Riviera Côte d'Azur Zeitung September 2014

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NR.279 I SEPTEMBER 2014 I 23.JAHRGANG 3,00 E

1992

Yachten-Fieber: Monaco Yacht Show

Les Voiles de Saint-Tropez

Richtig gut essen in Frankreich Restaurants und ihre Label

Brigitte Bardot

wird 80! Die Frau mit den zwei Gesichtern

Leben & arbeiten in Ligurien

FOTO: GERHARD STANDOP

Der Hochzeits-Fotograf



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EditoriAl

unter uns gesagt urück zum Leben oder La Rentrée – unter diesem Motto steht der September in Frankreich. Dabei handelt es sich sozusagen um eine fünfte Jahreszeit. Gleich, ob man im August Ferien gemacht oder gearbeitet hat wie wir in der Redaktion: In beiden Fällen gilt es, den normalen Rhythmus wiederzufinden. Die Zahl der eingehenden Emails steigt sprunghaft von 30 auf 300 täglich, Termine und Einladungen gehen erneut zu Dutzenden ein. Auf den Straßen herrscht plötzlich wie gehabt das Wahnsinns-Chaos, Geschäftsleute öffnen wieder ihre Läden und das Fernsehen sendet die zuvor nicht einen Moment vermissten, langen und leeren Versprechungen der Politiker, die – welche Wohltat – ebenfalls abgetaucht waren. Denn kaum jemand verzichtet freiwillig auf seinen wohlverdienten Urlaub – Krise hin oder her. Nach ein paar sorgenfreien Wochen meldet sich also pünktlich der Alltag zurück – mit Einkommensteuer-Bescheid im Briefkasten, nationalem Wirtschaftswachstum gleich null und der Entlassung der gesamten Regierungsmannschaft. Aber was soll’s? Der nächste Sommer kommt bestimmt! Ist doch alles eine Frage der Lebensart ... Eine lockere Rentrée wünschen Ihnen Ihr RCZTeam und

inhalt 4 Gastkommentar von Klaus Harpprecht

13 Der besondere Blick

5 Finale Furioso

14-19 Special «Monaco Yacht Show»

6 Stammtische & deutschsprachige Clubs

20 Buch-Tipps

8 Humanitäres Engagement

22/23 Veranstaltungen

9 Zuhause der Millionäre

24 Richtig gut essen in Frankreich

12 Die Frau mit den zwei Gesichtern

27 Vernetzte Frauen

Europäische Geschenke

Die Voiles in Saint-Tropez sind ein Erlebnis – nicht nur für Segler Eine Übersicht der Treffpunkte in Südfrankreich Die Rolle des deutschen Clubs in Monaco Fast jeder Dritte im Fürstentum knackt die magische Marke Vom Sexsymbol zur Tierschützerin: Brigitte Bardot wird 80!

Fotograf Julian Kanz lebt seit zehn Jahren in Ligurien Wissenswertes rund um die weltgrößte Superyachten-Messe Lektüre für Frankreich-Fans Was zwischen Genua und Marseille los ist Auf diese Restaurant-Labels ist Verlass! Das «Professional Women’s Network» der Riviera

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Aktuell

Das blaue Sofa / Club Bertelsmann

gAstkommentar Der Journalist und Schriftsteller Klaus Harpprecht zum Zusammenleben mit einer islamischen Bevölkerung und zur Sicherung des Friedens der Gesellschaft. Harpprecht (geb. 1927, erster AmerikaKorrespondent des ZDF sowie Berater von Kanzler Willy Brandt) lebt seit 1982 in La Croix-Valmer im Var.

Europäische Geschenke Der Nachbar und Partner Frankreich verwöhnt die Deutschen derzeit nicht allzu oft mit hoffnungsfroher Post. Der Präsident, der vor den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Invasion auf dem Tiefpunkt seiner Popularität angekommen war (mit nur noch 16 Prozent der Bürger, die ihm vertrauten), nutzte die Einsicht, dass er nichts, fast nichts mehr zu verlieren hatte, um ein Reformprogramm von seltener Kühnheit vorzulegen: Er möchte die Zahl der Regionen, die 1982 zu Beginn der Regentschaft Mitterrands ins Leben traten, von 22 auf 14 reduzieren. Freilich würden diese ein neues Gewicht gegenüber der Zentralregierung gewinnen; zugleich sollen sie die Zuständigkeiten der 96 Departements Schritt um Schritt an sich ziehen. Jene Verwaltungsbezirke waren Produkte der Revolution, im Jahre 1790 etwas zu hastig entworfen, Kunstgebilde, die in die Welt gesetzt wurden, um jede Regung einer politischen Identität in den historischen Provinzen und damit den latenten Widerstand gegen Paris auszulöschen. Furcht, Pfründen zu verlieren Sie ganz von der Landkarte zu entfernen, wagte M. Hollande am Ende jedoch nicht, da sich ein wahrer Sturm der Entrüstung ankündigte, der sich wohl weniger aus der Anhänglichkeit der Bürger an die administrativen Gebilde oder die prächtige Uniform der Präfekten nährte (die Napoleon als Kontrollbeamte der Zentralregierung installiert hatte), sondern wohl eher aus der Furcht, bequeme Pfründen zu verlieren. Dies aber sollte das wesentliche Ziel der Territorialreform sein: das Heer der Staatsbediensteten zu verringern, das prozentual größer ist als in jedem anderen Mitgliedsland der Europäischen Union, ausgenommen Griechenland und Italien: eine der Hauptursachen der wirtschaftlichen Misere der Republik. Mut der Verzweiflung? Wenn Hollande lediglich die bescheidenere Version der Reform in die Wirklichkeit zu zwingen vermag, dann darf man ihm dennoch eine außergewöhnliche Leistung zuschreiben, denn an dieses elementare Werk der Veränderung (die es dringend braucht) wagte sich keiner seiner Vorgänger. Mut der Verzweiflung? Was am Ende zählt, ist der Wille, die Resistenz in der eigenen zerfaserten und zugleich rebellischen Partei zu brechen – oder eher, dem Temperament des Präsidenten ge-

mäß, zu besänftigen. Immerhin, Regionalismus und Föderalismus sind keine schmutzigen Begriffe mehr, die jeder scharfe Sozialist einst scheute wie der Teufel das Weihwasser. Auch durfte sich François Hollande ungestraft «Sozialdemokrat» nennen, was vor drei oder vier Jahrzehnten in den Ohren und Augen der (vermeintlich) marxistischen Intellektuellen fast so schlimm wie das Wort «Faschist» klang. Kurzum: Es wurde von Neuem bestätigt, dass sich das Jakobinertum Schritt für Schritt aus dem französischen Denken zurückzieht, um die einst so blutig entmachteten Girodins mit ihren liberal-föderalistischen Ideen nach zweieinhalb Jahrhunderten zu (verspäteten) Siegern zu machen. Konvention der Muslime Dem Sozialdemokraten Hollande fiel – gleichsam als Geschenk – eine Erklärung des französischen Rates der islamischen Glaubengemeinschaften zu, der für die innere Verfassung des Staates so wesentlich sein könnte wie die Territorialreform, mehr noch: ein essentielles Element zur Sicherung des Friedens der Gesellschaft. Die Mitglieder des Gremiums, das im Jahre 2003 gegründet wurde, beschloss eine «Konvention der muslimischen Bürger Frankreichs für das Zusammenleben» mit den Landeskindern anderer Religionen (oder den Menschen, die keinem verfassten Glauben anhängen). Gegen religiöse Fanatiker Die Weisen wiesen mit starken Worten «jede Form des Extremismus, des Rassismus, des Antisemitismus, jede subversive und radikale Aktion» zurück, «die das Bild des Islams beschädigen» könnte. Nach einem Bericht von Le Monde betonte der Rat «die Beunruhigung der französischen Muslime durch die Attraktivität radikaler Thesen für einen Teil der jungen Menschen». Sie wollten auf keinen Fall die Geiseln der schwarzen Schafe wie des Mörders von Toulouse sein (der sich 2012 eines fatalen Anschlags auf jüdische Schulkinder schuldig machte). Die politischen und ideologischen Umtriebe, die sich religiöser Fanatiker bedienten, könnten der Botschaft und dem Leben der Muslime in Frankreich nur Schaden zufügen. Die Muslime müssten alles tun, um die Jungen davon abzuhalten, primitiven Parolen und ihrer Anstachelung zur Gewalt zu verfallen. Der Rat möchte diesen Monat ein großes Kolloquium «ohne

Tabus» organisieren, in dem alle Fragen der muslimischen Erziehung diskutiert würden: auf der Basis jener Konvention, die von den Weisen in den vergangenen Monaten erarbeitet wurde. In den 19 Artikeln wird der «Platz der Frauen» in der islamischen Lehre definiert, es ist vom Schleier die Rede, von «bioethischen Fragen», von der Weigerung der Frauen, sich von Ärzten untersuchen zu lassen, von der Ausbildung der Imame, vom Respekt vor der Laizität des Staates (die ein Grundelement der Republik ist), von der Bedeutung des Wahlrechts. Respekt des Schleierverbots Wörtlich: «Der Islam widerspricht keinen Gesetzen der Republik.» Und weiter: «Die Muslime Frankreichs wollen sich zur Erneuerung des religiösen Denkens zusammenfinden» und sie möchten die Ausübung ihres Glaubens an die französische Gesellschaft anpassen. «Die Muslime respektieren die Entscheidungen der nationalen Gemeinschaft.» So auch, dies wird betont, das Verbot, in den Schulen den Schleier als eine Demonstration der Religionszugehörigkeit zu tragen. Europäisierung des Islams? Mit der Konvention soll das allzu lange Schweigen der Weisen über die Forderungen des friedlichen Zusammenlebens mit der Mehrheit der Gesellschaft endlich gebrochen werden. Der Text zeugt, wenn der erste Eindruck nicht trügt, vom Willen zu einem konstruktiven Zusammenleben der Minderheit mit der Mehrheit, vom Wunsch nach einer verträglichen Anpassung an die Gesellschaft, ihre Gesetze, ihre Gewohnheiten, ihre Moralbegriffe. Er ist, wenn nicht vieles täuscht, eine Ouvertüre der Europäisierung des Islam. (Die Notwendigkeit der Anpassung hat, lange ist es her, auch das Christentum auf seine Weise erlebt. Es hat sich, wie die Religionshistoriker nachweisen können, bis zu einem gewissen Grade hellenisiert, und es hat sich, ehe es das römische Reich christianisierte, auf eine zivilisatorisch segensreiche Weise latinisiert.) Es wäre ein Segen, wenn dieses Dokument in den islamischen Glaubenszentren der Bundesrepublik Deutschland intensiv studiert und debattiert würde. Es sollte gleichermaßen von den christlichen, jüdischen, atheistischen Mitgliedern der Gesprächsgremien für die Koexistenz mit dem Islam geprüft und beherzigt werden. Gegenseitige Befruchtung Alles in allem: die Debatte, die vielleicht die Deutschen und ihre islamischen Mitbürger ein wenig zusammenrücken lassen wird, wäre eine wichtige Frucht des französisch-deutschen Austausches. Der schwierige Prozess der Dezentralisierung Frankreichs mag von den deutschen Erfahrungen mit dem Föderalismus profitieren. Was das Zusammenleben mit einer islamischen Bevölkerung angeht, weiß Frankreich hingegen dank seiner Geschichte – der dunklen und der positivhellen – entschieden mehr als die Deutschen.

Vertrauen in die Demokratie

RCZ-Interview mit Marc Daunis, Bürgermeister von Valbonne-Sophia-Antipolis RCZ: Herr Daunis, Sie wurden dreimal in Folge zum Bürgermeister gewählt und dieses Mal sogar im ersten Durchgang. Wie erklären Sie Ihre Beliebtheit? MARC DAUNIS: Das Wahlergebnis ist wirklich sehr motivierend, stellt jedoch gleichzeitig auch eine Herausforderung dar. Die Bürger haben damit ihre Anerkennung für die geleistete Arbeit ausgedrückt, aber auch ihren Wunsch nach Realisierung unserer gemeinsamen Zukunftspläne. Fast 25 Jahre arbeiten wir hier mit den Bewohnern Hand in Hand, um ihnen eine hohe Lebensqualität und die damit einhergehenden Serviceleistungen zu bieten. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle danken. Was sind die Prioritäten eines Bürgermeisters in Krisenzeiten? Ich bin mir meiner Verantwortung für jeden Einzelnen genau bewusst. Wir haben schon einen weiten Weg hinter uns gebracht, und niemand soll am Wegesrand vergessen werden. Es ist meiner Meinung die Aufgabe eines Bürgermeisters, jedem konkrete Antworten auf seine Bedürfnisse zu geben. Unsere Ethik besteht darin, alle im Zeichen einer gewissen Lebensart zusammenzubringen – mit der Solidarität als rotem Faden. Mit aller Kraft engagieren mein Team und ich uns für fünf Hauptbereiche: Beschäftigung, Wohnungsbau, Transport, Erziehung und unsere Arbeit im

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Rahmen des Städteverbundes Sophia-Antipolis. Dabei lassen wir unsere Mitbürger so viel wie möglich an den weitreichenden Entscheidungen für die Zukunft unserer Region teilhaben.

Marc Daunis ist seit 1996 Bürgermeister von Valbonne

Wieder Vertrauen in die Demokratie zu vermitteln, ist heute auch ein großes Thema. Was sind die wichtigsten Projekte Ihrer Stadt? Zunächst ist da die Neugestaltung des Industriegebietes Les Clausonnes, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die ganze Umgebung. Hier geht es um die Konsolidierung der Attraktivität des ersten Technologieparks Europas und die Vermeidung einer eventuellen Flucht lokaler Intelligenz.

Nachhaltigkeit ist ebenfalls eine Priorität, deshalb wünschen wir uns, dass jeder Bewohner im Rahmen dieses Projektes eigenverantwortlich über seinen Energieverbrauch wacht. Insgesamt ist eine Fläche von 150 000 Quadratmetern vorgesehen, auf der Geschäfte, Büros, Hotelstrukturen, öffentliche Einrichtungen, aber auch Raum für biologische Landwirtschaft und Weiden entstehen sollen. Weiter kämpfen wir bereits seit Jahren gegen Immobilien-Spekulation, indem wir unser Vorkaufsrecht nutzen oder uns gütlich mit den Besitzern einigen. Es geht uns darum, das Gemeinwohl zu wahren und den Investoren nicht freie Hand zu lassen. Mit diesem Vorgehen waren wir vor Jahren Pioniere und hoffen, dass es im gesamten Verbund CASA Schule machen wird. Warum haben so viele Ausländer ihren Wohnsitz in Ihrer Stadt? Gewiss sind sie empfänglich für unsere vielen kulturellen Veranstaltungen, die Alchimie von Tradition, Authentizität und Modernität sowie unsere Gastfreundlichkeit. Sie schätzen aber auch unsere Dialogbereitschaft und den unerschrockenen Blick in die Zukunft. Ob hier geboren oder zugereist: Die meisten finden, dass es sich in Valbonne-SophiaAntipolis gut leben lässt, denn unsere Stadt hat sich ihre Seele bewahrt. Das Interview führte Petra Hall


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benefiz-turniere

Golf für den guten Zweck Zum 21. Benefiz-Golfturnier «Open Golf – Les Trophées du Coeur» lädt der Rotary Club Sophia-Antipolis am 14. September auf den Golfplatz Saint-Donat nach Grasse. Die Einnahmen des Turniertages kommen dem Verein ADSEA 06 zugute und sollen in ein Fahrzeug zum Transport von Behinderten fließen. Club-Präsident und Honorarkonsul der Schweiz Tilman Fischer freut sich auf regen Zuspruch. Anmeldung unter 04 93 09 76 60 oder info@golfsaintdonat.com. Ebenfalls für den guten Zweck wird am Sonntag drauf, 21. September, das Turnier «Encompass» auf dem Royal-Mougins-Golfplatz ausgetragen. Zu gewinnen gibt es unter anderem einen McLaren Monaco. Das Encompass-Programm richtet sich an Jugendliche aus verschiedenen Ländern, vor allem aus Krisengebieten, und soll ihnen dabei helfen, ihre eigene Identität zu entwickeln, Konflikte vernünftig zu lösen und zu verantwortungsbewussten Menschen heranzuwachsen. Anmeldung zum Turnier: E-mail an play@royalmougins.fr und alex@encompasstrust.org in Kopie. cannes

Unfreundliche Stadt Leser des amerikanischen Urlaubsmagazins Condé Nast Traveler haben drei französischen Städten und Monaco ein zweifelhaftes Zeugnis ausgestellt. So finden sich unter den ihrer Meinung nach zehn unfreundlichsten Städten der Welt Monte-Carlo

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côte d’Azur

auf Platz neun, Marseille auf Platz fünf und Paris an vierter Stelle. Cannes «darf» sich gar die Silbermedaille als zweitunfreundlichste Stadt der Welt ums Wappen hängen. Noch schlechter weg kam nur das südafrikanische Johannesburg.

Finale furioso

Immer wieder ein Erlebnis: Les Voiles in Saint-Tropez Aus einer Weinlaune heraus entstand eine der spektakulärsten Mittelmeer-Regatten: Seit 33 Jahren begeistern alljährlich im Herbst die Voiles de Saint-Tropez. einer der Konkurrenten des Voiles-Vorläufers vor 33 Jahren hätte gedacht, dass sich aus ihrer Idee eines der interessantesten Segelevents rund ums Mittelmeer entwickeln sollte. Hunderte von Booten, ob modernste Rennyachten mit Rümpfen aus Carbon und Segeln aus Kevlar oder mehr als 100 Jahre alte Veteranen mit Holzrümpfen, Segeln aus Baumwolle und Beschlägen aus Bronze – alles, was auf dem Wasser Rang und Namen hat, trifft sich vom 28. September bis 5. Oktober zum großen Saisonfinale in Saint-Tropez. Schnell brodelt in der Stadt und am Hafen eine Mischung aus Geschäftigkeit, Nostalgie, Regattafieber und savoir vivre. Eine ganze Woche lang messen sich die Crews in verschiedenen Bootsklassen, die Classiques direkt in Sichtweite der Hafenmole, die modernen Boote etwas weiter draußen. Hunderte von Schaulustigen empfangen die historischen Yachten, die in einer Zubringerregatta von Cannes aus

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am ersten Sonntagnachmittag den Hafen erreichen. Am Montag gehen die ersten Wettfahrten los, und wer möchte, kann sie auf einem der vielen Fahrgastschiffe begleiten, die mehrstündige Touren zu den verschiedenen Regattabahnen anbieten. Ein Erlebnis fast wie Mitsegeln! Am späten Nachmittag kommen die Boote von den Wettfahrten zurück, und die Anlegemanöver, die von Skipper und Crew viel Konzentration und Fingerspitzengefühl verlangen, entlocken manchem Zuschauer wohlgemeinte Tipps, wie sie es anders oder besser gemacht hätten, oder ganz einfach respektvolle Anerkennung. Auf der Moonbeam IV etwa ist es Brauch, dass beim Anlegen ein Dudelsackpfeifer auf dem Boot aufspielt. Schon von weitem hört man ihn, und viele eilen dann zur Pier, um den Moment des Anlegens nicht zu verpassen. Und sollten Sie zufällig der Avel zuschauen: Die beiden Damen an Bord sind die Urenkel des Sattlermeisters Guccio Gucci aus Florenz, dem Gründer des gleichnamigen Lederwaren- und Modeunternehmens! Neben den Wettfahrten warten etliche Attraktionen an Land auf Mannschaften und Besucher. So findet mittwochabends der große Pétanque-Wettbewerb für die Crews statt, verstärkt durch

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Die Manöver auf dem Meer hautnah miterleben kann man bei den Voiles in Saint-Tropez: Zahlreiche Fahrgastschiffe bieten mehrstündige Touren zu den Regattabahnen an

manchen einheimischen FastProfi, auf der Place des Lices. Donnerstag ist der «Tag der Herausforderung», hier wird Boot gegen Boot gesegelt. Die Herausforderer suchen sich abends zuvor selbst ihre Gegner – und segeln dann auf historischem Kurs zum Club 55 nach Pampelonne. Abends findet die große Crew-Parade am Hafen statt, bei der die Mannschaften in fantasievollen Kostümen vor den Zuschauern defilieren und dabei sich und ihre Segelleidenschaft ein wenig aufs Korn nehmen. Manche Crew erzählt von sich, dass sie lieber hier den Preis für Originalität abräume, als auf dem Wasser erfolgreich zu sein! Der Spaßfaktor in dieser Woche ist fürwahr groß. Besucher, die nicht die Wettfahrten in der Bucht verfolgen, können nach dem Auslaufen der Boote ganz entspannt durchs Seglerdorf gleich hinter der Capitainerie schlendern und sich maritime Outfits, Segel-Zubehör, Fotos, Bücher, Uhren, Ferngläser

und vieles mehr ansehen und das eine oder andere Mitbringsel erstehen. Viele Musikgruppen spielen rund um den Hafen und zu unterschiedlichen Zeiten auf. Natürlich haben in der Stadt alle Geschäfte bis spät abends geöffnet, und manches Schnäppchen geht zum Saisonfinale über den Ladentisch. Übrigens berichten Frühaufsteher, dass das Hafentreiben am Morgen, so etwa ab 9 Uhr, wenn die Mannschaften sich den wenigen Schlaf aus den Augen reiben und ihre Boote für die Regatta klarmachen, nicht weniger spannend sei. Es ist dann noch nicht so voll, sodass man ganz nah an die Boote herankommt. Wenn diese dann abgelegt haben, kann man bei einer Tasse Kaffee gemütlich dabei zusehen, wie der Trubel am Hafen Fahrt aufnimmt. Text und Foto: Gerhard Standop, Köln

 Weitere Reportagen unter

www.standop.net/voiles sowie Fotos auf www.rivierazeitung.com


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Das weingut am Meer

schilder zeigen an, dass es hier zur domaine de

l’Anglade geht. rechnen aber würde wohl niemand mit einem

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m Herzen von Le Lavandou im Var, unweit des Stadtzentrums und mit Blick aufs Meer, befindet sich ein außergewöhnliches Weingut, die Domaine de l'Anglade. Wie eine grüne Oase erstreckt sich das Anwesen rechts und links des Weges, der vom Tor zu den höher gelegenen Gebäuden führt. Direkt am Eingang empfängt eine Probierstube die Besucher, während drumherum unbeirrt Enten, Schwäne, Fasane und Gänse umherwandern zwischen Weinstöcken und eigens angelegtem Teich. Oft lassen sich auch Rehe blicken, die hier ebenfalls gehalten werden und sich dann und wann ein paar Knospen der Reben genehmigen.

