WritersWorkshop.de E-Zine Ausgabe 12 Oktober 2010 Willkommen zur zwölften Ausgabe des kostenlosen monatlichen WritersWorkshop E-Zines. In diesem Monat gibt es einen Artikel über den morgen startenden NaNoWriMo, im Softwarelabor stelle ich die neuen Versionen von "WritersCafe 2" und "Focus Writer" sowie den Produktivitätstimer "Snap Timer" vor und im Buchreview geht es diesmal um "Plot & Structure" von James Scott Bell. Ich möchte an dieser Stelle die neuen Abonnenten begrüßen, die sich in den vergangenen Wochen angemeldet haben. Wenn Ihnen das WritersWorkshop E-Zine gefällt, dürfen Sie es gerne an Freunde und Bekannte weitergeben. Falls Sie diese E-Zine von einem Freund weitergeleitet bekommen haben und zukünftig auch gerne das monatliche kostenlose Magazin erhalten möchten, schicken Sie mir bitte einfach eine kurze Mail an Newsletter@WritersWorkshop.de mit dem Betreff "Anmeldung" - ich freue mich über jeden neuen Leser.
Projekt 52 Ihr Weg von der ersten, vagen Idee bis zum fertig überarbeiteten Roman in 52 wöchentlichen Lektionen. http:Projekt52.WritersWorkshop.de
Portabler Ersatz für Focus Booster: Snap Timer In der letzten Ausgabe des WritersWorkshop E-Zines habe ich den Produktivitätstimer "Focus Booster" als wertvolles Tool für Schriftsteller vorgestellt. Da eine ganze Reihe von Lesern nach einer portablen Alternative zu "Focus Booster" fragten, habe ich gründlich recherchiert und bin tatsächlich auf einen adäquaten Ersatz gestoßen: Snap Timer! Snap Timer (http://dan.hersam.com/software/snaptimer) ist zwar erst in Version 0.1 erhältlich, was auf den ersten Blick nach einer sehr frühen und unausgereiften Alpha-Version wirkt – doch das winzige Programm von gerade einmal 3,5 MB (im entpackten Zustand) bietet bereits jetzt mehr als die meisten anderen Timer und läuft dabei äußerst stabil und zuverlässig. Der Snap Timer läuft wahlweise als sichtbares Fenster oder unauffällig minimiert in der Taskleiste – wobei man auch dann immer noch den aktuellen Timerstand mühelos ablesen kann. Über die Optionen, die direkt ins Programmverzeichnis gespeichert werden (keine Eingriffe in die Registry), kann man den Snap Timer beliebig an seine Anforderungen anpassen:
WritersWorkshop.de E-Zine Herausgeber: Richard Norden Fax: 0911 30844-233-39 R.Norden@RichardNorden.de http://www.WritersWorkshop.de
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WritersWorkshop.de E-Zine Verteilt auf drei Options-Reiter lässt sich das Programm fast beliebig konfigurieren: Im Reiter "General" kann man die Startposition des Programms bestimmen, diesen 'im Vordergrund festnageln' und das angenehm motivierende Ticken der Uhr an- oder abschalten, unter "Alarm" kann man exakt bestimmen, was nach Ablauf des Countdowns geschehen soll (Alarmmeldung, Ballonmeldung in der Taskleiste, beliebiger Wave-Sound, Start eines Programms...) und unter "Font" kann man dem Timer eine beliebige Schriftart verpassen.
Buchlinks: Zehn vor Zwölf "Zehn vor Zwölf" enthält zehn düstere und unheimliche Geschichten aus der Feder von Richard Norden, unter anderem die beiden Drachentaler-Gewinner "Das Dorf der Verlorenen" und "Der Ring der Unsterblichkeit" und die 2006 als Hörspiele auf SUN.fm ausgestrahlten Stories "Spiegelschatten", "Die Jagd" und "Das Gemälde". Abgerundet wird die Sammlung durch "Der Fluch", "Der Tätowierte" und drei komplett neue Stories: "Nachtpatrouille", "Feuertod" und "Der Tempel".
"Courier New" in Größe 28 hat sich für mich optimal bewährt. Mit STRG + S kann man schließlich die Optionen abspeichern, wobei auch der Startwert des Timers (z.B. 20 Minuten) mit abgespeichert wird. Fazit: Snap Timer ist klein, handlich und extrem leistungsstark. Wer sich beim Schreiben gerne daran erinnern lässt, dass die kostbare Zeit, die man sich für seine Projekte losgeeist hat, gnadenlos verstreicht, kommt um "Snap Timer" kaum herum – insofern auch hier fünf von fünf Sternen.
