Riviera Zeit - März/April 2017

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FestivAL Die Côte d’Azur feiert ihre Gärten

WAhL Frankreich sucht eine neue Zukunft

MOnACO Die Weltstars des Tennis schlagen auf

Ligurien Die Leidenschaft der Signora Formaggio

riviera mehr sehen, mehr entdecken, mehr wissen

Nr. 300 MÄRZ/APRIL 2017 4,90 € D A S

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EDITORIAL Von PetrA hALL

Dreihundert ist die magische Zahl dieser Ausgabe. Jawohl, seit 1992 sind wir 300-mal erschienen – viele Jahre lang als Riviera Côte d’Azur Zeitung und nun als Magazin RivieraZeit. Ich habe sie alle bei mir zu Hause aufbewahrt und werde stets nostalgisch, wenn ich ab und zu einige von ihnen durchblättere, die ersten noch in Schwarz-Weiß. Wie viele unvergessliche Erinnerungen und denkwürdige Begegnungen, wie viele schlaflose Nächte und Emotionen! Vor allem aber: Wie viel kompakte Insider-Information über diese wunderschöne und kontrastreiche Gegend! Massenweise Stoff für ein gigantisches Buch mit dem Titel «Unser geliebter Süden». Diese Ausgabe bietet einen besonderen Anreiz zum Sammeln. In unserem Special über mediterrane

Gärten entführen Sie RZ-Redakteurin Aila Stöckmann und unsere Autoren in zum Teil unentdeckte Paradiese – ein Lesetraum! Allein diese bisher unveröffentlichten Geheimtipps sind ein Grund, uns treu zu bleiben, liebe Leserinnen und Leser. Wenn vielleicht auch nicht für die nächsten 300 Ausgaben ... Ihre RZ-Redaktion und Ihre

DAs teAM

AILA STöCKMANN

ELSA CARPENTER

CAROLE HéBERT

DOMINIQUE FREULON

JAMES ROLLAND

VINCENT ARTUS

KARINE BALAGNy

MICHEL GOMIZ

Petra hall (Chefredakteurin) hat vor fast 25 Jahren die Riviera Côte d’Azur Zeitung gegründet, die sich heute unter dem Namen RivieraZeit zu einem attraktiven Magazin gemausert hat. Ihr Ziel von Anfang an: Lesern Spannendes, Informatives und Kurioses vom Mittelmeer in hochwertiger journalistischer Qualität zu liefern. Die gebürtige Hamburgerin ist in der südfranzösischen und monegassischen Medienlandschaft eine Institution. Aila stöckmann (Redakteurin RivieraZeit) lässt die Leser nach mehr als einem Jahrzehnt Côte d’Azur mit unverminderter Begeisterung teilhaben an ihren Erlebnissen und Begegnungen im Süden. Das Kind des Ruhrpotts könnte nicht mehr ohne – ohne die Sonne, die Natur und die Zeitschrift für alle, denen es genauso geht.

vincent Artus (Art Director) gestaltet, was Sie hier in den Händen halten. Der waschechte Nizzarder hat eine Vorliebe für klare Linien und das Spiel mit weißen Flächen. Das Multi-Talent macht auch Fotos und Filme. Carole hébert (Sekretärin) ist die gute Seele im Team. Neben Buchhaltung, Abo-Verwaltung und Leser-Anliegen hat die Nordfranzösin mit einem Faible für Zahlen immer im Visier, dass weder Druckerpapier noch Kaffeepulver ausgehen. Karine Balagny (Anzeigen & PR) liebt das internationale Flair im Unternehmen. Nach mehrjährigem USA-Aufenthalt und dank ihrer Erfahrung im Verkaufs- und EventBereich hat die gebürtige Normannin ihren Traumposten in unserem Multi-Kulti-Verlag gefunden.

James rolland (Geschäftsführender Direktor) ist ein erfahrener Unternehmer und hat lange in den USA gearbeitet. Für den gebürtigen Pariser sind die Magazine des Verlags Riviera Press so spannend, weil ihre Leserschaft so einzigartig ist. James ist leidenschaftlicher Musiker, Pilot und Hobbykoch.

Dominique Freulon (Anzeigen & PR), gebürtige Pariserin und seit 15 Jahren an der Côte d’Azur, arbeitet mit viel Energie und Dynamik in unserer Marketing-Abteilung. Sie liebt den Kontakt mit Menschen und sie liebt unsere Magazine. Ihre Hobbys: Reisen in ferne Länder und Literatur.

elsa Carpenter (Redakteurin Riviera Insider) stieß im vergangenen Jahr zum Team von Riviera Press. Die Waliserin arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin im Süden Frankreichs. Zu ihren Lieblingsthemen zählen Kultur und Lifestyle, an denen sie gelegentlich auch Sie, liebe Leser unserer deutschen Ausgabe, teilhaben lässt.

Michel gomiz (Anzeigen & PR) lebt für seinen Beruf. Seit 23 Jahren ist der charmante Südfranzose als Medienberater im Bereich Mode, Schmuck und anderer Luxusartikel zwischen der Côte d’Azur und Paris tätig. Sein verstecktes Talent ist es, den Rhythmus am Schlagzeug anzugeben.



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INHALT

Ausgabe 300 MEHR SEHEN, MEHR ENTDECKEN, MEHR WISSEN Foto Titelseite unsere titel-geschichte (seite 14-26) widmet sich den gärten und parks der côte d’azur - darunter der jardin exotique in eze © Camille Moirenc/ CRT Côte d’Azur

Das ist neu! Highlights an der Côte d’Azur, die Sie entdecken sollten

10 Reportage Streifzug durch die Gärten und Parks des Südens

14 Aktuell

Foto unten marilyn monroe in einer sehenswerten ausstellung in aix-en-provence © Joshua Green

Spannung vor der Präsidentschaftswahl

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Nizza Zu Besuch bei den Tunnelbauern tief unter der Stadt

30 Wirtschaft Europas größter Freizeithafen wird umgekrempelt

32 Neuer Chef für das deutsch-französische Zentrum in Aix

34 Erfolgsstory Gespräch mit dem Mann, der hinter der Immobilienmesse MIPIM steht

38 Leben & Wohnen Immobilienbranche blickt vorsichtig optimistisch ins Jahr 2017

40 Monaco Prinzessin Carolines Verein AMADE hilft Kindern in aller Welt

42 So viel mehr als Tennis: das Monte-Carlo Rolex Masters

46 Lifestyle Special Mode: neue Trends und neue Boutiquen

48 Kunst & Kultur Eine Reise durch das Leben von Marilyn Monroe

54 Steinerne Zeugen: Thomas Manns Exil-Bleibe im Var wird abgerissen

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Pool & Garten Neue Technik revolutioniert den Schwimmbadbau

60 Nautik Neues aus der yachten-Szene

68 Golf-Check «Beauvallon» in Grimaud – Platz an der Sonne

69 Gourmet Signora Formaggio: Liebe, Leidenschaft & Lebensfreude in Ligurien

72 Veranstaltungen Feste, Konzerte, Sport & vieles mehr

74 News & Info Nachrichten und nützliche Informationen aus dem Süden

76 Endspurt Leserbriefe, Impressum

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DAS IST NEU!

Zeitgemäß neuer look für antibes’ häfen © Philippe Prost / AAPP

Europas größter Freizeithafen, der in die Jahre gekommene Port Vauban in Antibes, soll moderner, serviceorientierter und umweltbewusster werden – ebenso wie sein kleiner Bruder Port Gallice wenige Kilometer weiter an der Westseite des Caps. «Vauban 21» heißt das Projekt am Haupthafen verheißungsvoll (siehe auch Seite 32/33). Geplant sind neben Partnerschaften mit Firmen zunächst der Bau einer neuen Hafenmeisterei am Quai des Milliardaires mit Concierge-Service, Crew-Center und Heliport. In ein paar Jahren folgen u.a. der Bau eines Multifunktions-Komplexes «Passerelle» an der Anse Saint-Roch, ein unterirdisches Parkhaus mit 600 Plätzen, neue Fußgängerbereiche sowie zu guter Letzt die Modernisierung der bestehenden Hafenmeisterei und die Neugestaltung der Bereiche rund ums Fort Carré. 135 Millionen Euro sollen in 25 Jahren investiert werden. In das kleinere Projekt «Gallice 21» fließen in den kommenden 15 Jahren 16 Millionen Euro. Betraut wurde mit beiden Projekten sowie mit dem Management der Häfen für die kommenden 25 respektive 15 Jahre die Industrie- und Handelskammer Nizza (CCI), die bereits vier weitere Häfen im Departement verwaltet (darunter Nizza und Cannes). Mit im Boot sind zwei regionale Banken, die gemeinsam mit der CCI die ausführende Gruppe Artemis bilden. Bootsbesitzer sehen den Maßnahmen mit gemischten Gefühlen entgegen: Sie fürchten beträchtliche Anstiege der Liegeplatzmieten. 


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DAS IST NEU!

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Cannes Das 70. Filmfestival in Cannes (17. bis 28. Mai) wartet mit einer Premiere auf: Mit Pedro Almodovar führt erstmals ein Spanier die Jury. Der 67-jährige Regisseur zeigte sich hocherfreut über die Nominierung, sprach aber auch von einer großen Verantwortung, die © Denis Makarenko, auf ihn zukomme. «Ich hoffe, dass ich jederShutterstock Inc. zeit auf der Höhe des Geschehens sein werde. Auf jeden Fall widme ich mich dieser Aufgabe mit Herz und Seele.» 1992 durfte Almodovar bereits Erfahrungen als Jurymitglied in Cannes sammeln: Unter Gérard Depardieu befand er sich damals im Komitee. Thierry Frémaux, der künstlerische Leiter des Festivals, freute sich ebenfalls über die Verpflichtung Almodovars: «Wir sind überglücklich, einen einzigartigen und weltbekannten Künstler als Jury-Vorsitzenden zu haben. Pedro Almodovar und das Filmfestival sind seit Jahren miteinander verbunden.» Mit den Filmen «Alles über meine Mutter», «Volver – Zurückkehren», «Fessle mich!», «Die Haut, in der ich wohne» und «Julieta» nahm Almodovar selbst fünfmal am Festival in Cannes teil, die Palme d’Or blieb ihm aber bislang verwehrt. 1999 erhielt er immerhin den Preis für die beste Regie («Alles über meine Mutter»), 2006 wurde «Volver» mit den Preisen für die beste Interpretation ausgezeichnet. 

almodovar leitet die jury beim filmfestival

«Open Sky» valbonne erhält riesige shoppingmall

Cap 3000 und das Polygone Riviera bekommen Konkurrenz: Mit dem Shopping-Center «Open Sky» in Valbonne soll – allerdings erst in vier bis fünf Jahren – ein weiteres Einkaufsparadies in den Alpes-Maritimes eröffnen. Gelegen am westlichen Eingang von Sophia-Antipolis, im Industriegebiet «Les Clausonnes» zwischen Autobahn und D35, wird sich der zweigeschossige Dreiecks-Bau um eine künstliche Wasserfläche erheben. 60 000 Quadratmeter für den Einzelhandel (rund 150 Geschäfte: Kleidung, Möbel und Innenausstattung, Freizeit, Lebensmittel) sind geplant, 20 000 Quadratmeter Bürofläche, ein Hotel mit 10 000 Quadratmetern (angeblich Hilton), 10 000 Quadratmeter für Restaurants und Freizeitvergnügen sowie 2800 Parkplätze. Architekt ist Gianni Ranaulo, Investor die Compagnie de Phalsbourg, die mit Daniel Libeskind auch die Ausschreibung für den diamantförmigen Neubau an Nizzas Hauptbahnhof gewonnen hat. Die Baugenehmigung für Valbonne wurde im Januar erteilt, Anfang 2018 sollen die ersten Bagger anrollen. 200 Millionen Euro wird der Spaß kosten und 1200 Arbeitsplätze schaffen, so der Investor. 


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DAS IST NEU!

Hallentrial motorradkünstler kommen nach nizza

Nach Spanien, österreich und Marseille kommen die waghalsigen Motorradfahrer der Serie «XTrial Indoor» zum Saisonfinale nach Nizza: Der letzte Lauf um die Weltmeisterschaft im Hallentrial wird am Freitag, 31. März, ab 20.30 Uhr im Palais Nikaïa ausgetragen. Trialfahrer sind Meister der Balance und des Stils: Auf einem Parcours mit den verrücktesten Hindernissen – riesige Felsbrocken, Baumstämme, Aufbauten aus Metall oder Beton – geht es weniger um Zeit, als um fehlerfreies Absolvieren des Kurses. Punktabzug gibt es, sobald ein Fuß abgesetzt wird. «Das Publikum liebt diese Art von Veranstaltungen», so der 6fache französische Meister im Trial, Benoît Bincaz, gegenüber der RivieraZeit. «Die künstlichen Hindernisse in der Halle sind bis zu 15 Meter hoch mit schwierigen Oberflächen. Hallentrial ist im Fall von Stürzen übrigens viel gefährlicher als die Outdoor-Variante.» Bincaz ist in Nizza nur Ersatzmann; sein Freund Alex Ferrer (Foto) geht für Frankreich an den Start. Mit dabei ist auch der deutsche Nachwuchsstar Franz «Franzi» Xaver Kadlec (19). Der Eintritt kostet zwischen 20 und 39 Euro. 

Mit Guckloch neue gondeln führen auf den hausberg von toulon

Die Seilbahn zum knapp 600 Meter hohen Mont Faron in Toulon ist technisch und ökologisch grunderneuert worden: Zu Saisonbeginn am 11. Februar gingen zwei neue, deutlich komfortablere Gondeln auf Jungfernfahrt. Tal- sowie Bergstation bieten alten und behinderten Menschen zudem jede nur denkbare Erleichterung, damit sie auf den herrlichen Blick über Hafenstadt und blaues Meer nicht zu verzichten brauchen. Die Seilbahn auf den Hausberg der VarMetropole ist einzigartig an der Côte d’Azur, durch den oben befindlichen Zoo sogar «vielleicht einzigartig in Frankreich und Europa», heißt es. Denn auf dem Gipfel, von dem aus sich mehrere Wanderwege in alle Himmelsrichtungen verzweigen, liegt eine Raubtierzuchtstation zur Erhaltung gefährdeter Tierarten. Die Talstation ist bereits auf dem modernsten Stand; die Bergstation wird in Kürze eröffnet. Die neuen roten Gondeln, die «die historische Seele der früheren Ikonen bewahren» und von den alten rein äußerlich kaum zu unterscheiden sind, gelten als sicherer und bequemer. Außerdem enthalten die Kabinen viel größere Scheiben für eine Rundumschau schon während der rund zehn Minuten dauernden Fahrt. Der Clou: Gucklöcher in den Böden. www.telepherique-faron.fr


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DAS IST NEU!

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Formel 1 zurück in der provence

Nach zehn Jahren Abstinenz kehrt die Formel 1 nach Frankreich zurück – genauer: in die Provence. Ab 2018 © Vincent Curutchet wird der große Preis von Frankreich auf dem «Circuit Paul Ricard» in Le Castellet ausgetragen – vorerst fünf Jahre in Folge. Der Kurs im Hinterland des Departements Var ist den letzten Jahren kostspielig modernisiert worden und diente diversen Rennställen als Teststrecke. Weitere fünf Millionen Euro sollen in den kommenden zwölf Monaten noch investiert werden, unter anderem, um die gesamte 5,8 Kilometer lange Piste mit frischem Belag zu versehen. Seit 2008 war in Frankreich kein Formel-1-Rennen mehr ausgetragen worden, auf dem Circuit Paul Ricard zuletzt 1990 – sehr zum Bedauern auch von Regionalpräsident Christian Estrosi, der den Castellet-Deal zunächst heimlich eingestielt haben soll. Wann genau das Rennen in der Provence ausgetragen wird, stellt sich erst in drei bis vier Monaten heraus. Schon heute aber reibt man sich in der Region die Hände ob der erwarteten Tourismuseinnahmen in Höhe von 65 Millionen Euro. 

Eine Spur luxuriöser 80 Jahre alt wird das Skigebiet Auron in diesem Jahr und gönnt sich was: Hoch oben auf den Gipfeln der Seealpen entstehen gleich vier neue hochwertige Immobilien-Projekte. Das nobelste ist das 5-Sterne-Resort «Le Monde des Neiges» (Foto) mit Hotel, 50 Appartements, fünf Luxus-Chalets mit 60 bis 210 Quadratmetern Wohnfläche, riesigem SpaBereich sowie fünf Restaurants, die Sternekoch Bruno Oger unter seine Fittiche nehmen wird. Denn Fakt ist: Auron ist zwar das schönste Skigebiet der Alpes-Maritimes, seine angestaubte Hotel- und GastronomieLandschaft hält dem Vergleich mit den bekannteren französischen Skigebieten jedoch nicht stand. In Zukunft will es national und international mehr Gäste anziehen. Heute kommen die Skifahrer fast ausschließlich aus der Region. Neben dem genannten Luxus-Resort entsteht das Programm «Cœur d’Auron» mit 90 Zimmern, 54 Appartements, Spa und Schwimmbad. Außerdem sind neun Berg-Chalets geplant sowie eine weitere Residenz mit 336 Betten. 

das skigebiet auron rüstet auf


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GÄRTEN & PARkS

OHNE GÄRTEN kEINE CÔTE D’AZUR Im April wird erstmals das «Festival des Jardins» gefeiert

ärten spielen in der heutigen Zeit eine wichtigere Rolle denn je – als Quell des Glücks im hektischen Alltag. Das jedenfalls behauptet Jean Mus, der bekannteste noch aktive Gartengestalter der Côte d’Azur, der seine begabten Finger überall dort im Spiel hat, wo repräsentative öffentliche Neubauten oder Hotels um passendes Grün ergänzt werden sollen. Besonders beliebt ist er seit Jahrzehnten überdies bei nordeuropäischen Privatleuten, speziell Engländern und Deutschen, die sich mit seiner Hilfe in Frankreichs Süden Traumrefugien erschaffen. Gefragt, ob man beim neu ins Leben gerufenen «Festival des Jardins de la Côte d’Azur» auf seine Expertise zählen dürfe, stimmte er zu: «Aber zu meinen Konditionen.» Ein Jean Mus kann sich das erlauben.

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Lebensraum, in dem fast alles gedeiht Aber von vorne. Die Côte d’Azur, wie wir sie heute kennen, gäbe es nicht ohne ihre Gärten. Zuallererst war es im 19. Jahrhundert nicht das Meer, sondern die üppige, exotisch anmutende Vegetation, die die Nordeuropäer anzog. Jener Streifen zwischen Küste und Bergen, der selbst im Winter mit seinen Grüntönen prahlte und bunte Blüten trieb. Bald tobten sich englische Gartengestalter hier aus, legten Parks an, die mit den natürlichen Gegebenheiten spielten. Sträucher und Bäume aus allen Erdteilen wurden eingeführt und fanden eine großzügige Heimat. Bis heute hat die reiche Pflanzenwelt nicht an Attraktivität verloren: Beinahe eine Million Eintritte pro Jahr zählen die öffentlichen wie auch die regelmäßig für Besucher geöffneten Privatgärten in den Alpes-Ma-

Gärten machen einen Teil der einzigartigkeit der Côte d’azur aus. Gespräch mit Jean Mus, der die Gartenlandschaft in den vergangenen Jahrzehnten wie wohl kein Zweiter mitgestaltet hat. Von AiLA stöCKMAnn


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GÄRTEN & PARkS

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des neu geschaffenen Festivals trommelte eine Jury aus renommierten internationalen Gartenarchitekten und Landschaftsgärtnern zusammen, um dem Projekt das nötige Gewicht zu verleihen. Sie wählten aus den Bewerbern zehn Nachwuchs-Gartenplaner aus, die ihr Können ab dem 25. März an vorgegebenen Orten der fünf Städte beweisen werden (in Grasse im Garten der Villa Fragonard, in Cannes im Garten der Villa Rothschild, in Menton im Jardin Biovès, in Antibes im Pinède Gould und in Nizza im Jardin Albert Ier). Und sie werden die besten Gärten prämieren.

ritimes. 2017 soll das touristische Potenzial der Gärten noch stärker genutzt werden als bisher. Deshalb werden sie im gesamten Departement erstmals mit einem «Festival des Jardins» gefeiert. Im ganzen Monat April, wenn der Frühling die Natur explodieren lässt, finden Veranstaltungen rund um die Gärten statt. Das Highlight: Zehn Schau-Gärten werden in den fünf Städten Grasse, Cannes, Antibes, Nizza und Menton für die Dauer eines Monats angelegt. Hier kommt Jean Mus zurück ins Spiel. Der Präsident

«ICH MACHE NIEMALS DAS GLEICHE ZWEIMAL.» Jean Mus

Foto oben links gestaltet von jean mus: hier versprühen zitronen und duftpflanzen wie jasmin in allen vier jahreszeiten einen köstlichen duft. © D.R. Foto oben rechts gartendesigner jean mus mit stephanie knoblich. die deutsche sitzt mit internationalen kollegen in der jury des gartenfestivals © AS Foto unten noch ein werk von jean mus: petanqueplatz umgeben von aleppo-kiefern, zypressen und pflanzen in kugelform © D.R.

Was zeichnet den perfekten Garten aus? Was zeichnet für einen Pflanzenflüsterer wie Jean Mus, der 1500 Gärten in aller Welt konzipiert hat, den perfekten Garten aus? «Er muss Emotionen schaffen, alle fünf Sinne betören», erklärt der viel beschäftigte ältere Herr, «sonst ist er nicht komplett.» Er denkt an einen Windhauch, der durch Bambus raschelt, ein Wasserspiel, das Verkehrsgeräusche übertönt, an Düfte verschiedener Pflanzen, die sich komponieren lassen. «All das hat eine Auswirkung auf die Psyche.» Der ideale Garten für einen Kunden ergibt sich für Jean Mus aus dem Zusammenspiel von Viererlei: dem Ort, der Bodenbeschaffenheit, den Vorlieben des Besitzers und den Ideen des Landschaftsarchitekten. «Es ist fast eine Art Liebesgeschichte.» Gemeinsam mit dem Kunden wähle er Pflanzen aus. Er sei dabei der Regisseur, der sich strikt nach den Bedürfnissen der grünen Lebewesen richte: «Die Natur ist der Chef, sie hat immer das letzte Wort. Schummeln gibt’s da nicht.» Ob seinerzeit Karl Lagerfelds Privatvilla im Fürstentum, unlängst das Monte-Carlo-Bay-Hotel in Monaco oder Dietmar Hopps «Domaine de Terre Blanche» im Var – Jean Mus’ Expertise gilt im Süden als unverzichtbar. In Cabris hoch über Grasse beschäftigt er in seinem Büro zwölf Landschaftsgärtner. Sechs Sprachen werden dort gesprochen; der Meister selbst parliert fließend Englisch und wenn’s sein muss auch Deutsch. Er hat zwei Vorbilder in Sachen Gartenkunst – den deutschstämmigen Ferdinand Bach, später Bac, und den Engländer Russell Page, die beide im vergangenen Jahrhundert ihre Spuren an der Côte hinterlassen haben. Page (dessen Erbe unter anderem in der Domaine Saint-Jacques du Couloubrier in Grasse weiterlebt, siehe Seite 22/23) habe er zu seinem Glück persönlich kennen gelernt, erzählt Jean Mus. Anregung ja, Kopieren nein – das gilt für ihn, das erwartet er aber auch von anderen. Gleichzeitig verabscheut er Wiederholungen: «Ich mache niemals das Gleiche zweimal.» Für ihn zählt das Morgen, gestern ist passé. Wohlwollend beobachtet er, dass Städte heute Gärten wieder mehr Bedeutung beimessen; selbst Einkaufszentren legten zuletzt gesteigerten Wert darauf. Dem Trend folgt nun also das Departement der AlpesMaritimes, das den ganzen April über die Aufmerksamkeit seiner Besucher auf Parks und grüne Ecken lenken will. Ob als «beachtenswert» klassifizierte Gärten («jardins remarquables»), ob die Anlagen berühmter Villen oder Schlösser, ob Klöstergärten oder Parks rund um


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GÄRTEN & PARkS

Museen, ob grüne Oasen hinter namhaften Hotels – oder private Gärten: Die Vielfalt an der Côte d’Azur ist noch immer einzigartig und begeistert nicht nur Pflanzenliebhaber! Blick in Gärten zwischen Ligurien und Aix Wir haben für dieses Heft ein rundes Dutzend Gärten besucht, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Dabei haben wir die Grenzen der Côte d’Azur etwas gelockert und uns zwischen Ligurien und Aixen-Provence bewegt. Auf italienischer Seite der Riviera geht’s in die berühmten Giardini Hanbury und einige weitere, vom Engländer Thomas Hanbury inspirierte Gärten. Auch auf der anderen Seite der Grenze ließen viele der reichen Eigentümer aus dem Norden aufwändige Parks anlegen. In Antibes beispielsweise reicht die Bandbreite von romantischen Ziergärten bis zum wissenschaftlichen Arboretum. Drei der Gärten entdecken Sie weiter hinten. Auch in Grasse findet sich eine Vielfalt an zumeist privaten Anwesen, die einen Besuch lohnen. Nicht alle haben ausschließlich mit Parfümpflanzen zu tun. Wir stellen Ihnen drei völlig verschiedene vor. Ganz neu in der Liste der zu besichtigenden Gärten ist die Bastide Isnard: Ihr Grundstück mit spektakulärem Ausblick wird im April pünktlich zum Gartenfestival erstmals für Publikum geöffnet. Hier wachsen künftig in alter Tradition die Pflanzen, die der Stadt zu ihrem Ruhm als Stadt der Düfte verhalfen. Von der Aussichtsterrasse der Bastide kann man ganz tief unten das Gelände des Mas des Pivoines ausmachen. Das Rentner-Paar Lucile und Marcel Barrault hat sich dort ein bunt blühendes Refugium geschaffen. Schon im Vorbeifahren bleiben die Blicke an dem Garten hängen: Bewusst anders als so viele Nachbarn haben die Barraults sich nicht hinter dichten Hecken oder hohen Zäunen verbarrikadiert. Fachkundig geben sie ihren Besuchern Infos zur einheimischen Pflanzenwelt. Der dritte Stopp in Grasse schließlich führt zu einem der beeindruckendsten Gärten der gesamten Côte d’Azur: Geschichte und Look des 8-Hektar-Anwesens Saint-Jacques de Couloubrier sind schlicht faszinierend. Im benachbarten Departement Var dann sind wir zu Gast im als Naturdenkmal klassifizierten, einmaligen Parc Gonzalez in Bormes-les-Mimosas, in dem über 500 verschiedene australische Pflanzenarten sprießen. Etwas weiter westlich, in Hyères, gilt es, rund um die Villa Noailles den Garten des berühmten Landschaftsarchitekten Gabriel Guevrekian zu entdecken: kubistische Züge in der Gartenkunst! Wir beschließen unsere Tour mit einem Park in Aixen-Provence, der sich nicht nur durch seine Entstehungszeit von allen genannten abhebt: Rund um den Pavillon Vendôme begeistert dort seit dem 17. Jahrhundert ein kleiner klassischer französischer Garten seine Besucher – heute oft Hochzeitspaare, die hier Erinnerungen fürs Leben auf Platte bannen lassen. 

Welche Gärten kann man besichtigen?

«FESTIVAL DES JARDINS» Thema des ersten Gartenfestivals, das vom 1. april bis 1. Mai im Departement alpes-Maritimes stattfindet: «Die erweckung der Sinne»

Darüber geben die Offices de Tourisme der jeweiligen Orte auskunft. auch private Gärten, die nach anmeldung Besucher empfangen, sind dort üblicherweise gelistet. viele bieten während des Gartenfestivals im april besondere Führungen an. im Departement alpes-Maritimes befinden sich rund 80 solcher zugänglichen Privat-anwesen: Antibes (Jardin Botanique der villa Thuret, Parc explora, Garten der villa eilen roc, Garten des Fort Carré), Beaulieu (Garten der villa Kérylos), Beausoleil (Wintergarten des riviera Palace), Biot (Garten des Léger-Museums, Bonsai-arboretum), Cagnes-sur-Mer (Domaine renoir, Garten des Marro-anwesens), Cannes (Garten der villa Domergue, Garten der villa rothschild, Lérins-inseln), Cap d’Ail (Parc Sacha Guitry, Garten des Château des Terrasses, Jardin des Douaniers), Châteauneuf-de-Grasse (Garten der villa La Bouscarella), Coursegoules (Jardin du vallon du Brec), Eze (exotischer Garten), Gattières (Jardins des fleurs de poterie), Gourdon (Schlossgarten, La Source Parfumé), Grasse (Garten des Parfüm-Museums, Garten des Musée Fragonard, Garten der villa Noailles, Domaine de Manon, Garten der villa Fort France, Garten der villa La Mouissone, Garten des Mas des Pivoines, Garten der Domaine Saint-Jacques du Couloubrier, Domaine oléicole de la royrie), La Gaude (Garten der villa de l’argelière), Mandelieu-La Napoule (Gärten des Schlosses La Napoule), Menton (Garten der villa Maria Séréna, Garten Serre de la Madone, Garten Fontana rosa, botanischer Garten val rahmeh, Garten des Palais de Carnolès, Biovès-Garten, Garten des Clos du Peyronnet, Jardin des Colombières, La Citronneraie), Monaco (exotischer Garten, japanischer Garten, La roseraie, Parc de Fontvieille, Jardin de la Petite afrique, Jardins Saint-Martin), Mouans-Sartoux (Garten des Sclosses von Mouans-Sartoux, Gärten des internationalen Parfümmuseums MiP), Mougins (etang de Fontmerle), Nizza (Promenade du Paillon und Jardin albert ier, botanischer Garten, Parc vigier, Parc Chambrun, Park des Mont Boron, Park auf der Colline du Château, Parc Phoenix, Parc d’estienne d’Orves, Jardin du vinaigrier, Parc de la Clua - Dr. Jean Guillaud, Parc du Castel des deux rois, Garten am Observatorium, Jardin du Monastère und Jardin des arènes de Cimiez, Gärten der villa arson, Garten des Palais Masséna, Garten des Museums für naive Kunst, Garten des Chagall-Museums, Garten des MaMaC, Garten des Matisse-Museums, Jardin il Paradisio), Peymeinade (au pays d’audrey), Roure (arboretum Marcel Kroenlein), Sainte-Agnès (mittelalterlicher Garten), Saint-Jean-Cap-Ferrat (Gärten der villa ephrussi de rothschild), Saint-Paul-de-Vence (Gärten der Fondation Maeght), Saorge (Klostergarten), Tourrettes-sur-Loup (Bastide aux violettes, Zitrusgarten der Confiserie Florian), Vallauris-Golfe-Juan (Le Nérolium).


