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Inside Arla DAS MAGAZIN FÜR ARLA LANDWIRTE

Gemeinsam stark: Partnerschaft mit Starbucks auf Erfolgskurs SEITE 4

Mehr Power zur Erforschung von Molke-Innovationen SEITE 8

Arlas Innovationsbetriebe blicken in die Zukunft der Milchwirtschaft SEITE 14

Strategie Future26:

Für eine zukunftssichere Genossenschaft, die ihren Landwirten mehr zurückgibt SEITE 16

DEZEMBER / 2021


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2 Milliarden Kontaktpunkte

Milch und Kaffee: ein Erfolgsrezept

Wie ein digitaler Ansatz das Marketing gezielter und kosteneffizienter gemacht hat

Arlas Partnerschaft mit Starbucks boomt in 50 Ländern

8 Das unerforschte Potenzial von Molke entdecken Wir treffen einen selbst ernannten „Super-Nerd“ in Arlas neuem Hightech-Innovationszentrum

16 Neue Strategie Future26 Jetzt ist die Zeit, die Zukunft der Milchwirtschaft zu gestalten. Lernen Sie unsere neue Strategie kennen


Editorial

Liebes Mitglied,

14 Zukunftsvisionen schaffen Arlas Innovationsbetriebe testen Verfahren für die Zukunft der Milchproduktion

im November haben wir unsere neue Strategie Future26 vorgestellt. Darin haben wir das Ziel von Arla für die kommenden Jahre deutlich formuliert: Wir wollen in unserer Branche in den Bereichen Wertschöpfung und Nachhaltigkeit führend sein. Dank unserer Arbeit, die wir in den vergangenen Jahren geleistet haben, befinden wir uns in einer guten Position, um dieses Ziel zu erreichen – und das Potenzial der wachsenden globalen Milchwirtschaft zu nutzen. Um erfolgreich zu sein, müssen wir uns jedoch an die neuen Anforderungen der Verbraucher, die Verlagerung von Absatzkanälen und den wachsenden Druck im Hinblick auf die Umstrukturierung der Lebensmittelproduktion anpassen. In dieser Ausgabe von Inside Arla erfahren Sie mehr darüber, wie unsere neue Strategie die Richtung vorgibt und welche Prioritäten und Ziele wir uns für die kommenden Jahre gesetzt haben. Sie finden außerdem Informationen über einige der Bereiche, in denen wir bereits große Schritte unternommen haben, um die Zukunft der Milchwirtschaft zu gestalten. Dazu zählt auch die Marke Starbucks™, die sich in einem schnell wachsenden Segment sehr gut entwickelt. Darüber hinaus werfen wir einen Blick darauf, wie unsere Mitgliedsbetriebe Innovationen vorantreiben und zur Entwicklung und Erprobung neuer Lösungen beitragen, die der gesamten Genossenschaft zugutekommen. Und nicht zuletzt erhalten Sie einen Einblick in die branchenführende Forschung und Produktentwicklung bei Arla Foods Ingredients – einem unserer Geschäftsbereiche, der in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Viel Spaß beim Lesen! PEDER TUBORGH CEO

22 Von der Kuh bis zur Pizza Vertreter von Domino’s Pizza lernen Arlagården® und den Klima-Check besser kennen


Digital

Gezielteres und kostengünstigeres Marketing dank Digitalisierung Die Verbraucher von heute verbringen mehr Zeit am Smartphone, Tablet und Computer als vor dem Fernseher und der Zeitung. Daraus ergibt sich ein vollkommen anderer Ansatz für das Marketing, das jetzt digitaler ist und innerhalb Arlas produziert wird. Das Ergebnis: deutlich effektivere Kampagnen. „Digitale Kanäle sind äußerst effektiv, wenn sie richtig genutzt werden. Und die Kampagnen, die von Arla selbst entwickelt, produziert und durchgeführt werden, erzielen bessere Ergebnisse. Das bedeutet, dass wir heute mehr Verbraucher erreichen – bei niedrigeren Kosten“, erklärt Thomas Heilskov.

Im Jahr 2020 haben sich potenzielle Verbraucher 500 Millionen Mal Rezepte von Arla auf YouTube bzw. eine Werbeanzeige angesehen oder auf einen Beitrag von Arla in den sozialen Medien reagiert. Diese Zahl zeigt, dass sich die Mediennutzung von Verbrauchern verändert – weg von Kanälen wie TV, Zeitungen und Magazinen hin zu Computer und Smartphone. Auch Arlas Marketing hat sich entsprechend entwickelt.