Do You NaNoWriMo? Seit mittlerweile über zehn Jahren findet jedes Jahr im November der NaNoWriMo, der "National Novel Writing Month" statt. Wieder einmal werden über 100.000 Autoren aller Genres aus über 35 Ländern sich 30 Tage lang die Finger wund tippen, um rechtzeitig bis zum 30.11 ein Romanmanuskript von mindestens 50.000 Wörtern zu schreiben. Und statistisch gesehen dürften es wohl auch in diesem Jahr nur runde 15% der Teilnehmer über die Ziellinie schaffen. Amazon Bestell-Link
Die Grundidee hinter dem NaNoWriMo ist die, dass man nur einen festen Termin braucht, um sich endlich zum Schreiben seines Romans aufzuraffen. Anstatt jahrelang an den ersten Kapiteln eines Romans zu schreiben, zu korrigieren, zu verwerfen und wieder neu Anlauf zu nehmen, ist das Zeitlimit hier zu knapp, um lange zu zögern oder zu zaudern. 50.000 Wörter in 30 Tagen – also friss oder stirb. ;-) Hier zählt nicht die Qualität, sondern nur die Quantität. Überarbeiten kann man später, Hauptsache, man hat erst einmal ein Rohscript, das man überarbeiten kann. Wie sagte schon Nora Roberts: "Man kann keine leere Seite korrigieren." Und für diejenigen, die sich nicht überwinden können, einfach immer weiter zu schreiben, obwohl sie nur zu gut wissen, dass ihre bisherigen Seiten noch holprig, hölzern und voll logischer Fehler sind, hier noch ein markiges Zitat von Ernest Hemingway: "Die erste Fassung ist immer Sch..." Insofern: Mut zur Lücke und zur eigenen Unperfektion. Machen Sie sich immer klar, dass auch die Rohfassungen der Romane vieler weltbekannter Autoren einfach grauenhaft und grottenschlecht sind – erst die Überarbeitung (in der meist viel, viel mehr Arbeit als in der ersten Rohfassung steckt) macht aus diesen zusammengeschusterten, inkonsistenten Ma- Seite 2 / 10 -
WritersWorkshop.de E-Zine nuskripten jene fesselnden und faszinierenden Bücher, die sich später ganz oben auf den Bestsellerlisten tummeln.
Buchlinks:
Niemand behauptet, dass Ihr Roman später ein Meisterwerk werden soll oder muss – es zählt in erster Linie der Spaß am Schreiben. Wenn Sie also für sich selbst und das, was Sie schreiben, hohe Qualitätsstandards haben, sollten Sie sich für den NaNoWriMo ein neues Motto setzen: "Nichts ist so schlecht, dass man es nicht überarbeiten könnte." ;-)
Die Verschwörer von Styngard Jason Kimble, ein Detroiter Undercover-Cop, erwacht nach seinem vermeintlichen Tod in einer fantastischen Parallelwelt. Unversehens befindet er sich zwischen den Fronten einer epischen Schlacht zwischen Gut und Böse. Während er mit jedem Kampf tiefer in eine Dimension voller Abgründe und überraschender Wendungen verstrickt wird, entwickelt er sich mehr und mehr zu einer Schlüsselfigur in einem Konflikt, dessen wahre Ausmaße er nicht einmal ansatzweise absehen kann.
Auch wenn ich eigentlich kein großer Freund davon bin, ein Romanmanuskript überhastet herunterzuschreiben (wer mich kennt weiß, dass ich auf eine solide Vorplanung schwöre), nehme ich diesmal dennoch wieder am NaNoWriMo teil – diesmal mit dem Science-FictionRoman "Gallagher – Die letzte Mission" (dies ist zumindest der bisherige Arbeitstitel). Amazon Bestell-Link
Was ist mit Ihnen - Sind Sie auch dabei? Melden Sie sich einfach und kostenlos auf http://www.nanowrimo.org/de an und geben Sie der Romanidee, die da in Ihrem Hinterkopf schlummert, eine Chance. Und für alle, die sich mehr Zeit als einen Monat zum Schreiben Ihres Romans nehmen wol len und Wert darauf legen, anschließend auf ein ausgereiftes, bereits marktreif editiertes Manuskript zurückblicken zu können, gibt es als Alternativprogramm Projekt 52 ;-)
WritersCafe 2.28 Am 02.10.2010 ist die neue Version 2.28 des Schriftstellerprogramms "WritersCafe 2" erschienen. Das Update, das zusammen mit der wenige Tage zuvor erschienenen Version 2.27 eine ganze Reihe kleinerer Bugs behebt, ist für registrierte Käufer kostenlos erhältlich. Für diejenigen, die WritersCafe noch nicht kennen, hier ein kurzer Überblick: - Seite 3 / 10 -
WritersWorkshop.de E-Zine WritersCafe 2, das (wie leider viel zu wenige Programme für Schriftsteller) dank der tatkräftigen Unterstützung von Marc Albrecht auch komplett auf deutsch erhältlich ist, stellt sozusagen eine Arbeitsumgebung für Schriftsteller zur Verfügung.
