Ma buechner200 katalog web

Page 1

1



Friede den H端tten!

Krieg den Pal辰sten 200 Jahre Georg B端chner Ein Mail-Art-Projekt zum 200. Geburtstag Georg B端chners 3


Impressum Herausgeber Diakonisches Werk in Hessen und Nassau Ausstellungskonzept Norbert Koczorski Andreas Pitz Katalogestaltung und Reproduktionen Daniel Penschuck [FEINDESIGN] Fotos Umschlag Tilla Eulenspiegel, Yunioshi / photocase Druck Laser-Line, Berlin © Alle Rechte der Wiedergabe liegen beim Herausgeber – für die MailArt-Beiträge bei den Künstlern und Künstlerinnen. Alle Abbildungsrechte nicht gesondert gekennzeichneter Abbildungen liegen bei den abgebildeten Personen bzw. ihrer Bildautoren.

Die Ausstellung und der Katalog wurden durch finanzielle Unterstützung folgender Institutionen ermöglicht:

Dank an: Stefan Gillich Diakonisches Werk in Hessen und Nassau

Diakonisches Werk in Hessen und Nassau Evangelische Obdachlosenhilfe in Deutschland e.V.

Michaela Hofmann Diözesan Caritasverband für das Erzbistum Köln

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Dr. Inge Lorenz Kulturbeauftragte der Stadt Darmstadt

Jubiläumsstiftung der Sparkasse Darmstadt

Jochen Partsch Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt

Lotterie „GlücksSpirale“ Carola Schmidt Arbeiterwohlfahrt Bundesverband.e.V., Berlin Elisabeth Volck-Duffy Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst


„Friede den Hütten – Krieg den Palästen“

Kann es ein aktuelleres Thema geben für eine Mail-Art-Aktion in einer Zeit, in der selbst noch ein von der Bundesregierung amtlich geschönter Armuts- und Reichtumsbericht bedrückende Einblicke in das soziale Gefüge unserer Republik gewährt? Immer weniger glauben, dass es in Deutschland gerecht zugeht. Zwar ist ständig von der Schere zwischen Arm und Reich die Rede, die immer weiter auseinandergeht, Kinderarmut zunimmt und mehr Menschen von Altersarmut bedroht sind. Doch es geschieht kaum etwas, um diesen beschämenden Zustand zu ändern. Ständig steigende

5

Wohnkosten sorgen für ein wachsendes Mietprekariat. Auch wenn sich die Trennlinie zwischen Hütten und Palästen verschoben hat, bleibt für die Lebenschancen entscheidend, in welche soziale Klasse man hineingeboren wird. Mail-Art ist die richtige Kunstform, sich diesem Thema zu widmen. Das internationale Netzwerk der Mail-Artisten widmet sich oft gesellschaftlichen Problemen. Diese absolut demokratische Kunstrichtung steht jedem offen, der sich auf dem Postwege austauschen will. Durch seine eigene, unabhängige Kommunikationsstruktur entzieht es sich den Fallstricken des kommerziellen Kunstbetriebs. Die oft willkürlich gesetzten Trennlinien zwischen Künstlern und Nicht-Künstlern werden fließend. In Zeiten der Diktaturen in Lateinamerika und Osteuropa war die Mail-Art ein Medium des politischen Widerstands. Mit der ihr eigenen Kreativität und List wurden die Hürden der Zensur phantasievoll unterlaufen. Es war eine gute Entscheidung, Georg Büchner im Jahr seines 200sten Geburtstages zum Paten dieser Aktion zu machen: der bedeutende Schriftsteller und entschiedene Kämpfer gegen die Reaktion. Sein sozialrevolutionäres Erbe verpflichtet. Er hat uns

gelehrt, dass die Zustände veränderbar sind. Nicht schicksalsergebene Duldungsstarre verändert die als unzumutbar empfundenen Verhältnisse, gefragt ist Einmischung. Wie aktuell das Motto der Ausstellung ist, zeigte sich kürzlich in Berlin, als es auf dem Transparent eines besetzten Hauses auftauchte, dessen Bewohner wegen Mietrückständen Opfer einer Räumungsklage geworden waren. So nah kann Geschichte sein, wenn es gilt, den Sozialstaat heute zu verteidigen. Prof. Klaus Staeck, Heidelberg Präsident der Akademie der Künste Berlin


Grußwort den Hütten – Krieg den Palästen“ forderte er einst im Hessischen Landboten gemeinsam mit Friedrich Ludwig Weidig. Sie erreichten die Hessen mit der Leidenschaftlichkeit ihres Textes und der Schärfe ihrer Argumentation. Georg Büchner war ein Darmstädter, hier in unserer Stadt aufgewachsen. Hier lebte seine Familie und hierher kam er immer wieder zurück. Gerade an Darmstadt und seinem Beamten- und Feudalstaat rieb er sich. Hier schärfte er seinen Sinn für gesellschaftliche Ungerechtigkeiten. Darmstadt ist eine reiche und wirtschaftlich erfolgreiche Stadt. Dennoch sind rund 10% der in unserer Stadt lebenden Menschen von staatlichen Sozialleistungen abhängig. Kinder trifft es noch eher: Jedes fünfte Kind in Darmstadt lebt von „Hartz IV“. Mehr als 120 Menschen sind obdachlos. Auch wenn sich seit der Zeit Georg Büchners einiges gebessert hat und so manche Ungerechtigkeit, so manches Privileg verschwunden ist, so ist sein Appell für eine bessere, eine gerechtere Welt doch bis heute aktuelle Botschaft an uns alle: „Friede

