Riviera Zeit - Juli/August 2018

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KULINARISCHES Traum-Terrassen für Gourmets

BADE-SAISON Die Riviera hisst ihre blauen Flaggen

TIERSCHUTZ Wohin geht die Reise für Marineland?

KLIMAWANDEL Erste Skigebiete setzen auf den Sommer

riviera mehr sehen, mehr entdecken, mehr wissen

Nr. 308 JULI / AUGUST 2018 4,90 € D A S

E I N Z I G E

M A G A Z I N

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D E U T S C H

F Ü R

D I E

C Ô T E

D ’ A Z U R

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M O N A C O .

S E I T

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riviera

EDITORIAL Von PETRA HALL

Eigentlich wollte ich immer mit 90 und der Computermaus in der Hand das Zeitliche segnen. Nun aber habe ich es mir anders überlegt, denn eine unerwartete Sehnsucht nach Freiheit und Entschleunigung hat mich gepackt. 26 Jahre lang hat die RZ mein Dasein bestimmt. Sie hat meine Persönlichkeit geprägt und mir unendlich viele aufregende Momente geschenkt, von denen andere nur träumen können. Glückliche Augenblicke, aber auch so manches Tal der Tränen habe ich zusammen mit meinem Team durchlebt. Ja, unser lieber Rolf Liffers hat es auf den Seiten 10 und 11 so trefflich geschrieben: Ich habe für unsere – denn es ist auch Ihre, liebe Leser – Zeitung gebrannt. Nein, die Flamme ist noch nicht erloschen und wird es wohl auch nie. Sie werden mich weiterhin auf unseren Events wie der Monaco Yacht Show und den verschiedenen Festen finden. Auch werde ich die Schlussredaktionen mit Rat und Tat begleiten. So ganz ohne die RZ geht es eben doch nicht. Aber meine Lust auf ein neues Leben ist einfach übermächtig. Und so möchte ich mich an dieser Stelle von ganzem Herzen bei Ihnen allen, Lesern, Partnern und

Mitarbeitern für Ihre oft jahrzehntelange Treue bedanken. Unser gemeinsamer Weg war ein unglaubliches, an Emotionen reiches Abenteuer! Nun übernimmt Aila Stöckmann das Zepter. Ich lasse die RZ also in liebende Hände. Aila und ich arbeiten seit 15 Jahren zusammen – eine wahre Wonne! Nie gab es ein schiefes Wort zwischen uns, alles wurde immer klar und ehrlich ausdiskutiert. Ein besonderes Dankeschön an diese wunderbare Mitarbeiterin, der ich alles Gute wünsche!

Je vous embrasse,

DAS TEAM

AILA STöCkMANN

CAROLE HébERT

FRANÇOISE MULLER

PATRICE SAINT-LEGER

JULI / AUGUST 2018

bICH LECOURT

VINCENT ARTUS

DOMINIQUE FREULON

DANIEL NARO

Petra Hall (Chefredakteurin) hat vor 26 Jahren die Riviera Côte d’Azur Zeitung gegründet, die sich heute unter dem Namen RivieraZeit zu einem attraktiven Magazin gemausert hat. Ihr Ziel von Anfang an: Lesern Spannendes, Informatives und kurioses vom Mittelmeer in hochwertiger journalistischer Qualität zu liefern. Die gebürtige Hamburgerin ist in der südfranzösischen und monegassischen Medienlandschaft eine Institution. Aila Stöckmann (Redakteurin RivieraZeit) lässt die Leser nach mehr als einem Jahrzehnt Côte d’Azur mit unverminderter begeisterung teilhaben an ihren Erlebnissen und begegnungen im Süden. Das kind des Ruhrpotts könnte nicht mehr ohne – ohne die Sonne, die Natur und die Zeitschrift für alle, denen es genauso geht. Bich Lecourt (Geschäftsführerin unseres Verlags Riviera Press) wurde in Antibes geboren. Seit der Pro-movierung nach ihrem Wirtschaftsstudium arbeitet sie in Sophia-Antipolis und kennt sich bestens in der business-Szene des Technologieparks aus. Sie liebt Architektur und Innendesign und ist immer darauf aus, Neues in ihrer Heimatregion und auf ihren Reisen zu entdecken. Carole Hébert (Sekretärin) ist die gute Seele im Team. Neben buchhaltung, Abo-Verwaltung und Leser-Anliegen hat die Nordfranzösin mit einem Faible für Zahlen immer im Visier, dass weder Druckerpapier noch kaffeepulver ausgehen.

Vincent Artus (Art Director, Freelance) gestaltet, was Sie hier in den Händen halten. Der waschechte Nizzarder hat eine Vorliebe für klare Linien und das Spiel mit weißen Flächen. Das Multi-Talent macht auch Fotos und Filme. Françoise Muller (Anzeigen & PR) stammt aus der Senfstadt Dijon. Sie lebt und arbeitet aber bereits seit 1993 an der Côte d’Azur, wohin sie die Liebe verschlug. Seit 14 Jahren arbeitet die Powerfrau mit begeisterung im bereich kommunikation & Marketing und ist ein wichtiges Mitglied unseres Teams. Ihre Hobbys: Literatur und Sport. Dominique Freulon (Vertrieb, PR & Events, Freelance), gebürtige Pariserin und seit 15 Jahren an der Côte d’Azur, arbeitet mit viel Energie und Dynamik in unserer VertriebsAbteilung. Sie liebt den kontakt mit Menschen und unsere Magazine. Ihre Hobbys: Reisen in ferne Länder, Literatur. Patrice Saint-Léger (Anzeigen & PR) arbeitet seit mehr als zehn Jahren in der kommunikationsbranche. Nach dem bWL-Studium und einem beruflichen Abstecher nach London hat der gebürtige Cannois seine Passion für Anzeigen entdeckt – ihre kreative Seite und die Wirkung, die sie haben können. In der Freizeit geht ihm neben der Familie nichts über Sport und die Natur. Daniel Naro (Anzeigen & PR) wäre in seiner nordfranzösischen Heimat bei Metz beinahe Profi-Fußballer geworden. Plan b wurde die Versicherungsbranche. 25Jahre später suchte er die Sonne und fand sie an der Côte d’Azur. Hier startete er in den Medien neu durch – jetzt im Team von Riviera Press, wo er die Professionalität und kollegialität schätzt.



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riviera

INHALT

Ausgabe 308

Gourmet

MEHR SEHEN, MEHR ENTDECkEN, MEHR WISSEN

Zwölf Seiten mit Restaurant-Tipps zum Schlemmen im Sommer

16 Au revoir!

Foto Titelseite gourmet-special: wir holen unseren lesern den sommer auf die teller © Marie-France Nelaton, Mas Candille Foto unten blaue umweltflaggen wehen auch auf der ile sainte-marguerite © Mairie de Cannes, Axis Drone

Chefredakteurin Petra Hall startet in ein neues Leben

10 Das ist neu Highlights an der Côte d’Azur, die Sie entdecken sollten

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Ausgezeichnet Die Riviera hisst ihre blauen Umwelt-Flaggen an Stränden und Häfen

28 Natur Erste Skigebiete satteln um: von der Winterzur Sommer-Destination

30 Gesellschaft Marineland zwischen kritik und kommerz

34 Monaco Whale Watching und Tierschutz – (k)ein Widerspruch?

36 Neuer Fischerverein im Fürstentum

39 Einmalige Chance: Ägyptischer Schatz im Grimaldi Forum

Vom Urwald zur Oase – biodynamische Landwirtschaft bei Finale Ligure

52 Geschichte «Vorfahre» der RivieraZeit: das Riviera Tageblatt von 1905

56 Wirtschaft Pays de Grasse: So kann Tourismus Hand in Hand funktionieren

57 Deutsch-französischer Wirtschaftsclub in Aix-en-Provence wird 25

58 Immobilien Die Wohnsteuer-Pflicht für Zweitwohnsitze bleibt

61 Nautik Segellegende Charlie barr, ein Gentleman am Ruder

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Veranstaltungen

Menton

konzerte, Festivals, Feuerwerke und vieles mehr

Vergessenes Hinterland wird zum Trumpf für die Zukunft

42 Roquebrune Fast monegassisch: einer der weniger bekannten küstenorte

44 Kultur «In my Room»Regisseur Ulrich köhler im RZ-Gespräch

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Ligurien

74 Info Deutsch-französischer Verein an der Côte d’Azur lädt zum 50. Geburtstag

77 Endspurt Impressum

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IN EIGENER SACHE

Zeitungsgründerin Petra Hall schuf ein Bollwerk deutscher Kultur in Frankreich. Jetzt startet sie in ein neues Leben. Von ROLF LIFFERS ine starke Frau hat den rund 60 000 deutschsprachigen Aliens an Côte d’Azur und italienischer Riviera, zwischen Marseille und Genua, eine unüberhörbare Stimme gegeben: Petra Hall. Unermüdlich hat sie Zugezogenen das soziale und praktische Rüstzeug vermittelt, das zum Verständnis und zur bewältigung der sich ständig wandelnden Regeln des fremden Landes nötig ist. Sie hat ihnen beigebracht, Eingeborenen und behörden höflich, korrekt und selbstbewusst, aber nicht devot gegenüberzutreten. Sie hat ihnen vorgelebt, konflikte unter Nachbarn verschiedener kulturen friedlich zu lösen. Das Instrument dazu hat sie sich selbst geschaffen, indem sie die einstige «Riviera-Côte d’AzurZeitung» gründete, aus der die heutige «RivieraZeit» hervorgegangen ist. Jetzt zieht sich die Chefredakteurin in ein (Zitat:) «entspannteres Leben» zurück. Als Vermittlerin von gegenseitigem Respekt blickt sie auf eine enorme Lebensleistung zurück. Für ihre journalistischen Nachfahren Verpflichtung, ihr humanistisches Erbe zu bewahren und ihre Ideen weiterzuentwickeln. Das gab’s noch nie: Die Chefin nicht da! Seit sie vor Jahrzehnten ihre Zeitung erfand, hat Petra Hall nie gefehlt. Nun werden wir bald fast ganz ohne sie auskommen müssen. Nach 26 Jahren unter Dauerstress, nach 308 RZ-Ausgaben und 178 englischsprachigen Magazinen wohl zu verstehen. Und doch tut es weh. Ihr selbst fällt der Schlussstrich angeblich leichter. «Ich freue mich echt diebisch auf eine entschleunigte Freiheit, in der ich tun und lassen kann, was ich will», sagt sie ohne rückwärtsgerichtetes Pathos. Weil wir sie lieben, freuen wir uns (wenn auch zähneknirschend) mit ihr.

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Auch in stürmischer

Nichts ist dem Journalisten schwerer, als lobende Worte zu formulieren. Insofern trifft es mich hammerhart, für «ein paar würdigende Abschiedsworte» auserkoren zu sein. Über diese Frau lässt sich verflixt nochmal einfach nichts Nachteiliges sagen, und das nervt. bei Nachrufen kann man sich wenigstens sicher sein, für seine Worte anschließend nicht in Anspruch genommen zu werden. Aber die Chefin ist quicklebendig, und es steht zu fürchten, dass sie meckert, wenn sie dies hier liest, obwohl sie dann ja Gott sei Dank nichts mehr zu sagen hat. Ich zieh mich am besten aus der Affäre, indem ich andere zitiere.

Sie passt in kein Klischee So wird den Chefredakteuren der großen Namensschwester aus ihrer Hamburger Heimat («Die Zeit») nachgesagt, jeweils über zwei scheinbar unvereinbare individuelle Stärken verfügt zu haben: Sie waren zugleich «forsch und reflektiert», «kantig und geschmeidig», «traditionsbewusst und innovativ», «weltläufig und bodenständig», italophil, frankophil und anglophil. Petra Hall hat von alle(n)m etwas. Sie passt in kein klischee, ist durch und durch Individualistin – etwas unberechenbar sicherlich, aber immer gut für Überraschungen und daher nie angepasst und langweilig. Die «überraschend positive Reaktion der Leser» bewies ihr schon bald, eine echte Marktlücke erkannt zu haben. Umso schwerfälliger folgten ihr die «Institutionen», wie sie es diplomatisch ausdrückt. «Jahre vergingen, bis diverse betonköpfe endlich begriffen hatten, was die deutschsprachige Zeitung aus eigener kraft geworden war: ein Meinungsmacher mit außergewöhnlicher blattbindung.» Angesichts wirtschaftlicher Engpässe habe sie bisweilen klinken putzen müssen. «Je öfter ich aber vor die Wand lief, desto dicker

fürst albert Von monaco und petra hall kennen sich gut: hier bei einem gespräch im palastgarten

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AU REvOIR, wurde meine Elefantenhaut.» So mutierte die ehrgeizige und ehedem so zartbesaitete Redakteurin zu einer beinharten kämpferin, die bei allem nie aus den Augen verlor, wofür sie brannte. Ihr Herz blieb stets am rechten Fleck. Anders hätte ihr blatt wie vor ihm schon ein paar andere Midi-Gazetten deutscher Zunge nicht überleben können. Dabei hat sie sich nie verbiegen lassen, hielt auch in stürmischer See stets kurs und stand zu ihren Prinzipien. Das ging nur über Qualität. Hierzu versammelte sie um sich ein Team erfahrener, muttersprachlicher Journalisten, die in der Lage waren, vor Ort zu recherchieren und nachprüfbare Informationen zu liefern. Und mit dem guten Ruf, der ihrer Zeitung vorausging, konnte sie bald auch prominente Gastkolumnisten an bord holen: klaus Harpprecht, Jürgen Rüttgers, Heiko Engelkes, Ulrich Wickert, um nur einige zu nennen. bester beweis für ihren ungebrochenen Mut war die Themenauswahl. Unerschrocken packte sie Umwelt- und Verkehrsprobleme an. Ohne Rücksicht auf Lobbyisten deckte sie die oft menschengemachten Ursachen von Algen- und ölpest sowie Insektenplagen auf, ging mit brandstiftern, rücksichtslosen Verkehrsrowdys und marodierenden Räuberbanden ins Gericht und brachte Entscheider aus unterschiedlichen Lagern miteinander ins Gespräch. Dazu schuf sie teilweise selbst die Foren, zum beispiel Spalten für alltägliche Steuer- und Rechtsprobleme. Abgerundet wird das unverwechselbare blattformat durch jede Menge unterhaltende beiträge. Das Spektrum reicht von sehr persönlichen Ausflugs-, Restaurant- und Gartentipps, kultur-, Geschichts-, Natur-, Sportund Freizeitreportagen bis zu informativen Interviews mit Diplomaten, bankern, Juristen, Immobilienexperten, Handwerkern und an-

botschafterin wasum-rainer zeichnet petra hall für Verdienste um die deutsch-französische freundschaft aus

backstage in nizza mit scorpions-sänger klaus meine


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IN EIGENER SACHE

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pETRA HALL! See hielt sie stets Kurs deren Dienstleistern sowie vielen Portraits von zugewanderten Nordlichtern, die sich im Süden eine Existenz aufgebaut haben, und natürlich den vielen internationalen Stars aus Film, Musik, kunst und Literatur, die die Riviera für das Paradies auf Erden halten. Heute ist Petra Halls seit den Tagen der «Riviera-Côte d’Azur Zeitung» mehrfach gehäutete RivieraZeit die einzige rein deutschsprachige Zeitung Frankreichs. Sie erreicht rund 100 000 Leser. Selbst die traditionell deutschsprachigen Regionen Elsass und Lothringen haben im Gefolge der französischen Sprachpolitik keine komplett deutschsprachige Zeitung mehr, sondern bestenfalls zweisprachige blätter. Insofern hat sich Petra Hall nicht nur als Journalistin, Chefredakteurin, Herausgeberin hervorgetan. Vor allem als Fels deutscher kultur in der brandung des Mittelmeerraums hat sie einen Orden verdient.

Jetzt wird gelebt! Petra Halls Vater ist in Dänemark geboren, ihre Mutter in Westfalen. Sie selbst empfindet sich als waschechte Hamburgerin. 20 Jahre hat sie dort gelebt, bevor es sie in den Süden verschlug. «Und deshalb fließt noch immer hanseatisches blut in meinen Adern», sagt sie. Daher wird sie immer wieder dorthin fahren. Leben aber will sie weiter in Nizza. Ihre erste Frankreichreise unternahm Petra Hall mit 17. Mit einem Philatelistenverein gelangte sie nach Fréjus. «Die Lebensart, das klima, die Ratatouille, die Palmen und der südfranzösische Charme nahmen mich gefangen, und dieses Virus sollte mich nie mehr verlassen.» Mit 23 fuhr sie abermals an die Riviera, verliebte sich und heiratete mit 25 einen eingeborenen Ligurer. Von Haus aus ist sie Lehrerin. Sie unterrichtete in Deutschland und Italien. Als ihre eigentliche berufung stellte sich jedoch nach

an spannenden eVents - wie der fürstenhochzeit 2011 - mangelte es nicht während ihrer karriere

und nach der Journalismus heraus. Sie war freie Mitarbeiterin der «Süddeutschen Zeitung», der «Welt» und des Merian. 1992 gründete sie ihre eigene, grenzüberschreitende Zeitung, die monatlich erscheinende «RivieraCôte d’Azur Zeitung», deren Aufbau sie sich leidenschaftlich verschrieb. 2002 kam die englischsprachige «Riviera Times» (heute: «Riviera Insider») hinzu und 2003 der italienische «Corriere della Costa Azurra». «Ich war sicher, alle würden mir um den Hals fallen ob dieser Formate.» Doch das Gegenteil war lange der Fall. Immer wieder wurden ihr Steine in den Weg gelegt. «Ich hatte die Rechnung ohne die Sprachbarriere gemacht.» Dennoch ließ sie sich nie beirren. 2015 bahnte sich der Generationswechsel an. Der junge französische Unternehmer Sébastien Fraisse hob den Verlag «Riviera Press» aus der Taufe. Aus «Riviera-Côte d’Azur Zeitung» wurde «RivieraZeit». Im Januar 2016 wandelte sich die neue, nun alle zwei Monate erscheinende Publikation zum Edel-Magazin mit doppelt so viel redaktionellem Inhalt und damit größerem Spielraum für professionellen Journalismus. Petra Hall geht mit Frieden in der Seele. Getriebenheit und Fremdbestimmung sind passé. Jetzt wird gelebt, damit es ihr eines Tages nicht ergeht wie der Dichterin Colette, der erst in hohem Alter bewusst wurde, «was für ein herrliches Leben ich hatte. Ich wünschte nur, ich hätte es früher bemerkt». Und was bedeutet solch späte Erkenntnis für Petra Hall? «Ich werde mehr reisen, mehr lesen, mehr kochen, mehr wandern. Ich werde ganz entspannt Musik hören, Mozart, Puccini, die beatles, Johnny Cash.» Und sie wird endlich Zeit haben für ihre beiden Töchter und Enkel in Ligurien und Amerika. Gelegentlich wird sie gewiss auch schönen Erinnerungen nachhängen, unvergesslichen begegnungen mit Mario Adorf, Sir Cliff Richard, den Scorpions, Fürst Albert und brigitte bardot. Ihre treuen Mitarbeiter hoffen, dass sie sie oft besuchen kommt und von der Arbeit abhält.  Unser Autor Rolf Liffers: Mit 21 jüngster Redakteur in NRW bei der Westfälischen Rundschau, danach jüngster Lokalchef im Land (zunächst Mendener Zeitung, dann wieder Westfälische Rundschau), bis 1984 Chef der Gemeinschaftsredaktion der Westfälischen Rundschau und WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) für den Kreis Unna. Anschließend beim Westdeutschen Rundfunk sowie Korrespondent für Obergerichte bei dpa. Ab 1988 Redaktionsleiter des dpa-Büros in Münster. Rolf Liffers arbeitet seit vielen Jahren für die RZ, hat eine große Affinität zu Südfrankreich und verbringt viel Zeit in seinem Haus in Bormes-les-Mimosas.

DIE NACHFOLGERIN

Mit Aila Stöckmann übernimmt eine Journalistin die redaktionsleitung, die die Seele der rivieraZeit seit vielen Jahren voller enthusiasmus mit prägt. ein glücklicher Zufall führte sie ende 2002 nach Südfrankreich. Und des Glückes nicht genug: Die einzige deutschsprachige Zeitschrift weit und breit suchte einen redakteur! Geschichten erzählen und das Besondere im alltäglichen entdecken waren schon immer große Leidenschaften der 45-Jährigen. Spätestens nach dem Schülerpraktikum bei der Lokalzeitung in Oererkenschwick am rande des ruhrgebiets wusste sie: in den Journalismus sollte es gehen. Nach Studium und volontariat begann sie als redakteurin bei einer großen Tageszeitung in Brandenburg. Dann meldete sich das Fernweh wieder, das sie ebenfalls schon in jungen Jahren regelmäßig befiel und zu längeren auslandsaufenthalten vor allem in england und den USa führte. als ihr Partner ein Job-angebot an der Côte d’azur nicht ablehnen konnte, war klar: Das abenteuer wird gemeinsam angegangen. Heute sind mehr als 15 Jahre verstrichen, die Familie hat sich um zwei quirlige Jungs und eine schüchterne Hündin erweitert – und die Liebe für den Süden, seine Natur, seine eigenheiten und die verborgenen Geheimnisse brennt wie am ersten Tag. Bei aller Turbulenz zwischen Privatleben, Job und der ewig knappen Freizeit freut sich aila Stöckmann riesig auf die neue Herausforderung. «Welch großartige Chance», sagt sie, «das erbe meiner langjährigen, von Herzen verehrten und bewunderten Chefin und fast mütterlichen Kollegin weiterführen zu dürfen.» Wenn auch durchaus nach ihrer eigenen Façon.

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DAS IST NEU!

SommerFestivals stars wie ringo starr erobern die côte

Ringo Starr (Foto) eröffnet dieses Jahr den Reigen illustrer Gäste, die zu Monte-Carlos «Sporting Summer Festival» erwartet werden. Der Ex-beatle steht am Freitag, 6. Juli, mit seiner All Starr band im legendären Salle des Etoiles auf der bühne. Der Eintritt kostet 350 Euro pro Person – Dîner inklusive. Seal ist Stargast der traditionellen Rot-kreuz-Gala am 27. Juli (1200 Euro das Ticket). Weitere Abende des Festivals bestreiten künstler und bands wie Tom Jones, Leningrad, Il Volo, Etienne Daho, Santana, Grace Jones, Rita Ora und zum Abschluss vom 14. bis 18. August eine eigens für Monaco konzipierte Show des Cirque du Soleil.  Jazz, klassik, pop und rock – zahlreiche weitere sommer-festivals der côte d’azur auf den seiten 74-76!

JULI JANUAR / AUGUST / FEbRUAR 2018 2018


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DAS IST NEU!

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Kreativ der fürst des meeres

Die Abenteuer des Entdecker-Fürsten Albert I. von Monaco als Comic? Das war längst fällig in der frankophonen kultur, in der bandes dessinées für Erwachsene in buchhandlungen ganze Regalwände füllen. Jetzt ist der Ururopa des heutigen Fürsten also Held seines eigenen bilderbüchleins. Wir schreiben das Ende des 19. Jahrhunderts. Monacos Erbprinz will hinaus in die Welt. bald ist er kapitän seines eigenen Schiffes, der Hirondelle. Der Comic erzählt, wie aus dem jungen Grimaldi ein ernstzunehmender Wissenschaftler wird – gespickt mit naturgetreu gezeichneten bildern aus dem Fürstentum (Ozeanografisches Museum, Fürstenpalast, Ehrenhoftreppe des Palastes …). 

Spannend krimi unter wölfen

Sein fünfter Fall führt kommissar Léon Duval in die Seealpen. Statt – wie geplant – entspannt mit der Familie Ski zu fahren, zwingt ein Mordfall ihn zum Handeln. Unversehens findet Duval sich mitten im konflikt zwischen Naturschützern, Schäfern und Tourismusinvestoren wieder. Der in Cannes lebenden deutschen Autorin Christine Cazon ist erneut ein spannender krimi gelungen, der eine aktuelle Problematik aufgreift und umfassend beleuchtet: Der Wolf ist zurück in Südfrankreich, und ein friedliches Zusammenleben mit dem Menschen scheint im Hinterland der Côte d’Azur unmöglich. 

Informativ urlaubsspass für die familie

Reiseführer über Provence und Côte d’Azur gibt’s zuhauf. Neu ist dieser fröhlich-bunte Guide für die ganze Familie. Monatelang war Antje bosse, die vor 15 Jahren in Südfrankreich eine neue Heimat gefunden hat, mit kind und kegel unterwegs, um Attraktionen und Sehenswürdigkeiten zwischen Arles und Menton auf ihren Spaßfaktor zu testen. Wer mehr vom Urlaub erwartet als einen Hotelpool mit freiem Liegestuhl, findet 79 Anregungen, die garantiert auch dem Nachwuchs gefallen. Dabei stehen Naturerlebnisse und begegnungen mit Land und Leuten im Vordergrund. Unterhaltsam geschrieben und jeweils mit praktischen Hinweisen garniert – eine echte Alternative zu altbekannten Führern! 

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DAS IST NEU!

Interessante Alternative neuer, alter flughafen bei albenga

Riviera Airport heißt der neue Flugplatz für Privatjets und Maschinen bis zu 60 Tonnen Startgewicht in Villanova d’Albenga. Im Hubschrauber sind es nur 20 Minuten bis nach Monaco, im Auto eine knappe Stunde. Eine interessante Alternative zu den überfüllten Flughäfen an der Côte d’Azur. Der ligurische Flughafen mit einer 1,5 kilometer langen Landebahn blickt auf eine fast hundertjährige Geschichte zurück. 1922 von dem italienischen kampfpiloten Clemente Panero gegründet, wurde er im Laufe der Jahre für militärische, industrielle und private Luftfahrt genutzt. Vor kurzem ging Riviera Airport eine Partnerschaft mit dem seit 35 Jahren bestehenden Fluglogistik-Unternehmen Hadid International ein. Die daraus entstandene Firma Riviera Executive Aviation garantiert die reibungslose Abwicklung aller Serviceleistungen für Passagiere und Flugzeuge. In nächster Zukunft soll hier ein ultramoderner Airport entstehen: Modernisierung des Terminals, Verlängerung der Landebahn und ein automatisches Navigationssystem sind nur einige der geplanten Projekte.  www.riviera-airport.it

© Marc Hillesheim

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© Ville de Nice

Geschafft! erster abschnitt der neuen tram eröffnet

Seit dem 30. Juni rollen die ersten Straßenbahnen von Nizzas Tram-Linie 2 auf dem Teilstück zwischen CADAM (Centre Administratif) und der Haltestelle Magnan (Nähe krankenhaus Lenval)! Damit erreichen die seit fast fünf Jahren andauernden bauarbeiten ihr Etappenziel Nummer eins. Vollständig für den Verkehr freigegeben werden soll die Linie im September 2019. Dann ist der Hafen vom Flughafen aus in 26 Minuten erreichbar und 600 busse verschwinden täglich von den Straßen der Stadt. 19 bahnen à 44 Meter Länge bedienen die 11,3 kilometer lange Strecke; an zwei Stellen kann in die vor einigen Jahren eröffnete Linie eins umgestiegen werden. Aktuell werden die Schienen im 3,2 kilometer langen unterirdisch verlaufenden Teilstück zwischen dem Hafen und der Haltestelle Alsace-Lorraine verlegt. Auch an beiden Terminals des Flughafens (Foto: die künftige Haltestelle am Terminal 1) ist die Trasse noch in Arbeit. Eine dritte Linie wird in der Var-Ebene (Eco Vallée) realisiert. Sie soll von der Departements-Verwaltung CADAM im Westen der Stadt nach Norden am neuen Stadion und dem geplanten IkeaMöbelhaus vorbei bis ins Viertel Saint-Isidore führen und bereits Ende 2019 ihren Dienst aufnehmen.  tramway.nice.fr


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SOMMER AUF DEN TELLERN

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GOURMET

schlemmen mit wohlfühl-ambiente: unter den schatten spendenden blättern des feigenbaums im restaurant «le figuier» in antibes lässt es sich selbst im heissen sommer aushalten! © D.R

Juli und August heißt im Süden: unbedingt im Freien schlemmen! Schmecken Büffelmozzarella mit frischen Tomaten, gegrillter loup oder all die anderen mediterranen Sonnen-Gerichte nicht gleich noch mal so gut, wenn das ambiente stimmt? Wir vom redaktionsteam und unsere autoren haben es uns für diese ausgabe gut gehen lassen und auf empfehlung verschiedene restaurants getestet. (Fast) immer dabei: eine schattige Terrasse, auf der sich laue Sommer-abende besonders genießen lassen.


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GOURMET

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Passion Gastfreundschaft IM STERNELOKAL «LE FIgUIER» STIMMT DER CHEF gERNE MAL EIN LIEDCHEN AN

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in quirliger, zierlicher chef mit Schnauzbart, der Flachbildschirm mit direktem blick in die küche und natürlich der urgemütliche Innenhof unter dem blätterdach eines alten Feigenbaumes: Seine Eigenheiten machen «Le Figuier» in der Altstadt von Antibes zum liebenswerten Unikat, bevor überhaupt ein Häppchen auf der Gabel landet. Und dann erst! Einfach betörend, was der Hausherr und sein Team auf die Teller zaubern … Aber von vorne. Fünf Jahre alt ist Christian Morisset, als er beschließt, konditor zu werden. In der küche seiner Mutter, irgendwo auf dem platten Land im großen Frankreich, darf der kleine schalten und walten, wie er will. kuchen und Desserts entstehen, phantasievoll und immer raffinierter. Mit acht bereitet er gefüllte Tomaten zu; am ersten Sonntag im Mai erste frische kartoffeln, winzig klein noch – das sind «Erinnerungen fürs Leben», erzählt uns der herzliche Mann mit weißem Haar. Doch Morisset bleibt zunächst bei dem, was er sich als kleiner Junge in den kopf gesetzt hat. kaum 14-jährig, geht er in die Lehre und beginnt schließlich 1977 als patissier im Mas d’Artigny in Saint-Paul-de-Vence. Aber süße kunst allein genügt ihm bald nicht mehr – Christian Morisset wird koch. Nach Etappen unter bekannten Chefköchen nicht nur an der Côte d’Azur übernimmt er von Alain Ducasse das mit zwei Sternen ausgezeichnete Restaurant des Hotels Juana in Antibes-Juan-les-Pin, das schnell unverkennbar seine Handschrift trägt. 18 Jahre später, als sein älterer Sohn Jordan 2007 die Hotelfachschule, Schwerpunkt küche, beendet, wagt er den Schritt ins große Abenteuer: Er kauft auf der anderen Seite der Stadt das damalige Restaurant La Jarre, benennt es nach dem alten Feigenbaum im Innenhof und wird sein eigener Herr. bald hat er auch hier einen Stern erkocht und begeistert Stammkunden wie Touristen mit seiner bescheidenen Art und großen kochkunst. Heute arbeitet er Seite an Seite mit seinen beiden Söhnen, seiner Frau am Empfang und einem sorgsam zusammengestellten Team. «Alleine schafft man gar nichts in einem Restaurant», unterstreicht der Chef. Welche Rolle seine kinder für ihn spielen,

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4  Foto 1

chefkoch christian morisset porträtiert Von der künstlerin annette Von borstel  Foto 2

der chef mit seinen söhnen matthias (m.) und Jordan  Fotos 3 & 4 die signatur-gerichte zu ehren der söhne

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spiegelt sich auch in der Speisekarte: Zur Geburt des ersten Sohnes, Jordan, kreierte er das in Ton gebackene Lamm-Gericht Selle d’agneau des Alpilles. Unfassbare 29 000-mal hat er das gleichmäßig durchgebackene Fleisch seither kredenzt – die Nummer steht jeweils auf einem Täfelchen zum Mitnehmen dabei. Manch ein Fan des saftigen Stücks Fleisch kommt seit Jahren eigens dafür zu Morisset, freut sich der Gastgeber. Für Sohn Matthias entstanden später die Thunfisch-Cannelloni mit Tinte, Muschelsaft und basilikum – ebenfalls ein Dauergast auf der karte und ein Gedicht an Zartheit und fein austarierter Würze. Abgesehen von den beiden Signatur-Gerichten wechselt die karte mit der Saison. Auf den Tisch kommen frische Produkte, die der chef eigenständig vor allem auf dem Marché Forville in Cannes einkauft – aus alter Tradition. Hier kennt er jeden bauern persönlich und weiß um die Qualität ihrer Waren. «Entscheidend», so der kochkünstler, «ist der Geschmack der Zutaten.» Den Fisch ersteht er fangfrisch, auf Zuchtfisch verzichtet er. Mittags (das Menü mit Vorspeise und Hauptgericht oder Hauptgericht und Dessert kostet 42 Euro – außer sonn- und feiertags) stehen

etwa Entenstopfleber mit Vanille- und Madagaskarpfeffer-Sauce mit birnen-Chutney oder mit Avocado gefüllte Jakobsmuschel-Cannelloni auf der karte. Im Hauptgang kann gewählt werden zwischen dem Tagesfisch oder kaninchen mit Pflaume, und zum Dessert wartet beispielsweise ein Verbenen-baiser mit Zitruscreme und bergamotte-Sorbet. Ein Traum von pré-dessert ist die mit Lavendel abgeschmeckte crème brulée. Abends kostet das Menü «Le Figuier» 89, das Menü «Dégustation» 138 Euro. Hauptgerichte à la carte beginnen bei 40 Euro. Sommelier Nicolas Vieilleville geleitet den Gast egal zu welcher Wahl gut aufgelegt und kenntnisreich durch die 35-seitige Weinkarte. Großzügigkeit und bescheidenheit brauche man, um als Spitzenkoch zu bestehen, so Christian Morisset. «Die Gäste möchten hier eine gute Zeit verleben», bringt er seine Mission auf den Punkt. Der meistens lächelnde Mann in weißer kochjacke begrüßt jeden einzelnen nach Möglichkeit vor und nach der Mahlzeit. Das kann auch so weit führen, dass er mit seinem ganzen Trupp aufläuft und ein Geburtstagsständchen für den Gast anstimmt …  www.restaurant-figuier-saint-esprit.com

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GOURMET

Das Multitalent JéRôME HéRAUD IST CHEFKOCH UND DIREKTOR IM HOTEL CANTEMERLE

cantemerle in Vence: ein besonderes hotel, wo «die amsel singt» © D.R.

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nglaublich, wie viele Rollen Jérôme Héraud im Laufe eines Arbeitstages spielt: Da ist einmal die verantwortungsvolle Position des chefs, der nicht minder wichtige Job als Hoteldirektor, aber auch die Rolle eines geduldigen Ratgebers und Ansprechpartners für sein Personal. Das Wohlbefinden des Teams ist ein Schlüssel für den Erfolg, meint er. kein Zweifel, dieser Mann ist ein Multitalent. Obwohl er in der Nacht zuvor erst um vier Uhr ins bett gefallen ist, merkt man ihm keine Spuren der Ermüdung an, als wir uns kurz vor Mittag zum Gespräch im Hotel Cantemerle in Vence treffen. Zugegeben, seine Stimme klingt ein bisschen heiser, aber das kommt wohl von den vielen Unterhaltungen am Vorabend: «Wir haben eine Party für die japanische Marke Shiseido gegeben, bei solchen Anlässen tue ich alles, damit unsere Events ein voller Erfolg sind.» Aber auch ohne Soirees hat Héraud stets beide Hände voll zu tun. Das Hotel Cante-

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merle in der Hügellandschaft von Vence wurde Anfang der 1980er-Jahre erbaut. Als Jérôme 2008 zum Direktor ernannt wurde, war seine Mission klar: Er sollte das 4-SterneHaus mit seinen 27 Zimmern in ein «Hotel von morgen» umwandeln. Was bedeutet das denn? Nun, Ziel ist es, das Cantemerle zu einem Rundum-Erlebnis werden zu lassen, viel mehr als einfach nur eine Übernachtungsstätte mit Frühstück. Einige Projekte hat er bereits umgesetzt, aber «ich bin bei meinem vierzehnten Update», lacht er. Das Ergebnis kann sich aber schon sehen lassen: eine herrliche Oase mitten in der Provence! bei einer Tour durch das Grundstück entdecken wir einige seiner Realisierungen: ein großzügiges beheiztes Außen-Schwimmbad sowie ein Spa- und Fitnessraum. Massagen, Hammam, Solarium, Reflexologie … Hier wird alles für unvergessliche Wohlfühlmomente geboten! Im nächsten Frühling steht die Eröffnung der bastide aux Agrumes an, wo konferenzen, Events und Seminare stattfinden sollen. Geplant ist auch die Erweiterung des mit schönen kacheln verzierten Innen-Pools, und dann ist da noch das benachbarte Schloss, das das Cantemerle vor einigen Jahren gekauft hat und das großes Potenzial besitzt. Héraud gibt Einblick in seine ganzheitliche Philosophie. Wenn – wie bei der ShiseidoVeranstaltung vom Vorabend – Obst, andere Lebensmittel oder auch blumen übrigbleiben, werden sie an das Rote kreuz weitergegeben. Er hasst Verschwendung. «Jede Geste zählt», sagt er. Auch liegt ihm der Garten am Herzen, der das Restaurant La Table de Cantemerle umgibt. Hier wachsen einige Gemüsearten, kumquat-Früchte und kräuter, die

den bedarf der küche abdecken. Allerdings reicht die Gemüseernte nicht für das Restaurant aus. Jéromes Passion gilt unter anderem der Nahrungswissenschaft und deren Geschichte. So verrät er – für einen Franzosen eher unüblich – dass die Spezialität foie gras eigentlich von den Ägyptern erfunden wurde. Und plötzlich kommt das Gespräch auf seine Passion für brot. «brot ist Leben», sagt er schlicht. «Deshalb geben wir dem brot eine besondere bedeutung und arbeiten mit der biobäckerei Les Maîtres de mon Moulin in Cucugnan im Department Aude. brot ist natürlich essentiell, aber die leichten déjeuners fraîcheurs am Pool sind auch nicht zu verachten! Es ist ein ganz besonderes kleines Hotel, dieses Cantemerle, «wo die Amsel singt». In einer herrlichen Parkanlage gelegen, ist die entspannte Atmosphäre mit allen Poren spürbar. Und das liegt sicher auch an Jérôme Hérauds Vision einer entschleunigten Lebensart. 

