filmfeStivAl Diane Krüger mit Fatih Akin zurück in Cannes
AuSStellung Helmut Newton sorgt in Nizza für Aufsehen
formel 1 Im Mai guckt alle Welt nach Monaco
Schön & fit Special rund um Spa, Sport und Ernährung
riviera mehr sehen, mehr entdecken, mehr wissen
Nr. 301 MAI/JUNI 2017 4,90 € D A S
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Editorial Von PetrA hAll
Wenn ich Besuch aus Deutschland, Italien oder Amerika
zelnen von Ihnen einladen. Da das aber ganz offen-
bekomme, steht immer die Villa Ephrussi de Rothschild auf
sichtlich nicht möglich ist, werden wir die Glücksfee
meinem Programm. Nein, keine Schleichwerbung, sondern
Schicksal spielen lassen. Wenn Sie also mit uns
meine tiefste Überzeugung, dass dieses Anwesen auf Cap
feiern möchten, senden Sie mir bitte bis zum 20. Mai
Ferrat all das in sich vereint, was die Riviera ausmacht:
eine E-Mail an p.hall@riviera-press.fr. Nicht traurig
traumhafte mediterrane Gärten, prachtvolle Architektur
sein, wenn Sie nicht unter den Glücklichen sein soll-
und der mit Worten einfach unfassbare Charme einer Zeit,
ten! In der Juliausgabe werden wir ausführlich be-
die nie mehr zurückkommen wird und diese Region doch
richten – über eine Soiree, die mich mehr berührt als
über die Jahrhunderte geprägt hat. Bevor es zu poetisch
alle Filmfestivals und Formel-1-Rennen zusammen.
wird: In eben diesem Emblem für Eleganz, Raffinesse und Nostalgie werden wir am 7. Juni das 25-jährige Bestehen unserer RivieraZeit(ung) begehen. Eine Kultstätte, die nicht geeigneter sein könnte für solch einen Anlass! Nun weiß ich sehr wohl, dass wir das hinter uns liegende Vierteljahrhundert nie ohne Sie, liebe Leserinnen und Leser, überstanden hätten, und eigentlich müssten wir jeden Ein-
DAS teAm
AILA StöCKMANN
ELSA CARPENtER
CAROLE HéBERt
DOMINIQUE FREULON
MAI / JUNI 2017
JAMES ROLLAND
VINCENt ARtUS
KARINE BALAGNy
MICHEL GOMIZ
Petra hall (Chefredakteurin) hat vor fast 25 Jahren die Riviera Côte d’Azur Zeitung gegründet, die sich heute unter dem Namen RivieraZeit zu einem attraktiven Magazin gemausert hat. Ihr Ziel von Anfang an: Lesern Spannendes, Informatives und Kurioses vom Mittelmeer in hochwertiger journalistischer Qualität zu liefern. Die gebürtige Hamburgerin ist in der südfranzösischen und monegassischen Medienlandschaft eine Institution. Aila Stöckmann (Redakteurin RivieraZeit) lässt die Leser nach mehr als einem Jahrzehnt Côte d’Azur mit unverminderter Begeisterung teilhaben an ihren Erlebnissen und Begegnungen im Süden. Das Kind des Ruhrpotts könnte nicht mehr ohne – ohne die Sonne, die Natur und die Zeitschrift für alle, denen es genauso geht.
vincent Artus (Art Director) gestaltet, was Sie hier in den Händen halten. Der waschechte Nizzarder hat eine Vorliebe für klare Linien und das Spiel mit weißen Flächen. Das Multi-talent macht auch Fotos und Filme. carole hébert (Sekretärin) ist die gute Seele im team. Neben Buchhaltung, Abo-Verwaltung und Leser-Anliegen hat die Nordfranzösin mit einem Faible für Zahlen immer im Visier, dass weder Druckerpapier noch Kaffeepulver ausgehen. Karine Balagny (Anzeigen & PR) liebt das internationale Flair im Unternehmen. Nach mehrjährigem USA-Aufenthalt und dank ihrer Erfahrung im Verkaufs- und EventBereich hat die gebürtige Normannin ihren traumposten in unserem Multi-Kulti-Verlag gefunden.
James rolland (Geschäftsführender Direktor) ist ein erfahrener Unternehmer und hat lange in den USA gearbeitet. Für den gebürtigen Pariser sind die Magazine des Verlags Riviera Press so spannend, weil ihre Leserschaft so einzigartig ist. James ist leidenschaftlicher Musiker, Pilot und Hobbykoch.
Dominique freulon (Anzeigen & PR), gebürtige Pariserin und seit 15 Jahren an der Côte d’Azur, arbeitet mit viel Energie und Dynamik in unserer Marketing-Abteilung. Sie liebt den Kontakt mit Menschen und sie liebt unsere Magazine. Ihre Hobbys: Reisen in ferne Länder und Literatur.
elsa carpenter (Redakteurin Riviera Insider) stieß im vergangenen Jahr zum team von Riviera Press. Die Waliserin arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin im Süden Frankreichs. Zu ihren Lieblingsthemen zählen Kultur und Lifestyle, an denen sie gelegentlich auch Sie, liebe Leser unserer deutschen Ausgabe, teilhaben lässt.
michel gomiz (Anzeigen & PR) lebt für seinen Beruf. Seit 23 Jahren ist der charmante Südfranzose als Medienberater im Bereich Mode, Schmuck und anderer Luxusartikel zwischen der Côte d’Azur und Paris tätig. Sein verstecktes talent ist es, den Rhythmus am Schlagzeug anzugeben.
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INHAlT
Ausgabe 301 MEHR SEHEN, MEHR ENtDECKEN, MEHR WISSEN Foto titelseite schauspielerin Diane Krüger steht mit Dem film «aus Dem nichts» im wettbewerb Der filmfestspiele cannes © Gérard Tournebize
Foto unten catherine Deneuve, fotografiert von helmut newton. zu sehen in nizza © Helmut Newton Estate
Das ist neu! Highlights an der Côte d’Azur, die Sie entdecken sollten
10 Kultur Regisseur Fatih Akin meldet sich zurück beim Filmfestival
14 Neues Museum in Nizza: Starker Auftakt mit Helmut Newton
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A.R. Penck: Der Mann, der in keine Schublade passt
20 Aktuell Bahnprojekt LNPCA: Warten auf 2030
24 Neues Domizil fürs Generalkonsulat Marseille
26 Präsidentschaftswahl: Was blüht der Grande Nation?
27 Monaco Der alljährliche Ausnahmezustand beim Formel-1-Rennen
28 Unbekanntes Monaco: tüfteln für die Umwelt
30 Grasse Untrügliche Nase: Sonder-Ausstellung zu Dior im Parfüm-Museum
36 Wirtschaft Destination Riviera: Die tourismusbranche zieht Bilanz
40 Forscher in Marseille: Scheitert HIV-Impfung am Geld?
42 Schön & fit Special rund um Spa, Sport und Ernährung
44 Lifestyle Star-Friseur Rossano Ferretti im Exklusiv-Interview
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Nautik J-Class-Jachten, Königinnen der Meere
58 Golf-Check «Riviera Golf» in Mandelieu – wo Sport auf Kunst trifft
59 Natur Wolfsschreck: Esel sind die besseren Hütehunde
60 Gourmet traditionslokale in Ligurien
64 Oh là là: Kochkurse im deutsch-französischen Kulturzentrum Nizza
66 Veranstaltungen Feste, Konzerte, Sport & vieles mehr
74 News & Info Nachrichten und nützliche Informationen aus dem Süden
77 Endspurt RZ untergwes, Impressum
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DAS IST NEU!
BB ganz privat nie gezeigte bilDer in saint-tropez
Schnappschüsse im Club 55, im Café des Arts, in Begleitung von Berühmtheiten wie Françoise Sagan, Roger Vadim, Eddie Barclay: Bislang unveröffentlichte Bilder von Brigitte Bardot sind noch bis Anfang 2018 im Gendarmerie- und Kino-Museum in Saint-tropez zu sehen. Die Filmikone und tierrechtlerin hatte den einstigen Fischerort in den 1950er-Jahren bei Dreharbeiten für sich entdeckt und lebt seit 1958 überwiegend dort. Zusätzlich zur Dauer-Ausstellung rund um die schöne Blondine im Obergeschoss nimmt die Hommage an BB nun auch teile des Erdgeschosses für sich ein. Die Fotos stammen aus dem Fundus privater tropeziens und lokaler Fotografen. Entsprechend authentische Erinnerungen an die guten alten Zeiten dürfen die Besucher erwarten! täglich geöffnet, Eintritt: 4 Euro.
brigitte barDot am hafen von saint-tropez © Geschenk von Christian Benoit im Rahmen der Trophée Baili de Suffren am 23. Juni 2006
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Cannes, Projekt 1 In Cannes-La Bocca entsteht mit der «Bastide Rouge» ein neuer Universitätscampus. Zum Komplex gehören auch Büros und Konferenzräume für Unternehmen, ein Studentenwohnheim, Cafeteria sowie der lange angekündigte hypermoderne Kinopalast mit zwölf Sälen. Es ist das Vorzeige-Projekt seiner Amtszeit als Bürgermeister von Cannes: David Lisnard schwärmte schon 2014 von dem Campus, der im Westen der Festivalstadt universitäre Ausbildung rund um Film und Fernsehen mit jungen Unternehmen zusammen bringen soll. Nun nimmt das Ganze Gestalt an: Das Architekturbüro Christophe Gulizzi konnte sich gegen 85 andere Bewerber durchsetzen. Die Gebäude mit mehr als 6000 m² sind in modernem Design gestaltet: Große Glasfronten und asymmetrische Formen lassen das Gebäude futuristisch wirken – als inspirierendes Ambiente für innovative Ansätze in Forschung, Ausbildung und Unternehmertum. Die Uni in Cannes-La Bocca soll bereits 2019 erste Studenten empfangen. Sie ist schon heute im Zentrum von Cannes mit Studiengängen auf den Gebieten tourismus und Kommunikation teil der Universität IUt Nice Sophia-Antipolis.
uni-campus mit büros unD Kino
Cannes, Projekt 2 eine stranDmeile (fast) wie Die coppacabana
«BoccaCabana» heißt das zweite Großprojekt, das im Westen von Cannes angegangen wird. Wo sich heute ein zwar kilometerlanger, aber schmaler und unattraktiver Sandstrand direkt an der Straße entlangzieht, soll ein deutlich aufgepeppter Strandbereich entstehen. Priorität haben hier künftig das Bummeln unter Palmen und Sport-Angebote für die ganze Familie auf breiteren Fußwegen und Strandabschnitten. Konkret vorgesehen ist auf dem 5,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Altstadt-Hafen und der Stadtgrenze zu Mandelieu jede Menge: breitere Strände dank neuer, teils unterirdischer Schutzdeiche, ein behindertengerechter Strand, Radwege, Fitness-Bereiche, Angel-Stellen, Spielplätze, eine bessere Busanbindung aus der Innenstadt, neue Grünflächen und einiges mehr. Los geht’s in der ersten von fünf Projekt-Zonen (Mandelieu bis Kreisverkehr) unter anderem mit der Verbreiterung der Gehwege und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, verbesserten Parkmöglichkeiten und mehr Grün. MAI / JUNI 2017
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Bücher aus dem Süden Kommissar Léon Duval löst seinen vierten Fall: Die deutsche Autorin mit Pseudonym Christine Cazon, die seit Jahren in Cannes lebt, lässt ihre Hauptfigur dort diesmal eintauchen in die Welt der fliegenden Händler. Ein so aktuelles wie brisantes thema: Keine Woche vergeht im französisch-italienischen Grenzgebiet ohne Meldungen über meist afrikanische Flüchtlinge, die ums nackte Überleben kämpfen und dabei immer wieder zu illegalen Machenschaften gedrängt werden. Der neue Cazon-Krimi «Endstation Côte d’Azur» beginnt mit einem toten Afrikaner am Bijou Plage, einem der schönsten Strände an der Croisette. Wer könnte ein Interesse daran haben, einen armen Straßenhändler zu ermorden? Kommissar Duval erkennt bald, dass mehr hinter der Sache steckt, als zunächst vermutet. Wie ihre drei ersten Krimis siedelt Christine Cazon ihren vierten Roman (Verlag Kiepenheuer & Witsch) vor dem Setting der weltberühmten Festivalstadt an – jede Menge Insider-Wissen inklusive. Und der fünfte Fall ist bereits in Arbeit, verriet die Autorin der RivieraZeit …
Deutsche Krimiautoren mit faible für côte D’azur & provence
In die Provence verschlägt es den Polizisten Pascal Chevrier: Er hat das Pariser Großstadtleben satt und nimmt den Posten des Landgendarms in einem Dorf im Luberon an. Während er noch von Rosé und Baguette im Sonnenuntergang träumt, geschieht natürlich schon der erste Mord. Erwischt hat es einen amerikanischen Immobilienmogul, und die erste heiße Spur führt in die pikante trüffelhändler-Szene. «tod à la Provence» ist der erste Provence-Krimi von Andreas Heineke, erschienen im Emons Verlag. Der Autor, der auch als Filmemacher und Regisseur aktiv ist, verbringt seit Jahren so viel Zeit wie möglich unter der Sonne von Frankreichs Süden. Entsprechend zeichnet er in seinem jüngsten Buch ein wunderbares Bild der Sehnsuchts-Gegend. Im Mittelpunkt stehen das alltägliche Leben, die Geschichte der Region und ihrer Bewohner; der Duft von Pastis, Champagner und trüffeln strömt geradezu aus den Seiten.
Gadget aus Grasse Eine Hommage an die Heimatstadt des Unternehmens ist das neueste Parfüm von M. Micallef: «06130 Grasse» heißt es ganz schlicht und ist verpackt als kleines Paket mit Stempel und Siegel. Bei der offiziellen Einführung des neuen Dufts im Parfümmuseum der Stadt lobte Bürgermeister Jérôme Viaud die Kreativität seiner Mitbürger und setzte das Parfüm sogleich auf die Liste der offiziellen Geschenke der Stadt. Das Maison M. Micallef wurde 1996 in der Parfümstadt gegründet und hat sich zum Nischenprodukt im Bereich der Luxus-Düfte gemausert, das in fast 60 Ländern vertrieben wird. Sämtliche Flacons werden handdekoriert. 06130 Grasse gibt’s als Damen- und als Herrenduft, blumig-elegant für die Dame, intensiv-maskulin für den Herrn. Erhältlich zum Beispiel im tourismusbüro der Stadt und im internationalen Parfümerie-Museum.
parfüm mit postleitzahl
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Rauchverbot initiative «ma terrasse sans tabac»
Acht von zehn in Frankreich lebenden Menschen fühlen sich durch Zigarettenrauch belästigt. Das geht aus den neuesten Umfragen hervor. Grund genug für Gesundheitsministerin Marisol touraine, die Initiative «Ma terrasse Sans tabac» ins Leben zu rufen, zu Deutsch etwa «Kein tabak in den Dehors der Restaurants». Lokale im ganzen Land wurden aufgefordert, eine entsprechende Charta zu unterzeichnen und einen Außenbereich für Nichtraucher zu reservieren. Als Gegenleistung erhalten alle, die mitmachen, freie Werbung für ihre Gaststätte auf der eigens kreierten Website materrassesanstabac.com. Dabei sind auch Strandbetreiber angesprochen, die Liegen in rauchfreien Zonen anbieten. Zwar steckt das Projekt noch in den Kinderschuhen, doch gibt es schon jetzt zahlreiche Interessenten frankreichweit. Es ist teil des nationalen Programms für tabakbekämpfung, das 2014 startete und noch bis 2019 laufen soll. Die Auswirkungen durch passives Rauchen sind viel stärker als bisher angenommen. So reihte sich das Städtchen VilleneuveLoubet in die 30 französischen Gemeinden ein, an deren Stränden unter Strafe nicht mehr geraucht werden darf.
Männer-Mode schweizer eröffnet boutique in monaco
Auch Männer mögen’s elegant – das weiß Andreas Allenbach aus Zürich seit Langem. Und erfüllte sich einen ewig gehegten Wunsch: Kürzlich eröffnete er in Monaco eine neue Crisoni-Boutique – eine Fundgrube für die Herren der Schöpfung. Hauptakzent der Boutique liegt auf Hemden – maßgeschneidert oder Konfektion – sowie dazu passenden Accessoires. Die Modelle werden exklusiv von dem 1928 gegründeten schwedischen Hersteller Eton angefertigt, weltweiter Marktführer in 49 verschiedenen Ländern. Die Hemden gibt es in mehreren Ausführungen und für alle Anlässe. Sollte das gewünschte Modell nicht im Geschäft verfügbar sein, kann der Kunde seinen Wunschartikel virtuell unter 120 000 Hemden auswählen. Die Lieferzeit nach Monaco beträgt vier tage. Auch Übergroßen in vielen Farben und Stoffarten sind im Angebot. Anzüge, Jacken, Blazer, Unterwäsche von Zimmerli, Schmuck und Krawatten – online bestellbar – machen selbst Modemuffel zu VorzeigeMännern. MAI / JUNI 2017
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Sicher, die Côte d’azur ist nicht Paris oder London. aber kulturell hat es vor allem der Frühsommer in sich. Da wären zum Beispiel das Filmfestival in Cannes, Weltklasseausstellungen und zahlreiche musikalische Leckerbissen wie die «Heures Musicales» in Biot, wo sich gefeierte Solisten die Klinke in die Hand geben ...
sharon stone auf Dem roten teppich in cannes. sie läDt alljährlich währenD Der filmfestspiele zu einer charity-gala. © Gérard Tournebize
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FATIH AKIN IST ZURÜCK! 70. Filmfestival voller Überraschungen ein Film im Hauptwettbewerb, einer in der Nebenreihe «Un certain regard»: Das deutsche Kino ist in Cannes gleich doppelt im rennen.
© Gérard Tournebize
Von AilA StöcKmAnn
ndlich ist Fatih Akin zurück in Cannes! Wie diverse seiner talentierten Kollegen hat der deutsche Regisseur mit türkischen Wurzeln beim wichtigsten Filmfestival der Welt eine carte blanche, wie die Franzosen sagen würden: Er dreht einen Film – und schon ist er dabei! So halten die Macher des Festivals um Pierre Lescure und thierry Frémaux es seit eh und je: Wer Leistung zeigt, bekommt für neue Projekte schnell Vorschusslorbeeren in Form einer erneuten Einladung nach Cannes. Fatih Akin ergeht es so seit seinem internationalen Durchbruch mit «Gegen die Wand» (2004). Im folgenden Jahr war er erstmals in Cannes zu Gast – als Mitglied in der Jury. Außer Konkurrenz wurde damals sein Dokumentarstreifen «Crossing the Bridge» gezeigt. Sein nächster Spielfilm «Auf der anderen Seite» lief vor genau zehn Jahren, 2007, prompt im Hauptwettbewerb der französischen Festspiele, und fünf Jahre später gab es dort außer Konkurrenz die Uraufführung seiner Langzeitdoku «Müll im Garten Eden».
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Jetzt, noch mal fünf Jahre später, ist Akin also zurück in Cannes – bei der 70. Ausgabe, die vom 17. bis 28. Mai die Welt des Kinos an der Côte d’Azur ticken lässt. In seinem thriller «Aus dem Nichts» geht es um einen Bombenanschlag, vermutlich von Neonazis verübt, der Mann und Sohn von Katja tötet. Die Hauptrolle spielt Diane Krüger (unser titelfoto), ebenfalls seit Jahren gern gesehener Gast an der Croisette. Mit dabei sind außerdem Ulrich tukur und Numan Acar, der es jüngst als terrorist in der US-Serie «Homeland» zu einiger Berühmtheit brachte. Nach Maren Ade im vergangenen Jahr ist diesmal erneut eine deutsche Regisseurin in Cannes am Start! Valeska Grisebach, die bei ihrem Werk übrigens mit Ade als Produzentin zusammengearbeitet hat, wird ihren Film «Western» in der hoch angesehenen Nebenreihe «Un certain regard» zeigen. Sie erzählt die Geschichte von deutschen Bauarbeitern, die in der bulgarischen Provinz mit ihren eigenen Vorurteilen konfrontiert werden. Im Hauptwettbewerb trifft man neben Fatih Akin verschiedene andere alte Bekannte – darunter den österreicher Michael Haneke («Happy End»), der seinen dritten Hauptpreis holen könnte, Sofia Coppola («the Beguiled»), Francois Ozon («L’Amant double»), Jacques Doillon («Rodin»), todd Haynes («Wonderstruck»), Andrej Swjaginzew («Loveless»), yorgos Lanthimos («the Killing of a Sacred Deer») und Michel Hazanavicius («Le Redoutable»). Über die Vergabe der Goldenen Palmen entscheidet der diesjährige Jury-Chef Pedro Almodóvar mit seinem team aus Schauspielern und Regisseuren. Durch die Eröffnungsfeier sowie die Abschlusszeremonie führt die in Cannes ebenfalls äußerst geschätzte Monica Belluci (Foto). Als Bonus zum 70. Festival sind diesmal sogar Serien eingeladen: Völlig außer Konkurrenz, aber als Weltpremieren laufen erste neue Folgen von «twin Peaks» (David Lynch) sowie von «top of the Lake» (Jane Campion/Ariel Kleiman). Vielleicht ist die Entscheidung für die Serien ja eine Anspielung auf das neueste Projekt, das in Cannes – unabhängig vom Filmfestival, aber, bitteschön, mit ähnlichem Glamour-Faktor – gerade für 2018 geplant wird …
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«CANNES SERIES» neueS Serien-feStivAl AB 2018 das Gerücht kursierte seit Monaten, nun ist es offiziell: Cannes gründet ein internationales Serien-Festival. das hat Bürgermeister david lisnard während der Messe MiptV erklärt, die im april die Fachwelt des Fernsehens nach Cannes brachte. Für april 2018 ist die erste ausgabe geplant. international soll es werden, wie in Cannes gewohnt voller Glamour sein, talente hervorbringen, die besten Produktionen prämieren und das breite Publikum mit einbeziehen – deutlich mehr, als das Film-Festival, bei dem das kostenlose Strandkino allabendlich (neben der «marches»-Zeremonie) die Hauptattraktion für Zaungäste ist. «Cannes Series» wird das neue Festival schlicht heißen. «Es soll zum wichtigsten internationalen Festival seiner art werden», sagte lisnard, der mit diesem Projekt schon vor seiner Wahl ins amt auf Stimmenfang ging. «Gute Serien sind wie Kunstwerke: Sie enthüllen die Welt.» aus dem Genre habe sich zuletzt ein führendes Genre im Universum des bewegten Bildes entwickelt. außerdem passe das Festival perfekt zum image, das Cannes – ein dorf mit WeltstadtCharakter, ein «village mondial», das 2,3 Millionen Besucher im Jahr anzieht – sich aufzubauen versucht: Cannes als non plus ultra in Sachen Film und Fernsehen. die passende infrastruktur für ein Serien-Festival sei bereits gegeben (Palais des Festivals, Hotels etc.) und bald würden in der eigenen Universität in Cannes-la Bocca Studiengänge rund um Film, Fernsehen und Journalismus angeboten. an seiner Seite hat Bürgermeister lisnard die ehemalige französische Kulturministerin Fleur Pellerin als Festival-Präsidentin, aber auch Paul Zilk, den Generaldirektor des Messe-Veranstalters reed Midem (verantwortlich für MiptV, Mipim etc), und Maxime Saada, Geschäftsführer von Canal+. «Cannes ist mit MiptV seit 52 Jahren die Hauptstadt des Fernsehens; das SerienFestival hier zu starten, war also nur logisch», so Zilk. Ebenso sieht es der Canal+Chef: «die Stadt Cannes ist eine Marke, das Festival muss hier stattfinden. außerdem spielt auch das hiesige Wetter eine wichtige rolle.» Ganz weit im Norden Frankreichs, in lille, wird zeitgleich ein Serien-Festival aus der taufe gehoben – und zwar mit staatlicher Förderung. Gefragt, was er davon halte, sagte der Bürgermeister von Cannes gewohnt eloquent: «Wir haben hier noch nie auf irgendwelche autorisierungen gewartet, um unsere ideen umzusetzen. Wir haben alle trümpfe in der Hand. Und wissen Sie, es ist bei der Entwicklung von solcherlei Events auch immer etwas darwinismus im Spiel – von wegen ‘natürliche auslese’ …» AS
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Foto 1 catherine Deneuve, abgelichtet von helmut newton als titelbilD Des «esquire paris», 1976 © Helmut Newton Estate Foto 2 helmut-newton-foto für «amica mailanD», 1982 © Helmut Newton Estate Foto 3 helmut newton: selbstporträt mit ehefrau unD moDel in paris 1981 © Helmut Newton Estate 1
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STARKER AUFTAKT MIT HElMUT NEwTON Kulturereignis mit Regionalkolorit: «Icônes» in Nizzas neuem Fotomuseum
Optisch schön und richtig belichtet: Das Musée de la Photographie von Nizza ist kürzlich vom Boulevard Dubouchage in die hochtouristische altstadt umgezogen. Der Standortwechsel hat unter Lokalpatrioten heftige Kontroversen ausgelöst. Über derlei Querelen erhabene Besucher erkennen jedoch schnell: Die entscheidung war richtig. auch die der aufsehen erregenden Newton-ausstellung als eröffnungs-Highlight. Von rolf lifferS
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em Premierengast erschließen sich die mannigfachen Gesichter des Museums erst schrittweise: Vordergründig sind da die Gesichter (und wohl geformten Körper) der etwa 70 Ikonen (Icônes) des Mode-, Akt- und Porträtspezialisten Helmut Newton in der gleichnamigen, gut inszenierten Eröffnungsausstellung, darunter massig Filmstars und Models. Das Spektrum reicht von Cindy Crawford über Catherine Deneuve, Debra Winger und Paloma Picasso bis zu Claudia Schiffer – allesamt objektiv aufragende Gestalten, hochhackige und häufig splitternackte oder nur spärlich bekleidete Amazonen in stolzen oder lasziven Posen.
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Bemerkenswert zudem die Gesichter der Besucher, insbesondere das Mienenspiel der Betrachter dieser selbst für heutige Verhältnisse noch (leicht) gewagten Bilder. Die weiblichen Gäste durchweg entspannt, während die Männer beim Rundgang einen bemüht indifferenten (vielleicht verlegenen?) Gesichtsausdruck an den tag legen. Alice Schwarzer jedenfalls fand Newtons Arbeiten «sexistisch, rassistisch und faschistisch». Zum «Beweis» druckte ihre «Emma» 19 der inkriminierten Exemplare ab. Den folgenden Urheberrechts-Prozess gewann der Verlag des Fotografen. Newton, der im Januar 2004 mit 83 Jahren nach einem Autounfall starb, war schicksalsbedingt Weltbürger. Kindheit und Jugend verbrachte er in seiner Geburtsstadt Berlin, bis der 18-jährige Spross einer arrivierten jüdischen Familie vor Hitler fliehen musste. Es verschlug ihn nach Singapur, dann nach Australien, wo er sich einbürgern ließ, in der Armee diente, seine spätere Frau June kennen lernte und doch nie heimisch wurde. Europa fehlte ihm. So ging er mit June nach London und Paris, wo er in den 70er-Jahren seine steile Karriere begann. In dieser Zeit wurde ihm die Côte d’Azur mehr und mehr zur Heimat. 1964 kauften sich die Newtons ein Haus in Ramatuelle (Var); 1981 zogen sie nach Monaco, wo June bis heute lebt. Kein Wunder, dass der Landschaftsfotograf, der Helmut auch war, gern unverwechselbare «Gesichter des Südens» auf die Platte
KEIN WUNDER, DASS DER LANDSCHAFtSFOtOGRAF, DER HELMUt AUCH WAR, GERN UNVERWECHSELBARE «GESICHtER DES SÜDENS» AUF DIE PLAttE BANNtE
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bannte. Auf höchst schelmische Weise, versteht sich. Meist mit Personen. So knipst er sexy «Winnie» im Negresco, sehr hinter(n)gründig das Ozeanografische Museum in Monte Carlo, in Saint-tropez eine Dame, die ein Defilé von Männerhintern auskostet, sowie dortselbst Charlotte Rampling. Und sehr gelegentlich erscheint auch mal ein männliches Individuum: der junge Karl Lagerfeld, der alte Gianni Versace, David Bowie in Monaco. Insofern ist Icônes durchaus auch ein Kulturereignis mit reichlich Regionalkolorit. Nichts jedoch bringt dem Publikum das private Gesicht des Fotografen so nahe wie die etwa einstündige Fernseh-Dokumentation in der Regie seiner Frau, die unter dem titel «Helmut by June» inmitten des Museums in Endlosschleife vorgeführt wird. Die 93jährige June, die 2004 die berühmte Helmut-NewtonStiftung im ehemaligen Preußischen Offizierskasino Berlin eröffnete, bedauerte, dem in Nizza aus Altersgründen nicht gleichtun zu können. Immerhin war der Stiftungskurator Matthias Harder vor Ort (lesen Sie das Interview mit ihm auf Seite 18), dessen «Foundation» bisher 1,5 Millionen Besucher zählen konnte. Ein Erfolg, der in den nächsten zwölf Jahren auch dem Fotomuseum in Nizza zu wünschen ist. Die Fassade des neuen Musée de la Photographie fügt sich trotz ihrer schnörkelfreien Linien harmonisch in das Umfeld von Nizzas historisch-verspieltem Cours Saleya ein. Und obwohl im quicklebendigen Herzen des dereinst italienischen Gassenlabyrinths gelegen, ist das Haus zu Fuß wie mit dem Auto leichter zu erreichen als das frühere théâtre de la Photographie et de l’Image. Es wird zudem auch deshalb größeren Zulauf haben, weil hier täglich ein Frisch- oder Flohmarkt internationales Fußvolk anlockt. Das Antlitz des Gebäudes selbst ist äußerst facettenreich: Das puristische Innenleben des ehemaligen Elektrizitätswerks unterlässt jede unerwünschte Ablenkung von den Exponaten. Zugleich bietet es wie zufällig teilausblicke auf die Altstadt: Die Vorderfenster nach draußen – jedes für sich – sind so angeordnet, dass man von der offenen Galerie aus völlig unterschiedliche Postkartenmotive vor Augen hat. Durch eines sieht man auf den quirligen Markt, durch ein zweites auf entspannte Menschen im Straßencafé und durch ein drittes auf die obere Partie der frisch leuchtend-gelb getünchten Chapelle de la Misericorde. Überdies wurde das behutsam entkernte Haus (Eingang 1a und 1b, Place Pierre Gautier) keineswegs komplett seiner Vergangenheit beraubt. Die industrielle Laufkatze an der Decke der einstigen Fabrik zum Beispiel ist an Ort und Stelle verblieben. In der abgetrennten Museumsgalerie werden von verschiedenen Altmeistern der Lichtbildnerzunft verewigte, im Vergleich zum heutigen Stadtbild überaus aufschlussreiche Gesichter vom Nizza der aristokratischen Belle Epoque vorgeführt. Den teilweise leicht vergilbten Positiven sind in Vitrinen obskure Kameras gegenübergestellt, die einst in latenten Bildern Brom und Silber spalteten. «icônes» läuft bis zum 28. mai; geöffnet täglich außer montag 11 bis 18 uhr; museephotographie.nice.fr MAI / JUNI 2017
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NEwTONS MODEllE SIND STARKE FRAUEN im Gespräch mit rZ-autor rolf Liffers bezeichnete der Hauptkurator der Berliner Newton-Stiftung, Matthias Harder (Foto), die ausstellung in Nizza als «längst überfällig». Denn die Côte d’azur war praktisch die zweite Heimat des weltberühmten Fotografen. Herr Dr. Harder, ist es denkbar, dass die Berliner Newton-Stiftung im Raum Nizza einen Ableger gründet? Immerhin hat der Künstler mehr als seine letzten vier Lebensjahrzehnte mit seiner Frau June an der Côte d’Azur gelebt. Nach der Retrospektive zu seinem 80. Geburtstag hatte sich Newton in der Neuen Nationalgalerie Berlin entschieden, sein Archiv teilweise nach Berlin zu geben und hier eine Stiftung unter seinem Namen zu errichten; sie befindet sich seit 2004 in einem repräsentativen Gebäude, exakt an dem Ort, von wo er Berlin 1938 verlassen musste. Die Entscheidung für Berlin fiel gegen New york oder Paris. Es ist nicht geplant, an anderen Orten Filialen zu errichten. Wir haben sehr gern mit dem Musée de la Photographie in Nizza kooperiert, da wir die kuratorische Arbeit von Marie-France Bouhours schätzen und viele Aufnahmen von Helmut Newton in und um Nizza entstanden sind. Dies spiegelt sich auch in der Bildauswahl wider; diese Ausstellung an diesem Ort ist insofern sehr stimmig und war längst überfällig. An der Côte d’Azur lebten zum Teil zeitgleich mit Newton etliche andere Fotografen, Lucien Clergue, Brassai, Villers, Doisneau, David Hamilton. Picassofotograf David Douglas Duncan in Mougins nicht zu vergessen, der kürzlich 101 geworden ist. Wie kam Newton mit der Konkurrenz klar? Kannte er die Kollegen, gab es Rivalitäten, Freundschaften? Helmut Newton war bestens vernetzt, er hatte gute und freundschaftliche Kontakte zu vielen Kollegen. Momentan zeigen wir in Berlin eine MAI / JUNI 2017
frauen, sondern sehr selbstbewusste, gleichberechtigte und starke Frauen. Ja mehr noch, wenn ein Mann in seiner Bildwelt auftaucht, wird er von Newton häufig nur als Bewunderer der weiblichen Schönheit und Stärke instrumentalisiert. Gleichwohl macht auch Helmut Newton uns Bildbetrachter immer wieder zu Voyeuren.
