Steintime Österreich 01 2012

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STEIN TIME 1 | 2012

Architektur + Naturstein Ö STERREI C H Wien I Restaurierung des Westbahnhofs Häring I Neubau eines Rehazentrums

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Die Dokumentation Seite 9


Editorial

Architekten sind Problemlöser

Der Architekt ist der Problemlöser des Bauherrn. So sieht er sich selbst. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der Callwey-Verlag zu Selbstverständnis und Berufsbild der ­Architekten in Deutschland durchgeführt hat. Was beschäftigt Architekten heute? Ging es vor einigen Jahren noch um billige Ersatzstoffe, geht es heute zum Beispiel um Wärmedämmverbundsysteme, die die Architekten, der Not gehorchend, verwenden sollten. Architekten begleitet beim Entwerfen und Bauen das Zusammenwirken von Zweck, Konstruktion, Technik, Material und Ästhetik. Es geht darum, Massen, Flächen und Körper zu ordnen und sich mit den Auftraggebern darüber auseinanderzusetzen. Ist der Beruf also doch etwas ganz Besonderes? So fragt Wolfgang Bachmann, Herausgeber der deutschen Architekturzeitschrift Baumeister in einem Essay, der sich mit den Ergebnissen der Studie beschäftigt. Ist also Architektur eine letzte Pflegestätte, in der Kreativität, soziales Engagement, konstruktives Verständnis, wirtschaftliches Handeln und Organisationstalent zusammenfinden? Diese Vorstellung herrscht bei vielen Jugendlichen; in Deutschland wie in Österreich. Auf einer der beliebten, gleichwohl unverbindlichen Skalen erreichte »Architekt« Platz sieben – nach »Lehrer« und vor »Schauspieler«. Noch eines macht die Studie deutlich: Zeitschriften sind für die allermeisten der befragten Architekten noch immer das bevorzugte Medium, um sich über die Entwicklungen zu informieren. Viele haben gleich mehrere Architekturmagazine abonniert. Und sie ermuntern auch ihre Mitarbeiter zum Lesen der Zeitschriften. Der tägliche Austausch über inspirierende Medien, so scheint es, gehört in Architekturbüros zum Alltag. Aber: Nur wenn sie auch gestalterisch hochklassig und vielleicht sogar ein wenig avantgardistisch daherkommen, erlangen sie den geschätzten Platz auf der Fensterbank oder der Magazinauslage der Büros. Ihr Image als sinnlicher Begleiter des Architektenalltags müssen sie sich immer wieder von Neuem erkämpfen. Daran arbeiten wir mit unserer Zeitschrift Steintime Jahr für Jahr.

Dr. Anton Helbich-Poschacher Vorsitzender der Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke

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Inhalt

26 Designer und Architekten gestalten die Messestände von Unternehmen mit deren Materialien: Das ist das Konzept von Marmomacc meets Design. In vergangenen Jahr interpretierten die Kreativen die Wandelbarkeit des Materials.

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Als BahnhofCity Wien West eröffnete im November 2011 der in den letzten drei -Jahren modernisierte Wiener Westbahnhof. Die ursprüngliche Bahnhofshalle zwischen den neu errichteten Gebäudekomplexen spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Von 2010–2011 hat die Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg ihren zentralen Hauptplatz neu gestalten lassen. Naturstein spielt die Hauptrolle in dem eleganten Entwurf.

40 Wiens größtes Einkaufszentrum. das Donauzentrum, wurde grundlegend modernisiert. Dabei wurde der Kunststein durch Naturstein ersetzt und kam als Bodenbelag und als gestaltendes Element zum Einsatz.

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TRENDS

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Die aktuellen Seiten von STEIN TIME

PILGRAM PREIS 2012

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Die Dokumentation

ARCHITEKTUR

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Marmomacc meets Design

ERHALTEN

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Westbahnhof Wien

INNEN

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Schöner shoppen im Donau-Zentrum Wien

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Dor fergrün für das Reha-Zentrum Bad Häring

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Die Neugestaltung des Hauptplatzes in Deutsch-Altenburg

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Der Gárdonyi Platz– ein Kleinod in Budapest

GÄRTEN

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Gestalten mit großen Steinen

STANDARDS

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VÖN intern

PLÄTZE

Impressum Fotonachweis

Redaktion Willy Hafner, Ariane Suckfüll, Sabine Werbel, Richard Watzke; ­Streitfeldstraße 35 · D ­ -81673 München Tel. +49 89/43 60 05-124 Fax +49 89/43 60 05-113 www.s-stein.com Verlag Callwey Verlag Streitfeldstraße 35 · D ­ -81673 München Tel. +49 89/43 60 05-0 Fax +49 89/43 60 05-113 www.callwey.de Herausgeber Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke Scharitzerstraße 5 · A-4020 Linz

Für die Zukunft gestalten.

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Trends

Steinerne Zeugnisse bewahren Die Bundesinnung der österreichischen Steinmetzen verlieh erstmals den Preis für »Steinmetzmeister in der Denkmalpflege«. Mit 20 Einreichungen war die Premiere des Wettbewerbs ein voller Erfolg. Richard Watzke Im Jänner 2012 erlebte die österreichische Naturstein­ branche zwei Premieren. Zum ersten Mal fand auf dem ­Salzburger Messegelände die Monumento, internationale Fachmesse für die Denkmal­ pflege statt. Die Bundesinnung der Steinmetzen beteiligte sich daran mit einem 100 Quadrat­ meter großen Gemeinschafts­ stand. Ebenfalls zum ersten Mal zeichneten die Bundesin­ nung und das Steinzentrum Hallein Steinmetzmeister für Leistungen in der Denkmal­ pflege aus. Mit dem Preis für »Steinmetzmeister in der Denk­ malpflege« werden herausra­

gende Projekte zur Erhaltung von Kulturgütern aus Natur­ stein geehrt. Bereits für den ersten Durchgang wurden 20 Projekte eingereicht. Die Ein­ reichungen belegen, wie viel­ fältig Steinmetzen in der Denk­ malpflege aktiv sind: Mehrere Wettbewerbsprojekte widmeten sich weithin bekannten Gebäu­ den wie dem Wiener Rathaus oder einem Arkadenhof in der Hofburg, aber auch weniger bekannten Baudenkmalen wie dem Anifer Schloss oder Klein­ denkmalen wie einem Dorf­ brunnen, der vor dem Verfall und damit dem Vergessen bewahrt wurde.

Ein Treppenturm gewinnt Die Jurierung fand im Dezem­ ber 2011 statt; die sechsköp­ fige Jury setzte sich aus Archi­ tekten, Denkmalpflegern und Vertretern des Bundesdenk­ malamtes sowie der TU Wien zusammen. Den ersten Preis erhielt Ger­ hard Fraundorfer aus St. Martin

für die Restaurierungsarbeiten am Wiener Rathaus. Durch eine fächerübergreifende ­Kooperation von Restauratoren und Steinmetzen wurden die Steine in einer Musterachse der Fassade gereinigt, verfestigt und teilweise auch erneuert. Aufgrund großflächiger Gefüge­ zerrüttungen vor allem an stark

Designpreis 2012

Gute Gestaltung belohnen Richard Watzke Als Highlight der diesjährigen Bildungswoche der Steinmetz­ meister zeichnete die Bun­ desinnung der Steinmetzen die Preisträger von vier ver­ schiedenen Wettbewerben aus, darunter der Preis für Küchengestaltungen und der Designpreis für Detaillösun­ gen aus Stein. Insgesamt

beteiligten sich fast 90 Stein­ metzen an den vier Wett­ bewerben. Dieses starke Engagement wertete Wolfgang Ecker als großen Erfolg. Das hohe Niveau der Einrei­ chungen ist für den Bundesin­ nungsmeister ein Zeichen für das innovative Potenzial der österreichischen Steinmetzen.

Das Siegerprojekt: Mit der Wiederherstellung einer Treppenhausbekrö­ nung am Linzer Dom gewann Steinmetzmeister Ing. Gerhard Fraun­ dorfer aus St. Martin im Mühlkreis den Denkmalpflege-Wettbewerb.

Ausgezeichnet beim Wettbewerb für innovative Küchengestaltungen: ­Projekt von Michael Egger aus Murau. Der Bauherr suchte nach einer Möglichkeit, in der neuen Wohnküche seine gesammelten K­orken stilvoll zu präsentieren.

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im Mühlkreis für die Wieder­ herstellung der Treppenturm­ bekrönung am Dom Maria Empfängnis in Linz. Fraundor­ fer stellte aus 15 Tonnen ­Rohmaterial den Bauteil, der wesentlich zur Außengliede­ rung des Doms beiträgt, in steinmetzmäßiger und restau­ ratorischer Weise wieder her. Der zweite Preis ging an Wolf­ gang Ecker aus Traiskirchen

exponierten und bewitterten ornamentalen Schmuckele­ menten entschied man sich, ganze Werkstücke zu rekonstruieren, um die Materialität der Steine wiederherzustellen und die Architektur ganz im Sinne von »saxa loquuntur« wieder les- und erfahrbar zu machen. Den dritten Preis erkannte die Jury Erich Reichl aus Salzburg

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Die Politik zu Gast: Bundesinnungsmeister Wolfgang Ecker (1.v.l.) und Salzburgs Landesinnungsmeister Helmut Moser (2.v.l.) begrüßen Bil­ dungsministerin Dr. Claudia Schmied und Salzburgs Landeshauptfrau Dr. Gabi Burgstaller am Gemeinschaftsstand der Steinmetzen auf der Monumento.

für seine Arbeiten an den von zwei Stürmen stark beschä­ digten neugotischen Fial­ türmen am Schloss Anif zu. Mit einem Anerkennungspreis wurde Michael Egger aus Murau für einen handgelegten Terrazzoboden ausgezeichnet. In mühsamer Kleinarbeit rekonstruierte Egger einen historischen Bodenbelag, für den er fünf Tonnen Rohmate­ rial zunächst zerkleinerte und aus den Bruchstücken von Hand 500 Kilogramm Mosaik­ steine auswählte.

Preisverleihung auf der Messe

pflege hinzuweisen, fand die Preisverleihung publikums­ wirksam am 12. Jänner 2012 auf der zentralen Messe-Bühne der Monumento statt. Bundesinnungsmeister Wolf­ gang Ecker zeigte sich sehr zufrieden mit der Resonanz auf den Wettbewerb und die Preis­ verleihung: »Es ist wichtig, dass der Berufsstand der Steinmetzen auf einer Messe wie der Monumento vertreten ist, um auf die Bedeutung unseres Gewerks bei der Erhal­ tung von bekannten, aber auch weniger bekannten Kulturgütern aufmerksam zu machen.«

Steinmetzmeister und Restaurator Erich Reichl als Aussteller auf der Monumento. Beim Wettbewerb erhielt er den 3. Preis für seine Arbeit an der neugotischen Dachbekrönung am Schloss Anif.

Zweijähriger Rhythmus In einer Wegwerfgesellschaft mit schnell wechselnden Moden wird der Schutz von großen und kleinen Kultur­ denkmalen immer wichtiger. Um auf den wichtigen Beitrag der Steinmetzen als verläss­ lichen Partner in der Denkmal­

Der nächste Wettbewerb für Projekte in der Denkmalpflege soll 2013 ausgeschrieben und auf der Monumento 2014 ­prämiert werden; damit folgt er dem zweijährigen Rhythmus der Denkmalpflegemesse.

Strahlender Sieger: Steinmetzmeister Ing. Gerhard Fraundorfer aus St. Martin im Mühlkreis (Mitte) mit Jurymitglied Dipl.-Ing. Norbert ­Kienesberger, Bundesinnungsmeister Wolfgang Ecker, Mag. Johann Nimmrichter vom Bundesdenkmalamt Wien und Moderator Mag. Richard Watzke. (vl.n.r.)


Pilgram Preis 2012 Bauen mit Naturstein: nachhaltig, ­energieeffizient, ­zeitgemäß

Die Dokumentation

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Pilgram Preis 2012 Bauen mit Naturstein: nachhaltig, energieeffizient, zeitgemäß

Inhalt der Dokumentation

Jury

Alle von der Jury ausgewählten Arbeiten werden in dieser Dokumentation in Bild und Text vorgestellt. Die Reihenfolge innerhalb der Auszeichnungsgruppen stellt auch eine Wertung der Jury dar.

Arch. DI Kathrin Aste, Innsbruck Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Arch. DI Heinrich Eidenböck, Wien Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Arch. DI Peter Kompolschek, Villach Vorsitzender der Bundessektion Architekten der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Dr. KR Anton Helbich-Poschacher, St. Georgen Vorsitzender der Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke KR TR Franz Bamberger, Traiskirchen Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke

Ein Verzeichnis aller eingereichten Wettbewerbsar­ beiten schließt sich an. Die Vereinigung der Österreichischen Naturstein­ werke behält sich vor, die Projektbeschreibungen der einzelnen Teilnehmer bei Bedarf zu kürzen und die geeigneten Abbildungen auszuwählen.

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Pilgram-Preis 2012


Der Pilgram Preis 2012: Architektur und Naturstein

Im zweijährigen Rhythmus lobt die Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke (VÖN), Linz, in Zusammenarbeit mit der Bundeskammer und den Länderkammern der Architekten und Ingenieurkonsu­ lenten, Wien, den Wettbewerb Pilgram-Preis »Bauen mit Naturstein« aus. Der Pilgram-Preis 2012 wird für herausragende Bau­ ten, Platz- und Freiraumgestaltungen ausgeschrieben, bei denen eine beispielhafte gestalterische und tech­ nisch-konstruktive Anwendung von Naturstein im Mittelpunkt steht. Der Preis stellt Naturstein als einen Baustoff in den Vordergrund, der durch die indi­vi­ duelle Behandlung von Details und Oberflächen zur Gestaltung des öffentlichen Raums beiträgt und vor­ bildlich hinsichtlich der Rücksichtnahme auf Umwelt, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ist. Gewürdigt werden herausragende Planungsleistungen, die ästhe­ ­ tisch anspruchsvolle, innovative und ökolo­ gische Lösungen aufweisen. Teilnahmeberechtigt waren österreichische Architek­ tinnen und Architekten, Ingenieurkonsulentinnen und Ingenieurkonsulenten für Landschaftsplanung und Landschaftspflege und Ingenieurkonsulentinnen und Ingenieurkonsulenten für Innenarchitektur, die geistige Urheber und Planverfasser von im In- und Aus­ land fertig gestellten Bauwerken sind. Der Jury gehören drei Architekten und zwei Vertreter der Vereinigung Österreicher Natursteinwerke an. Nach eingehender Diskussion beschließt die Jury, die Projekte zu werten, die vorgesehene Preissumme auf­ zuteilen und wie folgt zu vergeben: 1. Preis: Kirche in Lingenau mit 3.700 Euro 2. Preis: Ortsmitte Naarn mit 3.300 Euro 3. Preis: Wiltener Platz in Innsbruck mit 3.000 Euro.