NATURNAHER WEIN-ANBAU Die Domaine de l'Anglade ist das einzige Weingut von Le Lavandou. Zu seinen Besonderheiten zählt die Tatsache, dass das Terrain sich über zwei verschiedene Gemeinden erstreckt; 12 der 18 Hektar Weinland liegen im Nachbarort Bormes-les-Mimosas. Die Meeresbrise schützt die Reben vor Krankheiten und Ungeziefer. Hier wird so naturnah wie möglich gearbeitet; Herbizide und chemischer Dünger sind tabu. CHARAKTERISTISCHER GESCHMACK Zehn verschiedene Rebsorten wachsen in der Domaine de l’Anglade , die in jedem Stadium

ihrer Reife bis zur Ernte mit äußerster Sorgfalt gepflegt werden. Ab Ende August, Anfang September werden die Trauben traditionell von Hand gepflückt – auf zwar arbeitsintensive, aber schonende Weise. DREI FARBEN Die drei Rotweine, die in der Domaine de l'Anglade gekeltert werden, bestechen durch ihren einzigartigen Charakter. Der GrenacheSyrah ist ein leichter, fruchtiger Tropfen, ideal für den Sommer. Daneben gibt es den Merlot, aus einer einzigen Traubensorte gewonnen,

der aromatisch nach einer Mischung aus roten und schwarzen Früchten schmeckt, und den Cuvée du Brocard aus Cabernet SauvignonTrauben. Der Weiße mit seinem starken, aromatischen Geschmack passt gut zu Fisch. Die Juwelen der Domaine aber sind die beiden Rosés, die nach bester Provence-Manier in größter Menge hergestellt werden: der frische, fruchtige «Tradition» und der elegante «Rosé d’Anna».

departement var

Führend in Sachen «Bio» Mit 18,2 Prozent ökologisch bewirtschafteter Fläche und 451 Landwirten, die sich 2013 mit dem Bio-Siegel schmücken durften, bricht das Var frankreichweit alle «Bio-Rekorde». Besonders bekannt ist das Departement für seinen schonenden Weinanbau. Im Vorjahr lag das Var mit nur 11,2 Prozent Bio-Anbaufläche im

landesweiten Vergleich noch an achter Stelle. In der Region Provence-AlpesCôte-d’Azur (PACA) wurden zuletzt 2500 Biobauernhöfe gezählt, die auf insgesamt 91 000 Hektar (15,2 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche) ökologisch produzieren. PACA belegt damit auch im RegionenVergleich den ersten Platz.

Stammtische & deutschsprachige Clubs Menton: Stammtisch. Jeden Montag ab 16 Uhr. «Cafe du Musée», 25 quai de Monleon, Menton. Kontakt: ute@neimo.de oder Fam. Olivier, Tel. +33 (0)6 23 34 13 16 Internationaler deutschsprachiger Gesprächskreis. Kontakt: Reinhold Netz, Tel. +33 (0)4 93 52 26 80. Nizza: Association France-Allemagne Côte d’Azur, Espace Associations Vieux Nice; 3 Rue Guigonis, 06300 Nizza. info@afa-asso.com, Tel. 09 70 44 75 55. FEFA Forum économique franco-allemand, 34, av. Henri Matisse, Tel. +33 (0)4 93 71 34 45, Fax +33 (0)4 93 18 83 51, fefanice@aol.com, www.fefa.org Stammtisch jeden Donnerstag gegen 20 Uhr, Brasserie «Felix Faure» (12, ave Felix Faure). ÖsterreicherClub (L’Amicale France-Autriche Côte d’Azur) Hotel Brice, 44, rue Maréchal Joffre, Nizza. «Kulturnachmittag» jeden zweiten Donnerstag des Monats, ab 15.30 Uhr. Kontakt: Edith Mrazek-Sommer, Tel. +33 (0)4 97 07 17 20. Cagnes-sur-Mer: Stammtisch mittwochs im Maison des Associations in Cros-de-Cagnes, rue des Oliviers. Im Rahmen der Städtepartnerschaft Cagnes-Passau; Deutsch-Unterricht. Tel. +33 (0)4 93 22 64 29, http://comjum.cagnes.free.fr. La Colle-sur-Loup: Deutschfranzösischer Stammtisch. Letzter Donnerstag im Monat ab 20 Uhr. «Comme à la maison», Rue Maréchal Foch. Info: Office de Tourisme. Cannes: Stammtisch jeden zweiten und vierten Freitag im Monat an wechselnden Orten. Auskunft: +33 (0)4 93 38 60 85. Saint-Tropez: Stammtisch jeden Donnerstag, 19 Uhr, «Le Bistrot» (Place des Lices). Kontakt: Gabriele Klöckner, Tel./Fax: +49 (0)6152/6 98 61, gabikloeckner@web.de. Toulon: Association Culturelle Franco-Allemande de Toulon et du Var, 9, Les Hauts de Sainte-Messe, ch. Jean Ghibaudo, 83500 La Seyne-sur-Mer. Kontakt: Mme. Margarete Jeserich, Tel. +33 (0)4 94 30 86 29, jeserich.m@wanadoo.fr. Aix-en-Provence: Stammtisch jeden 1. Montag im Monat, 18-20 Uhr, Bar le Gaulois neben der Kathedrale SaintSauveur (34 Jaques de la Roque). Kontakt: stammtischaix.blogspot.fr Marseille: Stammtisch, der Deutsch sprechende Geschäftsleute, Kreative, Kunden und Freunde der Region zusammenführen will. Jeden letzten Freitag im Monat ab 19 Uhr, «MundArt», 70-72 rue de la Joliette. Kontakt: www.facebook.com/groups/marseilleundumgebung

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ir haben einen Papagei. va pas! Und Sie halten sich W Er heißt Erwin, hat nur gefälligst da raus!» noch ein Bein, aber er kann das Erwin war nicht mehr zu Klavierkonzert Nummer eins von Tschaikowsky pfeifen. Seine Stimme gleicht der meinen, er kann herrlich fluchen und sogar zwei französische Wörter sprechen: ça und va. Es war an einem lauen Sommertag. Erwin und ich saßen im Garten, als sich laute Stimmen näherten. Da hatten sich zwei unüberhörbar ganz schön in der Wolle. Schon kamen sie am Gartentor vorbei, ein älteres Pärchen in Wanderkluft, einander lautstark beschimpfend. Und prompt lief Erwin zu Hochform auf. «Ça va-ha?» flötete er mit vor Süffisanz triefender Stimme. «Non!» brüllte der Mann, «Ça

bremsen. «Ça-va-ça-va-ça-vaça-va!» kreischte er, und dann krönte er das Ganze noch mit einem unanständigen Pfiff. «Frechheit!» schrie die Frau, und ich rief verzweifelt «Aber ich war’s nicht, der ...» Ich wurde mit Beschimpfungen übertönt. «Gaga» und «Gefahr für die Menschheit» war noch das Freundlichste. Endlich waren die Streithähne außer Hörweite, und offensichtlich hatten sie sich, angesichts des neuen Feindbildes, auch wieder vertragen. Erwin sah mich liebevoll an, legte den Kopf schief und zwitscherte honigsüß: «Ça va, Blödi?» Hannelore Salinger

hundestrände

Badefreuden fürs Tier Einen Strandtag mit dem Hund stressfrei genießen – das ist der Traum eines jeden Herrchens. Das Departement Var macht es möglich: Mehrere Strände sind dort für die Vierbeiner reserviert, während sie an den meisten

Stränden der Alpes-Maritimes nicht gern gesehen werden. In Ramatuelle, Sainte-Maxime, Saint-Cyr, La Londe-les-Maures und Bandol gibt es die speziell ausgewiesenen Abschnitte für Hund und Halter.

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Ende Juli enthüllte er die Skulptur der in Österreich aufgewachsenen Künstlerin Anna Chromy «Der Mantel des Gewissens» (siehe auch untenstehendes Interview), die die Mitglieder des CAI dem Fürstentum geschenkt hatten. Zusammen mit dem Landesherrn erschienen unter anderen Staatsminister Michel Roger, der Regierungsbeauftragte für Inneres, Paul Masseron, die Bürgermeister von Monaco, Georges Marsan, und Menton, JeanClaude Guibal, sowie zahlreiche weitere Persönlichkeiten. Wenige Tage später dann fand die traditionelle Sommergala im unter Denkmalschutz stehenden Salle Belle Époque des Hôtel Hermitage statt. Auch hier beehrte Fürst Albert die Gäste mit seiner Anwesenheit bei dem Cocktailempfang. Dinner bei Kerzenschein, ein Konzert der renommierten Solistin Liza Kerob und ihres Ensembles sowie eine sensuelle Tangoshow und eine Wohltätigkeits-Tombola mit vielen tollen Preisen rundeten den Abend ab. Wie immer spürten die auserlesenen Gäste die untadelige Handschrift von Clubpräsident Karl H. Vanis: Die Organisation war wieder einmal perfekt. Dazu passt ein Zitat aus einem früheren RCZ-Interview des gebürtigen Esseners: «Für mich ist es wichtig, ein guter Mensch zu sein und nicht nur zu reden, sondern auch etwas zu tun.» PH

Oben: Bei der traditionellen Sommer-Gala beehrte Fürst Albert den Deutschen Club mit seiner Präsenz. Mit auf dem Foto: Herbert Dahm, Petra Hall, Renate Thyssen-Henne, Karl H. Vanis, Dr. Gabriele Renate Inaara Prinzessin zu Leiningen, Nina Vanis, Anna Chromy, Wolfgang Stein, Daniel Hersche (v.l.) Rechts: Fürst Albert enthüllte die Statue von Anna Chromy neben dem Grimaldi Forum. Umgeben ist der Ehrenpräsident des deutschen Clubs von Monaco von Hans Kompernaß, Kristina Ridley, Carsten Sommer, Anna Chromy, Mgr. Bernard Barsi, Staatsminister Michel Roger, Paul Masseron, Karl H. Vanis und Dr. h.c. Klaus Schormann (v.l.)

Philippe Fitte

er deutsche internationale Club von Monaco, CAI, gehört mit seinen 41 Jahren zu den traditionsreichsten Vereinen des Fürstentums und genießt hier einen hervorragenden Ruf. Seine Geschichte wurde von drei Präsidenten geprägt: Generalkonsul Rudi Mehl (19731979), Honorarkonsulin Christine Esswein (1979-1994) und Karl H. Vanis, der noch bis Dezember 2017 im Amt bestätigt ist. Bei Gründung – damals lebten nur 300 Deutsche im Fürstentum – übernahmen Fürst Rainier und Fürstin Grazia Patrizia die Schirmherrschaft. 2005 wurde Fürst Albert Ehrenpräsident. Es ist zweifelsohne vor allem der Energie und Disziplin des aktuellen Präsidenten zu verdanken, dass der CAI heute so hoch angesehen ist. Denn der 1973 als deutscher Club ins Leben gerufene Verein zählt heute mehr als 250 Mitglieder aus 28 Ländern. Längst ist er zu einer festen Institution geworden, deren Aktivitäten im humanitären und kulturellen Bereich mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Insgesamt drei Millionen Euro flossen bisher für diese Belange. 2015 sind es zehn Jahre, dass Fürst Albert dem Club als Ehrenpräsident vorsteht. Und er nimmt dieses Amt ernst: Soweit es ihm seine Verpflichtungen irgendwie erlauben, ist er bei den verschiedenen Veranstaltungen präsent. So auch in diesem Sommer.

Philippe Fitte

Die Rolle des Deutschen Clubs in Monaco

«Le tre Vespe», Rom, 1962 © F. La Torre

© Jean Goovaerts

«Der Mantel des Gewissens»: RCZ-Interview mit Anna Chromy

Immer auf der Lauer Sehenswerte Fotos von Fabrizio La Torre in Monaco

ie Welt der 50er-Jahre»: D So heißt die Ausstellung, die vom 24. September bis zum 19. Oktober am Quai Antoine 1er in Monaco läuft. Gezeigt werden einzigartige Aufnahmen des großen italienischen Fotografen Fabrizio La Torre. Der heute 93-Jährige (kl. Foto) lag sein ganzes Leben lang mit seiner Kamera auf der Lauer und schuf so rare Zeitzeugnisse aus Italien, Amerika und Asien in der Epoche zwischen 1950 und 1960. Intime Einblicke in das Nachkriegs-Rom dokumentieren beispielsweise das tägliche Leben der Menschen, Schnappschüsse von Geistlichen, die allgegenwärtige Vespo und die Kur ven

schöner Römerinnen, aber auch die schwere Flut, als der Tiber über die Ufer trat. La Torre erinnert sich: «Es war einfach wunderbar, damals zu fotografieren! Die Leute waren noch nicht so misstrauisch, ihre Spontanität verschwand später mit den Paparazzi. Und ich, der mit mehreren Kameras um den Hals auf Jagd ging, galt als komplett verrückt.» Auf Rom folgten New York, Kanada und Thailand – Orte, die dem Meister wiederum ganz andere Eindrücke schenkten. Insgesamt 220 Bilder, viele unter ihnen bisher unveröffentlicht, erwarten die Besucher auf einer 800 Quadratmeter umfassenden Fläche am Hafen Hercule. Der Eintritt ist frei.

RCZ: Liebe Anna Chromy, das erste Interview für die RCZ gaben Sie uns vor 20 Jahren. An Ihrer kreativen Leidenschaft hat sich seitdem offenbar nichts geändert. Wie haben Sie sich in all diesen Jahren künstlerisch weiterentwickelt und was sind heute Ihre Prioritäten? ANNA CHROMY: Als Malerin und Bildhauerin erreicht man erst spät die künstlerische Reife, wie sie sich in meinem «Mantel des Gewissens» niederschlägt. In diesen 20 Jahren haben meine Werke an Ausdrucks- und Aussagekraft gewonnen. Meine Prioritäten sind heute neben der Schönheit und Harmonie eines Werkes vor allem die Aussage. Nicht zufällig habe ich den Mantel unserem individuellen und kollektiven Gewissen gewidmet. Auch alle meine Bilder der letzten Jahre, die ich unter dem Begriff «Chromatology» zusammengefasst habe, widmen sich brennend aktuellen Themen wie der Zerstörung der Natur, Hunger und Armut in der Welt und vielem mehr. Ich halte es mit Napoleon, von dem der Spruch stammt: «Ein Bild sagt mehr aus als 1000 Worte», und kann daher auch hoffentlich mehr bewegen.

Dank Ihnen hat das Fürstentum eine wunderbare neue Skulptur. Wie haben Sie reagiert, als der Deutsche Internationale Club von Monaco Sie darum bat, dieses Werk zu erschaffen? Ich habe mich gefreut und bin dankbar. Gefreut hat mich diese kollektive Initiative, die ja keinesfalls selbstverständlich ist, und sehr gefreut hat mich auch die Vorgeschichte, wie es zur Wahl des Mantels kam. Soweit mir bekannt ist, waren der CAI-Präsident Karl H. Vanis und das ClubKomitee auf der Suche nach einem passenden Werk auf den Fürsten zugegangen, um dessen Wünsche zu erkunden. Dabei soll spontan der Name meines «Mantels des Gewissens» gefallen sein – aber bitte in weißem Marmor, denn in Bronze steht er ja schon im Fürstenpalast. Wie lange haben Sie zur Erstellung gebraucht und wie kamen Sie zu diesem großen weißen Marmorblock höchster Qualität? Ich habe vor einigen Jahren einen ähnlichen Mantel in der Höhe von fünf Metern geschaffen. Dafür schenkte mir Franco Barattini, der Besitzer der berühmten

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«Cave Michelangelo» in Carrara einen Block von 250 Tonnen, den größten, der jemals gewonnen wurde. Es ist die erste Skulptur in der Geschichte, die außen und innen gearbeitet wurde, seit Hunderten von Jahren hat niemand mehr solche Falten geschaffen. Die Erstellung dieses Mantels dauerte vier Jahre, aber natürlich war die Zeit beim Mantel für Monaco wesentlich kürzer. Doch ist sowohl die Qualität des Marmors als auch die kreative Leistung auf demselben Niveau. Der Fürst kam zusammen mit vielen Persönlichkeiten, um Ihre Arbeit selbst zu enthüllen. Wie wichtig ist Ihnen diese Aufmerksamkeit und welches Verhältnis haben Sie zu Monaco? Natürlich hat es mich sehr gefreut, dass unser Fürst selbst die Einweihung vorgenommen hat. Alles andere hätte mich auch schwer enttäuscht, verfolgt er doch seit Jahren das Projekt des Mantels mit großem Interesse. Das haben Sie ja sicher auch seiner Rede entnommen, in der er sich intensiv mit der Frage des Gewissens beschäftigt hat. Seine vielen Initiativen zum Schutz des Meeres und der Natur im Allge-

meinen wie auch sein Eintreten für nachhaltige Entwicklung sind letzten Endes alles Fragen des Gewissens. Ich habe die Hälfte meines Lebens im Fürstentum verbracht und bin wirklich glücklich, bei jemandem zu Gast zu sein, mit dem mich eine solche Geistesverwandtschaft verbindet. Der Anblick Ihrer Statue «Der Mantel des Gewissens» geht unter die Haut. Welche Botschaft verbirgt sich dahinter? Die Botschaft ist einfach: Entwickelt wieder mehr Empathie und Harmonie in den zwischenmenschlichen Beziehungen und im Verhältnis zur Umwelt! Wir haben nur diese eine «Gaia», auch wenn wir im Moment so leben, als hätten wir drei. Wir können es nur als Gemeinschaft schaffen und nicht alleine, das heißt, wir sollten die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen endlich beenden. Mein Mantel scheint innen leer zu sein, ist er aber nicht, denn er ist erfüllt von unserer Seele, unserer Liebe und unseren guten Werken. Schon Nietzsche sagte: «Nichts ist so voll wie die Leere.» Das Interview führte Petra Hall


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Zuhause der Millionäre

MONACORAMA mit dem Wolfspark «Alpha» interessante Aspekte aus dem Leben der Wölfe und der Wissenschaft.  «Swim N Survive» geht weiter durch die Welt. Das Programm der Stiftung Princesse Charlène mit Schwimmunterricht für benachteiligte Kinder ist bereits in Marokko, Südafrika, Kanada, den USA und Frankreich durchgeführt worden. Nun sollen bis Ende März kommenden Jahres in Indien mehr als 2000 der ärmsten Kinder zwischen 5 und 14 Jahren von den Kursen profitieren.  Die NRJ DJ Awards werden am 12. November im dritten Jahr in Folge während der Clubbing-Messe MICS im Grimaldi Forum verliehen. Ausschließlich das Publikum stimmt ab: www.nrj.fr.

umzug geglückt

SBM bezieht neues Luxusquartier ie Mitarbeiter von Monacos kleine Meetingräume für verD größtem Arbeitgeber, der So- trauliche Gespräche. Die Mitciété des Bains de Mer (SBM) arbeiter wurden mit personahaben ihr Domizil gewechselt: Im Zuge des geplanten Abrisses des Sporting d’Hiver am Casino-Platz mussten 334 Angestellte ihre Büros räumen. Bezogen haben sie zwar eine weniger fesche Adresse (Rue du Gabian), doch die neuen Lokalitäten lassen an Komfort und modernstem Equipment nichts vermissen. Auf 5000 Quadratmetern gibt es unter anderem große Konferenzsäle sowie

lisierten Karten ausgestattet, mit denen sie nicht nur Zugang zum Gebäude erhalten, sondern auch zum Kopieren, für Kaffee oder in der Kantine nutzen können. Der Clou am Umzug : Die Angestellten haben rein gar nichts mitgenommen aus den alten Räumlichkeiten, nicht mal die kleinste Topfpflanze. So solle der Beginn einer neuen Ära unterstrichen werden, heißt es.