Georg Büchner hätte es sicherlich gefallen, durch MailArt ein subversives KunstNetzwerk des Widerstands zu schaffen, um gemeinsam für Demokratie, Freiheit und eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes einzutreten. Deshalb freue ich mich sehr, dass dieses Projekt nun zu Ehren Georg Büchners in unserer Stadt zeitgleich zur Nationalen Armutskonferenz durchgeführt wird. Dafür danke ich ganz herzlich Norbert Koczorski und der Evangelischen Obdachlosenhilfe bzw. dem Diakonischen Werk in Hessen und Nassau, dass sie sie unter Leitung und Kuratur von Andreas Pitz nun verwirklichen.

In der Kunst einer Zeit können wir die zentralen Herausforderungen ablesen, mit denen sie sich auseinandersetzen muss. Kunst ist ideal dafür, auf gesellschaftliche Missstände und soziale Probleme hinzuweisen. Sie fokussiert unseren Blick auf Details, die wir sonst nur allzu leicht übersehen. Im Hinblick auf Armut und Obdachlosigkeit in unserer reichen Stadt und unserem reichen Land gelingt das auch dieser Ausstellung, der ich eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit wünsche.

Jochen Partsch Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt

6


Vorwort 200 Jahre Georg Büchner und die Ausstellung MailART – was hat das miteinander zu tun? Mehr als Sie vielleicht glauben. Georg Büchner war einer der ersten Schriftsteller und Künstler, der in seinen Werken wie z.B. im „Woyzeck“ auf die beginnende strukturelle Armut der Bevölkerung seiner Zeit hinwies und die Not der Menschen öffentlich anprangerte. Es waren nicht mehr nur die alten und kranken Menschen, die von ihrer Arbeit nicht mehr leben konnten; deren Existenz massenhaft und tief erschüttert wurde, während sich die Romantiker noch dem Zauber der Welt hingaben. Büchner aber wußte um die Kraft der Kunst, soziale Mißstände und schreiende Ungerechtigkeit in das Bewußtsein der Menschen zu tragen. „Friede den Hütten – Krieg den Palästen“ – wer kennt ihn nicht, diesen Aufruf Büchners in seinem „Hessischen Landboten“ aus dem Jahr 1834? Die Flugschrift als wirksames künstlerisches Mittel, „Netzwerke“ und soziale Bewegung in Gang zu setzen. In der Folge haben viele schreibende und bildende Künstler des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts die Kritik an den sozialen Verhältnissen in den Mittelpunkt Ihrer Arbeit gerückt. Von Gerhard Hauptmanns „Die We-

7

ber“ über Alfred Dölblins „Alexanderplatz“ bis hin zur radikalen Weltsicht der Dadaisten 1916 in Zürich war die Kunst nicht mehr von den Lebenswirklichkeiten der Menschen zu trennen. André Breton, der große französische Surrealist, sah das vorrangige Ziel der Kunst darin, soziale und psychische Realitäten zu verbinden. In Anlehnung an Karl Marx und Arthur Rimbaud rief er die Menschen dazu auf: verändert die Welt und verändert das Leben! Wenn Sie nun die wundervolle Ausstellung „Friede den Hütten – Krieg den Palästen“ des weltweiten MailART-Projektes besuchen, werden Sie nicht nur die Verbindung zu Georg Büchner wegen des Titels sehen und erleben. Das Ausstellungskonzept selber steht in der umfassenderen sozialen Perspektive und Tradition. Die Ausstellung als soziales Kunstprojekt. Initiator Norbert Koczorski und seinen Mitstreiter/innen ist es gelungen, die MailART mit ihrer vielfältigen und zugänglichen künstlerischen Produktivität zur Herstellung von kritischem Bewußtsein und breiter Kommunikation lebendig darzustellen. Die ausgestellten Werke regen die Besucher aktiv an, sich auseinanderzusetzen mit sich

selbst, den anderen Besuchern, den gesellschaftlich prekären Verhältnissen. Damit erreicht sie auf bemerkenswerte Weise die Verbindung zum Vermächtnis Georg Büchners. Allerdings: „Kunst entsteht im Auge des Betrachters“, sagte Marcel Duchamp bereits Anfang des 20. Jahrhunderts. So wünschen wir Ihnen, den Besuchern der Ausstellung, viele kreative künstlerische Betrachtungen. Womöglich ändern diese Betrachtungen dann die Welt und das Leben? Den Initiatoren, den Machern und Organisatoren danken wir für die Möglichkeit einer besondere Erfahrung. Denn allzuhäufig sind wir nur Spezialisten für „Stellungsnahmen“, „Positionen“ und “Eckpunkte“. Dass wir neue schriftliche und bildnerische Zugänge zu den Lebenslagen der Menschen über die künstlerische Form der MailART und gleichzeitig über Georg Büchner finden können, ist mehr als nur ein Verdienst der Ausstellungsmacher. Es bereichert uns und ist zudem auch noch ein Genuss. Joachim Speicher Sprecher der Nationalen Armutskonferenz Deutschland