Für die neue Strategieperiode legt Arla den Fokus darauf, die Verbraucher auf der gesamten Customer Journey zu begleiten – vom ersten Eindruck bis hin zum Einkauf.

Diese Entwicklung begann im Jahr 2015. Zu diesem Zeitpunkt gab es über die Märkte hinweg viele verschiedene Arla Webseiten und Marketingpartner. Das machte es schwierig, die Vermarktung von 35 Marken auf mehr als 30 Märkten in dieselbe Richtung zu lenken.

„Wir wollen digitale Chancen noch besser nutzen. Daher forcieren wir eine engere Zusammenarbeit mit den Einzelhändlern. Alles muss nahtlos ineinandergreifen, sodass das, was die Verbraucher auf TikTok oder Facebook zu sehen bekommen, zu den Erfahrungen passt, die sie im Supermarkt oder beim Online-Shopping machen“, so Thomas Heilskov weiter.

„Wir brauchten eine gemeinsame Digitalstrategie. Nur so konnten wir sicherstellen, dass das Interesse der Verbraucher an Arla erhalten bleibt“, so Thomas Heilskov, der für die weltweite Digitalisierung bei Arla zuständig ist. In seinen Verantwortungsbereich fällt auch Arlas interne Werbeagentur „The Barn“. Sie wurde 2019 aufgebaut, nachdem entschieden wurde, weniger externe Agenturen mit Marketingaktivitäten zu beauftragen und diese stattdessen intern zu bearbeiten. Mittlerweile ist The Barn verantwortlich für die Durchführung von Kampagnen, das Verwalten von Werbeanzeigen, das Erstellen von Content für die sozialen Medien, die Datenverarbeitung und vieles mehr.

Während früher 20 Prozent des Marketingbudgets für digitale Kanäle eingesetzt wurden, beträgt der Anteil nun bereits 40 Prozent – Tendenz steigend.

„Unser wichtigstes Maß für den Erfolg von Arla ist eine noch stärkere Markenbildung. Arlas Marken sind wirtschaftlich erfolgreich. Die Tatsache, dass wir das in einer Zeit erreichen konnten, in denen die Verbraucher Werbung immer skeptischer gegenüberstehen, zeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, meint Thomas Heilskov.

Eine Entscheidung, die den gesamten Marketingprozess nachweislich beschleunigt, optimiert und kostengünstiger gestaltet hat. 2


WAS IST „THE BARN“? The Barn ist Arlas interne Werbeagentur. Sie deckt verschiedene Kompetenzen ab, die zuvor an externe Agenturen vergeben wurden – vom Marketing über Werbung und Videoproduktionen bis hin zur Datenanalyse. Der Hauptsitz befindet sich im dänischen Viby. Weitere kleinere Niederlassungen gibt es in Stockholm, Leeds, Dubai und bald auch in Deutschland.

Digitale Investitionen in Zahlen

Im Jahr 2021 werden digitale Medien

42% DES MARKETINGBUDGETS AUSMACHEN (2018: 26 Prozent)

Die Verbraucherinteraktionen werden von 230 Millionen im Jahr 2016 auf etwa

2 MILLIARDEN im Jahr 2021 anwachsen

2021 wird The Barn mehr als

3.000

DIGITALE KAMPAGNEN

in 30 verschiedenen Märkten umsetzen

In diesem Jahr beläuft sich Arlas Werbezeit auf YouTube auf

2.038.619 STUNDEN Das sind rund 232 Jahre


Unsere Kultmarken

Die Partnerschaft mit Starbucks boomt in 50 Ländern

Insgesamt wurden bereits 840 Millionen Einheiten verkauft. Es wird erwartet, dass der Absatz im Jahr 2021 die Marke von einer Milliarde erreicht.