Knapp jeder Dritte im Fürstentum knackt die magische Marke

Stan Aron

James Blunt landet nicht auf dem Mond, sondern im Sporting – und zwar am 7. November, 20.30 Uhr, im Rahmen seiner «Moon Landing 2014 World Tour». Sein Konzert im Salle des Etoiles wird sein einziges im Süden Frankreichs. Tickets ab 80 Euro.  Vier Box-WM-Kämpfe stehen am 25. Oktober ebenfalls im Salles des Etoiles bei einer weiteren Golden Gloves-Nacht auf dem Programm. Im TopFight tritt die Nummer eins des WBC im Mittelgewicht Martin Murray gegen Domenico Spada an.  Auf den Spuren der Wölfe aus dem Nationalpark Mercantour können Besucher noch bis zum 15. September im Jardin Exotique wandeln.«A la découverte des loups» veranschaulicht in Zusammenarbeit 

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Monaco

Im Stadtstaat am Meer tummeln sich mehr Millionäre als irgendwo sonst auf der Welt

Das Fürstentum ist weltweit bekannt für seine teuren Yachten, brummenden Ferrarimotoren und edlen Juweliere, Clubs und Restaurants. Eine Studie belegt nun offiziell, dass in Monaco fast jeder dritte Einwohner Dollarmillionär ist. as britische Magazin Spear’s und die Beratungsfirma WealthInsight haben eine Liste der 20 Städte mit der weltweit höchsten Dichte an Millionären veröffentlicht. Hauptkriterium: Wer ein Vermögen von mehr als einer Million US-Dollar besitzt, gilt als Millionär. Der eigene Wohnsitz wird dabei nicht miteingerechnet. In Monaco, so ergab die Studie, hat knapp jeder dritte Einwohner ein derart dickes Bankkonto

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– und damit trifft man dort auf so viele Millionäre wie sonst an keinem Flecken auf der Welt. Im Fürstentum seien mehr als 29 Prozent der Einwohner Dollarmillionäre. Zum Vergleich: In Zürich (2. Rang) liegt diese Zahl bei mehr als 27, in Genf (3.) bei fast 18 Prozent. Auch eine deutsche Stadt hat es in das Ranking geschafft: Das Finanzzentrum Frankfurt am Main landet noch vor London (Rang 6 mit 3,4 Prozent) auf dem fünften Platz. Dort liegt die

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Zahl der Millionäre immerhin bei 3,8 Prozent. Die Studie bringt vor allem aber eines ans Licht: Die Reichsten der Reichen tummeln sich gerne in Europa: Von den ersten zehn Städten liegen nur zwei außerhalb Europas: New York (4. Platz) und Singapur (8.). Analysen der Studie bringen die Beweggründe der Wohnortwahl der Millionäre ans Licht: Sie bevorzugen traditionelle Finanzzentren wie Zürich, Genf und London, außerdem finden sie neben dem kulturellen Erbe und Steuervorteilen auch den leichten Zugang zu Vermögensberatern und Privatbanken attraktiv. AMD

fotoausstellung

Das Fürstentum im Bild

Die Fotoausstellung «Monaco: un regard» öffnet am 1. September ihre Türen im Jardin Exotique (Salle Marcel Kroenlein) für alle, die Monaco aus der Perspektive eines Fotografen erleben möchten. Die Aufmerksamkeit auf das alltägliche Leben lenken, auf die Orte, an denen wir uns jeden Tag befinden, hin und wieder einen Moment innehalten und die Welt um sich herum betrachten – das ist das Motto des Fotografen JeanLuc Thibault. Der 1961 geborene Künstler lebt in Golfe-Juan und fängt besonders gern Szenen aus seiner Heimatregion ein. In seiner aktuellen Ausstellung, die bis zum 28. September gezeigt wird, eröffnet er dem Besucher ungewöhnliche Anblicke bekannter Orte. Täglich geöffnet von 9 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 7,20 Euro.  www.jardin-exotique.mc

Hier trifft sich jeden Monat der Business-Nachwuchs aus Monaco und Umgebung:

Interessierte sind herzlich willkommen!


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Lufthansa First Class

Die Beste ihrer Klasse

Raffiniert, gelassen, exklusiv. Die neue Lufthansa First Class lädt anspruchsvolle Passagiere ein, unvergleichlichen Luxus und Komfort in der Luft und am Boden zu erleben. Willkommen an Bord.

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rstklassig fliegen bedeutet, schon am Boden auf höchstem Niveau zu reisen. Dazu gehört natürlich auch, so schnell und bequem wie möglich an Bord zu gelangen und Wartezeiten in angenehmer, exklusiver Atmosphäre zu verbringen. Deshalb haben wir am Lufthansa Drehkreuz Frankfurt ein eigenes Terminal für unsere First Class Reisenden

DAS FIRST-CLASS-TERMINAL IN FRANKFURT und HON Circle Member errichtet. Das First-ClassTerminal erinnert eher an ein Luxus-Hotel als an ein Airport-Terminal. Es bietet Ihnen kurze Wege, schnelle Abläufe und auf zwei Ebenen mit insgesamt 1800 Quadratmetern Fläche viel Raum zum Wohlfühlen. Im Airbus A380 sitzen First-Class-Passagiere in einem separaten Bereich mit nur acht Sitzen in der oberen Etage; in der neuen Boeing

747-8 sitzen sie in einem vergleichbar privaten Ambiente vorne im Flugzeug. Die Atmosphäre an Bord ist entspannt, luxuriös und außergewöhnlich raffiniert. Die Entertainment-Pro gramme suchen weltweit ihresg leichen. Jede einzelne unserer Kabinenausstattung en entspricht höchsten Qualitätsstandards und wurde dafür entwickelt, Ihre Reise so angenehm wie möglich

zu gestalten. Freuen Sie sich also auf ein Flugerlebnis, das alle Sinne anspricht: Mit zeitlos elegantem Design, edlen Materialien und einer angenehmen Beleuchtung sorgen wir an Bord für ein Ambiente zum Wohlfühlen. Mit welchem Flugzeugtyp Sie auch mit uns unterwegs sind: An Bord der Lufthansa First Class genießen Sie dank ergonomisch geformter Sitze und einer intuitiven Bedienbarkeit der Sitz-

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einstellung stets maximalen Sitzkomfort. Zudem lässt sich der neue First-ClassSitz in ein zwei Meter langes Bett mit vollständig ebener Liegefläche verwandeln. Für besonders erholsamen Schlaf sorgen eine Komfortmatratzenauflage, ein hochwertiges Kissen und eine weiche Schlafdecke. Und nicht zuletzt stehen Badezimmer mit separater Toilette und Ankleidezimmer zur Verfügung.

Passagiere erhalten ein Übernachtungstäschchen mit Schlafanzug und vielen anderen Aufmerksamkeiten, die den Aufenthalt an Bord der neuen Lufthansa First Class zu einem exklusiven Erlebnis machen.


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5 STERNE Lufthansa erhielt als einzige europäische Airline in der renommierten SkytraxRangliste, die regelmäßig die Qualität von Airlines bewertet, die bestmögliche Wertung: Die fünf Sterne wurden dabei für den überragenden Komfort und umfassenden Service an Bord

wie auch für exklusive Annehmlichkeiten des Lufthansa First Class Terminals in Frankfurt vergeben. Skytrax hat außerdem das Flugbegleitpersonal dafür gelobt, die Service-Qualität in den vergangenen zwölf Monaten fortwährend weiter verbessert zu haben.

KULINARISCHE VERGNÜGEN Mit unserem preisgekrönten Weinprogramm «Vinothek Discoveries» genießen Sie ausgezeichnete Weine, die wir zusammen mit dem Weltmeister der Sommeliers Markus Del Monego speziell für unsere First-Class-Gäste ausgewählt haben. Last but not least werden natürlich auch bester Kaviar und erlesene Kaffee-Spezialitäten serviert.

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Die Frau mit den zwei Gesichtern Vom Sexsymbol zur militanten Tierschützerin: Brigitte Bardot wird 80. VON ROLF LIFFERS

«Den Männern schenkte ich meine Schönheit und Jugend. Meine Weisheit und Erfahrung schenke ich den Tieren.» Dieser Ausspruch von Brigitte Bardot, die am 28. September in Saint-Tropez ihren 80. Geburtstag begeht, sagt alles über das ehemalige Sexsymbol. Das Tourismusamt von Saint-Tropez widmet der B.B. bis zum 26. Oktober die Ausstellung «Best of Brigitte Bardot» im Château de la Messardière mit verschiedenen Objekten des Sammlers Bruno Ricard. m kollektiven Gedächtnis steht Brigitte Bardot noch immer für ungezügelte Lebensfreude. Mit dem weltberühmten Kürzel B.B. wird freie Liebe assoziiert, Jet-Set, Dolce Vita, Glamour, Reichtum und Schönheit, Sonne, Strand und blaues Meer, alles auch Inbegriff von «Holiday in SaintTropez». Der wahre Kern des Mythos ist jedoch eher bitter: «Ich danke all denen, die mich gelehrt haben, mit Tritten in den Hintern zu leben, die mich verraten und meine Naivität ausgenutzt haben und mich damit in eine tiefe Verzweiflung stürzten, aus der ich mich nur wie durch ein Wunder befreien konnte», blickt die Film-Diva, die dem Staat in ihren besten Tagen mehr Devisen einbrachte als Autobauer Renault, auf ihr nunmehr achtzigjähriges bewegtes Leben zurück. Am 28. September feiert Brigitte Bardot ihren runden Geburtstag. B.B. und das Lolita-Syndrom Als sozusagen erstes Girlie hatte sie Bikini, Petticoat und hochtoupierte Bienenstock-Frisuren in Mode gebracht, die Grande Nation ehrte ihren Exportartikel Nummer eins gar, indem sie der

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Marianne ihre Gesichtszüge verleihen ließ. Der strahlende, großzügige, avantgardistische, aufregende Leinwandstar galt als die moderne und emanzipierte Frau schlechthin. Ihr Äußeres, ihre Sexualität, ihre vergänglichen Liebesaffären waren Mythen des Alltags. Simone de Beauvoir («Selbst ein Heiliger würde bei ihrem Anblick in Versuchung geraten») veröffentlicht 1960 ihre wissenschaftliche Studie «Brigitte Bardot und das Lolita-Syndrom», in der sie weibliche Sexualität verteidigt. Die Familie Bardot siezt sich Doch eines schönen Tages im Jahr 1973 schmeißt Brigitte alles hin. Umgeben von Tieren in ihren Häusern La Madrague und La Garrigue in Saint-Tropez, kehrt sie der Welt den Rücken, «einer Welt, vor der sie Angst hat, die sie nicht mehr versteht und gegen die sie regelmäßig anstänkert» (Olivier Guez, Journalist und Buchautor). Gegen Homosexuelle, Muslime, Arbeitslose teilt sie aus, polemisiert gegen die Öffnung der Grenzen, gegen Integration und Globalisierung. Wie die so oft gedemütigte und depressive Actrice ihre Verzweif-

lung überwunden hat, ist aus ihrer Biografie herauszulesen: Dass sie, die ein Junge hätte werden sollen, nicht zugrunde gegangen ist, verdankt sie ihrem großbürgerlichen Hintergrund und dem frühen Überlebenstraining, mutmaßt Alice Schwarzer. Ihre Eltern Anne-Marie und Louis waren millionenschwere Fabrikanten aus Lothringen und tpyische Vertreter ihrer Klasse: engherzig, national- und standesbewusst. Die Familie Bardot siezt sich. Das Mädchen bewundert «die schöne Mama», obwohl die sie fortgesetzt tyrannisiert. Die jüngere Schwester Mijanou gilt als «die Hübsche», während Brigitte die Rolle des Aschenputtels zugewiesen wird, ein Stigma, das sie lebenslang verfolgen wird. In der Tat hat sich die Bardot selbst stets als hässlich empfunden: «Ich bin eine Gefangene hinter meinem eigenen Gesicht.» Begleitet von Mama, posiert die 15-jährige Schülerin eines Tanzkonservatoriums zufällig für die Titelseite der Zeitschrift Elle. Von da bis zur Entdeckung durch Regisseur Marc Allégret ist es nur ein Katzensprung. Allégrets Assistent ist ein gewisser Roger Vadim, bohemisierender Sohn des russischen Botschafters in Paris und zu der Zeit ein Niemand (B.B.: «Er sah aus wie ein Zigeuner – und ich war verrückt nach ihm»). Bald kommt das Verhältnis heraus. Brigitte unternimmt ihren ersten Selbstmordversuch. Mit 18 trotzt Brigitte den Eltern die Eheschließung mit Vadim ab. An der ersten Abtreibung mit 18, in der Schweiz, stirbt sie fast. Auch bei der zweiten, damals noch illegalen, ein Jahr später, verblutet sie beinahe. 1956 dreht die 22-jährige Bardot mit Vadim ihren elften und seinen ersten Film. Angeblich ist sie Vadims «Geschöpf», dabei

hat sie die Rolle der wissend-unwissenden Kindfrau längst verinnerlicht. Doch erst das Gespann Bardot/Vadim schafft mit «Und ewig lockt das Weib» die B.B. Brigitte Bardot, lange Projektionsfläche männlicher Fantasien, ist nach ihren eigenen Schilderungen wenig geschenkt worden. 1959, auf dem Höhepunkt ihres Ruhms, heiratet sie, schwanger, den Schauspieler Jacques Charriere. Der fängt prompt an, sich als ihr Besitzer zu gerieren. Er will ihr verbieten, weiter zu filmen: Es gibt Streit. Sie bezieht Prügel. «Ich war wohl ein Scheusal» Gehetzt von Reportern, bringt Brigitte Bardot 1960 ihr einziges Kind zur Welt – Nicolas. Über ihre so verzweifelte Mutterschaft hat sie das wohl Ehrlichste geschrieben, was je von einer Frau darüber gesagt wurde, findet Schwarzer. O-Ton B.B.: «Es war wie ein Tumor, der sich in mir von meinem geschwollenen Fleisch genährt hatte. Nun, da der Alptraum seinen Höhepunkt erreicht hatte, sollte ich für die Ursache meines Unglücks lebenslänglich Verantwortung übernehmen. Unmöglich, lieber wollte ich sterben! Ein Kind in meinem Leben ging über meine Vorstellungskraft, und doch war es da. Ich muss ein Scheusal gewesen sein!» Zu sagen hat die frühere «Antwort Europas auf Marilyn Monroe» etwas anderes, als man es von Busenstars im allgemeinen kennt. Auch und gerade zur Sexualität. «Bei meinen Geliebten habe ich immer nur Zuneigung und Zärtlichkeit gesucht. Die körperliche Liebe rangierte, so intensiv sie auch gewesen sein mag, immer nur an zweiter Stelle.» Zum Zeitpunkt dieser Offenbarung war sie bereits zwei Jahre älter als sie sich selbst zu werden als junge Frau je hätte vorstellen können.

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Mit 62 äußerte sie sich stolz auf ihre Falten («Sie sind das Leben in meinem Gesicht»). In der Tat ließ sie sich nie liften. Ein Leben für die Tiere Zunehmend verzweifelt, versucht die Bardot, nicht auch im wirklichen Leben zur B.B. zu verkommen. Doch gegen Ende der 60er, eigentlich ab der Operettenehe mit Gunter Sachs, scheint sie es nicht mehr zu schaffen, die beiden Rollen auseinander zu halten. Sie merkt das und steigt aus. Seit 1972 widmet sich die Umweltaktivistin, die mit ihrer meist harschen Kritik auch vor Thronen und Herrschaften nicht zurückschreckt, ihrer großen Passion: den Tieren. Schon als Kind fühlte die Tierrechtlerin mit jedem gequälten Hund und getöteten Hasen: «Jedesmal, wenn ich mich auf ein menschliches Wesen verlassen habe, bin ich verraten worden», klagt sie. 1986 versteigert sie einen Teil ihres Schmucks und gründet mit dem Ertrag ihre Fondation Brigitte Bardot, der sie ihre beiden Häuser vermacht. Heute zählt die Stiftung mehr als 70 000 Mitglieder und ist in 60 Ländern tätig. Wo immer Tiere in Not sind, geht die B.B. gnadenlos auf die Barrikaden. Bekannt wie der Eiffelturm Wohl nicht zufällig erwähnt Brigitte Bardot in ihren Erinnerungen ihre Eheschließung 1990 mit dem politischen Weggefährten des Rechtsextremisten Le Pen, Bernard D’Ormale, mit keinem Wort. 1992 versucht die 58-Jährige erneut, sich umzubringen. Bis auf den heutigen Tag ist die Bardot, die einst bekannt war wie der Eiffelturm, das Aushängeschild von Saint-Tropez, obwohl sie etliche Male gedroht hatte wegzuziehen, wenn ihr irgendetwas nicht in den Kram passte. Tag

für Tag hoffen Tausende von Touristen, einen wenigstens kleinen Blick auf sie zu erhaschen. Doch die leibhaftige Eternelle, wie die Lokalpresse sie einmal nannte, lässt sich nicht blicken, und auch an ihrem 80. Geburtstag wird sie auf Tauchstation bleiben. So weichen die vielen Voyeure aus aller Welt auf Boote aus, die täglich in kleiner Fahrt an den Villengrundstücken der prominenten Einwohner des Dorfes vorbeigondeln. Dann zücken sie ihre Feldstecher und versuchen, die alte Frau an sich ranzuzoomen. Doch die verbirgt sich hinter einer Mauer, die sie auf der Seeseite ihres eher bescheidenen Hauses eigenmächtig errichtet hat und an der sich der baurechtliche Papiertiger des Ortes seither die Zähne ausbeißt. Ein Jüngling kommt nicht mehr «Schau in den Spiegel, der zeigt dir mein Bild, wie es in Wahrheit ist», sagt die verwunschene Königstochter im Märchen, und so schaut man von der kämpferischen Frau mit ihrer militanten Tierliebe auf die Leinwand. Dort entdeckt man den schmollenden Mund wieder, der so wunderbar lächeln konnte, das leicht zerwühlte blonde Haar, den makellosen Körper, den nicht Gott schuf, sondern Roger Vadim, den Godard in «Die Verachtung» nicht ohne eine Spur Frauenhass vorführte und in dem Brigitte Bardot ein wenig nervös wirkte, wenn sie in «Viva Maria» die Anarchie verkörpern sollte. Die roten Rosen von Gunter Sachs regnen auf sie herab wie einst die Komplimente von Simone de Beauvoir. Aber da kommt kein Jüngling mehr, der sie befreit wie bei den Brüdern Grimm, glaubt naseweis die F.A.Z.  Lesen Sie den vollständigen Artikel auf www.rivierazeitung.com


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mutige vor!