Vorwort 1830 revoltieren Bauern, Handwerker und Tagelöhner in Hessen gegen die maßlose Steuerpolitik des Großherzogs auf, die zu enormer Not und Verelendung der Landbevölkerung geführt hatte. Der Aufstand der Notleidenden, ihr Aufbegehren für die Freiheit und für eine Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse wird durch den blutigen Militäreinsatz großherzoglicher Truppen brutal erstickt. Zu dieser Zeit ist Georg Büchner 17 Jahre alt, besucht das Gymnasium in Darmstadt, der Residenzstadt des Großherzogs. Obwohl es ihm als Sohn eines anerkannten Arztes persönlich relativ gut geht, leidet er bereits als junger Mensch an den politischen Verhältnissen und der sozialen Ungerechtigkeit seiner Zeit. Einige Jahre später, er hat zwischenzeitlich sein Medizinstudium in Straßburg begonnen und in Gießen fortgeführt, schließt er sich mit gleichgesinnten Studenten zur „Gesellschaft der Menschenrechte“, einer geheimen politischen Gruppierung zusammen. Angeregt durch den Theologen Friedrich Ludwig Weidig schreibt er eine Flugschrift – damals ein beliebtes Medium um Nachrichten zu verbreiten. Diese Flugschrift wird 1834 unter dem Titel „Der Hessische Landbote“ illegal gedruckt und in Hessen verbreitet. Das Flugblatt beginnt mit dem Aufruf „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ und wird mit folgendem Text eröffnet: Im Jahre 1834 siehet es aus, als würde die Bibel Lügen gestraft. Es sieht aus, als hätte Gott die Bauern und Handwerker am fünften Tage und die Fürsten und Vornehmen am sechsten gemacht, und als hätte der Herr zu diesen gesagt: Herrschet über alles Getier,

das auf Erden kriecht, und hätte die Bauern und Bürger zum Gewürm gezählt. Das Leben der Vornehmen ist ein langer Sonntag, sie wohnen in schönen Häusern, sie tragen zierliche Kleider, sie haben feiste Gesichter und reden eine eigne Sprache; das Volk aber liegt vor ihnen wie Dünger auf dem Acker. Der Bauer geht hinter dem Pflug und treibt ihn mit Ochsen am Pflug, er nimmt das Korn und lässt ihm die Stoppeln. Das Leben der Bauern ist ein langer Werktag; Fremde verzehren seine Äcker vor seinen Augen, sein Leib ist eine Schwiele, sein Schweiß ist das Salz auf dem Tische der Vornehmen.

deponieren Millionen in Steueroasen. Banken und ganze Volkswirtschaften werden mit Milliardenbeträgen aus Steuermitteln vor dem Untergang gerettet. Auf der anderen Seite können viele Menschen von ihrer Hände Arbeit nicht mehr leben und immer mehr Kinder wachsen in Armut auf. Alte Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, sind angesichts steigender Mieten und Kosten für Energie von Altersarmut bedroht. In vielen Teilen Europas leiden junge Menschen unter Arbeitslosigkeit und fehlenden Perspektiven.

Dieser theologisch begründete kritische Bezug auf die Schöpfungsgeschichte fasziniert mich als Pfarrer in besonderer Weise. Scharfsinnig konterkariert der junge Georg Büchner die ungerechten Verhältnisse seiner Zeit und macht deutlich, dass die Gesetze und Verordnungen der damaligen Machthaber gegen Gottes Schöpfungsplan verstoßen. Die Flugschrift verunsicherte und verärgerte den großherzoglichen Regierungsapparat derartig, dass gegen Büchner und seine Mitstreiter Haftbefehl erlassen wurde.

Als Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau und als langjähriger Sprecher der Nationalen Armutskonferenz habe ich immer wieder versucht, gemeinsam mit vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern gegen politische Schieflagen aufzubegehren und gesellschaftliche Missstände zu benennen – leider häufig ohne sichtbaren Erfolg. Möge es dieser Ausstellung gelingen, den Ärger und die Wut über die aktuellen Geschehnisse in Deutschland und Europa sichtbar werden zu lassen – ganz im Sinne von Georg Büchner : „Die politischen Verhältnisse könnten mich rasend machen. Das arme Volk schleppt geduldig den Karren, worauf die Fürsten und Liberalen ihre Affenkomödie spielen“.