Unsere Kultmarken

Innerhalb von elf Jahren hat sich die Kombination von trinkfertigem Eiskaffee und Milch zu einem riesigen Erfolg für die Partnerschaft zwischen Arla und Starbucks entwickelt, der auf den wichtigsten Stärken beider Partner basiert. Und das volle Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft. Softdrinks, Säfte, Wasser, Eistee, Vita­ mingetränke und dergleichen sind die klassischen trinkfertigen Produkte, die Kunden seit Jahrzehnten an Kiosken und in Supermärkten kaufen. All diese traditionellen Getränke verzeichnen derzeit jedoch stagnierende oder rückläufige Umsätze. Dieser Trend gilt jedoch nicht für die neue Kategorie der trinkfertigen Eiskaffeeprodukte. Denn diese Kategorie ist auf dem Vormarsch und erobert immer mehr neue Märkte. Die Partnerschaft zwischen der amerikanischen Kaffeekette Starbucks und Arla hat von dieser Entwicklung profitiert. Als Arla und Starbucks vor elf Jahren ihre Zusammenarbeit in der Kategorie der trinkfertigen Produkte aufnahmen, waren sie zunächst nur auf drei Märkten tätig. Heute werden trinkfertige Eiskaffeeprodukte in 50 Ländern in den Regionen Europa, dem Nahen Osten und Afrika vertrieben. Gemeinsam haben sich Arla und Starbucks in diesen drei Regionen zum führenden Anbieter von trinkfertigen Produkten auf Milchbasis entwickelt. Insgesamt wurden bereits 840 Millionen Einheiten verkauft. Es wird erwartet, dass der Absatz im Jahr 2021 die Marke von einer Milliarde erreicht. Eine ganz neue Entwicklung ist der Beginn der Produktion von trinkfertigen Starbucks-Produkten in SaudiArabien. Dadurch soll das Wachstum

im Nahen Osten weiter beschleunigt werden.

„Wir haben die Zusammenarbeit mit recht hohen Erwartungen begonnen. Diese Erwartungen wurden seitdem um ein Vielfaches übertroffen“, erklärt Rasmus Malmbak Kjeldsen, Leiter des Bereichs Milk Based Beverages. Seiner Meinung nach ist Starbucks die stärkste Kaffeemarke der Welt und auch insgesamt eine der stärksten globalen Marken. Damit ist das Unternehmen ein ausgezeichneter Partner für Arla. Doch auch Arla hat sich für Starbucks als gute Wahl erwiesen.

„Wir haben unsere Strategie bei Arla gut umgesetzt. Nicht nur, indem wir neue Märkte erschlossen und unsere Produkte in immer mehr Geschäfte gebracht, sondern auch, indem wir ein interessantes Produktangebot geschaffen haben. Bislang ergänzen wir uns wirklich gut“, so Rasmus Malmbak Kjeldsen.

To-Go-Produkte mit Genuss verbindet. Gleichzeitig sorgen unsere Produkte für den nötigen Energieschub, den viele Kunden sich wünschen“, meint Rasmus Malmbak Kjeldsen. Weiteres Wachstum

Bei der Zusammenarbeit mit Starbucks handelt es sich um eine langfristige strategische Vereinbarung, die erst im Jahr 2039 ausläuft. Dabei erhält Arla die Lizenz für die Herstellung, den Vertrieb und die Vermarktung von trinkfertigen Starbucks-Kaffeegetränken auf Milchbasis in den Regionen Europa, dem Nahen Osten und Afrika.

„Wir entwickeln ständig neue Produkte. Wer sagt denn, dass es nicht auch kohlensäurehaltige Kaffeegetränke geben kann?“, sagt Daniel Morales, Global Brand and Category Director. Im gleichen Atemzug nennt er auch Produkte mit weniger Zucker, aber gleichem Geschmack, Getränke mit einem doppelten Schuss Kaffee sowie Produkte, die eine Ergänzung zu EnergyProdukten darstellen können, wie Doubleshot-Eiskaffee.

Weitere Märkte in Sichtweite

Der weltweite Markt für trinkfertigen Kaffee ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte in dieser Kategorie. Seit Starbucks und Arla im Jahr 2010 Lizenzpartner wurden, ist der Umsatz jährlich um durchschnittlich 37 Prozent gestiegen.

„Die Kategorie für trinkfertigen Eiskaffee wächst weiterhin rasant. Das verdanken wir vor allem den jüngeren Millennials, die diese Produkte wahrlich angenommen haben. Wir haben einen Markt entdeckt, der 5

Trinkfertiger Kaffee ist eine noch recht neue Kategorie, aber laut Rasmus Malmbak Kjeldsen sind die Strategie und der Fahrplan so angelegt, dass die Partnerschaft ihre derzeitige Position als unangefochtener Marktführer bis 2025 und darüber hinaus halten können wird. Eine Position, die Arla und Starbucks im Rahmen ihrer Partnerschaft bereits seit einigen Jahren gemeinsam innehaben und auf die beide Partner stolz sind.


