Riviera Zeitung - Das Magazin Mai/Juni 2015

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Mai/Juni 2015

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FilmFestival Cannes feiert Formel 1 Schafft Rosberg in Monaco den Hattrick?

BAULANDSTEUER

Grundstücksbesitzer werden abkassiert

Château de Grasse Junger Schlossherr hat Großes vor

Kirchner bis Nolde Deutsche Expressionisten in Genua



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Editorial von Petra Hall

a kann Präsident Hollande noch so viele abschreckende Gesetze verabschieden, die Bürokratie noch so kompliziert sein – die Sehnsucht nach Südfrankreich ist offenbar unverwüstlich. Über den Traum vom Leben und Arbeiten im Süden berichten wir nun schon seit 23 Jahren, und immer wieder kommen neue Geschichten hinzu. Unsere Redakteurin Aila Stöckmann hat zum Beispiel den 27-jährigen Hotelier Heinrich von Hirsch interviewt, Schlossherr in Le Bar-sur-Loup. Aber Sie finden in diesem Heft auch ein Gespräch mit einem deutschen Facharzt auf Seite 25, der liebend gern (nicht nur) zum Operieren an

die Côte d’Azur kommt. Modedesignerin Larissa Heddert möchte mit ihren Kreationen gerne die Riviera erobern, wie sie auf Seite 14 erklärt. «Zum Leben gehören viele Zutaten», sagt Unternehmer von Hirsch auf Seite vier, «dazu zählen Lust, Liebe, Glück, Zeit, Arbeit und auch Mut ... Wenn mehrere davon gegeben sind, muss man seine Ängste zur Seite stellen und zugreifen!» Weise Worte, die auch oder besonders für den Süden gelten. Vielleicht ist diese Region nicht mehr das, was sie einst war. Aber die Faszination, die von ihr immer noch ausgeht, zieht nach wie vor alle Generationen in ihren Bann. ! Ihre

Inhalt REPORTAGE

Château de Grasse: Große Ambitionen für ein kleines Hotel FILM

Die Festspiele in Cannes Zwei Schauspiel-Legenden ganz privat MONACO

Deutsche Botschafterin zu Besuch Formel 1: Nico Rosberg im Gespräch

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GOURMET

Einzigartiges Ölbaum-Museum in Imperia Küche, Kino, Kunst: 30 Jahre La Palme d’Or

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Deutsche Expressionisten in Genua Neuer Chef für Monacos Philharmonie

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MODE

LEBEN

&

WOHNEN

RZ-Immobilien-Serie: La Garde-Freinet Neue Sondersteuer auf Bauland V E R A N S T A LT U N G E N

Was zwischen Marseille & Genua los ist! RZ-NEWS

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&

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SERVICE

Nachrichten und nützliche Informationen aus dem Süden

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C O N C E P T + D E S I G N B Y K O N N Y S T R AU S S

Deutsch-russische Designerin möchte die Côte erobern

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Cover: Grand Hyatt - Hôtel Martinez in Cannes - Foto: Hughes Lagarde

K U LT U R

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REPORTAGE

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Schlossherr mit 27

Château de Grasse: große Ambitionen für ein kleines Hotel

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or gut einem Jahr sah er sich noch auf einem Kreuzfahrtschiff durch die Weltmeere schippern: international Karriere machen als junger Kerl, der drei Sprachen fließend spricht, von der Welt was sehen. Alles war in trockenen Tüchern, die Koffer gepackt. Dann passierte ein dummer Unfall beim Fußball, Heinrich von Hirsch brach sich den linken Fuß – und im Nachhinein fragt er sich, ob es Schicksal war. Heute hat der 27-Jährige die erste Saison als Chef in seinem eigenen Hotel hinter sich, und was für eine!

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Glücksritter gibt es an der Côte d’Azur viele. Den schnellen Euro machen mit Restaurant oder Herberge, das kann ja jeder. Meinen sie. Ein junger Ma n n i n L e B a r- s u r- L oup g e ht d i e S a c h e g a n z anders an. VON AILA STÖ CKMANN MAI

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Aber von vorn. Le Bar-sur-Loup ist ein Dörfchen zwischen Grasse und Tourrettes-sur-Loup, eines jener hübschen kleinen villages perchés, wo jedes Foto ein Treffer wird. Umgeben ist das Adlernestdorf ringsum von den grünen Ausläufern der Seealpen, der Blick reicht weit, nur um Haaresbreite nicht bis zum Meer. Oberhalb thront die weitaus touristischere Schwester Gourdon. Bekannt ist Le Bar-sur-Loup vor allem durch sein jährliches Orangenfest am Ostermontag. Und der Ort verfügt über ein Schloss mit Geschichte! Eine ehemalige Burg aus dem 10. bis 12. Jahrhundert, so schätzen die Geschichtsschreiber, mit meterdicken Mauern, die hoch über den roten Dachziegeln der Dorfhäuser steht. Gut sichtbar aus der Ferne mit den beiden runden Ecktürmen, imposant auch von der Eingangsseite am Place Francis Paulet. Heinrich von Hirschs Eltern verliebten sich vor vielen Jahren in das Château de Grasse. So genannt, weil die Grafen von Grasse hier lebten. 1722 erblickte im Schloss selbst François Joseph Paul de Grasse das Licht der Welt, der es später als Amiral de Grasse zu einiger Berühmtheit bringen sollte, indem die von ihm befehligte Flotte eine kurze, aber so entscheidende Rolle im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg anno 1781 spielte, dass auch die Amerikaner den Admiral heute noch kennen und verehren. Im Zuge der französischen Revolution war das Schloss, zuvor längst mehrfach abgebrannt und wieder aufgebaut, an den Ort gefallen. Es wurde fortan genutzt, wie und wann es gerade passte: als Wohnraum, als Versammlungsstätte, Café, für Ausstellungen. Vor rund zwölf Jahren dann beschloss die Gemeinde, sich von dem Bau zu trennen, und stellte den leer stehenden Westflügel zum Verkauf. Martin und Véronique von Hirsch, deutsch-französisches Künstler-Paar, das seit Jahren einen Wohnsitz in Le Bar hatte und später ganz aus München hergezogen war, boten mit – und erhielten den Zuschlag. «Meine Mutter, die hier schon lange kulturell sehr engagiert war, wollte das Château unbedingt für die Leute im Dorf erhalten», erinnert sich Sohn Heinrich. «Also hatte sie mit meinem Vater zusammen kurzerhand und ohne jede Erfahrung auf dem Gebiet beschlossen, es zu kaufen und ein Hotel mit Restaurant daraus zu machen, offen für alle.»


REPORTAGE

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Das Abenteuer «eigenes Hotel» begann mit einer zweijährigen Umbau- und Renovierungsphase, behutsam und geschmackvoll, ehe die Eltern das Haus eröffneten. Einige Jahre betrieben sie es selbst mit Erfolg, ehe sie es verpachteten. Zum Entsetzen der Familie ruinierte der neue Betreiber das HotelRestaurant in kürzester Zeit und musste schließen. «Ein, zwei Jahre lang stand das Château danach leer. Meine Eltern wollten es verkaufen, zu enttäuscht waren sie über den Niedergang», so Heinrich von Hirsch. Wie man ein solches Juwel so verkommen lassen kann? Für den Filius eine Frage des Missmanagements. Er verfolgt heute einen ganz anderen Ansatz: Statt eines aufwändigen Restaurants konzentriert sich Heinrich von Hirsch als Hotel-Chef auf die sechs Gastzimmer, legt Wert auf klares, einfaches Design, auf wohl dosierten Luxus, einen fast familiären Empfang und – ein seltenes Phänomen an der Côte d’Azur – auf faire Preise (Doppelzimmer 80 bis 100 Euro, je nach Saison). Dazu gibt’s eine kleine Bar und Café-Terrasse auf dem Vorplatz, wo Hirsch und seine Partnerin Eva Richard bis in den frühen Abend gute Weine und internationale Biere servieren. Eigentlich hatte der neue patron überhaupt nicht vor, das Château zu übernehmen. «Das war schließlich das ‚Baby‘ meiner Eltern», sagt er. Voller Elan half er trotzdem mit, das Haus nach der Pleite erneut zu renovieren, um es präsentabel für potentielle Käufer zu machen. Es entstand ein aparter Mix aus Alt und Neu: schwere Holzmöbel und minimalistische Deko mit zurückhaltenden Farben in den großen Räumen mit hohen Decken, hier und da Kunstwerke an den Wänden. Die Jahrhunderte, die das Haus auf dem Buckel hat, sind überall spürbar, aber das Innere wurde gleichzeitig behutsam in die Gegenwart geholt.

Erst, als Heinrich von Hirsch mit lädiertem Fuß im Bett lag und nicht schlafen konnte, wurde ihm bewusst, welche Chance er im Begriff war zu vergeben: Als einziges von vier Kindern, von den Eltern ganz zu schweigen, hatte er eine Hotelfachschule besucht, in einem Sterne-Restaurant in der Provence und später in einem großen Hotel in Monaco gearbeitet. Er hatte Erfahrung in den renommiertesten Etablissements, und vor ihm lag ein roher Diamant, ein kleines, aber feines Haus, das jede Menge Potential bot. Er müsste verrückt sein, sich diese Gelegenheit entgehen zu lassen! Aber nicht auch äußerst mutig, doch zuzugreifen? «Zum Leben gehören viele Zutaten», antwortet der 27-jährige Hotelier, «dazu zählen Lust, Liebe, Glück, Zeit, Arbeit und auch Mut ... Wenn zu einem Zeitpunkt mehrere davon gegeben sind, muss man seine Ängste zur Seite stellen und die Chance ergreifen, um erfolgreich zu sein!» Seit einem Jahr bewohnt er eine Etage des Schlosses nun selbst und empfängt mit Unterstützung seiner Freundin Gäste aus aller Welt. Mit zweien seiner Geschwister hatte er zusammengelegt, um das Château zu kaufen, und auch Strategie und Businessplan wurden sorgfältig gemeinsam ausgearbeitet. Nach zwölf Monaten sind sämtliche Erwartungen übertroffen, die Gäste begeistert – und die Ideen für die Zukunft werden konkreter. Für immer und ewig wolle er hier nicht Schlossherr spielen, so Heinrich von Hirsch, aber sein Haus in der kommenden Zeit um drei Zimmer erweitern, im Standard heben und ein Boutique-Hotel – klein, persönlich geführt und mit individuellem Charme – draus machen. Und dann irgendwann vielleicht anderswo ein neues, ähnliches Projekt angehen. An Kreuzfahrten jedenfalls verschwendet er keine Gedanken mehr.

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3 1) Ein kühles Glas Bier – Importe aus verschiedenen Ländern – oder ein guter Wein lässt sich auf der schattigen Terrasse vor dem Château genießen. Prädestiniert für laue Frühsommer-Tage! 2) Eva Richard und Heinrich von Hirsch führen das Hotel in Eigenregie. 3) Antike Möbel, hohe Decken und viel Platz charakterisieren die Hotel-Zimmer.


FILM

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Fotografen vor!

Cannes wettert gegen Selfies der Stars

Bei den 68. Filmfestspielen von Cannes machen sich deutsche Beiträge noch rarer als gewohnt. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Festivalstadt vom 13. bis 24. Mai erwartet – und was nicht. VON AILA STÖCKMANN

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Strandkino

Im Cinéma de la Plage (Foto) am Strand neben dem Palais des Festivals werden an den meisten Abenden nach Einbruch der Dunkelheit Film-Klassiker gezeigt. Die Leinwand steht mitten im Meer, Zuschauer können kostenlos Platz auf den bereitgestellten Faltstühlen nehmen oder – das ultimative Festival-Vergnügen! – im Sand daneben picknicken. Das Programm wird vor Ort ausgehängt und im Web veröffentlicht: www.festival-cannes.fr

eutschsprachige Filme und Regisseure – Fehlanzeige. Nicht mal in die geschätzte Nebenkategorie «Un certain regard», in die zumindest Andreas Dresen und Wim Wenders letzthin beordert wurden, hat sich diesmal auch nur eine deutsche Co-Produktion verirrt. Zufall oder Zwangsläufigkeit ob eines schwächelnden Autoren-Kinos im Land der Dichter und Denker? Frankreich dagegen bauchpinselt sich im Wettbewerb von 2015 einmal mehr selbst: Gleich vier Regisseure von zunächst 17 nominierten Filmen, die um die Goldene Palme konkurrieren werden, stammen aus dem Gastgeberland – Jacques Audiard (vorläufiger Titel «Dheepan»), Stéphane Brizé («La loi du marché»), Valérie Donzelli («Marguerite et Julien») und Maïwenn («Mon roi»). In Letzterem wird die Titelrolle von Schauspielerin und Regisseurin Emmanuelle Bercot verkörpert, die das Festival überdies mit ihrem außer Konkurrenz laufenden Film «La tête haute» über eine jugendliche Kriminelle eröffnet. Eine Regisseurin, juchhu, jubelte die Fachpresse bittersüß, denn das war’s schon fast wieder mit weiblichen Filmemachern bei dieser 68. Festival-Ausgabe. Ungewohnt als Auftakt-Werk auch deshalb, weil üblicherweise Blockbuster-verdächtige Kracher das Festival einleiten, die wiederum im Wettbewerb fehl am Platze wären. Und sonst? Filme dreier Italiener wurden in die Hauptkategorie berufen («Mia Madre» von Nanni Moretti, der englischsprachige Streifen «Youth» von Paolo Sorrentino und Matteo Garrones «Il racconto dei racconti»); der Amerikaner Gus van Sant, regelmäßiger Gast an der Croisette, ist wieder dabei («The Sea of Trees») sowie drei asiatische Regisseure. Bis zum Beginn der Festspiele will Chef Thierry Frémaux noch zwei Filme nachnominieren. Fast für ein größeres Medien-Echo als die Bekanntgabe der sélection officielle hat übrigens die Sache mit den Mobiltelefonen gesorgt: Auf den berühmten marches, den

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rot-befilzten Stufen hoch zum größten Kinosaal des Festival-Palais, dürften sich diesmal Stars und Sternchen die «lächerlichen und grotesken» Handy-Selfies auf ausdrücklichen Wunsch des Festivalleiters weitgehend verkneifen. Umso besser für die unzähligen Zaungäste, die bei den Promi-lastigsten Treppen-Besteigungen allabendlich um 19 und 22 Uhr einen freien Blick auf bekannte Gesichter zu erhaschen versuchen. Dort können Filmfans diesmal mit dem gewohnt beachtlichen Star-Aufgebot rechnen. Cate Blanchett, Natalie Portman, Matthew McConaughey, Charlize Theron, Joaquin Phoenix, Sean Penn, Salma Hayek, Michael Caine, Harvey Keitel, Isabelle Huppert, Catherine Deneuve, Marion Cotillard, Benicio Del Toro, Josh Brolin, Bruno Ganz und Michael Fassbender werden erwartet – um nur einige zu nennen. Enormen Hype verursachten vorab bereits die Ankündigung eines neuen Mad-Max-Streifens («Fury Road») nach 30 Jahren, der am zweiten Festivaltag außer Konkurrenz läuft, sowie die Mitternachts-Vorführung einer ebenfalls nur als medienwirksames Extra gezeigten Amy-Winehouse-Doku von Asif Kapadia. Zwei kleine deutschsprachige Beiträge haben wir dann übrigens doch noch entdeckt: den Kurzfilm «Abwesend», den Filmschülerin Eliza Petkova (Deutsche Film & Fernsehakademie) im Nachwuchs-Programm «Cinéfondation» platzieren konnte, und den 30-Minüter «Alles wird gut» von Haneke-Schüler Patrick Vollrath in der Semaine de la Critique.


