WritersWorkshop Ezine 2011/03

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WritersWorkshop.de E-Zine Ausgabe 17  März 2011 Willkommen zur siebzehnten Ausgabe des kostenlosen monatlichen WritersWorkshop E-Zines. In diesem Monat geht es im Softwarelabor um die neuen Zenware-Schreibprogramme OmmWriter für Windows und Zen Writer – und mit der heutigen Ausgabe feiert die neue, kostenlose Fragen-Hotline von WritersWorkshop.de Premiere. Jetzt haben Sie die Chance, genau auf Sie und Ihre persönliche Situation zugeschnitte Tipps und Antworten rund ums kreative Schreiben zu erhalten – und das absolut kostenlos! Ich möchte an dieser Stelle die neuen Abonnenten begrüßen, die sich in den vergangenen Wochen angemeldet haben. Wenn Ihnen das WritersWorkshop E-Zine gefällt, dürfen Sie es gerne an Freunde und Bekannte weitergeben. Falls Sie diese E-Zine von einem Freund weitergeleitet bekommen haben und zukünftig auch gerne das monatliche kostenlose Magazin erhalten möchten, schicken Sie mir bitte einfach eine kurze Mail an Newsletter@WritersWorkshop.de mit dem Betreff "Anmeldung" - ich freue mich über jeden neuen Leser. Projekt 52 Ihr Weg von der ersten, vagen Idee bis zum fertig überarbeiteten, marktreifen Roman: http:Projekt52.WritersWorkshop.de Machen Sie 2011 zu dem Jahr, in dem Sie Ihren Roman schreiben!

Ihre persönliche Fragen-Hotline rund ums kreative Schreiben Wenn man ein Magazin, Ezine oder Blog liest, hofft man jedesmal auf neue, interessante und anregende Artikel, die einem weiter helfen und einem Antworten auf genau die Fragen liefern, die einen selbst zur Zeit wirklich beschäftigen. Doch selbst wenn das jeweilige Magazin genau auf der eigenen Wellenlänge liegt, wäre das dennoch ein außerordentlicher Zufall. Doch jetzt haben Sie es selbst in der Hand: In diesem Monat habe ich mir eine besondere Neuerung für das WritersWorkshop Ezine ausgedacht, die - wie ich hoffe - auf rege Resonanz stoßen wird: die kostenlose WritersWorkshop Fragenhotline. Unter Fragen@WritersWorkshop.de können Sie mir ab heute alle Fragen schicken, die Ihnen rund ums kreative Schreiben im Kopf herum gehen. Ob Sie nun Fragen zu einem Schriftstellerprogramm, zur Planung einer Romanhandlung, zum Worldbuilding für einen Science-Fiction-Roman, zu Kreativitätstechniken oder zum Aufbau Ihrer Autorenhomepage haben - jede Frage, die sich auch nur im Entferntesten rund ums Schreiben dreht, ist willkommen. Eine Ausnahme stellt selbstverständlich die Beurteilung konkreter Textpassagen dar. Die kostenlose Fragenhotline ist kein Lektorats-Service - daher habe ich mein Mailprogramm präventiv so konfiguriert, dass alle eingehenden Mails, die entweder Dateianhänge haben oder eine bestimmte Größe überschreiten, bereits beim Abholen automatisch ungelesen gelöscht werden. Sollte es also für die Beantwortung einer Frage unbedingt notwendig sein, dass Sie mir irgendeinen Dateianhang zusenden, stimmen Sie dies bitte vorher per Mail mit mir ab - wobei ich mir in der Praxis aber nur sehr wenige Fälle vorstellen kann, die dies wirklich erforderlich machen.

WritersWorkshop.de E-Zine Herausgeber:

Ich werde, sofern es mir zeitlich möglich ist, alle eingehenden Fragen innerhalb von maximal 48 Stunden beantworten. Sämtliche Fragen werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Nutzen Sie also Ihre Chance - ich freue mich schon auf interessante Mailkorrespondenz!