Ausstellung von Alice Springs alias June Newton, teilweise sind es unveröffentlichte, private Aufnahmen, darunter auch Porträts ihres Mannes – gemeinsam mit Bruce Weber, Ralph Gibson, George Hurrell, David Bailey, Brassaï und Richard Avedon. Es sind Freundschaftsbilder. In der Dauerausstellung unserer Stiftung befinden sich darüber hinaus zahlreiche Publikationen anderer bedeutender Fotografen mit sehr persönlichen Kommentaren und Widmungen. All das ist überraschend in einem umkämpften Business. David Hamilton taucht nicht in diesem Kontext auf, obwohl er wie Newton in Ramatuelle gelebt hat. Das gilt auch für seinen Nachbarn, den Fotografen Gunter Sachs. Beide erscheinen weder auf Gruppenbildern, noch werden sie in den Autobiografien von Helmut und June Newton erwähnt. Anders Jacques-Henri Lartigue... Anfang der Neunzigerjahre erreichte die Kritik an Hamiltons Vorstellungen von perfekter Weiblichkeit ihren Höhepunkt. Seine Bücher wurden teilweise für Minderjährige verboten, und es kam sogar zu Protestmärschen. Helmut Newton fotografierte im Gegensatz dazu wirkliche Frauen, keine Kindfrauen. Gab es irgendwann dennoch auch ihm gegenüber Animositäten oder Proteste wegen seiner freizügigen Aufnahmen, von Alice Schwarzer einmal abgesehen? Natürlich hat Newton viele Menschen mit seinen freizügigen Fotografien provoziert. Er hat, wenn man so will, stets gegen die bestehenden tabugrenzen gekämpft, sie erweitert und überwunden. In der tat sind seine Modelle keine Kind-
Wissen Sie, welche Umstände Newton damals ans Mittelmeer und speziell nach Ramatuelle verschlugen? Und wieso ist er letztlich in Monaco gelandet? Helmut und June Newton zogen 1961 von Australien nach Paris, und nur etwas später entdeckten sie für sich auch die französische Mittelmeerküste, insbesondere Saint-tropez. 1964 erwarben sie im Nachbarort Ramatuelle ein kleines Steinhaus auf einem Weinberg. Dort verbrachten die beiden stets den Frühsommer – und Newton fotografierte in Ramatuelle und Umgebung auch regelmäßig: Aktaufnahmen an seinem Haus oder Modeinszenierungen an den Stränden von Sainttropez. Im Dezember 1981 verließen sie ihre Wohnung in Paris und ihr Haus in Ramatuelle, wo sie noch Weihnachten verbrachten, um nach Monaco zu ziehen. Der Grund für die Übersiedlung ins Fürstentum waren die hohen Steuern, die Newton in Frankreich hat zahlen müssen, wie er in seinen Memoiren verriet. Die Lokalpresse im Departement Var hat einmal Bürger von Ramatuelle befragt, wie sie Newton erlebt haben. Alle sagten, er sei nahbar, umgänglich, freundlich, aufgeschlossen, ja sogar interessiert am Dorfgeschehen gewesen. Jedenfalls «keineswegs so kalt wie seine Bilder», sagte einer. Es gibt Frauen, die finden, Newton habe Frauen durch seine Bilder regelrecht auf einen Sockel gehoben; er sei also das Gegenteil eines Sexisten gewesen... Ich empfinde die Mode- und Aktaufnahmen Newtons nicht als kalt, vielleicht als zurückhaltend und distanziert; er hat den Frauen einen Sockel aus Selbstbewusstsein gezimmert und sie auf dieser Bühne exponiert. Newton hat sich in einem Interview einmal – vielleicht selbstironisch – als Feministen bezeichnet. In seinem Werk vereinte er subtil Nacktheit und Mode. Seine ungewöhnlichen Bilder haben die Modefotografie revolutioniert, sie begleiten und kommentieren den Wandel der Rolle der Frau in der westlichen Gesellschaft jener Zeit.
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DER MANN, DER IN KEINE SCHUblADE PASST Die Fondation Maeght präsentiert noch bis zum 18. Juni Werke des deutschen ausnahmekünstlers a.r. Penck. rZ-autor alfred Thum hat die ausstellung in Saint-Paul-devence besucht.
A.R. Penck – Maler, Junger Wilder, Neo-Expressionist, Primitivist iner der prominentesten Köpfe der deutschen Künstler der Kriegsgeneration ist zu Gast in der Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence. A.R. Penck ist eine herausragende, unverwechselbare Figur in der deutschen Kunst der 1960er- bis 90er-Jahre. Er ist mit verschiedenen Etiketten behängt worden, «Junger Wilder», «GraffitiKünstler», «Neo-Expressionist» oder «Primitivist». Er repräsentiert sicherlich von all diesen Strömungen etwas und integriert sie zum «Penck-Stil». Wie er sich diesen höchsteigenen Stil erarbeitet hat, mit welchem Berserkertum und mit welchem Mut er zahllose Bilder und Versuche von Bildern produziert hat, lässt sich nun in dieser Ausstellung mit Erstaunen, vielleicht auch Skepsis, aber insbesondere mit Bewunderung und Enthusiasmus nachvollziehen. Eine einmalige Gelegenheit für das hiesige kunstinteressierte internationale Völkchen, sich mit dieser künstlerischen Ausnahmeerscheinung vertraut zu machen.
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Die Entwicklung des Ralf winkler zu A.R. Penck
INFO Die ausstellung in der Fondation Marguerite et Aimé Maeght in Saint-Paul-de-vence ist bis zum 18. Juni täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Zur ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschienen.
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Er wurde als Ralf Winkler 1939 in Dresden geboren und erlebte dort als kleines Kind das Inferno der brennenden Stadt unter dem alliierten Bombenhagel. Schon im Laufe der 50er-Jahre wurde ihm klar, dass er Künstler werden, fast ebenso früh aber auch, dass er nicht der offiziellen Linie des Sozialistischen Realismus folgen wollte. Dementsprechend bestand keine Möglichkeit für ihn, einen Platz in der Kunstakademie in Dresden oder Berlin zu ergattern. Er hätte später auch nicht die leiseste Chance gehabt, in der DDR als Künstler anerkannt und in Galerien ausgestellt zu werden. So war und blieb er Autodidakt und schloss sich Künstlergruppen an, die sich an der Entwicklung des Westens orientierten. Die 60er-Jahre waren für ihn geprägt von der Suche nach einer neuen ästhetischen Sprache, die ihn schließlich zu den Wurzeln der Menschheitsgeschichte, zu den Bildmustern der
Höhlenmalerei führte. Die archaische Symbolik ist universell und deshalb für jedermann verständlich: Menschen werden in Strichzeichnungen abgebildet, sie sind lediglich durch Andeutung der Genitalien in Mann und Frau und durch ihre Größe in Erwachsene und Kinder differenziert; ihre Funktion ist mit Werkzeugen und Waffen bezeichnet und die tierwelt, die sie umgibt, nach Beuteund Raubtieren unterschieden. Ralf Winkler, der sich in den 60er-Jahren nach einem Eiszeitforscher den Künstlernamen «A.R. Penck» zulegt, experimentierte viel und versuchte, ein neues System, einen neuen Standard zu entwickeln, der weit über das archaische Vorbild hinausging und Buchstaben und Wörter und andere Zeichen mit einschloss. Wer wie Penck als Jugendlicher und junger Mann die Erfahrung gemacht hat, dass das offizielle Zeichensystem, der Sprachgebrauch seines Landes (der damaligen DDR) mit dem persönlichen ganz und gar nicht kompatibel ist, der wird fast zwangsläufig auf die Idee kommen, einen neuen «Standart» (das falsche «t» am Ende könnte ein Spiel mit dem englischen Wort für Kunst sein) zu entwickeln, der maximale Individualität mit maximaler Allgemeinverständlichkeit kombiniert. Dies geht aber nicht ohne Widerspruch ab. Die Zeichen, die Penck in seinen Bildern benutzt, erkennen wir sofort wieder, die Strichmännchen, die wilden tiere, die Werkzeuge und Waffen. Doch dort, wo er sie mit Buchstaben anreichert, wie z.B. mit «A», «Z» oder «t» oder mit anderen Zeichen wie Spiralen oder Wellenlinien, beginnt die Schwierigkeit der Deutung. Man kann die Symbole klar erkennen, aber wofür sie stehen, verraten sie nicht. Pencks archaisierende Bilder können sich deshalb für Leute, die partout Bedeutungen lesen wollen, als ein ärgerliches, weil unlösbares Rätsel herausstellen: Die Betrachter haben ein Bild voller Zeichen vor sich, doch es fehlt ihnen der Schlüssel.
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Es sind andere Dinge, die diese Bilder zu faszinierenden «Ereignissen» machen: Es ist die Kraft des Pinselstrichs, der jeweils sitzt, keine Rücksicht auf Feinheiten (der Figurenränder, des tropfenden Pinsels), ungebremst von jedem Zwang der Abbildungsgenauigkeit: Um diese geht es ja sowieso nicht. Die entfesselte, unmittelbar umgesetzte Intuition und der Mut zur Hässlichkeit, Letzteres noch ein Erbe der Art brut, waren die Kennzeichen der neuen Kunstbewegung der 60er-Jahre, des Neo-Expressionismus. Er weckte die verschlafene Kunstszene auf wie ein Fanfarenstoß: Baselitz, Immendorff und Lüpertz waren die Protagonisten, Penck, der noch in der DDR lebte, gesellte sich dazu. Während im Westen Bekanntheit und Anerkennung Pencks wuchsen (documenta in Kassel, Biennale in Venedig), wurde seine Stellung im Osten immer schwieriger, bis er schließlich 1980 ausgebürgert wurde. Im Westen ging es dann aufwärts mit renommierten Kunstpreisen und einer Professur an der Düsseldorfer Kunsthochschule (1988), die er bis 2003 innehatte. Danach siedelte er nach Dublin über, wo er bis heute lebt.
Foto oben a.r. pencK: ohne titel (gruppe), 1961. öl auf leinwanD, 100 x 130 cm © Adagp Paris 2017 - Courtesy Galerie Michael Werner Märkisch Wilmersdorf, Köln & New York Foto rechts unten a.r. pencK: «another r.c.», 1983. harz auf leinwanD, 200 x 300 cm © Adagp Paris 2017 - Courtesy Galerie Michael Werner Märkisch Wilmersdorf, Köln & New York Foto links unten a.r. pencK: «vorstoss», 2010, acryl auf leinwanD, 160 x 120 cm © Adagp Paris 2017 - Courtesy Galerie Michael Werner Märkisch Wilmersdorf, Köln & New York
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bolsprache der archaischen Höhlenmalerei Bezug genommen. Die Stilisierung der Figuren zu Strichmännchen beweist das ebenso wie Pfeile, Spiralen, Wellen und ähnliche Symbole. Das relativ kleine Bild «Gruppe» macht aber auch deutlich, wie sehr die Bildaufteilung, das heißt die Verteilung der Formen im Bildraum, für Penck eine wichtige Rolle spielt. Er verstand und versteht sich nicht als ein simpler nachahmender Primitivist, der tote Kunstsprachen wiederbeleben will. Er knüpft an, ohne wirklich zu imitieren. So bereichert er seine Strichmännchen-Bilder mit Buchstaben und Wörtern und geht schließlich sogar so weit, ganze Bilder fast nur aus Wörtern zu formen, wie etwa «Flugblatt (Macht – Besitz)» aus dem Jahr 1974. Die Wörter sind assoziativ aneinander gesetzt und ergeben keine Gesamtaussage. Wer eine solche sucht, bleibt frustriert. Mitte der 60er- und in den 70er-Jahren setzt sich der wilde gestische Charakter, die expressive Seite seiner Malerei durch, er arbeitet als Junger Wilder mit dem Spontaneitätseffekt, mit der Wahrheit des Unmittelbaren. Die Bilder entstehen im engen Kontakt mit dem Unterbewussten und den Emotionen. In diesem Prozess gibt es keinen Platz für Reflexionen, Zaudern und Kehrtwendungen. So lässt das großformatige «Queen of the Underground» (1975) vermuten, dass es wie im Rausch, schnell und skrupellos, entstanden ist, als hätte der Maler, der tatsächlich in einer Band mitgespielt hat, mit dem Pinsel ein Schlagzeugsolo improvisiert. Es ist pure gestische Malerei. Später allerdings, schon in den 80er-Jahren, werden die Konturen klarer. In dem großen Bild «Another R.C.» aus dem Jahr 1983 ist der Bilduntergrund in farbige Dreiecke und Rechtecke aufgeteilt. Darauf gesetzt ist ein roter Mann mit einer roten Waffe, der in seiner Riesenhand in der Mitte des Bildes etwas hält, was sich nicht genau erkennen lässt. Über dem Mann schwebt bedrohlich ein Raubvogel. Unsicherheit, Bedrohung und der Zwang sich zu wehren ziehen sich als themen durch das ganze Schaffen Pencks. In den letzten in Saint-Paul-de-Vence ausgestellten Bildern von 2010 (zum Beispiel «Vorstoß») allerdings ist endgültig Ruhe eingekehrt: Klare Bildaufteilung, saubere Konturen, kein heftiger Drive eines Jungen Wilden mehr.
Die Ausstellung Sie ist ein Glücksfall für den Besucher, die Auswahl der Bilder ist exquisit, die Räume sind bestens geeignet auch für die großen Formate, die Ausstellungsorganisation schlüssig. Die Bilder sind nicht in chronologischer Ordnung gehängt, sondern thematisch zu Gruppen gebündelt. Besonders spannend ist der erste teil der Ausstellung, der die lang dauernde, anstrengende und aufregende Suche nach der ganz eigenen, authentischen Ausdrucksform, nach einem neuen System, Konzept oder Standard dokumentiert. Während zum Beispiel der titel «Konzept» für ein Bild aus dem Jahr 1966 ganz und gar ironisch gemeint zu sein scheint, denn Formen und Farben sind komplett diffus und die Hilf- und Konzeptlosigkeit offenbart sich schmerzlich klar, wird im Bild «Gruppe» von 1961 oder auch in den «Waffen»-Bildern von 1968 auf die SymMAI / JUNI 2017
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Heures Musicales
COMIC-HElD IM GRIMAlDI FORUM
KlASSIK vON wElTRANG IN bIOT
Comic-Zeichner Jean Graton und seiner KultSerie um Rennfahrer «Michel Vaillant» ist im Renn-Monat Mai eine Kurz-Ausstellung im
Grimaldi Forum (Monaco) gewidmet. Der Comic-Held kommt in den 70 zwischen 1957 und 2007 entstandenen Heften immer wieder auch ins Fürstentum. Spannend ist das nicht nur aus dramaturgischer Sicht, sondern weil der Leser die Entwicklung des Rennens im Laufe der Zeit mitverfolgen kann. Wer Jean Gratons originellen, künstlerischen und technischen Blick auf die legendäre Rennstrecke nachvollziehen möchte, hat dazu vom 4. bis 9. Mai Gelegenheit. 20 Original-Zeichnungen und 20 künstlerisch nachbereitete Bilder werden gezeigt; der Eintritt ist frei.
Jazz à Juan
KUlTSTARS OHNE ENDE in Kaleidoskop von Kultstars und Klangfarben erwartet dieses Jahr die Zuschauer von «Jazz à Juan»! Die 57. Ausgabe wird wie immer an der Pinède (14. bis 23. Juli) stattfinden. Die Besetzungsliste ist wahrlich beeindruckend: taj Mahal, Archie Sheep, Anouska Skankar, Macy Gray, the Blind Boys of Alabama, Jonny Gallagher und noch viele andere. Da treten zum Beispiel an einem Abend der temperamentvolle Jamie Cullum sowie die wunderschöne und hochbegabte Kandace Springs auf, deren Stimme an Robert Flack erinnert. Neben den Jazz-Größen erwartet das Publikum auch Weltstars, die dem Jazz verbunden sind, aber in erster Linie Pop-Geschichte geschrieben haben. So ist auch Sting (Foto) wieder auf seiner Lieblingsbühne zu Gast. Er schätze die Atmosphäre in
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Juan-les-Pins ganz besonders, heißt es immer wieder. Auch Gregory Porter ist erneut dabei. Der Zwei-Meter-Mann mit der SoulStimme hat sich spätestens mit seinem Blue-Note-Debüt «Liquid Spirit» den Weg in die Herzen des Publikums gesungen. Der ehemalige Profisporter, der seine Musik selbst schreibt, gilt als eines der größten Jazz- und Soul-talente unserer Zeit. Seit mehreren Jahrzehnten feiert tom Jones nun schon Erfolge und ist aus der Geschichte der Popmusik kaum wegzudenken: Seine Wurzeln aber liegen im Jazz, und so ist auch er immer wieder mit Freude zu Gast in JuanLes-Pins. Zu den bekanntesten Songs des mittlerweile 75 Jahre alten «tigers» zählen «Sexbomb» und «What’s New, Pussycat?». Einen seiner größten Hits hatte der walisische Sänger schon 1964 mit «It’s Not Unusual». isö tickets: www.jazzajuan.com
Neuzugang
EIN IMMENDORF FÜR MAEGHT ie weltberühmte Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence ist um ein Kunstwerk reicher: Das Werk «Sans titre» (2006) von Jörg Immendorf zählt ab sofort zur Sammlung. Die Stiftung hatte dem 2007 verstorbenen deutschen Künstler im Jahr 2015 eine Ausstellung gewidmet. Sein Bild gesellt sich damit an die Seite von Werken von Kollegen wie Miró, Chagall, Giacometti und Braque.
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© GregoryBatardon
Michel Vaillant
ntime Klassikkonzerte von internationalem Rang – wie das zusammenpasst, zeigen alljährlich die «Heures Musicales» von Biot. Hier haben schon große Karrieren ihren Lauf genommen, aber auch arrivierte Musiker kehren immer wieder gerne zurück in die kleine Kirche in der Altstadt, wo Akustik und Ambiente für unvergleichliche Aufführungen sorgen. Zu verdanken ist all dies der künstlerischen Leiterin Liliane Valsecchi, die das renommierte Festival mit viel Herzblut und starkem Willen Jahr um Jahr erneut auf die Beine stellt. Kaum ein Künstler schlägt ihre Einladungen in das pittoreske Dorf im Hinterland von Antibes aus. So ist auch die 34. Ausgabe der Heures Musicales vom 17. Mai bis 20. Juni geprägt von alten Bekannten. Mit dabei sind die (immer noch) jungen und vielfach ausgezeichneten Capuçon-Brüder, die seit 13 Jahren fast kein Jahr gefehlt haben. Beide spielen regelmäßig als Solisten mit den größten Orchestern der Welt. Cellist Gautier Capuçon (Foto) hat unlängst eine tournee durch die deutschsprachige Musiklandschaft hinter sich gebracht, mit Auftritten in Berlin, Dresden, Leipzig, München und Wien. Sein älterer Bruder Renaud ist ein Meister an der Geige und ebenfalls in den größten Opernhäusern der Welt zu Hause. Eine alte Bekannte in Biot ist auch die junge georgische Pianistin Khatia Buniatishvili, die unter anderem zweimal den Klassik-Echo in Berlin entgegennehmen konnte. Neben den Instrumentalisten ist in diesem Jahr eine Sängerin dabei: Natalie Dessay, die als einzige Französin überhaupt mit dem titel «österreichische Kammersängerin» ausgezeichnet wurde. Das erste Konzert mit Werken von Beethoven und Rachmaninow geben am Mittwoch, 17. Mai, Gautier Capuçon (Foto), Cello, und Jérôme Ducros, Piano. Es folgen Capuçons Bruder Renaud, Geige, und Guillaume Bellom, Klavier (22. Mai: Schubert, Beethoven, Strauss), Khatia Buniatishvili, Klavier (28. Mai: Beethoven, Schubert, Chopin, Liszt), Nikolaï Lugansky, Klavier (4. Juni: tschaikowski, Chopin), Edgar Moreau, Cello, mit David Kadouch, Piano (13. Juni: Mendelssohn, Bruch, Bloch) und schließlich Natalie Dessay, Gesang, mit Philippe Cassard am Klavier und thomas Savy an der Klarinette (20. Juni: Schubert, Chausson, Debussy, Gounod). Alle Konzerte beginnen um 21 Uhr in der Kathedrale. as Info & tickets: www.biot.fr
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NICE JAZZ FEStIVAL
bIllETTERIE ERöFFNET
Kultur-Frühling
or der Sommerpause stehen noch zahlreiche künstlerische Highlights auf den Programmen der großen Spielstätten an der Côte d’Azur, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Das opernhaus nizza ist schon wegen seiner prachtvollen Architektur im Stil der Belle Epoque einen Besuch wert. Als letzte Opernproduktion vor der Sommerpause kommt hier eine Neuinszenierung von Verdis Rigoletto auf die Bühne. Zunächst von der Zensur wegen seines «unanständigen» Librettos verboten, mauserte sich das Stück schon seinerzeit zum Publikumsliebling. Die tragische Vater-tochter-Beziehung und berührende Musik, die den einen oder anderen Ohrwurm bereithält, sorgen noch heute für feuchte Augen im Publikum. 10., 12. und 16. Mai je 20 Uhr, 14. Mai um 15 Uhr. An zwei Abenden erklingt ein Violinkonzert mit dem Philharmonischen orchester nizza unter der Leitung von Philippe Auguin. Auf dem Programm stehen weniger bekannte, doch interessante Komponisten – Ligeti, Korngold, Schreker. Dafür trägt der Violinist Michael Barenboim (Foto) einen umso berühmteren Namen: Er ist der Sohn des Großmeisters Daniel Barenboim und selbst ein vielversprechender Künstler. 26. Mai um 20 Uhr, 27. Mai um 15 Uhr. Russische Klänge – von tschaikowsky und Korsakov – bezaubern beim Klavierkonzert mit dem international erfolgreichen Pianisten Jean-yves thibaudet und dem Philharmonischen Orchester unter der Leitung von Adrien Perruchon. 2. Juni um 20 Uhr, 3. Juni um 18 Uhr. Ruhige Musik an einem lauen Sommerabend verspricht das Kammerkonzert des Orchesters Nizza mit Streichern – Geige, Bratsche und Cello – und Klavierbegleitung. Auf dem Programm stehen Stücke von Mozart und Brahms. Der besondere Spielort – das Musée Marc Chagall – sorgt für ein einzigartiges Ambiente. 12. Juni, 20 Uhr.
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© Janine Escher
ENDSPURT IN DEN FESTSPIElSälEN
MODEFEStIVAL HyèRES
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hard-rock gibt’s im Fürstentum: Am 28. Juni sind Deep Purple in Monaco zu Gast, um ihr neues Album vorzustellen. Neben Led Zeppelin und Black Sabbath prägten Deep Purple mit Hits wie «Highway Star» und «Smoke on the Water» ganze Generationen. Die Kompagnie des Choreografen Maguy Marin aus Créteil ist im theater Anthéa in Antibes zu Gast: Zehn gespenstisch anmutende Clowns bringen das ganze Spektrum menschlicher Emotionen durch ihre expressiven Bewegungen auf die Bühne. Das Stück May B, vor 30 Jahren uraufgeführt, gilt als Meilenstein in der Geschichte des zeitgenössischen Balletts. Das Spektakel ist am 19. und 20. Mai ab 20.30 Uhr zu sehen. Eine Kostprobe aus dem außergewöhnlichen Programm des neu eröffneten Kulturzentrums Scène 55 in Mougins: R.A.G.E ist ein ebenso spannungsvolles wie ästhetisches tanztheater – ein Reigen aus kunstvoll verkleideten tänzern und Marionetten. Zu erleben am 20. Mai um 20.30 Uhr und am 21. Mai um 16 Uhr. Das theater grasse beendet seine Spielzeit mit einem Feuerwerk aus Klängen und Emotionen: Die Künstlerin Fatoumata Diarawa ist eine Legende des Afro-Jazz mit einer kraftvoll-schönen Stimme. Ebenso berührend wie die Musik sind ihre texte, die von Freiheit und Frieden erzählen. Konzert am 12. Mai um 20 Uhr. cs
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ZEITGENöSSISCHEKÜNSTlERAMwERK iacomo de Pass, Ben und der satirische Zeichner Kristian (im Foto v.l.) gehören zu den größten zeitgenössischen Künstlern der Côte d’Azur. In den vergangenen Wochen waren sie mit sieben anderen Kollegen in Cannes im Einsatz: Im Palm Beach Casino gestalteten sie die Kolosse im Eingangsbereich nach ihrer Façon um. Die Werke sollen im Juni versteigert werden. Zuvor sind sie vor Ort vom 5. Mai bis 4. Juni (je 12 bis 20 Uhr) ausgestellt. Unter den Hammer kommen am 4. Juni ab 10 Uhr auch andere Einrichtungsgegenstände des mythischen Hauses. Das Gebäude aus dem Jahr 1929 wird abgerissen, das bekannte Casino zieht um ins Hotel 3.14.
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Kein Geringerer als Herbie Hancock ist der Schirmherr des diesjährigen Jazz-Festivals in Nizza (17. bis 21. Juli). 31 Bands treten an fünf Abenden auf zwei Bühnen am Place Masséna/théâtre de Verdure auf – darunter alte Bekannte und neue Gesichter, von Ibrahim Maalouf bis zur De la Soul Live Band. Die Billetterie ist eröffnet; bis zum 31. Mai gelten vergünstigte Vorverkaufspreise. nicejazzfestival.fr
Bis zum 1. Mai hat in Hyères-les-Palmiers das 31. «Festival de Mode et de Photographie» stattgefunden. Präsident der Jury war diesmal Bertrand Guyon des Pariser Modehauses Schiaparelli. 100 Nachwuchs-Couturiers aus aller Welt hatten sich um eine teilnahme beworben. Zehn wurden ausgewählt – darunter Stylisten aus den Niederlanden (2), Südkorea, Neuseeland, Finnland, Frankreich (2), China und der Schweiz sowie Jesine Forsterling aus Deutschland. r.l. StEINERNE ZEUGEN
ZEICHEN UND wUNDER Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Der Appell aus der jüngsten RivieraZeit («Steinerne Zeugen der Literaturgeschichte», RZ 03/04-2017) war noch nicht verhallt, als bekannt wurde, dass thomas Manns einstiges Haus am Rande von Los Angeles nicht abgerissen wird. Die deutsche Bundesregierung hat die Villa, in der Mann den «Dr. Faustus», «Lotte in Weimar» sowie teile von «Joseph» und «Felix Krull» schrieb, gekauft und damit gerettet. Der Preis betrug 13 250 000 Dollar plus Steuern und Maklergebühren. Geplant ist, das Gebäude künftig über Residenzprogramme als treffpunkt von deutschen und amerikanischen Künstlern und Wissenschaftlern zur Förderung der transatlantischen Verständigung zu nutzen. Mann, seine Frau Katia und seine Enkel hatten in «Pacific Palisades» nach der Flucht vor den Nazis aus dem südfranzösischen Exil (Le Lavandou/Sanary-sur-Mer) in den USA gewohnt. Wie weiter bekannt wurde, ist unterdessen auch Hermann Hesses Haus in Gaienhofen am Bodensee vor der Abrissbirne gerettet. Die neue Privateigentümerin Eva Eberwein, die die Villa bewohnt, freut sich über Gäste und zeigt im Rahmen der öffnungszeiten auch gern den wiederhergestellten Südgarten des Dichters. r.l.
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wARTEN AUF 2030 Wann kommt das neue Schienennetz? Von AilA StöcKmAnn
Die Côte d’azur hat ein gravierendes Problem: eine verkehrsdichte, die auf die Lebensqualität drückt. ein Bahnprojekt verspricht abhilfe, langfristig immerhin. Doch Polemik und egoismus drosseln das vorhaben, ehe es überhaupt konkret wird.
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er Südosten ist in Frankreich schienentechnisch mit Abstand am schlechtesten angebunden. Deshalb ist eine neue tGV-Strecke zwischen Nizza und Marseille seit Jahrzehnten in der Diskussion. Die Fahrtdauer soll kürzer werden, die Strecke Nizza-Paris mit dem Schnellzug möglichst um rund eine Stunde. Dass Handlungsbedarf besteht, ergibt sich schon aus ein paar Zahlen: 1860 wurde die heutige Eisenbahnverbindung zwischen Marseille und Ventimiglia in Betrieb genommen. Auf der zweigleisigen Linie wird sämtlicher Schienenverkehr abgewickelt: Nah- und Fern- sowie Frachtverkehr. Viel hat sich am Schienennetz seit damals nicht getan – demographisch hingegen schon: Mitte des 19. Jahrhunderts lebten 1,6 Millionen Menschen in der Region, heute sind es dreimal so viele. Von den touristenschwärmen ganz zu schweigen. Nachdem diverse trassen-Pläne für den Hochgeschwindigkeitsverkehr über die Jahre diskutiert und wieder verworfen wurden, wird seit 2011 eine neue Idee verfolgt: der Doppel-Coup für tGV (Schnellzüge) und tER (Nahverkehr) – als Rundum-Lösung, um das schon lange evidente Verkehrsproblem auf den Straßen der Côte d’Azur samt Luftverschmutzung in den Griff zu kriegen. Dieser aktuelle Plan sieht wie zuvor eine zweite, im Landesinnern verlaufenden trasse zusätzlich zur bestehenden küstennahen Linie vor. Anders als ursprünglich geplant, sollen auf den neuen Schienensträngen nun aber auch Regionalzüge (tER) verkehren, mit entsprechend deutlich mehr Haltestellen: Aus dem Projekt LGV (ligne de grande vitesse) wird das Projekt LNPCA (ligne nouvelle Provence-Côte d’Azur). Der Sinneswandel geht vor allem auf den konkreten Wunsch der Bevölkerung zurück, Berufstätigen das Pendeln im Lokalen zu erleichtern. Sprich: Man verlangt bessere Möglichkeiten zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel. Das hat eine erste Abstimmung unter Bewohnern der Region ergeben. Soweit, so gut. Die Planer machten sich wieder ans tüfteln und legten eine Weile später neue Ideen für einen trassenverlauf zwischen Marseille und Nizza vor, mit neuen Bahnhöfen, vielen tunnels und in den meisten Gebieten mehreren Vorschlägen für die Streckenführung. Außerdem wurde das Projekt in Etappen eingeteilt: in Priorität-1-Strecken, die etwa zwischen 2022 und 2030 realisiert werden, Priorität-2-Strecken, die zwischen 2030 und 2050 in Angriff genommen werden sollen, und Vorhaben, die bis nach 2050 warten müssen. Zu Priorität 1 zählen die dringendsten Verkehrsknoten in den Alpes-Maritimes, im Großraum toulon (Var) sowie in Marseille. Priorität 2 betrifft den Schienen-Neubau zwischen Aubagne und toulon sowie zwischen dem Osten des Departements Var und der Siagne im äußersten Westen der Alpes-Maritimes. Priorität 3 schließ-
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lich gilt den Verbindungen zwischen toulon und dem Osten des Departements Var sowie der Strecke NizzaItalien. Wer mal mit der Bahn von Nizza nach Marseille oder andersrum gefahren ist, versteht schnell, dass eine Erweiterung der Schienen auf der bestehenden trasse an vielen Stellen wenig sinnvoll bis unmöglich ist. Wunderschön verläuft die Strecke, oft nur einen Steinwurf vom Meer entfernt. Entsprechend windet sie sich ums Estérel-Gebirge und quetscht sich durch Innenstädte. Hier bei laufendem Schienenbetrieb auszubauen, würde das Projekt endlos verzögern (die Rede ist von einer Bauzeit von 20 Jahren), den laufenden Betrieb dennoch einschränken, und von einer schnelleren Streckenzeit könnte man sich ohnehin verabschieden. Außerdem: Viele Orte, die sich weiter landeinwärts befinden, wären weiterhin vom Netz abgeschnitten – wie etwa der chronisch verstopfte technologiepark Sophia-Antipolis, Europas Silicon Valley im Norden von Antibes.