Unsere Kultmarken

„Wir müssen unser Produktportfolio kontinuierlich weiterentwickeln, um den Veränderungen im Geschmack der Verbraucher zu entsprechen – so wie Pepsi beispielsweise Pepsi Max einführte, als man die zunehmende Nachfrage nach einer kalorienarmen Version ohne Zucker erkannte. Auch wir wollen den Kaloriengehalt unserer Produkte reduzieren. Durch die Zugabe von Kohlensäure können wir unseren Verbrauchern eine noch größere Erfrischung bieten“, erklärt er. Wettbewerb nimmt an Fahrt auf

In der Vergangenheit war der Wettbewerb auf dem Markt nicht sonderlich groß. Nun drängen jedoch auch

Daniel Morales unterstreicht dies das Potenzial dieser Produkte nur noch weiter. Nachhaltigere Kaffeegetränke

Starbucks engagiert sich intensiv für die Erreichung nachhaltiger Ziele. Laut Rasmus Malmbak Kjeldsen erwartet das Unternehmen von seinen Handelspartnern ein ebenso starkes Engagement für eine grüne Agenda. Bei einem kürzlichen Treffen zwischen den Partnern wurde Arlas Agenda für die Mitgliedsbetriebe besprochen. Dabei lag der Fokus auf den Nachhaltigkeitsbemühungen der Arla Landwirte. Der Kaffeeriese reagierte darauf äußerst positiv.

Die großen Anstrengungen, die auf den Mitgliedsbetrieben unternommen werden, machen einen großen Unterschied.

andere große Hersteller wie Nestlé und Costa auf den Markt für Kaffeegetränke. Auch günstigere Marken existieren auf dem Markt.

„Tatsächlich begrüßen wir den Wettbewerb. Er wird dazu beitragen, das allgemeine Bewusstsein für diese Kategorie zu erhöhen“, so Daniel Morales. Seiner Meinung nach können Starbucks und Arla nicht nur mit dem besten Geschmack und der richtigen Produktverpackung aufwarten. Sie genießen auch den Vorteil, der größte Anbieter auf dem Markt zu sein. Der Gewinn pro Liter trinkfertiger Produkte ist deutlich höher als bei einem Liter normaler Milch. Laut

„Wir haben ihnen die Einzelheiten unserer Klimaziele erläutert und konnten tatsächliche Zahlen von den Betrieben aufzeigen. Da ihnen bewusst ist, wie schwierig es ist, solche Verbesserungen zu erreichen, waren sie wirklich beeindruckt. Die großen Anstrengungen, die auf den Betrieben unternommen werden, machen also tatsächlich einen großen Unterschied “, so Rasmus Malmbak Kjeldsen. Auch die Partnerschaft selbst verfolgt eine eigene grüne Agenda. So wird unter anderem daran gearbeitet, Kunststoff durch faserbasierte Lösungen zu ersetzen und neue Verpackungen aus recycelten Materialien herzustellen. Zudem werden nachhaltig produzierte Kaffeebohnen bevorzugt. 6

„Wir arbeiten eng mit Starbucks zusammen – beispielsweise in Bezug auf unser Geschäftsmodell, neue Ideen, Verbraucherprofile, Produktrezepte und nicht zuletzt beim Thema Nachhaltigkeit“, erklärt Elena Marchenko, Global Marketing Director für den Bereich Milk Based Beverages. Die Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft werden auf Basis von wöchentlichen Treffen, monatlichen Leistungsbewertungen und vierteljährlichen Strategiesitzungen koordiniert. Nächste Schritte

Bereits im nächsten Jahr wollen Arla und Starbucks mit der Einführung einer neuen 750-ml-Verpackung einen großen Schritt in Richtung eines ganz neuen Marktes unternehmen. Die Idee ist, dass Eiskaffee nicht nur ein Produkt sein sollte, das man für unterwegs kauft. Es sollte auch einen festen Platz im Kühlschrank der Verbraucher haben.

„Starbucks hat es schon einmal geschafft, den Kaffeemarkt zu revolutionieren: mit Heißgetränken in Cafés auf der ganzen Welt. Wir sind überzeugt davon, dass dies dank der starken Partnerschaft mit Arla auch für kalte Kaffeegetränke gelingen wird“, meint Rasmus Malmbak Kjeldsen. Das Potenzial für die Entwicklung neuer Produkte auf Milchbasis ist noch lange nicht ausgeschöpft. Daher hält er auch nach anderen Marken Ausschau, die eine ähnliche Kooperation mit Arla eingehen könnten.

„Derzeit sind wir mit der Kombination von Kaffee und Milch sehr erfolgreich. Doch wir sind immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Wieso sollte Arla nicht weitere Partner wie Starbucks mit ebenso starken Marken finden? Alles ist möglich“, so Rasmus Malmbak Kjeldsen.