Dr. KR Anton Helbich-Poschacher Vorsitzender der Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke, Linz

Diese drei Arbeiten werden in der vorliegenden Doku­ mentation detailliert vorgestellt. Mit der Katholischen Pfarrkirche in Lingenau in Vorarlberg von der Arbeitsgemeinschaft Ernst Beneder und Anja Fischer, Wien, der Neugestaltung der Ortsmitte von Naarn in Oberösterreich der Architekten x archi­ tekten Arch. Bettina Brunner und der Neugestaltung des Wiltener Platzl in Innsbruck der Architekturwerk­ statt Gsottbauer zeichnete die Jury drei Projekte in ganz Österreich aus, die diesem Qualitätsanspruch gerecht werden. Zugleich verdeutlichen die drei prä­ mierten Bauwerke die Bandbreite des Einsatzes von Naturstein – von der sensiblen Gestaltung von Innenund Außenräumen bis hin zu sensiblen und lebens­ qualitätfördernden Maßnahmen zur Verkehrsberuhi­ gung. Die drei Projekte zeugen von einem Verständ­ nis von Material, Proportionen und räumlicher Wir­ kung und belegen damit, wie Naturstein in der Archi­ tektur mehr als nur eine dekorative Rolle einnimmt. Mit den 20 eingereichten Arbeiten wird nachgewie­ sen, dass mit Naturstein der zeitgemäße Anspruch im Baugeschehen, der sowohl auf Ästhetik und Lebens­ qualität als auch auf Dauerhaftigkeit und Wirtschaft­ lichkeit des Materials abzielt, in geeigneter Weise erfüllt wird. Voraussetzung dafür ist die Partnerschaft zwischen der Kreativität der Architekten und der Leistungsfähigkeit der Naturstein-Fachbetriebe. Deren Wissen und technische Ausstattung ermöglichen den fachgerechten Einsatz von Naturstein. Mit dem Wunsch, dass der Pilgram Preis weiterhin einen positiven Beitrag zur Förderung der Baukultur und der Qualität des Bauens mit Naturstein zu leisten vermag, empfehlen wir diese Dokumentation dem Interesse der Fachwelt und der Öffentlichkeit.

Arch. DI Peter Kompolschek, Vorsitzender der Bundessektion Architekten der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, Wien

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1. Preis

In der Topografie der Pfarrkirche Lingenau sind die Schauplätze des in den Evangelien berichteten Geschehens markiert und stellen der mächtigen Halle Orte und ablesbare Spuren am Boden entgegen.

Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer in Lingenau Das Konzept der Kirche Die Pfarrkirche in Lingenau wurde nach einem Brand 1871 in neoromanischem Stil neu aufgebaut. Im Jahr 1963 wurde das Kirchenschiff um eine Fensterachse verlängert. In diesem Anbau wurden auch zwei über­ einanderliegende Emporen eingebaut. Der in histo­ rischen Abbildungen dokumentierte reiche Schmuck der Kirche wurde schon damals zur Gänze entfernt und anstelle des Hochaltars ein breiter Volksaltar auf eine überhöhte Plattform gestellt, der die Gemeinde in einem »kultischem Pathos« entrückt. In der Topografie der Kirche sind die Schauplätze des in den Evangelien berichteten Geschehens markiert und stellen der mächtigen Halle Orte und ablesbare Spuren am Boden entgegen: die Taufe am Jordan, das Sichzurückziehen in die Wüste, schließlich den Kreuz­

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weg Jesu durch Jerusalem zum Ölberg. Materiell bescheiden geben diese Setzungen den liturgischen Orten einen lebensnahen Maßstab, eine konkrete Anmutung in deren Materialität und eine räumlichplastische Autonomie gegenüber der in den Hinter­ grund tretenden Hülle des Kirchenraumes. Die zuvor hierarchische Zonierung wird zugunsten einer über den gesamten Raum hin begehbaren liturgischen Landschaft zurückgelassen. Der neue Altar wird aus dem Chorraum in den vorde­ ren Bereich des Langhauses verlegt. Dort stehen jetzt die Kirchenbänke seitlich des Altares parallel zur Achse des Langhauses. Im rückwärtigen Teil behalten die Bänke ihre auf den Chor bezogene Ausrichtung mit einem erschließenden Mittelgang bei. Der quadra­

Pilgram-Preis 2012


tische Altar gibt keine Richtung vor und wird bei kleinerer Gemeinde auch zur Seite hin verwendet. Bei großen Feiern ist auch der Chorraum räumlich mit einbezogen. Die zuvor mehrfach abgetreppte Anlage des Chor­ raums wird auf ein einheitliches Niveau zurückgebaut, was etwa der Situation vor dem Umbau 1963 ent­ spricht. Der Chorraum erhält keine fixe Ausstattung und ist frei für kleine Feiern, Versammlungen, Andach­ ten und den persönlichen Rückzug in Stille und Gebet. Dort befindet sich auch die Marienstatue, frei stehend der Tabernakel und das Kruzifix, sowie eine Gelegenheit zur Lektüre in der Bibel. Unter der Empore wird die an der südlichen Kirchen­ wand gelegene Treppe abgetragen. Jene an der nörd­ lichen Außenwand gelegene wird durch Zwischenwän­ de in Verlängerung des Windfanges aus dem Kirchen­ raum weggeblendet, der Raum unter der Treppe als Stauraum benutzt. Eine neue Glastrennwand in der Breite des gesamten Kirchenraumes ersetzt einen beengten Windfang und fasst den Eingangsbereich mit Schriftenstand und dem Aufgang zur Empore groß­ zügig zusammen. Die obere der beiden Emporen wird abgetragen und so auf der tieferen Empore Raum für eine dem Kirchenraum angemessenen Orgel geschaffen. Die bestehende Sakristei wird durch den Ausspracheraum und den direkten Zugang zum Chorraum ersetzt. An diesem Seiteneingang werden auch der Sanitärraum sowie die Hausanschlüsse untergebracht. Die neue Sakristei wird als eingeschossiger, flach gedeckter Bau an der Nordseite des Langhauses an den Turm anschließend errichtet.

Die Pfarrkirche in Lingenau wurde nach einem Brand 1871 in neoromanischem Stil neu aufgebaut. Der in historischen Abbildungen dokumentierte reiche Schmuck der Kirche wurde schon damals zur Gänze entfernt und anstelle des Hochaltars ein breiter ­Volksaltar auf eine überhöhte Plattform gestellt.

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1. Preis Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer in Lingenau

Natursteine im Innenraum der Kirche Teilweise aus aufgelassenen Brüchen, von Almwiesen als Findlinge geborgen oder aus der unmittelbaren Umgebung der Kirche aus vorhandenem Tuffvorkommen geschnitten wird ausschließlich Material aus ört­ lichen Ressourcen verwendet. Neben der überraschen­ den Vielfalt eigenen Materials unterstützt dessen Bereitstellung die hohe Identifikation der Pfarrgemein­ de mit »ihrer« Kirche. Die Gestaltung des Bodens in Naturstein bindet die liturgischen Orte in den räum­ lichen Kontext ein. Kreuzweg: Sandstein bruchrau, Jordan: Muschelkalk, Wüste und fruchtbares Land: Sandstein in entsprechender Farbschattierung. Der Altar wird mit Naturstein in massiven Quadern gestaltet. Ein zentraler Kern aus Kalkstein (wie die anderen liturgischen Orte und der Kirchenboden) wird von zwölf aus der Region stammenden unter­ schiedlichen Steinen umschlossen und so das Thema

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der um den Tisch versammelten zwölf Apostel darge­ stellt, gebunden durch die kreuzförmige Einlage aus Sandstein, hier Christus repräsentierend. Auch der Ambo ist aus massiven Natursteinquadern gestaltet. In Referenz zum Altar stellen hier vier Steinarten die Evangelisten dar, wovon sich zwei bereits unter jenen der Apostel finden. Der Tabernakel, ebenfalls aus massiven Quadern, ist in Kalkstein ausgeführt. Sowohl langhaus- wie chorseitig ist eine Konsole als Ablage eingearbeitet. Das Taufbecken als Brunnen ist in Kalkstein ausgeführt. Das Becken fasst geschöpf­ tes Wasser zur Taufe oder zu besonderen Festen, das über eine Kaskade im Verlauf des »Jordans« entleert werden kann. Das Wasser wird in die Wurzelgrube des Olivenbaumes zurückgeführt. Die Kaskade und der Überlauf aus dem Taufbrunnen sind in Nagelfluh ausgeführt.

Pilgram-Preis 2012


Bauwerk: Pfarrkirche HL Johannes der Täufer

Standort: Lingenau, Vorarlberg

Art der Nutzung: Sakralbau

Baubeginn/Fertigstellung: Februar 2010/November 2010

Bauherr/Bauträger: Röm. Kath. Pfarre Lingenau, Pfar. Mag. Manfred Fink Hof 19 6951 Lingenau

Architekt/Planverfasser: Arbeitsgemeinschaft DI Ernst Beneder, Architekt DI Dr. Anja Fischer, Architektin Wollzeile 19/17b 1010 Wien

Gebäudedaten:

Steine an der Fassade der Sakristei Riemen in gebrochenem »Bregenzer Wälder Kalk­ stein«, Gussglasfenster entsprechend den Farben des liturgischen Kalenders.

Teilweise aus aufgelassenen Brüchen, von Almwiesen als Findlinge geborgen oder aus der unmittelbaren Umgebung der ­Kirche aus vorhandenem Tuffvorkommen geschnitten wird ausschließlich Material aus örtlichen Ressourcen verwendet.

Nettonutzfläche 667,75 m2 Sitzplätze Gesamt 456 Sitzplätze

Naturstein(e): Boden: Kalkstein und Muschelkalk (beide Bregenzer Wald), Sandstein (grau und bruchrau) Schwarzachtobel (gelb und grüngrau) Tabernakel und Taufstein: Kalkstein

Jurybewertung

Altar: Muschelkalk, Quelltuff, Sandstein, Kalkstein, Nagelfluh, Quarzit, Bürser Marmor (alle Steine aus r­egionalen ­Vorkommen) Versatzstück aus dem alten Hochaltar: vermutlich Verona Rosso

Das Projekt zeigt sich als komplexes Gebilde, welches ökumenisch reflektiert und selbst dies noch überwin­ det. Der Entwurf agiert analytisch, prinzipiell, fokus­ siert und schafft gerade dadurch eine Form der Parti­ zipation, welche die soziologische Bedeutung noch erweitert. Die Organisation der liturgischen Elemente eröffnet subtil und schematisch testamentarische Bilder. Die virtuose Gestaltung hinsichtlich der Farbe, Materi­ alität und Struktur, das Spiel mit Leichtigkeit und Schwere macht den Raum lebendig und zu einem sakralen Ort mit der Qualität, sich gerne dort aufzuhal­ ten. Das Projekt erhält den 1. Preis. n

Fassade der neuen Anbauten: Kalkstein (Bregenzer Wald)

Natursteinarbeiten: Wehinger Naturstein- und Kunststeinwerk GesmbH, Badstraße 21 6832 Röthis

Die Gestaltung des Bodens in Naturstein bindet die liturgischen Orte in den räumlichen Kontext ein. Kreuzweg: Sandstein bruchrau, Jordan: Muschelkalk, Wüste und fruchtbares Land.

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2. Preis

Ortsmitte in Naarn im Machlande Die Ausgangssituation 1998 Die Ortsmitte von Naarn im oberösterreichischen Machlande, einer 3.000 Einwohner Gemeinde, ist geprägt von einer Landesstraße, die an der breitesten Stelle zwölf Meter misst. Mit unzähligen Barrieren, ungenutzten Restflächen und gestaltungslos zeigt sich die Ortsmitte ungeordnet und willkürlich. Im Jahr 1999 formieren sich engagierte Bürger für einen Umbau des Ortszentrums und beauftragen eine Planung. Ein Anliegen der Planung ist es, die Geschwin­ digkeit des Durchzugsverkehr und die dem Auto gewidmeten Verkehrsflächen zu reduzieren, um die Aufmerksamkeit für den Ort zu steigern, die Landes­ straße auf ihr notwendiges Maß zurückzudrängen und ihre Lage zu verschieben, auch wenn von Behörden­ seite keine 30-Kilometer-Beschränkung zugelassen ist.

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Das Projekt wird zum Politikum und gerät in die Räder der Ortsparteimühlen. Im Jahr 2002 ist der Marktplatz vom Hochwasser der Donau stark getroffen, er steht über einen Meter unter Wasser. Im Nachhinein betrachtet war dies ein Glücksfall. Die Anwohner wer­ den animiert und dadurch gezwungen, ihre Fassaden zu sanieren.

Idee und Entwurfskonzept Zwölf Bäume markieren die neue Dorfmitte und bilden über die Jahre des Wachstums ein grünes Blätterdach. Sie bilden ein räumliches, autarkes Ordnungssystem im ungeordneten Bestand. Die Fläche, auf der diese stehen, wird als Karreefläche bezeichnet und definiert die neue räumliche Mitte am Boden auch durch eine

Pilgram-Preis 2012


Zwölf Bäume markieren die neue Dorfmitte Naarns und bilden über die Jahre des Wachstums ein grünes Blätterdach.

einheitliche Oberfläche. Die »Baumscheiben« werden zusätzlich zu Bewuchsinseln, die über die Jahreszeiten einen verschiedenfarbigen Blühzyklus anbieten. Das Farbspektrum ist dabei immer einheitlich über den Platz – gelb im Frühjahr, weiß im Sommer und lila im Herbst.

Umsetzung ab 2009 Das Projekt ist bis zu seiner Umsetzung starken Kon­ troversen ausgesetzt. Entscheidungen über das Material des Carrees, die Baumarten oder den Brun­ nen werden unter Beobachtung eines neutralen Moderators per Abstimmung und Wahl vorgenom­ men. Plakataktionen bis kurz vor Baubeginn runden die schwierige Aufgabe ab, Probebefahrungen der landwirtschaftlichen Interessensgemeinschaft finden während der Baustelle regelmäßig statt. Die E­ lemente des Platzes und deren Materialität Bäume – als ­ideale, robuste und der Umgebung angepasste, mit Ahorn­ bäumen bepflanzte Bewuchsinseln und als drei­ dimensional geformte »Pflanzenschiffe« aus Stahl – übernehmen auch die Funktion der Sitzmöbel sowie

Platzflächen außerhalb des Karrees sind nur aus Granitkleinsteinen ausgeführt.