MEERESFRÜCHTE-BUFFET La Table du Cantemerle ist außer montags täglich mittags und abends geöffnet. Menüs zwischen 27 (mittags unter der Woche), 39 euro (2 Gänge abends und am Wochenende) und 57 euro (4-Gänge-Menü). Jeden Donnerstagabend im Sommer Livemusik. Freitags Fisch- und Meeresfrüchte-Buffet «all you can eat» ab 59 euro. reservierung erwünscht. www.cantemerle-hotel-vence.com


Provenzalischer Charme in schickem, relaxtem Ambiente

258, chemin cantemerle – 06140 Vence / TÊl. : +33 (0)4 93 58 08 18 Fax : +33(0)4 93 58 32 89 / Email: info@hotelcantemerle.com


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Das fröhliche Festessen EHRLICHE KüCHE IN DER «gAUDINADE» IN MOUgINS

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ie Terrasse ist klein, im Sommer geöffnet, bei kühleren Temperaturen als beheizter Wintergarten – aber das kuschelige macht einen Teil des Charmes aus: Leicht erhöht über den in dieser Jahreszeit so zahlreich durch die Altstadt-Gassen von Mougins flanierenden Touristen, speisen die Gäste in diesem Restaurant wie der sprichwörtliche Gott in Frankreich. Wer den begriff «ehrliche küche» für eine Floskel hält, wird bei Thierry Caidominici eines besseren belehrt. Was bei der liebevoll in Handarbeit erstellten Dekoration des Lokals beginnt, findet seine Vollendung in den krea-

tionen des Chefkochs. Wie sollte es auch anders sein bei diesem Namen? «La Gaudinade» heißt, frei übersetzt, «das fröhliche Festessen». «bei uns kommen nur Produkte mit Geschmack auf den Tisch», stellt der Hausherr als erstes klar. Das heißt: saisonale Zutaten, frisch vom Erzeuger. Gefüllte Tomaten? Gibt’s nur im Hochsommer – wenn Tomaten zu Hochform auflaufen. Deshalb ändern sich die Menüs bei Thierry regelmäßig, und fast täglich kommen ein, zwei Tagesgerichte neu hinzu. Vor fünf Jahren hat der gebürtige Azuréen

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ShowFaktor inklusive FEIN ESSEN AUF MONACOS ROCHER – IM «PINOCCHIO»

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as «Pinocchio» hat alles für die klassische Touristenfalle – mit seinem blick zum Fürstenpalast in einem der engen Gässchen, wo sonst SouvenirShops und Imbisse einander abwechseln. Dieses kleine Restaurant auf dem rocher aber ist das glatte Gegenteil. Angefangen beim kuscheligen Mini-Platz François bosio mitten im Altstadtgewirr, auf dem im Sommer serviert wird, über das originelle Geschirr bis zum Wichtigsten, den Gerichten, wird man hier nach allen Regeln der kunst verwöhnt. Das Auge isst mit, weiß der neue Chef, Iove Liviu, nur zu gut. Vor zweieinhalb Jahren hat er das unter Promis seit eh und je geschätzte Lokal (davon zeugen bilder in der Gaststube etwa von boris becker – einst und heute) übernommen. Zehn Jahre in Paris haben den jungen, polyglotten Inhaber, der natürlich auch Deutsch spricht, gelehrt, was einen Gastgeber der alten Schule ausmacht. Anfangs war es nicht leicht, das Restaurant, in dem Fürst Albert schon als kind gegessen hat, auf das Level zu heben, das Iove Liviu vorschwebte. 40 köche habe er getestet, ehe er mit Fausto Tavera den großen Fang gemacht hat. Einmal im Monat, immer, wenn eine neue karte erstellt wird, unterstützt von Meisterkoch Gabriele Piga, bringt der Sarde hausgemachte italienische küche aus frischen, lokalen Produkten auf die Designer-

sich seinen Traum vom eigenen Restaurant erfüllt und sein kleinod gegenüber dem Rathaus eröffnet. Schuld sei seine Mutter, sagt er, halb im Scherz, halb ernst. Sie habe einfach zu gut gekocht. Er, Thierry, wiederum, war entsprechend unzufrieden mit so manchem Lokal in der Region. «Das kann ich besser!» dachte er, als er sich als Autodidakt ins Abenteuer stürzte. Das kochen übernimmt ein Profi nach den Ideen des Hausherrn («was ich nicht mag, kommt nicht auf die karte»), für den aufmerksamen Empfang der Gäste sorgen er und seine Frau. bemessen wird hier alles mit den Augen des kunden. «Ich bin immer à l’écoute», so Thierry. Längst hat «La Gaudinade» sich ihren eigenen Ruf erarbeitet, dort, wo Jahre zuvor das vor allem bei Deutschen so beliebte «Edmond» seinen Sitz hatte. Heute ist die internationale kundschaft zurück, davon zeugt auch die zweisprachige Speisekarte. Frischer Fisch, Meeresfrüchte, klassiker wie foie gras, aber auch Pasta oder Gnocchi finden sich da, veredelt mit Hummer oder Venusmuscheln. Ein Gedicht: die jeweiligen Saucen, perfekt und überraschend abgeschmeckt. klar, dass auch beim Nachtisch nicht geschludert wird. Ein «Crumble»? Na klar, aber heute mal mit Zitronencreme.  Menüs zu 31 und 39 Euro, Hauptgerichte um die 20 Euro. geöffnet im Sommer mittags und abends, geschlossen immer montags und sonntagabends.

teller. In einer zweiten karriere ist Tavera Sänger; wann immer es die Zeit erlaubt, gibt er konzerte und spielt in Opern. Allein vom Show-Faktor her ein Highlight sind die Tagliatelle «La Fée bleue» mit Mascarpone, Parmesan, Cointreau, birne und Pistazie: Mit einem ganzen Laib Parmesan rollt der Hausherr an, löffelt Cointreau in die mittige Aushöhlung, zündet ihn an und bringt so die oberste Schicht Parmesan zum Schmelzen. Zum Schluss werden die Tagliatelle in den käse gelegt, gewendet – und serviert! Fisch und Fleisch stehen natürlich auch auf der karte, jeweils zu stimmigen Gerichten komponiert. Sehen lassen kann sich selbstverständlich ebenfalls der Nachtisch. Wie wäre es mit einem Magnum nach Art des chefs Fausto Tavera, mit Nuss und Passionsfrucht? Dekoriert ist das Restaurant aktuell mit drei Losanges (Rauten), der kulinarischen Auszeichnung im Fürstentum. «Wir streben einen vierten an», so Iove Liviu. Vier losanges – wie etwa das Café de Paris. Vorspeisen kosten im Pinocchio um die 20, Hauptgerichte um die 25, der Nachtisch ab 10 Euro.  Das Pinocchio ist ganzjährig täglich mittags und abends geöffnet, von Mitte April bis Mitte Oktober auch die Terrasse. Shuttleservice innerhalb Monacos.


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Mitten im Leben LUST AUF EIN TyPISCH PROVENZALISCHES DORF-RESTAURANT? DANN TESTEN SIE DAS CERCLE DE LA JEUNE FRANCE IN ROUgIERS! Von HANNELORE SALINgER

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ougiers schreibt man deshalb im Plural, weil es zwei davon gibt. Ersteres ist ein nicht wirklich spektakuläres, aber nettes Provence-Dörfchen am Fuße des Sainte-baume-Massivs in der grünen Provence. Das zweite, Vieux Rougiers, liegt oberhalb auf dem 650 Meter hohen Mont Saint-Jean und ist eine Festung aus dem 12. Jahrhundert. Um dorthin zu gelangen, folge man der Rue Sainte-Anne und den Hinweisschildern aus der «Neustadt» bis zu einem etwa vier kilometer entfernten kleinen Parkplatz. Jetzt noch ein halbstündiger Aufstieg zu Fuß – et voilà. Von der kapelle aus, neben der Marienstatue, hat man einen weiten blick über die Landschaft, die hauptsächlich von Weinfeldern geprägt ist. Rechts davon verlaufen ein schmaler Pfad und ein paar Stufen hinab in das einstige Rougiers. 29 Häuser soll es hier gegeben haben. Vorbei an alten Mauerresten, Höhlen, sogar Wasserzisternen, führt der enge Weg bis hin zu einer 2-stöckigen Naturstein-Hauswand, die seit Jahrhunderten Wind und Wetter trotzt. Manchmal glaubt man, noch die alten Feuerstellen zu erkennen. Nach so viel Geschichte und Landschaft haben Sie sich nun eine Erfrischung verdient, und nichts eignet sich dazu besser als das Restaurant Cercle de la Jeune France im neuen Rougiers. Es liegt am Cours, einem großen, schön renovierten, wenig befahrenen und von 30 Platanen gesäumten Platz. Hier finden Sommerfeste statt, der jährliche Flohmarkt, ebenso das mittlerweile berühmte kichererbsenfest. Held des Tages ist der Sieger im kichererbsen-Weitspuck-Wettbewerb. Im Winter ist es ein eher beschauliches Café, jetzt im Sommer brummt der provenzalische bär. Jung und Alt treffen sich hier, kinder spielen, Hunde rennen umher, mittendrin ein dicker roter kater. Die meisten kennen sich, es sind Leute aus dem Dorf. Fremde, die zum ersten Mal hier sind, werden freundlich gegrüßt. Nach dem dritten besuch werden manchmal bereits Hände geschüttelt, ab dem fünften

© Manfred Salinger

Mal kann es schon mal küsschen auf die Wangen geben. Überhaupt wird hier gerne geküsst. Manche Stammgäste brauchen 20 Minuten, bis sie sich zu ihren Tischen durchgeschmatzt haben. Der Rosé ist gut und unglaublich preiswert. Er stammt aus der hiesigen kooperative, deren Erzeugnisse in diesem Jahr mit Medaillen nur so überschüttet wurden. Pizza gibt es das ganze Jahr, die mit Ziegenkäse und Lavendelhonig ist geradezu göttlich. Nicht nur der Magen wird verwöhnt, auch das Auge bekommt einiges geboten. Vier ältere Damen sitzen regelmäßig auf einer bank gegenüber, plappern unentwegt und stets gleichzeitig, lassen aber das Café keine Sekunde aus den Augen. Da ist das Mädchen, das versucht hat, einen Hund auf den Arm zu nehmen. Dieses Unterfangen endet für beide Seiten mehr als kläglich. Das Mädchen ist sechs Jahre alt und der Hund wiegt 60 kilo. «So ein Grober», schimpft es. «Jeder Hund lässt sich gern auf den Arm nehmen. Nur der da nicht.» Da ist der schlaksige 15-Jährige, der wunderbar Englisch spricht und immerzu «Helloouu» ruft. Der kleine Paul, der ständig von seinem Dreirad fällt. Und der besagte rote kater, der manchmal mitten auf der Straße schläft, wohl wissend, dass weder Hunde noch Autofahrer es wagen würden, sich mit ihm anzulegen. Die Cercles wurden von Napoleon III. gegründet, und nur politisch engagierten Mitgliedern war der Zutritt erlaubt. Seit etwa 1985 sind sie für jedermann geöffnet. Das Cercle de la Jeune France existiert bereits seit 1872. Jean-Michel ist seit 1998 der Chef – und das mit Leib und Seele. Und der 42-Jährige hat Glück gehabt, nicht nur mit seiner Freundin Marion, die seit zwei Jahren an seiner Seite (und in seiner küche) glänzt, sondern auch mit der neuen Schwiegermutter, denn beide sind exzellente köchinnen. Jetzt im Sommer sind auch Salate, Steaks und andere, wechselnde Gerichte im äußerst preiswerten Angebot. An Wochenenden gibt es zusätzlich eine plat du jour. Und die abschließende riesige Eisbombe mit Sahne und

Früchten ist ein Muss! Sämtliche Speisen werden frisch zubereitet, die Zutaten stammen aus der Region. Das Café ist – außer montags – von 7 bis 14 und ab 17 Uhr geöffnet. An lauen Sommerabenden wird es voll auf der vom warmen Laternenlicht beschienenen Terrasse. Die Stimmung ist immer gut, kein chi-chi, dafür erfrischend normal und harmonisch. Es wird viel erzählt, gelacht, und manchmal legen junge Mädchen sogar ihr Handy beiseite, nur um zuzuhören und mitlachen zu können. Auch das kleine Mädchen und der große Hund haben sich wiedergetroffen, und es gab, wie könnte es anders sein, ein dickes küsschen. Es ist Sommer, Sommer in der Provence! Was kann es Schöneres geben? 

die gastgeber: marion und Jean-michel © MS

küsschen unter freunden © MS

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Wo die Seele der Provence zu Hause ist JEDEN DONNERSTAgABEND gARTEN-PARTy MIT BARBECUE UND LIFE-MUSIK IM MAS DE PIERRE

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320 Meter sind es vom Fünf-SterneHotel Le Mas de Pierre bis Saint-Paulde-Vence. Nein, wir haben es nicht ausgemessen. 2320 ist vielmehr die Hausnummer der außergewöhnlichen Domaine in der Route des Serres, der Straße der Gewächshäuser. Vor langer Zeit, als diese Gegend noch ausschließlich von der blumenzucht lebte, wurden die Nummern nach der Entfernung zum Dorf vergeben. Das gehört längst der Vergangenheit an, doch im Mas de Pierre, das aus sieben authentischen bastiden besteht, ist der Charme von einst noch immer spürbar. Ein Gang durch die drei Hektar umfassenden Gärten mit ihren hundertjährigen Olivenbäumen, der Voliere, dem Orchideenhaus, den Gemüsebeeten und dem duftenden kräuterweg ist schlichtweg betörend. Zwei beheizte Schwimmbäder – eines nur für Erwachsene – sowie ein Spa, Fitnessraum und Sauna sorgen außerdem für herrliche Entspannung. Im 19. Jahrhundert bestand das Mas de Pierre aus nur einem Gebäude, in dem heute die Junior- und Prestige-Suiten untergebracht sind. Inzwischen kamen sechs weitere mas unter bewahrung des ursprünglichen Stils, aber mit einem zeitgenössischen Touch hinzu. Insgesamt stehen 54 Zimmer, Suiten und Apartments mit balkonen, Loggias und Terrassen zur Verfügung, die 2017 komplett renoviert wurden.

Foto oben mas de pierre: hier ist der charme Von einst immer noch spürbar © D.R. Foto links emmanuel lehrer: chef mit indiViduellem stil © D.R.

Wenn der Chefkoch Lehrer heißt … … kann man viel von ihm lernen, besonders, was die kreative kochkunst betrifft. Der gebürtige Elsässer Emmanuel Lehrer verließ seine Heimat und kam über die Schweiz und Dubai nach Monaco. Fünf Jahre lang arbeitete er mit dem chef Michel Rostang zusammen, bis er sich, wie er sagt, 2009 aufs Land zurückzog, um hier, im Mas de Pierre, seinen individuellen Stil zu entwickeln. «Ich möchte die Sonne auf den Teller bringen», so Lehrer.

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«Wenn ich im Elsass ein Restaurant öffnen würde, wäre es ein provenzalisches, auch wenn man den wirklichen Reichtum der mediterranen Produkte nur hier im Süden findet.» Für ihn stammt die echte Wertschöpfung aus dem lokalen, Jahreszeit-bedingten Angebot von Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch und käse. Seine bauern und Lieferanten hat er sich per-

sönlich ausgesucht. Wir kosten seine Pissaladière mit entgräteten Sardinen und sind hingerissen: Nie einen köstlicheren Zwiebelkuchen genossen! Auch das Gersten-Risotto mit kabeljau ist ein Erlebnis. Wo immer er zu besuch ist, muss Emmanuel kochen, nur seine Mutter lässt ihn nicht an den Herd. Da ist sie es, die ihn verwöhnt – mit Gulasch, Spätzle und Wiener Schnitzel, wie er schmunzelnd zugibt. Emmanuel Lehrers Ehrgeiz ist es, einen Michelin-Stern zu bekommen. Man fragt sich angesichts seiner phantasiereichen Gerichte, worauf die Leute des berühmten Restaurantführers eigentlich noch warten! Das Mas de Pierre ist mit seinen originellen Angeboten vor allen Dingen in der schönen Jahreszeit ein lohnendes Ziel mitten im Grünen: Jeden Donnerstagabend zum beispiel findet bis Anfang September von 19.30 Uhr bis Mitternacht eine Garten-Party mit barbecue, buffet und Life-Musik zum Preis von 65 Euro pro Person (ohne Getränke) statt.  lemasdepierre.com


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OASE IM GRÜNEN Le Mas Candille: Sommertraum mit Blick über die weite Grasser Landschaft

Vom restaurant «le candille» eröffnet sich ein weiter blick über das pays de grasse © NICOLAS DUBREUIL

wei große Veränderungen markieren das Jahr 2018 für das Traum-Hotel «Le Mas Candille» in Mougins: Mit Xavier burelle ist zu Saisonbeginn ein neuer Chefkoch angetreten, der dem Feinschmecker-Restaurant «Le Candille» bereits sachte seinen Stempel aufgedrückt hat. Und seit Ende Juni gehört das Haus zur prestigereichen kette der Small Luxury Hotels of the World, wie Hoteldirektor Mark Silver voller Stolz verkündet. Hintergrund sei der Wunsch, das Mas Candille noch stärker international auszurichten. Dafür sei die neue Gruppe mit ihren mehr als 500 boutique-Hotels in 80 verschiedenen Ländern prädestiniert. Eine der Stärken ist die Individualität der einzelnen Mitglieder: Die unabhängigen Hotels verfügen sämtlich über einen ganz eigenen Charme mit unterschiedlichen Charakteristika. Einzig der Anspruch auf Exzellenz verbindet sie alle. bislang gehörte das 5-Sterne-Haus zur LuxushotelVereinigung Relais & Châteaux. Wer durchs Tor auf das Gelände des Mas Candille schreitet, dem legt sich das Hinterland von Cannes zu Füßen. Unterhalb der Altstadt von Mougins gelegen, nennt das Hotel mit zwei Restaurants und Spa einen so riesigen wie üppig grünen Garten sein Eigen – mit blick auf die Parfümstadt Grasse und die bergwelt der PréAlpes. Natürlichkeit, Ruhe, Diskretion, authentischer Charme und vor allem Gastfreundschaft werden im Mas Candille ganz groß geschrieben. Starkult und hektische Aufgeregtheit wird der besucher hier vergeblich suchen. Über 45 geräumige, edel provenzalisch eingerichtete Zimmer und Suiten in drei Häusern mit blick in die Natur verfügt der ehemalige bauernhof aus dem 18. Jahrhundert. Die kleinsten messen 25, die größten 70

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neuer chef am herd: xaVier burelle © MARIE-FRANCE NELATON

RESTAURANT LE CANDILLE im Sommer täglich geöffnet außer Montag- und Dienstagmittag. Mittagsmenü: ab 49 euro

RESTAURANT LA PERGOLA im Sommer mittags und abends geöffnet. Beide restaurants empfangen auch externe Gäste

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Quadratmeter; hinzu kommen Privatterrasse oder balkon. Das Vorzeige-Restaurant «Le Candille» (mit Stern im Guide Michelin) verzaubert schon in kühleren Tagen mit seiner Glasfront, die den blick in die Ferne freigibt. Jetzt im Sommer aber kommt die ganze Macht des herrlichen Ausblicks zum Tragen: wenn auf der Terrasse, im Schatten hundertjähriger Pinien und des knallgelben «Mas», serviert wird. Chefkoch Xavier burelle hat der karte mit seiner alle Sinne verführenden küche seinen eigenen mediterran geprägten Stempel aufgedrückt. Der neue Mann am Herd hat sein Handwerk bei köchen wie Alain Ducasse (Plaza Athéné) oder Philippe Legendre (Georges V) in Paris, aber auch bei gefeierten chefs des Südens wie Gérald Passédat (Marseille), Arnaud Poette (Eden Roc) und Michel Del burgo im Chantecler (Negresco) in Nizza gelernt. Der junge Sommelier Julien Leroux wacht über 600 verschiedene Weine, während Chef-Patissier Olivier Roth mit süßen kreationen zu punkten weiß. Sein VorzeigeDessert: ein amerikanisch inspirierter Cheesecake, den er je nach Saison variiert. Nicht weniger spektakulär als im Restaurant Le Candille ist die Aussicht übrigens in der «Pergola». Hier werden schlichte mediterrane Gerichte am Rande des großen Überlaufpools serviert, wahlweise Cocktails, abends immer dienstags und donnerstags begleitet von MusikDarbietungen. Am Übergang zwischen hektischer Côte d’Azur und idyllischer Provence gelegen, vermag es das Mas Candille, zwei einander so fremde Welten zu einem stimmigen Ganzen zu fusionieren.  Le Mas Candille Boulevard Clément Rebuffel 06250 Mougins www.lemascandille.com

langustine als Vorspeise © MARIE-FRANCE NELATON

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Nizzas nettester innenhof LA LANgOUSTE: MEDITERRANE KüCHE MIT DEM gEWISSEN ETWAS

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izza ist mit Sicherheit einer der gastronomisch spannendsten Orte der Côte d’Azur. Historischer Name oder schicke Adresse allein genügen nicht mehr, um Gäste anzuziehen. Im Gegenteil: Wer seine Sache gut macht, hat alle Chancen, seine klientel zu finden. Das hatten auch die besitzer von «La Langouste» erkannt, als das Restaurant vor gut zwei Jahren zum Verkauf stand. Selbst wenn es unweit von Place Masséna und den Geschäften der Rue Jean Médecin über eine Top-Lage verfügt, liegt es an der Avenue Georges Clemenceau doch fern genug vom Trubel der Haupteinkaufsmeile. Es verfügt über einen modern eingerichteten Saal, einen hellen Wintergarten sowie über

ein Highlight für den Sommer: einen geräumigen, begrünten Innenhof. «bei uns finden gleichzeitig je 70 Gäste innen wie außen Platz», sagt der junge Chefkoch Sébastien Lopez, der 2017 zum ambitionierten Team stieß. «Deshalb ist ein MichelinStern derzeit nicht unsere höchste Priorität – dafür bräuchten wir ein Extra-Team.» Sébastien ist – wie die meisten der Mitarbeiter – ein waschechter Nizzarder. Er hat mit einigen der großen köche der Region gearbeitet, darunter Philippe Joannès, heute Chefkoch im Fairmont Monte-Carlo, und Alain Llorca. In La Langouste erfüllt er erstmals selbst die Aufgabe des Chefkochs. Langusten finden sich selbstverständlich in verschiedenen kreationen des jungen chefs. Sie können vom Gast selbst aus dem großen Aquarium im Hauptsaal ausgewählt werden,

in dem die beeindruckenden Tiere zusammen mit Hummern leben. Mittags ist das Menü am beliebtesten: Vorspeise und Hauptgericht oder Hauptgericht und Dessert für 19 bzw. 24 Euro. A la carte gibt’s beispielsweise Artischockensalat mit frischem Parmesan und Zitronenöl (16 Euro), hausgemachte foie-gras-Terrine (19 Euro), Peterfisch mit schwarzem Reis (30 Euro), Oktopus-Tentakeln mit Artischocken (25 Euro), Risotto mit Jakobsmuscheln (30 Euro), Lamm in einer kruste aus Trockenobst (32 Euro) oder Rinder-Tagliata mit Champignons und Parmesan (24 Euro). Auch diverse vegetarische Gerichte sind vertreten, und auf Wunsch wird glutenfrei serviert. Jedem einzelnen Gast gerecht zu werden, ist Sébastiens Credo. La Langouste ist täglich (außer sonntags) mittags und abends geöffnet. Das Restaurant kann in Teilen oder vollständig privatisiert werden.  www.lalangouste.fr

ein Stern am Himmel von Saint-Tropez VILLA BELROSE: HEISSER TIPP FüR DIE HEISSE JAHRESZEIT

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s hat sich längst herumgesprochen: Den wohl atemberaubendsten blick auf Saint-Tropez bietet die Villa belrose, jenes Fünf-Sterne-Juwel der deutschen Althoff-Gruppe. Ohne einen hart erarbeiteten Stern zu vergessen: küchenchef Pietro Volonté – sein Name rollt so genüsslich über die Zunge wie seine genussreichen kreationen – heimste 2016 seine erste MichelinAuszeichnung ein. Zu Recht! kostet man seine mediterran-italienischen Ideen im «Petit bel-

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rose» am Pool oder im Gourmetrestaurant «Le belrose» mit großzügiger Panorama-Terrasse, sind unvergessliche Momente garantiert. Auf der sommerlichen Menükarte haben neben leichten Gerichten wie Gambas Rosso di Mazara mit Tomaten und Chili-Sauce, Pizza al bianco mit Sommertrüffeln oder Tintenfisch al rosto mit cremiger Polenta, grünen Oliven und Rotweinsoße auch vegane köstlichkeiten ihren Platz: etwa die Poke

bowl mit Avocado, Gurke, kirschtomaten, Lauchzwiebeln und Sushireis sowie frische Früchte auf einem Früchtespiegel. Ein Rundum-Erlebnis, das zum Wiederkommen in die Villa belrose einlädt: elegante und entspannte Atmosphäre, Traumblick auf das tiefblaue Mittelmeer und Saint-Tropez, Gastronomie höchster Qualität und ein Service, dass einem das Herz aufgeht! 

www.villa-belrose.com


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L’OASIS & bARbOSSI

GEMEINSAM ZU DEN STERNEN

L’art de recevoir in MandelieuLa Napoule

Großes Foto neuzugang alain montigny (l.) & chefkoch stéphane raimbault © Cindy Dupont - SO Cannes Foto oben r. überbordendes grün auf der terrasse des l’oasis © Cindy Dupont - SO Cannes Foto rechts Mitte retro-moderne küche im sterne-restaurant © Cindy Dupont - SO Cannes Foto unten r. neo-klassizistischer stil im l’oasis © Cindy Dupont - SO Cannes

eit mittlerweile einem Jahr arbeiten das Restaurant L’Oasis und die Domaine de barbossi in Mandelieu-La Napoule nun voller Elan an ihrem gemeinsamen Projekt. Das bistrot der Raimbault-brüder, der einfacher gehaltene Ableger des Sterne-Lokals, ist vergangenen Sommer in das unweit vom Stammhaus gelegene Hôtel Ermitage de L’Oasis gezogen – direkt am Fluss mit blick zum Meer und über den barbossi-Golfplatz. Die Partnerschaft mit der Domaine de barbossi, die neben ihrem beliebten Golfplatz über ein Weinbaugebiet, Stallungen und ein Museum verfügt, ist ein Gewinn für beide Seiten. Während der Winterpause ist das Sternelokal l’Oasis komplett überholt und mit neuen Möbeln ausgestattet worden. Die Gäste erwartet ein modernisierter, lichter Saal neben der traumhaften, von Grün umrahmten Terrasse. Ergänzt wird der neue Look um verschiedene kunstwerke – Leihgaben des barbossi-Museums. Zeitgenössischer kunst in Form von abstrakten Gemälden und Skulpturen von Jean-Franklin koenig, Pierre Theunissen, Christian Glace, Gérard Le Roux, Michel Machu und dem lokalen Genie César wurde dabei Vorrang gegeben. Die kunst steht in spannungsreichem Verhältnis zum neo-klassizistischen Dekor des Restaurants und dessen retro-modernen küchenstils.

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Getreu dem Motto «Es gibt weder Reichtum noch Stärke, sondern den Menschen» verrät Chefkoch Stéphane Raimbault, dass 2018 ein Jahr viel versprechender Talente wird: Die Teams des L’Oasis stehen unter der Führung gleich zweier Meilleurs Ouvriers de France: neben Pascal Paulze, dem langjährigen begnadeten Chef-Sommelier, ist unlängst Alain Montigny zur ChefEquipe der Raimbault-brüder gestoßen. Als Zögling von éric Fréchon (Le bristol in Paris) und ehemaliger Christian-Constant-Schüler erarbeitete Montigny sich seinen ersten Michelin-Stern im Carmontelle in Chantilly. bei so viel gastronomischem und künstlerischem know-how unter einem Dach darf man eines unbesehen erwarten: L’Oasis und die Domaine de barbossi geben den begriffen savoir-faire und art de vivre an der Côte d’Azur eine ganz neue bedeutung.  domainedebarbossi.fr & oasis-raimbault.com

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rosalbas torten entstehen in filigraner handarbeit

Courage? Nein, Leidenschaft! NEU ERöFFNET IN LOANO: ZUCCHERO & FARINA

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auf einer wolke der glückseligkeit: nadia (l.) und rosalba bei der eröffnung ihres ladenlokals

rosalba und Nadia wagen mit ihrer «gastronomia» den Schritt ins Unternehmertum.

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ie hatten beide einen festen Job in der Tourismusbranche, seit vielen Jahren. Die kolleginnen Rosalba Poggi, 55, und Nadia Zuffo, 48, gehörten also nicht zu den zahlreichen Arbeitssuchenden in Ligurien. In der Pause verrieten sie sich gegenseitig ihre Träume. Rosalba wünschte sich nichts mehr als zu backen. Nicht nur etwa einfachen Marmorkuchen, sondern herrliche Schwarzwälder kirschtorten, zarte Macarons oder einzigartige Designer-Torten. Nadia hingegen kocht seit kindesbeinen leidenschaftlich gerne nach Rezepten ihrer Großmutter: handgemachte Ravioli, Gemüsetorten, gefüllte Zucchini, Zwiebel und Paprika, Pastasoßen, italienischer Salat und vieles mehr. «Eigentlich ergänzen wir uns hervorragend», stellten die beiden Frauen, die übrigens Deutsch sprechen, eines Tages verblüfft fest. Und dann ging alles ganz schnell: kündigung ihrer langjährigen Arbeitsstellen, Anmietung eines Ladens mit angegliederter küche in guter Lage (Via dei Gazzi), massenweise bürokratische Hindernisse und plötzlich, ehe sie es sich versahen, standen sie in ihrer «gastronomia». Ein begriff, den es so im Deutschen nicht gibt. Hier wird, zumindest im Fall von Rosalba und Nadia, authentisch ligurisch gekocht. Verwendet werden nur Produkte allererster Qualität, oft biologischer Herkunft. Wer nicht selbst

am Herd stehen will oder kann, findet sein Glück. Eine ideale Lösung für alle, die wenig Zeit haben – sogar in Ligurien ist die Lust am Selbstkochen in den letzten Jahren abgeflaut. Serviert wird vor Ort nicht. Die öffnungszeiten sind sehr flexibel (bis 20.30 Uhr), im Gegensatz zu manchen anderen Geschäften in Ligurien. So muss niemand verhungern, wenn er vergessen hat, rechtzeitig einzukaufen. Zurück zu Rosalba und ihrer Torten-Passion, die von einem Aufenthalt in Schottland geweckt worden war. Die originalen Rezepte buk sie zu Hause in Loano nach und schon bald entstanden wunderschöne künstlerische Werke, an die selbst so mancher professionelle konditormeister nicht heranreicht. Mit viel viel Geduld und Fingerspitzengefühl erschafft sie wahre Wunderwerke, individuell für jeden, aber auch jeden Anlass. Ende Mai, bei der Eröffnungsfeier von Zucchero & Farina, hießen sie die vielen Gäste und hoffentlich zukünftigen kunden strahlend willkommen. Es schien, als hätten sie immer noch nicht so ganz realisiert, dass ihr gemeinsamer Traum nun endlich Wirklichkeit geworden war. Hatten sie denn keine Angst vor diesem Schritt ins Ungewisse? «Doch!», rufen beide wie aus einem Munde. «Aber die Passion war stärker!» 


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as hoch über dem Meer thronende 5-SterneHotel La Chèvre d’Or in Eze bietet gleich mehrere Restaurants, die – je nach budget – eine Reise wert sind. Auf der Terrasse unter freiem Himmel wird es abends schnell empfindlich kühl, deshalb wird dort, im Restaurant «Les Remparts» (Foto), nur mittags serviert (bei trockenem Wetter). Abends hat der Gast die Wahl zwischen dem im Frühjahr neu eröffneten «Le Stagioni» mit italienischer küche oder dem un-

LA CHèVRE D’OR

Schick, schicker, am schicksten

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BAy STAR CAFé

entspannen unter Freunden

iese hippe Adresse in Saint-Laurent-du-Var ist der ideale Ort für ein entspanntes Mittagessen am Meer oder einen Abend unter Freunden. Die bistrot-karte bietet frische und einfallsreiche küche. Das direkt am Wasser gelegene, gemütlich eingerichtete bay Star Café ist für seine Gäste ganzjährig täglich von mittags bis Mitternacht geöffnet. Als modernes bistrot und Wein-bar konzipiert, werden hier ausschließlich fri-

DACHTERRASSE DES AC MARRIOTT

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vergleichlichen, mit zwei Michelin-Sternen gekrönten «Chèvre d’Or». beide Restaurants verfügen über eine Fensterfront vom boden bis zu Decke, die den blick weit übers Meer und das unten liegende Cap Ferrat freigeben. Frische, hausgemachte Pasta zählt zu den Spezialitäten des neuen Lokals, gefolgt von kunstfertig zubereiteten Hauptgerichten aus bella Italia. Und der Chefkonditor des Hauses krönt eine Mahlzeit mit leichten Desserts: Selbst das Tiramisu zergeht hauchzart auf der Zunge. 

sche, hochwertige Produkte der Saison verwendet. küchenchef Anthony Martel sorgt mit innovativen, farbenfrohen Gerichten und grandiosem Team jederzeit für kulinarische Überraschungen. Je nach Fang der Fischer in Cros-de-Cagnes werden täglich frische Gerichte angeboten. Zum Aperitif stehen Tapas auf der karte. Und der passende Tropfen findet sich garantiert im großen Weinkeller des bay Star Café. 

KÖSTLICHE HAUSGEMACHTE SPEZIALITÄTEN AUS ITALIEN

Chillen bei Tapas und guter Musik

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izzas schönste Dachterrasse, so die durchaus treffende Eigenwerbung des AC MarriottHotels an der Promenade, wartet diesen Sommer mit einem neuen und in der Stadt einzigartigen konzept aus Paris auf: «Farago on the Roof». Neue Möbel, neue Deko und Graffiti für die Mauern – das 1000-Quadratmeter-Dach über dem Meer erhält ein komplettes Make-over. Auch

kulinarisch wird Neuland betreten mit originellen Tapas in bio-Qualität und einer Gin-bar. Das Mittagsmenü kostet 15, 19 oder 22 Euro für einen, zwei oder drei Gänge. Spezielle Menüs neben den Tapas und kleinen Gerichten gibt’s auch abends – jeweils für zwei Personen. bis zum 30. September täglich von 12 bis 22.30 Uhr geöffnet, Musik inklusive. Reservierung empfohlen, Tel. +33 (0)4 93 97 74 41. 