Auch in heutiger Zeit entwickeln sich die politischen Verhältnisse nicht so, wie wir es uns als Christenmenschen und kritische Zeitgenossen erhoffen und wünschen. In einem der reichsten Länder der Welt wächst die Kluft zwischen Armen und Reichen rasant an – Manager und Banker erhalten unermesslich hohe Gehälter und Boni-Zahlungen, Reiche entziehen sich mit vielerlei Tricks ihrer Pflicht, Steuern zu zahlen und

Pfarrer Dr. Wolfgang Gern Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau

8


Georg Büchner. Der Hessische Landbote. 1834

9

Steckbrief in: „Großherzoglich Hessische Zeitung“ Nr. 167 / 18.Juni 1835


Einführung Sehr geehrte Damen und Herren, Sie halten einen Ausstellungskatalog mit dem programmatisch zu verstehenden Titel „Friede den Hütten – Krieg den Palästen“ – MailArt-Projekt zum 200ten Geburtstag von Georg Büchner in Händen – den es in diesem Zusammenhang eigentlich nicht geben dürfte. Warum? Die MailArt-Kunst hat ihre Anfänge in den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts und bezeichnet die im Netz eines Postdienstes gesendeten Briefe, Karten, Gegenstände und Dokumentationen von Aktionen, Ausstellungen und Kunstprojekten, die von den MailArt Künstlern produziert, versendet, gesammelt und archiviert werden. Wesentlicher als die materiellen Objekte ist jedoch der Prozess der fortgesetzten kollektiven Selbstschöpfung des Netzwerks durch seine Akteure, also Handeln und Kommunikation: MailArt ist eine Netzkunst und wird von den Beteiligten als Netzwerk verstanden, das jeder und jedem offen steht, einerlei ob er/sie sich als Nicht-Künstler/in oder als Künstler/in begreift. Wie Konzeptkunst umgeht MailArt die üblichen Verteiler wie Galerien, Kunsthändler oder Museen. Insoweit dürfte es diesen Katalog eigentlich nicht geben. Warum gibt es ihn dann doch?

Die Evangelische Obdachlosenhilfe in Deutschland (EvO), deren Vorstandssprecher ich bin, setzt sich als Anwalt für die Interessen sozial benachteiligter Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein. Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit bedienen wir uns schon seit Jahren auch den Mitteln der Kunst. Es gibt glücklicherweise viele sozial engagierte Künstlerinnen und Künstler, die sich offen für die Belange benachteiligter Menschen einsetzen und/oder selbst Armutserfahrungen gesammelt haben. Natürlich gibt es auch Betroffene, für die Kunst ein Ausdrucksmittel ist. Genau auf diese Gruppe zielt dieses Projekt. Norbert Koczorski, als ehemals Wohnungsloser selbst von Armut betroffen, engagiert sich seit Jahren in der MailArtSzene. Anlässlich des 200ten Geburtstages von Georg Büchner im Jahr 2013 hatte er die Idee, unter dem Motto „Friede den Hütten – Krieg den Palästen“ zu einer weltweiten MailArt-Aktion aufzurufen . In seiner Projektankündigung beschreibt er seine Intention wie folgt: „Eine traurige Tatsache: In Deutschland werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Als von Armut Betrof-

fener bin ich Delegierter der Nationalen Armutskonferenz. Seit Jahren tragen wir den Bundesregierungen unsere Nöte vor - selbst auf das für uns verheißungsvolle Urteil des Bundesverfassungsgerichts wurde die Erhöhung der Hartz-IV-Sätze solange schön gerechnet bis die vorgegebenen Zahlen der Politik stimmten. Ich bin kein Radikaler, aber es reichte mir! So fasste ich den Entschluss, das Jubiläumsjahr zum 200ten Geburtstag von Georg Büchner zu nutzen und zu einem MailArtProjekt „Friede den Hütten – Krieg den Palästen“ aufzurufen.“ Auch uns reicht es mit der sozial immer ungerechteren Politik, die wir in Deutschland schon seit Jahrzehnten beobachten. Nach wie vor leben größere Teile unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Armut. Deren Kinder bekommen nicht die Förderung, die notwendig wäre, damit sie dauerhaft eine Chance zur Entfaltung in unserer Gesellschaft hätten. Wir haben Milliardensummen kurzfristig mobilisieren können, um Banken zu retten und sind gerade dabei, diese Ausgaben wiederum durch weitere Einsparungen in den Mittelschichten und bei den sozial benachteiligten Menschen wie-

10


der „hereinzuholen“. Schauen wir über die eigenen Grenzen nach Europa, so werden aktuell in einzelnen Ländern ganze Generationen in die Perspektivlosigkeit geschickt. Wie lange noch wollen wir dem tatenlos zusehen? Mit der gleichen Wut und Empörung mit der der junge Georg Büchner zur Revolution aufrief, wollen wir mit lauter Stimme darauf hinweisen, dass die Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft (die wir aus deutscher Sicht wohl nur noch europäisch verstehen können und sollten) massiv bedroht und immer mehr in Frage gestellt ist. Vor diesem Hintergrund sehen wir als EvO in diesem MailArt-Projekt und in dieser Ausstellung einen wichtigen Beitrag zur Diskussion. Als Besucherin bzw. Besucher dieser Ausstellung sind Sie Teil eines Netzwerkes geworden und dieser Katalog soll Ihnen die Möglichkeit eröffnen, sich hieran zu erinnern und an anderer Stelle in unserem Netzwerk für mehr soziale Gerechtigkeit, in der wir uns als EvO ganz im Sinne unseren Herrn verstehen, mitzuwirken: „Selig sind, die hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“ (Matthäus 5,6)

11

Jesus zeigt uns mit den letzten Worten der Seligpreisung: Gerechtigkeit ist keine Illusion, sie ist aber auch nicht nur eine Vision, ein menschlicher Wunsch. Für Christinnen und Christen ist sie vor allem Verheißung, was kommen soll und kommen wird. Denn sie sollen satt werden. Satt werden, ohne Hunger, satt werden, ohne Durst. Das kann uns in Bewegung setzten, als Einzelne, in Gewerkschaften und Parteien, als Gesellschaft. Jesus ruft uns an die Seite der Armen.