Auf dem virtuellen Desktop (siehe oben) lassen sich die Verknüpfungen zu den einzelnen Programmen von WritersCafe sowie selbstdefinierte Shortcuts (es ist also ohne Weiteres möglich, Icons für z.B. WriteMonkey, Q10 oder OpenOffice einzubinden) beliebig anordnen. Zwar beinhaltet WritersCafe eine ganze Reihe von nützlichen Programmen für Schriftsteller (Tagebuch, Notizen, Postit-Zettel, Schreibkicks...), Kernstück des Programmpakets ist jedoch unbestritten das brillante "StoryLines", eine virtuelle Pinwand zum Plotten von Romanhandlungen:
Ähnlich wie beim bekannten (und leider nur für Mac OS X erhältlichen) Scrivener kann man hier Karten mit Szenenentwürfen beliebig auf einer Pinwand anordnen und verschieben. Hierbei kann man verschiedene Handlungsstränge (die titelgebenden Storylines) anlegen und so genau differenzieren, welche Szene zu welchem Handlungsstrang gehört – ein nicht zu unterschätzendes Tool, wenn es darum geht, für eine ausgewogene Aufteilung aller Handlungsstränge innerhalb der Handlung zu sorgen. Auch wenn das neue Update außer einigen marginalen Verbesserungen kaum Neues bie- Seite 4 / 10 -
WritersWorkshop.de E-Zine tet, gehört WritersCafe 2 zu den Top-Programmen, die jeder Schriftsteller auf seinem Rechner oder USB-Stick (ja, eine portable Version ist ebenfalls erhältlich) haben sollte. Die Download-Version des Programms ist bereits für 28 € zzgl. MwSt erhältlich und schon allein wegen Storylines ein ganz klarer Kauftipp für jeden Romanschriftsteller. Wer das Programm erst einmal ganz unverbindlich testen möchte, findet hier eine kostenlose 30-Tage-Testversion.
Focus Writer 1.3.0 Wenn jemand das Wort "Textverarbeitung" nennt, denken die meisten Menschen direkt an Microsoft Word oder vielleicht noch OpenOffice. Fakt ist: Weder Word noch OpenOffice sind für Schriftsteller wirklich gut geeignet. Sie sind mit Funktionen überladen, die haupt sächlich auf die geschäftliche Nutzung im Büro ausgelegt sind – aber dafür lassen sie meist die Funktionen vermissen, die Schriftsteller und Autoren sich bei einer Textverarbeitung wünschen würden. In den letzten Jahren haben sich daher verschiedene, oft wegen ihrer schlichten, über sichtlichen und ablenkungsfreien Benutzeroberfläche unter dem Überbegriff "Zenware" zusammengefasste Textverarbeitungssysteme entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse von Schriftstellern zugeschnitten sind. Die wohl bekanntesten Kandidaten in diesem Feld sind wohl Q10 und WriteMonkey, doch mit "Focus Writer", einem OpenSource-Programm des Programmierers Graeme Gott, entwickelt sich in den letzten Monaten ein interessanter Konkurrent mit einem innovativen Ansatz und ganz eigenständigen Features. Am 23.09.2010 ist die neueste Version 1.3.0 von "Focus Writer" mit einer ganzen Wagenladung neuer, interessanter Features erschienen – Grund genug für mich, "Focus Writer" nochmal einen ausführlicheren Bericht zu widmen. "Focus Writer" (http://gottcode.org/focuswriter) ist ein kostenloses Textverarbeitungsprogramm speziell für Schriftsteller, das für Windows, Mac OS-X und Linux erhältlich ist. Einer der Vorteile von "Focus Writer" ist seine Portablilität: Das Programm kann auf einem USB-Stick installiert und direkt von dort aus gestartet werden, ohne dass man es auf dem jeweiligen PC lokal installieren müsste. Man kann also seine komplette Schreibumgebung jederzeit mitsamt aller Dokumente in der Hosentasche dabei haben. Hierfür gibt es keine unterschiedlichen Versionen wie bei anderen Programmen – wenn man "Focus Writer" auf einen Stick packt, ist es portabel. Dies hat allerdings den Nachteil, dass "Focus Writer" ähnlich wie auch WriteMonkey über kein Installationsprogramm verfügt, sondern manuell aus der ZIP-Datei heraus installiert werden muss.