Richard Norden Fax: 0911 30844-233-39 R.Norden@RichardNorden.de http://www.WritersWorkshop.de

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WritersWorkshop.de E-Zine OmmWriter für Windows

Buchlinks: Zehn vor Zwölf "Zehn vor Zwölf" enthält zehn düstere und unheimliche Geschichten aus der Feder von Richard Norden, unter anderem die beiden Drachentaler-Gewinner "Das Dorf der Verlorenen" und "Der Ring der Unsterblichkeit" und die 2006 als Hörspiele auf SUN.fm ausgestrahlten Stories "Spiegelschatten", "Die Jagd" und "Das Gemälde". Abgerundet wird die Sammlung durch "Der Fluch", "Der Tätowierte" und drei komplett neue Stories: "Nachtpatrouille", "Feuertod" und "Der Tempel".

Seit dem 14.03.2011 ist auch die bekannte Zenware-Textverarbeitung 'OmmWriter' als Windows-Version erhältlich. Das im November 2009 für Mac OS-X erschienene Programm konnte damals mit zwei recht innovativen Features punkten: Einerseits konnte man nicht mehr nur, wie bei anderen Zenware-Textverarbeitungen, vor einem schlichten, einfarbigen Hintergrund schreiben, sondern hatte stattdessen ein echtes, aber nicht störendes Bild als Hintergrund - zum Beispiel eine verschneite Winterlandschaft mit Bäumen. Zweitens bot OmmWriter meditative Hintergrundmelodien - alles passend zum Zen-Gedanken. Die letzte Woche erschienene Windows-Fassung gibt es in zwei verschiedenen Versionen: 'Dana I' und 'Dana II'. Dies hat allerdings nichts mit dem bekannten Schreibcomputer 'Alphasmart Dana' zu tun, sondern kommt von dem Sanskrit-Word für 'geben'. Die Unterschiede zwischen beiden Versionen liegen im Detail: So bietet die kostenlos erhältliche Freeware-Version 'Dana I' lediglich weniger Hintergrundbilder und weniger Hintergrundmelodien als die semikommerzielle Bezahlversion 'Dana II'.

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Beim Preis sind die Entwickler von 'OmmWriter' einen innovativen Weg gegangen: Sie ge ben zwar einen Mindestpreis von aktuell 4,11 USD für die 'Dana II'-Version vor, überlassen aber ansonsten dem Käufer die Entscheidung, was er für das Programm auszugeben bereit ist. Zur Orientierung wird zusätzlich noch die Höhe des durchschnittlichen Kaufpreises (augenblicklich etwas über 7 USD) angegeben. Eine solche Preispolitik ist natürlich im Prinzip nichts anderes als ein modifizierter Spendenaufruf, ähnlich wie bei WriteMonkey: Ebenso wie man bei WriteMonkey durch eine Spende an den Entwickler einen individuellen Lizenzschlüssel erhält, der zusätzliche Funktionen und versteckte Features im Programm freischaltet, erhält man hier als 'Spender' die etwas leistungsstärkere 'Dana II'-Version des Programms. Doch die entscheidende Frage ist nicht nur die, ob man mit der kostenlosen 'Dana I'-Versi on auskommt oder doch besser auf die kostenpflichtige 'Dana II'-Version setzen sollte. Man muss sich auch fragen, ob 'OmmWriter' wirklich besser als all die anderen ZenwareProgramme ist, die sich bereits auf dem Windows-Markt tummeln. Der Markt der Mac OS-X Anwendungen ist - zumindest verglichen mit dem fast schon unüberschaubaren Markt der Anwendungen für MS Windows - relativ übersichtlich. Genau wie der Zenware-Urvater 'WriteRoom' dort auch heute noch eine feste Größe ist, hatte auch 'OmmWriter' es geschafft, sich in diesem fest umrissenen Marktsegment seine eigene - Seite 2 / 7 -


WritersWorkshop.de E-Zine Nische aufzubauen. Doch nun, nachdem mit der neuen Version die Wände zwischen den Betriebssystemen eingerissen wurden, muss sich OmmWriter nicht nur den Konkurrenten aus dem eng begrenzten Mac-Lager, sondern auch denen aus der Windows-Welt stellen.