Danken möchten wir an dieser Stelle besonders Herrn Koczorski, dem Initiator der Kunstaktion und Andreas Pitz, unserem Kurator, der das Projekt begleitet und die Ausstellung organisiert hat. Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern: der Nationalen Armutskonferenz, dem EAPN (European Anti-Poverty Network) und dem Diakonischen Werk in Hessen und Nassau sowie der Büchnerstadt Darmstadt und dem Justus-Liebig Haus. Begleitend zu dieser Ausstellung hat der EvO gemeinsam mit dem Diakonischen Werk in Hessen und Nassau und der Wohnungslosenhilfe des Diakoni-

schen Werkes Darmstadt einen Fachtag zum Thema „Wohnungspolitik und Wohnraumversorgung“ organisiert, um auf das immer dringender werdende Problem der Verknappung finanzierbaren Wohnraums und der wieder feststellbaren Zunahme von Wohnungslosigkeit in Deutschland hinzuweisen. Jens Rannenberg Vorstandssprecher der EvO


Einführung Ende der Achtziger Jahre sah ich zum ersten Mal eine MailArt-Karte von Aloys Ohlmann bei einem Freund im Atelier. Spontan schickte ich darauf hin Alois meine erste selbst gestaltete MailArt-Karte zu. Wie es in der MailArt üblich ist, werden alle Adressen von Mail Artisten veröffentlicht, die sich an Projekten beteiligen. So fand ich schnell viele Freunde in der weltweiten Gemeinschaft der Mail Artisten. Während der Hartz-IV Gesetzgebung schoss die Politik mit Hilfe der Journaille den Sozialstaat in Trümmer. Ständig wurden sogenannte Sozialschmarotzer durch den Blätterwald getrieben. Über die reale Not der armen Menschen wurde nicht mehr gesprochen – „Penner saufen und haben es nicht anders verdient.“ – so die Meinung vieler Zeitgenossen. Ich lebte damals in Freistatt, einer Einrichtung im Norden Deutschlands, wo ehemals Wohnungslose Wohnung und Arbeit finden können. Ich sprach den Einrichtungsleiter Herrn Tereick an, ob es möglich wäre, in Freistatt ein MailArt-Projekt durchzuführen. Er stimmte dem zu und so organisierten wir das HOMELESS MAILART PROJEKT. Die Arbeiten der Mail Artisten wurden in einer Ausstellung an vielen Orten gezeigt. Bei einer Veranstaltung der Nationalen Armutskonferenz lernte ich Andreas Pitz kennen. Ihm schlug ich vor anlässlich des 200. Geburtstags von Georg Büchner im Jahr 2013 ein MailArt Projekt zu initiieren, um auf

die Nöte der Armen aufmerksam zu machen. Ich entwickelte ein Konzept und verschickte unter dem Motto „Friede den Hütten – Krieg den Palästen“ einen Aufruf zu einer internationalen MailArt-Aktion. Mit meiner Aktion wollte ich nicht nur die Armut in Deutschland thematisieren, sondern auf die weltweit grösser werdende Not der Menschen und die Gründe hierfür aufmerksam machen. Die Gierigen in den Konzernen, Banken, Anwaltskanzleien und Börsen beherrschen die Welt. Ihre Gier ist maßlos, sie lassen Menschen durch ihre Spekulationen mit Lebensmitteln verhungern, treiben ganze Völker in Kriege um an Rohstoffe zu gelangen und zerstören dabei die Umwelt. Regt sich endlich Wiederstand, wie z.B. durch die medienwirksamen Aktionen der Occupy-Bewegung, lässt die Politik in ihrem Auftrag in New York die Polizeiknüppel tanzen und die Innenstadt von Frankfurt am Main tagelang abriegeln um jede Empörung im Keim zu ersticken und Demonstrationen zu verhindern. Im Sinne von Georg Büchner rufe ich dazu auf:

Empört Euch!

Friede den Hütten –

Krieg den Palästen!

Andreas Pitz war von der Aktion begeistert. Gemeinsam entwickelten wir die Idee, das MailArt-Projekt in enger Kooperation mit der Evangelischen Obdachlosenhilfe in Deutschland, der Nationalen Armutskonferenz und dem Diakonischen Werk in Hessen und Nassau durchzuführen. Alle Organisationen stimmten unserm Vorschlag zu. Gemeinsam wurde beschlossen, die zugesendeten Kunstwerke in der Büchnerstadt Darmstadt auszustellen. Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, das Delegiertentreffen der Nationalen Armutskonferenz an dem Tag in Darmstadt zu veranstalten, an dem die Ausstellung „FRIEDE DEN HÜTTEN, KRIEG DEN PALÄSTEN – 200 Jahre Georg Büchner“im JustusLiebig-Haus eröffnet wird. Danken möchte ich allen Mitarbeitenden der Wohlfahrtverbände, die uns bei den Vorbereitungen unterstützt haben. Michaela Hofmann, Andreas Pitz und Daniel Penschuck sei vielen Dank für die gute Zusammenarbeit im Vorbereitungsteam. Außerdem bedanken wir uns bei allen Mail Artisten für Ihre solidarischen Beiträge mit den Armen dieser Welt. Norbert Koczorski

