1911 Gründung der Vorarlberger Papierfabrik
Theodor Fries, Papierhülsenfabrikant in Sulz.
Philipp Ganahl aus der Feldkircher Textilunternehmerfamilie.
Theodor Fries aus Augsburg produzierte in Sulz Papierhülsen zum Aufwickeln von Garn. Nach dem Brand der Rankweiler Papierfabrik Berlinger im Jahr 1910 benötigte er einen neuen Papierlieferanten. Er fasste die Gründung einer eigenen Papierfabrik ins Auge. In der Familie Ganahl, die eines der größten Textilunternehmen des Landes betrieb, fand er begeisterte Mitstreiter für das Projekt. Auf Seiten der Familie Ganahl war Philipp für die Investition verantwortlich. Geschichtliche Recherchen: Dr. Christian Feurstein, Wirtschaftsarchiv Vorarlberg, www.wirtschaftsarchiv-v.at
1911 Gründung der Vorarlberger Papierfabrik
Notariatsakt über die Gründung der Vorarlberger Papierfabrik am 4. November 1911 im Hotel Bären in Feldkirch.
Nicht weniger als 30 Gesellschafter waren anfänglich an der Vorarlberger Papierfabrik beteiligt, vom Textilunternehmer aus Feldkirch bis zum Zahnarzt aus Lindau. Das Stammkapital betrug 310.000 Kronen, was heute einer Größenordnung von etwas über einer Million Euro entsprechen würde.
1912 Die Frastanzer Fabrik entsteht
Die vormalige Textilfärberei nach dem Umbau zur Papierfabrik im Jahr 1912.
Auflistung der am Bau beteiligten Unternehmen.
Die stillgelegte Ganahl‘sche Textilfärberei in Frastanz bot sich für die Unterbringung der neuen Papierfabrik geradezu an. Allerdings waren größere Umbauten notwendig. Der Schornstein und das auf dem Foto im Hintergrund zu sehende Gebäude wurden neu errichtet. Den größten Teil der Arbeiten führte das Tisner Bauunternehmen Christian Zangerl aus.
1912 Die erste Papiermaschine PM I
Die Papiermaschine PM I kurz nach der Montage im Jahr 1912.
Rechnung über die maschinelle Einrichtung der Vorarlberger Papierfabrik.
Die Papiermaschine der Vorarlberger Papierfabrik stammte vom Unternehmen Voith, einem heute weltweit tätigen Maschinenhersteller. Geliefert wurde die Maschine vom österreichischen Tochterwerk in St. Pölten, wie die abgebildete Rechnung aus dem Jahr 1912 zeigt.
1912 |13 Endlich Produktionsbeginn
Der Holländerraum der Vorarlberger Papierfabrik im Jahr 1912.
Ältester Gewerbeschein der Vorarlberger Papierfabrik vom 17. März 1913 über die Erzeugung von Papiersorten.
In den auf dem Foto zu sehenden Bottichen, den so genannten Holländern, wurden Altstoffe von rotierenden Walzen zu Papierbrei zerrieben. Danach erfolgte die Weiterverarbeitung und Trocknung der Masse auf den Walzen der Papiermaschine.
1912 |13 Endlich Produktionsbeginn
Abtransport der ersten Charge Papier im Jahr 1912.
Die Abholung der ersten Charge Papier war ein feierlicher Anlass. Die Belegschaft versammelte sich vor dem Hauptgebäude zu einem Erinnerungsfoto. Die Erzeugnisse gingen in den Anfangsjahren fast ausschlieĂ&#x;lich an Vorarlberger Kunden.
1912 Aus der ersten Arbeitsordnung
„Frauenspersonen und jugendliche Hilfsarbeiter, welche das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, werden nur zu leichteren, ihren physischen Kräften angemessenen Arbeiten verwendet. Zur Nachtzeit, das ist von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens, werden Frauenspersonen, sowie jugendliche Hilfsarbeiterinnen nicht verwendet.“
„Sämtliche Hilfsarbeiter haben sich eines ordentlichen, anständigen Betragens zu befleißigen, Zänkereien und Raufereien untereinander zu vermeiden und den Anordnungen ihrer Vorgesetzten pünktlich Folge zu leisten. Das Rauchen in den Arbeitsräumen, das Mitbringen von Feuerzeugen und Branntwein ist strengstens untersagt.“
Arbeitszeit und Pausen: Gearbeitet wurde im Zweischichtbetrieb, die Belegschaft wechselte jeweils um sechs Uhr früh und sechs Uhr abends. Je Schicht gab es eine einstündige und zwei viertelstündige Pausen. Auch der Samstag war damals ein Arbeitstag.