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Hanbury-Gärten & andere

ENGLISCHE GARTENTRADITION IN LIGURIEN Von susAnne ALtWeger-Minet

n die Besiedelung der Riviera durch die Engländer im 19. Jahrhundert erinnern noch heute viele bezaubernde Gärten. Zwei sind mit dem Namen der Familie Hanbury, Kaufleute und passionierte Gärtner, eng verbunden. So La Mortola, besser bekannt unter dem Namen Giardini Botanici Hanbury in Latte nahe Ventimiglia, sowie die Villa della Pergola in Alassio. Einflüsse spiegeln sich in der Villa Boccanegra in Ventimiglia und nicht weit davon im Giardino Moreno Monet in Bordighera. Am bekanntesten sind die Hanbury-Gärten, die auf der Warteliste für das Unesco-Welterbe stehen. Der ehemalige Palazzo der Marchesi Orengo mit dem Panoramaturm schmiegt sich atemberaubend in die Umgebung exotischer Pflanzen vor der prächtigen Kulisse des Mittelmeers. Der Park ist jedoch auch eine ausgiebige Fundgrube für Liebhaber von Botanik und GartenDesign. Zurückzuführen ist das auf den jungen Thomas Hanbury. Als er 1867 den steilen Küstenstreifen erwarb, verfolgte er konsequent zwei Ziele: die Anlage eines ästhetischen Parks und die Ergänzung der mediterranen Vegetation durch die Akklimatisierung außereuropäischer, exotischer Pflanzen mit Hilfe botanischer Experimente. Inzwischen sind etwa 6000 Arten katalogisiert, die von der Universität Genua betreut werden. Bei Hanbury stand Landschaftsschutz hoch im Kurs. Unter der Umwandlung in den botanischen Garten

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Fotos die hanbury-gärten bei ventimiglia mit dem palazzo der marchesi orengo (links) geben immer wieder überraschende ausblicke preis © SAM

sollte die Ursprünglichkeit des Steilhangs nicht leiden. Er nutzte stabile Pergolas als einigende Elemente, die er durch serpentinenartige Wege, Treppen und Rampen verband, die zum Zentrum führen. Erhalten wurde im Inneren des Gartens auch ein Stück der alten Römerstraße Via Julia Augusta. Warum man – auf Empfehlung des ausgehändigten Merkblatts – dieser nicht folgen soll, hat sich mir nicht erschlossen. Mit festem Schuhwerk ist auch sie zu meistern. Und wer den gut ausgeschilderten Wegen bis hinab zum Meer folgen will, sollte gute Kondition mitbringen. Dafür wird man durch eine exotische Pflanzenwelt, Panoramapunkte, Skulpturen, Amphoren und Brunnen entschädigt. Als beste Jahreszeiten für einen Besuch sind Frühjahr und Herbst zu empfehlen. Fast in Sichtweite über der Bucht findet man das charmante Boccanegra, dessen Wurzeln bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückreichen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Garten von der bekannten englischen Garten- und Rosenliebhaberin Ellen Willmott geprägt, nachdem sie La Mortola gesehen hatte. Bei der Restaurierung 1983 wurden zahlreiche neue Pflanzen aus aller Welt eingesetzt, die in verschiedenen Zonen auf den Terrassen zum Meer gedeihen. Der Palazzo ist anheimelnd von Kletterpflanzen eingehüllt. Im hoch gelegenen Teil von Bordighera befindet sich der kleine Giardino Moreno Monet. Bekannt ist er besonders, weil der Maler Claude Monet ihn 1884 in einem Brief als unglaublich schön und von purer Magie beschrieb. Zu drei Bildern soll er dort inspiriert worden sein. Wenige wissen, dass auch die Villa della Pergola in Alassio bis in die 1940er-Jahre der Familie Hanbury gehörte. Haus und Terrasse wurden allerdings schon ab 1870 von anderen Briten gebaut und gepflegt. Heute wird der Park von romantischen Pergolen mit Rosen und Bougainvilleas geprägt, verschiedenen Bäumen wie Pinien, Oliven, Mandeln und Libanon-Zedern, Eukalyptus, gigantischen Strelitzien und Kakteen. Der Reiz des Parks zog auch große Regisseure an. Hitchcock drehte hier 1925 einige Szenen seines ersten Films «The pleasure garden» und Oscar-Preisträger Guy Green folgte 1957 mit «Der Schnorchel» mit Peter van Eyck. Das Haus ist jetzt ein Hotel. Wer möchte, kann nach der Parkbesichtigung auf Vorbestellung einen Aperitif am Buffet mit ligurischen Köstlichkeiten einnehmen. 


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GÄRTEN & PARkS

Parc Gonzalez

AUSTRALIEN IM MIMOSENDORF Von rOLF LiFFers

Foto selbst im winter locken pflanzen wie der rote eucalyptus caesia die fotografen in den australischen parc gonzalez im mimosendorf bormes-les-mimosas. © Rolf Liffers

ier – hoch über dem weiten Meer – thronte einst die Künstlerin Roberta Gonzalez (1909-1976), Tochter des berühmten Bildhauerei-Pioniers und engen Picasso-Freundes Julio Gonzalez, und Ehefrau des deutschen Malers Hans Hartung (1904-1989). 2015 wurde der Garten um ihr stilvolles Haus im Herzen von Bormesles-Mimosas im Departement Var vom Pariser Kul-

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turministerium zum «Jardin Remarquable» und damit zum Naturdenkmal erklärt. Kein Wunder. Nach Angaben von visitvar.fr ist der Parc Gonzalez einmalig in Europa, enthält er doch über 500 verschiedene australische Pflanzenarten, die im provenzalischen Klima aufs Üppigste gedeihen. Mitten im Winter leuchten dort besonders hervorragend der rote Eucalyptus caesia und die braune Banksia ericifolia. Die kommunalen Gärtner der Mimosen-Hauptstadt haben unter der Regie ihres Chefs Gilles Augias und des international renommierten Bormer Mimosenspezialisten Gérard Cavatore viele Jahre gebraucht, um die unvergleichliche Anlage von nur 2400 Quadratmetern Grundfläche zu erschaffen, die die Gonzalez-Erben der Gemeinde 2002 zur Erinnerung an die einstige franko-katalanische Eigentümerfamilie überließ. Am liebsten hätte die Künstlerdynastie dem Dörfchen im Var noch viel mehr vermacht. So bot sie den Stadtvätern um 1990 einen bereits auf dem Reißbrett existierenden ultramodernen Museumsneubau als Geschenk an – inklusive wertvollen Werken aus ihren großen Sammlungen. Selbst die personellen und sächlichen Folgekosten wollten die Gonzalez‘ übernehmen. Doch das Ortsparlament konnte sich zu keinem positiven Beschluss durchringen. Zu groß war die Sorge, das Millionenprojekt könne die Harmonie des historischen Dorfkerns gefährden, woraufhin die Stifterinnen Carmen Martinez und Viviane Grimminger ihre Pläne im südspanischen Valencia verwirklichten. Gleich gegenüber dem Haupttor des Parcs Gonzalez liegt der Eingang zum ebenfalls sehr artenreichen Parc du Cigalou. Und wiederum nicht weit von hier residieren die Cavatores, deren schier endlose Sammlung an verschiedenen Mimosen-Spezies als einzige ihrer Art vom Conservatoire Français des Collections Végétales Spécialisées als «national bedeutend» anerkannt worden ist. An dem abschüssigen Gelände des Parcs Gonzalez gedeihen auf verschiedenen Felsterrassen Exoten wie echte Mimosen, Akazien und viele andere Sträucher und Bäume mit ihren zungenbrecherischen biologischen Namen wie Hakea petiolarius, Grevillea bedgoodiana und Xanthorrea Glauca. Fehlen nur noch ein paar Koalas, um das australische Flair zu vervollkommnen. 

FÜHRUNGEN von Januar bis Mai dienstags um 10 Uhr. Während des übrigens Jahres nach vereinbarung mit Julien Cavatore aus der erwähnten Gärtnerfamilie (22 Chemin des Orchidées, Quartier de Manjastre, 83230 Bormes-les Mimosas, Tel. 04 94 00 40 23).


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Parc Saint-Bernard

kUbISTISCHER GARTEN AUF PASSAGIERDAMPFER Von rOLF LiFFers

ein Name allein war schon Programm: Kein Geringerer als der armenisch-amerikanische Landschaftsarchitekt Gabriel Guevrekian, der heute zu den Klassikern kubistischer Gartenkunst gezählt wird, hat den zur Villa Noailles in Hyères-les-Palmiers gehörenden Parc Saint-Bernard entworfen. Anspruchsvolle Kulturfreunde aus aller Welt pilgern heute mehr denn je ins Departement Var, um das Naturmonument und das dazugehörige, inzwischen als Baudenkmal klassifizierte Gebäude zu besichtigen. Die Villa Noailles hatte sich ihr Architekt Robert-Mallet-Stevens in den Zwanzigern des vorigen Jahrhunderts als Passagierschiff vorgestellt. «Kapitän» war sein Auftraggeber, der Pariser Vicomte de Noailles, ein ebenso reicher wie visionärer Kunstmäzen mit einer Schwäche für die Avantgarde. Der Vorgarten der Villa ist wie ein Schiffsbug zugeschnitten und schachbrettartig in viele drei- und rechteckige sowie quadratische Felder gegliedert, die im Wechsel mit pastellfarbenen Keramikplatten gedeckt oder offen und bepflanzt ist (Foto). Diese Idee war typisch für Guevrekian, der schon früh unter den starken Einfluss von Funktionalisten wie Le Corbusier, des Bauhauses und der niederländischen De-Stijl-Gruppe geriet. Er ging vorzugsweise mit Beton mit minimalistischen geometrischen Formen um und nutzte Hyères von

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Foto der kubistische garten von gabriel guevrékian. © Lothaire Hucki, 2016

1924 bis 1929 als regelrechtes Experimentierfeld. Das Hauptdeck der Villa Noailles ist rechtwinklig und besteht aus einem schlichten grünen Rasen. Dahinter liegt – mit viel Glas – die «Schiffsbrücke», heute Eingangsbereich des Kulturzentrums, das sich mit alljährlichen Festivals unter prominenter Präsidentschaft schwerpunktmäßig der Mode und der Fotografie verschrieben hat. Unterhalb der Villa liegt – ein wenig wie das nahe Meer – der eigentliche Parc Saint-Bernard, der mit seiner exotischen Pflanzenvielfalt in wellenförmigen Terrassen zur Alstadt von Hyères abfällt. Dort förderte der Vicomte – wie auch das heutige Kulturzentrum – insbesondere Nachwuchstalente. Er lud junge Bildhauer, Maler, Autoren und Regisseure aus allen Himmelsrichtungen ein, damit sie sich in seinem Haus und Garten frei von materiellen Sorgen künstlerisch entfalten konnten. Für viele von ihnen war die Villa das Sprungbrett zu einer internationalen Karriere. Unter ihnen Alberto Giacometti, der im Parc Saint-Bernard seine erste und überhaupt größte Steinskulptur schuf, Man Ray, Jean Cocteau, Salvador Dalí und Luis Bunuel, die dort skandalumwitterte und bisweilen später sogar indizierte Filme («Les Mystères du Château de Dé»/«L’Age d’Or») drehten. Für seinen Hyèrischen Park hatte Guevrekian zuvor in Paris fleißig geübt, indem er dort 1925 den kubistischen Garten bei der «Exposition internationale des Arts décoratifs et industriels modernes» gestaltete. Der endgültige Durchbruch gelang ihm mit einer Villa für den Modedesigner Jacques Heim. 1933 machte der Schah von Persien den aus Konstantinopel stammenden Guevrekian zum Stadtarchitekten von Teheran, wo der Designer ein modernes Haus europäischen Stils nach dem anderen baute. Guevrekian lebte in Wien, London, Teheran, Paris und baute viel an der Côte d’Azur. Ab 1946 wirkte er als Klassenleiter Architektur an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken und wechselte danach als Hochschullehrer in die USA, wo er bis 1969 lehrte. In welchem Jahr (1892 oder 1900) Guevrekian in Konstantinopel zur Welt kam, ist ungeklärt. Gestorben ist er jedenfalls am 29. Oktober 1970 in Antibes. 


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GARTENPARADIES ANTIbES Für viele Menschen ist der Frühling an der Riviera die schönste Jahreszeit. Es ist angenehm warm, aber doch noch nicht drückend heiß. Die miesen Mücken halten noch Winterschlaf, aber die Natur ist überall erwacht und zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Sieht man den blauen

Himmel und das wunderbare Licht, wird es begreiflich, warum sich einst so viele europäische Adlige, Künstler und Unternehmer an der Riviera trafen und sich hier auch gerne eine schöne Villa leisteten. Viele der reichen Eigentümer und besonders häufig die Engländer, legten dazu auf-

wändige Gärten an. Einige dieser botanischen Oasen sind heute öffentlich zugänglich. In Antibes reicht die Spannweite von romantischen Ziergärten bis zum wissenschaftlichen Arboretum. Wir haben für Sie drei besonders schöne Anwesen besucht. Von irA söhnge

Jardin Thuret

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icht weit entfernt von der Villa Eilenroc, ebenfalls auf der Halbinsel des Cap d’Antibes im Chemin Raymond, befindet sich eine berühmte gartenarchitektonische Attraktion. Der Botaniker und Algenforscher Gustave Thuret legte hier im Jahre 1857 auf vier Hektar einen märchenhaften botanischen Garten an (Foto oben), baute eine Villa und gründete ein botanisches Forschungszentrum.

Eine Warnung vorweg: Wer einen gepflegten Garten mit Bänken und Beeten erwartet, wird hier enttäuscht. Der Garten der Villa Thuret mit ihren exotischen Gehölzen und Pflanzen hat etwas von einem wilden Dschungel. Die prachtvolle Sammlung subtropischer und mediterraner Bäume und Sträucher sowie der außerordentliche Pflanzenreichtum dienen der Lehre und Förderung der Artenvielfalt.

Es ist ein lohnendes Ziel für Pflanzenliebhaber und ein beliebter Ausflugsort für Schulklassen. Hier wachsen australische Eukalyptusbäume – die ersten, die es je an der Côte d’Azur gegeben hat –, ebenso Kokospalmen aus Chile und rund tausend andere Pflanzenarten. Der botanische Garten wurde nach Thurets Tod von Forscher Charles Victor Naudin weitergeführt. Der Besitz wird heute vom

INRA (nationales agronomisches Forschungsinstitut) verwaltet. Jedes Jahr werden dort über 150 neue Bäume und Sträucher mediterranen oder subtropischen Ursprungs erforscht. Zu besichtigen ist der Garten unter der Woche von 8.30 bis 17.30 Uhr (Winter) bzw. von 8 bis 18 Uhr (Sommer), am Wochenende und feiertags geschlossen. Der Eintritt ist frei. 


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Villa Eilenroc

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ie Villa Eilenroc, an der Südspitze des Cap d’Antibes gelegen, gehört sicher zu den schönsten Anlagen der Belle Epoque. Sie wurde 1860 von keinem Geringeren als Charles Garnier, dem Architekten der Oper von Paris und des Casinos von Monte-Carlo, entworfen. Auftraggeber war ein wohlhabender Holländer: HughHope Loudon, der ehemalige Gouverneur des niederländischen Teils Indiens, ließ sich diese luxuriöse Residenz erbauen. Die Villa auf dem elf Hektar großen Grundstück wurde zu Ehren seiner Frau «Eilenroc» getauft – rückwärts gelesen ergibt das Wort ihren Vornamen Cornélie.

Auch wenn die Ehe nicht hielt, die Villa und der Garten sind ein paradiesischer Ort. Von der Terrasse hat der Besucher einen unbeschreiblichen Blick auf das Meer. Sehenswert ist auch das Innere der Villa mit den schönen Möbeln und den Kunstgegenständen aus der Zeit des Art Deco. Allerdings kann nur die untere Etage besichtigt werden.

Die letzte Besitzerin, Madame Hélène Beaumont, vermachte die Villa der Stadt Antibes. So konnte der Park mit dem Olivenhain und dem traumhaften Rosengarten für die Bevölkerung geöffnet werden. Der Park wird bestimmt durch Blickachsen, die zu einem Spaziergang zum Klang der Wellen animieren. Die Pflanzenvielfalt

reicht von mediterran bis exotisch. Im Frühling ist der Garten ein einziger Farbenrausch. Prächtige Bougainvilleas hängen in Mengen über die Mauer der Terrasse, und Hibiskushecken leuchten um die Wette mit dem Blau des Himmels. In der Villa finden zahlreiche Events und Empfänge des Bürgermeisters statt. Außerdem veranstaltet das Conservatoire de musique et d'art dramatique hier regelmäßig klassische Konzerte. Wer die Villa und die großzügigen Gartenanlagen besichtigen möchte, kann dies zudem jeden Mittwoch zwischen 14 und 17 Uhr sowie am ersten und dritten Samstag des Monats (ebenfalls 14-17 Uhr) tun. 

La Bastide «Les Cigales»

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ur gleichen Zeit, als die High Society ihre Zier- und Prachtgärten anlegte, blühten an der Riviera auch Nutzgärten für landwirtschaftliche Erzeugnisse auf. Seit der Antike wurde in der Region aktiv Landwirtschaft betrieben. Die meisten dieser alten Anwesen mit ihren alten Baumbeständen und Gewächshäusern mussten derweil mehrstöckigen Wohnblöcken weichen. Der Deutschen Kirsten Maukner ist es gelungen, eine solche alte Bastide auf einem 6000 Quadratmeter großen Grundstück zu erwerben und vor dem Abriss zu retten. Immer noch in Antibes, aber einige Kilometer entfernt vom Cap, liegt ganz versteckt in einer Seitenstraße in der Nähe des Krankenhauses dieses Gartenparadies. Hier wurde 1880 in Meeresnähe das Landhaus «Les Cigales» erbaut. Auf diesem Anwesen ging es nicht um Luxus, sondern um Landwirtschaft.

Die Besitzer gingen in der Produktion mit den Ansprüchen der Zeit. Nach dem Anschluss der Stadt Antibes ans Eisenbahnnetz wurden hier Tomaten für die Pa-

riser Märkte produziert. Während des Ersten Weltkrieges wurden Blumen für die Gräber der Kriegsopfer angebaut. Zuletzt wurde in den Gewächshäusern Spargel

gezogen. Die Glasbauten wurden in den 1960er-Jahren abgerissen, doch der prächtige Baumbestand ist erhalten geblieben. Das Haus ist umgeben von 500-jährigen Olivenbäumen, Palmen und Zypressen. Es ist ein typisch mediterraner Garten mit Kräuter- und Gemüsebeet, zahlreichen Obstbäumen und wunderschönen Rosen. Hier gibt es plötzlich gibt es keinen Verkehrslärm mehr. Das Knirschen der Schuhe auf den Kieswegen oder das Zwitschern der Vögel sind die einzigen Geräusche. Und dann hört der Gast mit einem Mal noch andere tierische Laute. Zwei Ponys, ein Schaf und eine Zwergziege sowie ein braver Hund mit Namen Balou bilden den Streichelzoo der Bastide. Private Besuche sind hier nicht möglich, man kann das Anwesen jedoch mieten oder den «Bed & Breakfast Service» nutzen. 


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Foto oben blick vom belvedere über das anwesen. nur der meerblick fehlt © DR Foto unten seit 2005 krempelt pierre jeanjean den garten mit viel bedacht um. immer im schlepptau: hund georgey © AS Foto rechte Seite die villa mit 20 betten kann wochenweise gemietet werden © DR

Domaine Saint-Jacques du Couloubrier

ZURÜCk ZU EINSTIGER PRACHT Von AiLA stöCKMAnn

ndere stehen auf Autos, ich liebe Gärten», ist vom Besitzer der Domaine Saint-Jacques du Couloubrier, Stephen Butt, überliefert. Dem diskret im Hintergrund bleibenden Londoner Vermögensverwalter und seiner französischen Frau werden die Besucher des herrschaftlichen Privat-Anwesens im Südwesten von Grasse in der Regel nicht begegnen – den Ausspruch des Gartenliebhabers beim Schlendern durch das vielseitige Areal aber in seiner Tragweite begreifen.

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1860 ließ sich der erste Besitzer auf dem Hügel in SaintJacques nieder; jener Monsieur Amic verdiente, wie zu der Zeit so gut wie alle wohlhabenden Grassois, sein Geld in der Parfüm-Industrie. Viele Dekaden später kaufte Jean Prouvost, Besitzer verschiedener Zeitungen und Zeitschriften wie Paris-Match und France-Soir, das damals noch 25 Hektar umfassende Anwesen und ließ es um 1950 vom renommierten englischen Landschaftsgärtner Russell Page gestalten. Im folgenden Jahrzehnt empfing er auf seinem repräsentativen Landsitz Berühmtheiten wie Charles de Gaulle oder Sophia Loren.


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Bevor das englisch-französische Paar die Domaine Saint-Jacques du Couloubrier schließlich 2005 kaufte, hatte sie lange Zeit brach gelegen. Seither aber arbeitet Landschaftsarchitekt Pierre Jeanjean mit fünf Gärtnern Vollzeit in dem versteckt gelegenen Park und verhilft ihm Abschnitt für Abschnitt zu einstiger Pracht – und neuer Blüte zurück. Heute umfasst die Domaine noch acht Hektar Land. Vieles erinnert wieder daran, wie Russell Page den Park einst konzipiert hatte, aber auch um neue Ideen wird das Anwesen immer wieder ergänzt. 4700 Pflanzen – darunter viele rare und endemische, also nur in dieser Gegend vorkommende – habe er seit 2005 gekauft und auf Wunsch des Chefs sorgfältig etikettiert, verrät Pierre Jeanjean. Rund ums Haus befinden sich klassische Garten-Elemente, weiter entfernt unter Naturschutz stehender Wald und landwirtschaftliche Nutzflächen mit Obst und Gemüse. Herbizide, so ein Credo des Gartenarchitekten, sind weitestgehend tabu. Spektakuläre Blicke tun sich beim Streifzug durch das abschüssige Gelände immer wieder auf, und immer wieder völlig verschiedene. Herrlich etwa die Sichtachse über einen rechteckigen Seerosenteich direkt am Haus hoch zum elegant von üppigem Grün kaschierten Pool und den noch höher dahinter liegenden Zierteich, an dem regelmäßig Stockenten brüten. Funktioniert übrigens auch in entgegengesetzter Richtung! Neu angelegt haben Jeanjean und seine Männer außerdem: die feine Aussichtsterrasse mit geometrisch geformtem Barockgarten hinter dem Haupthaus, einen wilden Steingarten mit Mimosen als Anspielung aufs gegenüberliegende Tanneron-Massiv, einen Bereich mit

«BEVOR WIR MIT DER ARBEIT ANFINGEN, HABEN WIR DAS GRUNDSTÜCK ERST MAL ZWEI JAHRE LANG BEOBACHTET», SAGT DER GARTENARCHITEKT.

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verschiedenen Farnarten und Moosen, eine Stein-Kaskade, einen intimen kleinen, wiederum typisch streng geformten französischen Garten aus Zeiten Amics, damals vermutlich Gemüsegarten, einen Olivenhain, einen terrassierten Hang mit 70 verschiedenen Eichen-Arten, Beete mit Duft- und Heilpflanzen, einen typisch provenzalischen Garten mit – allerdings verwaistem – Schafstall und Bienenstöcken… Viel stammt nicht mehr originär aus der Zeit von Russell Page, denn bei einem großen Brand im Jahr 1988 fiel ein beträchtlicher Teil der Pflanzenwelt den Flammen zum Opfer. Erhalten geblieben ist aber beispielsweise eine majestätische Zypressen-Allee. «Bevor wir angefangen haben, die einzelnen Garten-Elemente neu anzulegen, haben wir das Grundstück erst mal zwei Jahre lang beobachtet», sagt Chef-Gärtner Jeanjean. «Wir mussten ja wissen: Wie sind die Temperaturen in den unterschiedlichen Gartenbereichen, wie fällt das Licht zu welchen Jahreszeiten, wie ist der Boden beschaffen?» In diesem Jahr erstmals in voller Pracht zu erleben ist der von Kanälchen durchzogene spektakuläre Rosengarten. Jeder der 18 frankreichweit noch existierenden Rosenzüchter hat einen Bereich mit eigenen Kreationen bestückt – und einer sogar eigens eine lachsfarbene Neuzucht «Saint-Jacques du Couloubrier» beigesteuert, passend zum Anstrich des Haupthauses. Allerneuester Clou übrigens ist eine tief im Wald versteckte, komplett nach ursprünglichen Plänen neu errichtete Eisgrotte. Angelegt vom Erstbesitzer der Domaine, als Kühlschränke nicht mal in Gedanken existierten, war das runde Natursteinhäuschen mit 80 Zentimeter dicker Außenmauer zur Hälfte in den Boden eingelassen. Von innen eiförmig, wurde es randvoll befüllt mit weißem Gold, wie Schnee im heißen Süden damals genannt wurde. Das Luxusgut wurde im Winter karrenweise aus den Seealpen herbeigeschafft und sorgte bei Amics und ihren Gästen noch im Sommer für gekühlte Speisen und Getränke. 

GARTEN-BESICHTIGUNG Führungen des Privatanwesens (nur in Französisch) werden ganzjährig - nach anmeldung - für Gruppen ab zehn Personen angeboten (5 euro p.P.). Geöffnet für alle am ersten Juni-Wochenende zu den frankreichweiten «Rendez-vous aux jardins» (anmeldung etwa eine Woche vorher, gerne per eMail). Kontakt und info: Pierre Jeanjean. Domaine Saint-Jacques du Couloubrier, 32 Chemin du vivier, Grasse. Tel. 04 92 42 47 63, 06 32 27 32 98 park.couloubrier@wanadoo.fr www.couloubrier.com


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Mas des Pivoines

PRIvATES PARADIES IN GRÜN Von AiLA stöCKMAnn

Foto links pfingstrosen haben dem anwesen seinen namen gegeben © DR Foto oben rechts bunt blühender laubengang richtung haus © DR Foto Mitte wilde orchidee © AS Foto unten rechts lucile und marcel barrault © AS

enau 1131 Pfingstrosen-Stöcke, über und über voll mit rosenähnlichen Blüten, entfalten jetzt im Frühling allmählich ihre ganze Pracht im Garten von Lucile und Marcel Barrault. Daher auch der Name ihres riesigen Grundstücks im Osten von Grasse: Mas des Pivoines. 45 Arten der Pfingstrose wachsen dort, aber nicht nur ihretwegen kommen Gäste aus Nah und Fern: Rund um das Haus des passionierten Hobbygärtner-Paares wachsen ungezählte Pflanzen aller Größen, Farben und Herkunft. Ab April bis weit in den Sommer hinein sorgen sie für eine regelrechte Blüten- und Duft-Explosion. Als Lucile und Marcel Barrault sich vor 20 Jahren in das Grundstück weit unterhalb der Altstadt verlieb-

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ten, war das Haus in üblem Zustand, der zu einem Bächlein hin abfallende Garten zugewachsen. «Aus der Zeit stehen hier heute kaum mehr als zwei Zedern, drei Olivenbäume, zwei Palmen und die Buchsbaumhecke», erinnert sich Marcel. Zusammen mit seiner Frau hat er nicht nur die alte Bastide renoviert, sondern liebevoll Ecke für Ecke des 15 000-Quadratmeter-Grundstücks in ein abwechslungsreiches grün-buntes Paradies verwandelt. Wie viele Pflanzen sie entdeckt, gekauft und eingesetzt haben, habe er irgendwann nicht mehr gezählt, sagt Marcel. «Auf jeden Fall sind wir heute die glücklichsten Menschen!» Ursprünglich habe sie den grünen Daumen gehabt, schmunzelt Lucile, die jeden Pflanzennamen aus dem Garten in einem seitenlangen Dokument katalogisiert. «Heute», gesteht sie, «ist Marcel noch viel verrückter als ich!» Autodidaktisch und mit viel Zeit, seit beide in Rente sind, haben sie sich Stück für Stück ihren Traum vom mediterranen Garten geschaffen: naturnah, fast ohne Bewässern, bloß nicht mit der Nagelschere getrimmt und im oberen Teil mit zahlreichen Nutzpflanzen – von heute 100 Olivenbäumen über 400 LavendelSträucher, zehn Feigenbäume bis hin zu Bitter-Orangen-Bäumen und Gemüse aller Art. Im ehemaligen Schweinestall überwintern Pflanzen, denen es selbst im Mikroklima der Côte d’Azur zu kalt werden könnte. Alles machen die Barraults selbst, rackern dafür von montags bis freitags – «nicht weil wir müssen, sondern weil es uns einfach Spaß macht». Als Lucile und Marcel uns Ende Januar durch ihren Garten führen, blühen bereits erste wilde Orchideen, lilafarbener wilder Salbei und Anemonen in jenem unteren, parkartigen Teil des Anwesens, in den am wenigsten eingegriffen wird. «Was meinen Sie, was wir hier außerdem für eine Vogelvielfalt haben», sagt Marcel und listet auf: «Eisvogel, Pirol, Wiedehopf, Grünspecht …» Zu seinem Leidwesen fühlen sich auch Wildschweine auf dem Grundstück allzu wohl, denen er nun mit einem Elektrozaun den Zutritt versperrt. Das Ehepaar Barrault freut sich im Sommerhalbjahr über den Besuch interessierter Gartenfreunde, gibt geduldig Auskunft und bietet zum Abschluss einer etwa zweieinhalbstündigen Führung (nur in Französisch) selbst gemachten Bitter-Orangen-Likör an. 

FÜHRUNGEN Mas de Pivoines Lucile und Marcel Barrault 57 Chemin de Blumenthal, Grasse Tel. 04 93 77 98 48, 06 31 18 26 41 pivoine06.monsite-orange.fr Führung nach absprache, 10 euro pro Person


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Bastide Isnard

DUFTPFLANZEN wIE ANNO DAZUMAL Von AiLA stöCKMAnn

en kaum bekannten Grasser Stadtteil Saint-Christophe, der östlich der Altstadt am grünen Steilhang klebt, mit weitem Blick über die Ebene bis zum Meer, hatten im 19. Jahrhundert Adel und Geldadel als Wohngegend erkoren. Familien wie Chiris, Rothschild, Mougins de Roquefort oder de Croisset ließen sich entlang des damaligen Maultierpfades auf riesigen Grundstücken nieder. Noch heute finden sich hier prächtige Bastiden mit oft nicht minder beeindruckenden Gärten – zum Beispiel die Bastide Isnard. Wie die Chiris blicken die Isnards, vor 1000 Jahren adliges Rittergeschlecht bei Vence, auf eine einträgliche Parfümeurs-Vergangenheit zurück. Seit dem 12. Jahrhundert bestimmen Familien des Zweigs Isnard de Malvans nachweislich die Geschicke der Stadt Grasse mit, einst als Konsuln und Richter, später als Gerber und Handschuhfabrikanten und schließlich ab dem 18. Jahrhundert auch als Parfümeure. «Wir hatten immer unseren Platz in der lokalen Wirtschaft», sagt die junge Alexane Isnard, direkte Nachfahrin dieses Zweiges. Um die Tradition der Parfümeure und der Anbauer von Parfümpflanzen fortzuführen, haben ihre Eltern vor zwei Jahren das ein Hektar große Grundstück in Saint-Christophe gekauft, das immer wieder in der Hand von Parfümeuren war, darunter vor 200 Jahren der noch heute bekannte Hugues Ainé. Schon jetzt entwickeln die Isnards mit einem Fachmann zusammen Düfte, die seit vergangenem Sommer in einer Boutique in der Altstadt verkauft werden; künftig sollen die Essenzen dazu aus dem eigenen Garten stammen. Erst wurde das klobige alte Haus renoviert, und seit einem Jahr krempeln die Isnards nun den zuvor völlig zugewucherten Garten um, dessen von Trockenmauern

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Foto links vater patrick mit tochter alexane isnard © AS Foto rechts auf den terrassen am hang sollen künftig duftpflanzen gedeihen © DR

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gestützten Terrassen nach und nach freigelegt wurden. Unter all dem Dickicht, unter bis zu sechs Meter hohem Brombeergestrüpp, tauchten nicht nur rund 100 alte Olivenbäume und eingefallene Mauern, sondern auch drei Quellen und ein Tunnelsystem auf, das bis zur alten Chapelle Saint-Christophe oberhalb des Grundstücks führt. «Mein Vater wusste gar nicht, was er da kaufte», sagt die Tochter heute. Aber der ganzen Familie war klar: Hier zeigen wir künftig, wie es rund um Grasse zu Zeiten des Parfüm-Booms bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts aussah – wo könne man das schließlich heute noch erahnen, außer in den Gärten des Parfümmuseums? Unter den Olivenbäumen sollen Duftpflanzen wachsen – Jasmin, die Rose Centifolia, Tuberose, Veilchen, Pfingstrosen, Lavendel … und eine verloren geglaubte, nur in Grasse heimische Weinart. Je Terrasse eine Sorte. Ende Februar ging es für die ersten Pflanzen in den Boden. Dank des einzigartigen Mikroklimas zwischen Grasse und Menton, mit dem vom Meer aufsteigenden Wasserdampf, der vor den Bergen wieder absinkt, und mangels Mistral, der im Var für ein deutlich raueres Klima sorgt, gedeihen die Duftpflanzen hier wie kaum irgendwo sonst. Bis sie jedoch nutzbare Erträge abwerfen, werden noch ein paar Jahre ins Land gehen, erklärt Patrick Isnard, Alexanes Vater. Er ist ein wandelndes Geschichtsbuch mit besonderem Faible für Stammbaumforschung, und bei einem Rundgang durch seinen Garten entschlüpft ihm so manche Anekdote. Viele alte provenzalische Namen etwa seien fränkischen Ursprungs, weiß er zu berichten: «Isnard beispielsweise stammt von ‚eisenhart‘ ab.» Oder, nach links auf den Stadtteil Magagnosc deutend: «Wissen Sie, wie Romancier Patrick Süskind auf den Namen JeanBaptiste Grenouille für seine Hauptfigur im ‚Parfüm‘ kam? Dort auf dem Friedhof steht ein Grabstein mit dieser Inschrift!» Und schließlich: «Nostradamus’ Großmutter stammte aus Grasse und hat hier fruits confits, kandierte Früchte, erfunden.» Jede Wette, dass eine Führung bei den Isnards auch Nicht-Botaniker begeistert! 