FILM

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Tiefe Einblicke Zwei SchauspielerLegenden ganz privat

James Dean

Zum 85. Geburtstag von Steve McQueen und dem 60. Todestag von James Dean wird noch bis zum 25. Mai im Métropole Shopping Center Monaco eine Ausstellung unter dem Titel «Deux étoiles de l’Indiana» gezeigt. VON CARINA DIERINGER

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teve McQueen, auch Cowboy, Pokerface und «King of Cool» genannt, gilt noch heute als unumstrittene Stilikone. Der US-Schauspieler prägte die Kinogeschichte mit Klassikern wie «Die glorreichen Sieben», «Gesprengte Ketten» und «Bullitt». Er verstarb im Alter von nur 50 Jahren. Angeblich hat ihn seine Rennfahrerleidenschaft das Leben gekostet, denn Asbestfasern in seinen Schutzanzügen sollen bei ihm Lungenkrebs verursacht haben. Ähnlich wie er steht James Dean als kühler, unnahbarer und empfindsamer Rebell für das goldene Zeitalter Hollywoods. Für seine Rollen in «Jenseits von Eden» und «Giganten» erhielt er postum zwei Oscar-Nominierungen. Auch ihm wurde seine Leidenschaft für Autos zum Verhängnis: Mit nur 24 Jahren verunglückte er bei einem Verkehrsunfall in der kalifornischen Wüste. Durch eine Reihe bislang selten gezeigter Fotos wird in Monaco ein

Einblick in das Leben der beiden im US-Bundesstaat Indiana geborenen Schauspieler gegeben. Nachdem bereits die Ausstellung «Génération Kennedy» im Métropole Shopping Center großen Zuspruch gefunden hatte, wird auch bei der diesjährigen Schau reger Andrang erwartet. Unterstützt wird das Projekt von der Botschaft der Vereinigten Staaten und dem John-F.-Kennedy-Museum in Boston; der Eintritt ist kostenfrei. Zum Verkauf steht ein auf 1000 Stück limitierter Fotoband, der 100 außergewöhnliche Drucke enthält. Vorworte wurden von Fürst Albert II. sowie dem ehemaligen Pressesprecher der US-Präsidenten John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson, Pierre Salinger, verfasst. Die Bilder sind im Format 50 x 50 cm. Unter allen Käufern wird ein Porsche verlost! Reservierungen unter: espacejfk@gmail.com

Steve McQueen


MONACO

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Die Botschaft der Botschafterin Susanne Wasum-Rainer sprach über die Energiewende in Deutschland und Fürst Albert applaudierte Umweltschutz und erneuerbare Energien in Deutschland: staubtrockene Themen? Weit gefehlt! Der diesbezügliche Vortrag von Botschafterin Dr. Wasum-Rainer in Monaco faszinierte die Gäste ebenso wie Fürst Albert.

E Bernard Fautrier, Vize-Präsident der Fondation Prince Albert II, Botschafterin Susanne Wasum-Rainer, Fürst Albert II., Nina & Karl Vanis und Michaela Gastiger, Referentin für Energie, Klima und Umwelt (v.l.)

Simone Pastor Ehrenmitglied des CAI

Präsident Karl Vanis und die Komitee-Mitglieder des Deutschen Internationalen Clubs von Monaco, CAI, ernannten kürzlich Simone Pastor zum Ehrenmitglied. Die Monegassin, Mutter von zwei Söhnen und siebenfache Großmutter, gehört der Baudynastie J.B. Pastor & Fils an. Die über die Grenzen Monacos hinaus für ihre Eleganz und Freundlichkeit bekannte und beliebte Persönlichkeit ist ebenfalls Vize-Präsidentin der Freunde des Philharmonischen Orchesters von Monte-Carlo.

ine vielbeachtete Rede hielt die deutsche Botschafterin in Paris, Susanne Wasum-Rainer, kürzlich vor geladenen Gästen im Hotel Hermitage. Der deutsche internationale Club von Monaco unter Leitung von Karl H. Vanis hatte diese Veranstaltung von langer Hand vorbereitet. Und da sich das Thema des Vortrags mit Umweltschutz und erneuerbaren Energien in Deutschland und ersten Resultaten der Kehrtwende befasste, war die Präsenz von Fürst Albert selbstverständlich ein Muss. Auch lobte die Diplomatin die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auf diesem Gebiet und wies auf die Klima-Konferenz COP21 hin, die im Dezember in Paris stattfindet. Viele der Zuhörer staunten nicht schlecht angesichts der Fakten, die die Botschafterin aus tiefster Überzeugung vortrug. So teilte sie mit, dass bis zum Jahr 2050 der deutsche Energiebedarf zu einem großen Teil durch erneuerbare Energien gedeckt werden soll. Die Abwendung von Atomkraft hingegen wird bis 2022 abgeschlossen sein. Die totale Kursänderung der Umweltpolitik seitens der Bundesregierung sei eine enorme, aber notwendige Herausforderung für die gesamte Gesellschaft, so Susanne Wasum-Rainer – ein Generationen-Projekt. Sie wies außerdem darauf hin, dass der Ausstieg aus der Kernenergie nicht etwa Hals über Kopf wegen des Unfalls

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von Fukushima beschlossen worden sei, sondern dieser die Entscheidung im Jahr 2011 lediglich beschleunigt habe. Die ökologische Bewegung in Deutschland habe bereits in den 1970er-Jahren begonnen, die ersten Debatten um Atomkraftenergie wurden nach der Tschernobyl-Katastrophe 1986 geführt. Schon 2002 beschloss die Regierung unter Gerhard Schröder die Abkehr von der Atomkraft, was unter Kanzlerin Angela Merkel weitergeführt wurde. Die Energiewende sei auch, wie die Botschafterin weiter ausführte, ein Wachstums-Motor: 380 000 neue Arbeitsstellen seien auf diesem Gebiet geschaffen worden und 3000 deutsche spezialisierte Unternehmen stünden an der Spitze des Weltmarktes. Die Verwendung neuer Energien habe eine Ersparnis von zehn Milliarden Euro für Elektrizität, Heizung und Transport ermöglicht. Zurzeit haben 144 Länder Maßnahmen zur Entwicklung erneuerbarer Energien ergriffen, um so den Treibhauseffekt zu reduzieren. Während man in den 1990er-Jahren noch der Ansicht war, dass vier Prozent der gesamten Energiequellen durch erneuerbare Energien gespeist werden könnten, sei der heute in Deutschland mögliche Anteil auf 26 Prozent gestiegen. 2013 konnte die Bundesrepublik wesentlich mehr Elektrizität exportieren als importieren – ganz im Gegensatz zu früheren Befürchtungen. Noch sind im Kampf um eine grünere Zukunft viele Hürden zu nehmen, doch die ersten Resultate seien sehr positiv. Das europäische Ziel, die CO2-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, wurde von Deutschland bereits 2011 erreicht. Nun werde eine Reduzierung von 40 Prozent angestrebt.

Besuch in Nizza In Nizza wurde Botschafterin Susanne Wasum-Rainer anlässlich ihres Besuchs an der Côte d’Azur von dem Parlaments-Abgeordneten und Vizebürgermeister von Nizza, Rudy Salles, im Rathaus empfangen. Auf dem Foto: der deutsche Honorarkonsul Gerd Ziegenfeuter, Rudy Salles und Susanne Wasum-Rainer (v.l.).


MONACO

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Viel Lärm um viel Credit: PR

Grand Prix und ePrix: zwei Serien, zwei Geräuschkulissen Glauben Sie an den Hattrick, Herr Rosberg?

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ico Rosberg (29) ist Mitfavorit beim diesjährigen Stadtkurs im Fürstentum. In Monaco ist der deutsch-finnische Rennfahrersohn aufgewachsen und lebt noch heute dort – im selben Hochhaus wie Team-Kollege und Haupt-Konkurrent Lewis Hamilton. Am Rande der Rennvorbereitungen in Bahrain Ende April fand der vielbeschäftigte Formel-1-Pilot Zeit, dem RZ-Magazin ein paar Fragen zu beantworten. I N T E RV I EW VO N A I L A ST Ö C K M A N N

Sie haben die letzten beiden Grand Prix von Monaco gewonnen. Wie realistisch ist der Hattrick für Sie? Wir haben wieder ein sehr schnelles Auto. Wenn ich alles zusammenkriege, ist es realistisch. Aber bis dahin ist es noch ein langer, langer Weg. Ist die Strecke im Fürstentum für Sie etwas Besonderes? Der Monaco-Grand-Prix ist eine absolute Legende. Das ist der Tempel des Motorsports. Ich bin sehr dankbar und stolz, dass ich hier schon gewonnen habe. Kurioserweise 30 Jahre, nachdem mein Vater Keke hier auch gewonnen hat. Das ist schon was Einmaliges. Mein Team hat mir ausnahmsweise den Pokal geschenkt, der normalerweise beim Team in der Fabrik in der Vitrine steht. Jetzt ist er bei mir auf dem Schrank im Wohnzimmer. Wie können Zuschauer das Rennen am besten erleben? Vom Hang über dem Fahrerlager unterhalb des Palastes. Da muss der Blick auf die Rascasse-Kurve echt cool sein. Kann ich nur jedem empfehlen. Die Preise müssten auch ganz okay sein. Ist Monaco für Sie Heimat? Ich fühle mich in Monaco sehr zuhause, da ich hier aufgewachsen bin. Alle meine engsten Freunde, kommen von hier. Wo und wie soll Ihre Tochter aufwachsen, die Ihre Frau Vivian und Sie im August erwarten? Und welche Rolle sollte Leistungssport in ihrem Leben spielen, wenn es nach Ihnen geht? Jetzt müssen wir erst mal den Rest der Schwangerschaft und die Geburt gut hinter uns bekommen. Dann sehen wir weiter.

Ganz nach Präferenz bietet Monaco in diesem Jahr zwei Rennen mit höchst unterschiedlichem Klangteppich: den Grand Prix vom 21. bis 24., den neuen ePrix schon am 9. Mai VON AILA STÖCKMANN

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um 73. Mal kurven an diesem vierten Mai-Wochenende mit reinstem Höllengetöse die Stars der Formel 1 durchs Fürstentum. Fans aus der ganzen Welt reisen zum außergewöhnlichsten aller Grands Prix im Motorsport an, bewaffnet mit Ohrstöpseln, und lassen die Boliden am Renn-Sonntag genau 78-mal an sich vorbeischießen. Dem Deutsch-Finnen Nico Rosberg, der den Kurs kennt wie keiner seiner Gegner, dessen Schulweg einst an der Strecke vorbeiführte, werden Chancen auf den Sieg im sechsten Rennen der Saison eingeräumt, auch wenn für ihn zuletzt nicht alles ganz rund lief. Immerhin holte der Mercedes-Pilot sich die beiden letzten Titel in Monaco und ist heiß auf den Hattrick! Im Gespräch mit dem RZ-Magazin wollte er sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und verriet den Lesern stattdessen einen Insider-Tipp (siehe Interview). Zwei Drittel des 3,34 Kilometer langen Rundkurses sind frisch geteert; seit Mitte März bereits verwandelt sich das Fürstentum peu à peu in ein gigantisches Motodrom. Ein Teil der Strecke muss schon zwei Wochen vorher rennbereit sein: für den ersten «Monaco ePrix» aller Zeiten. Die Ohrenstöpsel können am Sonntag, 9. Mai, getrost zu Hause bleiben, denn die Formel-1-Verwandten mit Elektro-Antrieb kurven fast lautlos über den Asphalt! Die neue FIA-Rennserie startete vergangenen September in Peking und setzt sich aus zehn Stadtkursen weltweit zusammen. Die Strecke in Monaco führt über den Hafen-Teil der Original-Formel-1-Piste, wo die Flitzer bis zu 225 km/h erreichen. Das Fürstentum ist übrigens mit eigenem Team dabei: dem lokalen E-Wagen-Entwickler Venturi, mitgesponsert von Hollywood-Star Leonardo DiCaprio, und mit Nick Heidfeld am Steuer. Der Eintritt zum ePrix ist kostenfrei!

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Grand-PrixWochenende Das Programm Donnerstag, 21. Mai

7-19.30 Uhr: Rennstrecke gesperrt für den Verkehr Ab 10 Uhr Trainings für Formel 1, GP2, Porsche Mobil 1 Supercup

Freitag, 22. Mai

6-14 Uhr: Rennstrecke gesperrt für den Verkehr Ab 8 Uhr Trainings + Rennen Formel Renault 3.5, Porsche Supercup, GP2

Samstag, 23. Mai

7-18.30 Uhr: Rennstrecke gesperrt für den Verkehr Ab 9 Uhr Trainings + Rennen Formel Renault, GP2 14 Uhr Qualifikation Formel 1

Sonntag, 24. Mai

7-19.30 Uhr: Rennstrecke gesperrt für den Verkehr 9.45 Uhr Porsche Mobil 1 Supercup 11.10 Uhr Rennen Formel Renault 3.5 Serie 12.30 Uhr Fahrerparade der Formel 1 14 Uhr Rennen F1


GOURMET

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lles begann im Jahre 1911, als die Familie Carli, damals Inhaber einer florierenden Druckerei, außergewöhnlich viele Oliven auf ihren Hainen ernteten. Viel zu viele für den eigenen Ölbedarf. Da hatte einer der Söhne, Giovanni Carli, eine richtungsweisende Idee. Er lieferte das goldene Lebenselixier persönlich per Fahrrad bis ins Piemont an Kunden, zu denen er nach und nach ein fast freundschaftliches Verhältnis aufbaute. Heute ist Olio Carli eines der erfolgreichsten Unternehmen Liguriens, das in die ganze Welt nicht nur Olivenöl, sondern alle typischen Spezialitäten der Region versendet. 1992 beschloss die Familie Carli, der Ölbaum-Kultur sozusagen als Dank ein Denkmal in Form eines einzigartigen Museums in Imperia zu widmen. Eine Liebesbezeugung von vier Generationen, die die Traditionen ihrer Vorfahren aufrechterhalten. 25 000 Besucher zählt das Museo dell’Olivo heute alljährlich und ist zu einem beliebten Ziel von Touristen aus allen Ländern geworden. In Zusammenarbeit mit dem italienischen Blindenverband wurde sogar ein Rundgang für nicht Sehende eingerichtet. In den Räumen der Jugendstil-Villa, in der in den 1930erJahren die Büros der Firma untergebracht waren, werden wertvolle Objekte gezeigt, rare Arbeitsinstrumente und kostbare archäologische Fundstücke, die zu den bedeutendsten privaten Sammlungen Italiens gehören. Aber auch Öllampen und zahlreiche andere Gegenstände, die von Kunst, Kultur, Wirtschaft und Sitten vergangener Zeiten zeugen. Wer sich nach dem Museumsbesuch mit ligurischen Spezialitäten für zu Hause versorgen möchte, findet ein reichhaltiges Sortiment im Emporio von Fratelli Carli. Ein Erlebnis für Liebhaber lokaler Produkte!