Apotheken-Boom Selbst in Krisenzeiten sind viele Menschen bereit, in ihre Gesundheit zu investieren. So erklärt es sich vielleicht, dass in den nächsten Monaten sieben neue Apotheken in Ligurien eröffnen werden, davon allein drei in Imperia und jeweils eine in Sanremo, Ventimiglia, Taggia und Camporosso. Laut der Behörden könnten demnächst weitere 30 im Hinterland entstehen. Das Gesetz sagt, dass jeder Ort Anrecht auf eine Apotheke habe – unabhängig von der Einwohnerzahl. Fragt sich nur, welcher Apotheker den Mut hat, sich in einem 300-Seelen-Dorf zu etablieren. renovierter weg

Nicht nur für Verliebte Damit verliebte Paare wieder in aller Sicherheit auf Imperias Passeggiata degli Innamorati wandeln können, beginnen nun die Bauarbeiten. Voraussichtlich sollen diese bis Januar 2015 fertiggestellt sein. Finanziert wird die nötige Summe von einer Million Euro aus europäischen Mitteln. Die Strecke zwischen der Promenade Moriani und dem alten Fischerviertel Borgo von Porto Maurizio zählt aufgrund ihrer Ursprünglichkeit zu den schönsten Wegen der Riviera, vergleichbar mit der Via dell’ Amore in den Cinque Terre. Der Weg war in letzter Zeit mehr und mehr verwahrlost und daher für ein Jahr gesperrt worden.

leben und arbeiten im süden

Der besondere Blick Fotograf Julian Kanz lebt seit zehn Jahren in Diano Marina

Die Liebe zu seiner Frau und zu Italien war stärker als alle rationellen Überlegungen: Der Böblinger Fotograf Julian Kanz bereut seine Entscheidung, nach Ligurien zu ziehen, keine Minute. RCZ: Sie leben seit zehn Jahren in Italien und arbeiten als Hochzeitsfotograf. Was hat zu dieser Entscheidung geführt? Und warum ausgerechnet Ligurien, wo der Arbeitsmarkt nicht eben rosig ist? JULIAN KANZ: Als ich vor elf Jahren meine Frau kennenlernte, haben wir überlegt, wo häufiger die Sonne scheint, nicht, wo der Arbeitsmarkt am besten ist. Und da sie in Ligurien fest verwurzelt ist und es auch mir dort sehr gut gefiel, entschieden wir, am Meer zu bleiben. Aber es stimmt: Beruflich gesehen gab es bestimmt aussichtsreichere Gegenden. Ich wollte mich auch gerne freiberuflich bewegen. Im Laufe der Zeit fand ich dann die perfekte Mischung: Ich lebe in Ligurien und arbeite in ganz Italien oder sogar weltweit.

Was haben Sie in Deutschland gemacht? Geboren wurde ich in Böblingen und wuchs danach im Rheinland auf. Mit 15 fing ich an zu fotografieren, mit 18 absolvierte ich ein Schülerbetriebspraktikum bei einer Fotoagentur in Bonn und bin ihr als Fotojournalist einige Jahre treu geblieben. Trotzdem hatte ich immer den unwiderstehlichenDrang, Neues zu erleben, ging dann nach Berlin und arbeitete für den Bundespresseball. Doch die Berliner Winter waren mir zu lang und zu kalt, so zog ich nach Italien. Wie schwierig war es, hier Fuß zu fassen? Es war am Anfang natürlich eine große Umstellung. Nicht nur wegen der Sprache, sondern auch wegen der Mentalität. Es hat eine Weile gedauert, aber inzwischen

guinness

Rekord-Pizza

2015 soll Sanremo in das Guinness-Buch der Rekorde eingehen – und zwar mit einer 25 Meter großen, traditionellen Pizza Sardenaira. Bei der Generalprobe Ende August wurden 40 Kilo Mehl, 5 Kilo Oliven, 10 Liter Öl, 3 Kilo Knoblauch sowie je 1 Kilo Sardellen, Kapern und Oregano verwendet.

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Der Fotograf auf der Pirsch: Ein Hochzeitspaar im Lavendelfeld – mediterrane Romantik pur

fühle ich mich sehr wohl hier. Mein Vorteil ist natürlich, dass ich mir meinen eigenen Job geschaffen habe und somit beruflich eher meine deutsche Mentalität einfließen lassen kann. Privat leben wir allerdings eher italienisch. Wie kommen Sie mit der mediterranen Mentalität zurecht? Beruflich weniger, privat mehr. In meinem Beruf ist es mir sehr wichtig, pünktlich, ordentlich und verlässlich zu sein. Meinen Hang zur Perfektion habe ich aus Deutschland mitgebracht. Privat hingegen habe ich mir die mediterrane Mentalität schon sehr angeeignet, vor allem unter kulinarischen Gesichtspunkten. Das will nicht heißen, dass ich privat unpünktlich bin, aber mir gefällt es inzwischen, nicht alles zu eng zu sehen oder sich über zu viele Sorgen den Kopf zu zerbrechen. Mein Schwiegervater pflegt zu sagen: «Non fasciarti la testa prima di rompertela» (Verbinde Dir nicht den Kopf, bevor Du ihn Dir gestoßen hast – Anm. d. Redaktion). Ist eine deutsch-italienische Ehe komplizierter als eine «normale»? Bei uns kommt zu den ganz normalen Ehekomplikationen erschwerend hinzu, dass wir sowohl sprachlich als auch familiär einen unterschiedlichen Background haben. Das merkt man an Kleinigkeiten wie dem Einräumen der Spülmaschine, aber auch, wann die Kinder abends ins Bett gehen sollen und wie lange der Fernseher anbleiben darf. Aber so kommt wenigstens nie Langeweile auf. Wir versuchen, unsere beiden Töchter mit einem Mix aus beiden Kulturen zu erziehen, und ich glaube, das gelingt uns ganz gut.

Bei ihnen kommt nie Langeweile auf: Julian Kanz und seine italienische Frau versuchen, ihre beiden Töchter mit einem Mix aus beiden Kulturen zu erziehen

Was suchen Ihre Kunden, wenn sie sich anstatt an einen traditionellen Fotografen an Sie wenden? Man sagt Ihnen «den besonderen Blick» nach. Ist das angeboren oder erlernt? Meine Kunden wünschen sich ganz einfach schöne Fotos vom schönsten Tag in ihrem Leben. Fotos, die sie mit Freude noch in 20 Jahren anschauen werden oder irgendwann einmal stolz ihren Kindern zeigen können. Der besondere Blick ist vielleicht angeboren, ich war schon immer sehr neugierig und habe als Kind stundenlang anderen Leute zugucken können. Vielleicht hat diese Eigenschaft in Verbindung mit dem Willen, möglichst viel um die Fotografie herum lernen zu wollen, dazu geführt, dass das Resultat eben diese Fotos sind. Einige Highlights Ihrer Karriere? Journalistisch gesehen bestimmt das erste Foto von Oskar Lafontaine nach seinem Rücktritt 1998 als Finanzminister. Dieses Fotos hatte ich als einziger Fotograf, und es wurde groß in der

Bildzeitung gedruckt. Als Hochzeitsfotograf mit Sicherheit meine Hochzeiten letztes Jahr in Kanada und nächstes Jahr in Japan. Es ist schon eine Genugtuung, dass mich Kunden um die Welt fliegen lassen, um mich als Fotografen zu haben. Ein weltweit sehr bekanntes Onlineportal für Hochzeitsplanungen hat mich als ersten italienischen Fotografen in seine World’s Best Wedding Photographers Hotlist aufgenommen. Außerdem freue ich mich natürlich auch immer wieder über Auszeichnungen in nationalen und internationalen Fotowettbewerben. Zukunftspläne? Ich versuche nicht zu sehr, an die Zukunft zu denken oder meine Zukunft zu planen, aber wenn mir jemand versichern würde, dass in den nächsten zehn Jahren alles so weiter laufen wird wie bisher, wäre ich sehr glücklich. Das Interview führte Petra Hall

leser-tipp: ristorante da settimia auf 1250 metern höhe

Nichts für Schwächlinge n der strada della cucina bianca liegt auf 1250 Metern Höhe am Pass San Bernardo di Mendatica das kleine Restaurant Da Settimia. Einer jener Geheimtipps, auf die man als LigurienNeuling hofft. Beim ersten Besuch fanden wir es kaum! Jeden Sonntag Punkt eins geht es hier typisch ligurisch zu: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt! In diesem Fall sind es schlanke 16 Gänge. Eine Karaffe mit frischem Gebirgswasser und der rote Hauswein stehen schon auf dem Tisch. Kurz zuvor bildet sich eine kleine Schlange vor dem Lokal, zumeist italienische Großfamilien. Der umsichtige Padrone Walter Gandolfo verteilt die vorbestellten Plätze. Vor dem ersten Gang bleibt mir noch ein flüchtiger Blick auf das Interieur. Gott sei dank keine Renovierung! Der Mustermix aus den 1950er- und 70er-Jahren ist geblieben, und auch der gute Wein steht noch in seinem Kanonenrohr-Halter.

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Dann wird serviert: Fünf Antipasti in schneller Folge: Prosciutto Crudo con Melone, Bresaola mit Ricotta, Bruschetta salmone, Salat aus Fenchel und Staudensellerie mit weißem Thunfisch, mariniert mit Zitrone und Olivenöl – Capricciosa di Sedano. Zum Abschluss, der Jahreszeit entsprechend, Steinpilze in Olivenöl und Zitronensaft. Eigentlich könnte man an diesem Punkt schon gesättigt aufstehen, denn die fleißige Mannschaft ist immer bereit nachzulegen, was aber nur ganz Unerfahrene annehmen. Das Touristenpärchen neben uns guckt schon leicht ungläubig. Außerdem scheint es erbärmlich zu frieren. Nur Flachländer denken, in Italien sei es immer heiß. Hier oben hat es auch im Juli bei Schönwetter milde 20 Grad; aber wir saßen im Hochsommer schon in dicken Wolken in einem kühlen grauen Gemisch aus Nebel und Feuchtigkeit. Auftritt einer deutschen Familie, die nicht an italienische

Pünktlichkeit glaubte: Wer zu spät kommt, den bestraft der Padrone: Die fünf Vorspeisen lan-

fen. Mit den nun folgenden Strudeln werde ich aus meinen Beobachtungen gerissen. Wer

Strahlen um die Wette: Susanne Altweger-Minet und Walter Gandolfo

den gebündelt auf ihren Tellern, mit der Aufforderung, zügig zu speisen, denn gleich gehe es weiter mit den warmen Vorspeisen. Wir Geübten dürfen kurz verschnau-

bisher Österreich für ein Strudelland hielt, der kennt Ligurien nicht. Torta valdostana – in vier hauchdünnen Ausführungen, mal mit Spinat gefüllt, mal mit Käse,

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mal mit Ei und dann natürlich noch mit Porcini. Zwischendurch gibt es Schnecken (Lumache vignaiole) in einer herrlich pikanten Sauce aus Zwiebeln und Olivenöl. Das Pärchen neben uns friert jetzt nicht mehr, dafür kämpft es. Ungläubig starren die beiden auf den Tellerwechsel, denn jetzt kommen die tiefen Schüsseln. Als erstes landet eine kräftige Portion Taglierini mit Steinpilzen in Sahne darin. Spätestens ab jetzt heißt es, nur noch zwei, drei Gabeln nehmen, sonst wird es kritisch. Dann kommen dampfende Ravioli con carne. Ich probiere nur, denn ich weiß, in Kürze werden sich etwa 1000 Kalorien auf meinem Teller ausbreiten: Polenta saracena – im Mund zergehend mit Gorgonzola-Sauce drüber. Zum Daniederknien! Unsere Nachbarn geben auf. Walter ist entsetzt. Vorzeitige Kapitulation hat hier nicht stattzufinden. Er hebt nur die Augenbraue und drückt so ohne Worte aus, dass sein Gesamtkunstwerk

eben nichts für Schwächlinge sei. Das Intermezzo bewirkt eine weitere kurze Verschnaufpause. Ich bereite mich vor, den nächsten Gang zu überspringen, denn ich erwarte das ligurische Nationalgericht Coniglio, Kaninchen. Aber diesmal gibt es scaloppine, natürlich in Pilzsauce. Der zweite Fleischgang naht: Capretto al Forno. Hier muss ich passen. Ich lasse mir nur die herrlichen Rosmarin-Kartoffeln aus dem Backofen servieren. Als letzte Prüfung der kulinarischen Überlebensfähigkeit kommt ein himmlischer DolceTeller mit frischen Erdbeeren, Tiramisù und Pannacotta. Zum Abschluss ein Caffè, also ein ganz kleiner, ganz starker Espresso. Die italienischen Großfamilien scheinen erstaunlich fit zu sein. Glückliche, zufriedene Gesichter, wohin man schaut. Auch beim Padrone. Walter Gandolfo wirkt wie ein Feldherr, der eine erfolgreiche Schlacht geschlagen hat. Susanne Altweger-Minet


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Dear readers, liebe Leser,

Welcome to the show! Willkommen!

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very year it is a great privilege for me to write the September editorial, a responsibility given to me by Petra Hall and her team. Mediterraneum Editions has supported the Monaco Yacht Show for more than 10 years and has grown along with the show to become the most widely read news source for English and German speakers on the Côte d’Azur. From 24th to 27th September, Monaco’s Port Hercule will welcome 112 large yachts, up to 100m long, roughly 30 luxury tenders and, as always, a selection of 500 international yachting companies who will set up stands to display both their products and their expertise. This year, with thanks to the Monaco government, the MYS has been able to extend its show footprint enabling us to expand the show, which has become one of the main players in Monaco’s yachting development. The 2014 marketing strategy

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has also been more centred on the end clientele, allowing us to enter a new niche of international potential wealthy clients and above all, give them the opportunity to find out more about this exclusive art of living. What makes Monaco so special during the four days of the MYS are also the numerous events organised on board the yachts, at the stands, or in the Principality’s most prestigious hotels; highlights such as awards ceremonies, gala dinners and cocktail parties. These are true celebrations of luxury yachting! My team and I would like to use this opportunity to once again salute the re m a r ka b l e w o r k u n d e r ta ke n b y t h e editorial team in offering you this MYS feature. Enjoy reading and enjoy your visit to the show! Gaëlle Tallarida Director General Monaco Yacht Show

Jedes Jahr vertraut mir Petra Hall die Aufgabe an, das Editorial für die Monaco Yacht Show-Seiten zu schreiben – ein echtes Privileg für mich! Denn Mediterraneum Editions begleitet die MYS nun schon seit über zehn Jahren und ist mit uns gewachsen. Heute sind die Riviera Côte d’Azur Zeitung und The Riviera Times die meistgelesene Informations-Presse an der Côte d‘Azur in Deutsch und Englisch. Auch in diesem September bildet die 24. Monaco Yacht Show den krönenden Abschluss eines wunderbaren Sommers in einer der beliebtesten Regionen der Welt. Vom 24. bis zum 27. September empfängt der Port Hercule von Monaco etwa 112 Mega-Yachten bis zu 100 Metern Länge, rund 30 Luxus-Tender und 500 Aussteller aus der Yachtenbranche, die ihre Produkte und ihr Knowhow präsentieren. Die Monaco Yacht Show ist einer der wichtigsten Vektoren für die Entwicklung der Yachtenszene in Monaco geworden. Ihr Renommee zieht die größten ausländischen Vermögen an; an den Quais der Messe können die Besucher einige der außergewöhn-

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lichsten Exemplare der Nautikwelt bewundern und vielleicht sogar zu ihrem Eigentum machen. Was Monaco außerdem so besonders macht an den vier Messetagen, sind die über 100 Events an Bord der Yachten, an den Ständen und in den prestigereichen Hotels der Stadt – hinzu kommen Preisverleihungen, Gala-Dinner oder Cocktailempfänge. Eine wahrhaftige Hommage an das Universum der Luxusyachten! Mein Team und ich wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und beim Besuch der Monaco Yacht Show! Gaëlle Tallarida General Manager Monaco Yacht Show


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Ship-shape entertainment Inside Superyacht Distribution

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he summer season is coming to an end, and for Superyacht Distribution this means time to reflect on the past few months.

Superyacht Distribution not only distributes various publications throughout the Mediterranean, we also have an SOS delivery service for long haul or last minute requests to yachts. Have you ever considered what a delivery driver must go through to get products to individual yachts during peak season? Here are a few regular occurrences (some nice, some not so nice), that we need to overcome to ensure our clients’ goods are received where the yacht needs it, when the yacht needs it.

1: SOUTH OF FRANCE – TRAFFIC JAMS

From mid-July to the end of August, congestion on the roads increases 10-fold. Campervans, foreign cars, motorbikes, you name it - they are all lured to the south of France. Your average trip from Nice to Monaco along the coast can easily double in time. So there is a good reason why an agent or provisioner is asking if it’s possible to send your tender to Ste Maxime rather than to the capitennarie of St. Tropez … it’s called three additional hours in 35 degree heat! 2: ITALY – FAKE MOTORWAY POLICE

The Rome/Naples stretch of motorway is notorious for thieves trying their chances with foreign vans transporting goods to yachts. While driving through the night to make sure that a delivery for 8am in Naples is met, there have been a few occurrences of foreign registered vans being pulled over by fake police attempting to hand out fines which can be settled in cash, the confiscation of goods or generally just

stealing phones, passport, cash … whatever they can get their hands on. Those in the know do not stop for anyone trying to flag them over. Others unfortunately aren’t that lucky. Deliveries still get done while the yacht is blissfully unaware of what the driver has had to overcome! 3: IBIZA – NO PARTY FOR THE PARTY ISLAND

Arriving on a party island, ready to party, but having just one hour to deliver and get back on the ferry. No, that is not fun! 4: CORSICA – MAFIA

We all know that the Corsicans like to say “Ici ce n’est pas la France, ici c’est la Corse.” The special relationship that Corsica has with France unfortunately also affects deliveries to the island. Drivers can be pulled over by various individuals, some encountering verbal incidents, some physical and some involving illegal arms. That is why several service providers do not jump with joy when a yacht requests a delivery to the Ile de Beaute. When one of the key agents in Corsica was asked his view on this, he shrugged and responded: “well this is Corsica and that’s how it works.” So apparently, this is the norm in Corsica. Great!

Joy, freedom, luxury – nothing compares to the exclusive world of yachting. No two yachts are identical, no two yachtsmen (or yachtswomen) have the same tastes and wishes. And each ship is a unique expression of her owner’s personality – down to the finest detail. True to this standard, the onboard entertainment specialists at Home & Marine Electronic Systems have defined the art of individual audiovisual solutions for yachts. Based in the northern German city of Bremen and represented in Antigua, Malta, Spain and the USA, Home & Marine (H&M) is a single source for top-quality entertainment, communication and security. The company is entirely independent of manufacturers and can always offer the best technologies on the international market. Its sole commitment is to the goal of turning yacht owners’ dreams into reality – or as Managing Partner Günter Trempnau puts it: “Entertainment that’s better than live!” Time-honored values, cutting-edge expertise

H&M has built its outstanding reputation on traditional engineering values: performance, reliability, robustness. At the same time, the electronics experts can always deliver the newest technologies from manufacturers all over the world. They also place great importance on future compatibility, preparing today’s systems for tomorrow’s upgrade. Clients know that H&M’s installations are investments in the future, which pay off in huge savings when it comes to introducing new technologies. WORLD PREMIER AT THE MONACO YACHT SHOW

An excellent example of this forward-looking approach is a dance-floor system that reacts to music, creating an unforgettable multisensory experience. The floor vibrates in response to bass frequencies and offers the feel of a high-volume disco sound. Yet there is no need to turn up the volume above normal listening levels for the full experience, so those in neighboring cabins won’t be disturbed. H&M is presenting this worldwide first at the Monaco Yacht Show, 24th to 27th September, stand No. QD 36.