12


Einführung Angesichts der positiven Erfahrungen mit der Wanderausstellung „Kunst trotzt Armut“, die seit 2007 bundesweit in mehr als 35 Städten erfolgreich präsentiert werden konnte und sich nach wie vor großer Resonanz erfreut, hat sich die Evangelische Obdachlosenhilfe entschlossen, weitere Projekte im Bereich von Kunst und Kultur zu initiieren und gemeinsam mit ähnlich gesinnten Akteuren durchzuführen. Ich habe Norbert Koczorski 2010 im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung in Berlin persönlich kennen gelernt. Angesichts der unbefriedigenden Reaktionen der Politik auf die Forderungen zur Verbesserung der Lebenssituation armer Menschen entwickelte er die Idee, anlässlich des 200 Geburtstages von Georg Büchner im Jahr 2013 unter dem Motto „Friede den Hütten – Krieg den Palästen“ ein weltweites Mailart-Projekt durchzuführen. Georg Büchner war einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller des Neunzehnten Jahrhunderts. Er wurde 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren.
Nach dem Besuch des Ludwig-Georg-Gymnasiums in Darmstadt immatrikulierte sich Georg Büchner am 9. November 1831 an der medizinischen Fakultät in Straßburg. Am 31. Oktober 1833 wechselte er zur Universität Gießen.

Im Kampf gegen die reaktionären Zustände im Großherzogtum Hessen gründete er im Frühjahr 1834 mit Gleichge-

13

sinnten die illegale „Gesellschaft der Menschenrechte“ und verfasste zusammen mit Friedrich Ludwig Weidig aus Butzbach die sozialrevolutionäre Flugschrift „Der Hessische Landbote“, in der es hieß: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“. Weil Georg Büchner wegen des Aufrufs zur Revolution steckbrieflich gesucht wurde, floh er im März 1835 für einige Zeit nach Straßburg.

1835 hatte Georg Büchner sein erstes Drama veröffentlicht: „Dantons Tod“. Es folgten die Erzählung „Lenz“ und das Lustspiel „Leonce und Lena“. Das Drama „Woyzeck“ blieb ein Fragment. 1837 erkrankte er in der Schweiz an Typhus. Im Alter von nur 23 Jahren starb am 19. Februar 1837 in Zürich. Erst die Expressionisten erkannten Anfang des 20. Jahrhunderts seine literarische Bedeutung. Die Idee von Norbert Kozcorski, Büchners Aufruf zur Revolution „Friede den Hütten – Krieg den Palästen“ als Motto für ein MailArt-Projekt zu verwenden, fand ich genial. Seinem Aufruf folgten innerhalb eines Jahres insgesamt 136 Mail-Artisten aus 25 Ländern mit über 200 künstlerischen Beiträgen. Nachdem ich die ersten Einsendungen gesehen hatte, war klar, dass die Exponate der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und an geeigneter Stelle ausgestellt werden müssen. Nach einigen Überlegungen kamen wir zur Überzeugung, dass die „Büchnerstadt“ Darmstadt der richtige Ort für die Eröffnung der Ausstellung sei. Durch Unterstützung von Frau Dr. Inge Lorenz , Leiterin des Kulturamtes der Stadt Darmstadt,

wurde uns das Foyer des Justus-Liebig-Hauses zur Verfügung gestellt – der öffentliche Zugang zur städtischen Bibliothek und zur Volkshochschule und somit ideal für unsere Zwecke geeignet. Schnell konnte ich den Vorstand der Evangelischen Obdachlosenhilfe und die Vertreter der Nationalen Armutskonferenz davon überzeugen, dieses Kunstprojekt zu unterstützen und für die eigene Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen. In deren Auftrag und in Trägerschaft des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau begleitete ich das MailArt-Projekt und organisierte neben der Ausstellung im Justus-Liebig-Haus einen Fachtag der Evangelischen Obdachlosenhilfe zum Thema Wohnungspolitik. Darüber konnten wir erreichen, dass das bundesweite Delegierten-Treffen der Nationalen Armutskonferenz zeitgleich in Darmstadt stattfindet. Mit finanzieller Unterstützung der Jubiläums-Stiftung der Sparkasse Darmstadt und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst konnte der vorliegende Ausstellungskatalog realisiert werden. Ich möchte mich bei all denen bedanken, die dieses Projekt unterstützt und gefördert haben, vor allem aber bei Norbert Koczorski sowie allen Künstlerinnen und Künstlern, die mit ihren Kunstwerken zum Erfolg dieser MailArt-Ausstellung beigetragen haben. Andreas Pitz / Projektleiter und Kurator


