert betrachtet werden. Doch auch wenn zwei Personen identische Werte haben, bedeutet dies noch lange nicht, dass sie auch die selben Wünsche und Prioritäten haben. Alles hängt davon ab, welche Rangfolge die einzelnen Werte in der persönlichen Werthierarchie dieser Personen einnehmen. Wenn jemand z.B. provokativ sagt "Erst komme ich, dann meine Familie, dann lange Zeit gar nichts und dann erst allle anderen." ist auch das eine keinesfalls erschöpfende, aber dennoch ganz klare Aussage über sein persönliches Wertesystem. Nehmen wir zwei fiktive Personen, Markus und Frank. Für Markus geht Sicherheit über alles, dann kommt Familie, dann Karriere, dann Abwechslung und ganz hinten irgendwann Abenteuer. Franks oberste Werte sind hingegen Freiheit, Abwechslung und Abenteuer - Familie, Karriere oder gar Sicherheit stehen in seiner Werthierarchie ganz weit hinten. Stellen Sie sich vor, beide Personen erhalten das Angebot, an einem Schlittenhunderennen - Seite 3 / 8 -


WritersWorkshop.de E-Zine quer durch Alaska teilzunehmen, bei dem man 200.000 Dollar gewinnen kann. Ein solches Angebot könnte Frank, dem unabhängigen Abenteurer, wie ein Geschenk des Himmels erscheinen, während vermutlich keine zehn Pferde den sicherheitsliebenden Familienmenschen Markus in die Maschine nach Alaska bekommen würden. Wenn wir die Werte einer Person und seine Werthierarchie kennen, können wir sein Verhalten in unterschiedlichen Situationen recht gut einschätzen. Jemand, dem seine Karriere weitaus wichtiger als seine Familie ist, wird vermutlich selbst auf Dauer immer wieder verlangte Überstunden einlegen - ganz im Gegenteil zu jemandem, für den Zeit mit seiner Familie einen weitaus höheren Stellenwert als die schnöde Arbeit hat. Ändern wir die Werthierarchie einer Person, ändert sich dadurch gleichzeitig ihr Verhalten und ihr Weltbild. Nehmen Sie als Beispiel die Figur eines konservativen Buchhalters, des sen oberste Werte Sicherheit, Ordnung und Genauigkeit sind und stellen kurzerhand die Werte Abwechslung und Unabhängigkeit über seine bisherigen Top-3-Werte. Was könnte sich dadurch für ihn ändern? Vielleicht würde der Buchhalter seinen Job kündigen und sich als Steuerberater selbstständig machen. Setzen wir statt Abwechslung den stärkeren Wert "Abenteuer" an die Spitze der Werthierarchie unseres bislang so konservativ erscheinenden Buchhalters und schieben Sicherheit dafür ein gehöriges Stück nach unten. Mit dem neu erwachten Drang nach Abenteuer und Unabhängigkeit könnte unser Buchhalter überlegen, mit einem minutiös ausgetüftelten Plan heimlich Millionen von den Firmenkonten auf ein Nummernkonto auf den Kaymaninseln zu verschieben und sich mit der hübschen Rothaarigen aus der Produktentwicklung in die Karibik abzusetzen. Besonders Krisensituationen bringen Menschen dazu, ihre Wertesysteme zu überdenken und neu zu ordnen. Ein solches einschneidendes Erlebnis kann z.B. der Verlust der Arbeitsstelle oder eines wichtigen Menschen, eine schwere Krankheit oder - um auch einmal eine positive Änderung zu nennen - eine neue Liebe sein. Stellen Sie sich zum Beispiel einen Arbeitnehmer vor, dem Sicherheit stets über alles ging. In der Firma schluckte er alles und muckte nie auf, alles aus Angst, seinen Job zu verlieren. Doch dann wird er trotz allem ungerechtfertigt gekündigt. Er erkennt, dass die scheinbare Sicherheit, an die er sich jahrelang geklammert hat, nur eine Illusion ist. Welcher neue Wert wird nun stattdessen den obersten Platz in seiner Werthierarchie einnehmen und welche Auswirkungen wird dies auf sein weiteres Verhalten haben? Jede Veränderung des Charakters spiegelt sich in seinem Wertesystem wieder. Nehmen Sie einen beliebigen Roman, in dem sich (was außer bei statischen Seriencharakteren wie James Bond oder Miss Marple an sich immer der Fall sein sollte) der Protagonist im Verlauf der Handlung verändert und überlegen Sie, wie Sie diese inneren Veränderungen in Form eines geänderten Wertesystems abbilden können. Meist ist es - außer bei tragischen Helden, die der Autor scheitern und daran zerbrechen lässt - so, dass generell oder durch ihre starke Ausprägung kontraproduktive Werte (wie z.B. krankhafter Ehrgeiz, Eifersucht, übertriebenes Sicherheitsdenken) in den Hintergrund treten und dafür konstruktiven Werten wie Mut, Disziplin, Toleranz oder Selbstachtung weichen. Jeder von uns hat diese Geschichten schon dutzendfach gelesen oder gesehen: Ein Feigling findet neuen Mut, ein Egoist lernt, sich für andere einzusetzen, ein engstirniger Mensch lernt Toleranz und Offenheit. Diese Geschichten vom inneren Wachstum des Helden sind nichts anderes als eine Schilderung der Evolution seiner persönlichen Wertehierarchie. Wenn Sie das nächste Mal einen Protagonisten oder Antagonisten für einen neuen Roman entwerfen, können Sie dieses Konzept in die Praxis umsetzen: Überlegen Sie, welche Auswirkungen der zentrale Konflikt Ihres Romans auf die bisherigen Wertesysteme des Protagonisten und des Antagonisten haben dürften. Was könnte ihnen, nachdem sie diese Veränderung realisiert haben, wichtiger oder weniger wichtig sein als zuvor? Und welche Auswirkungen könnte dies auf die Pläne Ihrer Charaktere und den Verlauf der Romanhandlung haben?