5: SICILY - HOT, HOT AND HOT

After a 21-hour non-stop drive to get to the island, you face another two hours journey to get to the actual yacht. It is hot, it is very hot, you’re tired, and you are greeted by a crew member asking why you are 30 minutes late. So next time a delivery of goods has arrived outside your sparkling clean white vessel, you may like to say an extra thank you, or offer a cold bottle of water to the guy who has just managed to make sure your delivery arrives on time. Lee Rampton Owner of Superyacht Distribution Lee@superyacht-distribution.com

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SPECIAL

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Power women in the yachting scene: Daniela Boutsen

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t 19, she had her first company; today her name belongs in the upper echelons of the designer world for private aircraft and luxury yachts. Daniela Boutsen, from Berlin, has achieved an extraordinary career. Her showroom on rue Grimaldi in Monaco exudes positive energy. One thing quickly becomes clear: this woman knows what she wants! With German organisational skills, a distinctive sense of Mediterranean lifestyle and definitive taste, she is taking the exclusive, high-end international market by storm. From a very early age, Daniela, who is married to former Formula 1 racing driver Thierry Boutsen, loved art and beautiful items. She began an apprenticeship at KPM - the Royal Porcelain Manufacture in Berlin. “Every free minute I had, I would go to the production department; it was the painting that particularly fascinated me,” the mother of two recalls. “It was at that time when my passion for tableware, Art de table, was awoken in me.”

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Some years later, Daniela entered a different path and started her own company providing staff for trade shows. Within two years, she had the biggest promotion agency in Germany, with clients that included Porsche, Audi, Pioneer, Cartier, etc. Then she met her future husband in Berlin. Thierry and Daniela Boutsen made a good team … the Belgian-born driver was also “passion driven”: he dealt with private aircraft in Monaco. In 1999, the couple founded the company Boutsen Aviation. To date, they have sold 289 aircraft to clients who include Michael Schumacher and Prince Albert II. Daniela worked the back office end of the company, but deep within her heart her dream for art and design lingered. One day, a client purchased two Airbus aircraft from the Boutsens. “He said he didn’t like anything to do with the decoration of the aircraft,” says Daniela. “Then he pointed to me and declared: you have good taste, I want you to take care of everything!” So Daniela co-ordinated it all, everything from the pillows to the flower vase, the porcelain champagne bucket to cashmere throws. That was the start of her

second career and her company Boutsen Design, inaugurated at the Dubai Airshow in 2012 and now employing six staff. D a n i e l a h a s s i n ce e s ta b l i s h e d relationships with more than 140 exquisite suppliers, creating the perfect ‘homely’ ambience on yachts, aircraft and homes, using s u p e r i o r p ro d u c t s . “ W e o f fe r a complete service – a one stop shop.” Most of her customers are located in the Middle East, in Eastern Europe and, increasingly, in Asia. “I do not push anyone towards my taste,” she emphasises, “I let myself be guided by the individual and their environment.” Is there a difference in decorating the interior of an aircraft and that of a yacht? “For aircraft, it is all about business, and it is also very important that the weight of individual objects be considered,” responds the designer. “In yachts, it is leisure, and more a labour of love.”

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Petra Hall

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Daniela (in Celine) und Thierry Boutsen beim Rotkreuzball

Passion driven


www.rivierazeitung.com POWER-FR AUEN IN DER YACHTEN-SZENE: DANIEL A BOUTSEN

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it 19 hatte sie ihre erste eigene Firma, heute gehört ihr Name zu den Top of the Top der Innendesigner-Szene für Privatflugzeuge und Luxusyachten. Daniela Boutsen, waschechte Berlinerin (darauf legt sie Wert), hat eine außergewöhnliche Karriere vorzuweisen. In ihrem von positiver Energie erfüllten Büro in Monacos Rue Grimaldi inmitten feinster Porzellan- und Glaswaren erzählt sie von ihrem Lebensweg, ihrer Passion, ihrer Arbeit. Blitzschnell wird klar: Diese Frau weiß, was sie will! Mit deutschem Organisationstalent, ausgeprägtem Gefühl für mediterranen Lebensstil und sicherem Geschmack ist sie gerade dabei, die exklusive Welt der internationalen Spitzenkunden zu erobern. Schon ganz früh liebte sie schöne Dinge und Kunst, so Daniela, Frau des berühmten ehemaligen Formel1-Rennfahrers Thierry Boutsen. Doch die Kunstakademie ihrer Heimatstadt nahm sie nicht an aufgrund von Platzmangel, und so begann sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin. «Aber jede freie Minute zog es mich in die Produktion, besonders die Malerei faszinierte mich»,

Passion und Präzision erinnert sich die Mutter zweier Kinder. «Damals erwachte in mir die Leidenschaft für Tischkultur, Art de Table.» Als Lehrling verdiente sie nicht viel und jobbte nebenbei für eine Marketing-Agentur. Sie fand jedoch, dass sie das selbst viel besser konnte und gründete ihre eigene Firma für Fremdpersonal auf Messen. Innerhalb von zwei Jahren besaß sie die größte Promotionsagentur Deutschlands mit 1200 Hostessen und Kunden wie Porsche, Audi, Pioneer, Cartier etc. Dann begegnete sie in Berlin ihrem zukünftigen Mann. Thierry Boutsen, dessen Name sie zuvor noch nie gehört hatte, machte ihr acht Monate lang hartnäckig den Hof. Sie passten gut zusammen, denn der gebürtige Belgier war ebenfalls «passion driven»: Er handelte in Monaco mit Privatflugzeugen. Vor 16 Jahren gründete das Paar dann «am Küchentisch» das Unternehmen «Boutsen Aviation». Bis heute verkauften sie 289 Flugzeuge, unter anderem für Rennfreunde Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen, aber auch Kunden wie Fürst Albert II. Daniela arbeitete in der Logistik, von Kunst keine Spur. Doch tief in ihrem Inneren schlummerte immer noch ihr Traum. Und

obwohl wir wissen, dass es keine Zufälle gibt, kam ihr eben dieser zu Hilfe. Ein Kunde hatte bei den Boutsens zwei Airbusse erworben. Aber vollkommen glücklich war er nicht, denn: «Alles, was Dekoration betraf, gefiel ihm nicht. Dann zeigte er auf mich und sagte: Sie haben guten Geschmack, ich will, dass Sie sich um alles kümmern.» Alles, das bedeutete: vom Kissen zur Blumenvase, vom Porzellanservice zum Champagnerkübel, von Tischlampen zu Kaschmir-Plaids sowie Bettwäsche. Das war der Start für ihre zweite Karriere und ihre Firma «Boutsen Design», die sie 2012 auf der Dubai Airshow ins Leben rief und für die heute sechs Angestellte tätig sind. Inzwischen steht Daniela Boutsen in Kontakt mit 140 erlesenen Lieferanten, deren Nonplusultra-Produkte ein Flugzeug oder eine Yacht behaglicher machen. «Wir bieten einen Rundum-Service – alles aus einer Hand.» Die meisten ihrer Kunden befinden sich im arabischen Raum, in Osteuropa und immer mehr auch in Asien. Daniela Boutsen besucht sie vor Ort, um sie zu beraten. «Ich drücke ihnen jedoch nicht meinen Geschmack auf», betont sie, «sondern lasse

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mich von der jeweiligen Person und ihrem Umfeld leiten.» Auf diesem absoluten Spitzen-Niveau existiert laut der Unternehmerin keine Krise, «aber das Feld wird kleiner, der Inner Circle ist immer derselbe.» Gibt es einen Unterschied zwischen der Innenausstattung eines Flugzeugs und einer Yacht? Die Designerin: «Bei Flugzeugen ist alles klarer, das Business steht im Vordergrund und man muss sehr aufs Gewicht der einzelnen Objekte achten. Bei Yachten ist es mehr eine Herzensgeschichte.» PH

INFORMATION: Boutsen Design is represented at the Monaco Yacht Show at stand number QD 18 in the Darse Nord tent. «Boutsen Design» ist bei der Monaco Yacht Show auf Stand Nr. QD 18 im Zelt Darse Nord vertreten.

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SPECIAL

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Stronger& bolder: Judith Amselli

Making her way to the top of the yachting industry

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udith Amselli founded luxury charter company Primo Yacht in 1998. Thirteen years later, it was taken over by the OCEAN Independence group and the French-native assumed the role of charter director for the south of France. Throughout her career in the French Riviera, Judith has trained many c h a r te r b ro ke rs a n d fo r ge d a s t r o n g reputation in this demanding industry. Born in Lyon, Judith moved to Beaulieu sur Mer with her family at a young age. Inspired by her mother’s career as an independent real estate broker, she worked in Milan and Africa before accepting her first yachting industry job for Nigel Burgess in Monaco. “It was the ‘must work well under pressure’ aspect that sold me,” reveals Judith. After a number of years working in the industry, Judith’s life and business partner – Pascal Erba – suggested she take the leap and start her own business. “Sometimes we don’t see ourselves as clearly as others, and it took me a while to realise he was right and I managed to build up, with lots of passion, a business I could be truly proud of.” But it wasn’t always easy being a female in the demanding male-dominated world of yachting. “Because I am a woman, I had to become stronger, to project my personality more in order to stand out,” reveals Judith. “I had to fight to get where I am today. But it has made me good at my job.” Over the past 20 years, Judith has established many longstanding relationships

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with people across the globe. She is also a member of MYBA, the esteemed Mediterranean Yacht Broker Association. It is one of many proud moments throughout her career, says Judith. Another that particularly stands out involves a two-month charter, an air-strike, and some high grade beluga caviar. “The local suppliers at the time could not get hold of caviar and the captain was r u n n in g o u t o f id ea s , with th e a d d e d problem of an air traffic strike which had even grounded private planes. But I said ‘never fear, Juju is here!’ With the airconditioning on full blast to keep our precious cargo cool, we drove six hours from Antibes to Cala Galera in Italy to deliver that exquisite caviar. The ensuing head cold was well worth the effort; the client was delighted and, sitting in the glorious Tuscan summer sun, we were treated to a taste of the gourmet treats he had ordered.” When it comes to the most popular destinations for charters, Judith says most of the interest lies in the French Riviera, the Amalfi coast, Capri, Ischia, Sardinia, and in recent years Croatia, Turkey and Greece. “But when a client wants something a little bit different in the south of France, my local knowledge can offer them a new experience,” reveals the charter director. “I recommend as far as Marseille and its surroundings, where there is an eclectic charm. There are many beautiful islands, nature reserves and archipelagos to discover.” After 16 years at the head of the industry, this is one woman who has proven that skill and determination will get you everywhere. Cassandra Tanti


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Mutig & stark: Judith Amselli

Ihr Weg an die Spitze der Yachten-Industrie Judith Amselli gründete ihr Luxus-CharterUnternehmen Primo Yacht im Jahr 1998. 13 Jahre später wurde es von der Gruppe OCEAN Independence übernommen, mit der Französin als Charter-Direktorin des Büros in Südfrankreich. Während ihrer Zeit an der Côte d’Azur hat Judith Amselli zahlreiche Charter-Broker ausgebildet und sich selbst ein her vorragendes Renommee in der anspruchsvollen Branche erarbeitet. Sie ist diejenige, die in Krisenzeiten um Rat gefragt wird, sei es von Kunden oder Kollegen. Die in Lyon geborene Amselli zog mit ihrer Familie bereits in jungen Jahren nach Beaulieu-sur-Mer. Geprägt durch das Vorbild ihrer Mutter als selbstständiger ImmobilienMaklerin, arbeitete sie zunächst in Mailand und Afrika, ehe sie bei Nigel Burgess in Monaco ihren ersten Job in der YachtenIndustrie annahm. «Dass ich unter Druck mein Bestes würde geben müssen, reizte mich», sagt die Französin. «Ich erinnere mich noch gut an die erste Yacht, um die ich mich zu kümmern hatte: Es war die TRUMP PRINCESS – die 85,6-Meter-Benetti, heute KINGDOM K5R.» Nach ein paar Jahren im Business regte ihr Lebens- und Geschäftspartner Pascal Erba an, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. «Manchmal nehmen wir uns selber weniger klar wahr als andere, und so dauerte es eine Weile, bis ich begriff, dass er Recht hatte. Mir gelang es dann, mit viel Leidenschaft eine Firma aufzubauen, auf die ich stolz sein konnte.» Aber es war nicht immer leicht, als Frau in der Männer-dominierten Welt der Yachten zu bestehen. «Weil ich eine Frau war, musste ich härter werden und mich stärker darstellen, um hervorzustechen», erklärt Judith Amselli. «Ich musste kämpfen, um dorthin zu gelangen, wo ich heute bin. Aber so wurde ich gut in meinem Job.» In den vergangenen 20 Jahren hat sie viele Beziehungen von Dauer zu Menschen in aller Welt aufgebaut. Sie ist Mitglied der MYBA, der angesehenen Mediterranean Yacht Broker Association. Die Aufnahme zähle zu den Dingen im Laufe ihrer Karriere, auf die sie wirklich stolz sei, so die Geschäftsfrau. Bestens erinnert sie sich

außerdem beispielsweise an eine zweimonatige Charter bei gleichzeitigem Streik im Luftverkehr und das Problem mit gewissem Beluga-Kaviar. «Die lokalen Lieferanten konnten damals keinen Kaviar herbeischaffen, und der Kapitän war am Ende seiner Ideen. Hinzu kam der Streik in der Luftfahrt, der sogar Privatflugzeuge an den Boden kettete. Da sagte ich, ‚keine Sorge, Juju ist ja da!‘. Mit voll aufgedrehter Klimaanlage – schließlich sollte unsere kostbare Fracht kühl bleiben – fuhren wir von Antibes nach Cala in Italien, um den Kaviar auszuliefern. Die folgende Erkältung war die Sache wert; der Kunde war begeistert und lud uns unter der toskanischen Sonne auf einen Happen der georderten Delikatesse ein.» Befragt nach den beliebtesten Charterzielen, antwortet die Spezialistin, am begehrtesten seien die französische Riviera, die Amalfi-Küste, Capri, Ischia, Sardinien und zuletzt verstärkt auch Kroatien, die Türkei und Griechenland. «Wer aber hier im Süden Frankreichs nach etwas Außergewöhnlichem sucht, für den habe ich einen ganz besonderen Tipp», verrät die Charter-Direktorin. Laut Judith Amselli würden die meisten Charter-Unternehmen selten weiter als bis Saint-Tropez fahren, abgesehen vielleicht noch von den Porquerolles-Inseln. Wer aber die Küste des Departements Var noch ein wenig weiter verfolgen würde, der könne dort eine rechte Traumwelt entdecken. «Ich empfehle, bis in die Gegend von Marseille zu fahren und die vielseitige Wasserwelt dort zu erkunden mit ihren zahlreichen schönen Inseln und Naturschutzgebieten, beispielsweise den Riou- und den Frioul-Archipel und die Calanques – Morgiou, La Sormiou, Port Pin –, die Insel mit dem berühmten Château d’If und Europas größtes Kliff, den Bec de l’Aigle.» Anfang 2014 ist Judith Amselli mit ihrem Team von Antibes in den Hafen Camille Rayon in Golfe Juan umgezogen. Die 16 Jahre, die diese Frau bislang an der Spitze der Yachten-Industrie gestanden hat, beweisen: Mit Können und Willen kommt man überall hin. Cassandra Tanti / AS S e p t e M b e r

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Bücher über das Hexagon gibt es noch und nöcher. Wir stellen einige Neu-Erscheinungen vor, die Frankreich-Liebhaber begeistern könnten – einen Bildband, zwei guides für den Süden, ein Sammelsurium aus Essays über ein manchmal erstaunlich unbekanntes Land und ein Wirtschafts-Buch, das sich in einem Kapitel auch der Grande Nation und ihrem Beitrag zum erwarteten «Crash» widmet.

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m sommerlichen Gewusel erschließt sich einem die Schönheit des kleinen Saint-Tropez nicht immer auf den ersten Blick. Seine Seitengässchen jenseits des Hafens, seine Gebäude jenseits der gelb-roten Kirchturmspitze, der Blick vom Meer aus – erst Bilder wie diese geben die ganze Magie des einstigen Fischerdorfes wieder. Einer, der seit 30 Jahren hier lebt und ebenso lange mit seiner Kamera eben jenen besonderen Motiven und Momenten nachspürt, die das ursprüngliche Saint-Tropez jenseits von Glitz und Glam zeigen, ist der offizielle Fotograf des Ortes, Jean-Louis Chaix. Zwei Jahre hat er gebraucht, um aus seinem Fundus von Tausenden von Aufnahmen rund 700 auszuwählen, die er nun in seinem Fotoband «Saint-Tropez – Rêve éternel (ewiger Traum)» zu einem mächtigen Werk gebunden hat. Auf 324 farbigen Seiten lässt Chaix die Bilder sprechen. Er streift verschiedene Themen wie Architektur, Straßenzüge, die Traditionen des Ortes, die Jahreszeiten, das dörfliche Leben – und gibt so dem Betrachter Einblick in die Seele Saint-Tropez‘, hier und da ergänzt von kurzen Texten. Licht und Schatten spielen eine besondere Rolle in den Fotos, speziell die kurzen Augenblicke von Sonnenauf- und -untergang haben es dem Fotografen angetan. «Saint-Tropez soll angeschaut, genossen und eingeatmet werden», sagt Chaix, «aber vor allem soll es geschätzt werden. » AS

Der Mythos

Saint-Tropez in bildern

Der Bildband zu 54 Euro ist erhältlich in Saint-Tropez (an zwei Stellen am Hafen: in der Librairie du Port und im Office de Tourisme) oder direkt über den Fotografen: jlchaix.photographe.st.tropez@gmail.com In französischer Sprache.

Foto: M. Bensa Parc national du Mercantour

Lektüre für Frankreich-Fans Wanderung Nr. 8 führt am Lac des Garrets vorbei

So erleben Ausländer das Hexagon

Man nehme drei Handvoll Autoren – unter ihnen RCZ-Chefredakteurin Petra Hall und RCZ-Autorin Hannelore Salinger – unterschiedlicher Herkunft und Vita und lasse sie über Frankreich sinnieren, zu dem sie alle auf die eine oder andere Weise eine besondere Beziehung pflegen. Heraus kommt eine Sammlung kurzweiliger Geschichten und Berichte, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Jenseits gängiger Klischees präsentieren sich frische Perspektiven auf das Hexagon. Mal augenzwinkernd und mal ernst schickt das im Juni erschienene Buch «Frankreich, wie wir es sehen» die Leser in 16 Beiträgen auf eine unterhaltsame und lehrreiche Reise durch Kultur, Gebräuche und Landschaften

des Hexagon. Wie ein Mosaik trägt jede Geschichte neue, oftmal s w enig bekan n te Aspekte über das Land bei. W i r e r fa h r e n , wa r u m Frankreich auf viele Menschen eine so unwiderstehliche Anziehungskraft ausübt, dass sie ihrer Heimat den Rücken kehren. Dabei scheint es alles andere als leicht zu sein, als Ausländer in Frankreich akzeptiert zu werden oder gar als Unternehmerin Fuß zu fassen. Petra Hall weiß davon ein Lied zu singen. Welche Faktoren zum Erfolg beitragen und welche Rolle bei der Integration die Sprache spielt – hier finden wir viele Antworten. Dass das Essen eine immens wichtige Rolle im Leben eines Franzosen einnimmt, weiß jeder. Wer jedoch eine deutsch-französische Ehe führt oder einer solchen entstammt, kann aus dem Nähkästchen plaudern. Weiter erfahren wir vom

schwierigen Umgang mit Schnee, erhaschen einen kurzen schmerzhaften Blick auf Volkssport Nummer eins, die Jagd, und lernen, was wir schon immer über Trüffel, die schwarzen Diamanten, wissen wollten. Das Zusammenleben gestaltet sich durchaus nicht immer einfach, deutsche Tugenden und französisches Laissez-faire prallen häufig ungebremst aufeinander. Doch der Liebe zu Frankreich tut das offenbar keinen Abbruch. Ein informatives Potpourri für alle Frankophilen, die das Land nach der Lektüre vielleicht in einem anderen Licht sehen. Erleben Sie Frankreich aus der Sicht der Autorinnen und Autoren, die die Grande Nation ausgiebig bereist oder hier ihre zweite Heimat gefunden haben. CH/PH In deutscher Sprache, erschienen im Drachenmond Verlag (14,90 Euro).