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2. Preis Ortsmitte in Naarn im Machlande der Grundbeleuchtung des Platzes und bieten über die Jahreszeit einen verschiedenfarbigen Blühzyklus an. Die Karreefläche wird wie ein gelber Teppich über den Platz ausgebreitet. Ein robuster, eingefärbter, fugenloser Vermörtelungsbelag, dessen Oberfläche sandgestrahlt wird, bringt hier den notwendigen Kon­ trast zu den umgebenden Natursteinoberflächen. Platzflächen außerhalb des Karrees sind ausschließ­ lich aus Granitkleinsteinen ausgeführt. Diese bilden durch ihre Kleinteiligkeit die optimale Materialität, an die Ränder des Platzes anzuarbeiten, und symbolisie­ ren eine dem Fußgänger zur Benutzung gewidmete Oberfläche. Die gesamte neue Platzfläche konnte weitestgehend ohne höhenmäßige Barrieren ausge­ führt werden. Der Brunnen ist als Metapher zur umliegenden Landschaft konzipiert. Die Wasserspeier symbolisie­ ren die Zuflüsse Naarn und Aist. Die große Schale stellt die Donau dar, deren Schräglage die Unbe­

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herrschbarkeit und Labilität des Flusses symbolisie­ ren soll. Gebettet im Steinfeld treten die drei Flüsse im Steinfeld hervor. Der neue Eingang in die Kirche ist ein wesentlicher Bestandteil des Projektes. Der Kirchenbesucher wird nun in Richtung Platz gelenkt, großzügig gepflasterte Zwischenpodeste erleichtern den Höhenunterschied zum Kircheneingang. Ein barrierefreier Zugang wurde an der Ostseite der Kirche geschaffen.

Jurybewertung Die Platzgestaltung implementiert etwas vollkom­ men Neues und reagiert dadurch auf einen unmit­ telbaren sozialen Bedarf. Die divergenten Problem­ zonen von der Durchzugsstraße bis zum Kirchen­ eingang werden ernst genommen und intelligent gelöst. Der neue Platz schafft ein junges Zentrum und ermöglicht so der Gemeinde eine erweiterte Perspektive. n

Pilgram-Preis 2012


Bauwerk: Ortsplatzgestaltung Naarn im Machlande

Standort: Naarn im Machlande

Art der Nutzung: Öffentlicher Platz

Baubeginn/Fertigstellung: Mai 2005/September 2009

Bauherr/Bauträger: Gemeinde Naarn im Machlande Perger Strasse 2 4331 Naarn

Architekt/Planverfasser: x architekten ZT KG, DI Bettina Brunner Industriezeile 36/4 4020 Linz

Fachplaner/Fachingenieure: Machowetz & Partner, Verkehrsplanung und Entwässerung Wiener Strasse 383 4020 Linz

Naturstein(e): Die gesamte neue Platzfläche konnte weitestgehend ohne höhenmäßige Barrieren ausgeführt werden.

Granit

Natursteinarbeiten: Poschacher Natursteinwerk GmbH &Co KG Poschacherstr. 7, 4222 St. Georgen an der Gusen

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3. Preis

Das Wiltener Platzl in Innsbruck liegt an der historischen Nord-Süd-Achse Innsbrucks, ausgehend vom Goldenen Dachl über die Maria-Theresien-Straße und Leopoldstraße bis zum Bergisel.

Wiltener Platzl in Innsbruck Das Projekt Das Wiltener Platzl liegt an der historischen Nord-SüdAchse Innsbrucks, ausgehend vom Goldenen Dachl über die Maria-Theresien-Straße und Leopoldstraße bis zum Bergisel. Das Wiltener Platzl war vor einigen Jahren kaum noch als solches zu erkennen. Eher war der Ort als Parkplatz und Durchzugsstraße bekannt. Bewohner und Kaufleute forderten deshalb schon lange die Neugestaltung des Platzes. 2005 war es dann auch so weit, die Neugestaltung wurde von der Stadt beschlossen. Der Umgestaltung vorausgegangen war ein Bürger­ beteiligungsprozess im Jahr 2005, bei dem die ­wesentlichen Wünsche und Ziele unter Einbindung der AnrainerInnen und der ansässigen Kaufleute für diesen Zentrumsbereich – Wiltener Platzl und Kaiser­ schützenplatz – festgelegt wurden. Als erste Baustufe wurde nun die Neugestaltung des Wiltener Platzls umgesetzt. Früher vorwiegend als Verkehrs- und Park­ platz genutzt ist das Wiltener Platzl nun ein attraktiver

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Begegnungsplatz, der Stadtteilidentität schafft und Raum für Kommunikation bietet. Ein neues urbanes Subzentrum wurde geschaffen. Unterschiedliche gleichzeitige Nutzungen werden auf der Basis von Shared-Space-Prinzipien ermöglicht. Der gesamte Platz wurde auf einem einheitlichen Höhen­ niveau hergestellt, ist barrierefrei und mit einem taktilen Leit­ system versehen. Wo noch bis vor Kurzem parkende Autos das Bild prägten, präsentiert sich nun ein Raum der Begegnung. Hochwertige Pflasterung, Sitzmög­ lichkeiten aus Granitblöcken und eine lang gezogene zentrale Sitzbank strukturieren den Platzraum und laden zum konsumfreien Verweilen ein. Ein Trinkbrun­ nen und zwei Bäume tragen zum positiven Mikroklima bei und die neue Beleuchtung stärkt das subjektive Sicherheitsgefühl. Die neue unterirdische Infrastruktur für Strom und Wasser ermöglicht einen Wochenmarkt sowie Veranstaltungen aller Art. Es gibt am Platz auch einige Gastgärten, die zum Verweilen einladen. Nach

Pilgram-Preis 2012


Auf dem Platz ist jetzt die Infrastruktur für Feste und Märkte gegeben. So will man beispielsweise neben den Bauernmärkten auch einen kleinen aber feinen Christkindlmarkt etablieren, der vielleicht als gemütlicher Geheimtipp neben dem Rummel in der Innenstadt gelten soll.

Ausgeführt wurde der Platz einheitlich in Hartberger Granit aus dem Mühlviertel.

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3. Preis Wiltener Platzl, Innsbruck, Tirol

der Neugestaltung investierten auch die Anrainer: Renovierte Häuser und Lokale am Platz zeugen von ihrem Engagement. Das Konzept sieht nach der erfolg­ reichen ersten Umsetzungsphase auch die Neugestal­ tung des benachbarten, von Grünraum dominierten Kaiserschützenplatzes vor. Auf dem Platz ist jetzt die Infrastruktur für Feste und Märkte gegeben. Die Kauf­ mannschaft hat dort auch schon einiges vor. So will man beispielsweise neben den Bauernmärkten auch einen kleinen aber feinen Christkindlmarkt etablieren, der vielleicht als gemütlicher Geheimtipp neben dem Rummel in der Innenstadt gelten soll. Auch wurden bereits drei Anträge für Gastgärten auf dem Platz bei der Stadt eingereicht. Die Wirtschaft hat am neuen Wiltener Platzl also das Potenzial, wieder aufzuleben. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten reihen sich entlang dieser Achse und stellen die Verbindung der mittelal­ terlichen Altstadt mit dem römischen Veldidena her. Wilten war der älteste Siedlungsraum Innsbrucks und

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bis zum Jahr 1904 noch eine eigenständige Gemeinde. Das Wiltener Platzl mit dem vis-a-vis gelegenen Kaiser­ schützenplatz bildet für diesen Stadtteil einen Zen­ trumsbereich. Ausgeführt wurde der Platz einheitlich in Hartberger Granit aus dem Mühlviertel. Ausschlaggebend für die Materialentscheidung waren neben der Materialästhe­ tik die Dauerhaftigkeit und damit auch die Nachhaltig­ keit und nicht zuletzt die wirtschaftliche Konkurrenz­ fähigkeit mit Betonpflasterbelägen.

Jurybewertung Das Projekt ist ein Schulterschluss mit der Maria-The­ resien-Straße und erreicht so, die Hauptstraße Inns­ brucks als Ensemble von Norden nach Süden lesbar zu machen. Die Gestaltung ist feinsinnig und redu­ ziert. Mit wenigen Elementen wird eine sperrige Kreu­ zungssituation zum belebten Stadtteilplatz transfor­ miert. Die Integrität des Platzes ist offensichtlich. n

Pilgram-Preis 2012


Bauwerk: Neugestaltung Wiltener Platzl, Innsbruck

Standort: Wiltener Platzl, Leopoldstraße, Liebeneggstraße, Mentlgasse, Innsbruck

Art der Nutzung: Öffentlicher Raum Stadtteilsplatz (Märkte, Feste und Events)

Baubeginn/Fertigstellung: Herbst 2009 bis 2010

Die hochwertige Pflasterung, Sitz­ möglichkeiten aus Granitblöcken und eine lang gezogene zentrale Sitzbank strukturieren den Platzraum und laden zum konsumfreien Verweilen ein.

Bauherr/Bauträger: Stadt Innsbruck

Architekt/Planverfasser: Gsottbauer architektur.werkststatt Müllerstraße 28, 6020 Innsbruck

Mitarbeiter: DI Verena Mutschlechner

Naturstein:

Wo noch bis vor Kurzem parkende Autos das Bild prägten, präsentiert sich nun ein Raum der Begegnung.

Hartberger Granit Belagsfläche 1.818 Quadratmeter Bodenplatten in Bahnen, Bahnbreiten 16, 20 und 24 cm, freie Längen, verlegt zwischen schmalen Granitlisenen, gebundene Fuge, Trittfläche sandgestrahlt, K­ anten und Unterlager leicht sandgestrahlt, Kleinsteinpflaster, Entwässerungsmuldensteine, Randsteine, Sitzboller, Brunnen, Sitzbanksockel

Natursteinarbeiten: Poschacher Natursteinwerk GmbH & Co KG Poschacherstr. 7 4222 St. Georgen an der Gusen

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Wettbewerbsarbeiten

w1001

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Europazentrale E & S, Graz

Arch. Paul M. Pilz, Graz

1002 Neugestaltung Kirchplatz, Eibiswald

HGB Architekten, Graz DI Baumgartner, DI Gomez Avendano, Kaindorf

1003

Villa aus Stein, Linz

Two in a box - Architekten, Ottensheim

1004

Gestaltung Pfarrkirche, Mistelbach

Veit Aschenbrenner Architekten, Wien

1005

Pfarrkirche HL Johannes der Täufer, Lingenau

Arch. DI Ernst Beneder, Arch. DI Anja Fischer, Wien

1006

Altstadtpromenade u. Hochwasserschutz, Ybbs/Donau Arch. Karl Langer, Wien

1007

Umbau Villa u. Wellnesstrakt, Mödling

hke hochholdinger, knauer, engl

Architekten, Wien

1008

Neugestaltung Hauptplatz Tulln

Arch. Ernst Maurer, Wien

1009

Sanierung Pfarrkirche St.Ulrich, Obertilliach

Schneider & Lengauer Architekten, Neumarkt im Mühlkreis

1010

Haus am Traunsee, Gmunden

Arge Bogenfeld Architektur, Linz

DI Kornmüller, DI Zehetner, Linz

1011

Arge Bogenfeld Architektur, Linz

Urnenstelen Barbarafriedhof, Linz

DI Kornmüller, DI Zehetner, Linz

1012

Fassade Verbundzentrale, 1010 Wien

SOLID architecture ZT GmbH, Wien

1013 1014

Linz AG, Felsplateau, Halde Neugestaltung Fußgängerzone, Innsbruck

Rajek Barosch Landschaftsarchitektur, Wien Alleswirdgut Architekten, Wien

1015

Wohnhaus R, Kirchdorf/Kr.

Arkade Architekten ZT GmbH, Linz

1016

Neugestaltung Wiltener Platzl, Innsbruck

Gsottbauer Architekturwerkstatt, Innsbruck

1017

Neu-/Umbau Stadthaus Ferihumerstraße, Linz

Architekturbüro 1 ZT GmbH, Linz

1018

Ortsplatzgestaltung in Naarn

x architekten ZT KG, DI Bettina Brunner, Linz

1019

Hagenberg

Ing.büro Kumpfmüller, Wels

1020

Hotel Schloss Fuschl, Fuschl

DI Stephanie Hauser, Obertrum

Pilgram-Preis 2012



Architektur

Design und Naturstein Von Ariane Suckfüll

D

esigner und Architekten suchen gemeinsam mit Natursteinunternehmen neue Formen für die alten Steine. Im Mittelpunkt steht die Wandelbarkeit des Materials.

NAT(F)USE Dieses Konzept lebt von der Synergie und Fusion unterschiedlicher Materialien: Die Eigenschaften von Glas, geringes Gewicht und Durchsichtigkeit, werden auf Marmor übertragen, was wiederum dessen Wesenheit verwandelt. Lichtdurchlässige Wände, auf denen dreidimensionale und unregelmäßige Objekte – Reste aus dem Zuschnitt bunter Marmorsorten – in modulare Rahmen ­eingesetzt sind, bilden die Umgrenzung des Ausstellungsstands. Der Marmor geht eine ungewöhnliche Beziehung mit der umgebenden ­Szenerie ein, indem er sich mit amorphen Materialien wie beispielsweise Glas oder organischen ­Materialien wie Holz und Harzen zusammenschließt. Eine offensichtliche japanische Konnotation kann in der Verwendung von modularen Paneelen und Trennwänden, Tischen und niedrigen Objekten gesehen werden.

Patricia Urquiola bringt die unterschiedlichsten Materialien zusammen.

Patricia Urquiola für Budri

DIE ANTIPODEN DER LITHOSPHÄRE Große geteilte und ausgehöhlte Steinblöcke, p ­ o­röse und visuell durchlässige Membranen, w ­ eiche und leicht unebene Bodenbeläge: Das sind die formalen und stofflichen Themen, die dem Ausstellungskonzept von Snøhetta zugrunde l­iegen. Kjetil Thorsen, Gründungspartner des in Oslo ansässigen Studios, meint, dass Stein die v­ ielfältige Identität, die seinem »genetischen Code« innewohnt, ausdrücken muss: Trotz der konven­ tionelleren V ­ orstellung von Stein als schwerem Material lassen sich damit Bilder und Gefühle von Leichtigkeit und Weichheit interpretieren. Mächtige Volumina, zarte Texturen, die aus ­Kreisen und Zylindern aus Stein bestehen, sowie horizontale, weich anmutende Oberflächen sind die A ­ ntipoden dieser Litho­sphäre. Interpretiert auch die weichen und zarten Seiten des Steins: Kjetil Thorsen von Snøhetta

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Snøhetta – Kjetil Thorsen für Pibamarmi

STEIN TIME 1 I 12


Setsu & Shinobuito vereinen in ihren Steinmodulen ­Funktion und Ästhetik.