GARTEN-BESICHTIGUNGEN im april empfängt Familie isnard zum ersten Mal Gäste auf ihrem Grundstück: im rahmen des «Festival des jardins» jeweils samstags und sonntags um 14.30 Uhr (8 euro). Die geführten Touren übers Gelände dauern rund eine Stunde. am 8. und 9. april außerdem Führung plus Meditation um 10.30 Uhr (10 euro). von Juni bis September dienstags bis freitags Führungen um 17 Uhr (in Französisch oder englisch; 8 euro). Festes Schuhwerk wird empfohlen! Bastide Isnard 66 Chemin de Saint-Christophe, Grasse Tel. 04 93 40 80 03 www.isnardgrasse.com


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Park des Pavillon Vendôme

ROSENGARTEN FÜR DIE GELIEbTE Von Peter BAusCh

igentlich ist es eine traurige Geschichte, aber heute ist der Park am Pavillon Vendôme der Lieblingsplatz für Hochzeitspaare, die sich in Aix-enProvence fotografieren lassen wollen. Louis de Mercœur, Herzog von Vendôme und Gouverneur der Provence, lässt 1665 von Architekt Antoine Matisse das Lustschlösschen in einem Weinberg außerhalb der Stadt für seine Geliebte Lucrèce de Forbin-Solliès bauen und verzichtet auf ein standesgemäßes Domizil an der Prachtstraße, dem heutigen Cours Mirabeau. Der Wunsch des Herzogs, die Witwe von Honoré de Rascas zu heiraten, scheitert am Widerstand seines Onkels, des Sonnenkönigs Ludwig XIV., dem die Liaison des Neffen nicht ins politische Konzept passt. Also baut Louis de Mercœur für sich und seine Geliebte das Lie-

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Foto der barockgarten begeistert heute mehr denn je seine besucher © Peter Bausch

besnest mit geheimen Eingängen und einem klassischen französischen Park, also mit Alleen, Blumen- und Rasenrabatten, Brunnen, Rosengarten und kunstvoll geschnittenen Buchsbäumen. Sehr lange hat der Herzog nicht von seinem Pavillon profitiert. Geschichtsschreiber wie Ambroise Roux-Alphéran machen im 19. Jahrhundert die amourösen Eskapaden im Lustschlösschen für den frühen Tod von Louis de Mercœur verantwortlich, der 1669 im Alter von 57 Jahren das Zeitliche segnet. Der Pavillon mit spektakulären Atlanten von JeanClaude Rambot, die den Balkon über dem Eingangsportal stützen, wird nach seinem Tod um ein Geschoss aufgestockt. Hier richtet der Maler Jean-Baptiste van Loo im 18. Jahrhundert sein Atelier ein. Der Park verkommt, als das Haus im 19. Jahrhundert als Erziehungsanstalt für junge Mädchen genutzt wird. Erst der Schweizer Kunstsammler Henri Dobler lässt den Garten im 20. Jahrhundert als neuer Eigentümer nach den alten Plänen aus dem Barock wieder anlegen und öffnet ihn 1936 fürs gemeine Volk. Nach seinem Tod übernimmt die Stadt die Immobilie, pflegt den Park, ergänzt ihn um einen Kinderspielplatz, lässt das Haus seit 1990 mit Kunstausstellungen bespielen und nutzt die Idylle für Empfänge unter anderem zu Ehren des deutsch-französischen Instituts in Aix-en-Provence. Der Park (Eingang Rue de la Molle) ist täglich bis 18 Uhr geöffnet, das Museum im Pavillon ist dienstags geschlossen. Der Eintritt in die Sonderausstellungen kostet 3,50 Euro. 


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DAS ALTE SySTEM IST ExPLODIERT Spannung in Frankreich: Was bringt die Präsidentschaftswahl? Von Peter BAusCh

Knapp zwei Monate vor dem ersten Wahlgang ist es völlig offen, wie die Wähler reagieren. Nur eines ist sicher: Die Namen des aussichtsreichsten KandidatenQuartetts Fillon, Macron, Le Pen und Hamon enden alle mit einem «n»…

as hat Frankreich seit Charles De Gaulle nicht mehr erlebt: Noch nie hat in der Fünften Republik ein amtierender Staatspräsident auf seine Wiederwahl verzichtet, noch nie sind alle großen Favoriten auf das höchste Amt im Staat entweder schon gestürzt oder zumindest gestrauchelt. Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl am 23. April ist völlig offen, auch wenn die Umfragen Mitte Februar in der Stichwahl am 7. Mai eine Niederlage von «Front National»-Chefin Marine Le Pen voraussagen. Entweder gegen Emmanuel Macron, den in die politische Mitte gewanderten ehemaligen Wirtschaftsminister von François Hollande. Oder gegen François Fillon, den ehemaligen Premierminister von Nicolas Sarkozy, der in der Vorwahl vom November von den Konservativen als Spitzenkandidat bestimmt wurde.

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Frankreich ist keine Ausnahme Doch der Wert von Umfragen wurde in den letzten zwölf Monaten nicht nur in Frankreich, sondern auf der ganzen Welt in Zweifel gezogen. Die alten politischen Systeme sind explodiert. Das hat sich beim Referendum in Großbritannien gezeigt, das aus der Europäischen Union aussteigen will. Das hat sich bei der Präsidentschaftswahl in den USA gezeigt, bei der die etablierten Wahlforscher von Donald Trumps Sieg überrascht wurden. Frankreich ist keine Ausnahme. Vor sechs Monaten hat niemand damit gerechnet, dass François Fillon in der Vorwahl der Konservativen politische Schwergewichte wie Ex-Präsident Nicolas Sarkozy oder ExPremierminister Alain Juppé aus dem Feld schlägt. Und um die Jahreswende hat niemand damit gerechnet, dass der ehemalige Bildungsminister Benoît Hamon die Vorwahl der sozialistischen Partei gegen Ex-Premier Manuel Valls gewinnt. Nach fünf Jahren mit François Hollande als Staatschef will das Wahlvolk einen Schlussstrich unter die alten Verhältnisse ziehen. Links gegen Rechts, der rechtsextreme «Front Nationalۚ» am einen Ende, der linke «Front de Gauche» auf der anderen Seite, das war seit den 1950er-Jahren das Strickmuster der französischen Politik.

«Überdosis der wähler ist total» Heute ist alles anders. «Die Überdosis der Wähler gegenüber der politischen Klasse ist total», sagt Bruno Cautrès, Forscher am Pariser Institut «Cevipof» im Interview mit der Marseiller Tageszeitung «La Provence»: «Die aktuellen Affären um François Fillon sind der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.» Der konservative Ex-Premier, der sich als Kandidat schon mit Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel getroffen hat, ist wegen der Bezahlung seiner


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Frau und seiner Kinder aus Steuergeldern für parlamentarische (Schein?-)Mitarbeit vom Sockel des Top-Favoriten für den Elysée-Palast (Foto) gestürzt. Nach den letzten Umfragen vor Redaktionsschluss ist es bei aller Vorsicht nicht einmal mehr sicher, ob er es in die Stichwahl am 7. Mai schafft. Neuer Favorit ist nicht nur für den Alt-68er Daniel Cohn-Bendit der ehemalige Wirtschaftsminister Emmanuel Macron, der aus der Regierung ausgestiegen ist, um mit seiner Bewegung «En Marche» Neuland in der politischen Mitte zu betreten, und sich für ein starkes Europa mit Deutschland als wichtigstem Partner stark macht. Wie der Linksaußen Jean-Luc Mélenchon hat sich Macron ganz bewusst nicht an der Vorwahl der Sozialisten beteiligt, die Benoît Hamon zur Überraschung der etablierten Politikforschung gewonnen hat. Der Linksaußen der derzeitigen Regierungspartei ist zwar jetzt schon beliebter als der amtierende Staatspräsident, hat aber nur eine Chance, in die Stichwahl zu kommen, wenn er die ökologen und die Linken in das Boot seiner zersplitterten Partei holt. Aber die ersten prominenten Sozialisten stellen sich schon auf die Seite von Emmanuel Macron.

Marine Le Pen in der Stichwahl? Einig sind sich alle politischen Beobachter, Medien und Umfragen nur darin, dass Marine Le Pen am 7. Mai in der Stichwahl stehen wird, die ihr Vater JeanMarie Le Pen 2002 schon einmal erreicht und dann gegen den von der Linken unterstützten Konservativen Jacques Chirac klar verloren hat. Der «Front National», der Frankreichs Ausstieg aus der Europäischen Union, der Euro-Zone und der Nato auf seine Fahnen geschrieben hat, ist zuletzt im Dezember 2014 daran gescheitert, politische Verantwortung im Land zu übernehmen. Weil die bis dato regierenden Sozialisten in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA) damals auf die Stichwahl verzichtet und aufgerufen hatten, den Konservativen Christian Estrosi zum Regionalchef zu wählen, bleibt Marine Le Pens Nichte Marion Maréchal-Le Pen nur die Rolle der Oppositionschefin im Parlament von Marseille. Das vor zwei Jahren groß angekündigte «republikanische Bündnis» gegen den «Front National» ist nach der zweiten «konsultativen Konferenz» Anfang Januar in Marseille mit politischen Akteuren aller Farben gescheitert und wird wohl keine Fortsetzung auf Landesebene für die Präsidentschaftswahl finden. Knapp zwei Monate vor dem ersten Wahlgang ist es völlig offen, wie die Wähler auf die Affären von Marine Le Pen reagieren, die als Europaabgeordnete widerrechtlich Parteifreunde als parlamentarische Mitarbeiter entlohnt haben soll. François Fillon bleibt weiter Zielscheibe für neue Enthüllungen und die ersten Vorwürfe gegen Emmanuel Macron tauchen auf, bevor der ehemalige Banker überhaupt sein Programm vorgestellt hat. Frankreich hat seit Charles De Gaulle noch nie eine so offene Präsidentschaftswahl erlebt. 

AkTUELL

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DIE kANDIDATEN Ein Quartett befindet sich im engeren Favoritenkreis Das ist typisch für Frankreich: auch wenn sie nicht den Hauch einer Chance haben, kandidieren wahrscheinlich zwölf Kandidaten für das höchste amt im Staat am 23. april. Die entscheidung fällt in der Stichwahl am 7. Mai, weil noch nie in der Fünften republik ein Kandidat die absolute Mehrheit im ersten Wahlgang erreicht hat. Selbst wenn sie bis zum 17. März die Unterstützung (parrainage) von mindestens 500 Mandatsträgern im ganzen Land bekommen, werden sie im ersten Wahlgang keine große rolle spielen. Das weiß Nathalie Arthaud, die 47-jährige Lehrerin der extremlinken Partei «Lutte Ouvrière», die 2012 gerade 0,56 Prozent der Stimmen holte, genauso wie der arbeiter Philippe Poutou, Jahrgang 1967, der bei der letzten Präsidentschaftswahl für die linke «Nouveau Parti anticapitaliste» (NPa) auf 1,15 Prozent der Stimmen kam. Ob der Umweltaktivist und europaabgeordnete Yannick Jadot, Jahrgang 1967, seine Kandidatur für «europe ecologie Les verts» (eeLv) aufrechterhält, war bis redaktionsschluss offen. Jacques Cheminade, Jahrgang 1941, hat nach einer ersten Kandidatur 1995 (0,27 Prozent der Stimmen) mit seiner 1996 gegründeten Splitterpartei «Solidarité et Progrès» 2012, also nach zwei vergeblichen anläufen 2002 und 2007, 0,25 Prozent der Stimmen bekommen. immerhin 1,79 Prozent der Stimmen hat der ultrakonservative Bürgermeister Nicolas Dupont-Aignan, Jahrgang 1961, bei der letzten Wahl 2012 erhalten. Ob aus dem konservativen Lager die ehemalige Ministerin und europaabgeordnete Michèle Alliot-Marie, Jahrgang 1946, oder die ehemalige Staatssekretärin Rama Yade, Jahrgang 1976, tatsächlich am 23.

april antreten werden, ist gut einen Monat vor dem ablauf der Frist für die Unterstützung offen geblieben, an der mit Sicherheit mehr als ein Dutzend weitere Bewerber scheitern werden. ein großes Fragezeichen steht hinter der Kandidatur des Bürgermeisters von Pau und Chef der Zentristenpartei «Mouvement Démocrate» (Modem), François Bayrou, Jahrgang 1951, der sich nach drei vergeblichen versuchen (6,84 Prozent 2002, 18,57 Prozent 2007 und 9,13 Prozent 2012) an die Seite von exPremier Alain Juppé von der konservativen Partei «Les républicains» stellen wollte. aber der Bürgermeister von Bordeaux hat die vorwahl der Konservativen gegen François Fillon, Jahrgang 1954, verloren. Der exPremierminister von Nicolas Sarkozy zählt wie der ehemalige Bildungsminister Benoît Hamon, Jahrgang 1967, der die vorwahl der sozialistischen Partei (PS) gewonnen hat, zum engeren Favoritenkreis. Dazu gehören auch Marine Le Pen, Jahrgang 1968, die als Chefin des rechtsextremen «Front National» (FN) schon 2012 mit 17,9 Prozent der Stimmen knapp die Stichwahl verpasst hat, und Emmanuel Macron, Jahrgang 1977, der nach zwei Jahren als Wirtschaftsminister von Staatspräsident François Hollande 2016 die regierung verlassen hat, um seine Bewegung «en Marche» zu gründen. Nur außenseiter-Chancen hat Jean-Luc Mélenchon, Jahrgang 1951, der als ehemaliger Minister und aktueller europaabgeordneter für die Bewegung «La France insoumise» mit Unterstützung der kommunistischen Partei kandidiert und sein ergebnis von 2012 mit 11,1 Prozent verbessern will. Peter Bausch


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eine zweite Tram-Linie wird künftig Nizzas Westen mit dem Osten verbinden: Weniger verkehr, weniger Lärm, weniger Luftverschmut zung, mehr Grün versprechen die Planer. Das Herz der Stadt wird untertunnelt. ein MegaProjekt mit Bohrer made in Germany.

NIZZA

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TIEF UNTER DER STADT RUMORT’S Zu Besuch bei den Tunnelbauern in Nizza Von AiLA stöCKMAnn

Großes Foto die innenstadt von nizza wird für die tram-linie 2 untertunnelt - hier der einstieg an der rue segurane © Ville de Nice Foto rechts oben modell des 78 meter langen tunnelbohrers © Ville de Nice Foto rechts unten die schaltzentrale im tunnelbohrer © Ville de Nice

eit über einem Jahr schon gleicht der nördliche Bereich von Nizzas Hafen einer Großbaustelle. Riesige Rohre, mächtige Tanks, provisorisch errichtete Gebäude und Bauzäune, soweit das Auge reicht. Dabei ist der Hafen nur Nebenschauplatz. Er dient als Servicestation. Das eigentliche Geschehen ereignet sich mittlerweile anderthalb Kilometer weiter westwärts – unter Tage und deshalb für Bewohner wie Besucher kaum wahrnehmbar. Dort wird der unterirdische Teil der künftigen zweiten Tram-Linie gebohrt. Insgesamt knapp über drei Kilometer wird diese Linie als U-Bahn fahren, vom Hafen aus Richtung Flughafen, ehe sie nach Unterquerung des Innenstadtbereichs auftaucht und parallel zur Promenade oberirdisch bis zum Flughafen und später, als Linie 3, noch durch die Var-Ebene führt. 2019 sollen die ersten Fahrgäste, wenn alles gut geht, in 26 Minuten einmal von West nach Ost – oder andersrum – durch die Stadt gelangen. Dass sich ein großer Teil der Bauarbeiten und des späteren Verkehrs unter Tage abspielt, ist zwar enorm teuer, für Anwohner, Händler und Touristen aber ein Segen: Anders als beim Bau der vor knapp zehn Jahren in Betrieb genommenen Linie eins der Tram wird das Alltagsleben im Herzen der Stadt kaum beeinträchtigt. Von den Bohrarbeiten 20 bis 30 Meter unter der Erde bekommt man oben so gut wie nichts mit. Vor genau einem Jahr ist der mächtige Tunnelbohrer in 85 Lkw-Ladungen aus Deutschland angerollt. Dort,


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ZAHLEN & FAKTEN ZUR LINIE 2

26 MINUTEN wIRD DIE FAHRT ZwISCHEN HAFEN UND FLUGHAFEN NIZZA DAUERN

2 UMSTEIGEMöGLICHkEITEN ZUR LINIE 1: PLACE MASSéNA UND PLACE GARIbALDI

20 HALTESTELLEN, DARUNTER vIER UNTERIRDISCHE

ALLE 3 in Schwanau, hat die weltweit tätige Firma Herrenknecht (verantwortlich etwa für den vergangenen Sommer eröffneten Gotthard-Basistunnel, den längsten Eisenbahntunnel der Welt) die Maschine für Nizza entwickelt. Quentin Bernard, der heute die Bauarbeiten in der Côte d’Azur-Metropole mitbetreut, war sechs Monate lang vor Ort dabei. Der junge Maschinenbauingenieur kennt den Tunnelbohrer bis zur kleinsten Schraube: «Er ist genau auf die Gegebenheiten in Nizza abgestimmt: auf die Bodenbeschaffenheit, die Kurven, die er vollführen können muss, und auf den gewünschten Tunneldurchmesser», erklärt der 23-Jährige, der direkt nach dem Uni-Abschluss einen Riesenjob gelandet hat. Im März 2016 fraß sich der vordere Teil des nach dem Transport Stück für Stück wieder zusammengesetzten Bohrers in der Rue Ségurane in den Boden. Ende April war das 78 Meter lange Monstrum mit einem Durchmesser von fast zehn Metern vollständig unter der Erde. Kreuz und quer verlaufende Rohre unterschiedlicher Dicke, eine Steuerzentrale voller Computermonitore, die Überlebenskammer für den Notfall, Gitterwege und Treppen für das Personal sowie jede Menge kompliziert aussehende Konstruktionen sorgen für das Ausmaß der Giga-Raupe. «Die deutschen Entwickler blieben vor Ort, bis alles richtig eingestellt war und reibungslos funktionierte. Die ersten 300 Meter etwa», schildert Bernard. Jetzt, ein knappes Jahr später, sind anderthalb Kilometer geschafft – ziemlich genau die Hälfte! Als wir uns unterhalten, gräbt sich die Maschine gerade auf Höhe des späteren U-Bahnhofs Jean Médecin unter

MINUTEN SOLLEN DIE HALTESTELLEN bEDIENT wERDEN

140 000 PERSONEN SOLLEN TÄGLICH bEFöRDERT wERDEN

11,3 KM LANG IST DIE GESAMTSTRECkE DER LINIE 2, DAvON vERLAUFEN 3,2 kM UNTERIRDISCH TÄGLICH

20 000 AUTOS wENIGER AUF DER PROMENADE DES ANGLAIS, SO DIE HOFFNUNG

770 MILLIONEN EURO SOLL DAS PROjEkT kOSTEN

2019 SOLL DER bAU AbGESCHLOSSEN wERDEN

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der Place Masséna durchs Erdreich. «Wir sind etwas in Verzug, hoffen aber, weit vor Ende des Jahres am Austrittspunkt Grosso anzukommen», so der Ingenieur. Rund um die Uhr, auch am Samstag, dreht sich das Schneidrad am Bohrkopf. Drei bis vier Umdrehungen pro Minute schafft es mit seinen rund 160 Zähnen – ohne allzu viel Lärm, versichert Bernard, denn es wird elektrisch betrieben. Je nach Erdbeschaffenheit geht es so im Schnitt zehn Meter pro Tag voran. Der Sonntag ist für Wartungsarbeiten reserviert. «Den tunnelier muss man sich vorstellen wie eine gigantische Bohrmaschine», erklärt der Fachmann. 1850 Tonnen wiegt das Teil; 130 Tonnen allein das Schneidrad vorne. Dort, wo gegraben wird, wird mit hohem Druck Schlamm hingeschossen. Der dient zum Druckausgleich und zur Stabilisierung, wird aber in einem Kreislauf mitsamt Aushub direkt wieder abgepumpt. Am Hafen wird der Schlamm «gereinigt». Die Geröllbrocken werden auf Schiffe verladen, nach Fossur-Mer geschippert und von dort zur Nachnutzung zum neuen Bestimmungsort weitertransportiert. Geschätzte 200 000 Kubikmeter Schutt werden Nizza auf diese Weise verlassen, in zwei bis drei Schiffsladungen pro Woche. Der gesäuberte Schlamm wird in dicken Rohren erneut zur Baustelle gepumpt. Alle 1,60 Meter passiert an Bord der Bohrmaschine das Gleiche: Direkt hinter dem Bohrkopf wird ein Ring aus acht gewaltigen, je 1,60 Meter breiten so genannten Tübbings, vorgefertigten Gewölbesteinen aus Beton, mit dem vorangegangenen Ring verbunden. So wächst der Tunnel Stück um Stück. Der Großteil der Maschine rollt durch den fertigen Tunnel. Die Betonsegmente werden nach und nach aus Nîmes angeliefert, erläutert Quentin Bernard. Im «Warenlager» in der Rue Ségurane ist kein Platz für alle zu verlegenden Teile. Vor dem Wohngebäude mit der Hausnummer 22, in dem praktischerweise das Baubüro und damit der Arbeitsplatz von Bernard und diversen Kollegen untergekommen ist, befindet sich ein großer Kran. Mit dessen Hilfe gelangen vor allem die Tübbings, aber auch andere Materialien unter die Erde. Bernard ist zufrieden mit dem Voranschreiten der Arbeiten. Ob es denn auch mal unvorhergesehene Probleme gebe? «Jeden Tag!» lacht der Maschinenbauer, «vor allem, weil das Erdreich immer wieder anders beschaffen ist.» Bis spätestens Ende dieses Jahres, so hofft er, hat sich die Bohrmaschine drei Kilometer weiter westlich zurück ans Tageslicht gefressen. Dann geht es für sie retour nach Deutschland, und Teile von ihr werden, wie schon für den Einsatzort Nizza, zu neuen Tunnelbohrern für neue Projekte zusammengebaut. Übrigens: Nicht nur Linie 2 zeichnet sich bereits am Horizont ab – auch die dritte Linie, die sieben Kilometer lange Verlängerung vom Flughafen nach Norden in den Stadtteil Saint-Isidore (Stadion), steht in den Startlöchern. Ein Jahr früher als geplant – nämlich 2020 – soll sie in Betrieb gehen. Noch in diesem Jahr wird der erste Spatenstich erwartet. 


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wIRTSCHAFT

EIN MODELL FÜR DAS 21. jAHRHUNDERT 135 Millionen Euro für Europas größten Freizeithafen Von eLsA CArPenter

ls der Bürgermeister von Antibes, Jean Leonetti, 2015 ankündigte, die Hafen-Konzessionen für den Port Vauban schon vier Jahr früher als geplant auszuschreiben, stieß dies auf enormes Interesse. Die folgenden zwölf Monate verbrachten Franck Dosne und sein Team in einer Flut an Unterlagen und Präsentationen, denn um zu gewinnen, mussten sie sich gegen Mitbewerber wie die Salamanca Group («OneOcean Port Vell» in Barcelona) oder eine yachthafen-Gruppe in den Balearen durchsetzen. Schließlich sicherte sich «Artemis» den 25Jahre-Vertrag. Die französische Gruppe besteht aus der Industrie- und Handelskammer Nice Côte d’Azur, CCI, der Caisse des Dépôts et Consignations und der Caisse d’Epargne Côte d’Azur, mit Anteilen von 51, 39 und 10 Prozent. Der erfahrene Hafenmanager Franck Dosne

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 Foto oben

der hafen in antibes gilt als grösster freizeithafen europas  Foto rechte Seite

franck dosne ist der direktor des projekts «port vauban 21»

Seit über 2000 Jahren regt der Port Vauban von antibes die Fantasie der Besucher an. Unter einem neuen Direktor wird nun ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Hafens geschrieben. Dabei geht es um viel mehr als oberflächliche Kosmetik-Bauarbeiten. Die rivieraZeit sprach mit Hafendirektor Franck Dosne über seine Pläne eines lebendigen Hafens «mit und für die Bevölkerung».

wurde als Direktor des neuen Hafenprojektes «Vauban 21» eingesetzt. «Seit 1896 führt die CCI Häfen an der französischen Riviera», sagt Dosne. «Es ist daher eine große Anerkennung, dass diese traditionsreiche Institution hinter unserer Arbeit und unserem Einsatz für eine nachhaltige, umweltfreundliche und wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung des Port Vauban 21 steht. Artemis zählt auf die Stärken und das Fachwissen jedes Einzelnen.» Rund 135 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren in verschiedene Projekte fließen. Hauptsächlich betrifft dies Verbesserungen an der Infrastruktur des Hafens und seinem Sicherheitssystem inklusive Videoüberwachung. Weiter sollen yacht-Besitzer und Crews bald von besserer Internetqualität profitieren, ein Concierge-Zentrum wird eröffnet und ein neuer Helikopter-Landeplatz am Ende des Quai des Milliardaires eingeweiht.


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Auch baulich dürfte sich einiges verändern: Renovierungen an der alten Stadtmauer, den remparts, und der Bastion Saint Jaum, die bessere Anbindung des Fort Carré an das Zentrum und die Erweiterung der Capitanerie gehören ebenso zu den ehrgeizigen Projekten wie ein neues Restaurant, ein privater yacht Club, eine Promenade mit modernen Kunstobjekten und eine Überführung, die den Hafen besser mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt verbinden soll. «Das yacht-Business umfasst viele Berufe und Fähigkeiten», sagt Franck Dosne. «In Antibes gibt es schon viele Dienstleister, die zum Beispiel Crew-Trainingskurse anbieten. Aber es können hier nicht alle Geschäftsbereiche abgedeckt werden. Daher ziehen viele Schiffe weiter nach Mallorca oder Großbritannien. Die Ausbildung einer Schiffsbesatzung umfasst verschiedene Etappen. Eine Großzahl der Ausbildungsstätten liegt außerhalb Frankreichs. Wir wollen, dass Antibes zu einer Attraktion für Crewmitarbeiter sämtlicher Stufen wird.» Der Port Vauban ist der größte Freizeit-yachthafen Europas. 1642 Anlegestellen bieten Platz für Boote mit einer Länge von bis zu 170 Meter. Dosne kündigte bereits einige Änderungen für das Mieten von Liegeplätzen an. Die neuen Regeln sehen zwar eine Garantie auf eine Anlegestelle vor, allerdings ist es nicht möglich, den

«BESTEHENDE VERTRÄGE WERDEN RESPEKTIERT, UND AUCH DIE TARIFE BLEIBEN DIESELBEN.» franck dosne

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exakten Platz zu reservieren. So kann der Hafen bei Platzproblemen einfacher reagieren. Artemis beruhigt gleichzeitig die yacht- und Liegeplatzbesitzer: Bestehende Verträge werden respektiert, und auch die Tarife bleiben dieselben. Die Häfen der CCI – in Cannes, Golfe-Juan, Nizza und Villefranche-sur-Mer – gehören übrigens zu den preiswertesten der Region. Neben dem Port Vauban umfasst die von Artemis erworbene Konzession auch den benachbarten Port Gallice in Juan-les-Pins mit 486 Anlegeplätzen. Die Vertragsdauer beträgt dort 15 Jahre, und es werden nur leichte Renovierungsarbeiten vorgenommen. Im Zentrum steht dabei ebenfalls die Nachhaltigkeit: Solarkollektoren, neue Filter oder die Wiedernutzung von Regenwasser sind nur einige Beispiele. Zudem soll am Port Gallice ein neues Labor («FAB LAB») für Meeres- und Umweltentwicklung entstehen. Der Einsatz für eine saubere und nachhaltige Zukunft ist ein verbindendes Element zwischen den beiden Häfen. So sind auch Grünflächen reichlich vorhanden. Zudem hofft Artemis, die Anzahl der Autos auf dem Hafengelände reduzieren zu können. Die Parkplätze vor dem Büro der Hafendirektion am Port Vauban sollen komplett verschwinden – eine Entscheidung, die sowohl von Anwohnern als auch von Schiffsbesitzern heftig kritisiert wird. Eine neue Tiefgarage soll Platz für rund 600 Autos bieten. An beiden Häfen entstehen zudem Veranstaltungs- und Sitzungsräume, mit der Absicht, das jährliche yacht-Festival von Antibes wieder zum Leben zu erwecken. Dosne erhofft sich dabei eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Geschäftsleuten und den internationalen Firmen in Sophia Antipolis. «Unser Ziel ist es, dem Port Vauban den Status von einst zurückzugeben und das Renommee als yachtHauptstadt des Mittelmeers zu behalten», erklärt der Hafendirektor. «Wir wollen einen lebendigen Hafen, der für die und mit der lokalen Bevölkerung gestaltet wird. Dazu müssen wir wirtschaftlich das Maximale herausholen. Der Port Vauban bringt der Stadt Antibes bisher jährlich eine halbe Million Euro. Diese Summe soll auf 15 Millionen Euro anwachsen, 2,2 Millionen zusätzlich für den Port Gallice.» Bereits zu einem frühen Zeitpunkt in der Planung verpflichtete Artemis den Architekten Philippe Prost. Er gilt als Experte der Arbeiten von Sébastien Le Prestre de Vauban, der im 17. und 18. Jahrhundert verschiedene Bauwerke in Antibes realisierte. «Das Schicksal eines Ortes sind die geografischen Begebenheiten», so Prost. «Bevor ich dieses Projekt akzeptierte, bin ich den ganzen Hafen zu Fuß abgelaufen. Dann bin ich ihn mit dem Boot abgefahren. Sowohl von der einen als auch von der anderen Seite ist der Hafen ein außergewöhnlicher Ort. Mein Ziel ist es nicht, die existierende Architektur zu bekämpfen, sondern viel mehr, diese zu ergänzen. Wichtig ist, dass wir nicht einzig und alleine den Hafen betrachten, sondern immer auch die Stadt und ihre Menschen miteinbeziehen.» 