Die Pläne für die Alpes-Maritimes Das Projekt Ligne nouvelle Provence Côte d’Azur betrifft die Departements Alpes-Maritimes, Var und Bouchesdu-Rhône in unterschiedlicher Weise. Für die Alpes-Maritimes bedeutet die Umsetzung der Pläne nach Willen der Projektleiter vor allem: den Bau zweier neuer, parallel verlaufender Schienenstränge auf einer Länge von 24 Kilometern zwischen dem Flughafen und Sophia-Antipolis (um dort auf die bestehende Strecke Cannes-Grasse zu stoßen), davon etwa 19 Kilometer per tunnel; den Bau zweier neuer Bahnhöfe: einer am Flughafen Nizza und einer im Westen des Departements, im technologiepark Sophia-Antipolis. Und genau hier beginnen in dem Departement mit hoher Bevölkerungsdichte und vergleichsweise vielen Arbeitsplätzen die Probleme. Anwohner schreien auf, weil sie mit Schienen im Vorgarten rechnen. Naturschützer sorgen sich um die Waldgebiete Sophia-Antipolis’. Unbeteiligte argwöhnen: Großes Bau-Projekt – muss ich nicht per se dagegen stimmen? Und selbst das Modehaus Chanel hat sich in die seit Monaten
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durchschnittlich verbringen die Pendler in den alpes-Maritimes täglich 52,6 Minuten in ihrem auto (nationaler Durchschnitt: 43 Minuten), obwohl sie im Schnitt nur 22,4 Kilometer zurücklegen (nationaler Durchschnitt: 35 km) 60 Prozent von ihnen fühlen sich dadurch gestresst und müde 25 arbeitstage gehen Berufstätigen schon heute jährlich im Stau zwischen Nizza und dem Technologiepark Sophia-antipolis verloren, Tendenz steigend frankreichweit kommen nirgends weniger eisenbahnschienen-Kilometer auf 10 000 Menschen also in der region PaCa, nämlich 2,5 www.lignenouvelle-provencecotedazur.fr http://cpdp.debatpublic.fr/cpdp-lgvpaca/
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Der plan zeigt mögliche trassenverläufe Der lnpca im Departement alpes-maritimes
schwelende Polemik eingeschaltet. Man fürchte das Viadukt, das die Züge im Siagne-tal direkt über jene Felder in Pégomas führen könnte, auf denen seit Jahren schon die Blumen für das markeneigene Parfüm gedeihen. Erwähnt wird bei empörten Meldungen zur Chanel-Problematik meist nicht, dass der betroffene Streckenabschnitt zu einer Priorität-2-Strecke zählt, die frühestens 2030 in Angriff genommen wird.
worüber wird konkret gestritten? In der Bevölkerung besonders laut diskutiert wird über den Standort des geplanten tER-tGV-Bahnhofs im technologiepark Sophia-Antipolis und den trassenverlauf durchs Hinterland der Côte d’Azur. Der neue Bahnhof soll dereinst (nicht vor 2030) zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: einen Rundkurs für Regionalbahnen zwischen Nizza, Sophia-Antipolis, Cannes-West und wieder Nizza ermöglichen – und die Schnellzug-trasse zwischen Nizza und Marseille von der Küste wegholen und damit die Verbindung beschleunigen. Drei mögliche Standorte für den geplanten Bahnhof in Sophia-Antipolis wurden (bis dato) erkoren: der Gare aux Brégières in Mougins. Bürgermeister Richard Galy zeigte sich zunächst interessiert, ehe er seine Meinung wieder änderte; ein Bahnhof in Le Fugueiret im Herzen des technologieparks, in der Nähe der Wirtschaftshochschule Skema, der geplanten Cité du Savoir und des in den Startlöchern stehenden Shoppingzentrums Open Sky;
«BEIM PROJEKt LNPCA HANDELt ES SICH UM DAS EINZIGE GROSSANGELEGtE BAUPROJEKt, DAS IN DER LAGE WäRE, DEN VERKEHRSFLUSS AN DER CôtE D’AZUR ZU VERBESSERN», schreibt ein Journalist des Online-Magazins WebtimeMedias.
ein Bahnhof im Viertel Les Bouillides, im Herzen von
Sophia, nahe den Stadtteilen Haut-Sartoux und Garbejaïre. 2016 gingen diese Ideen der Priorität-1-Projekte wiederum in die öffentliche Abstimmung (concertation), und die Ergebnisse der Befragung liegen nun vor. Positiv von der Bevölkerung aufgenommen wird der geplante Multi-Modal-Bahnhof am Flughafen Nizza mit Umsteigemöglichkeit in die tram. Zusätzlich zu den beiden bis dato geplanten neuen Bahnhöfen (Flughafen und Sophia-Antipolis) wird ein dritter tER/tGV-Bahnhof in Cannes-La Bocca gewünscht. Was den künftigen Bahnhof im technologiepark SophiaAntipolis betrifft, werden die Standorte Bouillides und Bréguières abgelehnt, stattdessen ein Standort im Bereich Le Fugueiret befürwortet. Dort sollen dem Willen der Bevölkerung nach Studien für einen weiter südlich (gen Autobahn A8) gelegenen Standort geprüft werden. Völlig gegen jeglichen Streckenverlauf auf dem Gemeindegebiet stellt sich Biot. Voilà, die Geschichte der LNPCA kann in die nächste Runde gehen. Auf dem Plan als erstes: tiefer gehende Studien, die die Ergebnisse der öffentlichen Befragung mit einbeziehen. Auch die Studien zu den Priorität-2Projekten sollen schon mal vorangetrieben werden. Auf mehr Züge, entzerrten Straßenverkehr und bessere Luft ist dann also ab 2030 zu hoffen. Optimistisch gerechnet. MAI / JUNI 2017
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DEUTSCHES GENERAlKONSUlAT ZIEHT UM 2
Nach 65 Jahren neuer prestigereicher Sitz in den Docks von Marseille
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Foto 1 Die DocKs am hafen von marseille wurDen 2015 aufs schönste renoviert: einen besseren sitz Konnte sich Das generalKonsulat nicht wünschen! © D.R Foto 2 generalKonsul in marseille rolf frieDrich Krause (l.) unD niKolaus meyer-lanDrut, Deutscher botschafter in paris
it viel norddeutschem Humor hieß der deutsche Generalkonsul in Marseille die zahlreichen Gäste willkommen, die anlässlich der Einweihungsfeier des neuen Sitzes in den Docks erschienen waren. Rolf Friedrich Krause überraschte in seiner Ansprache mit historischen Details und lustigen Episoden: So existierte bereits im Jahr 1660 ein Hamburger Konsulat in Marseille! Kein Wunder also, dass die beiden Metropolen heute noch Partnerstädte sind! 200 Jahre später, 1868, wurde Marseille zur diplomatischen Niederlassung für Preußen, dann zum Konsulat für Norddeutschland und schließlich für ganz Deutschland. 1951, sechs Jahre nach Kriegsende, zog die Vertretung in eine kleine Villa an der Avenue du Prado, bis sie – nach 65 Jahren – förmlich aus den Nähten platzte. «Häuser sind auch nur Menschen, haben ihre Wehwehchen und kommen in die Jahre. Mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten hier in den Docks hat eine neue ära begonnen», so Krause. Auch die Aufgaben haben sich mit der Zeit entwickelt. Früher half das Konsulat unter anderem Deserteuren der Fremdenlegion, zurück in die Heimat zu gelangen, heute kümmert es sich mehr um
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die ständig wachsende Anzahl der Deutschen, die sich permanent im Süden niedergelassen haben. «Die neuen Büros sind den heutigen Anforderungen viel besser gewachsen, das betrifft beispielsweise die Sicherheitsvorkehrungen, den Zugang für Behinderte oder auch das gesamte Computernetzwerk.» Krause betonte weiterhin, dass es die exzellenten Beziehungen auf allen Ebenen zu pflegen und auszubauen gelte, wofür sich Deutschland nunmehr mit seiner neuen Kanzlei in Marseille gut aufgestellt sehe. Der deutsche Botschafter in Paris, Nikolaus Meyer-Landrut, unterstrich in seiner Rede, dass die deutschen Auslandsvertretungen in Frankreich vielfältige Funktionen bei der Vertiefung der deutsch-französischen Zusammenarbeit und der gegenseitigen Freundschaft wahrnehmen, die weit über die rein konsularischen Aufgaben hinausgehen. So hob er vor allem die Verbindungen im wirtschaftlichen, kulturellen und menschlichen Bereich hervor. Verschiedene regionale politische Vertreter brachten an diesem sehr gelungenen Abend unisono ihre hohe Wertschätzung und ihren aufrichtigen Dank für das deutsche Engagement in Marseille und der Umgebung zum Ausdruck. ph
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wAS blÜHT DER GRANDE NATION? Zur Präsidentschaftswahl in Frankreich Von Peter BAuSch
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rankreich bekommt ein neues Staatsoberhaupt. Bei Redaktionsschluss der RivieraZeit, wenige tage vor dem ersten Wahlgang Ende April, ist noch völlig unklar, wer in den élysée-Palast von Paris einzieht. Das Volk hat die Wahl und hinter Frankreich liegt eine Auseinandersetzung, die es in dieser Schärfe seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch nie in diesem Land gegeben hat. Bei aller Skepsis vor Umfragen: Vier von elf Kandidaten dürfen sich bis kurz vor Schluss noch ernsthafte Chancen auf das Präsidentenamt ausrechnen: Macron, Le Pen, Mélenchon und Fillon. Nicht mehr dazu gehört offenbar Benoît Hamon, der Kandidat der Sozialisten (PS), die mit François Hollande immerhin noch den amtierenden Staatschef stellen. Es wird still um die Partei, die Ende 2015 in Südfrankreich schon alles verloren hat, was es zu verlieren gibt. Bei den Regionalwahlen hatten die Sozialisten, die mit Michel Vauzelle den Präsidenten und die Mehrheit im Parlament von Marseille gepachtet hatten, das Handtuch geworfen und aufgerufen, in der Stichwahl für den damaligen Bürgermeister von Nizza Christian Estrosi zu stimmen.
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Der konservative Politiker erobert mit knappem Vorsprung die Region gegen Marion Maréchal-Le Pen, die Nichte von Marine Le Pen, der Chefin des rechtsextremen Front National, die genau 15 Jahre nach ihrem Vater Jean-Marie Le Pen 2017 nach dem élysée-Palast greift. Für die Sozialisten bleibt nichts. Kein einziges Mandat im Regionalparlament von Marseille, höchstens ein paar Minuten Redezeit in einer unverbindlichen Versammlung einmal pro Jahr. Spitzenkandidat Christophe Castaner verlässt das PS-Schiff, das an der Côte d’Azur und in der Provence untergeht. Der Bürgermeister von Forcalquier wartet nicht einmal die Vorwahlen seiner Partei ab und schlägt sich auf die Seite von Emmanuel Macron, dem ehemaligen Wirtschaftsminister von François Hollande, der so weit ins Zentrum rückt, dass er im Wahlkampf sogar von Christian Estrosi zum Gespräch in Marseille empfangen wird. Das alte politische System Frankreichs ist explodiert. Die über Jahrzehnte hinweg so festen politischen Blöcke sind hoffnungslos zersplittert. Der Linke Jean-Luc Mélenchon, einst sozialistischer Minister, mausert sich vom krassen Außenseiter zum ernst zu nehmenden Kandidaten und zieht Zehntausende von Anhängern am Alten Hafen von
Marseille in seinen Bann. Wie Marine Le Pen zieht er gegen Europa und die Nato ins Feld, kokettiert mit einer Annäherung an Russland. Der Republikaner François Fillon, wie Marine Le Pen im Visier, weil er Frau, Kinder und Freunde für parlamentarische Mitarbeit aus der Staatskasse bezahlen ließ, ist wegen seiner Kontakte zu Moskau selbst im eigenen Lager umstritten. Auch ist er Zielscheibe für den trotzkisten Philippe Poutou, der bei der einzigen öffentlichen FernsehDiskussion aller elf Kandidaten für einen der bemerkenswertesten Auftritte im Wahlkampf sorgt. Der antikapitalistische Arbeiter geht vor der Kamera François Fillon und Marine Le Pen frontal an: «Sie predigen Sparsamkeit und bedienen sich aus der Staatskasse. Sie sind gegen Europa und lassen sich ihre Mitarbeiter von Brüssel bezahlen.» In die Schlammschlacht mit laufenden Ermittlungsverfahren ist Emmanuel Macron kurz vor dem ersten Wahlgang noch nicht verwickelt. Der jüngste Kandidat, der mit François Bayrou von der liberalen «Modem»Partei, aber auch von PS-Granden wie ExPremier Manuel Valls unterstützt wird, gilt als Favorit, sofern es am 7. Mai zu einer Stichwahl gegen Marine Le Pen kommen sollte. Aber in Frankreich ist nichts mehr sicher. Der aus Marokko stammende Pariser Schriftsteller tahar Ben Jelloun hat in einer Kolumne für die tageszeitung «Le Monde» das Gespenst schon an die Wand gemalt: «Dieser 7. Mai 2017, als Marine Le Pen gewählt wurde.» Das Volk hat die Wahl. Selbst ein Präsident braucht eine Mehrheit in der Nationalversammlung. Im Favoriten-Quartett gibt es mit François Fillon nur einen Politiker, der selbst mit einer angeschlagenen Partei auf eine Infrastruktur für eine Regierungsübernahme zählen kann. Und das neue Parlament, das im Juni 2017 gewählt werden soll, wird ein völlig neues Gesicht bekommen. Erstmals in Frankreich gilt nämlich das Verbot, lokale und nationale Mandate gleichzeitig auszuüben. Das betrifft fast die Hälfte der Politiker im Palais Bourbon von Paris. Ein altgedienter Parlamentarier und ehemaliger Minister wie der Republikaner Jean Leonetti hat sich bereits festgelegt: Er bleibt lieber Bürgermeister von Antibes als Abgeordneter in der Hauptstadt. MAI / JUNI 2017
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Wo Sie mit den Stars der Formel 1 auf Tuchfühlung gehen können
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vom 25. bis 28. Mai herrscht in Monaco der alljährliche ausnahmezustand rund um den engen Stadtkurs. einzigartige Formel-1erlebnisse bietet die Amber Lounge auf ihren Partys mit viPs und rennfahrern.
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UNTER PIlOTEN Von AilA StöcKmAnn
annes feiert sein 70. Filmfestival, Monaco sogar bereits das 75. Formel-1Rennen: Der Frühling an der Côte d’Azur verspricht eine hohe PromiDichte im doppelten Jubiläumsjahr! Davon wird auch die Amber Lounge profitieren - eine VIP-geladene Dauer-Fête rund um den Grand Prix im Fürstentum. Zum 14. Mal lädt Sonia Irvine, Schwester des ehemaligen Formel-1-Rennfahrers Eddie Irvine, in Monaco hinter die Kulissen des Rennzirkus: Ob beim Beobachten der Qualifikationsrunden und dem Rennen am Sonntagnachmittag an Bord einer 30-Meter-yacht, ob bei der großen Feier am Freitagabend mit Modenschau und Charity-Aktion im Méridien Beach Plaza Hotel oder den ebenfalls in dem Hotel direkt am Meer ausgerichteten After-Race-Partys mit Gourmet-Menü und Live-Musik bis spät in die Nacht - aufregender kann man kaum ganz in die Nähe der Formel-1-Piloten rücken.
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Bei der alljährlich mit Spannung erwarteten Modenschau «Amber Fashion» am Freitag, 26. Mai, laufen einige der Fahrer im Garten des Méridien Beach Plaza Hotels sogar über den Laufsteg, diesmal in Begleitung von ihren Frauen oder Freundinnen. Ihre teilnahme als Models bestätigt haben für dieses Jahr neben anderen bereits Nico Hülkenberg, Marcus Ericsson und Jolyon Palmer. Sie zeigen Stücke der neuesten Kollektion vom britischen Herrenausstatter Apsley taylors. Ihre besseren Hälften tragen an der Seite von tV-Moderatoren eine exklusive Seidenkollektion von Silviya Neri. Das große Finale bestreitet das britische Mode-Label Safiyaa, das Stars wie Jennifer Lopez, Gwyneth Paltrow oder Kate Winslet einkleidet: Professionelle Models präsentieren ihre Herbst-/Winter-Kollektion 2017. Nach der Modenschau folgt direkt das nächste Highlight des Abends, die Charity-Auktion. Dieser Programmpunkt liegt Amber-Lounge-Gründerin Sonia Irvine seit mehr als zehn Jahren besonders am Herzen. Seither hat sie nicht nur mehr als vier Millionen Euro sammeln, sondern zahlreiche verschiedene Wohltätigkeits-Projekte unterstützen können. In diesem Jahr fließen die Einnahmen aus der Auktion komplett in Jackie Stewarts Stiftung «Race Against Dementia». Der britische mehrmalige Formel-1-Weltmeister sammelt mit seiner Stiftung Gelder zur Erforschung der Krankheit, die statistisch gesehen jeden Dritten im Laufe seines Lebens betreffen wird. Wie Stewart, des-
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sen Frau Helen an Demenz erkrankt ist, hat auch die Familie Irvine schon leidvoll erlebt, was die Krankheit bedeutet: «Unsere Mutter war zwar körperlich da, aber der Verstand schwand langsam und mit ihm lebenslange Erinnerungen. Das müssen alle betroffenen Familien hilflos mit ansehen», sagt Sonia Irvine. Um maximal viel Geld einzunehmen, verspricht sie zahlreiche außergewöhnliche Objekte und Erlebnisse, die zugunsten von «Race Against Dementia» unter den Hammer kommen. Eine stille Auktion ergänzt die LiveShow mit professionellem Auktionator. Der Samstag, 27. Mai, beginnt für Amber-Lounge-Fans schon morgens mit der Möglichkeit, das Geschehen auf der Rennstrecke an Bord einer yacht zu verfolgen, darunter das Qualifying der Formel 1. Dazu gibt’s Häppchen, Cocktails und den gelegentlichen Besuch eines Piloten (Zutritt pro Person 3950 Euro). Abends lädt die Amber Lounge zum Dinner mit Meerblick und anschließender «Extravaganza»-After Party mit internationalen DJs und freiem Champagner bis in den frühen Morgen. Der tag des Formel-1-Rennens, 28. Mai, beginnt wie der Vortag auf der 30-Meter-yacht im Hafen mit bestem Blick auf den Stadtkurs. Wenn am Nachmittag der Sieger des 75. Grand Prix von Monaco gekürt ist (Hamilton? Vettel?), bleibt gerade noch Zeit sich frisch zu machen, ehe abends ab halb neun erneut zum Essen und ab halb elf schließlich zur ultimativen Post Race Party geladen wird. Auf den Moment freuen sich Fahrer und teams fast noch mehr als aufs Rennen! Wieder fließt der Champagner in Strömen, während auf der tanzfläche ausgelassen in die Nacht getanzt wird …
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DAS RENN-PROGRAMM
Foto links einige Der formel-1-fahrer nehmen traDitionell an Der amber-lounge-moDenschau teil - im vergangenen jahr live begleitet von sänger parson james unD seinem ohrwurm «stole the show». © AMBER LOUGE Foto unten gern gesehener gast: weltmeister nico rosberg. © AMBER LOUGE Foto rechts oben Der mehrmalige f1-weltmeister sir jacKie stewart mit seiner frau laDy helen. © LES THACKER
Donnerstag, 25. Mai
Samstag, 27. Mai
ab 6 Uhr rennstrecke gesperrt 8.15 - 9 Uhr eurocup Formel renault - Training 10 - 11.30 Uhr Formel 1 1. Training 12 -12.45 Uhr GP2 - Training 14 -15 Uhr Formel 1 - 2. Training 16.15 -16.31 Uhr GP2 Qualifikation, Gruppe a 16.39 - 16:55 Uhr GP2 Qualifikation, Gruppe B 17.30 - 18.15 Uhr Porsche Supercup - Training ab 19.30 Uhr rennstrecke geöffnet
ab 7 Uhr rennstrecke gesperrt 9.10 - 9.40 Uhr eurocup Formel renault - 1. rennen 11 - 12 Uhr Formel 1 - 3. Training 14 - 15 Uhr Formel 1 Qualifikation 16.10 - 17 Uhr GP2 - 2. rennen ab 18.30 Uhr rennstrecke geöffnet
Freitag, 26. Mai ab 6 Uhr rennstrecke gesperrt 8 - 8.20 Uhr eurocup Formel renault Qualifikation (Serie a) 8.25 - 08.45 Uhr eurocup Formel renault Qualifikation (Serie B) 9.45 - 10.15 Uhr Porsche Mobil 1 Supercup Qualifikation 11.15 - 12.20 Uhr GP2 - 1. rennen ab 14.30 Uhr rennstrecke geöffnet
Sonntag, 28. Mai ab 7 Uhr rennstrecke gesperrt 9.45 - 10.20 Uhr Porsche Supercup - rennen 11.10 - 11.40 Uhr eurocup Formel renault - 2. rennen 12.30 Uhr Formel 1 - Fahrerparade 13.15 Uhr ehrenrunde des Fürstenpaares 13.46 Uhr Präsentation der F1-Fahrer vor der Fürsten-Loge 14 - 16 Uhr Formel 1 - 75. Grand Prix von Monaco ab 19.30 Uhr rennstrecke geöffnet
info & reservierung: amber-lounge.com MAI / JUNI 2017
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«UNBEKANNTES MONACO»
TÜFTElN FÜR DIE UMwElT Mehdi Hadj Abeds Spezialität ist sauberes Wasser
Ökologisch gewonnenes Trinkwasser – für humanitäre und private Zwecke: von Monaco aus versucht ein junger Daniel Düsentrieb, die Welt ein bisschen besser zu machen. Von AilA StöcKmAnn
Foto oben links mehDi haDj abeD zeigt Die anlage, mit Der er wasser für monaco-woDKa entsalzt © AS Fotos oben rechts eaum-ob (oben), Die mobile wasseraufbereitungsanlage von eaunergie, unD seam-ob (unten), Das gerät zur entsalzung © D.R.
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r hat mobile Entsalzungsanlagen entwickelt, Wasseraufbereiter für humanitäre Einsätze, tsunami- und Hai-Warnanlagen, dazu die entsprechende Stromversorgung mit erneuerbaren Energiequellen – und das alles technisch so einfach, dass Zubehör und Ersatzteile auch in schlecht entwickelten Gegenden der Welt zu bekommen sind. Sein neuestes Projekt ist eine mit Solarstrom betriebene Stranddusche. Sie vergeudet trinkwasser nicht, sondern bereitet benutztes Wasser wieder auf und macht es erneut zum Duschen nutzbar. Wir treffen den Daniel Düsentrieb mit besonderer Affinität zum Wasser am Kai in Monaco-Fontvieille. Im Lagerraum der «Perles de Monaco», wo Meeresgetier aller Art gehalten wird, zum Essen, aber auch fürs oberhalb auf dem Rocher gelegene Ozeanografische Museum, hat sich Mehdi Hadj Abed eine Ecke abgezwackt. Dort stehen drei riesige, gefüllte Süßwassertanks, ein offenes Becken voller Salzwasser und eine weiße Anlage mit diversen Schläuchen. Hier entsalzt Mehdi Wasser, das direkt aus dem Meer hinter ihm gepumpt wird. In diesem Fall weniger aus humanitären als ganz banal aus monetären Gründen: Aus dem Wasser wird Wodka hergestellt. Monte-Carlo Vodka heißt das Destillat mit dem Hauch von Jod-Geschmack, das von einer Firma im Fürstentum entwickelt und vertrieben wird. Ja, Dinge zu erfinden, das sei schon sein Ding, sagt der gebürtige Algerier, der mit 13 Jahren nach Paris kam, «aber vor allem geht es mir ums Wassersparen!» Seine Geschichte ist abenteuerlich. Sie handelt von einem, der nicht nur träumt von sinnvollen Ideen, sondern, entgegen aller Widerstände, einfach baut, was
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EIN HAUPtANLIEGEN DES FÜRStEN: INItIAtIVEN ZUM SCHUtZ DER UMWELt ZU UNtERStÜtZEN
ihm vorschwebt. Von einem, der seit fast zehn Jahren den Fürsten von Monaco über dessen Umweltstiftung mit im Boot hat und auch Julian Lennon, den Sohn von Beatles-Mitbegründer John Lennon, über dessen humanitäre Stiftung White Feather. Von einem, der dem wissenschaftlichen Beirat der Uno für Wasser angehört, der für seine Initiativen ausgezeichnet wird und rund um den Globus reist – und der als Familienvater neben seinem Einsatz für humanitäre Zwecke auch ans Geldverdienen denken muss. Eigentlich wollte Mehdi Hadj Abed Designer werden. Am liebsten von schicken Autos – typischer traum heranwachsender Jungs. Er wurde tatsächlich ProduktDesigner, wenn auch von Bier-Flaschen. Sein Vater sagte damals zu ihm: «Hör auf zu träumen, du seist Picasso!» Stattdessen verschaffte er seinem Sohn ein Praktikum in einer Papierfabrik. So wurde er mit Wasserleitungsinstallationen vertraut. Um die Jahrtausendwende arbeitete der heute 42-Jährige in Abu Dhabi in einer großen Entsalzungsanlage. «Eine schreckliche Erfahrung», sagt er. «Die Großen scheren sich nicht darum, dass Wasser eine Ressource ist.» Danach verschlug es ihn nach Monaco zu einer ölfirma. Hier begann vor mittlerweile gut zehn Jahren seine eigentliche Karriere. Die Uni von Monaco hatte einen Wettbewerb für Nachwuchs-Unternehmer ausgelobt. Mehdi baute einen Prototypen einer mobilen, solarbetriebenen Entsalzungsanlage, stellte einen Businessplan auf – und gewann den Wettbewerb! Sein damaliger Arbeitgeber stellte ihn einen tag pro Woche frei, half bei Finanzierungs- und rechtlichen Fragen, und so konnte der Erfinder seine Idee zur Serienreife bringen. Ende 2006 gewann er einen zweiten Wettbewerb, diesmal mit 40 000 Euro dotiert und mit der Möglichkeit verbunden, ein eigenes Unternehmen im Fürstentum zu gründen. EauNergie wurde geboren – und diesen Juli wird der 10. Geburtstag gefeiert. Anfangs hatten die Ideen von Mehdi Hadj Abed rein humanitären Charakter, «was auch mit meinen afrikanischen Wurzeln zu tun hat». Er entwickelte zwei verschiedene mobile, mit erneuerbaren Energien oder manuell betriebene Anlagen: eine zur Entsalzung von Meerwasser, die andere zur Aufbereitung von zuvor nicht genießbarem Süßwasser – sei es Brackwasser, eisenhaltig, Regenwasser, Flusswasser, Abwasser etc.
Foto oben prototyp einer stranDDusche, Die benutztes wasser wieDer aufbereitet © D.R. Foto unten mobile wasseraufbereitungsanlage «maDe in monaco» beim einsatz im von naturKatastrophen gebeutelten haiti © D.R.
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Nach der aufwändigen Filterung fließt reines trinkwasser aus den Maschinen. Einsetzbar sind sie überall: In Wüstengebieten, um Brunnenwasser zu klären, nach Naturkatastrophen in Dritte-Welt-Ländern, in Krisengebieten und in Gegenden mit durch Chemie verseuchtem Wasser, um trinkwasser zu gewinnen – aber auch in unserer entwickelten Welt, nicht nur für Wodka. In Monaco etwa betreibt Mehdi eine seiner Anlagen, um Salzwasser für die Bewässerung der Pflanzen auf dem Quai l’Hirondelle am Haupthafen aufzubereiten. Auf einen ähnlichen Auftrag hofft er auch für die Grünflächen des neuen Stadtteils im Fürstentum, der dem Meer abgerungen wird. Weltweit sind seine Anlagen in Afrika, Südamerika, in der Karibik, Asien und dem Mittleren Osten in Betrieb. Überall dort ist er regelmäßig auch als Berater für Wasser-Projekte unterwegs. In der Folge der zwei jüngsten Finanzkrisen wurde das Geld für Humanitäres immer knapper, erklärt der tüftler. Auch wenn er weiterhin Preise für seine Ideen abräumte, musste er neue Ideen für seine Firma entwickeln. Er begann, Privatleute und Hotels in abgeschiedenen Gegenden mit seinen Lösungen zur «grünen» Wasser- und Stromgewinnung auszustatten: Häuser in der Pampa – zum Beispiel eine Wanderhütte im Mercantour. So hangelt er sich mit seinem EinMann-Betrieb von Auftrag zu Auftrag. Leicht sei das nicht, er habe kein großes Verkaufstalent, gesteht der Unternehmer. In Monaco stoße er zum Glück immer wieder auf offene Ohren, sagt Mehdi, wenn er der Regierung Vorschläge unterbreite etwa zum Wassersparen bei der Grünanlagen-Bewässerung, der Speisung der Brunnen oder der Straßenreinigung. Sein jüngstes Kind ist nun eine Stranddusche, die er mit einem Partner in einer zweiten Firma in Cannes entwickelt: Auch hier kommt die Umkehrosmose zum tragen, die das physikalische Prinzip bei der mobilen Entsalzungsanlage ist. Genutztes Duschwasser versickert nicht im Sand, sondern wird aufgefangen, gefiltert und wieder zum Duschen zur Verfügung gestellt. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kabine sorgt für die nötige Energie. «Pro tag und öffentlicher Stranddusche könnte eine Gemeinde zwischen 8000 und 10 000 Liter Frischwasser sparen», erklärt Mehdi Hadj Abed. Der Prototyp für die Anlange steht – jetzt geht’s an die Vermarktung …
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MONACO: vORREITER bEIM MEERES-SCHUTZ
Foto unterschrift für Den pelagos-sitz im fürstentum währenD Der «monaco ocean weeK» in gegenwart u.a. von fürst albert ii., franKreichs umweltministerin ségolène royal unD Dem italienischen umweltminister gian luca galletti © D.R.
«UNBEKANNTES MONACO»
Unterzeichnung des «Manifeste de Monaco» anlässlich der Monaco Ocean Week setzte sich Fürst albert für sein Herzensanliegen, den Schutz der Ozeane, ein. Mehr als tausend Personen nahmen an dem event und den 30 Konferenzen im vergangenen april teil. leich zwei Highlights kennzeichneten die Monaco Ocean Week, die auf Betreiben von Fürst Albert kürzlich ins Leben gerufen wurde. Der engagierte Umweltschützer hatte 2016 beim COP 22 in Marrakesch zu den großen Problematiken der Ozeane Stellung genommen. Aus diesen Überlegungen entstand kurz darauf die Monaco Ocean Week, eine hochqualitative Veranstaltung, die die weltweit wichtigsten Entscheidungsträger im Bereich Meeresschutz vereinigt. Diese Experten haben sich zusammengeschlossen, um sich für die Nach-
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haltigkeit der Ozeane einzusetzen. Wie Fürst Albert von Monaco in einem Interview erklärte, fließen zum Beispiel immer noch 60 Prozent der Abwässer ungeklärt ins Mittelmeer. Das Mittelmeer sei es auch, wo die Verunreinigung durch Plastikabfälle mehr und mehr sichtbar werde und die Biodiversität stark bedroht sei. Deshalb setze sich Monaco bereits seit Langem und in großem Maße für zahlreiche Initiativen zum Schutz mediterraner Zonen ein, so der Fürst. In diesem Sinne unterzeichneten schon 1999 Italien, Monaco und Frankreich in Rom das Abkommen PELAGOS, das in einem 87 500 Quadratkilometer umfassenden Gebiet die dort lebenden tiere unter Schutz stellt. Während der Monaco Ocean Week wurde das Fürstentum nun zum offiziellen Sitz von PELAGOS bestimmt. Außerdem wurde ein sogenanntes «Manifeste de Monaco pour l’Océan» von hohen Vertretern der beteiligten Länder unterschrieben. Ziel ist es, die Staaten, Institutionen, Unternehmen und Wissenschaftler in aller Welt für die Dringlichkeit zu sensibilisieren, mit gemeinsamen Kräften für die Bewahrung der marinen ökosysteme zu kämpfen. Über eine Milliarde Menschen decken heute ihren Proteinbedarf hauptsächlich durch den Fischfang. Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Küstengebieten und 80 Prozent der Handelstransporte erfolgt über den Seeweg. Die Zukunft der Meere betrifft uns alle!
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STÜRMISCHE REISE Gestohlenes Gemälde kehrt zurück s kommt nicht häufig vor, dass ein Kunstwerk aus einem Museum gestohlen wird. Noch kurioser ist es, wenn es nach über einem Jahrzehnt plötzlich wieder auftaucht: Eine vor 17 Jahren entwendete Zeichnung kehrte im März nach einer aufregenden Reise in die Sammlung des Musée Océanographique in Monaco zurück. Es ist ein Kunstkrimi vom Feinsten, der sich im Fürstentum abspielte: Vor 17 Jahren wurde eine Zeichnung von Louis tinayre, Hofmaler Fürst Alberts I. von Monaco, für eine Sonderausstellung nach Livorno in Italien entliehen. Nur wenige tage nach Eröffnung der Ausstellung wurde das Werk zusammen mit anderen Objekten gestohlen. Der täter verwischte all seine Spuren, die erfolglosen Ermittlungen der Polizei wurden bald darauf eingestellt. Vierzehn Jahre später entdeckte ein italienischer Polizist, der damals an den Untersuchungen beteiligt war, zufällig eine Zeichnung von Louis tinayre auf der Webseite eines Auktionshauses in Marseille.
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Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Musée Océanographique wurden alarmiert, identifizierten die Zeichnung als das Jahre zuvor gestohlene Werk und leiteten daraufhin Verhandlungen zur Rückführung des Objektes ein. Ein paar Monate sollten noch vergehen, bis das Stück schließlich im März in einer feierlichen Zeremonie in die Sammlung des Museums zurückkehrte. Das Bild zeigt eine Meeresszene von Louis tinayre. Der Fürst wurde vermutlich während der Weltausstellung in Paris 1900 auf den Künstler aufmerksam, wo tinayre ein großformatiges Landschaftsbild ausstellte. Fürst Albert I. nahm tinayre kurz drauf unter seine Fittiche. In seiner Zeit in Monaco fertigte tinayre über 100 Werke für Fürst Albert an, zudem 151 Illustrationen für dessen Autobiografie «La carrière d’un navigateur». Wegen der persönlichen Leidenschaft seines fürstlichen Auftraggebers für den Ozean widmen sich seine Bilder vor allem Schiffen auf stürmischer See oder außergewöhnlichen Meerestieren. Beim gestohlenen Werk handelt es sich um eine Zeichnung mit Bleistift, Kohle und Gouache auf Papier. Es zeigt Männer in einem kleinen schaukelnden Walfangboot auf dem von einem Wal aufgewühlten Meer. clara swaboda
CHRIStIAN WULFF IN MONACO
Privat-Audienz bei Fürst Albert
u einem zweitägigen Besuch im Fürstentum hatte der Deutsche Internationale Club unter der Präsidentschaft von Karl H. Vanis Bundespräsident a.D. Christian Wulff und dessen Frau Bettina eingeladen. Anlass war ein Vortrag über die Flüchtlingsprobleme in Deutschland und Europa, für den Wulff großen Beifall erntete. Ein feierliches Abendessen fand anschließend im
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Restaurant Le Louis XV – Alain Ducasse in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste statt. Am folgenden tag wurden Christian Wulff (2.v.r.) und Frau (2.v.l.) sowie CAI-Präsident Karl Vanis (l.) und Frau im Fürstenpalast zu einer privaten Audienz von Fürst Albert II. empfangen. Regine Sixt lud zum Mittagessen ins Château d’Eza, die teilnahme am Rosenball im Sporting Monte-Carlo rundete das Programm ab.
NEUE PRäSIDENtEN FÜR DEN CAI
Karl vanis gibt sein Amt ab b Januar 2018 übernimmt ein tandem die Präsidentschaft des deutschen internationalen Clubs von Monaco. Bei der Generalversammlung Mitte April wählten die Mitglieder ein Duo an die Spitze des CAI: Beatrix Freifrau von Dellingshausen und Patrick Wetzel werden fortan die Geschicke der renommierten Institution leiten. Keine leichte Aufgabe, in die Fußstapfen des überaus gut vernetzten Karl H. Vanis zu treten, der den Club viele Jahre mit großem Engagement geleitet hat.
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FASHION WEEK
Monaco im Zentrum der Modewelt m fünften Jahr infolge lädt die monegassische Kammer für Mode (CMM) zur Monte-Carlo Fashion Week: Drei tage dreht sich im Fashion Village in Fontvieille vom 1. bis 3. Juni alles um die neueste Mode. Die Modenschauen, Vorführungen, Vorträge und LifestyleEvents unter der Schirmherrschaft von Fürstin Charlène ziehen von Jahr zu Jahr mehr internationale Player der Modebranche, Einkäufer, Einzelhändler und Journalisten an. Ehrengast ist 2017 die italienische Mode-Designerin Chiara Boni. Sie eröffnet die Modenschau am Freitag, 2. Juni, mit ihrer Kollektion «Chiara Boni – La Petite
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In einer feierlichen Zeremonie wurde die Zeichnung von Louis tinayre dem Museum übergeben. © M. Dagnino, Musée océanographique de Monaco
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Im letzten Jahr nahm u.a. der deutsche ModeDesigner Philipp Plein (2.v.r.) an der Fashion Week teil, im Bild an der Seite von Fürstin Charlène. © Kasia Wandycz/Palais Princier
Robe». Der Auftaktabend mit AwardVergabe findet am Vorabend im Ozeanografischen Museum statt. Einnahmen der Fashion Show fließen der Stiftung der Fürstin zu.