MATERIA LITICA Eine Komposition aus modularen Steinelementen, die in großem Maßstab hergestellt, aber auf unterschiedliche Weise zusammengesetzt werden können, um Wände, Ecken, Öffnungen und Architrave zu schaffen, macht dieses Konzept aus. Die Installation zielt auf die Umsetzung als Gebäude ab, das unter Verwendung von ­serienmäßig hergestellten elementaren Steinquadern errichtet werden kann. Im Fokus stehen Materialqualität und Natür­ lichkeit. Von der Wahl des Materials (Travertin) bis zum Konzept (vom Studium und von der Entwicklung der Technik bis hin zur Produktion) ist Materia Litica auch eine Herausforderung an die Nachhaltigkeit von Stein: Die Formen wurden so entworfen, dass kaum Produk­ tionsabfall entsteht, und die elementaren Steinquader wurden so konzipiert, dass sie entfernt, ­wiederverwendet und umgebaut werden ­können.

FORM UND FUNKTION Ausgehend von der Idee, dass Stein in einer Weise verwendet werden kann, die sowohl funktionell als auch ästhetisch ist, wurde ein System von Modulen entwickelt, die identische Dimensionen und Einbaumethoden haben. Sie eignen sich für unterschiedliche Anwendungen: als Wandverkleidung ebenso wie als Regal oder Sitzfläche. Die für diesen Stand geschaffene Bühne ­erinnert an die Atmosphäre eines Heilbads, wo die geschwungene Einfassung eine geschützte Zone bildet und die Besucher dazu anregt, sich zu nähern, mit dem Material in Kontakt zu treten und es zu b ­ erühren, um die charakteristische Wärme, die für Vicenza-Stein typisch ist, zu erspüren. Setsu & Shinobuito für Grassi Pietre

Raffaello Galiotto für Lithos Design Partner des Installationsprojekts: Travertino Sant’Andrea www.travertinosantandrea.it Raffaello Galiotto entwarf für sein Konzept Module, die beliebig ­kombiniert und wiederverwendet werden können.

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Architektur

APOLLO & DAPHNE Das Thema wurde im Sinne von zwei Schlüsselkonzepten interpretiert: Metamorphose und Metapher. Marmor ist ein natürliches Element, das der Natur entnommen und von Menschen bearbeitet wird, um zu einem Erzeugnis zu werden: eine Metamorphose, bei der der Marmor dank des kreativen Geistes von Designern und Techno­ logien Eigenschaften und Charakteristika erwirbt, die zuvor undenkbar waren. Gesteinsmaterial wird auf vielfältige Weise moduliert, um zu etwas anderem zu werden. Der Mythos von Apollo und Daphne, der dem Werk seinen Namen verleiht, interpretiert die Veränderlichkeit von Geist und Natur in vollkommener Weise: Das Innere des Marmorbaums mit seinen zarten und ätherischen Blättern, welche die Undurchsichtigkeit des Materials herausfordern, enthüllt einen menschlichen Raum. Natur wird umgeformt und ­erhält durch ein technisches Verfahren neues Leben. Wo Natur ist, gibt es Veränderung, und wo es Veränderung gibt, existiert Geist. Flavio Albanese für Markgraf

Flavio Albanese drückt in s ­ einem Konzept die Veränderlichkeit von Geist und Natur aus.

HAPTISCHE FASSADE Das Projekt beinhaltete die Entwicklung eines Modells in Lebens­größe: ein Teil einer Steinfassade, komplett aus polygonalen Steinquadern, basierend auf PenroseMosaikarbeit, teilweise mit menschlichen Figuren in Flachrelief und teilweise glatt. Es handelt sich um ein Fragment einer großen, spiralförmigen Wand für ein Heilbad im Városliget-Stadtpark in Budapest, das von Menschen mit Sehbehinderungen genutzt wird. Die zwei menschlichen Figuren, die in den Mosaikarbeiten einer »veränderlichen« Logik folgend endlos wiederholt werden, spielen jeweils auf »nicht sehen« und »berühren« als folgerichtige und n ­ otwendige Aktionen für die Wahrnehmung von Raum und A ­ rchitektur an. Die bildhauerische Ausschmückung ähnelt einer m ­ egalithischen ­Widmung für die Hauptbenutzer des Bades.

Giuseppe Fallacara begleitete das Projekt der Universitäten Bari und Budapest.

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Giuseppe Fallacara mit der Polytechnischen Universität Bari und der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest für Reneszánsz Köfaragò Ztr Urom, Ungarn

STEIN TIME 1 I 12


Marco Piva setzte die Steine Apuliens in Szene.

GRAfISCHE WÄNDE Marco Piva interpretierte in diesem Jahr den Stein-Reichtum der italienischen Provinz Apulien. Zwei Eingangstunnel bilden einen dynamischen Zugang, der die Besucher allmählich in die Seele des Materials führt. Der Ausstellungsstand stellt die natürlichen Steinstrukturen den mittels CNC bearbeiteten Oberflächen gegenüber: eine Tour durch das Material mit seinen Bewegungen, grafischen Zeichnungen und Schatten. Der Grundriss wurde so konzipiert, dass vier Hauptwände entstanden. Vier wie die Anzahl der hauptsächlichen Marmorvarianten, die in Apulien abgebaut werden: Apricena, Trani, Lecce und Fasano. Marco Piva für die Region Apulien

GEPANZERTER ORGANISMUS Eine Struktur von kleinen Würfeln aus Trentino-Porphyr umschlingt wie eine Rüstung einen mit Luft aufge­ blasenen kugelförmigen Organismus mit einer durchsichtigen Polyurethan-Membran. Stein wird zur dekorativen Basis des Organismus, eine Textur, welche die von Grünlich-Gelb bis Violett ­reichenden Farbschattierungen intensiviert und ­verfeinert, und durch die man einen Blick auf das darunter befindliche transparente und leuchtende Material erhaschen kann. Die fast 300 Kilogramm schwere träge Masse des ­Porphyrs ruht auf der aufgeblasenen Einheit. Riccardo Blumer & Donata Tomasina für Trentino Pietra Riccardo Blumer schuf mit Donata Tomasina diese ­porphyrgepanzerte Qualle.

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Architektur

Angelo Micheli & Michele de Lucchi schufen eine dezente Umgebung als Bühne für Stein.

RAHMEN FÜR STEIN Naturbelassenes Holz und Textilwaren bieten den Rahmen für die Materialien von Stone ­Italiana. Die Wände, bestehend aus Holz mit Tüll-Zwischenwänden, bilden eine grazile und farblose Architektur, bewusst zurückhaltend, um den ausgestellten Steinen den Vortritt zu lassen. Die großen Arbeitstische werden zur Palette, die von den ausgestellten Steinen mit Leben gefüllt werden. Michele de Lucchi & Angelo Micheli für Stone Italiana

WOHNLICHES BÜCHERREGAL Die modularen Niche-Bücherregale sind als ein langer und tiefer Kasten konzipiert, in den Menschen – wie bei altertümlichen offenen ­Kaminen im Mittelalter – hineingehen und, falls gewünscht, auf einem kleinen Möbelstück ­sitzen können, um zu lesen, oder eine kleine Treppe hochsteigen können, um die weiter oben ­befindlichen Bücherbretter zu erreichen. Die Idee besteht darin, den auf minimale D ­ icken hin bearbeiteten Stein mit einem ­anderen Material zu ­verbinden – Holz, das ein »wohnlicheres« Aussehen für die Komposition sicherstellt. Stein wird für die vertikalen Pfosten verwendet, während Eichenholz für die horizon­ talen Bauteile und Bücherbretter zum Einsatz kommt. Das Hauptanliegen war, die Schönheit und m ­ aterielle Natur des Steins herauszustellen, indem die Tiefen ­variiert wurden, um Sicht­achsen zu gewährleisten – eine Unregelmäßigkeit, die dem Projekt als Ganzem auch Rhythmus verleiht.

Symbiose aus Stein und Holz: Philippe Nigros Bücherregal

Philippe Nigro für Testi Fratelli

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STEIN TIME 1 I 12


Mit Marmor, Licht und bekannten Formen ­experimentierte ­Ferruccio Laviani.

BLUMEN, KNÖPFE, KETTEN Sechs von Ferruccio Laviani entworfene Ideen stellen Stein in einen ­anderen Kontext. Cabochon: Die Verarbeitung wurde von dem bei Edelsteinen verwendeten facettenfreien Cabochon-Schliff inspiriert. Eine Reihe von farbigen, runden und konvexen Steinen – winzige, funkelnde, von hinten beleuchtete Halbkugeln – sind in schwarzen Marmor eingesetzt und durch dünne Messingstreifen verbunden. Sie muten an wie Halsketten, die auf dem schwarzen Samt eines Schmuckkoffers ruhen. Fleur du Desert: Eine Referenz an orientalische ornamentale M ­ otive. Die Sterne in rosa Marmor erinnern an den Facettenschliff von Diamanten. Sie verschmelzen mit Einlagen in verchromtem Stahl und werden einzeln auf Stahlverschlussringen abgestützt. Die Hintergrundbeleuchtung akzentuiert die warmen Farbtöne der Bernsteinfärbung. Petula: Eine geometrische Struktur mit konzentrischen Kreisen auf ­schwarzem Marmor. Jeder Kreis wird durch eine Serie kleiner ausgebohrter Kreise abgegrenzt, in die Zylinder aus verchromtem Stahl und rosa Marmor eingesetzt sind. Hexagone: Verarbeitung mit einem sechseckigen geometrischen Design, das mit einem Flachrelief auf Tönen von weißem und grünem Marmor spielt. Der Mittelteil jedes Sechsecks ist ein kleines Sechseck in dünnem Marmor, das von hinten beleuchtet wird. Cuture: Konkave Makroknöpfe in Marmor mit 40 cm Durch­messer mit zwei oder vier Löchern sind auf eine Marmorscheibe aufgebracht. Selbst der Faden ist aus Marmor. Jeder Knopf ist mit einer äußeren Bordüre aus Messing verziert. Tantra: Ein durch vier übereinanderliegende Scheiben aus Carraramarmor produziertes Tableau. Pietro Ferruccio Laviani für Citco

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Denkmalpflege

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Der neue alte Wiener Westbahnhof Von Stephanie Hodek

Oben: Die Schauseite der nördlichen Außenfassade Richtung Europaplatz blieb montiert und wurde lediglich gereinigt.

Rechts: Auf Hochglanz poliert erstrahlt der Innenraum der Halle nicht nur durch die Reflexion der Sonne, auch die sich in die geometrisch reduzierte Raumästhetik einfügenden parallelen Lichtbänder an der Flachdecke erzielen bei Dunkelheit einen ähnlichen Effekt.

A

ls BahnhofCity Wien West eröffnete im November 2011 der in den letzten drei ­Jahren modernisierte Wiener Westbahnhof. Die ursprüngliche Bahnhofshalle zwischen den neu errichteten Gebäudekomplexen spielt eine eher untergeordnete Rolle. Deren Erhaltung kann ­allerdings als gelungen bezeichnet werden.

Anders als in Stuttgart haben die Wiener, zumindest was die Erhaltung ihrer Westbahnhofhalle betrifft, keinen Grund, auf die Straße zu gehen. Zwar forderte die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) Immo­ bilienmanagement GmbH in ihrem Architektur wettbewerb unter anderem einen »Modernisierungsschub«, jedoch galt es, die ursprüngliche Halle in den Entwur f mit einzubeziehen. Ein Abriss des seit 1998 denkmalgeschützten Gebäudes aus den 1950er-Jahren stand nicht zur Debatte. Kontrovers diskutiert wurde vielmehr die architektonische Einbindung der ursprünglichen Halle. »Wie eine Schraubzwinge klemmen die beiden Blechkonser ven die alte Halle zwischen sich ein und ­quetschen ihr das letzte Stück Reise­ abenteuer und Grandezza aus. Flächen-

maximierung nennt sich diese Form der Adipositas«, schrieb die Österreichische Tageszeitung »Der Standard« über die Umsetzung von Neumann & Steiner. Es waren jedoch die Architekten selbst, die sich gegen die von der ÖBB vorgeschlagenen Veränderungen der Halle, mit mehr Einbauten und anderen Zu- und Abgängen, für eine Wiederherstellung der historischen Bausubstanz einsetzten, wie Richard Wittasek-Dieckmann vom ­Bundesdenkmalamt (BDA) Österreich, Abteilung für Technische Denkmale, zu bedenken gibt. Für ihn »stellt die Halle ein herzeigbares Beispiel einer denkmalgerechten Sanierung dar«. Von den Erweiterungsbauten »über Tage« abgesehen erschwerte vor allem auch der unterirdische Flächenzuwachs die Umbauarbeiten des Westbahnhofs.

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Denkmalpflege

In einem aufwendigen Verfahren wurde die gesamte Halle untergraben und neu funda­men­ tiert. Erfreulicherweise erfolgte keine Setzung. So blieben sowohl das Mauerwerk als auch die elf Meter hohen Glasfassaden unversehrt.