GROSSE AUSWAHL AN PASTA HERZLICHER EMPFANG GEÖFFNET MITTAGS UND ABENDS Einen Steinwurf entfernt vom Fürstenpalast in Monaco auf der Piaceta François Bosio

Restaurant Le Pinocchio • Tel. +377 93 30 96 20 30 Rue Comte Felix Gastaldi • 98000 Monaco

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SAUbER! Die Riviera hisst ihre blauen Flaggen Wer Wert auf klares Wasser und saubere Ufer legt, kann sich an den blauen Flaggen orientieren, die die Umweltorganisation Fee (Foundation for Environmental Education) jedes Jahr verleiht. Wir listen die in der Badesaison 2018 ausgezeichneten Strände und Yachthäfen an der Côte d’azur und in Ligurien auf.

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CôTE D’AZUR VERLIERT AUSZEICHNUNGEN Seit mehr als 30 Jahren erhalten die Strände und Yachthäfen eine blaue Flagge, die besonderen Wert auf nachhaltigen Tourismus, Sauberkeit und den Einklang zwischen Mensch und Natur legen. Auch auf die badewasserqualität ist hier Verlass; sie wird durch eine entsprechende Abwasserentsorgung

und sanitäre Anlagen gewährleistet. Die strikten Richtlinien dürfen während der gesamten badesaison nicht überschritten werden. Frankreichweit wurden in diesem Jahr insgesamt 399 Strandabschnitte in 186 Gemeinden sowie 107 Yachthäfen ausgezeichnet. Angestiegen ist vor allem die Zahl der prämierten binnengewässer. Europaweit liegt Frankreich an dritter Stelle. Mehr blaue Flaggen wehen nur in Spanien und Griechenland. Unter den diesjährigen Vorzeigestränden des Hexagon befinden sich 28 im Departement Alpes-Maritimes (fünf weniger als 2017) und 45 im Var (wie im Vorjahr). Abgeben müssen sechs Strände an der Côte d’Azur ihre blaue Flagge: bijou in Cannes, Pont Dulys, Garoupe Ouest, Grande Plage Juan-les-Pins und Gallice in Antibes sowie Mala in Cap d’Ail. In Nizza dagegen ist mit Carras ein Strandabschnitt hinzugekommen.

AUSGEZEICHNETE STRÄNDE ALpES-MARITIMES Antibes: Antibes-les-Pins Est, Antibes-lesPins Ouest, Fontonne Est, Fontonne Ouest,


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Le Canon | Sainte-Maxime: Plage du centre-ville, Plage Garonnette, Plage La Croisette, Plage La Nartelle | Six-Fours-Les-Plages: bonnegrace Anse b (Ex-Manuella), bonnegrace Anse D (gegenüber office de tourisme), La Coudoulière, Les Roches brunes, Plage du Cros | Toulon: Anse Mistral, Les Pins Centre, Lido, Source Ouest.

Hafen, Varigotti, Castelletto San Donato | Noli: Capo Noli-Zona Vittoria-Zona Anita-Chiariventi | Spotorno: Lido | Bergeggi: Il Faro, Villaggio del Sole | Savona: Fornaci | Albissola Marina: Lido | Albisola Superiore: Lido | Celle Ligure: Levante & Ponente | Varazze: Arrestra, Ponente Teiro, Levante Teiro, Piani D’Invrea.

AUSGEZEICHNETE YACHTHÄFEN ALpES-MARITIMES

pROvINZ GENUA

Port Camille Rayon du Golfe Juan | Port de La Napoule | Port de plaisance de Cap d’Ail | Port Pierre Canto | Port Vauban.

Camogli: Camogli Centro – Levante, San Fruttuoso | Santa Margherita Ligure: Scogliera Pagana, Punta Pedale, Paraggi, Milite Ignoto | Chiavari: Gli Scogli | Lavagna: Lungomare | Moneglia: Centrale, La Secca, Levante.

vAR Nouveau Port des Lecques | Port de bormesles-Mimosas | Port de La Coudoulière | Port de la Madrague | Port de Plaisance de bandol | Port de Plaisance de Santa Lucia | Port de Plaisance les Marines de Cogolin | Port de Plaisance Saint-Pierre-des-Embiez | Port du Lavandou | Port Fréjus | Port Saint-Pierre de Hyères-les-Palmiers | Port San Peïre des Issambres | Ports de La Londe | Saint-Raphaël Vieux Port | Vieux Port des Lecques de SaintCyr-sur-Mer.

LIGURIEN WIEDER kLARER SIEGER

kris-

Fort Carré, La Salis, Les Groules, Marineland | Cannes: Chantiers navals, Font de Veyre, Gare Marchandises, Gazagnaire, Ile Sainte Marguerite Est, Ile Sainte Marguerite Ouest, Midi, Moure Rouge, Riou (Plage de la Nadine), Rochers de la bocca, Saint Georges, Sud Aviation, Trou (Roubine) | Cap d’Ail: Pissarelles | Mandelieu- La Napoule: Plage du Sable d’Or | Nizza: Carras, Centenaire, Coco beach, Magnan, Saint Hélène.

vAR Hyères: Almanarre Nord, Ceinturon Est, La bergerie, Port Pothuau | La Croix-Valmer: Gigaro, La Douane | La Londe-les-Maures : L’Argentière, Miramar, Tamaris | La-Seynesur-Mer: Sablettes Centre, Sablette Est | Le Lavandou: Aiguebelle, Anglade, Cavalière, la Fossette, Lavandou ville, Pramousquier, Saint Clair | Le Pradet: La Garonne, Le Monaco, Le Pin de Galle, Les bonnettes, Les Oursinières | Rayol-Canadel-sur-Mer: Plage Canadel, Plage Pramousquier Est, Plage Rayol | Saint| Cyr-sur-Mer: Les Lecques Saint-Come Ouest | Saint-Mandrier-sur-Mer: La Coudoulière, La Vieille, Saint-Asile, Touring Club,

Strände in insgesamt 64 italienischen Gemeinden hat die europäische Umweltstiftung FEE in diesem Jahr ausgezeichnet. Auch 2018 führt Ligurien die Liste der Regionen an, deren Strände am besten abgeschnitten haben: Allein in 27 Gemeinden zwischen bordighera und Lerici wehen die bandiere blu. Gefolgt wird der küstenbereich ganz im Nordwesten des Stiefels von der Toskana und – Überraschung – kampanien.

AUSGEZEICHNETE STRÄNDE pROvINZ IMpERIA Bordighera: Capo Sant’Ampelio | Taggia: Arma di Taggia | Santo Stefano al Mare: baia Azzurra, Il Vascello | San Lorenzo al Mare: U Nostromu - Prima Punta, baia delle Vele

pROvINZ SAvONA Ceriale | Borghetto Santo Spirito | Loano: Levante Porto, Ponente | Pietra Ligure: Ponente | Finale Ligure: Malpasso-baia dei Saraceni, Finalmarina, Finalpia, Strand am

pROvINZ LA SpEZIA Framura: Fornaci | Bonassola: Ost- und Westseite | Levanto: Ghiararo, Spiaggia Est La Pietra | Lerici: Venere Azzurra, Lido, San Giorgio, Eco del Mare, Fiascherino, baia blu, Colombo | Ameglia: Fiumaretta.

NEUE RESTAURANTLANDSCHAFT restaurant um restaurant ist in den Wintermonaten an den Stränden der Côte d’azur dem Boden gleich gemacht worden. Dahinter steckt das jahrzehntealte loi littoral, das französische Küstenschutzgesetz von 1986, das unter anderem der breiten Öffentlichkeit freien Zutritt zum Meer und den Küstenwegen zugesteht. endlich bereiten auch in den alpes-Maritimes zahlreiche Gemeinden dem Wildwuchs an teils unerlaubt errichteten Lokalen ein ende, indem sie ihre Zahl beschränken und auf im Winter abbaubaren restaurants bestehen, sofern die Betreiber sich nicht verpflichten, ganzjährig zu öffnen. Das hat in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass selbst seit Jahren etablierte Strandlokale abgerissen wurden. Teilweise wurden sie vom selben Betreiber anschließend – in neuem Look und demontierbar – wieder aufgebaut, wie etwa das Marco Polo in Théoule-surMer. an einem der idyllischsten Strände der Côte d’azur, der Plage Mala in Cap d’ail (neben Monaco), hat der Präfekt ende Mai durchgegriffen und unter anderem die Strandliegen von zwei seit 2012 illegal geführten Lokalen konfisziert. Damit gewinnt die Öffentlichkeit 400 Quadratmeter Strandfläche zurück.

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DANN EbEN SOMMERFRISCHE! marion luigi und philippe Vallini unterwegs in der plaine du caille © AS

Bleibt in den südlichen Seealpen der Schnee aus, müssen Alternativen her

Wenn die Temperaturen in der Stadt unerträglich werden, schlägt die Stunde von Caille. Das Dorf im Hinterland wagt den Schritt von der Winter- zur Sommer-Destination. Notgedrungen. Von AILA STöCKMANN

eit dem küstennahen Skigebiet L’Audibergue-La Moulière im Hinterland von Grasse mehr und mehr der Schnee ausgeht, wird hier oben fieberhaft an touristischen Alternativen gearbeitet. Während Partner-Station Gréolières-les-Neiges die Zukunft zu verschlafen scheint, hat ausgerechnet das Dörfchen La Moulière die Nase ganz weit vorn. Wo im Winter ein Sessellift den

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Skifahrern zu Diensten steht, erwartet sportliche Gäste sommers eine ganze Armada an Aktivitäten und Angeboten: ein Hochseilgarten mit besonders vielen Seilrutschen (Arbre & Aventure), eine unterirdische kletterpartie durch eine 45 Meter tiefe Höhle (Via Souterrata), unterschiedlich anspruchsvolle Mountainbike-Parcours, eine kettcar-Abfahrt vom Gipfel zum Fuß der Seilbahn (Runix) und ein Tipi-Dorf zum Übernachten – alles gruppiert um einen Ausgangspunkt, den Parc de la Moulière am Lift.

Intaktes Dorfleben Zufall? Sicherlich nicht. bürgermeister Yves Funel wacht im örtchen Caille, zu dem auch La Moulière gehört, seit 23 Jahren über seine Schäfchen. Sein Dorf verleiht E-bikes; neben bäckerei, Metzgerei und dem Supermarkt haben auch Post, Grundschule und die Mini-bibliothek überlebt, und sein Team im Rathaus sowie er selbst sind beinahe täglich für die 450 bewohner und das Vielfache an Gästen da. «Die mairie ist Tourismusbüro und Therapiezentrum in einem», schmunzelt der Rathaus-Chef, der sein ganzes Leben in Caille verbracht hat. Hier oben, 1200 Meter über dem Meer, gefühlte Lichtjahre vom blingbling der küste entfernt, ist die Welt ganz offensichtlich ziemlich in Ordnung. Jeder kennt jeden, und am Ende ist es vielleicht auch ein wenig das raue klima im bergdorf auf halbem Weg zwischen Grasse und der Verdon-Schlucht, das seine bewohner zusammenschweißt. Caille liegt am Fuße des baou Roux und überblickt eine riesige, grasbewachsene Ebene, die Plaine de Caille, rundherum eingefasst

von Höhenzügen des Naturparks Pré-Alpes d’Azur. Im Sommer weiden hier kühe, im Herbst Schafe, die aus dem Gebirge zurückkehren. In guten Wintern – aus Sicht der Sportler – liegt der Schnee manchmal mehrere Meter hoch. Dann tummeln sich auf der Ebene Langläufer, Schneeschuhwanderer und Schlittenhunde. Für die Landwirtschaft eignet sich das Plateau nicht: Nach heftigem Regen steht ein beträchtlicher Teil unter Wasser, mitunter wochenlang. Nur ganz allmählich versickert der See im karstigen Gestein. Polje lautet der Fachbegriff für das NaturPhänomen. Fast in jeder Familie hier oben verdient irgendjemand seine brötchen im weitesten Sinne im Tourismus. 15 000 Gäste werden in der Sommersaison gezählt, sagt der bürgermeister. Sie suchen Abkühlung in der Höhenluft – aber nicht nur. In Caille finden sie eine lebendige Dorfgemeinschaft vor, Leerstand und reihenweise Abwanderung in die Städte kennt man nicht. Im Gegenteil: Manch küstenbewohner sucht hier oben günstigen Wohnraum und Natur zum entspannten Aufwachsen der kinder. Die alte Waschstelle (lavoir), der öffentliche backofen von anno dazumal (four communal) und ein altes Schloss sind ebenso gut erhalten wie die aneinander klebenden Dorfhäuser. besonders stolz ist man auf einen Meteoriten, der vor rund 140 000 Jahren auf dem Gemeindegebiet eingeschlagen sein soll. Der 625-kilo-koloss, der fast ausschließlich aus Eisen und etwas Nickel besteht, entstammt der Wissenschaft zufolge dem Asteroiden-Gürtel, der sich zwischen den Planetenbahnen von Mars und Jupiter befindet.


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Das Original hat sich zu beginn des 19. Jahrhunderts das Pariser Naturkundemuseum unter den Nagel gerissen; im Rathaus von Caille ist eine kopie ausgestellt. «Wie grün es in diesem Jahr ist!» entfährt es Marion Luigi an diesem Dienstag Ende Mai nicht nur einmal. Marion ist die Chefin des Syndicat Mixte der beiden quasi benachbarten (Ski-)Gebiete Gréolière-les-Neiges und L’Audibergue-La Moulière und damit zuständig dafür, dass der betrieb läuft – in warmen Wintern wie den beiden letzten, in denen die Lifte kaum drei Wochen rotierten, ein Ding der Unmöglichkeit. Sie koordiniert im kleinen, wofür es in großen Städten ganze Abteilungen gibt: alles von den Aufgaben der Seilbahn-Angestellten bis zur öffentlichkeitsarbeit, damit Initiativen wie neue Freizeitangebote und originelle Übernachtungsgelegenheiten ihre klientel finden.

Üppig grüne Natur hier oben am skilift findet garantiert auch im sommer Jeder seinen spass! © AS

Jede menge seilrutschen bietet der hochseilgarten in la mouliere © Jackie Dieren

mountainbike-parcours gibt’s für alle könnensstufen im parc de la mouliere © Greg Germain

Wie der bürgermeister stammt auch Marion aus der Gegend. Sie erinnert sich lebhaft an das trockene Jahr 2017, von dem heute noch braun-abgestorbene Tannenspitzen rund ums Plateau de Caille zeugen. Das verregnete Frühjahr 2018 hatte zumindest ein Gutes: Die Natur könnte auch Wochen später üppiger kaum sein. Zusammen mit Philippe Vallini, den sie aus kindertagen kennt, ist die junge Frau an diesem Tag mit einem E-bike auf ErkundungsTour: von Caille durch die Ebene bis Andon, hinauf nach L’Audibergue, dann mitten durch den felsigen Wald zum Parc de la Moulière und wieder zurück nach Caille. Rad-Rundwege sind nämlich ein weiteres touristisches Standbein, das die Gemeinde seit einigen Jahren ausbaut. Philippe, der geführte Radtouren überall in den Alpes-Maritimes anbietet und die Räder dazu gleich mitliefert, kennt die Gegend wie seine Westentasche. Und er weiß um die Vorzüge elektrisch unterstützter Drahtesel: «Man tritt ganz normal in die Pedale, aber die eigene kraft wird von der batterie verstärkt bis vervielfacht.» Wer Rad fahren kann, kann auch E-bike fahren – so einfach sei das, erklärt der Spezialist. Ein Anstieg auf die berge im Hinterland? kein Ding mit einem ElektroMotor, und dennoch bleibe es sportlich, wie Marion bestätigt. Ski, Rad, kettcar – schön und gut! Doch wirklich nötig sind derlei Gerätschaften nicht, um die ganze Naturpracht von Caille, Andon und Umgebung zu erleben. Zahlreiche Wanderwege führen durch das Gebiet. Eine der schönsten Touren ist die im Guide Randoxygène «Rando Moyen Pays» (herausgegeben vom Departement) beschriebene 4-stündige Wanderung über die Crêtes du bauroux, von Séranon über den Felskamm bis Caille und zurück. Wer sich viel bewegt, muss natürlich auch gut essen. Feine mediterrane kost sucht man hier in den bergen vergebens. kein Weg führt JULI / AUGUST 2018


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WO ÜBERNACHTEN? verschiedene sympathische Übernachtungs-Möglichkeiten haben sich in den letzten Jahren in Caille, La Moulière, Séranon und L’audibergue aufgetan – schlicht und urig, aber mit viel Liebe zum Detail und schonend für den Geldbeutel. eine auswahl:

blick auf caille und den berg baou roux © AS

jedoch an der kulinarischen Institution Le Christiana vorbei – besser bekannt als Chez Huguette! Mitte der 1960er-Jahre, als L’Audibergue sich zum Wintersportzentrum entwickelte, hatte Huguette den richtigen Riecher und ließ sich mit ihrem Restaurant direkt am Pistenrand nieder. 150 hungrige Skifahrer verköstigt sie seither im Winter jeden Mittag, aber auch im Sommer ist das Haus meist voll. Heute wie damals serviert die Chefin croutons d’ail als amuse-bouche. Mittlerweile allerdings verrät ihr SchwiegerEnkel, ein gut gelaunt servierender Sonnyboy, großzügig das einst streng gehütete Rezept. Danach gibt’s deftige bergkost, Lamm, Rind und in Fett ausgebackenes Gemüse – zubereitet noch immer von Huguette, heute Uroma, persönlich. Das Menü kostet 26 Euro, eine Reservierung wird dringend empfohlen (geöffnet nur mittags).

La Godille (L’Audibergue/Andon) Direkt am Fuß der Piste gelegen, bietet sich der kleine Gasthof mit guter Hausmannskost (Menü: 20 euro) im Sommer als ausgangspunkt für Wanderungen und Mountainbike-Touren an, im Winter natürlich für Schneesport aller art. Die Gastgeberfamilie Grun arbeitet mit lokalen Produzenten zusammen und lädt regelmäßig zu Thementagen beispielsweise über Wildkräuter oder medizinische Pflanzen. Die drei Zimmer der gîte sind klein, aber äußerst urig und wurden in Handarbeit ausgestattet. einladend im Sommer wie im Winter ist die große Sonnenterrasse vor dem Haus.

Baumhäuser Les cabanes de la Moulière (La Moulière) Sophie Wetzel lädt in zwei Baumhäuser: Unterhalb des Felsenkamms im Norden von La Moulière gelegen, mit Blick auf die Skipisten, verfügen die in eigenregie komplett aus Holz gebauten Mini-Häuschen über alles, was das Herz begehrt: zwei bis fünf Schlafplätze, einen kleinen Balkon, Küche, Bad und sogar winterfeste isolierung. Den Korb mit dem von der Gastgeberin üppig mit frischem Obst und anderen lokalen Produkten zubereiteten Frühstück ziehen die Gäste an der Seilwinde hoch in ihr reich. Pro Nacht 120 euro für zwei Personen inklusive Frühstück; in den Sommerferien Mindestaufenthalt zwei Nächte.

Charmante Unterkünfte Wenn ein Restaurant irgendwo im Nirgendwo derlei Zuspruch erfährt, dann ist da auch Potenzial für Herbergen. Allerlei charmante private chambres d’hôtes und andere originelle Unterkünfte hätten in den vergangenen Jahren eröffnet, sagt bürgermeister Yves Funel (siehe kasten rechts). Meistens seien es Frauen, die nach einer beschäftigung suchen, wenn die kinder in die Schule kommen. «Das zeigt, dass wir mit all unseren Anstrengungen rund um den Tourismus auf einem guten Weg sind», so der erste bürger in Caille. «La mayonnaise commence à prendre.» 

bei huguette sollte man reserVieren! © AS

WEITERE INFO www.stations-greolieres-audibergue.com JULI / AUGUST 2018

Indianerzelte Lou Païs (La Moulière) Das Tipi-Camp Lou Païs am Fuß des Sesselliftes in La Moulière umfasst acht große indianerzelte, in denen jeweils bis zu acht Personen Platz finden. Je vier voll ausgestattete Küchenhäuschen, Duschen und Toiletten sorgen für ein Minimum an Komfort im mitten in den Bergen gelegenen indianerdorf. Schlafsäcke (die Nächte können hier oben kühl werden!) sind mitzubringen. ideal, um in Familie oder mit Freunden die Freizeitmöglichkeiten im Parc de la Moulière zu nutzen. Betrieben wird das Dorf immer von Juni bis September vom verein Lou Païs, der auch für die benachbarte Via Souterrata zuständig ist. Gwenaëlle Charles, meist als indianerin verkleidete Tochter des vereins-Chefs, weiß nicht nur viel und gerne über die Kultur der Ureinwohner amerikas zu berichten, sondern kennt sich auch mit der umgebenden Natur ausgesprochen gut aus.

Gästezimmer der Bastide Napoléon (Séranon) ihre bisherigen zwei Gästezimmer für je vier bis sechs Personen ergänzen Daniel Madre und seine Frau Sèverine diesen Sommer um ein drittes: Mit offenem Dach über dem Bett und freiem Blick in den Sternenhimmel wird «le nid de la bastide» das Highlight der direkt an der Route Napoléon gelegenen kleinen Privatpension. im riesigen Garten der einstigen Post-Station aus dem 19. Jahrhundert sorgt ein ungewöhnliches Freundespaar für viel Spaß: der quirlige Haushund und die kletterfreudige Ziege, die schon mal – unerlaubterweise – auf den Gartentisch springt. Dank der günstigen Lage zwischen den Gorges du Verdon und der Küste hat Daniel im Sommer ein ganz internationales Publikum.



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die täglichen orca-shows sind neben den delfin-Vorführungen die hauptattraktion des parks. die aufnahme stammt aus dem Jahr Vor den überflutungen © AS

ZUKUNFT? UNGEWISS Marineland zwischen Kritik und Kommerz Von AILA STöCKMANN

Die größte Touristenattraktion der Côte d’azur kämpft ums Überleben.

in ultramodernes 5D-kino ist der neueste Hit im Marineland – mit beweglichen Sitzen, Luftzügen im Gesicht der Zuschauer und Gerüchen passend zum Abenteuer auf der Leinwand. Thematisiert werden die Nöte der Natur, digital und ohne lebende Mitspieler. Auf der anderen Seite des Parks sind noch bis Ende August 100 der besten Naturfotos ausgestellt, die das Naturhistorische Museum London in seinem jährlichen Wettbewerb auf der Suche nach dem «Wildlife photographer of the year» ausgewählt hat. Schöne und grausame Motive (wie das verendete Nashorn, dem brutal ein Horn abgeschnitten wurde) hängen mahnend Seite an Seite. Frankreichweit sind die eindrucksvollen bilder nur im Marineland zu sehen; eine Premiere auch für den Park. Die Neuheiten der Saison sind so effektvoll, wie es sich für Europas größten Meerestierpark gehört – und gleichzeitig so unangreifbar wie

möglich. Marineland hat es nicht leicht in dieser Zeit; regelmäßig stehen vor allem seit der Wiedereröffnung der Anlage im März 2016 lautstark protestierende Menschen vor dem Eingang und formarinelanddern eine Schließung direktor pascal picot des Parks. Ein halbes Jahr zuvor war Marineland bei dem schweren Unwetter an der Côte d’Azur, das 20 Menschenleben kostete, völlig überflutet worden. Viele Tiere waren ertrunken, Filteranlagen der Meerwasserbassins versagten ihren Dienst, von den Schlammlawinen in sämtlichen Gebäuden ganz abgesehen. Tierschützer hatten gehofft, der Park mit seinen Delfin- und Orca-Shows als Hauptattraktionen würde nie wieder eröffnet. Pascal Picot zeigt mir an diesem Tag die Neuheiten des vor fast 50 Jahren eröffneten Parks.

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Er ist der dritte Direktor seit dem Unglück und seit mittlerweile einem Jahr im Amt. Auf dem Spiel steht ein millionenschweres WirtschaftsUnternehmen, Teil einer spanischen FreizeitparkGruppe, das seinen Erfolg auf die Zurschaustellung von Tieren gründet. Wir laufen vorbei an den meisten Aquarien und Außengehegen. Unterwegs antwortet der 48Jährige bereitwillig auf alle Fragen. Auch die unvermeidlichen nach der Tierhaltung, den Demonstranten und der Zukunft des Parks. «Ich empfange alle Journalisten, die mich darum bitten», sagt Picot. Die französischen kämen hauptsächlich wegen der Tierschutz-Problematik, ausländische eher aus fachlichem Interesse. Ein Team des National Geographic Explorer etwa studiere im Marineland die kommunikation der Orcas untereinander. «Wir erleichtern die wissenschaftliche Recherche», so der Parkdirektor. Er hätte diesen Job nicht annehmen müssen, aber er wollte. «Es gibt bei uns keine Tierquälerei», sagt der Mann, der vorher Ferienzentren einer bekannten französischen Tourismus- und ImmobilienGruppe gemanagt hat. 160 Mitarbeiter beschäftigt der Park ganzjährig, der überwiegende Teil davon Pfleger; zwischen April und August zusätzlich 500 Saisonkräfte. Zwei neue Tierärzte sind an bord. «Mein Job ist es, gute Leute einzustellen.» Auf dem langen Weg über die Anlage mit Fischen, Pinguinen, Haien, Schildkröten, Seehunden und Seelöwen, einem Eisbärenpaar, Delfinen und Orcas bleibt Picot immer wieder stehen, um mit Mitarbeitern ein schnelles Wort zu wechseln, gelegentlich auch, um ein Stück Papier aufzuheben und in den nächsten Mülleimer zu werfen. Ruhig und zumindest aus Laiensicht fundiert pariert er Fragen nach dem Umgang mit den Tieren, nach ihrem Wohlbefinden. «Die meisten Delfine bei uns», erklärt er, «leben hier in der dritten Generation.» Vorwürfe, die Delfine würden künstlich befruchtet, weist er zurück – ebenso wie die Unterstellung, die Meerestiere würden in überchlortem Wasser leben: «Der Wasserversorger von der Stadt Antibes ist auch unser Versorger» – für ihn ein Zeichen für Transparenz. Der Parkdirektor kommt gerade von einem Treffen mit Nicolas Hulot, Frankreichs Umweltminister und zuvor bekannter Tierschützer, mit dem er über ein Picot zufolge unseriös zustande gekommenes Gesetz diskutiert habe. Frankreich hat vor einem Jahr verboten, Delfine in Gefangenschaft zu züchten. Das Verbot kommt für Marineland einem Todesurteil auf Raten gleich. 850 000 besucher strömten im vergangenen Jahr nach Antibes, um die publikumsträchtigste Attraktion der Côte d’Azur zu erleben. 84 Prozent von ihnen, das habe eine Umfrage ergeben, kämen wegen der Orcas und der Delfine. Mit Orca-Nachwuchs sei es ohnehin vorbei, erklärt Pascal Picot. Die drei Weibchen und das Männchen, die noch im Marineland leben, entstammten derselben Familie – interne Nachkommen verböten sich also. Hier war man Teil eines internationalen Reproduktionsprogramms.


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Die amerikanische Themenparkkette Sea World als bisheriger Partner für die in dem Fall unumgänglichen Samenspenden aber hat seine bestrebungen zur Nachzucht eingestellt. Der Parkdirektor meint es gut mit den Tieren, das nimmt man ihm ab. Er verstehe auch, dass die Gefangenschaft wilder Spezies den Menschen bauchschmerzen bereiten kann. «Da müsste

man sich aber ganz allgemein die Frage nach der Rolle von Zoos in der Welt stellen», findet er. Sein Park, seit dem Unglück verstärkt um aufklärende statt zu verspielte Shows unter dem Motto «apprendre, découvrir, s’amuser» bemüht, stehe schließlich auch für wissenschaftliche Forschung, Umweltschutz und Artenerhalt, nicht zuletzt dank der Association Marineland.

DAS SAGEN TIERSCHÜTZER Die Haltung vor allem von Orcas und Delfinen wird von Tierschützern immer wieder kritisiert. Warum, das erklärt David Pfender, Meeresbiologe bei der Walschutzorganisation WDC (Whale and Dolphin Conservation) im rZ-Gespräch. Von AILA STöCKMANN

meeresbiologe daVid pfender

Wie bewerten Sie die Haltung speziell dieser beiden Arten – Orcas und Define – in Gefangenschaft? In Europa werden derzeit fünf verschiedene Wal- und Delfinarten in Gefangenschaft gehalten. Am häufigsten sind darunter Große Tümmler und Orcas, die beide zur Familie der Delfine gehören. kein Wal oder Delfin kann in Gefangenschaft artgerecht gehalten werden, denn sie leben in komplexen Sozialverbänden und legen in der Natur große Distanzen zurück. Große Tümmler schwimmen bis zu 150 kilometer, Orcas bis zu 500 kilometer am Tag. Im Marineland Antibes misst die Distanz zwischen den beckenwänden nicht mal 100 Meter. Die im Marineland gehaltenen elf Delfine und vier Orcas machen für den Laien bei den täglichen publikumsvorführungen einen gesunden und «willigen», um nicht zu sagen ausgeglichenen und zufriedenen Eindruck. Alle sind in Gefangenschaft geboren, kennen also das Leben in Freiheit nicht. Geht es ihnen trotzdem schlecht? Delfine verziehen selbst bei schwersten Verletzungen keine Miene. Dies liegt aber nicht daran, dass sie so hart im Nehmen sind, sondern daran, dass sie ihre Gesichtsmuskulatur nicht bewegen können. Deshalb sehen Delfine fröhlich aus – auch wenn sie es nicht sind. Die Shows, bei denen man die Delfine beobachten kann, zeigen nur einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Leben. Wir wissen, dass Delfine und Orcas in Gefangenschaft beispielsweise Diaze-

pam (auch bekannt unter Valium) oder Hormone erhalten. Diese Medikamente werden eingesetzt, um die Delfine zu beruhigen und an die unnatürlichen Umstände anzupassen. Wale und Delfine haben sich über Millionen von Jahren evolutionär mit ihren bedürfnissen und Fähigkeiten an das Meer angepasst. Diese UrInstinkte und Ansprüche an die Umwelt lassen sich nicht einfach wegzüchten. Die Gruppen in Delfinarien werden von Menschen zusammengestellt und sollen in den meisten Fällen der Vermehrung dienen. konflikte, kämpfe und Verletzungen sind an der Tagesordnung. In freier Wildbahn haben die Delfine einen einfachen Mechanismus entwickelt, konflikten aus dem Wege zu gehen: Sie schwimmen weg. In einem Delfinarium ist das nicht möglich. Inwiefern unterscheidet sich für Delfine und Orcas ein Leben in Gefangenschaft von einem Leben im Meer? Orcas leben in freier Wildbahn in Familienverbänden, die von einer Matriarchin angeführt werden. Männliche Orcas verlassen die Familie nur, um sich zu paaren, und kehren danach wieder zurück. Weibliche Nachkommen gründen ab einem gewissen Alter eine eigene Familiengruppe. In Gefangenschaft entscheidet der Mensch, wann (zumeist junge) Orcas die Gruppe verlassen müssen. Weibliche Große Tümmler leben mit ihren Nachkommen in größeren Gruppen zusammen, während männliche Tümmler sich meist in kleineren Gruppen von zwei bis drei Individuen zusammenschließen. Im Marineland Antibes müssen jedoch beide Geschlechter gemeinsam in einem becken leben, dadurch kommt es regelmäßig zu konflikten. Das Leben im Mittelmeer ist heute auch kein paradies mehr für die großen Säuger, betrachtet man die Wasserqualität, plastikmüll und den regen Schiffsverkehr, der für Lärm, ver-

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Im Augenblick wartet Picot dringend auf Antwort aus Paris. Ob das Nachzucht-Verbot für Delfine kippt oder nicht, ist für den Park existenziell. «Wir haben tolle Ideen in der Schublade für neue Projekte. bevor wir die aber angehen und Millionen investieren, brauchen wir klarheit für unsere Zukunft – zumindest für die kommenden zehn Jahre.» 

schmutzung und Kollisionsgefahr sorgt. Was sagen Sie dazu? Die Meere benötigen unsere Aufmerksamkeit und müssen besser geschützt werden. Dafür engagiert sich unsere Organisation WDC international auf vielen Ebenen. Doch im Meer leben Wale und Delfine in ihrer natürlichen Umgebung. Wenn man beispielsweise die Jungtier-Sterblichkeit Großer Tümmler in Gefangenschaft mit der frei lebender Populationen vergleicht, wird deutlich, dass ein Delfinarium keine Arche ist. Zwar gibt es im offenen Meer Gefahren, die es in Gefangenschaft nicht gibt – dennoch sterben unzählige Delfinbabys in den Delfinarien. Einige Tierschützer fordern die Schließung von Marineland, andere zumindest ein Stop für die Haltung von Orcas und Delfinen. Was sollte Ihrer Meinung nach mit den Tieren geschehen? Die in Gefangenschaft geborenen Meeressäuger in die Freiheit zu entlassen, ist ja wohl keine Option…? Eine Schließung kann nicht von heute auf Morgen stattfinden. Jedoch sollte ein Haltungsverbot in kraft treten, das vorsieht, die Wale und Delfine von der Gefangenschaft in ein Meeresrefugium zu überführen. In einem Meeresrefugium würden die Orcas und Tümmler an das Meer gewöhnt werden. Dort erlernen sie auch verloren gegangene natürliche Fähigkeiten wie die Jagd auf Fische. Anschließend kann man sie auswildern. WDC beteiligt sich an der Verwirklichung dieser Schutzprojekte. Auch andere Delfinarien gehen bereits diesen Weg. Warum richtet sich der Ärger der Tierschützer nur gegen die Delfine und Orcas, nicht aber gegen Seehunde, pinguine und andere im Marineland gehaltene Arten? Wale und Delfine bilden Familien, sie geben sich Namen und benutzen Werkzeuge. WDC unterstützt seit mehr als 30 Jahren Forschungsprojekte zu Walen und Delfinen. Wir wissen heutzutage sehr viel über diese Meeresbewohner und können uns leicht mit ihnen identifizieren, da ihr Leben viele Parallelen zu dem von Menschen aufweist. Orca-Mütter haben beispielsweise ihr Leben lang eine enge Verbindung zu ihren Nachkommen. Ich denke aber, dass jedem Tierschützer klar ist, dass alle Lebewesen gleich schützenswert sind.

Weitere Info: whales.org

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«UNBEKANNTES MONACO»

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FISCHER IM FÜRSTENTUM  Foto oben Verschiedene wal-arten lassen sich im mittelmeer mit etwas glück beobachten © D.R.  Foto unten daVid gamba im Vergangenen februar an den south shetland islands, 100 meilen Von der antarktischen halbinsel entfernt © D.R.

Whale Watching, Angeln und Tierschutz – wie passt das zusammen? Der Monegasse David Gamba kämpft für das Mittelmeer und seine Bewohner. er macht das mit vollem einsatz – obwohl, nein, weil er auch Fischer ist. Von AILA STöCKMANN

r ist jung, «echter» Monegasse und hat im vergangenen Jahr Monacos Fédération de Pêche en Mer, den Fischereiverein für Sportangler, mitbegründet. Auch beruflich ist David Gambas Revier das Meer: Als kapitän veranstaltet er im Namen des Monaco Yacht Clubs Whale-WatchingAusflüge. «Wir haben ein einzigartiges Stück Natur vor der Nase», sagt der 28-Jährige, «das Meer!» Ein krankes Meer, sagt er aber auch, eines, das es zu schützen gelte, bevor es zu spät ist. Und genau darin betrachtet er seine Aufgabe: Menschen zu informieren, ihnen das außergewöhnliche biotop vor Augen zu führen und davor zu warnen, dass das Meer in wenigen Jahrzehnten tot sein wird, wenn alle so weiter machen wie bisher. Sein Unternehmen, so betont er, führe das Label High Quality Whale Watching. Man verpflichte sich einer sanften Form von Tourismus, die das Meer und seine bewohner schont. Dazu zähle auch, dass die Teilnehmer fundierte Erklärungen zur biodiversität unter Wasser erhalten. Tabu sei dagegen das Schwimmen mit den auf-

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gespürten Tieren. Eine Liste entsprechender Anbieter findet sich im Internet. Dem Yacht Club gehe es nicht darum, Geld zu machen, ergänzt der kapitän, sondern darum, Leute zu sensibilisieren.

Das pelagos-Schutzgebiet – ein großes Glück Er macht das gut, der junge Mann: Er kennt die Tiere, weiß wie man sie identifiziert, versteht Zusammenhänge und kann sie erklären. Er wolle «den Menschen Lust darauf machen, das Meer wieder zu entdecken». Obwohl sich in seinem Rücken Wolkenkratzer erheben und kaum ein Stück Mittelmeerküste dichter bebaut ist als seine Heimat, spricht er von Glück, hier zu leben, denn das Gewässer vor Monaco ist Teil eines großen


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 Foto links

auch grindwale, die zur familie der delfine zählen, sind im mittelmeer heimisch © D.R.