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ÜbERRASCHUNGSGAST Orchester-Chef Yamada: «Anne-Sophie Mutter kommt nach Monaco!» Lange musste rZ-Chefredakteurin Petra Hall auf einen interview-Termin mit Kazuki Yamada (Foto) warten. Kein Wunder, der neue künstlerische und musikalische Leiter des Philharmonischen Orchesters Monte-Carlo hält sich höchstens zwei Monate im Fürstentum auf. Die übrige Zeit arbeitet der 37-jährige ausnahme-Künstler rund um den Globus als einer der gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Kazuki Yamada, seit September 2016 sind Sie der künstlerische und musikalische Leiter des Philharmonischen Orchesters von Monte-Carlo. Wie fühlt es sich an, so viel Verantwortung zu tragen? Und wie frei sind Sie in Ihrer Programmgestaltung? Es fühlt sich einfach wunderbar an! Ich entscheide alle künstlerischen Fragen – ist man lediglich musikalischer Direktor, hat man diese Möglichkeit nicht. Ich hoffe, das Publikum wird mit dem Ergebnis zufrieden sein. Für jede Saison schlage ich ein großes tragendes thema vor, in der nächsten Saison ist es «Musik und die Natur». Mein Vertrag läuft zunächst einmal für drei Jahre. Allein die Leitung des monegassischen Orchesters ist eine enorme Aufgabe. Was sind Ihre anderen Engagements? In Japan führe ich unter anderem die Japan Philharmonic und bin musikalischer Direktor der yokohama Sinfonietta, ein Ensemble, das ich bereits als Student gründete. Gleichzeitig bin ich noch bis August 2018 Gastdirigent des Orchestre de la Suisse de Romande. Ich habe auch mit vielen berühmten Orchestern wie denen von Sankt Petersburg, Birmingham, Warschau und Stockholm gearbeitet, ebenso
wie dem WDR-Sinfonieorchester Köln, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem tonkünstler-Orchester des Wiener Musikvereins und zahlreichen anderen. Sie arbeiten mit Musikern in der ganzen Welt. Welche kulturellen Unterschiede haben Sie am meisten beeindruckt? Wir Japaner haben keine lange Orchester-tradition wie die Europäer. Aber die Qualität ist inzwischen fast auf dem gleichen Niveau. Bei der Arbeit mit dem Orchester hingegen bemerke ich kaum kulturelle Unterschiede. Seit ich mich mit 30 entschied, mein Land zu verlassen, weiß ich jedoch: In Japan ist alles anders! Da heiße ich yamada Kazuki und nicht Kazuki yamada. Die Briefadresse, das Autofahren und natürlich das Essen … nichts ist gleich. Apropos: Ich esse auch hier jeden tag Japanisch. Fehlt Ihnen Ihre Heimat? Ich fahre sehr oft nach Japan, aber meistens bin ich dann so beschäftigt, dass ich nicht einmal meine Eltern sehe – und das als Einzelkind! Meine Mutter besucht mich jedoch öfter in Europa. Wie läuft es zwischen Ihnen und dem Orchester in Monaco? Ich hoffe, die Musiker fühlen sich gut. Ich sehe bereits große Fortschritte zum vergangenen September. Ich habe keinen diktatorischen Führungsstil, aber wenn Fehler gemacht werden, muss ich das sagen – wie ein junger Vater (schmunzelt). Dem Orchester bin ich zum ersten Mal 2011 begegnet, gleich nach dem tod von yakov Kreizberg, als die Musiker noch trauer trugen. Seitdem war ich jedes Jahr hier.
Mein Bestreben ist es, als Dirigent zu wachsen und das Orchester wachsen zu lassen. Was bleibt unter Ihrer Führung, was wird sich ändern? Es ist mein erstes Jahr als künstlerischer und musikalischer Leiter. Zunächst werde ich nur wenig ändern. Ich befinde mich noch in der Beobachtungsphase. Kenner der Musikszene vergleichen Ihre Gestik am Pult mit dem Schwung eines Karatekämpfers. Woher kommt all’ Ihre Kraft? Die hole ich mir aus der Musik, der Natur, von den Menschen. Wenn Musiker und Publikum im Saal aufeinandertreffen, entwickelt sich eine ganz besondere, starke Energie, die mich bewegt. Sie leben zurzeit in Berlin. Was halten Sie von dieser Stadt? Meine Frau arbeitet im Berliner Sinfonie-Orchester und wir fühlen uns in Berlin sehr wohl. Für meine vielen Reisen ist die exzellente Verkehrsanbindung auch sehr wichtig. Worauf achten Sie bei Ihrer Programmgestaltung? Monaco ist ein ganz besonderes Land, weil hier so viele verschiedene Nationalitäten leben. Deren Aufmerksamkeit einzufangen, ist eine große Herausforderung. Deshalb werden wir versuchen, unser Angebot auf die verschiedenen Ansprüche abzustimmen und Musiker unterschiedlicher Kulturen im Fürstentum auftreten zu lassen. In diesem Sinn ist es mir eine Freude, das Konzert von Stargeigerin Anne-Sophie Mutter im Oktober in Monaco anzukündigen. Mein Job ist wirklich sehr aufregend! MAI / JUNI 2017
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Dior? Kennt jeder – auch 60 Jahre nach dem Tod des Gründers. Dior-Parfüme stehen nach wie vor in den regalen mit den teuersten Düften, Dior-Werbung ist legendär. aber wussten Sie, dass der Modemacher einen engen Bezug zu Grasse und Umgebung hatte?
UNTRÜGlICHE NASE Von AilA StöcKmAnn
Das Parfüm-Museum in Grasse zeigt eine Sonder-Ausstellung über Christian Dior Foto unten christian Dior steht hinter einigen Der berühmtesten parfüms Des 20. jahrhunDerts © Laziz Hamani
r war längst nicht der erste CouturierParfumeur des vergangenen Jahrhunderts. Da gab es Paul Poiret, der ab 1911 nicht nur Mode schuf, sondern passendes Parfüm gleich dazu – und so die heute fast unvermeidliche Luxus-Kombi «Klamotte plus Duft» ins Leben rief. Oder Coco Chanel, die 1921 ihr N°5 herausbrachte, gefolgt von Jeanne Lanvin, die 1927 Erfolg mit Arpège feierte. Aber auch Christian Dior konnte sich seine Mode nicht ohne passendes olfaktives Accessoire vorstellen. Die Mitte Mai beginnende Sommer-Ausstellung im Grasser Parfümerie-Museum MIP zeigt, was hinter der berühmten Marke steckt. Sie ergründet die Anziehungskraft, die der Süden Frankreichs auf den Namensgeber aus der Normandie ausgeübt hat – vor allem das Licht und die damals üppig blühenden Parfümpflanzen, die sein Schaffen nachhaltig beeinflussen sollten. Historische Dior-Flacons und Plakate, Fotos und historische Dokumente, Möbel aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, Gemälde, Kleider des Couturiers Dior, Videos, interaktive Bildschirme und natürlich Duftproben von Dior-Parfüms vermitteln dem Besucher en passant ein Bild von dem Mann, der im Oktober 1957 mit nur 52 Jahren überraschend einem Herzinfarkt erlag, dessen Lebenswerk aber noch immer quietsch-fidel in jeder Parfümerie für Umsatz sorgt. Christian Diors Leben ist untrennbar verbunden mit den unterschiedlichen künstlerischen Strömungen seiner Epoche. «Er suchte eine Weile seinen Weg, ehe er recht spät zu seiner eigentlichen Berufung fand», sagt Olivier Quiquempois, Direktor des Parfümerie-Museums und der übrigen städtischen Museen in Grasse. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg habe Dior begonnen Kleider zu entwerfen, 1946 schließlich sein eigenes Label gegründet, die Maison Dior. «Damit wurde er schlagartig berühmt», erklärt der Kunsthistoriker, «wohl auch dank seines guten Netzwerks im künstlerischen, wirtschaftlichen und journalistischen Milieu. Außerdem vermochte er den Zeitgeist zu lesen; er hatte das richtige Näschen und wusste, was die Leute wollten.»
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Dabei war dem sehr ruhigen, diskreten Mann, der gleichzeitig ausgesprochen anziehend auf seine vielen Freunde wirkte, eigentlich ein ganz anderer Weg vorgezeichnet. Er stammte aus einer wohlhabenden Industriellen-Familie aus der Normandie und sollte in die Fußstapfen des Vaters treten. Er selbst jedoch hatte schon als Jugendlicher einen Sinn für die Kunst und wollte Architektur studieren, was er zu Hause allerdings nicht durchsetzen konnte. So schrieb er sich 18-jährig in Paris stattdessen für Politikwissenschaften ein – und tauchte den Eltern zum trotz in die dortige Künstlerszene ein. 1927, den Abschluss in der tasche, brach er endgültig mit dem Konventionellen und eröffnete mit einem Freund eine Galerie. Dalí und andere Surrealisten stellen bei ihm aus. Finanzielle Nöte kannte der junge Mann bis dahin nicht. Doch die Weltwirtschaftskrise ruinierte im Jahr 1931 seine Familie, die urplötzlich alles verlor. Auch Diors Galerie lief schlecht, für Kunst war kein Geld mehr da. Also hieß es anderweitig den Lebensunterhalt verdienen. Christian Dior nahm verschiedenste Jobs an; der Zufall führte ihn schließlich in ein Modehaus, wo er Kleider zeichnete. Seine Entwürfe kamen an, mit dem Einkommen kam Dior gut über die Runden – und er hatte sich einen Namen gemacht. Mit Kriegsausbruch jedoch war auch diese Karriere vorerst vorüber. Seine Familie – Vater und Schwester; die geliebte Mutter war drei Jahre zuvor gestorben – hatte sich schon in der Folge der Krise im Jahr 1934 in den Süden Frankreichs zurückgezogen, wo das Leben schlichtweg billiger war. Christian hatte bei regelmäßigen Besuchen im neuen Familienheim in Callian im Var seine Liebe zur Provence entdeckt. Während des Krieges zog auch er sich für eine Weile hierhin zurück. Mit seiner Schwester Catherine begeisterte er sich wieder für Gärten, für den Anbau von Obst und Gemüse und vor allem von Blumen – eine Passion, die er früher mit der Mutter geteilt hatte. Auch nach dem Krieg stattete Christian seiner Schwester häufig Besuche ab. 1950 kaufte er sich sein eigenes Domizil im benachbarten Montauroux, die Domaine de la Colle Noire, und baute ums Haus Duftrosen, Jasmin und Lavendel an. Er empfing dort aber auch Künstler-Freunde wie Bernard Buffet, Marc Chagall, Marie-Blanche de Polignac, René Gruau oder Marie-Laure de Noailles. Das Anwesen mit seinem großzügigen Château aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist jüngst vom Hause Dior zurückerworben und zu Repräsentationszwecken restauriert worden. Schwester Catherine lebte noch bis zu ihrem tod im Jahr 2008 in Callian und baute Centifolia-Rosen an. Voller Leidenschaft hatte Dior seit Ende 1946 an seiner Marke gearbeitet. Der textilfabrikant Marcel Broussac gewährte ihm finanzielle Unterstützung. Die erste ModeKollektion des neu gegründeten Hauses kam Anfang 1947 heraus und begründete den «New Look» – üppiger und femininer als das sportlichere Chanel, hüft- und brustbetonend, im Umgang mit Material geradezu schockierend verschwenderisch nach den kargen Kriegsjahren. Und passend dazu erschien ein Parfüm: Miss Dior.
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«CHRISTIAN DIOR – ESPRIT DE PARFUMS» Die ausstellung ist vom 17. Mai bis 1. Oktober im Musée International de la Parfumerie in Grasse zu sehen. Geöffnet täglich von 10 bis 19 Uhr. museesdegrasse.com
Foto rechts limierte ausgabe von Diorissimo in einem flacon aus baccaratglas, Den christian Dior 1956 entworfen hat. © Still Life, Collection Christian Dior Parfums
miss Dior ist Das erste parfüm, Das christian Dior vor genau 70 jahren herausbrachte. im bilD ein flacon aus baccaratglas von 1949 © Philippe Schlienger Collection Christian Dior Parfums
Zu dem bis heute erhältlichen Duft inspiriert hat den Designer das Pays de Grasse. Es spielt mit Noten von Rose und Lavendel und gilt den Parfüms anderer Modehäuser jener Zeit gegenüber als deutlich überlegen. Dior selbst gab grundsätzlich nicht nur die Richtung eines Parfüms vor, er entwarf auch sämtliche Flacons und Verpackungen selbst. Sie sollten, so sein Anspruch, dem hochwertigen Inhalt gerecht werden. War für Miss Dior Parfumeur Paul Vacher verantwortlich, so werden die folgenden Düfte vom in Cabris oberhalb von Grasse lebenden Dior-Freund Edmond Roudnitska geschaffen: Diorama, Eau Fraiche, Diorissimo und Eau Sauvage. Bis heute haben die Parfümeure des Unternehmens einen engen Bezug zu Grasse. Seit 2006 ist der gebürtige Grassois François Demachy die Nase der Maison Dior. Im vergangenen Jahr hat er sein Atelier aus Paris an den Rand der Grasser Altstadt verlegt (die RZ berichtete). Genau 70 Jahre nach Diors erster Schau mit der als New Look berühmt gewordenen Kollektion und der Einführung von Miss Dior war die Zeit nun reif für die Ausstellung «Christian Dior – Esprit de Parfums». Das Haus Dior trägt großzügig mit Leihgaben bei und neben zahlreichen Museen und Privatpersonen auch das Dior-Museum in dessen Heimatstadt Granville. «Wir hatten Lust, diese Verwurzelung Diors mit dem Süden zu zeigen. Entsprechend geht es in unserer Ausstellung weniger um seine Arbeit als Couturier als um seine Parfüme. trotzdem wird es natürlich Kleider zu sehen geben», verrät Museumsdirektor Olivier Quiquempois. Mit dem thema haben sein team und er es sich nicht leicht gemacht: «Wir wollen keinesfalls der Marke huldigen», insistiert der Kunsthistoriker, «sondern vielmehr den Künstler dahinter vorstellen.» MAI / JUNI 2017
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IMMObIlIEN
Ferienwohnung frei? bNbKEyS vERMIETEN 2.0 MIT STARTUP IN vAllAURIS
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it ihrem Startup «bnbkeys» in Vallauris (Alpes-Maritimes) nehmen sich zwei junge Männer auf ganz zeitgemäße Weise des tourismus’ an: Sie kümmern sich ums Vermieten der Ferienwohnungen und Boote ihrer Kunden, und zwar mit allem Drum und Dran. Von der Gestaltung von Anzeigen, der Aufnahme von Fotos der Objekte, der Verwaltung der Reservierungen bis zum Empfangs-Service für die Gäste – Charles Semmel und Julien Real nehmen es in die Hand.
Auch für Bootseigentümer, deren Gefährt manche Woche ungenutzt im Hafen liegt, eignet sich der Service. Die Jungunternehmer versichern ihren Kunden, penibel auf den Zustand des Boots vor und nach der Vermietung zu achten und den Mietern genaueste Verhaltensregeln mit auf den Weg zu geben. Bnbkeys wirbt zudem damit, rund um die Uhr für seine Kunden da zu sein. Seinen Service bietet das Startup derzeit an der Côte d’Azur zwischen Saint-tropez und Monaco sowie in
Paris an. Auch für Vermieter, die ihre Wohnungen oder Häuser über Plattformen wie Airbnb anbieten, arbeite man gerne: Schlüsselübergabe, Reinigung und was sonst noch anfällt – Verträge mit bnbkeys werden maßgeschneidert auf die einzelnen Kunden. Woher die Idee? Die beiden Jungunternehmer haben jahrelange Erfahrung im LuxusImmobiliensektor an der Côte d’Azur und wollten ihre Kenntnisse auf zeitgemäße Weise nutzen.
StEUERGESEtZ 2017
was ändert sich für Sie?
JEAN-PHILIPPE GIOANNI, STEUERBERATER UND WIRTSCHAFTSPRÜFER IN CANNES © Fabien Prauss
auch für dieses Jahr gibt es wieder einige Steueränderungen, die ihr Unternehmen oder Sie als Privatperson beeinflussen könnten und die wir ihnen im Folgenden vorstellen. in wichtiger Punkt des neuen Steuergesetzes ist die Senkung der französischen Körperschaftssteuer Impôt sur les sociétés. Diese wird mit Hilfe einer progressiven Reduzierung bis zum Jahr 2020 von 33,33 auf 28 Prozent gesenkt. Das soll die französische Körperschaftsteuer näher an den europäischen Mittelwert bringen und somit Frankreich attraktiver machen und Unternehmen Anreize für Investitionen geben. Zunächst profitieren die kleinen und mittleren Unternehmen (PME) mit einem zu versteuernden Einkommen unter 75 000 Euro und nachfolgend dann die größeren. Bisher zahlen Unternehmen mit einem Umsatz unter 7,63 Millionen Euro einen vergünstigten Steuersatz in Höhe von 15 Prozent für den Gewinn unter 38 120 Euro. Bis 2019 wird dieser vergünstigte Steuersatz ausgedehnt und auch für Unternehmen mit einem Umsatz bis zu 50 Millionen Euro erhältlich sein. Außerdem wird nach langem Warten die steuerliche Behandlung von Benzin an die vom Diesel angepasst. Die Mehrwertsteuer auf Diesel ist steuerlich zu 80 Prozent abzusetzen,
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wohingegen die Mehrwertsteuer auf Benzin bisher nicht erstattungsfähig war. Bis zum Jahr 2022 wird sie nun progressiv auf ebenfalls 80 Prozent angehoben. Des Weiteren wird die Fahrzeugsteuer vereinfacht, indem das Besteuerungsjahr vom 01.10. N bis 30.09. N+1 auf das Kalenderjahr abgeändert wird (01.01.31.12.). Die Steuererklärung «Nr. 2855» in Papierform wird abgeschafft und durch ein elektronisches Verfahren ersetzt. Übergangsweise wird für das Jahr 2017 eine außerordentliche Steuererklärung für das letzte trimester fällig sein, die nach den neuen Modalitäten im Januar 2018 übermittelt und gezahlt werden muss. Diese Zahlung beinhaltet auch direkt die Steuerschuld vom Veranlagungszeitraum 01.10.2016 bis 30.09.2017, und somit fallen in 2017 keine Steuerzahlungen und Steuererklärungen an.
31.12.2017. Diesen Steuerkredit kann ein Eigentümer oder Mieter beanspruchen, wenn dieser an seinem Hauptwohnsitz, dessen Bau mindestens seit zwei Jahren beendet ist, Energiesparmaßnahmen vornimmt (Wärmedämmung, Isolierung etc.). Der Steuerkredit beträgt 30 Prozent der Renovierungsausgaben, maximal jedoch 8000 Euro in fünf Jahren für eine Einzelperson und 16 000 Euro im Falle einer Zusammenveranlagung. Es wurde auch ein neuer Steuervorteil für Ferienwohnungen eingeräumt. Bis Ende 2019 kann der Eigentümer einer Ferienimmobilie 20 Prozent der Ausgaben für Renovierungen von seiner Steuer abziehen, maximal jedoch 22 000 Euro. Voraussetzungen für diesen Steuerkredit sind, dass die Immobilie seit mindestens 15 Jahren fertiggestellt ist, es sich um eine klassifizierte Ferienimmobilie handelt und dass die Ferienwohnung in den folgenden fünf Jahren zur Vermietung angeboten wird.
Auch für Privatpersonen hat sich dieses Jahr einiges geändert.
Die größte änderung des neuen Steuergesetzes 2017 ist die Einführung der Quellensteuer, über die wir bereits in der Ausgabe November/Dezember 2016 ausführlich berichtet haben.
Der Steuerkredit für energiesparende Renovierungen wurde um ein Jahr verlängert und endet nun am
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wIRTSCHAFT & FINANZEN
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Deutschland ist größter investor in Frankreich DEUTSCHlAND wAR IM vERGANGENEN JAHR DER GRöSSTE INvESTOR IN FRANKREICH. MIT INSGESAMT 191 PROJEKTEN HAbEN DEUTSCHE UNTERNEHMEN 4700 ARbEITSPläTZE GESCHAFFEN ODER ERHAlTEN.
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RECHT IN FRANKREICH
geht Ende 2015 von einem deutschen Kapitalstock von 71,5 Milliarden Euro in Frankreich aus. Deutsche Unternehmen haben vor allem in Produktionsstätten investiert (27 Prozent der deutschen Investitionen). Weitere Investitionsbereiche waren Logistik (26 Prozent), Forschung & Entwicklung (18), Vertrieb & Handel (15) und der Automobilsektor (12). Zielregionen deutscher Investitionen im letzten Jahr war der Großraum Paris mit 24 Prozent aller Projekte, gefolgt von der Region Grand-Est (Elsass-Lothringen-Champagne-Ardennen) mit 18 Prozent.
Die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer begleitet seit über 60 Jahren die deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen. Sie leistet Unterstützung für deutsche und französische Unternehmen beim Einstieg auf dem Partnermarkt, konkrete Hilfestellung bei allen Fragen der Markterschließung sowie die Einbindung in das bedeutende deutsch-französische Kontaktnetzwerk von Unternehmen, Institutionen und Partnern. www.francoallemand.com
NACH DER REFORM:
EINvERNEHMlICHE SCHEIDUNG OHNE GERICHT
KOMPLIZIERt KANN ES WERDEN, WENN UNtERHALtSVERPFLICHtUNGEN IM AUSLAND VOLLStRECKt WERDEN MÜSSEN
EXKLUSIV FÜR DIE RIVIERAZEIt SCHREIBt RECHtSANWäLtIN MICHAELA SCHREyER.
© Isabelle Schmitt
m 1. Januar 2017 wurde in Frankreich die einvernehmliche Scheidung ohne Gericht eingeführt. Es handelt sich um eine Reform, die zur Entlastung der Gerichte führen soll, bei denen extreme Wartezeiten existierten. Diese neue Form der Scheidung ermöglicht nunmehr sehr kurze Abwicklungsfristen, unter der Voraussetzung, dass beide Ehegatten sich über alle Konsequenzen einig sind. In der tat genügt es, dass jeder Ehegatte durch einen Anwalt vertreten ist. Die beiden Anwälte erstellen in Zusammenarbeit den Entwurf einer schriftlichen Scheidungsvereinba-
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rung. Dieser Entwurf muss jedem Ehegatten durch seinen Anwalt per Einschreiben mit Rückschein zugestellt werden. Es gilt dann eine Bedenkfrist von 15 tagen. Nach Ablauf dieser Frist wird die Scheidungsvereinbarung von beiden Ehegatten und deren Anwälten unterzeichnet und innerhalb einer weiteren Frist von 7 tagen dem Notar zwecks Registrierung zugestellt. Dieser verfügt wiederum über eine Frist von 15 tagen, um die Hinterlegung vorzunehmen. Mit der Bestätigung dieser Hinterlegung tritt die Scheidung in Kraft und kann im Personenstandsregister eingetragen werden. Die Kosten dieser neuen Scheidung hängen von der Komplexität der jeweiligen Situation ab. Da die Abwicklung der Scheidung mit nur einem gemeinsamen Anwalt – anders als bisher – nicht mehr möglich ist, muss eher mit höheren Kosten gerechnet werden.
Mögliche Komplikationen Es muss darauf hingewiesen werden, dass mit Komplikationen zu rechnen ist, wenn Unterhaltsverpflichtungen aus der Scheidungsvereinbarung im Ausland vollstreckt werden müssen, da der französische Gesetzgeber diesen Aspekt in seiner Reform schlicht vergessen zu haben scheint. In der tat muss für eine Vollstreckung im Ausland entweder eine Apostille beantragt werden, was hier nicht möglich erscheint, da es sich nicht um eine öffentliche Urkunde handelt, oder es muss ein Exequaturverfahren veranlasst werden. Es ist jedoch zweifelhaft, ob ein privatschriftliches Dokument im Ausland als vollstreckbar anerkannt wird. Da die einvernehmliche Scheidung, sofern im Ausland vollstreckt werden muss, die Interessen des Unterhaltsberechtigten nicht wahren könnte, sollte in diesem Fall von einer einvernehmlichen Scheidung – zumindest
in der aktuellen Situation – abgesehen werden. Selbst wenn erst in Zukunft eine Vollstreckung im Ausland notwendig werden könnte, sollte aufgrund der bisher fehlenden Rechtssicherheit statt einer einvernehmlichen Scheidung eine Scheidung wegen Zerrüttung beantragt werden. Dabei stimmen beide Ehegatten dieser Form der Scheidung zu. Es ergeht jedoch ein Urteil bezüglich der finanziellen Konsequenzen. Es müssen in diesem Fall ebenfalls zwei Anwälte eingeschaltet werden, nichts hindert jedoch die Ehegatten daran, sich zu einigen und diese Einigung durch das Gericht mittels eines Urteils feststellen zu lassen. trotz der etwas längeren Verfahrensdauer erscheint diese Möglichkeit für in Frankreich ansässige Ausländer der weit sicherere Weg zu sein, sofern aus der Scheidung Unterhaltsansprüche für Kinder oder einen der Ehegatten erwachsen. Maître Michaela Schreyer 6, avenue cyrille besset le virginia ii 06800 cagnes-sur-mer tel. +33 (0)4 92 02 33 41 +33 (0)4 93 22 90 35 info@mcsavocats.com www.mcsavocats.com
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eutschland war 2016 mit 191 neuen Projekten der größte erwerbsschaffende Direktinvestor in Frankreich. Dies geht aus dem Bericht über die ausländischen Direktinvestitionen in Frankreich 2016 hervor, den die Organisation Business France veröffentlicht hat. Auf Platz zwei befindet sich die USA gefolgt von Italien. Insgesamt haben damit deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr über 4700 Arbeitsplätze geschaffenen oder erhalten. Zu den Investoren gehören Unternehmen wir Blohm & Voss, Deurer Pet Care, Otto und auch Start-ups wie Foodora. Die deutschen Investitionen 2016 stellten 17 Prozent der insgesamt 1117 Investitionsprojekte in Frankreich dar. «Das kontinuierlich hohe deutsche Engagement unterstreicht die Bedeutung Frankreichs als wichtigsten Wirtschaftspartner in Europa», sagt Jörn Bousselmi, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Paris. Insgesamt beziffert Business France die deutsche Präsenz in Frankreich 2016 auf über 3800 Unternehmen mit mehr als 300 000 Beschäftigten. Die Banque de France
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DESTINATION RIvIERA Von AilA StöcKmAnn & clArA SwABoDA
NEUE ZIELE Von Nizza, Marseille und Toulon in die Welt Flughafen Nizza Côte d’Azur
Trotz eines turbulenten Jahres 2016 an der Côte d’azur, vor allem wegen des Terror-Schocks am 14. Juli, kann die Tourismus-Branche zufrieden sein: Der Markt brach – aufs Jahr verteilt – kaum ein. Das Sommer-Halbjahr 2017 beginnt entsprechend mit guten Nachrichten: aus 111 Orten können Touristen Nizza direkt anfliegen, mit neuen innerfranzösischen, innereuropäischen und weltweiten Flug-verbindungen.
111 Ziele werden in der Sommersaison zwischen April und Oktober direkt von Nizza aus angeflogen. Flughafenchef Dominique thillaud kündigte einige neue Destinationen in Frankreich und Europa sowie die Frequenz-Erhöhung auf besonders beliebten Linien an. Wir listen außerdem, welche Städte in Deutschland, österreich und der Schweiz angeflogen werden. Zu 72 Flugzielen in Europa geht es von Frankreichs drittwichtigstem Airport, darunter vier neue, und zu 24 Zielen innerhalb des Hexagons mit zwei neuen Destinationen. Hinzu kommen 15 Ziele außerhalb Europas (Nord-Afrika, Nord-Amerika, Mittlerer Osten). Neue Ziele: Bergamo (Italien) mit APG Airlines, Cluj (Rumänien) mit Blue Air, Paro (Portugal) mit EasyJet, Florenz (Italien) mit Mistral Air, Pau (Frankreich) mit Volotea und Brest (Frankreich) mit Flykiss. Angehoben wird die Frequenz zu folgenden Zielen: Athen (Griechenland) mit Air France, London Standsted (Großbritannien) mit British Airways und Ryanair, Luxemburg mit Volotea, Manchester (Großbritannien) mit British Airways, Stavanger (Norwegen) mit SAS, Warschau (Polen) mit Wizzair, Wien (österreich) mit Eurowings und Zürich (Schweiz) mit EasyJet. Sämtliche Flugverbindungen von Nizza nach Deutschland, österreich und in die Schweiz: Berlin: 1- bis 2-mal täglich mit EasyJet und 4-mal wöchentlich mit Germanwings, Köln: 1-mal täglich mit Germanwings, Düsseldorf: 1-mal täglich mit AirBerlin und 5-mal wöchentlich mit Germanwings, Frankfurt: 4-mal täglich mit Lufthansa, Hamburg: jeweils 4-mal wöchentlich mit Germanwings und EasyJet, München: 4-mal täglich mit Lufthansa, Stuttgart: 3-mal wöchentlich mit Germanwings. Wien: 2-mal täglich mit Austrian Airlines und 6-mal wöchentlich mit Eurowings, Basel: 2-mal täglich mit EasyJet, Genf: 3- bis 5-mal täglich mit EasyJet und 1-mal täglich mit Swiss, Zürich: 4-mal täglich mit Swiss und 3-mal wöchentlich mit EasyJet.
Flughafen Marseille-Provence Der Flughafen Marseille-Provence verzeichnete 2016 ein Rekordjahr mit fast 8,5 Millionen Passagieren (+2,6 Prozent) und 55 900 tonnen Fracht (+7,1 Prozent). Der Umsatz stieg um drei Prozent auf knapp 134 Millionen Euro. Auch 2017 lässt sich gut an: 16 neue Linien stehen auf dem Sommer-Flugplan mit insgesamt 103 Destinationen. Neue Ziele sind Alicante, Split und Wien (2 Verbindungen wöchentlich) mit Volotea, Cagliari und Mailand-Linate mit Meridiana, Berlin (3 Verbindungen wöchentlich) und London-Luton mit EasyJet sowie Valencia mit Ryanair. Neu auf bereits bestehenden Linien: die Verbindung MAI / JUNI 2017
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DAS GING NOCH MAL GUt Tourismus: Rückblick auf die Saison 2016 an der Côte d’Azur ach dem Attentat in Nizza vom 14. Juli musste die tourismusbranche 2016 klare Einbußen verzeichnen (etwa minus 10 Prozent). Vor allem dank gezielter Werbung mit der Marke «Côte d’Azur France» ging es aber bereits im Herbst wieder bergauf, nicht zuletzt dank eines florierenden Geschäftstourismus. Das Minus an Übernachtungszahlen an der Côte d’Azur inklusive Monaco beschränkt sich daher aufs Jahr gerechnet auf 3,4 Prozent. Während insgesamt knapp 11 Millionen Gäste gezählt wurden, konnten mehr als 5 Millionen Aufenthalte in Hotels und Ferienresidenzen verbucht werden. Letztere Zahl knackte zum ersten Mal seit 2001 die 5-Millionen-Marke. Dass die Zahl der einzelnen Übernachtungen in Hotels und Ferienresidenzen dennoch geringer war als im Vorjahr (minus 400 000), liegt an den durchschnittlich kürzeren Aufenthalten. So gut wie verdoppelt hat sich 2016 hingegen die Zahl der Übernachtungen in Privat-Quartieren (über Webseiten wie AirBnB) und beanspruchte einen Marktanteil von rund 5 Prozent (rund 250 000 Aufenthalte). Insgesamt gewachsen ist trotz aller Widrigkeiten der Markt ausländischer Besucher: Um 3 Prozent stieg die Zahl der Aufenthalte in Hotels und Ferienresidenzen. Die größte Gruppe an
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nach Algir mit Vueling, nach Faro mit Ryanair, nach Venedig mit EasyJet, nach Casablanca mit tuifly, nach Monastir und Djerba mit Nouvelair. Ebenfalls bald wieder neu im Programm: ein Flug zweimal wöchentlich nach Saint-Denis auf La Réunion ab dem 12. Oktober. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich die Zahl der Destinationen von Marseille in europäische Städte verdoppelt – vor allem dank diverser Low-Cost-Airlines.
Flughafen Toulon-Hyères Im vergangenen Jahr hoben 500 046 Passagiere am Flughafen toulon-Hyères ab. 2017 bleibt das Angebot des Vorjahres bestehen, allerdings wird der takt auf einigen Strecken erhöht. tuifly, Flybe und Cityjet verstärken in der Sommersaison vom 28. April bis 27. Oktober ihre Präsenz mit jeweils 6000 bzw. 8000 (Cityjet) zusätzlichen Sitzen. Auch Volotea und transavia erhöhen ihr Angebot um jeweils 2000 Sitze. Und Air Corsica schließlich bietet nach Ajaccio und Bastia insgesamt 7000 zusätzliche Sitze an. Angeflogen werden mehrmals wöchentlich folgende Destinationen: Ajaccio, Bastia, Lyon, Paris-Orly (täglich), London-City, Southampton, Brest, Brüssel-Süd, Rotterdam und Bordeaux.
lufthansa Die deutsche Airline bedient seit diesem Frühjahr sieben neue Linien, darunter zwei nach Frankreich: Seit Ende März bzw. Anfang April fliegt Lufthansa viermal wöchentlich von München nach Nantes und zweimal wöchentlich von Frankfurt nach Bordeaux. tickets für Hin- und Rückflug sind ab 119 Euro erhältlich.
A380 Auch nach Dubai wird das Flugangebot ab Nizza diesen Sommer ausgebaut. Die Golf-Airline Emirates (Foto oben) fliegt ab dem 1. Juli täglich statt wie bisher mit einer Boeing 777-300 ER mit einem Airbus 380 an – dem größten Passagierflugzeug der Welt. Damit empfängt Nizza erstmals regelmäßig diesen Flugzeugtyp. Die Kapazität auf der Linie wird so um 44 Prozent auf 3633 Sitzplätze wöchentlich erweitert. Außerdem kündigt die Fluggesellschaft einen neuen Service an: den transfer nach Monaco mit Hubschrauber und Limousine. Für Erste-Klasse-Reisende ist dieser Service gratis, Business-Passagiere zahlen 79 Euro und Economy-Class-Flieger 109 Euro.
Ausländern bildeten die Briten und Iren (16 Prozent), vor Italienern (12), US-Amerikaner (11), Deutschen (8) und Skandinaviern (7). So viele ausländische Gäste zählte der Südosten Frankreichs zuletzt im Jahr 2002 – während die Zahl frankreichweit um 2 Prozent sank. Bei der Hotel-Auslastung sah es 2016 an der Côte d’Azur hingegen weniger rosig aus: Im Schnitt lag sie bei unter 60 Prozent (minus 2,5 Prozentpunkte). Am besten erging es 4- und 5-Sterne-Häusern mit einer Belegung von 60 Prozent (plus 2 Prozent). Erstmals nächtigten 47 Prozent aller Gäste in einer der beiden höchsten Hotelkategorien. Besonders große Einbußen verzeichneten Campingplätze: ihre Übernachtungszahlen gingen um 10 Prozent zurück. Die Ausgaben pro Person und Aufenthalt lagen vergangenes Jahr im Schnitt bei 685 Euro. Das entspricht einem Rückgang von 8 Prozent. Die Pro-tag-Ausgaben eines Geschäftsreisenden an der Côte Azur stiegen 2016 hingegen klar um 9 Prozent auf 176 Euro. touristen gaben pro tag und Kopf ähnlich viel aus wie im Vorjahr, nämlich 95 Euro. Nizzas Flughafen beendete das Jahr 2016 übrigens einmal mehr mit einem Rekord: 12,4 Millionen Passagiere (Ankunft und Abflug) wurden verbucht – 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
LIGURIEN LäCHELt WIEDER Besucherplus von 4,35 Prozent ar die Anzahl der touristen an der Côte d’Azur 2016 wegen des Attentats in Nizza leicht gesunken, konnte Ligurien ein Plus von 4,35 Prozent gegenüber 2015 verzeichnen: knapp 4,6 Millionen Personen verbrachten ihre Ferien in der Region. Spitzenreiter unter den Städten war wie schon in den vergangenen Jahren Alassio
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mit 903 116 touristen, gefolgt von Diano Marina mit 822 892 Besuchern (+3,05 Prozent) und Finale Ligure mit 794 653 Präsenzen (+6,66 Prozent). Das überraschende Ergebnis des letztgenannten Städtchens in der Provinz Savona liegt vor allem an seiner Attraktivität für Kletterer und Mountainbike-Fahrer aus der ganzen Welt. MAI / JUNI 2017
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SCHEITERT HIv-IMPFUNG AM GElD?