Um unter dem Gebäude ein dreigeschossiges Einkaufszentrum entstehen zu lassen, musste die historische Halle untergraben und neu fundamentiert werden. Bereits zuvor waren die Natursteinplatten des sowohl außen- wie auch innenseitig komplett steinsichtig verkleideten Baus größtenteils abgenommen und eingelagert worden. Lediglich die Fassadenbekleidung der großflächigen Schauseite, das heißt die nördliche Außenfassade Richtung Europaplatz, blieb montiert und wurde nur gereinigt. Teilweise verrostete Stahlanker, welche bis zu fünf auf Pressfuge gesetzten Platten Halt bieten sollten, machten die Demontage der Platten an den übrigen Flächen unumgänglich. Die Standsicherheit der Fassade war nicht mehr gewährleistet. Steinmetzmeisterin Karin Deisl, die dem Architekturbüro Neumann & ­Steiner im Hinblick auf steintechnisch ­relevante Belange beratend zur Seite stand, erstellte eine eingehende Vor­

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STEIN TIME 1 I 12


Bauherr Österreichische Bundes Bahn (ÖBB) und ÖBB ­Immobilienmanagement GmbH Architekten Planung Büro Neumann & Steiner, Architekten Ingenieure, Wien Denkmalpflegerische Betreuung Prof. Arch. Diether S. Hoppe, HOPPE architekten Ziviltechniker GesmbH, Wien Bundesdenkmalamt (BDA) Dipl.-Ing. Dr. Richard WittasekDieckmann, Abteilung für technische Denkmale, Wien Natursteinberatung Steinmetzmeisterin Karin Deisl, Wien Fast majestätisch, vollplastischen Säulen gleich sind die raumhohen, ­quaderförmigen Stütz­ elemente wie die wandseitigen Strebepfeiler mit dem graubräunlichen »Grauschnöll« verkleidet.

dokumentation mit entsprechendem Maßnahmenkatalog. Ziel war es, so viel Altmaterial wie möglich zu regenerieren. Steine aus adnet Karin Deisl war es auch, die den Wiederabbau des seither weniger gefragten Adneter »Grauschnölls« erwirkte. Denn gerade durch die feinen Farb- und Strukturnuancen der unterschiedlichen Adneter Marmore zeichnet sich die Ästhetik des Inneren der Halle aus, ­welche es zu erhalten galt. Nach der Zerstörung des im Jahr 1858 eröffneten Kaiserin-Elisabeth-Bahnhofs am Ende des Zweiten Weltkriegs entschloss man sich 1949 zum Neubau. Der klare Entwurf im Bauhaus-Stil der Architektengemeinschaft Robert Hartinger, Sepp Wöhnhart und Franz Xaver Schlarbaum konnte den Wettbewerb für sich entscheiden. Die gekonnte Kom­ bination der unterschiedlichen Materia­ lien wie Edelstahl, Glas und Stein ist nicht nur am Äußeren des Gebäudes

ablesbar, sondern auch innen bei der differenzierten Auswahl und Platzierung der Adneter Marmore spürbar. Während der rötliche, durch zahlreiche helle Calcitbereiche – Überreste von versteinerten Korallen und Schwämmen – durchaus verspielt wirkende »Rottropf« die Eingänge säumt, umrahmt der homogene »Helltropf« die Brüstungen der Bahnhofshops. Majestätisch vollplastischen Säulen gleich sind die raumhohen, quaderförmigen Stützelemente wie die wandseitigen Strebepfeiler mit dem graubräunlichen »Grauschnöll« verkleidet. Auf Hochglanz poliert erstrahlt der Innenraum der Halle nicht nur durch die Reflexion der Sonne, auch die sich in die geometrisch reduzierte Raumästhetik einfügenden, parallelen Lichtbänder an der Flachdecke erzielen bei Dunkelheit einen ähnlichen Effekt. Die Ausschreibung um die komplexen Natursteinarbeiten entschied das Natursteinunternehmen Lauster Steinbau für sich. Der demontierte Rohbau bildete die

Natursteinarbeiten Lauster Steinbau GmbH – Natursteinwerke, Einöd b. Villach Marmor-Industrie Kiefer GmbH, Oberalm bei Salzburg

Ausgangssituation der S ­ teinmetzarbeiten. Der nächste Schritt bestand darin, die Fugengeometrie des Fußbodens auf die der historischen Fassadenverkleidung abzustimmen. Sowohl im Inneren wie an den außenseitigen Fassaden wurden die abgebauten ursprünglichen Platten so weit als möglich überarbeitet und wiederverwendet. Nach Albrecht Lauster, Inhaber der Lauster Steinbau GmbH, konnten an den Innenfassaden rund vierzig ­Prozent des historischen Materials aus den 1950erJahren neu überarbeitet wieder eingebaut werden. Die Ergänzungen an den Außenflächen aus gesägtem St. Margarethener Sandstein sowie die neu verkleideten Giebel­flächen im Inneren stellten bei der Beschaffung des passenden Austauschmaterials kein Problem dar. Die Firma Lauster, mit der Planung und der Ausführung der Natursteinarbeiten betraut, arbeitete bei der Lieferung und Bearbeitung der Ersatzsteine mit heimischen Steinmetzbetrie-

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Denkmalpflege Für den Wiener Westbahnhof ist der Zug noch nicht abgefahren, wie sich auch an den hellen St. Margarethener Sandsteinplatten der sanierten Bahnsteige ablesen lässt.

ben zusammen. So beschaffte der Steinmetzbetrieb Gus­tav Hummel das Rohmaterial für den Austausch des St. Margarethener Sandsteins. Die Überarbeitung und den Zuschnitt des Sandsteins und die Bearbeitung des Juramaterials übernahm die Firma Lauster in ihrem Werk in Osttirol selbst. Während Marmor ­Kiefer für die Lieferung und den Zuschnitt der Adneter Marmore zuständig war, regenerierte der Steinmetz­meis­terbetrieb Trinkl das Altmaterial des Rotmarmors. Naturstein neu verankert Aus Gründen der Stand­sicherheit war es notwendig, einen Großteil der Fassadenverkleidung abzunehmen. Nicht mehr fünf auf Pressfuge gesetzte Platten werden von einem möglicherweise verrosteten Stahlanker gehalten, jede Platte ist jetzt einzeln nach dem neuesten Stand der Technik nach DIN 18516 verankert und mit dem Mauerwerk verbunden. Der eingemörtelte Dorn dient hierbei als Festlager, während der Dorn im Gleitröhrchen als Loselager fungiert. Somit sind die Platten gegenüber Wärme- und Kälteeinwirkungen frei beweglich. Das acht Millimeter breite Fugennetz der Außenflächen wurde dauerelastisch geschlossen. Die Innenfassaden blieben bei einer Fugenbreite von vier Millimetern offen. Ausschließlich an den Außenseiten im Erdgeschoss

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sind die S ­ t. Margarethener Platten hydrophobiert, und durch die Wasser abweisenden Silikone lässt sich, so die Hoffnung, die helle Farbigkeit des Sandsteins länger bewahren und auch leichter reinigen. »Die Schwierigkeit des ­Projekts bestand vor allem darin«, so Albrecht Lauster, »die geometrischen Abweichungen des Bestandes aufzunehmen und zugleich ein harmonisches Gesamtbild aus altem und neuem Material entstehen zu lassen. Es galt, den Anforderungen des Denkmalschutzes bei moderner Verankerungstechnik gerecht zu werden. »Gerade das Ringen und Finden von geeigneten Lösungen zeichnete das gute Zusammenwirken aller Beteiligten aus.« So verwundert es nicht, dass sowohl das Bundesdenkmalamt wie auch die ÖBB mit dem von allen Beteiligten gemeinschaftlich erarbeiteten Ergebnis überaus zufrieden sind. Nachhaltig überzeugend Gerade die Instandsetzung der Wiener Westbahnhofhalle ist ein gutes Beispiel, um die Nachhaltigkeit einer Natursteinfassade aufzuzeigen. So bewiesen Hartinger, Wöhnhart und Schlarbaum bereits zur Erbauungszeit Weitsicht. Obwohl in den 1950er-Jahren ein durchaus üblicher Baustoff verwendeten die Architekten keine Asbest-­ Verkleidung, was sich 60 Jahre später

als richtig erweisen sollte. Anders als der Palast der Republik in Berlin musste die mit Naturstein verkleidete Halle weder entkernt noch letzten Endes abgerissen werden. Lediglich neu verankert und aufgefrischt ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die ­Wiener Westbahnhofhalle auch die nächsten 60 Jahre problemlos überdauern wird. Auch wenn die vorgegebenen Zuschnitte außenseitig keine nachträgliche Dämmung ermöglichten, ist die Zweischaligkeit des Wandaufbaus dennoch vorteilhaft. »Bereits die Hinterlüftung der Fassade bietet einen Dämmschutz«, stellt Lauster fest, »ein even­tuell erneuter Rückbau wäre problemlos möglich. Weder Entsorgungswie Recyc­lingprobleme noch ein gesundheitliches Risiko müssten berücksichtigt werden. Die solide ­Bauweise einer hinterlüfteten Natursteinfassade«, so Lauster, »steht für die Nachhaltigkeit von Naturstein.« »Auch wenn die Halle als denkmalgeschütztes Objekt von den Neubauten stark in Beschlag genommen wird«, wie Robert Kniefacz, Oberstadtbaurat der Stadt Wien, im Standard zitiert wird, wird es in den folgenden Jahren ­spannend zu beob­achten sein, ob die »altmodische« Steinfassade nicht doch mit der »High-Tech«-Aluminiumverkleidung der Neubauten mithalten kann. n

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Innen

Schöner shoppen Von Richard Watzke

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M

it jährlich über 16 Millionen Besuchern ist das Donau Zentrum Wiens größtes Einkaufszentrum. Bei der Modernisierung wurde Kunststein durch Naturstein als Bodenbelag und Gestaltungselement ersetzt.

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An den Stirnseiten erschließen zwei Rolltreppen die ­beiden Verkaufs­ ebenen.

Das Donau Zentrum bildet zusammen mit dem angeschlossenen Donau Plex einen stark frequentierten Gebäudekomplex im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Auf 130.000 Quadratmetern bieten über 260 Geschäfte, Restaurants und Unterhaltungsbetriebe einen eng verzahnten Mix aus Einkaufen und Unterhaltung. Seit seiner Eröffnung 1975 wurde das Donau Zentrum mehrfach erweitert. Die ursprüngliche Verkaufsfläche von knapp 23.000 Qua-

dratmetern wuchs auf den aktuellen Stand von über 100.000 Quadratmetern an, zusätzlich kam 1999 mit dem Donau Plex Wiens größtes Entertainmentcenter hinzu. 2006 beauftragte Unibail-Rodamco das Londoner Architekturbüro DunnettCraven mit der Erweiterung des Donau Zentrums um 28.000 Quadratmeter zusätzlicher ­Verkaufsfläche für 60 neue Geschäfte. Darüber hinaus erhielten Dunnett­ Craven und der Wiener Ziviltechniker

Blick entlang der Hauptachse der modernisierten zweigeschossigen Mall

Im Obergeschoss verbinden mit Stein belegte Brücken die beiden Galerien ­entlang der Mall.

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Innen

Seitenansicht der Brücken mit Steinbelag

Franz Riedl den Auftrag zur Moderni­ sierung der bestehenden Bauteile. Im Oktober 2010 wurde das modernisierte und erweiterte Donau Zentrum neu eröffnet. Natur- statt Kunststein Beim Refurbishment des bestehenden Bauteils wurden rund 4.000 Quadratmeter Bodenplatten aus Jurakalkstein verlegt. Um den Geschäftsbetrieb nicht zu stören, wurde der bestehende Kunststeinboden bei Vollbetrieb des Centers nach Ladenschluss und an Wochenenden entfernt und durch den neuen Natursteinboden ersetzt. Ebenso erhielten die Fronten der Wandpfeiler an den Ladeneingängen eine einheitliche Verkleidung aus Nero Assoluto, in das sich jeder Ladenbetreiber sein ­individuelles Portal hineinbauen konnte. Die dunkelgrauen Verkleidungen korres­ pondieren zusätzlich mit den Quer­ streifen im hellen Boden und lenken den Blick der Besucher beim Durchschreiten der Mall auf die Schau-

Objekt: Refurbishment des Donau Zentrums Bauherr: Unibail-Rodamco Austria Management GmbH 1220 Wien Planer: DunnettCraven, London Arch. Riedl Ziviltechniker GmbH, 1060 Wien Generalunternehmer ARGE Donauzentrum Natursteine 4.000 Quadratmeter Bodenplatten aus Jurakalkstein rahmweiß und Einlegerstreifen aus Nero Assoluto in jeweils 3 cm Stärke. Verkleidung der Pfeiler mit Nero Assoluto in 2,5 cm Stärke bis zu einer Höhe von 1 m. Natursteinarbeiten: Franz Bamberger Ges.m.b.h., 2514 Traiskirchen

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fenster. Unibail-Rodamco unterhält 78 Shopping Center in zwölf Ländern Europas mit jährlich über 760 Millionen Besuchern. In die Modernisierung und Erweiterung des Donau Zentrums flossen insgesamt 155 Millionen Euro. Als Bauherr hat das größte europäische Immobilienunternehmen im Einzelhan-

delssektor beim Neubau und bei der Modernisierung bestehender Objekte den Anspruch, Lieferanten und die verwendeten Werkstoffe nicht mehr rein gewinnorientiert auszuwählen, sondern Faktoren wie den C02-Ausstoß und die Verwendung umweltfreundlicher Mate­ rialien stärker zu berücksichtigen. n

Visualisierung der Shopfront: Bei der Wahl der Oberflächen entschied man sich für eine wartungsarme und dezente Variante aus dunkelgrauem Nero Assoluto und weiß beschichtetem Stahl.

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Innen

Wegweisend: Dorfergrün Von Anne-Marie Ring

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in heller Verde Aquamarin, kombiniert mit sattem Dorfergrün, prägt nicht von ungefähr den Bodenbelag des Rehazentrums der AUVA in Bad Häring: Die scheinbar zufällig gestreuten dunkleren Platten lassen auf den zweiten Blick gerade Linien erkennen.

Blick auf das lichte und ­ein­ladend gestaltete Buffet.

Ein verglastes Foyer und großzügige Fensterflächen prägen den Neubau des Rehabili­ tationszentrums Häring. Zur lichten Atmosphäre trägt auch der Bodenbelag aus hellem Naturstein bei.

Die im Bereich der Glas­ fassade bodengleich ­eingebauten Unterflur­ konvektoren verhindern ein Beschlagen der S ­ cheiben.

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In der zentralen Eingangshalle mit Empfangsbereich ist rechterhand eine Portiers­loge angeordnet.