Ruth Alexiapis     Ambassadeur d’Utopia   Antonio Amato   David Stanley Aponte     Dietmar Backes   Frederic Bade   Ingrid Bahß   Dietrich Bahß   Lucia Bammann   A. Bannat   Vittore Baroni   Tiziana Baracchi   Horst Bauer   Hanna Bayer   Lutz Beeke   Angela Behrendt   John M. Bennett   Anke van den Berg   Ottmar Bergmann     Pedro Bericat     Harald Birck     Giovanni Bonanno   Ad Breedveld   Cherie Bright   Keith Buchholz   I Bunus   Guido Capuano   Emilio Carrasco   Pal Csaba   Roman Castenholz   Bruno Chiarlone     Ryosuke Cohen     Daniel de Culla   Dadanautik   Juliane Daldrop   David Dellafiora   Eron Dewi   Consuelo Debiagi     Uwe Dressler   Marlis Ebertshäuser   Bernd Egger Margareta Eppendorf   Roberto Formigoni     Pit Franzen   Thorsten Fuhrmann   Silvie Gallet   Antonio M. Garrido     Colette Geffroy   Antonio de M. Geherini   Uli Grohmann   Elke Grundmann   Gertruda Gruberova-Goepfertova   Wolfgang Günther   Carlo Maria Guidica     Karl-Friedrich Hacker     Ka van Haasteren   Roland Halbritter     Rolf Heinkendreis     Valentine Herman     Michaela Hoffmann     Tapio Holopainen   Santiago R. del Hoyo   Hundefänger   Eni Ilis     Janus


Birger Jesch   Miguel Jimenez   Ko de Jonge   Petra Jovanoska     Beate Kenneweg   Norbert Koczorski   Hans Joachim Kroecker   Konstantin Langenkamp     Ralf Leske   Alexander Limarev   Serse Luigetti   Ruggero Maggi   Malok Anja Mattila-Tolvanen Christel Meyer-Holtschmidt   Miche-Art-Universalis     Christian Milbrandt   Anton Miro   Hemi Mittendorf   David Mohallatee   Samuel Montalvetti   NN Dänemark   Andrew Niss   Kemal Özyurt     Aloys Ohlmann   Jürgen Olbrich   Esther Olsen-Velde   Clemente Padin   Walter Pennacchi   Herr Penschuck     Barry Edgar Pilcher     Christian Pitzke   Heike Rauch & Thorsten Grosch   Hans Leo Rohleder   Manuel Ruiz   Heike Sackmann   Sanppi   Roberto Scala   Marius De Schaar   Frau $   Wolf Schindler   Wilhelm Schramm   Andrea Schulte   Jörg Seifert   Manuel Serranio   Wolfgang Skodd   Luigino Solamito   Klaus Staeck   Carmen Lewin Stern Stiliachus   Giovanni Strada   Werner H. Stütz   Erich Sündermann   Jimen a Tsern   Jaromir Svozilik     Tictac   Jan Theuninck   Alejandro Thornton     E. Torracd   Lubomyr Tymkiv   Taras Tymkiv   Marie Vailhe   Michel della Vedova   Guido Vermeulen   Miranda Vissers     Beate Voss     Cornel Wachter   Matthias Wagner   Andreas Wolf   Karen Wood     Bernhard Zilling