Forscher in Marseille muss Arbeit an therapeutischem Impfstoff einstellen. Was steckt dahinter? Von AilA StöcKmAnn
ie Hoffnungen auf eine baldige Heilung HIV-Infizierter haben einen herben Dämpfer erhalten: Dem in Marseille forschenden Dr. Erwann Loret wurde Ende Februar mit sofortiger Wirkung die weitere Arbeit an einem offenbar kurz vor dem Durchbruch stehenden therapeutischen Impfstoff verboten. Die nationale französische Forschungsorganisation CNRS will ihn künftig stattdessen Seeanemonen untersuchen lassen. Der Grund dürfte finanzieller Natur sein: Der von Loret entwickelte Impfstoff, der Infizierte heilen soll, wäre
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nicht nur nebenwirkungsfrei und einfach zu produzieren, sondern vor allem billiger als die herkömmlichen, lebenslang einzunehmenden Mittel zur Behandlung HIV-Infizierter. Eine Neuerung, die auf Kosten der aktuell gut verdienenden Hersteller ginge. Nach Angaben des im technologiepark Sophia-Antipolis (Alpes-Maritimes) ansässigen Unternehmens Biosantech, das die Arbeit Erwann Lorets seit mehreren Jahren fördert und den Impfstoff vermarkten will, seien die tests so weit gediehen, dass bei mehreren Patienten die infizierten Zellen komplett verschwunden seien. In der nächsten testphase über zwei Jahre müsste sich nun noch beweisen, dass keine neuen infizierten Zellen mehr auftauchen, um von tatsächlicher Heilung sprechen zu können. 48 mit HIV infizierte testpersonen nehmen seit 2013 an klinischen tests mit dem von Erwann Loret entwickelten Impfstoff «tat Oyi» teil. Vom Erfolg der Studie berichtete der Forscher erstmals im April 2016 im Fachblatt Retrovirology. Am 20. Februar dieses Jahres sprach er auf einem internationalen Kongress für Impfung und Immunologie in Berlin von der sich seither weiter positiv entwickelnden Studie. Ende Februar dann, 24 Stunden vor einer in Sophia-Antipolis anberaumten Pressekonferenz, wurde ihm aus Paris unerwartet die teilnahme an der Konferenz untersagt ebenso wie die weitere Arbeit an der Studie, wie die Geschäftsführerin von Biosantech Corinne treger vor Journalisten sagte. «15 vergebliche Jahre Forschungsarbeit», konstatierte sie, kündigte aber gleichzeitig an, weiterkämpfen zu wollen – nicht nur, weil ihr kleines Start-Up ohne Büro und zusätzliche Mitarbeiter mittlerweile rund zwei Millionen Euro in das Projekt gesteckt habe, sondern «um Infizierten die Möglichkeit zur Heilung» zu geben. Bislang konnte weltweit nur ein einziger Mensch vom HI-Virus befreit werden – und dies nicht dank einer HIV-therapie, sondern weil er als Leukämie-Patient eine Knochenmarktransplantation erhalten hatte. Weitere Versuche mit dieser Art therapie missglückten jedoch.
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SCHöN & FIT
AUSZEIT FÜR DIE SEElE ANAHATAFLOW – mit gezielter Atmung, gesunder Ernährung sowie Yoga und Meditation zurück zum Wesentlichen
Großes Foto magali mazzei © D.R.
Fotos rechts oben ab sofort bietet magali mazzei retreats im traumhaften château Diter in grasse an © AS
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Magali Mazzei nimmt ihre Gäste mit auf eine Sinnesreise, mit dem Ziel, sich mit den eigenen höheren Bewusstseinsebenen zu verbinden. Für ihre mehrtägigen ganzheitlichen Seminare auch in deutscher Sprache hat sie nun eine ruheOase im grünen Hinterland der Côte d’azur gefunden. Unbedingt entdeckenswert!
agali Mazzei ist eine zierliche Frau, die vor Energie und Herzlichkeit nur so sprüht. Sie bezeichnet sich selbst als fröhlichen Menschen. Aber sie kennt auch dunkle Gefühle, erinnert sich an Zeiten, in denen die ehemalige Marketing & PR-Fachfrau sich nicht mehr wohl fühlte in ihrem Körper. «Ich war ein Schatten meiner selbst und wusste, ich muss in meinem Leben etwas ändern.» Sie drehte den Globus und landete mit dem Zeigefinger in Sri Lanka. Mit einem Koffer voller Bücher reiste sie für mehrere Wochen dorthin. Nur ein Buch hat sie dort gelesen, «Die sieben geistigen Gesetze des yoga» von Dr. Deepak Chopra, und sie kehrte als eine andere zurück: «Meine Zeit dort war ein tiefgreifendes Erlebnis für mich. Ich kam leer dort an, aber kehrte gereinigt und befreit vom Stress zurück.» Im Rahmen einer Panchakarma-therapie hatte
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WAS IST ANAHATAFLOW? Anahataflow ist der liebevolle Dienst zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte mit sehr effizienten Techniken, die den drei Säulen der ayurvedischen Weisheitslehre entstammen: Atmung ayurvedische Lebensweise & Ernährung Yoga & Meditation
AUSZEIT-WOCHE IN DEUTSCHLAND
sie gelernt, richtig zu atmen, auf gesunde ayurvedische Ernährung zu achten und zu meditieren. Heute ist Magali Mazzei Vedic Educator und yoga-Lehrerin, zertifiziert wurde sie durch das renommierte Chopra Center in Kalifornien, das vor allem bekannt ist durch seinen Mitgründer Dr. Deepak Chopra, einen weltbekannten Lehrer und Autor spiritueller Bücher, der viele Prominente zu seinen Patienten zählt. Magali Mazzei gibt dieses wertvolle Wissen weiter und bietet weltweit Seminare und Workshops an traumhaften Orten an – Stichwort Entschleunigung, um bei sich selbst anzukommen. «In meinen Retreats sollen die teilnehmer ihre eigene Lebendigkeit wiederfinden», sagt die Französin in akzentfreiem Deutsch. «Ich zeige ihnen, wie sie Ayurveda, die Wissenschaft des Lebens, in ihren Alltag einbinden – wie jeder von uns nach und nach an kleinen Schrauben drehen kann.»
Die 5-tägige Yoga-Auszeit «Ich schenke mir Zeit» zum Ende des Jahres im Europapark Rust mit Magali Mazzei ist bereits zur Tradition geworden – mit 5 Übernachtungen, Vollpension, Yoga und Entspannungstechniken morgens und abends (für Anfänger und Fortgeschrittene) etc. Diesmal ist die YogaWoche vom 5. bis 10. November. Preis pro Person im Doppelzimmer: 1069,50 Euro. Buchung bis zum 31. August 2017 unter Tel. +49 (0)7822 860-5679. Info: www.europapark.de/timeoutformyself
Neu: Ab diesem Frühsommer lädt sie zu dreitägigen «Anahataflow»-Workshops an die Côte d’Azur ein. Im atemberaubenden Ambiente des Château Diter im grünen, hügeligen Umland von Grasse geht es um den energetischen Fluss des Lebens ein neues Modell von Körper, Geist und Seele die Definition der individuellen ayurvedischen Körperkonstitution (Sanskrit: Dosha) das Erreichen einer gesunden Balance für den Alltag mit den KIts (Körper-intelligente techniken) das Erlernen energiesteigernder Übungen. «Wir gehen auf eine Sinnesreise durch das eigene Ich», erklärt die yoga-Lehrerin. Grundsätzlich sind ihre Anahataflow-Seminare auf drei Säulen aufgebaut: Atmung, ayurvedische Lebensweise und Ernährung, yoga und Meditation. Ayurveda steht für die «Wissenschaft des Lebens». «Wir beginnen mit yoga als Vorbereitung auf die Meditation», erklärt Magali Mazzei. «Bewusstsein nach innen heißt auch Bewusstsein beim Essen. Deshalb spielt richtige Nahrung eine ebenfalls entscheidende Rolle.» Ein Grundsatz von Ayurveda lautet: Iss so frische Zutaten wie möglich. Auf dem großzügigen Gelände des prunkvollen Château Diter kommt jegliches Entspannen ohnehin fast von allein. Die weiten Blicke reichen über unterschiedlich grün gefärbte Hügelketten bis zum Horizont, die Sonne lacht auf Rasenflächen, terrassen und die Wasserspiele des Anwesens. Einmal angekommen, durchdringt die fast greifbare Ruhe sämtliche Poren. Ein dreitägiger Workshop (täglich von 11 bis 17 Uhr; entweder montags bis mittwochs oder donnerstags bis samstags; im Mai bis zum 17. sowie den ganzen Juni) kostet inklusive ayurvedischem Mittagessen (auch vegetarisch) 1620 Euro pro Person. Buchung: +33 (0) 4 93 43 64 39, info@anahataflow.eu, Info: www.anahataflow.eu/workshop. Auf Wunsch mit Limousinen-Service und Übernachtung im Château Diter buchbar. MAI / JUNI 2017
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Energetische Selbstheilungsmethoden, bei denen spezielles Augenmerk auf die Balancierung des Anahata Chakras (Herzchakras) gelegt wird, sind eine besonders kraftvolle und reine Art des Heilens.
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SUPERFOOD vergessen Sie Obst und Gemüse! Sprossen sind die wahre Wunderkost. Gespräch mit angelika Fürstler, die an der Côte d’azur mit ihrem StartUp VeganSuperYacht kulinarisch für Furore an Bord von Luxusschiffen sorgt. Von AilA StöcKmAnn So essen Sie sich fit
W Das Buch von angelika Fürstler rund um die «ultimativen Superfoods aus dem eigenen Küchengarten» mit Hintergrundinfo, Tipps und vielen rezepten ist im Buchhandel erhältlich. angelikafurstler.com
ÜBRIGENS Sprossen nennt man aus Samenkörnern gekeimte Jungpflanzen, ein paar Tage später erhält man – je nach Saatgut – Mikrogrün, Grünkraut oder Gräser.
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eniger Schlaf – und trotzdem fitter? Fressattacken ade, stattdessen mehr Energie? Seit Sprossen und Mikrogrün die Hauptrolle in Angelika Fürstlers Speiseplan spielen, fühlt sich die junge österreicherin besser
denn je. Was also hat es auf sich mit jenem Superfood, das sie anpreist? Jeder hat als Kind mal Kresse gezogen – ohne zu ahnen, welches Wunderlebensmittel er da vor sich hatte und wie viele weitere Sprossenarten es gibt. Ihre Vorzüge? Sprossen wachsen in jedem Klima, zu jeder Jahreszeit, sind in wenigen tagen erntereif, und sie stecken voller Vitamine, Enzyme und Mineralstoffe. Auf Sportler wirken sie wie legales Doping, im Berufs- und Schulalltag als wahres Brainfood. «Sprossen sind neben Wildkräutern die nährstoffreichsten Lebensmittel der Welt», sagt Angelika Fürstler (Foto rechts), die sich seit einigen Jahren intensiv mit der Sprossenkultur auseinandersetzt. «Sie sind regelrechte Vitalstoffbomben: Eine Espressotasse mit Broccoli-Sprossen beispielsweise hat mehr Vitalstoffe als 1,5 Kilogramm Broccoli-Gemüse!» Eine eigene Sprossenzucht, so die gebürtige Klagenfurterin, die seit mehreren Jahren an der Côte d’Azur lebt, sei die intelligenteste Investition ins Wohlbefinden, «dabei kostet sie fast nichts». Und ganz nebenbei: Sprossen sind das reinste Anti-Aging-Food. Also los, wie komme ich an die grünen Keimlinge? «Ziehen Sie sich ihre eigenen», rät die österreicherin, «die sind am frischesten!» Was zunächst aufwändig klingt, wird schnell zur lieben Routine, versichert Angelika Fürstler. Entscheidend für die Sprossenzucht sind die richtigen Zutaten, regelmäßiges Spülen und Hygiene im Sprossengarten. Biologisch erzeugtes, unbehandeltes Saatgut bestelle sie selbst meist in Deutschland; in Frankreich sei die Auswahl deutlich bescheidener. Und was das «Keimgerät» betrifft, so sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Im Handel gibt’s die verschiedensten Sprossenbehälter, aber schon ein Einmachglas, das mit atmungsaktivem Stoff (etwa Leinen) bedeckt wird, tut seinen Dienst: Die – je nach Art zuvor eingeweichten und abgetropf-
ten – Samen werden auf einer feuchten Unterlage (Watte, Keimvlies, Küchenpapier) ausgebreitet, feucht gehalten und regelmäßig gespült. Nach zwei bis fünf tagen können die Sprossen geerntet werden – mitsamt Keimblättern, Stängel, Wurzel und Samenhülle. Lässt man sie noch weiter wachsen, entstehen aus ihnen je nach Saatgut Mikrogrün, Grünkraut oder Gras – die ihre eigenen Vorzüge in Sachen Vitalstoffe haben. Angelika Fürstler kreiert ganze Menüs mit ihrer Zucht. Von Säften und Smoothies über Suppen, Salate, Brot und Hauptspeisen aller Art bis zum Dessert – dem Einsatz der Wunder-Keimlinge ist keine Grenze gesetzt. Und warum ist das Wissen um Sprossenkost so wenig verbreitet? «Das hat einen ganz einfachen Grund», erklärt die 30-Jährige: «Die Samen kosten ein paar Cent – da steckt einfach keine große Industrie dahinter, die damit Geld machen könnte!» Keine großartige Profitmöglichkeit, keine Marketing-Maschinerie. Wer die Powerfrau mit Sinn für Gesundes kennen lernen möchte, kann ihre Seminare besuchen, sie für privates Coaching engagieren, fürs Catering – nicht nur auf yachten – buchen und sogar online an ihren «Sprossen-Kickstart-Challenges» teilnehmen.
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Die Männer, die hinter der Marke «LV Riviera SPA» stehen
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SPASPEZIAlISTEN
Von elSA cArPenter
Wir treffen uns heute hier bei Ihrem neuesten «Baby», dem «Golden Tulip Spa» in Sophia-Antipolis. Erklären Sie uns doch bitte Ihr Spa-Konzept! lionel vinciguerra: Entweder mieten wir eine Anlage oder managen den Spa-Bereich in Hotels. Unsere Rolle ist es, für einen makellosen Service und die Wirtschaftlichkeit des Spas zu sorgen. Mike blackmann: Gerade in Hotels kann es sehr schwierig sein, Profit mit dem Spa zu machen: 40 bis 60 Prozent der Einnahmen fließen in die Gehälter, 20 Prozent gehen ab für die Mehrwertsteuer, fünf bis 15 Prozent für die Wäsche, und auch Strom und Wasserkosten belaufen sich auf fünf bis 25 Prozent. Wenn Sie die Kosten für die Pflege-Produkte und das Marketing hinzurechnen, landen Sie schnell über Ihrem Budget. Wenn ein Spa kaum wirtschaftlich zu betreiben ist, warum bieten Hotels sie trotzdem an? lv: Vor allem, weil ein Spa mehr Kunden anzieht. Es ist eine Art Vitrine dessen, was das Hotel zu bieten hat, und dient dem Hauptzweck eines Hotels: Zimmer zu vermieten. Mb: Wenn ein Spa gut geführt wird – und damit meine ich ein hervorragendes Management –, kann es die Buchungszahlen eines Hotels stark steigern. Ein Hotel mit zwei Millionen Euro Umsatz kann diesen durch ein Spa um rund 140 000 Euro steigern. Eines der Hotels, mit denen wir arbeiten, hat seine Buchungszahlen um 20 Prozent erhöht. Wenn Sie die Mahlzeiten und höhere Zimmerkosten mit einrechnen, ist der Profit noch größer.
Wie sorgt LV Riviera SPA für Profit durch das Managen eines Spa-Bereiches – und wie profitiert das Hotel davon? lv: Einfach ausgedrückt: durch das Betreiben diverser Spas. Wir wählen unser Personal mit sehr viel Bedacht aus, führen unangekündigte Besuche durch, optimieren die Arbeitspläne unserer teams, analysieren regelmäßig die Zahlen, bieten Sonder-Aktionen an und arbeiten eng mit den Hotels zusammen, was Cross-Selling und Kundenkommunikation betrifft. Außerdem kontrollieren wir ständig unseren Ruf im Web. Mb: Das Hotel hat eine Sorge weniger, indem es weiß, dass das Spa vernünftigt betrieben wird und kein Minus mehr für das Haus bedeutet. Unsere ersten Kunden im Jahr 2013 riefen uns an und sagten: «Wir verlieren jede Menge Geld, unser Personal ist nicht zuverlässig, das Feedback ist schlecht. Wir haben Freiberufler angeheuert, aber die sind nie zur Stelle, wenn wir sie brauchen …» Heute läuft es dort ganz anders. Welche Rolle spielen Sie beide jeweils in Ihrer Funktion als Manager? Mb: Lionel ist ausgebildeter Osteopath und wurde regelmäßig für seinen Job in die 5Sterne-Hotels in Cannes gerufen. Später gab er auch Massagen und wurde sehr erfolgreich als Freelancer. Weil er nicht an zwei Orten gleichzeitig sein konnte, baute er sich ein team aus Masseuren und Kosmetikerinnen auf. Eines tages rief der Direktor des Five Seas an und suchte eine Masseurin. Lionel half ein, zweimal aus, dann wollte das Hotel ein ganzes team, dauerhaft. So fing alles an. lv: Mike kenne ich, seit wir zehn waren. Er kam zu uns, um mir zu helfen, neue Kunden zu finden, und wurde dann Vertriebsleiter. Ver-
Mike Blackmann (l.) und Lionel Vinciguerra
gangenes Jahr stieß er Vollzeit zu uns. Ich leite die betriebswirtschaftliche Seite und das Management, während er die Schnittstelle zu unseren Kunden ist. Wie viele Spas managen Sie derzeit? Mb: Wir betreuen aktuell sechs Spas in den Alpes-Maritimes. Und wir sind stolz darauf, dass wir noch nie einen Kunden verloren haben oder ein Vertrag nicht verlängert worden wäre. lv: Für dieses Jahr haben wir drei aufregende neue Projekte außerhalb dieses Departements geplant und bauen unser ConsultingAngebot aus. Wir wollen uns zudem auf dem Gebiet des Baus von Spas etablieren.
Das «golden tulip» ist eines der kleineren Spas, die von LV Riviera SPA gemanagt werden, zieht seine Popularität aber nicht zuletzt aus der Lage mitten im technologiepark Sophia-Antipolis. Warum nicht eine erfrischende Spa-Anwendung in der Mittagspause? Wer mehr will, kann sich zum Beispiel ein 4-Stunden-Rundum-Paket schnüren lassen, mit 30 Minuten Körper-Peeling, 60 Minuten Massage, 60 Minuten kosmetischer Gesichtsbehandlung und anderthalbstündigem Zugang zu Sauna, Hammam und Pool. MAI / JUNI 2017
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Nach nur vier Jahren aufbauzeit managen sie heute einige der exklusivsten Spas der Côte d’azur - darunter jene im Chèvre d’Or in eze und im Five Seas Hotel in Cannes: Das dynamische Duo Lionel vinciguerra und Mike Blackmann im rZGespräch.
Gilt diese These auch für Fitnessräume? lv: Ja, einige Kunden wählen ihr Hotel auch danach aus, ob es über einen Fitnesssaal verfügt. Der Unterschied ist allerdings, dass ein Fitnessraum weder die laufenden Kosten verursacht wie ein Spa noch annähernd so personalintensiv ist. Mb: Wenn es gilt, sich zwischen zwei ähnlichen Hotels zu entscheiden, treffen rund fünf Prozent der Kunden ihre Entscheidung aufgrund des vorhandenen Fitnessraums, aber mehr als die Hälfte lassen sich von einem Spa verführen.
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SPORT à lA CARTE
Von AilA StöcKmAnn
Wo Neu-Einsteiger, Hobby-Sportler und Profis ihr Glück finden und ihrem Körper Gutes tun
Sport ist wichtig für die Gesundheit, auch für die psychische. Warum ein Fitness-Studio nicht nur erprobten Sportlern guttut, erklärt Féthi Grabsi von der Fitnesskette «Fitlane» im rZ-Gespräch.
FITLANE
11 Studios an der
Côte d’azur
rund 35 000 Mitglieder 66 Trainer 3000 Kurse pro Monat
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itness-Studios sind nicht jedermanns Sache. Hartnäckig halten sich Klischees von makellosen Körpern in figurbetonter Kleidung und dumpfbackigen Muskelprotzen. Und auf die hat nicht jeder Lust. Aber haben Sie’s schon mal probiert? Das Ideale an Muckibuden ist nämlich, dass dort jeder zu seinem Glück finden kann – dank des umfangreichen und breit gefächerten Angebots, wie Féthi Grabsi (Foto) betont. Der so quirlige wie drahtige Sportlehrer ist pädagogischer Leiter der elf «Fitlane»-Studios in den AlpesMaritimes und kümmert sich dort unter anderem um das Kursprogramm und die Fitnessgeräte. «Unsere Kunden kommen mit ganz unterschiedlichen Motivationen», sagt Féthi. «Die einen wollen abnehmen, die anderen werden vom Arzt geschickt – zum Beispiel nach einer Verletzung oder um generell etwas für die Gesundheit zu tun. Wieder andere wollen sich gezielt auf eine Herausforderung vorbereiten, etwa auf einen Marathon. Oder sie suchen einen Ausgleich zum Stress auf der Arbeit. Manche wollen kurzfristig ihre Figur in Form bringen, vor der Hochzeit zum Beispiel. Und für einige ist der soziale Aspekt die größte Motivation: Sie kommen, um sich mit Freunden zu treffen. Immer wieder finden sich in unseren Studios auch Liebespaare …» Je nach Ziel und Budget erhalten die Sportwilligen ein genau auf sie zugeschnittenes Fitnessprogramm – in der Regel eine Mischung aus Herz-Kreislauf-training und Muskelaufbau, idealerweise gepaart mit Dehnübungen
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und bei Bedarf mit Ernährungstipps. Bei der Bestimmung der individuellen Fitness hilft eine Waage, die präzise den Anteil an Fett, Wasser und Muskeln im Körper bestimmt. Wie der Studio-Aufenthalt dann für den einzelnen aussehe, sei völlig unterschiedlich: «Einige mögen die Gruppenkurse, in denen sie durch die anderen teilnehmer gepusht werden. Andere trainieren am liebsten ganz für sich allein, an den Gewichten und Maschinen aller Art. Einige schließlich tun sich in Kleingruppen zusammen und folgen den Vorgaben eines Personal trainers – oder engagieren den Personal Coach nur für sich», erklärt der durchtrainierte Lehrer. Er selbst gibt am liebsten Zumba-Kurse, eine Mischung aus Aerobic und tanz. «Zumba begeistert immer mehr Menschen», sagt er, «von Jung bis Alt.» Und zwar richtig alt: Seine älteste teilnehmerin sei über 80, so Féthi. «Jeder macht mit, so gut er kann, und alle sind voller Spaß und Elan dabei.» Der positive Effekt des Sports zeige sich für regelmäßige Studio-Besucher bald, erklärt Féthi. Die Herz-LungenFunktion verbessere sich (sprich: treppensteigen bringt einen nicht mehr aus der Puste), man werde beweglicher, das Immunsystem stärker. Aber auch psychisch zeige sich: Sportliche Ertüchtigung setzt Endorphine frei, man fühle sich einfach gut nach dem training und lasse sich mitreißen davon. «Viele beginnen, die Herausforderung zu mögen und stecken sich immer neue Ziele», so Féthi. Bei so vielen guten Argumenten für mehr Bewegung im eigenen Leben bleibt eigentlich nur noch eine Frage: Warum sollte, wer an der Côte d’Azur lebt, ausgerechnet Sport in der Halle treiben? «Berechtigte Frage», grinst Féthi Grabsi, «aber auch hier gibt es gleich mehrere Gründe: Einerseits ist die soziale Komponente wichtig – hier triffst du immer andere und profitierst von der Gruppenmotivation. Und außerdem kann man im Studio verlässlich sein Programm durchziehen und seine Leistung optimieren – ob es regnet, die Sonne vom Himmel brennt oder Pollen durch die Luft schwirren. Viele kombinieren übrigens Outdoor-Sport mit training im Fitnessstudio: Rad- oder Skifahrer etwa bauen hier ihre Muskeln auf, um dann ihrem Sport draußen umso fitter nachgehen zu können.»
PROGRAMM Fitlane-Studios beispielsweise bieten neben Geräten der neuesten Generation (zum Muskelaufbau sowie Laufbänder, Crosstrainer, Fahrräder, …) die verschiedensten Gruppenkurse an. Kurse finden täglich morgens, mittags und abends statt und sind ganz unterschiedlich aufgebaut: Sie dienen entweder der Kräftigung (Bauch-Beine-Po, Bodypump mit Gewichten, Body Sculpt, …), der Dehnung (Stretching, Hatha Yoga, …), der Entspannung (Pilates, Yoga, …) oder dem Konditions-Aufbau (Spinning, Bodyattack, Step, Zumba, …) oder mehreren Zielen gleichzeitig.
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Können Sie sich auf Ihre versicherung verlassen? Das angenehme Klima und die mediterrane Küche locken viele auswanderer nach Südfrankreich. Ob bereits pensioniert oder noch voll in der arbeitswelt integriert, die riviera bietet etliche vorzüge und ist für viele das Paradies auf erden.
as aber, wenn Sie eines tages ernsthaft erkranken oder einen Unfall erleiden und sich Ihre Lebenssituation von heute auf morgen komplett verändert? Können Sie auf Ihre Versicherung zählen und sich voll auf die versprochenen Leistungen verlassen? Versicherung ist nicht gleich Versicherung und die Leistungen können je nach Gesellschaft stark variieren. Lokale Produkte lassen mitunter stark zu wünschen übrig. Einzelne Anbieter kündigen gar ihren Versicherten, sobald sie das 70. Lebensjahr erreicht haben, oder erhöhen die Prämien ins Unermessliche. Ein Neueintritt in eine andere Versicherungsgesellschaft ist in diesem Alter oft unmöglich oder wegen allfälliger Vorerkrankungen mit massiven Prämienerhöhungen oder Deckungsausschlüssen und dem Verlust der Zusatzversicherungen verbunden. wie können Sie sicher sein, dass Sie über die richtige versicherungsdeckung für ihre Bedürfnisse verfügen? Prüfen Sie Ihre Versicherungspolice und lesen Sie besonders das Kleingedruckte in den allgemeinen Versicherungsbedingungen. Sollten Sie sich im Versicherungsdschungel nicht zurechtfinden, lassen Sie sich von kompetenter Seite beraten. Guter Rat muss nicht teuer sein,
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schlechte Beratung kann Sie aber teuer zu stehen kommen. Lassen Sie es nicht soweit kommen, sondern wenden Sie sich rechtzeitig an ausgewiesene Spezialisten. internationale Krankenversicherungen bieten in vielerlei hinsicht vorteile Die Produkte der meisten internationalen Krankenversicherungen bieten umfassenden, weltweiten und privaten Versicherungsschutz bei Krankheit und Unfall. Je nach gewähltem Plan werden die ambulanten Kosten sowie die stationären bis zu 100 Prozent gedeckt. Eine lebenslange Versicherungsdeckung ist garantiert, ebenso wie die Deckung chronischer Leiden sowie die freie Arzt- und Spitalwahl. Sie genießen uneingeschränkten Versicherungsschutz, unabhängig von Ihrer beruflichen tätigkeit, Freizeitgestaltung oder der ausgeübten Sportart. Der Eintritt in unsere Versicherungsprodukte ist in jedem Alter möglich, es empfiehlt sich jedoch sehr, vor dem 60. Lebensjahr einzutreten, denn so können Sie lebenslang 15 bis 50 Prozent der Prämie sparen. Deckung bei erwerbsunfähigkeit und Planung der Altersvorsorge Im Ausland können Sie meist nicht auf eine verlässliche Deckung bei kurz- und langfristiger
Erwerbsunfähigkeit zählen. Die im Heimatland sorgfältig geplante Altersvorsorge muss oft neu abgedeckt werden. Hier ist individuelle und kompetente Beratung unerlässlich, nicht zuletzt, weil gesetzliche Bestimmungen im Heimat- und/oder im Gastland die Situation stark beeinflussen können. ASn, Advisory Services network Ag – wir stehen ihnen zur Seite Wir kennen die Fragen, die Auslandaufenthalte mit sich bringen. Deshalb vertrauen Personen aller Nationalitäten, die weltweit mobil sind sowie Unternehmen auf der ganzen Welt auf unsere Beratung und Unterstützung. Wir finden die passende Versicherungslösung für Sie und beraten Sie gerne. Kontaktieren Sie uns noch heute!
Pascal Fanti Managing Director bei ASN, Advisory Services Network AG in Zürich, Schweiz tel. +41- 43 399 89 89 info@asn.ch
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MANG GOES MONACO Der bekannte ästhetische Chirurg verrät seine Zukunftspläne
auf dem renommierten medizinischen Welt-Kongress für Schönheitschirurgie und anti-aging, aMWC 2017, traf Professor Mang Gleichgesinnte für sein ehrgeiziges Projekt im Fürstentum.
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Foto 1 prof. Dr. Dr. werner mang, DeutschlanDs beKanntester schönheitschirurg
n Deutschland gilt er als «Schönheits-Papst» und auch international hat er sich einen großen Namen gemacht: Der bekannte ästhetische Chirurg Prof. Dr. Dr. Werner Mang besuchte als Ehrengast der Firma Galderma (Nestle AG, Schweiz) und als Botschafter der Firma Zeltiq (Coolsculpting) den 15. AMWC-Kongress 2017 in Monaco. Jedes Jahr zieht dieser wichtige Event fast 10 000 Aussteller aus zahlreichen Ländern an. Der weltweit tätige Mang ist Besitzer und Chefarzt der größten Klinik für ästhetische Chirurgie Europas, der seit 28 Jahren bestehenden Bodenseeklinik in Lindau. Nun hat der deutsche Spezialist seine alte Liebe zu Monaco wiederentdeckt und plant, auch im Fürstentum beruflich Fuß zu fassen. So sieht der erfolgreiche Chirurg in der Beauty-Abteilung des Hotels Monte-Carlo Bay ideale Voraussetzungen dafür, ein Medical-SPA für Coolsculpting und Anti-Aging einzurichten. Die Gäste können während eines Hotelaufenthaltes oder auch ambulant in der Kosmetikabteilung des Hauses mit den von der Bodenseeklinik ausgebildeten Kosmetikerinnen ihre traumfigur erlangen. Eine ideale Kombination für ein Hotel: schlank und schön ohne Operation und Diät.
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Foto 2 prof. mang auf Dem amwc-Kongress 2017 in monaco mit Den DireKtoren von coolsculpting Foto 3 prof. mang unD Daniel Deboer, europachef Der firma galDerma
Foto 4 auch Die familie fühlt sich in monaco wohl: hier werner unD sybille mang auf Der abenDveranstaltung Des amwcKongresses in Der villa la vigie Foto 5 gute freunDe: prof. Dr. Dr. werner mang unD prinz leopolD von bayern
S.K.H. Prinz Leopold von Bayern, der Fürst Albert von Monaco gut kennt und ein Freund von Professor Mang ist, möchte das Projekt unterstützen. Auch die Direktoren von Coolsculpting sind von der Idee begeistert. Dazu Coolsculpting-Experte Hardy Weiss: «Wir arbeiten schon lange sehr erfolgreich mit Prof. Mang zusammen und haben die Idee eines Coolsculpting-Centers in top-Hotels in Deutschland bereits mit hervorragenden Ergebnissen umgesetzt. Das Konzept stellt eine Win-Win-Situation für beide Seiten dar und sorgt für eine gute Belegung des Hotels. Monte-Carlo wäre ein idealer Standort.»
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Coolsculpting
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Coolsculpting-Methode: traumfigur ohne Operation! Mit einem Spezialgerät aus den USA werden Fettzellen am Doppelkinn, Armen, Beinen, Bauch und Hüfte bei minus 11 Grad Celsius eingefroren und über die Lymphe abtransportiert. Die Langzeitergebnisse sind optimal. Dauer einer Behandlung ca. 60 Minuten. Man ist sofort wieder fit und genießt den Urlaub. Kosten: 700,-- Euro pro Zone. 3
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Cap Estel
vERbORGENES JUwEl reta Garbo und die Beatles, Catherine Deneuve und Robert de Niro: Das sind nur einige der illustren Gäste, die das Cap Estel, diesen exklusiven Hafen von Diskretion und Harmonie, über alles liebten. Nur wenige Autominuten von Monaco entfernt, verbirgt sich das herrliche Anwesen in einem üppigen mediterranen Garten direkt am Meer. Die wunderbare Ruhe und das Glücksgefühl, rundum verwöhnt zu werden, breiten sich augenblicklich aus,
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wenn man das zwei Hektar umfassende Grundstück mit dem prachtvollen Gebäude in florentinischem Baustil betritt. Mit der Ankunft von Direktor Eric Paulus vor vier Jahren hat das Haus – soweit überhaupt möglich – noch an Qualität gewonnen. Damit einher geht die vorzügliche Küche von Sternekoch Patrick Raingeard, die in dem geschmackvoll renovierten Speisesaal besonders zur Geltung kommt. Für absolutes Wohlbefinden sorgen auch das Beauty-Zentrum Spa Sothys, der gut ausgestattete Fitness-Raum, das Überlauf-Schwimmbad oder der beheizte Innenpool. Unvergesslich: ein frisches Mittagessen im exotischen Poolhouse unter Jahrhunderte alten Feigenbäumen oder ein exquisites Diner an einem milden Sommerabend.