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LEbEN & ARbEITEN IM SÜDEN

Fabian Meinel ist neuer Direktor des deutsch-französischen Zentrums in Aix-en-Provence

eine Mutter ist Französisch-Lehrerin, aber dass Fabian Meinel (Foto) in der Provence seine Berufs-Karriere startet, ist eher Zufall. Denn der Altertumswissenschaftler, der seine Dissertation über den griechischen Mythos im Mittelmeerraum schrieb, hatte außer in Deutschland auch in England studiert. Seit Juli 2016 ist er Nachfolger von Joachim Rothacker als Direktor des Centre Franco-Allemand de Provence (CFA) in Aixen-Provence. Fabian Meinel, 1982 bei Erlangen geboren, kennt natürlich Frankreich, hat als Jugendlicher hier Urlaub gemacht, vor seinem Studium in Aix-en-Provence die Sprache gelernt. Frankreich ist trotzdem nicht sein Traumland Nummer Eins. Den entscheidenden Kick gibt die Kunst. Fabian Meinel bekommt nach seinem Studium 2012 einen Job bei Stefan Szczesny, dem deutschen Künstler, der in Saint-Tropez lebt und gerade eine Ausstellung in Monaco vorbereitet. Er findet eine Wohnung in Ramatuelle, erlebt 2013 den Winter-

ÜbER DIE kUNST IN DEN CHEFSESSEL Von Peter BAusCh

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CENTRE FRANCOALLEMAND DE PROVENCE 19 rue du Cancel, 13100 aix-en-Provence cfaprovence.com

einbruch mit Schnee auf der Halbinsel und packt mit dem Maler und Bildhauer das Projekt an, 2014 im Papstpalast von Avignon eine große Einzelausstellung zu organisieren. Den Kontakt zu Aix-en-Provence pflegt Fabian Meinel weiter, hat immer wieder mit Joachim Rothacker zu tun, der dem CFA 1992 die Struktur gegeben hat, die das Institut zur festen Größe in Südfrankreich gemacht hat, nachdem Deutschland das Goethe-Institut in Marseille geschlossen hatte. «Ich habe die Natur und das Klima auf der Halbinsel von Saint-Tropez genossen, mich aber entschieden, meinen Job in Frankreich von Marseille aus zu suchen», sagt Fabian Meinel. Im Hafenviertel La Joliette findet er eine Wohnung, erlebt die letzten Stationen für den Umbruch im Quartier, das für Einzelhandel, Restaurants und Büros zu einer begehrten Adresse in der Mittelmeer-Metropole geworden ist: «Im Gegensatz zu meiner fränkischen Heimat oder der Halbinsel von Saint-Tropez habe ich in Marseille zum ersten Mal den Alltag von Menschen kennengelernt, die in Armut leben.» Erfahrungen, die Fabian Meinel auf dem Chefsessel im CFA Aix-en-Provence einbringen will. Der neue Direktor baut auf das Fundament, das Joachim Rothacker geschaffen hat, also die Sprachkurse, die Bildungspolitik, die das ursprüngliche «Maison de Tübingen», die Zentrale für die deutsch-französische Städtepartnerschaft, zum offiziellen Prüfungsinstitut gemacht haben. «Die Nachfrage nach Deutsch-Unterricht steigt wieder», konstatiert Fabian Meinel: «Berlin ist sehr interessant für junge Franzosen, und wir registrieren sogar Anfragen aus dem Senegal.» Ausbauen will der junge Direktor die MittelmeerSchiene seines Instituts: «Ich möchte mehr Gespräche als Vorträge und finde es sehr spannend, mich in neue Themen einzuarbeiten.» Die Palette ist bunt: Das Angebot reicht vom Besuch beim deutschen Fotografen Alfons Alt in Marseille über Einsteins Relativitätstheorie mit dem deutschen Professor Thomas Schmücker in der Universitäts-Filiale von Luminy in Marseille bis zur Konferenz über den Islam am 21. März oder den Europa-Schwerpunkt im zweiten Trimester 2017. 


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DZ PRIvATbANk: PARTNERSCHAFTLICH UND bODENSTÄNDIG Private Banking jenseits der Stereotype

Foto christian giesecke, leiter für das internationale private banking am stammsitz der dz privatbank in luxemburg © D.R

eit vielen Jahren betreut die DZ Privatbank vermögende Menschen auch mit Wohnsitz außerhalb der deutschsprachigen Heimat. Ein Schwerpunkt ist die französische und italienische Riviera. Dass die Privatbank der deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken den Umgang mit großen Vermögen beherrscht, überrascht viele Anleger. «Nicht erstaunlich, dass sich das noch nicht überall herumgesprochen hat», sagt Christian Giesecke, Leiter für das internationale Private Banking am Stammsitz in Luxemburg. Denn die Genossen fallen weniger durch Lautsprecherei als durch Leistung auf. Obwohl oder vielleicht gerade, weil der Firn alter Tradition fehlt, landet die DZ Privatbank in aktuellen Hitlisten der Finanzbranche stets an der Spitze. Herumgesprochen hat sich allerdings, dass die Genossen für ihr Modell einstehen. So wird in jüngster Zeit viel Vermögen von Kunden übertragen, denen es neben Renditezielen auch auf ethische und gesellschaftliche Werte ankommt. Die Ursachen sieht Giesecke darin, dass die Privatbank für Sicherheit und traditionelle Werte im Bankensektor steht und dabei glaubwürdig ist. Nach einem aktuellen Trend auf der Anlegerseite gefragt, stehen für ihn Themen wie Unternehmensnachfolge und Vermögensübertrag auf der Agenda.

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Wer an Private Banking denkt, hat oft Stereotype im Kopf. Das Private Banking der DZ Privatbank repräsentiert diese Bilder weniger. Die Privatbank der genossenschaftlichen Finanzgruppe will vermögende Menschen durch ein partnerschaftliches, genossenschaftliches Modell überzeugen und sich somit bewusst unterscheiden. Bodenständigkeit und hohe Beratungsqualität sehen die Genossen hierfür als rahmen. Für den klassischen Mittelständler sei die Bank durch ihr Netzwerk in der genossenschaftlichen Finanzgruppe für diese Fragen hier gut aufgestellt und biete Unterstützung bis hin zu unternehmerischen Bewertungsfragen oder Eigenkapitallösungen. Und wie beginnen? «Vielleicht mit einem Unternehmerfinanzplan», empfiehlt Giesecke. «Dadurch erhalten unsere Kunden eine eingängige Analyse über ihre aktuelle und zukünftige finanzielle Situation als Unternehmer und als Privatperson. So können sie ihren wirtschaftlichen Spielraum und den familiären Absicherungsbedarf einschätzen. Und wir können mit ihm gemeinsam ein passendes Zukunftspaket schnüren.» 

IHRE ANSPRECHPARTNER: Private Banking international Christian Giesecke 4, rue Thomas edison L-1445 Strassen, Luxemburg Tel. +352 44903-3960 Fax +352 44903-2001 e-Mail: pbinternational@dz-privatbank.com


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EIN LECkERbISSEN FÜR NOSTALGIkER

eine institution ist das seit 1910 bestehende Schreibwarengeschäft in der altstadt von Nizza. «Une histoire de femmes» – denn seit fünf Generationen haben hier Frauen das Sagen.

Von Jörg LAnger

Die historische Papeterie Rontani von Nizza belieferte schon Königin Victoria

Fotos das interieur der papeterie rontani macht keine moden mit. stolz wird die einrichtung von generation zu generation erhalten © AS

ie passt schon von der Fassade gut in die Altstadt von Nizza und liegt einen Steinwurf vom Rathaus entfernt: die Papeterie Rontani – eine Institution! Das Schreibwarengeschäft schmückt sich noch zu Recht mit dem Wappen des englischen Königshauses – war es doch schon Hoflieferant von Königin Victoria während derer Aufenthalte in der Mittelmeermetropole. Die Insignien des Fürstenhauses von Monaco wurden leider von Vandalen zerstört. Apropos Institution: Das Eckhaus ist seit 1910 im Besitz der Familie Rontani. Die jetzige Eigentümerin, Christiane Rontani, hat es von ihren Großeltern und ihrer Mutter Jeanne übernommen, die ihrerseits unvorbereitet als Zwanzigjährige die Geschäfte führen musste. Die dafür bestimmten zwei Brüder waren im Ersten Weltkrieg ge-

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fallen. Jetzt ist Tochter Claire Geschäftsführerin, und die Enkelin zeigt auch schon Interesse an diesem wunderbaren Kleinod. Das wäre eines Tages die fünfte Generation! Und, wie man sieht, eine «histoire de femmes». Das Geschäft Rontani hat in über hundert Jahren ganze Generationen von Schülern, Lehrern und Professoren, Richtern und Anwälten mit Schreib- und Büromaterial versorgt. Schulen und Gericht waren nicht weit, ebenso die Stadtverwaltung und die Präfektur. In den letzten Jahren musste man umstellen, dem Trend der Zeit folgend: Die Verwaltung wanderte zum Teil zu den Einkaufszentralen ab. Und mit dem Massenverkauf von Papierwaren in Kaufhäusern und Supermärkten kann man ohnehin nicht mithalten. Also suchte man Nischen und Spezialprodukte wie Präzisionslandkarten, auch für den Generalstab, Wanderkarten, Stadtpläne und Reiseführer, sogar santons, Krippenfiguren aus der Provence. Besonders gut lief und läuft auch heute noch der Malereibedarf für Künstler: Picasso, Bonnard und Cocteau schauten persönlich vorbei, immer zu einem Schwätzchen bereit. Sie sind Christiane noch in guter Erinnerung. Heute kommen die Künstler der «Ecole de Nice». Das Material wird sorgfältig in zweihundert Kleinschubladen eingeordnet, die schon für sich allein Besucher aus aller Welt anlocken. Dazu passen perfekt das alte Eichenmobiliar und das knarrende Parkett, überdeckt von einem Geruch aus Holz und Papier. Ein Leckerbissen für Ladennostalgiker! Mit Erfolg trotzt das Haus bewusst den zahlreichen Modernisierungsvorschlägen. Das wäre auch in der Tat ein unverzeihlicher Stilbruch. 


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 AUFSPALTUNG VON IMMOBILIENRECHTEN

So sparen Sie Schenkungssteuern

JEAN-PHILIPPE GIOANNI, STEUERBERATER UND WIRTSCHAFTSPRÜFER IN CANNES © Fabien Prauss

in Frankreich besteht die Möglichkeit, das Nutzungsrecht (l’usufruit) und das bloße eigentum (la nue-propriété) an einer immobilie aufzuspalten. as Nutzungsrecht an einer Immobilie erlaubt, das Objekt zu nutzen und gibt Anspruch auf die eventuellen Einkommen. Das bloße Eigentum an einer Immobilie hingegen bedeutet, dass eine Person Eigentümer eines Objektes ist, nicht jedoch dessen Gewinne erzielen darf. Eine solche Aufspaltung der Immobilie kann besonders in steuerlicher Hinsicht interessant sein, wenn es sich um eine Schenkung handelt. Wenn eine Person einer anderen das bloße Eigentum an einer Immobilie schenkt, bezieht sich die Schenkungssteuer nur auf den Wert des bloßen Eigentums. Dieser ermittelt sich aus einer Tabelle, die abhängig vom Alter des Nutzungsrechtinhabers ist. Je älter der Nutzungsrechtinhaber, desto höher ist der prozentuale Anteil des bloßen Eigentums am Gesamtwert der Immobilie.

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Beispiel: Frau Müller ist 60 Jahre alt und besitzt ein Haus im Wert von 500 000 Euro. Sie schenkt ihrer Tochter Sarah das bloße Eigentum an ihrem Haus im Wert von 250 000 Euro, das laut Tabelle 50 Prozent des Immobilienwertes ausmacht. Nach Anwendung eines Freibetrags von 100 000 Euro (bei erstmaliger Schenkung) verringert sich die steuerliche Berechnungsgrundlage auf 150 000 Euro und die Schenkungssteuer beträgt 28 194 €. Würde Frau Müller das Haus inklusive des Nutzungsrechtes schenken, beliefe sich die Schenkungssteuer auf 78 194 Euro. Somit eröffnet die Aufspaltung der Immobilienrechte steuerliche Vorteile in Höhe von 50 000 Euro. Es ist möglich, das bloße Eigentum an einer schon bestehenden wie auch einer neuen Immobilie zu erlangen.

Der Preis des bloßen Eigentums wird ermittelt, indem vom Gesamtpreis der Immobilie die zukünftigen Einnahmen abgezogen werden. Die Aufspaltung des bloßen Eigentums und des Nutzungsrechtes ist in den meisten Fällen auf eine gewisse Zeitspanne beschränkt (oft zwischen 18 und 20 Jahren), bevor das Nutzungsrecht auf den Inhaber des bloßen Eigentums übergeht. Für große Renovierungen und Reparaturen ist der Inhaber des bloßen Eigentums zuständig, während der Nutzungsrechtinhaber für kleine Reparaturen und die Instandhaltung aufkommen muss. Die Aufspaltung von Immobilienrechten bietet dementsprechend einen günstigeren Kaufpreis der Immobilie und eine Befreiung der Mietverwaltung. Zudem unterliegt das bloße Eigentum nicht der Vermögenssteuer.

bankenNews I

bankenNews II

jobs im Süden

J. Safra Sarasin übernimmt CréditSuisse-Kunden

CFM gibt Kunden an CMB ab

Was wird angeboten? Was wird gezahlt?

ie monegassische Bank CFM Indosuez Wealth Management hat einen Teil ihres Kundenstamms an die Compagnie Monégasque de Banque (CMB) verkauft. Grund dafür ist unter anderem das neue Gesetz zum Informationsaustausch zwischen verschiedenen Steuerbehörden. Bei den verkauften Geschäftsanteilen handelt es sich laut einer Pressemitteilung der CFM Indosuez Wealth Management hauptsächlich um Kunden in afrikanischen Ländern. Sie werden ab sofort von der Compagnie Monégasque de Banque betreut. Grund dafür ist unter anderem das neue Steuerabkommen AEOI, das seit dem 1. Januar 2017 in Monaco in Kraft ist. Dieser internationale Informationsaustausch zwischen Steuerbehörden soll zur Eindämmung grenzüberschreitender Steuerhinterziehung beitragen. Zudem will sich die CFM stärker auf ihre Hauptgeschäfte konzentrieren. 

in Blick auf die im Jahr 2016 online verfügbaren Job-Angebote in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA): Insgesamt 313 545 freie Stellen wurden im Laufe der zwölf Monate gelistet. Das entspricht 6,6 Prozent sämtlicher in Frankreich online angebotenen Arbeitsplätze. Die meisten offenen Stellen im Süden wurden in Marseille gezählt (50 129), vor Nizza (35 027), Aix-enProvence (30 674), Toulon (15 484) und Cannes (10 351). Am häufigsten waren Jobs im Bereich Handel/Verkauf frei, gefolgt von der Industrie, dem Gesundheitswesen, dem Bausektor und dem Bereich Tourismus/Hotellerie/Gastronomie. Die Branche Handel/Verkauf bot am meisten Arbeitsplätze im kaufmännischen Bereich an (mittleres Jahresgehalt: 32 500 Euro brutto), gefolgt von Jobs für Verkäufer (20 400 Euro), Vertriebsassistenten (24 000 Euro) und kaufmännisch-technische Angestellte (32 500 Euro). Durchgeführt wurde die Erhebung von Jobijoba, einer Jobsuchmaschine, die auf rund 400 Partnerseiten zurückgreift. 

ie Privatbankengruppe J. Safra Sarasin hat die Übernahme der Crédit Suisse (Monaco) S.A.M. abgeschlossen. Mit der Transaktion stärke die Gruppe ihre Präsenz im Fürstentum, teilte Sarasin im Februar mit. Diese hatte mit der Crédit Suisse im März des vergangenen Jahres eine Vereinbarung zur Übernahme der CSPrivatbanking-Einheiten in Monaco und Gibraltar unterzeichnet. Den Abschluss der Gibraltar-Transaktion hatte Sarasin im vergangenen November gemeldet. In Monaco ist J. Safra Sarasin eigenen Angaben zufolge seit 2006 aktiv. Die Marktposition im Fürstentum soll weiter ausgebaut werden. 

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ERFOLGSSTORy

Schlug da die Stunde des internationalen Immobilienmarktes MIPIM? Ja, in den späten 80er-Jahren begann sich der gewerbliche Immobilienmarkt enorm zu entwickeln, weil Firmen dank der Globalisierung die nationalen Grenzen überwanden. Auch die internationalen Investments in Immobilien stiegen gewaltig und somit der Bedarf an Treffpunkten, an denen sich Branchen-Experten austauschen konnten. Reed MIDEM lancierte also 1990 MIPIM, den ersten Immobilien-Markt dieser Art. Heute ist er weltweit der führende internationale Event auf diesem Gebiet. Jedes Jahr treffen sich hier Tausende von Investoren auf der Suche nach interessanten Kaufgelegenheiten, Vertreter von Städten und Regionen sowie große Immobilien-Gruppen, die ihre Projekte vorstellen. Ob Fernsehen, Musik oder Immobilien – das Geschäftsmodell von Reed MIDEM ist stets identisch: Entscheidungsträger aus aller Welt treffen sich, um Beziehungen aufzubauen, gegenseitig voneinander zu lernen, sich auszutauschen und Geschäfte abzuschließen.

kEINE ANGST vOR DER ZUkUNFT Exklusiv-Interview mit Paul Zilk, Präsident von Reed MIDEM Von PetrA hALL

Ob im Bereich Tv, Musik oder immobilien: Mehrmals im Jahr lockt Cannes mit seinen Fachmessen ein weltweites Publikum an. Jetzt im März steht im Palais des Festivals wie gewohnt die Zukunft des Bauens auf dem Programm. Paul Zilk über die MiPiM und den Konzern, der im Hintergrund die Strippen zieht.

Als 1963 der Event MIPTV und 1965 MIDEM gegründet wurden, ging es vor allem um Unterhaltung. Erst 1990 wurde die Immobilienmesse MIPIM lanciert. Wie kam es zu diesen völlig gegensätzlichen Sektoren? Als der Unternehmer Bernard Chevry die «MIDEM Organisation» vor über 50 Jahren ins Leben rief, sah er bereits die Entwicklung der grenzübergreifenden Rechte an Fernseh-Programmen und Musikveröffentlichungen voraus. Der internationale Flugverkehr nahm in den 60er-Jahren massiv zu. So konnten sich Geschäftsleute persönlich treffen und ihr Business direkt abschließen. Folglich wurden das seitdem sehr erfolgreiche TV-Business-Event MIPTV und die Musikmesse MIDEM gegründet. Die verschiedenen Teams der MIDEM Organisation (1989 in «Reed MIDEM» umgetauft) waren äußerst innovativ und entwickelten auch diverse Fernsehund Musik-Events in anderen Ländern. Sie erschlossen zudem neue Märkte, unter anderem den Immobilien-Markt.

 Foto

der siemens-hauptsitz in münchen ist in diesem jahr nominiert für einen mipim award der kategorie «innovativstes ökoprojekt»

Welche Aktivitäten von Reed MIDEM sind am erfolgreichsten? Unsere Veranstaltungen gelten weltweit als Marktführer für Fernsehen und digitale Inhalte. Was das Fernsehen anbelangt, ziehen MIPTV und MIPCOM rund 25 000 Führungskräfte aus über 100 Ländern an. Die MIDEM über-


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stand die Herausforderungen der letzten Jahre in der Musikindustrie und bleibt das wichtigste internationale Netzwerk in der Musik-Szene. Im Immobiliengeschäft gehören MIPIM und MAPIC ebenfalls zu den Branchenführern. Unsere größte Veranstaltung jedoch ist die MIPIM, die jährlich im März rund 24 000 Teilnehmer aus 90 Ländern nach Cannes lockt. Die Marke MIPIM haben wir auch bis nach Hongkong (seit 2006), England (2014) und Japan (2015) ausgedehnt. MAPIC hingegen ist der prestigereichste Event für Einzelhandels-Immobilien. Er findet ebenfalls jährlich in Cannes statt. Zudem haben wir auch MAPIC-Events in Italien, China, Russland und Indien eingeführt. Der Name «Reed MIDEM» ist etwas irreführend … MIDEM ist Teil unseres Namens Reed MIDEM als Erinnerung an den Glauben des Firmengründers, dass unsere Musik-Events berühmt werden. Unsere Kunden kennen heute die Namen all unserer Events wie MIPIM, MIPTV etc. und lassen sich durch unseren Firmennamen nicht verwirren. Wir beurteilen den Erfolg unserer Veranstaltungen nach Geschäftsnutzen und Zufriedenheit unserer Kunden. Reed MIDEM gehört zu Reed Exhibitions, dem führenden Organisator für Events mit über 500 Veranstaltungen in weltweit 39 Ländern. Welche Rolle spielt dabei Cannes? Ist Cannes noch immer ein wettbewerbsfähiger Austragungsort für diese Events? Cannes ist in der Tat ein wettbewerbsfähiger Austragungsort für internationale Anlässe. Zudem übt die Stadt eine einzigartige Anziehungskraft auf unsere Kunden aus. Viele Jahre lang arbeiteten die jeweiligen Bürgermeister von Cannes eng mit uns zusammen und entwickelten Dienstleistungen, die Cannes zu einer wichtigen Destination für internationale Geschäftsleute macht. Dazu gehören unter anderem die Infrastruktur mit Flug-, Bahn- und Straßenverbindungen, die ständigen Verbesserungen des Palais des Festivals und die engen Beziehungen mit unseren Partnern (Hotels, Restaurants, Taxis, …). Nicht vergessen dürfen wir auch die Schönheit und den Charme von Cannes und seiner einzigartigen Croisette, die Sonne, die Strände, die Küche, den Wein und seine glamouröse Geschichte. Unsere Kunden verdienen es, in einer so erstklassigen Stadt empfangen zu werden. Herr Zilk, bevor Sie 2003 Präsident der Reed MIDEM wurden, entwickelten und vermarkteten Sie an den Hauptgeschäftssitzen von Nestlé in der Schweiz und den USA Nahrungsmittel. Handelt es sich bei Reed MIDEM um eine ähnlich internationale Organisation? Ja, Reed MIDEM ist eine sehr internationale Organisation. Klar ist unsere Größe nicht mit Nestlé vergleichbar, aber auch unser Geschäft ist global tätig. Insgesamt umfasst unser multikulturelles Team 24 Nationalitäten mit 18 verschiedenen Sprachen und vielfachen Fähigkeiten. Das ist nötig, um unserer unglaublich facetten-

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reichen Kundschaft gerecht zu werden. Unser Hauptsitz befindet sich in Paris, wir haben aber auch Büros in den USA, in England und Hongkong. Zudem arbeiten wir weltweit mit Partnern zusammen.

 Foto paul zilk, präsident von reed midem

MIPIM 2017 Der diesjährige Marché International des Professionnels de l’Immobilier (MiPiM) findet vom 14. bis 17. März in Cannes statt.

Gemeinsam mit Cannes‘ Bürgermeister David Lisnard planen Sie für 2018 ein neues Festival für Filmserien. Nun sieht es aber danach aus, dass Frankreichs Kulturminister lieber Lille als Austragungsort sähe. Sind Sie bereit, dafür zu kämpfen, dass das Filmmetier in Cannes bleibt? Haben Sie noch weitere Projekte, um die Entwicklung der Firma voranzutreiben? David Lisnard kündigte ein Projekt für ein internationales Fernsehserien-Festival in Cannes für April 2018 an. Dies macht absolut Sinn. Das globale Ansehen von Cannes und unser etabliertes MIPTV-Event ergeben eine ideale Kombination von Image, Erfahrung und Kompetenz. Wir unterstützen dieses Projekt nach Kräften, genauso wie auch der Fernsehsender Canal+. Neben diesem Festival in Cannes haben wir viele weitere Projekte. Im Februar haben wir zum Beispiel zum ersten Mal unser «eSport BAR Event» veranstaltet. Er bringt Führungskräfte im stark boomenden E-Sport-Geschäft zusammen. Im Oktober lancieren wir unseren «MIPIM Proptech Gipfel» in New york für technische Unternehmen im Immobiliengeschäft. Zudem arbeiten wir weiter daran, unsere Marken international zu verbreiten. Dieses Jahr geht MAPIC nach Russland und Indien, MIPTV nach China. Auch unser «MIPCancun TV-Event» in Mexiko, das wir 2015 zum ersten Mal durchführten, wächst schnell. Unsere Ziele sind sehr ehrgeizig, was die Verbreitung in neue Regionen und neue Sektoren anbelangt. Der Leitgedanke von Reed MIDEM lautet, «die internationale Geschäftswelt zu unterstützen». Weiter sind Ihnen auch die Vielfalt, Nachhaltigkeit und die soziale Verantwortung wichtig. Sind Sie als amerikanischer Bürger in diesen Zeiten nicht besorgt, was den wirtschaftlichen Erfolg von Reed MIDEM anbelangt? Wie schauen Sie in diesen komplizierten Zeiten in die Zukunft? Ich bin optimistisch. In Zeiten der Unsicherheit, der Herausforderungen und der großen Veränderungen ist es für Geschäftsleute verschiedener Nationalitäten, Kulturen und Geschäftssysteme umso wichtiger zusammenzukommen. Ich bin überzeugt, dass diese Art von internationalen Geschäften nur förderlich für die Erhaltung von menschlichen und sozialen Werten ist. Natürlich stellt uns die heutige Welt vor viele Herausforderungen. Aber wir werden uns weiter auf unsere internationale Kundschaft fokussieren und ihnen die Möglichkeiten und Mittel für den Fortschritt ihrer Geschäfte bieten. Es gibt enorm viele Möglichkeiten für Reed MIDEM, um unseren Klienten zu helfen, neue Technologien, digitale Innovationen und neue Märkte zu verstehen und daraus Nutzen zu ziehen. Ich glaube fest daran, dass unsere Kunden und auch Reed MIDEM erfolgreiche Jahre vor sich haben. 


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LEbEN & wOHNEN

Gutes jahr trotz Terror

25 500 Objekte verkauft (plus 7,3 Prozent). Als eigentliche «Boom-Stadt» im Var entwickelt sich Toulon. «Lange galt die Stadt als düster», sagt Savelli. «Dank hoher Investitionen wurden Toulon und seine Umgebung aber massiv aufgewertet.» Auch die politische Stabilität einer Stadt sei ein gewichtiger Faktor für die Wohnraumnachfrage.

Massive Auswirkungen nach Attentat Geografische Unterschiede sind auch innerhalb des Departements Alpes-Maritimes deutlich erkennbar. So war 2016 beispielsweise in Cannes ein leichter Nachfragerückgang zu beobachten, «da hier vor allem große Wohnflächen auf dem Markt sind», wie Frédéric Pelou erklärt. Dagegen würden die kleineren Wohnungen, wie es sie etwa in Nizza gebe, auf mehr Interesse stoßen. Nach dem Terrorattentat hatte die dortige Immobilienszene allerdings auch unter einem unerwarteten Schockmoment zu leiden. «An der Promenade des Anglais sanken die Verkaufszahlen direkt nach dem Anschlag um ein Viertel», konstatiert Pelou. Bis September hatte sich die Zahl allerdings wieder im Normalbereich eingependelt.

Wieder mehr Transaktionen auf dem Häusermarkt Von rOMAn MiCheL unD COrentin Le rOLLe

Die immobilienbranche in Südfrankreich blickt auf ein erfolgreiches 2016 zurück – vor allem dank der historisch niedrigen Kreditzinsen. Für das neue Jahr bleiben jedoch einige Fragezeichen.

Ausblick auf 2017

Die Politik beeinflusst den Immobilienmarkt direkt. s sind positive Zahlen, die Frédéric Pelou, Vorstehender des Dachverbandes der Immobilienmakler FNAIM (Fédération nationale de l’immobilier) der Alpes-Maritimes, für sein Departement bekannt gibt. «Wir haben 2016 acht Prozent mehr Häuser und Wohnungen verkauft als im Vorjahr, mit einer durchschnittlichen Preiserhöhung von zwei Prozent.» Insgesamt wechselten rund 30 000 Objekte den Besitzer. Auffallend sei dabei das Interesse an kleineren Apartments. Die allgemein gesteigerte Nachfrage erklärt sich Pelou vor allem durch die tiefen Darlehenszinsen der Banken. Ähnlich klingt es bei seinem Amtskollegen aus dem Departement Var, Julien Savelli: «Die Franzosen profitieren von der aktuellen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und investieren daher ins Immobiliengeschäft.» Er spricht gar von einem «außergewöhnlichen» Jahr für sein Departement. Insgesamt wurden im Var rund

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Auch dank der guten Zahlen des vergangenen Jahres blicken sowohl Pelou als auch Savelli positiv ins neue Jahr. Beide betonen aber die bedeutenden Auswirkungen, die die Präsidentenwahl im April haben werde. «Die Politik beeinflusst den Immobilienmarkt direkt», sagt Pelou. Savelli bläst ins gleiche Rohr: «Die jüngsten politischen Entwicklungen tragen nicht gerade zu einer Vereinfachung bei.» Ein großes Fragezeichen setzt Savelli hinter die Sozialwohnungen. Jede Stadt in Frankreich ist verpflichtet, eine gewisse Anzahl an Wohnungen für Bedürftige anzubieten. Diese Sozialwohnungen befinden sich in Besitz der Gemeinden. Savelli ärgert sich dabei über zu tiefe Eintrittsschranken: «Im Departement Var erfüllen rund drei Viertel der Bevölkerung die Kriterien für eine Unterstützung.» Er fordert eine Überarbeitung der Kriterien – und nimmt den Staat in die Pflicht: «Er müsste die Wohnungsbesitzer finanziell unterstützen, damit diese die Wohnungen zu einem tieferen Preis anbieten können.» Der Besitz der Sozialwohnungen könnte so von der Stadt zum privaten Besitzer wechseln. Auch über die sinkende Nachfrage nach Wohneigentum bei jungen Leuten macht sich Savelli Gedanken. In Umfragen gaben drei Viertel von ihnen an, dass es immer schwieriger werde, eine eigene Wohnung zu kaufen. Savelli sieht dafür vor allem einen Grund: «Viele von ihnen stehen in einem befristeten Arbeitsverhältnis, weshalb sie von den Banken keinen Kredit erhalten.» Auch die hohe Jugendarbeitslosigkeit spiele eine große Rolle. Savelli fordert deshalb staatliche Maßnahmen, um die jüngere Generation zu unterstützen. Seine Idee: Eine finanzielle Garantie gegenüber dem Wohnungsbesitzer, getragen durch die öffentlichkeit. Auch hierauf dürften die Wahlen im April einen bedeutenden Einfluss haben. 


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AMADE HILFT kINDERN IN ALLER wELT

«UNBEKANNTES MONACO»

Prinzessin Caroline führt die Arbeit ihrer Mutter weiter

Das Kinderhilfswerk aMaDe ist nur einer von Monacos 800 vereinen. aber was für einer! Von PetrA hALL

und achthundert eingetragene Vereine auf zwei Hektar Staatsgebiet – ist das möglich? Ja, in Monaco schon. Es gibt sogar alljährlich einen Tag der associations, an dem Mitglieder der verschiedensten Bereiche ihre Arbeit präsentieren: Sport und Jugend, Kultur und Wirtschaft, Umwelt und Gesundheit, Tierschutz, Charity und viele andere: Spiegel eines facettenreichen, multikulturellen Fürstentums.

