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Interview zu Wölfe und „Jungwölfe“
EntwicklungEn bEi wölfEn und „jungwölfEn“ intErviEw mit bastian krEnz und julian thomann
Bastian, in der vergangenen Saison musstet ihr mit H2 bis zum Ende um den Klassenerhalt zittern. Wie zufrieden bist du mit der Leistung der Mannschaft in der abgelaufenen Saison?
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Welche neuen Herausforderungen kommen in der anstehenden Saison auf die Jungwölfe zu?
Welche personellen Änderungen stehen an, um die Herausforderungen der kommenden Saison anzugehen? Der neue Name der Profi-Mannschaft „Wölfe Würzburg“ hat wie erwartet hohe Wellen geschlagen, vor allem in Sozialen Medien, aber auch in den Sporthallen sind die Reaktionen durchaus sehr emotional. Wie steht ihr zur Neupositionierung und der Namensänderung?
Bastian: Die vergangene Saison war ein Auf und Ab, und am Ende dürfen wir mit der Performance in den Play-Downs zufrieden sein. In der Saison ist es uns deutlich zu selten gelungen, unser Leistungspotential abzurufen. Sicherlich hat das auch mit den vielen Ausfällen zu tun, aber wir müssen uns in der kommenden Saison in fast allen Belangen steigern, um nicht wieder in die Abstiegsrunde zu rutschen. Insofern konnten wir die Erfahrung aus der vergangenen Saison zumindest nutzen, um zu sehen, wo unsere Reserven liegen und diese auch in der Vorbereitung aktiv angehen. Dass es uns gelingt, das auch in eine Leistungssteigerung in der anstehenden Saison zu übertragen, müssen wir natürlich noch zeigen.
Bastian: Die neuen Herausforderungen sind ja irgendwo auch die alten. Wir müssen wie jedes Jahr neue Spieler integrieren, wir haben kleine Anpassungen im Spielsystem vorgenommen und wir wollen ein weitestgehend offenes System schaffen, in dem wir Spieler aus der A-Jugend noch einfacher in Herren 2 integrieren können. Eine große Herausforderung in diesem Jahr ist sicherlich die 16er Liga, die ein immenses Pensum von uns fordert. Ich selbst werde der Doppelbelastung mit Bayernliga Herren und Jugendbundesliga einen gewissen Tribut zollen müssen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das mit unserem Trainerteam gut über die Bühne bringen werden.
Bastian: Die Kaderplanung ist definitiv abgeschlossen, die Mannschaft hat sich in der ersten Vorbereitungsphase gut gefunden. Die finanziellen Mittel für Herren 2 sind auch mit dem jetzigen Kader ausgeschöpft – mit der Jugendbundesliga wartet auf unseren Verein eine große finanzielle Herausforderung, weshalb wir in diesem Jahr den Etat für Herren 2 nicht erhöhen konnten. Der Kader soll auch nicht zu groß sein, damit wir weiterhin die Möglichkeit haben, Spieler aus der Jugend zu integrieren. Wir sind mit einem 18er Kader in die Vorbereitung, und in Absprache mit der A-Jugend und Herren 3 blicke ich zuversichtlich auf die kommende Saison.
Julian: Die Handball-Bundesliga wird von Jahr zu Jahr professioneller. Dieser Prozess führt dazu, dass viele kleinere Vereine sportlich nicht mehr mithalten können. Um Spitzenhandball in Rimpar und der Region bieten zu können, ist der Umzug nach Würzburg vermutlich alternativlos. Für mich bedeutet die Umbenennung des Vereins aber keine Abkehr von den Wurzeln. Im Gegenteil: Nur mit einem erfolgreichen Profiverein kann auch eine erfolgreiche Jugend einhergehen. Deshalb ist es wichtig, dass beide Bereiche sich stetig weiterentwickeln. Wenn wir es schaffen, unsere Arbeit weiter zu verzahnen und zu verbessern, wird dieser Schritt für den Gesamtverein ein Erfolg! Bastian: Hierzu habe ich mir im Editorial des Journals schon fast alle Gedanken von der Seele geschrieben. Ich kann Julian in allen Punkten nur zustimmen. Wenn es uns gelingt, unsere Zusammenarbeit in der Halle mit Leben zu füllen und Synergien zu nutzen, Talenten aus Rimpar Wege aufzuzeigen und Identifikationsfiguren zu etablieren, haben wir dem „Rimparer Handball“ einen deutlich größeren Dienst erwiesen als den Namen „DJK Rimpar Wölfe“ als Fixpunkt der Vereinsidentität zu betrachten.