1913 Mitarbeiter der ersten Stunde
Die erste Belegschaft der Vorarlberger Papierfabrik um 1913. (Abb. Archiv der Marktgemeinde Frastanz)
Arbeiterverzeichnis der Vorarlberger Papierfabrik aus den Anfängen.
Da im Zweischichtbetrieb gearbeitet wurde, ist auf dem Foto nur in etwa die Hälfte der Mitarbeiter abgebildet. Die männliche Belegschaft war unter anderem für den Betrieb der Papiermaschine, der Holländer und der Dampfanlage zuständig, während die Frauen vorwiegend als Sortiererinnen oder Packerinnen arbeiteten. Die Industrielöhne vor 100 Jahren sind mit heute nicht vergleichbar. Der Tageslohn eines männlichen Papiermaschinengehilfen lag in einer Größenordnung von 3 Kronen, weibliche Sortiererinnen erhielten knapp 2 Kronen. Ein Kilo Brot kostete 1912 in etwa 0,4 Kronen.
1920er|30er Jahre Ganahl übernimmt die Oberhand
Zeitungsanzeigen. Die Vorarlberger Papierfabrik und die Hülsenfabrik Theodor Fries arbeiteten eng zusammen. (Abb. Zeitschrift Feierabend, Beilage zum Vorarlberger Tagblatt, 27. Mai 1933)
Die Gesellschafter der Vorarlberger Papierfabrik Ganahl & Co. im Jahr 1943. Von den anfänglich 30 Gesellschaftern waren nur mehr die Hälfte verblieben, die meisten davon Mitglieder der Familie Ganahl.
In den ersten Jahren entwickelte sich die Vorarlberger Papierfabrik nur schleppend. So ging damals rund die halbe Produktion an die Papierhülsenfabrik Theodor Fries in Sulz. Der Geschäftserfolg blieb hinter den Erwartungen zurück. Nicht wenige Gesellschafter verkauften ihre Anteile nach und nach an die Familie Ganahl. Immer mehr wurde die Papierfabrik zu einem GanahlUnternehmen. Ab 1939 lautete der neue Firmenname: Vorarlberger Papierfabrik Ganahl & Co.
1930er Jahre Rondo – Ein schlagkräftiger Markenname
Die Rondo Papierhandelsgesellschaft in der Dornbirner Eisengasse um 1940.
1967 übersiedelte die Rondo Papierhandelsgesellschaft in ein größeres Gebäude im Altweg, ebenfalls in Dornbirn.
Für den Verkauf von Papieren und Kartonagen wurde eine prägende Marke benötigt. Wie man in den 1930er Jahren ausgerechnet auf den Namen Rondo kam, ist nicht überliefert. 1935 erfolgte die Gründung einer Vertriebsniederlassung mit der Bezeichnung Rondo. Diese befand sich zunächst in Bregenz, ab 1939 in der Dornbirner Eisengasse.
1938 –1945 Diktatur und Krieg
Die erste Papierlieferung nach NS-Deutschland im Anschlussjahr 1938.
Unfallmeldung des bulgarischen Zwangsarbeiters Joanis Petru. (Abb. Archiv der Marktgemeinde Frastanz)
1938 wurde Österreich Teil von NS-Deutschland. Nach den vorangegangenen Krisenjahren erhofften sich viele heimische Unternehmen einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der anfänglichen Begeisterung folgte jedoch bald Ernüchterung. Während des Zweiten Weltkriegs herrschte Arbeitskräftemangel. In der Vorarlberger Papierfabrik kamen Zwangsarbeiter, vorwiegend aus Osteuropa, zum Einsatz. Im Jahr 2000 wurde durch die österreichische Bundesregierung ein Versöhnungsfonds zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter ins Leben gerufen, an welchem sich auch die Rondo Ganahl AG beteiligte.
1942 Kauf des Rohstoffverwerters Zimmermann
Briefpapier des 1870 gegr端ndeten Tiroler Traditionsunternehmens.
Altpapiersortierung bei Zimmermann in den 1990er Jahren.
Altstoffe sind ein wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von Papier. Seit jeher widmete sich die Vorarlberger Papierfabrik der Altstoffsammlung. Um auch die Altstoffversorgung aus dem benachbarten Tirol zu sichern, beteiligte sich die Vorarlberger Papierfabrik im Jahr 1942 mehrheitlich am Rohstoffverwerter Zimmermann. Heute ist das Unternehmen Zimmermann zu 100 Prozent Teil der Rondo-Gruppe mit einem breiten Spektrum an Dienstleistungen im Recyclingbereich.