Zu Fuß durch die Seealpen 24 Spaziergänge und Wanderungen durch die landschaftlich so faszinierende wie abwechslungsreiche Bergregion der Alpes-Maritimes beschreibt der neue TopoGuide «Le Parc national du Mercantour … à pied». Bis auf 3000 Meter recken sich die Alpen hier in die Höhe, und die vielen Bergdörfer haben ihren Charme von einst behalten. Bis ins Herz des Nationalparks dringen Wanderer vor, die sich von den Streckenvorschlägen des kleinen, handlichen Führers (80 Seiten – 12,50 Euro; im Buchhandel erhältlich) leiten lassen. Unterteilt nach Schwierigkeitsgrad und Dauer, ist jeder Weg mit eigenem Kartenausschnitt abgebildet und wird ausführlich beschrieben. Dazu gibt’s Info zur Geschichte sowie zur überwältigenden Flora und Fauna der Gegend. In Französisch, aber dank des Kartenmaterials auch für Wanderer mit geringen Sprachkenntnissen ein nützlicher Führer.

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Zusammengepfercht gegen den Feind

Sie thronen auf Bergspitzen oder drücken sich an den Rand von Hochplateaus: Die so genannten villages perchés wurden in derart spektakulärer Lage gebaut, um ihre Bewohner vor Feinden zu schützen. Gerade in der Provence wimmelt es vor Adlernestdörfern, die den dort zusammengepferchten Menschen einen ganz eigenen Lebensstil abverlangten. Der 120-seitige Farbband «Villages perchés de Provence» (Editions OuestFrance; 14,90 Euro) stellt zwölf der so besonderen Dörfer zwischen Luberon und den Monts de Vaucluse vor, im Städtedreieck Manosque, Carpentras und Salon-de-Provence. Ob Gordes, Roussillon, Saignon: Autor Vincent Mariani-Vaux erklärt Geschichtliches und Eigenheiten der einzelnen Orte, umfangreich bebildert. Empfehlenswerter Reisebegleiter! In französischer Sprache.

Wappnen Sie sich gegen den Crash! Der finale Kollaps wird kommen, behaupten die Ökonomen Matthias Weik und Marc Friedrich, weil die wahren Ursachen der Finanzkrise nicht beseitigt wurden. Die beiden Autoren von «Der Crash ist die Lösung. Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten» zeigen in ihrem neuesten Werk auf, in welche Kapitalanlagen man anlegen sollte – und in welche besser nicht. Die Finanzindustrie, die die Krise verursacht hat, sei sogar Krisengewinner, schreiben die renommierten Verfasser. Die Folgen daraus stellen sie drastisch dar: volkswirtschaftliche Schadensmaximierung, die größte Insolvenzverschleppung in der Geschichte der Menschheit, Vernichtung unseres Wohlstands. Frankreich und seinem zielstrebigen Weg ins Verderben widmen die Autoren ein eigenes Kapitel. In deutscher Sprache.


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lifeStyle

it einem Gratis-Konzert M unter freiem Himmel beginnt das Philharmonische Or-

Mattias Edwall

chester Nizza die neue Saison: Am Samstag, 13. September, um 21 Uhr spielen die Musiker im Théâtre de Verdure Verdis Requiem fürs Volk. Vier international renommierte Solisten unterstützen das Orchester und den Chor der Oper unter der Leitung von Chefdirigent Philippe Auguin: Amber Wagner, Oksana Volkova, Alexey Dolgov und Richard Anderson.

Sopranistin Barbara Hendricks (Foto) ist Stargast bei den Konzerten am 19. und 20. September (20 bzw. 16 Uhr). Wiederum unter der musikalischen Leitung von Auguin werden drei Werke von Hector Berlioz gespielt. Die gebürtige US-Amerikanerin Barbara Hendricks lebt seit vielen Jahren in der Schweiz und ist im Laufe ihrer Karriere als Opern- und Konzertsängerin in allen großen Opernhäusern der Welt aufgetreten. Operettenfreunde wiederum sollten sich das Wochenende vom 12. bis 14. September vormerken: An diesen Tagen findet das 13. Operetten-Festival der Stadt Nizza statt, an denen die Oper gleich zweimal die österreichische Lehár-Operette «Die lustige Witwe» aufführt.

Gilles Bonugli Kali

Star-Solisten bringen Glanz nach Nizza

Szczesny im Papstpalast Die Stadt Avignon zeigt in ihren heiligsten Hallen eine Retrospektive des deutschen Künstlers

Eine farbenfrohe Retrospektive widmet Avignon dem deutschen Künstler in den Mauern des Papstpalastes

 www.opera-nice.org

Regional-Orchester mit neuen Ideen ine Reise durch neue und altE bekannte Werke, von Oper bis Operette, von Klassik bis Jazz, von Kammer- bis zu Tanzmusik verspricht die Saison 2014/15 des Orchestre Régional de Cannes PACA zu werden – erstmals vollständig unter der Leitung des Österreichers Wolfgang Dörner. Neu im breit gefächerten Pro-

gramm mit Gastspielen in der ganzen Region sind vier Afterwork-Konzerte mit Aperitif (dienstags um 18.45 Uhr im Auditorium Les Arlucs in Cannes-La Bocca). Ebenfalls neu: öffentliche Masterclasses mit Wolfgang Dörner. Die neue Spielzeit beginnt am 12. September in Grimaud.  www.orchestre-cannes.com

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ausstellungen

«Szczesny. Métamorphoses méditerranéennes» Papstpalast Avignon Bis 26. Oktober «De l’expressivité primitive au regard inspiré» Centre d’Art La Malmaison 47 Boulevard de la Croisette Cannes Bis 26. Oktober Szczesny-Werke Villa Domergue 15 Avenue Fiesole Cannes Bis 28. September Szczesny-Ausstellung Galerie Sassi Milici 65 bis Avenue Georges Clémenceau Vallauris Bis November Udo Klein

Klassik nach der Arbeit

n Südfrankreich kommt man in diesem Spätsommer an einem Künstler nicht vorbei: Der Deutsche Stefan Szczesny tritt an, seine Wahlheimat vollends zu erobern. Sein spektakulärster Coup: eine EinzelAusstellung im Papstpalast von Avignon. Die Retrospektive «Métamorphoses méditerranéennes» mit Werken aus all seinen Schaffensperioden ist dort noch bis zum 26. Oktober zu sehen. 75 extrem facettenreiche Bilder und Skulpturen fanden den Weg in den historischen Palast, sieben Installationen sind aufs Stadtgebiet verteilt. Parallel dazu sind Werke Szczesnys in Cannes und Vallauris (Alpes-Maritimes) ausgestellt (siehe Kasten). 1951 in München geboren, wurde Stefan Szczesny zu Beginn der 80er-Jahre als ein Protagonist der «Neuen Wilden» international bekannt. Er lebt und arbeitet nach verschiedenen Auslandsstationen heute überwiegend in Saint-Tropez sowie in Berlin. Werke von ihm hängen in verschiedenen Museen, darunter das Lenbachhaus München.

Stefan Szczesny in seinem Atelier in Saint-Tropez

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Szczesnys Atelier Espace des Lices 7 Boulevard Louis Blanc Saint-Tropez


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Frankreich Top-Events 6. September

NIZZA «Lou Festin dou pouort – Fête du port» Das Hafenfest in Nizza findet dieses Jahr unter dem Motto «Le temps d’une escale» statt. Konzerte und gastronomische Spezialitäten in einem wunderschönen Ambiente, so präsentiert sich das alljährliche Hafenfest. Von 19 bis 0.30 Uhr.

6. / 7. September

GRASSE Bio-Grasse Zum 19. Mal findet der zweitägige Markt nun bereits statt, auf dem ausschließlich regionale Bio-Produkte angeboten werden. Cours Honoré Cresp, von 9 bis18 Uhr. Mehr Informationen unter: ville-grasse.fr/biograsse

9. - 12. September

VERSCHIEDENE ORTE «Les violons de France» Die «Violinisten Frankreichs» gehen auf Tour. Jeweils um 20.30 Uhr beginnen die Konzerte. Gespielt werden Stücke von Vivaldi und Paganini 9.9. Aix-en-Provence, Kathedrale 10.9. Cannes, Kirche Notre Dame d’Espérance 11.9. Nizza, Notre Dame 12.9. Saint-Raphaël, Kirche Notre Dame de la Paix

9. September - 14. September

CANNES «Festival international de la plaisance» Auf der internationalen Bootsmesse gibt es neben luxuriösen Yachten auch viele interessante Informationsstände rund um das Thema Segel- und Motorsport. Ein Muss für jeden passionierten Segler und alle, die es noch werden wollen.

9. - 20. September

BEAULIEU-SUR-MER «Beaulieu Classic Festival» Zwölf Tage lang gibt Beaulieu-sur-Mer mit diesem Musikfestival den kulturellen Takt an der Riviera vor. International renommierte Instrumentalisten spielt ihr außergewöhnliches Repertoire jeden Abend an einem anderen Ort. Es erwartet Sie die einmalige Verbindung von musikalischer Virtuosität und dem abendlichen Zauber der Côte d’Azur. Karten: 15/25 Euro. Informationen unter beaulieuclassicfestival.com 9.9. ab 20 Uhr 12.9. ab 20 Uhr 17.9. ab 20 Uhr 18.9. ab 20 Uhr 19.9. ab 20 Uhr 20.9. ab 20 Uhr

11. - 14. September

VALBONNE-SOPHIA-ANTIPOLIS «Rencontres des Arts» Kunstmarkt. Fast hundert Galerien, Künstler, Kunsthandwerker und kulturelle Institutionen präsentieren der Öffentlichkeit eine vielfältige Auswahl an Kunstwerken.

12. - 15. September

GASSIN «Rencontre de Jardins» Landschaftsdesign, ökologische Planung und Gartenkunst erwarten Sie bei der 10. Ausgabe der «grünen» Veranstaltung, die sich rund um das mediterrane Leben im Freien dreht. Etwa 14 000 Besucher und Unternehmen, Künstler und Handwerker werden die 6000 qm große Ausstellungsfläche beleben. rencontredejardins.com

12. - 14. September

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Das Orchestre régional de Cannes PACA zieht, unter der Leitung von Wolfgang Dörner, mit seinem Violinenkonzert die Côte d'Azur entlang. Die Darbietung der Werke von Vivaldi und Haydn beginnt um 20.30 Uhr im Théâtre Croisette in Cannes. Die Einnahmen gehen an den Rotary Club.

13. / 14. September

SAINT-MARTIN-VESUBIE «L’Animal en fête» Pferde, Kühe und Weidetiere werden hier gefeiert. Unter anderem findet eine Parade mit blumengeschmückten Tieren statt. Im Park Châtaigneraie und auf dem Platz Général de Gaulle. saintmartinvesubie.fr

14. September

LA COLLE-SUR-LOUP «Fête des Métiers d’Antan» Schon zum 21. Mal präsentieren sich im Dorf die Meister von einst. Folklore und Handwerkskunst von 10 bis 19 Uhr.

14. / 15. September

NIZZA «L’orchestre Philharmonique de Nice» Musikalischer Vormittag in der Oper Nizza. Unter der Leitung des Dirigenten Philippe Auguin spielt das Orchester Auszüge aus Johannes Brahms’ Sinfonie Nr. 1 in c-Moll und der vierten Sinfonie in e-Moll.

14. - 28. September

ANTIBES Internationales Festival der sakralen Kunst Ein Festival mit außergewöhnlichen Konzerten, im Herzen der Altstadt von Antibes. antibesjuanlespins.com 16.9. Saint-Bernardin-Kapelle, ab 21 Uhr 19.9. Kathedrale, ab 21 Uhr 24.9. Kathedrale, ab 21 Uhr 27.9. Kathedrale, ab 21 Uhr 28.9. Saint-Bernardin-Kapelle, ab 18 Uhr

19. / 20. September

NIZZA Philharmonie Die Philharmonie Nizza spielt eine Auswahl von Stücken des französischen Komponisten und Musikkritikers Hector Berlioz. 19.9. ab 20 Uhr 20.9. ab 16 Uhr

19. - 21. September

MOUGINS «Les Etoiles de Mougins» Auch die 9. Ausgabe des internationalen GastronomieFestivals besticht wieder mit ausgefallenen Kreationen von prämierten Chefköchen. lesetoilesdemougins.com

19. September - 21. September

VALBONNE-SOPHIA-ANTIPOLIS «Fest'in Val» Auf diesem farbenfrohen Festival in Valbonne stellen sich internationale Vereine des Ortes vor. Als Ehrengast hat Italien das Privileg, seine nationalen Produkte auf einem GourmetMarkt anzubieten.

19. - 28. September

GRASSE «Musiques sacrées du monde» Aus der ganzen Welt reisen die Künstler an, um ihre sakrale Kunst zu präsentieren. Ein wahres Agglomerat der Kulturen steht auf dem Programm. musiques-sacrees-dumonde.com 19.9. Théâtre de Grasse, ab 20 Uhr 20.9. Musée Collection Fragonard : 14, 16, 15 und 17 Uhr Théâtre de Grasse: 20 und 23 Uhr 21.9. Théâtre de Grasse: 17 Uhr 23.9. Espace culturel altitude 500: 20 Uhr 26.9. Kathedrale: 20 Uhr, Place de la Buanderie : 23 Uhr 27.9. Théâtre de Grasse: 17 Uhr 28.9. Kathedrale : 17 Uhr, Théâtre de Grasse: 20 Uhr

NIZZA «Festival d’opérette de la ville de Nice» Unter der musikalischen Leitung von Philippe Auguin präsentiert die Oper Nizza Franz Lehárs «Die lustige Witwe». Das Stück wurde 1905 in Wien uraufgeführt und begeistert bis heute durch sein für damalige Zeiten vollkommen neues, beinahe revolutionäres Sujet: Eine resolute, selbstbewusste Frau, die weiß was sie will und wie sie es bekommt, steht im Mittelpunkt des Dreiakters. Siehe auch Seite 21.

20. September, 10. und 12. Oktober

12. - 14. September

21. September

CARROS «Roulez Carros» Schon zum 18. Mal findet das Straßenkunst-Festival nun statt. Mit Artisten, Künstlern, Musikern und Tänzern ist auch dieses Jahr wieder viel geboten.

13. September

CANNES «Orchestre régional de Cannes-Provence-Alpes-Côte d'Azur»

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Veranstaltungen

NIZZA «L’Ensemble Baroque de Nice» Anlässlich der Ausstellung «Le voyage à Nice», die noch bis zum 5. Januar 2015 andauert, trägt das Ensemble am 20.9. ab 20 Uhr seine barocken Kostbarkeiten vor. Im Oktober ist in der St. Martin/St. Augustine-Kirche eines der bekanntesten Stücke des Barock zu hören: Vivaldis «Vier Jahreszeiten». Am 10.10. um 20.30 Uhr und am 12.10. um 16.30 Uhr SAINT VALLIER-DE-THIEY «Fête du cheval» Auf der großen Wiese des Ortes dreht sich am heutigen Tag alles um Pferde – mit Ausritten, Vorführungen, Tiertaufen, Country-Tanz. saintvallierdethiey.com

21. September

Biot «Fête des Vendanges» Biot lädt zu Ehren der örtlichen Winzer zum alljährlichen

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Weinfest ein. Die jungen Weine kosten und in die Kultur eintauchen, das können Sie hier den ganzen Tag über.

21. - 28. September

CANNES «Régates Royales - Trophée Panerai» Seit 36 Jahren ist diese Regatta mit mehr als 100 altehrwürdigen Yachten ein Muss für jeden Segelsportfan. regatesroyales.com

24. - 27. September

MONACO Monaco Yacht Show Auf der weltgrößten Messe für Superyachten trifft sich alles, was Rang und Namen hat. Von Luxusbooten über Ausstatter bis zu kompetenter Beratung gibt es hier alles, was das Seemanns-Herz begehrt. Mehr erfahren Sie in unserem Special auf den Seiten 14 - 19.

26. / 27. September

IN FAST ALLEN ORTEN Europäische Tage des offenen Denkmals 1991 entwickelte sich diese Veranstaltung aus einer französischen Kultur-Initiative, die heute in mehr als 50 Ländern stattfindet. Bedeutende Denkmäler und Institutionen öffnen in diesen Tagen ihre Türen, ganz unter dem Motto «Denkmal für alle!». Zum Großenteil sind die Besichtigungen kostenlos, einige wenige Institutionen verlangen jedoch ein kleines Eintrittsgeld. Eine Liste der in Südfrankreich zu besichtigenden Orte finden Sie hier: journeesdupatrimoine.culture.fr

27. / 28. September

ROQUEBILLIERE UND LEVENS «Orchestre régional de Cannes PACA» Das Orchester rund um den neuen Dirigenten Wolfgang Dörner gestaltet den Abend jeweils mit Stücken von Haydn und Vivaldi. orchestre-cannes.com

28. September

NIZZA Ein Sonntagmorgen in der Oper Unter der Leitung von Philippe Auguin startet die Oper mit der ersten und vierten Symphonie von Brahms in den letzten Tag der Woche. opera-nice.org

27. September - 5. Oktober

SAINT-TROPEZ Die «Voiles de Saint-Tropez» Eine Woche lang holen die Besatzungen der Yachten alles aus ihren Segeln heraus. Los geht's mit den Regatten am 29.9. Den Zuschauern wird auch am Hafen viel geboten, wenn die schönsten und größten Yachten der Welt über das Meer jagen. Mehr dazu auf Seite 5

1. - 5. Oktober

NIZZA Die große Wörterfabrik Anlässlich der 60-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Nizza und Nürnberg stellte das fränkische Theater «Pfütze» ein Theaterprojekt auf die Beine. Das Stück «La grande fabrique de mots», das auf einem französischen Bilderbuch basiert, macht vor allem eines klar: Für die wirklich wichtigen Dinge im Leben braucht man nicht viele Worte. Ein poetisches Musiktheater, das von der Bedeutung der Worte und einer zauberhaften Liebesgeschichte erzählt. Mehr Informationen zum Stück: theater-pfuetze.de, zu den Terminen: operanice.org

2. - 5. Oktober

NIZZA «Extreme Sailing Series™ 2014» OC Sport organisiert diesen wirklich extremen SegelWettkampf nun bereits seit 2007. Nizza ist die letzte europäische Etappe des internationalen Events. Das große Finale findet in Australien statt. extremesailingseries.com

3. - 5. Oktober

NIZZA Verdis sizilianische Vesper Verdis «Les vêpres siciliennes» wurde 1855 im Rahmen der Weltausstellung in Paris uraufgeführt und thematisiert den sizilianischen Aufstand aus dem Jahr 1282. Die Philharmonie Nizza präsentiert das Stück gemeinsam mit dem Chor in französischer Sprache. opera-nice.org

3. - 5. Oktober

MOUANS-SARTOUX Buch-Festival Unter dem Titel «Où sont nos rêves?» (Wo sind unsere Träume?) werden literarische Konzerte gespielt, Lesungen gehalten und ein gemeinsames literarisches Mittagspäuschen im Schlosspark abgehalten. Infos: lefestivaldulivre.fr

5. Oktober

ROUBION «Fête de la Transhumance» Almabtrieb. Wenn die Bauern die Schafe von der Alm hinabtreiben, ist in Roubion viel geboten. Die landwirtschaftliche Pflicht wird hier mit einem Fest versüßt. 10-17 Uhr.


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Ausstellungen Bis 21. September

NIZZA «Où commence le futur?» Wo beginnt die Zukunft? Unter dieser Leitfrage steht die aktuelle Ausstellung des MAMAC in der Galerie des Ponchettes. Die Werke stammen aus der Zeit vom Ende der 1980er-Jahre bis heute. Täglich außer Montag, 10-18 Uhr. Eintritt frei. mamac-nice.org

«Acqua e fantasia», Rom, 1956, © Fabrizio La Torre

Bis 21. September

Eines des Foto-Zeitzeugnisse von Fabrizio La Torre aus den 1950erund 60er-Jahren, die ab Ende September in Monaco gezeigt werden

Italien Top-Events 4. September - 4. Oktober

GENUA 21. Festival «Le vie del barocco» Konzertreihe. Barocke Vokal- und Instrumentalmusik in Palazzi und Kirchen der Genueser Altstadt. 21 Uhr. Musikgenuss im historischen Ambiente: 4.9. Hof des Palazzo Rosso «La fonte musica» mit M. Pasotti (Laute) 8.9. «Telemann and friends» in der Chiesa di S. Maria del Prato mit F. Colpron (Flöte), S. Bagliano und dem Collegium Pro Musica 18.9. «Sounding Jerusalem - Musica e Pace» im Palazzo Tursi mit S. Heckel (Akkordeon), E. Huetter (Violoncello) 28.9. «Donne, donne eterni guai: le compositrici donne» Trio des Alpes (Violine, Violoncello und Klavier) im Palazzo Tursi 4.10. 17.30 Uhr «Il Pastor Fido» Kammeroper nach G.B. Guarini im Museo di S. Agostino

5. - 7. September

OSPEDALETTI «26. Trofeo Motociclistico Sanremo» Motorradrennen auf der historischen Strecke von 1947, Ausstellung historischer Motorräder, Rahmenprogramm. Autodromo Ospedaletti. Ganztägig.