Diese sportlichen Synergien zu nutzen und aufzuzeigen, ist sicherlich vor allem eure Aufgabe, ihr steht mit den Wölfen, den Jungwölfen und der JBLH-A-Jugend an der vordersten Front. Wie wollt ihr die Zusammenarbeit weiter vertiefen? Werden junge A-Jugendliche weiter in Trainings- und Spielbetrieb der Jungwölfe eingebunden, wenn mit der JBLH nun eine noch höhere Belastung auf diese zukommt? Wie sieht es mit der perspektivischen Einbindung von H2-Spielern in den Profikader der Wölfe aus?
Wie sind eure Erwartungen an die Jungwölfe für die kommende Saison? Auf die Wölfe wartet ein herausforderndes Jahr. Welche Erwartungen und Ziele haben sich die Wölfe nach so vielen Abgängen in diesem Jahr des Umbruchs gesetzt?
Wirst du wieder, sofern das mit den Spielterminen der Wölfe vereinbar ist, die 2. Mannschaft als Spieler unterstützen?
Wie glaubst du kann man das Image des Dorfvereins mit einer „Goldenen Generation“ aufrechterhalten, bzw. glaubst du, dass das überhaupt notwendig ist nach der Neupositionierung der Wölfe?
Bastian: Erstmal ändert die Jugendbundesliga nichts an unserem primären Ziel, Spieler bestmöglich auszubilden. Ich bin davon überzeugt, dass eine frühe Einbindung in den Männerbereich hier ein zentraler Baustein ist. Der Wind ist hier nicht nur deutlich rauer, sondern unsere Talente können auch von der Erfahrung der Älteren profitieren. Natürlich müssen wir – wie immer – die Belastung gut steuern. Die Wege zwischen der A-Jugend, Herren 2 und Herren 1 sind erfreulich kurz geworden. Das Ganze erfordert nur eine engmaschige Kommunikation innerhalb des Trainerteams. Julian: Für uns ist die Einbindung des H2-Kaders ein sehr wichtiger Baustein. Im letzten Jahr hat beispielsweise Linus Dürr den Sprung in den Zweitliga-Kader geschafft. Außerdem hat Luis Franke uns in zwei Spielen mit hervorragenden Leistungen weitergeholfen, und auch Jonas Krenz durfte bei einem Kurzeinsatz Bundesliga-Luft schnuppern.
Julian: Ich wünsche mir, dass die Mannschaft eine bessere Saison zeigen kann als im letzten Jahr. Vor allem aber hoffe ich, dass sich gerade die Perspektivspieler auch bei den Wölfen zeigen können. Bastian: Wir wollen und müssen es besser machen als letztes Jahr. Dafür haben wir das Trainingspensum auch etwas erhöht und sind hoffentlich auch fitter für die intensive Runde. Unser Ziel ist es, einen attraktiven Handball zu bieten und in der kommenden Saison wieder mehr Zuschauer in die Halle zu locken. An der Stelle sind wir aber natürlich erstmal selbst gefragt. Wenn wir gute Leistung zeigen und einen attraktiven Handball spielen, lassen sich die Rimparer sicherlich auch besser motivieren, in die Dreifachsporthalle zu kommen. Julian: Jedem im Verein ist bewusst, dass die kommende Spielzeit für uns extrem schwer wird. Wir haben sehr viele Leistungsträger abgegeben und müssen viele neue Spieler in unser Spielkonzept integrieren. Deshalb ist unser Ziel in dieser Spielzeit nur der Klassenerhalt.
Julian: Gerade in der Vorbereitung war es mit den vielen Terminen der Wölfe nicht ganz einfach, im Training mit dabei zu sein. Den Shuttle-Run-Test habe ich da zum Beispiel leider verpasst! Aber Spaß beiseite. Es macht mir nicht nur Spaß, mit den Jungs in der Halle Handball zu spielen, sondern ist auch für die Kommunikation und die Nähe zueinander im letzten Jahr sehr gut gewesen. Deshalb werde ich, wenn möglich, auch wieder bei den Spielen dabei sein.
Julian: Ich glaube, wir haben bei den Wölfen nun schon mindestens die zweite „Goldene Generation“. Viele der aktuellen Spieler tragen das Trikot nun schon extrem lange. Das zeigt, wie sehr sie sich mit dem Projekt und dem Verein identifizieren, und dies ist in der zweiten Liga nur in ganz wenigen Mannschaften der Fall. Rein vom Etat her sind wir weiterhin der klare „Underdog“ der zweiten Bundesliga. In dieser Rolle fühlen wir uns auch wohl. Was wir für das Image des Dorfvereins tun wollen, ist ganz klar: unsere Fans mit attraktivem Handball und einer tollen Stimmung in der Halle begeistern. Die Nähe zu unseren Fans und deren Unterstützung war auch im letzten Jahr ein großer Vorteil im Abstiegskampf.