1954 Beginn der Wellpappeproduktion
Etappen beim Bau der ersten Wellpappe-Produktionshalle 1953/54. (Abb. Foto Rhomberg, Dornbirn)
In den Jahren 1953/54 entstand am Frastanzer Stammsitz die erste Wellpappe-Anlage des Unternehmens. Im Juni 1954 begann die Produktion. Wellpappe entwickelte sich zum wichtigsten Umsatztr채ger des Unternehmens.
1954 Beginn der Wellpappeproduktion
Rondo Direktor KR Karl Dickbauer (Mitte) bei einem Werkbesuch des österreichischen Bundeskanzlers Josef Klaus (links) im Jahr 1964. (Abb. Foto Winsauer, Dornbirn)
Rondo Messestand mit Wellpappe-Verpackungen um 1960. Die Palette der verpackten Erzeugnisse reichte vom Fernseher bis hin zu Waschmitteln. (Abb. Foto Winsauer, Dornbirn)
Die Einführung der Wellpappeproduktion zählte zu den großen Verdiensten des damaligen Papierfabrik-Direktors KR Karl Dickbauer. Der gebürtige Oberösterreicher trat 1934 in die Vorarlberger Papierfabrik ein und prägte das Unternehmen in den darauf folgenden 50 Jahren. Da die Ganahl-Gruppe damals ihren Schwerpunkt in der Textilindustrie hatte, musste er schwer kämpfen, um Investitionen im Papier- und Wellpappebereich durchzusetzen. Der Erfolg gab ihm schlussendlich Recht.
1955 Über den Arlberg
Täglich rollten Waggons, voll beladen mit Wellpappe, von Frastanz zur Weiterverarbeitung nach Ostösterreich. (Abb. Foto Rhomberg, Dornbirn)
Mitteilung der Wiener Rondo Niederlassung mit Nennung des gekauften Vorgängerunternehmens Biermoritz.
Anfänglich belieferte die Vorarlberger Papierfabrik nur Vorarlberg und den grenznahen Raum. Erst nach der Jahrhundertmitte gewann der Absatz in den Bundesländern jenseits des Arlbergs an Bedeutung. 1955 wurde eine Niederlassung in Wien eröffnet und nachfolgend kaufte man zwei Kartonagenbetriebe. Ende der 1960er Jahre verlegte Rondo Ganahl die Wiener Aktivitäten in die niederösterreichische Gemeinde Weigelsdorf. In der dort bestehenden Weberei des Textilunternehmens Ganahl wurde eine Halle bezogen und mit modernsten Verpackungsmaschinen ausgestattet.
1959 | 60 Die neue Papiermaschine PM II
Ankunft des Glättezylinders für die Papiermaschine II am Bahnhof Frastanz im Jahr 1959. Wegen der Überbreite konnte der aufwendige Transport nur erfolgen, wenn kein Gegenzug unterwegs war. (Abb. Foto Rhomberg, Dornbirn)
Die neue Papiermaschine im Aufbau.
Die alte Papiermaschine aus der Gründungszeit wurde über die Jahre hinweg ständig modernisiert und ausgebaut. Nach rund einem halben Jahrhundert war jedoch die Kapazität ausgeschöpft. 1959 wurde auf Initiative von Direktor KR Karl Dickbauer eine weitere Papiermaschine, die so genannte PM II, gekauft. Die beeindruckenden Daten: 61,5 Meter Länge, 400 Tonnen Gewicht. Zur Unterbringung war eine neue Fabrikshalle notwendig.
1912 –1960 Ausbau der Papiermaschinen
Die Papiermaschinen I und II im Wandel der Zeit.
Schon in frühen Jahren Der Spezialist für Verpackungen aus Wellpappe
Früher stellte die Vorarlberger Papierfabrik nicht nur Verpackungen her, sondern bot auch Verpackungsdienstleistungen für die Industrie an. So wurden von Kühlschränken aus Bregenz…
... bis hin zu Motorkolben von Mahle-König aus Rankweil Produkte verschiedenster Art verpackt.
Schon in frühen Jahren Der Spezialist für Verpackungen aus Wellpappe
Sogar für Fahrzeuge wurden spezielle Verpackungen entwickelt.
Eine Auszeichnung von vielen: Dr. Günther Krametter, Prokurist und späterer Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, nimmt von Handelsminister Dr. Josef Staribacher den Staatspreis für vorbildliche Verpackung 1976 entgegen.
1971 Rondo St. Ruprecht – ein neues Wellpappewerk in der Steiermark
Bautafel in der steirischen Gemeinde St. Ruprecht im Jahr 1970.