Der Fund einer Schwefelquelle im Jahr 1951 ist Grundlage für den Gesundheitstourismus im österreichischen Bad Häring, auf einem Hochplateau oberhalb des Inntals zwischen Wörgl und Kufstein gelegen. Seit 1965 trägt Häring den Beinamen »Bad«, 1973 wurde das Rehabilitationszentrum der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), Wien, eröffnet. Die AUVA unterhält insgesamt vier Rehabilitationszentren in Österreich; in Bad Häring werden schwerpunktmäßig Patienten nach Arbeitsunfällen mit Funktionseinbußen des Bewegungs- und Stützapparates, nach Amputationen, mit Querschnitt­ lähmung sowie mit Polytraumen sta­ tionär behandelt. Nach über dreiSSigjährigem Bestehen entsprachen die Baulichkeiten nicht länger den heutigen Anforderungen. Im Zuge der Sanierung, die bei laufendem, wenn auch reduziertem Betrieb in mehreren Baustufen durch­

geführt wurde, wurden alle Bereiche des Rehabilitationszentrums abge­ tragen und neu errichtet. Für die Gestaltung der Um- und Erweiterungsbauten zeichnen das Wiener Architekturbüro Moser Architekten Ziviltechniker GmbH und Arch. Prof. Hannes Lintl Ziviltechniker GmbH ­verantwortlich. Die Architekten hatten Bodenbeläge aus Naturstein ausgeschrieben, nämlich indischen Marmor Verde Aquamarin in Kombination mit Solitären aus grünem Granit. Der ­Natursteinverleger, die Firma Matschy, Kapfenberg, konnte die Architekten statt für den grünen Granit für den ­heimischen »Dorfergrün« gewinnen. Der Chloritschiefer wird im nahen Ost­ tirol auf einer Höhe von 1.400 Metern gewonnen. Das Verlegemuster der zwischen 10 und 60 Zentimeter breiten, immer 60 Zentimeter langen Platten wurde

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Innen

Der Aufgang zum Bettentrakt ist ebenfalls mit dem Verde Aquamarin belegt.

Objekt: Umbau und Erweiterung ­Rehabilitationszentrum, Bad Häring Bauherr: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA), Wien Architekten: Moser Architekten Ziviltechniker GmbH und Arch. Prof. Hannes Lintl ­Zivil­techniker GmbH, Wien Naturstein: Verde Aquamarin; 4.000 m2 Boden­ platten von 10 x 60 cm bis 60 x 60 cm Dorfergrün als ­Solitäre Natursteinlieferanten: Grein Group, Graz Lauster Naturstein GmbH, Huben Matschy GmbH, Kapfenberg Verlegung: Matschy NaturSteinDesign 8605 Kapfenberg Natursteinkleber: Botament M 13 Stone

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von den Architekten so vorgegeben, dass im Gesamtbild ein lebhafter, aufgelockerter Eindruck entsteht. Trotz der nur scheinbar zufälligen Streuung der schmalen Platten aus Dorfergrün lässt das streng orthogonal gerichtete Muster eine gerade Linie erkennen. Das ist für einen Boden, auf dem ­Patienten nach Operationen am Rückenmark und Amputationen das Gehen wieder erlernen, sehr bedeutsam – und jede Platte, die »mehr« zurückgelegt wird, beschert ein Erfolgserlebnis. Diesen Erfolg zu visualisieren, war ein Anliegen der Architekten. So verbringen die Patienten täglich sehr viel Zeit auf den Gängen mit Gehhilfen oder in Roll­ stühlen, aber auch Betten müssen ­verschoben werden. Um Kollisionen zu vermeiden, sind die Gänge sehr breit ausgebildet und der Naturstein wurde auch in den angrenzenden Warte- und Aufenthaltsbereichen verlegt.

Die Baustelle zog sich über mehrere Jahre, alles in allem wurden 4.000 Quadratmeter Bodenbeläge in Naturstein verlegt. Doch der Aquamarin selbst wurde in einer Charge geordert, nachdem der Natursteinverarbeiter sich vor Ort von der Leistungsfähigkeit des indischen Lieferanten überzeugt hatte. Entscheidende Kriterien waren die Farbgebung und Struktur des Steines sowie die Passgenauigkeit der Zuschnitte, denn der Stein sollte noch in Indien konfektioniert werden. Die Oberfläche der Platten ist fein geschliffen (C180). Auch ohne weitere Behandlung entspricht das der Rutschsicherheitsklasse R9. Verde Aquamarin ist ein sehr dichter Kalkstein mit einer geringen Wasseraufnahme und von daher relativ unempfindlich. Durch den feinen Schliff zeichnet sich – anders als bei Hochglanz­ polituren – die Gehlinie trotz der hohen ­Frequentierung kaum ab. n

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Plätze

Raum mit stein von Susanne Lorenz

V

on 2010–2011 hat die Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg ihren zentralen Hauptplatz neu gestalten lassen. Naturstein spielt die Hauptrolle in dem eleganten Entwurf.

In den Abendstunden kommt das neue Lichtkonzept des Hauptplatzes besonders gut zur Geltung. Moderne Sitzmöbel aus Holz in klarer Linienführung vervollständigen die Platzwirkung.

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Das Ensemble aus Säule, Steinfläche, Sitzblöcken aus Granit und dem Springbrunnen ist attraktiv und modern.

die Ausgangssituation Die Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg hat rund 1.500 Einwohner und liegt in Niederösterreich im Bezirk Bruck an der Leitha. Sie befindet sich auf dem Gebiet der römischen Garnisonsstadt Carnutum; auf dem nahe gelegenen Pfaffenberg befand sich das wichtigste Heiligtum der antiken ­Siedler. Bis zur Neugestaltung war der Hauptplatz vor allem ein verkehrsreicher Knotenpunkt mit Parkplätzen und einer kleinen Verkehrsinsel. Da die Marktgemeinde im Jahr 2011 einen der drei Ausstellungsorte der niederösterreichischen Landesausstellung in der Region Römerland-Carnutum darstellte, wurde die Sanierung und Aufwertung

Stufen überbrücken die Niveauunterschiede auf dem Platz. Sie sind in Hartberger Granit ausgeführt. Durch die Mischung aus Granit und Syenit entsteht ein abwechslungsreiches Farbspiel der Flächen.

des Platzes beschlossen und mit entsprechenden Fördermitteln unterstützt. Ein neuer Raum wird gewonnen Mit der Planung wurde das Büro Die Landschaftsplaner.at beauftragt. In der Realisierung liegt der Akzent auf kristallinem Naturstein aus Österreich: Granit und Syenit. Der vorher von Straßen zerschnittene, zergliedert wirkende Platz wurde zu einer großzügigen Fläche zusammengefasst, die nun als neu gewonnener Stadtraum bzw. zentraler Platz wirkt. Der Verkehr wird um diese ›Insel‹ herumgeleitet, wildes Parken und Befahren des Platzes verhindern Poller. Die Jupitersäule – Tribut an die antiken Wurzeln des Ortes – wurde in die Platzgestaltung integriert. Sie ist nachts in verschiedenen Farben angestrahlt und wichtiger Bestandteil des umfassenden Lichtkonzeptes. Parken ist nur noch an ausgewählten Stellen möglich, eine verkehrsberuhigte Straße wurde ebenfalls mit Natursteinbelag ausgeführt. Konzept und Neugestaltung Der unregelmäßig geformte Hauptplatz ist mit mehreren flachen Stufen aus­ geführt und liegt etwas höher als die umgebende Straße bzw. an einer Stelle auch niedriger als das Umgebungs­ niveau. Mit Bordstein und Treppen sind diese Höhenunterschiede gelöst.

Mitten auf dem Platz sind in einer ­flachen Senke mehrere Düsen eines Springbrunnens im Boden eingelassen, die eine Wasserfläche bilden. Das ­Plätschern belebt das Platzgeschehen. Moderne Sitzmöbel aus Hartholz und passende Laternen runden das Bild ab und laden in den Abendstunden ein, das wechselnde Licht- und Farbenspiel der Jupitersäule zu genießen. Einige grüne Inseln und neu gepflanzte Bäume sorgen für ein angenehmes Klima und spenden Schatten. Durch die große Freifläche, die mit der Zusammenlegung des Hauptplatzes erzielt wurde, haben sich neue Nutzungen ergeben: die Bürger Bad Deutsch-Altenburgs halten sich heute gern hier auf oder setzen sich in die Außenbewirtschaftungsflächen der ­Gastronomie. Auch für größere Veranstaltungen kann sie genutzt werden. Auf der abgerundeten Seite des Hauptplatzes steht heute der moderne Venusbrunnen: Die benachbarte Bank lädt zum Sitzen ein – eine Insel der Entspannung, wo vorher eine Straßen­ kreuzung war. Der Venusbrunnen sorgt für Gesprächsstoff und erinnert zugleich an die römische Vergangenheit. Im Zuge der Neugestaltung wurden auch der Kanal und Wasserleitungen erneuert sowie das Höhenniveau des Platzes verändert. Zudem galt es, ein

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Plätze

Dort, wo vorher eine Straßenkreuzung war, zieht jetzt der neue Raum die Bürger an. An der nachhaltigen Gestaltung mit Naturstein wird die Marktgemeinde lange Freude haben. Gute Verarbeitung unterstreicht den hohen Stellenwert des kristallinen Steins.

Bauherr Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg Architekt/Ziviltechniker Die Landschaftsplaner.at, ­Ziviltechnikerges.mb.H., Herr DI Ralf Wunderer, Harzhausergasse 16, 2460 Bruck an der Leitha Natursteinlieferant Poschacher Natursteinwerke, 4222 St. Georgen Naturstein 19 Poller aus Hartberger Granit 5 m Sitzbänke aus Hartberger Granit 900 m² Bodenplatten aus Hartberger ­Granit und Gebhartser Syenit, allseitig sandgestrahlt, Kanten durch das Sandstrahlen leicht gerundet, in 25 cm Bahnen, in 4 cm, 6 cm, 12 cm und 14 cm stark 75 Tonnen Pflastersteine aus Hartberger Granit 670 m Randeinfassung aus Hartberger Granit

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darunter liegendes historisches Ziegelgewölbe in bis zu drei Metern Tiefe zu restaurieren und zu überbauen. Der elegante Entwurf der Landschaftsplaner.at überzeugt durch das Raumkonzept wie auch durch die Materialwahl. Bad Deutsch-Altenburg hat dadurch eine repräsentative und zentrale Fläche gewonnen, die bereits bei mehreren Veranstaltungen ihre Funk­ tionalität unter Beweis stellen konnte. Naturstein Die Wahl der Architekten fiel auf Naturstein, weil durch ihn die Beständigkeit und der hohe Wert der Neugestaltung unterstrichen werden. In Kombination mit Sichtbeton entstehen durch den Granit und den Syenit strukturierte, organisch wirkende Oberflächen. Große Formate verleihen den entsprechenden Platzbereichen einen höheren optischen Stellenwert. Für den Bodenbelag des Hauptplatzes wurden 900 m² Hartberger Granit und

Gebhartser Syenit in unterschiedlichen Stärken verarbeitet. Alle Platten sind allseitig sandgestrahlt mit leicht gerundeten Kanten. Durch die unterschiedliche Färbung des Materials und das Verlegemuster ergeben sich abwechslungsreiche Flächenansichten. Zur Straße hin grenzt sich der Platz deutlich ab: 19 Poller, ebenfalls aus Hartberger Granit, korrespondieren mit den Sitzquadern aus demselbem Material. Das Design ist modern und mit klaren Linien ausgeführt. Ergänzend fanden 75 Tonnen Kleinpflastersteine aus Hartberger Granit Verwendung, um bestimmte Partien optisch wie funktional abzugrenzen. Die Randeinfassung besteht ebenfalls aus Hartberger Granit. Das Material korres­ pondiert farblich mit dem Stein der ­Jupitersäule. Der verwendete Granit und Syenit sind haltbar und auch dem Winterwetter gewachsen, selbst bei nassem Wetter bieten sie hohe Trittsicherheit. n

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Plätze

Kleinod in budapest von Susanne Lorenz

Klare Abtrennung von Platz und verkehrsberuhigter Straße durch die sand­ gestrahlten Poller aus ­Herschenberger Granit mit Fase – und doch kein ­harter Bruch.

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er Gárdonyi-Platz in Budapest ist durch die Sanierung mit Granit deutlich aufgewertet worden. Das ehemalige hässliche Entlein aus Beton und Asphalt, das an vielen Stellen schadhaft und notdürftig geflickt war, hat sich zum schönen Stadtraum gemausert, wo sich die Bewohner gerne aufhalten.

Ausgangssituation Mit seinen rund 1.400m² ist der GárdonyiPlatz, im Stadtteil Újbuda in Budapest an der lebhaften Bartók-Béla-Straße gelegen, ein kleines Fleckchen, das für die Bewohner der umliegenden Häuser zum sozialen und kulturellen Treffpunkt aufgewertet ­werden sollte. Daher war es an der Zeit, den unregelmäßig geformten Platz attraktiver zu gestalten. Der Belag aus Beton und Asphalt, vielfach geflickt und unschön anzusehen, war in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitge-

mäß. Der kaum genutzte Ort sollte zum attraktiven Stadtraum avancieren. Umgestaltung Nach Plänen der Landschafts- und Gartenbauarchitektin Judit Tátrai (Firma Solitaire GmbH) wurde der Gárdonyi-Platz 2009– 2010 komplett umgestaltet. Neue Hauptkomponenten sind Grün und haltbarer Naturstein, kombiniert in einer kreativen und sehr ansprechenden Garten- und Platzgestaltung. Mehrere grüne Inseln mit Bäumen und Sträuchern geben der Fläche eine klein­

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Grüne Inseln und geschwungene Sitzbank: Durch organische Formen und abwechslungsreiche Gestaltung erhält der Platz seinen besonderen Charakter.

teilige und gemütliche Ausstrahlung, der Platz ist nicht mehr vollständig einsehbar, mehrere ›privat‹ wirkende Sitzgruppen sind über den Platz verteilt. Im Zentrum befindet sich die Statue von Zoltán Gárdonyi, dem ungarischen Komponisten, dem dieser Platz gewidmet ist. An der Längsseite verläuft die Bartók-Béla-Straße mit Straßenbahn. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes musste die Bercsényi-Straße in die Neugestaltung integriert werden, auch hier ist der Belag aus Naturstein verlegt worden. Eine Außenbewirt­ schaftungsfläche lädt Besucher ein. Der Gárdonyi-Platz verläuft nicht plan, sondern ist leicht abschüssig. Die Niveausprünge hat Judit Tátrai in der Neugestaltung mit Terrassierungen der Grünanlagen und der Nutzflächen sowie mit mehreren Stufen in den Wegen überbrückt. Eine größere Terrasse nutzt das Café Hadik als Außenbewirtschaftungsfläche, die gut frequentiert wird. Viele kleine grüne ›Inseln‹ mit Bäumen und Rabatten beleben den Platz, der gar nicht ›steinern‹ wirkt. Platzmöblierung Durch moderne Sitzmöbel aus hellem Holz, eingebettet ins Grün, entsteht ein angenehmer und schlüssiger Raumeindruck. Ebenso unterstützen schlanke Lichtsäulen zur nächtlichen Beleuchtung den zeitgemäßen Raumeindruck. Der Gardonyi-Platz wirkt auch in den Abendstunden einladend. Die neuen Fahrradständer aus Metall sind auf die Platzmöblierung abgestimmt. Ein kleiner Springbrunnen belebt mit seinem Plätschern das Geschehen auf dem Platz.