Janus, D

16


17


A. Bannat, D

Barry Edgar Pilcher, IR

Anja Mattila-Tolvanen, FI

Ad Breedveld, NL

18


19

Antonio M. Garrido, IT

Beate Voss, D

Anke van den Berg, BE

Bernhard Zilling, D


Alejandro Thornton, ARG

Rolf Heinkendreis, D

Uli Grohmann, D

Alexander Limarev, RUS

20


Roland Halbritter, D

21


Bernd Egger, D

Anton Miro, ES

Antonio Amato, IT

Antonio de M.Geherini, IT

22


23

Roberto Scala, IT

Cherie Bright, USA

Bruno Chiarlone, IT

Colette Geffroy, F


Christel Meyer-Holtschmidt, D

Christian Pitzke, D

Birger Jesch, D

Clemente Padin, URG

24


25

Serse Luigetti, IT

Daniel de Culla, IT

Dietmar Backes, D

Carmen Lewin Stern, D


Klaus Staeck, D

26


Aloys Ohlmann, D

27


Giovanni Strada, IT

Eni Ilis, BRA

Eron Dewi, CAN

Jaromir Svozilik, N

28


29

Consuelo Debiagi, BRA

Emilio Carrasco, MX

David Mohallatee, USA

David Stanley Aponte, IT


Karen Wood, USA

Guido Capuano, IT

Guido Vermeulen, BE

Heike Rausch &  Thorsten Grosch, D

30


31

Andreas Wolf, D

Heike Sackmann, D

Hans Leo Rohleder, D

Harald Birck, D


Esther Olsen-Velde, D

32


Thorsten Fuhrmann, D

33


I Bunus, D

Ingrid BahĂ&#x;, D

Konstantin Langenkamp, D

Jan Theuninck, BE

34


35

Hans Joachim Kroecker, D

Hundef채nger, D

Carlo Maria Guidica, IT

Keith Buchholz, USA


Jimen a Tsern, ARG

John M. Bennett, USA

Stiliachus, D

J端rgen Olbrich, D

36


Ryosuke Cohen, JP

37


Dietrich BahĂ&#x;, D

Malok, USA

Horst Bauer, C

Norbert Koczorski, D

38


Angela Behrendt, D

39


Silvie Gallet, F

Ko de Jonge, NL

Tiziana Baracchi, IT

Hemi Mittendorf, D

40


41

Ka van Haasteren, NL

Christian Milbrandt, D

Cornel Wachter, D

Petra Jovanoska, CZ


Santiago R. del Hoyo, ES

42


Lucia Bammann, BRA

43


Marius de Schaar, NL

Marlis Ebertsh채user, D

Frederic Bade, D

Michaela Hoffmann, D

44


45

Miche Art Universalis, BE

Hanna Beyer, D

Lubomyr Tymkiv UKR

Luigino Solamito, IT


Manuel Ruiz, ES

Manuel Serranio, ES

Michel della Vedova, F

Marie Veilhe, F

46


Miguel Jiminez, ES

47


Pal Csaba, HU

Giovanni Bonnano, IT

Lutz Beeke, D

Pit Franzen, NL

48


Miranda Vissers, NL

49


Pedro Bericat, ES

Ralf Leske, D

Wolfgang Skodd, D

Roberto Formigoni, IT

50


51

n.n., DK

Ruth Alexiapis, D

Herr Penschuck, D

Juliane Daldrop, D


Ambassadeur D’Utopia, F

52


53


Ruggero Maggi, IT

David Dellafiora, AUS

Samuel Montalvetti, ARG

Sanppi, CAN

54


55

Valentine Herman, F

Wilhelm Schramm, D

Wolf Schindler, D

Wolfgang G端nther, D


Karl-Friedrich Hacker, D

56


Jรถrg Seifert, D

57


Tapio Holopainen FI

Taras Tymkiv UKR

Elke Grundmann, D

Margareta Eppendorf, D

58


59

Uwe Dressler, D / ES

Werner H. Stütz, D

Vittore Baroni, IT

Walter Pennacchi, IT


Ottmar Bergmann, S

60


61

Tictac, D

Dadanautik, D

Matthias Wagner, D

Andrew Niss, D


E. Toracd, IT

Gertruda Gruberová-Goepfertová, D

Erich Sündermann, AU

Andrea Schulte, D

62


63

Roman Castenholz, D

Beate Kenneweg, D

Frau $, D

Kemal Ă–zyurt, T


Abdruck des MailArt-Calls im Strassenfeger Mai 2012

64


Herausgeberische Anmerkung Bereits bei über 200 eingesandten Beiträgen stellt es kein einfaches Unterfangen dar, diese annähernd angemessen in einem Layout darzustellen und in einem machbaren Zeitrahmen zu bleibender Geltung zu bringen – es gibt Vorhaben, die im Ansatz rigoros egalitär verfahren und ein Briefmarkenalbum für Archivare hinterlassen. Bei mehreren Beiträgen von einem Mail Artisten haben wir uns auf eine Abbildung beschränkt, um insgesamt aus der Auswahl eine ausgewogene Darstellung der vielseitigen MailArt-Szene anbieten zu können. Die Darstellung in verschiedenen Abbildungsgrössen beschreibt keine Bewertung der Arbeiten und tut noch weniger unserer Begeisterung für alle Beiträge Abbruch.

Foto: Klaus G. Kohn, Braunschweig

Foto: Klaus G. Kohn, Braunschweig

Länderverzeichnis ARG Argentinien AU Österreich AUS Australien NL Niederlande BE Belgien BR Brasilien C China CAN Canada CZ Tschechien D Deutschland DK Dänemark ES Spanien F Frankreich FI Finnland HU Ungarn IT Italien IR Irland MX Mexiko N Norwegen RUS Russland SE Schweden T Türkei UKR Ukraine URG Uruguay USA Vereinigte Staaten von Amerika

65

Editorial Note Even receiving slightely more than 200 contributions it is far beyond getting a nobrainer briefing to render them all in a quite decent manner of layout and within the given deadlines—there are projects that handle their goods in a strict egalitarian mode and leave behind an album for prude archive geeks. We decided to limit the contributions to one item rendered per Mail Artist when getting multiple entries so that we can hopefully offer a balanced view upon the variety of the MailArt-scene. Different image sizes do not follow any evaluation of the works themselves—and they do not lower our enthusiasm for all contributions, finally.

Norbert Koczorski, geb. 1953, ist von Beruf Buchbinder, Schüler von Rolf Steffen /Buchgestaltung. Nach einer Lebenskrise war er zwei Jahre obdachlos. Er ist Delegierter der Nationalen Armutskonferenz und engagiert seit Ende der achtziger Jahre in der MailArtSzene. Andreas Pitz, geb. 1960, ist Dipl. Sozialarbeiter und war 20 Jahre in der Wohnungslosenhilfe tätig. Seit 2005 arbeitet er u.a. für die Evangelische Obdachlosenhilfe im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit tätig und kuratiert Kunstausstellungen mit sozialem Bezug. Daniel »Herr Penschuck«, geb. 1966 in Melbourne, aufgewachsen im deutschen Nordwesten; war in den Neunzigern Mitglied / Vorstand der Oldenburger Produzentengalerie KARG, ist Konzept- und Klangkünstler sowie angewandter Grafiker.




Friede den H체tten!

Krieg den Pal채sten 200 Jahre Georg B체chner

EVANGELISCHE OBDACHLOSENHILFE In DEUTSCHLAND e.V.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.