Feierliche Eröffnung des neuen Werks: Der St. Ruprechter Bürgermeister Ernst Klauber überreicht KR Dkfm. Arnold Ganahl, Seniorchef der Ganahl-Gruppe, die Ehrenbürger-Urkunde.
Der Bedarf an Wellpappeverpackungen in den östlichen Bundesländern und den osteuropäischen Staaten wuchs ständig. Ein Produktionsbetrieb vor Ort wurde immer notwendiger. So fiel die Entscheidung, eine Wellpappefabrik in der oststeirischen Gemeinde St. Ruprecht zu errichten. Im November 1971 ging das Werk in Betrieb.
1971 Rondo St. Ruprecht – ein neues Wellpappewerk in der Steiermark
So präsentiert sich das steirische Werk heute nach mehrfachem Ausbau.
MItarbeiter der ersten Stunde in St. Ruprecht.
In St. Ruprecht wurde für das In- und Ausland produziert. Schon zu Zeiten des Eisernen Vorhangs ging bis zu einem Drittel der Erzeugnisse des steirischen Betriebs nach Osteuropa, insbesondere nach Ungarn, Rumänien, Bulgarien und in die Tschechoslowakei.
1980er Jahre Textile Krisenzeit
Blick auf die Flügeltüren des ersten Ganahl-Geschäfts in der Feldkircher Marktgasse aus dem Jahr 1797.
Schon vor der Gründung der Papierfabrik zählte Ganahl zu den bedeutendsten Textilunternehmen des Landes. Innerhalb der textilorientierten Ganahl-Gruppe fristete die Papierfabrik lange Zeit ein Schattendasein. In den 1980er Jahren gerieten viele heimische Textilunternehmen in Schwierigkeiten. Auch der Ganahl‘sche Textilbetrieb verzeichnete hohe Verluste. Leidtragend war die Papier- und Wellpappeerzeugung. Für Investitionen in diesen Bereich blieben kaum Mittel.
1980er Jahre Textile Krisenzeit
Die Feldkircher Ganahl-Zentrale, abgebildet im Wirtschaftsmagazin „Trend“ unter dem Titel „Gewitterstürme“. Die Textilkrise belastete auch den Papier- und Wellpappebereich. (Abb. Trend – Das österreichische Wirtschaftsmagazin, Juli 1981)
Dr. Günther Krametter (rechts), ab 1984 Alleinvorstand der Ganahl AG.
Mitte der 1980er Jahre zog Unternehmensvorstand Dr. Günther Krametter die Notbremse und stellte die Finanzierung der defizitären Textilerzeugung ein. Anderenfalls wäre das gesamte Unternehmen einschließlich Papierbereich nicht zu retten, begründete Krametter seine Entscheidung. 1986 wurden die Textilbetriebe aufgelassen und alle Kräfte auf die bis heute erfolgreiche Papierund Wellpappeerzeugung ausgerichtet.
1995 Expansion nach Ungarn
Die erste Papierlieferung von Frastanz ins Budapester Wellpappewerk im Jahr 1995. (Abb. Hubert Kreßnig, Frastanz)
Die Wellpappemaschine im Budapester Werk zählte bei der Inbetriebnahme zu den modernsten Anlagen dieser Art weltweit.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erhöhte sich in den ehemaligen Ostblockstaaten der Bedarf an hochwertigen Verpackungen. Um lange Transportwege zu vermeiden und konkurrenzfähig zu sein, musste vor Ort produziert werden. 1995 nahm Rondo Ganahl daher in Budapest das erste ausländische Wellpappewerk in Betrieb. Die Produktion in Ungarn sicherte gleichzeitig Arbeitsplätze am Frastanzer Stammsitz, von wo Papier für die Weiterverarbeitung in Ungarn stammte.
1999 | 2008 Wellpappewerke in Rumänien
Das 1999 fertig gestellte Werk in Apahida/Cluj, Rumänien.
Seit 2009 in Betrieb – Das „jüngste“ Werk in Târgoviste.
Um mit dem rasanten Wirtschaftswachstum in den vormaligen Ostblockstaaten mitzuhalten, waren weitere Produktionsniederlassungen notwendig. 1999 eröffnete Rondo Ganahl daher ein Wellpappewerk in der rumänischen Gemeinde Apahida/Cluj. Bereits neun Jahre später nahm Rondo Ganahl in Târgoviste, ebenfalls Rumänien, ein weiteres Wellpappewerk in Betrieb. Die Expansion erfolgte unter Federführung von Dr. Dieter Gruber, seit 2000 Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Grundsteine des Erfolgs 1200
Mitarbeiter in Rumänien Mitarbeiter in Ungarn
1000
Mitarbeiter in Österreich
800
600
400
200
0 Aus einer Broschüre von 1952: Vater und Sohn bei der gemeinsamen Arbeit in der Papierfabrik.
1912
1940
1955
1960
1970
1980
1990
2000
2010
Entwicklung der Beschäftigtenzahlen bei Rondo Ganahl.