Weltweit einzigartig: Das Ölbaum-Museum in Imperia

Eine faszinierende Reise durch die Geschichte des Ölbaums, seines Entstehens, seines Kults und seiner Verwendung stellt der Besuch des Museums dar. Sie beginnt im Garten, geht weiter in den Ausstellungsräumen und beschreibt die Entwicklung des Ölbaums und der Olive im Laufe der Jahrtausende an den Mittelmeerküsten und in all den großen Hochkulturen der westlichen Geschichte. Öffnungszeiten von Montag bis Samstag von 9 bis 12.30 und von 15 bis 18.30 Uhr. Sonntags geschlossen. Via Garessio 13 Imperia Tel.: +39 0183 295762

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Was wäre Ligurien ohne seine Oliven? Und was wäre die über hundertjährige Geschichte des Unternehmens Fratelli Carli ohne das Ölbaum-Museum?

Eine Zeitreise

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GOURMET

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Die drei K’s von Chefkoch Christian Sinicropi Küche – Kino – Kunst: 30 Jahre La Palme d’Or

Die goldene Palme ist nicht nur die heiß umkämpfte Trophäe des Filmfestivals von Cannes. Vor 30 Jahren taufte der damalige Chefkoch Christian Willer das Restaurant im Hotel Martinez auf diesen Namen. Der heutige Chef des Zwei-Sterne-Hauses La Palme d’Or direkt an der Croisette kreiert alljährlich ein Gericht zu Ehren des jeweiligen Präsidenten der Festival-Jury. VON PETRA HALL

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in Festival der Gaumenfreuden soll das Jahr 2015 im Restaurant La Palme d’Or werden. 30 Jahre gleichbleibende Qualität auf dem Teller sind schließlich durchaus ein Grund zum Feiern. Schon ein Jahr nach Eröffnung im Mai 1985 wurde dem damaligen Chef Christian Willer der erste Michelinstern verliehen, 1991 folgte der zweite. Zehn Jahre später wechselte der damalige Jungkoch Christian Sinicropi vom Le Louis XV in Monaco in seine Heimatstadt Cannes: An der Seite des elsässischen Meisters Willer stieg er dank seines Talentes und Erfindungsgeistes 2007 zu dessen Nachfolger auf. Sinicropi ist Koch, bien sûr. Aber er ist auch Künstler, Philosoph, Genießer und ein wenig – das Filmfestival lässt grüßen – Schauspieler. Die Auftritte vor seinen Gästen sind jedenfalls bühnenreif. Immer auf der Suche nach dem mouton à cinq pattes, dem Schaf auf fünf Beinen, wie er sagt. Denn Normalität und Konformität sind für ihn Fremdwörter. Sprachen wir eingangs über Gaumenfreuden? Dann müssen wir das hier und jetzt korrigieren. Es geht um nichts Geringeres als eine «Explosion, die all unsere Sinne in Alarmbereitschaft versetzt und unsere angeborenen Geschmacksinstinkte wecken soll», so Sinicropi. Zwar behauptet der Franzose, sich besser am Herd als mit Reden auszukennen, doch da fragt man sich angesichts seiner Sprachgewaltigkeit, mit welchen Kreationen

der Gast denn dann auf dem Teller zu rechnen hat. Im Zentrum seiner Küche stehe, wie der Chef der Palme d’Or betont, das Produkt. Also alles, was die mediterrane, was seine Region hergibt. Rustikal, authentisch, unter Bewahrung der Identität dieses privilegierten Küstenstrichs. Aber auch die Präsentation der Gerichte ist ihm ein Anliegen. Denn der Küchenchef hat ebenfalls eine künstlerische Ader. Mit seiner Frau Catherine entwirft und formt er Keramikteller für seine kulinarischen Kreationen. Farbenfroh oder minimalistisch, stets in Harmonie mit den verschiedenen Delikatessen. Auch junge Artisten wie Moya, Gilbert Gruss oder Laurentmô beteiligen sich an der zeitgenössischen Tischkultur. Seit Jahren konzipiert Sinicropi alljährlich zum Filmfestival von Cannes ein Gericht, das sich an einem Werk des jeweiligen Jury-Präsidenten inspiriert. Das exklusive Dîner der Jury-Mitglieder wird – wo sonst? – stets im Palme d’Or ausgerichtet. Da ist der Chef dann so richtig in seinem Element. Jeder Gang wird auf thematisch abgestimmten Keramiktellern serviert. Während des ganzen Jubiläumsjahrs 2015 finden unter anderem «Dîners à quatre mains» statt. Zusammen mit einem hochkarätigen Gast-Chefkoch zaubert Christian Sinicropi für anspruchsvolle Gäste ein kulinarisches Festival unter dem Motto «zwei Talente und ein Menü».

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REITSPORT

Dressur-Event in Vidauban

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Europameisterschaften für junge Reiter in der «Domaine Equestre des Grands Pins»

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ie FEI-Europameisterschaften sind für alle jungen Talente das Highlight der Dressursaison und vereinen jedes Jahr die besten europäischen Nachwuchsreiter. Nach Arezzo 2014 findet das diesjährige Dressur-Event vom 1. bis 5. Juli in der wunderschönen Anlage «Domaine Equestre des Grands Pins» in Vidauban (Var) statt. Die «Domaine Equestre des Grands Pins» bietet TopBedingungen für den Reitsport in Training und Wettkampf. Über 50 Hektar erstreckt sich die einzigartige Infrastruktur und ermöglicht alles, was das Pferde- und Reiterherz begehrt – gepaart mit einem Hauch von Côte d’Azur und dem Flair von Saint-Tropez. Die deutsche Inhaberin Bernadette Brune ist selbst eine international erfolgreiche Dressuramazone und engagiert sich leidenschaftlich für den Dressursport. Eines ihrer Anliegen ist es, Junioren zu fördern und ihre Passion an sie weiterzugeben. In diesem Jahr treffen sich die besten europäischen Nachwuchsreiter im Alter von 12 bis 21 Jahren Anfang Juli in Vidauban. Rund 60 Reiter pro Kategorie sind jeweils am Start. Die Eröffnungszeremonie findet am 30. Juni mit dem Einzug der Nationen statt. Die Prüfungen starten am 2. Juli. Etwa 20 europäische Nationen werden zu diesem großen Event erwartet. Mehr als 160 junge, talentierte Reiter kämpfen um den Titel. Jeder kann an diesem Dressur-Highlight teilhaben. Eintritt und Parken sind frei. Für das leibliche Wohl sorgt das exzellente Restaurant mit Terrasse und Blick auf beide Turnierplätze. Galaabend mit Livemusik sowie ein Ausstellerbereich runden das Programm ab.

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Domaine Equestre des Grands Pins, 1745 Chemin des Grands Pins, Vidauban www.domaine-equestre.com Email: info@domaine-equestre.com Tel: 04 94 73 48 85

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KULTUR

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Deutsche Expressionisten in Genua «Von Kirchner bis Nolde» noch bis

zum 12. Juli im Palazzo Ducale

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it den deutschen Expressionisten in der Zeit zwischen 1905 und 1913 befasst sich die sehenswerte Ausstellung «Da Kirchner a Nolde» im herrlichen Palazzo Ducale in Genua. In Zusammenarbeit mit dem Berliner Brücke-Museum werden mehr als 150 Gemälde, Drucke, Holzschnitte, Aquarelle und Zeichnungen von Gründern der revolutionären Bewegung «Die Brücke» wie Fritz Bleyl, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff gezeigt. Die Expressionisten widmen sich der Emotion, der Sensualität, mit denen sie den Betrachter stimulieren und berühren wollen – weg von der akademischen Technik. Der Wille zur radikalen Veränderung zieht sich wie ein roter Faden durch die Werke. Bestimmend sind Themen wie Existenzangst und Kritik an der Scheinheiligkeit der Gesellschaft. Ein wichtiger Aspekt sind auch die grafischen Arbeiten von Kirchner, Heckel, Pechstein und Schmidt-Rottluff.

Ernst Ludwig Kirchner, Nudo che si pettina, 1913, Brücke Museum, Berlin

150 Werke von deutschen «Brücke»-Künstlern kommen für eine Sonder-Ausstellung ans Mittelmeer. Unbedingt sehenswert. Zu Beginn traf sich die Gruppe im Atelier von Kirchner, einer früheren Metzgerei, nun voller Gemälde und Bücher. Hier posierten Nacktmodelle; die praktizierte freie Liebe war nur ein Credo, um die sozialen Konventionen umzustürzen. Vorbilder der Bewegung waren Van Gogh, Gauguin, Rousseau, Munch und Matisse. Der Expressionismus beeinflusste letztendlich die deutsche und später auch die gesamte westliche Kultur. Man denke nur an die Filme «Nosferatu» von Friedrich Wilhelm Murnau und «Metropolis» von Fritz Lang. Die Ausstellung in Genua dokumentiert die verschiedenartige künstlerische Kreativität der Bewegung «Die Brücke», die die deutsche Kunst auf internationales Niveau hob. Appartamento del Doge, Palazzo Ducale, Genua Montags 14-19 Uhr, dienstags bis sonntags 9-19 Uhr, donnerstags 9-22.30 Uhr

Neuer Chef für Monacos Philharmonie Kazuki Yamada will das

Orchester an die Weltspitze führen

Foto: Marco Borggreve

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ie Würfel sind gefallen: Nach vermutlich langwierigen Verhandlungen steht nun fest, wer der nächste künstlerische Leiter des Philharmonischen Orchesters von Monte-Carlo sein wird. Der in Berlin lebende Kazuki Yamada tritt die Nachfolge des derzeitigen Chefs Gian Luigi Gelmetti an. Gelmetti war an die Stelle des überaus beliebten Jakov Kreizberg getreten, der 2011 im Alter von 52 Jahren einer schweren Krankheit erlegen war. Seit 2013 bereits ist der höfliche und zurückhaltende Japaner Yamada als Gastdirigent des monegassischen Orchesters tätig. Bisher ist er auch noch Gast bei der Philharmonie in Genf, Leiter des Philharmonischen Orchesters von Japan und künstlerischer Direktor der Chöre von Tokio. Die Übergabe wird also nach und nach erfolgen, wie es in einer offiziellen Presseerklärung von Prinzessin Caroline von Hannover, der Präsidentin des Orchesters, heißt. Der Vertrag des Römers Gelmetti läuft am 31. August dieses

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Jahres aus, doch wird er noch die gesamte Saison 2015/16 als Ehrendirektor begleiten. Yamada hingegen wird diese Zeit nutzen, um die Spielzeit 2016/17 vorzubereiten. Ein Kompromiss, der wohl nicht leicht zu schließen war. Die beiden Musiker könnten nicht unterschiedlicher sein. Der neue, 36-jährige Chef unterstrich bei seiner Vorstellung im Rahmen einer Pressekonferenz in Englisch seine Überzeugung, das Philharmonieorchester von MonteCarlo habe das Potenzial, eines der besten der Welt zu werden, und versprach, seine nächste Rede in Französisch zu halten. Im Anschluss verriet Kazuki Yamada dem RZMagazin in Deutsch, dass sein Hauptwohnsitz zurzeit noch Berlin sei, da seine Frau an der dortigen Philharmonie tätig ist. Unter den Musikern des Orchesters ist das Lächeln zurückgekehrt. Das Verhältnis zwischen ihnen und Gelmetti war nicht das Beste. Einer von ihnen sagte zur RZ: «Wir sind sehr erleichtert und endlich wieder motiviert.»


MODE

FOTOS: CÉLIA VON BARCHEWITZ

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Sie möchte die Côte erobern Designerin Larissa Heddert trägt am liebsten ihre eigene Mode

Intelligent, selbstbewusst, stilsicher: So sieht die Frau aus, für die Modedesignerin Larissa Heddert ihre Modelle entwirft. Wie zum Beispiel eine ihrer prominenten Kundinnen, Bertelsmann-Gesellschafterin Dr. Brigitte Mohn.

Modedesignerin Larissa Heddert

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eschneidert hat die 40-jährige Deutschrussin schon als kleines Mädchen. Der Durchbruch jedoch kam mit der Erschaffung einer eigenen Linie im Jahr 2010 und mit Modenschauen bei der Fashion Week Berlin und der Charity-Gala der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. In ihrer Modefirma bei Kassel stellt sie zusammen mit zwei Schnittdirectricen zweimal im Jahr ihre handgearbeitete Kollektion zusammen. «Seide, Wolle und Kaschmir sind meine bevorzugten Stoffe, meine Lieblingsfarbe ist Rot, denn sie steht für Power. Aber auch schwarz ist spannend», so die Mutter einer zweijährigen Tochter. Massenware ist verpönt, von jedem angefertigten Stück

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gibt es höchstens zwei bis drei Ausführungen, oft sind es auch Einzelteile. Abendgarderobe wie zum Beispiel für den Rosenball in Monaco zu kreieren, macht ihr am meisten Spaß. «Die Schnittführung muss etwas Individuelles, Besonderes haben. Ich trage am liebsten nur meine eigene Mode, denn darin fühle ich mich wohl und bin ich selbst.» Nun möchte die Designerin mit dem fein geschnittenen, aparten Gesicht die Côte d’Azur oder besser die hier lebenden Damen «von 25 bis open end» erobern. In Monaco, wo wir Larissa trafen, folgten ihr jedenfalls nicht nur die Blicke der Herren, sondern auch die des schönen Geschlechts.