Beachcomber
TOllE SPA-ANGEbOTE ie Mouratoglou-tennis-Akademie in Sophia-Antipolis (AlpesMaritimes) ist nicht nur für Freunde der gelben Filzkugel ein kleines Paradies. Das angeschlossene 4-Sterne-Hotel Beachcomber French Riviera mit 155 Suiten hat seine eigenen Reize: Hier isst man ganz vorzüglich im «Le Central» (zum Beispiel Mittagsmenü aus Hauptgericht, Dessert und Mineralwasser zu 21 Euro) und kann Behandlungen im angeschlossenen Spa genießen. Ob mittags im Schnellverfahren zwischen 12 und 14 Uhr («Formule soin + menu») oder ganz genüsslich mit Übernachtung: Das Spa ist täglich von 10 bis 19 Uhr für interne und externe Gäste zugänglich. Die modernen Räumlichkeiten sind bewusst kreisförmig angelegt. «Das hat mit der energetischen Zirkulation zu tun», wie die sympatische Spa-Verantwortliche Lorina erklärt. Ein teil des Spa-Bereichs mit terrasse ist privatisierbar; ein gern genutzter Service etwa von Welt-
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klasse-tennisspielern, die regelmäßig zu Gast sind. Neben verschiedenen Behandlungen und Massagen stehen für die Gäste Sauna, Hamman, Fitnessraum und ein großer, tennisschlägerförmiger Außenpool zur Verfügung. Bis Ende Juni bietet
das Hotel ein Wochenend-Angebot mit einer Übernachtung für zwei Personen mit Frühstück, Cocktail, Spa-Zugang und einer 20-minütigen Massage pro Person zum Gesamtpreis von 150 Euro an. www.hotel-resort-frenchriviera.com
Lenval
NEUES GASTROSKOP FÜRS KINDERKRANKENHAUS
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ank einer Spende des monegassischen Vereins «Children & Future» in Höhe von 31 359 Euro konnte das Kinderkrankenhaus Lenval in Nizza ein neues Gastroskop an-
schaffen. Dieser Apparat dient zur Erforschung der Speiseröhre und des Magens. Er ist außerdem so konzipiert, dass während der Untersuchung Gewebeproben entnommen werden können. Auch beim Verschlucken von kleinen Gegenständen kommt das Gerät zur Anwen-
dung. Im Lenval werden jährlich 250 Magenspiegelungen vorgenommen. Fünf auf Kinder spezialisierte Gastroenterologen arbeiten hier. Bei dem Gastroskop handelt es sich um ein hochsensibles Instrument, das nach jeder Verwendung sterilisiert wird.
Der dünne Videokatheter wird mittels einer Kanüle über das Steißbein eingeführt
Zweitmeinungssprechstunde: Dr. Reinhard Schneiderhan im Gespräch mit einer Patientin
Dr. Schneiderhan FA Orthopädie, Dr. Sommer FA Neurochirurgie, Dr. Brunhölzl FA Neurologie und Dr. Scheuchenzuber FÄ Radiologie (v.l.n.r.) beraten gemeinsam über die bestmögliche Behandlung ihrer Patienten.
Die 3 besten Therapien bei Wirbelkanalverengung Kennen Sie daS? Sie haben Schmerzen im bereich der LendenwirbeLSäuLe. beim Gehen oder Stehen ziehen die Schmerzen in ihr GeSäSS oder in ihre beine. immer häufiGer müSSen Sie Stehen bLeiben, Sich hinSetzen oder nach vorn beuGen. „daS Sind die typiSchen Symptome eineS verenGten wirbeLKanaLS“, erKLärt dr. reinhard Schneiderhan auS münchen. der orthopäde und chefarzt der praxiSKLiniK dr. Schneiderhan & KoLLeGen in münchen-taufKirchen SaGt: „weiL wir immer äLter werden und KörperLiche beLaStunGen in beruf und im aLLtaG StändiG zunehmen, iSt die wirbeLKanaL-verenGunG zu einer richtiGen voLKSKranKheit Geworden.“ ES MUSS LÄNGST NICHT IMMER OPERIERT WERDEN
MIT DEM VIDEOKATHETER IN DEN WIRBELKANAL
ENDOSKOPISCHE OP
MIKROCHIRURGIE BEI STARKER VERENGUNG
Doch häufig wird diese Erkrankung zu spät erkannt. Denn die richtige Diagnose zu stellen und eine gezielte Behandlung einzuleiten ist in der Regel nur in einem spezialisierten Zentrum mit interdisziplinärem Ärzteteam möglich. In der Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen kümmern sich Orthopäden, Neurochirurgen, Schmerztherapeuten, Neurologen und Röntgen-Fachärzte gemeinsam um jeden einzelnen Patienten. Dank eines eigenen Zentrums mit CT und Kernspintomographie kann auch die gesamte individuelle Diagnostik innerhalb eines Tages durchgeführt werden. „Das früher gültige Patentrezept der Versteifung, wenn nichts anderes mehr hilſt, ist längst überholt. Denn heute haben wir Gott sei Dank mehrere sehr moderne und schonende Verfahren, mit denen wir den Patienten effektiv helfen können“, sagt Dr. Schneiderhan, der in seiner Praxisklinik Patienten aus aller Welt erfolgreich behandelt. „Für eine individuelle und patientengerechte Therapie braucht man erfahrene Experten, die fachübergreifend zusammenarbeiten. Deshalb sollte sich jeder Patient für seine bestmögliche Behandlung immer eine zweite Meinung einholen.“
Diese Methode hat Vermögensberater Rüdiger Herbst ein neues Leben geschenkt. Der 53-Jährige hatte bereits eine Bandscheiben-Operation hinter sich, doch die Schmerzen traten erneut auf. Es hatte sich Narbengewebe gebildet und drückte auf den Nerv: „Ich müsse künſtig mit Schmerzmitteln leben, sagte mir mein damaliger Arzt.“ Doch das wollte der sportliche Patient nicht. Über Medienberichte wurde er auf Dr. Schneiderhan aufmerksam und ließ sich dort behandeln: „Das war meine Rettung. Denn die Spezialisten konnten meinen verengten Wirbelkanal mit dem Videokatheter beseitigen. Seitdem bin ich wieder schmerzfrei.“ Dr. Schneiderhan erklärt die neue Therapie: „Mit dem Videokatheter untersuchen, behandeln und entfernen wir unter direkter Sicht nicht nur Engstellen im Wirbelkanal und Entzündungen, sondern auch Verklebungen und Narben. Dazu führen wir den nur 1,4 Millimeter dünnen Katheter über das Kreuzbein in den Wirbelkanal ein, leiten ihn bis zu der schmerzenden Stelle und injizieren dort hochwirksame Medikamente.“
Auch Annette Rieder (59) litt unter starken Rückenschmerzen, die bis in ihr Bein zogen. Allerdings hatte ihre Wirbelkanalverengung andere Ursachen: „Bei mir hatte sich durch das jahrelange Sitzen am Schreibtisch überschüssiges Knochengewebe gebildet“, erzählt die Bankfilialleiterin. „Das ergab die Kernspinuntersuchung in der interdisziplinären Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen. Ich wollte dort eine zweite Meinung zur empfohlenen Versteifung einholen. Die war zum Glück nicht nötig, denn Neurochirurg Zainalabdin Hadi aus dem Team von Dr. Schneiderhan konnte mir mit einer schonenden endoskopischen Operationstechnik helfen.“ Dr. Hadi erklärt das Vorgehen: „Unter Vollnarkose führen wir ein dünnes Endoskop bis an die Wirbelsäule vor. Muskeln, Bänder und Sehnen müssen dabei nicht durchtrennt werden. So entstehen später auch keine Narben, die erneute Rückenschmerzen auslösen können. Mithilfe von Mikroinstrumenten können wir Knochengewebe entfernen, das den Wirbelkanal verengt. Die Spitze des Endoskops können wir dabei präzise in alle Richtungen lenken.“
Jürgen Drömer (61) litt unter einer knöchernen Einengung seines Wirbelkanals. Auch seine Ärzte konnten ihm nicht helfen und er wandte sich an Dr. Schneiderhan. Weil aber sein Wirbelkanal schon sehr stark verengt war, kam bei ihm eine weitere OP-Methode zum Einsatz: „Bei ausgeprägten Wirbelkanalverengungen beseitigen wir das eingewachsene Gewebe mit einer mikrochirurgischen OPTechnik“, erklärt Neurochirurg Dr. Frank Sommer aus dem interdisziplinären Team von Dr. Schneiderhan. „Dabei führen wir durch einen kleinen Schnitt eine dünne Titan-Hülse bis zur Wirbelsäule ein. Durch diese Hülse tragen wir mit Sicht durch ein Operationsmikroskop Knochenanteile oder verdicktes Bandgewebe ab. Die Wirbel bleiben dabei unversehrt und die Stabilität der Wirbelsäule voll erhalten.“
MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen
Alle drei Therapien können größtenteils in Schlaf- oder leichter Vollnarkose durchgeführt werden, was ältere Patienten und Patienten mit internistischen Begleiterkrankungen weniger belastet. Es ist nur ein kurzer stationärer Aufenthalt von 3-4 Tagen nötig und es kann früh mobilisiert werden (geringe Ausfallzeiten). Die Nachbehandlung kann problemlos in einer ambulanten Physiotherapie erfolgen.
ESchEnStr. 2 / 82024 MünchEn/taufKirchEn / DEutSchlanD tEl: +49 (0)89 / 614510-0 / fax:+49 (0)89 / 614510-12
www.orthoPaEDE.coM
wElcoME@orthoPaEDE.coM
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Fotos rossano ferrettis interesse am hanDwerK Kam nicht von ungefähr: auch seine mutter war friseurin unD Der opa nach Dem Krieg barbier auf Der strasse. © DR
ENDlICH! Rossano Ferretti kommt nach Monaco ein Haarschnitt ist hier nicht gerade billig. Dafür aber das ultimative Luxus-erlebnis. Von AilA StöcKmAnn
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ie Welt des Hair-Stylings revolutionieren wollte Rossano Ferretti. Das wusste der Italiener bereits, als er mit 15 erstmals nach London ging und mit 16 feststellte: «Meine Hände schaffen Schönheit.» Heute, einige Dekaden später, hält er sich und seine Mitarbeiter ganz unbescheiden für die besten Friseure der Welt. Und es klingt nicht mal sonderlich eingebildet, wenn er das sagt. Sondern so überzeugend, wie man sein muss, wenn man ein weltweites Imperium aufbaut, dem die Reichen und Berühmten sich und ihre Haar-Befindlichkeiten anvertrauen. Wie gerade etwa Richard Gere. Rossano Ferretti schuf – unter anderem – eine ganz eigene Art des Schneidens, schlicht «die Methode» genannt. Es geht darum, dem natürlichen Fall der Haare zu folgen, vertikal geschnitten und so, dass der Eingriff der Schere quasi unsichtbar bleibt. «Der Schnitt hält zwei, drei Monate», verspricht der Meister, «das ist der wichtigste Effekt der Methode.» Unnötig auch aufwendiges Styling, das ohnehin den wenigsten selbst gelinge. «In zehn Minuten verändere ich die Menschen», sagt Ferretti. Und zwar nicht irgendwie: «Ich unterstreiche ihre Schönheit.» Immer so, dass Haar und Persönlichkeit harmonieren, dass der Kunde beim abschließenden Blick in den Spiegel glücklich ist. Auf trends pfeift der Friseur dabei seit eh und je: «Entscheidend ist, dass du du selbst bist!» Auf «die Methode» folgten die ersten Salons. Berühmtheiten jeglichen Ressorts waren ihm da schon unter die Finger gekommen und genießen noch heute das individuelle Styling, bei Bedarf im privaten Separee. Zunächst eröffnete Rossano Ferretti sein eigenes Reich in Parma, seiner Heimatstadt. Es folgten die wichtigsten Metropolen der Welt – Madrid, Mailand, Rom, Miami, später New york, Dubai und Shanghai … Nur in Deutschland ist er nicht vertreten, aber das sei eher ein unglücklicher Zufall. Denn gerade, als er München auf dem Plan hatte, wurde er von L’Oréal nach Paris geholt – und eröffnete stattdessen dort die neue Filiale. Und nun, endlich, Monaco. Hier, im nagelneuen Anbau des Hôtel de Paris, Blick zum Hafen, mit Dior als Nachbar, wird ab Mitte Mai «die Methode» angewandt. Auch das Licht sei einmalig; da spricht der Künstler aus Ferretti. Zum Interview in der Lobby des Hôtel de Paris kommt er direkt aus Parma. Um fünf Uhr früh sei er losgefahren, sagt er in fließendem Englisch. Seine Mutter hatte am Vortag Geburtstag, die Familie ist ihm heilig. Selbst seine längst erwachsenen Söhne werden täglich angerufen. Familiär mag er übrigens auch seine «Hairspas», wie er seine Salons nennt, mit teams in überschaubarer Größe. So könne er jedem eine einzigartige Behandlung garantieren – in Monaco selbstredend auch auf yachten oder beim Kunden zu Hause. «Ich war gegen alles – gegen die üblichen Schnitte, das Aussehen der Salons…», erinnert sich der Mann mit den begehrten Händen an seine Anfänge. «Ich wollte, dass die Kunden ein ganz neues Erlebnis erfuhren, und sie sollten sich fühlen wie bei sich zu Hause im Wohnzimmer. Ich war ein Missionar.» Heute legt der Chef selbst nur noch hier und da Hand an, auf ausdrücklichen Wunsch und nach entsprechender Wartezeit. Alles nur eine Frage des Preises.
TRENDIGES
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Villeroy & Boch
Tag Heuer
PROVOKATION AUF PORZELLAN
WEISS-ROTE DETAILS
Zum Benutzen fast zu schade: die TellerSonderedition «No Prostitution here» mit sechs augenzwinkerndanzüglichen Motiven von Villeroy & Boch. Hinter dem Design steckt Philippe Shangti, der in Saint-Tropez lebende junge Wilde der französischen Kunstszene.
Ende Mai eröffnet in Monacos Métropole Shopping Center eine Filiale des Uhrenherstellers Tag Heuer. Hingucker: der passende Zeitmesser fürs Fürstentum mit Zeigern in den Landesfarben.
Ob exklusive Mode, Schmuck, Handtaschen oder Schuhe – zwischen Monaco und SaintTropez werden Sie fündig!
Boucheron
NATURNAH An der Natur inspiriert hat sich einmal mehr LuxusJuwelier Boucheron. Seine Kollektion «Lierre de Paris» empfindet Efeublätter nach, großzügig besetzt mit Diamanten.
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Au Bonheur des Cocottes
ZUM VERLIEBEN Vintage lautet das Zauberwort in der schrägen Nizzarder Boutique «Au bonheur des Cocottes» (19 Rue Lascaris). Atelier, Laden, Kunstgalerie und EventLocation in einem, verführt die neue Adresse in Hafennähe einfach jeden zum Stöbern. Ob Kleidung, Möbel, Accessoires, Kunstwerke – die beiden Gründerinnen lieben Ausgefallenes mit Hang zum Kitsch. Unter den Fundstücken: alte Stadtansichten von Nizza, goldbeschichtete Art-DecoBilder, eine 50er-JahreLieblingstasche von Marilyn Monroe der Marke Delill.
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Ermanno Scervino
Ab AN DEN STRAND!
VERSPIELT & DETAILVERLIEBT
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Ausgereifte Ästhetik ist der Anspruch des italienischen Designers Ermanno Scervino. Sein Sinn für Details spiegelt sich auch in seiner neuen Kollektion für Bademoden, erhältlich zum Beispiel in Cannes an der Croisette oder in Nizza, Avenue de Suède.
Pain de Sucre
ZEITLOSER SCHICK Hochwertige Bademoden mit brasilianischem Touch liefert das 1985 gegründete französische Label Pain de Sucre. Seit jeher umfassen die zeitlosen Kollektionen des Familienunternehmens nicht nur Bikinis und Badeanzüge, sondern das gesamte Paket für lässige Strandtage. Boutiquen gibt’s unter anderem in Cannes, Juanles-Pins, Monaco, Nizza und Saint-Tropez.
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EXPORT AUS CANNES Livia Monte-Carlo
KLARE LINIEN Die Eleganz der französischen Riviera im Einoder Zweiteiler: klare Linien, raffiniert-zeitlose Schnitte und hochwertige Stoffe spielen die Hauptrolle bei Livia Monte-Carlo. Minimalismus nach Art des Südens – diesen Sommer mit geometrischen Figuren in Schwarz, Creme und Gold.
An der berühmten Strandpromenade in Cannes bietet ein außergewöhnliches Familienunternehmen hochwertige Mode für sie und ihn: Schlicht nach der Adresse – 55 Croisette – heißt die Boutique von Mutter, Vater und Tochter, in der verschiedenste ausgewählte Labels erhältlich sind. Ihr Konzept funktioniert seit einigen Jahren in der Filmstadt und in Sant-Tropez, jetzt hat das Dreiergespann auch in Paris eine Filiale von 55 Croisette eröffnet.
Kiwi
BESONDERE HINGUCKER Kleine Details machen diesen Sommer den Unterschied bei der neuesten Kollektion der leger-eleganten Marke «Kiwi Saint-Tropez» – etwa im Rücken gekreuzte Träger, Pompons an Bändern oder Biesen; uni-farbene Bikinis werden aufgewertet durch Makramee. Selbstverständlich auch für ihn gibt’s Modelle des 1985 an der Côte d’Azur gegründeten Labels. MAI / JUNI 2017
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NAUTIK
as ausgehende 19. und das erste Drittel des 20. Jahrhunderts waren eine Blütezeit des Jachtsports. Vor allem in den USA und in Europa fanden häufig Segelregatten statt; Jachten wie Reliance, Lulworth oder Britannia beeindruckten nicht nur durch ihre Größe, sie waren auch äußerst sensible «Rennziegen». Oft genug gingen die riesigen und kaum noch zu bändigenden Boote bald nach dem Stapellauf oder bei ersten Regatten zu Bruch. Um dem Gigantismus Einhalt zu gebieten, wurde es schließlich notwendig, einheitliche Bauregeln zu entwickeln, damit die Jachten in beherrschbarer Größe und auch in unterschiedlichen Klassen mit entsprechenden Handicap-Regelungen gegeneinander segeln konnten. Die wohl prestigeträchtigste Regatta war schon damals und ist noch heute der America’s Cup (AC). Seinen Ursprung hat er in einer Wettfahrt rund um die britische Isle of Wight im Jahre 1851. Seither treten, meist im Abstand von ein paar Jahren, jeweils ein Herausforderer und der Sieger des letzten Cups als Verteidiger in einer Wettfahrtserie gegeneinander an. In den 1930er-Jahren wurde der AC in der damals größten Bootsklasse, der besagten J-Class, ausgetragen. Schnell fanden sich Sponsoren, Eigner und Skipper, die mit den Booten dieser Königsklasse gegeneinander antreten wollten. Und damals wie heute wetteiferten die Syndikate um die besten technischen Innovationen, nicht selten auch mit allerlei Spionagetricks oder auf juristischem Wege. Es entwickelte sich ein Bootstyp, der mit seinen eleganten Linien und riesigen Segelflächen einen wahrhaft majestätischen Eindruck hinterließ, aber durchaus segelbar blieb. So wurden in jenen Jahren insgesamt 18 Boote ent-
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KöNIGINNEN DER MEERE Die Renaissance der J-Class-Jachten Text und Foto von gerhArD StAnDoP
WEITERE INFORMATIONEN www.standop.net/voiles
worfen, am Ende allerdings nur zehn gebaut. Drei der Boote sind noch im Original erhalten: Shamrock V, Velsheda und Endeavour. Sie wurden zwischen 1960 und 1985 restauriert. Die Renaissance der J-Class begann. Bald darauf interessierten sich namhafte Bootsarchitekten für die Js, sichteten alte Pläne, und etliche potenzielle Eigner kamen auf den Geschmack. So sind seit 2003 bis heute sechs Nachbauten abgewrackter Boote oder Neubauten bisher nicht realisierter Entwürfe vom Stapel gelaufen: Ranger, Hanuman, Lionheart, Rainbow, topaz und Anfang 2017 Svea. Wenigstens zwei weitere Neubauten sind im Gespräch. Ob einzeln oder in Gruppen, die J-Class-Boote sind in jedem Revier eine Attraktion. Ein ganz besonderes Highlight wird es im Juni 2017 geben, wenn die Flotte den aktuellen America’s Cup auf den Bermudas mit einer eigenen Wettfahrt ehrt. Noch nie sind so viele Js an einem Ort zu einer Regatta zusammengetroffen. Man darf hoffen, dass etliche Jachten danach im Mittelmeer zu den großen Klassiker-Regatten entlang der Riviera und zum Saisonfinale bei den Voiles de Saint-tropez aufkreuzen!
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GOlF
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Golfplatz-Check: «RIvIERA GOlF» IN MANDElIEU
UNSER GOLFKOLUMNIST RAIMUND THEOBALD
Jahrgang 1956, seit 1992 leidenschaftlicher Golfer, Frankreichliebhaber in jeglicher Form: Menschen, essen, Wein, Kultur, Provence, Côte d’azur
GOlF TRIFFT AUF KUNST… … auf schöne, zeitlose und sehr harmonisch in die Natur integrierte Kunst, von der auch ein nicht Kulturbeflissener beeindruckt sein kann. Und dass der Golf-Sport viel mit Kunst zu tun hat, sagt uns schon der Spruch auf der ScoreKarte «Sport is an art».
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n einem wunderschönen Frühlingstag begaben wir uns in das «Freilicht-Museum» Riviera Golf – und waren von der ersten Minute an begeistert. Der von vier Säulen getragene Eingangsbereich zum imposanten Clubhaus hat viel ähnlichkeit mit dem eines Museums. Die gepflegte Anlage mit ihren wunderschönen Pflanzen, die riesige terrasse und der sehr nette Empfang durch die Mitarbeiter des Clubs versprechen
einen schönen Golftag. Nach Erledigung der üblichen Formalitäten ging es dann endlich los, wir hatten eine frühe Startzeit und konnten ohne Verzögerung abschlagen. Da wir die Score-Karte schon vorab studiert und festgestellt hatten, dass es sich um einen relativ kurzen Kurs handelte, konnten wir es kaum erwarten, uns mit den 8 kurzen (230 – 270 Meter) Par-4-Löchern «anzulegen». Später stellte sich heraus, dass es sich bei diesen Bahnen – zwischen Abschlag und Grün – zwar um kurze Distanzen handelt, die Fairways jedoch schmal, mit Wasserhindernissen und vielen Bunkern gespickt sind. Hier heißt die Spielstrategie «gerade und kurze Schläge», also den Driver lieber mal stecken lassen! Spätestens jetzt ist klar, dass nicht nur Kunst in Form von Säulen, Statuen und Skulpturen zu sehen ist, sondern auch Kunstschläge vom Golfer gefor-
dert werden. Der Kurs beginnt mit sehr flachen Fairways, dann schlängeln sich drei Bahnen an einem kleinen Fluss vorbei, bis der hügelige teil des Platzes ins Spiel kommt. Sieben Löcher bergauf und bergab, da kommt der untrainierte Golfer schon mal ins Schwitzen. Aber gleich, welches Loch man gerade spielt, man hat stets einen tollen Blick auf die vorbildlich gepflegte Anlage mit seiner mediterranen Vegetation und die künstlerischen Objekte, die überall zu sehen sind, aber nicht im Vordergrund stehen. Nach vier Stunden zügigem Spiel mit vielen positiven Eindrücken und nach einer erfrischenden Dusche in den vorbildlich gepflegten sanitären Anlagen ließen wir uns auf der schönen terrasse des Clubhauses kulinarisch verwöhnen. Alles in allem ein toller Golftag in einem sehr gut geführten Club mit sehr netten und zuvorkommenden Mitarbeitern – châpeau!
RIVIERA GOLF BARBOSSI 802 avenue des Amazones 06210 Mandelieu-La Napoule Tel. +33 (0)4 92 97 4 949 rivieragolf@ddeb.fr www.rivieragolf-ddeb.fr
Der Platz 18 Loch, Par 71 Längen (in Metern) von den verschiedenen abschlägen: 5369 von Weiß 4834 von Gelb 4301 von Blau 3957 von rot Drivingrange, Putting-Chipping Grün Clubhaus, restaurant, Terrasse, Proshop, Umkleide und sehr gepflegte sanitäre einrichtungen (Umkleide, Dusche etc.) für Gäste. Greenfee: 18 Loch Hauptsaison 98€ Nebensaison 85€ Fin de journée 75€ Golf Cart 32€ Weitere Tarife auf der internet-Seite
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NATUR
berufen sich auf einen Kernsatz des Verhaltensforschers Konrad Lorenz: «Noch in keinem einzigen Fall ist mit Gewissheit nachgewiesen worden, dass Wölfe spontan einen Menschen angefallen hätten.» Für jedes gerissene Schaf bekommen Frankreichs Viehzüchter anstandslos eine Entschädigung: 160 Euro für ein Mutterschaf bis sieben Jahre, 40 Euro für ältere tiere. Bei diesen Summen und der hohen Anzahl der getöteten Schafe könnte schon der eine oder andere hässliche Gedanke aufkeimen... Nun fordert auch Christian Estrosi, Präsident der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA), einen Untersuchungsausschuss, der «energische Maßnahmen gegen die Wolfsplage» entwickeln soll.
wOlFSSCHRECK Esel sind die besseren Hütehunde
© Manfred Salinger
Die Methode «Esel»
Statt isegrim abzuknallen, könnten Schäfer auf natürlichen Schutz setzen. Von hAnnelore SAlinger
«LERNt MIt UNS ZU LEBEN, DENN WIR SIND NICHt MEHR VIELE ...» CANIS LUPUS
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er Wolf ist wieder da! Die rund 20 000 tiere, die einst in Frankreich lebten, galten Ende des 19. Jahrhunderts als ausgerottet, durch Abschüsse, Fallen und Gift. Nachweislich tauchten die ersten Wölfe erst 1992 wieder auf – im Nationalpark Mercantour, eingewandert aus Italien. Heute leben etwa 300 tiere in Frankreich. tier- und Naturschützer jubeln, andere fürchten den Wolf als gefährliches Raubtier. Nach wie vor gilt er als aussterbende Rasse und steht in Europa unter strengem Naturschutz. Dennoch wird er in Frankreich, legalisiert durch Sonderregelungen, wieder bejagt. Seit Juli 2016 wurden mit Unterstützung der Umweltministerin Ségolène Royal bereits die innerhalb von zwölf Monaten «erlaubten» 36 tiere erlegt, hinzu kommen illegale Abschüsse. 2015 wurden nach Angaben der zuständigen Umweltbehörde Rhône-Alpes frankreichweit knapp 9000 Schafe von Wölfen gerissen. Der deutsche WeltJournalist Eckhard Fuhr schrieb: «Es soll etwa 300 Wölfe in Frankreich geben. Stimmt diese Schätzung, dann hätte jeder von ihnen fast 30 Schafe auf dem Gewissen. Auch in Deutschland ziehen etwa 300 Wölfe durch die Lande und bringen es kaum auf ein paar Hundert Schafe. Schmecken französische Schafe besser?» Das seien gar keine echten Wölfe, die für diese Massaker zuständig seien, so die Wolfsfreunde. Es handle sich vielmehr um Bastarde, wilde Mischlinge aus, immerhin, echten Wölfen und wahrscheinlich Schäferhunden. Echte Wölfe würden zwar durchaus mal ein Schaf reißen, aber niemals mehrere, immer nur gerade so viele, wie sie selbst benötigen. Ebenso bezweifeln sie die Aussage des Schäfers Aimé Ségur, der angeblich im Mercantour von einem Wolf angefallen und schwer verletzt wurde, und
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Ist der Lage nicht auch auf sanftere Art Herr zu werden? Zu jeder Schafherde gehören – schon aus versicherungstechnischen Gründen – ein bis zwei Herdenschutzhunde. Sie tun im Falle eines Angriffs ihr Bestes, doch das reicht nicht immer. Elektrozäune schrecken bestenfalls Wildschweine ab, nicht aber die grauen Räuber. Langsam jedoch spricht sich herum, dass es eine natürliche Wunderwaffe gibt: Mit der Rückkehr der Wölfe erlebt ausgerechnet der Esel eine erfreuliche kleine Art der Renaissance. Früher schuftete er als häufig schlecht behandeltes Lasttier, bis ihn moderne techniken überflüssig machten und er fast völlig von der Bildfläche verschwand. Mittlerweile hat man seine wahren talente erkannt, denn immer mehr Landwirte und Schäfer setzen ihn als Schutztier für ihre Herden ein. Er ist preiswert zu halten, ernährt sich wie auch die Schafe von Gras oder Heu und beeindruckt unwillkommene Eindringlinge allein schon durch seine Größe. Der Esel ist, im Gegensatz zu Schafen oder auch Pferden, kein Fluchttier und er ist auch keineswegs stur. Er überblickt die Situation und schätzt sie ein, bevor er handelt. Außerdem verfügt er über einen ausgeprägten Hör- und Geruchssinn und hat eine angeborene Abneigung gegen hundeartige tiere. Da zu jeder Schafherde ein paar Hunde gehören, braucht es etwas Geduld, bis der Esel lernt, dass auch sie zur «Familie» gehören. Dann klappt nicht nur die Zusammenarbeit, es können sogar Freundschaften zwischen Hund und Esel entstehen. Im Falle eines Wolfsangriffs bleibt der Esel erst einmal ruhig. Er braucht einen kurzen Augenblick, um die Lage zu checken. Dann aber gibt er Gas, stürmt zähnefletschend und mit markerschütternden Schreien auf die Angreifer zu und wehe, wenn er einen erwischt. Esel können kräftig zubeißen, noch beeindruckender aber – in jeder Hinsicht – ist ein tritt mit dem Hinterlauf. So sind sie durchaus in der Lage, einzelne Wölfe und auch kleinere Rudel zu vertreiben. Gegen eine übergroße Anzahl von Wölfen allerdings haben auch Esel keine Chance. Aber sie flüchten nicht, sie kämpfen bis zum bitteren Ende und sterben schlimmstenfalls den Heldentod. Abschließend noch ein kleiner tipp an Sie, liebe Leser: Sollte Ihre Frau jemals auf den Gedanken verfallen, Sie einen «sturen Esel» zu nennen, dann betrachten Sie das bitte als Kompliment. Denn Esel sind tapfer, klug, zuverlässig, liebenswert – und obendrein sehen sie auch noch gut aus!
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AUSZEIT DE lUxE Genießen Sie unvergleichliche Stunden im 5-SterneHotel Terre Blanche
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Kaum eine Stunde entfernt vom hektischen alltag an der Küste erstreckt sich im Hinterland des var ein grünes Paradies mit Blick über mittelalterliche adlernestdörfer. inmitten der unberührten Natur befindet sich das Golf & Spa-resort Terre Blanche.
FOtO OBEN 20 meter langer inDoor-pool FOtO UNtEN Das spa in terre blanche imitten überborDenDer natur
Weitere informationen unter www.terre-blanche.com info & reservierung: +33 (0)4 94 39 38 70
as mehrere hundert Hektar umfassende Resort, eines der «Leading Hotels of the World», ist weit und breit einzigartig. Dem Stil eines provenzalischen Dorfes nachempfunden, begnügt sich terre Blanche nicht damit, ein 5-Sterne-Hotel zu sein. Es verfügt auch über ein preisgekröntes Spa: Umgeben von überbordendem Grün können die Gäste dort jegliche Behandlung genießen, die man sich nur wünschen könnte, von der Anti-Aging-Gesichtsbehandlung mit Carita bis zu Aqua-Fitness, yoga und Pilates. Zum Spa-Angebot zählt auch ein lichtdurchfluteter 20-Meter-Innen-Pool, ein Außen-Pool mit Massageeinrichtungen sowie Sauna, Hammam und Iaconium. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst: Zugang zum Spa ab 99 Euro, inklusive Lunch im hoteleigenen Restaurant «Les Caroubiers» mit Blick über den Golfplatz Le Riou; mit 60-minütiger Massage ab 175 Euro.
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JASMIN GRIll & lOUNGE: EIN ExOTISCHER TRAUM ine Oase in einer Oase ist das Restaurant «Jasmin Grill & Lounge» des Fünf-Sterne-Hotels Royal-Riviera. Dieses geschichtsträchtige Haus, das seit seiner Entstehung im Jahr 1904 unter unterschiedlichen Namen die Geschichte von Saint-Jean-Cap-Ferrat mitprägte, fasziniert immer wieder aufs Neue durch seine Eleganz und seinen einzigartigen Charme. Ein idealer Rahmen also für das Jasmin Grill & Lounge, dem die Chefs Alain Parodi und Bruno Le Bolch mit ihren exotisch anmutenden Kreationen und ihrer
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authentischen indischen Küche einen ganz besonderen touch verleihen: Scampi mit Ingwer, Chili, Kurkuma, Kokosnuss und Limetten; rosa Hummer mit Zitronengras-Curry, tandooriHühnchen aus Freilandhaltung oder GaramMassala-Lamm-Koteletts sind nur einige der Köstlichkeiten. Aber auch innovative mediterrane Gerichte werden angeboten. Die herrliche terrasse am Wasser lädt zu einer kulinarischen Reise von der Riviera bis hin nach Indien. Bis mitte oktober täglich geöffnet von 12 bis 17 uhr, im Sommer bis 22 uhr. Jeden Sonntag Brunch.
SOMMER, DU KANNST KOMMEN! Perfekte Strandtage am Meer genießen – zum Beispiel in Cannes
it den ersten schönen tagen erobern sich Liegen und Sonnenstühle ihren Platz an den Privatstränden längs der Croisette zurück, und endlich sind auch sämtliche Strandcafés wieder geöffnet. Zu den traditionsstränden an Cannes’ Promenade zählt der des Hotels Martinez: Auch der «ZPlage» erwartet frisch poliert die Sommersaison. Komplett überarbeitet ist selbstverständlich die Speisekarte. Viel Wert wird hier seit langem auf gesunde und ausgewogene Gerichte überwiegend aus lokalen und saisonalen Bio-Produkten gelegt, mit internationalen Akzenten. Chefkoch Christian Sinicropi, dem das Sternelokal im angeschlossenen Hotel seinen Erfolg verdankt: «Wir bieten hier am Strand eine MultiKulti-Küche an mit einer Auswahl an Wok-Gerichten und tandoori-Spießen. Aber auch auf Holz gegrillte, frisch gefangene Mittelmeerfische und originelle Salate stehen auf der Karte.» Neu ist überdies die #PiZa, die zum teilen einlädt – und natürlich können Gäste sich auch einfach an köstlichen Smoothies aus frischen Früchten und neu komponierten Cocktails ergötzen. Im Juli und August lädt der ZPlage zu seinen beliebten ZNights: DJ Maggy Smiss und verschiedene Bands sorgen für lässige Musik. Dazu ein Dinner mit den Füßen im Sand – Sommer, du kannst kommen!