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gehen nicht tiefer als gut 200 Meter und leben von krill. Eine gute Methode, die beiden zu unterscheiden, sei auch der Vergleich der Wasserfontänen, die sie beim Auftauchen ausstoßen: Der blas des Pottwals mit seinem eckigen kopf geht mit 45-Grad-Neigung schräg nach vorne, während jener des Finnwals senkrecht nach oben schieße. Den einzelnen Wal von einem Artgenossen zu differenzieren, sei wiederum ein Leichtes: Die Rückenflosse ist bei jedem Individuum anders geformt. Auch für Laien gut zu erkennen ist Flucker – ein im Pelagos-Gebiet bekannter Finnwal, dem aus ungeklärten Gründen die Hälfte der Schwanzflosse fehlt. «Ihn habe ich im letzten Jahr allein dreimal gesehen», freut sich Gamba.

beeindruckende Geschöpfe Finnwal-Männchen werden 18 bis 24 Meter lang. Finnwale sind nach dem blauwal die zweitgrößten Tiere der Welt; sie können mehr als 100 Jahre alt werden. Große bullen des Pottwals erreichen ebenfalls Längen von über 20 Metern und Gewichte von über 50 Tonnen und sind damit die größten bezahnten Tiere der Erde.

Meeresschutzgebietes. Es steht unter der Hoheit dreier Länder: Frankreich, Italien und Monaco. Unter dem Namen «Pelagos» wurde es vor 16 Jahren unter Schutz gestellt (siehe Info-kasten rechts), «um seinen besonderen Artenreichtum zu erhalten», so David Gamba. Der junge Monegasse ist am Hafen des kleinstaats aufgewachsen. Als Sohn einer spanischen Mutter habe er sich in den Ferien schon mit sechs Jahren mit den Cousins in Spanien beim Fischefangen die Zeit vertrieben – und viel gelernt. «Das Angeln ist eines der besten Mittel, um die Umwelt verstehen und respektieren zu lernen», sagt er. Nach einem Schlenker in die Luxushotellerie hat David Gamba nach der Schule ganz schnell zu seiner wahren berufung gefunden und sich zum kapitän ausbilden lassen. Heute steuert er regelmäßig das zwölf Meter lange schwarze Schlauchboot Narwhal dorthin, wo er Meeressäuger vermutet, und referiert unterwegs für seine Gäste an bord über die Tiere und ihren bedrohten Lebensraum. Die beste beobachtungszeit ist genau jetzt: der Hochsommer. Zwischen Oktober und April ziehen die großen Säuger gen Süden – nach Süditalien, Griechenland, Libyen. Whale Watching bietet Monaco deshalb nur zwischen Mai und September an.

MEERESSCHUTZGEBIET «PELAGOS»

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Finnwale sind am häufigsten zu sehen Finnwale, Pottwale, Streifendelfine, Große Tümmler, Grindwale, Rundkopfdelfine, Meeresschildkröten und Teufelsrochen könne man mit einem bisschen Glück bei einem Ausflug entdecken, sagt der Chef der Mission, aber beispielsweise auch Haie und Thunfische. Um die hier am häufigsten auszumachenden Wale – den Finnwal (Frz.: rorqual commun – Lat.: balaenoptera physalus) und den Pottwal (cachalot – Hyseter macrocephalus) – aufzuspüren, entferne er sich 25 bis 50 kilometer von der küste. Wenn David Gamba dann einen schwarzen Rücken in den Wellen erblickt, weiß er ganz schnell, mit wem er es zu tun hat. «Es gibt verschiedene Unterscheidungsmerkmale», erklärt er. «Finnwale können maximal 20 Minuten unter Wasser bleiben, ehe sie zum Luftholen auftauchen müssen; im Schnitt sind es 7 bis 12 Minuten. Pottwale dagegen können bis zu zwei Stunden abtauchen.» Pottwale tauchen mehr als 1000 Meter tief und ernähren sich überwiegend von Tintenfischen, Finnwale

WHALE WATCHING eine 5-stündige Tour mit David Gamba ab Monaco kostet 120 euro. Kinder zahlen 40, Jugendliche 80 euro (Familienticket erhältlich). abfahrt ist morgens um 9 Uhr, Frühstück und Mittagessen sind inklusive. Kontakt: +33 (0)6 11 47 55 94 oder yacht-club-monaco.mc

as Schutzgebiet für Meeressäuger «Pelagos» ist das größte im Mittelmeer. es erstreckt sich über 87 500 Quadratkilometer in Gewässern dreier Länder: Frankreich, italien und Monaco. Das Gebiet umfasst den Bereich zwischen der Halbinsel Giens bei Hyères im var, dem Norden von Sardinien und Fosso Chiarone an der Westküste italiens (Toskana) sowie der gesamten Küste zwischen Fosso Chiarone und Giens. Korsika liegt inmitten des Gebietes. ende 1999 wurde von Frankreich, italien und Monaco beschlossen, diesen Bereich unter Schutz zu stellen. am 21. Februar 2002 trat das gemeinsame Pelagos-abkommen in Kraft. Seither werden zusammen initiativen zum Schutz der Meeressäuger und ihres Lebensraums durchgeführt. Bedroht sind die Tiere vor allem von bestimmten Fischfangtechniken, der Meeresverschmutzung, Unterwasserlärm, Zusammenstößen mit Schiffen und WhaleWatching-aktivitäten, aber auch durch Klimaveränderungen oder die ausbreitung von Krankheiten. Die idee zum abkommen geht zurück auf die Tatsache, dass man sich in den 1980er-Jahren darüber bewusst wurde, dass in diesem Gebiet besonders viele und verschiedenartige Meeressäuger lebten. Noch heute werden hier rund 8500 Spezies gezählt, was einer Summe von 4 bis 18 Prozent der weltweit bekannten Spezies entspricht, wobei das gesamte Mittelmeer weniger als ein Prozent der weltweiten Meeresfläche repräsentiert. Der Sitz des Pelagos-abkommens befindet sich in Monaco (Tour Odéon B1 – 36, avenue de l’annonciade). www.pelagos-sanctuary.org

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«UNBEKANNTES MONACO»

fahrer zum intelligenten Miteinander anregen». kollisionen mit großen, schlecht manövrierbaren Schiffen sind nur eine der Gefahren, denen die vom Aussterben bedrohten Tiere ausgesetzt sind. Unterwasserlärm, bestimmte Fischfangtechniken, Überfischung, die klimaveränderung und natürlich Meeresverschmutzung zählen zu den weiteren großen killern der Meeressäuger. Stichwort Plastik: «Wir sind dabei, unseren Planeten zu töten – das ist offenkundig», so David Gamba. Das Leben der Menschen habe sich in den letzten 50 Jahren vereinfacht dank des Plastiks – aber die Erde werde dadurch zerstört. «Wenn ich denke, ich sehe eine Schildkröte, so ist es in vier von fünf Fällen Plastikmüll – häufig Luftballons», sagt der passionierte Meeresschützer. Die bilder von verendeten Tieren, deren Innereien mit Plastikmüll verstopft sind, kennt jeder.

2050 keine Fische mehr im Meer?

 Foto oben tatsächlich eine meeresschildkröte! häufig werden umher treibende plastikabfälle für schildkröten gehalten © D.R.  Foto rechts ein räuber dicht unter der wasseroberfläche © D.R.

Im Pelagos-Schutzgebiet leben geschätzt rund 900 Finnwale und nur etwa 300 Pottwale, sagt der Whale Watcher. Er selbst habe 2017 nur vier Pottwale gesichtet, aber immerhin 63 Finnwale. «Hier bei uns muss man sich weltweit vergleichsweise am weitesten von der küste entfernen, um Wale zu sehen», fügt er hinzu. Es könne zwar durchaus vorkommen, dass die Tiere bis auf 500 Meter an die küste herankommen, aber meistens blieben sie in der weiter im offenen Meer verlaufenden ligurischen Strömung. Von der im Mittelmeer und weltweit am weitesten verbreiteten Delfinart, dem blau-Weißen Delfin oder Streifendelfin (Stenella coeruleoalba), leben rund 30 000 im Pelagos-Gebiet. Im gesamten Mittelmeer sollen es um die 300 000 sein. Um einen von ihnen oder andere große Meeressäuger zu erspähen, ändert David Gamba seine Route regelmäßig. Indikatoren fürs Auftauchen eines Wals sind neben den Fontänen Vögel auf dem Meer: Sie weisen auf Futter hin. Gamba nutzt weder eine App noch ein Flugzeug (das widerspräche dem Qualitätslabel!), um Tiere aufzuspüren. «So kommt es, dass wir manchmal Tiere sehen, manchmal aber auch nicht», erklärt er. Seit fünf Jahren beobachtet David Gamba im Auftrag des Pelagos-Schutzgebietes Wale. Die Daten und Infos, die er sammelt, dienen der Wissenschaft – aber als Warnung auch den kapitänen von großen Schiffen wie Fähren, Tankern, kreuzfahrt- und Containerschiffen, die durch die sensible Zone fahren und die großen Tiere massiv gefährden.

«Autobahn» des Mittelmeers Zwei der verkehrsreichsten Routen im Mittelmeer führen mitten durch das Schutzgebiet: die Strecken Genua-barcelona und Nizza-korsika. Das sorge jedes Jahr für kollisionen zwischen Schiffen und Säugern. Dabei sterben – optimistisch gerechnet – zwei Wale pro Jahr. Pessimistisch beziffert, sind es 20. «Die Wahrheit», vermutet David Gamba, «liegt wohl in der Mitte.» Verbieten könne man die kommerzielle Schifffahrt schlecht, sagt der Monegasse, «aber wir können die SeeJULI / AUGUST 2018

«UN-Experten sagen, dass es 2050 keine Fische mehr im Meer gibt», fügt er hinzu. konservativer schätzende Wissenschaftler sagen, dass 2050 mehr Plastik als Fische im Meer schwimmt. «Wir befinden uns mitten in einem Teufelskreis», sagt David Gamba. Aber es gebe auch positive Zeichen. Die Menschen begännen, sich der Lage bewusst zu werden. Umso wichtiger seien regelmäßige lokale Aktivitäten zur Sensibilisierung von Groß und klein. «Ich liebe das Meer», resümiert der junge Mann und erinnert sich an magische Momente – etwa jenen, als er vor ein paar Jahren vom großen Anlegekai in Monacos Haupthafen aus morgens um vier beim Angeln im Spiel herumtollende Delfine beobachten konnte … 

WEITERFÜHRENDE INFO: www.gecem.org (Organisation zur erforschung und zum Schutz von Walen und Delfinen im Mittelmeer) www.whale-watching-label.com (anbieter für nachhaltiges Whale Watching an der französischen Mittelmeerküste, ausgezeichnet mit dem Label High Quality Whale Watching; infos über die am häufigsten zu beobachtenden Wale und Delfine) www.iccat.int (International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas - zum Schutz von Thunfisch und Thunfischartigen im atlantik und den benachbarten Meeren)


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daVid gamba hat einen thunfisch am haken © D.R.

ANGELN IN MONACO Nicht nur zum Spaß gegründet: der Verein der Hobbyfischer

WAS WIRD IM MITTELMEER GEFISCHT? vor der Küste Monacos haben angler u.a. aussicht auf folgende Speisefische am Haken: Dorade (Frz.: dorade) Makrele (maquereau) Rotbarbe (rouget) Sardelle (anchois) Sardine (sardine) Schwertfisch (espadon) Seeteufel (lotte) Seezunge (sole) Wolfsbarsch (loup de mer) es gibt strenge richtlinien dazu, ob ein Fisch in den Kochtopf wandern darf oder wieder ausgesetzt werden muss. Maßgeblich sind art und Größe des Fisches.

enau ein professioneller Fischer sei in Monaco noch im Einsatz, sagt David Gamba: Eric. Als Freizeitbeschäftigung dagegen ist das Angeln in Monaco präsenter denn je. Gamba, im Hauptjob als WhaleWatching-Guide im Yacht Club von Monaco tätig, hat mit gleichgesinnten jungen Leuten im vergangenen Jahr die Fédération de Pêche en Mer de Monaco gegründet. Der Angelverein für Hobbyfischer, der mit der Umweltstiftung von Fürst Albert II. zusammenarbeitet, zählt heute rund 30 Mitglieder und ist auch für Nicht-Monegassen offen. Für sein Hobby muss David Gamba sich gelegentlich rechtfertigen – «dabei setzen wir uns für die Natur ein», so der 28-Jährige. Die Angler beobachten den Fischbestand intensiv und arbeiten mit Wissenschaftlern zusammen: «Wir merken als erste, wenn eine Sorte weniger wird.» Die Mitglieder des Clubs passen auf, dass zu kleine Fische wieder ausgesetzt werden. Sie melden, wenn sie Schiffe beobachten, die ölrückstände oder ungeklärte Abwässer ins Meer ablassen. Sie planen, Infotafeln aufzustellen mit Hinweisen zu den Fischarten vor Ort. Das Angeln in Monaco ist übrigens an fast allen Stellen verboten – mit Ausnahme des großen, ins Meer

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ragenden bootsanlegers am alten Hafen Hercule (digue). Neben ihrer Sensibilisierungs- und Erziehungsarbeit darf im Angelverein aber auch der Wettkampf nicht fehlen. Zum Fangen der größten und schönsten Exemplare zählt neben ein wenig Glück auch jede Menge kenntnis über die Tiere, ihr Verhalten, die Wasserschicht, in denen sich eine Art am liebsten aufhält … «Man muss den Fisch verstehen, wenn man erfolgreich sein will», so David Gamba, der sich bevorzugt vom boot aus mit Fischimitationen am Haken auf die Lauer legt und regelmäßig ordentliche brocken an bord zieht. Ganz strikt würden er und die anderen Vereinsmitglieder die geforderten Mindestgrößen bei der Entnahme beachten; zu kleine Fische landeten umgehend wieder im Meer. Schmerzen hätten Fische mit Haken im Mund übrigens nicht, beruhigt der Angler: In der Region hätten sie keine Nerven – eindrucksvoll bewiesen etwa durch die Seeigel verspeisende Dorade. Zahlreiche Fischarten im Mittelmeer sind stark gefährdet. blauflossenthunfisch (auch Roter Thun genannt), eine von acht verschiedenen Thunfischarten, gehört dazu. Vor 30 Jahren beinahe ausgerottet, hat sich der bestand der begehrten Art im Mittelmeer dank Fangquoten etwas erholt. In der EU verfügen vor allem Frankreich, Spanien, Malta und Italien über große Thunfischflotten. Hauptabnehmer der bedrohten Art ist Japan. Dort werden 80 Prozent des im Mittelmeer gefangenen Roten Thuns verbraucht – vor allem für Sushi. «Für uns gilt: Ein roter Thunfisch muss mehr als 30 kilogramm wiegen oder länger als 115 Zentimeter sein, damit wir ihn behalten dürfen», sagt David Gamba. Mit der Fondation Albert II zusammen versucht sein Verein herauszufinden, ob der Rote Thun sich in der ligurischen Strömung vermehre – das wäre ein gutes Zeichen. Außerdem nehme er mit den Vereinskameraden zur Erforschung der Art am Tagging-Programm für Thunfisch teil: am 21. Juli in beaulieu und am 4. August in Monaco. Rund 20 boote würden dazu morgens aufs Meer fahren, Thunfische fangen, sie mit einer Markierung versehen und wieder aussetzen. beißen die Tiere später erneut an, werde das Tag wieder rausgezogen und gebe Daten über die Aufenthaltsorte des Fisches preis. Aber längst nicht nur Roter Thun müsse geschützt werden, sagt David Gamba. Auch für viele andere heimische Fische gelten Fang- und Verzehrregeln. So erwarte er von küchenchefs, dass sie sich an die Saison der jeweiligen Fische halten und lokalen Fang verwenden. Loup de mer, also Wolfsbarsch, gehöre beispielsweise von Mitte Dezember bis Mitte April nicht auf den Teller – «denn da befindet sich der Fisch in der Reproduktionszeit». Und woher weiß der konsument, auf welchen Fisch er besser verzichtet? «Leider gibt es in Frankreich – anders als etwa in Großbritannien – noch keinen guide de consommation», bedauert Gamba. Eine weitere Aufgabe, für die sich sein Verein engagieren könnte!  fpmmonaco.com JULI / AUGUST 2018


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sarkophag Von psousennes i., silber/gold, tanis-schatz, 21. dynastie. ägyptisches museum kairo © Laboratoriorosso Srl

EINMALIGE CHANCE «L’OR DES PHARAONS» ausstellung vom 7. Juli bis 9. September im Grimaldi Forum in Monaco. Geöffnet täglich von 10 bis 20, donnerstags bis 22 Uhr. eintritt: 11 euro (gratis bis 18 Jahre). www.grimaldiforum.com

ägyptologin christiane ziegler © DR JULI / AUGUST 2018

Monaco zeigt «Das Gold der Pharaonen» Von AILA STöCKMANN

as alte Ägypten fasziniert seit Generationen. Japan etwa ist geradezu verrückt nach den Pharaos und ihrer untergegangenen Hochkultur, und selbst in Videospielen dient die mythenumrankte Ära als Setting – wie aktuell im kultspiel «Assassin’s Creed». So entschieden sich auch die kulturbeauftragten des Grimaldi Forums, zehn Jahre nach der Erfolgs-Ausstellung über die «königinnen Ägyptens» erneut zum Publikumsmagneten «Ägyptologie» zu greifen. «Das Gold der Pharaonen – 2500 Jahre Goldschmiedekunst im alten Ägypten» versammelt in diesem Sommer archäologische Schätze aus der Zeit bis 800 v.Chr. in Monaco. Neben Leihgaben aus verschiedenen europäischen Museen fliegen rund 150 der Artefakte direkt aus dem Ägyptischen Museum kairo ein – zahlreiche Schmuckstücke, aber auch Totenmasken und Sarkophage, die ihre Heimat noch nie zuvor verlassen haben, wie kuratorin Christiane Ziegler erklärt. Die renommierte Ägyptologin, die jahrelang im Louvre fürs Alte Ägypten verantwortlich war, hatte auch schon die Schau über die königinnen betreut. Der Zufall kam der Ausstellungs-Macherin zu Hilfe:

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bevor am 15. November unweit der Pyramiden von Gizeh mit dem ersten Teil des neuen Grand Egyptian Museum das größte archäologische Museum der Welt eröffnet, durchforsten die Restauratoren das Archiv des aus allen Nähten platzenden heutigen Museums. Eine Auswahl an hochwertigen, in der kunstgeschichtlichen Literatur zitierten Objekten, die ihnen bei der Inventur in die Finger kamen, boten sie exklusiv dem Fürstentum als Leihgabe an. Die Ausstellung im Grimaldi Forum zeigt Artefakte aus den verschiedensten Dynastien. Vor gut 5000 Jahren waren die Ägypter der ersten Dynastie die ersten Menschen überhaupt, die Gold bearbeiteten und als Schmuck verwendeten. So ist die erstaunliche Handwerkskunst aus der Zeit ab 3200 v.Chr. ebenso Thema in Monaco wie das beschaffen des kostbaren Materials, das zuhauf in die Gräber der Pharaonen wanderte. Dokumentiert werden aber beispielsweise auch Streiks und korruption beim bau der Pyramiden – «die menschlichen Seiten des Alten Ägyptens», so Christiane Ziegler. Einen eigenen Raum erhalten die Grabplünderungen: Interaktiv und damit ansprechend speziell für junges Publikum gestaltet, fühlt sich der besucher mitten hinein versetzt in die Machenschaften von Grabräubern. Die Ägyptologin, die eher zufällig zu ihrer Lebensaufgabe rund ums alte Ägypten fand, wie sie im RZ-Gespräch gesteht, freut sich besonders auf den Schatz von Tanis (etwa 1000 bis 800 v.Chr.), der bis 1939 unentdeckt geblieben war. Sie selbst hat während regelmäßiger Ausgrabungen in der begräbnisstätte Sakkara bei kairo im Laufe von 20 Jahren ein bis dato unversehrtes Grab gefunden. «Die Vorstellung, dass da 3000 Jahre niemand eingetreten war», bereite ihr noch heute Gänsehaut, «auch wenn wir damals tatsächlich nach etwas ganz anderem gesucht hatten.» Monacos Ausstellungs-budget von rund 2,5 Millionen Euro wandert überwiegend in den Transport und die Versicherung der kostbaren Stücke. Ein besuch der diesjährigen Sommer-Expo ist quasi Pflicht, folgt man Christiane Zieglers Empfehlung. Denn die ist sich so gut wie sicher: «Wenn wir die Objekte zurückgegeben haben, werden sie Ägypten und sein neues Museum nie wieder verlassen.» 

armband der königin hetepheres. silber. gefunden in gizeh. 4. dynastie unter cheops. ägyptisches museum kairo © Laboratoriorosso Srl


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 Empfang im Palast: Jelena Isinbaeva, Julie Gautier, Cinzia Colman, Isabelle Henchoz,

Fürst Albert, Ornella barra und Géraldine Rey (v.l.)

PREIS «FRAU DES

JAHRES 2018»

Es ist selten, dass etwa 150 Personen gebannt den Ausführungen auf der bühne lauschen. beim siebten, von der dynamischen Journalistin Cinzia Sgambati-Colman ins Leben gerufenen «Prix Monte-Carlo Femme de l’Année» hatten die kandidatinnen jedoch die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums. So spannend waren ihre Lebensgeschichten, so voller Emotionen, dass der Jury die Wahl extrem schwer gefallen war und sie sich letztendlich entschlossen hatte, gleich drei Preise zu vergeben: Der offizielle ging an Géraldine Rey, deren Verdienst es ist, den Autosport auch Frauen zugänglich gemacht und dabei gleichzeitig armen Ländern konkret geholfen zu haben. Die ehemalige Stabhochspringerin

NIERENLEIDEN ELEFANT NEpAL IST TOT

Traurige Nachrichten aus dem Fürstentum: Elefant Nepal, einer der zwei von Prinzessin Stéphanie vor mehreren Jahren geretteten Dickhäuter, ist tot. Das 50-jährige Tier erlag einem Nierenleiden. Seit knapp fünf Jahren lebten die Elefanten baby und Nepal oberhalb Monacos in der Domaine de Fontbonne auf dem Mont Agel, in direkter Nachbarschaft zum Sommersitz der Fürstenfamilie. Prinzessin Stéphanie hatte die beiden Dickhäuter damals aus einem Tierpark in Lyon vor dem Einschläfern gerettet. Es hieß, sie hätten Tuberkulose – eine Diagnose, die sich nie bestätigt hat. Mit Nepal ist nun eines der beiden «Mädchen», wie die Elefanten von ihren Pflegern, der Prinzessin und der Tierärztin liebevoll genannt wurden, gestorben. Nach Aussage der langjährigen Tierärztin, die die beiden schon in Lyon betreut und mit für deren Rettung gekämpft hatte, litt die ältere Dame seit etwa einem Jahr an

und Goldmedaillengewinnerin Jelena Isinbaeva wurde u.a. für ihr Engagement für bedürftige kinder und die Förderung junger sportlicher Talente geehrt. Die Schweizerin Isabelle Henchoz erhielt einen Spezial-Award für ihre Lebensaufgabe, behinderten Menschen zu ermöglichen, aktiv Sport zu treiben. In Folge einer furchtbaren krankheit ist sie selbst an den Rollstuhl gefesselt. besondere beachtung erfuhr auch Julie Gautier für ihrem berührenden UnterwasserFilm «Ama». Das Motto des diesjährigen Events im Hotel Fairmont lautete «Frauen und Sport». Unter den Gästen der Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft von Fürst Albert steht und deren Ehrenpräsidentin Fürstin Charlène ist, befanden sich auch zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Thema für 2019: Frauen, kunst und Wissenschaft. 

einer Nierenschwäche. Die Ärztin habe alles in ihrer Macht stehende unternommen, um dem Tier zu helfen. Nepal schien auf dem Weg der besserung, bis sie einen Monat vor ihrem Tod plötzlich extrem schlechte Nierenwerte aufwies. Sie litt fortan unter Gleichgewichtsstörungen, konnte schlecht laufen und fraß kaum. Vier Wochen später sei klar geworden, dass sie nicht mehr gerettet werden könnte. Prinzessin Stéphanie, die fast täglich auf dem Plateau bei den Elefanten war, sei untröstlich. Sie hatte offenbar speziell zu Nepal ein sehr inniges Verhältnis. baby soll es unterdessen den Umständen entsprechend gut gehen. Die Pfleger und die Prinzessin kümmerten sich rund um die Uhr um das Tier und sorgten dafür, dass es fresse und durch Aktivitäten abgelenkt werde. Was mit dem verwaisten Elefanten in Zukunft geschieht, war bei Redaktionsschluss noch offen. klar sei jedoch, so die Tierärztin gegenüber der Presse, dass ein Elefant nicht allein leben sollte.  JULI / AUGUST 2018


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menton © Gebhard Spindler

Vergessenes Hinterland

MENTONS HEIMLICHE TRÜMpFE 15 Gemeinden versuchen mit vereinten Kräften, unter dem Titel «Menton Riviera & Merveilles» dem Tourismus in Frankreichs äußerstem Südosten eine neue richtung zu geben.

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Von AILA STöCKMANN

er Großgemeinde Riviera Française mit ihrem Zugpferd Menton geht es nicht anders als ähnlichen Zusammenschlüssen an der Côte d’Azur: An der küste brummt das Leben und rollt der Rubel, während sich nur ein bruchteil der Touristen ins prächtige Hinterland verirrt. Um das zu ändern, bündeln hier wie andernorts seit 2017 auch die Tourismusbüros ihre kräfte. Menton als größte Stadt bleibt natürlich der Motor. Hier befindet sich denn auch der Hauptsitz des neuen Office de Tourisme mit dem Titel Menton, Riviera & Merveilles. In acht der angeschlossenen Gemeinden gibt es nach wie vor Zweigstellen, bescheidener bureau d’information betitelt. Geändert hat sich außer den Namen bisher de facto nichts. Aber heute wird besser zusammen gearbeitet – für künftige Synergien. Pierre Dabout ist vor genau einem Jahr als Leiter des neuen Tourismusamtes aus dem Departement Alpesde-Haute-Provence nach Menton gekommen. Es sei

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nicht einfach gewesen, alle Akteure für das gemeinsame Vorhaben zu gewinnen. So sei man gerade erst dabei, eine einheitliche Marketing-Strategie zu entwickeln. Das Ziel könne nur lauten: sich mit seinen Vorzügen gemeinsam von den anderen Gegenden der Côte abzusetzen und klasse über Masse zu stellen – wobei jedes Dorf seine Identität natürlich behalte, beeilt sich der Tourismuschef anzufügen. «Wir haben zwar alle die gleiche Geschichte mit unserem italienischen Hintergrund und der Rolle, die die Grimaldis hier gespielt haben», so Dabout, «aber jede Gemeinde hat ganz unterschiedliche Stärken.» kein Wunder bei einem geografisch riesigen Gebiet entlang der französisch-italienischen Grenze, das vom Meer bis zum Tal der Wunder, dem Vallée des Merveilles, im Hochgebirge reicht. Ein roter Faden, der sich durch einige der Orte zieht, ist die barockkunst, ein anderer die Verteidigungsanlagen der Maginot-Linie.

Die Stärken der einzelnen Menton mit seinen rund 30 000 Einwohnern ist die viertbekannteste Stadt der Alpes-Maritimes, sagt der Tourismus-Chef. Zu verdanken hat der Ort einen Großteil seiner Popularität der Erinnerung an die belle Epoque, als Nordeuropas Oberschicht hier zu überwintern pflegte, und natürlich dem Zitronenfest, das jährlich im Februar zigtausende besucher anzieht. Seine üppigen Gärten, die Strände, das relativ neue Cocteau-Museum und der Yachthafen tragen ihr Übriges zur Strahlkraft der Stadt bei. Hinzu kommen Faktoren wie das berühmte Mikroklima mit ganzjährig milden Temperaturen, eine besondere Lebensqualität, das Fehlen von Industrie, die Nähe zu Monaco und die Sicherheit in der Stadt. Die Hotels werden zu 40 Prozent von ausländischen Gästen belegt; Engländer, Italiener und Deutsche führen die Statistik an. Ein neues 5-Sterne-Hotel ist im Entstehen. «Für uns gilt es nun, den Trumpf des Hinterlandes auszuspielen», so Pierre Dabout. Dabei denke man vorläufig


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MENTON RIVIERA & MERVEILLES

sainte-agnès © Gebhard Spindler

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ERWEITERN SIE DIESEN SOMMER IHREN HORIZONT!

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eher an Tagesausflüge und kurztrips – allein wegen der begrenzten beherbergungskapazitäten – und an Individualtourismus. Sportliche Familien finden nördlich von Menton reihenweise Möglichkeiten: von Fahrrad- oder E-bike-Touren über Canyoning in einem der schönsten Canyons Europas – La Maglia nördlich von breil-sur-Roya – bis zu Schnee-Sport im Winter. Casterino (Gemeinde Tende) mit seinem Hochplateau mausert sich zum Zentrum für umweltfreundlichen Tourismus – sowohl im Winter als auch im Sommer. Zum Wandern bietet sich das traumhafte Vallée des Merveilles im Mercantour-Nationalpark an mit seinen prähistorischen Felsgravuren. Die Dörfer im Hinterland von Menton seien zwar weniger pittoresk als Touristen-Favoriten wie Saint-Paul-deVence, Eze oder Mougins – punkteten dafür aber mit authentischem Leben, so der Tourismus-Chef. Da seien Saorge mit seinem kloster, La brigue mit seiner kapelle Notre Dame des Fontaines, Tende natürlich mit dem großartigen Musée des Merveilles, das hübsche Sospel, Europas «höchstgelegenes küstendorf» Sainte-Agnès oder La Trinité mit den beeindruckenden Ruinen seiner römischen Trophée des Alpes. «Wer intelligente und sportliche Ferien verbringen will, ist bei uns genau richtig!», verspricht Pierre Dabout. Ein paar Tage am Strand, aufgelockert durch Touren ins Hinterland und ausreichend Mittel fürs individuelle Erkunden der Natur- und kulturschätze der Riviera Française — so stellt man sich hier den idealen Touristen vor. 

Entdecken Sie Geschichte und Kultur der küstennahen Orte und der pittoresken Dörfer im Roya-Tal: Den gesamten Sommer über bis Mitte Oktober laden wir zu geführten Tagestouren für 49 Euro pro Person (Kinder unter 12 Jahre: 15 Euro). Acht verschiedene Touren werden jeweils dienstags bis donnerstags angeboten; Treffpunkt ist das Office de Tourisme in Menton (Mindest-Teilnehmerzahl: 10). Außerdem begleiten wir Sie zu Festivals und Festen aller Art. Dazu werden die Teilnehmer mit Shuttlebussen über spektakuläre Routen in die einzelnen Dörfer gefahren.

TOUR 1 Die villages perchés der Riviera (Sainte-Agnès, Gorbio, Roquebrune)

TOUR 3 Antike und mittelalterliche Funde (La Turbie, Roquebrune, Gorbio)

TOUR 2 Das religiöse Erbe von Sospel und Castellar

TOUR 4 Im Haut-Pays (Breil, Fontan, Saorge)

TOUR 5 Kunst und Tradition im RoyaTal (Tende, la Brigue) TOUR 6 Natur und Kulturerbe im Bévéra-Tal (Sospel, l’Authion, Moulinet)

TOUR 7 Die Bunker der Maginot-Linie (Sospel, Sainte-Agnès, CapMartin) TOUR Fokus Menton (Menton)

FESTIVALS & FESTE

sospel © Rémy Masséglia

Menton roquebrune-CapMartin Beausoleil La Turbie Gorbio Sainte-agnès Castellar Castillon Sospel Moulinet Breil-sur-roya Saorge Fontan La Brigue Tende

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Barock-Festival in Sospel, 30. Juni

Flamenco-Festival in Gorbio, 17. August

Mandolinen-Festival in Castellar, 18. Juli

Safran-Ernte, 18. Oktober

Saint-Eloi-Fest in Tende, 7. Juli Film-Projektion an der Augustus-Trophäe in La Turbie, 27. Juli

Ulmen-Fest in Gorbio, 9. September

Trüffelmarkt in Beausoleil 15. September

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FAST MONEGASSISCH

cap martin mit seinem ehemaligen grand hôtel. hinten am hang thront die altstadt Von roquebrune © D.R.

Roquebrune-Cap-Martin, einer der weniger bekannten Küstenorte Das «Sandwich» zwischen Monaco und Menton birgt stille Geheimnisse – von einstigen illustren Gästen bis zur Steinzeithöhle.

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Von AILA STöCKMANN

oquebrune-Cap-Martin zählte 500 Jahre zu Monaco – und das ist nicht das einzige, was über den Ort relativ unbekannt sein dürfte! Auch heute noch führt das mittelalterliche Adlernestdorf mit zugehörigem Cap zwischen Menton und dem Fürstentum ein eher unscheinbares Dasein. Insider freilich wissen, dass zahlreiche berühmtheiten von österreichs kaiserin Sissi über Le Corbusier bis Coco Chanel hier Quartier bezogen, vermutlich gerade wegen seines stillen Charmes. Heute leben hier unter dem Mont Agel und seinem braunen Fels («Roquebrune») um die 13000 Einwohner. Noch vor rund 150 Jahren waren es gerade mal 850. Gegründet im Jahr 970 vom Grafen von Ventimiglia – zeitgleich entstand die burg zum Schutz gegen die Sarazenen –, wurde der Ort ab 1355 für rund fünf Jahrhunderte Eigentum der Grimaldis (die zeitweilig wiederum unter sardischem Protektorat standen). Seit 1861 gehört Roquebrune zu Frankreich.

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auf dem burgVorplatz in roquebrune finden im sommer kultur-eVents statt © D.R.


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DIE SEHENSWÜRDIGKEITEN

der 1000-Jährige oliVenbaum © D.R.

In einer Volksbefragung im Jahr 1860 durften die 210 Wahlberechtigten darüber entscheiden, ob man sich Frankreich anschließen wolle – zeitgleich mit der Grafschaft Nizza. Jede einzelne der 194 abgegebenen Stimmen lautete «Ja». Nachbar Menton veranstaltete übrigens ebenso eine Wahl – die weniger eindeutig ausging. «Tja, hätte Roquebrune sich damals anders entschieden, wären wir hier heute alle Monegassen», sagt Jean-Louis Dedieu augenzwinkernd. Der klarinettist, der bis zum Renteneintritt im vergangenen Jahr im PhilharmonieOrchester Monte-Carlo spielte und noch heute die Solistes de Monte-Carlo dirigiert, ist seit über 20 Jahren Mitglied des Stadtrats und dort mit kulturfragen betraut. Er hat sich intensiv mit der Geschichte seiner Wahlheimat befasst und kennt so manche Anekdote. Am 2. Februar 1861 also kaufte schließlich Napoleon III. dem damaligen Fürsten Charles III. Roquebrune und Menton für vier Millionen Gold-Franken ab, behielt aber allerlei private besitztümer in beiden Gemeinden. Das Fürstentum sollte für Roquebrune dennoch weiterhin eine bedeutende Rolle spielen. Der sich damals mit der Eröffnung des Casinos im Jahr 1866 und der Garnier-Oper ein gutes Jahrzehnt später allmählich entwickelnde Glanz des kleinstaats färbt noch immer auf die Nachbargemeinde ab. «Ohne Monaco wäre Roquebrune nie zu dem geworden, was es heute ist», sagt Jean-Louis Dedieu. Auch hinter der Erweiterung der Eisenbahnlinie von Paris über Lyon und Marseille bis Monaco, Menton und Ventimiglia (1869) steckt federführend das Fürstentum. Die basse Corniche, die 1881 vollendete küstenstraße zwischen Nizza und Monaco, ist ebenfalls dem Fürstentum zu verdanken. «So hat sich Roquebrune im Lichte Monacos entwickelt.» Ende des 19. Jahrhunderts lautete der Name des Ortes noch Cabbé-Roquebrune. Die damals so beliebte wie belebte Cabbé-bucht verfügt noch heute über seinen hübschen, nur zu Fuß zugänglichen Strand. Die grüne Halbinsel Cap Martin war einst Jagdrevier des Fürsten von Monaco. Urbanisiert wurde es vom dänischen Architekten Hans-Georg Tersling, der durch Charles Garnier in die Gegend kam. Auf ihn zurück geht unter anderem das 1890 vollendete Grand Hôtel am Cap, in dem mehrfach Sissi und ihr Gatte, kaiser Franz Joseph I., logierten. Das traumhafte Cap ist bis heute fast ausschließlich von Privatvillen überzogen, daher von Ortsunkundigen – mit Ausnahme des küstenwanderwegs – kaum besucht. Im ehemaligen Grand Hôtel befinden sich mittlerweile Appartements.