6. September

DIANO MARINA «Notte bianca» Musik, Unterhaltung und geöffnete Geschäfte bis in die Morgenstunden. Innenstadt. Ab 21 Uhr. SANREMO «Notte della musica» Musik, Unterhaltung, Handwerkermarkt (Piazza Borea, 9-19 Uhr; Piazza Colombo, 9-23 Uhr) und bis Mitternacht geöffnete Geschäfte. Altstadt und Zentrum. Ganztägig.

6. - 8. September

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Veranstaltungen

RECCO «Sagra del Fuoco» Patronatsfest mit sieben großen Feuerwerken den einzelnen Stadtteilen und großer Prozession (8.9.) mit den typisch ligurischen Holzkreuzen der Confraternite. Info: sagradelfuoco.it

BIOT «Éclats de verre» Im Tourismusbüro von Biot werden die Werke der MeisterBläser Biots ausgestellt. Unter den Stücken finden sich unter anderem die Werke von 16 zeitgenössischen Glas-Künstlern. Montag bis Freitag 9.30 bis 12.30 und 13.30 bis 18 Uhr, Sa und So von 11 bis 18 Uhr. Eintritt frei. biot-tourisme.com

25. September - 28. September

CANNES «Artistes du monde» Auf dieser internationalen Ausstellung präsentieren Künstler aus der ganzen Welt ihre Gemälde, Skulpturen, Plastiken und Mosaike. Salon du Vieux Port (Gare Maritime). artistesdumondecannes.fr

25. September - 19. Oktober

MONACO Die Welt der 1950er-Jahre Die Ausstellung zeigt bisher ungesehene Fotografien von Fabrizio La Torre. 220 Bilder transportieren den Geist des Italiens, Amerikas und Asiens der 50er- und 60er- Jahre. Eintritt frei. Mehr zu dieser Ausstellung am Hafen Hercule auf Seite 8!

Fotografien. Einige ihrer beeindruckendsten und bewegendsten Werke werden aktuell im Musée de la mer auf der Insel Sainte-Marguerite ausgestellt. Täglich 10.30-13.15 und 14.1516.45. musees-mediterranee.org

Bis 28. September

NIZZA «Installation Arne Quinze- Hommage à Alexandre Calder» Im Innen- und Außenbereich des MAMAC breitet sich die Hommage an den 1976 verstorbenen US-amerikanischen Bildhauer Alexandre Calder aus. Täglich von 10-18Uhr. mamac-nice.org

Bis 30. September

GRASSE «Bains, bulles et beautés» Das Musée Internationale de la Parfumerie führt Sie durch die Geschichte der Körperpflege. Die Badezimmerkultur und die Schönheit, vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, sind das Thema der Ausstellung. museesdegrasse.com

Bis 6. Oktober

BIOT John Armleder Seit Ende der 1960er-Jahre ist der Schweizer Künstler John Armleder weit über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus bekannt. Was für Armleder zählte, war nicht das Kunstwerk als Wertgegenstand, sondern die schöpferische Idee. Diese Ausrichtung, die unter dem Begriff «Fluxus» in die Geschichte einging, ließ den Künstler seine Objekte und Gemälde kreieren, die das Nationalmuseum Fernand Léger aktuell ausstellt. Mittwoch bis Montag, 10 - 18 Uhr.

Bis 13. Oktober

CANNES «Plus loin en Méditerranée» Die aus Paris stammende Dolorès Marat ist bekannt für ihre ausdrucksstarken, ehrlichen und teils beklemmend düsteren

VALLAURIS Die Bibliothek der verbotenen Bücher Die spanische Künstlerin Alicia Framis schuf eine Bibliothek von Büchern, die aufgrund von Zensur oder aus anderen Gründen verboten wurden. Ein Streifzug durch die Geschichte. Musée National Picasso. Täglich außer Dienstag, 10-12.15 und 14-17 Uhr.

6. - 27. September

21. September

Bis 28. September

SASSELLO «Settembre musicale di Sassello» Kammerkonzertreihe im Oratorio dei disciplinanti, Chiesa di San Giovanni Battista. Jeweils 20.45 Uhr: 06.9. Kammerorchester mit Solo-Cello 13.9. Klavierabend 18.9. Kammermusikklasse des Konservatoriums Genua 21.9. Arensky-Trio 27.9. Mozart-Requiem mit der Capella Musicale der Kathedrale Savona

8. September

VENTIMIGLIA «Notte dei mercanti» Gerichte nach mittelalterlichen Rezepten, mittelalterliches Zeltlager und Unterhaltung. Parallel sind alle Kirchen der Stadt zu besichtigen. Via al Capo. Ab 18 Uhr.

10. - 14. September

IMPERIA «Vele d’Epoca» Treffen historischer Segelschiffe und -yachten mit Regatten und großem Rahmenprogramm im Hafen von Porto Maurizio. Ganztägig. Info: veledepoca.com

12. September

SANREMO «Ein deutsches Requiem» Konzert des Sinfonieorchesters Sanremo anlässlich des 25. Jahrestags des Falls der Berliner Mauer. Teatro Ariston. 21.15 Uhr.

13. September

DIANO CASTELLO «Castrum Diani» Großes Mittelalterfest. Altstadt. Ganztägig.

TRIORA «Festa del Fungo» Pilze in allen Variationen. Ortskern. Ab 10 Uhr.

27. September

MONTALTO LIGURE «Oktoberfesta» Zünftiges Fest mit Bier, Wurst, Kraut und Musik! Auch ohne lange Reise erreichbar: Piazza Truppe Alpine. 20 Uhr.

1. Oktober

GENUA 54. «Salone Nautico Internazionale» Große Boots- und Nautikzubehörmesse mit kulturellem und Lifestyle-Rahmenprogramm. Messegelände. Täglich 10-18.30 Uhr, bis 6.10. Info: genoaboatshow.com

3. - 5. Oktober

DIANO MARINA Windfestival Wind- und Wassersportarten, Zubehörmarkt und Unterhaltung. Bagni Delfino, Strandpromenade. Ganztägig.

Ausstellungen Bis 14. September

SANREMO «La Quinta di Beethoven» Konzert des Sinfonieorchesters Sanremo auf der Piazza San Siro. 21.30 Uhr.

14. September

MOLINI DI TRIORA 55. «Sagra della lumaca» Schneckenfest. Traditionsreiche Sagra des Hinterlands mit abwechslungsreichem Unterhaltungsprogramm inklusive Schneckenrennen. Ab 11 Uhr.

20./21. September

GENUA «Rolli Days» Tage der offenen Tür in den Palazzi dei Rolli, Weltkulturerbe der Unesco. Info: rolliestradenuove.it

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BADALUCCO 45. «Sagra du stoccafissu a baucogna» Stockfischfest. Traditionsreiche Sagra des Hinterlands mit großem Rahmenprogramm. Ab 11 Uhr.

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IMPERIA Hanspeter Münch Werke des Ettlinger Malers Hanspeter Münch (geboren 1940 in Potsdam). Villa Faravelli. Täglich 21-23 Uhr.

Bis 28. September

BORDIGHERA «Venere russa» Russische Kunst des 19. Jahrhunderts. Villa Regina Margherita, Via Romana 34/36. Freitags bis sonntags 10-18 Uhr.

Bis 31. Dezember

SANREMO «Monete della Revoluzione» Münzschatz aus dem 17./18. Jahrhundert, der vermutlich 1753 in Sanremo versteckt und 2005 bei archäologischen Grabungen in der Festung Santa Tecla entdeckt wurde. Städtisches Museum Palazzo Borea d'Olmo. Dienstags bis samstags.


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Richtig gut essen in Südfrankreich Villa Belrose, Gassin

Mediterrane Kochkunst: Auf diese Restaurant-Labels ist Verlass!

Mit Liebe zubereitete frische Produkte kommen längst nicht überall auf den Teller

Ein Ruf steht auf dem Spiel ie Kochkunst ist die Seele Frankreichs. Jahrhundertelang wanderte sie mit wohlklingenden Namen wie crème brulé, ragoût und vol-au-vent um die Welt. Seit 2010 gehört die französische Küche sogar zum Unesco-Weltkulturerbe. Dieser gute Ruf der französischen Kochkunst hat in den letzten Jahren mehr und mehr an Substanz verloren. Verzichten doch immer mehr Gaststätten aus wirtschaftlichen Gründen auf frische Zutaten. Etwa 75 Prozent der französischen Restaurants servieren den Gästen Gerichte aus zumindest teilweise industriell hergestellten Zutaten – und kaum jemand ist sich dessen bewusst. Ist das hohe Ansehen, das die Küche des Hexagons genießt, überhaupt noch gerechtfertigt? Immerhin: Das Problem wurde erkannt, und erste Maßnahmen

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sind bereits ergriffen worden. So wurden nach und nach unterschiedliche Labels kreiert, die dem Gast helfen sollen, die gastronomische Spreu vom Weizen zu trennen. Selbst die Regierung mischt sich ein und erlaubt entsprechenden Restaurants seit neuestem, ihr Angebot mit dem Hinweis «hausgemacht» (fait maison) zu kennzeichnen. Wo man nun aber das beste Essen serviert bekommt – diese Frage bleibt angesichts der wachsenden Zahl von Qualitäts-Labels schwer zu beantworten. Um Ihnen Orientierung im Label-Wirrwarr zu geben, nennen wir rechts die wichtigsten Fakten zu verschiedenen Gütesiegeln. Außerdem listen wir eine Auswahl der jeweils ausgezeichneten Restaurants in der Region. Bleibt zu sagen: Guten Appetit im Süden Frankreichs! Cassandra Tanti / MV

Der bekannte Journalist Jacques Gantié ist ein hervorragender Kenner der Restaurants an der französischen und italienischen Riviera. In seinem kulinarischen Führer «Guide Gantié» stellt er Hunderte von Insidertipps für Gourmets vor.

AFRICAN QUEEN 45 Jahre gibt es die African Queen nun schon in Beaulieu-sur-Mer. 1984 übernahm Gilbert Vissian das Lokal am Hafen und verwandelte es in eine Institution. Seine internationale Stammkundschaft, die sich oft auch untereinander kennt, lobt seinen Salade Niçoise nach einem Rezept von Gilberts Großmutter, die Lasagne im Holzofen zubereitet, gegrillte Scampis und die Spezialität des Hauses, African Curry aus Lamm

TABLE D’EXCEPTION

GRANDE TABLE

und Hähnchen. Auch so mancher Promi genießt hier die Meeresfrüchte und Austern sowie die beliebte Trüffel-Pizza. Im Sommer wird abends vor dem Hintergrund der Yachten oft Party gefeiert. Gerichte zwischen 19 und 30 Euro, das Glas Wein ab sechs Euro. BEAULIEU (A-M) Port de Plaisance Tel. 04 93 01 10 85 TABLE DE QUALITÉ

MAÎTRE RESTAURATEUR

RESTAURANT DE QUALITÉ

ieses edel anmutende HinD weisschild wurde von der französischen Regierung in

us Ärger über die fehlende A Initiative des Staates bei der Wiederherstellung des guten Rufs

Zusammenarbeit mit gastronomischen Fachleuten entwickelt. Sinn des Labels ist es, die Restaurants auszuzeichnen, die folgende Kritierien erfüllen:

der französischen Küche nahm der renommierte Koch Alain Ducasse die Rettung der haute cuisine selbst in die Hand. Im vergangenen Jahr rief er ein neues Bewertungssystem für Restaurants aus. Frankreichs höchstdekorierter Küchenchef schloss sich mit 15 Kollegen zusammen, um ein Gütesiegel für Restaurants zu entwerfen, die frische und qualitativ hochwertige Zutaten nutzen. Man könne nicht zulassen, dass die ausländische Presse weiterhin sagt: «Frankreich ist nicht mehr das, was es mal war», so Ducasse. Der monegassische Koch führt Restaurants in acht Ländern, darunter das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Louis XV in Monaco. Um die Qualitätsauszeichnung zu erhalten, müssen die Restaurants zum einen offenlegen, woher sie ihre Zutaten beziehen, und zum anderen die Speisen in der Küche des Hauses frisch zubereiten. Mehr als 700 Restaurants in Frankreich können sich bereits als «restaurant de qualité» bezeichnen. Und als Besucher kann man sicher sein, mit einem dieser Häuser die richtige Wahl getroffen zu haben. Immerhin hat der große Ducasse selbst diesen Küchen seine Zustimmung gegeben.

1.) Professionelle Ausbildung der Mitarbeiter; 2.) Einsatz von frischen Zutaten, um dem Trend zu aufgewärmten Lebensmitteln entgegenzuwirken; 3.) Einhaltung angemessener Sicherheits- und Hygienestandards. Der Titel wird im Anschluss an eine Prüfung durch ein unabhängiges Organ vergeben. Die Anwärter auf die Auszeichnung müssen neben einer guten Küche auch soziale Kompetenzen wie Gastfreundschaft und Erfahrungen im Gastronomie-Gewerbe vorweisen können. Das «Maître Restaurateur»Label werden Sie nicht zwischen einer Fülle anderer Auszeichnungen im Schaufenster finden. Vielmehr wird es von den zu Recht stolzen Besitzern zusammen mit dem Namen des Hauses meist eingraviert und im Eingang, für jeden Gast sichtbar, aufgehängt. Le Safari, Nizza Restaurant Koudou, Nizza

Le Mesclun, Nizza La Maison de Marie, Nizza La Foccacia Chez Eric, Nizza Au Petit Gari, Nizza Auberge de Théo, Nizza La Forge, Carros Le Paradis Marin, Saint-Laurentdu-Var Restaurant Josy-Jo, Cagnes-sur-Mer Le Vauban, Antibes La Cafetière Fêlée, Antibes Au Rendez Vous de Mougins La Cantina, Mouans-Sartoux La Closerie, Grasse Le Festival, Cannes Le Bistro Gourmand, Cannes Auberge Provençale, Cannes Le Rive Gauche, Mandelieu Jilali B, Theoule-sur-Mer La Table d’Yves, Fréjus L’Abri Cotier, Fréjus Le César, Fréjus Le Cauvet, Cogolin Le Pescadou, Gassin Plage des Jumeaux, Ramatuelle Nioulargo Restaurant, Ramatuelle Hôtel Mas Bellevue, Saint-Tropez Au Caprice des Deux, Saint-Tropez Chez Laurent, Le Lavandou Hôtel Restaurant Le Bellevue, Bormes-les-Mimosas

FAIT MAISON uch d ieses von der ReA gierung unterstützte Siegel soll Gäste zu qualitativ hochwertigen Speisen führen: das «fait maison»- («hausgemacht») Label. Seit Mitte Juli können alle Restaurants des Landes ihre eigenhändig zubereiteten Speisen auch als solche kennzeichnen. Die Idee hinter diesem Label ist es, dem Trend zu Fertigprodukten entgegenzusteuern, hin zu frischen und qualitativ hochwertigen Zutaten. Gerichte dürfen auch dann als «hausgemacht» gekennzeichnet werden, wenn Teilprodukte – mit Ausnahme von Kartoffeln – gefroren, gekühlt, geschnitten, gepult oder geräuchert beim Restaurant angekommen sind. Laut der Ministerin für Verbraucherschutz, Carole Delga, wurden Kartoffeln von dieser Regelung ausgenommen, um zu verhindern, dass Fast-Food Restaurants das «fait maison»Label für ihre Pommes verwenden können. Die Maßnahme soll, so Delga, die Köche ermutigen, die Anstrengungen des frischen Kochens auf sich zu nehmen. Doch der Nutzen des Labels ist

nicht unumstritten. «Gastronome, die mit industriell vorgefertigten Zutaten und Lebensmitteln kochen, werden das nicht ändern. Denn dies ist ihre Möglichkeit, Geld zu verdienen», sagt Baptiste Vannini, dessen Familie fünf Restaurants an der Côte d’Azur besitzt. «Diese Leute haben keine wirklichen gastronomischen Qualifikationen. Sie kaufen teure Restaurants in belebten Bezirken und stellen keine Köche ein, sondern Leute, die Essen aufwärmen.» Diese Wirte sparen auf diese Weise jede Menge Geld: «Wir anderen bezahlen zunächst für gute Produkte», so Vannini. «Dann kostet es Zeit, die Produkte vorzubereiten. Wir bezahlen Leute für diese Arbeiten und einen ausgebildeten Koch, der die Gerichte anschließend zubereitet. Das alles tun wir, weil wir gutes Essen lieben. Ich denke, jeder ist heutzutage auf der Suche nach kleinen, authentischen Restaurants. Und das Label ‘fait maison’ hilft dabei.» Wenn alle Gerichte hausgemacht sind, dann steht das Label nicht neben jedem Gericht, sondern nur in der Kopfzeile der Speisekarte.

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La Farigoulette, Le Lavandou Restaurant La Galiote, Le Lavan-

dou Restaurant Les Santons, Grimaud La Résidence de la Pinède, SaintTropez Hôtel Byblos, Saint-Tropez Hostellerie de L’Abbaye de La Celle La Table de Pol, Lorgues Restaurant le Concorde, Vidauban Le Relais des Moines, Les Arcs-surArgens Restaurant Côté Rue, Draguignan Hôtel-Restaurant Les Pins, Sillansla-Cascade La Table de Fanette, Fox-Amphoux A Table Fréjus, Fréjus La Tortue, Saint-Raphaël La Villa Mauresque/ Restaurant Le Bougainvillier, SaintRaphaël Chez Philippe, Théoule-sur-Mer L’Oasis, Mandelieu Mantel, Cannes La Table du Chef, Cannes Bastide Bruno Oger, Le Cannet Arts & Assiettes, Le Cannet Café Llorca, Vallauris Entrée des Artistes, Mougins Aux Enfants Terribles, Juan-les-Pins Hotel Cap Eden Roc, Cap d’Antibes Les Terraillers, Biot Au Fil du Temps, Grasse Clos Saint-Pierre, Le Rouret Bistrot de la Marine, Cagnes-surMer Le Caruso, Saint Paul-de-Vence Nizza: Le Mesclun, Franchin, Le Bistrot Gourmand, Le Safari, Le Séjour Café, Le Boudoir, La Table de Zabin, Palao Bistrot, La Cuisine d’André, Vino e Cucina, Lou Trambalan La Raison Gourmande, Beaulieusur-Mer Château de La Chèvre d’Or, Eze Hostellerie Jérôme, Monaco La Montgolfière, Monaco Le Louis XV, Monaco

CUISINE NISSARDE ie AuszeichD nung «Cuisine Nissarde, le respect de la tradition» geht nur an Restaurants, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Kultur sowie die traditionelle Küche Nizzas zu bewahren. Kreiert wurde das Label vom örtlichen Tourismusbüro. Restaurants, die diese Auszeichnung führen, haben zumindest drei traditionelle heimische Rezepte auf ihrer Speisekarte, verfügen über Wissen über die Geschichte und Kultur Nizzas und behandeln ihre Gäste in einer warmen und freundlichen Weise. Es sind keine Lokale mit Michelin-Stern, sondern eher gemütliche Bistros oder authentische kleine Restaurants, die dieses Label tragen. Hier bekommt man

gut zubereitete pissaladière (den leckeren, für Nizza typischen Zwiebelkuchen) oder petits farcis (gefülltes Gemüse) serviert. Restaurant Acchiardo La Cantine de Lulu L’Escalinada Lou Balico A’Buteghinn’a Lu Fran Calin La Table Alziari Brasserie de l’Union La Socca d’or La Maison de Marie Le Gaglio Le Marché Restaurant Luc Salsedo Le Safari Auberge de l’Aire Saint Michel Les Garnuches Lou Bistrot Nissart


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Frauenpower im «Atelier du Port»

Donner in Nizzas kulinarischer Szene «Atelier du Port» im angesagten Hafenviertel serviert hausgemachte mediterrane Speisen ena und Philippe heißen Trouin mit Nachnamen – und das heißt in Provenzalisch «Donner». Gut getroffen, denn beide bewegen so einiges in Nizzas kulinarischer Szene. Nach der Eröffnung mehrerer Restaurants ist es nun das «Atelier du Port»