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liege, Sonnenschirm und handtuch: ab 33 euro pro tag. mittagessen «Z.inspiration» (hauptgericht und Dessert des tages): 39 euro. MAI / JUNI 2017
«Les Etoiles de Mougins»
KöNIGE DER KÜCHE bEIM GOURMETFESTIvAl eihenweise Chefköche an einem Ort, und das mitten im Dorf: Die «Etoiles de Mougins» haben sich zu einem absoluten Favoriten unter den GourmetFestivals der Côte d’Azur entwickelt. Mehr als 120 Zauberer am Herd werden in diesem Jahr erwartet. Wieso ausgerechnet Mougins? Denis Fetisson, Besitzer der beiden lokalen Gourmet-tempel La Place de Mougins und L’Amandier, kennt die Antwort: «In den 1970er-Jahren hatte Mougins frankreichweit die meisten Michelin-Sterne. 2006 wurde das Festival zu Ehren des legendären Roger Vergé, Chefkoch des Moulin de Mougins, gegründet.» Seither wächst und wächst der Event. Diesmal wird vom 23. bis 25. Juni zu tisch und in die mobilen Showküchen gebeten. Besucher erleben in der Altstadt von Mougins talentierte chefs bei der Arbeit, können selbst zupacken oder Vorträgen lauschen. In verschiedenen Wettbewerben wird um die Wette gekocht, Chefköche tauschen sich aus und genießen den Rummel im Kontrast zu ihrem eher einsamen Leben hinter den Kulissen großartiger Restaurants. Der Eintritt zum Festival ist frei, einzelne Veranstaltungen jedoch kostenpflichtig. www.lesetoilesdemougins.com
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Neuer Chefkoch im Hotel «La Vague»
MENÜ DER SAISON Wie wär’s mit einem 3Gänge-Mittagsmenü zu 29 euro, einem 2Gänge-Business-Lunch zu 25 euro, einem Menü am abend zu 39 euro oder einem Überraschungsmenü «Carte blanche» zum Preis von 69 euro? restaurant «au Jardin de la vague», Hotel La vague in Saint-Paul-de-vence vaguesaintpaul.com
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lUNCH AM POOl … reative mediterrane Küche bringt Akhara Chay mit, der neue Chefkoch des kürzlich eröffneten Restaurants «Au Jardin de la Vague». Das modern eingerichtete Lokal mit terrasse in Poolnähe befindet sich im 4-SterneHotel «La Vague» oberhalb des Künstlerdorfes Saint-Paul-de-Vence. Der junge Koch, der sein Handwerk unter anderem bei Alain Ducasse gelernt und später bei Eric Provost im
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Barrière-Hotel Le Royal in Deauville (Normandie) perfektioniert hat, bedient sich selbstverständlich nur frischer und möglichst lokaler Produkte. Dabei setzt er auf so schlichte wie schmackhafte und regelmäßig wechselnde Kompositionen: Jakobsmuscheln mit Erbsen, einem Hauch von Minze und Mandeln, gegrilltes Lachs-tatiki mit Rohkostsalat, Gemüseteller mit gekochten, marinierten und rohen Gemüsen sowie verschiedene Kreationen mit Fleisch. Auch seine Desserts machen Lust auf kleine Sünden …
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wO MAN lANDSCHAFT SCHMECKT rZ-autorin Susanne altweger-Minet verrät zwei ihrer Lieblingsrestaurants
Foto rechts ein gutes team: Die familie motzo © SAM Foto ganz rechts vater igor martini mit sohn Karim (l.) © SAM
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Traditionslokale in Ligurien ie repräsentieren seit Jahrzehnten verlässlich die ligurische Küche: Jene traditionslokale, die den Charakter der Landschaft so mitprägen, dass beides als gewachsene Einheit wahrgenommen wird. Sie erhalten und pflegen die regionalen Eigenheiten und entwickeln sie behutsam weiter. Sie hüten sich, Altes infrage zu stellen oder zu parodieren, um mit immer neuen themen Aufmerksamkeit zu schaffen. Wer ihre Speisekarten aufmerksam liest, erfährt viel über die Köstlichkeiten aus dem nahen Meer und den umliegenden Gärten, die unverfälscht verwendet werden. Sie bringen unaufgeregt jene Mischung aus Emotionen und Liebe zum Kochen auf den teller, die so einzigartig ist. So schaffen sie eine Kundenbindung, die neugierig macht auf die Menschen, die dahinter stehen. Zwei unserer Lieblingsrestaurants gewähren tiefere Einblicke in ihr Leben und die handwerkliche Umsetzung ihrer Gerichte:
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la Ruota, borgo Foce Imperia Wer im quirligen Porto Maurizio ruhig und gediegen direkt am Meer speisen möchte, kommt an «La Ruota» kaum vorbei. Seit 1979 ist es den Brüdern Ottavio und Gavino Motzo, mittlerweile unterstützt von dessen Sohn Simone, gelungen, ihre Gäste mit hervorragender Qualität zu überzeugen. Vielen erging es wie uns, dass sie nach dem ersten Besuch (immerhin vor 14 Jahren) zu treuen Stammgästen wurden. Darüber freut sich Ottavio sehr und findet immer mit distinguierter Herzlichkeit ein paar persönliche Worte, gleichzeitig zurückhaltend und diskret. Nie würde er etwas über seine berühmten Gäste preisgeben. Normalerweise studieren wir in jedem Lokal mit Akribie die Speisekarte. Bei «La Ruota» haben wir uns das längst abgewöhnt. Auf unsere Lieblingsvorspeise – rosa gedünstete Gamberetti zum Selberpulen – wollen wir nie verzichten, selbst wenn sie nicht auf der Karte steht. Da ist die Küche flexibel. Gereicht werden sie mit frischem Weißbrot, Zitrone und einer herrlichen Cocktail-Soße. Begleitet von einem leicht moussierenden Weißwein, stellt sich die glückliche Stimmung von selber ein. Beim Hauptgang verlassen wir uns auf Ottavios Empfehlung mit dem besten Fang des tages. So bestimmen Meer, Jahreszeit und Fang-Glück, welcher Fisch auf dem teller landet. Der Blick auf die Speisekarte sollte dennoch nicht fehlen. Hier locken weitere Spezialitäten wie Austern, Spaghetti alle Vongole oder Risotto ai Frutti di Mare. Bei der Zubereitung und dem Arrangement spürt man die traditionelle Liebe zum Meer. Die Brüder Motzo stammen aus einer sardischen Fischerfamilie. Als wir darauf zu sprechen kommen, zeigen sie uns stolz Bilder aus der Heimat. Sie leben und kochen im Bewusstsein, dass man das Meer nicht ausbeuten darf, sondern seine
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Geschenke dankbar annimmt. Sein regelmäßiges Angebot ergänzt «La Ruota» durch Degustationsmenüs am Abend mit ausgewählten Weinen lokaler Winzer, besondere Events wie etwa Essen mit Jazz-Begleitung oder einen sardischen Abend.
la Riserva, Santo Stefano al Mare «Ich bin in meiner ligurischen Heimat fest verwurzelt», betont Igor Martini unter dem Olivenbaum, den er vor 37 Jahren zur Gründung seines Restaurants pflanzte. «La Riserva» befindet sich in einem Palazzo aus dem 15. Jahrhundert im Centro Storico des beliebten Badeortes. Im Sommer sitzt man entspannt im ruhigen, in sich geschlossenen Garten. In der kühleren Jahreszeit werden die Gäste in den behaglichen Räumen herzlich bewirtet. Das garantiert der Familienbetrieb, zu dem in der Küche Ehefrau Chantal und im Service Sohn Karim gehören. Die gebürtige Französin hat hohe Ansprüche und sagte eines tages zu ihrem Mann: «Den Koch kannst du entlassen, ich mach das besser.» Der ligurischen Küche verleiht sie einen französischen touch. Gut zu kochen wurde beiden in die Wiege gelegt. Viele Ideen schöpfen sie aus den Erzählungen und Rezepten ihrer Mütter. Zur Frage Fisch oder Fleisch wiegt der Padrone den Kopf. Beiden widme er sich mit gleicher Liebe. Das aktuelle Angebot und die Jahreszeiten bestimmen die Speisekarte. Natürlich stehen täglich fangfrische Fische, Krusten- und Schalentiere auf der Speisekarte. Igor freut sich gleichermaßen auf die Jagdsaison sowie auf Pilze und trüffel aus Alba. Die Küche bevorzugt Hausgemachtes, wie etwa die aromatischen, mit Lachs gefüllten Ravioli oder das umwerfende tiramisu mit Waldfrüchten. Das leicht trübe Olivenöl stammt aus eigener Produktion. Neugierig höre ich zu, als Igor Martini aus seiner bemerkenswerten Vita berichtet. Bevor er die Meisterschaft am Herd erlangte, hatte er sich vom Barmann zum Maitre d’Hotel in Monte-Carlo hochgearbeitet. Er erlebte die große Zeit des Fürstentums unter Grazia Patrizia und berichtet ganz bescheiden, aber selbstverständlich, dass diese bei großen Events regelmäßig seinen Rat suchte. So lernte er viele Berühmtheiten jener Zeit persönlich kennen. Am meisten faszinierten ihn Maria Callas und Giuseppe di Stefano. Der Glamour der Glitzerwelt ist eine spannende Etappe, aber sie konnte ihn nicht auf Dauer fesseln. Wohl fühlt er sich im heimatlichen Santo Stefano.
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Südflimmern Ganz persönliche Einblicke ins Leben in Ligurien. In dieser Ausgabe: Teil VII – «Hafen der Schande» Von SuSAnne Altweger-minet
nkündigungen wecken immer Erwartungen. So registrierten wir Anfang der 2000er-Jahre in Imperia zufrieden zahlreiche kleine Schildchen «NuovOneglia». Häuser und Läden der grau wirkenden Stadt erhielten neue Anstriche und Blumenkübel; das Rathaus an der Piazza Dante und die Arkaden erstrahlten in prächtigen Farben. Euphorisch verfolgten wir das Feuerwerk von Projekten. Bald würde die Eisenbahn nicht mehr am Strand entlang donnern, die neue Kläranlage die Wasserqualität verbessern, die bauliche Kuriosität Villa Grock wieder dem Publikum zugänglich sein. Kein Zweifel, wir hatten in eine aufstrebende Region investiert. Als die Dynamik erlahmte – sicher nicht zuletzt wegen der Wirtschaftskrise 2008 – machte sich mein Mann in deutscher Gründlichkeit und neu entdeckter Liebe zur italienischen Regionalpolitik Sorgen um Fehlinvestitionen sowie ausufernde Kosten. Er stürzte sich in die Verantwortung für Plan B, den er mir beim abendlichen Absacker in immer neuen Varianten wortreich erläuterte. Begeisterung dafür wollte sich bei mir allerdings nicht recht einstellen. Die Sorge um den Hafen einte uns. Er war als der schönste zwischen San Remo und Portofino angekündigt. Die bunten Bilder begeisterten.
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Für uns kam er gerade rechtzeitig, hatten wir doch lange in der näheren Umgebung verzweifelt einen Liegeplatz gesucht. Leid waren wir die mitfühlenden Blicke der Hafenarbeiter, die uns zu verstehen gaben: «In eurem Leben nicht mehr!» Da erschien die neue Marina in Porto Maurizio vor unserer tür geradezu als Glücksfall. Glamour-Faktor inbegriffen. Meine segelbegeisterte bessere Hälfte unterschrieb für ein Stückchen Meer. Er simste mir nach Deutschland: «Firmato. Gluck, gluck.» Da schien die Welt noch in Ordnung. Die Hafenarbeiten wurden mit Musik und einem hoch dekorierten Marine-Offizier feierlich eröffnet. Den weißen Anzug für die Einweihung des yacht-Clubs hatten wir schon ausgesucht. Bald sollten sich indes die Sorgen bewahrheiten. Aus dem schönsten Hafen wurde der «Hafen der Schande», wie eine Zeitung titelte. Die Pleite und der Entzug der Konzession drohten. Internet-Foren mit Panikszenarien sprossen wie die Pilze. Wir «albträumten» schon vom Exodus der Schiffe, sorgfältig nach Größe geordnet. Wir als letzte. Jeden Morgen fragte ich meinen Mann nach dem Brötchenholen und Schlagzeilenstudium: Wird der Hafen heute gerettet oder geht er final unter? Um es zu vereinfachen, machten wir das schließlich an geraden und ungeraden tagen fest. Immer neue Pläne zur Rettung wurden vorgestellt, verworfen, wieder aufgelegt und vertagt. An Aufregung und Abwechslung mangelte es nicht. Wir haben uns an Masterpläne, Prioritätenlisten, neue Gesichter und Namensänderungen gewöhnt. Bei der letzten, der optimistischen «Go Imperia», ergänzte mein Mann süffisant: «Aber wohin?» Nun, wir genießen den Hafen trotzdem, weil italienische Improvisationskunst und hilfsbereite Mitarbeiter den Betrieb aufrechterhalten. Und statt des yacht-Clubs haben wir freundliche Lieblingslokale im Ort gefunden.
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DEUTSCHE KÜCHE OH là là ! Foto 1 geneviève ist rentnerin unD wohnt seit 32 jahren in nizza. sie wollte schon immer Deutsch lernen unD nimmt am samstagmorgen am sprachunterricht teil. vom zentrum hatte sie Durch ein plaKat erfahren.
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Foto 2 MAX, ARZT AUS SAARBRÜCKEN, LEBT SEIT 2005 IN NIZZA UND BESUCHT VIELE KOCHKURSE. DER PRÄSIDENT DES LIONS CLUB HATTE VON DER ERÖFFNUNG DES DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN KULTURZENTRUMS GELESEN UND IHN GEBETEN, KONTAKT AUFZUNEHMEN.
Foto 3 KARIN STAMMT AUS LÜNEBURG UND KAM VOR 44 JAHREN AN DIE CÔTE D’AZUR. AM COL DE VILLEFRANCHE FÜHRTE SIE LANGE EIN RESTAURANT. VON DEM KOCHKURS ERFUHR SIE ÜBER FREUNDE.
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KOCHKURS Der nächste Kochkurs rund um Erdbeeren, Rhabarber und Spargel findet am Samstag, 13. Mai, um 12.30 Uhr statt.
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Kochkurse in Nizzas deutschfranzösischem Kulturzentrum
Was verbindet völker mehr als gemeinsame kulinarische erfahrungen?! rZ-Chefredakteurin Petra Hall nahm an einem der Kochkurse der Chefs Mario ellensohn und Philipp Odenhausen teil und war begeistert. ugegeben: Königsberger Klopse und Leipziger Allerlei gehören nicht zu den spannendsten Gerichten der deutschen Küche. Es sei denn, Männer wie der hessische Koch Mario Ellensohn und sein Kölner Kollege Philipp nehmen die Sache in die Hand. Und plötzlich verdrehen deutsche wie französische Kursteilnehmer verzückt die Augen: «Oh là là, la cuisine allemande!» Kochkurse als wirksames Mittel gegen unausrottbare Vorurteile wie: «In Deutschland isst man nur Kartoffeln und Schwarzbrot, Wurst und Kohl.» Vor allem Franzosen, die noch nie einen Fuß in teutonisches Gebiet gesetzt haben, sind auf diesem Gebiet sehr stark. Kochkurse aber auch als unterhaltsame Art und Weise, Menschen zweier verschiedener Kulturen zwanglos näherzubringen. Das deutsch-französische Kulturzentrum in Nizza zwischen Blumenmarkt und Mittelmeer hat sich unter anderem die deutsch-französische Freundschaft, internationale Begegnungen und Debatten, Sprachkurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie die Vermittlung von Lebenskunst auf die Fahne geschrieben. Und dazu gehört eben auch die Liebe zur Gastronomie. Mario Ellensohn betreibt bereits erfolgreich das französische Restaurant «Côté Marais», ebenfalls in Nizzas Altstadt. In seiner knappen Freizeit gibt er seine immer belieb-
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IN DEUtSCHLAND ISSt MAN NUR KARtOFFELN UND SCHWARZBROt, WURSt UND KOHL – ACH JA?!
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ter werdenden Kochkurse im Kulturzentrum und bietet zusammen mit seinem Freund Philipp Odenhausen Catering auch bei privaten Anlässen an. Ellensohn stammt aus dem kleinen Ort Solms bei Wetzlar. Bevor er an die Côte d’Azur ging, hatte er acht Jahre lang nach seinem Jurastudium in einem französischen Restaurant in Köln gearbeitet. Er verbrachte seine Ferien oft im Var und folgte schließlich seinen Geschäftspartnern nach Nizza. Als ihm der Posten des Schatzmeisters im 2016 gegründeten deutsch-französischen Kulturzentrum CCFA angeboten wurde, willigte er ein: «Meine Hauptaufgabe im Vorstand sind zwar die Finanzen, gern versuche ich aber auch, das kulturelle Programm des CCFA durch Kochkurse und andere gesellige Aktivitäten zu ergänzen. Für Juni zum Beispiel planen wir einen Sommer-Apéro, zur Oktoberfestzeit einen Frühschoppen und sicher noch drei Kochstudios zum teilnahmepreis von jeweils 65 Euro», so das 43-jährige Energiebündel. «Wir wollen überraschen mit unserer pfiffigen Küche und Klassiker neu interpretieren». Mit anpacken ist gewünscht bei seinen Kochkursen und so schlägt Max, einer der zwölf teilnehmer und Arzt aus Saarbrücken, mit Hingabe die Sahne für das himmlische Dessert. Geneviève aus Nizza hackt derweil Berge von frischem Kerbel, und Karin versucht sich an der Vorbereitung der Kräuter-Maultaschen. Man nennt sich beim Vornamen, was schnell zur lockeren Atmosphäre beiträgt und eventuelle Sprachbarrieren sofort verschwinden lässt. Der köstliche Wein des Pfälzer Gutes Reichsrat von Buhl tut den Rest. Das Ergebnis einiger Stunden gemeinsamer Arbeit ist ein überaus köstliches Menü, das in Eintracht und voller Stolz genossen wird: Rindersülze mit Kartoffelsalat eröffnet den Reigen, gefolgt von handgemachten Kräutermaultaschen, schnell gebeiztem Lachs und Königsberger Klopsen mit Leipziger Allerlei. Den krönenden Abschluss bildet eine Mohnmousse mit marinierten Früchten. Die Rezepte werden den teilnehmern mitgegeben. Völkerverständigung, die durch den Magen geht – effizienter geht es nicht!
Foto 4 mitten im gemenge : Die chefs mario ellensohn (l) unD philipp oDenhausen. Foto 5 leonie franK-niro (linKs, vize-präsiDentin Des Kulturvereins) unD jörDis Kimpfler (KoorDination veranstaltungen unD sprachKurse) unterstützten Die chefs. Foto 6 chantal Kostet Die sahne fürs Dessert … hmmmh!
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Foto 7 «Die Köstlichsten Klopse meines lebens», schwärmte petra hall.
Weitere Infos: centre culturel franco-Allemand 20 cité du Parc, 06300 nice +33 (0)4 93 81 48 16 www.ccfa-nice.fr info@ccfa-nice.fr instagram: platebuddies
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AMUSE-bOUCHES
DINNER IN THE SKy Kulinarisches Abenteuer in 50 Metern Höhe
er nicht schwindelfrei ist, sollte auf diese einzigartige Erfahrung besser verzichten. Doch wer das Ausgefallene mag und dafür bereit ist, 990 Euro inklusive transfer mit Chauffeur, Cocktail, Dinner und Getränke auf den tisch zu legen, muss sich beeilen: Laut dem Veranstalter «Justunli-
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Jacques Gantiés REStAURANtEMPFEHLUNGEN Der bekannte Journalist Jacques Gantié ist ein hervorragender Kenner der Restaurants an der französischen und italienischen Riviera. In seinem kulinarischen Führer «Guide Gantié» stellt er Hunderte von Insidertipps für Gourmets vor.
La GLOire De MON Pere Genau so stellt man sich den typischen Gasthof eines provenzalischen Dorfs vor – das Lokal «La Gloire de mon Père», benannt nach einer Autobiografie von Marcel Pagnol, könnte auch das perfekte Motiv einer Ansichtskarte sein. Alles ist, wie es sich gehört: terrasse und Schatten spendende Platanen, Kopfpflaster auf dem Vorplatz, der lavoir, das öffentliche Waschhaus, der steinerne Brunnen und der Blick aufs Estérel-Gebirge. Zu dieser authentischen Idylle passt vorzüglich die lokale Küche von Philippe Pagès: Kaninchen-terrine mit eingelegten Zwiebeln und Pistazien, gegrilltes Bauernbrot, Schnecken-Knödel, Kalbsnierchen in Portwein, geschmorte Lammkeule mit Polenta und Aprikosen … Entschleunigung ist hier das Motto, der freundliche Empfang tut sein Übriges. tagesgericht 15 euro, menü 31-41 euro - 1 Place du thouron SeillAnS (vAr) - tel. 04 94 60 18 65
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mited» sind fast alle Plätze bereits ausverkauft für das «Dinner in the Sky», das vom 7. bis 16. Juli in Monaco stattfindet. An zehn tagen bereiten internationale Sterneköche für jeweils 22 Privilegierte in 50 Metern Höhe mittags und zweimal abends unvergessliche Menüs zu. Von den terrassen des Spielcasi-
nos Monte-Carlo aus hievt ein gigantischer Kran eine Art schwebende Gondel in den monegassischen Himmel, wo dann nach Herzenslust gespeist wird. Die Gäste sind – sicher ist sicher – mit Gurten an ihren Plätzen angebunden. Einziger Wermutstropfen: Eine toilette ist nicht an Bord.
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Café Cova Mailänder Kuchenspezialität mit kandierten Früchten und Rosinen. Cova gehört zur LVMH-Gruppe; die Ansiedlung eines Café Cova im Fürstentum geschieht in Partnerschaft mit dem aus der Formel 1 bekannten Unternehmer Flavio Briatore. Cova-Geschäftsführerin Paola Faccioli: «Mit Flavio Briatore teilen wir das Anliegen, ausschließlich Produkte allerbester Qualität anzubieten.» Passend zur anspruchsvollen Klientel in Monaco. ie Geschichte dieses besonderen Cafés beginnt vor genau 200 Jahren in Mailand an der Piazza della Scala. Das üppig dekorierte und edel möblierte Café Cova wurde sofort zum Anziehungspunkt der High Society, von Intellektuellen wie Adligen.
Nach Hongkong, tokio, Shanghai, Peking und taipeh eröffnet nun Ende Mai das erste Café Cova in Europa außerhalb Italiens: am Boulevard des Moulins 19 in Monaco. Serviert wird frisch gebackenes, typisch italienisches Gebäck und nicht zuletzt der berühmte Panettone, jene
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Château le Cagnard
Erstmals in Europa
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Nur für Verliebte … ie suchen ein außergewöhnliches Setting für eine Hochzeit oder Ihren Honeymoon? Romantik pur, Gourmet-Küche und eine traum-Location bietet das Schloss Le Cagnard in Cagnes-surMer mit Blick über die Côte d’Azur. Bis Ende des Jahres ist ein besonderes Angebot für Hochzeitsreisende erhältlich – mit Übernachtung in einer Suite, Frühstücksbuffet für Zwei, Champagner und Rosen fürs Zimmer und ein vom Chefkoch eigens zusammengestelltes AbendMenü.
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DEN FRÜHLING
Die Dachterrasse des Boscolo Hôtel Plaza mit einem traumhaften Panoramablick auf das Meer und Nizzas Altstadt – es gibt wohl kaum eine schönere Location, um den Frühling einzuläuten! Auch im Sommer ist diese Adresse ein absoluter Insidertipp! Unsere Party Ende März war wie immer ein internationaler treffpunkt von Partnern, Lesern, Kunden und Freunden. Bester Beweis für den Erfolg des Abends: Die 140 Gäste wollten einfach nicht nach Hause gehen – zu interessant die Gespräche und die neuen Kontakte, zu köstlich die Weine des Gutes Domaine Rabiega, der Kaviar des Comptoir du Caviar, die vorzüglichen Häppchen und das Garnelen-Risotto des Boscolo Hôtel Plaza! Bei der tombola wurden schöne Geschenke verlost: eine Kiste Rabiega-Wein, jeweils einen Gutschein für LV Riviera Spa, ein Essen für zwei Personen im Hotel Plaza und ein Jahres-Abonnement von Fitlane sowie eine wertvolle Handtasche des Modedesigners NUE 19.04. Auch das Are Mineral Water fand Anklang, man kann ja nicht nur Wein trinken! Für viel Spaß sorgte überdies Sharing Box mit seinen witzigen Fotos. Sie haben sich gerade in der Region niedergelassen und würden gern einmal an einer unserer traditionellen Partys teilnehmen? Dann schicken Sie eine E-Mail an p.hall@riviera-press.fr.
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Eine traum-Location hatten wir uns für die Riviera-Press-Frühlingsparty ausgesucht: die wunderschöne Dachterrasse des Hotel Plaza in Nizza
Michel Gomiz, Riviera Press, umgibt sich gern mit schönen Frauen. Claire Fravreau (l.) und Caroline Darmon, beide Boutique Sonia Rykiel
Verantwortlich für das Riviera-Press-Event auf der terrasse des Hotel Plaza: Souheir Georget mit Dominique Freulon (Riviera Press)
Audrey le Gal, Engel&Völkers, mit Enrico Calandrelli
Anais Bouvier, Arrow Services Monaco, & Isabelle Massolo
Unsere neue Rechtsexpertin : Anwältin Michaela Schreyer
Jean Christophe Goethals & Florence Callier, Justunlimited MAI / JUNI 2017
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Riviera-Press-Herausgeber Sébastien Fraisse und Steuerberater Philippe Suissa
Sophie Falzerana & Mitarbeiterin Danielle (r.) von NUE 19.04
Barbara Kimmig, Inhaberin des Hotels Villa Rivoli
Rechtsanwalt Patrick Lücke mit Petra Hall
Corinne Moncourtois von der Boutique Au Bonheur des Cocottes mit Philippe Ruiz und Karine Balagny, Riviera Press (r.)
Sophie Nordlund, Sturge International Services
Audrey Avenel von der Villa Ephrussi de Rothschild
Mike Blackmann, LV RIVIERA SPA, spendete einen Gutschein für unsere tombola MAI / JUNI 2017
Michel Lebrun, Inhaber der Domaine Rabiega, Lilas Spak (l.) und eine Freundin
Laure Chaleac mit ihrem Mann, ABSOLU SPA
Isabelle Polfliet & Philippe Ehmann, tiffany & Co
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Hurra! Eine Designer-Handtasche von NUE 19.04 für seine Frau: Alban Hillion, Agence de Communication dpi-design. Übergeben wurde der Preis von Sandrine Falzerana
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Emmanuelle Pelard vom Comptoir du Caviar lässt Marie-Claire Boudaud (l.) & Sabine Renner vom Hotel Martinez in Cannes und Michael Wolter, Loona Monte Carlo, rare Kaviarsorten kosten
Riviera-Press-Direktor James Rolland übergibt Rechtsanwalt Emmanuel Buet einen Gutschein für LV Riviera SPA
Früh übt sich … unsere jüngste Leserin
Applaus für Stéphane Simon, Direktor des Hotels Plaza (3.v.l.), und sein tolles team! Jean Lou & Christian Lecoq gewinnen ein Essen auf der herrlichen terrasse. Rechts James Rolland
Hier spricht man Deutsch: Unser GolfExperte Raimund theobald (2.v.l.) und thomas Mund-Hoym, Bureau Européen d’Assurances, mit Ehefrauen
Snejana Dimitrova & Mickael Gautier, Ermenegildo Zegna, & Sylvie Freysseline, Harry Winston (r.)