Buchlinks: Die Verschwörer von Styngard Jason Kimble, ein Detroiter Undercover-Cop, erwacht nach seinem vermeintlichen Tod in einer fantastischen Parallelwelt. Unversehens befindet er sich zwischen den Fronten einer epischen Schlacht zwischen Gut und Böse. Während er mit jedem Kampf tiefer in eine Dimension voller Abgründe und überraschender Wendungen verstrickt wird, entwickelt er sich mehr und mehr zu einer Schlüsselfigur in einem Konflikt, dessen wahre Ausmaße er nicht einmal ansatzweise absehen kann.

Während man das Feature 'Hintergrundmusik' zumindest zum damaligen Zeitpunkt als für ein Zenware-Textsystem wirklich innovativ betrachten kann, tauchte das Feature 'Hintergrundbilder' schon vor der Entstehung von OmmWriter in früheren Versionen von Graeme Gotts 'Focus Writer' für Windows auf, das - was nur die wenigsten wissen - schon runde 18 Monate vor OmmWriter auf den Markt kam. In Sachen Hintergrundbilder kann 'OmmWriter' leider nicht mit 'Focus Writer' mithalten: Während es bei 'Focus Writer' möglich ist, beliebige eigene Fotos als Hintergründe einzubinden, ist man bei 'OmmWriter' auf die drei mitgelieferten Hintergründe (eine blasse Schneelandschaft mit Bäumen, ein vollflächig weißer und ein vollflächig grauer Hintergrund) angewiesen - selbst die Bezahlversion 'Dana II' erweitert diese Palette lediglich auf insgesamt acht Stück. Wer hier nichts passendes findet, hat eben Pech gehabt - 'Focus Writer' zeigt an dieser Stelle ganz klar, wie es besser geht. Auch die Hintergrundmelodien sind kein Feature, das als Alleinstellungsmerkmal für eine Zenware-Textverarbeitung dienen kann. Zwar sind die einzigen andere Windows-Textverarbeitung mit einem Hintergrundmusik-Feature 'Zen Writer' (das wir uns im folgenden Bericht näher anschauen werden) und die aktuellste Version 2.0.1 von Iztok Strzinars WriteMonkey, doch auch hier zeigt die starke Konkurrenz 'OmmWriter', wie der Hase läuft. Denn auch bei den Melodien geht OmmWriter denselben fragwürdeigen Weg wie bei den Hintergrundbildern: Es gibt drei Melodien in der kostenlosen Version, sieben in der Bezahlversion - und das war's dann auch schon. Die Möglichkeit, eigene Hintergrundmelodien zu importieren, wie dies bei 'WriteMonkey' und 'Zen Writer' sehr komfortabel möglich ist, fehlt komplett. Nach Aussage der Entwickler habe man sich bewusst dagegen entschieden, um so die Essenz und Persönlichkeit von 'OmmWriter' zu bewahren. Hierzu kann man geteilter Meinung sein - ich persönlich halte von einer solchen bewussten Bevormundung der User überhaupt nichts. Abgesehen davon kann man auch mit jeder anderen Textverarbeitung (ob Zenware oder nicht) mit Hintergrundmusik arbeiten: Lassen Sie einfach einen Mediaplayer wie 'Foobar 2000' mit Gapless-Funktion (Soundloops oder Melodien können also als Dauerschleife ab gespielt werden, ohne dass vor dem Neubeginn des Stücks eine hörbare Pause eingelegt wird) mit Ihrer persönlichen Lieblingsmelodie oder Ihrer favorisierten Geräuschkulisse im Hintergrund ablaufen - und schon haben Sie eine resourcenschonende und von jeglicher anderen Software unabhängige Möglichkeit, sich in die passende Stimmung zum Schreiben versetzen zu lassen. ;-) Aber sehen wir uns unabhängig davon einmal die restlichen Features von OmmWriter an.