Was Sie bei einem Besuch von Roquebrune-CapMartin nicht verpassen sollten: > die altstadt mit ihrem Château, der alten Burg > den (mindestens) tausendjährigen Olivenbaum > die schönen Strände > den Küstenweg (sentier littoral) rund ums Cap > die Grotte du Vallonnet, in der rund eine Million Jahre alte Steinwerkzeuge und Zähne von Säbelzahntigern gefunden wurden > die villa e-1027 von eileen Gray

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1911 wurde wieder abgestimmt in Roquebrune. Diesmal ging es darum, ob man sich in Roquebrune-Cap-Martin umbenennen solle. «Anders als häufig kolportiert, steckte dahinter nicht die Unterscheidbarkeit zu Roquebrunesur-Argens im Var», erklärt der Hobby-Historiker. «Vielmehr wollte man Menton eine lange Nase zeigen – nach dem Motto: ‚Ätsch, Cap Martin gehört zu uns!‘» Der Ausgang der Wahl ergibt sich von selbst. Eine der Top-Sehenswürdigkeiten des kleinen Städtchens ist sein tausendjähriger Olivenbaum, unweit des einstigen Coco-Chanel-Domizils La Pausa. Fast wäre der 1931 der Säge zum Opfer gefallen, wenn nicht der Historiker und frühere französische Außenminister Gabriel Hanotaux ihn gekauft und damit gerettet hätte. Andere illustre Persönlichkeiten zog und zieht es immer wieder in den kleinen Ort. Zu beginn seiner Popularität waren es die Engländer, die zum Überwintern an die milde Mittelmeerküste kamen. «Auch Napoleon hat hier mit Sicherheit den einen oder anderen bastard hinterlassen», wirft Jean-Louis Dedieu ein. Architekt Le Corbusier (der hier auch starb) und Innenarchitektin Eileen Gray ließen sich am Cap nieder, Goncourt-Preisträger Romain Gary hat im Ort angeblich einige seiner bücher geschrieben, August Rodin, der einige Jahre hier lebte, etwa die Marmorbüste von Joseph Pulitzer geschaffen. Claude Monet malte acht, neun bilder in Roquebrune. Jacques brel habe 15 Jahre in der Gemeinde gelebt und «einige seiner besten Lieber geschrieben», so Dedieu. Und als Coco Chanel ihre Villa La Pausa (in der später Churchill residierte) der Stadt schenken wollte, habe diese leider kein Geld zum Erhalt gehabt. «Die Hotels sind heute größtenteils aus unserem Ort verschwunden», sagt Jean-Louis Dedieu. Er selbst ist 1976 nach Roquebrune gezogen. Und wenn man ihm und seinen Geschichten lauscht, versteht man seine begeisterung für das kleine Geschwisterchen des Fürstentums. «Man lebt hier einfach wunderbar. Auch wenn es immer weniger Alteingesessene gibt, hat sich das Städtchen seine Identität bewahrt.» 

KULTURABENDE Jeden Sommer im Juli und august veranstaltet roquebrune-CapMartin auf dem Burgvorplatz Kulturabende mit Musik und Theater. www.festival-rcm.com traumhaft: die strände richtung menton (o.) und der blick Von roquebrune richtung monaco © D.R. JULI / AUGUST 2018


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ausgerechnet in Frankreich hat der regisseur das Metier einst für sich entdeckt. eine einladung zum Festival von Cannes in diesem Frühjahr hebt den Deutschen in den Olymp der Kinokunst – auch wenn sein Werk am ende leer ausging.

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Festival de Cannes – eine Rückblende

Von AILA STöCKMANN

KLAppE, DIE ZWEITE! Ulrich Köhler im RZ-Gespräch über seinen märchenhaften Film «In my room», das schwierige Geschäft des Filmemachens und seinen zweiten Auftritt an der Côte d’Azur it 20 steht einem die Welt offen. Alles scheint möglich. Zu viel? Ehe man sich’s versieht, prangt da die 40. Eine Zwischenbilanz des Lebens drängt sich auf. Und auf einmal wird klar: Da sind nicht mehr ganz so viele Türen offen. Und wenn doch? Was würde passieren, wenn uns kein anderer Mensch daran hinderte, unsere Zeit exakt nach unseren Vorstellungen zu füllen? Gedanken wie diese, kindheitsphantasien, so wird uns Ulrich köhler erklären, haben ihm den Stoff für seinen neuen Film «In my Room» geliefert. Sein Werk stand in diesem Jahr als einziger deutscher beitrag im Wettbewerb von Cannes. Nicht im kampf um die Goldene Palme, aber in der viel beachteten Nebenreihe Un certain regard – in der die Filme noch eine Spur weniger massentauglich, häufig aber umso interessanter sind. köhlers Hauptdarsteller Armin ist um die 40, Single, lebt in berlin und schlägt sich so durch ohne festen Job. Als seine Oma im Sterben liegt, kehrt er zurück in seine westfälische Heimat, fern der Großstadt, um sich von ihr zu verabschieden. Die Nacht nach ihrem Tod verbringt Armin mit ein paar Dosen bier in seinem Auto. Am nächsten Morgen wacht

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er auf und ist allein: Die Tankstelle ist verwaist, keine Menschenseele sichtbar weit und breit, Autos ohne Insassen und Motorräder liegen wie verunglückt auf den Straßen. Lediglich Hunde bellen in der Nachbarschaft. bald dämmert Armin: Da ist niemand mehr. Die Frage nach dem Warum lässt der Regisseur offen, darum geht es ihm nicht. Stattdessen arrangiert sich sein Film-«Robinson» mit seiner neuen Welt. Fährt erst hinaus, ohne Ziel, um doch zurückzukehren in die Heimat, wo er’s sich – deutlich abgemagert und gestählt – häuslich einrichtet: Hütte am Waldrand, mit Ziegen, Hühnern und Pferd. Am nahe gelegenen Wasserfall gewinnt er Strom, auf dem Feld nebenan baut er kartoffeln an. Armins Leben könnte immer so weiter gehen, aber natürlich passiert dann doch noch Unvorhergesehenes. Als wir nach der Premiere des Films in Cannes auf unser Interview mit dem Regisseur warten, parliert der gerade auf Französisch mit einer Journalistin aus dem Hexagon. Es war tatsächlich in Frankreich, im bretonischen Quimper, erzählt er uns wenig später, dass er zum Filmemachen kam – obwohl er eigentlich künstler werden wollte. «Ich wusste, dass es hier diese kleinen kunstschulen gibt, und wurde angenommen», so der Deutsche. «Und


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ich wollte die Sprache lernen. Ich hatte dummerweise, auf Druck meines Großvaters damals, Latein statt Französisch gewählt.» In Quimper, mit 19, entdeckte Ulrich köhler überhaupt erst das kino. In seinem hessischen Heimatstädtchen Diez an der Lahn hatte es keins gegeben und zu Hause bei den Eltern lange Zeit nicht mal einen Fernseher. «Aber es hat gedauert, bis ich wirklich Filmemacher geworden bin, weil ich immer große Scheu davor hatte, mit so einem großen Team zu arbeiten und ökonomisch so abhängig zu sein», sagt er. «Das ist ja nicht so einfach wie mit der Gitarre ein Lied zu komponieren oder als Maler in seinem Atelier … Man braucht sehr viel soziale Interaktion und sehr viel Geld, um so einen Film zu machen.» In der Rolle sah er sich anfangs überhaupt nicht. «Aber ich habe dann später in Hamburg weiter studiert, und da bin ich nach und nach in dieses Spielfilmmachen reingerutscht.»

«DASS DER FILM AUCH SPALTEN WÜRDE, HATTE ICH MIR SCHON GEDACHT.» ULRICH KöHLER

vierter Film des Deutschen Vier abendfüllende Filme hat der 48-Jährige seither geschrieben und gedreht: «bungalow» (2002), «Montag kommen die Fenster» (2006), «Schlafkrankheit» (2011) und nun «In my Room». Sie ähneln sich insofern, als Geschichten «normaler Menschen» erzählt werden. Heile Welt, blauen Himmel, liebliches Dekor sucht man bei köhler vergeblich. Den roten Teppich von Cannes kannte Ulrich köhler schon. Vor zwei Jahren stand ein Film seiner Frau hier im Wettbewerb um die Goldene Palme: Maren Ades «Toni Erdmann» eroberte damals die Herzen der kritiker. köhler war happy in der Rolle des babysitters; in Interviewpausen reichte er seiner Frau den kleinen Sohn zum Stillen. Ein bild, das zu ihm passt, wenn man ihn nun, zwei Jahre später, im Palais des Festivals erlebt, wo sein eigener Film gerade der Weltöffentlichkeit präsentiert wurde. Er wirkt wie der Typ «netter Schwiegersohn», zurückhaltend, bescheiden, mit durchdachten Antworten – sich seiner Rolle als anerkannter Regisseur bewusst, aber nicht ganz sicher, ob er sie wirklich gut ausfüllt. «Es war eine überwältigende Erfahrung, hier in Cannes zu laufen», begeistert sich der Filmemacher. «Dass der Film auch spalten würde, hatte ich mir schon gedacht. Es ist schließlich eine Zumutung: Zwei Stunden Lebenszeit, die man jemandem nimmt, sind ganz schön viel. Da muss ich tolerant sein. Mir geht’s ja auch so: Wenn mir ein Film nicht gefällt, gehe ich raus.» Tatsächlich kam köhlers Film in der Pressevorführung

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am Morgen eindeutig gut an: Die meisten klatschten während des Abspanns, das ist so Usus in Cannes, wenn die Journalisten an einem Werk Gefallen gefunden haben. Was die Figur des Armin mit ihm selbst gemein habe, wollen wir vom Regisseur wissen. Nicht übermäßig viel, so die prompte Antwort: «Mein Leben sieht ganz anders aus: Ich habe eine Familie, zwei kinder, und ich bin bis jetzt auch noch nicht in einer menschenleeren Welt gelandet. Aber ich glaube, der Schreibprozess funktioniert schon so bei mir, dass ich überlege: Wie wäre mein Leben verlaufen, wenn ich an einem bestimmten Punkt eine andere Entscheidung getroffen hätte? Da ist schon so ein ‚Was-wäre-wenn-Gedanke‘ dabei. Deswegen hat die Figur doch einiges mit mir, aber auch mit anderen zu tun, mit Freunden und Menschen, die ich kenne.» besonders frappierend wirken im Film die Szenen der Menschenleere: die brenner-Autobahn ohne Verkehr, ein Flussdampfer, der führerlos durchs Wasser treibt, Vorgärten, die verwildern. Genial der Moment, in dem Armin auf seinem Pferd durch eine verlassene kleinstadtsiedlung reitet, während hinter ihm ein Wildschwein über die Straße läuft. Eine Herausforderung sei es gewesen, in NordrheinWestfalen naturbelassene Landschaft für ihre Zwecke zu finden, erinnert sich der Regisseur. Aus dem bundesland stammte ein beträchtlicher batzen an Fördergeldern, erklärt er, deshalb spiele sich ein großer Teil des Films dort ab. Mithilfe von Google Earth seien sein Team und er schließlich bei Vlotho gelandet. Die Anwohner des Städtchens hätten sie dann gebeten, ihre Vorgärten sechs Monate lang nicht anzurühren. Leere Autobahnen hingegen seien eine der leichteren Übungen gewesen: Die finde man sonntags in der Früh vor – «und mit der heutigen Technik der digitalen Retusche ist es nicht kompliziert, ein Auto, das vielleicht doch mal durchs bild fährt, zu entfernen».

Eine Frage der Finanzierung

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regisseur ulrich köhler © ANNETTE HAUSCHILD  Foto 2

szene aus köhlers film «in my room» © PANDORA FILM

Die sichtbar aufwändigen Vorbereitungen aber seien nicht allein verantwortlich dafür gewesen, dass seit Ulrich köhlers letztem Film sieben Jahre ins Land gegangen sind. «Das hat vor allem mit Finanzierung zu tun», erklärt der Regisseur. «Ich hätte den Film schon gut zwei, drei Jahre früher drehen können, wenn das mit dem Geld schneller geklappt hätte.» Und das, obwohl alle seine bisherigen Filme auf der berlinale gelaufen waren und «Schlafkrankheit» dort mit einem Silbernen bären für die Regie ausgezeichnet worden war. Das macht nicht unbedingt Mut für den Effekt, den Cannes – auch in köhlers Augen das wichtigste Filmfestival der Welt – auf sein künftiges Schaffen haben könnte. Der Regisseur nimmt’s gelassen. «Ich habe Freunde, die gar keine Filme mehr machen können, obwohl sie tolle Filmemacher sind. Es ist einfach ein Verteilungskampf. Gerade, wenn man Filme macht, die kommerziell nicht erfolgreich sind …» «In my Room» ging in Cannes leer aus. köhlers karriere krönt die Einladung zum Festival allemal. Trotzdem geht’s für den Deutschen in nächster Zukunft erstmal ohne kino weiter. Ein TV-Film steht auf seiner Agenda.  JULI / AUGUST 2018


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EIN KÜNSTLER UND DIE NATUR Foto 1 armand scholtès: géologie brune (2016), pastel et aquarelle sur papier © CAPG Foto 2 armand scholtès bei der Vernissage in den gärten des mip © AS Foto 3 Je nach betrachtungswinkel ergeben sich immer wieder neue, interessante ausblicke © AS

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Das internationale ParfümerieMuseum Grasse (MiP) zeigt in diesem Sommer die auseinandersetzung armand Scholtès’ mit der ihn umgebenden Landschaft des Südens.

ie Natur steht im Werk von Armand Scholtès im Mittelpunkt. Dem Gärtner der Formen, wie der renommierte französische künstler auch genannt wird, ist in diesem Sommer eine Doppel-Ausstellung im Parfümerie-Museum MIP in Grasse und in den Gärten des MIP in Mouans-Sartoux gewidmet. Seit mehr als 30 Jahren lebt und arbeitet der heute 82Jährige in Nizza – und unweigerlich fließt sein Natur-Erleben an der Mittelmeerküste in seine Werke ein. Scholtès ist keiner Schule, keiner Strömung zuzurechnen; seine Oeuvres erinnern an eine Mischung aus Höhlenmalerei, primitiver kunst, Arte Povera und Land Art. Seine Auseinandersetzung mit der ihn umgebenden Landschaft ist bis zum 30. September an beiden MuseumsOrten zu sehen.

Ohne die der Côte d’Azur eigenen Landschaft wäre Grasse nicht zur Welthauptstadt des Parfüms geworden, als die sie heute gilt, so Museumsdirektor Olivier Quiquempois. In den Gärten des MIP findet sich eine kondensierte Mini-Version dieser Landschaft, eine Art OpenAir-Museum. Quiquempois hat Armand Scholtès eingeladen, eine vergängliche Installation eigens für den parkartigen Ableger des Museums zu schaffen. Entstanden ist eine Vision aus großen, farbigen Flächen im Zusammenspiel mit Pflanzen. Gemälde und Grafiken des künstlers hingegen finden sich im vor zehn Jahren wieder eröffneten ParfümerieMuseum in der Altstadt von Grasse. Formen und Farben spielen auch auf den Leinwänden von Armand Scholtès eine Hauptrolle. Neben der Sommer-Ausstellung, die im MIP seit Jahren zur festen Tradition gehört, bietet die Dauer-Ausstellung einen abwechslungsreich und originell dargebotenen Abriss der Geschichte des Parfüms. Unbedingt sehenswert – auch bei Strandwetter!  3

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«JARDINIER DES FORMES» im MiP in Grasse: täglich von 10 bis 19 Uhr in den Gärten des MiP in Mouans-Sartoux: täglich von 10 bis 19, im September bis 17.30 Uhr Eintritt: je 4 Euro, beide Stätten: 6 Euro Führungen: 2 Euro, Audioführer: 1 Euro



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Ehrenhof-Konzerte

NAMHAFTE SOLISTEN IN MONACO

© G.Luci

amhafte Dirigenten und ebenso namhafte Solisten sind wie gewohnt zu Gast bei den Sommer-konzerten im Ehrenhof von Monacos Fürstenpalast. Acht Termine erwarten klassik-Fans zu märchenhaften Abenden vor einfach umwerfender kulisse. Eingeladen haben die gastgebenden Musiker des Philharmonie-Orchesters Monte-Carlo Dirigenten wie den Deutschen und in Monaco altbekannten Marek Janowski, ihren ehemaligen Chefdirigenten Gianluigi Gelmetti und natürlich ihren aktuellen Leiter kazuki Yamada. Unter den Solisten finden sich die 25-jährige, weltweit begeisternde italienische Pianistin beatrice Rana, der Geiger und Grammy-Award-Gewinner Maxim Vengerov, der ebenfalls international für Furore sorgende blutjunge kanadische Pianist Jan Lisiecki und die 29-jährige deutsche Geigerin Veronika Eberle, die unter der Leitung von Sir Simon Rattle schon 16-jährig mit den berliner Philharmonikern in Salzburg auf der bühne stand. Das Repertoire, das die konzertbesucher erwartet, ist überaus breit gefächert – warum also nicht gleich mehrmals nach Monaco kommen? Die konzert-Termine: 12., 15., 19., 22., 25. und 29. Juli sowie 2. und 5. August, beginn jeweils um 21.30 Uhr. bei schlechtem Wetter beginn um 22 Uhr im Auditorium Rainier III. Eintritt für Erwachsene: ab 20 Euro. www.opmc.mc

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Mucem Marseille

FÜNF JAHRE SCHON!

Rue(z) & vous!

vALbONNE LÄDT ZUM STRASSENFESTIvAL Vier Tage lang lädt das niedliche Städtchen Valbonne Anfang Juli zur neunten Ausgabe seines Straßenfestivals «Rue(z) & vous!». Am Mittwoch, 4. Juli, werden Tanz, Clowns, Theater und Zirkus zunächst den Tag im Stadtteil Garbejaire bunter gestalten. Am 6., 7. und 8. Juli dann bestimmen die Straßenartisten das Leben in den Altstadtgassen des kleinen, internationalen Ortes. Durchs Programm führen die Clowns Mazarine und Jean-Francois von der Compagnie de l’Arpette. Vor und nach den verschiedenen Aufführungen steht die Cyclo-buvette bereit mit Erfrischungsgetränken. Die Gelegenheit zum entspannten Austausch mit den übrigen Gästen des Festes!  Weitere Info: www.ville-valbonne.fr

«Au-delà de l’écriture»

ROLAND KRAUS STELLT AUS er oberhalb von Saint-Paul-de-Vence lebende deutsche künstler Roland kraus ist Gast der am 6. Juli in Nizza beginnenden Ausstellung «Au-delà de l’écriture», die vom kultur-Verein St’Art organisiert wird. Schon 1989 war Roland kraus vom Centre d’Art Contemporain de Luxembourg belge zu der internationalen Ausstellung «a propos d’écriture» eingeladen worden. Die skripturale Abstraktion hat ihn seither nicht mehr losgelassen. «Au-delà de l’écriture» wird mit einer Vernissage am 6. Juli um 17.30 Uhr in der bibliothek-Me-

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diathek ‘bMVR’ Louis Nucéra in Nizza eröffnet und dauert bis zum 8. September. Roland kraus ist mit einem ölbild «Le Vent se lève» (Foto) und einer buchschöpfung zu dem Gedicht «sub idem tempus» von Raphaël Monticelli beteiligt. Zu der Ausstellung erscheint ein katalog. 

marionette aus sizilien, ca. 1990 © Mucem

ünf Jahre ist es her, dass sich Marseille als europäische kulturhauptstadt herausgeputzt hat. Das damalige Highlight war die Eröffnung des Mucem – des Museums der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers. Spektakuläre Ausstellungen hat das nicht minder spektakuläre Gebäude am Meer seither erlebt. Zeit für eine kleine Rückschau, fanden die konservatoren, und laden noch bis zum 31. Januar 2019 zu einer Ausstellung, die einen Ausschnitt dessen zeigt, was seit 2013 an kunstwerken und Objekten in den mehr als eine Millionen Objekte umfassenden Museums-Fundus gelangte. Schenkungen, käufe, Forschungsarbeit – was sich hinter den kulissen eines Museums abspielt, bleibt seinen besuchern in der Regel verborgen. Zu seinem ersten kleinen Jubiläum will sich das Mucem deshalb seinen Fans von seiner offensten Seite präsentieren. Rund 50 Neuzugänge im Fundus werden gezeigt – vom kunstwerk bis zum Alltagsgegenstand. Ausstellung im Centre de Conservation et de Ressources du Mucem, geöffnet montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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Südflimmern Ganz persönliche Einblicke ins ligurische Leben, Teil 14. In dieser Ausgabe: Ein Hobby sucht seinen Namen Von SUSANNE ALTWEgER-MINET

Pradas «Luna Rossa» beim Training in bootsdistanz verfolgte. Er findet dazu immer wieder willkommene Gelegenheit, denn die Luna Rossa lagert heute unbeachtet in Imperia und soll wohl eines Tages im Museo Navale ausgestellt werden. Das reichte aber, um plötzlich die alte Segelleidenschaft wieder aufflammen zu lassen, der er in seiner Jugend nachgegangen war. Was lag also näher, als sich mit dem Segelsport zu beschäftigen? Ich hatte davon nicht die leiseste Ahnung. Zumindest wusste ich, dass ich nicht seekrank werde, und als begeisterte Schwimmerin habe ich zwar Respekt vor dem Meer, aber keine Angst. Vorfreude ist die schönste Freude! Wir machten uns also auf die Suche nach einer kleinen Segel-

Neuer Look für den pool

sandie sauze-pastor

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as Verhängnis begann mit einem guten Ratschlag. Als wir unserem besten Freund unsere Italien-Pläne eröffneten, meinte er knapp: «Ewig auf der Terrasse sitzen und den Mond anbellen ist keine ausfüllende beschäftigung.» Wir müssten uns unbedingt ein Hobby zulegen. Das motiviere, halte jung und würde den Freundeskreis erweitern. «Segeln» blitzte es aus den Augen meiner besseren Hälfte. Damit hatte ich nun gar nichts am Hut. Vielleicht wäre das als Small Talk bald vergessen gewesen. Nur, mein Mann war zeitgleich zum America’s Cup nach Valencia eingeladen. bei einer Probeausfahrt durfte der Hobby-Skipper überraschend ein wirkliches Regattaboot steuern. Stolz erzählt er immer noch, wie er

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Fliesen sind wahre Wunder der vielfalt. Das Atelier Sauze über jüngste Trends in Sachen SchwimmbadBau.

ie haben sich satt gesehen am Hellblau eines Standard-Pools? Überhaupt kein Problem: Die Möglichkeiten im Schwimmbad-bau sind heute nahezu unbegrenzt. «Vor allem Fliesen bieten eine enorme Vielfalt an Gestaltungs-

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yacht. bezahlbar musste sie sein, und schön sollte sie sein. So besuchten wir drei Jahre lang emsig bootsausstellungen, turnten durch die unterschiedlichsten Schiffe, die entweder die falsche Größe hatten, zu teuer waren oder schlicht nicht gefielen. Dass ich etliche von ihnen als «schwimmende Schrebergärten» bezeichnete, war auch nicht wirklich hilfreich. Über vielerlei Umwege, von Sanremo über den Gardasee und schließlich zur Ostsee, fanden wir endlich unser Traumschiff. bezahlbar, schnittig im Styling, robust und vor allem sehr schick ausgestattet. Nun ging es an die Namensfindung. Am besten sich beim Hafenbummel inspirieren lassen! Deutsche Häfen waren wenig hilfreich. Weder «Auszeit», «Schnäppchen» noch «Pummel» fanden wir sexy. bei «Dackel» kamen wir ins Grübeln. Da hat sich wohl jemand eher etwas zum Streicheln gewünscht. In den italienischen und französischen Hälfen fanden wir ungefähr zehnmal «Albatros» und mindestens ebenso oft «Delphin». Auch nicht wirklich originell. Also mal bei den

fliesen in naturstein-optik Verleihen dem pool seine identität

möglichkeiten», sagt Sandie Sauze-Pastor, Geschäftsführerin des Fliesen- und Einrichtungsfachbetriebs «Atelier Sauze» (ehemals OMC Carrelage) in Mougins. Die Tochter des Unternehmensgründers erklärt: «Man kann nicht nur mit Farben und technischen Finessen spielen, sondern genießt darüber hinaus zahlreiche Vorteile.» Die Abflussrinne bei einem überbordenden Pool etwa lasse sich mit Hilfe von Fliesen ideal verblenden. Pool und Umrandung gehen auf Wunsch ineinander über. Wer Holz mag, entscheidet sich rund um den Pool für Fliesen, die Holz täuschend echt imitieren – ohne den Nachteil von Holz im Zusammenspiel mit Wasser, ohne lästiges Streichen, ohne Ausbleichen, Verwittern, Splittern oder Verziehen. Ähnliche Alternativen bieten sich auch Fans von Naturstein: Während der echte Stein – etwa der beliebte balinesische Naturstein – porös und anfällig gegen Frost sein kann und seine Farbe mit der Zeit verändert, sind Fliesen

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größeren Teilen gucken: «Secret Escape» klingt irgendwie anrüchig und «My toy» lässt Rückschlüsse auf eine kindliche Natur zu. Da es mit dem Plagiat nichts wurde, begannen wir, kunstnamen zu erfinden. Der Mix aus unseren Vornamen ergab «Gesuwa», klingt aber eher nach Sekte oder «Sugewa», das Pasta-Sauce assoziiert. Dann gingen wir die Oldie-Hitparade durch: «Calypso», «Odin», «Shanty». Nein, das ist etwas für «kapitän Graukopf» mit Rauschebart. Insgeheim war ich froh, dass wir nicht fündig wurden. Ich bin der altmodischen Meinung, dass ein ordentlicher Schiffseigner sein Schwimmzeug nach seiner Frau zu benennen hat. So zeigt sich wahre Liebe! Italienisch sollte es dennoch klingen. Mit meinem wunderschönen Namen Susanne kein Problem. Susanna. Nur ein kleiner buchstabe macht den Unterschied. In den Augen des Freizeitkapitäns jedoch einen großen. bei jeder passenden oder nicht passenden Gelegenheit rutscht ihm raus, dass Susanna viel pflegeleichter sei und vor allem williger, das zu tun, was er für richtig hält.

diesen Steinen nicht nur täuschend echt nachempfunden, sondern auch viel einfacher zu pflegen: Sowohl Chlor als auch Salzwasser können ihnen nichts anhaben, und im Zweifel kommt der Hochdruckreiniger ins Spiel – und alles ist wieder wie neu. Natürliches Aussehen liege stark im Trend, sagt Sandie Sauze-Pastor, sowohl für den Pool selbst als auch das Äußere. Für die Poolumrandung bieten sich bretter aus Holzkunststoff-Verbundstoff an. Auch sie sehen Holz zum Verwechseln ähnlich, sind aber viel widerstandsfähiger. «Wir haben damit beispielsweise die Terrasse eines Restaurants in Théoule-sur-Mer verkleidet – und es sieht einfach toll aus!» so die Expertin. Der Vorteil gegenüber Holzfliesen: Es ist keine ebene, feste Fläche als Untergrund erforderlich. «Was wir angehen, muss optisch gefallen und haltbar sein», unterstreicht Sandie Sauze-Pastor. kundennähe, individuelle beratung und das Finden von Lösungen für alle Herausforderungen zeichnen das Familienunternehmen seit mehr als 50 Jahren aus. 

152 route du Cannet MOUGiNS Mo-Fr 8-12 / 14-18.30 Uhr Sa 9-12 / 14-18.30 Uhr atelier-sauze.com JULI / AUGUST 2018


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«La Rutabaga» bei Finale Ligure: Hier wird nach biodynamischen Prinzipien angebaut

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Der italienische Bauernverband Coldiretti spricht von einer «epochalen veränderung» der Gesellschaft, wie sie seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr stattgefunden hat: Fast 30 000 meist junge Menschen haben 2016/ 2017 ein Gesuch eingereicht, Landwirt zu werden. Zwei von ihnen sind Katrin Mamberto und Paolo Frea. rZ begleitete ihren dornigen Weg von anfang an.

vOM URWALD ZUR bIO-OASE

ie es so manchmal geschieht, war es im wahrsten Sinne des Wortes ein einziger Augenblick, der ihr Leben völlig umkrempelte. bereits seit einer gewissen Zeit suchten katrin Mamberto, diplomierte Innendesignerin, und Paolo Frea, erfahrener bauentwickler, ein Grundstück, um ein Haus nach ihren Wünschen zu bauen. Aber entweder lagen die Angebote weit über ihren finanziellen Möglichkeiten oder sie befanden sich tief im ligurischen Hinterland, bis zu 30 kilometer vom Meer entfernt. Sie hatten ursprünglich eher an ein bed&breakfast gedacht, die Idee der biodynamischen Landwirtschaft kam erst später. Eines Tages, im Jahr 2014, bei einem Spaziergang mit ihren Hunden durch das nahezu vergessene Tal von bottasano, das zu den Gemeindegebieten von Finale Ligure, borgio Verezzi und Tovo San Giacomo gehört, entdeckten sie ein gekritzeltes Schild «Vendesi» – zu verkaufen. Es war kaum zu sehen, von Sträuchern versteckt – als wollte der Inhaber seinen besitz eigentlich lieber behalten. Die beiden waren neugierig und riefen die Handynummer an. Wenige Tage später zeigten ihnen die damaligen besitzer das Terrain – völlig verwildert, von hohem brombeergestrüpp überwuchert, seit Jahrzehnten von Menschenhand unberührt. katrin und Paolo waren auf Anhieb verzaubert: «Es war, als wären wir in eine andere Welt eingetaucht», erinnern sie sich heute. Und dann sahen sie, beide gleichzeitig, ein in ihren Augen wunderschönes, pas-

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Von PETRA HALL

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Vorher: im dornröschenschlaf: so sah das grundstück im bottassano-tal aus, als katrin und paolo es zum ersten mal entdeckten © D.R.  Foto 2

nachher: nach Vier Jahren schweisstreibender arbeit entstand diese oase nur wenige minuten Vom meer © D.R.

tellfarbenes Haus. «Und das?» fragten sie mit angehaltenem Atem. «Ach ja, das gehört auch dazu», kam die abfällige Antwort, als wäre es ein lästiges Anhängsel. Und schon war es um sie geschehen: Sie verliebten sich unsterblich in diesen Urwald nur wenige Minuten vom Meer entfernt – der Augenblick, der katrins und Paolos Leben tiefgreifend veränderte. Es gab noch andere Interessenten, doch die besitzerin, deren Tante dieses fast drei Hektar umfassende, unberührte Stück Land gehört hatte, wollte es nur «in liebende Hände» geben. Aus emotionalen Gründen also erhielten katrin und Paolo den Zuschlag. Hier hatte Maria (Name von der Redaktion geändert) ihre kindheit verbracht. Hier bepackte ihre Tante den Eselskarren (er existiert noch heute) mit duftenden Pfirsichen, die sie auf dem Markt verkaufte. Hier ging die bäuerin zu Fuß ins nächste Dorf, um brot zu kaufen. katrin und Paolo schwebten im siebten Himmel, doch bald sollte sie die Realität einholen. Die Finanzierung schafften sie so gerade eben, auch mit Hilfe von Familie und Freunden. Der Verkauf wurde nach vielen Hürden notariell besiegelt, nachdem die 18 (!) Personen, deren Grundstücke an ihres grenzten, nicht von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht hatten. Inzwischen war neben dem restaurierungsbedürftigen Haus ohne Wasser und Elektrizität auch eine von Efeu vollkommen zugewachsene Scheune zum Vorschein gekommen. Ideal für zwei Ferienunterkünfte, insgesamt sollen es drei werden. Das Hauptgebäude war 1930 errichtet worden – solide, das Dach in bestem Zustand, die Mauern trocken und ohne Risse. JULI / AUGUST 2018


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Und dann stand plötzlich fest: «Wir bestellen das Land nach dem Prinzip des österreichischen Anthroposophen Rudolf Steiner.» Ahnung hatten die beiden, die heute noch «nebenbei» einen anderen Job haben, nicht. Sie holten sich Hilfe bei dem piemontesischen Agronom Patrizio Michelis und lernten die basis dieser gesamtheitlichen Landwirtschaft. Als Patrizio die Rutabaga, so der Name des landwirtschaftlichen betriebs, zum ersten Mal besuchte, rief er begeistert aus: «Dieses Land ist so jungfräulich und voller positiver Energie, wie geschaffen für den biodynamischen Anbau. Es wäre schade, diese Gelegenheit nicht auszuschöpfen!» Eine Nische also, da diese Art der Landwirtschaft in Ligurien wenig vertreten ist. Doch zunächst galt es, die Frage nach dem Wasser zu klären, denn das Grundstück war an keine kanalisation angeschlossen. Ein Wünschelrutenläufer fand die Stelle, an der man nach Wasser bohren konnte. Dank eines aufwändigen und kostspieligen Verfahrens wurde man in 54 Metern Tiefe fündig, Laboruntersuchungen bestätigten die gute Qualität des Wassers. Im vergangenen Jahr schließlich hatte Paolo das Land JULI / AUGUST 2018

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mutige frischgebackene landwirte: katrin und paolo © D.R.  Foto 4

biodynamisches gemüse mit stil © D.R.  Foto 5

blick ins tal und auf die weidenden pferde der nachbarn © D.R.

in schweißtreibender Arbeit vom dschungelartigen brombeergestrüpp befreit und dabei hundertjährige intakte Trockenmauern freigelegt. Duftender Flieder und sonnengelbe Mimosen, Veilchen, Thymian und Rosmarin kamen zum Vorschein. beete wurden angelegt, eine bewässerungsanlage installiert. Ein elektrischer Zaun wurde um einen großen Teil des Grundstücks gezogen, unter anderem, um die Rehe fernzuhalten (was sich nicht immer als effizient erwies, da die Tiere bis zu zwei Meter hoch aus dem Stand springen können). bald schon zogen Adlerbussarde und andere seltene Vögel ihre kreise über der bio-Oase. Und dann hieß es säen und pflanzen, streng nach biodynamischen Regeln und unter Respektierung der Naturgesetze. Pestizide und künstliche Düngemittel sind verpönt, der kuhdung von biologisch gehaltenen Tieren für den komposthaufen musste ebenso wie das biologische Saatgut aus dem Hinterland beziehungsweise aus dem Piemont herbeigeschafft werden. Das Wunder geschah: katrin, die übrigens perfekt Deutsch spricht, und Paolo sahen fast ungläubig, wie karotten, kartoffeln und Petersilie, Melonen und Zucchini, Tomaten, Auberginen, bohnen, Paprika und fast alles, was im mediterranen Raum an Gemüse gedeiht, in die Höhe schoss. Im vergangenen Sommer ernteten sie, die vorher nicht einmal wussten, dass man kartoffeln ausgraben muss, insgesamt fast 450 Zentner Gemüse! Als wollte die Erde ihnen danken, sie aus dem Dornröschenschlaf erweckt zu haben. Es sprach sich, auch dank der sozialen Medien (die


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Scheune abgeschlossen sein. Dann wollen katrin und Paolo hier neben der Ferienvermietung mit SpezialFrühstück auch bio-Picknicke, Aperitive unter Sternen und besondere kleine Events mit Life-Musik veranstalten. Geplant sind ebenfalls ein Obst- und kräutergarten sowie ein botanik-Pfad. Eine Lebensaufgabe, die viel Liebe, Hingabe und Intuition erfordert. Viel Glück, Ihr beiden!

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noch in Arbeit befindliche Website heißt www.larutabaga.it), wie ein Lauffeuer herum, dass es in bottasano biodynamische Produkte zu kaufen gibt. Gesundheitsbewusste kunden kamen von weither, auch Restaurants, bio-Geschäfte und Hotels bekundeten ihr Interesse. Die Gemüsekisten, bei der katrin ihre künstlerische kreativität ausleben konnte, gingen reißend weg. Da fanden sich dann schon einmal mit Tüll umwickelte karotten oder ein lila Schleifchen um eine Wassermelone. Liebevolle Extras, die neben der biodynamischen Qualität den Unterschied zur Anonymität der Supermärkte ausmachen. Wie könnte der Staat Landwirte unterstützen, fragen wir. beide sind sich einig: «Weniger bürokratie, dafür Fördermittel als Anreiz, aufgegebenes Land wieder urbar zu machen.» Was ist am schwersten, was am schönsten bei ihrer Arbeit? katrin liebt den Moment des Säens und des Sprießens der zarten Pflänzchen: «Das ist jedes Mal wieder ein Wunder, jeder Samen hat seinen eigenen Rhythmus.» Paolo hingegen hat es der kreislauf der Natur angetan. Ihm liegt es am Herzen, dieses Stück Erde, das der Immobilien-Spekulation durch die Lappen gegangen ist, auch weiterhin zu schützen und zu bewahren – was nicht einfach ist, wie er sagt. beide finden es auch schwierig, dem strengen biodynamischen kalender zu folgen, wenn das klima nicht mitmacht. Wenn es zum beispiel wie aus Eimern schüttet und gerade dann die Tomaten gepflanzt werden müssen. bald wird die Restrukturierung des Hauses und der

UND DANN HIESS ES SÄEN UND PFLANZEN, STRENG NACH bIODYNAMISCHEN REGELN UND UNTER RESPEkTIERUNG DER NATURGESETZE.