Naturstein Der Großteil der Steinflächen besteht aus sandgestrahlten Platten aus Herschenberger Granit in den Farben Grau und Gelb. Durch die unterschiedlichen Farbabstufungen ergibt sich auch auf größeren Flächen ein abwechslungsreiches Bild. Das haltbare und strapazierfähige Material ist auch dem Winterwetter gewachsen. Im Zulieferbereich vor dem Café wurden Platten mit sechs Zentimeter Stärke verwendet, für die anderen Flächen vier Zentimeter starkes Material. Durch die sandgestrahlte Oberfläche wird Trittsicherheit auch bei nassem Wetter sichergestellt. Zur Abtrennung der einzelnen Platzbereiche voneinander sind Kleinsteine aus Hartberger Granit in Grau-Gelb verlegt worden, doch auch durch unterschiedlichen Steinschnitt entstehen optische Abgrenzungen. Bänder aus grauem Gebhartser Syenit gliedern die größeren Abschnitte zusätzlich. Die kleinen unregelmäßigen Flächen auf dem Gárdonyi-Platz sind mit Kleinpflaster versehen worden. Auch die Poller, die das Befahren und Parken auf dem Platz verhindern, ­bestehen aus Herschenberger Granit. Durch die einheitliche Verwendung von Naturstein entsteht ein homogenes Bild der Flächen, durch die unterschiedliche Farbwahl, den Steinschnitt und die ­Verlegemuster erhält der Platz zugleich seine abwechslungsreiche Ausstrahlung. In Kombination mit dem vielseitigen Grünflächenkonzept ist ein anziehender Platz entstanden, der von den Bürgern gut angenommen wird. n

Durch die Terrassierung entsteht ein vielgestaltiges Raumbild, die Außenflächen des Café Hadik werden von den Bürgern sehr gut angenommen.

Bauherr Stadt Budapest XI. Bezirk Selbstverwaltung Baufirma Fökert Parkfenntartó-Kertészeti és ­Szolgáltató KFT Landschafts- und ­Gartenbauarchitektin Judit Tátrai (Solitaire GmbH) Naturstein 1.220 m² Platten aus Herschenberger ­Granit grau-gelb, Trittfläche sandgestrahlt, in verschiedenen Formaten und Stärken; 20 m² Platten aus Gebhartser Syenit mit Adern und Kornwechsel, Trittfläche sandgestrahlt in verschiedenen Formaten und Stärken; 53 Stück Poller aus Herschenberger G ­ ranit grau-gelb, allseitig sandgestrahlt, 20 x 20 x 50 cm mit 1 cm Fase; Kleinsteine aus Hartberger Granit ­grau­-gelb, 9 x 9 x 9 cm NatursteinLIEFERANT Poschacher Natursteinwerke, 4222 St. Georgen

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Harmonisch: Kies­ beet mit Gräsern und großen Fluss­ steinen

Der Quader kann als Sitzfläche und als Tisch verwen­ det werden.

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Gestalten mit groSSen Steinen Von Daniel Böswirth

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ür die Verwendung von Naturstein muss ein Garten nicht groß sein. Gezielt ein­ gesetzt kommen Findlinge, Quader oder Säulen auch bei wenig Platz zur Geltung. Schon mittelgroße Steine wirken wie ­imposante Felsen oder Blöcke.

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Garten Das Ausgangsmaterial: kleine Abschläge aus dem Brecher und große, spaltraue Quader mit Spuren des Abbaus

Findlinge unter einem Zierapfel

Zierde für den Vorgarten: große Steinblöcke zum Abstellen von Schalen.

Vorgärten und Sitzplätze sind die Visitenkarte des Hauses. Sie sind viel gesehen, sollen repräsentativ angelegt werden und zugleich praktisch zu pflegen sein. Kleine Geländesprünge von einem halben Meter oder auch mehr kann man durch eine Reihe Stein­ blöcke überbrücken. Ein dahinter ange­ legtes Kiesbeet, das mit trockenheits­ liebenden Stauden und Gehölzen bepflanzt ist, reduziert die Pflege auf ein Minimum und sieht zugleich gut aus. Steht nur wenig Platz zur Verfü­ gung, muss die Verwendung von Gestal­ tungselementen im Garten gut überlegt sein. Gezielt platzierte Steine wirken durch ihre natürliche Anmutung für sich und gliedern Vorgärten, Sitzplätze oder Böschungen. Sägerau oder sandge­

strahlt fügen sich Steinplatten durch ihre natürliche, zurückhaltende Farb­ gebung ideal in den restlichen Garten ein. Oft kann die Belagsgestaltung mit nur einer einzigen größeren Steinplatte elegant gelöst werden. Steinblöcke für den Hang Als Alternative zur klassischen Mauer können Böschungen und Hänge mit großen, tonnenschweren Steinblöcken locker gestaltet werden. Dabei wird der Hang durch einzelne, in unregelmä­ ßigen Abständen gesetzte Steinblöcke abgefangen. Diese Wurfsteinmauern bieten genügend Raum, um auch grö­ ßere Stauden oder Gehölze zu verwen­ den. Der besondere Reiz liegt darin, dass jeder Stein von mehreren Seiten

gesehen werden kann und so voll zur Geltung kommt. Auf die Auswahl der Blöcke oder Bruchsteine muss viel Zeit verwendet werden, wenn die Mauer ­wirken soll. Je steiler der Hang und je enger die Steine zu liegen kommen, desto mehr nähern sie sich in ihrer ­Wirkung grob geschlichteten Trocken­ mauern. Lieblingsplatz für ­Wasser­ratten Felsen können besonders in Verbindung mit Schwimmteichen in der Randzone raffiniert in Szene gesetzt werden. Als schwer bezwingbare Monolithen, Klip­ pen und Kletterfelsen locken sie am Ufer junge und alte Eroberer, die sich mit einem Sprung ins Wasser erfri­

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Garten

Der Sitzplatz am Schwimmteich wurde aus nur einer einzigen Steinplatte gestaltet.

Eine Reihe Granitblöcke gliedert den Vorgarten und überbrückt elegant den Niveauunterschied.

Trittsteinweg aus Granit­ blöcken vom Ufer in den Schwimmbereich.

schen. Die Stabilität des Unterbaus, eine rissfreie Struktur des Felsens und die ausreichende Standfestigkeit des Steines sind dabei zu beachten. Ein mit großen Trittsteinen gelegter Weg im Flachwasserbereich, der mit dem Steg in Verbindung steht, erschließt den Schwimmteich auch dort, wo er am interessantesten ist: im dicht besiedelten Dickicht der Ufer­ vegetation. Mit Trittsteinwegen können gegenüberliegende Stege miteinander verbunden werden, ohne dass dabei viel Wasserfläche verloren geht. Beson­ ders gut für den Bau von Trittsteinwe­ gen sind quaderförmig geschnittene und sandgestrahlte Granitblöcke geeig­ net, die auch die notwendige Stabilität

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und Trittsicherheit mit sich bringen. Für ein gelegentliches Betreten können auch Findlinge verwendet werden, die aber wegen ihrer oft sehr glatten oder unebenmäßigen Oberfläche schwieriger zu begehen sind. Damit die Findlinge oder Natursteinquader nicht zu dominat wirken, sollten sie möglichst knapp über dem Wasserstand eingebaut wer­ den; zwei bis drei Zentimeter reichen voll aus. Die unmittelbare Nähe zum Wasser und das Verschwinden des massiven Steinkörpers darin lassen den Weg leicht und dynamisch wirken. Schnell versetzt Die Technik hat in den letzten Jahr­ zehnten Meilensteine beim Gestalten

mit Stein gesetzt. Tonnenschwere Roh­ platten können vom Steinbruch mit einem Schwertransport direkt in den Garten geliefert werden. Neue, unge­ ahnte Perspektiven haben sich durch moderne Transport- und Verarbeitungs­ methoden ergeben. Mit Vakuumtechnik angesaugt lassen sich große Natur­ steinplatten einfach, mühelos und ­präzise verlegen. Das Gestalten mit großen Steinen ist nicht nur spekta­ kulär, es erfordert auch eine außer­ gewöhnliche Planung. Lage und exakte Position müssen schon vorher festste­ hen. Ein nachträgliches Zurechtrücken ist in den meisten Fällen kaum oder nur mehr schwer möglich. Felsenfest steht, was einmal gesetzt wurde. n

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VÖN intern

Ardex auf Nummer eins Das erfolgreiche Baustoff-Unternehmen unterstreicht erneut seine einzigartige Mitarbeiter-Kultur und erreicht Rang eins in Österreich beim »Great Place to Work«­Wettbewerb 2012. Ardex ist somit »Bester Arbeitgeber Österreichs 2012«. Ardex Österreich, Hersteller hochwertiger Spezialbaustoffe, konnte sich beim »Great Place to Work« Wettbewerb des gleichnamigen, international renommierten Institutes als bester Arbeitgeber des Landes behaupten. Das Unternehmen erreichte Platz eins in Gesamtösterreich und ist somit »Bester Arbeitgeber Österreichs 2012« (Mitarbeitergröße 50-250 Mitarbeiter). Die Positionierung als Arbeitgebermarke wird für Unternehmen im Wettkampf um die besten MitarbeiterInnen immer wichtiger. Für die Analyse und Bewertung wurde nicht nur die Ardex Unternehmenskultur unter die Lupe genommen, sondern vor allem eine anonyme Befragung der MitarbeiterInnen zu Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness, Stolz, Identifikation und Teamgeist herangezogen. Freude und Stolz »In Anbetracht dieser Aspekte freut es uns besonders, dass sich Ardex einmal mehr ganz vorne platzieren konnte«, so KR Anton Reithner, seit 1991 Geschäftsführer von Ardex Österreich, Italien, CEE und SEE, zum er freulichen Ergebnis. »Erstens, weil wir stolz auf unser Team sind! Ardex MitarbeiterInnen identifizieren sich im

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Bester Arbeitgeber Österreichs: Geschäftsführung und Mitarbeiter freuen sich

hohen Maße mit dem Unternehmen – das zeigte die Rücklaufquote: Von den ArdexMitarbeiterInnen nahmen 93% an der Umfrage teil. Das Feedback aller MitarbeiterInnen zur Unternehmenskultur und zum eigenen Arbeitsplatz ist wichtig für die laufende Optimierung. Wir haben gelernt, den Menschen immer in den Mittelpunkt zu stellen, egal ob Kunde oder Mitarbeiter. Zweitens, weil Ardex eine sehr familiäre Unternehmenskultur pflegt«, so Reithner weiter. Die Ardex-MitarbeiterInnen stufen ihren Arbeitsplatz, im Vergleich mit anderen Benchmark-Unternehmen, überdurchschnittlich gut ein. Laut Studie kommen 100% gerne zur Arbeit und haben vollstes Vertrauen in die Geschäftsleitung. Diese Werte haben uns zum besten Arbeitgeber Österreichs gemacht.« Die Mitarbeiter, so Reithner, sehen ihre Arbeit nicht einfach nur als »Job«. Jeder Einzelne hat einen großen Verantwortungsbereich, das fördert das Selbstwertgefühl der MitarbeiterInnen und kommt der Quali-

tät der Arbeit zu gute. Die Ardex-Welt ist für jeden Mitarbeiter praktisch unendlich. Dadurch ist die Identifikation mit dem Unternehmen bei uns außergewöhnlich hoch. Auch die Statements einiger MitarbeiterInnen zeichnen ein klares Bild: Personalleiterin Brigitte Schlögel: »Anerkennung für Leistung, Einbindung bei Entscheidungen und permanente Weiterbildung, nicht nur fachlich sondern auch persönlich, sind wichtige Bestandteile der Mitarbeiterentwicklung. Das honorieren die Mitarbeiter und sie sind stolz auf die Auszeichnung und auf ihr Unternehmen. Das bekommen auch die Kunden zu spüren – ein ausgezeichnetes Arbeitsklima ist die Basis für unseren Erfolg am Markt.« Und Martin Mayer, Qualitäts- und Produktmanager von Ardex Österreich, ergänzt und beschreibt seinen Vorgesetzten so: »Der Chef lebt es uns vor. Er gibt immer 100% und motiviert uns, keine Angst vor neuen Ideen zu haben. Das stärkt das Vertrauen und fördert das Eigenengagement!«

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Stein zum Anfassen Mit einer Mustertafel für HTL-Schüler und Hochschulstudenten informiert die VÖN über 28 der gebräuchlichsten österreichischen Natursteine und ihre Vorkommen vom Burgenland bis nach Vorarlberg.

Erste Mustertafeln an sechs HTLs montiert Stein begreifen ist jetzt noch einfacher geworden. Mit einer für HTLs und andere Bildungseinrichtungen konzipierten Mustertafel informiert die VÖN über die österreichischen Natursteinvorkommen. 28 Steinmuster sind in eine Plexiglasplatte eingelassen. Die Steinoberflächen bleiben frei und lassen sich dadurch ertasten. Eine Legende gibt bei jedem Der Linzer Hochbau-Abteilungsvorstand Stein Auskunft über die petrograDI Chris­tian Armbruster mit VÖN-Präsident fischen Eigenschaften und VerwenDr. Anton ­Helbich-Poschacher vor der ersten dungsmöglichkeiten des Materials. Mustertafel an der HTL Linz. Bis Mitte April 2012 wurden die ersten sechs Mustertafeln an den HTLs in Linz, Innsbruck, Imst, Rankweil, Villach und Graz im Beisein der Schuldirektoren und Abteilungsvorstände montiert. Da die »Faszination Naturstein« in der HTL Linz vor mehreren Jahren begonnen hat, wurde gemeinsam mit Dr. Helbich an der HTL Linz die erste Tafel eingeweiht. Abteilungsvorstand DI Christian ArmSteine zum Angreifen: Die 9 x 9 cm großen bruster stellte eine Wandfläche direkt Steinmuster mit der Karte und Bezeichnung der jeweiligen Vorkommen. beim Haupteingang der HTL zur Verfügung. Die nächsten Tafeln stehen schon bereit und werden ausgeliefert, sobald die Termine mit den betreffenden Schulen feststehen. Mit den Mustertafeln baut die VÖN ihr Engagement an den HTLs weiter aus. Die beiden Projekte der Vortragsreihe Faszination Naturstein sowie der HTL-Natursteinpreis erhalten dadurch einen dritten Schwerpunkt hinzu.

