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Kinder stellen ihre Hobbys vor
from Kinderkram 212
by Rönne Verlag
Schauspiel
Fabienne, 14 Jahre
Seit vier Jahren nehme ich Schauspielunterricht. Doch der Unterricht ist mehr als nur Schauspielen, er hat mir geholfen, selbstbewusster zu werden und ich habe gelernt, wie ich selbstsicher auftreten kann und was ich mit meiner Körpersprache alles bewirke. Ich war in der 4. Klasse, als ich das erste Mal von der Schauspielschule TASK gehört habe. Nach der Aufführung unseres Schultheaterstücks, bei dem ich mitgespielt habe, kamen viele Eltern und Schüler zu mir und haben gesagt, wie begeistert sie von mir waren. Als dann sogar meine Lehrer zu mir gekommen sind und auch mit meiner Mutter über meinen Auftritt gesprochen haben, wurde das erste Mal TASK erwähnt. Eine Lehrerin erzählte von ihrer Nichte, die dort hinginge, und dass es doch genau das Richtige für mich sei und schon innerhalb der nächsten Wochen meldete meine Mutter mich bei einem Schnupperkurs an. Die erste Stunde war so beeindruckend, dass ich unbedingt dort angefangen wollte. Bis heute bin ich in diesem Kurs geblieben. Ich fahre jetzt seit 4 Jahren einmal die Woche nach Kiel, um für eineinhalb Stunden Schauspielunterricht nehmen. Von Atemübungen über Lachkrämpfe, tiefster Trauer und Überfallszenen ist alles dabei. Doch es sind mehr als nur die eineinhalb Stunden, die ich mit dem Schauspielen verbringe. Wenn wir mit Texten arbeiten, überarbeite ich diese zu Hause oder lerne sie auswendig. Manchmal spiele ich Szenen nach, um das Feedback meiner Schauspiellehrerin Viola Schnittger umzusetzen. Doch besonders faszinierend ist das Spielen von starken Gefühlen. Der Nervenkitzel, wenn man laut aufschreit und danach zusammenbricht, packt mich immer wieder. Ich fühle mich frei auf der Bühne und kann alle meine Gefühle frei rauslassen. Denn für mich ist Schauspielen viel mehr als sich nur in eine Rolle hineinzuversetzen: Es ist das stolze Lächeln, das man nach einem Auftritt auf den Lippen trägt und eine besondere Art, mich Woche für Woche neu zu entdecken.
Ich habe zwei Brüder und gehe in die 4. Klasse. Schon immer habe ich gern gebastelt und symmetrische Dinge gebaut. Angefangen habe ich damit, Duplo Schiffe, Flugzeuge oder Hubschrauber zu bauen als ich knapp 3 Jahre alt war. Mit 4 Jahren habe ich sehr viele Papierflieger gebastelt. Das Falten und Entwerfen eines gut fliegenden Papierfliegers stand da im Mittelpunkt. Ich hatte zwei Bücher, faltete alle Modelle mehrfach nach. Irgendwann war die Papierfliegerproduktion am Tag so hoch, dass meine Eltern sich dachten, dass ich auch mal andere Dinge falten könnte und sie schenkten mir zum siebten Geburtstag mein erstes Origamibuch – Zootiere. Es hat mir viel Spaß gemacht alle Modelle immer sauberer zu falten bis ich mein nächstes Origamibuch von Akira Yoshizawa bekommen habe. Da hat die Zeit begonnen, wo ich richtig viel Origami gefaltet habe. Eigentlich falte ich jeden Tag, am liebsten bis zu drei Stunden, was ich in der Woche wegen meiner anderen Hobbys (Handball und Schwimmen) nicht immer schaffe, am Wochenende kann ich es manchmal nachholen. Inzwischen falte ich nicht nur Modelle aus meinen Büchern, sondern auch aus YouTube. Diese Videos fand ich so gut, dass ich meinen eigenen YouTube Kanal namens Bo Origami erstellt habe. Dort zeige ich leichte, selbst ausgedachte Modelle. Nun habe ich mir von meinem Taschengeld gerade ein neues Buch zugelegt mit richtig schweren Modellen aus Vietnam. Das beste an Origami ist der Spaß am Falten, die Herausforderung die Modelle hinzubekommen, dass sie gut aussehen und die Freude, wenn man andere zum Staunen bringen kann. Ich bin begeistert, was man aus nur einem Blatt Papier durch Origami alles herstellen kann.