Zwischen den 1950er und 1980er Jahren erlebte der Frastanzer Betrieb sein größtes Wachstum. Seit den 1990er Jahren vergrößerte sich die Belegschaft vor allem durch die Gründung neuer Werke in Osteuropa, was sich positiv auf die Arbeitsplatzsicherung am Stammsitz auswirkte.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Grundsteine des Erfolgs
Das Miteinander wird bei Rondo Ganahl seit jeher groß geschrieben. Gemeinsame Aktivitäten und Feiern untermauern dies. Das Bild zeigt die Ehrung langjähriger Mitarbeiter um 1960.
„Tatkräftige Unterstützung“ – Auch der Humor kommt im Arbeitsalltag nicht zu kurz.
1911– 2011 Der Stammsitz Frastanz im Wandel der Zeit
Vor 1911: Neben dem Gelände der späteren Papierfabrik ist noch die Ganahl‘sche Textilfärberei eingezeichnet.
Das Frastanzer Werk in den 1950er Jahren…
… in den 1970er Jahren…
…und im Jahr 2009. Inzwischen wurde bereits wieder erweitert.
Fotos: © BEV 2011, Vervielfältigung mit Genehmigung des BEV © Land Vorarlberg
Ganahl AG Gesch채ftsbereiche und Beteiligungen Ganahl AG Frastanz
Rondo Frastanz
Papierfabrik Frastanz
Zentralbereich Frastanz
Rondo St. Ruprecht
Finanzanlagen Beteiligungen
Vermietungen
EU-RO 50% Anteil
Wirtschaftspark Frastanz
Gemeinn체tzige WerkswohnbauVerw. GmbH 98% Anteil
Fremdvermietungen
Rondo Kft. Budapest 100%
Werkswohnungen
Wellpappewerk Frastanz Zimmermann Recycling Hall i. Tirol
Rondocarton s.r.l. Apahida Cluj 100% VML Verpackungsmaschinen Leasing GmbH 100%
Ganahl AG Kennzahlen, Geschäftsfelder und Standorte
Kennzahlen (2010) Beschäftigte: Gruppenumsatz: Exportanteil:
Geschäftsfelder und Standorte 988 (Basis Vollzeit) 253,0 Mio. € 59 %
Produktion Papier: 117.000 to Produktion Wellpappe: 220.000 to Sammlung Altpapier: 60.000 to
Papierfabrik: Frastanz Wellpappewerke:
Frastanz (A) St. Ruprecht (A) Budapest (H) Apahida/Cluj (RO) Târgoviste (RO)
Altpapiersammlung:
Hall/Tirol (A)
Papierfabrik Frastanz Kennzahlen
An der Papiermaschine werden pro Tag durchschnittlich 1000 km Wellpapperohpapier (in 2.5 m Breite) produziert (ca. Distanz Frastanz – Hamburg).
Eine Papierrolle wiegt ca. 3 to.
Beschäftigte: 83 Kapazität: 120.000 to/Jahr Verbaute Fläche: 11.100 m2 Papiermaschine PM II Arbeitsbreite 2.500 mm, Rohstoff 100% Altpapier (Druckerei- und Wellpappe abfälle, Kaufhauspapiere), Prozess- und Qualitätsleitsystem mit Kameraüberwachung, 2 Stoffaufbereitungslinien, Sortierung mit Protectorstufe, Ver dünnungswasser-Stoffauflauf, 2-lagige Siebpartie, Schuhpresse, Trockenpartie, Leimpresse, Softkalander, Umroller Inbetriebnahme: 1960 Großumbauten: 1978, 1988, 1994, 2003 Produktionsgeschwindigkeit: max. 900 m/min Ganzjähriger Durchfahrbetrieb mit 5 Schichten zu je 7 Planstellen.
Papierfabrik Frastanz Produktsortiment
Gedruckt auf testliner edelweiss
Testliner braun Das am häufigsten eingesetzte Papier in der Wellpappeindustrie; erhältlich in einer großen Vielfalt: von Testliner 4 bis Testliner 2 und von 120 g/m² bis 170 g/m².