MONACO

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LEBEN & WOHNEN

Fotos: E. Bertrand TDR

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RZ-IMMOBILIENSERIE

Im Fokus: La Garde-Freinet

Hoch über dem Meer

Rückzugsort im Grünen

Was kostet ein Quadratmeter Wohneigentum, wie ist die Infrastruktur, welche Viertel sind beliebt? Ein Blick auf die Lage des Immobilienmarktes von La Garde-Freinet im Departement Var. VON CAROLYN REYNIER

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enn der Staat Geld braucht, kann er ungeheuer erfindungsreich werden. Neue Steuerarten sind schnell erdacht, und die entsprechenden Begründungen natürlich gleich dazu. Eine dieser frisch erfundenen Steuern betrifft den Mangel an Bauland: In allen Ballungsgebieten Frankreichs und insbesondere in einem breiten Streifen längs des Mittelmeeres, speziell an der Côte d’Azur, ist freie Fläche für Neubauten rar. Wer zwischen der Küste und Draguignan, Grasse oder Vence im Hinterland ein Stück Land sucht, braucht entweder viel Glück oder jede Menge Ausdauer. Deshalb gibt es nun eine Steuer auf unbebaute Grundstücke, die den Eigner drängen soll, sein Land zu verkaufen. Die Besteuerung führt zu enteignungsgleichen Eingriffen. Liegt ein unbebautes, aber nach der Gemeindeplanung bebaubares Grundstück in einer der oben genannten Zonen, so wird folgende Sonderabgabe fällig: Seit dem 1. Januar dieses Jahres muss der Besitzer des Baulandes 5 Euro pro Quadratmeter zahlen, ab 2017 sogar 10 Euro – und das jährlich. Für ein 1000-Quadratmeter-Grundstück (zum Beispiel 33,3 x 33,3 Meter) macht das also 10 000 Euro, alle Jahre wieder, nur weil das Land brach liegt. Die Auswirkungen können gravierender sein als die der Vermögenssteuer. Die neue Bauland-Steuer trifft auch kleinere Eigentümer, etwa solche, die das Land für eine spätere Bebauung – für sich oder ihre Kinder oder Enkel – «reserviert» haben. Oder auch solche, die ein Grundstück kaufen oder behalten wollen, um einen neuen Nachbarn fernzuhalten.

nmitten des dunkelgrünen Massif des Maures liegt die kleine Kommune La Garde-Freinet. Die Bewohner des oben auf einem Berg gelegenen Ortes werden Gardois genannt. Der Name des Dorfes rührt von seiner Lage als Hüter (gardien) über das unterhalb liegende Tal voller Eschen (frênes). Neben den Eschen stehen dort aber auch Walnussbäume und vor allem Korkeichen. Auf letztere gründete ein wichtiger Wirtschaftszweig, die Korkfabrikation, die dem Ort im 19. Jahrhundert zu höchster Blüte verhalf. Im Jahr 1872

zählte man allein 660 Korkproduzenten (bouchonniers) unter den 2600 Einwohnern von La Garde-Freinet. Die noch heute belebten Ortsteile Les Aires und Place Neuve entstanden damals. Der Immobilienmarkt lässt sich in zwei Bereiche unterteilen: Da ist zum einen der Ort selbst und zum anderen die umliegenden Weiler und Häuser, wie Corinne Navenot von der Agentur Home Sweet Home Immobilier erklärt. Im Dorf finden sich traditionelle, aneinandergereihte Stadthäuser. Begeisterte Heimwerker, die umfassende Arbeiten nicht scheuen, können hier noch S chnäppchen machen: Navenot hat beispielsweise ein renovierungsbedürftiges 50Quadratmeter-Appar tement für 140 000 Euro verkauft. Wer eine bezugsfertige Wohnung sucht, muss für zwei Zimmer mit Ausblick rund 180 000 Euro veranschlagen, für ein Stadthaus mit vier Zimmern rund 230 000 Euro. Ein Reihenhaus aus dem 18. Jahrhundert mit fünf Zimmern auf drei Etagen kriegt man für rund 260 000 Euro. Grundstücke am Südhang mit Meer-Blick, weniger Wind als in der Altstadt und dem kürzesten Weg zum Meer sind am teuersten. Aber es gibt auch Wohnanlagen mit Meerblick wie etwa jene am Chemin du Val d’Aubert, an der Route de la Court und das Miremer-Viertel. Grundsätzlich steht außerhalb des Dorfes auch Bauland zur Verfügung, aber Baugenehmigungen sind nicht zuletzt wegen der Waldbrandgefahr nur schwer zu erhalten. Wer ein Stück Provence sein Eigen nennen möchte, zahlt für ein 2500-Quadratmeter-Grundstück einen Preis um die 250 000 Euro.

Sondersteuer auf Bauland

Grundstücksbesitzern drohen jährlich hohe Abgaben

Um neues Bauland auf den Markt zu spülen, greift der französische Staat zu drastischen Mitteln: Eine neue Sondersteuer für Eigentümer in Ballungsgebieten kommt einer Enteignung nahe. VON JÖRG LANGER

Also Vorsicht bei Neukauf ohne Bebauungsabsicht! Das Ganze ist geschickt im Finanzgesetz vom 29. Dezember 2012 versteckt – so gut, dass erst jetzt die ersten Proteste laut werden, und zu spät wahrscheinlich, denn das Gesetz ist verabschiedet. Unlängst allerdings haben sich einige Abgeordnete der Angelegenheit angenommen, und es wird um die Sache selbst und ihre Auslegungen gerungen.

Info zur neuen taxe foncière sur les propriétés non bâties: bofip.impots.gouv.fr

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LEBEN & WOHNEN

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VERANSTALTUNGEN

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Wer, was, wann, wo?

…eine Auswahl der Top-Events der kommenden Wochen an der Riviera. Mehr und laufend aktualisierte Veranstaltungen unter www.rivierazeitung.com! 29. Mai

ANTIBES KONZERT «Being Human Being». Elektro-Jazz-Konzert unter der Leitung von Erik Truffaz mit visueller Untermalung von Enki Bilal. 20.30 Uhr, Anthéa. www.anthea-antibes.fr

Events Frankreich 8.-10. Mai

GRASSE ROSENAUSSTELLUNG Ein Meer aus Rosen ist bei der «Exporose» zum 45. Mal zu bewundern. Cours Honoré Cresp. www.ville-grasse.fr

29.+31. Mai

NIZZA BAROCKMUSIK Das Barockensemble von Nizza spielt «Orphee» und andere Stücke (u.a. von Händel, Telemann). Mit Isabelle Poulenard, Sopranistin, Pergolese, Hasse, Haendel. Am 29. um 20.30 Uhr, am 31. um 16.30 Uhr, Église Saint-François-de-Paule. www.ensemblebaroquedenice.com

10. Mai

VALLAURIS-GOLFE-JUAN FEST DER ORANGENBLÜTE «Fête de la fleur d’oranger». Mit Umzug, Musik, Aperitif und Ball, Chemin Notre Dame. Ab 10 Uhr. www.comitesaintsauveur.fr

12.+13.Mai

ANTIBES «LES PASSAGERS» Zeitgenössischer Tanz mit Eugénie Andrin. Anthéa. Am 12. um 20.30 Uhr, am 13. um 21 Uhr. www.anthea-antibes.fr

13.-24.Mai

CANNES «FESTIVAL DE CANNES» Wichtigstes Filmfestival der Welt. www.festival-cannes.com

15.-17. Mai

S A I N T- T R O P E Z «LES BRAVADES» Traditionelles Fest, das mittels Militärshows ein Stück Geschichte zelebriert. Tel. 04 94 97 75 97

16. Mai

ANTIBES + VIELE ANDERE ORTE EUROPÄISCHE NACHT DER MUSEEN Bereits zum 11. Mal können einen Abend lang europaweit bei freiem Eintritt Galerien und Ausstellungen besucht werden. In Antibes beispielsweise öffnet das Picasso-Museum von 20 bis 24 Uhr. Tel. 04 92 90 54 21

17. Mai

OPIO ROSENFEST Eine Hommage an die wunderschöne Rose Centifolia. Amphithéâtre, ab 10 Uhr. www.mairie-opio.com

17.-23. Mai

NIZZA TENNIS-OPEN Herren-Turnier mit Topstars des Tennis. Lawn Tennis Club, 5 Avenue Suzanne Lenglen. www.opennicecotedazur.com

18. Mai - 22. Juni

BIOT KLASSIK-FESTIVAL Zum 32. Mal findet das hochkarätig besetzte «Festival des Heures Musicales» statt. Eglise Sainte-Marie-Madeleine, fünf Abende, jeweils 21 Uhr. Tel. 04 93 65 78 00, www.biot.fr

23.-25. Mai

BORMES-LES-MIMOSAS MITTELALTERFEST Das Spektakel bietet eine Kreativwerkstatt für Kinder, Musik, Theater und vieles mehr. www.ville-bormes.fr

23. Mai

30.-31. Mai

MARSEILLE MASSILIA TATTOOFEST Das internationale Tattoofestival versammelt mehr als 150 Tätowierer, Konzerte und Shows. Dock des Suds. Samstag 11-2 Uhr, Sonntag 11-20 Uhr. www.massilia-tattoo-fest.com VENCE TÖPFERMARKT Mit mehr als 50 Ausstellern. 9-19 Uhr. Place du grand jardin. Info: 04 93 58 06 38

31. Mai

VENCE KLASSIKKONZERT Das heimische Orchester «Syrinx» spielt Werke von Tschaikowski und Dvorak. 20.30 Uhr. Kathedrale. Tel. 04 93 58 06 38

FRÉJUS KONZERT «Carte Blanche» unter der Leitung von Jacques Melzer. Mit Claude Bolling, Lionel Fraschini, Ornella Ortiz, Marc Andreis und Vincent Minier. Beginn um 18 Uhr. Tel. 04 94 53 68 48

31. Mai

23. Mai

3.-7. Juni

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5. Juni

ANTIBES BALLETT Das Ballett-Ensemble der Oper Nizza ist mit vier Stücken – darunter «Gnawa» und «Night Creatures» – zu Gast im Anthéa. 20.30 Uhr. www.opera-nice.org DRAGUIGNAN BLUMENKORSO «Fête de la St. Hermentaire». 16 und 22 Uhr, Boulevard Clemenceau. Feuerwerk um 23 Uhr. Tel. 04 94 68 68 90

25. Mai

MOUANS-SARTOUX FRÜHLINGSFEST 300 Musiker aus allen Musikrichtungen feiern den Frühling. 20 Uhr, Stadtzentrum. Tel. 04 92 28 45 53

28.-31. Mai

NIZZA KONZERT Das Philharmonische Orchester spielt die Jupiter-Sinfonie von Mozart. Oper Nizza, 11 Uhr. Tel. 04 92 17 40 79 ANTIBES REGATTA «Les Voiles d’Antibes» mit Klassik-Yachten feiern ihr 20-jähriges Jubiläum. Vielfältiges Rahmenprogramm. www.voilesdantibes.com GRIMAUD KLASSIKKONZERT «Au tour de Beethoven». Das Regionalorchester Cannes PACA spielt unter der Leitung von Wolfgang Dörner. 21 Uhr, Chapelle Notre-Dame de la Queste. www.grimaud-provence.com

5. Juni

NIZZA POPKONZERT M. Pokora. Palais Nikaia, 20.30 Uhr. Eintritt: ab 39 Euro.

S A I N T- T R O P E Z SEGELSPORT 15. Edition der Regatta «Voiles latines» (Foto oben). Boote unter anderem aus Tunesien, Italien und Spanien nehmen teil. www.saint-tropez.fr

5.-7. Juni

28.-31. Mai

5.-7. Juni

29. Mai

6.-7. Juni

NIZZA «L’ITALIE À TABLE» Messe rund um italienische Gaumenfreuden. Promenade des Anglais. www.italieatable.fr NIZZA KONZERT Die Dire-Straits-Legende Mark Knopfler kommt nach Nizza. Tickets ab 56 Euro. www.tour.markknopfler.com

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LA SEYNE-SUR-MER «FESTIVAL COULEURS URBAINES» Mit Steel Pulse, Foreign Beggars, Sinsemilia, Netsky, Big Red, Grems und vielen mehr. www.festival-couleursurbaines NIZZA «FESTIVAL DU LIVRE» Mit Diskussionsrunden, Vorträgen und Autogrammstunden. www.lefestivaldulivredenice.com PORT GRIMAUD «FÊTE DU VÉLO» Das 19. Fest des Fahrrads. Am Strand. www.grimaud-provence.com


VERANSTALTUNGEN

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7. Juni

BRAS ZIEGENFEST 7. Ziegenfest mit Verkostung von Honig, Konfitüre, Olivenöl und viele weitere Leckereien. Ab 9 Uhr, Place des Allées. Tel. 04 98 05 07 25

11.-14. Juni

ANTIBES STRASSENFEST Beim 12. Straßenfest «Déantibulations» dreht sich alles um Akrobatik, Boule, Marionetten-Spiel und Theater. Verschiedene Plätze der Stadt, ganztägig. www.acla06.com

20.+ 21. Juni

VALDEBORE «FÊTE DU CHEVAL» Beim Pferdefest dreht sich alles rund um die großen Vierbeiner. Tel. 04 93 23 25 90

1.-5. Juli

VIDAUBAN DRESSUR-EUROPAMEISTERSCHAFT Europas Nachwuchsreiter im Wettbewerb. Eröffnung am 30. Juni. Freier Eintritt. Domaine Equestre des Grands Pins. www.domaine-equestre.com

Ausstellungen

11.-14. Juni

S A I N T- R A P H A E L ITALIEN-FESTIVAL «Festiv’Italia» rund ums dolce vita: Gastronomie, Mode, Musik, Design, Handwerk, Tourismus und Kultur. www.saint-raphael.com

13. Juni

NIZZA CASTING-TOUR Die Fernsehshow « The Voice » ist auf der Suche nach neuen Gesangstalenten. Palais Nikaia, 20 Uhr. www.nikaia.fr

14. Juni

S A I N T- C E Z A I R E - S U R - S I A G N E «Fête Provencale» Kostüme, Kunsthandwerk und Produkte aus der Provence. 9-18 Uhr. Tel. 04 93 60 84 30

19.-21. Juni

NIZZA SALON «BIONAZUR» 60 Aussteller bieten biologische Qualitätsprodukte an. Promenade du Paillon. 10-20 Uhr. www.bionazur.com

20.+21. Juni

MENTON PFERDEFEST Jedes Jahr beteiligen sich die angesehensten Vollblut-Araber aus der ganzen Welt. Stade Rondelli. www.mentonarabianhorseshow.com

20. Juni

LEVENS MUD-DAY Ein einmaliges Erlebnis ist der 13 Kilometer lange Lauf, der durch Matsch und Eiswasser führt. 2013 ins Leben gerufen, findet der sogenannte Mud-Day dieses Jahr gleich in neun Städten statt, erstmals im Hinterland von Nizza. www.themudday.com

21. Juni

GANZ FRANKREICH «FÊTE DE LA MUSIQUE» Gratis-Straßenkonzerte in jedem Ort. www.france.fr/ fetes-et-festivals/fete-de-la-musique

Bis 14. Juni

S A I N T- PA U L - D E - V E N C E «LES THÉÂTRES DE LA PEINTURE» Mehr als 70 Werke von Jörg Immendorf. Fondation Maeght. www.fondation-maeght.com

Bis 22. Juni

NIZZA «OEUVRES TISSÉES» Selten gezeigt: Chagalls Teppiche und Bilder auf Stoff. Chagall-Museum, täglich außer dienstags 10-18 Uhr. www.musees-nationaux-alpesmaritimes.fr

Bis 30. September

MOUANS-SARTOUX «DE L’IMAGE AU COEUR» Foto-Plastiken von Réné Bruno in den Jardins du Musée International de la Parfumerie. Täglich 10-19 Uhr. 979 Chemin des Gourettes. www.museesdegrasse.com

23. Mai-19. Juni

S A I N T- T R O P E Z «LA GRANDE GUERRE EN MÉDITERRANÉE » Die Rolle der Marine im Ersten Weltkrieg. Salle Jean Despas. Eintritt frei. www.saint-tropez.fr

Events Italien

8.-10. Mai

FINALE LIGURE BORGO «SALONE DELL’AGROALIMENTARE LIGURE Stände mit ligurischen Spezialitäten.

13. Mai

CAMOGLI «LA SAGRA DEL PESCE» Seit 1952 findet in Camogli an der Riviera Levante das traditionsreiche Fischfest statt. Piazza Colombo, am Hafen. Tel. 0185 771066

16. Mai

FINALE LIGURE ANTIQUITÄTENMESSE Im Ortszentrum und auf der Promenade. Tel. 328 2625309

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22.-24. Mai

VADO LIGURE «LA SAGRA DELLA LUMACA» Schneckenfest im Ortsteil Segno

2. Juni

I TA L I E N I S C H E R N AT I O N A L F E I E RTAG

7. Juni

DIANO MARINA «INFIORATA DEL CORPUS DOMINI» Religiöse Motive aus Millionen von Rosenblättern schmücken die Via Genala, Via Genova und den Rathausplatz. Um 10.30 Uhr Messe in der Chiesa Parrocchiale, um 11.15 Uhr Prozession durch die Straßen der Stadt in Begleitung der Musikkapelle «Città di Diano Marina». Die künstlerischen Dekorationsvorbereitungen erfolgen am Samstagabend ab etwa 21 Uhr, Besucher sind willkommen.