ZURÜCK ZUR NATUR Seit den beiden industriellen revolutionen im 19. Jahrhundert hat es in italien nicht mehr eine solche gesellschaftliche Bewegung gegeben wie jetzt. 61 Prozent der etwa 30 000 Personen, die sich als Landwirt selbstständig machen möchten, leben im Süden, der rest im Norden des Landes. Diese informationen teilt der Bauernverband Coldiretti in seiner Studie «Ritorno alla Terra», «Zurück zur erde», mit. Präsident roberto Moncalvo sagt dazu: «Der Beruf des Landwirtes hat stark an ansehen gewonnen, er gilt als zukunftsträchtig und attraktiv für eine gut ausgebildete Generation mit dem Willen, die Ärmel hochzukrempeln. Wir haben es mit einem epochalen ereignis zu tun.» an der Spitze der angehenden Jungbauern liegt Sizilien mit 4700 Bewerbern, Ligurien zählt 445. eine der zahlreichen Hürden sind die hohen Grundstückspreise für fruchtbares Land. Die durchschnittlichen Kosten für einen Hektar liegen bei etwa 40 000 euro. Den italienischen rekord hält Ligurien mit 108 000 euro! Hinzu kommt die extrem akribische italienische Bürokratie: anstatt die Motivation der angehenden Landwirte zu fördern, werden, wo immer es geht, Barrikaden errichtet. Laut Coldiretti ist ein Bauer jährlich hundert Tage lang mit administrativen aufgaben beschäftigt! Für biologischen und biodynamischen anbau wird es noch komplizierter. Und wer in den Genuss von eUMitteln kommen möchte, müsste eigentlich gleich einen experten anstellen. ein Unding, bedenkt man, mit welchen finanziellen Schwierigkeiten die jungen Bauern zu kämpfen haben. Unfassbar: Laut Coldiretti sind im Zeitraum von 2014 bis 2020 eU-Gelder in Höhe von 313 Millionen euro für die ligurische Landwirtschaft vorgesehen. 15 Millionen euro wurden jedoch wegen bürokratischer Hürden bisher nicht vergeben, was dazu führen kann, dass die eU diese Summer wieder zurückfordert! JULI / AUGUST 2018


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GESCHICHTE

Pionier der deutschen Presse an der Côte d’Azur Unglaublich, wie rege die deutschsprachige Gemeinschaft vor über hundert Jahren an der Côte d’azur war: Der Geheime regierungsrat Dr. Heinrich ritter von Poschinger gründete im Januar 1905 in Nizza das riviera Tageblatt und schuf damit einen heute kostbaren einblick in die damalige Zeit. Von JöRg LANgER

igentlich glaubte RZ-Chefredakteurin Petra Hall immer, eine Pionierin zu sein, was die grenzübergreifende deutschsprachige Presse an der Riviera betrifft. Aber weit gefehlt! Es war vielmehr der Geheime Regierungsrat Dr. Heinrich Ritter von Poschinger, dem dieses Privileg gebührt. Mehr als 100 Jahre ist es her, dass Von Poschinger eine deutschsprachige Publikation in Südfrankreich ins Leben rief. 1903 hatte es schon ein Riviera-Fremdenblatt gegeben. Das Riviera Tageblatt wurde im Januar 1905 in Nizza als «Anzeiger für Nizza, Cannes, Hyères, Monte Carlo, Menton und San Remo» gegründet. Im Wesentlichen als Anzeigenblatt für Freiberufler und Gewerbe in großer Zahl (wie Reisebüros, Ärzte, Zahnärzte, Anwälte, Friseure, Hutmacher und bäcker). Natürlich fehlten die Restaurants nicht, und die Deutsche bank war auch schon da. börsenberichte und ein politischer Rundblick über die Wirren in der Welt hatten ihren Platz auf der Titelseite. All dies ließ auf eine rege Tätigkeit der damaligen deutschen und österreichischen «kolonie» schließen: Es gab allein neun deutschsprachige Ärzte in Nizza, Monte-Carlo und Menton, alle

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Mitglieder des «Rivieravereins deutscher Ärzte». Regelmäßig angezeigt wurden Gottesdienste in deutscher Sprache, der evangelische – damals gehalten durch Pastor Mader – in der noch heute in Nizza bestehenden kirche Melchior de Voguë, der katholische in der HerzJesu-kirche. Nicht zu vergessen der deutschösterreichische Stammtisch «mit Pilsner Urquell (zu jener Zeit noch österreichisch, Anm. d. Red.) und Münchner bier vom Fass». Auch bezeichnend: Der «Deutsche Verkehrsverein» wirbt für die «Tausende deutscher Gäste, die im Winter die Riviera besuchen». Wer waren diese besucher? Natürlich der Adel und das Großbürgertum. Wir zitieren aus den aufgeführten Gästelisten: Großherzogin Anastasia von Mecklenburg-Schwerin, Herzogin Marie von Sachsen-Coburg-Gotha, Prinz HansGeorg von Sachsen, Erzherzog Peter Ferdinand von österreich, aber auch Normalbürgerliche mit weniger illustren Namen. Und der Zeitvertreib? Hier nur punktuell Parallelen zu heute: Der «Vergnügungsanzeiger» empfiehlt: Jetée-Promenade (die einstige Seebrücke nahe dem heutigen «Negresco»), Casino Municipal, kursaal-Casino, Eldorado-Variété, Olympia Theater, Schachclub Nizza. Der «Festkalender» vom 23. März 1911 verzeichnet unter anderem eine blumenschlacht und

eine blumenbootsschlacht in Menton, die kinderkirmes in Cannes, ein venezianisches Fest, die Wohltätigkeitsmatinée im 1887 gegründeten krankenhaus Lenval, dazu Trabrennen, Turnfeste und eine Automobilwoche. Auch Ausflugs-Ideen wurden immer wieder geboten, denn schon damals hieß es: «Die gesamte küste bietet herrliche Landschaftsbilder.» Auf der Seite «Nizza-Auto» wurde entsprechend Folgendes vorgeschlagen: Montag – Grande Corniche, Menton, Cap Martin, Monte-Carlo. Dienstag – Vence, Gorges du Loup, Grasse, Cannes. Mittwoch – Cannes, La Napoule, Corniche d’Or, Saint Raphaël. Donnerstag – wie Montag usw. Selbst kreuzfahrten gab es bereits: Die Hamburg-Amerika-Linie fuhr nicht nur über den Atlantik, sondern lud mit ihrer «Meteor» zu einer Rundtour Villefranche, Venedig, korfu, Syrakus, Messina, Palermo, Neapel und Genua ein. Wer es sich zeitlich und finanziell erlauben konnte, buchte anschließend Genua-Hamburg oder Villefranche-New York. Die eiligen DeutschlandHeimkehrer nahmen stattdessen den «RivieraExpress» nach Frankfurt oder berlin. Zum lokalen Geschehen brachte das Tageblatt wenig. Wir lernen jedoch nach einer Volkszählung 1910, dass Frankreich damals 35,5 Millionen Einwohner zählte, Preußen 40,1 und ganz Deutschland 70 Millionen. Mit Genugtuung wird vermerkt, dass Deutschland bevölkerungsmäßig schnell wachse, Frankreich dagegen falle. Und patriotisch heißt es in einem Sportartikel: «…mussten die Franzosen in Monaco beim großen Motorbootrennen vor den Leistungen der deutschen Industrie die Flagge streichen.» Auch Leser kamen zu Wort: eine Freifrau von Wedel schrieb zu Weihnachten: «Es ist der Tag des Heiligen Abends, draußen aber liegt kein Schnee – über grünen büschen und bäumen spannt sich der blaue Himmel, strahlt die Sonne des Südens…» Ein unbekannter Poet dichtete zu Frühjahrsbeginn 1911: «Nun kommt der Lenz, der lachende Lenz, mit brausendem Flügelschlagen…» Am 30. April desselben Jahres bedauert hingegen eine Zuschrift: «In Nizza ist es hergebracht, dass die Institute nur vom Spiele leben wollen, und da die letzteren am 31. Mai aufhören, so ist Nizza eben dauernd verurteilt, im Sommer in einen tiefen Schlaf zu verfallen.» Ja, das war einmal … Mit dem beginn des Ersten Weltkriegs stellte das Riviera Tageblatt 1914 nach neun Jahren sein Erscheinen ein. Die RivieraZeit hat also mit ihren 26 Jahren Existenz schlussendlich doch ein Primat inne. 


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WIRTSCHAFT

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FACETTENREICH reits ein gemeinsames Marketing-konzept auf die beine gestellt haben. beworben werden vier Themenschwerpunkte: kultur & kulturerbe, blumen & Parfüm, Aktivitäten in der Natur, Art de vivre & Gastronomie. Und das beste daran: alles hausgemacht von der eigenen kommunikations-Abteilung. Denn darum geht es natürlich allem voran: «Mit weniger Geld soll mehr erreicht werden», wie die neue Präsidentin des Office de Tourisme communautaire Unique du Pays de Grasse, Catherine butty, bei der Präsentation der neuen Tourismus-Organisation feststellt. «Das Pays de Grasse ist ein einzigartiges Gebiet», schwärmt der bürgermeister von Grasse, Jérôme Viaud, bei derselben Gelegenheit, «und es hat das Potenzial, Touristen ganzjährig glücklich zu machen.» Jetzt gelte es, das Gebiet vor allem auch international bekannter zu machen, sein Image aufzupolieren und nicht mehr nur Tagestouristen anzulocken. Grasse als Zugpferd der Großgemeinde plant eigens ein schickes Hotel mit 80 betten mitten in der Altstadt – aber das bettenangebot lässt nicht nur in der Parfümstadt zu wünschen übrig. Auch organisatorisch verändert sich der Tourismus im Pays de Grasse. Ein einziges Office de Tourisme bleibt bestehen – natürlich in der namensgebenden Stadt. kleinere bIT – bureaux d’Information Touristique – gibt es ab sofort in Cabris, Peymeinade, Saint-Cézaire-surSiagne und Saint-Vallier-de-Thiey. Und PIT – Points Information Tourisme – schließlich in den übrigen Dörfern. Aber egal wo: Überall soll gleichwertige Info über jede der 23 kommunen geliefert werden können.

bewegte bilder, die Lust machen  Großes Foto auch das dorf séranon mit seiner hübschen kapelle an der route napoléon gehört zum pays de grasse

Das Pays de Grasse macht vor, wie Tourismus Hand in Hand funktioniert

© D.R.

Von AILA STöCKMANN  Foto oben rechts der bürgermeister Von grasse, Jérôme Viaud, stellt die neue struktur des tourismusamtes im pays de grasse Vor © AS

raumhafte, vielfältige Landschaft, putzige Dörfer, bodenständige Restaurants und ein faszinierendes kulturerbe rund ums Parfüm sind nur einige der zahlreichen Facetten, mit denen das Pays de Grasse aufwarten kann. Nur, wie erfährt der geneigte Tourist davon? Die 23 zur Großgemeinde vereinigten kommunen zwischen der küste und den Préalpes arbeiten seit über einem Jahr Hand in Hand, um genau dieses Problem zu lösen. Neues Logo, broschüren (auch als Gratis-Download), Plakate, Slogans und aufpolierte Website sind seit beginn der Sommersaison bereit für die Gäste, die da kommen werden. Damit ist das Pays de Grasse frankreichweit eines der ersten der im Jahr 2015 staatlich angeordneten Zusammenschlüsse überhaupt, die be-

Wer sich vor dem besuch ein bild von der Vielfalt des Pays de Grasse machen will, dem seien die Videos auf der neuen Website ans Herz gelegt: Ob Naturschauspiele, Aktivitäten wie Hochseilparcours oder Reiten, Angeln oder Canyoning, ob Museen, kulinarische Spezialitäten oder das Erkunden von Grotten – in bewegten bildern zeigt sich die Gegend rund um die Parfümstadt mit ihren schönsten Facetten. www.paysdegrassetourisme.fr

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DIE 23 GEMEINDEN DES PAYS DE GRASSE amirat, andon, auribeau-sur-Siagne, Briançonnet, Cabris, Caille, Collongues, escragnolles, Gars, Grasse, La roquette-sur-Siagne, Le Mas, Le Tignet, Les Mujouls, Mouans-Sartoux, Pégomas, Peymeinade, Saintvallier-de-Thiey, Saint-auban, Saint-Cézaire-sur-Siagne, Séranon, Spéracèdes, valderoure JULI / AUGUST 2018


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WIRTSCHAFT

MENSCHEN vERbINDEN 25 Jahre deutsch-französische Wirtschaftsbeziehungen in der Provence

© Ava Vural

ein Festakt inmitten von Op-art und eine Podiumsdiskussion im Labor der Zukunft: Der Deutsch-Französische Wirtschaftsclub Provence CaFaP (Club d’Affaires Franco-Allemand de Provence) begeht sein Jubiläum in den räumlichkeiten von zwei der markantesten institutionen in aix-en-Provence. Von CHRISTINE HELFRITZ it einem feierlichen Festakt und Grußbotschaften des deutschen Generalkonsuls Rolf Friedrich krause sowie einer Vertreterin des Conseil Régional Provence-Alpes-Côte d’Azur feierte der deutsch-französische Wirtschaftsclub CAFAP Ende Mai sein 25-jähriges bestehen. Der Vorsitzende des Vereins, Patrick Privat de Garilhe, und Direktorin Christine Jobert begleiteten die insgesamt rund 90 Gäste – Vertreter aus Wirtschaft und Dienstleistung – auf einem abwechslungsreichen Programm: Fotografische Rückblicke auf ein Vierteljahrhundert deutsch-französischer Wirtschaftsbeziehungen im Süden wechselten sich ab mit musikalischer begleitung von Angehörigen des Conservatoire Darius Milhaud und einer Einführung in Leben und Werk des 1997 ver-

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CAFAP Club d’affaires Francoallemand de Provence www.cafap.net Tel. +33 (0)4 42 21 29 55

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storbenen Op-Art-künstlers Victor Vasarely durch den Enkel und Vorsitzenden der Stiftung, Pierre Vasarely. Das Gebäude, dessen bau der künstler in den 1970er-Jahren selbst initiiert hatte, bot mit seinen raumhohen und farbintensiven Werken einen spektakulären Rahmen für die Veranstaltung. Am darauffolgenden Vormittag gab es Gelegenheit zu einer Führung durch the camp, im September letzten Jahres eröffneter Campus, Denkfabrik und Experimentierzentrum rund um Fragen der Zukunft (siehe RZ vom September 2017). In der anschließenden Podiumsdiskussion erörterten Vertreter von the camp, der drei internationalen Technologie-Unternehmen SAP Labs France, Dell und SNEF sowie ein Angehöriger des bayrischen Wirtschaftsministeriums das Thema «Industrie 4.0» und die sich für den Mittelstand ergebenden Chancen und Risiken der Digitalisierung. Eine Stadtführung durch Marseille rundete die vielseitige Jubiläumsveranstaltung ab. In den 25 Jahren seit seiner Gründung 1993 hat der Club eine Vielzahl von Aufgaben zur Förderung der wirtschaftlichen beziehungen zwischen Südfrankreich und Deutschland wahrgenommen: Er ist bei der Anbahnung von Geschäftskontakten vor Ort bzw. in Richtung Deutschland behilflich, dient als basis für Networking und Erfahrungsaustausch und stellt kontakte zu den Wirtschaftsakteuren der Region sowie zu diversen Wirtschaftsinstitutionen her, mit denen teils kooperationsverträge bestehen. bereits seit 1994 als regionale Verbindungsstelle für die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer in Paris dienend, beherbergt der CAFAP seit 2008 überdies das Verbindungsbüro zwischen Vertretern der deutschen Wirtschaft (Deutsches ITER Industrie Forum berlin) und dem Projekt ITER, einem internationalen Vorhaben zum bau eines experimentellen kernfusionsreaktors rund 40 kilometer nördlich von Aix in Cadarache. Der Verein ist Teil eines Verbundes von insgesamt 18 deutsch-französischen Wirtschaftsclubs beiderseits des Rheins mit zusammen rund 3000 Mitgliedern – in der Provence mit einem Anteil von etwa 50 Prozent an Vertretern der Industrie, aber auch Dienstleistern, Freiberuflern sowie Experten im deutsch-französischen Geschäft. «Unsere Mission ist es, Menschen zusammenzubringen, Synergien zu ermöglichen und interkulturell zu wirken im Zusammentreffen zweier unterschiedlicher Wirtschaftskulturen: Indem man Unterschiede erklärt, werden beziehungen erleichtert», erläutert CAFAP-Direktorin Christine Jobert. Zu den vom CAFAP organisierten Veranstaltungen gehören deutsch-französische Seminare zu Umweltthemen – so zum beispiel im November 2018 zum Thema «Wasserstoff und brennstoffzellen» –, Round-Table-Gespräche wie kommenden September in Zusammenarbeit mit NRW Invest zum Thema «Export nach Deutschland», Firmenbesuche beziehungsweise besichtigungen neu entstehender Projekte in der Region und regelmäßige Treffen zum geselligen Austausch. Auch in den nächsten 25 Jahren wird es also nicht langweilig für Christine Jobert und den Vereinsvorsitzenden Patrick Privat de Garilhe. Nächster Termin: besagter Workshop nach der Sommerpause am 12. September zum Thema «Nach Deutschland exportieren» (im Institut Régional pour la Création et le Développement des Entreprises in Aix, 9 bis 17 Uhr). 


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20 Jahre SAP Labs in Mougins

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! it tausend Luftballons in den Unternehmensfarben blau-Weiß und spannenden Ateliers zur Demonstration ihrer Aktivitäten begingen die SAP Labs France in Mougins ihren 20. Geburtstag. Zur Feier des Tages beehrten Jean Leonetti als einer der bürgermeister der Communauté d’Agglomération Sophia-Antipolis (CASA, im Foto l.) und der Direktor von SAP France, Gérald karsenti (r.), die erfolgreiche Niederlassung in Sophia-Antipolis. SAP SE mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf ist ein deutscher Softwarehersteller. Nach Umsatz ist SAP der größte europäische und weltweit viertgrößte Softwarehersteller. Tätigkeitsschwerpunkt ist die Entwicklung von Software zur Abwicklung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Hanno klausmeier (M.), CEO der SAP Labs in Sophia-Antipolis: «Seit 20 Jahren bleibt unser Ziel un-

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verändert, Lösungen für Unternehmen in einer sich ständig ändernden Welt zu finden.» Als Arbeitgeber positioniert sich das Lab in Südfrankreich auch als Vorreiter in Sachen Umweltschutz. Prägnantestes beispiel: bis 2020 werden 80 Prozent der Firmenwagenflotte aus elektrischen Autos bestehen. 1972, im Gründungsjahr des Stammhauses in Deutschland, hatten fünf Deutsche (unter ihnen Dietmar Hopp, Eigentümer der Golfanlage Terre blanche im Var) mit einer Handvoll Angestellten und einem einzigen kunden begonnen, die Welt der Informations-Technologie zu verändern. Heute zählt die Firma 378 000 kunden und ist mehr denn je von dem einstigen Pioniergeist beseelt, die IT-Industrie ständig zu revolutionieren. 

WIRTSCHAFT & FINANZEN

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Ab JANUAR 2019

FRANKREICH FÜHRT LOHNSTEUERAbZUG EIN Nach der im Jahr 2018 auslaufenden nicht obligatorischen Testphase sind ab Januar 2019 alle Arbeitgeber, d.h. auch ausländische Unternehmen ohne Firmensitz in Frankreich, verpflichtet, für ihre in Frankreich tätigen Mitarbeiter eine Lohnsteuer gegenüber dem französischen Finanzamt zu deklarieren und abzuführen. Hierbei kann die Steuer in zwei kategorien eingeteilt werden: pauschaliert oder individualisiert. Nachdem der Arbeitgeber die Lohndaten an das Finanzamt übermittelt hat, berechnet dieses die abzuführende Steuer, die der Arbeitgeber dann elektronisch zu erklären und abzuführen hat. Dennoch hat der Arbeitnehmer im Folgejahr eine Einkommensteuererklärung abzugeben (anders als in Deutschland).  www.franzoesisches-arbeitsrecht.de (Quelle: kesting & Partner)

CMb AUSGEZEICHNET

DOppELTER ERFOLG

Die Compagnie Monégasque de banque und ihr CEO Werner Peyer können stolz sein: Zum zweiten Mal in Folge wurde die renommierte bank mit den Auszeichnungen «bester kundenservice Privatbank» und «banken-botschafter» geadelt. Verliehen wurden sie der CMb von dem internationalen Magazin The European. 

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RECHT IN FRANKREICH

EXkLUSIV FÜR DIE RIVIERAZEIT SCHREIbT RECHTSANWÄLTIN MICHAELA SCHREYER

© Isabelle Schmitt

ie möblierte Vermietung von Ferienhäusern und Ferienwohnungen mit «Airbnb» ist weit verbreitet, aber oft werden diese Einnahmen in Frankreich nicht steuerlich gemeldet – entweder aus Unwissenheit oder auch, weil die beträge als zu gering erachtet werden. bisher hat Airbnb die Mieten nicht systematisch an die Steuerbehörde weitergemeldet, aber dies soll nunmehr ab 2019 der Fall sein – und zwar für die letzten drei noch nicht verjährten Steuerjahre. Also Achtung: Es kann nur geraten werden, die Mieteinnahmen, die obligatorisch im Land der Immobilie

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«AIRbNb» & STEUERN WAS MUSS VERSTEUERT WERDEN, WIE VIEL STEUERN FALLEN AN, WAS RISkIERE ICH, WENN ICH NICHT DEkLARIERE? versteuert werden müssen, zukünftig ordnungsgemäß zu deklarieren. Es gibt drei verschiedene Situationen: Sofern die Mieteinnahmen unter 305€ liegen oder unter 760 € bei gelegentlicher Vermietung eines Zimmers des Hauptwohnsitzes, sind sie steuerfrei. Sofern die Mieteinnahmen darüber, aber unter 32 900 und ab 2018 unter 70000 € liegen, müssen sie als «micro bIC» gemeldet werden; ab 23000 € muss zusätzlich die Sozialversicherung (RSI) nach vorheriger Anmeldung abgeführt werden. Sofern mehr als 32900 € oder ab 2018 mehr als 70000 € Mieteinnahmen erzielt werden, unterliegt die Steuererklärung dem «régime réel», d.h. einer richtiggehenden bilanz, mit Absetzung der reellen kosten. Alle Mieteinnahmen, auch wenn sie steuerfrei sind, müssen angegeben werden. Die Steuerregelung «micro bIC» eröffnet Anspruch auf einen automatischen Abschlag von 50%, auf den verbleibenden betrag müssen dann Sozialabgaben in Höhe von 17,2% und

gegebenenfalls die Einkommensteuer gemäß Steuertarif (0% bis 9807 € Einkommen; 14% bis 27086 €; 30% bis 72617 €; 41% bis 153783 € und 45% darüber hinaus) entrichtet werden. Der gesamte betrag der Mieteinnahmen ist in dem Feld 5ND des Steuerformulars CERFA 2042C PRO anzugeben. Sollten die Mieteinnahmen 23000 € überschreiten und somit die Notwendigkeit gegeben sein, sich bei der Sozialversicherung anzumelden, so entspricht dies gesamt einem Prozentsatz von circa 43% aufwärts des Gewinns. Dies lohnt sich leider in keiner Weise mehr und soll ganz eindeutig abschreckend wirken. bei dem «régime réel», also ab Mieteinnahmen von 32 900 € oder mehr als 70 000 € ab 2018 (aber auch darunter als Option), muss eine richtiggehende bilanz erstellt werden; es können aber alle Ausgaben abgesetzt werden. Das kann oft vorteilhafter sein als der Pauschalabschlag, sofern Sinn der Vermietung ist, möglichst alle kosten eines Ferienhauses zu decken, welches selbst auch gele-

gentlich genutzt wird. Der ermittelte Gewinn muss in dem Feld 5NA des Steuerformulars CERFA 2042C PRO angegeben werden. Wenn die Mieteinnahmen nicht versteuert werden, riskiert man Verzugszins von 0,4% monatlich sowie einen Steuerzuschlag von 10% im Fall einer Steuerberichtigung. Für die fehlende Anmeldung bei der Sozialversicherung (RSI) für Einnahmen über 23000 € macht man sich zusätzlich strafbar, und natürlich fallen auch hier Verzugszinsen und ein Zuschlag an. Die gesegneten Zeiten von Zusatzeinnahmen über Airbnb ohne steuerliche Erfassung sind ganz eindeutig vorbei. Maître Michaela Schreyer 6, avenue cyrille besset le Virginia ii 06800 cagnes-sur-mer tel. +33 (0)4 92 02 33 41 +33 (0)4 93 22 90 35 info@mcsavocats.com www.mcsavocats.com JULI / AUGUST 2018


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IMMObILIEN

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nathalie ludwig (m.) mit ihrem team und maskottchen axel © D.R.

Mit ihnen werden Wohnträume wahr Das Team von «Nathalie Ludwig Exclusive Interiors» setzt aufregende Akzente – und mehr

Ob ein neuer Look fürs Interieur, Umbau, Generalsanierung oder gleich ein Neubau – seit 19 Jahren verwirklichen Innenarchitektin Nathalie Ludwig und ihr Team an der Côte d’Azur die Wohnträume ihrer kunden. Edel, zeitlos und doch modern, dazu ein Hauch Art Deco: So stattet die dreisprachige Deutsch-Französin Häuser und Appartements am liebsten aus. Während ihre klientel und Einsatzorte immer internationaler werden (kuwait, England, Deutschland neben Südfrankreich und Skiorten wie Mégève und Courchevel), hat Nathalie Ludwig den Showroom von «Nathalie Ludwig Exclusive Interiors» in Mougins bei Cannes erweitert. Auf nunmehr doppelter Fläche kann sie ihre JULI / AUGUST 2018

«FÜR EINEN WOWEFFEkT kANN ES AUCH SCHON REICHEN, NEUE FARbEN UND ACCESSOIRES INS SPIEL ZU bRINGEN.» Nathalie Ludwig

Nathalie Ludwig Exclusive Interiors 799 Avenue de Tournamy 06250 Mougins +33 (0)4 92 98 13 20 +33 (0)6 61 35 31 77 info@nathalieludwig.com

kunden noch besser empfangen und eine größere bandbreite an Dekorations- und Ausstattungsbeispielen vorhalten. Im Juli wird Einweihung gefeiert. Ihr mehrköpfiges Team – bestehend neben ihr als Innenarchitektin aus einer Architektin, einem Statiker, einer Assistentin, Grafikern, die unter anderem 3D-Pläne erstellen, und einer Dekorateurin – kümmert sich auf Wunsch um alle Etappen eines Projektes. kunden werden nach Möglichkeit in ihrer Muttersprache betreut. Neben Deutsch, Englisch und Französisch wird im Team auch Italienisch und Spanisch gesprochen. «Unsere große Stärke ist die menschliche Seite: Wir hören unseren kunden zu – vor, während und nach den Arbeiten», unterstreicht die büro-Gründerin. «Mit vielen unserer Auftraggeber bleiben wir auch nach Abschluss der bauarbeiten eng verbunden. Das ist Teil unseres besonderen Services, ergibt sich aber auch ganz von allein durch unsere enge Zusammenarbeit.» In Vorbereitung der Sommer-Saison hat Nathalie Ludwig auch jede Menge Ideen für den Außenbereich einer Immobilie. besonderen Spaß macht ihr das Spiel mit neuen Materialien: «Da gibt es mittlerweile eine enorme Auswahl an Stoffen für den Garten, die so schön und gleichzeitig leicht zu reinigen sind, dass sie sogar im Inneren immer häufiger Anwendung finden.» Raffinierter werde auch die Technik: Sonnenschirme etwa würden immer größer und blieben dennoch leicht zu bedienen, während eine Pergola mit elektrisch verstellbaren Lamellen sich an jeden Stand der Sonne anpassen ließe. In der kommenden Ausgabe stellt die Innenarchitektin einige ihrer jüngsten Projekte vor … 


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Taxe d’habitation

DIE WOHNSTEUER-pFLICHT FÜR ZWEITWOHNSITZE bLEIbT Von JöRg LANgER

Präsident Macron hat sein Wahlversprechen eingehalten, die Wohnsteuer (taxe d’habitation) abzuschaffen. Sie wird in diesem und im nächsten Jahr um je ein Drittel verringert, um im Jahr 2020 ganz zu verschwinden. Das gilt aber nur für den Erstwohnsitz (habitation principale), entsprechend nicht für die gerade im Süden weit verbreiteten résidences secondaires, so die eindeutige Aussage von Wirtschaftsminister Lemaire. Für manchen Steuerpflichtigen kann das ein Anlass sein, seine Lage zu überdenken und eventuell zu ändern: Mancher Zweitwohnsitz ist effektiv Erstwohnsitz, wurde aber nie als solcher deklariert – gelegentlich aus Steuergründen, zu Recht oder zu Unrecht. Das gilt oft gerade für Ausländer. In Zukunft kann die Entscheidung des beibehalts als Zweitwohnsitz teuer werden; ebenso der Verkauf eines Zweitwohnsitzes: Hier wird bei einem seit dem kauf eingetretenen Wertzuwachs die taxe sur les plus-values fällig, die oft erheblich ausfällt. beim Verkauf des Erstwohnsitzes entfällt sie. Natürlich kann man nicht ohne Weiteres nach eigenem Gutdünken Erst- und Zweitwohnsitze

gründen oder ändern. Die Finanzverwaltung ist immer wachsam. Entscheidend sind kriterien wie der Lebensmittelpunkt. kann man diesen aber darlegen und notfalls beweisen, steht einer Änderung nichts im Wege. Städte und gemeinden und ihr Anteil an Zweitwohnsitzen: Der Prozentsatz ist in den küstengemeinden des Departements Alpes-Maritimes besonders hoch. Hier die Hauptstädte der Zweitwohnsitze:

Saint-Jean-Cap-Ferrat .................................. 60,63 % villefranche-sur-Mer ............................................ 46,92 % eze .................................................................................................... 44,14 % Menton................................................................................................ 43 % Cannes .................................................................................................. 42 % Beaulieu-sur-Mer .................................................. 40,63 % villeneuve-Loubet ................................................ 38,48 % Cap-d’ail.................................................................................. 34,14 % antibes ................................................................................................ 32 % Cagnes-sur-Mer ........................................................ 16,64 % Nizza ........................................................................................................ 13 %

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ERSTER GEbURTSTAG

NEUE IMMObILIENAGENTUR IM HERZEN NIZZAS Alexandre Mamelli kam aus Paris nach Südfrankreich, wo er knapp zehn Jahre lang Immobilien im 8.Arrondissement verkaufte. Letztes Jahr dann eröffnete er seine eigene Agentur «belgravia» im Herzen Nizzas (54 Rue Gioffredo), wo er sich um eine internationale klientel kümmert. Zuhören können, das hat Mamelli in seinen Pariser Jahren gelernt, gehört zu den wichtigsten Qualitäten eines Maklers. Seine zweisprachig französisch-englische Agentur bietet eine Auswahl verschiedener Services rund ums schöne Wohnen – vom kauf und Verkauf über professionelle Expertise (kontakt zu Notaren, Architekten, brokern) bis zur Jagd nach dem prefekten pied à terre für kunden, die nicht vor Ort leben. Spezialisiert ist das Team um Alexandre Mamelli neben Nizza und der gesamten Côte d’Azur weiterhin auch auf Paris. Aktueller coup de coeur: zwei Appartements (120 und 82 Quadratmeter, Foto) am Cours Saleya direkt hinter der Promenade in Nizza, die über eine große Dachterrasse miteinander verbunden sind, zum Preis von 3,45 Millionen Euro. www.belgravia.fr

ABLAUF EINES IMMOBILIENKAUFS-/VERKAUFS UND SEINE STEUERLICHEN AUSWIRKUNGEN Rechtsanwalt Stefan Kesting (Hamburg/Cannes/Berlin) informiert in der «RivieraZeit» regelmäßig über Besonderheiten im deutsch-französischen Recht. Er ist Spezialist für den deutsch-französischen Wirtschaftsverkehr und gerichtlich ermächtigter Übersetzer der französischen Sprache.

Der Erwerb einer Immobilie in Frankreich wird meist mit einem privatschriftlichen (also nicht notariellen) Kaufvorvertrag eingeleitet. Dadurch wird den Parteien ermöglicht, auf Grundlage der vorvertraglichen Einigung alle Auskünfte einzuholen, die für eine sichere Vertragsgestaltung erforderlich sind. Hierzu zählen auch behördliche Genehmigungen, Bescheinigungen, Finanzierungsfragen und die Vorbereitung der notariellen Kaufvertragsurkunde. Die Vorverträge sind in der Regel in Hinblick auf Auflagen der Baubehörden, Vorkaufsrechte, Lastenfreiheit und auch Finanzierung (wenn vom Käufer gewünscht) aufschiebend bedingt. Erst wenn diese Bedingungen erfüllt sind, ist die notarielle Beurkundung vorgesehen. Die steuerlichen Auswirkungen bei der Verkäufer- und Käuferseite sind unterschiedlich. Allgemein bleibt es aber fraglich, ob Präsident Macron nun endgültig die Wohnsteuer (taxe d’habitation) abschaffen will und ob dies auch für Ausländer gelten wird.

Folgendes ist allerdings aus dem jeweiligen Blickwinkel zu beachten: Der Verkäufer trägt – wie z.B. auch in Deutschland – nicht die Kosten des Verkaufs. Diese trägt der Käufer. Er muss aber die Besteuerung seines etwaigen Spekulationsgewinns (plus-value immobilière) berücksichtigen, wenn die Immobilie nicht seinen Hauptwohnsitz (résidence principale) darstellt. Die Haltefrist für die Befreiung hiervon beträgt nach wie vor 22 Jahre und für darauf anfallende Sozialabgaben 30 Jahre. Die Steuer auf den Gewinn beläuft sich auf 19%; die Sozialabgaben auf 17,2%. Verkäufer, für die die Haltefristen nicht abgelaufen sind, haben also ein erhebliches Interesse daran, diese Fragen zu prüfen. Die Vermögensteuer (von 0,5 bis 1,5% p.a.) betrifft Verkäufer und Käufer gleichermaßen: Sie ist ab einem Wert in Höhe von 1,3 Mio. EUR für Immobilieneigentum, welches zum 1. Januar eines jeden Jahres im Eigentum steht, geschuldet. Der Verkäufer, der bislang keine Vermögensteuer erklärt hat, aber für über 1,3 Mio. EUR verkauft, setzt sich dem Risiko einer (rückwirkenden) Nachprüfung aus. Der Käufer kann (fast) nur durch eine Finanzierung des Kaufpreises den fiskalischen Wert der Immobilie senken. Hierbei werden nach dem neuen Gesetz (ab 01.01.18 – IFI) zwangsläufig Tilgungen angesetzt, so dass der zu erklärende Wert (wieder) jährlich steigt. Präventive Beratung und rechtzeitige Gestaltung kann helfen, etwaige Nachteile zu vermeiden und Vergangenes zu korrigieren.