Testliner edelweiss Hervorragende Bedruckbarkeit zeichnet diese Sorte aus; erhältlich in verschiedenen Weißegraden, Flächengewichte ab 125 g/m², geleimt oder ungeleimt.
Testliner geflammt Eine preiswerte Alternative zum Testliner weiß mit gleichwertigen Festigkeitseigenschaften (auch für Innendecken von Wellpappesorten bestens geeignet).
Wellpappewerk Frastanz Kennzahlen
An der Wellpappeanlage können täglich bis zu 270 km Wellpappe (in 2 m Breite) produziert werden (ca. Distanz Frastanz – Salzburg).
Leistungsstarke Maschinen auf höchstem technischem Level.
Beschäftigte: 229 Kapazität: 85.000 to, 150 Mio m2/Jahr Verbaute Fläche: 22.800 m2 Wellpappeanlage Arbeitsbreite 2.500 mm Max. Geschwindigkeit: 400 m/min Profile: E, B, C, EB, BB, BC, EC Inline-Maschinen Martin Miniline 618 4-Farbdruck Martin Midline 924 4-Farbdruck Martin Transline 1636 3-Farbdruck
Stanzmaschinen Bobst 160 APR Bobst 1600 Bobst 2000 Bobst 203 A-matic Bobst Mastercut 2.1 Göpfert Evolution 1624
2-Farbdruck 2-Farbdruck 4-Farbdruck 2-Farbdruck 5-Farbdruck 6-Farbdruck
Klebemaschinen Bobst Dominomatic 165 Vollautomatisches Innentransportsystem inkl. automatischer Palettierung
Verpackungen aus Wellpappe Unsere Produktbereiche
Blitzbodenkartons
Faltkartons
Displays
Obst- und Gem端severpackungen
Stanzverpackungen
Verpackungen aus Wellpappe Unsere Produktbereiche
Weinverpackungen
Endloswellpappe
Offsetdirektdruck
Schwergutverpackungen
Gefahrengutverpackungen
Verpackung aus Wellpappe Regalgerechte Verpackungslösungen (Shelf Ready Packaging)
Effiziente Regalbestückung ist ein Topthema in der europäischen Verpackungslogistik. Die Anforderungen an Shelf Ready Packaging (SRP) sind entsprechend vielfältig. Gefragt sind echte Multitalente: Handlingzeiten sollen verringert, Mehrkosten reduziert und Umsätze gleichzeitig gesteigert werden.
Verkaufsstarke Verpackungen, die Vorteile bei Transport und Lagerung bieten, Abläufe im Handel erleichtern und den Abverkauf fördern.
Wellpappe Der Recycling-Weltmeister
Entwicklung der Recyclingrate in Österreich 2002 97,1% 2004 97,6% 2006 98,5% 2008 98,7% 2009 98,7% 2010 98,6% 98,6% der gebrauchten Wellpappe-Verpackungen werden in Österreich gesammelt und als Rohstoff wiederverwertet. Dank dieses bewährten Sammelsystems kann Wellpappe auch als Kreislaufverpackung bezeichnet werden. Wellpappe kann bis zu sieben Mal aufbereitet werden.
Wellpappe Die Geschichte
Am Anfang war die Halskrause ... (© photos.com)
Der Amerikaner Albert L. Jones ist der „Vater“ der Wellpappe. Er soll durch die Herstellung von Halskrausen und Rüschen auf einer Plissiermaschine auf die Idee gekommen sein, anstatt textiler Werkstoffe Papier durch gefräste Walzen zu schicken und damit ein elastisches Packmaterial herzustellen. Im Dezember 1871 wurde ihm dafür das Patent erteilt. 1874 gelang dem Amerikaner Oliver Long eine wesentliche Verbesserung: Er verklebte die gewellte Papierbahn mit einem glatten Papier und schuf so die einseitige Wellpappe.
Wellpappe Das Prinzip der Welle
Vorbild Rundbogen, (© phb.cz - fotolia.com)
Das Konstruktionsprinzip der Welle ist leicht erklärt: Wellpappe ist eine stabile Leichtbaukonstruktion aus Luft und Papier. Das Geheimnis ihrer Stabilität liegt in der Wellenform einer oder mehrerer Papierlagen (dem Wellenpapier), die mit glatten Papierlagen (den Deckenpapieren) verklebt werden. Dieses Konstruktionsprinzip entspricht der beim Bau von Brücken und Kathedralen bewährten Rundbogenform und bewirkt die besondere Tragfähigkeit und Polsterwirkung der Wellpappe. Ausgangsmaterial für die Wellpappenherstellung ist das Wellpappenrohpapier. Für die klassische Wellpappe-Verpackung werden zum Großteil Rohpapiere auf Altfaser-Basis eingesetzt. Die Herstellung der Wellpappe erfolgt auf einer sogenannten Wellpappenanlage (WPA).