Origami
Infos: www.ballett-in-kiel.de
Ballett
Carolin Bartel, 9 Jahre
Wann hast du mit diesem Hobby angefangen? Ich habe in der Ballettschule mit einem Jahr bei den Musiksternen angefangen und bin dann später in die „Tänzerische Früherziehung“ gewechselt. Wie bist du darauf gekommen? Durch die „Tänzerische Früherziehung“, weil ich so gerne tanze. Wieviel Zeit nimmt dein Hobby in Anspruch? 1 Stunde pro Woche. Was ist das Besondere an deinem Hobby? Ich finde es schön, dass wir Aufführungen in verschiedenen festlichen Räumen wie dem Schauspielhaus oder dem Kieler Schloss haben und dabei vor vielen Leuten in schönen Kostümen tanzen. Es macht auch Spaß hinter der Bühne zu stehen und den anderen Tänzern zuzugucken. Im wöchentlichen Unterricht gefallen mir die Dehnübungen, das Einüben neuer Schritte und die Choreografien. Warum gefällt es dir persönlich so gut? Weil man immer etwas Neues lernt. Noell, 12 Jahre
Wann hast du mit diesem Hobby angefangen? Seit September 2017 gehe ich zur Musicalschule Stage UP!. Wir lernen dort singen, tanzen und schauspielern. Wie bist du darauf gekommen? Ich habe immer schon gerne gesungen und geschauspielert und auch in meiner Schule bei den Theaterstücken mitgespielt. Wieviel Zeit nimmt dein Hobby in Anspruch? Ich bin dort seit fast 2 Jahren jeden Samstag drei Stunden. Manchmal übe ich auch zu Hause die Texte und Lieder und tanze die Choreographien. Besonders vor Aufführungen übe ich noch mehr. Was ist das Besondere an deinem Hobby? Das Besondere und Tolle ist, das man dort so viel gleichzeitig lernen kann. Schauspielen, tanzen und singen. Alles gehört zusammen und verbindet sich. Wie bei richtig professionellen Musical-Darstellern. Das bringt riesig Spaß. Ich liebe es auf der Bühne zu stehen. Außerdem habe ich bei Stage UP! auch neue Freundinnen gefunden. Wir sind eine richtige Gemeinschaft und jeder hilft jedem. Das finde ich besonders schön.
Musical
Infos: www.stage-up.de
Levi, 9 Jahre Schach
Mein Hobby ist Schach. Als ich 5 Jahre war, vor meiner Einschulung, wurde ich von der Schulschach-AG eingeladen zu kommen. Bent, der AG-Lehrer unterrichtet auch im Schachklub Doppelbauer. Ich spiele auch Fußball. Beim Fußball ist man von der Laune und Leistung der anderen Kinder abhängig. Und von Größe und Schnelligkeit. Ich bin klein. Beim Schach ist das alles nicht wichtig. Schach ist ein ruhiger Sport, man muss nicht reden, nur nachdenken. Das mag ich. Ich liebe es, neue Sachen zu lernen, immer und immer wieder. Schach ist unendlich, es gibt keine Grenzen. Ich möchte Großmeister werden. Dafür brauche ich 2500 DWZ (Deutsche Wertungszahl), 1583 DWZ habe ich schon. Für die letzten 917 trainiere ich jeden Tag vier Stunden und am Wochenende spiele ich Turniere, Liga-Spiele und Online-Schach. Und natürlich mache ich auch am Wochenende Taktiktraining. Ohne Taktik geht es nicht. Wenn man gut ist, kann man mit Schach viel verreisen. Mit der Schulmannschaft der Johanna-Mestorf-Schule haben wir uns 2018 für die Deutsche Schulschachmeisterschaft in Friedrichroda qualifiziert, mit der Mannschaft des SK Doppelbauer waren wir in Magdeburg zur Deutschen Vereinsmeisterschaft. Es gibt Schach also auch als Mannschaftssport. Schach kann man spielen wie man möchte, einzeln oder als Mannschaft. Und man kann es in der Stärke spielen, wie man möchte: Schulschach, Verbandsliga, Landesliga, Bundesliga, Deutsche Meisterschaften, Offene Turniere und Spaßturniere. Ich spiele am liebsten immer und alles. Beim Schach passieren manchmal auch lustige Sachen. Zum Beispiel habe ich eine Partie gewonnen, weil das Handy des Gegners mittendrin geklingelt hat. Handys sind natürlich streng verboten. Das war lustig für mich, denn der Gegner war sehr viel stärker und wenn ich einen sehr viel stärkeren Gegner schlage, bekomme ich eine höhere DWZ. Ein anderes Mal schenkte mir ein Gegner Remis (unentschieden), weil er Hunger hatte. Meistens muss ich meine Partien allerdings ganz alleine gewinnen :-) Infos: Sebastian Buchholz sebastian.buchholz@sk-doppelbauer.de www.sk-doppelbauer.de
Luisa Zander, 12 Jahre
Theater