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Erschüttert von dem unglaublichen Leid der Kinder während des Vietnamkriegs, gründete Fürstin Grazia Patrizia im Jahr 1963 die politisch unabhängige Association Mondiale des Amis de l’Enfance, AMADE. Ihre Vision schien so selbstverständlich und war doch so weit von der Realität entfernt: Alle Kinder, gleich welcher Hautfarbe, Staatsangehörigkeit oder Religion, sollen in Würde, Sicherheit und unter Respektierung der Menschenrechte leben können. Schnell gewann die Fürstin Unterstützung von hochrangigen Persönlichkeiten wie Otto von Habsburg und schon bald erfuhr AMADE internationale Anerkennung. In den 1970er-Jahren bekam der Verein einen Berater-Status bei Unicef, der Unesco und Ecosoc. 1993 übernimmt Prinzessin Caroline von Hannover die Präsidentschaft. Sie setzt neue Akzente auf Ausbildung, ein heiles Umfeld, Schutz gegen Ausbeutung der Kinder als billige Arbeitskräfte und Chancengleichheit, Impfaktionen. Kampf an allen Fronten gegen Unterernährung, Analphabetismus, die Aids-Pandemie, Kinderprostitution, sexuellen Tourismus – überall dort, wo Kinder in Not sind. So engagierte sich AMADE zum Beispiel zwischen 1997 und 2002 zusammen mit Unicef in einem weitreichenden Programm gegen ernährungsbedingte Blindheit auf dem afrikanischen Kontinent. Vor allem in Mali, Kamerun und Mauretanien konnten sieben Millionen kleine Kranke geheilt werden. Im Jahr 2003 wurde Prinzessin Caroline zur UnescoBotschafterin für die Erziehung junger Mädchen und Frauen ernannt. AMADE unterhält zahlreiche Außenstellen in Europa und auf den anderen vier Kontinenten. In Deutschland existiert der Verein seit 2012. Prinzessin Caroline von Hannover, die regelmäßig Krisengebiete bereist und sich vor Ort von der Lage und den AMADE-Aktionen überzeugt, ist Schirmherrin von AMADE Deutschland e.V. Ebenso wie Fürstin Grazia Patrizia liegt ihr das Wohl der Kinder weltweit am Herzen: «Als meine Mutter AMADE gründete, war es ihr Hauptanliegen, dass Kinder mit Fürsorge und Liebe aufwachsen. Die Situation sieht heute deutlich anders aus. Die Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind, haben sich über die Jahre wesentlich verstärkt und sie werden immer schlimmer: Die Herausforderungen haben sich weiterentwickelt – ebenso wie AMADE. Aber die Kernbotschaft ist dieselbe wie die, die meine Mutter vermitteln wollte: Kinder müssen das Zentrum all unserer Gedanken sein.» 


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INTERVIEW MIT Jérôme Froissart Generalsekretär AMADE Mondiale

 Foto oben jérôme froissart, der brasilianische botschafter im kongo und prinzessin caroline von hannover (v.l.)  Foto unten links prinzessin caroline drückt die schulbank im flüchtlingslager von kitchanga im norden der kongolesischen republik

AMADEFAKTEN

Seit 2000 erhielten über 66 000 Kinder eine reguläre Schulausbildung Behandlung und/ oder Heilung von mehr als 50 000 Kindern ein neues Zuhause für 3200 Straßenkinder Unzählige Hilfeleistungen in Zusammenarbeit mit lokalen institutionen

Jérôme Froissart, was sind aktuell die wichtigsten Aktionen von AMADE Mondiale? Unsere derzeitigen Programme konzentrieren sich auf die soziale und berufliche Wiedereingliederung von Straßenkindern in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa, die Demobilisation von Kindersoldaten im Osten des Landes, die Weiterbildung für junge Mädchen in Burundi und den Kampf gegen Säuglingssterblichkeit in Mali. Außerdem kümmert sich l’AMADE Mondiale vor allem um syrische Flüchtlingskinder und minderjährige Immigranten, die allein an der italienischen Küste landen. Wir haben eine Initiative ins Leben gerufen, mit der Jugendliche sofort nach ihrer Ankunft eine Unterkunft, psychosoziale und rechtliche Unter-stützung sowie eine berufliche Ausbildung erhalten. Zurzeit arbeiten wir an entsprechenden Programmen in Italien und Deutschland. Weltweit sind viele Millionen Kinder in Not. Haben Sie nicht manchmal das Gefühl, dass Ihre Arbeit ein Fass ohne Boden ist? Ja, das kann bisweilen wirklich entmutigend sein. Dass Kinder geschützt werden müssen – darüber sind sich alle einig. Aber wenn es dann darum geht, die Prinzipien der Internationalen Kinderrechts-Konvention umzusetzen, sieht die Realität ganz anders aus … Handel mit Kindern, ihre sexuelle Ausbeutung, Zwangsarbeit … das sind alles sehr lukrative Aktivitäten! Auch sind die verschiedenen Gefährdungen nicht immer sichtbar, Untersuchungen sind nötig, und man wird mit schrecklichen Dingen konfrontiert. Da ist es bequemer, nicht hinzugucken. 25 000 Immigrantenkinder ohne Begleitung sind seit ihrer Ankunft in Europa verschwunden. Und wer spricht darüber? Ein Bild kann ich nicht vergessen: Wir besuchten mit unserer Präsidentin ein Lager im Norden von Kivu. Nur

600 von 6000 hier lebenden Kindern gingen zur Schule und auch das nur, weil die Lehrer es seit sechs Monaten akzeptierten, ohne Bezahlung zu arbeiten. Den Teufelskreis der Gewalttätigkeiten in dieser Region zu durchbrechen, geht nur über eine Schulausbildung. Ohne diese gibt es keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft und die Kinder geraten unweigerlich in die Fänge der Milizen. Wie finanziert sich AMADE Mondiale? AMADE finanziert seine Programme dank der Großzügigkeit der Spender. Haben diese einen besonderen Wunsch, wo oder wie sie helfen möchten, schlagen wir ein spezifisches Programm vor. Das kann ein besonderes Land sein oder auch eine Naturkatastrophe, die den Wiederaufbau von Schulen erforderlich macht. Manche unterstützen ein spezielles Projekt anlässlich eines freudigen Ereignisses wie einer Geburt oder Hochzeit. Anstelle von Geschenken rufen sie zu Spenden auf. Auch Unternehmen stehen AMADE im Rahmen ihrer Politik sozialer Verantwortung finanziell bei. Prinzessin Caroline ist seit 1993 Präsidentin von AMADE. In welcher Form engagiert sie sich konkret? Prinzessin Caroline ist sehr aktiv im Leben unseres Vereins: Sie präsidiert den Vorstandsrat, entscheidet über Strategien und Partnerschaften, aber auch über besondere Projekte. Außerdem besucht sie unsere Außenstellen vor Ort und somit auch die Kinder, die von AMADE profitieren. Ihre letzte Mission fand im vergangenen September statt. In der kongolesischen Republik traf sie unter anderem mit jungen Mädchen zusammen, die von ihren Familien der Hexerei bezichtigt werden, aber auch mit ehemaligen Straßenkindern und Kindersoldaten. 


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TOP MARqUES Luxus-LifestyleMesse mit mehreren Weltpremieren upercars, Superboote und Uhren der Luxusklasse stehen diesen April in Monaco einmal mehr Seite an Seite. Wie immer während des angesagten Tennisturniers im Monte-Carlo Country Club (siehe Seite 46) treffen die Besucher der «Top Marques» im Grimaldi Forum auf Luxus-Lifestyle-Objekte vom Allerfeinsten. Erstmals überhaupt ist diesmal sogar ein Kreuzfahrtschiff mit von der Partie: Die frisch vom Stapel gelaufene «Silver Muse» wird am Vortag des Messebeginns in Monaco getauft und liegt während der Dauer von Top Marques im Fürstentum vor Anker. Das neueste Schiff von Silversea verfügt über die prächtigsten Kabinen, mit denen ein Kreuzfahrtschiff je ausgestattet wurde, kündigt das Unternehmen an. An Bord befinden sich überdies acht Restaurants und ein JazzClub. Neuigkeiten versprechen auch die namhaften Uhrenhersteller, darunter Klassiker wie Rolex, Patek Philippe oder Audemars Pigue, aber

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auch die Schweizer Franck Muller, Greubel Forsey und Urwerk sowie der neue französische Uhrmacher Lornet. Zu den Chronometern gesellen sich wie bereits in den letzten Jahren Aussteller der Haute Joaillerie mit kostbaren Schmuckstücken. Das Herz der Top Marques sind und bleiben aber die Supercars. Sechs Weltneuheiten verspricht MesseChef Manoj Bairstow für diese Ausgabe – darunter das zugleich schnellste und leichteste Superauto der Welt, der D8 GTO (Foto) vom niederländischen Autobauer Donkervoort. Und das Beste: Die kostspieligen Flitzer können in Monaco sogar Probe gefahren werden, und zwar auf einem echten Formel-1-Kurs! Fürst Albert, langjähriger begeisterter Schirmherr der Veranstaltung, wird zur Eröffnung der SupercarMesse am 20. April erwartet. Insgesamt rechnen die Organisatoren mit mehr als 40 000 Besuchern. top marques – 20. bis 23. april im grimaldi forum. tickets sind ab 36 euro erhältlich. die rivierazeit vergibt eintrittskarten unter ihren abonnenten (so lange der vorrat reicht): bitte schicken sie eine e-mail mit dem betreff «top marques» und ihrer post-adresse an secretariat@riviera-press.fr

Hommage an Michel Roger  22 KÜNSTLER PORTRÄTIERTEN EX-STAATSMINISTER äh wurde Monacos ehemaliger Staatsminister Michel Roger kurz vor Weihnachten 2015 aus seinem täglichen Leben gerissen. Ein schwerer Schlaganfall machte ihn für immer arbeitsunfähig, ein Jahr lang lag er im Krankenhaus, bevor er nun kürzlich nach Hause kam. Um den überaus beliebten und charismatischen Politiker zu ehren und in Erinnerung zu behalten, motivierte die Fotografin Anett-Patrice van york zahlreiche Künstler weltweit, ein Porträt von Roger in verschiedenen Stilrichtungen zu schaffen. Das Ergebnis dieser Aktion wurde kürzlich in Monaco gezeigt. Prominenter Besucher war Fürst Albert. Schauspieler Jean-

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Vor dem Portrait von Michel Roger: Fürst Albert (l.) mit dem fotorealistischen Maler Diego

Paul Belmondo, selbst Opfer eines Schlaganfalls, hatte dem ehemaligen Staatsminister zuvor einen Brief geschrieben, in welchem er ihm Mut und Kraft zusprach, um diesen schweren Schicksalsschlag zu bewältigen. 

Empfang

 NICO ROSBERG BEIM BÜRGERMEISTER

Bürgermeister Georges Marsan (Mitte) empfing die Rennfahrer Nico Rosberg (4.v.r.) mit Frau Vivian sowie dessen Kollegen Charles Leclerc (3.v.l.) und Stéphane Richelmi (2.v.l.)

onacos Bürgermeister Georges Marsan hatte Anfang Januar hohen Besuch: Der amtierende Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg und die beiden erfolgreichen monegassischen Rennfahrer Charles Leclerc (GP3-Champion 2016) und Stéphane Richelmi (Sieger des 24Stunden-Rennens in Le Mans eben-

falls im vergangenen Jahr) schauten vorbei. Nicht ohne Grund: Marsan überreichte ihnen allen die monegassische Goldmedaille für besondere Leistungen im Sport. Rosberg ist zwar kein Monegasse, der Sohn einer deutschen Mutter und des finnischen Rennfahrers Keke Rosberg ist aber im Fürstentum aufgewachsen. 

SALON EvER

MUSIk

meSSe RunD um eRneueRbARe eneRGIen

LAnG LAnG unD DIRty DAnCInG Im FüRStentum

E-Fahrzeuge testen und entdecken, was sich in Sachen erneuerbarer Energien auf dem Markt getan hat: Das können die Besucher der mittlerweile 12. Ausgabe des «Salon Ever Monaco», der vom 11. bis 13. April im Grimaldi Forum ausgerichtet wird. Zahlreiche Informationsstände stehen bereit, aber auch Rundtischgespräche und Vorträge sind für alle Interessierten frei zugänglich. Unterstützt wird die Messe unter anderem von der Umweltstiftung des Fürsten. www.ever-monaco.com. 

Kulturell ist man aus Monaco Erstklassiges gewöhnt. Nun hat ein Weltstar am Klavier sein Kommen angekündigt: Am 20. Oktober tritt der chinesische Pianist Lang Lang im Grimaldi Forum auf. Bereits im Juli findet dort das Musical «Dirty Dancing» auf die Bühne. Zugrunde liegt dem Werk der gleichnamige Musik-Film, der 1987 Millionen Menschen in den Kinos verzauberte. Aufführungen sind für den 11., 12., 14. und 15. Juli geplant. Tickets ab 45 Euro. 

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Wie kein Zweiter ironisierte er die Werke alter Meister Von PetrA hALL

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DER MALER MATHIAS wASkE IST TOT er plötzliche Tod von Mathias Waske erschütterte auch seine Bewunderer und zahlreichen Freunde an der Riviera. Im Januar verstarb der beliebte deutsche Künstler im Alter von 73 Jahren überraschend in München. Zusammen mit seiner Frau Tina Waske von Reppert hielt er sich regelmäßig im provenzalischen Les Mayons auf, wo er bevorzugt arbeitete. Charakteristisch für sein Schaffen ist die ironischspielerische Verfremdung alter Meister wie der betende Hase frei nach Dürer oder die doppelgesichtige Mona Lisa, von Leonardo da Vinci inspiriert. Sein verschmitzter Umgang mit Zitaten der Kunstgeschichte macht ihn zum humorvollen Vertreter der Postmoderne und zu einem Meister des modernen Realismus. Zahlreiche seiner Werke befinden sich im Besitz prominenter Persönlichkeiten, sind jedoch ebenfalls in Museen zu finden. Im Fürstentum Monaco nahm er an prestigereichen Kunstmessen teil. Erst Ende 2016 hatte

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Waske anlässlich der GemlucArt in Monte-Carlo den Spezial-Preis der Jury für sein Werk «Louis XIV» bekommen. «Meine Intention ist es, eine geistige Parallelwelt zu malen, an der sich die Menschen erfreuen können», lautete seine Maxime. Mathias Waske war jedoch nicht nur ein begnadeter Maler, sondern für alle, die ihn kannten, der Inbegriff eines herzensguten, lieben Menschen. Er wird uns fehlen. 


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SO vIEL MEHR ALS TENNIS! Von AiLA stöCKMAnn

Zur 111. Ausgabe des Rolex Masters treten die besten Spieler der Welt an Monacos internationales Tennisturnier ist längst mehr als ein Sport-event. es ist ein Happening für die ganze Familie vor unvergleichlicher Kulisse. Foto oben die spieler haben in monaco nicht nur tennis im sinn ... hier lokalmatador novak djokovic vor einer statue des fürsten albert i. © Monte-Carlo Rolex Masters Foto unten unschlagbare kulisse: der monte-carlo country club liegt direkt über dem meer © Monte-Carlo Rolex Masters

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iese besondere Atmosphäre, einerseits fast familiär, andererseits mondän, dazu der Blick übers leuchtend blaue Meer: Man muss kein ausgewiesener Tennisfan sein, um dem Monte-Carlo Rolex Masters

zu verfallen … Auch diesen April werden sich die Topstars der Szene auf der Asche des Country Clubs Weltklasse-Matches liefern, so viel steht fest. Denn hier treffen sie sich alle zum ersten großen Sandplatzturnier der Saison, die Top Ten sind Jahr für Jahr fast vollständig vertreten. «Sie lieben das Turnier», sagt Direktor Zeljko Franulovic in seiner nüchternen Art, und das klingt nicht

arrogant, es ist einfach Fakt. Zum Beweis lässt er während der Turnier-Präsentation im Februar einen Film abspielen mit einer Video-Botschaft des RekordSiegers Rafael Nadal: Dass er natürlich 2017 wieder dabei sein werde, und wie sehr er sich schon freue auf das Turnier. Der 30-jährige Spanier wird um seinen 10. Titel im Fürstentum kämpfen – Wahnsinn! Ivan Lendl, Mats Wilander, Björn Borg und ähnlich klingende Namen stehen in der Siegerliste des vor weit über 100 Jahren ins Leben gerufenen Wettkampfes; auch der heutige Chef-Organisator Franulovic übrigens holte vor fast 50 Jahren den Titel. Aber keiner dominierte das Turnier über ein Jahrzehnt so wie «Rafa». Mit Lokalmatador Novak Djokovic, lässt Franulovic durchblicken, hat auch Nadals ärgster Konkurrent der vergangenen Jahre als einer der ersten – lange vor offiziellem Meldeschluss – seine Teilnahme bekannt gegeben. Na klar, wer unlängst sein eigenes Restaurant «Eqvita» ein paar Gehminuten vom Center Court entfernt eröffnet und Monaco seit Jahren als Lebensmittelpunkt hat, der verzichtet nicht auf sein Heimspiel. Roger Federer, alternder Tennisgott und Publikumsliebling wie Nadal und Djoko, lässt die Turnierleitung wie gewohnt noch zappeln. Nicht, weil er nicht kommen wolle, unterstreicht Franulovic, sondern weil der 35-jährige Schweizer von Woche zu Woche schaut, wie viele Matches er seinem Körper zumuten kann. Am 22. März wissen wir mehr, wenn die offizielle Teilnehmerliste bekannt gegeben wird. Großartige Neuheiten sieht die 111. Ausgabe des Turniers nicht vor; die meisten Programmpunkte sind altbewährt unter Spielern wie Zuschauern – sei es der Kindertag am ersten Sonntag, die Auslosung an immer anderer Stelle im Fürstentum (diesmal: am 14. April um 18.30 Uhr im exotischen Garten) oder die «große Nacht des Tennis» am Abend vor den Halbfinalen (diesmal mit Hommage an Abba). Nur eines ändert sich, wenn auch erst für 2018, so Alain Manigley von der veranstaltenden SMETT (Société Monégasque pour l’Exploitation de Tournoi de Tennis): Die altehrwürdige Anlage wird um ein modernes Funktionsgebäude erweitert, vor allem für die Begegnung der Spieler mit den Medien. «Die Spieler heute, oft an die zwei Meter groß, mit Riesentaschen und Entourage, passen bei uns ja kaum noch durch die Gänge», schmunzelt Manigley. 

MONTE-CARLO ROLEX MASTERS 15.

bis 23. april

Die Tickets sind zuletzt immer schneller ausverkauft.

Wer noch dabei sein will, sollte sich beeilen:

www.montecarlorolexmasters.mc Tel.

+377 97 98 70 00



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NEUE MODE-TRENDS (NICHT

cyril payot

NUE 19.04

SEIN GEbURTSDATUM IST SEINE MARkE Cyril Paillot blickt auf eine erfolgreiche Karriere als Designer für außergewöhnliche, zeitlose Damenmode mit Liebe fürs Detail, seit 2011 unter dem eigenen Label nue 19.04. Jetzt ist seine erste Herrenkollektion erschienen – erhältlich exklusiv in der nueboutique im Polygone Riviera in Cagnes-sur-mer. Der RZ stand er Rede und Antwort. Cyril Paillot, wie kamen Sie ins Modegeschäft? bereits mit 17 Jahren begann ich als Designer für Kinderkleider bei Catimini. mit 25 war ich unabhängig und konnte mich um eigene Projekte kümmern. So kreierte ich die «IKKS Women line». 2011 lancierte ich dann meine erste eigene marke: nue 19.04. Was steckt hinter diesem speziellen Namen? nue steht für den sinnlichen esprit hinter meinen Kleidern. Durch unterschiedliche behandlungen gebe ich all meinen materialien einen neuen Akzent. 19.04 ist mein Geburtsdatum. Zudem mag ich die Kraft von nackten Zahlen. Die Boutique im Polygone Riviera ist Ihr einziger Standort bisher. Haben Sie weitere Pläne? Aktuell gibt es konkrete Projekte in Paris. Aber wir suchen in ganz Frankreich nach möglichen Partnern. Der erfolg im Polygone Riviera stimmt mich zuversichtlich. Was ist das Erfolgsrezept von NUE 19.04? Ich mache bei der männerkollektion nichts anderes als zuvor bei der Frauenlinie: zeitlose Stücke, oft in Pastellfarben, mit Liebe zum Detail. Welche Trends sagen Sie für das Jahr 2017 voraus? Ich kümmere mich nicht groß um aktuelle trends. meine Kleidungsstücke sollen Saison für Saison wieder von neuem getragen werden. Von meiner aktuellen Kollektion würde ich persönlich aber eine Lederjacke, ein verwaschenes Seidenshirt und Jeans wählen.


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NUR) AN DER CÔTE D’AZUR Lagerfeld

ERSTE bOUTIqUE AN DER CÔTE ERöFFNET In nizza hat die erste boutique Südfrankreichs eröffnet, die sich exklusiv der männer-mode eines berühmten deutschen modemachers widmet: 186 Quadratmeter Lagerfeld! Geschäftsführer Olivier Deleuse hat sich für einen Standort direkt am eingang der Altstadt entschieden – 6 Rue Alexandre mari. Die aktuelle Kollektion des legendären modeschöpfers kann dort täglich zwischen 10 und 13 sowie 14 und 19 uhr entdeckt werden.

Michael Kors

jET-SET-STyLE IM CAP 3000 einen Fuß an die Côte d’Azur hat jetzt auch michael Kors gesetzt. ende Januar eröffnete der hippe uS-amerikanische modemacher seinen Lifestyle Store im aufwändig renovierten einkaufsparadies Cap 3000 neben dem Flughafen nizza. modern und luxuriös eingerichtet, wendet sich der neben dem Apple Store gelegene Laden an eine typische Jet-Set-Klientel. neben Kleidung gibt’s Schuhe und Accessoires wie Handtaschen, uhren, Schmuck und brillen. Auch Düfte aus dem Hause Kors werden angeboten. michael Kors hat seine marke 1981 gegründet. Heute verfügt er über boutiquen in aller Welt, darunter new york, London, mailand, Paris, münchen, tokio und Hongkong.


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Akris

Ermenegildo Zegna

SCHALS FÜR SAMMLER

LÄSSIGES UNDERSTATEMENT

Was seit beginn der bauarbeiten am Casinoplatz in monte-Carlo extravaganter ist – die blasenförmigen Pavillons oder die Klamotten in den darin untergebrachten Designer-Shops – lässt sich nicht eindeutig klären. Das Schweizer modehaus Akris jedenfalls, bei dem auch die Fürstin gerne shoppt, hat dort eine boutique. Zu entdecken gibt’s da die neue Frühjahr/SommerKollektion, auch die bunt be- druckten Schals der Serie Collectors Scarves.

Am italienischen Kino der 1950er-Jahre haben sich die modemacher von ermenegildo Zegna für ihre neue Frühjahr/Sommer-Kollektion inspiriert. Frische und Lebensfreude strahlen die Kleidungsstücke aus, die den mann von Welt lässig, aber gleichzeitig elegant wirken lassen. Die Farbpalette reicht passend von staubigem Pink über tabakbraun bis zu bordeau- und blautönen, hier und da akzentuiert mit gedecktem Weiß. ein Hauch exzentrik darf ’s schon sein! erhältlich ist die neue Kollektion an der Croisette in Cannes.

Longchamp

kONTRASTREICH «City blossom» heißt die neue Frühjahrskollektion von Longchamp: Die hell-leuchtenden Farben strahlen gleichzeitig Lebensfreude und eleganz aus – perfekte Kontraste für die Frau, die das Stadtleben schätzt, aber ebenso gerne auszieht, die Welt zu erkunden. Die kurzen Kleidchen im Stil der Sixties, die passenden blousons und vieles mehr ab sofort erhältlich unter anderem im Longchamp-Shop in monaco.


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Patino

SCHUHE MADE IN MONACO nichts ist dem Zufall überlassen an einem Paar Herrenschuhe der monegassischen Firma Patino. Das neue Label des 1959 im Fürstentum gegründeten Hauses Charlet steht für handgefertigte Schuhe mit dem gewissen etwas. besonderer Hingucker sind die Sohlen und das Innenleben der extravaganten Luxustreter: nicht in Rot wie bei den Damenschuhen eines bekannten Designer-Kollegen, sondern aus grünem Leder sind sie gefertigt. Grün steht für die macher für das Schicksal, die Hoffnung und das Glück; Grün sei die Farbe des Lebens und der Freiheit schlechthin. es steht im Falle von Patino aber auch für umweltbewusste und nachhaltige Herstellung. Das Leder etwa stammt ausschließlich aus der eu, überwiegend aus Frankreich. Gefärbt wird jedes Paar einzeln mit natürlichen Ölen und Farbstoffen. Patino arbeitet ausschließlich auf bestellung. Die modelle klassischen Schicks tragen namen, die typischerweise mit monaco verbunden sind – «Larvotto» etwa oder «Rocher» – und sind jeweils in sechs Farbtönen erhältlich. Der Preis eines Paares liegt mit unter 600 euro fast 50 Prozent unter den Preisen anderer Luxusmarken, wirbt der Hersteller. Wie ist das möglich, fragen Sie? Ganz einfach: es gibt keine Zwischenhändler.

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Bottega Veneta

CLUTCH IN GIGOLO-ROT neckischer einfall: Zu seinem 50. Geburtstag bringt das italienische Luxus-Label bottega Veneta eine neu-Auflage der Clutch heraus, die Lauren Hutton (Foto) 1980 im Film «American Gigolo» (mit Richard Gere) trägt. Die Handtasche «the Lauren 1980» aus nappaleder ist ausschließlich im Farbton Gigolo-Rot erhältlich und kostet 1800 euro. Wo? Zum beispiel in der Filiale des Lederwarenspezialisten in Cannes.

Longines

FLAGSHIP ZUM GEbURTSTAG Zum 60. Geburtstag von Longines präsentiert der Schweizer uhrenhersteller seine neue «Flagship Heritage – 60th Anniversary 1957-2017». Im Jahr 1957 wurde das erste modell der Flagship-Kollektion verkauft, deren erfolg seitdem ungebrochen ist. Die zeitlose uhr mit weißem Zifferblatt und schlankem Profil verbindet technischen Anspruch mit schlichter eleganz. Das Design des Jubiläumsmodells hat übrigens Schauspielerin Kate Winslet ausgewählt. erhältlich ist es in Stahl, Gelb- oder Roségold. Die Goldvarianten der exklusiven edition sind auf 60 Stück und die modelle in edelstahl auf 1957 Stück limitiert.

Omega

UHREN IM CASINO Der Schweizer uhrenhersteller Omega hat seine erste Filiale in monaco eröffnet: Im Casino befindet sich der einladend dekorierte 80-Quadratmeter-Showroom. uhrenliebhaber können hier nicht nur neuheiten, sondern auch so legendäre wie zeitlose modelle entdecken – wie etwa die Speedmaster Professional, auch moonwatch genannt, die erste uhr auf dem mond, oder die Seamaster, der ein gewisser James bond zu Ruhm verholfen hat.


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LIFESTyLE

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Lamborghini & Co.

NEUER PRIvAT-SHOwROOM IN CANNES entspannt und abseits neugieriger blicke können Kunden ab sofort im neuen Privat-Showroom in Cannes-La bocca dem Hobby «Luxuswagen» frönen. P3 Automobiles vertreibt dort nicht nur die marken Lamborghini, Ferrari und maserati, sowohl neu als auch gebraucht, sondern bietet zudem einen Rundumservice: Das unterstellen, Inspektionen und Reparaturen gehören ebenso dazu wie das beschaffen von ersatzteilen. mit im Angebot inbegriffen: das Abholen des Wagens zu Hause beim Kunden, wenn dem teuren Schätzchen etwas fehlt.

Aston Martin

SExy kURvEN Kennen Sie ihn schon – den neuen Aston martin Db11? mit dem sexy geformten Flitzer bricht bei dem britischen Sportwagenhersteller ein neues Zeitalter an. Praktisch alles entwickelten die Ingenieure in den vergangenen fünf Jahren neu: das Chassis, den motor, die Aufhängungen, das Differential. Sein unverwechselbarer Look ist das ergebnis einer kühnen Designphilosophie. besonders markant: der neue Kühlergrill, die muschelförmige motorhaube und die innovative Aston martin Aeroblade™ statt Heckspoiler. Probefahrt gefällig? Fragen Sie nach bei Aston martin monaco.


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kUNST & kULTUR

I wANNA bE LOvED by yOU Foto unten © Sam Shaw courtesy of Shaw Family Archives Ltd.

eine persönliche reise durch das Leben des amerikanischen Stars im Hotel de Caumont – Centre d’Art von aix-en-Provence. Die sehenswerte ausstellung läuft noch bis zum 1. Mai. Von sArAh hyDe / rOMAn MiCheL

Der zeitlose Reiz der Marilyn Monroe

Foto rechts oben © Sam Shaw courtesy of Shaw Family Archives Ltd. Foto rechts unten © Michael Ochs

ie strahlenden Augen, die knallroten Lippen, das engelhafte Haar – nur wenige Frauen ließen im 20. Jahrhundert die Herzen der Männer so hoch schlagen wie sie: Marilyn Monroe. Und keine konnte wohl so gut mit der Linse der Fotografen spielen wie dieser legendäre amerikanische Star. Das Resultat: Alle fühlen sich auf irgendeine Art sofort mit ihr verbunden. Im Hotel de Caumont in Aix-en-Provence sind wir das zweifellos. Zu ihrem Song «I wanna be loved by you» – gleichzeitig der Name der Ausstellung – verzaubert sie den Besucher mit ihrer Schönheit und ihrem Charme und nimmt ihn mit auf eine persönliche Reise durch ihr Leben. Als Norma Jean erblickte Marilyn 1926 in Los Angeles das Licht der Welt. Bereits als Kind blieb sie nicht vom Schicksal verschont: Ihren Vater lernte sie nie kennen,

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ihre Mutter war geisteskrank. Sie wuchs bei verschiedenen Pflegefamilien und im Waisenhaus auf. Und trotzdem zeigen erste Filmaufnahmen ein kraftvolles, agiles Mädchen. Bereits mit 15 Jahren zieht sie mit ihrer traumhaften Figur die Blicke auf sich. Auch die Foto- und Filmindustrie entdeckte Marilyn schon bald für sich. Ihre Beziehung zur Kamera begann während ihrer Anstellung in einer FlugzeugFirma. Ihr erster Freund – im Alter von 19 Jahren – war ein Fotograf: Andre de Dienes. Er war besessen von der jungen Frau: «Ich entdeckte ihre wunderbare Haut: geschmeidig, glänzend – eine Haut, die das Licht nicht aufsaugt, sondern es reflektiert.» In dieser Zeit entwickelte Marilyn ihr starkes Selbstbewusstsein. Diese Überzeugung, genau zu wissen, wie sie auf andere wirken will. Ihre Schönheit und Ausstrahlung konnte sie schon fast wie auf Knopfdruck an- und abschalten. Sie lernte mit verführerischen Augen und halb-of-

Foto © Bert Stern Trust. Staley Wise Gallery /Galerie Dina Vierny

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fenen Lippen in die Linse zu lächeln. Es sollte der Anfang von Marilyns Entwicklung zum Sex-Symbol werden. Doch nicht nur ihre Schönheit zeichnete Marilyn Monroe aus. Sie galt bald als äußerst diszipliniert und ambitiös. Sie lernte zu singen, zu tanzen und mit einer schon fast gehauchten Stimme zu sprechen. Auch ihre Art zu gehen passte sie bis ins letzte Detail an. Umso spannender sind die Fotografien zum Beginn der Ausstellung. Sie zeigen die Versuche der jungen Marilyn, wie ein Filmsternchen auszusehen. Es sind Bilder einer Frau, wie wir sie noch nicht kennen. Ein Highlight ist auch die Serie des Fotografen Tom Kelley. Aus allen möglichen Winkeln lichtete er die fast märchenhafte Figur ab. Es folgen weitere Fotografien von illustren Künstlern wie etwa Milton Greene. Er war es, der Marilyn durch die wohl schwierigste Phase ihres kurzen Lebens begleitete – zu der Zeit, in der sie die Studio-Welt von Hollywood hinter sich ließ und mit Green zusammen ihre eigene Firma gründete. Die Beziehung zwischen den beiden endete allerdings abrupt, als Marilyn im Jahr 1956 Arthur Miller heiratete. Doch auch diese Liebe ging bereits nach kurzer Zeit wieder zu Ende. Die verführerische Beziehung zwischen Fotograf, Kamera und Model ist eine der Schlüsselkompetenzen eines Künstlers, der mit Marilyn zusammenarbeitete. Einer, der diese Kunst wie kaum ein anderer beherrschte, war Bert Stern. 1962 hatte er die Möglichkeit, während mehrerer gemeinsamer Treffen Aufnahmen von Marilyn für die Zeitschrift Vogue zu machen. Es sollten zugleich die letzten Fotos im tragischen Leben der Blondine sein – und für Stern der kurze Höhepunkt seiner Karriere. Bereits bei ihrem ersten Treffen war Marilyn dem Alkohol verfallen. Ihr gesundheitlicher Zustand: kritisch. Seit ihrer Gallenoperation zog sich eine tiefe Narbe über ihren Bauch. Nach einer Menge Rotwein, Wodka und Champagner soll Marilyn auf dem Bett eingeschlafen sein. Und doch entstanden in dieser Lebenskrise die wohl schönsten Bilder. Ein beschwipstes, nacktes Wesen, das auf dem Bett rollend mit der Kameralinse spielt. Mit ihren Bewegungen lädt sie den Betrachter geradezu ein, an diesem Lustspiel teilzunehmen. «Diese Bilder markierten den Höhepunkt in der Karriere von Bert Stern», ist sich Museumsdirektor Oliver Lorquin sicher. Nur bemerkte dies damals niemand. Im Gegenteil: Sterns Bilder wurden von seinem Auftraggeber Vogue abgelehnt. Zu «Playboy-mäßig», so das Urteil. Marilyn war damals 36 Jahre alt, ihr Leben als Sexsymbol zu Ende. Die letzte Aufnahme vor ihrem Tod zeigt Marilyn aber nochmals in ihrer ganzen Schönheit: Sie trägt eine funkelnde Diamanten-Kette, ihr Mund ist weit geöffnet, ihr kindliches Gesicht drückt einmal mehr den Zauber von früher aus. Eine Kopie ihres modischen Dior-Outfits ist in Aix-en-Provence neben dem letzten Bild ausgestellt. Es ist zugleich eine Erinnerung daran, dass Marilyn tatsächlich nicht nur auf der Leinwand existierte. 