Wellpappe Arten Je nachdem, welchen Anspruch die Verpackung erfüllen muss, wählt der Verpackungstechniker aus den verschiedenen Wellpappeprofilen und -arten die geeignete aus.
Einseitige Wellpappe
Einwellige Wellpappe
Die einfachste Form der Wellpappe ist die einseitige Wellpappe.
Wird einseitige Rollenwellpappe mit einer Deckenbahn verklebt, entsteht daraus einwellige Wellpappe.
Zweiwellige Wellpappe
Dreiwellige Wellpappe
Mit mehreren Maschinen können gleichzeitig weitere Wellen- und Deckenbahnen zur zweiwelligen Wellpappe verbunden werden.
Die besonders stabile Triwall-Wellpappe (dreiwellige Wellpappe), wird z. B. bei Verpackungen für schwere Güter eingesetzt.
Wellpappe Unsere Profile Materialst채rke 1.1 mm 1.7 mm 2.3 mm 2.9 mm 4.0 mm
2.4 mm 3.2 mm 4.3 mm 5.5 mm 6.8 mm 9.0 mm
12.0 mm 14.0 mm
1951– 2011 60 Jahre Betriebsfeuerwehr
Mit dem Bescheid Zl. II - 2232/51 vom 26. Oktober 1951 der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch an die Vorarlberger Papierfabrik Ganahl & Co, Frastanz, wurde die Betriebsfeuerwehr gegründet. Vorgeschriebene Mindestausrüstung: 18 Mann mit 18 Helmen, 1 Motorspritze, Schlauchmaterial Durch die Ausweitung des Betriebes wurde auch die Betriebsfeuerwehr in den letzten Jahren entsprechend vergrößert und modernisiert. Ausrüstung heute: Mercedes-Sprinter Feuerwehrfahrzeug mit Poly-Löschanlage, Florian-Funkstation Alarmierung: WinGuard-System, Pager, Handyalarmierung Die Rondo Betriebsfeuerwehr ist heute ein fixer Bestandteil des Unternehmens. Die Mannschaft von 2 Frauen und 29 Männern ist für den Ersteinsatz bei einem Brandschaden bestens ausgerüstet und leistet aktiven Schutz der Arbeitsplätze.
1942 – 2012 70 Jahre Zimmermann Ganahl AG Hall i. T.
Die modernste Sortieranlage Tirols mit Infrarotsortiertechnik.
Der Wertstoffsammelbetrieb in Hall in Tirol mit direktem Bahnanschluss.
Kennzahlen Umsatz: 6,6 Mio. € Beschäftigte: 36 Sammelvolumen: 60.000 to Produkte und Leistungen Presscontainer für Gewerbe, Industrie, Gemeinden und Kommunen; Abrollcontainer bis 34 m³ Volumen; Umleerbehälter von 120 Liter bis 10 m3; mobiler Aktenvernichter Fuhrpark Pressautos und Abrollcontainerfahrzeuge vorwiegend für die Sammlung von Altpapier und Kartonagen; Radlader und Stapler für die innerbetriebliche Manipulation Betriebsanlage Betriebsareal 9.500 m², Sortieranlage für Papier und Karton; Ballenpresse für Papier und Karton; Bahnanschluss zum Versand des Rohstoffes an Papierfabriken
Lehre bei Rondo Top Ausbildung mit Zukunft
Die Berufsaussichten für engagierte Lehrlinge sind bei Rondo vielfältig und gut.
Wir bilden Lehrlinge in 5 interessanten Lehrberufen aus: – – – – –
Anlagenelektriker/in Industriekaufmann/-frau Maschinenbautechniker/in Papiertechniker/in Verpackungstechniker/in
Wir suchen Mädchen und Burschen, die – – – – –
die 9-jährige Schulpflicht erfüllt haben über eine gute Schul- und Allgemeinbildung verfügen kontaktfreudig und teamorientiert sind überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft zeigen sich durch Verantwortungsbewusstsein, Genauigkeit und Fleiß auszeichnen
Lehrberuf Anlagenelektrik
Michael Lins, Lehrling Anlagenelektrik, 4. Lehrjahr
Dauer: 4 Jahre Berufsschule: Feldkirch Berufsbild – Ausbauen, Zerlegen und Zusammenbauen elektrischer Maschinen, Geräte, Anlagen und Anlagenteile – Anfertigen von Montage-, Stromlauf- und Schaltplänen und -skizzen zur Herstellung von Steuerungen und Antrieben – Einsetzen von Bauelementen der Digitaltechnik und Sensorik – Dimensionieren, Zurichten, Verlegen und Anschließen von Leitungen – Programmieren und Anwenden frei programmierbarer Steuerungen Betriebliche Ausbildung Die betriebliche Ausbildung erfolgt in unseren Elektro-Werkstätten. Von Beginn an bist du Teil unseres Elektrikerteams und hilfst schon bald bei allen Arbeiten mit. Dazu zählt vor allem die elektrische Instandhaltung und Wartung unseres großen Maschinenparks.