Download und Installation Damit auch die "Nicht-PC-Experten" keine Probleme bei der Installation und Einrichtung von "Focus Writer" haben, gibt es an dieser Stelle eine kurze Installationsanleitung. 1. Laden Sie das Programm unter http://gottcode.org/focuswriter/FocusWriter_1.3.0.zip herunter. Sie brauchen die Datei nicht einmal zu speichern – es genügt vollkommen, die ZIP-Datei direkt zu öffnen. 2. Entpacken Sie die in der ZIP-Datei enthaltenen Daten in ein beliebiges lokales Ver zeichnis auf Ihrem Rechner oder Ihrem USB-Stick (je nachdem, ob Sie das Programm lokal oder portabel installieren möchten). 3. Wenn Sie das Programm lokal installiert haben, sollten Sie noch eine Desktop-Verknüfung anlegen, über die Sie "Focus Writer" starten können. Hierfür klicken Sie in Ihrem Installationsverzeichnis mit der rechten Maustaste auf die Datei FocusWriter.exe und wählen dann "Senden an | Desktop (Verknüpfung erstellen)". 4. Die Desktop-Verknüfung können Sie dann noch beliebig umbenennen (entweder - Seite 5 / 10 -
WritersWorkshop.de E-Zine einmal draufklicken und dann mit F2 den Namen ändern oder über die rechte Maustaste ("Umbenennen").
Neues Feature: Deutsche Rechtschreibprüfung Damit wären Sie theoretisch schon fertig, doch die neue Version von "Focus Writer" verfügt auch über eine deutsche Rechtschreibprüfung, die allerdings erst manuell nachinstalliert werden muss. Um Ihnen die Suche nach einer passenden Wörterbuch-Datei zu sparen, gibt es auch hier für eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung: 1. Laden Sie die Wörterbuch-Datei http://www.j3e.de/hunspell/de_DE-20071211.zip herunter und speichern Sie sie in dasselbe Verzeichnis, in das Sie "Focus Writer" entpackt haben. Diese ZIP-Datei brauchen Sie nicht zu entpacken. 2. Starten Sie "Focus Writer" und wählen Sie über das Menü "Settings | Preferences"
3. Gehen Sie hier auf den rechten Aktenreiter "Spell Checking" und klicken Sie auf den Button "Add"
4. Gehen Sie auf das Verzeichnis, in dem Sie die Wörterbuch-Datei abgespeichert haben und wählen Sie diese dort aus.
5. Voilá, die Standardsprache für die Rechtschreibprüfung ist auf Deutsch eingestellt.
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6. Wenn Sie wollen, können Sie nun noch das Häkchen bei "Check spelling as you type" setzen – ich empfinde diese interaktive Rechtschreibprüfung jedoch eher als störend. Besser ist es, mit F7 bei Bedarf den Text auf Rechtschreibfehler prüfen lassen.