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Was zunächst einmal ins Auge springt, ist der riesige Download: Mit über 50MB ist OmmWriter auch in der kostenlosen Freeware-Version 'Dana I' schon größer als das komplette 'Scrivener' für Windows. Dies liegt natürlich nicht am eigentlichen Programm, sondern an den Bildern und Hintergrundmelodien, die mit heruntergeladen und installiert werden müssen. Nach der Installation hat man zunächst ein winziges, ungefähr quadratisches Textfenster in der Mitte des Bildschirms. Dieses kann mit dem Mauszeiger durch Ziehen an den vier 'Anfassern' an allen vier Seiten des Textfensters nach Belieben vergrößert oder verkleinert werden. Dies wirkt zwar auf den ersten Blick noch recht gut durchdacht, hat aber gerade in Hin sicht auf den Zenware-Gedanken seine Tücken. Denn während der gestrichelte Rahmen, der das eigentliche Textfenster umgibt, beim eigentlichen Schreiben nach wenigen Augenblicken ausgeblendet wird, erscheint er sofort wieder, sobald man die Maus ins Textfenster bewegt. Dies ist also auch der Fall, wenn man eigentlich gar nichts an der Größe des Textfensters verstellen möchte, sondern mit der Maus nur z.B. einen Textabschnitt markieren oder den Cursor an einer anderen Stelle plazieren möchte. Dies ist auf Dauer äußerst stö rend und zerstört für mich viel von der ansonsten schlichten Zenware-Optik. - Seite 3 / 7 -


WritersWorkshop.de E-Zine Schlecht gelöst finde ich auch, dass der Wordcount, der in einem dekorativen, geschweif ten Ornament eingebettet unterhalb des eigentlichen Textfensters eingeblendet wird, beim eigentlichen Schreiben zusammen mit dem gestrichelten Rahmen ausgeblendet wird. Will man sehen, wieviel man geschrieben hat, muss man jedesmal die Maus ins Textfenster be wegen - und hat dann aber gleichzeitig auch noch die störende gestrichtelte Linie um das Textfenster herum. Auch was Schriftarten angeht, gibt sich 'OmmWriter' unnötig spartanisch. Statt komfortabler Auswahldialoge, wie man sie von WriteMonkey oder 'Focus Writer' kennt, hat man hier lediglich die Auswahl zwischen vier verschiedenen Schriftarten, die man dann in verschiedenen Größen skalieren kann. Dies mag zwar schlicht und zenartig sein, ist aber absolut nicht mehr zeitgemäß. Auch das zuschaltbare Tastenklicken, bei dem man zwischen verschiedenen Sounds umschalten kann, kann nicht einmal annähernd mit den realistischen Schreibmaschinengeräuschen von 'WriteMonkey' oder 'Q10' mithalten, sondern ist mehr ein störendes Fiepen. Einer der größten Kritikpunkte kommt zum Schluß: Statt eines Cursons in Form eines senkrechten Strichs, wie er sich für Zenware-Textsysteme eingebürgert hat, setzt 'OmmWriter' auf einen Unterstrich als Cursor. Dies ist nicht nur wesentlich schlechter zu sehen und zu erkennen als ein 'normaler' Cursor, sondern stört auch dadurch immens, dass der Cursor, wenn man ihn über den bereits geschriebenen Text bewegt, bei jedem Buchstaben seine Breite ändert. Steht der Cursor also z.B unter einem großen W, ist er wesentlich breiter, als wenn er gerade unter einem kleinen i steht. Die Option, auf einen konventionellen Cursor zu wechseln, sucht man leider vergebens. Ich muss zugeben, dass ich mich auf die PC-Version von 'OmmWriter' sehr gefreut habe, da ich das Mac-Programm lediglich von der stilvollen Präsenation auf der Homepage kann te und somit auf ein zeitgemäßes, innovatives Zenware-Textsystem gehofft hatte. Doch mit 'OmmWriter' verhält es sich leider ein wenig wie mit dem Zauberer von Oz: Kann man erst einmal einen Blick hinter die Kulissen werfen, muss man leider erkennen, dass außer einer schicken Präsentation nicht allzuviel dahinter steckt. Fazit: Wer eine featurereiche Zenware-Textverarbeitung mit Hintergrundmusik-Feature sucht, ist mit WriteMonkey am besten beraten. Wer hingegen Wert auf malerische, stimmungsvolle Hintergrundbilder beim Schreiben legt, sollte zu 'Focus Writer' greifen und für die Hintergrundmusik (falls Bedarf besteht) im Hintergrund den kostenlosen 'Foobar 2000' laufen lassen, der sich übrigens ebenso wie der 'Focus Writer' selbst problemlos auch auf einem USB-Stick für den portablen Einsatz installieren lässt. Will man beides in einer Appli kation haben, ist meine klare Empfehlung das (im Gegensatz zu den anderen genannten Programmen leider kostenpflichtige) 'Zen Writer', das ich im nächsten Testbericht näher vorstelle. Wer sich selbst ein Bild von 'OmmWriter' machen will, findet das Programm unter http://www.ommwriter.com/en/ Meine Bewertung für OmmWriter 3/5:

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WritersWorkshop.de E-Zine Zen Writer

Neben der PC-Version von OmmWriter gibt es noch ein weiteres neues Zenware-Textsystem am Markt, das ganz offensichtlich und unverhohlen in dieselbe Bresche wie 'OmmWriter' schlägt: 'Zen Writer'. Ich habe das Programm mehr oder weniger durch Zufall entdeckt, als es in einer eintägigen Sonderaktion über Giveawayoftheday.com kostenlos angeboten wurde. Da ich bekanntlich an keinem neuen Programm für Schriftsteller einfach so vorbei gehen kann, wurde 'Zen Writer' natürlich direkt heruntergeladen, installiert und dann auf Herz und Nieren getestet. Ähnlich wie 'OmmWriter' ist der Download auch bei 'Zen Writer' mit über 40MB recht groß - und auch hier resultiert die Größe des Downloads primär aus den zusammen mit dem Programm installierten Musikstücken und Hintergrundgrafiken. Beim Besuch der Homepage von 'Zen Writer' fällt auf, dass das Programm, welches über Giveawayoftheday als Version 1.04 angeboten wird, hier noch als Beta bezeichnet wird. Somit könnte man - abgesehen von der Versionsnummer - eigentlich davon ausgehen, dass es sich bei der Veröffentlichung über Giveawayoftheday.com um einen Testlauf handelt, um noch Feedback und Verbesserungsvorschläge zu sammeln, die dann noch in die finale Version eingehen werden. Beta-Status hin oder her, kaufen kann man 'Zen Writer' schon: für 9,95 USD. Ob 'Zen Writer' angesichts der bekannt starken Konkurrenz dieses Geld wert ist, ist die andere Frage. Bereits das Icon von 'Zen Writer' fällt angenehm auf - handelt es sich doch um das Bild ei nes kleinen, schwarzen Moleskine-Notizbuchs, wie es von vielen Schriftstellern bevorzugt für Notizen verwendet wird. Nach dem Start des Programms, der verglichen mit schlankeren Konkurrenten ('Focus Writer' / 'WriteMonkey') relativ lange dauert, findet man eine schlichte, aber stilvolle Schreiboberfläche. Der eigentliche Textbereich wird oben und unten durch zwei dünne Linien abgegrenzt, ähnlich wie man dies oft bei Kopf- und Fußzeilen von Büchern sieht. Im Kopfbereich wird der Titel des aktuellen Dokuments eingeblendet, unter der unteren Linie die Dokumenten statistiken (standardmäßig der Wordcount). Ähnlich wie bei 'OmmWriter' werden diese Informationen während des Schreibens ausgeblendet und tauchen erst dann wieder auf, wenn man die Maus bewegt. Ein permanent sichtbarer Wordcount wäre mir persönlich zwar wesentlich lieber, dennoch ist dieser Punkt deutlich eleganter als bei 'OmmWriter' gelöst. Negativ fällt allerdings auf, dass die Breite des Textbereichs nicht verändert werden kann. Gerade bei großen Monitoren wäre eine solche Option wünschenswert.