Lehrberuf Industriekaufmann|frau
Katharina Vinzenz, Lehrling Industriekauffrau, 1. Lehrjahr
Dauer: 3 Jahre Berufsschule: Bludenz Berufsbild – Planen, Durchführen und Kontrollieren verschiedenster kaufmännischer Aufgabenbereiche in unterschiedlichen Abteilungen (Einkauf, Verkauf, Buchhaltung oder Personalwesen) – Einschlägige Schriftverkehrsarbeiten – Mitarbeit bei diversen administrativen und organisatorischen Tätigkeiten – Erlernen und Anwenden von Standard-Software sowie von arbeitsplatzspezifischen EDV-Programmen Betriebliche Ausbildung Die betriebliche Ausbildung erfolgt im Rotationssystem. Das beutet, dass du während deiner Lehrzeit unterschiedliche Abteilungen wie z. B. Verkauf, Einkauf, Buchhaltung, Personalwesen etc. durchläufst und somit das Unternehmen und die Abläufe verstehen lernst. Deine Arbeitsmittel sind vorrangig PC und Telefon.
Lehrberuf Maschinenbautechnik
Raphael Martin, Lehrling Maschinenbautechnik, 1. Lehrjahr
Dauer: 3,5 Jahre Berufsschule: Bludenz Berufsbild – Bearbeiten von mechanischen Teilen und Baugruppen sowie das Zusammenbauen von Komponenten – Instandhalten und Warten von Maschinen und Anlagen – Herstellen von Ersatzteilen und Maschinenbauelementen – Herstellen, Aufbauen und Prüfen von pneumatischen und hydraulischen Steuerungen – Analyse, Eingrenzung und Beseitigung von Fehlern, Mängeln und Störungen an Anlagen Betriebliche Ausbildung Die betriebliche Ausbildung erfolgt in unserer Schlosserei. Du bist Teil unseres Schlosser-Teams und hilfst bei sämtlichen anfallenden Arbeiten mit. Dein Be tätigungsfeld ist der moderne Maschinenpark des Unternehmens.
Lehrberuf Papiertechnik
Daniel Martin, Lehrling Papiertechnik, 3. Lehrjahr
Dauer: 3,5 Jahre Berufsschule: Gmunden (Blockschule) Berufsbild – Aufbereiten von Roh- und Hilfsstoffen – Überwachen, Einstellen und Bedienen von Maschinen und Anlagen der Papierherstellung – Steuern der Arbeitsabläufe – Ablesen und Auswerten von Mess- und Kontrollanzeigen – Warten und Pflegen von Maschinen und Arbeitsgeräten, Beheben von Störungen – Kontrollieren der laufenden Fertigung sowie Qualitätsprüfung der Endprodukte im Labor Betriebliche Ausbildung Die betriebliche Ausbildung erfolgt an der 94 m langen Papiermaschine. Du bist Teil eines gut eingespielten Teams und lernst die umfangreichen Prozesse der Papierherstellung kennen.
Lehrberuf Verpackungstechnik
Rebekka Ellensohn, Lehrling Verpackungstechnik, 2. Lehrjahr
Dauer: 3,5 Jahre Berufsschule: Wien (Blockschule) Berufsbild – Bedienen von Maschinen zur Verpackungsherstellung wie z.B. Druck-, Klebe- und Stanzmaschinen – Überwachen der Fertigungsabläufe – Produktionsplanung und Produktionssteuerung – Kontrolle der laufenden Fertigung sowie Qualitätsprüfung der Endprodukte im Labor – Vorbereiten von Werk- und Hilfsstoffen Betriebliche Ausbildung Die betriebliche Ausbildung erfolgt im Rotationssystem. Das bedeutet, dass du während deiner Ausbildung in allen Abteilungen der Wellpappeund Verpackungserzeugung eingesetzt wirst. Abläufe und Arbeitsprozesse werden dir erklärt und du lernst die Vielfalt deiner zukünftigen Arbeitsbereiche kennen.