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UMWELT

HOLZ STATT pLASTIK Umweltschutz fängt bei jedem einzelnen an. Zum Beispiel im eigenen Garten. Betrachtungen von TOBEy ALBERT, gREEN PARROT gARDENS/MOUgINS

0 Jahre ist das jetzt her. Zuvor wurde ewig diskutiert. katastrophenszenarien wurden entworfen, ein wirtschaftlicher Schaden von 5000 D-Mark für jeden wurde errechnet. So kam es zu einer unnötigen Übergangszeit von fünf Jahren, bis der katalysator für Neufahrzeuge Pflicht wurde. Das war 1989. Ich denke, als menschliche Zivilisation können wir uns dieses Schneckentempo bei der Umsetzung lebensnotwendiger Umweltschutzmaßnahmen nicht weiter leisten. Von der Vermüllung und Überfischung unserer Meere über einen galoppierenden Plastikverpackungswahnsinn bis hin zu den kapriolen des Wetters – die Faktenlage ist klar: Umwelt- und Naturschutz müssten wichtigstes internationales Politikziel überhaupt sein. Die natürlichen Lebensgrundlagen, boden, Wasser und Luft sowie Artenvielfalt von Pflanzen- und Tierwelt sind nach wie vor das Fundament unserer globalen Zivilisation. Daran hat kein technischer Fortschritt was geändert. Aber: Umwelt- und Naturschutz scheinen langweilig geworden. So langweilig, als hätten wir den oft beschworenen Planeten 2.0 tatsächlich im Ärmel. Vielen ist dabei nicht klar, dass zahlreiche der gegenwärtigen politischen krisen tatsächlich wesentlich auf Umweltproblemen beruhen: Wasserknappheit durch klimawandel im Nahen Osten oder Landverpachtungen an überseeische Investoren in vielen afrikanischen Staaten. Die Geschwindigkeit, mit der sich unser Planet verändert, wird von der Langsamkeit unserer nationalstaatlichen Strukturen und durch das Verzetteln unserer politischen Führer nicht mehr ansatzweise pariert. Dabei habe ich den Eindruck, wenn ich in die sozialen Medien schaue, dass längst eine globale Mehr-

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ALS MENSCHLICHE ZIVILISATION köNNEN WIR UNS DIESES SCHNECkENTEMPO bEI DER UMSETZUNG LEbENSNOTWENDIGER UMWELTSCHUTZMASSNAHMEN NICHT WEITER LEISTEN

 Foto

plastikmüll kostet immer mehr tiere das leben

heit von Menschen bereit wäre, den Schritt von «Zivilisation 0» hin zu «Zivilisation 1» (Michio kaku) zu tun. Eine bewundernswerte Zahl von Menschen überall auf diesem Planeten postet täglich auf Facebook zu ihren bemühungen, ihre Strände vor Ort sauber zu machen. Menschen wie die Deutsche Marcella Hansch, deren «Pacific Garbage Screening» jetzt ins Crowdfunding startet, sind Inspiration für viele. Videos über Alex und Andrew von «4Ocean», die inzwischen 150 Leute beschäftigen, erhalten so viele Likes und kommentare, dass man denken könnte, die Menschheit sei bereits en marche. Nur ihre Anführer trotten mit verbundenen Augen hinterdrein.

Was kann ich tun? Aber so viel Unternehmergeist und Optimismus muss nicht einschüchtern. Jeder von uns kann mit seinem Garten einen großen beitrag leisten, zum klimaschutz, zum bienenschutz, zum Erhalt der Artenvielfalt, zur Gesunderhaltung des bodens, ja, zur kühlung des Planeten. Das ist jetzt kein Appell zu einem «70er-Jahre-Jutebeutel», kein Aufruf zu babyschritten zur Heilung der Welt. Dies ist ein Aufruf zum Pflanzen von Gehölzen. Ersetzen Sie ihren Rasen, der hier im Süden sowieso nie richtig funktionieren wird, und pflanzen Sie stattdessen alles, was Holz machen kann: Sie binden damit mehr CO2, als Sie denken, und sparen Wasser. Sie schaffen mehr Lebensraum für Insekten und Vögel, als Sie meinen, und Sie werden die Verbesserung der Luftqualität sofort spüren. Schneiden Sie alles nur noch ab und zu und machen Sie daraus kompost. Ihr Garten wird sich wandeln von langweilig zu spannend, von krank zu gesund, von unproduktiv zu produktiv und von uninspiriert zu zivilisiert. Machen Sie Fotos von den Fortschritten und posten Sie sie! 


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der zweimastschoner eleonora, nachbau des berühmten herreshoffschoners westward

CHARLIE bARR, GENIE AM RUDER Text & Fotos von gERHARD STANDOP

ie Saison an der Riviera ist in vollem Gange, und vielleicht ist dem einen oder anderen der Dreimaster Atlantic oder der Segelschoner Eleonora aufgefallen – Schiffe mit einer spannenden Geschichte! Es war vor gut 150 Jahren, als Charlie barr 1864 im schottischen Gourock das Licht der Welt erblickte. Er brach seine kaufmännische Ausbildung ab und erlernte auf einem Fischkutter das seemännische Handwerkszeug, um kurz darauf mit seinem bruder John einen neuen Segelkutter nach Amerika zu überführen. Schnell erlangten die brüder gemeinsame Erfolge bei Segelrennen und ließen sich in Marblehead, 25 kilometer nördlich von boston, nieder. bald schon wurde der mit 1,60 Meter nicht gerade groß gewachsene Charlie als durchaus drahtiger, agiler und vor allem kompromissloser Skipper auf den Regattabahnen gefürchtet. Er sprach nicht viel, aber seine wenigen Worte hatten Gewicht. Er hatte sich auf der Suche nach der optimalen Startposition intensiv mit dem Regelwerk befasst, und seine Taktik vor dem Start wurde legendär. Hinzu kam, dass er durch professionelle Anleitung, Drill und Motivation seine Crews bestens im Griff hatte: Sie beherrschten die Manöver einfach schneller als die konkurrenz. Die Fähigkeiten des Mittzwanzigers wurden schnell bekannt, und so engagierten die amerikanischen America’s-Cup-Verteidiger mit

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dem Schotten erstmals einen Nicht-Amerikaner als Skipper und übertrugen ihm das kommando über die Columbia. Aus England reiste 1899 als Herausforderer kein Geringerer an als «Teebaron» Sir Thomas Lipton mit seiner Jacht Shamrock. Das Rennen ging mit 2:0 klar zugunsten barrs aus, was den Eigner und bankier J. P. Morgan zu einer fetten Geldprämie veranlasste. Zwei Jahre später empfing barr mit dem selben boot wieder Thomas Lipton und war ein weiteres Mal siegreich. Liptons boot war nicht langsam gewesen, doch barrs eingespieltes Team behielt gerade noch die Oberhand. Grund genug für die Amerikaner, ein neues, noch schnelleres boot zu bestellen. Der «Magier aus bristol», Nathanael G. Herreshoff, lieferte mit Reliance das mit 60 Meter Länge bis heute größte je für den Cup gebaute Schiff. Es war klar, dass nur einer die 60-köpfige Crew auf dem Giganten bändigen konnte: Skipper Charlie barr. Wieder kam Lipton über den Atlantik, wieder mit einem neuen boot, Shamrock III. Überflüssig zu melden: Die Amerikaner gewannen mit 3:0 – und Charlie barr hatte dreimal hintereinander den America’s Cup gewonnen. Diesen Hattrick hat bis heute kein Skipper wiederholt. Inzwischen riss man sich allerorten um den britischen Skipper. Das beste Angebot kam vom Eigner des ersten großen Stahlschoners aus dem Hause Herreshoff – Ingomar, baujahr 1903. barr segelte mit dem boot zu Regatten nach Europa, und mit 19 Siegen in 22

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Rennen war er für seinen Eigner jeden Cent wert. Eine Anekdote erinnert an ein Rennen der Ingomar gegen die Meteor des deutschen kaisers Wilhelm II. vor kiel. Es war Pflicht, dass ausländische Jachten ein Mitglied des kaiserlichen Yachtclubs an bord hatten. Als sich Ingomar und Meteor vor dem Start bedrohlich nahe kamen, herrschte das Clubmitglied barr an, er solle wenden, «der kaiser!». Doch barr hatte Wegerecht und hielt kurs. Es gab eine kleine kollision, ohne Schaden, und später musste der kaiser seinem kontrahenten – wenn auch widerwillig – als kleine ‚Strafe‘ seinen kaiserlichen Wimpel herausrücken. Im gleichen Jahr wie Reliance und Ingomar lief die damals größte Privatjacht vom Stapel: der 57 Meter lange Dreimastschoner Atlantic. Da kam es gerade recht, dass kaiser Wilhelm II. mit dem kaiser’s Cup für die schnellste Atlantiküberquerung von Sandy Hook vor New York bis zum Lizard Point in Südengland einen Preis ausschrieb. Atlantic-Eigner Wilson Marshall, in solchen Vorhaben unerfahren, engagierte dafür den routinierten Skipper Charlie barr. Dieser heuerte auf Neufundland 31 erfahrene Seeleute als Crew an und machte sich, zusammen mit elf anderen booten, am 17. Mai 1905 auf den Weg von West nach Ost. Taktiker barr musste sehen, dass er einen guten kurs Richtung Ost fand, bis der Wind zum Sturm auffrischte. Sorgenvoll bat der Eigner den Skipper, beizudrehen, doch barr schickte ihn mit den Worten in seine kabine, dass er ja wohl zum Siegen engagiert sei, und schloss die kabine kurzerhand für die Dauer des Sturmes ab. Nach zwölf Tagen und vier Stunden erreichte die Atlantic das Ziel – und der Rekord sollte 100 Jahre halten! Zurück in Amerika, wurde barr Skipper der Westward, des dritten großen Stahlschoners von Herreshoff, gebaut 1909 und 41 Meter lang. Er brachte sie über den Atlantik und gewann alle elf Regatten, an denen er teilnahm, und besiegte seine schärfsten Widersacher gleich mehrfach. Westwards Eigner, der Teppichfabrikant Alexander Cochran, zeigte sich generös und schüttete einen erheblichen Geldbetrag an seine Fabrikarbeiter aus – voller Dankbarkeit für sein boot und die Wettfahrterfolge. Völlig unerwartet starb Capt’n barr 1911 im Alter von nur 47 Jahren an Herzversagen. Sein einstiger Rivale Thomas Lipton sandte beileidsbezeugungen voller Respekt. Charlie barr war nicht nur ein herausragender Segler, Taktiker und kapitän; seine Verdienste müssen im Lichte jener Zeit und der kurzen Lebensspanne gesehen werden, in der er Maßstäbe setzte. 

Mehr unter www.standop.net/voiles JULI / AUGUST 2018


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yACHT CLUb MONACO

Solar & Energy Boat Challenge

SAUbERE ZUKUNFT FÜR ANTRIEbSSySTME

Seit seiner Gründung 1953 ist der Yacht Club von Monaco eine institution im Fürstentum. Der YCM, wie er kurz genannt wird, zählt 2000 Mitglieder aus 66 verschiedenen Ländern – verbunden durch ihre Liebe zum Segelsport und zum Meer.

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eit 2014 findet im YCM jährlich ein Wettbewerb von Sonnenenergie betriebenen Motorbooten statt. Dank des großen Erfolgs dieser Veranstaltungen wird der Yacht Club von Monaco diese Initiative nun vom 12. bis 14. Juli auf andere saubere Energiequellen ausweiten. Das Ziel ist, entsprechende Antriebssysteme zu optimieren und bekannter zu machen. Hierbei handelt es sich um ein weltweit einmaliges Event, das von der Fondation Prince Albert II, der Fondation Hydros und der Union Internationale Motonautique (UIM) unterstützt wird. Die Teilnehmer sind Studenten von Ingenieurschulen. Sie haben die Aufgabe, leistungsstarke Antriebssysteme für eigens hergestellte Catamaran-Rümpfe herzustellen, unter vorbehaltsloser Respektierung der Umwelt. bioTreibstoff, batterie, komprimierte Luft, Wasserstoff … Die Wahl ist groß – Hauptsache, die Energiequelle ist sauber. bertrand Piccard (Foto unten, l.), der Schweizer Pilot von Solar Impulse und Sponsor des Ausdauer-Rennens und Einzel-Slaloms, sagte nach der Veran-staltung 2017: «Als ich sah, was alles ohne Lärm und Umweltverschmut-

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zung möglich ist, dachte ich mir, so eine Initiative muss unterstützt werden.» Und YCM-Generalsekretär bernard d’Alessandri meinte (Foto unten, r.): «Wir möchten eine neue Generation von Ingenieuren zusammenbringen, die die boote von morgen bauen, aber auch ihre eigene Zukunft. Das ist ein wichtiger Teil des Umwelt-Engagements unseres Landes und unseres Fürsten. Wenn wir Monaco als Yachten-Metropole positionieren möchten, ist es unerlässlich, Vorreiter der neuen Technologien zu sein.» Der Mann hinter dem Projekt ist der Ingenieur Marco Casiraghi: «Absicht ist es, das enorme Potenzial unserer jungen Ingenieure zu unterstreichen. Wir haben ein gemeinsames Ziel: die Freizeitboote von morgen zu bauen.» 

DAS PROGRAMM 12. Juli: Probeläufe ab 15.30 Uhr, 17 Uhr technische-Gespräche 13. Juli: Start des ausdauer-rennens Monaco – ventimiglia –Monaco (energy class) um 10 Uhr, Parade-runde um 15 Uhr, Geschwindigkeits-rekord-versuch um 15.30 Uhr, 17 Uhr technische-Gespräche 14. Juli: Start des ausdauer-rennens Monaco – ventimiglia –Monaco (Offshore class) um 10 Uhr, einzel-Slalom-Duelle (Solar & Offshore class) um 10.30 Uhr, Finale der Slaloms ab 14 Uhr. Der Paddock ist täglich von 8.30 bis 20 Uhr für das Publikum geöffnet. www.ycm.org


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Golfplatz-Check: GOLF DE LA SAINTE-bAUME

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UNSER GOLFKOLUMNIST RAIMUND THEOBALD

Jahrgang 1956, seit 1992 leidenschaftlicher Golfer, Frankreichliebhaber in jeglicher Form: Menschen, essen, Wein, Kultur, Provence, Côte d’azur.

SpIELGENUSS INMITTEN DER pROvENCE Heute wird’s sportlich! Das hatten wir uns vorgenommen, als wir an einem wunderschönen Frühsommermorgen nach dem espresso auf dem Marktplatz von Saint-Maximin in richtung Nans-les-Pins starten.

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ier, mitten in der südlichen Provence am Fuße des Massif de la Saintebaume, liegt auch unser «Sportplatz», genauer gesagt der Golfclub «Golf de la Saintebaume». Einige Golfkenner werden jetzt sagen, warum ausgerechnet der Sainte-baume, ein Platz wie hundert andere? Wir sehen das etwas anders! Dieser Platz ist sportlich und fair, man kann schon mal mit dem Driver so richtig draufhauen und wird nicht gleich für den Übermut bestraft. Auf diesem flachen bis leicht hügeligen kurs macht das Golfen von Anfang an Spaß. In unserem Viererflight hat jeder das gleiche Handicap, wir spielen brutto-Zählspiel, es geht um das kühle blonde danach und natürlich um die Ehre. Nach einem entspannten ersten

Loch, dem Par 5 am Anfang, kommt schon eine Herausforderung. Das Loch 2, ein 334 Meter langes Par 4, links vorlegen oder direkt übers Wasser, hier ist Selbstüberschätzung nicht zu empfehlen. Interessant und reizvoll sind die meist breiten Ladezonen der Abschläge und die engen Passagen vor dem Grün. Das beste beispiel ist die 12, ein 444 Meter langes Par 5 mit einem sehr schmalen Zugang an die Fahne. Hier haben wir unerbittlich gegen die hohe Zahl auf der Scorekarte gekämpft. Zum Glück kam anschließend die 13, das birdie-Loch mit 268 Metern, bei dem sich die Ergebnisse sehen lassen konnten. An der 15, dem kurzen 415 Meter langen Par 5, muss der Abschlag perfekt sein, sonst schwindet die Chance, eine vernünftige Zahl auf die Score-karte zu

schreiben. Für uns alle war die 17 das schwerste Loch, ein 380 Meter langes Par 4. Einfach abhaken, wie der Golfer so schön sagt. Aber das glückliche Ende naht, die 18, ein entspanntes Par vier, links das imposante, von der Abendsonne rötlich gefärbte Massif de la Sainte-baume und rechts die Terrasse des Clubhauses. Nach den 18 Löchern auf dem doch langen kurs mit 5842 Metern von gelb sind wir zufrieden mit unseren Leistungen und auch jetzt noch der Meinung, einen idealen Sport-Platz für unseren Wettkampf ausgesucht zu haben. Auf der schönen Terrasse des gepflegten Clubhauses haben wir dann noch bis nach Sonnenuntergang Golfanalytik betrieben und natürlich das kühle blonde genossen! 

GOLF DE LA SAINTE-BAUME 2664 Route de Brignoles 83860 Nans-les-Pins Anmeldung: +33 (0)4 94 78 60 12 saintebaume@opengolfclub.com www.opengolfclub.com/ saintebaume

Der Platz 18 Loch - Par 72 Längen von den verschiedenen abschlägen: 6062 m weiß Slope 124 5612 m gelb Slope 123 5129 m blau Slope 125 5013 m rot Slope 122 Drivingrange, Putting- und Chipping Grüns Clubhaus mit restaurant und schöner Terrasse sowie ein Proshop. Greenfee für 18 Loch 60-78€, Jugendliche bis 25 Jahre erhalten 50 % ermäßigung Der Platz ist ganzjährig geöffnet.

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«bUbbLE IN THE CAvE» Perlwein in der Grotte von Toirano Von SUSANNE ALTWEgER-MINET

anz am Ende der prähistorischen Tropfsteinhöhle von Toirano begegnen wir weiteren edlen Tropfen; aber in Flaschen und gelagert wie in Champagner-kellereien. Epernay en miniature? Ja! «bubble in the cave», erläutert eine bescheidene Tafel. Neugierig geworden, besuchen wir die «Azienda Agricola Durin» im kleinen Ortovero hinter Albenga. Gut gelaunt empfängt uns Signora Laura basso nach einem anstrengenden Arbeitstag mit Abfüllung von Wein, während der älteste Sohn Giacomo noch mit Aufräumen beschäftigt ist. «Das ist die vierte Generation der Winzer», erklärt die stolze Mama. Angefangen hat es mit einem bäuerlichen betrieb. Neben Obst und Gemüse wurde etwas Wein angebaut, den man in korbflaschen verkaufte. Diesen Hof baute Antonio basso mit tatkräftiger Unterstützung seiner Frau Laura zum erfolgreichen Weingut aus. «Wieso nennt es sich Durin, wenn alle basso heißen?»

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Foto oben links in den sehenswerten grotten Von toirano lagert der Vino spumante zur nachgärung © D.R. Foto oben rechts perfekter weinkeller: die grotten Von toirano © D.R.

möchten wir wissen. Dies geht auf Urgroßvater Isidoro zurück, dessen Spitzname «Doro» im Genueser Dialekt zu «Durin» mutierte. So ist der Name seit Generationen das Markenzeichen der Familie. Etwa 16 Hektar Weinberge werden hier in typisch ligurischer Terrassenform bewirtschaftet. Wie in früheren Zeiten können sie nur auf zwei beinen betreten werden und erfordern Handarbeit. Sie erstrecken sich von der Ebene von Albenga bis zu 600 Metern Höhe. Das Territorium entlang des Flusses Arroscia bietet schlammig sandigen boden, der dem Weißwein ein besonders feines bouquet schenkt. Das Tal von Ortovero ist das Zuhause der beliebten Sorten Vermentino und Pigato. Letzterer ist mit seiner klaren, strohgelben Farbe und dem feinen Duft mit bittermandel-Note ein idealer begleiter für viele Gerichte der ligurischen küche. Das höher gelegene, tonerdige Gelände eignet sich für rote Reben, denen der boden Farbe und Robustheit verleiht: Rossese, Ormeasco, Granaccia. Einem Stamm der Granaccia-Sorte entspringt der selten angebotene «Alicante», ein trockener und dennoch weicher Wein mit granatroter Farbe. Er passt gut zu braten und nicht allzu reifem käse. Eine schöne Neuentdeckung. Im bestreben nach höchster Qualität greift Antonio basso auf eine alte, oft umstrittene Methode zurück, nämlich die Ausdünnung der Reben: Die Anzahl der knospen wird pro Stock reguliert, um ein Gleichgewicht zwischen quantitativ und qualitativ hochwertiger Erzeugung zu erreichen. Ungeduldig möchten wir nun wissen, was es mit den Flaschen in der Grotte von Toirano auf sich hat. «Dort lagert unser vino spumante zur Nachgärung nach klassischer Methode», sagt Signora Laura. Ihm gilt die große Leidenschaft ihres Mannes.


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Am Anfang stand der Zufall. Wetterschwankungen hatten es mit sich gebracht, dass es in abgefüllten Weinflaschen zu einer zweiten Gärung kam. Im keller entdeckte der kleine Antonio zu seinem Erschrecken, dass sämtliche korken aus den Flaschen gesprungen waren. Das ist 45 Jahre her. Ihn hat diese Erinnerung aus seiner kindheit nie wieder losgelassen. Das müsste sich doch professionell herstellen lassen! Nach 15 Jahren und vielen Experimenten mit den bollicine, den Perlen, wurde seine Forschung 2010 von Erfolg gekrönt. Aus den lokalen Traubensorten wurde so der bàsura geschaffen, benannt nach einer Hexe, die einem der schönsten Räume der Grotte ihren Namen gab. Angeboten werden heute drei Sorten. Der bàsura Riunda lagert 60 Monate, der bàsura Obscura nach teilweiser barrique-Lagerung 18 Monate. beide stammen vom Pigato. Der bàsura Rosa ist ein Cuvée, je zur Hälfte aus Rossese und Granaccia. «Und wie kam der bàsura in die Grotte?» «Wir suchten nach einer geeigneten Umgebung mit Feuchtig-

«WIR SUCHTEN NACH EINER GEEIGNETEN UMGEbUNG MIT FEUCHTIGkEIT UND GLEICH bLEIbENDEN TEMPERATUREN FÜR DIE bESTÄNDIGkEIT DER GÄRUNG.»

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keit und gleich bleibenden Temperaturen für die beständigkeit der Gärung», erläutert Laura basso. Da ihre Mutter viele Jahre als Führerin in der Höhle arbeitete, war sie mit den klimatischen bedingungen bestens vertraut. Die Natur könne kein keller so perfekt imitieren. Also versuchte sie, eine Genehmigung für die Lagerung in der Höhle zu bekommen. Wer italienische behörden kennt, weiß, dass man einen langen Atem braucht. Man rechnete mit einem sofortigen Nein oder mindestens drei Jahren Wartezeit. Umso überraschender kam schon zwei Tage später der positive bescheid. Allen beteiligten war klar, dass hier eine einmalige Synergie zwischen der bekannten Grotte und einem erstklassigen Produkt entsteht. besser als Antonio basso kann man die Arbeit einer leidenschaftlichen Winzerfamilie nicht zusammenfassen: «Die Anstrengung im Weinberg dauert zwölf Monate, elf Monate kontinuierlichen Gebens und ein Monat der Ernte». Der Lohn ist dann die Freude am Genuss. 

bROT WIE ZU ALTEN ZEITEN «Il Pane di Simona» in Pietra Ligure: Jeder Bissen ein Genuss! Mit Leidenschaft und energie backt Simona Taddeo nach eigenen rezepten. Sie ist Teil einer neuen Generation in Ligurien, die auf eigenen Füßen stehen will – trotz aller Hürden. rZ- Gespräch mit derUnternehmerin. simona, dein brot, aber auch deine pizza und focaccia sind einfach umwerfend lecker, ein geschmack wie zu großmutters zeiten! woran liegt das? Ich verwende nur steingemahlenes italienisches Getreide biologischer Herkunft mit Lievito madre, ein italienischer Sauerteig, der außer Mehl und Wasser noch Olivenöl und Honig enthält. Er kann für helle brot- und brötchenteige, Pizza und süße Hefeteige, aber auch für dunklere brotteige benutzt werden. Viele der Getreidearten waren in Vergessenheit geraten, ich habe sie wieder entdeckt.

wie kamst du auf die idee, eine eigene bäckerei und einen imbiss für aperitive und snacks auf biologischer basis zu eröffnen? Es war schon immer meine Passion, besonderes brot zu backen. Hier in der Gegend gibt es kaum biologische backwaren aus Qualitätsgetreide. Dabei können Mehlprodukte Gesundheitsprobleme verursachen. Deshalb biete ich auch immer vegane Produkte an. Außerdem besuche ich kurse in ganz Italien, um meine Recherche immer mehr zu vertiefen und bin so auf verschiedene antike Getreidesorten gestoßen. Allein in Sizilien gibt es davon 52! dein geschäft an der Via aurelia ist von Juni bis september täglich geöffnet. du machst den einkauf, bereitest die teige vor, backst, stehst im laden und verkaufst … wie kann das eine frau alleine schaffen? Es ist tatsächlich eine sehr harte Arbeit. Aber ich versuche, mich so gut wie möglich zu or-

ganisieren, auch um Nachtschichten zu vermeiden. Mir ist es wichtig, mich dem kunden zu widmen und ihn zu beraten. Zum beispiel, dass mein brot über eine Woche hält, wenn man es in einem trockenen küchentuch aufbewahrt. Und dass ich täglich andere Getreidesorten wie etwa Quinoa, Amarant- und Leinsamen, Hirse, Dinkel oder buchweizen verwende, die man auch zum Teil bei mir kaufen kann. Ich stelle aber auch brot mit Feigen, Aprikosen, kürbis und Nüssen her. Schmalz kommt mir nicht in die backstube. was schätzen deine kunden am meisten? Dass meine Produkte darm- und magenschonend sind, wenn sie regelmäßig verzehrt werden. Entzündungen und Irritationen des Verdauungssystems werden verhindert, die Verträglichkeit wird optimiert. Außerdem können sie ihr Lieblingsbrot auf meiner Facebook-Seite ilpanedisimonaanticoforno bestellen. JULI / AUGUST 2018


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AMUSE-bOUCHES

ESSTRAORDINÄR! Cooler Geheimtipp in Nizza ci on mange, on boit les produits esstra de la région PACA» lautet der Wahlspruch von Alexandra Adlerkreuz und Mathieu Pomero. Auf Deutsch kommt das Wortspiel zwar nicht so ganz rüber, aber eines ist klar: Hier, in ihrem kleinen Restaurant Esstra in der Avenue Maréchal Foch in Nizza, kommen nur EXTRAordinäre Produkte aus der Gegend Provence-Alpes-Côte d’Azur und Hausgemachtes auf den Tisch. Die gelernte Gemmologin und der ehemalige krankenpfleger und Hobbykoch kennen ganz genau die Herkunft ihres Angebots, seien es Gemüse oder Wein, Fleisch, Fisch oder Pasta. Denn in ihrer spärlich bemessenen Freizeit schwingen sie sich aufs Motorrad und besuchen die verschiedenen Hersteller, bis hin zur Camargue! Ihr konzept «lokal und bio» kommt offensichtlich bestens an.

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ZUM DAHINSCHMELZEN Originelle Eissorten aus frischen Zutaten ach dem Ritz und Fauchon in Paris sowie dem Sketch in London als Chef-konditor unter Pierre Gagnaire boten sich patissier Louis Dubois neue Möglichkeiten: In Nizza startete er sein eigenes business – Pastry Pleasure – in der Rue Delille. Ganz neu in diesem Juli gemeinsam mit Partnerin Aurore Parrant: die Eröffnung der Eisbar «Neron Glacier» in der Altstadt Nizzas. Auf der belebten Place Saint François wollen sie der konkurrenz durch Qualität beine machen. Ihre selbst gebackenen, knusprigen Hörnchen und nach allen Regeln der kunst zubereitetes

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Milcheis und Sorbets sind zum Dahinschmelzen. Und natürlich originell! Zutaten wie frische Erdbeeren, Möhren, Zitronen und Melonen aus lokalem Anbau sowie Vanille aus Tahiti, 85-prozentige Michel-Cluizel-Schokolade oder Pistazien aus dem Iran wandern in die kreationen. Wem der Name bekannt vorkommt: In den vergangenen Monaten hat das Paar mit seinem gold-glänzenden kleinen Eiswägelchen private Events in Südfrankreich besucht – darunter auch die jüngsten Feste unseres Verlags Riviera Press im Mas Candille in Mougins und am Observatorium in Nizza. 

PROVENZALISCHE KÜCHE HAUSGEMACHTE GERICHTE

Frische, lokale Produkte der Saison

7-9 RUE DE L’EGLISE 06250 MOUGINS TÉL.+33(0) 4 92 98 07 83 PORT.+33(0) 6 08 11 61 88

am Ufer des VERDON in GREOUX LES BAINS

Gerhard heißt Sie in seiner neuen Weinbar bei selektiven Weinen aus aller Welt herzlich willkommen. Genießen Sie die entspannte Atmosphäre und den Meerblick sowie köstliche Tapas aus unserer internationalen Küche.

GERHARD'S CAVE

Geöffnet täglich von 17 - 01 Uhr - 42, quai Jean Charles Rey 98000 Monaco - 00377/99907191 - gerhard@monaco.mc JULI / AUGUST 2018

Das erst vor einem knappen Jahr eröffnete Esstra ist fast immer voll, Reservierung ist daher ratsam. Ein Auszug aus der ständig wechselnden Speisekarte, die sich aus jeweils zwei Vorspeisen, zwei Hauptgerichten und zwei Desserts zusammensetzt: Gazpacho aus Rote beete, koriander und Minze (6 Euro; Foto), drei bio-Austern aus der Camargue (7,50 Euro), Lamm-Ragout (8,50 Euro) und andere köstlichkeiten wie der knackige Salade printanière (6 Euro). Außerdem kann man Fleisch biologischer Herkunft sowie biowein und zahlreiche andere Spezialitäten zum Mitnehmen kaufen. Geöffnet Dienstag, Mittwoch, Samstag 10-20 Uhr, Donnerstag & Freitag 10-23 Uhr. An diesen beiden Tagen werden auch besondere Apéros angeboten. www.esstra.bio

PARK MIT BEHEIzTEM PooL SPA MIT FITNESS-ANGEBoTEN LEICHTE MITTAGSKARTE, INNEN oDER AuF DER TERRASSE ABENDS GouRMET-RESTAuRANT «Table de Pauline» Av.des Thermes / 04800 Gréoux-Les-Bains Tel: 04 92 78 00 91 / villa.borghese@orange.fr www.hotel-villaborghese.com


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WELLNESS

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L. Raphael

HAUTpROGRAMM FÜR JUNGE ERWACHSENE or 30 Jahren gründete die israelische Unternehmerin Ronit Raphael ihr eigenes beauty-Label – heute bekannt unter dem Namen L. Raphael. Eigentlich wollte sie Tänzerin werden, aber nachdem sie sich als 18-Jährige bei einem Peeling gegen ihre Akne Verbrennungen zweiten Grades zugezogen hatte, entschied sie sich für einen karrierewechsel. Über Jahre tauschte sie sich mit Dermatologen in aller Welt aus. So entstand eine Produktlinie, die sich allerdings zunächst an Erwachsene richtete: mit Fokus auf AntiAging-Produkten. 2018 kehrte sie zu ihren Ursprüngen zurück und brachte eine Produktlinie für Teenager auf den Markt. «Wir bieten Lösungen für die typischen Hautprobleme junger Menschen», sagt sie bei einem Gespräch auf der Dachterrasse ihres 900-Quadratmeter-Spas im Hotel Martinez in Cannes. Antworten hat sie auch auf Nahrungs-basierte Probleme oder übermäßige körperbehaarung. Die Mutter dreier kinder weiß, wovon sie spricht, wenn sie sagt, derlei Probleme könnten sich auf das Selbstwertgefühl der jungen Leute auswirken. Das Young Program in Form von Einzel- oder Grup-

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LYLIS CôTE D’AZUR

NEUES ZENTRUM FÜR ENTGIFTUNG, REINIGUNG UND vERJÜNGUNG

pen-Sitzungen wird in allen L. Raphael-Locations angeboten (Cannes, Genf, Verbier, kasachstan, New York und beverly Hills). «Wahre Schönheit kommt von innen, und sie kann einen enormen Einfluss auf das Selbstbewusstsein eines Teenagers in der so wichtigen Lebensphase haben.» Neu ist aktuell außerdem eine Linie für über 30-Jährige: CollaJet gegen erste Falten und für einen strahlenden Teint. www.l-raphael.com

Lylis bietet ihnen die Chance, wieder kraft und Energie zu schöpfen, um den täglich wachsenden Anforderungen begegnen zu können. Hierbei bietet Ihnen Lylis nicht alleine Regeneration, sondern viel mehr das Verständnis um die natürlichen Energiequellen, aus denen Sie schöpfen können, und zeigt Ihnen einen gesamtheitlichen Ansatz, diese für sich selbst zu erschließen. Lylis ist das erste Ausbildungszentrum an der Côte d’Azur zur Reaktivierung der ureigenen sensorischen Fähigkeiten des Menschen. Diese neuen kenntnisse fördern Ihre Entgiftung, Reinigung und Verjüngung, indem Sie lernen, sich die kraft der Natur mit einer wissenschaftlichen Herangehensweise zu eigen zu machen. www.lylis.eu

Eintritt frei

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Riviera Press

FEIERT DEN FRÜHLING IM MAS CANDILLE

Wir hatten Sonne für den 17. April bestellt und Sonne ward. Es war der erste milde Tag des Jahres – perfekt, um den Frühling zu feiern. Riviera Press empfing im traumhaften Fünf-SterneHotel Mas Candille in Mougins 150 Gäste verschiedener Nationalitäten. Einen besonderen Willkommensgruß boten die innovativen Tesla-Autos. bis spät in den Abend wurde geplaudert, geschmaust und natürlich das Glas erhoben. Eine Lotterie mit schönen Preisen (eine Handtasche von NUE 19.04; eine Uhr von ZEADES, ein Jahresabonnement von FITLANE und ein Spa-Tag im MAS CANDILLE) rundete das Get-together ab. Zum Erfolg trugen selbstverständlich auch unsere Partner bei: Are Mineral Water, bue Coast brewing company, Château de l’Aumerade, Comptoir du caviar, Néron Glacier, Shake your events und natürlich das Mas Candille!

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(1) Fulminanter Erfolg für das Eis von Louis Dubois & Carolina, Néron Glacier (2) bier vom Fass: von der blue Coast brewing company (3) Langjährige Freunde der RZ: Marina & Hans-Jürgen bäumler (4) Magali Mazzei, Anahataflow bei Grasse, mit ihrem Wachhund Nataraja (5) Hans-Jürgen bäumler, kathrin Weihnacht, österreichisches konsulat Monaco, Jürgen kempf, AFA-Vorstand, Petra Hall & Michael kurtz (v.l.) (6) bich Lecourt, Direktorin Riviera Press, Nicola Fagiuoli von Dermaceutic Laboratoire, Audrey Talayrach, Eneomey (v.l.) (7) Petra Hall & Hanno klausmeier, CEO der SAP Labs France (8) beathe-Jeanette Lunde, Präsidentin des American Club of the Riviera, Elsa Carpenter, Riviera Insider, Cindy Egolf, Orchester-Chefin (v.l.)

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(9) Jeanine biache, Air France, und Ehemann (10) Thomas Mund-Hoym mit Frau, ein Gast und Hanno klausmeier (11) Jean-Philippe Gioanni, Concertae Cannes (12) Der deutsche Honorarkonsul in Nizza, Matthias Waechter, und Ehefrau (13) Gewinnerinnen der Lotterie: Audrey Talayrach, Eneomey; Hélène Simon Le bihan, Héline First; Nicola Fagiuoli, Dermaceutic Laboratoire (v.l.) (14) Evelin kratofiel, Carlton International (15) Corinne Le Gall, Institut Carita, und Ehemann (16) Nathalie Ludwig, Nathalie Ludwig Exclusive Interiors Mougins, und Elena Minello, Temps et Passions Monaco (v.l.) (17) Der köstliche Wein des Weinguts Château de l’Aumérade, aber auch das kristallklare Wasser Are fanden großen Anklang

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Das Observatoire de la Côte d’Azur (OCa) verfügt über ein bemerkenswertes architektonisches und wissenschaftliches erbe. als Forschungsinstitution auf dem Gebiet der Geowissenschaften und der astronomie ist das OCa international renommiert. Die von Charles Garnier entworfenen Gebäude beherbergen heute neben Präzisionsmechanik ein rechenzentrum und virtuelle Observatorien.

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SPENDEN Mit einer Spende an das Observatoire de la Côte d’Azur wandeln Sie auf den Spuren von raphaëlLouis Bischoffsheim. info: www.oca.eu/mecenat

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DAS OBSERVATOIRE DE LA COTE D’AZUR

RIvIERA-pRESS-EvENT

it rund 450 Mitarbeitern an vier Standorten (Mont Gros und Valrose in Nizza, Sophia Antipolis und das Plateau de Calern auf dem Gemeindegebiet von Caussols und Cipières) ist das OCA eine von 25 wissenschaftlich arbeitenden Sternwarten in Frankreich. Es ist verantwortlich für die kontinuierliche und systematische Sammlung von beobachtungsdaten von der Erde und aus dem Universum. Seine Aufgabe ist es, die Geowissenschaften wie die Astronomie voranzutreiben und sich dabei auch verwandter Disziplinen wie der Astrophysik, Mechanik, Signalverarbeitung und Optik zu bedienen. Zur Nutzung der auf der Erde und im All gesammelten Daten kombiniert das OCA Theorie, Modellierung, beobachtung sowie Analyse und erstellt Datenbanken.