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STEINERNE ZEUGEN Thomas Manns erster Fluchtpunkt in Le Lavandou wird sang- und klanglos abgerissen

 Foto oben

im «hotel les roches» in bormes-les-mimosas begann im mai 1933 das exil für thomas mann und seine familie © Rolf Liffers  Foto unten

Mit der erinnerung verschwinden an der Côte d’azur auch immer mehr steinerne Zeugen der deutschfranzösischen Kulturgeschichte: Die rivieraZeit bemüht sich, der Nachwelt wenigstens einige von ihnen zu bewahren. Mit wechselndem erfolg. Von rOLF LiFFers

lassisches Beispiel der Abrisskultur ist aktuell die einstige Behausung des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann («Die Buddenbrooks») in Südfrankreich: In Le Lavandou (Var) wird gerade sang- und klanglos zugunsten eines Neubaus das legendäre Hotel «Les Roches» abgerissen, in dem im Mai 1933 das Exil des Schriftstellers, seiner gesamten Familie und von Freunden seiner Kinder Klaus und Erika begann, darunter Therese Giehse und Annemarie Schwarzenbach. Das Haus, das «der Zauberer» später etwas weiter westlich in Sanary-sur-Mer bewohnte, hatte noch vor Kriegsende einer deutschen Flakstellung weichen müssen. Um die Zukunft der Villa, die Thomas Mann nach seiner Flucht aus Frankreich im kalifornischen Pacific-Palisades bewohnte, tobt im Augenblick ein Streit. Die Osnabrücker Remarquegesellschaft kämpft derweil um die Schweizer Villa des Erfolgsautors Erich-Maria Remarque («Im Westen nichts Neues»), der sich nach einem Aufenthalt mit Marlene Dietrich im Hotel Eden Roc am Cap d’Antibes nach Amerika abgesetzt hatte. Hier, im schweizerischen Porto Ronco am Lago Maggiore, sowie in Manns Hollywood sollten nach Meinung vieler statt eines geplanten Verkaufs von Privat

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blick vom meer auf das hotel, das vor dem abriss steht © DR

an Privat öffentliche Erinnerungsstätten oder kleine Museen entstehen. Dasselbe gilt für das Häuschen von Rudolf Leonhard, dem Gründer des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller im Ausland, der sich während des Krieges in Carqueiranne bei Hyères-les-Palmiers versteckt gehalten hatte. Noch stehen direkt am Meer die Grundmauern. Doch auf unsere Anfragen beim zuständigen Bürgermeister gibt es bis heute keine Antwort. Also verfällt das Gebäude weiter. Mehr Glück hatten wir mit dem einstigen Domizil der Künstlerfamilie Rysselberghe in Saint-Clair, wo seit den 1920er-Jahren der Literaturnobelpreisträger André Gide, Jean Cocteau, Henri Edmond Cross und viele andere Intellektuelle ein- und ausgegangen waren. Hier hatten wir so lange gegen den geplanten privaten Verkauf opponiert, bis die Gemeinde Le Lavandou in die Bresche gesprungen war und dort jetzt ein Kulturzentrum plant. Ähnliches gilt für das alte Schloss des Ortes, das nach etlichen Artikeln ebenfalls von der Gemeinde aufgekauft und renoviert worden war und heute im alten Hafen dem örtlichen Touristenbüro als Geschäftsstelle dient. Auch das Denkmal, das Coco Chanel ihrem Geliebten Boy Capel an einer Landstraße im Var nach dessen


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tödlichem Autounfall auf dem Weg nach Cannes setzen ließ, konnten wir mit kommunaler Hilfe retten und wieder herrichten. Nicht gelungen ist uns eine Kennzeichnung der Wohnhäuser in Bormes-les-Mimosas, in denen einst Kandinsky öfter Ferien machte, Napoleon übernachtete und Alfred Kantorowitz sein Spanisches Tagebuch schrieb. Anfangs war die Gemeinde noch Feuer und Flamme gewesen. Nachdem ihr Sanary (während des Krieges «Hauptstadt der deutschen Literatur») aber mit derlei Markierungen den Schneid abgekauft hatte, war plötzlich die Lust dahin. Man wolle nicht hinterherhinken, hieß es lapidar. Keine Gedenktafeln gibt es in Le Lavandou für die einstigen Aufenthaltsorte von Bertolt Brecht, Lotte Lenya, Kurt Weill und Walter Benjamin, Kurt Tucholsky und Walter Hasenclever. Nicht einmal an der Bar du Centre, wo die genannten Künstler damals oft die politische Lage und Fragen des Epischen Theaters diskutierten, gibt es einen Hinweis. Was es beinahe im benachbarten Cavalière gegeben hätte, aber Opfer von Waldbränden wurde – ein Europäisches Bauhaus unter der Schirmherrschaft von Albert Einstein nach dem Vorbild von Dessau, nur im Großformat – war der zuständigen Kommune ebenfalls keine Info wert. Eine große Marmorstatue von Heinrich Heine, die wir durch Zufall entdeckten, deren «Schicksal» wir in langen Recherchen auf den Grund gegangen sind und deren Existenz der Stadt Toulon nie aufgefallen war, ist inzwischen wenigstens aus dem Dickicht des Parcs Mistral in Mourillon befreit. Hyères indessen, wo Heine schrieb, hat den großen deutschen Dichter bis heute nicht zur Kenntnis genommen, ebenso wenig wie Richard Wagner, der in Hyères zu leben erwog, dessen genaue Bleibe zu finden uns allerdings bis heute selbst noch nicht gelungen ist.

WENIGSTENS DIE MARKANTESTEN STELLEN SOLLTEN DEM BEWUSSTSEIN NAHEGEBRACHT WERDEN UND ERHALTEN BLEIBEN.

ZERSTöRUNG SCHAFFT FORMEN

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Die Marmorplatte, die an Nizzas Promenade des Anglais an den verfolgten Publizisten Theodor Wolff erinnerte, ist inzwischen bis zur Unkenntlichkeit verblasst. Trotz unseres Monitums wurden die eingravierten Lettern nicht nachgezogen. Wo in Nizza sich Edvard Munch seinen «Schrei» ausdachte, steht ebenfalls nicht geschrieben. Auch die Häuser von Heinrich Mann, Joseph Roth und Konsorten wurden nie beschriftet – Verhältnisse wie in Vichy, wo sich sogar die Juden geweigert haben sollen, plaques commémoratives aufzuhängen, weil sie angeblich um einen Verlust des Mietwerts fürchten. Sicherlich kann man’s auch übertreiben mit der ganzen Erinnerungspflasterei. Wenigstens die markantesten Stellen aber sollten dem Bewusstsein nahegebracht werden und erhalten bleiben. Das gilt für wichtige Daten wie den Exilbeginn oder lange und oft dramatische Aufenthalte von Dichtern und Denkern in der Fremde. Wie sich an den Beispielen Thomas Manns und Remarques zeigt, sitzen die Spendengroschen jedoch nicht mehr so locker wie früher vielleicht. Herta Müller unterstützt zwar eine Online-Petition der Gesellschaft für Exilforschung, die Villa am San Remo Drive im Westen von Los Angeles zur Erinnerungs- und Begegnungsstätte auszubauen. Dazu müsste man das Haus, das für 15 Millionen Dollar zum Verkauf steht, aber erst in Bundesbesitz bringen, wie es der Göttinger Literaturprofessor Heinrich Detering verlangt. Der Lernort befände sich dort in guter Gesellschaft: Die Villa Aurora von Lion Feuchtwanger, der ebenfalls an der Côte d’Azur im Exil lebte, dient heute dem deutschamerikanischen Kulturaustausch. Für Brechts Haus in Santa Monica gab es bereits eine Abrissgenehmigung, als es zum Glück von einer geschichtsbwussten Juristenfamilie erworben wurde. 

Gustav Metzger im MAMAC

ustav Metzger – Remember Nature»: Die aktuelle Ausstellung des Musée d’Art Contemporain et d’Art Moderne (MAMAC) in Nizza legt einen Schwerpunkt auf die Problematik Umwelt und Natur im Werk des deutschen Künstlers Gustav Metzger. Als politischer Aktivist positionierte sich Metzger in den 1960er-Jahren gegen die Nuklearenergie sowie die Konsumgesellschaft und war bereits früh Befürworter des Umweltschutzes. Die erste große Retrospektive widmete ihm die Serpentine Gallery London im Jahr 2009. Die polnisch-jüdische Familie des 1926 geborenen Gustav Metzger fiel der Judenvernichtung des Dritten Reichs zum Opfer. Metzger gelangte als Waise nach Großbritannien, wo der heute 90-

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Jährige fortan sein Leben verbrachte. Seine tragische Vergangenheit spiegelt sich auch in seinem künstlerischen Schaffen wider: Die Selbstzerstörung des Menschen ist ein zentrales Thema in seinem Lebenswerk. Seine Gedanken dazu formulierte er bereits 1959 in seinem Manifest «Auto-Desctructive Art». Metzger inszenierte Objekte aus seinem Alltag zu Installationen und beschädigte sie anschließend etwa mit Feuer oder Säure. Über seine Arbeit äußerte er sich gegenüber der Zeitung «The Guardian» folgendermaßen: «Selbstzerstörerische Kunst war niemals nur zerstörerisch. Zerstöre eine Leinwand und du schaffst Formen.» metzgers werke sind noch bis zum 14. mai im mamac zu sehen, täglich außer montags von 11 bis 18 uhr.  Clara Swaboda


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HERZLICHEN GLÜCkwUNSCH ZUR HOCHZEIT! Benjamin Levy wurde unter 160 Bewerbern für diesen begehrten Posten ausgewählt. Warum er über seinen langfristigen vertrag so glücklich ist und andere einzelheiten verriet er Petra Hall

Interview mit dem neuen Leiter des Regionalorchesters Cannes

© Jóhanna Ólafsdóttir

Benjamin Levy, vor knapp einem halben Jahr wurden Sie unter 160 Bewerbern für den Posten des neuen Leiters des Orchesters von Cannes ausgewählt. Wie geht es Ihnen jetzt, nachdem Sie sich von den ersten Emotionen erholt haben? Es geht mir sehr sehr gut und ich bin äußerst positiv eingestellt, was die Zukunft betrifft. Wir haben uns zusammen mit dem ganzen Team Hals über Kopf und voller Begeisterung in die Arbeit gestürzt, um in kurzer Zeit eine exzellente Saison auf die Beine zu stellen. Es gibt richtig viel zu tun! Im Januar haben Sie Ihr erstes Konzert mit dem Orchester gegeben. Wie ist es gelaufen? Welchen Eindruck hatten Sie von den Musikern und dem Publikum? Ah, das Publikum! Es ist sehr empfänglich und interessiert. Es hat mir sogar meine kleinen Witze nachgesehen (schmunzelt). Nach dem Konzert im Januar kamen viele Zuschauer zu mir, um meinen pädagogischen Ansatz zu loben. Ich hatte vor Beethovens Sinfonie deren Aufbau erklärt. Mit dem Orchester hatte ich schon im vergangenen September gespielt, es war also nicht vollkommen neu für mich. Es hat viele Qualitäten und ich hatte auf Anhieb einen wunderbaren Kontakt zu den Musikern.

Der Verwaltungsrat hat sich unter anderem auch deshalb für Sie entschieden, weil Sie einen langfristigen Vertrag akzeptiert haben. Ist es in Ihrem Alter nicht etwas beängstigend, sich für mehrere Jahre festzulegen? Im Gegenteil! Ich bin überglücklich, etwas Dauerhaftes zu konstruieren. Als Gastdirigent arbeitet man oft nur wenige Tage mit einem Orchester, das kann wirklich frustrierend sein. Es ist ja ganz schön, der «Geliebte» zu sein, aber irgendwann sollte man sich für eine Eheschließung entscheiden. Was bleibt, was wird sich ändern? Es bleiben: das großartige Team, die Freude an unserer Arbeit und der Enthusiasmus. Was sich ändert? Die Konzert-Präsentation. Als Orchesterchef steht man immer mit dem Rücken zum Publikum. Ich jedoch werde mich auch umdrehen, um die gespielten Werke zu erklären. Außerdem werden wir das Repertoire unter vermehrter Einbeziehung von Opernmusik erweitern und mehrere Stilepochen mischen. Die Verbindung zu den regionalen Akteuren soll verstärkt werden. Wir möchten auch Kinder und Jugendliche durch gezielte Aktionen zum Besuch unserer Konzerte motivieren. Welche Komponisten bevorzugen Sie und welche Art von Musik wird bei Ihrem Programm im Vordergrund stehen? Genauso könnten Sie mich fragen: Wen liebst Du am meisten: Deine Mutter oder Deinen Vater?! Wirklich schwierig zu beantworten! Gewiss wird es keine Einschränkungen geben, und keine Musik-Art wird dominieren. Hat ein moderner Orchesterchef neben der Musik auch andere Aufgaben? Ja, und ob! Ganz wichtig ist es, fließende Synergien zwischen allen Abteilungen zu schaffen: Musiker, Verwaltung, Vertrieb, Kommunikation, Programmierung … Ein Orchesterchef kann sich nicht nur in sein Kämmerchen einschließen, um an seinem nächsten Konzert zu arbeiten nach dem Motto: Macht, was Ihr wollt! Wir sind ein kleines Unternehmen, da müssen alle am gleichen Strang ziehen. Außerdem gehört es zu meinen Aufgaben, Partner und Gönner zu treffen und für das Publikum verfügbar zu sein, um ihm unsere Arbeit zu erklären. Ich habe enorm viel Lust, mich auf all diesen Gebieten voll zu engagieren! 


Superyacht Distribution Spezialist für den Vertrieb internationaler Presse an der Côte d’Azur

Er kennt die Riviera wie seine Westentasche: Lee Rampton hat sich hier mit seiner Firma Superyacht Distribution vor vielen Jahren selbstständig gemacht. Sein zuverlässiges ServiceTeam beliefert prestigereiche Hotels, Mega-Yachten, hochklassige Events und weitere Vertriebspunkte auf Wunsch mit internationaler Presse und Luxus-Magazinen.

Mehr Informationen:

lee@superyacht-distribution.com


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SPECIAL POOL & GARTEN

REvOLUTION IM POOLbAU Neue Technik macht Schwimmbecken robuster und kostengünstiger Mit einer einzigartigen Technologie gelingt es dem langjährig erfahrenen Schwimmbadbauer Pierre alessandra Pools in jeglicher Form zu erstellen, die schneller fertig und entsprechend kostengünstiger sind als Bäder herkömmlicher Bauweise.

chwimmbadbauer Pierre Alessandra aus Mougins hat eine Technik entwickelt, mit der Schwimmbäder nicht nur schneller gebaut, sondern auch haltbarer sind als herkömmliche Stahlbetonformen: Er macht sich die Wabentechnik Alvéover zunutze. Die Form des Pools wird aus wabenförmigen PolypropylenPlatten geformt – einem Material, das vor über 40 Jahren ent-wickelt wurde und unter anderem im Flugzeugbau und für Solarpaneele genutzt wird. Alvéover sei viermal so robust wie Beton, erklärt der Poolbauer, und gleichzeitig deutlich leichter als jegliche Materialen, die sonst zum Bau von Schwimmbecken verwendet werden. Die Oberfläche wird mit dem derzeit angesagten Granit-Spray überzogen, das in vielen verschiedenen Farben erhältlich ist. Die Wabentechnik-Pools von Pierre Alessandra lassen sich auch in schwer zugänglichen Terrains einbauen, können mit Überlauf versehen werden und jede erdenkliche Form annehmen – und das Ganze in Rekordzeit. Gleichzeitig ist das Material weniger anfällig für Frost und Bewegungen im Boden. 

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MESSE IN MARSEILLE Swimming Pools, Gartenmöbel und -deko sowie die renovierung am Haus hat der «Salon Piscine, Jardin & rénovation» in Marseille zum Thema. vom 3. bis 6. März werden zur 13. ausgabe der Messe im Parc Chanot rund 150 aussteller und 15 000 Besucher erwartet. anregung und inspiration kommen da sicher nicht zu kurz!Der eintritt ist frei, Tickets herunterzuladen unter: salonpiscineetjardin.com

PREISGEKRÖNT Der Berufsverband der Schwimmbadbauer (Fédération des Professionnels de la Piscine, FPP) vergibt alljährlich Preise für die schönsten Pool-Neubauten. Die auszeichnungen für 2016 sind kürzlich verliehen worden. Besonders hervorgetan hat sich ein Hersteller aus dem Süden: Diffazur holte vier Gold- und eine Silbermedaille. Gold gab es unter anderem für einen kleinen rechteckigen Pool für kleine Stadtgärten sowie für ein Familienbecken mit Überlauf in der Kategorie «freie Form».


LUXUS ZU ERSCHWINGLICHEN PREISEN!

SHOWROOM IN MOUGINS

POOL-DESIGN RENOVIERUNG & WARTUNG 40 JAHRE ERFAHRUNG

PIERRE ALESSANDRA 616 AVENUE SAINT MARTIN | 06250 MOUGINS

TEL : 04 92 28 31 20 e-mail : pierre@paconcept.fr

www.piscinesalessandra.com


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SPECIAL: POOL & GARTEN

pilzform

neue linie

die beistelltische von roche bobois inspirieren sich an der natur

diese neue gartenmöbellinie von roche bobois erinnert an die 70er...

xtrem jumbobag warum nicht auch für den pool?

SAISONNEUHEITEN auch der Garten verdient gelegentlich neue akzente ... Die Designer an der Côte d’azur lassen keine Wünsche offen: Wer seinen Wohnbereich im Sommer ins Freie verlegen möchte, findet ausgefallenste Möbel-Kreationen, die eigens für den außenbereich geschaffen sind.

auch in farbe ob als esstisch oder lounge-ecke: hauptsache bequem


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SPECIAL: POOL & GARTEN

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flechtwerk elegant geflochten ist die neue garten-kollektion «kalife» von sifas

sonnenbett entspannung ist gross geschrieben bei sifas

serie «kalife» modern, bequem und vielfältig kombinierbar


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RIvIERA-PRESS-EvENT

RIvIERA PRESS

wINTERPARTy mit kostbaren Stars

In Frankreich und Monaco wünscht man sich noch bis Ende Januar ein «frohes neues Jahr». In diesem Sinne lud unser Verlag Riviera Press Partner und Freunde zum ersten seiner für 2017 geplanten Events ein. Die Location war einzigartig: In der dreistöckigen «Opera Gallery» in MonteCarlo drängten sich die Gäste bei perlendem Champagner, köstlichem Wein und kristallklarem Wasser sowie deliziösen Häppchen um die wahren Stars des Abends: kostbare Original-Werke von Künstlern wie Picasso, Chagall oder Botero zogen die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich und boten reichlich Gesprächsstoff. Ein weiterer Höhepunkt des Abends: Bei der Tombola waren Preise des Fitnessstudios Fitlane, des Spitzenrestaurants Le Cagnard und des Weingutes Domaine Rabiega zu gewinnen.


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Party auf drei Etagen und überall Originalkunstwerke

Huch! Der sieht ja zum Fürchten aus! Zum Täuschen echter Bodygard von Duane Hanson in der Opera Gallery

Karine Balagny und Dominique Freulon am Empfang

Opera Gallery im Herzen von Monaco: eine ausgefallene Location für unsere Winterparty

Die deutsche Stadträtin in Nizza, Christiane Dinges-Amiel, und RivieraPress-Direktor James Rolland Francis Gianni, Direktor der International School of Monaco, und seine Frau im Gespräch mit Petra Hall

Aurore Escrihuela, Public Relations Manager (l) undSandra Engel, Marketing-Chefin, beide Grand Hôtel du Cap Ferrat

Michel Gomiz mit Nathalie Pinto, Grimaldi Forum (l.), und F. Sylvie Rossel de Caro, Eventmanagerin

Dominique Freulon, Marketing, mit Christophe Bors von yachtsneeds

Der Direktor der Villa Ephrussi de Rothschild, Bruno Henri-Rousseau, und seine Kommunikationsdirektorin Audrey Avenel

Mit köstlichen Häppchen verwohnte der exklusive CateringService A Roca die Gäste


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RIvIERA-PRESS-EvENT

RZ-Redakteurin Aila Stöckmann, Petra Hall und Riviera InsiderRedakteurin Elsa Carpenter (v.l.) Hahn im Korb: Marketing-Mitarbeiter Michel Gomiz mit Jana Timofeeva, Boutique Burma (v.l.), Sylvie Lalouelle, Boutique Loro Piana, Monique Palmero, Direktorin der Boutique Piaget Monte-Carlo, Ana Botanovic, Piaget (v.l.)

Transportunternehmer Michel Lemoigne und Frau

Tombola! François Dupuis freute sich über einen guten Tropfen der Domaine Rabiega

James Rolland und Glücksfee Aude Galouyë, Parfümeurin

Gewann ein 1-Jahresabonnement für Fitlane: Ana Botanovic, Piaget Monte-Carlo

Bradley Mitton (r.), Club Vivanova, gewann ein kulinarisches Fest für zwei Personen im Château Le Cagnard

Schwestern: Anne Charlotte und Claire Marie Mauboussin von Océanide – SPA

Claire Favreau, Boutique Sonia Rykiel Nizza, mit ihrem Mann (l.) und Michel Gomiz


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RivieraZeit-Herausgeber Sébastien Fraisse und Chefredakteurin Petra Hall

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Didier Viltart, Direktor der Opera Gallery und wunderbarer Gastgeber, wird interviewt

Véronique Champion, Konservatorium Nizza, und Dominique Jaussein, Darkroom Galerie

Von links: Unser Marketing-Mitarbeiter Patrice Saint Léger, James Rolland und Jean-Sébastien Nève de Mévergnies, Verkaufsleiter der Domaine Rabiega in Draguignan Begeisterte Leser: Tony Vivarelli, Azur Park, und seine Frau

Spielplatz ist lustiger, aber die Mamas hatten wenigstens ihren Spaß

Amüsierte sich blendend: Stefanie Brandt von der Sprachenschule Cefoliac

Ein Küsschen in Ehren … Unglaublich echt wirkte dieser Wachbeamte des amerikanischen, hyperrealistischen Künstlers Duane Hanson

Marita Ohlsson (r.), Are Mineral Water, und Simona Ruggia, Cefoliac


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NAUTIk

«DE PRINZ KÜTT!»

SCHöNHEIT «TUIGA» Von gerhArD stAnDOP

Das Flaggschiff des Yachtclubs von Monaco

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eine Zeitgenossen hielten ihn nicht für einen besonders guten Politiker, aber beim Segeln konnte ihm kaum einer etwas vormachen. Die Rede ist vom spanischen König Alfonso XIII., dem Urgroßvater des heutigen Königs Felipe. 1909 bestellte Alfonso im Alter von gerade einmal 23 Jahren bei der damals wohl berühmtesten europäischen yachtwerft William Fife im schottischen Fairlie den Entwurf einer Rennyacht, gebaut nach der sogenannten International Rule, in der 15mR-Klasse vermessen und etwa 20 Meter lang. Natürlich nannte er das Boot Hispania (Segelzeichen D5/ESP1). Ein guter Jugendfreund Alfonsos, der Herzog von Medinanceli, wollte dem nicht nachstehen und orderte im gleichen Jahr bei Fife eine weitere 15mR-yacht, die unter dem Namen Tuiga (Segelzeichen D3) nach nur sechs Monaten Bauzeit vom Stapel lief. Eifrig konnten sich nun die beiden Freunde auf dem Wasser messen, wobei man berichtete, dass der Herzog seinem König artig und gleichermaßen unauffällig den Vortritt an der Ziellinie ließ. Persönliche Konflikte wollte man vermeiden. Die Wege der beiden Boote trennten sich schon bald, und zusammen mit zwei weiteren Schwesterschiffen aus dem Hause Fife, Mariska (Bj. 1908, Segelzeichen D1) und The Lady Anne (Bj. 1912, Segelzeichen D10), verloren sich ihre Spuren für viele Jahrzehnte. Sie gelten als die einzigen noch existierenden Zeugen von insgesamt rund

20 Booten, die nach der 15mR-Regel gebaut worden sind. Wobei nicht auszuschließen ist, dass eines Tages doch noch der eine oder andere Rumpf eines ‚Fünfzehners‘ irgendwo auf der Welt wieder auftaucht – manchmal auch im wahrsten Sinne: aus modrigen Flussbetten und abgelegenen Hafenbecken. Ortswechsel. Albert Obrist aus Basel, ein Fabrikant von Aluminiumtuben und deckeln und passionierter Sammler von Ferrari-Sportwagen, findet Gefallen an alten yachten und restauriert den FifeSchoner Altair bei Fairlie Restorations am River Humber unweit von Southampton in Südengland. Als das Boot 1987 wieder ins Wasser geht, sind die Fachwelt und er so begeistert, dass er sich gleich daran macht, ein weiteres restaurierungswürdiges Boot zu suchen. Schließlich wird er auf Zypern fündig und bringt den völlig desolaten Rumpf der Tuiga in die Werft nach Südengland, wo sie unter der Leitung von Duncan Walker restauriert und 1993 wieder zu Wasser gelassen wird. Viele sagen, dass die Tuiga in ihren klaren und harmonischen Proportionen und ihrem einfachen Deckslayout, nur mit Taljen, ohne eine einzige Winsch, eine der schönsten, wenn nicht die schönste Segelyacht aller Zeiten sei. Kein Wunder, dass auf der Liste der Skipper neben Fürst Albert von Monaco auch berühmte Segler wie die französische Segellegende Eric Tabarly, der mehrfache America’s-Cup-Gewinner Dennis Conner oder Weltmeister und Profisegler Paul Cayard stehen. Inzwischen hat sich sogar eine eigene Klassenvereinigung für die 15mR-yachten gebildet, die die Belange dieser Boote und Wettfahrten nach einheitlichen Regeln fördert. Seit 1995 ist die Tuiga das Flaggschiff des yachtclubs von Monaco, und ihr Liegeplatz ist direkt gegenüber dem neuen Clubgebäude, wo sie fast ein wenig eingezwängt zwischen den hochglanzlackierten Megayachten liegt, aber mit Stolz ihre Geschichte und Schönheit behauptet. Wer das Boot segeln sehen möchte: Die Tuiga ist regelmäßige Teilnehmerin fast aller Klassikregatten am Mittelmeer, ob in Monaco, Cannes, Antibes oder zum jährlichen Saisonausklang in Saint-Tropez. 

Feierlich besiegelte der Fürst von Monaco in Düsseldorf eine Kooperation zwischen seiner Umweltstiftung, der «Deutschen Meeresstiftung» und der Messe «boot».

De Prinz kütt!» sagt man im rheinland liebevoll. Und so freuten sich alle auf Fürst albert von Monaco: Die, die ihn nur aus der Boulevardpresse kannten, und die, die seine Umweltaktivitäten aufmerksam begleiten und unterstützen. Gelegenheit dazu gab es bei der «blue motion night» anlässlich der «boot» in Düsseldorf, der bedeutendsten Wassersportmesse der Welt. in der exklusiven Luxusyachten-Halle fand der ehrengast mit seinen engagierten ausführungen die volle aufmerksamkeit der Prominenz aus Wirtschaft, Kultur, Politik, Medien und Sport. eindringlich appellierte Fürst albert an alle gesellschaftlichen Gruppen, gemeinsam verantwortung zu übernehmen. Die größte Gefahr für die Umwelt gehe vom verantwortungslosen Umgang mit ressourcen aus. Um dem mit innovativen ideen wirkungsvoll entgegenzutreten, wurde an diesem abend der «Ocean Tribute award» ins Leben gerufen. er soll erstmals 2018 verliehen werden. Feierlich besiegelte der Fürst auch eine Kooperation zwischen seiner Umweltstiftung «Fondation Prince albert ii», der «Deutschen Meeresstiftung» und der «boot». ihre starken Stimmen sollen zum Schutz der Ozeane gebündelt werden. «eine große ehre für die Messe», sagte Messe-Geschäftsführer Werner Dornscheidt und überreichte dem Fürsten einen Scheck über 10 000 euro für seine Stiftung (Foto). am folgenden Tag gab es einen Fototermin am historischen anker, den Fürst alberts vater rainier iii. 1994 zur 25. «boot» gestiftet hatte. Der Fürst ließ es sich auch nicht nehmen, sein persönliches engagement beim wissenschaftlichen Meeressymposium zu zeigen und seine Ziele in einer 20-minütigen rede zu erläutern. Seine Mission unterstrich er mit einem Zitat von Jules verne: «Das Meer ist alles.» Und Frank Schweikert, der vorsitzende der Deutschen Meeresstiftung, ergänzte: «Die Ozeane brauchen uns nicht. Wir brauchen die Ozeane.» Susanne Altweger

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GOLF

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Golfplatz-Check: «bEAUvALLON» IN GRIMAUD

UNSER GOLFKOLUMNIST RAIMUND THEOBALD

PLATZ AN DER SONNE einen Platz an der Sonne gibt es im Golf von Saint-Tropez: «Beauvallon» ist ein landschaftlich sehr reizvoller Golfkurs, der dank seiner geographischen Südlage auch in den kühleren Jahreszeiten von Licht und Wärme durchflutet ist.