Neues Feature: Timer und Alarme Oft ist es nicht nur interessant zu wissen, wie lang das eigene Manuskript momentan ist, sondern auch, wieviel man in einer bestimmten Zeit geschrieben bekommt. Sagen wir, Sie schreiben täglich eine halbe Stunde an Ihrem Roman und planen, in dieser Zeit ca. 500 Wörter (also runde zwei Seiten) Rohscript zu schreiben. Aber wissen Sie immer, ob Sie nach Ablauf der Zeit wirklich Ihr Soll geschafft haben? Das neue Timer/Alarm-Feature von "Focus Writer" beantwortet Ihnen diese Frage. Über das Menü "Tools | Timers" (oder wahlweise einen Button in der frei konfigurierbaren Symbolleiste) starten Sie die Übersicht der aktuellen Timer. Ja, Sie haben richtig gelesen: Sie können durchaus parallel mehrere Alarme und Timer laufen lassen, und dies kann unter Umständen auch durchaus sinnvoll sein: Sagen wir, Sie setzen sich morgens an den PC und fangen an, an Ihrem aktuellen Projekt zu schreiben. Sie wissen, dass Sie um 7:00 Uhr aufhören müssen, um noch pünktlich zur Arbeit zu kommen. Sie wählen also die Timer aus und Klicken auf "New". Aus dem Dropdown-Fenster wählen Sie "Set Time" ("Set Delay" wäre ein 'klassischer' Timer, den Sie z.B. auf eine halbe Stunde stellen, um zu sehen, wieviel Sie in dieser Zeit geschrieben bekommen. Tragen Sie nun die Zeit ein, wann der Alarm läuten soll. Wenn Sie wollen, können Sie auch noch den Hinweistext von "Alarm" z.B. auf "Ab ins Büro!" abändern. ;-) Bestätigen Sie den Alarm mit OK. Sie können nun z.B. noch einen zweiten Timer hinzufügen, den Sie z.B. auf 30 Minuten stellen. Beide Timer laufen parallel, so dass Sie zum ersten Mal nach Ablauf der 30 Minuten einen Zwischenalarm bekommen.
Klicken Sie auf den grünen Pfeil, sehen Sie die Detailanzeige mit Ihrer Schreibstatistik:
Mit dem roten Kreuz schließen Sie die Alarm-Benachrichtigung wieder. Jeder Alarm zählt hierbei Ihre Schreibstatistik ab dem Zeitpunkt, an dem er gestartet wurde. Ein – wie ich finde – äußerst nützliches und motivierendes Feature.
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WritersWorkshop.de E-Zine Neues Feature: Schreibumgebungen Äußerst innovativ ist auch das neue Feature "Sessions". Während Sie schon in den bisherigen Versionen von "Focus Writer" mehrere Dokumente parallel öffnen und über die Tabs am unteren Bildschirmrand zwischen diesen umschalten konnten, bietet die neue Version mehrere völlig voneinander unabhängige Schreibumgebungen (Sessions), die Sie nach Belieben anlegen, verändern und wieder löschen können. Sessions funktionieren wie völlig voneinander unabhängige Programminstanzen: Sie können in jeder Session (die Sie mit frei wählbaren Namen versehen können) unterschiedliche Dokumente geöffnet haben und sogar mit unterschiedlichen Themes arbeiten. Wenn Sie auf eine andere Schreibumgebung wechseln wollen, gehen Sie einfach auf "Manage Sessions", wählen die gewünschte Schreibumgebung aus und klicken auf "Switch To".
Neues Feature: Textformatierung Einer der Nachteile der Zenware-Textverarbeitungssysteme wie Q10 oder WriteMonkey ist, dass einem durch die Beschränkung auf reine Textfiles keinerlei Formatierungsoptionen wie fett, kursiv oder unterstrichen zur Verfügung stehen. WriteMonkey hat dies durch eine Formatierungssprache gelöst, die erst am Schluss beim Export des Textes in die tatsächlichen Formatierungen umgesetzt wird. "Focus Writer" geht hier einen anderen Weg und bietet dies direkt im aktuellen Text an. Standardmäßig sind diese Optionen im Menü ausgegraut. Sie werden erst dann aktiviert, wenn man aus dem Menü Format die Option "Make Rich Text" auswählt. Anschließend speichert "Focus Writer" die Datei nicht mehr als .txt, sondern als .rtf ab. Ich war gespannt, wie Graeme Gott es schaffen würde, diese Funktion mit dem Konzept der unterschiedlichen 'Themes' zu kombinieren: Über die 'Themes' wird in "Focus Writer" nicht nur das Hintergrundbild und Layout, sondern auch die Schriftart, Schriftfarbe und Schriftgröße gewählt. Wählt man also ein anderes 'Theme' aus, ändert sich automatisch auch die Schriftart des kompletten Textes. Bei normalen Textdateien spielte dies noch keine Rolle, da diese ohnehin keinerlei Angaben über die verwendete Schriftart enthalten, doch bei RTF-Dateien wird dies normalerweise mit abgespeichert. Die Lösung ist ebenso simpel wie brillant: Graeme Gott nutzt von allen RTF-Formatierungsoptionen nur die, die keinen Einfluss auf Schriftart, Schriftgröße oder Schriftfarbe haben. Diese werden beim Speichern durch Standardwerte ersetzt, so dass die Dateien stets zu allen 'Themes' kompatibel bleiben. Im Menü 'Preferences' haben Sie übrigens auch die Möglichkeit, RTF als Standard einzustellen.
