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Über den Mut, groß zu träumen
dJk rimpar Jugendkonzept Über den mut, gross zu träumen
„Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Antoine de Saint-Exupéry Wenn du guten Handball vermitteln willst, dann sage nicht deinen Spielern, wohin sie laufen oder werfen sollen, sondern lehre den Spielern die Freude am Spiel, die Möglichkeiten und Optionen, die sie haben können. Gib ihnen das Handwerkszeug und lass sie einfach bauen. Möglicherweise geht das erste Schiff noch unter. Aber irgendwann werden sie lernen und verinnerlichen, wie das Schiff zu bauen ist, um erfolgreich zu sein. Lehre ihnen die Sehnsucht nach und die Freude am Handball. So ähnlich stellt sich unsere Aufgabe als Jugendtrainer bei der DJK Rimpar Woche für Woche in der Halle dar. Handball ist nun mal nicht Schach, und bei aller Liebe zu den taktischen Finessen im Männer- und Damenhandball: Nachwuchsspieler und insbesondere auch Nachwuchstalente müssen erst einmal das Handwerkszeug lernen, um am Ende auch selbst gute Entscheidungen auf dem Spielfeld treffen zu können und um aus einem Spieler mit guter Veranlagung auch einen guten Handballer zu machen. Mit diesem Ziel haben wir in den vergangenen Jahren unsere Nachwuchsförderung Schritt für Schritt umgekrempelt. Wir sagen nicht, dass das die Blaupause für erfolgreichen Handball ist, genauso wenig, dass nur dieser Weg erfolgreich sein kann. Was wir aber sagen können und dürfen: Wir holen aus den vorhandenen Ressourcen sehr viel heraus. Mit einem immer noch relativ bescheidenen Budget müssen wir uns schon seit ein paar wenigen Jahren in vielen Belangen nicht mehr verstecken. Um unsere Ziele im Jugendbereich zu erreichen, arbeiten wir konsequent nach drei Prinzipien: I. Die individuelle Entwicklung der Spieler und die Förderung unserer Toptalente sind immer wichtiger als der Erfolg in Form von Platzierungen oder Meisterschaften. Teil dieses Prinzips ist es aber auch dann Spiele zu gewinnen und die besten Spieler (vor allem in den ersten Mannschaften) spielen zu lassen. Darüber machen wir uns immens Gedanken – die von außen betrachtet vielleicht nicht immer transparent sind. Dann suchen Sie entweder die Kommunikation mit uns – oder vertrauen Sie uns einfach. Die Entwicklung der Spieler ist das, was uns am meisten am Herzen liegt. II. Jeder Spieler muss im Training gefordert sein. In der Konsequenz haben wir die Grenzen zwischen den Mannschaften von der D-Jugend bis zu Herren 2 stark aufgeweicht. Spieler trainieren jetzt vermehrt in ihrer „Leistungsklasse“ und nicht unbedingt in ihrer Altersklasse. Das heißt aber auch für uns: Alle Trainer müssen alle Spieler kennen mit ihren Stärken, Schwächen, Entwicklungsfeldern und dem aktuellen Gesundheitszustand. Das erfordert immense Kommunikation zwischen unseren Trainern – die sich aus unserer Sicht auch auszahlt. III. Jeder Spieler muss seinen Platz finden können und dürfen. Das bedeutet zum einen, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten auch Breitensport anbieten. Wer hier „einfach nur“ ein bisschen Handball spielen möchte, der kann das auch und wird in den Trainingsbetrieb integriert – denn diese Spieler braucht der Handball auch: Sportler, die Handball vor allem aus der Freude am Sport spielen, ohne das große Ziel zu haben, in den Aktiven dann in den Leistungsligen zu spielen. Handball ist kein reiner Sport für die Spitze und das soll er auch nicht werden. Dieses Prinzip bedeutet zum anderen aber auch, dass wir auch die Spiel- und Trainingsplattform für Athleten anbieten, die nicht in Rimpar wohnen, aber gerne bei uns Handball spielen, gefördert und ausgebildet werden. Dabei zählt für uns zuerst immer nur der Mensch, dann der Handballer. Uns ist es wichtig, dass sich unsere Sportler in einem funktionierenden sozialen Umfeld hier wiederfinden.
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Fortsetzung Seite 36