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ingebettet zwischen Meer und Hügeln am Fuße des Massif des Maures liegt dieser wunderschöne Platz in Grimaud. Beauvallon ist unser Stammplatz in Südfrankreich, den wir schon seit einigen Jahrzehnten immer wieder gerne spielen. Nach dem Verlassen der Küstenstraße zwischen Port-Grimaud und Sainte-Maxime empfängt uns, nur 500 Meter bergauf, das neue Clubhaus mit Restaurant und dem landestypischen Gebäude, in dem Büro und Pro-Shop untergebracht sind … schlicht, aber très chic. Heute haben wir eine Abschlagszeit gebucht; das ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, wenn Sie ein wenig Zeit

mitbringen. So kann man sich einem Flight anschließen und lernt nette Menschen kennen. Wir erfahren auf diese Weise immer wieder Neuigkeiten aus der Region. Der Platz mit seinen Par 70 und einem Slope von 125/gelb und 127/rot spielt sich sehr entspannt. Sie werden zwar überrascht von einigen Anstiegen, die man nicht erwartet, trotzdem lässt er sich fußläufig sehr gut meistern. Die breiten und einfachen Par-4-Bahnen am Anfang der Runde täuschen: Der Platz hat durchaus auch seine kniffeligen Löcher. So gibt es einige Fairways, an denen Straßen zu überwinden sind. Besonders zu erwähnen ist das Loch 14, ein kurzes Par 3 (115 m). Hier muss man zuerst über einen hohen Zaun, dann über eine Straße und zu guter Letzt noch über einen Teich spielen. Und das alles sollte mit nur einem Schlag direkt aufs Grün bewältigt werden. Weitere Wasserhindernisse sind kein Thema – mal hier, mal da ein kleiner Tümpel, aber nichts, was dem Spiel im Wege steht. Die für mich interessantesten Löcher befinden sich am Schluss der ersten neun Bahnen. Hier kommt auch das Einzi-

gartige an diesem Platz zum Vorschein, nämlich das Loch 9, das nicht wie üblich am Clubhaus endet, sondern am weitesten davon entfernt ist. Beauvallon hat somit eine typische Eigenschaft eines schottischen «Links Course». Aus diesem Grund werden für Greenfee-Spieler auch keine 9Loch-Runden angeboten, da eine Kontrolle sehr aufwändig wäre … sagt man! Wir sind immer wieder begeistert von den unterschiedlichen Anforderungen auf diesem Platz. Am besten gefallen uns die fünf Par-3-Löcher, die unterschiedlicher nicht sein können. Als Belohnung haben Sie von fast überall den fantastischen Blick über die Bucht von Saint-Tropez, die zum Greifen nahe ist. Das Angebot für Gastspieler bezüglich Umkleide und sanitären Anlagen ist etwas dürftig. Man geht wohl davon aus, dass hier spielende Golfer in der Nähe logieren, da der Platz doch sehr zentral gelegen ist. Am schönsten zu spielen ist Beauvallon vom späten Nachmittag in den Abend, wenn die im Hinterland langsam untergehende Sonne das Meer in ein wunderschönes provenzalisches Abendlicht hüllt. 

Jahrgang 1956, seit 1992 leidenschaftlicher Golfer, Frankreichliebhaber in jeglicher Form: Menschen, essen, Wein, Kultur, Provence, Côte d’azur

GOLF CLUB DE BEAUVALLON Boulevard des Collines 83310 Grimaud golf-club-de-beauvallon.com Info@golf-club-debeauvallon.com

Der Platz 18 Loch, Par 70 Längen von den verschiedenen abschlägen: 5557 m weiß 5305 m gelb 4844 m blau 4609 m rot Drivingrange, Putting- und Chipping-Grüns Clubhaus, restaurant und Proshop Greenfee für 18 Loch: 80 € Sondertarif «Fin de Journée»: 60 € Golfcar: 40 € Caddy: elektrisch 15 €, sonst 5 € Ganzjährig geöffnet.


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GOURMET

UNTER kÜNSTLERN Das Château Le Cagnard in Cagnes-sur-Mer zeigt sein neues Gesicht Fresken von stolzierenden Elefanten, ein Mezzanin voller Kunstwerke – viel hat sich nicht nur im Salle de Garde geändert, in dem einst Ritter und Edelmänner speisten. Wohl zum ersten Mal seit dem 13. Jahrhundert regiert zudem eine Frau über das Schloss. Von eLsA CArPenter & rOMAn MiCheL

ir treffen eine herzliche, lebhafte Frida Ivarsson im früheren Speisesaal des Château le Cagnard. 2011 hat die heute 35-jährige schwedische Geschäftsfrau das Hotel mit angeschlossenem Restaurant übernommen und fast ein Jahr lang renoviert und modernisiert. Besonderen Wert legte sie auf den Komfort – so ließ sie etwa die Betten, die von ihren Gästen regelmäßig gelobt werden, extra aus Schweden einfliegen. Das heutige Château le Cagnard ist eine Huldigung an die Künstler, die einst in Haut-de-Cagnes – dem «Montparnasse der Provence» – gelebt haben.

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Wie wurden sie die Chefin des Château le Cagnard? Als ich mit 19 Jahren die Schule abgeschlossen hatte, nahm ich mir ein Jahr lang eine Auszeit. In diesem Jahr konnte ich herausfinden, wohin meine berufliche Karriere führen sollte. Ich stieg damals in mein Auto, kam nach Nizza und arbeitete 18 Monate im Radisson

Hotel. Mein Vater und seine heutige Frau zogen dann auch hierhin. Mein Vater lernte die Familie Barel kennen, der das Hotel in Cagnes gehörte. Ich studierte in der Zeit in Cheltenham in England internationale Beziehungen mit dem Schwerpunkt auf Marketing. Da rief mich mein Vater an und sagte: «Ich hätte da ein Projekt für dich…» Ich kam also für eine Weile wieder nach Südfrankreich und kümmerte

mich um die Renovierung. Dann kehrte ich zurück nach Großbritannien zu meinem Mann und meiner Tochter. Aktuell komme ich alle sechs Wochen in den Süden, im Sommer hoffentlich häufiger. Dank der umbauarbeiten wird das hotel seinem «Boutique»status allemal gerecht. Was genau strebten sie mit dem Dekor an? Dieser Ort war fast hundert Jahre ein Hotel, seine Geschichte geht aber bis ins 13. Jahrhundert zurück. Ein Teil davon gehört sogar zur alten Stadtmauer! An der französischen Riviera gibt es viele ausgefallene Hotels. Ich wollte schon immer etwas anderes kreieren. Hier haben im Laufe der Zeit so viele Künstler gelebt. Deswegen benannte ich jeden der 28 Räume nach einem Maler, der Cagnes-sur-Mer gearbeitet hat. In jedem Zimmer etwa befindet sich ein Druck des Bildes des jeweiligen Künstlers und andere passende Objekte wie ein Buch, ein Ornament, alte Möbel usw. Die Gäste schätzen diese Nähe zu den Künstlern. Renoir zum Beispiel saß einst auf

dem Balkon des Zimmers, das heute nach ihm benannt ist! Das Château le Cagnard ist von so viel Charme und Authentizität umgeben. Das fühlte ich schon bei meinem ersten Besuch Welche gäste ziehen sie an und wie würden sie das Château le Cagnard einem Besucher beschreiben, der zum ersten Mal kommt? Wir haben eine sehr internationale Gästeliste: Engländer, Amerikaner, Schweden, Franzosen und auch Japaner. Letztere schätzen vor allem unser Fujita-Zimmer. Wir haben zahlreiche Stammgäste, die Jahr für Jahr wiederkommen. Neuerdings richten wir auch Hochzeiten aus. Ich selbst habe hier meinen indisch-englischen Ehemann geheiratet, und der Rahmen passte perfekt zu einer indischen Hochzeit. Außerdem ist unser Restaurant mit Chefkoch Stéphane Laurin exzellent. Das spricht sich allmählich herum. Genau dieses natürliche Wachstum durch Empfehlungen strebe ich an. Mir geht es nicht darum, eine Hotel-Nacht zu verkaufen, sondern um das Erlebnis für die Gäste. 


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Kaum neue Sterne für den Süden xakt 27 Drei-Sterne-Restaurants verführen ab sofort Frankreichs Liebhaber der Gourmet-Küche. Insgesamt 616 Lokale im Hexagon werden in der neuen Ausgabe des GastronomieFührers «Guide Michelin» mit mindestens einem der begehrten Sterne bedacht, 16 mehr als im Vorjahr. 70 Restaurants spielen ab sofort in einer neuen Liga: 57 Chefköche holten ihren ersten Stern, zwölf gewannen einen zweiten hinzu und mit yannick Alléno («Le 1947», Courchevel) gelingt es einem einzigen Koch, Stern Nummer drei zu erringen. An der Côte d’Azur hat sich nicht allzu viel getan. Im Departement

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Alpes-Maritimes wurden genau zwei Michelin-Sterne neu vergeben: Newcomer im Reigen der Sterneköche ist Jean-Luc Lefrançois, Chefkoch des «Château Saint-Martin» in Vence. Arnaud Faye gewann für die «Chèvre d’Or» in Eze einen zweiten Stern hinzu. Niemand hat in den Alpes-Maritimes einen Stern eingebüßt. Anders sieht das im benachbarten Var aus: «La Badiane» in Saint-Raphaël verlor ihren Stern. Dafür wurden hier gleich drei Spitzenköche erstmals mit einem Stern ausgezeichnet: Philippe Colinet («L’Olivier», Saint-Tropez), Jimmy Coutel («La Palmeraie», La Croix-Valmer) und Benjamin Collombat («Le Jardin de Benjamin», Lorgues).

sterne in den Alpes-Maritimes & Monaco: 1 Stern: Antibes: Le Figuier de St-Esprit, Les Pêcheurs; Beaulieu-sur-Mer: Restaurant des Rois; Cannes: Le Park 45; eze: La Table de Patrick Raingeard; grasse: La Bastide St-Antoine; Juanles-Pins: La Passagère, Bacon; La Colle-sur-Loup: Alain Llorca; La turbie: Hostellerie Jérôme; Le rouret: Le Clos St-Pierre; Magagnosc: Au Fil du Temps; Monaco: Elsa (Roquebrune-Cap-Martin), Blue Bay, yoshi, Le Vistamar; Mougins: Le Candille; nizza: JAN, Flaveur, L’Aromate; saint-Jean-Cap-Ferrat: Le Cap; vence: Le Saint-Martin, Les Bacchanales 2 Sterne: Cannes: La Palme d’Or; eze: La Chèvre d’Or; La napoule: L’Oasis; Le Cannet: Villa Archange; Menton: Mirazur; Monaco: Joël Robuchon; Mougins: Paloma; nizza: Chantecler 3 Sterne: Monaco: Le Louis XV sterne im var: 1 Stern: Bormes-les-Mimosas: La Rastègue; Callas: Hostellerie Les Gorges de Pennafort; gassin: Le Belrose; hyères: Le Mas du Langoustier; Fayence: Le Castellaras; La Cadière-d'Azur: Hostellerie Bérard; La Celle: Hostellerie de l’Abbaye de la Celle; La Croix-valmer: La Palmeraie; Les Arcs: Le Relais des Moines; Lourges: Le Jardin de Benjamin, Bruno; ramatuelle: La Voile; saint-tropez: L’Olivier; tourtour: Les Chênes Verts; tourrettes: Faventia, Clovis; 2 Sterne: Le Castellet: Christophe Bacquié; 3 Sterne: saint-tropez: La Vague d'Or

Jacques Gantiés RESTAURANTEMPFEHLUNGEN Der bekannte Journalist Jacques Gantié ist ein hervorragender Kenner der Restaurants an der französischen und italienischen Riviera. In seinem kulinarischen Führer «Guide Gantié» stellt er Hunderte von Insidertipps für Gourmets vor.

BiSTrO DU CLOS Das Städtchen Le Rouret zwischen Cagnes und Grasse haben Catherine und Daniel Ettlinger kulinarisch gesehen gut im Griff. In ihrem Sterne-Restaurant «Le Clos Saint-Pierre» gibt es mittags schon ein vorzügliches Menü für 40 Euro. Und nur 150 Meter weiter sind sie mit ihrem Ableger «Bistro du Clos» ebenfalls sehr erfolgreich. Hier, in provenzalischem Ambiente oder auf der großen Sonnenterrasse, treffen die Gäste auf dieselbe Philosophie: frische Produkte aus der Umgebung. Die Preise sind einem Bistro angepasst: Das Menü kommt auf 24 Euro, das Tagesgericht auf 12. Viele Gäste pendeln zwischen den beiden angesagten Adressen hin und her. Im «Bistro du Clos» gefällt die bodenständige, traditionelle Küche: «Warmer Ziegenkäse auf Salat, Aufschnittplatte oder Linsen mit Perugini-Würstchen, Mailänder Risotto, Rinder-Daube, Schokoladenkuchen … Le rOuret (AM) / 9 route d’Opio / tel. 04 97 05 08 34

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LIGURIEN

SIGNORA FORMAGGIO «Was ich mache, muss immer ehrlich und unverfälscht sein», resümiert Simona ihren Qualitätsanspruch. Susanne altweger-Minet besuchte sie auf ihrem Bauernhof «il Castagno» in Mendatica bei imperia.

Foto oben simona pastorelli © SAM Foto rechts die milch für die verschiedenen käsesorten stammt von eigenen tieren © SAM

Käserin Simona Pastorelli: Liebe, Leidenschaft und Lebensfreude in Ligurien

ie heißen Toma di Pecora Brigasca, Caprino, Brùsso. Begegnet sind sie mir vor allem auf den Wochenmärkten rund um Imperia. Als Ursprung der traditionellen Köstlichkeiten erwies sich die Strada della Cucina Bianca, die Straße der weißen Küche. Diese verläuft längs der See- und der ligurischen Alpen. Über Jahrhunderte wurde sie von Schäfern aus Ligurien, Cuneo und dem benachbarten Frankreich für den Almauftrieb genutzt. Aus der Milchwirtschaft sowie den Pflanzen und Kräutern entlang des Weges entstand die regionaltypische, ethnische «weiße Küche», deren Rezepte bis heute die dortigen Produkte und Speisen prägen. In der reizvollen Berglandschaft wollte ich entdecken, wie die schmackhaften Käsespezialitäten entstehen.

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Auf Empfehlung steuerte ich die Azienda Agricola Agriturismo «Il Castagno» in Mendatica/Imperia an. Im Kopf entwickelte sich schon das folkloristische Klischeebild eines Almbetriebs meiner Kindheit mit hölzernen HandButtermaschinen, Kurbel-betriebener Zentrifuge und Hirten mit Schlapphut und Umhang. Stattdessen erwartete mich eine moderne Mini-Manufaktur, wirtschaftlich gut durchorganisiert und mit einer klaren Management-Philosophie. Herzlich werde ich von Simona Pastorelli empfangen. Sie erläutert das drei Säulen-Konzept aus Tierhaltung, Herstellung von Käse- und Joghurt-Produkten sowie Restaurant. Sie selbst zeichnet für die Milchprodukte verantwortlich. Im von Chrom blinkenden, blitzsauberen Laboratorium führt sie kurzweilig und spannend in die Herstellungsmethoden der verschiedenen Käsesorten ein, die sie aus dem Kühllager holt und liebevoll auf dem Tisch ausbreitet. Die Basis bilden selbstredend immer Milch, von Kühen, Ziegen, Schafen, rein oder gemischt, sowie Gewürze. So nehme ich zum Beispiel mit, dass der Toma di Mendatica je nach Jahreszeit nur aus Kuhmilch (Winter) oder gemischt oder vornehmlich aus Schafsmilch (Frühjahr) hergestellt wird. Je nach Zusammensetzung ist er weiß bis blassgelb, die Konsistenz weich. Ein Serviervorschlag ist eine Kombination mit ligurischen Kartoffelplätzchen. Der Brùsso ist ein fermentierter Ricotta aus Schafsmilch, dem nach lokaler Tradition Grappa, Essig, Olivenöl, Pfeffer oder Chili zugefügt werden. Er wird in Fässchen aus Lärchenholz verpackt. Traditionell gilt er als Brotaufstrich oder als Beilage zu Kartoffeln. Der Ziegenkäse Caprino kann geschmacklich verfeinert werden mit mediterranen Gewürzen wie Thymian, Ore-


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Südflimmern Ganz persönliche Einblicke ins Leben in Ligurien. In dieser Ausgabe: Teil VI – «Wir tun nix, wir wollen nur sitzen» Von susAnne ALtWeger-Minet

gano, Majoran oder Chili. Er eignet sich hervorragend als köstliche Beilage zu den Kartoffelpuffern des alten Genoveser Tellergerichts «Cuculli de pattata». Den Joghurt aus Schafsmilch gibt es natur oder mit verschiedenen Früchten. «Was ich mache, muss immer ehrlich und unverfälscht sein», resümiert Simona ihren unverrückbaren Qualitätsanspruch. «Bei uns ist alles Handarbeit, mit erstklassigen Zutaten. Nur so können wir uns von den Industrieprodukten minderer Güte unterscheiden.» Was denn ihr Geheimnis dafür sei, insistiere ich. «Liebe bei der Herstellung, Leidenschaft und Lebensfreude», antwortet Simona. Mit höheren Kapazitäten könne sie das nicht gewährleisten. So beschränkt sie sich auf die traditionelle Produktion in kleinen Mengen und den Vertrieb im eigenen Laden und über Wochenmärkte. Das entspricht den Grundsätzen der ursprünglich in Italien gegründeten «Slow food»-Bewegung, der die Azienda angeschlossen ist. Spontan fällt mir ein: «Buono, pulito e giusto» (gut, sauber, fair), wie es der Gründer Carlo Petrini 2006 auf den Punkt brachte. Ja, das alles gilt hier. Auch für die Tiere. Artgerecht, Freiland. Voller Achtung spricht Signora Simona von den robusten, trittfesten und intelligenten Kühen, die selbstständig auf die Weide gehen und mühelos wieder in den Stall zurückfinden. Ihre Milch sei besonders aromatisch, da sie alles fressen, was sich findet: Gras, Klee, Kräuter. Selbst den Winter müssen sie nicht im Stall verbringen. Gleich neben der Azienda mache ich Bekanntschaft mit kompakten, gelassenen Schafen und einer großen Ziegenherde. Dabei vergesse ich fast, dass es sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb und nicht um einen Streichelzoo handelt. Die Tiere sind unglaublich freundlich und zutraulich. Ich kann mich kaum losreißen. Aber eine typische Mahlzeit der Gegend wartet. Bevor wir sie unter den Schatten spendenden Reben der Terrasse genießen, gibt Simonas Mutter, Signora Terzilia Pelassa, in der kleinen Küche einen Schnellkurs. Der Cucina Bianca gehörten alle Teigwaren, Milch- und landwirtschaftliche Produkte wie hellfarbige, Rüben, Lauch, Knoblauch an. Auf der Heimfahrt klingen Geschmack und Lebensfreude nach. 

as Wundervolle ist, es kommt kein Neid auf, wenn man Freunden erzählt, dass man ein Haus im Süden erworben hat. Mir schlug stattdessen eine Woge warmen Mitgefühls entgegen. «Du Ärmste, jetzt musst du auch noch im Urlaub kochen» oder «Mein Gott, jetzt siehst du nichts mehr von der Welt – wie langweilig!» Oman, Dubai, Tibet stehen gerade hoch im Kurs. Das alles werde mir wohl demnächst entgehen. Aber da wollte ich ohnehin nicht hin. Die mir dringend empfohlene vierwöchige Ayurvedakur in Sri Lanka (vier Wochen seien dort nur so teuer wie eine Woche in Deutschland): passé. In den Augen einiger Freundinnen hatte ich ein ganz schlechtes Los gezogen. In Zukunft müsse ich wohl in der italienischen Pampa versauern. Und überhaupt Ligurien: «Wo ist das eigentlich? Nie gehört!» Wenn es wenigstens die Toskana wäre! Möglichst niemanden verletzen wollend, murmele ich in diesen Fällen: «Nähe Nizza, Sanremo, Monaco», was mir immerhin ein Quantum Trost einbringt: «Ach ja, gar nicht so übel, soll ja mal ein Hotspot gewesen sein.» – «Spielte da nicht der Film mit der Grace Kelly – mit dem Kopftuch in so einem Cabrio? Wie hieß der doch noch?» Unweigerlich führt dies zur nächsten Frage: «Was tut ihr da eigentlich?» Provokant antworte ich

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regelmäßig: «Nichts, einfach dort leben.» Ganz falsche Antwort! «Wie – nichts?» Wir finden es einfach wundervoll, am Meer spazieren zu gehen oder auf der Terrasse zu sitzen und zum Beispiel dem Sonnenuntergang zuzuschauen. Wenn die Sonne langsam hinter den Häusern am gegenüberliegenden Hügel abtaucht, freuen wir uns auf die schönste Zeit des Tages, die «blaue Stunde». Wir lieben das wundervolle Licht des Südens, das so viele Maler inspiriert hat. Dieses Licht macht jeden Tag zu einem besonderen. Wenn abends die Lichter im örtchen angehen, sehen die Häuser aus wie die kleinen beleuchteten Häuschen auf einem Weihnachtsmarkt. Wir genießen es, dabei einen Sundowner zu trinken, einen Prosecco oder einen Aperol-Spritz. Und nach dem Abendessen warten wir schon auf den magischen Moment, wenn der Mond mit irrer Geschwindigkeit hinter dem Berg hervorschießt. Zuerst als heller Widerschein und dann in voller Größe. Bei Vollmond entfaltet sich ein unglaubliches Schauspiel. Bald steht der Planet der Romantik wie eine große Laterne über unserem Kirchturm. Manchmal, wenn wir Glück haben, lösen sich aus dem Lichtermeer am Himmel ein paar Sternschnuppen. Unbeeindruckt von meiner poetischen Erzählung wird mir entgegengehalten, das sei doch keine Beschäftigung für Großstadtmenschen. Wo bleibe denn die Kultur – und überhaupt, das soziale Umfeld? Programmierte Einsamkeit! Man sorgt sich ernsthaft um unseren Geisteszustand, vermutet mindestens ein Burnout, wenn nicht gar eine schwere geistige Verwirrung. Allmählich haben wir uns angewöhnt, zu erzählen, wir würden dort wandern, segeln, schwimmen, im Winter skilaufen und natürlich auch shoppen. Im Umfeld gebe es ein unerschöpfliches Kulturangebot, und liebe Freunde hätten wir auch gefunden. Dann sind alle glücklich – und wir sowieso!  Fortsetzung folgt ...


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vERANSTALTUNGEN

Frankreich Veranstaltungen 4. – 12. März Cannes «Cuisine cannoise en fête» Eine Woche lang bieten rund 60 Restaurants der Festivalstadt exklusive Gerichte oder Menüs an, die ausschließlich aus heimischen Produkten (terre-mer) zubereitet sind. www.cuisine-cannoise.com 10. + 11. März Mougins Zirkus Die Compagnie Cirque Farouche Zanzibar verspricht einen atemberaubenden Eröffnungsabend des neuen Kulturtempels «Scène 55». 20.30 Uhr, Scène 55. www.scene55.fr 12. März Cagnes-sur-Mer gottesdienst Die Deutsche Evangelische Kirche Nizza lädt ein zum Gottesdienst: 40 Avenue de Verdun, Cagnessur-Mer, 15.30 Uhr. www.kirche-nizza.org 17. März Cannes Konzert Das Orchestre Régional Cannes PACA spielt für Orchester arrangierte Stücke des berühmten Jazz-Komponisten Glenn Miller. 20.30 Uhr, Théâtre Croisette. www.orchestre-cannes.com 17. – 19. März Mandelieu salon du Bien-être, Bio & thérapies Fast 200 Aussteller begrüßen an der Gesundheitsmesse im Centre Expo Congrès die Besucher. www.salonbienetrebiotherapie.com 19. März 2017 Marseille run in In der «Europäischen Hauptstadt des Sports 2017» kommen Lauffreunde voll auf ihre Kosten. Verschieden lange Strecken führen durch die schönsten Straßen. www.runinmarseille.com 21. März Nizza Konzert: Celtic Legend Mehr als 30 Künstler begeistern mit irischer Tanzmusik. 20 Uhr, Palais Nikaїa. www.nikaia.fr

24. – 27. März Cannes salon gastronoma Zum dritten Mal treffen sich in Cannes Küchenchefs, Aussteller und Hobbyköche. www.salon-gastronoma.fr

2. April Tourrette-Levens Mittelalterfest Eine Zeitreise ins Mittelalter mit Rittern, Musikanten und Feuerspuckern für die ganze Familie. www.tourrette-levens.fr

25. + 26. März Fréjus Frühlingsfest Blumen, Schmuck, regionale Spezialitäten und Textilien. www.closdesroses.com

2. April Grasse Mountainbike-tour Das Mountainbike-Event «Bigreen» steht unter dem Motto Umwelt. www.bigreenvtt.com

25. + 26. März Sophia-Antipolis Fête des Jardins Ein alljährliche stattfindendes Treffen für Liebhaber mediterraner Gärten. Hobbygärtner und Profis finden hier Anregungen. www.jardinsud.com

9. April Cannes Oper «La grande-duchesse de Gerolstein», ein Stück des französischen Komponisten Jaques Offenbach. 16 Uhr, Palais des Festivals et des Congrès. www.palaisdesfestivals.com

26. März Nizza gottesdienst Die Deutsche Evangelische Kirche lädt zum Gottesdienst in Nizza (21 Bd. Victor Hugo), 15.30 Uhr. www.kirche-nizza.org 29. März Mougins Konzert Das Orchestre Regional de Cannes PACA spielt Meisterwerke von Beethoven und Mussorgski. 20.30 Uhr, Scène 55. www.scene55.fr 30. März – 8. April vence Le Printemps des nuits du sud Jeden Abend stehen verschiedene Bands auf einer Freilichtbühne. www.nuitsdusud.com 31. März Mougins Ballett Das Nationalballett Marseille ist zu Gast im neueröffneten Kunstforum Scène 55. 20.30 Uhr, Scène 55. www.scene55.fr

13. – 17. April Mandelieu-la-Napoule Bootsmesse Dieses Jahr findet der Salon für Gebraucht-Boote zum 27. Mal statt. Täglich 10-19 Uhr. www.salondubateau.fr 15. + 16. April Nizza halbmarathon 26. Internationaler Halbmarathon. www.nicesemimarathon.com 15. April – 2. Mai Antibes Antibes Art Fair Ob Möbel, Schmuck, Malerei oder modernes Design: Hier wird jeder Kunstliebhaber fündig. www.salon-antiquairesantibes.com 16.+ 17. April Tourtour Fêtes de l’Oeuf Die beliebte Ostertradition in der Region verspricht Spaß für die ganze Familie. www.tourtour.org

31. März – 2. April biot Marché d’Art Im Rahmen der europäischen Kunsttage findet in Biot ein großer Kunstmarkt statt. www.biot.fr

17. April Le bar-sur-Loup Fête de l’Oranger Marmelade, Kuchen und sogar Wein – Hauptsache aus Orangen. Daneben gibt es Theatervorführungen, Musik und einen Markt. www.lebarsurloup.fr

1. April – 1. Mai Alpes-Maritimes Festival des Jardins Festival zu Ehren der außergewöhnlichen Gärten an der Côte d’Azur. Siehe auch Seite 14 ff. www.cotedazur-tourisme.com

22. April Antibes Klassik-Konzert Mit dem Orchestre Régional de Cannes PACA, im Rahmen des Musikfestivals «Classic à Juan». 20.30 Uhr, Palais des Congrès.

www.antibesjuanlespins.com 22. + 23. April Grasse expo rose Jährlich verwandelt sich die Parfümstadt in ein Rosenparadies. Cours Honoré Cresp, MIP, Palais des Congrès. www.grassetourisme.fr 27. April - 1. Mai Hyères Festival für Mode und Fotografie Schon zum 32. Mal wird aufstrebenden Designern und Fotografen eine Plattform geboten, sich vor einer hochkarätigen Fachjury zu präsentieren. Villa Noailles. www.villanoailles-hyeres.com 29. + 30. April Falicon Fête de l’œillet Hier dreht sich alles um die Nelke. Im Dorf, ganztägig. www.fete-oeillet.com 1. – 31. Mai La-Colle-sur-Loup Monat der rose Einen Monat lang dreht sich alles um die Rose. www.lacollesurloup-tourisme.com 12. Mai Nizza Konzert: Depeche Mode Depeche Mode kommt auf seiner Welttournee auch nach Nizza. 19.45 Uhr, Palais Nikaia. www.nikaia.fr

Ausstellungen Bis 18. März Nizza Déchirures – Collages Der deutsche Künstler Roland Kraus, der seine Wahlheimat an der Côte d’Azur gefunden hat, zeigt seine neusten Werke. Für die ausgestellten Collagen ließ er sich vom Nizzarder Literaten Raphaël Monticelli inspirieren. Galerie Quadrige. Bis 28. Mai Nizza helmut newton – «icônes» Die Ausstellung zeigt ikonische Fotografien des deutschstämmigen Fotografen. Bekanntheit erlangte Helmut Newton durch seine Modefotografien für das Magazin Vogue. Seine Arbeiten zeichnen sich durch Erotik und stilisierte Szenen aus und wirken des öfteren provokant. Musée de la Photographie Charles Nègre, geöffnet täglich


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Monaco Veranstaltungen 5. und 8. März Oper verdis «simon Boccanegra» Mit dem Orchestre Philharmonique de Monaco, dem Chor der Oper Monacos und erstklassigen Solisten. 16 bzw. 20 Uhr, Oper. www.opera.mc

nellen Festen Monacos. Marktstände bieten Spezialitäten aus aller Welt. 10-17 Uhr. www.monte-carlo.mc 11. – 13. April Messe Ever Monaco Plattform für den Diskurs mit Experten der Branche, die die jüngsten Errungenschaften auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien vorstellen. www.ever-monaco.com

10. März konzert Die Carabiniers des Fürsten feiern ihr 200-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass findet ein Konzert statt. Auditorium Rainier III. www.monte-carlo.mc

15. – 23. April Monte-Carlo Rolex Masters Ein außergewöhnlicher Sportevent mit den international bedeutendsten Spielern im Tennis. Siehe auch Seite 46. www.montecarlorolexmasters.com

17. März bis 7. April «Printemps des Arts» Das Musikfestival wartet mit einem vielseitigen Programm auf: Neben klassischen Konzerten bietet das Festival auch Workshops, Künstlergespräche und Ballettabende. www.printempsdesarts.mc

27. – 30. April ballett Abend mit der Compagnie des Ballets de Monte-Carlo einen Ballettabend, der von den Choreografinnen Marie Chouinard und Natalia Horecna gestaltet wird. 20 Uhr, Grimaldi Forum. www.grimaldiforum.com

23. bis 30. März Oper Die Oper Monte-Carlo zeigt den «Barbier von Sevilla» von Rossini mit dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo. Oper. www.opera.mc

28. – 30. April artmontecarlo Nach dem Erfolg vom vergangen Jahr präsentiert die Kunstmesse ihre zweite Ausgabe. Mit mehr als 40 sorgfältig ausgewählten Galeristen aus aller Welt. Grimaldi Forum. www.grimaldiforum.com

24. März Rock-konzert Konzert der alternativen Rockband Needs aus Vancouver. 19 Uhr, Bibliothèque Louis Notari. www.monte-carlo.mc

Ausstellungen

26. März Radsport Critérium de Cyclisme – Radrennen in der Innenstadt Monacos. Die Radsportler drehen bei dieser besonderen Form des Radrennens immer wieder Runden auf einer relativ kurzen Strecke. www.monte-carlo.mc 30. März konzert: Thursday Live Sessions Die aufstrebende französische Band Theo Lawrence & The Hearts stimmt mit ihrem Sound aus R’n’B, Country und Rock & Roll auf das Wochenende ein. 20.30 Uhr, Grimaldi Forum. www.grimaldiforum.com 31. März – 1. April kermesse Die Messe zu Ehren der Schwester Marie gehört zu den traditio-

Bis 30. April Poïpoï – Une collection privée à Monaco Hommage an das Sammlerpaar Francisco und Josiane Merino, deren Sammlung nahezu alle großen Namen der Gegenwartskunst vertritt. Villa Sauber, täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr. Bis 11. Juni Hercule Florence – Le nouveau Robinson Ein Multitalent des 19. Jahrhunderts: Dem aus Monaco stammenden Hercule Florence wird erstmals in Europa eine eigene Ausstellung gewidmet. Erfinder der Zoophonie, Entwickler eines Notationssystems für Vogelstimmen und Vorreiter der Fotografie: An Hand von über 400 Objekten, vorrangig Zeichnungen, wird das Leben dieser einzigartigen Persönlichkeit illustriert. Villa Paloma, täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr.