Neues Mitglied bei der VÖN Im April 2012 trat die Firma Schreiber & Partner, Natursteine GmbH in ­Poysdorf, der VÖN bei. Geleitet wird das Unternehmen von Wilhelm Schreiber, der zuvor bei Rada Naturstein den Bereich Hochbau verantwortete. Zu den Kernkompetenzen des neu gegründeten Unternehmens zählen Arbeiten für die Denkmalpflege und Restauration. Moderne Maschinen und handwerkliches Können werden dabei fachgerecht kombiniert. Der zweite Schwerpunkt ist der gehobene Innenausbau. Von Rada Naturstein konnte der Stammkader der ­Mitarbeiter übernommen werden. Dadurch können Wilhelm Schreiber und sein erfahrenes Team den Auftraggebern vom Start weg eine hohe Qualität, ­Flexibilität und Termintreue garantieren. www.sp-natursteine.at

Österreich Redaktion Streitfeldstraße 35, D-81673 München Postfach 80 04 09, D-81604 München Fon +49 89 /43 60 05-194, Fax +49 89 /43 60 05-113 E-Mail: redaktion@s-stein.com Internet: www.s-stein.com Chefredaktion: Willy Hafner (verantw. für den ­redaktionellen Inhalt, Anschrift: Scheyerner Weg 1, D-80638 München), Fon +49 89/17 80 96 58 Redaktion: Sabine Werbel, Fon +49 89/43 60 05-186 Ariane Suckfüll, Fon +49 89/43 60 05-124 Gabriele Oldenburg (Geschäftsführende Redakteurin), Fon +49 89 /43 60 05-194 Richard Watzke, Fon +49 86 54/67 02 03 Ständige Mitarbeiter: Jörg Stephan, München;  Anne-Marie Ring, München Gestaltung: allegria | design, Oppermann, München www.allegriadesign.de

Abonnementservice Zu beziehen bei: Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke Scharitzerstraße 5/II, A-4020 Linz Fon +43 7 32/65 60 48 und +43 76 12/8 73 36 Fax +43 76 12/8 94 33 Erscheinungsweise: 2 x jährlich

Verlag Verlag Georg D.W. Callwey GmbH & Co. KG Streitfeldstraße 35, D-81673 München Postfach 80 04 09, D-81604 München Fon +49 89 /43 60 05-0 Fax +49 89 /43 60 05-113 Internet: www.callwey.de Persönlich haftende Gesellschafterin: Georg D.W. Callwey Verwaltungs-GmbH Alleiniger Gesellschafter: Helmuth Baur-Callwey, Verleger in München Kommanditisten: Helmuth Baur-Callwey und Dr. Veronika Baur-Callwey, Verleger in München; Dr. Marcella Prior-Callwey und Dominik Baur-Callwey, Geschäftsführer in München Geschäftsführer: Dr. Marcella Prior-Callwey, Fon -165 und Dominik Baur-Callwey, Fon -159 Herstellungsleitung: Alexander Stix, Fon -167, Fax -164 Druck, Bindung: Kessler Druck + Medien, Michael-Schäffer-Straße 1, D-86399 Bobingen Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind ur­heber­recht­lich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur­heber­rechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Erfüllungsort und Gerichtsstand: München

Für die Zukunft gestalten.

Fotonachweis:

Wolf-Dieter Gerike, Waiblingen, Titel; Michael Egger, Murau; Wilfried Hummel, Pfarrwerfen; Richard Watzke, Freilassing, S. 6−7; Gerhard Fraundorfer, Linz, S. 9−24; Ernst Beneder, Anja Fischer, Wien; x Architekten DI Bettina Brunner, Innsbruck; Gsottbauer Architekturwerkstatt, Linz; Alberto Parise, Mailand, S. 26−31; Wolf-Dieter Gerike, Waiblingen, S. 32−36; Walter Luttenberger, Gratkorn; Riedl Ziviltechniker GmbH, Wien, S. 38−40; AUVA, Wien; Ing. Johann Matschy, Kapfenberg, S. 42−44; Marktgemeinde Bad Deutsch Altenburg, S. 46−48; Dóra Kacskó, Budapest; Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co KG, St. Georgen an der Gusen, S. 50−54; Daniel Böswirth, Wien, S. 52−54.

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Mitgliedsbetriebe der VÖN

Wr. Neustädter Straße 137–139, 2514 Traiskirchen, Tel. 0 22 52/80 52 10, Fax 8 53 52 www.marmorwelt.com, bamberger@naturstein.co.at

Steinmetzbetriebe Franz Bamberger GmbH

Gegründet 1953, etwa 130 Beschäftigte. Das moderne Maschinenequipment ermöglicht technisch und gestalterisch anspruchsvollste Natursteinarbeiten. Neben allen einschlägigen Steinmetzarbeiten liegt der Tätigkeitsschwerpunkt in der Ausstattung von Wohnungen und Hotels der Luxusklasse. Eigene Büros in Deutschland, Schweiz, Großbritannien und der Russischen Föderation.

Hochäckerstraße 11, 3430 Tulln, Tel. 0 22 72/6 45 01-0, Fax 6 45 02 www.breitwieser-stein.at, office@breitwieser-stein.at

Breitwieser GesmbH

Seit 1980 spezialisiert sich Breitwieser auf Naturstein. Auf einer Grundfläche von 6.500 m2 präsentiert das familiengeführte Steinmetz-Unternehmen 600 verschiedene Natursteine, die persönlich bei den Lieferanten vor Ort selektiert werden. Damit zählt Breitwieser heute zu Europas führenden Betrieben, die exklusiv Natursteine importieren, verarbeiten, versetzen und verlegen: Von Küchenarbeitsplatten über Böden, vom Garten bis zum Schlafzimmer. Untere Landstraße 20, 4055 Pucking, Tel. 0 72 29/7 98 60, Fax 7 98 60 11 www.casa-sasso.at, office@casa-sasso.at

casa sasso Steinmetz GmbH

Naturstein, Marmor und Granit sind Klassiker in allen Bereichen anspruchsvoller Architektur. Aus vielerlei Gründen. Hier begeistert die Ästhetik des natürlichen Materials. Dort inspiriert die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten. Luxuriös, elegant, rustikal, modern. Was immer Ihnen zu Stein einfällt, casa sasso ist der richtige Partner zur fachmännischen Umsetzung Ihrer Ideen und Wünsche. Mit Komplettlösungskompetenz. Badener Straße 25, 2514 Traiskirchen, Tel. 0 22 52/52 22 40, Fax 52 22 47 www.ecker-stein.at, office@ecker-stein.at

Steinmetzmeisterbetrieb ­Wolfgang Ecker Ges.m.b.H.

Höchster Qualität und Professionalität in der Verarbeitung von Naturstein hat sich der 1965 gegründete Steinmetzmeisterbetrieb Wolfgang Ecker verschrieben. Klassische Arbeiten wie Fassadengestaltung, Bodenbeläge oder Fensterbänke sind ebenso Bestandteil der handwerklichen Palette wie Arbeiten in der Denkmalpflege.

Schulstraße 4, 2632 Grafenbach, Tel. 0 26 30/3 71 13, Fax 3 71 13-19 www.gersthofer.at, stein@gersthofer.at

Komm. Rat. Johann Gersthofer Ges.m.b.H.

Seit 1902 bürgt die Firma Gersthofer für höchste Qualität in der Natursteinverarbeitung und verbindet das traditionelle Handwerk mit modernster Technologie und Leidenschaft für Steine. Ausführungen von Steinmetz- und Kunststeinarbeiten für innen und außen (Boden- und Stufenbeläge, Fassaden, Küchenarbeitsplatten etc.).

Wiestalstraße 10, 5411 Oberalm (Salzburg), Tel. 0 62 45/8 35 04, Fax 8 35 05 33 www.marmor-kiefer.at, office@marmor-kiefer.at

Marmor-Industrie Kiefer GmbH

Mit 38 Mitarbeitern gewinnt und verarbeitet die Marmor Kiefer Marmorvorkommen aus eigenen Steinbrüchen in Adnet und am Untersberg. Verarbeitet wird auch Gollinger Konglomerat. Ein Viertel der Produktion wird exportiert. Wichtige Bereiche sind die Denkmalpflege und der hochwertige Innenausbau.

Au 17, 4707 Schlüßlberg, Tel. 0 72 48/6 82 95, Fax 6 82 95-7 www.kienesberger-stein.at, nk@kienesberger-stein.at Kienesberger Steinmetzmeister GmbH & Co. KG

Seit drei Generationen bearbeiten wir Naturstein auf höchstem Niveau. Die Liebe zum Material, eine moderne Produktion und die handwerklichen Fähigkeiten der Mitarbeiter sind unsere Grundlage. Damit schaffen wir Unikate. Mit Kalkstein aus unserem eigenen Steinbruch im Salzkammergut und aus allen weltweit verfügbaren Natursteinen.

Steinweg 2, 9554 St. Urban, Tel. 0 42 77/82 41, Fax 82 41-11 www.kogler-natursteinwerk.at, kogler.naturstein@aon.at

Josef Kogler Natursteinbruch und Schotterwerk GmbH

Der Blau-Grüne Carat, ein Naturstein von hoher Qualität, abgebaut im eigenen Steinbruch in St. Urban, ist das Herzstück der Produktpalette der Firma Kogler Naturstein. Das 1954 gegründete Unternehmen bietet ein umfassendes Angebot an Naturstein-Produkten für den Innen- und Außenbereich. Moderne Technologie und erfahrene Handwerker garantieren die Produktqualität.


Krastaler Straße 28, 9541 Einöde b. Villach, Tel. 0 42 48/27 82, Fax 20 17 www.laustersteinbau.de, office@lausternaturstein.at Lauster gewinnt und verarbeitet Naturstein seit über 200 Jahren. Das Unternehmen war maßgeblich an der Entwicklung der zeitgenössischen Fassadentechnik beteiligt. Zurzeit gewinnt das Unternehmen in eigenen Steinbrüchen im Krastal in Kärnten den kristallinen Marmor Krastaler Marmor und in Osttirol den Serpentinit Tauerngrün und den Chloritschiefer Dorfergrün.

Lauster Naturstein GmbH Natursteinwerke

Poschacherstraße 7, 4222 St. Georgen, Tel. 0 72 37/33 33, Fax 33 33 44 4 www.poschacher.com, office@poschacher.com Seit 1839 steht der Name Poschacher für die perfekte Verarbeitung von Naturstein. In acht österreichischen Steinbrüchen werden die Granite Neuhauser, Herschenberger, Gebhartser, Aalfanger, Hartberger und Schremser sowie der Chloritschiefer Pannonia Grün abgebaut und von über 200 Mitarbeitern in modernsten Anlagen zu einer Vielzahl an Produkten verarbeitet.

Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co. KG

Hainsdorf 8, 8421 Wolfsberg, Tel. 0 31 84/24 08-0, Fax 24 08-24 www.stein.at, office@stein.at Stein Reinisch ist ein ISO-zertifizierter Betrieb – Mitarbeiter werden laufend geschult, individuelle Arbeiten werden professionell geplant und ausgeführt. Wir bieten Ihnen Komplettlösungen – alles aus einer Hand. In unseren neun Filialen und im Werk sind Sie immer herzlich willkommen. Der Betrieb wurde 1985 gegründet und zählt heute zu den größten Betrieben in der Steiermark.

Steinmetzunternehmen Reinisch GmbH

Schwefel 81, 6850 Dornbirn, Tel. 0 55 72/4 12 30, Fax 4 12 30 10 www.rheintalstein.at, office@rheintalstein.at Seit 2009 baut die ABSW Rheintalstein GmbH aus Vorarlberg im einzigen Sandsteinbruch Österreichs Schwarzachtobler Quarzsandstein ab. Eine blaugraue Färbung, Frostsicherheit, Polierfähigkeit und eine hohe Widerstandsfähigkeit sind nur ein paar Eigenschaften des Steines. Diese Materialeigenschaften prädestinieren unser Produkt für den Innen- und Außenausbau, Fassadenbau sowie im GaLaBau.

ABSW Rheintalstein GmbH

Gopperding 17, 4782 Sankt Florian am Inn, Tel. 0 77 12/31 16-0, Fax 31 16-50 www.schaerdingergranit.at, info@schaerdingergranit.at Seit über 120 Jahren stellt die Schärdinger Granit Industrie AG in ihren Betrieben in Schrems und Schärding Pflaster-, Leisten- und Randsteine sowie Platten aus Schärdinger und Schremser Granit her. Bei Steinmetzprodukten reicht die Produktpalette von der Bodenplatte bis zu Grabanlagen.

Schärdinger Granit ­Industrie AG

SCHREIBER & PARTNER

NATURSTEINE GMBH Logo Farbig 185 x 30 mm.indd 1

Schreiber & Partner Natursteine GmbH

10/6/2011 10:43:54 AM

Johannessiedlung 1, 2170 Poysdorf, Tel. 0 25 52/24 00, Fax 24 06 www.sp-natursteine.at, office@sp-natursteine.at Unser Unternehmen pflegt die traditionelle Steinmetzkunst und erhält das Wissen für die Zukunft. Mit moderner Technik formen wir zeitgemäße Architektur in Stein. Kulturbauten restaurieren wir mit handwerklichem Können. Steinmetzmeister und bestens ausgebildete Techniker unterstützen Sie bei der Verwirklichung Ihrer Visionen. Wir bieten anwendungsgerechte Materialauswahl und normkonforme Umsetzung in allen Anwendungen.

Sölker Marmor GmbH

Der Ursprung des Sölker Marmors liegt mehr als 350 Millionen Jahre zurück. Sein hohes Alter und seine spezifische Entstehungsgeschichte machen ihn zu einem der hochwertigsten Marmore der Welt. Die Firma Sölker Marmor mit ihren 40 Mitarbeitern hat sich auf den Abbau und die Veredelung des im Sölktal gewonnenen edlen Natursteins spezialisiert.

Für nähere Informationen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Büro Natursteinvereinigung: Scharitzerstraße 5/II, A-4020 Linz Tel. 07 32/65 60 48 und 0 76 12/8 73 36 Fax 0 76 12/8 94 33 voen@gmx.at www.pronaturstein.at

allegria | design – Oppermann, www.allegriadesign.de

Reith 279, 8961 Kleinsölk, Tel. 0 36 85/2 22 16-0, Fax 2 22 16-19 www.soelker.at, office@soelker.at


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