19.-29. Juni

IMPERIA ONEGLIA FIERA IMPERIA 2014 Produkte aller Art, von Kleidung über Innendekoration bis Gastronomie auf der Mole des Hafens von Oneglia. Typische Gerichte, Feuerwerk. Von 17 bis 24 Uhr, am 21., 24. und 28. Juni von 10 bis 24 Uhr

21.-24. Juni

CELLE LIGURE LA SAGRA D’ESTATE Sommerfest mit typischen Gerichten und Musik. Die Stände öffnen jeweils um 19 Uhr. Tel. 019 990021

25.+26. Juni

DIANO MARINA KONZERT Das norwegische Jugendorchester Sandnes Kulturskole Ung Symfoni gibt Konzerte in der Villa Scarsella, jeweils um 21.30 Uhr

Ausstellungen

Bis 17. Mai

VENTIMIGLIA «UN TRENO PER L’EUROPA» Foto-Ausstellung über die Geschichte und Bedeutung der Eisenbahnlinie Nizza-Ventimiglia-Cuneo, die durchs Roja-Tal führt. Forte dell’Annunziata

Lesen Sie mehr auf:

www.rivierazeitung.com


Lesen Sie auf den folgenden Seiten alle wichtigen und nützlichen Informationen für Menschen, die an der Côte d’Azur leben oder davon träumen. Lokale und regionale News, Tipps zum «Überleben», Restaurant-Empfehlungen und Kleinanzeigen, die Ihnen das Leben im Süden leichter machen! Schlagzeilen 21 Blickpunkt Côte d’Azur

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Versicherungen

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Gesundheits-Special

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Amuse-Bouches

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Service

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Endspurt

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Kleinanzeigen

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SCHLAGZEILEN

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NEUES AUS DEM SÜDEN KONSERVATIVE HALTEN FN IN SCHACH: Die bürgerliche UMP geht als klarer Sieger aus den Departementswahlen (bisher: Kantonalwahlen) hervor – frankreichweit, erst recht aber im traditionell konservativen Südosten des Landes. In der zweiten und entscheidenden Runde der Wahlen standen , sich in den beiden Côte-d Azur-Departements fast ausschließlich Vertreter der UMP und des Front National gegenüber. Der rechtsextreme FN hatte es in jedem einzelnen Kanton des Var und der Alpes-Maritimes in den zweiten Durchgang geschafft und in einem Kanton im Var bereits in der ersten Runde die absolute Mehrheit geholt (Fréjus). Im Var gibt es ab sofort keinen einzigen links regierten Kanton mehr – das heißt: keinen Sitz im conseil départemental. 20 der neuerdings nur noch 23 Kantone mit je einem weiblichen und einem männlichen Volksvertreter hält die UMP in ihren Händen, die übrigen drei der FN. In den Alpes-Maritimes konnte der FN am Ende nicht punkten: Er unterlag in zwei Kantonen der Linken (Grasse 2 und Contes), in den übrigen 25 der UMP. Ab sofort sieht die politische Karte Frankreichs wie folgt aus: 64 Departements werden von der UMP geführt, 30 von der Parti Socialiste – letztere vor allem im Südwesten des Landes. Der FN hatte die Nase zwar in keinem Departement vorne, erzielte dennoch ein historisch gutes Ergebnis und bestätigte damit den Trend in einem nach rechts außen driftenden Land.

MEHR EINBRÜCHE, WEHRHAFTERE BÜRGER. Um 20 Prozent ist die Zahl der Einbrüche in den Alpes-Maritimes allein im März gestiegen: 1266 Delikte mehr als im Vormonat wurden der Polizei gemeldet. Um Langfingern effizienter zu begegnen, boomt in jüngster Zeit eine BürgerInitiative namens «voisins vigilants». Gelbe Schilder mit dieser Inschrift weisen Nachbarschaften aus, in denen die Anwohner sich zusammengetan haben, um ein wachsames Auge auf ihre Umgebung und ungebetene Gäste zu haben. Im Departement Alpes-Maritimes werden bereits über 400 dieser NachbarschaftsZusammenschlüsse gezählt. Neben technischen Sicherheitsvorkehrungen wie einbruchshemmenden Türen und Fenstern sowie Alarmanlagen sei die Pflege einer guten und aktiven Nachbarschaft ein wichtiger Sicherheitsfaktor für das eigene Wohnumfeld, heißt es. Die Polizei weist jedoch darauf hin, dass Bürger bei verdächtigen Vorkommnissen nicht selbst einschreiten, sondern die Behörden informieren sollten. PASTOR-MORDFALL NICHT ABSCHLIESSEND AUFGEKLÄRT. Rund ein Jahr nach dem Doppelmord an der monegassischen Milliardärin Hélène Pastor (77) und deren Chauffeur Mohamed Darwich (64) vor dem Krankenhaus L’Archet in Nizza wurde die Tat im vergangenen Monat nochmals vor Ort rekonstruiert.

Als mutmaßliche Todesschützen wurden kurz nach dem Anschlag Samine S. und Alhair H. festgenommen. Die Polizei geht davon aus, dass sowohl die beiden genannten als auch Hélène Pastors Schwiegersohn Wojciech Janowski und dessen Fitnesstrainer sowie drei weitere Personen in den Fall involviert waren. Mit der Rekonstruktion des Tathergangs erhofften sich die Ermittler neue Erkenntnisse; Ergebnisse standen bei Redaktionsschluss noch aus. EIN NIGERIANISCHER PASTOR soll in Nizza einen Prostituiertenring angeführt haben. Der Geistliche und rund 15 weitere Personen, darunter diverse Prostituierte, sind Ende April festgenommen worden. Die fünf mutmaßlichen Verantwortlichen – der Geistliche, ein Komplize sowie drei «aufgestiegene» ehemalige Prostituierte – müssen sich nun vor Gericht verantworten. Die erwirtschafteten Einnahmen wurden offenbar über zwei verschiedene Kanäle nach Nigeria geschleust. Angeblich nutzte der Pastor unter anderem die sonntäglichen Gottesdienste, um die Frauen zu kontrollieren. FRANZÖSISCHER STAAT PLANT «ANKERSTEUER». Die so genannte taxe de mouillage, die vor allem bei den Reichen mit schwimmenden Palästen abkassieren sollte, träfe auch die Eigner von FünfMeter-Booten, mit oder ohne Motor. Pro Meter Boot und Tag sollen beim Ankern in sensiblen Küstengebieten 20 Euro fällig werden – gleich, ob man eine Stunde oder den ganzen Tag vor Ort liegt. Die Sensibilität stellt hier das Feigenblatt: Es soll der Meeresboden mit seinen zahlreichen Unterwasserpflanzen, insbesondere der posidonie, geschützt werden, der beim Ankeraufholen leidet. Wird die Steuer Wirklichkeit, hilft zur Vermeidung nur ununterbrochenes Fahren oder das Festmachen im Hafen.

ZEIT ZUM UMDENKEN?

Sicherheit und Rendite im Niedrigzinsumfeld Was bedeutet die Niedrigzinspolitik für Anleger? Diese Frage beleuchtet für das RZ-Magazin Jörg Hahn, Portfoliomanager bei der DZ Privatbank S.A. um die Preissteigerung sind die Realrenditen größtenteils negativ. Zwar gab das allgemeine Preisniveau in der Eurozone zuletzt nach, so dass hier die Realrenditen die Nominalrenditen übertrafen. Dies ist aber zu einem Großteil auf den Verfall der Energiepreise zurückführen. Dieser sogenannte Basiseffekt sollte gegen Ende des Jahres auslaufen, es sei denn, die Energiepreise würden weiter fallen. Insofern muss davon ausgegangen werden, dass die Inflationsrate auf breiter Front wieder in positives Territorium vordringt. Spätestens dann werden Anleger mit Staatsanleihen, die sie heute besitzen, real keine positive Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals mehr erzielen. Welche Konsequenzen sollten Langfristanleger, die beispielsweise Kapitalaufbau zur Absicherung ihrer Altersversorgung betreiben, vor diesem Umfeld ziehen? Welche Möglichkeiten haben Investoren, die nicht bereit sind, für höhere Renditen wesentlich höhere Risiken einzugehen? Studien zeigen, dass der typische deutsche (konservative) Anleger rund 75 Prozent seines Finanzvermögens in liquiden oder verzinslichen Anlagen investiert hat. In einem Niedrigzinsumfeld oder in einer Staatsschuldenkrise, in der Anleger auch enteignet werden können (Zypern und Griechenland), sollten Geldmarktkonten und Staatsanleihen nicht unbedingt als

konservativ eingestuft werden. Auch sind durchschnittlich drei Viertel des Finanzvermögens auf den deutschen Raum, zumindest aber auf die Eurozone fokussiert. Probleme, die in diesen Wirtschaftsräumen auftreten, wirken sich daher stark auf das Portfolio aus. Die hieraus resultierenden Klumpenrisiken dürfen nicht unterschätzt werden. Um die genannten Nachteile zu mindern, sollten Anleger ihr Portfolio über die Aufnahme von Substanzwerten und breitere regionale Streuung diversifizieren. Zu Substanzwerten zählen Aktien und Anleihen von stabilen, bodenständigen Unternehmen, liquide Immobilienanlagen sowie Rohstoffe. Substanzwerte schaffen Stabilität und bringen über ihre Dividendenausschüttungen heute mehr Rendite als die meisten festverzinslichen Wertpapiere. Ziel muss es sein, durch geschickte Kombination der Anlageklassen und -regionen die E r t ra g s c h a n ce n zu s t e i ge r n , o h n e d a s Gesamtrisiko des Portfolios zu erhöhen.

Jörg Hahn DZ PRIVATBANK Tel: +352 44903 3136 Email: joerg.hahn@dz-privatbank.com

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n den vergangenen Jahren hat sich das Umfeld an den internationalen Finanzmärkten aufgrund vieler Krisen erheblich gewandelt. Beginnend mit der Jahrtausendwende platzte die Technologieblase. Den daraus resultierenden Abwärtstrend verstärkten die Anschläge vom 11. September 2001. Nach einer deutlichen Erholung von 2003 bis 2007 begann die Immobilienkrise in den USA, die sich zunächst zur Finanzmarktkrise und später bis zur Weltwirtschaftskrise verschärfte. Noch heute spüren wir die Auswirkungen, insbesondere in Gestalt der europäischen Staatsschuldenkrise. Die global bedeutenden Notenbanken reagierten mit einer Lockerung der Geldpolitik, um die Konjunkturbelastung zu mildern. Leitzinssenkungen, aber auch unkonventionelle Maßnahmen wie der massive Ankauf von Wertpapieren sorgen für niedrige Zinsen und Liquiditätsflut. Das soll die Weltwirtschaft über eine Ankurbelung der privaten Nachfrage aus dem Wachstumstal führen. Die Niedrigzinspolitik ist für Anleger jedoch mit erheblichen Konsequenzen verbunden. Die Zinsen in der Eurozone sind dramatisch gefallen. In den als sicher angesehenen Ländern haben Staatsanleihen selbst bei langen Restlaufzeiten negative Renditen. Sogar in den schuldengeplagten europäischen Peripheriestaaten liegen diese nur noch knapp in der Pluszone. Bereinigt


BLICKPUNKT CÔTE D’AZUR

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SOMMERPLAN Neue Verbindungen an die Côte d’Azur

MUSIKFESTIVAL FUTURISTISCH FORMEL 1 Catwalk statt Heures Musicales Cannes erhält neuen Kinovon Biot Motorenlärm komplex VON DER RENNSTRECKE AUF DEN LAUFMIT GUILAINE DEBRAS (im Foto l.) hat das idyllische Städtchen Biot bei Antibes eine neue Bürgermeisterin und Liliane Valsecchi (r.) eine zusätzliche Finanzspritze für ihr Musikfestival Les Heures Musicales. In einer Zeit, in der so manches Kulturevent aus Budgetgründen gestrichen wird, veranstaltet «die Fee der Musik» Liliane zum 32. Mal die über die Grenzen hinaus beliebte Veranstaltung. In der kürzlich renovierten, wunderschönen Kirche Sainte-Marie-Madeleine treten an fünf Abenden zwischen dem 18. Mai und 22. Juni renommierte Künstler wie Gautier Capuçon, Kathia Buniastishvili, Gilles Apap auf. Bürgermeisterin Debras steht voll hinter dem Festival: «Es ist die Zierde und der Stolz unserer Gemeinde.» Vorverkauf: www.biot.fr und vor Ort, jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn.

CANNES-LA BOCCA ERHÄLT EINEN ULTRAMODERNEN KINOKOMPLEX: Der futuristische Bau von Star-Architekt Rudy Ricciotti soll Anfang 2018 eröffnet werden und nicht nur über 2500 Sitzplätze in zwölf Sälen verfügen, sondern auch die mit 24 Quadratmetern größte Leinwand der Côte d’Azur erhalten. Das neue Kino soll das Image der Festivalstadt stärken und als Kultur- und Freizeiteinrichtung für noch mehr Lebensqualität sorgen. «Cannes bekommt eines der schönsten Multiplex-Kinos in ganz Frankreich und wird damit seinem Ruf als Welthauptstadt des Films gerecht», sagte Bürgermeister David Lisnard der Lokalzeitung Nice matin. Designer Arik Levy hat die Gestaltung der Innenräume übernommen, die ihm zufolge nicht nur zum Warten bestimmt seien.

STEG: Zum 13. Mal lädt diesen Monat die Amber Lounge zum ultimativen Party-Wochenende nach Monaco, wo einige der Formel-1-Rennfahrer an der Seite von Models Mode für den guten Zweck über den Catwalk tragen. Drei Abende lang – von Freitag, 22., bis Sonntag, 24. Mai – gehen VIPs wie in der Vergangenheit Fürst Albert, Prinz Harry, David Beckham, Keanu Reeves oder Kim Kardashian im Méridien Beach Plaza Hotel ein und aus, um mit Vollgas zu feiern und nebenbei Geld für soziale Projekte zu spenden. Besonders beliebt ist die Amber Lounge Fashion Show «U*NITE» am Freitagabend (mit Modenschau, Gourmet-Dinner, Charity-Auktion, After-Party – Tisch für 7200 Euro, ab 23 Uhr zur After-Party Einzelticket 350 Euro). Musikalisches Highlight in diesem Jahr ist der 24-jährige britische Soulsänger John Newman («Love me again»).

FÜNF NEUE DESTINATIONEN enthält der Sommer-Flugplan des Aéroport Nice Côte d’Azur. Neben Lüttich, Châteauroux, Dubrovnik und Istanbul zählt Stuttgart zu den 101 Zielorten, die ab sofort direkt angeflogen werden. Das Schwabenland wird dreimal wöchentlich von Germanwings mit der Côte d’Azur verbunden: dienstags, donnerstags und samstags. Sechs Fluggesellschaften erweitern außerdem ihr Angebot. So fliegt Germanwings im Sommer fünfmal pro Woche auch nach Düsseldorf. Nach Deutschland ergibt sich damit für diesen Sommer folgender Flugplan: Berlin wird neunmal wöchentlich von Easyjet angesteuert und zweimal von Germanwings, Köln wird täglich von Germanwings angesteuert, Düsseldorf täglich von Air Berlin und fünfmal pro Woche von Germanwings, Frankfurt ist Frequenz-Spitzenreiter mit 36 wöchentlichen Verbindungen (28-mal Lufthansa, je viermal Easyjet und Germanwings), gefolgt von München mit 28 Lufthansa-Verbindungen. Bleiben Hamburg mit acht wöchentlichen Flügen (alternierend je viermal Easyjet und Germanwings) und Stuttgart mit den eingangs erwähnten drei Flügen. Der unter derselben Verwaltung wie Nizza stehende Flughafen von La Môle bei Saint-Tropez erweitert sein Angebot ebenfalls: Seit diesem Monat wird auch Genf angesteuert, im Winter soll es eine Direktverbindung mit Alpine-Airlines ins noble Ski-Mekka Courchevel geben.