Ich habe schon im Kindergarten mit dem Theaterspielen angefangen, da war ich 5 Jahre alt. Da haben wir ein Zirkus-Stück aufgeführt und ich war die Zirkusdirektorin und habe alle Vorführungen angesagt. Danach habe ich in einem „König der Löwen“-Theaterworkshop einen kleinen Löwen gespielt. In der Grundschule bin ich dann in die Theater-AG gegangen, dort haben wir „Aschenputtel“ und ein Weihnachtsmärchen aufgeführt. Jetzt an der weiterführenden Schule habe ich in dem Stück „Trolle durch Europa“ die Hauptrolle Fabienne gespielt. Wir haben einmal pro Woche geprobt, in der heißen Phase gab es natürlich Extra-Proben und kurz vor der Aufführung ist die gesamte Theater-AG gemeinsam weggefahren, mit Übernachtung. Im Theaterclub am Werftparktheater bin ich seit drei Jahren. Hier proben wir einmal die Woche anderthalb Stunden lang. Manchmal gibt es auch am Wochenende Workshops oder wir schauen uns andere Theaterstücke an und können den Schauspielerinnen und Schauspielern danach Fragen stellen. Pro Jahr arbeiten wir an einem Theaterstück, die Proben beginnen im September und im Juni haben wir dann drei Aufführungen. In diesem Jahr war ich zum dritten Mal mit dabei. Am Schauspiel gefällt mir besonders, dass man auf der Bühne alles sein kann, was man will – ich kann ein sprechender Papagei oder ein Löwe sein, nicht immer Luisa. Außerdem ist der Zusammenhalt auf der Bühne toll, alle arbeiten gemeinsam daran, dass das Stück gut wird. Ich möchte unbedingt mit der Schauspielerei weitermachen und nächstes Jahr in den Jugendclub am Theater Kiel gehen. Vielleicht besuche ich später auch eine Schauspielschule, denn es ist einfach mein absoluter Traumberuf!
Infos: Werftparktheater Kids Club (9-12 Jahre) Kontakt: marie.kienecker@theater-kiel.de Jugendclub (13-18 Jahre) Kontakt: karolin.wunderlich@theater-kiel.de Die Teilnahme an den Theaterclubs ist kostenlos.
Niklas Dohle 11 Jahre, Schlagzeuger
Wann hast du mit diesem Hobby angefangen? Mit 5 1/2 Jahren. Wie bist du darauf gekommen? Ich habe schon immer auf alle möglichen Kartons und Töpfe gehauen und „Musik“ gemacht. Wieviel Zeit nimmt dein Hobby in Anspruch? Ich habe einmal die Woche Unterricht, einmal im Monat übe ich mit meiner Band und pro Woche spiele ich ein bis zwei Mal bei uns zu Hause. Was ist das Besondere an deinem Hobby? Es ist nicht so etwas Langweiliges wie Klavier spielen, weil man den kompletten Körper einsetzt und nicht nur die Finger. Außerdem bringt es einfach Spaß. Warum gefällt es dir persönlich so gut? Weil ich Rhythmen, Fill-Ins und Lautstärke total gerne mag!
Infos: www.rockpopschule.de Jona Grell, 11 Jahre, Bass-Gitarre
Wann hast du mit diesem Hobby angefangen? Bass spiele ich, seit dem ich in der Band bin, also seit ca. September 2018. Ich spiele auch noch seit 2 Jahren Gitarre. Mein Gitarrenlehrer hat mich gefragt, ob ich Bock hätte in einer Band zu spielen und ich habe ja gesagt. Wieviel Zeit nimmt dein Hobby in Anspruch? Ungefähr 3,5 Stunden in der Woche. Ich über einmal pro Tag, da ich mit der Gitarre auch den Bass übe. Warum gefällt es dir persönlich so gut? Man kann jeden seiner Lieblingssongs spielen und auch eigene Songs kreieren und das finde ich nice.
Musik
Nils Fettweis, 12 Jahre Sänger und Gitarrist
Wann hast du mit diesem Hobby angefangen? Mit 3 Jahren habe ich meine erste Gitarre zum Weihnachtsfest bekommen und fing an zu spielen. Mit 6 1/2 durfte ich endlich zur Rock & Pop Schule gehen, um richtiges Spielen zu lernen. Wie bist du darauf gekommen? Ich habe zuerst immer mit der Gitarre meines Vaters gespielt. Meine Eltern fanden, dass sich das so richtig harmonisch anhörte, weshalb ich auch eine eigene Gitarre bekam. Wieviel Zeit nimmt dein Hobby in Anspruch? Jeden Donnerstag gehe ich zur Musikschule um bei meinem Lehrer Manuel, das ist mein Lehrer von Anfang an, immer mehr zu lernen. Ansonsten spiele ich zu Hause bestimmt einmal am Tag. Wenn ich nicht spiele, dann singe ich. Warum gefällt es dir persönlich so gut? Man lernt immer mehr dazu und es macht immer Spaß. Man kann die Gitarre überall mit hinnehmen. Im Urlaub in Portugal ging ich zu einer Straßenmusikerin und fragte, ob ich auch mal spielen darf. Es war toll! Das Schönste ist der Applaus und die Begeisterung der Fans.
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