tess tracy (l.) und Shelley Ward repräsentierten das Nationaltheater von Nizza
Für viel Spaß sorgte William Borderie mit seiner Sharing Box
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Frankreich Veranstaltungen 1. – 31. Mai la-Colle-sur-loup «fête de la rose» In dem kleinen Städtchen dreht sich einen Monat lang alles um die Rose. www.lacollesurloup-tourisme.com 8. – 14. Mai Cagnes-sur-Mer «20e engie open» Schon seit 20 Jahren treten bei diesem Event internationale Profispielerinnen im tennis gegeneinander an. www.opendecagnes.com 11. – 14. Mai Saint-Tropez «euro festival harley-Davidson» Ein Wochenende lang treffen sich Motorrad-Fans aus ganz Europa am Golf von Saint-tropez zu gemeinsamen Ausflügen und Konzerten. www.events.harley-davidson.com 12. Mai Nizza Konzert Depeche Mode kommt auf seiner Welttournee auch nach Nizza. 19.45 Uhr, Palais Nikaia. www.nikaia.fr 12. – 14. Mai Antibes gartenmesse Pflanzen, Blumen, Gärten. www.antibes-juanlespins.com 12. – 14. Mai Grasse «expo rose» 8500 Rosen-Bouquets und 1300 Rosenstöcke stehen zum Verkauf. www.grasse.fr 13. & 14. Mai Mouans-Sartoux «31ème festival Photo» Über 500 Fotografien werden ausgestellt. Dazu Workshops. www.photo-mouans.fr 16. – 18. Mai Saint-Tropez «la Bravade» Bereits zum 459. Mal feiert Saint-tropez das militärische sowie religiöse Fest zu Ehren der früheren Bürgermiliz und des lokalen Schutzheiligen. www.bravade-saint-tropez.fr/blog 17. Mai biot «festival des heures musicales» Bei diesem Festival kommt ein Publikum von Musikliebhabern zusammen, MAI / JUNI 2017
um internationale Künstler zu sehen. Es beginnt mit Gautier Capucon am Cello und Jérôme Ducros am Piano und es folgen am 22., 28. Mai, sowie am 4., 13. und 20. Juni weitere Auftritte. Weitere Infos: Seite 22. www.biot.fr 17. – 28. Mai Cannes filmfestival Die Goldene Palme gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen der Filmindustrie. Schaulustige treffen sich in Scharen vor dem Palais des Festivals, um einen Blick auf den roten teppich zu erhaschen (mehr zur diesjährigen Ausgabe lesen Sie ab Seite 14). Palais des Festivals et des Congrès. www.festival-cannes.com 18. Mai le Cannet Konzert Die mehrfach ausgezeichnete Band Superbus trifft nicht nur den Nerv ihrer Fans, sondern überzeugte auch internationale Musikkritiker mit ihrem mitreißenden Sound aus Pop und Rock. La Palestre, 20.30 Uhr. www.lapalestre.eu 19. Mai Antibes «may b» In zeitgenössischem tanzstil lässt der Choreograf Maguy Marin zehn komplett weiß gekleidete Clowns auftreten und vereint in diesem Stück tanz und theater. Am 20. Mai findet noch eine weitere Vorstellung statt, ebenfalls um 20.30 Uhr im Anthéa. www.anthea-antibes.fr 20. Mai Europaweit «nuit européenne des musées» Bei diesem zum 13. Mal stattfindenden Event öffnen unter anderem in Nizza und Saint-tropez die Museen für Nachteulen zu später Stunde ihre Pforten. Freier Eintritt, von 18-23 Uhr. www.nuitdesmusees.culturecommunication.gouv.fr 21. Mai Nizza Konzert Mit über 4 Millionen verkauften Alben ist Christoph Mae ein richtiger Erfolgsmusiker. Sein neuestes Album stellt er nun bei einem Konzert in Nizza vor. Palais Nikaia. www.nikaia.fr 21. Mai Opio «fête de la rose» Der Mai steht an der Côte d’Azur ganz im Zeichen der Rose: Auch in Opio wird die duftende Blume gefeiert. www.mairie-opio.fr
25. – 28. Mai Saint-Tropez «les voiles latines» Regatta, tanz, Musik auf dem Wasser und an Land. www.portsainttropez.com 28. Mai – 4. Juni Antibes «l’italie à table» Nach Nizza jetzt zum zweiten Mal auch in Antibes: Besucher haben die Möglichkeit, italienische Spezialitäten und Hersteller kennenzulernen. Port Vauban. www.italieatable.fr 31. Mai – 4. Juni Antibes «les voiles d’Antibes» In einem der schönsten Häfen – dem Port Vauban in Antibes – dreht sich hier alles ums Segeln. Die yachten treten in Wettkämpfen gegeneinander an, im Hafen erwartet Schaulustige ein vielseitiges Angebot. www.voilesdantibes.com 2. Juni Antibes «Ballet nice méditerranée» Verschiedene tanzstile werden gezeigt. Auch am 3. Juni um 20.30 Uhr. Anthéa. www.anthea-antibes.fr 2. – 4. Juni Ganz Frankreich rendez-vous aux jardins Die 15. Ausgabe dieses Events öffnen Parks, öffentliche und private Gärten ihre Pforten. Dieses Jahr dreht sich alles rund um das thema «Le partage au jardin». www.rendezvousauxjardins.culturecommunication.gouv.fr 8. – 11. Juni Antibes Déantibulations Dieses Festival verwandelt Antibes‘ Straßen in ein Freilichttheater. Musik, tänzer, Maler und Schauspieler zeigen verschiedene Facetten von Kunst. www.acla06.com 8. – 10. Juni Cannes internationales Springreiten Die 30 besten Reiter treffen sich im Rahmen der «Longines Global Champions tour» im Herzen der Stadt zu einem aufregenden turnier. www.jumpingcannes.com 9. – 17. Juni Saint-Tropez giraglia rolex cup An die 3000 Segler kommen zur internationl bekannten Regatta mit drei Rennen zwischen Saint-tropez und Genua. www.societe-nautique-saint-tropez.fr
16. Juni Nizza «Piaf! le Spectacle» Als Zeichen der Solidarität spendet das team des französischen Erfolgsmusicals «Piaf!» die Einnahmen des Spektakels in Nizza den Opfern des Attentats vom 14. Juli. Opéra de Nice, 20 Uhr. www.piaf-lespectacle.com 21. Juni Ganz Frankreich «fête de la musique» Eine französische tradition: Jedes Jahr am selben tag erklingt in jeder Stadt und in jedem Dorf des Hexagons die unterschiedlichste Musik. www.fetedelamusique.culturecommunication.gouv.fr 23. – 25. Juni Mougins «les Étoiles de mougins» Die besten Sterneköche versammeln sich an dem Wochenende in dem Städtchen und verzaubern die Besucher mit ihren Kreationen. www.lesetoilesdemougins.com 24. Juni Cagnes-sur-Mer «Promenade en fête» Die Strandpromenade von Cagnes-surMer feiert dieses Jahr ihren 20. Geburtstag. www.cagnes-tourisme.com 29. Juni – 1. Juli Antibes «festival nuits carrées» Live-Konzerte zu günstigen Preisen in atemberaubender Kulisse: Am Fuße des Fort Carré direkt am Meer findet das dreitägige Musikfestival statt. Amphithéâtre du Fort Carré. nuitscarrees.com 1. Juli Saint-Tropez «fête des pêcheurs» Bei dem traditionellen Fischerfest feiern die tropezianer den Schutzpatron der Fischer und Seeleute. www.saint-tropez.fr 1. – 2. Juli Menton meisterschaft reinrassiger Araber Jedes Jahr kommen aus der ganzen Welt prestigeträchtige Pferde nach Menton, um einer Jury vorgeführt zu werden. www.mentonarabianhorseshow. com 6. – 29. Juli vence «nuits du Sud» Das Musikfestival feiert seinen 20. Geburtstag mit abwechslungsreichem Programm. www.nuitsdusud.com
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Ausstellungen Bis 28. Mai Nizza helmut newton – „icônes“ Fotografien des deutschstämmigen Fotografen. Bekanntheit erlangte Helmut Newton durch seine Modefotografien für das Magazin Vogue. Mehr auf Seite 16. Musée de la Photographie Charles Nègre, geöffnet täglich außer montags von 11 bis 18 Uhr. museephotographie.nice.fr Bis 18. Juni Saint-Paul-de-vence A.r. Penck Die Fondation Maeght widmet dem deutschen Gegenwartskünstler A.R. Penck eine umfassende Ausstellung. Mehr auf Seite 20. Fondation Maeght, geöffnet täglich von 11 bis 18 Uhr. www.fondation-maeght.com Bis 2. Juli Antibes «Picasso sans cliché. Photographies d’edward Quinn» Es gibt viele sagenumwobene Künstlerpersönlichkeiten, Picasso ist zweifellos eine von ihnen. Die Ausstellung zeigt die Ikone der Moderne nun aus einem anderen Blickwinkel: Die Fotografien, die sein langjähriger Freund Edward
Quinn von ihm schoss, zeigen den Künstler ganz authentisch und in seinem Alltagsleben. Musée Picasso, geöffnet täglich außer montags von 10 bis 13 und von 14 bis 18 Uhr. www.antibes-juanlespins.com Bis 14. August Marseille «vies d’ordures – De l'économie des déchets» Die Erde erwärmt sich, das Ozonloch wächst und die Meere versauern: Der ökologische Fußabdruck des Menschen hat gravierende Auswirkungen auf die Umwelt. Die Ausstellung zeigt die ganze Vielfalt der Verschmutzung der Natur. Musée des civilisations de l’Europe et de la Méditerranée, geöffnet täglich außer dienstags von 11 bis 18 Uhr. Bis 17. September le Cannet «Bonnard/vuillard – collection Zeineb & Jean-Pierre marcie-rivière» Eine Hommage an die Künstler Bonnard und Vuillard, Mitglieder der Avantgarde-Gruppe Nabi um 1900. Die außergewöhnliche Pariser Sammlung, heute im Besitz des Musée d’Orsay, wird erstmals in Le Cannet gezeigt und versammelt die wichtigsten Meisterwerke der beiden Künstler. Musée Bonnard, geöffnet täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr. www.musee-orsay.fr
Bis 5. November Mouans-Sartoux «olt» - olivier mosset et Jean-Baptiste Sauvage Zwei Protagonisten der Gegenwartskunst treffen aufeinander: der seit Jahrzehnten in der zeitgenössischen Kunstszene etablierte Schweizer Künstler Olivier Mosset und der aufstrebende Jean-Baptiste Sauvage aus Marseille. In ihrem gemeinsamen Werk „Olt“ vereinen sie einen graphisch-minimalistischen Stil und Street-Art. Espace de l’Art Concret, von September bis Juni mittwochs bis sonntags von 13 bis 18 Uhr, von Juli bis August täglich von 11 bis 19 Uhr. www.espacedelartconcret.fr Bis 15. Januar 2018 Saint-Tropez Brigitte Bardot – mythe à Saint-tropez Das «Musée de la Gendarmerie et du Cinéma de Saint-tropez» bietet eine neue Ausstellung rund um Brigitte Bardot mit bisher nicht veröffentlichten Fotos der Ikone. 2. Mai – 30. September Roquebrune-Cap-Martin eileen gray, une architecture de l’intime Anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums organisiert das Centre Pompidou Paris in Roquebrune-Cap-Martin eine
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Ausstellung, die außergewöhnlichen Bauprojekte der irischen Architektin Eileen Gray gewidmet ist. Das Gebäude, die erst kürzlich renovierte Villa E-1027 von Le Corbusier, ist eine Ikone der modernen Architektur und gehört seit Kurzem zum Unesco-Welterbe. Cap Moderne, Besuch auf Anmeldung. 17. Mai bis 1. Oktober Grasse «christian Dior – esprit de parfums» Der große Modeschöpfer Christian Dior kreierte ikonische Düfte wie Miss Dior oder Diorissimo. Anfang des 20. Jahrhunderts prägte er durch seine Kreationen ein neues Bild von Weiblichkeit und Eleganz. Im Süden Frankreichs, und vor allem in Grasse, wurde er zu seinen emblematischen Düften inspiriert. Siehe auch Seite 36. Musée International de la Parfümerie Grasse, geöffnet täglich von 10 bis 19 Uhr. www.museesdegrasse.com 6. Juni – 8. Oktober Saint-Tropez «Braque et laurens – 40 ans d’amitié» Das Musée de l’Annonciade eröffnet eine Ausstellung über zwei bedeutende Künstler des 20. Jahrhunderts, den Maler Braque und den Bildhauer Laurens, und spricht dabei auch über ihre enge Freundschaft. www.sainttropeztourisme.com
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Monaco Veranstaltungen 7. Mai liederabend Die Mezzosopranistin Lena Belkina singt Lieder von Stravinsky, Mussorgski und Scriabine begleitet vom Philharmonischen Orchester Monacos. Auditorium Rainier III, 20.30 Uhr. www.opmc.mc 10. Mai happy hour musical Unterhaltsames Kammerkonzert. Auditorium Rainier III, 18.30 Uhr. www.opmc.mc 11. Mai Konzert: Jane Birkin Jane Birkin präsentiert ihr neuestes Album, das ihrem langjährigen Partner und Künstlerkollegen Serge Gainsbourg gewidmet ist, begleitet vom Philharmonischen Orchester Monacos. Opéra de Monte-Carlo, 20.30Uhr. www.montecarlolive.com 13. Mai e-Prix monaco Bei der zweiten Ausgabe des E-Prix leisten sich umweltfreundliche Elektroautos ein spannendes Rennen. www.acm.mc 25. – 28. Mai 75. «grand Prix de monaco» Monaco und schnelle Autos gehören einfach zusammen. Das legendäre Formel-1-Rennen im Fürstentum zählt zu den wichtigsten Autorennen der Welt. www.acm.mc 1. – 3. Juni likeBike monte-carlo Bei diesem Lifestyle-Event im Grimaldiforum dreht sich alles um das Rad und den Sport dazu. www.likebikemc.com 3. & 4. Juni «le Jardin exotique en fête» Familienfest mit Ausstellungen und Verkaufsständen. Für die kleinen Gäste ist mit einem großen Angebot gesorgt: von Ponyreiten bis zur Schatzsuche. www.visitmonaco.com 9. Juni Konzert Ein Symphoniekonzert der etwas anderen Art: Das Philharmonische Orchester begleitet Martin Grubiger am Schlagwerk bei einer Neuinterpretation von klassischen Stücken von Haydn und Strauss, aber auch popigen Klängen aus dem Musical „West Side Story“. Auditorium Rainier III, 20.30 Uhr. www.opmc.mc MAI / JUNI 2017
16. Juni Kammermusik Unter dem Motto «Soirée latine» erklingt lateinamerikanische Gitarrenmusik begleitet vom Philharmonischen Orchester. Auditorium Rainier III, 20.30 Uhr. www.opmc.mc 16. – 20. Juni «festival de télévision de montecarlo» Die Stars der Lieblingsserie zum Greifen nah: Beim Fernseh-Festivals können Besucher zahlreiche internationale Schauspieler treffen. www.tvfestival.com 18. Juni Kammermusik Ein Streicher-trio spielt an diesem Sonntagnachmittag die berühmten Goldberg-Variationen von Bach. église Saint-Charles, 16 Uhr. www.opmc.mc 21. Juni Yoga Solstice monaco 2017 Musik, Kunst, tanz und yoga: Mit Blick auf das Mittelmeer lädt die Société des Bains zu einer authentischen Feier der Sommersonnenwende um 17.45 Uhr auf der terrasse des Casinos von Monte-Carlo ein. Jeder unabhängig des Alters und yoga-Niveau kann daran teilnehmen. www.fr.montecarlosbm.com 23. – 25. Juni Jumping international Übersäht mit Hindernissen ist der Parcour des„Jumping Internatioanl“ einer der härtesten der Welt und fordert von den Reitern vollen Einsatz und Konzentration. www.fr.montecarlosbm.com/ Ab 28. Juni monte-carlo Sporting Summer festival Bis zum 20. August treten beim Sporting Summer Festival international bekannte Künstler wie Macklemore oder Kool & the Gang auf. www.fr.montecarlosbm.com
Ausstellungen Bis 11. Juni «hercule florence – le nouveau robinson» Ein Multitalent des 19. Jahrhunderts: Dem aus Monaco stammenden Hercule Florence wird erstmals eine Ausstellung gewidmet. Villa Paloma, täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr. Bis 1. November «construire une collection» Das Nouveau Musée de Monaco gewährt einen Einblick in seine Sammlungsstrategie. Villa Sauber, täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr.
Italien Veranstaltungen 5. – 7. Mai SAvONA «Drink eat» Kulinarische Messe in den Gemäuern der Festung Priamar. Freitag und Samstag 17-23 Uhr, Sonntag 11-21 Uhr. drink-eat.jimdo.com/ 6. & 7. Mai vENTIMIGlIA 150 Jahre hanbury-gärten Beginn der Sonderveranstaltungen: 6.5. Eröffnung, 7.5. Wie die Hanburys in ihrem Garten lebten. giardinihanbury.com 7., 14., 21. & 28. Mai GENUA «musicAperitivo» Instrumental- und Vokal-Kammerkonzerte, öffentliche Generalproben, Jazz oder Chor… Musik für jeden Geschmack zu sehr günstigem Preis. Und am Ende gibt’s noch einen Aperitif! teatro Carlo Felice. 11 Uhr. carlofelicegenova.it 8., 15., 22. und 29. Mai GENUA Kammerkonzerte Mit hochkarätigen Musikern. Giovine Orchestra Genova im teatro Carlo Felice. Jeweils 20.30 Uhr. gog.it 14. Mai PERINAlDO Artischocken-fest Kulinarisches und Kultur mit Führungen durch den Ort. Ortskern und Piazza Croesi. Ganztägig comune.perinaldo.im.it
20. Mai MONTEROSSO Zitronen-fest Kulinarisches und Kultur im ganzen Ort. comune.monterosso.sp.it 27. Mai GENUA «Papa francesco a genova!» Der Papst feiert eine Messe unter freiem Himmel auf dem Kennedy-Platz am Messegelände. 17.30 Uhr. 28. Mai GENUA «genova Dive Show» Alles rund ums tauchen. Messegelände. Ganztägig. fiera.ge.it 15. – 26. Juni IMPERIA «feStA Di SAn giovAnni» Großes, mehrtägiges Patronatsfest mit Gastronomie, abendlichem Markt am Hafen und Abschlussfeuerwerk. Oneglia 16. – 25. Juni GENUA «turandot» Oper von G. Puccini. teatro Carlo Felice. 20.30 Uhr (16., 20., 21. und 22.6.) oder 15.30 Uhr (17., 18. und 25.6.) carlofelicegenova.it 18. Juni DIANO MARINA, IMPERIA, DIANO CASTEllO, ANDORA… «infiorata» Für die Fronleichnamsprozession werden auf den Straßen zur Kirche traditionell kunstvoll gestaltete «Blütenteppiche» ausgelegt.
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14. Mai CAMOGlI «il Padellone di camogli» Frittierter Fisch aus der Riesenpfanne: 4000 Liter öl und 4 tonnen Sardinen für 40.000 Portionen… camogliturismo.it
Bis 30. Mai GENUA «Andrea Doria – la nave più bella del mondo» 60 Jahre nach der Kollision mit dem Eisberg. Galata Museo del Mare, Calata de Mari 1. Dienstags bis freitags 9-18.30, samstags und sonntags 9.30-18.30 Uhr visitgenoa.it
17. – 28. Mai GENUA «maria Stuarda» Oper von G. Donizetti. teatro Carlo Felice. 20.30 Uhr (17., 18. und 24.5.) oder 15.30 Uhr (20., 21. und 28.5.) carlofelicegenova.it
Bis 11. Juni GENUA «Je suis henri cartier-Bresson» Fotoausstellung – 140 Fotos des großen Fotografen. Palazzo Ducale, Loggia degli Abati palazzoducale.genova.it
18. – 21. Mai GENUA «Slow fish» Fisch gemäß den Leitlinien der Slowfood-Bewegung. Porto Antico. Donnerstag bis Samstag 10-24 Uhr, Sonntag 10-21 Uhr. slowfish.slowfood.it
Bis 25. Juni GENUA «Dinosauri» Mit lebensgroßen Sauriermodellen. Museo di Storia Naturale, Via Brigata Liguria 9. Dienstags bis sonntags 10-18 Uhr visitgenoa.it/it/evento/dinosauri
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TERRORvERDACHT
ZWEI JUNGE MäDCHEN VERHAFtEt Ein 15- und ein 17-jähriges Mädchen wurden Anfang April in Nizza und Levens festgenommen. Sie sollen einen Anschlag vorbereitet haben. Waffen wurden bei einer Hausdurchsuchung jedoch nicht gefunden. Wie gezielt geplant und vorbereitet wurde, ist unklar. Ort und Datum eines möglichen geplanten Anschlags sind ebenfalls nicht bekannt. Laut dem regionalen Fernsehsender france 3 wurde die Verhaftung im Rahmen einer Voruntersuchung der Anti-terror-Staatsanwaltschaft durchgeführt. Diese ermittelt weiter in dem Fall.
EINKOMMENSTEUERERKläRUNG 2016
ALLE ABGABEtERMINE Die digitale Entwicklung ist unaufhaltbar: Alle in Frankreich Steuerpflichtigen mit einem Jahres-Einkommen ab 28 000 Euro müssen ihre Erklärungen ab sofort online abgeben. Die termine richten sich nach den Departments, in denen man lebt: 01-19: 23. Mai; 2049: 30. Mai; 50-974/976: 6. Juni. Für alle, die nicht in Frankreich wohnhaft sind, gilt ebenfalls der 23. Mai. Wer seine Einkommensteuererklärung weiterhin auf konventionelle Weise abwickelt, hat Zeit bis zum 17. Mai 2017.
ZUwACHS FÜR MONACO
NACHRICHTEN
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Flugzeugabsturz
DEUTSCHER STIRbT IM HINTERlAND vON NIZZA Mitte April ist in Valdebore im Hinterland von Nizza ein Segelflugzeug abgestürzt. Vermutlich wurde dem 64-jährigen deutschen Piloten während des Fluges unwohl, so dass er das Flugzeug nicht mehr sicher landen konnte. Die Wiederbelebungsversuche der Rettungskräfte scheiterten. Das Flugzeug stürzte auf einen als Fußballplatz genutzten Flachlandbereich, wo regelmäßig Segelflug-
zeuge aufsetzen. Ein Augenzeuge schilderte seine Beobachtungen zum Hergang des Unfalls folgendermaßen: Das Flugzeug habe über einem nah gelegenen Campingplatz an Höhe verloren und eine Schleife gemacht. Vermutlich habe der Pilot auf dem Fußballplatz landen wollen, kam jedoch mit der Spitze des Flugzeuges auf. Der vordere teil des Segelfliegers wurde komplett zerstört.
UMwElTFREUNDlICHER TOURISMUS
SECHS KORMORANE GESCHLÜPFt
VENtIMIGLIA-ROM MIt DEM RAD
Große Freude in Monaco: Sechs Krähenscharben (Phalacrocorax aristotelis desmarestii) aus der Familie der Kormorane sind in den Felsen unterhalb der Altstadt geschlüpft. 2015 wurde dort erstmals ein Nest dieser seltenen Vogelart entdeckt. Frankreichweit ist eine einzige weitere Brutstelle der tiere bekannt, im Departement Bouches-du-Rhône. Im Fürstentum steht diese Vogelart unter Artenschutz. Im Jahr 2015 wurde erstmals ein Nest von Krähenscharben in den Felsen unterhalb des Palastes entdeckt. Seither sind dort mehrmals Junge geschlüpft; in diesem Jahr bislang acht Exemplare. Die Population vor Ort wächst stetig. Insgesamt leben dort aktuell 15 tiere. Monacos Umweltbehörde berichtet neben der raren Kormoranart übrigens auch von einem Wanderfalkenpaar, einem Graureiher sowie einem turmfalken, die Monaco als Heimatterritorium gewählt haben.
100 Millionen Euro soll das neue Projekt kosten, das Ligurien, die toskana und Lazio planen: Nach dem Vorbild von «Garda by bike» soll eine 1000 Kilometer lange Strecke von Ventimiglia bis kurz vor Rom entstehen, die allein Fahrradfahrern vorbehalten ist. Mit dieser von der toskana vorgebrachten Idee sollen die schönsten Gegenden des vorgesehenen Gebiets und dessen kulturelle Schätze aufgewertet werden. Ein Weg, der sich mit den europäischen Verbindungen Eurovelo 8 Mediterraneo und Eurovelo 5 Francigena kreuzen würde. Die drei Regionen haben sich im März in Florenz geeinigt, die Regierung ist nach Aussage von Liguriens Leiter für Infrastruktur, Giacomo Giampedrone, bereit, die entsprechenden Mittel zur Verfügung zu stellen. Wann die Arbeiten beginnen, steht allerding in den Sternen …
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blICKPUNKT
beaufort 5
Gewinnen Sie! Von BertrAm Diehl
Gehen Sie auf
Aus dem Leben eines Anästhesisten in Südfrankreich us dem Fenster des Kinderzimmers oben hat man einen Blick auf das Wahrzeichen des Dorfs, einen Felsen mit Burgruine und Kapelle. Auf dem turm weht Blau-Weiß-Rot und die Flagge der Provence, gelb und rot in senkrechten Streifen. Mit einem Blick auf die Flaggen kann ich vorherrschende Windrichtung und -stärke beurteilen. Es gibt eigentlich nur zwei Windrichtungen. Der Ostwind ist gut für eine Radtour um Cap Garonne an der Küste, Mistral, der kalte Westwind, für eine Strecke über den Faron. In beiden Fällen hat man den Wind zum Rückweg im Rücken. Rückenwind am Ende ist gut für die Motivation unterwegs. Neulich durfte ich Albans neues Fahrrad mit Karbonrahmen ausprobieren. Alban wohnt an einem der Hügel hinter toulon, hoch genug für vue mer von seiner terrasse aus. Unsere tour führte Richtung Pierrefeu und zurück. Gut zwei Stunden. Am Ende zwangsläufig eine Steigung. Steigung zum Ende einer tour macht mir wenig Spaß. Noch weniger bei Mistral als Gegenwind. Gleich würde mich seine Frau fragen: Und? Wie fährt man auf Karbon? Pour voir la boulangère le matin et ses copains au terrain de pétanque l’après-midi papi n’a pas besoin d’un vélo en carbone. Um die Bäckerin am Morgen zu sehen und seine Kumpels nachmittags am Boule-Platz, braucht Opa kein Karbonrad. Wäre eine passende Antwort, dachte ich, im Schweiße meines Angesichts auf dem letzten Kilometer Steigung, Alban weit voraus, leichtfüßig auf seinem alten Alurad. Ich hätte einen Blick aus dem Fenster des Kinderzimmers werfen sollen. Blauer Himmel. Mistral. Beaufort 5 mindestens. Ich hätte absagen können. Kopfschmerzen, Dienst ganz überraschend, irgendwas. Zu spät. Alban ist einer von denen, die für meinen Drahtesel nur einen mitleidigen Blick übrig haben. Einer von denen, die am Samstagnachmittag mit zwei, drei Kollegen mal eben zu einer tour ins hügelige Hinterland aufbrechen. Zum Abschluss die tour noch eben mit einem Abstecher über den Coudon (702 Meter) abrunden. Mit sowas könnte Radfahren ja keinen Spaß
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machen, sagt Alban. Wann ich mir denn endlich ein richtiges Fahrrad gönnen würde, bald wäre doch Ostern. Die gleiche Frage hatte er mir schon letztes Jahr immer wieder gestellt. Bald wäre doch Weihnachten. Ein richtiges Fahrrad ist für solche Leute ein Fahrrad mit Karbonrahmen. Der Rahmen wiegt dann weniger als ein Kilo. Alban hat sich eines gekauft für über dreitausend Euro. Ziemlich teuer, finde ich. Ob es nicht schlauer wäre, ein paar Kilo abzunehmen? Nein, nein, sagt Alban, es wäre ja nicht nur das Gewicht, ein Karbonrahmen sei viel steifer, deswegen viel direkter, das Fahrrad also vielleicht unbequem, aber dafür reaktionsfreudiger. Reaktionsfreudiger? Ja, die Reaktionsfreude merkt man zum Beispiel beim Beschleunigen in der Steigung. Beschleunigen? In der Steigung? Passiert mir nicht so oft. Auf den letzten Metern einer Steigung, wenn das Ende in Sichtweite vor mir liegt, steige ich manchmal noch in die Pedale. So viele andere Faktoren kämen da noch ins Spiel, aufgrund des steiferen Rahmens würde so ein Karbonfahrrad eine ganz andere Dynamik entwickeln können, ein direkteres Ansprechen. Dynamik? Ja, ergänzt Alban mit missionarischem Eifer, eine viel bessere Inertie. Inertie? Den Begriff habe ich vor vielen Jahren schon mal gehört, im Studium, Biophysik. Und schon damals nicht wirklich verstanden. Damals gab es noch kein Wikipedia. Inertie ist trägheit. Schwere Körper setzen sich schwerer in Bewegung. Mein Sohn studiert Ingenieur. Inertie kam auch mal vor. Mein Sohn sagt, das sei Quatsch mit der Inertie beim Fahrrad. Augenwischerei. Karbonräder sind eben leichter und somit physikalisch weniger träge. Inertie klingt gut und keiner versteht, was wirklich gemeint ist. Muss aber was ganz tolles sein, sonst würde man ja nicht so viel Geld dafür ausgeben wollen. Und? Wie fährt sich Karbon? – Pour voir la boulangère le matin et ses copains au terrain de pétanque l’après-midi papi n’a pas besoin d’un vélo en carbone. Für meinen sportlichen Anspruch tut’s auch eine technische Antiquität.
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TITElFOTO
ZURÜCK AUS MEXIKO Aus dem mexikanischen Hochland an die Côte d’Azur? Der Weg, den der Fotograf unseres titelfotos eingeschlagen hat, ist nicht der geradeste. Gérard tournebize lebt heute in Sainte-Maxime im Var. Weite teile seines Lebens, von 1989 bis 2011, hat er allerdings in Mexiko verbracht. Was gedacht war als ReportageReise zu einem indischen Stamm in den Bergen der Sierra Madre (Bundesstaat Chihuahua), wurde zum dreijährigen Abenteuer bei den Einheimischen, gefolgt von einem dauerhaften Berufsleben in Mexiko. Gérard tournebizes fotografische Arbeiten, die in der Zeit bei den Indios entstanden sind, bilden heute zusammen mit texten von Antonin Artaud die kulturhistorische Dauerausstellung «Reise ins Land der tarahumaras» im Regierungssitz Chihuahuas. Als der Franzose nach mehr als 20 Jahren in seine Heimat zurückkehrt, fängt er hier beruflich bei Null an. Er gründet den Verlag gééditions. Die Idee dahinter: individuelle Fotobücher auf Bestellung produzieren. tournebize gestaltet die Bücher im Auftrag von Rathäusern oder Firmen. Nebenher arbeitet er auch als Fotograf für Zeitgeschehen - zum Beispiel bei den Filmfestspielen in Cannes. Dort hat er die Schauspielerin Diane Krüger, unser titel-Modell, auf dem roten teppich eingefangen. Kontakt: +33 (0)7 77 80 97 60 info@geedition.fr www.gerardtournebize.com
GOlF
CHARIty-tURNIER um 17. Mal lädt der Kiwanis Club Antibes-Juan-les-Pins am Sonntag, 11. Juni, zu einem Golfturnier für den guten Zweck: «Green de l’espoir» heißt der Wettkampf, bei dem Geld zugunsten der Mukoviszidose-Forschung eingenommen wird. Gespielt wird auf dem Platz «Golf de la Grande Bastide» in Châteauneuf-de-Grasse (761 Chemin des Picholines). Frankreichweit finden jedes Jahr verschiedene «Green de l’espoir»Golfturniere, aber auch andere sportliche Wettkämpfe zugunsten
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VIP-EINTRITTSKARTEN FÜR DIE AMBER-LOUNGE-ABENDE VOM 26. UND 27. MAI (LESEN SIE DAZU AUCH SEITE 28/29) von «Vaincre la Mucoviscidose» statt; 2016 kamen so fast 380 000 Euro für den Kampf gegen die tödliche genetisch bedingte Krankheit zusammen. Die Startgebühr pro Person beträgt in Châteauneuf-de-Grasse in diesem Jahr 20 Euro plus 66 Euro Green Fee für externe Spieler, 12 Euro für Kinder und Jugendliche (plus Green Fee 38 Euro). Dieses Geld fließt zu 100 Prozent in den Kampf gegen Mukoviszidose. Das Sieger-team jedes turniers ist im Oktober zum großen Finale nach Grenoble eingeladen. info: +33 (0)6 60 51 43 43 mdau@michel-dau.fr mondefi.vaincrelamuco.org
HÔTEl DE CAUMONT
SKULPtUREN-SCHAU eitgenössische Skulpturen bevölkern aktuell Gärten und Innenhof des Hôtel de Caumont in Aix-en-Provence: Ein knappes Dutzend Werke von Vladimir Skoda sind noch bis zum 5. Juni in dem architektonisch einzigartigen Kulturzentrum zu sehen. Besonders reizvoll ist die Spannung zwischen den nüchtern-geometrischen Edelstahl-Skulpturen und dem prachtvollen Stadtpalast aus dem 18. Jahrhundert. Der in Prag geborene französische Künstler Vladimir Skoda liebt Kontraste. Seine monumentalen Skulpturen, die mehrere Meter hoch sein können und bis zu 500 Kilogramm auf die Waage bringen, vermitteln trotzdem den Eindruck von Leichtigkeit, ja, fast von Schwerelosigkeit. . eintritt: 8,50 euro; geöffnet täglich von 10 bis 19 uhr.
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INFO
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Leserfrage
1 KM/H ZU SCHNEll – MUSS ICH ZAHlEN? rz-leserin gabriele Klöckner mit zweitwohnsitz bei saint-tropez schrieb uns: «Ich hatte kürzlich in meiner Post eine Zahlungsaufforderung aus Frankreich: Ich bin in einem Baustellenbereich 56 km/h statt der erlaubten 50 km/h gefahren. Man zieht mir 5 km/h toleranz ab, bleiben also 51 km/h – für die ich jetzt 90 Euro zahlen soll! Für einen Stundenkilometer zu viel ... ist das rechtens? Das Schreiben ist übrigens sogar in Deutsch verfasst.» Darauf antwortet michaela schreyer, rechtsanwältin in cagnes-sur-mer: «In der Stadt gilt
VERSICHERUNG IST VERTRAUENSSACHE
in Frankreich für eine Geschwindigkeitsüberschreitung von weniger als 20 km/h, also auch nach Abzug der toleranz von 5km/h und für nur 1km/h, ein Bußgeld von 90 Euro, welches sich auf 135 Euro erhöht, sofern nicht in einer 15-tage-Frist ab Erhalt der Zahlungsaufforderung bezahlt wird. Es ist nunmehr leider fast überall in Europa das EU-Vollstreckungsabkommen von 2013 in Kraft getreten, sofern das Bußgeld 70 Euro überschreitet wird also direkt vollstreckt, daher ein Bußgeldbescheid auf Deutsch. Es kann leider nur geraten werden zu bezahlen.»
KUlTURZENTRUM CCFA Lektoren zu Besuch in Nizza 23 Lektorinnen und Lektoren der Initiativen «France-mobil» und «Mobiklasse» waren Mitte April zu Besuch beim deutsch-französischen Kulturzentrum in Nizza (CCFA). Die jungen Franzosen und Deutschen touren ein Jahr lang durch Schulen ihres jeweiligen Nachbarlandes, um Spaß an der Fremdsprache zu wecken und Klischees abzubauen. In Nizza tauschten sie sich unter anderem über ihre Erfahrungen in den Klassenzimmern aus. Das CCFA begleitet das einzigartige Projekt des Deutsch-Französischen Jugendwerks seit Herbst 2015.
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Mehr als 7500 Schüler konnten zwei Lektorinnen im Südosten Frankreichs in 18 Monaten mittlerweile erreichen und – hoffentlich – für die deutsche Sprache und Europa begeistern. Das Programm «Mobiklasse» und «France-mobil» existiert bereits seit 15 Jahren. Rund 1,75 Millionen Schüler in 20 000 Schulen sind in der Zeit in den Genuss von Besuchen junger Menschen aus dem Nachbarland gekommen. Weitere Info: mobiklasse.de francemobil.fr jeden Donnerstag, 19 Uhr, «Le Bistrot» (Place des Lices). Kontakt: Gabriele Klöckner, tel./Fax: +49 (0)6152/6 98 61, gabikloeckner@web.de. toulon: Stammtisch der Association Culturelle Franco-Allemande de toulon et du Var jeden ersten Donnerstag im Monat von 18 bis 20 Uhr im Restaurant «La Place» (31 Place de la Liberté, toulon). Kontakt: Margarete Jeserich, tel. +33 (0)4 94 30 86 29, jeserich.m@wanadoo.fr. marseille: Regelmäßige treffen, die Deutsch sprechende Geschäftsleute, Kreative, Kunden und Freunde der Region zusammenführen wollen. Kontakt: www.facebook.com/groups/ma rseilleundumgebung
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ENDSPURT
Redaktionsbesuch us Hannover kamen Ende März Oberkirchenrat Christoph Ernst (l.) und seine Mitarbeiterin Heike StünkelRabe (r.) auf Stippvisite zu uns in die Redaktion. Die beiden Vertreter der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) waren auf Einladung der deutschen evangelischen Kirche Nizza – namentlich von Pfarrerin Corinna Englisch-Illing (2.v.l.) und der Vorsitzenden des Kirchenvorstands Stephanie Schünke (2.v.r.) – an die Côte d’Azur gereist. Der Besuch hatte einen triftigen Grund: Seit vielen Jahren schon haben Nizza und Umgebung keinen festen deutschsprachigen Pfarrer mehr. Stattdessen wechseln sich Pfarrer im Ruhestand in kurzen Zyklen ab, was eine kontinuierliche Gemeindearbeit nahezu unmöglich macht. Christoph Ernst und seine Kollegin sollten nun sondieren, ob eine
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geschäftsführender Direktor JAMES ROLLAND j.rolland@riviera-press.fr chefredakteurin PEtRA HALL p.hall@riviera-press.fr redaktion AILA StöCKMANN a.stoeckmann@riviera-press.fr chefreporter ROLF LIFFERS
reelle Nachfrage nach einem evangelischen Geistlichen in der Region bestehe. Für die hiesigen Gemeindeglieder ist das keine Frage. Sie feiern gemeinsam nicht nur regelmäßige Gottesdienste, Kindernachmittage und Familienfeste, sondern führen sogar Jugendliche
bis zur Konfirmation: Dieses Jahr werden erstmals seit langem sechs junge Gläubige konfirmiert – am Pfingstsonntag, 4. Juni, um 14.30 Uhr in der Kirche St. Esprit, 21 Boulevard Victor Hugo in Nizza. info: www.kirche-nizza.org
mitarbeiter Susanne Altweger-Minet, Peter Bausch, Larissa Bleckmann, Bertram Diehl, Dr. Jörg Langer, Hannelore Salinger, Ira Söhnge, Gerhard Standop, Clara Swaboda, Raimund theobald, Alfred thum art Director VINCENt ARtUS vincent.artus@wanadoo.fr marketing KARINE BALAGNy Anzeigen & PR tel: +33 (0)4 97 00 11 29 marketing@riviera-press.fr DOMINIQUE FREULON Anzeigen & PR tel: +33 (0)4 97 00 11 22 d.freulon@riviera-press.fr
100. Todestag des ersten deutschen Pfarrers ie heutige deutsche evangelische Kirche der Côte d’Azur wurde 2011 gegründet. Die Geschichte des deutschen Gottesdienstes in Nizza aber ist um einiges älter! Schon Mitte des 19. Jahrhunderts, als immer mehr Deutsche den Winter an der Côte d’Azur verbrachten, waren deutschsprachige Predigten gefragt. So gelangte 1856 Philipp Friedrich Mader, ein von der Basler Mission entsandter junger Pfarrer, nach Nizza. Am 30. November desselben Jahres, zum ersten Advent, hielt er den ersten öffentlichen Gottesdienst. Pfarrer Mader war nicht nur ein fleißiger Prediger, sondern auch ein eifriger Spendensammler. So unternahm er lange Reisen nach Deutschland und bis ins Baltikum, um Spenden für den Bau einer eigenen Kirche zu sammeln. 1866 konnte das vom russischen Architekten Andre Lavezzari entworfene Haus tatsächlich eingeweiht werden: Die Kirche steht noch heute in der Rue Melchior de Vogüe und dient der Lutherischen Kirche als Gottesdienststätte. Mit dem Ersten Weltkrieg endet die ära der ersten deutschen evangelischen Kirche an der Côte d’Azur. Pfarrer Mader starb 1917 im italienischen Lucca, wo er unter Hausarrest stand. Die Mitglieder der deutschen Gemeinde waren geflohen oder interniert worden. Im LIt-Verlag ist eine Biographie über Mader erschienen: «Philipp Friedrich Mader (1832 – 1917), Prediger und Seelsorger für Dienstboten und Majestäten in Nizza an der französischen Riviera». zum 100. todestag des pfarrers lädt die neue deutsche evangelische Kirche am 24. juni um 16.30 uhr zum gedenkgottesdienst in die Kirche st. esprit in nizza (21 bd victor hugo). sängerin seda amir-Karayan begleitet den nachmittag musikalisch.
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MAI / JUNI 2017
ZUHAUSE
GESUCHT Polo ist etwa zwei Jahre alt, sehr freundlich, menschenbezogen und anhänglich. Er ist ein Fundhund mit unbekannter Vorgeschichte. Sicher aber ist, dass er ein wunderhübscher Mischling ist, etwa kniehoch, und ein braunes und ein blaues Auge hat. Polo findet Hundemädchen klasse, aber mit einem Rüden möchte er nicht unbedingt das Körbchen teilen. Polo braucht nun dringend ein liebevolles Zuhause. Wer sucht einen solchen Schatz? tel. +33 (0)4 94 96 89 19, +33 (0)6 43 06 19 60, +49 (0)172-45 55 033. www.joshi2.de
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