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WritersWorkshop.de E-Zine Xmind 3.2 - besser als FreeMind? Neben der Textverarbeitung sind MindMapping-Programme (zusammen mit den hiermit verwandten Outlinern) wohl die für Schriftsteller und Journalisten wichtigste Softwarekategorie - ob nun zur Strukturierung komplexer Sachverhalte im Sinne des klassischen MindMappings oder für das kreativ unstrukturierte Clustering. Gegenüber dem 'klassischen' MindMapping / Clustering mit Stift und Papier haben MindMapping-Programme u.a. den unbestrittenen Vorteil, dass die hiermit generierten MindMaps nicht durch die Größe des Blatts begrenzt sind, sondern sich mit jeder neu hinzukommenden Information neu arrangieren und so fast beliebig wachsen können. Eines der interessantesten und vielseitigsten MindMapping-Programme am Markt, XMind, ist nun in der neuen Version 3.2 erhältlich. Während XMind früher ähnlich wie sein großer Konkurrent MindManager für teures Geld verkauft wurde, ist das Programm mittlerweile als OpenSource freigegeben und somit (wenn auch mit Einschränkungen) kostenlos erhältlich. XMind ist in einer kostenlosen und einer 'Bezahlversion' XMind Pro erhältlich, wobei letztere nicht wie die meisten anderen Programme durch einen einmaligen Kauf eines Lizenzschlüssels aktiviert werden kann, sondern lediglich als Abo zum Jahresbeitrag von 40 € erhältlich ist. Die kostenpflichtige Pro-Version erweitert XMind um Features wie Passwortschutz, Brainstorming, GANTT-Diagramme, PDF-Export, eigene Formatvorlagen etc und ermöglicht es Anwendern, selbst erstellte Mindmaps über das Internet mit ausge wählten Usern zu teilen. Die meisten Features der Pro-Version außer dem Brainstorming-Modus sind überwiegend für Firmen interessant (Xmind wird u.a. von der Deutschen Post, der NASA, IBM und Hewlett Packard eingesetzt), weswegen ich mich in diesem Review ausschließlich auf die Möglichkeiten der kostenlosen OpenSource-Version beschränken werde. Der bekannteste Konkurrent von XMind im Bereich der kostenlosen MindMapping-Tools ist zweifellos das java-basierte FreeMind. Beide Konkurrenten sind durch ihre offene Struktur weitgehend plattformunabhängig und sowohl für Windows als auch MacOS X und Linux erhältlich. Verglichen mit dem eher schlicht spartanischen FreeMind fällt XMind (wohl auch aufgrund seiner 'rein kommerziellen' Vergangenheit) mit einer aufwändigen Optik und Benutzeroberfläche auf, die sich nicht hinter hochpreisigen Konkurrenten wie dem MindManager verstecken muss. In Sachen Optik kann XMind also punkten und geht somit mit 1:0 in Führung:

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WritersWorkshop.de E-Zine Im Gegensatz zu FreeMind (und den meisten anderen Programmen) beherrscht XMind nicht nur die klassischen MindMaps, sondern auch andere Diagrammtypen wie z.B. Fishbone-Diagramme, bei denen die Unterpunkte wie Gräten vom zentralen Ast verzweigen. Auch hier ein klarer Punkt für XMind, womit der Punktestand bei 2:0 liegt:



Sowohl XMind als auch FreeMind sind auf deutsch erhältlich, hier also ein Unentschieden: 3:1, womit XMind weiterhin in Führung liegt.

 /  Ein weiterer Vorteil von XMind gegenüber FreeMind ist die Portabilität des Programms. XMind ist auch als portable Version erhältlich, die direkt von einem USB-Stick aus betrieben werden kann. Die im Vergleich zu den einzelnen Installern für Windows, Linux oder Mac OS X größere Dateigröße resultiert daraus, dass die portable Version auf allen Betriebssystemen eingesetzt werden kann. Es ist zwar theoretisch mit einigen Tricks möglich, auch FreeMind mit einem lokal installier ten Java von einem USB-Stick aus zu starten, von einer echten portablen Version kann hier jedoch nicht die Rede sein. Ein weiterer Punkt für XMind, das nun 4:1 führt.

 /  Auf älteren, nicht so leistungsfähigen Systemen schlägt sich FreeMind trotz des resourcenhungrigen Javas etwas besser als XMind, kann hier also einen Punkt gut machen und auf 4:2 aufholen.

 /  In Sachen Übersichtlichkeit ist XMind vorbildlich: Statt eine MindMap bis zur Unübersichtlichkeit aufzuplustern, kann man aus einem Unterzweig eine eigenständige MindMap machen, die in derselben Datei mit abgespeichert wird und über Tabs erreichbar ist. 5:2 für Xmind.

 /  Auch in Sachen Kollaboration und Sharing ist XMind vorbildlich: Man kann mit XMind erstellte MindMaps ins Internet hochladen und so mit anderen Anwendern teilen - allerdings gibt es, im Gegensatz zur kostenpflichtigen Pro-Version, keine Möglichkeit, den Zugriff auf diese Maps auf bestimmte User einzuschränken. Dennoch auch hier ein Punkt für Xmind:

 /  Man könnte nun noch auf weitere Stärken von XMind wie die eine frei definierbare Tastatu belegung, komfortable Drag&Drop-Steuerung oder die vorbildlich gelöste Einbindung von - Seite 6 / 8 -


WritersWorkshop.de E-Zine Grafiken und Links eingehen, aber das Endergebnis ist schon zum jetzigen Zeitpunkt in seiner Eindeutigkeit kaum noch zu überbieten. Der ganz klare Sieger im Bereich "kostenlose MindMapping-Programme" ist somit Xmind – und damit unsere ganz klare Download-Empfehlung.