Weitere Features und Fazit Zusammen mit den anderen kleinen, aber feinen Verbesserungen, die Graeme Gott in die neue Version seines "Focus Writer" eingebracht hat (z.B. "Smart Quotes": Sie können aus einer Dropdown-Liste frei wählen, wie einfache oder doppelte Anführungszeichen dargestellt werden) mausert sich der "Focus Writer" mehr und mehr zu einer echten Alternative zu WriteMonkey mit einem ganz eigenen, eigenständigen Charme. Mit dem neuen Timer und dem innovativen Schreibumgebungs-Konzept hat sich die neue Version von "Focus Writer" jedenfalls bereits einen festen Platz auf meinem 'Schreib-Stick' gesichert. Aus heutiger Sicht verdient der "Focus Writer" 4 von 5 Sternen – Tendenz steigend. Und ich bin sicher, dass der Sprung auf die 5-Sterne-Marke nur noch ein bis zwei Updates ent fernt ist.
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Mein Focus Writer Layout für den NaNoWriMo 2010 Nachtrag: Am 28.10.2010 ist ein neues Update auf Version 1.3.1 erschienen. Dieses bietet erste fremdsprachige Übersetzungen (vorerst aber noch kein Deutsch) und Schreibmaschinengeräusche beim Tippen. Letztere wirken allerdings bislang eher unnatürlich/nervig und können in keiner Weise mit denen von WriteMonkey oder Q10 mithalten.
Buchreview "Plot & Structure" von James Scott Bell Wenn es ans Schreiben von Romanen geht, prallen die Meinungen zweier rivalisierender Fraktionen aufeinander, die im amerikanischen Sprachraum gerne als "Outliner" gegen "Pantser" bezeichnet werden. Während die "Pantser" (vom englischen pants = Hose) sich einfach auf ihren Hosenboden setzen und losschreiben, ohne sich zuvor großartig Gedanken darüber zu machen, in welche Richtung sich ihre Romanhandlung entwickeln könnte, schreiben die "Outliner" nicht einmal "Kapitel 1" über ihre erste Seite, bevor sie nicht ihre Handlung durchgeplant und so auf eine solide Basis gestellt haben. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile, wobei die Vorteile einer soliden (aber nicht zwangsjackenartig starren) Vorplanung eines Romans bei Weitem überwiegen: Mit einem starken Fundament kann man schon im ersten Durchgang einen spannenden, in sich schlüssigen Roman schreiben und spart insofern bei den späteren Überarbeitungen jede Menge Zeit und Nerven. Allen, die sich näher mit dem Thema Planung und Struktur einer Romanhandlung beschäftigen möchten, kann ich das (leider nur auf englisch erhältiche) Standardwerk "Plot & Structure" von James Scott Bell ans Herz legen. Auf 240 Seiten bringt Bell dem Leser nach einem ersten groben Überblick über Plot und Struktur in detaillierten Kapiteln alles bei, was man über einen starken Anfang, einen soliden Mittelteil und ein packendes Finale wissen sollte. In weiteren Kapiteln geht Bell auf Szenen, komplexe Handlungen, die Weiterentwicklung der Charaktere im Verlauf der Handlung, Planungssysteme und die Überarbeitung der - Seite 9 / 10 -
WritersWorkshop.de E-Zine Handlung ein. Das Buch endet nach zwei Abschnitten über "häufige Probleme" und "Tips und Werkzeuge für Plot und Struktur" mit einem kurzen Abriss, wie man auf Basis seiner Handlung seinen eigenen Klappentext schreiben kann. Bells Buch ist informativ und gut geschrieben und schafft es, das komplexe Thema übersichtlich darzustellen. Für mich gehört "Plot & Structure" zu jenen Standardwerken, die jeder Romanautor in seiner Sammlung haben sollte. Amazon Bestell-Link
Downloadarchiv Alle Ausgaben des WritersWorkshop E-Zines finden Sie auch im Downloadarchiv, wo Sie bei Bedarf alle älteren Ausgaben, die Ihnen eventuell noch fehlen, kostenlos herunter laden können.
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