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im zurzeit sehr angesag ten Hafenviertel mit 36 Gedecken und einigen Tischen im Dehors. Einen Chef wollte Philippe nicht und vertraute auf Frauenpower – Recht hatte er! Seinen Mitarbeiterinnen Dina und Charlotte erklärte er seine

Rezepte und Ideen, aber auch seine professionelle Ethik: hausgemachte mediterrane Küche, Produkte nur vom Erzeuger, alles stets frisch, einfach, aber originell. Und auch auf freundlichen Service legt das «Donnerpaar» Wert, nicht immer eine Selbstver-

ständlichkeit. Fast jedes Gericht liegt deutlich unter 20 Euro, die Weinkarte ist bemerkenswert, das Glas Biowein ab drei Euro. L’Atelier du Port 45 rue Bonaparte, Nizza Tel. +33 (0)9 83 03 88 44

Olivenernte in Gefahr? Unreife Früchte fallen in großen Mengen von den Bäumen. Schuld könnte das Wetter sein

Olivenbäume in den Alpes-Maritimes haben im Juli und August ungewöhnlich viele Früchte verloren. Landwirte rätseln, warum

üdfranzösische Landwirte stehen vor einem Rätsel: Sie berichten von einer ungewöhnlich hohen Menge von Oliven, die seit einiger Zeit von den Bäumen fallen – dies sei in der jetzigen Jahreszeit mehr als ungewöhnlich. Ist das

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eher durchwachsene Sommerwetter der Grund für dieses Phänomen? Seit Tausenden von Jahren gedeihen Olivenbäume in Südfrankreich und gehören wie Lavendelfelder und Orangenbäume zur Vegetation des Mit-

telmeerraums. Allein im Departement Alpes-Maritimes werden insgesamt 4500 Hektar dem Olivenanbau gewidmet. Jedes Jahr werden Tonnen der Früchte geerntet: im Herbst zum Verzehr und in den Monaten November bis Februar für die Herstellung von hochwertigem Olivenöl. Doch ist die Ernte der kostbaren Ölfrucht dieses Jahr möglicherweise in Gefahr: Das Herunterfallen unnormal vieler Oliven bereitet Landwirten im Hinterland von Nizza und Grasse Sorgen. Seit Mitte Juli beobachteten sie das ungewöhnliche Phänomen, das im Französischen chute physiologique genannt und üblicherweise in den Monaten Juni und Juli beobachtet wird – als Reaktion auf Wetterumbrüche vertrocknen Oliven und fallen vom Baum. Das Ungewöhnliche dieses Jahr: Die am Boden liegenden Früchte sind nicht vertrocknet,

und das Herabfallen nahm selbst Anfang Aug ust kein Ende. «Wir haben keine Erklärung dafür», so Maud Cuchet Damiens, OlivenSpezialist der Landwirtschaftskammer. «Wobei wir uns aber sicher sind: Das Herabfallen ist nicht normal!» Jean-Michel Dureiz von der Association Française Interprofessionnelle de l’Olive ist der Meinung, es könne an zu viel Regen oder unangemessener Düngung liegen. «Der Olivenbaum ist eine Pflanze, die bei problematischen Bedingungen ihr eigenes Überleben vor das ihrer Früchte stellt», so Dureiz im Gespräch mit der RCZ. Experten der Landwirtschaftskammer wollen dem Phänomen nun auf den Grund gehen und untersuchen neben den am Boden liegenden Früchten auch die Blätter der betroffenen Olivenbäume. Anna-Maria Deutschmann

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nützliches

Gegen Zahlungsverzug Zum 29.07.2014 ist in Deutschland das Gesetz zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr in Kraft getreten. Säumige Schuldner sollen finanziell durch die Erhöhung des Verzugszinses auf 9 Prozentpunkte über Basiszinssatz und

die Einführung einer Kostenpauschale von 40 Euro zusätzlich belastet werden. Ziel des Gesetzes ist, die Zahlungsdisziplin im Geschäftsverkehr und damit vor allem die Liquidität, Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der kleinen und mitt-

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leren Unternehmen zu verbessern. Für Handelsgeschäfte gibt es nun zwei Alternativen zur Berechnung von Verzugszinsen:  8 Prozent über Basiszinssatz für Handelsgeschäfte mit Abschluss bis 28.07.2014 und  9 Prozent über Basiszinssatz für Handelsgeschäfte mit Abschluss ab 29.07.2014. www.kestinglegal.eu

Traumvillen wie diese mit 620 Quadratmetern Wohnfläche in Saint-Jean-Cap-Ferrat zählen zum Portfolio von Engel & Völkers. Verkaufspreis: 19 800 000 Euro

Engel & Völkers wächst weiter Große private deutsche Investoren mischen nun auch an der Côte mit Neue Möglichkeiten dank der Gründung einer neuen Lizenzholding: Auch an der Côte d’Azur setzt der Luxus-ImmobilienGigant Engel & Völkers künftig verstärkt auf Wachstum. Geplant sind nicht nur weitere Büros neben den bereits bestehenden in Cannes und Cap Ferrat, sondern grundsätzlich die Aufstockung an internationalen Immobilien-Beratern im Süden Frankreichs. er Unternehmer Florian Gross und eine Gruppe von Privatinvestoren aus dem Umfeld der Rigeto Unternehmerkapital GmbH haben mehrere Lizenzen des Immobilien-Franchising-Unternehmens Engel & Völkers erworben, darunter neben der Engel & Völkers München GmbH auch die Engel & Völkers NRW GmbH. Damit bildet die neue Holding «EuV Residential Lizenzholding» nun die größte Gruppe innerhalb des weltumspannenden Engel & Völkers-Netzwerkes. Auswirkungen hat die neue Struktur auch auf die Engel & Völkers-Agenturen an der Côte d’Azur, zusammengefasst in der EV French Riviera SAS – als Tochtergesellschaft der NRW GmbH. «Das erklärte Ziel ist es nun, dank der starken Finanzkraft der neuen Eigentümer hier im Süden Frankreichs weiter zu wachsen», so die Direktorin von Engel & Völkers Cap Ferrat, Beatrix Eikel. In welchen Orten die nächsten Agenturen aufgebaut werden sollen, wollen sie und ihre Kollegin Eva de Souza von der Agentur in Cannes noch nicht verraten. Sicher ist nur, dass die

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Standorte ähnlich prestigeträchtig sein werden wie die der bisherigen Büros. Wachsen soll auch die Zahl der Immobilienberater. Derzeit arbeiten zwölf von ihnen in den Agenturen von Cannes und Cap Ferrat. Sie alle beherrschen mehrere Sprachen – Kunden werden möglichst in ihrer Muttersprache betreut, aktuell auf Wunsch in Deutsch, Englisch,

Beatrix Eikel (l.) und Eva de Souza, Direktorinnen der E&VBüros in Cap Ferrat bzw. Cannes: «Wir sind auf Zweitwohnsitze spezialisiert»

Französisch, Russisch, Tschechisch, Dänisch, Portugiesisch, Italienisch, Spanisch, Bulgarisch, Arabisch und Chinesisch – und wurden in der E&V-eigenen Akademie in Hamburg ausgebildet. Dies, so Beatrix Eikel, sei eine der Besonderheiten von Engel & Völkers, die die Agenturen aus dem Dschungel der südfranzösischen Immobilien-Makler hervorstechen lassen: «Unsere Berater werden so ausgebildet, dass wir weltweit den gleichen umfassenden Service von A bis Z anbieten, wozu auch die Vermittlung von Banken, Notaren und Anwälten zählt.» Vor allem aber, fügt die Deutsche hinzu, die seit mehr als zehn Jahren für Engel & Völkers an der Côte d’Azur im Einsatz ist, «hören wir unseren Kunden genau zu und zeigen ihnen nur Objekte, die ihren Vorgaben entsprechen». Beatrix Eikel hat zuletzt eine wieder steigende Nachfrage bei Deutschen registriert, ihre Kollegin Eva de Souza zudem bei Skandinaviern. Vielleicht liegt das daran, dass auch im Luxus-ImmobilienSegment mittlerweile Spielraum zum Verhandeln gegeben ist, wo früher allein der Verkäufer die Regeln diktierte. «Unsere Kunden sind heutzutage sehr gut über die Quadratmeterpreise der Region informiert», sagt Beatrix Eikel. Das mache die Verhandlungen unter Umständen zäher und langwieriger – «aber dafür verkaufen wir heute zu vernünftigen Preisen». Aila Stöckmann

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Wirtschaft

Vernetzte Frauen Unternehmerinnen der Riviera sind im «Professional Women’s Network» zusammengeschlossen Wie überall in der Welt suchen Unternehmerinnen auch an der Côte d’Azur nach Gleichgesinnten – erst recht, wenn sie fremd in diesem Land sind. Es geht um Austausch, berufliche Inspiration, ums Netzwerken. Seit mittlerweile 13 Jahren nun schließen sich Managerinnen und andere ambitionierte Frauen im Professional Women’s Network (PWN) Nice Côte d’Azur zusammen. Mitmischen dürfen übrigens auch Männer, wie PWN-Präsidentin Melanie Gulliver im RCZ-Gespräch verriet.

Im PWN Nice Côte d’Azur gebe es einen beachtlichen Anteil an Führungskräften, sagt die Präsidentin, aber ebenso seien auch Frauen Mitglieder, die aktuell nicht arbeiten würden, sondern ihren Ehemännern beim Karriereschritt an die Côte gefolgt seien. «Diese Frauen haben in der Heimat teilweise verantwortungsvolle

ie Mitglieder-Liste des PWN liest sich wie das Who is Who weiblicher Führungskräfte an der Côte d’Azur: Von PR-Managerinnen über Immobilien-Maklerinnen bis hin zu Buchhalterinnen ist alles vertreten. Gegründet einst als Sophia Antipolis Women’s Network, vergrößerte sich die Gruppe im Jahr 2001 und wurde Teil des internationalen PWN-Netzwerks, das in 21 europäischen Städten (darunter auch Marseille), in Sao Paulo, Dubai und Singapur vertreten ist. Die rund 80 Mitglieder des Zweigs Nizza Côte d’Azur leben zwischen Cannes und Monaco. Unter ihnen sind englische Muttersprachler, Franzosen und Menschen aller möglicher anderer Nationalitäten. Aufgenommen werden in der Regel Frauen mit Universitätsabschluss und ernstzunehmender Berufserfahrung , so

Positionen innegehabt. Hier fragen sie sich nun, wo sie ihre geistige Anregung hernehmen sollen, und wissen nicht, wie sie in ihrem Job up to date bleiben können.» Oft würden diese Frauen durch das PWN neue Karrierewege für sich entdecken.

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PWN-Präsidentin Melanie Gulliver (M.) im Kreise ihrer Führungsriege

PWN-Präsidentin Melanie Gulliver, «aber wir betrachten jeden Antrag individuell». Hinter all dem steht die Mission des Netzwerks: berufstätige Frauen in ihrem Job voranzubringen. Als reines Kaffeekränzchen sei die Vereinigung bitte nicht misszuverstehen.

Die meisten kommen von großen Firmen und hatten Selbstständigkeit nicht im Sinn. Hier entdeckten sie dann, inspiriert von den Treffen der PWN-Frauen, dass sie doch einfach ihr eigenes Ding starten könnten. Das PWN unterstützt sie mit Erfahrung, organisiert Management-Trainings und regelmäßige Veranstaltungen wie Round-Table-Lunches und Abende zum Netzwerken. «Aim high» und «denke international» zählen zu den Leitsprüchen der BusinessDamen. Damit gerade auch der Anspruch, Chancengleichheit für Frauen zu schaffen, umgesetzt werden könne, müssen Männer absolut mit eingebunden sein, so Melanie Gulliver. Daher versuchen sie und ihr Team immer wieder männliche Führungskräfte als Berater und Mentoren zu gewinnen und laden sie zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Die für zwei Jahre gewählte PWN-Präsidentin selbst kam vor 15 Jahren an die Côte d’Azur, gründete damals ihren eigenen Weinhandel und berät seit einigen Jahren Unternehmensgründer. Ihr Ziel für die kommenden Monate: «Frauen voranbringen, die etwas Großes erreichen wollen.» Cassandra Tanti

bei immobilien wie bei der vermögensverwaltung:

Qualität sichert nachhaltigen Wertzuwachs

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er Wert einer Immobilie D hängt von vielen Dingen ab, wobei qualitative Faktoren einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Preis haben. Dazu zählen unter anderem Lage, Infrastruktur, Materialien, Ausstattung, Raumaufteilung. Wer den Wert seiner Immobilie langfristig erhalten oder sogar steigern möchte, sollte für eine beständig gute Pflege wie Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten und einen ständig optimalen Erhaltungszustand sorgen. Was für Ihre Immobilie gilt, gilt analog für Ihre Vermögensanlage und Vorsorgeplanung. Man kann dabei dem Rat des ehemaligen Börsengurus André Kostolany folgen, der einmal empfahl: «Gehen Sie an die Börse, und stecken Sie Ihr Geld in Aktien. Dazu kaufen Sie sich in einer Apotheke eine große Dosis Schlaftabletten. Nach vier Jahren wachen Sie als reicher Mann auf.» Wer allerdings ein nachhaltigeres Anlagemodell bevorzugt, sollte sich dann doch etwas intensiver mit seiner Vermögenssituation und den daraus resultierenden Maßnahmen auseinandersetzen. Schon die ersten Schritte entscheiden, ob man die Ziele, die man vor Augen hat, später auch erreicht. Eines der Kernelemente ist dabei Ihr persönliches Risikoprofil, von dem die Strukturierung der Vermögensanlage nicht unwesentlich ab-

hängt. Denn es gibt noch viele andere Gestaltungs- und Anlagemöglichkeiten wie Aktien, bis hin zu Family Offices und Stiftungen, die für eine Vermögens- und Nachlassoptimierung interessant sein können. Für eine individuell sinnvolle Anlagestrategie ist es deshalb wichtig, mittels eines dynamischen Anlageprogramms,

Grobkalkulation zur Vermögensanlage und -entwicklung. Aspekte der Immobilien, der Vorsorge, der Steuern, der rechtlichen Gegebenheiten und auch der Nachlassplanung werden sich erst nach einer Finanzanalyse ergeben oder ableiten lassen. Ebenso wird die Entwicklung unabhängig von den Schwankungen zur jederzeitigen Liquidität nicht nur zunehmen, sondern künftig absolute Voraussetzung sein. Bevor klare Strukturen in einer Aufteilung in Zins-, Immobilien- und Aktienanlagen festgelegt werden, sind die einkommens- und erbschaftssteuerlichen Christian Giesecke von der Komponenten zu beDZ Privatbank informiert rücksichtigen. Erst jetzt das die besten Einzelformen he- kommen die Anlageprodukte in rausfiltriert und in einen systema- ihrer Endausgestaltung zum Eintischen und konkludenten Zu- satz: die Vermögensverwaltung, sammenhang bringt, eine ge- strukturierte Produkte in Form meinsame Langzeitstrategie zu von Fonds, Indexzertifikaten, definieren. Jede Finanzplanung Lebensversicherungsformen und und seriöse Beratung darf dann auch direkte Anlagen. nicht mit einem ProduktvorDiese Qualitätsanforderungen schlag, schon gar nicht mit defini- kann in der Regel nur eine Bank tiven Aktienempfehlungen, be- erfüllen, die über entsprechendes ginnen. Am Anfang steht eine Know-how der Mitarbeiter verexakte Lebenszyklusplanung mit fügt, wie es bei der DZ PRIVATder Festlegung und Dauer der BANK – durch unabhängige Einstiegs- und Ausstiegsphasen Testinstitute nachgewiesen – sowie der Analyse der Vermögens- vorhanden ist. und Einkommensentwicklung. Christian Giesecke Das ist die Basis für eine erste DZ PRIVATBANK S.A.

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In der Bucht ankernde Yachten

«Sarko» wieder Kandidat?

Ich würde den schwarzen Peter nicht unbedingt den Yachtbesitzern zuschieben, sondern den Yachthäfen, die horrende Liegeplatzgebühren verlangen. Jedes Jahr folgt eine erneute Erhöhung, außerdem werden gravierende Unterschiede zwischen Ausländern und Einheimischen gemacht. Da muss man sich nicht wundern, dass es hier so aussieht. Es zeigt einfach den Bedarf an fairen Liegeplätzen. Jeder Eigner würde sicherlich gerne einen kleinen Obulus zur Schadensbeseitigung zahlen, sofern es eine faire und gerechte Lösung gibt.

Warum nicht? «Sarko» hat sich ja schon wiederholt für die nächsten Präsidentenwahlen angekündigt. Ich denke, die Franzosen sind nicht so nachtragend, was die negativen Schlagzeilen angeht. Und besser als der jetzige Präsident war er allemal. Zumindest wusste er wenigstens, was er will, und hat auch den notwendigen Habitus, Frankreich aus seiner katastrophalen Lage herauszuführen. Das Problem zu seiner Zeit waren auch diejenigen, die nun an der Regierung sind. Die haben, wo es nur möglich war, alles an Reformen blockiert. Ich hoffe, dass die Franzosen aus der jetzigen Lage gelernt haben, dass ihr Land mehr als reformbedürftig ist, wenn es wieder den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anschluss in Europa finden will.

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Militärische Tiefflüge Haben sie Informationen zu den störenden militärischen Tiefflugübungen in der Region über Roquebrune-sur-Argens? Wir haben heute einen Brief an den französischen Verteidigungsminister verschickt und hoffen auf eine Entschuldigung und Aufklärung. Dieter Becker

Babette ist zwei Jahre jung, sie sieht aus wie ein Parson Russell Terrier, hat aber das sanfte Wesen eines Bichons. Sie verträgt sich gut mit anderen Hunden, ist sauber, zieht nicht an der Leine und fährt gerne Auto. Babette hatte es noch nie gut und sehnt sich nach Sicherheit und Liebe. Tel: +33 (0)4 94 96 89 19, +33 (0)6 43 06 19 60, +49 (0)172-45 55 033, Info: www.joshi2.de

Die RCZ-Redaktion bemüht sich, die betreffenden Stellen zu kontaktieren. Nicht leicht im August ...

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Fixkosten-Eplosion bei Immobilien In meiner jahrzehntelangen Erfahrung als Immobilienmakler an der Côte d’Azur habe ich es selten erlebt, dass bei einem Verkauf einer Immobilie die Eigentümer nicht einen ordentlichen Gewinn machten, einschließlich aller Unterhaltskosten und Steuerzahlungen über die Jahre. Die Immobilie ist nun mal eine langfristige Investition und dann nur in seltenen Fällen nicht rentabel. Natürlich müssen die Eigentümer bei der Anschaffung die von Ihnen erwähnten Kosten in Betracht ziehen – und das tun sie im Regelfall auch – aber das kann ja

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nicht der einzige Gesichtspunkt sein. Ein Schwimmbad bedeutet ebenfalls eine Wertsteigerung für die Immobilie. Und Erben werden sich auch dreimal überlegen, ob sie auf eine werthaltige Immobilie an der Côte d’Azur so einfach verzichten werden. Alles nur vom reinen Kostenfaktor aus zu betrachten, scheint mir ein wenig einseitig. Konstantin von Kleist

Eine Immobilie an der Côte – vom Department Var bis Menton – lässt sich doch immer vermieten! In der Hochsaison sehr hochpreisig, in der Nebensaison natürlich weniger, aber noch so, dass eigentlich eine schwarze Null dabei herauskommen sollte, was die Fixkosten betrifft. Gregor Glatzel

Hilfe bei Quallen Was wirklich hilft, wurde in Ihrem Artikel bereits erwähnt: Essig! Wir haben es viele Male ausprobiert! Also: ein Fläschchen Essig im Badezeug – der billigste tut’s – und langfristige Schäden sind gebannt. Den Schmerz, bis die Badetasche erreicht ist, muss man leider aushalten, wenn man nicht mit einer Flasche Essig um den Hals schwimmen gehen will ... Renate Hofmann

DiCaprio sammelt Millionen Großartig, Leonardo DiCaprios Engagement für die Umwelt! Ein Vorbild für viele, die sich noch einbringen könnten! Hermann Kräutle

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