MONACO Fürstliche Taufe am 10. Mai ENDLICH BEKOMMEN WIR DIE ZWILLINGE GABRIELLA UND JACQUES WIEDER EINMAL ZU SEHEN! Der erste und bislang einzige öffentliche Auftritt war am 7. Januar, als sie dem Volk präsentiert wurden. Sollen die so lange erwarteten Babys von zu viel Rummel abgeschirmt werden? Nun aber werden die Kleinen von Fürst Albert und Fürstin Charlène am 10. Mai um 10.30 Uhr in der Kathedrale von Monaco im Alter von fünf Monaten getauft. Monegassen und im Fürstentum Ansässige können auf dem Weg von der Kirche zum Palast vielleicht einen Blick auf die Grimaldi-Sprösslinge erhaschen. Ansonsten überträgt der monegassische Fernsehsender «Monaco Info» die Zeremonie live – ebenso wie die Feierlichkeiten anlässlich Fürst Alberts zehnjährigen Thronjubiläums am folgenden Tag.

Lesen Sie mehr auf:

www.rivierazeitung.com

MAI

2015

Zu gewinnen!

Côte d’Azur-Tasse von Villeroy & Boch Nach Barcelona, Dubai oder Oslo reist der NewWave-Henkelbecher von Villeroy & Boch jetzt an die Côte d’Azur: Das hauseigene Designteam hat dazu das typische Flair der Küste rund um Cannes, Nizza und Monaco eingefangen. Das Dekor ist in SchwarzWeiß-Zeichnungen mit gelben Kolorationen angelegt, deren Farbe von Mimosenblüten inspiriert ist. Sie gehören ebenso in die florale Motivwelt des Côte d’Azur-Bechers wie knackige Oliven, saftige Zitronen und duftende Rosen. Hinzu kommen Abbildungen berühmter Wahrzeichen wie das Casino von Monte-Carlo und das Hotel Négresco in Nizza. Der Henkelbecher der «NewWave Caffè»Sonderedition von Villeroy & Boch ist ein weiteres Glanzstück der 2012 begonnenen Kurzserie, in der faszinierende Orte weltweit porträtiert werden. Das RZ-Magazin verlost zehn der exklusiven Côte d’Azur-Becher! Um teilzunehmen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff «Villeroy & Boch» sowie Ihren Adressangaben an marketing@mediterra.com. Einsendeschluss: 15. Juni 2015.


VERSICHERUNGEN

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GUT VERSICHERT INS AUSLAND Was (nicht nur) Auswanderer bedenken sollten!

Wenn ein Auslandsaufenthalt geplant ist, empfiehlt sich eine rechtzeitige Beratung durch einen unabhängigen Fachmann. Lucien Héritier, Leiter der Kundenbetreuung bei der Schweizer Firma ASN, Advisory Services Network AG, erklärt im RZ-Gespräch, worauf Auswanderer und international mobile Menschen achten sollten.

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W

as gilt es in puncto Versicherungen zu bedenken, wenn man einen längerfristigen Auslandsaufenthalt oder sogar eine Auswanderung plant? Der Versicherungsstandard in anderen Ländern ist meist nicht derjenige, den man von der eigenen Heimat her gewohnt ist. Wer auswandern will, tut gut daran, sich vorab über die Versicherungen im Gastland zu informieren. Ist der Versicherungsschutz unzureichend, wird empfohlen, sich für ein internationales Produkt zu entscheiden – ganz besonders, wenn man sich auch in der Heimat behandeln lassen will, was meist im Alter zu einem verstärkten Bedürfnis wird. Welche Versicherungen sollte ich in jedem Fall auf die neue Lebenssituation abstimmen, welche kann ich weiterlaufen lassen wie bisher? Hier empfiehlt es sich, die aktuellen Versicherungspolicen von einem unabhängigen Berater prüfen zu lassen, damit dieser die optimale und umfassende Versicherungslösung für die Zukunft aufzeigen kann. Es kommt stark darauf an, wohin der Versicherungsnehmer gehen und wie lange er im Ausland weilen wird – ob nur für einen Sprachaufenthalt oder gar für immer. Stichwort Krankenversicherung. Was sollte sie leisten – und kann ich mich im Ausland überhaupt so schützen, wie ich es in der Heimat gewohnt bin? Hier kommt es sehr stark auf den Versicherungsstandard des Gastlandes an. Lokale Krankenversicherungen unterscheiden sich je nach Land sehr stark, bieten allenfalls nur geringen Schutz und meist keinerlei Flexibilität, den Plan nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten. Wer eine gute und flexible Versicherungsdeckung wünscht, sollte sich nach einer internationalen Versicherungslösung umsehen. Welche Voraussetzungen müssen EU-Ausländer erfüllen, die ihren Hauptwohnsitz nach Frankreich verlegen und in die dortige sécurité sociale aufgenommen werden wollen? Dies hängt von der Lebenssituation der Person ab. Kommen Rentner neu nach Frankreich, wird die Krankenversicherung wa h rs c h e i n l i c h w e i t e r ü b e r d e r e n Heimatland laufen. Eine Mobile EU-

Bescheinigung (S1 – Eintragung im Wohnstaat) muss im Heimatland angefordert und an die französische Ortskrankenkasse (CPAM) des Wohnsitzes eingereicht werden. Wichtig ist, die Situation der Mitversicherten zu prüfen. Eventuell werden diese in Frankreich beitragsfrei mitversichert. Aber Achtung: Die soziale Krankenversicherung im Heimatland wird nach der Auswanderung die Behandlungen im Heimatland nicht immer vollumfänglich decken. Hilft ASN auch bei der Suche nach einer Zusatzkrankenversicherung in Frankreich, einer so genannten mutuelle? Hierfür haben wir ein gut funktionierendes Netz an lokalen Versicherungsberatern, an die wir die Kunden verweisen können. Was für einen Schutz empfehlen Sie Kunden, die ihren Hauptwohnsitz nach Frankreich verlegen und dort nicht in die gesetzliche Krankenkasse eintreten können oder wollen? Unabhängig von einer staatlichen Deckung empfehlen wir eine Privatdeckung mit Zugang zu Chefärzten und Privatkliniken sowie die Deckung für schwere Erkrankungen mit langfristigem Heilungsprozess (Krebs und Herzkreislauf-Erkrankungen). Gibt es flexible Angebote in Sachen Krankenversicherung, die mich schützen, wenn ich Wohnsitze in mehreren Ländern habe oder häufig meinen Wohnsitz(staat) ändere? Eine internationale Krankenversicherung deckt den Kunden weltweit. Dies ist die beste Lösung für international mobile Menschen, unabhängig von ihrer Nationalität, ihrer Herkunft und ihrem augenblicklichen Wohnland. Was ist die besondere Stärke von ASN bei der Suche nach dem idealen Versicherungsschutz für Auswanderer und Expats? Egal, ob Auswanderer oder Expats für ihren Auslandsaufenthalt eine Reiseversicherung, Krankenversicherung oder Altersvorsorge brauchen: Die mehrsprachigen Spezialisten von ASN kennen die Stärken und Schwächen der verschiedenen internationalen Versicherungsgesellschaften und ihrer Produkte. Abgestimmt auf die Lebenssituation des Kunden findet ASN stets die optimale Versicherungslösung.

MAI

Ist es für Sie egal, welche Staatsangehörigkeit Ihre Kunden haben und für welches Ausland sie sich interessieren? Kunden aller Nationalitäten können weltweit versichert werden. Wo eine internationale Versicherung aufgrund der Gesetzgebungen des Wohnlandes nicht in Frage kommt, muss nach einer lokalen Lösung gesucht werden. Hilft ASN auch in Steuer- und Rechtsfragen weiter? Hierfür haben wir externe Partner. Und zum Abschluss: In welchen Sprachen beraten Sie Ihre Kunden? Unser Helpdesk berät die Kunden in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch.

2015

Lucien Héritier


GESUNDHEITS-SPECIAL

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DURCHBRUCH IN DER KREBSFORSCHUNG?

40 Jahre in ihrer Garage verwahrt zu haben. (Siehe nebenstehenden Kommentar!) 17,6 PROZENT MEHR EINKÜNFTE. Finanzminister Jean Castellini glänzte mit guten Zahlen bei der Pressekonferenz der monegassischen Regierung: Im Geschäftsjahr 2014 wurden mit 1,1114 Milliarden Euro 17,6 Prozent mehr Einnahmen registriert als im Vorjahr. Davon stammen 849,1 Millionen Euro aus Steuereinkünften. «Die Attraktivität unseres Landes ist nach wie vor stark», so Castellini, der hervorVON BERTRAM DIEHL ragend Deutsch spricht. «Welches Land kann heute schon so Zeichen gute Ergebnisse Aber Zweitausend gestehtvorlegen? mir die Rewir dürfen nicht übermütig werden, sondern dakteurin zu. Den Fokus auf meinen Beruf, müssen unermüdlich nach mit neuen EinnahmeAnästhesist, «gewürzt» Besonderquellen Denn in den nächsten fünf bis heitensuchen. aus französischem Krankensechs JahrenWünscht wird sich Monacos Landschaft hausalltag. sich die Redakteurin. erheblich verändern. Dazu brauchen diefür Zweitausend Zeichen. Das ist nichtwir viel gewürzten Alltag mit Fokus. Zweitausend nötigen Mittel.»

Kolumne

Aus dem Leben eines Anästhesisten in Südfrankreich

Zeichen sind im französischen Kranken-

hausalltag schon gesagt, bevor Tag SCHLUSS MIT KOPFHÖRERN! Dieder zweitbesrichtig anfängt. teüberhaupt Verkehrsstatistik der vergangenen acht Jahre MeinMonaco Alltag im findet im bloc legte Märzvorwiegend für 2014 vor: 199 Unfälle, opératoire statt. Im OP. Da gibt es Bei aber kein Todesopfer wurden verzeichnet. OP-Schwestern, dieMotorradfahrer ab halb acht in etwa 65 Prozent waren involihrem Saal Instrumente ihre Chirurgen viert. Insgesamt wurden imfür Fürstentum auspacken. Anästhesiepersonal, das die 47 400 Strafmandate verhängt – 7,7 Prozent Funktionsfähigkeit der Maschinen prüft mehr als im Vorjahr. Die Regierung arbeitet und nettdaran, zu denverkehrstechnisch Patienten im Vorraum weiterhin gefährliche ist. DerzuChirurg hatUnter seinen Auftrittsind um 8.45 Punkte beheben. anderem neue Uhr. Um genau Zebrastreifen, zu sein, nicht Geschwindigvor 8.45 Uhr. Radarkontrollen, Der Anästhesist ein bisschen vorher, ab keitsbrecher und eine Fußgängerbrücke an halb neun.Grande Normalement. dahinIm sind die der Avenue BretagneBis geplant. Laufe Schwestern mit ihren Vorbedieses Jahres und wirdPfleger – wie schon das Telefonieren längst fertig und der –reitungen jede Art von Kopfhörern amwarten Steuer in verboten. Kaffeeküche. Rufen den jeweiligen Arzt auf seinem portable an: Wir sind fertig, du kannst , kommen. Der Arzt sagt am Telefon: «J arrive». Wenn man verschlafen hat und unter , der Dusche erwischt wird, kann man j arrive sagen. Das gleiche , j arrive würde man auch aus der Umkleide nebenan , verkünden. Wenn ein Doktor j arrive gesagt hat, kann das zugeteilte Pflegepersonal sagen: Il arrive. Und schon gilt auch für sie das gleiche großzügige zeitliche Spektrum. Wenn der Chef fragt, warum es nicht weiter geht, kann man sagen, il arrive. Das reicht völlig als Legitimation. Und für einen Kaffee, mindestens. Zum Kaffee im großen Kreis plaudert es sich gut über Einzelheiten des Menüs von gestern Abend, das Auswärtsspiel des RCT vom Samstag, die Kinder. Natürlich auch über den spannenden Kaiserschnitt letzte Nacht und wie blöde das ist, dass man schon wieder auf den Doktor warten muss. Da sind zweitausend Zeichen schnell gesagt. Zu meinem Auftritt sitzen die meisten Schwestern und Pfleger mit ihrem Kaffee in der Kaffeeküche. Alle Anwesenden müssen geküsst werden. Bises links und rechts, salut, tout va bien? Dazu kleiner Smalltalk, kleiner Scherz. Früher war das anders. Früher, in einem Provinzkrankenhaus des nordöstlichen Ruhrgebiets. Ende des letzten Jahrtausends. Visite auf der Intensivstation halb acht. Steile Hierarchie. Chefarzt, Oberärzte, Fußvolk. 7.31 Uhr. Ein geflüstertes «Guten Morgen». Zwölf Zeichen. «Dienstbeginn ist sieben Uhr dreißig, Herr Diehl.» - «Tut mir leid, Frau Chefärztin. Ich war im Stau.» Damals kam ich im Krankenhausalltag mit zweitausend Zeichen problemlos bis in die Kantine mittags.