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WritersWorkshop.de E-Zine Ähnlich wie bei 'OmmWriter' kann man auch bei 'Zen Writer' jederzeit zwischen den mitgelieferten Hintergrundmelodien und Hintergrundbildern umschalten. An dieser Stelle kann 'Zen Writer' ganz klar gegen 'OmmWriter' punkten: nicht nur, dass die mitgelieferten Musikstücke und Bilder (zumindest meinem Empfinden nach, dies ist natürlich reine Geschmackssache) schöner als die von 'OmmWriter' sind - 'Zen Writer' pflegt hier auch eine angenehm offene Struktur. Sowohl die Hintergrundbilder als auch die Melodien sind in den entsprechenden Unterordnern des Programms abgelegt, so dass man jederzeit die Standardkollektion durch eigene Bilder / Melodien ersetzen oder erweitern kann. Die Auswahl der Bilder und Melodien erfolgt jeweils über ein Dropdown-Menü, in dem die Namen der vorhandenen Dateien angezeigt werden - eine sehr komfortable Lösung. Bei den Schriftarten beschränkt sich 'Zen Writer' ähnlich wie 'OmmWriter' auf fünf Schriftarten, die allerdings sehr gut zum Schreiben geeignet sind und durch ihre Auswahl (von der 'klassischen' Schreibmaschinenschrift Courier über Times New Roman, Calibri und Constania bis hin zur Schreibschrift Sergoe Print) so ziemlich alle Präferenzen abdecken dürften. Der Schriftgrad wird bei 'Zen Writer' im Gegensatz zu 'OmmWriter' nicht über profane Buttons, sondern über einen komfortablen Schieberegler gesteuert. Ein nettes Gimmick sind auch die beiden Darstellungsoptionen 'Day' und 'Night', die sich ebenso wie Schriftart und Schriftgrad im Appearance-Dialog verbergen: Während bei 'Day' die Hintergrundgrafik extrem überbelichtet hell dargestellt wird, um die dunkle Schrift vor dem Hintergrund besser erkennen zu können, wird der Hintergrund bei 'Night' deutlich ab gedunkelt und die Schriftfarbe dafür auf ein helles Grau geändert. Ganz eigene Wege geht 'Zen Writer', wenn es um die Dokumentenverwaltung geht. Alle Dokumente werden in einem zentralen Ordner gespeichert, der über die Einstellungen ausgewählt werden kann. Standardmäßig handelt es sich hierbei um den Programmordner selbst, was man aber speziell unter Vista und Windows 7 unbedingt abändern sollte, da beide Betriebssysteme das Speichern von Daten im Programmverzeichnis nicht zulassen und diese Daten dann in relativ schwer auffindbare Verzeichnisse innerhalb der Userdaten auslagern. Neu angelegte Dokumente, die noch nicht gespeichert wurden, werden automatisch als unzugeordnete Notizen gespeichert und können später von dort aus in andere Unterordner des Dokumentenverzeichnisses verschoben werden. Schön ist auch die Möglichkeit, einfach in die Kopfzeile des Textes zu klicken und dort den Namen der aktuell geöffneten Da tei ad hoc abzuändern. Um 'Zen Writer' gerecht beurteilen zu können, muss man es im direkten Vergleich mit seinem unmittelbaren Konkurrenten 'OmmWriter' sehen - und in diesem Vergleich schlägt der bislang unbekannte Außenseiter den glorifizierten Champion aus dem Mac OS-X-Lager ganz klar in jeder Beziehung: 'Zen Writer' ist bereits in seiner ersten Version stilvoller, flexibler und vielseitiger als 'OmmWriter', das zwar schon seit über einem Jahr auf dem Markt ist, sich seitdem aber offenbar zu sehr auf seinen Lorbeeren ausgeruht hat. Sie finden 'Zen Writer' unter http://beenokle.com/zenwriter.html, der Kaufpreis beträgt beim aktuellen Dollarkurs inklusive Umsatzsteuer umgerechnet 7,05 € - ein Betrag, den das Programm trotz der kostenlosen Konkurrenz in meinen Augen durchaus wert ist. Auch wenn 'Zen Writer' nicht an die Flexibilität und Vielseitigkeit von WriteMonkey heran kommt ist es doch ganz klar die stilvollste Zenware-Textverarbeitung für Windows und hat somit aus meiner Sicht satte 4/5 Sternen verdient. 

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WritersWorkshop.de E-Zine Downloadarchiv Alle Ausgaben des WritersWorkshop E-Zines finden Sie auch im Downloadarchiv, wo Sie bei Bedarf alle älteren Ausgaben, die Ihnen eventuell noch fehlen, kostenlos herunter laden kÜnnen.

Sie finden das Archiv unter http://Ezine.WritersWorkshop.de im unteren Bereich der Seite.

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