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der satellit gaia © ESA

Garnier, Eiffel, Foucault … Juwelen, die es zu bewahren gilt Die Sternwarte von Nizza wurde im Jahre 1887 eingeweiht. Sie befindet sich auf dem Mont Gros (375 Meter), mit blick über die Engelsbucht. Gegründet vom Wissenschafts-Mäzen Raphaël-Louis bischoffsheim (18231906), wurde der bau der ersten fünfzehn Gebäude dem berühmten Architekten Charles Garnier (1825-1898) anvertraut. Die Einrichtung, die über zahlreiche beobachtungsinstrumente verfügt wie etwa das Grand Equatorial (17 Meter langes Teleskop), wird sowohl von den Wissenschaftlern selbst als auch von ihren Partnern sehr geschätzt. Die Unterstützung durch Förderer ist unabdingbar, um den Erhalt und die öffnung für die öffentlichkeit sicherzustellen.

gut sichtbar oberhalb Von nizza : der standort am mont-gros © Marc Heller OCA

das 17-meter-teleskop unter der grossen kuppel des obserVatoriums © OCA

Wunderbares panorama bei einem zweistündigen besuch dieser als historisches Denkmal klassifizierten Stätte entdecken Sie deren Schönheit und architektonischen Reichtum – und nicht zuletzt den außergewöhnlichen blick auf die Engelsbucht. «Der blick erstreckt sich über das Meer, die berge und die Stadt, die gemeinsam ein herrliches Panorama bilden.» Charles Garnier, Monographie des Observatoriums von Nizza, Paris, Daly, 1892.

panoramablick über die engelsbucht © A.Crida OCA

Der besuch erfolgt in Form einer Tour, die den besucher in die Rolle des Astronomen zu Zeiten Garniers versetzt. Er passiert kuppel um kuppel, um schließlich zum spektakulärsten Instrument zu gelangen: dem berühmten Teleskop mit 76 Zentimeter Durchmesser unter einer gigantischen kuppel, die bei ihrer Einweihung als größte kuppel der Welt galt.

besucher auf dem weg in die grosse kuppel © C.Baudoin OCA

GEFÜHRTE TOUREN Observatorium Nizza, mittwochs und samstags um 14.45 Uhr sowie freitags in den Schulferien der Zone B. informationen und reservierung auf www. oca.eu/visite

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vERANSTALTUNGEN

Frankreich Veranstaltungen Im ganzen Sommer ALpES-MARITIMES Les soirées estivales Organisiert und finanziert vom Departement, finden während der SommerSaison verschiedene Gratis-kultur-Veranstaltungen verteilt über die gesamten Alpes-Maritimes statt: konzerte, Lesungen, Tanz, Theater und kino. Programm: soirees-estivales.departement06.fr Juli – August MANDELIEU Les nuits de Robinson Den gesamten Hochsommer über ein kultur-Event nach dem nächsten im Théâtre Robinson am Rande des Flüsschens Siagne: Tanz, Musik, Theater mit arrivierten künstlern und Newcomern. www.ot-mandelieu.fr Juli – August SAINT-JEAN-CAp-FERRAT «Les Nocturnes de la Villa» Immer montags und dienstags können Gästen den herrlichen Garten der Villa Ephrussi de Rothschild bei Nacht entdecken – mit Musik, Wasserspiel, bar und kerzen. Von 19.30 Uhr bis Mitternacht. Eintritt: 18 Euro. www.culturespaces.com bis 7. August LA CELLE Soirées Musicales de la Celle Im 25. Jahr wird zu klassischen konzerten in die Abbaye Royale de la Celle geladen. Programm unter: http://www.soireesmusicales-lacelle.com/ 1. Juli ESCRAGNOLLES Eselsfest Jedes Jahr lädt das Dorf an der Route Napoléon zur Fête aux ânes – mit Eseln, Marktständen und buntem Programm für die ganze Familie. Im Ort, ganztägig. www.escragnolles.fr bis 7. Juli SOSpEL «Les Baroquiales» Einwöchiges Festival zu Ehren der reichen barock-Vergangenheit der Täler Roya-bévéra, mit konzerten, Theater, Ausstellungen, Vorträgen uvm. www.sospel.fr 2. Juli – 4. August CÔTE D’AZUR & pROvENCE Musik-Festival Die 14. Ausgabe des «Festival Provençal JULI / AUGUST 2018

des Orchestres des Jeunes» für Jugend-Orchester bietet 30 Gratis-konzerte in verschiedenen Orten. www.provencalfestival.com 6. – 27. Juli MOUANS-SARTOUX «Nuits Estivales du Château» Musik von Swing bis zu afrikanischen klängen im Schlossgarten. Eintritt: 10 Euro www.nuitsestivales.fr 7. Juli LORGUES «Voix en Vignes» konzert unter der Leitung von TV-Moderatorin Eve Ruggiéri auf dem Weingut Château Roubine, 21 Uhr. 8. + 29. Juli LA COLMIANE «Les folies des lacs» konzerte am Seeufer - mit klassik, Jazz, blues… Auftakt am 8. Juli um 14.30 Uhr mit dem Regionalorchester Cannes, gefolgt um 16 Uhr vom Janysett McPherson Quartet. 29. Juli, 14.30 Uhr: François-René Duchâble. www.colmiane.com 10. + 31. Juli CANNES Sting, Beth Ditto Zu den musikalischen Höhepunkten an der Côte zählt diesen Sommer der Auftritt von Sting am 10. Juli um 21 Uhr auf der Terrasse des Palais des Festivals. Mit beth Ditto und Hyphen Hyphen folgt am 31. Juli ein weiterer viel versprechender Abend. www.palaisdesfestivals.com 12. – 22. Juli ANTIbES-JUAN-LES-pINS Jazz à Juan Zum Auftakt der 58. Ausgabe des legendären Jazzfestivals tritt erstmalig Lenny kravitz auf. Tickets je nach Stargast 15 bis 160 Euro. www.jazzajuan.com 13. Juli – 8. August SAINTE-MAXIME Sommer-Konzerte Im Théâtre de la Mer treten auch in diesem Sommer an verschiedenen Abenden erneut internationale künstler jeweils um 21.30 Uhr auf, darunter Louane am 26. Juli. www.sainte-maxime.com 14. – 18. Juli CAGNES-SUR-MER Un Soir chez Renoir Vier Abende (14., 15., 17, 18. Juli) mit Gratis-konzerten unter den uralten Olivenbäumen rund ums Renoir-Museum. Decken und kissen mitbringen! Shuttlebusse fahren ab 20 Uhr kostenlos vom Parkplatz am Lycée Renoir zum Museum.

www.cagnes-tourisme.com 16. – 22. Juli GASSIN Zirkus Arlette gruss Zum Auftakt seiner Sommer-Tour gastiert der beliebte Zirkus in Gassin im Var. Es folgen Cabris (25. – 29. Juli), Hyères (1. – 8. August), Valbonne (11. – 22. August) und Fréjus (25. – 30. August). www.cirque-gruss.com 16. – 21. Juli NIZZA Nice Jazz Festival Zur Jubiläums-Ausgabe lädt das nicht weniger legendäre Pendant zu Juanles-Pins: bereits zum 70. Mal treffen in Nizza Größen des Jazz aufs Publikum, das aus Nah und Fern anreist. Gregory Porter, Massive Attack und Deva Mahal zählen zu den 30 international bekannten Musikern und bands, die in diesem Jahr auf den beiden bühnen zwischen Place Masséna und dem Meer auftreten (sechs konzerte pro Abend, jeweils zwei parallel). Eintritt: 39 Euro pro Abend. www.nicejazzfestival.fr 17. Juli – 7. August GRIMAUD Les grimaldines Imany, Sinclair, Jehro und Michel Fugain sind die Stars des Sommers. Immer dienstags um 22 Uhr finden die konzerte im Schloss statt, jeweils ab 19 Uhr Straßenfest. konzert: 35 Euro (Jehro: 25); der Zutritt zum Straßenfest ist frei. www.les-grimaldines.com 19. Juli – 3. August vENCE Nuits du Sud Im neuen Gewand präsentiert sich das Musik-Festival in diesem Jahr: Aus kostengründen gibt’s weniger konzerte, aber die Qualität der Veranstaltung wird nicht leiden, verspricht die Stadt. Einer der Stargäste ist die spanische Sängerin Luz Casal (26. Juli). Je zwei konzerte pro Abend: um 20.30 und 22 Uhr. Place du Grand Jardin. Eintritt je Abend: 26 Euro. www.nuitsdusud.com 19. Juli – 16. August SAINT-RApHAEL «Les jeudis live» Immer donnerstags lädt die Stadt zu namhaften konzerten: Michel Jonasz Quartet, kool & The Gang, Anne Roumanoff, Julien Clerc, Piaf – le Spectacle. Agora des Palais des Congrès. www.directoproductions.com 20. – 29. Juli TOULON Jazz à Toulon 15 konzerte an 12 verschiedenen Orten in der Stadt, jeweils 21.30 Uhr. Eintritt frei.

www.jazzatoulon.com 21. Juli GRASSE Holi Run Sport und Spaß: Wettlauf unter Farbpulver-Regen. Cours Honoré Cresp. 21 Uhr. www.holiruncotedazur.com 21. – 28. Juli LE THORONET Konzert-Reihe Im Zisterzienserkloster von Le Thoronet (Var) wird seit 27 Jahren im Sommer zum internationalen klassik-Musikfestival geladen. Info & Reservierung: 04 94 60 10 94. Vollständiges Programm: musique-medievale.fr 26. – 28. Juli bEAULIEU-SUR-MER Les nuits guitares Die 18. Ausgabe im traumhaften Jardin de l’Olivaie bietet allabendlich zwei konzerte mit besonderem Fokus auf der Gitarre - u.a. mit kool & the Gang, Morcheeba und Catherine Ringer. Eintritt: Normaltarif ab 32 Euro. www.lesnuitsguitares.com 26. + 27. Juli JUAN-LES-pINS Festival Lunallena Zweite Ausgabe des Musikfestivals, nach bandol im Vorjahr nun in den Alpes-Maritimes. Pro Abend vier Livebands, darunter die britische Elektroband der 90er The Chemical brothers. Pinède Gould. www.lunallena-festival.com 27. Juli – 11. August MENTON «Festival de Musique de Menton» Zum 69. Mal erwartet die Gäste erlesene klassische Musik an einem magischen Ort: auf einem mittelalterlichen Plätzchen über dem Meer. Das diesjährige Programm lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. www.menton.fr 30. Juli AGAy «De la Terre aux Etoiles» Schauspielerin Marie-Christine barrault liest, begleitet von Akkordeonist Pascal Contet, aus dem Werk von Antoine de Saint-Exupéry. 21 Uhr, Résidence Agathos. Eintritt: 20 Euro. Tel. +33 (0)4 94 82 86 38 31. Juli – 3. August MOUGINS Festival de musique klassik in der kapelle Notre-Dame-deVie, täglich um 21 Uhr. Am 31. mit dem Schweizer Pianistin Andreas Haefliger. mougins.fr 3. – 5. August GRASSE Jasminfest


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Die Stadt putzt sich festlich heraus zu ihrem größten Event. Mit konzerten, Paraden, Feuerwerk. www.ville-grasse.fr 5. – 12. August SAINT-CÉZAIRE-SUR-SIAGNE Jazz-Festival Masterclasses und öffentliche konzerte. Programm: festi-jazz.org 9. August SAINT-TROpEZ «Délices Sonores» Elektro-Abend in der Zitadelle mit kavinsky und The Supermen Lovers, ab 19 Uhr. www.delices-sonores.com 9. – 11. August bANDOL Les Aoûtiennes Zum zweiten Mal feiert bandol in diesem Jahr sein August-Festival mit rein französischen Acts im Stade Deferrari. U.a. mit den bb brunes, Marina, kaye, Lost Frequencies und MC Solaar. Eintritt: ab 27 Euro. www.lesaoutiennes.com 10. – 12. August CANNES «Les Plages électroniques» Seit 2006 lädt die Festivalstadt jeden Sommer zu einer der größten Strandpartys in Europa mit den bekanntesten DJs. bis in den frühen Morgen wird am Strand direkt hinter dem Festivalpalast getanzt. 40 künstler auf vier bühnen erwarten die Gäste in diesem Jahr u.a. Sven Väth, The Avener, Solstice und Top-Act kygo. www.plages-electroniques.com 12. August NIZZA Aznavour-Abend Musikalische Hommage an Charles Aznavour: «Formidable – l’histoire d’une légende», untermalt mit Fotos und Filmausschnitten. Mit Jules Grison. Théâtre de Verdure. www.directoproductions.com 16. – 20. August RAMATUELLE «Jazz à Ramatuelle» Zum 33. Mal lädt das beliebte Dorf zu seinem Jazz-Festival - mit Abenden in der Altstadt, Festival Off und konzerten im Freilichttheater Théâtre de Verdure. jazzaramatuelle.com 7. – 9. September GRASSE «Fête de la bière» Traditionelles bierfest mit der Partnerstadt Ingolstadt. Cours Honoré Cresp, täglich 11-23 Uhr. www.ville-grasse.fr

vERANSTALTUNGEN

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FEUERWERKFESTIvALS CANNES 14. Juli – 24. August Halbstündigen Feuerwerk-Shows zu Musik. 14. Juli: Polen, 21. Juli: Frankreich, 29. Juli: Argentinien, 7. August: Frankreich, 15. August: Finnland, 24. August: Philippinen. beginn jeweils um 22 Uhr in der bucht von Cannes. www.festival-pyrotechniquecannes.com ANTIbES 13. Juli – 24. August Zum Nationalfeiertag gibt’s zwei Feuerwerke: am 13. Juli in der Salisbucht (Altstadtseite), am 14. Juli in der bucht von Juan-les-Pins (andere Seite vom Cap). Das Festival Pyromélodique umfasst vier Daten: 2., 9. und 16. August (bucht von Juan-les-Pins) und 24. August (an der küstenstraße zwischen dem Fort Carré und dem Fluss brague). www.antibesjuanlespins.com MONACO 21. Juli – 8. August 21. und 28. Juli um 22 Uhr, 4. und 8. August um 21.30 Uhr. Hafen Hercule. www.monaco-feuxdartifice.mc

Ausstellungen bis 16. September Nizza Sportlicher Körper Mehr als 150 künstlerische Objekte, die den athletischen körper in den Mittelpunkt setzen. Musée National du Sport www.museedusport.fr bis 23. September GRASSE Verwegene Bilder und Dessous Gemälde zum Thema «Parfums d’interdit» und provenzalische Dessous-Mode. Musée Jean-Honoré Fragonard und Musée Provençal du Costume et du bijou. Eintritt frei. www.museesdegrasse.com bis 30. September GRASSE/MOUANS-SARTOUX «Jardinier des formes» Landschafts-bilder von Armand Scholtès (siehe Seite 48). Internationales Parfümerie-Museum MIP und Gärten des MIP. Eintritt: 4 Euro. www.museesdegrasse.com 13. Juli – 28. Oktober CANNES Max Ernst: «L’imagination en jeu» knapp 70 Werke des deutschen Avantgarde-künstlers. Centre d’Art La Malmaison. Eintritt: 6 Euro. JULI / AUGUST 2018


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vERANSTALTUNGEN

Monaco Veranstaltungen 36. Juli – 18. August Monte-Carlo Sporting Summer Festival Internationale Weltstars treten im Monte Carlo Sporting, Salles des Etoiles auf. Den Auftakt macht Ringo Starr mit seiner band. Tickets: ticketoffice@sbm.mc oder Tel. +377 98 06 41 59 8., 15., 22., 29. Juli & 5., 12., 19. August 13ème Festival International d’Orgue Internationales Orgelfestival mit Olivier Vernet und dem Ensemble «Les Meslanges». Am 15. Juli mit Eberhard Lauer 17 Uhr, kathedrale von Monaco Tel. +377 98 98 83 03 12. Juli – 5. August Konzerte des Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo Im einzigartigen Ambiente des Ehrenhofs des Fürstenpalastes finden seit über einem halben Jahrhundert hochqualitative Darbietungen unter freiem Himmel statt (siehe Seite 50). www.opmc.mc 12. – 14. Juli Solar & Energy Boat Challenge Fünfte Ausgabe des weltweit einzigartigen Rennens mit sauberen booten. Neu: Neben Solar-Energie sind diesmal auch andere erneuerbare Energiequellen erlaubt. Port Hercule und in der bucht von Monaco. Verschiedene Rennen ganztägig von Do bis Sa. www.ycm.org 12. – 14. Juli L'été Danse! Im Rahmen des Monaco Danse Forums : Zur Würdigung des Cineasten Ingmar bergman werden drei kreationen aufgeführt: «Thoughts on bergman» von Alexander Ekman, «4 karin» von Johan Inger, «Memory» von Mats Ek & Ana Laguna. 20 Uhr, Opéra de MonteCarlo - Salle Garnier Tel. +377 97 70 65 20 20. Juli Meeting International d'Athlétisme Herculis - IAAF Diamond League Die größten Athleten der Welt messen ihre kräfte. 19 Uhr im Stadion Louis II, Fontvieille info@herculis.com 21., 28. Juli, 4., 11. August Concours International de feux d'artifice pyromélodiques Feuerwerk-Wettbewerb 22 Uhr, Hafen von Monaco Tel. +377 93 10 12 10 JULI / AUGUST 2018

27. Juli Rotekreuz-gala mit dem Sänger Seal 20.30 Uhr, Sporting Monte-Carlo - Salle des Etoiles Tel. +377 98 06 36 36

schließender Rossese-Weinprobe und Spezialitäten-Verkostung. Treffpunkt: vor dem burgeingang. 18 Uhr. Anmeldung spätestens am Vortag Pflicht: 0184 229507

28. Juli Sporting Summer Festival 2018 mit Tom Jones 20.30 Uhr, Sporting Monte-Carlo Tel. +377 98 06 36 36

6. Juli und 3. August CERvO «Incontro con le meraviglie di Cervo» kostenloser geführter Spaziergang. Treffpunkt an der bushaltestelle am Fuß der Altstadt. 18 Uhr.

2. August Concert symphonique par l'Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo Das Orchester spielt unter der Leitung von Marek Janowski Werke von Piotr Ilitch Tschaikowsky, am klavier Anna Vinnitskaya. 21.30 Uhr, Ehrenhof im Fürstenpalast Tel. +377 98 06 28 28, www.opmc.mc 21. - 26. August 14ème Palermo-Montecarlo Regatta, veranstaltet vom Yacht Club de Monaco. bucht von Monaco Tel. +377 93 10 63 00

Ausstellungen 7. Juli - 9. September L'Or des Pharaons Ausstellung über 2500 Jahre Goldschmiedekunst im antiken Ägypten. Grimaldi Forum Monaco - Espace Ravel Tel. +377 99 99 25 03 bis 6. Januar 2019 Exposition Tom Wesselmann, La Promesse du Bonheur Nouveau Musée National - Villa Paloma Tel. +377 98 98 48 60

Italien Veranstaltungen bis 31. August GENUA «Porto Antico Estatespettacolo» Internationales Sommerprogramm im Porto Antico. Filme, Musik, Tanz und Theater für jeden Geschmack. Piazza delle Feste und Arena del mare. Programm unter festival-genova-portoantico-estatespettacolo-2018 1. bis 31. Juli GENUA «gOA-BOA-Musikfestival» konzerte in der Arena del Mare des Porto Antico, jeweils 21 Uhr. goa-boafestival-2018 5., 12., 19. und 26. Juli, 2., 9., 16., 23. und 30. August DOLCEACQUA «AperiCastello» Führung durch die Doria-burg mit an-

Parco del Ciapà. 21.30 Uhr. Programm unter cervofestival.com 17. Juli + 21. August DOLCEACQUA «Dolceacqua in notturna» Geführter Spaziergang durch den Ort mit abschließendem besuch des Visionariums (3D-kino). Treffpunkt Treffpunkt vor dem Tourismusbüro. 21 Uhr. Anmeldung spätestens am Vortag Pflicht: 0184 229507

6. - 8. Juli GARLENDA 35. Internationales FIAT 500-Treffen Parco Villafranca e Parco Serre. Mit Musik und Gastronomie. Ganztägig 9-24 Uhr). 500clubitalia.it/programma

20. und 21. Juli, 3., 4. und 31. August, 1. September vARIGOTTI «Vari gotti e Fritti al Porto» Hafenfest mit gastronomischen Spezialitäten und Wein. Jeweils ab 18 Uhr am Porto di Capo San Donato

7. und 28. Juli 4., 8., 18. und 24. August DIANO MARINA 7. «Estate Musicale Dianese» konzertreihe: Oper und Operette. Villa Scarsella. 21.30 Uhr. dianomarina.gov.it

24. – 29. Juli SAN bARTOLOMEO AL MARE «Rovere d’Oro» Musikwettbewerb mit allabendlichen konzerten. kirchhof Madonna delle Rovere. 21 Uhr. roveredoro.org

7. Juli - 19. August bORGIO vEREZZI «Festival Teatrale» Seit 1967 DAS Freilichttheater Liguriens mit absolut suggestiver Atmosphäre. Piazza Sant’Agostino in Verezzi. 21.30 Uhr. festivalverezzi.it

29. Juli GENUA «Il barbiere di Sevilla» Oper von Mozart. Aufführung des Teatro Carlo Felice im Porto Antico. 21.15 Uhr carlofelicegenova.it

11. Juli bis 22. August ALASSIO «Riviera Music Festival» konzertreihe. Sporthafen Luca Ferrari. 21 Uhr alassio.riviera-music-festival/ 12. – 14. Juli FINALE LIGURE pIA «Pesto d’amare» Veranstaltungen rund um die basilikumsauce. turismo.comunefinaleligure.it 12. und 26. Juli, 2., 9. und 23. August SANREMO Konzerte des Orchestra Sinfonica Parco di Villa Ormond. 21.30 Uhr sinfonicasanremo.it

9. August ALASSIO 38. «Castelli di Sabbia» Traditioneller Sandburgenbauwettbewerb. Strand. Ab 15 Uhr. alassio.riviera-music-festival 23. – 26. August FINALE LIGURE «Viaggio nel Medioevo» Mittelalter-Fest. Altstadt. 18-24 Uhr.

Ausstellungen bis 2. September GENUA «Van gogh Alive – The Experience» Multimediale Schau zu Van Goghs Werk. Porto Antico, Modulo 1. vangoghgenova.it

14. Juli GENUA «Roberto Bolle and Friends» ballett-Gala des Solotänzers der Mailänder Scala. Teatro Carlo Felice. 20.30 Uhr. carlofelice.it

bis 2. September GENUA «KRyPTÒS: Inganno e mimetismo nel mondo animale» Tarnen und Täuschen im Tierreich. Museo Civico di Storia Naturale, Via brigata Liguria 9. Die bis So 10-18 Uhr

14. Juli – 29. August CERvO «Festival Internazionale di Musica da Camera» kammermusikfestival mit hochkarätigen Musikern. Platz vor der Corallinikirche, Oratorio Santa Caterina oder

bis 9. September GENUA «México...» 70 Werke der künstler José Clemente Orozco, Diego Rivera und David Alfaro Siqueiros. Palazzo Ducale, Appartamento del Doge.


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DIE AFA WIRD SCHON 50! Der deutsch-französische Verein feiert seinen Geburtstag mit einem Sommerfest ie Association FranceAllemagne Côte d’Azur, kurz AFA, ist der älteste Club seiner Art in Südfrankreich. Das soll nun am 3. August mit einem Event auf dem aus der Römerzeit stammenden Château de Crémat in der Nähe von Nizza begangen werden. Ein rauschendes Fest, über das man die nächsten 50 Jahre spricht! Das jedenfalls hat sich das neu aufgestellte AFA-Organisationsteam unter der Leitung von Jürgen kempf vorgenommen. «Wir heißen ebenfalls Nichtmitglieder und Gäste willkommen und natürlich auch Sponsoren. Diese haben die Möglichkeit, ihre Produkte in dem weitläufigen Gelände zu präsentieren», so der Starnberger Unternehmensberater. «Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens haben bereits ihre Präsenz angekündigt. Auch der deutsche konsul von Marseille und der Honorarkonsul von Nizza

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unterstützen unser Vorhaben», freut er sich. 1968 wurde die AFA unter dem Namen Association Culturelle et Touristique Allemagne Côte d’Azur von einer Gruppe Franzosen mit Affinität zu Deutschland gegründet. Ziel des Vereins war es, Neuankömmlingen in der Region zu helfen, an der Côte d’Azur heimisch zu werden. Die Pflege freundschaftlicher beziehungen, gemeinsame Reisen und Ausflüge waren von Anfang an das Anliegen. Diese Aktivitäten sind auch heute noch die Grundlagen, wichtig ist der AFA aber außerdem die Schaffung eines Netzwerks deutsch-französischer Interessen in der Region. Das Fest beginnt um 17 Uhr. Die Veranstalter versprechen ein buntes Programm, gute Weine vom Château, hervorragendes Catering, kunstausstellungen und kleine Überraschungen.  Reservierung:jurgen.kempf@afaasso.fr, Tel.+33 (0)6 10 83 28 78

INFO

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ENTSPANNT VON A NACH b IN EINER HDSLIMOUSINE DIE CÔTE D’AZUR ERKUNDEN Sollte das ganze Team mit nach Südfrankreich gereist sein, bieten sich die geräumige Mercedes V-klasse oder der VW-Transporter T6 an! Regelmäßig arbeitet HDS Limousine auch mit der Yachting-Welt zusammen, sei es mit Eignern oder brokern. Hohe Service-Qualität rund um die Uhr ist ein Grundprinzip des Unternehmens. Direktor Harry Amar und sein Team bieten überdies zweisprachige Fahrer, einen VIP-Service mit vorab bestellbaren Drinks, Zeitungen und einem Set zum Frischmachen sowie geführte Touren in der Region. www.hds-limousine.com

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bLICKpUNKT

GALOPPRENNbAHN SOMMER-MEETINGS

IM HIppODROME 20 Veranstaltungen, 133 Rennen, 50 000 besucher – der Sommer auf der Galopprennbahn in Cagnes-sur-Mer dürfte aufregend werden. Los geht’s am 13. Juli um 19 Uhr mit einem Event in Partnerschaft mit der Nachbarstadt Villeneuve-Loubet (Eintritt frei). Die Grande Soirée d’Elégance mit Rolls-RoyceAusstellung am 18. Juli bietet allen Damen mit Hut freien Eintritt. künstler der Gegend sind zu Gast während des Renntags am 23. Juli, während am 25. Juli erneut freier Zutritt zum Preis der Stadt Cagnes-sur-Mer gewährt wird (mit Akrobatik und Feuerwerk). Alle weiteren Sommer-Events auf Frankreichs zweitgrößter Rennbahn – die auch für private Feste, konferenzen und VIPEvents mit jeglichem Service während oder außerhalb von Renntagen gemietet werden kann – unter www.hippodrome-cotedazur.fr

CLASSIC TENNIS TOUR SAINT-TROpEZ WIRD

ZUR TENNIS-bÜHNE Jeden Sommer kehren sie zurück: einige der ehemaligen Weltstars im Tenniszirkus. Am Hafen von Saint-Tropez wächst Ende Juli eine Anlage mit Meerblick aus dem boden – und unter der Sonne des Südens treffen auf der Classic Tennis Tour Altmeister wie Mansour bahrami, Michaël Llodra, Paul-Henri Mathieu und Adriano Panatta aufeinander. Der Sport gerät fast zur Nebensache, wenn die alten Hasen in Showmatches gegeneinander antreten. Da wird gescherzt, Zauberschlag folgt auf Zauberschlag, und bei strittigen bällen kann’s zum Spaß auch schon mal handgreiflich werden. Ein großes Vergnügen für jeden Tennisfan! Tagesticket Donnerstag und Freitag, 19./20. Juli: 30 Euro, beginn der Spiele um 17 Uhr. Freitag und Samstag, 20./21. Juli, ab 10 Uhr Turnier mit Profis und Amateuren (Eintritt frei; Spielort am Samstag: Tennis-Club Saint-Tropez). 

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FLUGZEUGUNGLÜCk

ZWEI DEUTSCHE bEI SAINT-TROpEZ vERLETZT Zwei Deutsche sind Anfang Juni bei einem Flugzeugunglück am Flughafen La Môle bei Saint-Tropez verletzt worden, eine der Personen schwer. Die beiden waren allein an bord der mehrsitzigen Privatmaschine und kamen aus dem Süden korsikas. kurz nach 13 Uhr an einem Mittwochmittag schoss die Cessna mit der deutschen Pilotin beim Landeversuch über die Piste hinaus und krachte in einen Hügel. Dabei wurde die Frau nach Angaben der Präfektur schwer verletzt. Ihr ebenfalls deutscher Co-Pilot erlitt leichtere Verletzungen. 

DAVID DOUGLAS DUNCAN

pICASSO-FOTOGRAF GESTORbEN David Douglas Duncan ist tot. Nach Angaben des Leiters des Picasso-Museums in Antibes, Jean-Louis Andral, starb die amerikanische Fotolegende Anfang Juni in einem krankenhaus an der Côte d’Azur an den Folgen einer Lungenentzündung. Duncan wurde 102 Jahre alt. «DDD» hatte sich zunächst als kriegs-

berichterstatter in korea und Vietnam einen Namen gemacht. International berühmt geworden war er aber durch seine enge Freundschaft mit Pablo Picasso (1881-1973), von dem er in dessen letzten 15 Lebensjahren allein in Cannes und Mougins rund 15000 (!) private Schnappschüsse machte. DDD lebte seit Jahren in Mouans-Sartoux. 

ZWEIFELHAFTER RANG

SCHLECHTE LUFT IN NIZZA Unter Frankreichs 100 größten Städten schneidet Nizza am schlechtesten ab, was die Luftgüte betrifft. An 67 Tagen im Jahr – also zwei volle Monate lang – sei hier die Luft von sehr bescheidener Qualität. Auf den nächsten Plätzen folgen Avignon (60 Tage), Marseille (57) und Aix-en-Provence (54). Die Hauptstadt Paris landete der Untersuchung im Auftrag der Zeitschrift L’Express zufolge auf Platz 35. betrachtet wurden die Messungen im Zeitraum von April 2017 bis März 2018. Schuld am schlechten Abschneiden von Nizza sei ein Mix aus der Dauer der Sonneneinstrahlung, der geografischen Lage und dem dichten Verkehr sowie der Industrie im eng bebauten küstenstreifen.

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Einer Mitarbeiterin von Air Paca zufolge sei die Luft in Nizza nie wirklich gut. Dass die Lage nicht noch schlimmer ist, sei der Meeresbrise zu verdanken. 

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AKTUELL

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Wohnungsmarkt der Welt, wie das international tätige Immobilien-Unternehmen Savills meldet. Teuerster Stadtteil blieb im vergangenen Jahr Monte-Carlo mit einem Schnitt von 44 100 Euro pro Quadratmeter. In Fontvieille seien die Preise innerhalb der vergangenen zehn Jahre um 124 Prozent gestiegen. 

14. JULI IN NIZZA

NIE MEHR FEUERWERK AM NATIONALFEIERTAG Aus Respekt vor den 86 Todesopfern des Terroranschlags vom 14. Juli 2016 und ihrer Familien soll in Nizza nie wieder ein Feuerwerk am französischen Nationalfeiertag gezündet werden. Das hat bürgermeister Christian Estrosi in Abstimmung mit den Hinterbliebenen verkündet. kommenden 14. Juli wird der Opfer an der Villa Masséna im Rahmen einer um 9 Uhr beginnenden Gedenkfeier gedacht. Um 9.05 Uhr werden die Namen der Getöteten verlesen; für 9.15 Uhr ist eine Schweigeminute angesetzt. Abends gibt das Philharmonie-Orchester Nizza an der Promenade des Anglais ein konzert zu Ehren der Toten. Ab dem kommenden Jahr solle das traditionelle NationalfeiertagsFeuerwerk immer am 15. Juli stattfinden. 

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UNSERE WEbSITE RIvIERA-pRESS.FR wir veröffentlichen täglich aktuelle news aus dem süden auf unserer website. hier einige der meistgelesenen artikel im mai und Juni:

Fan-Alarm in Nizzas Altstadt! Am Platz des Justizpalastes traf sich RZ-Chefredakteurin Petra Hall zu Dreharbeiten mit TV-Star und Chefkoch Horst Lichter. Die zahlreichen deutschen Touristen, unter ihnen auch eine ganze Schulklasse, trauten ihren Augen kaum: Was macht denn der Horst hier am Mittelmeer!? Das aller-

dings dürfen wir nicht verraten, ausdrücklicher «befehl» des Fernsehsenders. Nur so viel sei gesagt: Es handelt sich um eine einstündige Sendung, in deren Mittelpunkt Lichter und sein Motorrad stehen. Auch der Sendetermin ist höchst geheim. Pssst: Machen Sie mal im Dezember ihren Apparat an …

Countdown fürs Grand-PrixWochenende in Monaco läuft Inselkunst: Warhol und Lichtenstein auf Porquerolles Zwei Deutsche bei Flugzeugunglück bei Saint-Tropez verletzt Patientenverfügung & Co. – wirksam auch im Ausland? Drei sehenswerte beziehungsgeschichten – kritiken aus Cannes Präsidentenpaar Macron verbringt Wochenende auf brégançon Erste «Monaco Globe Series»: 1400 Seemeilen im Mittelmeer Unterwasser-bilder auf dem Weingut: Gaby Fey stellt aus

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geschäftsführende direktorin bICH LECOURT b.lecourt@riviera-press.fr chefredakteurin PETRA HALL p.hall@riviera-press.fr redaktion AILA STöCkMANN a.stoeckmann@riviera-press.fr chefreporter ROLF LIFFERS mitarbeiter Susanne Altweger-Minet, Peter bausch, bertram Diehl, Gudrun Mangold, Christine Helfritz, Dr. Jörg Langer, Hannelore Salinger, Ira Söhnge, Gerhard Standop, Raimund Theobald, Alfred Thum art director VINCENT ARTUS vincent.artus@wanadoo.fr marketing FRANÇOISE MULLER Anzeigen & PR Tel: +33 (0)4 97 00 11 29 f.muller@riviera-press.fr PATRICE SAINT-LEGER Anzeigen & PR Tel: +33 (0)4 97 00 11 22 p.saintleger@riviera-press.fr

sekretariat CAROLE HEbERT contact@riviera-press.fr Unverlangte Manuskripte und Fotos werden nicht zurückgeschickt. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Namentlich gezeichnete beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Verlag ist nicht für die inhaltliche Richtigkeit der Anzeigen verantwortlich. © 2016-2018 - by Riviera Press s.a.r.l.

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Künstlerin Hannelore Jüterbock verstorben ie sehr produktive künstlerin Hannelore Jüterbock ist unerwartet am 13. Juni gestorben. Die lebensfrohe Liebhaberin des Südens war besonders in der deutschen Community an der Côte d’Azur aufgrund ihrer artistischen Aktivitäten bekannt. Für Ende Juli ist eine Trauerfeier in Nizza vorgesehen. Ein beispiel ihres Wirkens: Im Jahr 2008 hat sie ein Sonnen-kunstwerk vor dem Casino von Monaco aufgestellt. Die drei Meter hohe Stele mit dem Namen «Ode au soleil» war bei Dunkelheit selbstleuchtend, denn im Inneren befand sich eine Solaranlage, die die Sonne in Strom umwandelte. Selbst Fürst Albert war beeindruckt. Wer sich mit der Familie in Verbindung setzen möchte, schreibe an: amisdhannelore@gmail.com.

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belinda ist im Mai ein Jahr alt geworden. Sie ist eine wunderhübsche Gordon-Setter-Hündin, wobei ihre blauen Husky-Augen dafür sprechen, dass sie nicht reinrassig ist. belinda wurde aus einer Auffang- und Tötungsstation befreit. Dort teilte sie anfangs den Zwinger mit einem jungen Rüden, mit dem sie super zusammen gespielt hat – wenn er ihr nur nicht ständig das Futter geklaut hätte. belinda ist nicht dominant, sondern eher unterwürfig und zugleich freundlich und lieb. Sie wünscht sich dringend ein neues, liebevolles Zuhause. Tel. + 33 (0)6 43 06 19 60 +49 (0)172-45 55 033 www.joshi2.de

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