Italien Veranstaltungen 5. März und 9. April GENUA «Passeggiando nella storia» Etwa 1-stündige Stadtführung zur Geschichte Genuas: Haus des Kolumbus, Torri di Porta Soprana, Mura del Barbarossa. Anmeldung bis 18 Uhr des Vortags Pflicht: 0102511263 oder msa@coopculture.it. Treffpunkt an der Casa di Colombo, 10.30 Uhr (nicht bei Regen) 5., 12., 19. und 26. März, 2., 9., 23. und 30.April GENUA «MusicAperitivo» Instrumental- und Vokal-Kammerkonzerte, öffentliche Generalproben, Jazz oder Chor… Musik für jeden Geschmack zu sehr günstigem Preis. Und am Ende gibt’s noch einen Aperitif! Teatro Carlo Felice. 11 Uhr. carlofelicegenova.it 12. März SANREMO «sanremo in Fiore» Corso Fiorito. Großer Umzug blumengeschmückter Wagen. Karneval auf Italienisch. Strandpromenade und Innenstadt. Ab 10 Uhr. carnevalesanremo.it 12. März ALASSIO «gran Fondo Alassio sixs» 105 km langes Straßenradrennen. Start Corso Dante Alighieri. Ab 9.30 Uhr. granfondoalassio.it 13., 20. und 27. März, 3., 10. und 27. April GENUA Konzerte Mit hochkarätigen Musikern (zum Beispiel 13.3.: Le Vents Français: 27.3.: I Solisti Aquilani mit V. und D. Ashkenazy). Giovine Orchestra Genova im Teatro Carlo Felice. 20.30 Uhr. gog.it

17. – 19. März FINALE LIGURE «il salone dell’Agroalimentare» Große Verkaufsausstellung ligurischer Spezialitäten: Pesto, Wein, Olivenöl und vieles mehr. Klosteranlage Santa Caterina und angrenzende Straßen im Ortsteil Finalborgo. Ganztägig saloneagroalimentareligure.org

vERANSTALTUNGEN

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17. – 19. März LA SPEZIA Patronatsfest San Giuseppe wird mit großem Markt und Notte bianca mit geöffneten Museen etc. gefeiert (18.3.). Piazza Europa und Strandpromenade Morin. Ganztägig. myspezia.it 18. März SANREMO 108. «Milano-sanremo» Weltbekanntes internationales Profi-Straßenradrennen. Ankunft ab 16.30 Uhr auf der Strandpromenade Lungomare Calvino. milanosanremo.it 19. – 28. März GENUA «L’elisir d’amore» Oper von G. Donizetti. Teatro Carlo Felice. 20.30 Uhr (19., 22. und 28.3.) oder 15.30 Uhr (21., 25. und 26.3.). carlofelicegenova.it 1./2. April GENUA «rolli Days» Zwei «Tage der Offenen Tür» in den Stadtpalästen der Strada Nuova. Absolut empfehlenswert! Ganztägig. 21. April – 7. Mai GENUA «Don Carlo» Oper von G. Verdi. Teatro Carlo Felice. 19 Uhr (21. + 26.4.) oder 15.30 Uhr (29. + 30.4. sowie 2. + 7.5.) carlofelicegenova.it 22. – 25. April GENUA «supernova» Musikfestival. Porto Antico. visitgenoa.it

Ausstellungen Bis 31. März GENUA «i segni delle meraviglie» Felszeichnungen und Figuren aus ligurischen Höhlen. Museo di Archeologia Ligure, Via Pallavicini 11. visitgenoa.it Bis 30. Mai GENUA «Andrea Doria – la nave più bella del mondo» 60 Jahre nach dem Untergang dokumentiert und rekonstruiert die Ausstellung das Schiff und die Ereignisse rund um die Kollision mit dem Eisberg. Galata Museo del Mare, Calata de Mari 1. visitgenoa.it


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bLICkPUNkT

PICASSO-vILLA

Zwiefalten

Von BertrAM DiehL

Aus dem Leben eines Anästhesisten in Südfrankreich ch geh’ jetzt. ich unterschreibe euch, was ihr wollt, aber ich geh’ jetzt. Ein Uhr fünfunddreißig. Nachts. Tumult auf meiner Station. Notruf der Schwester. Ein Psychopath, ich nenne ihn mal Bryce, 23, manischdepressiv in bislang eher depressiver Verfassung. Ist am Arm operiert worden. Hat nach fast einer Woche auf dieser Station genug von uns. Der meint das ernst, sagt die Schwester am Telefon. Und wenn der erst mal aus seinem Zimmer kommt, halten wir ihn bestimmt nicht auf. Muss ich zu Hilfe eilen. ich geh’ jetzt. ich unterschreib’ dir, was du willst, aber ich geh’ jetzt. Bryce steht in der Tür zu Zimmer drei. Bryce ist einen Meter neunzig groß, geschätzte 120 Kilogramm schwer. Nur der Infusionsschlauch in seinem Arm mit der Flasche am anderen Ende hält ihn vom Aufbruch ab. Und vielleicht sollte er auch noch was anziehen. Dass er mich duzt, gefällt mir nicht so. Sie sollten sich vielleicht noch was anziehen, ich komme gleich zu Ihnen. Die Schwestern auf dem Stationsflur wie ein Haufen kopfloser Hühner, empört, weil er wüste Drohungen mit obszönen Tendenzen ausstößt. Muss ich da jetzt rein? Du bist der Arzt, sagen sie, wir gehen da nicht rein, du hörst doch, was er sagt. Bryce steht neben seinem Bett und versucht sich anzuziehen. Nicht ganz einfach mit dem Infusionsschlauch in seiner Ellenbeuge und den Drähten vom EKG. Hätte er ja auch einfach abreißen können. Delirante Alkoholiker sind da weniger einsichtig. Die ziehen sich auch mal einen Blasenkatheter. Ich kann Bryce zum Bleiben bis morgen überreden und zu einer Tablette Valium. Er wünscht sich zwei davon, weil er das kennt. Zwanzig Milligramm. Den ungeübten Normalmenschen würde diese Dosis für 24 Stunden im Koma halten. Meinem Patienten reicht das als Basis zum Überdenken seiner Entscheidung in aller Ruhe. Eine Stunde später steht er auf dem Stationsflur. Ohne Hose. Auch ohne Unterwäsche. Mit TShirt allerdings. Demente Senioren kann man manchmal auf dem Parkplatz in dieser Aufmachung einfangen. Er hat den Schlauch sei-

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ner Infusion durchgeschnitten. Aus dem Schlauchende tropft reichlich Blut. Woher nur hatte er die Schere dazu? Hat er die Schere noch? Ist Bryce als bewaffnet einzuschätzen? Würde er von seiner Waffe Gebrauch machen? ich unterschreibe euch, was ihr wollt, aber ich gehe jetzt, brüllt Bryce. Früher, im nordöstlichen Ruhrgebiet, gab es für solche Fälle Ketamin in den Schubladen. Ketamin, intramuskulär appliziert, wirkt innerhalb von dreißig Sekunden. Wildhüter zähmen damit pflegebedürftiges Großwild. Aus sicherem Abstand. Wer aber würde sich Bryce zur intramuskulären Applikation nähern, geschweige denn sich ihm in den Weg stellen wollen? Die Schwestern verschanzen sich hinter Tischen und Stühlen. Auch ich tendiere da eher zur Feigheit. Die Schwestern wissen andererseits von einem Pfleger im Haus, spezialisiert auf so was. Serge rollt auf Anruf aus der Notaufnahme an. Zwei-Millimeter-Frisur, physisch ein ähnliches Kaliber wie Bryce. Zwei Helferinnen. Sie haben einen Koffer dabei, grün. Mit allerlei Zubehör für Fesselspiele in massiver Ausführung, abwaschbar. Du legst dich jetzt in dein Bett, sagt Serge. Serge duzt Bryce einfach, vielleicht ist das der Trick. Okay, sagt Bryce. Und dann schnalle ich dich an, weil das besser für dich ist. Okay. Bryce legt sich in sein Bett. Ganz zahm. Und wird an den Füßen und dem nicht operierten Arm fixiert. Weil das besser für uns alle ist. Okay, merci. Als ob er nur darauf gewartet hätte. Und nach dem Frühstück bringen wir dich nach Pierrefeu. Okay. Serge kann das ganz ohne Ketamin. Einfach so. Wow. In Pierrefeu haben sie die große Psychiatrie des Departements. Die Irrenanstalt meiner Jugend liegt auf der Schwäbischen Alb zur Donau hin. In einer ehemaligen Benediktiner-Abtei. öffentlich zugänglich ist dort das Münster, ein bedeutendes Bauwerk deutschen Spätbarocks. Früher, also in meiner Jugend, hieß es gerne mal, aber bestimmt nur im Scherz: Wenn du so weitermachst, kommst du in die Geschlossene nach Zwiefalten.

Blog: http://diehl.fr

bALD KReAtIVSCHmIeDe? Die Würfel sind gefallen: Kurz vor dem bereits anberaumten Versteigerungstermin ist die südfranzösische Villa in Mougins, in der Pablo Picasso (1881-1973) die letzten Jahre seines Lebens verbrachte, an einen Manager aus dem Sultanat Brunei verkauft worden. Bei dem Erwerber handelt es um den ökonomen Rayo Withanage, Gründer und Mehrheitseigner einer Direktinvestitions- und Handelsbank für Familien- und Staatsinvestoren. Spuren des berühmtesten Künstlers des 20. Jahrhundert gibt es keine mehr in dem Gebäudekomplex mit seinen 800 Quadratmetern Wohnfläche. Lediglich das ehemalige Atelier des Spaniers, der hier besonders kreativ war, ist noch in seiner alten Form erhalten. Doch auch dort erinnern heute nur noch ein paar Farbspritzer auf der Wand an den Großmeister der Klassischen Moderne, sagte ein Sprecher der Immobilienagentur, die fast drei Jahre brauchte, um das auf einen Wert von 25 bis 30 Millionen Euro geschätzte Objekt an den Mann zu bringen. Dem Bürgermeister von Mougins zufolge will Withanage seine Errungenschaft in Zusammenarbeit mit lokalen Stiftungen zur Förderung der Kunst nutzen. 

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EINTRITTSKARTEN FÜR DIE MESSE DER SUPERCARS (SEITE 44)

KONZERT-KARTEN FÜR DAS ORCHESTER CANNES PACA

PARIS-NIZZA

JubILäumSAuSGAbe FüR GIPFeLStüRmeR Die 75. Auflage des Radklassikers Paris-Nizza – auch bekannt als «Course au Soleil» – wird vom 5. bis 12. März ausgetragen. Die Radprofis rollen bereits am Freitag, 10. März, im Süden ein: Etappenziel ist nach einem Start in Aubagne (Bouchoes-du-Rhône) am späten Nachmittag Fayence im Var. Am Folgetag geht es von Nizza auf eine 177 Kilometer lange Strecke mit Bergankunft auf dem Col de la Couillole (1678 Meter, bei Roubion). Auf dem Weg zum Ziel müssen die Rennfahrer den höchsten Anstieg bezwingen, der je bei Paris-Nizza zu erklimmen war. Die achte und letzte Etappe am Sonntag, 12. März, beschreibt eine Schleife von Nizza über 115,5 Kilometer durchs Hinterland und zurück in die Côte d’Azur-Metropole. 

EIN DÎNER FÜR ZWEI IM CHÂTEAU LE CAGNARD

KONZERT-KARTEN FÜR DAS ENSEMBLE BAROQUE IN NIZZA


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NIZZA-ATTENTAT

eIne GeSte FüR DIe OPFeR VOn beRLIn Ein ähnlich tragisches Schicksal verbindet Nizza und Berlin seit dem vergangenen Jahr: Beide Städte wurden Opfer furchtbarer Attentate, bei denen Lastwagen in nichts ahnende Menschenmengen rasten. Fast hundert Tote forderten diese terroristischen Angriffe. Als Zeichen der Solidarität mit der deutschen Hauptstadt gaben Anfang des Jahres 20 Nizzarder Künstler im Theater Francis Gag vielfältige Vorstellungen. Tänzer und Sänger, Poeten und Musiker, Kabarettisten und Fotografen zeigten ehrenamtlich eine Probe ihres Könnens. Das deutsch-französische Publikum dankte ihnen für die zahlreichen emotionsreichen Momente mit herzlichem Beifall. Die Deutsche Natja Igney hatte zusammen mit dem französischen Schauspieler Marc Duret diese Initiative unter dem Titel «NiceBerlin Solidar-t-ité» gestartet. Die Einnahmen gingen an die Opfer und deren Familien.

bILANZ 2016

meHR tÖDLICHe unFäLLe Sowohl auf den Straßen im Departement Alpes-Maritimes als

auch im Var ist die Zahl der Todesopfer im vergangenen Jahr gestiegen. In den Alpes-Maritimes starben 58 Menschen (Vorjahr: 56) bei Verkehrsunfällen, im Var sogar 69 (Vorjahr: 67). Unter den tödlich Verunglückten in den Alpes-Maritimes befanden sich auch 12 Fußgänger – 85 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der getöteten Motorradfahrer stieg um neun Prozent. Im Var kamen 18 Fußgänger ums Leben. In beiden Departements ist die Zahl der im Straßenverkehr Verletzten 2016 hingegen deutlich gesunken: In den Alpes-Maritimes wurden insgesamt 1680 Menschen verletzt (Vorjahr: 2079), im Var 1006 (Vorjahr: 1158).

FLÜCHTLINGSHELFER

SymbOLISCHeR DenKZetteL

Moralisch – und darum ging es letztendlich – hat Flüchtlingshelfer Cédric Herrou seinen Prozess in Nizza gewonnen. Statt acht Monate Gefängnis zur Bewährung, wie der Staatsanwalt gefordert hatte, erhielt er am Ende seiner Berufungsverhandlung nur einen symbolischen Denkzettel: eine Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro, und auch die wurde zur Bewährung ausgesetzt – unter Beifall vieler Zuhörer. Herrou hatte zugegeben,

rund 200 Afrikaner von Italien über die Grenze nach Frankreich geschmuggelt zu haben. Etwa 50 Menschen aus Eritrea und dem Sudan hatte der Bio-Landwirt aus dem grenznahen Roya-Tal auf seinem Hof untergebracht.

ARAbER IM ANMARSCH

AkTUELL

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eines der wichtigsten Häuser der ganzen Umgebung werden. Bleibt zu hoffen, dass Seborga damit nicht seinen ursprünglichen Charme verliert. Am 23. April wählt Seborga einen neuen Fürsten. Verschiedene Kandidaten haben sich bereits gemeldet, unter ihnen ein Engländer.

5-SteRne-HOteL FüR SebORGA

MÜLL-PRObLEM

Nun hat es auch das idyllische Mimosenstädtchen Seborga erwischt: Saudiarabische Unternehmer wollen im kleinen Fürstentum oberhalb von Bordighera (Ligurien) ein Traumhotel für eine Elite-Klientel errichten. Zielgruppe sind vor allem ausländische Gäste wie Russen oder auch Landsleute der Bauträger, die mehrere Grundstücke oberhalb von Seborgas Friedhof mit Meerblick erworben haben. Bisher existiert das Projekt nur auf dem Papier, doch die Realisierung des Vorhabens soll zügig voranschreiten. Die Kontakte zu den Unternehmern hatte Fürst Marcello I. geknüpft. Seine aus Bayern stammende Frau und gleichzeitig Außenministerin von Seborga, Nina Menegatto, ließ gegenüber der Presse verlauten, dass die Geschäftsleute aus Saudiarabien über bedeutende Investitionsmittel verfügen. Das geplante Hotel könnte

In Frankreich werden jedes Jahr 270 Kilogramm Abfall pro Einwohner nicht recycelt. In der Region Provence Alpes Côte d’Azur (PACA) liegt die Zahl pro Person laut regionaler Abfallbehörde sogar bei 400 Kilogramm. Unangekündigt hat der Staat jüngst Kontrollen in den 15 Deponien der Region durchgeführt – mit alarmierendem Ergebnis: Mehr als die Hälfte verstieß gegen die rechtlichen Auflagen. Den fünf Millionen Einwohnern der Region PACA müsse man jedoch zu Gute halten, dass sie nicht allein für das Müll-Problem verantwortlich sind, so Jacky Bonnemains, Sprecher der Umweltorganisation «Robin des bois»: Die 30 Millionen Touristen im Jahr, darunter etwa 15 Millionen Camper, produzieren einen großen Teil des Abfalls. Der größte Übeltäter sei jedoch nach wie vor die Industrie, die für den größten Müllberg verantwortlich ist.

Zu WenIG ReCyCLInG


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NÜTZLICHE INFO

HöHERE PREISE, NEUE vERbOTE

fänger mit Vollzeitstelle elf Euro pro Monat mehr. Was hat sich sonst noch geändert?

Was sich 2017 in Frankreich ändert

tabak Ab sofort ist der Verkauf von Zigarettenschachteln mit Aufdruck des Markenlogos verboten. Tabakhändler – buralistes – dürfen nur noch neutrale Schachteln verkaufen, auf denen nach wie vor Bilder und Texte zur Warnung vor Gesundheitsschäden durch das Rauchen abgedruckt sind. Frankreich ist weltweit eines der ersten Länder, das diese Maßnahme im Kampf gegen das Rauchen ergreift. Teurer wird im selben Atemzug loser Tabak: Der Preis steigt um rund 15 Prozent.

Höherer Mindestlohn, teurere Gaspreise, neutrale Zigarettenschachteln… Alle Jahre wieder treten zum 1. Januar und 1. Februar frankreichweit zahlreiche Neuerungen in Kraft. Sie betreffen alle Lebensbereiche - von der Gesundheit über den Gebrauch von Plastiktüten bis hin zum Straßenverkehr. Die wichtigsten Änderungen im Überblick. aare, die sich im Hexagon scheiden lassen wollen und dies gütlich tun möchten, müssen ab sofort nicht

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mehr vor Gericht, sondern können einen Notar walten lassen. Das Verschicken eines Briefes wird teurer, dafür verdienen Mindestlohn-Emp-

sMiC Der gesetzliche Mindestlohn steigt um 0,93 Prozent von 9,67 auf 9,76 Euro brutto pro Stunde. Ein VollzeitBeschäftigter (35 Stunden pro Woche) verdient damit ab sofort 1481 Euro brutto pro Monat (netto: 1153 Euro, was einem Zugewinn von elf Euro entspricht). energie-Preise Der Gaspreis steigt um mehr als 5 Prozent. Auch Heizöl wird teurer: Beim Kauf von 1000 Litern fallen rund 27 Euro mehr an.

STAMMTISCHE & DEUTSCHSPRACHIGE CLUbS Menton:  Stammtisch. Während der Winterzeit jeden Montag ab 15 Uhr, sonst ab 16 Uhr im «Le Royal Westminster» (30 Avenue Felix Faure, Menton). Kontakt: ute@neimo.de, Tel. +33 (0)4 93 41 31 26 nizza:  Stammtisch der AFA (Association France-Allemagne Côte d’Azur) jeden Donnerstag ab 19.30 Uhr in der Brasserie «Felix Faure» (12, ave Felix Faure, Nizza). Kontakt: Barbara Caille, Tel. +33 (0)6 09 69 24 97 Cannes:  Stammtisch jeden zweiten und vierten Freitag im Monat an wechselnden Orten. Auskunft: +33 (0)4 93 38 60 85.

saint-tropez:  Stammtisch jeden Donnerstag, 19 Uhr, «Le Bistrot» (Place des Lices). Kontakt: Gabriele Klöckner, Tel./Fax: +49 (0)6152/6 98 61, gabikloeckner@web.de. toulon:  Stammtisch der Association Culturelle Franco-Allemande de Toulon et du Var jeden ersten Donnerstag im Monat von 18 bis 20 Uhr im Restaurant «La Place» (31 Place de la Liberté, Toulon). Kontakt: Margarete Jeserich, Tel. +33 (0)4 94 30 86 29, jeserich.m@wanadoo.fr. Marseille:  Regelmäßige Treffen, die Deutsch sprechende Geschäftsleute, Kreative, Kunden und Freunde der Region zusammenführen wollen. Kontakt: www.facebook.com/groups/ma rseilleundumgebung

elektro-Bonus Für den Kauf eines Elektro-Zweioder -Dreirads spendiert der Staat 1000 Euro, für den Ersatz eines alten Diesel-Autos durch einen elektrischen Wagen (wie bisher) 10 000 Euro. Kraftstoff fürs Auto Die Kraftstoffsteuer für Diesel steigt um 1 Cent pro Liter, während sie für Benzin um 1 Cent gesenkt wird. In Paris ist für Kraftfahrzeuge seit dem 16. Januar eine Vignette Pflicht, die Auskunft darüber gibt, zu welcher Schadstoffgruppe ein Auto gehört. In Deutschland gibt es erste dieser so genannten Umweltzonen bereits seit 2008, aktuell sind es 54. In den Umweltzonen dürfen nur Fahrzeuge fahren, die bestimmte Abgasstandards einhalten. Bankgebühren Einer für die Tageszeitung Le Figaro unter 54 Banken durchgeführten Studie zufolge steigen die Bankge-

bühren deutlich: Die Kontoführungsgebühren wachsen demnach zum 1. Januar im Schnitt um 13 Prozent an. Weitere Gebühren wie etwa zum Abheben von Geld an Automaten fremder Geldinstitute werden durchschnittlich 4,5 Prozent teurer. Briefmarken Um durchschnittlich 3,1 Prozent steigen auch die Gebühren bei der Post. Für einen Brief «lettre prioritaire» werden ab sofort 85 Cent (statt zuvor 80 Cent) fällig. Das Versenden eines Standardbriefs bis 20 Gramm kostet nunmehr 73 Cent (statt 70 Cent). Für ein Einschreiben werden 3,95 Euro berechnet (statt 3,77 Euro). versicherungen Die Steuer auf abgeschlossene Versicherungen (Auto, Hausrat, …) erhöht sich von 4,30 auf 5,90 Euro, um Entschädigungen für Terrorismus-Opfer zu decken. Während die Hausratsversicherung außerdem grundsätzlich im Schnitt um 2,5 Prozent steigt, werden Kraftfahrzeug-Versicherungen durchschnittlich rund 1,5 Prozent teurer. Plastiktüten Dünne Einwegplastiktüten, wie sie vor allem für Obst und Gemüse bislang verwendet wurden, sind ab sofort gänzlich verboten. Weiterhin erlaubt ist die Ausgabe von dickeren Plastiktüten, die zu mindestens 30 Prozent aus biologisch abbaubaren Stoffen bestehen. Bis 2025 soll dieser Anteil auf 60 Prozent steigen. Fahrzeugscheiben Dunkel getönte Windschutz- und Seitenfensterscheiben sind ab sofort verboten. gebrauchte ersatzteile Autowerkstätten sind angehalten, dem Kunden gebrauchte Ersatzteile anzubieten. Wiederverwertung statt Verschrottung ist die Devise. Autobahn-Maut Zum 1. Februar wurde wie üblich die Autobahn-Maut erhöht. Im Durchschnitt stieg die péage frankreichweit um 0,8 Prozent. Die zusätzlichen Einnahmen fließen in die Instandhaltung der Autobahnen. Die Regierung verspricht, dadurch in diesem Jahr 5000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. 


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FRANZöSISCH LERNEN: EIN kINDERSPIEL! Im Juni bietet Nathalie Zell wieder Kurse in Grimaud an ie die kleinen Kinder hier in Frankreich schon so perfekt Französisch sprechen – macht Sie das nicht neidisch? Noch bevor sie zur Schule kommen, noch bevor sie lesen und schreiben gelernt haben, plappern sie munter drauflos. Fehlerfrei. Und zwar zu 80 Prozent, wie Umfragen wissen. Grammatik? Nie gehört, nie gelernt. Trotzdem machen sie alles richtig. Wie schaffen sie das? Weil sie es von der Wiege an so lernen: Eltern und Geschwister begleiten jeden Satz mit Gesten, Bewegungen, Aktionen und Emotionen. Nach diesem Muster baut Nathalie Zell Sprachkurse auf: gemeinsame Gesten, Aktionen, Bewegungen und Emotionen, die sich mit Worten und Sätzen sinnvoll verbinden und ein-

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GENERALkONSULAT MARSEILLE

umZuG InS HAFen-VIeRteL Rolf Friedrich Krause ist auf die Welt gekommen, als Deutschland sein erstes Generalkonsulat in Marseille eröffnet hat. Der Diplomat, Jahrgang 1956, ist mit seiner Dienststelle im Januar vom Prado ins Hafen-Viertel von La Joliette umgezogen. Das Konsulat, das nicht nur für die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA), sondern auch für Korsika und den Languedoc-Roussillon zuständig ist, residiert nun im ehemaligen Direktionsgebäude der Docks, die 1856 nach dem Vorbild von London in der Mittelmeer-Metropole von Gustave Desplaces gebaut wurden. Das deutsche Generalkonsulat (10, Place de la Joliette, Les Docks, Tel. 04 91 16 75 20) ist montags bis freitags von 8.30 bis 11.30 Uhr geöffnet. peb 

prägen. Natürlich lernen die Teilnehmer auch Schreiben und Grammatik – nachdem das Sprechen verinnerlicht wurde. Die nächsten Gruppen-Intensivkurse (maximal 8 Teilnehmer) in Grimaud finden wie folgt statt: Anfänger: 5. – 9. Juni 2017 (jeweils 9 – 13 Uhr) Mittelstufe: 12. – 16. Juni 2017 (jeweils 9 – 13 Uhr) mehr über die methode von nathalie zell und ihre kurse erfahren sie hier: www.nathaliezell.de oder schreiben sie ihr: nathalie@nathaliezell.de

bUNDESTAGSwAHLEN

unteRLAGen AnFORDeRn! Am 24. September 2017 wird der 19. Deutsche Bundestag gewählt. Wählen kann nur, wer in ein Wählerverzeichnis eingetragen ist. Auslandsdeutsche werden nicht automatisch eingetragen. Wollen sie an Bundestagswahlen teilnehmen, müssen sie vor jeder Wahl einen förmlichen Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis stellen. Die amtlichen Formblätter lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor, sollten aber ab Ende Februar auf der Homepage des Bundeswahlleiters zu finden sein: www.bundeswahlleiter.de Achtung: Wer in den letzten 25 Jahren im Alter von über 14 Jahren nicht mindestens drei Monate am Stück in der Bundesrepublik gelebt hat, ist (bis auf Ausnahmen) trotz deutschen Passes nicht wahlberechtigt. 

NÜTZLICHE INFO

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LESERbRIEF «MEINE» STADT Eine meiner besten Freundinnen ist stolze Französin und – Niçoise. Als ich ihr gegenüber einmal äußerte, Nizza sei für mich die schönste Stadt der Welt, schaute sie mich ganz ungläubig an und meinte, das sei doch nicht mein Ernst. Ich vergleiche Nizza nicht mit Paris oder London, sondern nur mit Städten seiner Größe, von denen ich schon viele überall auf der Welt gesehen habe. Daher ist es meine volle Überzeugung, und ich bin sehr froh darüber, dass mein Mann und ich vor zwölf Jahren Nizza als zweiten Wohnsitz gewählt haben. Man muss nicht den Mont Boron

erklimmen, um vom Panorama dieser Stadt ergriffen zu sein. Die Alpes Maritimes – im Winter schneebedeckt – und das EstérelGebirge in Sichtweite, eine weit geschwungene Bucht mit azurblauem Wasser: Nizza ist mit viel natürlicher Schönheit gesegnet. Alles andere haben wir französischer Städteplanung und südfranzösischer Lebensart zu verdanken. Sicher gibt es durchaus auch Dinge, die man kritisieren kann. Aber im Gegensatz zu anderen Städten hat sich Nizza in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich positiv weiter entwickelt. Es sind Projekte gestemmt worden, die selbst große Städte in Deutschland nicht aufweisen können (z.B. Tram, Promenade de Peillon, Fußballstadion), und wei-

tere sind auf dem Weg. Übrigens, mein Mann und ich kommen aus Bonn. Bonn ist eine der wenigen Städte in NordrheinWestfalen, die wirtschaftlich sehr gut aufgestellt sind. Bonn hat unter dem Wegzug der Regierung nach Berlin in keinster Weise gelitten. Aber dort schafft man es nicht einmal, trotz eines großzügigen Sponsoren-Angebotes der Telekom, ein Festspielhaus zu bauen, um den Werken eines der großen Söhne der Stadt, Beethoven, ein Forum zu schaffen. Die alte Konzerthalle – ein Bild des Jammers. Eine Einkaufsgalerie in der Stadt? Fehlanzeige. Da lobe ich mir Nizza – ihr lieben Niçois, arbeitet weiter daran! Ich bin gerne bei Euch. angelika trautwein, per e-mail

ZUHAUSE

GeSuCHt

REDAkTIONSSITZUNG IM kULTURZENTRUM Das war dieses Mal eine ganz besondere Redaktionssitzung! Zu einem Mittagessen mit eigenem chef traf sich unser journalistisches Team im neuen deutsch-französischen Kulturzentrum in Nizza. Der deutsche Koch Mario Ellensohn (Restaurant Côté Marais in Nizzas Altstadt) und seine Helfer verwöhnten uns mit einem köstlichen, von ihm speziell entworfenen Menü. Etwas schwierig, sich nach so vielen leiblichen Genüssen auf die Themenplanung 2017 zu konzentrieren! Auf dem Foto von links: Praktikant Roman Michel, die Autoren Rolf Liffers und Peter Bausch, Chefredakteurin Petra Hall, Praktikantin Clara Swaboda, Riviera-Press-Geschäftsführer James Rolland, unsere Autoren Ira Söhnge, Jörg Langer und Hannelore Salinger, Koch Mario Ellensohn, Christa Liffers und Redakteurin Aila Stöckmann. Wenn er nicht gerade für die RZMitarbeiter oder in seinem gemütlichen Lokal kocht, gibt Ellensohn übrigens Kochkurse für deutsche Spezialitäten im Kulturzentrum. Einen Bericht darüber lesen Sie in der Mai-Ausgabe..

Dakota ist ein absoluter Schatz! Ein Riesenbaby, eine Schmusebacke, ein Clown, der einen zum Lachen bringen will mit seiner offenen, unbekümmerten, freundlichen Art. Er ist geduldig, verspielt, kinderlieb und lernt schnell. Dakota ist eine Mischung aus Dogge und Border Collie, etwa zwei Jahre alt. Er verträgt sich gut mit anderen Hunden und sucht nun dringend ein liebevolles, neues Zuhause. tel. +33 (0)4 94 96 89 19, +33 (0)6 43 06 19 60, +49 (0)172-45 55 033 www.joshi2.de

UNSERE wEbSITE www.RIvIERA-PRESS.FR wir veröffentlichen täglich aktuelle news aus dem süden auf unserer website. hier einige der meistgelesenen artikel im januar und februar:  Höhere Preise, neue Verbote:

Was sich 2017 ändert  Internationale Begegnung rund um Kunst und Kulinarik  Die rüpelhaftesten Autofahrer Frankreichs sind aus dem Süden  Roaming in der EU wird abgeschafft

 Minusgrade an der Côte d’Azur halten an  Neue Tramlinie kommt früher als geplant  Noch immer gedenken Menschen der Terror-Opfer

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herausgeber SEBASTIEN FRAISSE s.fraisse@riviera-press.fr geschäftsführender direktor JAMES ROLLAND j.rolland@riviera-press.fr chefredakteurin PETRA HALL p.hall@riviera-press.fr redaktion AILA STöCKMANN a.stoeckmann@riviera-press.fr chefreporter ROLF LIFFERS art director VINCENT ARTUS vincent.artus@wanadoo.fr marketing KARINE BALAGNy Anzeigen & PR Tel: +33 (0)4 97 00 11 29 marketing@riviera-press.fr DOMINIQUE FREULON Anzeigen & PR Tel: +33 (0)4 97 00 11 22 d.freulon@riviera-press.fr mitarbeiter Susanne Altweger-Minet, Peter Bausch, Bertram Diehl, Dr. Jörg Langer, Roman Michel, Hannelore Salinger, Ira Söhnge, Gerhard Standop, Clara Swaboda, Alfred Thum sekretariat CAROLE HEBERT contact@riviera-press.fr vertrieb SUPERyACHT DISTRIBUTION Unverlangte Manuskripte und Fotos werden nicht zurückgeschickt. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Verlag ist nicht für die inhaltliche Richtigkeit der Anzeigen verantwortlich. © 2016-2017 - by Riviera Press s.a.r.l.

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