Kurzgeschichtenwettbewerb bei Erostepost.at Die Salzburger Literaturzeitschrift Erostepost veranstaltet auch in diesem Jahr wieder Ihren jährlichen Kurzgeschichtenwettbewerb, der diesmal unter dem Motto "Geschichten vom Reisen" steht. Bis zum 31.12.2010 können interessierte Autoren (sowohl Prosa als auch Lyrik sind er laubt) ihre Beiträge zwischen 10.000 und 20.000 Zeichen per Post einreichen. Das Preisgeld beträgt 1.500 Euro, der Gewinner wird zur Preisverleihung nach Salzburg eingeladen und seine Geschichte wird zusammen mit den besten anderen Wettbewerbsbeiträgen in der Erostepost veröffentlicht.. Wer am Wettbewerb teilnehmen möchte, findet alle relevanten Informationen unter: http://www.erostepost.at/literaturpreis_aktuell.shtml

Buchreview "No Plot? No Problem!" von Chris Baty Wer schon einmal am NaNoWriMo, dem "National Novel Writing Month", der jedes Jahr im November weltweit veranstaltet wird, teilgenommen hat, wird vermutlich den Namen Chris Baty kennen, des Erfinders und Initiators des Schreibwettbewerbs. Im Juli 1999 startete Baty mit zwanzig seiner Freunde das gewagte Unterfangen, innerhalb eines Monats einen kompletten Roman von mindestens 50.000 Wörtern Länge zu schreiben. Bereits im zweiten Jahr wurde der Wettbewerb in den November verlegt (schlechtes Wetter = weniger Ablenkung). Von 140 Teilnehmern schafften es immerhin 29, bis Ende des Monats ihre 50.000 Wörter zu schreiben. Seitdem ist der Siegeszug des NaNoWriMo rund um den Globus nicht mehr aufzuhalten. In 2007 nahmen bereits über 100.000 Teilnehmer aus allen Ländern des Globus teil – und vermutlich wird der NaNoWriMo auch in diesem Jahr wieder neue Rekorde aufstellen. In seinem Buch schildert Baty nicht nur die Historie und Anekdoten aus der Gründerzeit des NaNoWriMo (was allein schon sehr amüsant und unterhaltsam zu lesen ist), sondern gibt auch den einen oder anderen Tipp, wie man sich unverkrampft und ohne jegliche Vorplanung an das Schreiben eines Romans stürzt. Schreibtipps im klassischen Sinne oder gar Hinweise, wie man eine Romanhandlung konzipiert und aufbaut, sollte man hier allerdings nicht erwarten. Baty predigt sozusagen literarischen Anarchismus: einfach losschreiben – auch wenn man noch nicht den geringsten Schimmer hat, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln könnte. Hauptsache, man hat nach 30 Tagen mindestens 50.000 Wörter geschrieben, die zusammen mit viel gutem Willen so etwas wie eine durchgängige Romanhandlung ergeben. ;-) Allen, die vorhaben, sich dieses Jahr zum ersten (oder wiederholten) Male am NaNoWriMo zu beteiligen und über ein zumindest passables Schulenglisch verfügen, kann man Batys Buch als Motivationsbuch und als unterhaltsame Einstimmung nur ans Herz legen. Amazon Bestell-Link

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WritersWorkshop.de E-Zine Downloadarchiv Alle Ausgaben des WritersWorkshop E-Zines finden Sie auch im Downloadarchiv, wo Sie bei Bedarf alle älteren Ausgaben, die Ihnen eventuell noch fehlen, kostenlos herunter laden kÜnnen.

Sie finden das Archiv unter http://Ezine.WritersWorkshop.de im unteren Bereich der Seite.

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