Blog: http://diehl.fr

Der Onkologe Paul Hofman hat dank seiner Forschung Aufmerksamkeit in aller Welt erlangt. Wir haben uns mit ihm über Früherkennung von Lungenkrebs und die Zukunft der Behandlungsmöglichkeiten unterhalten. VON CASSANDRA TANTI

T

rotz der jüngsten Fortschritte in der Krebsforschung ist die Überlebensrate bei Lungenkrebs erschreckend niedrig, vor allem, wenn die Krankheit erst spät diagnostiziert wird. Einer der Hauptgründe für die schlechte Quote ist das Fehlen einer Methode zur Früherkennung – die einfach durchzuführen und möglichst kostengünstig sein muss. Professor Paul Hofman ist in Nizza die Entwicklung eines viel versprechenden Bluttests gelungen. Professor Hofman, erläutern Sie uns bitte Ihre Forschungsarbeit näher! Vor rund 15 Jahren wurde mir klar, dass es dringend notwendig war, eine neue Methode zur Früherkennung von Lungenkrebs zu entwickeln, vor allem für Menschen mit hohem Risiko. Untersuchungen an Tieren hatten ergeben, dass im Blut zirkulierende Tumorzellen (CTC) für Krebs im frühen Stadium sprechen, und dennoch konzentrierte man sich bei der Suche nach CTCs auf Patienten, die bereits Krebs diagnostiziert bekommen hatten. Unsere Forschung an 245 Probanden zeigte zum ersten Mal in der Geschichte, dass CTCs erkannt werden können, lange bevor Tumore zu sehen sind. CT-Scans machen Lungenkrebs im Frühstadium erst ein bis vier Jahre später sichtbar, als wir CTC im Blut der Patienten nachgewiesen haben. Mein Team besteht aus rund 50 Forschern und Mitarbeitern am Universitätsklinikum Nizza und dem Inserm/CNRS der Universität Nizza SophiaAntipolis. Wie waren die Reaktionen auf Ihren Artikel in der medizinischen Fachzeitschrift «Plos One» vergangenen Herbst? Unterschiedlich. Ich bekam eine Menge Aufmerksamkeit von diversen Instituten aus Frankreich, Spanien, der Schweiz, Italien, Amerika und Brasilien. Sie wollten mit mir und meinem Team zusammenarbeiten. Wie es derzeit aussieht, könnten wir mit dem Fox Chase Cancer Center aus Philadelphia zusammenarbeiten. Vergangenen Monat kam ein Mann aus Montreal in mein Büro. Er war Kettenraucher und wollte den Test machen, da er Angst hatte, an Lungenkrebs zu leiden. «Ich zahle Ihnen so viel Sie wollen», sagte er. Auch ein Tabakunternehmen aus den USA fragte mich nach einer Zusammenarbeit. Die Firma ging davon aus, dass so ein Bluttest Raucher zum Weiterrauchen animiert, sofern der Test zeigt, sie haben keine CTC im Blut. Unglaublich, aber wahr. Was ist ihr nächster Schritt? Wann können die Tests der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden? Derzeit steht das Projekt still, da es an finanzieller Unterstützung fehlt. In Frankreich ist es ziemlich schwierig, sich ausreichend Geld für Forschung zu sichern, und unseren Anträgen auf Förderung wird vor Ende 2016 voraussichtlich nicht stattgegeben. Der nächste Schritt ist die Durchführung von Tests in Paris, Toulouse, Grenoble und Nancy, an denen auch andere Universitäten beteiligt sein werden. Jeder ist bereit loszulegen, doch wir brauchen rund eine Million Euro, um alle

MAI

Forschungszentren aufzubauen und 1000 neue Patienten zu gewinnen.Sobald dies gelingt, wird das französische Gesundheitsministerium den Test subventionieren und er kann in den Handel kommen. Wenn alles gut geht, steht der Test der Öffentlichkeit ab 2019/2020 zur Verfügung. Es muss sehr frustrierend sein, so kurz vorm Ziel zu stehen… In der Tat. Täglich erreichen mich Anrufe, E-Mails und Briefe von Patienten oder deren Familien, die sich an dem Projekt beteiligen möchten. Hier ist es nicht wie in den USA, wo man das Privileg hat, sich nur auf die Forschung zu konzentrieren. Ich muss mich um sehr viele Dinge gleichzeitig kümmern: Ich habe mein Pathologielabor, ich unterrichte an der Fakultät, widme mich meiner Forschung und versuche, finanzielle Mittel zu beschaffen. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge ist Krebs eine der HauptTodesursachen weltweit und wird in den kommenden zwei Jahrzehnten voraussichtlich um 70 Prozent steigen. Wie schaut Ihrer Meinung nach die Zukunft der Krebsbehandlung aus? Das hängt von der Art des Krebses ab. Brustkrebs-Patientinnen haben beispielsweise sehr gute Überlebenschancen, da die Behandlungen dafür ausgezeichnet sind. Wenn es sich um schwarzen Hautkrebs, Bauchspeicheldrüsenoder Lungenkrebs handelt, haben wir immer noch viel Arbeit vor uns, denn die Prognosen für diese Patienten sind leider furchtbar. In den vergangenen zehn Jahren hat es viele Fortschritte gegeben, doch für einige Krebsarten muss eine neue Form der Früherkennung und Therapie gefunden werden. Die Zukunft liegt für mich in Bluttests, die einfach durchzuführen, nichtinvasiv und kostengünstig sind.

2015

Spenden

Die Stiftung AVENI kümmert sich im Pasteur-Krankenhaus in Nizza um steuerlich absetzbare Spenden. Info: www.fonds-aveni.fr («développer l’innovation médicale») oder Scheck unter Angabe des Projekts «Paul Hofman; dépistage du cancer du poumon» auf der Rückseite an folgende Adresse: AVENI, CHU de Nice, 4 Avenue Victoria, 06003 Nizza.


GESUNDHEITS-SPECIAL

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Savoir vivre UND savoir faire

Der orthopädische Facharzt Dr. Harald Kuhn pendelt zwischen Frankreich und Deutschland. Im RZ-Interview beschreibt der Mediziner seinen länderübergreifenden Ansatz. VON PETRA HALL

H

err Dr. Kuhn, Sie sind leitender Arzt für spezielle orthopädische Chirurgie und arbeiten an zwei norddeutschen Kliniken. Regelmäßig pendeln Sie zwischen Cloppenburg und Nizza und operieren mit französischen Kollegen. Wie kam es dazu? Es begann mit einer deutschen Patientin, die in ihrer Wahlheimat im Süden behandelt werden wollte. Zeitgleich kam ich als Ausbilder für einen Kurs in minimalinvasiver Chirurgie nach Nizza. Heute bieten uns Kliniken in Nizza, Cannes und Monaco die Möglichkeit, internationale Patienten mit hohem operativem Standard in ihrer Muttersprache zu behandeln. Es sind nicht finanzielle Interessen, die Sie an die Côte d’Azur ziehen. Was fasziniert Sie denn hier so sehr? Es sind die magischen Momente, menschlich, landschaftlich, kulturell. Meine Frau Roswitha, die Fachärztin für Orthopädie und Sportmedizin ist, träumte als Olympionikin von Nizzas internationalen Leichtathletikwettkämpfen. Bewegen und bewegt werden – das gelingt mit Kindern, Freunden und Kollegen hier sehr gut. Welche Unterschiede sehen Sie in der Arbeitsweise der beiden Länder? Savoir vivre und savoir faire kombinieren sich

hier bestens. Die geschätzte deutsche Verlässlichkeit findet in Frankreich ihre lebensfrohe und kreative Ergänzung. Sie haben den deutsch-französischen Verein für Orthopädie und Traumatologie mitgegründet. Was sind die Ziele? 2011 haben meine Frau Roswitha und ich den Verein AFACOT mitgegründet. Wir wollen medizinisches Wissen über die Sprachgrenze hinaus austauschen, sinnvolle Entwicklungen auf gemeinsamer Ebene fördern. Über 120 Kollegen stärken den nachbarschaftlichen Kontakt. Außerdem gestalten wir die Gesellschaft «Nice2Sports» seit ihrer Gründung mit. Mit mehreren befreundeten Ärzten und Wissenschaftlern, die in Südfrankreich aktiv sind, entsteht gerade eine Plattform, die Sportlern jeglichen Niveaus und aller Altersgruppen ermöglicht, ihren sportlichen Auftritt zu optimieren und ihr physisch-psychisches Kapital zu stabilisieren oder weiterzuentwickeln. Moderne medizinische Erkenntnisse aus Spitzensport und Randgebieten werden analysiert, verständlich aufbereitet und über verschiedene Medien einzelnen Sportlern oder Gruppen zur Verfügung gestellt. Welche Aktivitäten planen Sie sonst noch hier in Südfrankreich und in Monaco? Alles, was Freude macht. Wir pflegen verschiedenste freundschaftliche und professionelle

Kontakte. Der deutsche internationale Club von Monaco hat uns freundlich aufgenommen. Als Ärzteteam möchten wir mehrsprachig internationale Patienten ansprechen und ihnen eine Behandlung an der Riviera ermöglichen. Wie läuft das mit den Versicherungen, wenn sich jemand von einem «Gastchirurgen» in Frankreich operieren lassen möchte? Auch in Frankreich gibt es Ärzte, die mit entsprechender Zulassung, Secteur 2, privat behandeln dürfen. Das müssen nicht immer Chefärzte sein. Sie liquidieren mit einem Honorar , oder einem dépassement d honoraire, entsprechend den verschieden gestaffelten Sätzen in Deutschland. In Frankreich trägt jeder seinen prozentualen Beitrag zur staatlichen Einheits-Krankenkasse bei und kann sich darüber hinaus privat zusatzversichern. Internationale Patienten können zwischen Clinique (privat) oder Hôpital (meist öffentlich) wählen. Für die Krankenhäuser ist das Versicherungsverhältnis wichtig, alternativ muss die Kostenübernahme für sie gesichert sein. Was raten Sie deutschen Patienten? Deutsche Patienten sollten eine Versicherungskarte, gegebenenfalls einen EU-Auslandskran-

kenschein der Krankenkasse bei sich haben, einschließlich Kontaktmöglichkeiten zur deutschen Privat- oder Krankenkasse. Werden Arztrechnung oder Medikamente zunächst vom Patienten beglichen, kann innerhalb von vier Wochen gegen Vorlage der Quittungen bei der deutschen Kasse die Übernahme beantragt werden. Die Kostenübernahme ist vor teuren Eingriffen vorher zu klären. Ebenso, ob das Krankenhaus in Frankreich direkt mit der deutschen Kasse abrechnet. Spezieller Service wird zunehmend groß geschrieben, vom Spezialisten-Team bis zur Krankenzimmer-Ausstattung bieten die Krankenhäuser auch in Frankreich verschiedene Optionen. Dr. med. Harald Kuhn ist Facharzt für Orthopädie, Chirurgie, Unfallchirurgie in Cloppenburg

BRENNPUNKT VERENGTER WIRBELKANAL: SO WICHTIG IST DIE ZWEITE MEINUNG Spezialisten-Rat schützt vor unnötigen Operationen dann ein gemeinsames Therapiekonzept. Besonders häufig holen Patienten mit einer Wirbelkanalverengung eine zweite Meinung ein. «Ihnen kann häufig mit minimal-invasiven Methoden geholfen werden, etwa wenn die Verengung nicht durch Knochenanlagerungen, sondern durch Weichteile wie Narbengewebe oder Bandscheibenvorfälle verengt ist», erklärt Orthopäde Dr. Reinhard Schneiderhan. «Obwohl das oft nicht notwendig wäre, empfehlen viele Ärzte in solchen Fällen dennoch weiterhin eine Versteifungsoperation.»

In der Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen arbeiten Spezialisten aus den Fachgebieten Orthopädie, Schmerztherapie, Radiologie, Neurochirurgie und Neurologie sowie Physikalische und Rehabilitative Medizin unter einem Dach eng zusammen. Für Patienten, die dort eine zweite Meinung einholen wollen, hat das unschätzbare Vorteile. Denn die gesamte Diagnostik, inklusive MRT oder CT kann bei Bedarf an einem einzigen Tag durchgeführt werden. Auf dieser Grundlage erstellt das interdisziplinäre Ärzteteam

VIDEO-KATHETER BLICKT IN DEN WIRBELKANAL

Meist sind Patienten betroffen, die bereits an den Bandscheiben operiert wurden und durch das entstehende Narbengewebe neue Schmerzen erleiden. Narbengewebe engt den Wirbelkanal ein und drückt auf die Nervenwurzeln. Dr. Schneiderhan: «Minimal-invasive Therapien sind dann eine gute Alternative zur Operation, zum Beispiel der Video-Katheter. Bei dieser Methode führen wir eine dünne Sonde über eine Kanüle

MAI

durch die Haut und das Kreuzbein in den Wirbelkanal ein. Ihre Spitze können wir millimetergenau dort hinlenken, wo die Schmerzursache liegt. Dann können wir gezielt Medikamente injizieren, Narbengewebe und Verklebungen lösen und vorgewölbtes Bandscheibengewebe schrumpfen. So wird der Wirbelkanal wieder weiter.»

Besprechung im fachübergreifenden Ärzteteam

Die Patienten müssen dazu nur drei Tage in der Klinik bleiben. Sie sind meist nach etwa sechs Wochen schmerzfrei und können ihrer gewohnten beruflichen Tätigkeit schnell wieder in vollem Umfang nachgehen sowie Sport betreiben. Eine große Operation schränkt solche Aktivitäten sehr viel länger ein.

KONTAKT:

MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen Eschenstr. 2 82024 München/Taufkirchen

Orthopaede Dr. med. Reinhard Schneiderhan

2015

Tel. +49 (0)89 / 61 45 10-0 info@orthopaede.com www.orthopaede.com

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A

n Bandscheibe und Wirbelsäule wird zu viel operiert. Deshalb hat das Münchner Wirbelsäulenzentrum MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen eine Zweitmeinungs-Sprechstunde für Rückenpatienten eingerichtet. Hier erhalten Betroffene eine umfangreiche Diagnostik und eingehende Beratung, ob eine Operation nötig ist und welche Therapien am besten helfen. Patienten mit verengtem Wirbelkanal profitieren besonders davon, denn hier gibt es die meisten unnötigen Operationen.


AMUSE-BOUCHES

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Dream-Team für die Villa Belrose Simone Zanoni und Pietro Volontè wollen den Süden im Duett erobern

D

as Geheimnis ist gelüftet! Als bekannt wurde, dass Chefkoch Thierry Thiercelin (1 Michelin-Stern), der die Gäste im südfranzösischen Althoff-Hotel in den vergangenen 17 Jahre verwöhnt hatte, sich beruflich verändern wollte, begann das Rätselraten um die kulinarische Zukunft des Traumhauses mit Riesen-Restaurantterrasse über der Bucht von Saint-Tropez. Anfang April dann ließ Robert-Jan van Straaten, Generalmanager der «Villa Belrose», die Katze aus dem Sack: Verpflichtet wurde der doppelt sternegekrönte Simone Zanoni vom «Gordon Ramsay» im Trianon Palace in Versailles als Chefconsultant, der dem südfranzösischen Restaurant seine Prägung geben soll. Ständig vor Ort als Küchenchef wird sein langjähriger souschef sein, der erst 29-jährige Pietro Volontè . Herkunft verpflichtet: Die beiden italienischstämmigen Köche werden ihre moderne französische grande cuisine mit italienisch-mediterranen Nuancen würzen. Zanoni zählt zu den bekanntesten chefs Frankreichs. Entsprechend begeistert zeigte sich nach gelungener Verpflichtung des Duos neben Thomas Althoff, dem Inhaber der Althoff-Hotelgruppe, auch Belrose-Chef van Straaten: «Die beiden sind ein Synonym für exzellente Kochkunst. Es ist für uns eine große Ehre, Simone Zanoni und Pietro Volontè für das Althoff-Hotel Villa Belrose und das gleichnamige Restaurant gewonnen zu haben.»

MAI

2015

Feinschmecker dürfen einiges erwarten. Bei Redaktionsschluss gaben die beiden Köche der völlig neuen Menükarte noch den letzten Schliff; seit Ende April heißen sie ihre Gäste in Gassin willkommen.

DAS FÜNF-STERNE-HOTEL VILLA BELROSE verfügt über 40 Zimmer Suiten Das Fünf-Sterne-Hotel Villa und Belrose verund liegt40inZimmer Gassinund aufSuiten einer und Anhöhe fügt über liegt über demaufMeer, fünfüber Minuten in Gassin einer nur Anhöhe dem von Saint-Tropez Neben Meer, nur fünf Minutenentfernt. von Saint-Tropez dem unvergleichlichen Blick über entfernt. Neben dem unvergleichlichen die Saint-Tropez bietet es BlickBucht über von die Bucht von Saint-Tropez unter anderem ein großes Spa und bietet es unter anderem ein großes Spa einen beheizten und einen beheiztenAußen-Pool. Außen-Pool. Die Althoff HotelCollection, Collection, zu das derHaus das Althoff Hotel zu der Haus fürVerbindung die Verbindung gehört,gehört, steht steht für die von von Spitzenhotellerie und QualitätsSpitzenhotellerie und Qualitätsgastrogastronomie. nomie..


AMUSE-BOUCHES

RESTAURANTEMPFEHLUNGEN

Gewagter Mix Keisuke Matsushima

Eden Roc

kreiert seinen eigenen Stil: «JapaNice» Dass ein japanischer Koch im Ausland nicht auf Sushi setzt, spricht eindeutig für seine Kreativität. Und die kann man dem Sternekoch in Nizza in der Tat nicht absprechen! VON AILA STÖCKMANN Fotos: Aurélie Jeannette

D

er mediterranste aller japanischen Küchenchefs wird er genannt, Erfinder des Stil-Mixes «JapaNice». An Superlativen für den erst 38-jährigen Koch mangelt es nicht; selbst der französische Kulturminister sprach vor und verlieh dem Japaner den Orden der Künste und der Literatur. Vor zwölf Jahren kam Keisuke Matsushima an die Côte d’Azur. Schon als Kind habe er davon geträumt, eines Tages nach Frankreich zu gehen und ein Restaurant zu eröffnen, erzählt er, denn die Küche aller Küchen ist nun mal die französische. Also machte er sich mit 20 Jahren auf in eine fremde Welt, ohne Kontakte, ohne ein Wort Französisch zu sprechen. Bei großen chefs ging er in die Lehre. Dort lernte er nicht nur deren Art zu kochen, sondern vor allem auch die französische Lebensart kennen: Wie viel Zeit man sich hier nahm fürs Essen! Und wie viel Geld man bereit war, für eine gute Mahlzeit auszugeben! Noch heute moniert seine 11-jährige Tochter die manchmal etwas dürftigen Sprachkenntnisse des Papas, aber das mit dem Kochen, das hat er hinbekommen. Drei Jahre, nachdem er als 25-Jähriger sein erstes Lokal in Nizza eröffnet hatte – «Kei’s Passion» – klopfte der Guide Michelin an und verlieh ihm einen Stern. Den trägt sein mittlerweile in «Keisuke Matsushima» umgetauftes und in die Rue de France umgezogenes Restaurant noch immer, und zwei weitere Lokale in Nizza plus Koch-Schule sind hinzugekommen. Keisukes große Stärke ist seine Kunst, altbekannte mediterrane oder sogar ganz lokale Gerichte neu zu interpretieren.

Jacques Gantiés

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Nizza-Salat? Kennt ja jeder. Nizza-Salat nach Keisukes Art ist dagegen eine Art kulinarische Offenbarung. «Ich suchte eine leichte Variante», erklärt der Koch sein Oeuvre, das dem Gast förmlich auf der Zunge zergeht: Angerichtet in einem goldenen Ei, serviert er Thunfisch, eine Krabbe, ein Stückchen Ei und grünes Eis.

Viele seiner Neu-Interpretationen sind auf den ersten Bissen gewöhnungsbedürftig. Aber genau das macht den Reiz aus, bei Keisuke einzukehren! «JapaNice» – eigenwillig, aber großartig komponiert; weder rein japanisch, noch typisch niçois – das ist Keisukes Rezept. Darum also steht kein Sushi in seiner Karte? «Ich mag Sushi!» antwortet Keisuke fast ein wenig entrüstet. «Aber das ist nicht das, was die Leute bei mir suchen.» KEISUKE MATSUSHIMA Mittagsmenü unter der Woche 28 Euro; Menüs abends ab 48 Euro. www.keisukematsushima.com

Champagner! Wo anders als im Hôtel du Cap - Eden Roc konnte ein so paradiesisches Plätzchen erschaffen werden, das ausschließlich dem edelsten aller Getränke gewidmet ist? Exklusiver geht es nicht: Auf der sublimen Terrasse gegenüber den Lérins-Inseln werden die besten Jahrgänge von zwölf außergewöhnlichen Kellereien kredenzt. Anschließend bittet Chef Arnaud Poëtte zu Tisch. Alles nur vom Feinsten, die Preise passen zum Ambiente. Hummer und Königslangusten, Rindfleisch Wagyu und Barbarie-Ente, zum Abschluss köstliche Desserts, die im Munde zergehen. Tagesgericht mittags 54 Euro, Vorspeisenbuffet 54 Euro pro Person. Dîner 180 Euro. Die Flasche Wein ab 45 Euro. Cap d’Antibes Boulevard J.F. Kennedy Tel. 04 93 61 39 01

TABLE D’EXCEPTION

GRANDE TABLE TABLE DE QUALITÉ

COUP DE COEUR


SERVICE

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WARUM PACS?

In Frankreich boomt die eheähnliche Lebensgemeinschaft. Zu Recht? Vorteile bestehen im Wesentlichen während der Gemeinschaft, Nachteile nach dem Versterben des Partners. VON JÖRG LANGER

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ie französische Form der Lebensgemeinschaft PACS (Pacte civil de solidarité) ist unverändert auf dem Vormarsch. In den letzten Jahren kamen auf drei Hochzeiten je zwei Abschlüsse dieser Lebenspartnerschaft (2013: 231 225 Hochzeiten, 168 126 PACS). Ein verschwindend geringer Anteil entfällt jeweils auf gleichgeschlechtliche Bindungen (7367 bzw. 6054). Warum dieser Erfolg des PACS? Wegen des unkomplizierten Abschlusses (Registrierung beim Amtsgericht – tribunal d’instance) und der ebenso unkomplizierten Trennungsmöglichkeit ohne die Folgen, die die Lösung der klassischen Ehe nach sich zöge, mit aufwendigem Verfahren und eventuellen Ausgleichsund Unterhaltszahlungen? Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Vor- und Nachteile des PACS. Vereinfachend: Vorteile bestehen im Wesentlichen während der Gemeinschaft, Nachteile nach dem Versterben des Partners.

Konkret: Während der Gemeinschaft gibt es die gegenseitige Unterhaltspflicht und die Gleichstellung mit der Ehe in den meisten zivilrechtlichen Bereichen sowie im Steuerund Sozialversicherungsrecht. Kinder müssen allerdings ausdrücklich vom Vater anerkannt werden. Sie gelten logischerweise nicht als ehelich, sind jedoch gleichgestellt. Bei der Trennung gibt es keine Unterhalts-, eventuell jedoch Schadensersatzansprüche. Im Todesfall wird der überlebende Partner nicht Erbe. Er kann jedoch testamentarisch bedacht werden, freilich nur mit dem verfügbaren Anteil (quotité disponible), was bei Vorhandensein von Kindern eine große Rolle spielt: Er beträgt bei einem Kind die Hälfte, bei zwei Kindern ein Drittel, bei drei und mehr Kindern ein Viertel. Der entsprechende Anteil ist gegebenenfalls erbschaftssteuerfrei, wie bei Eheleuten. Nachteil wieder bei der Rente: Der überlebende Partner profitiert nicht von der Rente des Verstorbenen (pension de réversion). Und zum Schluss der Vergleich mit Deutschland: Ein vergleichbares Institut gibt es nicht. Die eingetragene Lebensgemeinschaft ist gleichgeschlechtlichen Partnern vorbehalten und ist weitgehend der Ehe gleichgestellt, einschließlich Scheidungsfolgen. 2013 gab es 35 000 eingetragene Gemeinschaften.

ÜBERLEBEN

IN EINER LEISTUNGSGESELLSCHAFT KENNEN SIE «MANAGEMENT W A L K I N G » ? Alltägliche Hektik und

gnadenloser Konkurrenzdruck im Beruf schaden unserer Gesundheit. Konfliktbearbeitung kann darin bestehen, in freier Natur zu gehen, zu verweilen und konstruktive Dialoge zu führen. Gehen inspiriert und lässt neue Ideen und Perspektiven zu. Distanz und Gelassenheit stellen sich ein. Mit mehr Freizeit ein Burnout vermeiden. Je nach den Bedürfnissen und Zielen der Klientinnen und Klienten werden unterschiedliche Methoden gewählt – etwa Wandern in Nizza, Cap Ferrat oder Zürich. Weitere Formen von Konfliktberatung unter:

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STEUER-TERMINE BATEAUX VERTS Abgabe im Mai Rund um die Uhr DIE STEUERERKLÄRUNG für Einkommen aus dem Jahr 2014 ist in Kürze fällig: Wer seine Erklärung in Papierform einreicht, hat dazu bis zum 19. Mai Gelegenheit, wer eine OnlineErklärung abgibt, muss dies im Departement Alpes-Maritimes bis zum 26. Mai um Mitternacht erledigt haben, die Nachbarn aus dem Var können sich noch bis zum 9. Juni Zeit lassen. Info: www.service-public.fr

IN DEN SOMMERMONATEN Juli und August werden in diesem Jahr erstmalig Fährverbindungen rund um die Uhr zwischen Saint-Tropez und Sainte-Maxime angeboten. Die bateaux verts verkehren bis zum 10. Juli nachts stündlich, zwischen dem 11. Juli und 29. August noch häufiger. Die Anreise zu Wasser empfiehlt sich sowohl für Urlauber als auch für Berufspendler.


ENDSPURT

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LESERREAKTIONEN SUPER-JOB

Wir fahren seit mehr als 20 Jahren nach Frankreich, Nizza, Cannes, Saint-Tropez … ein Traum! Ihre Zeitung ist für uns die einzige Verbindung nach da unten, um das Neueste zu erfahren. Dafür vielen Dank an die gesamte Redaktion, Sie machen alle einen Super-Job!!! Hella Beck, Mannheim

IDEEN FÜR «NORMALE» TOURIS

Ihre Zeitung gehört bei uns zum festen Programm. Immer am ersten Tag machen wir einen schönen Spaziergang zum Kiosk und investieren gerne die drei Euro. Schade nur, dass wir uns immer bücken und «kruschteln» müssen, bis wir im letzten Ständer ganz unten ein Exemplar finden. Wir interessieren uns für Land und Leute, Ausstellungen und Veranstaltungen und gehen sehr gerne gut essen... mit anderen Worten, in Ihrer Zeitung wird jedes Wort gelesen! Gerade heute haben wir wieder dank Ihrer Empfehlung einen Tisch in einem Restaurant reserviert, vielen durch Sie kennen gelernten Restaurants sind wir bis heute treu geblieben und haben die Adressen immer parat! Warum ich Ihnen heute schreibe? Einfach weil wir mal danke sagen wollten! Was wir uns wünschen? Dass Sie noch mehr für deutschsprachige Besucher schreiben. Außerdem hätten wir gerne noch mehr Infos über ganz «normale» Touristenattraktionen, zum Beispiel: Kann man von Menton aus überhaupt mit irgendeinem Schiff irgendwie aufs Wasser kommen? Auf welchen Märkten lohnt es sich einzukaufen? Kann man als Besucher auch zu den Stammtischen gehen? Wo kann Tourist «einheimische Deutsche» treffen? Vielleicht könnten auch wir eine Bereicherung für die Einheimischen sein? Genug der Ideen. Wenn wir Sie mit dieser Mail zum Lächeln gebracht haben, hat unser «Dankesbrief» seine gewünschte Wirkung erzielt. Gisela Heims & Hans-Jürgen Kramatschek, per E-Mail

«RZ unterwegs» NEUER BOUTSEN DESIGN CONCEPT STORE

MEDITERRANEUM EDITIONS Herausgeberin und Chefredakteurin PET R A HA L L

Nico Rosberg und seine Frau Vivian bei der Eröffnung

hall@mediterra.com

Exklusiver geht es kaum: Privatjet-Reisende am Flughafen von Nizza kommen nun in den Genuss des 5-Sterne-Service von Boutsen Design. Die Deutsche Daniela Boutsen (RZ berichtete) eröffnete Anfang April eine Boutique für alle Objekte, die unter die Rubrik Luxus Interior Design für Flugzeuge (und auch Yachten) fallen. Das Konzept kreierte Innen-Designerin Vivian Sibold, Gründerin und Kreativdirek-

B A R B A R A F. B E H L A U

Mitherausgeberin: Redaktion

AILA STÖCKMANN

stoeckmann@mediterra.com

torin von Maison V Interior Design und entzückende Frau von Rennfahrer Nico Rosberg. Auf dem Foto: Familie Boutsen und die Rosbergs (l.), die Ende August ein kleines Mädchen erwarten.

PLÄNE FÜR DEUTSCHES KULTURZENTRUM

Treffen in Nizza Nur fünf Stunden hielt sich Joachim Umlauf in Nizza auf. Der Direktor des Goethe-Instituts in Paris traf mit der deutschen Stadträtin Christiane Amiel, Guillaume Queyron, Directeur de Cabinet Adjoint von Bürgermeister Christian Estrosi, Tobias Bütow, Repräsentant des Deut-

schen Akademischen Austauschdienstes DAAD, Nizza, und RZ-Chefredakteurin Petra Hall zusammen. Hauptthema: die Gründung eines deutsch-französischen Kulturzentrums in Nizza. Foto: Joachim Umlauf, Christiane Amiel, Guillaume Queyron, Nathalie Siran und Tobias Bütow (v.l.).

SPASS BEIM MONTE-CARLO ROLEX MASTERS

zwar ein gepflegtes Fell, war aber angebunden und alleingelassen worden. Golmo ist ein PyrenäenMischling, noch sehr jung, sehr sauber und anhänglich. Er zieht nicht an der Leine und läuft brav neben einem her, immer in der Hoffnung auf eine Streicheleinheit. Für ihn suchen wir dringend Menschen, die mit einem großen Hund umgehen können und ihm zeigen, dass es auch verantwortliche und liebevolle Menschen gibt. Golmo hat nicht nur einen wunderbaren Charakter, er ist obendrein auch noch eine Augenweide.

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Kreativ Direktor

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S U P E R YA C H T D I S T R I B U T I O N Unverlangte Manuskripte und Fotos werden nicht zurückgeschickt. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Verlag ist nicht für die inhaltliche Richtigkeit der Anzeigen verantwortlich.

Le Centralia 37 Boulevard Carabacel, 06000 Nice Tel. +33 (0)4 93 27 60 00 Fax +33 (0)4 93 27 60 10

Sie kamen nicht in erster Linie, um beim Tennisturnier Monte-Carlo Rolex Masters mitzufiebern. Im Mittelpunkt der Einladung von François Chantrait, dem Direktor des monegassischen Presse-

ALS GOLMO GEFUNDEN WURDE, hatte er

Korrespondent Var: Rolf Liffers

© 1995-2015 - by Mediterraneum Editions s.a.r.l.

Monacos Pressezentrum lud ein

ZUHAUSE GESUCHT

Seit

1992

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zentrums, stand vielmehr das gesellige Beisammensein der Journalisten.

Die meistgelesenen Web-Artikel im April

Mediterraneum Editions s.a.r.l. au capital de e 1.092.828,49 R.C.S. Nice 399 596 733, SIRET 399 596 73300036 N° ISSN 1260-0318 Dépôt Légal à parution AIP 0001130 Druckerei: Rotimpres, C/Pla de l’estany S/N, Poligon Casa Nova - E-17181 Aiguaviva Mitglied im weltweiten IMH-Netzwerk Vertretung in Deutschland: Internationale Medienhilfe Postfach 35 05 51 - D-10214 Berlin Tel. +49 (0)30-5673-1559 - berlin@imh-service.de Mit Werbung in der RCZ & unseren Partnermedien können Sie einfach und schnell mehrere Millionen deutschsprachige Leser rund um den Globus erreichen. Info: www.inter-werbekombi.de

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