Unsere Kultmarken

Die Produkte werden in

50 LÄNDERN VERTRIEBEN

x23 Der Umsatz ist seit dem ersten Jahr auf das mehr als 23-fache gestiegen

Die Partnerschaft mit Starbucks begann im Jahr 2010

Anzahl der verkauften Einheiten im Jahr 2020:

185 MILLIONEN

37%

Der Gesamtumsatz seit 2010 wird sich im Jahr 2021 voraussichtlich auf

1 MILLIARDE

Seit Starbucks und Arla 2010 eine Lizenzpartnerschaft eingegangen sind, ist der Umsatz pro Jahr um durchschnittlich 37 Prozent gestiegen

Die Getränke werden aus

ARABICA-KAFFEE

der Starbucks Coffee Company hergestellt

Einheiten belaufen

Das Resultat dieser Partnerschaft ist eine FÜHRENDE MARKE IN DER KATEGORIE EISKAFFEE in den Regionen Europa, dem Nahen Osten und Afrika

Das Starbucks-Sortiment an trinkfertigem Eiskaffee wird bislang im Arla Werk im dänischen Esbjerg hergestellt. Der Kaffee wird nach ethisch verantwortungsvollen Praktiken eingekauft. Eine neue Produktionslinie in Saudi-Arabien wurde gerade in Betrieb genommen.

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Geschichten rund um die Milch

Mie Rostved Bechshøft ist eine von Arlas Wissenschaftlerinnen, die die gesundheitlichen Vorteile und die kommerziellen Möglichkeiten von Molke erforscht.


Geschichten rund um die Milch

Das Potenzial von Molke erkunden Im neuen Hightech-Innovationszentrum von Arla Foods Ingredients soll ein internationales Forscherteam innovative Nutzungsmöglichkeiten von Molke erforschen. Damit wird der wachsenden weltweiten Nachfrage nach nahrhaften Lebensmitteln nachgekommen, die Krebspatienten oder Kleinkindern helfen könnte.

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Geschichten rund um die Milch

Eiweiß und 130.000 Tonnen Laktose produziert. Die Produkte werden nicht direkt an Endkunden, sondern an Lebensmittelhersteller auf der ganzen Welt verkauft. Die Inhaltsstoffe bieten eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten – von eiweißhaltigen Getränken, die Krebspatienten mit geringem Appetit helfen sollen, über bessere Säuglingsnahrung bis hin zu optimierten Proteinriegeln, die eine schnellere Regeneration fördern und den Muskelaufbau unterstützen.

Umgeben von Feldern und landwirtschaftlichen Betrieben liegt in der Nähe des kleinen Dorfes Nørre Vium im dänischen Westjütland eines der fortschrittlichsten Innovationszentren der Milchindustrie. Das Innovationszentrum, das Anfang dieses Jahres eröffnet wurde, soll neue Wege zur Entwicklung und Vermarktung einer breiten Palette von spezialisierten Molkezutaten erforschen. Noch vor 20 Jahren galt Molke als Abfallprodukt, das hauptsächlich als Tierfutter verwendet wurde. Doch heute birgt sie ein enormes Geschäftspotenzial. Arla ist in den Bereichen Forschung, Produktentwicklung und Vertrieb eines der weltweit führenden Molkereiunternehmen – auf einem globalen Markt, der bereits einen Umsatz von 10 Milliarden Euro pro Jahr aufweist.

Das neue Innovationszentrum verfügt über bessere Anlagen und eine fortschrittliche Separationstechnik, mithilfe derer beispielsweise Eiweiß und Laktose auf neue Weise getrennt werden können. Und das unterstreicht Arlas Marktposition in mehr als einem Bereich.

„Das Zentrum wird unsere Innovationskraft stärken und es uns ermöglichen, neue, fortschrittlichere Untersuchungen durchzuführen sowie neue Produkte zu entwickeln“, erklärt Niels Østergaard, Leiter des Innovationszentrums von Arla Foods Ingredients.

„Es ist mir eine Freude, mit einigen der weltweit talentiertesten Forschern auf diesem Gebiet zusammenzuarbeiten. Meine Kollegen kommen aus China, dem Iran, Argentinien, Großbritannien, den Niederlanden und Portugal. Und ich denke, dass wir für Forscher aus aller Welt jetzt noch attraktiver werden“, so Mie Rostved Bechshøft.

Unerforschtes Potenzial

Eine der ersten Mitarbeiterinnen, die ihre Arbeit in dem Innovationszentrum aufgenommen hat, ist Mie Rostved Bechshøft. Sie selbst bezeichnet sich als „Super Nerd“. Sie hat einen Master-Abschluss in Molekularbiologie sowie einen Doktortitel in Biomedizin. Ihr Fachwissen über den menschlichen Körper und über Eiweiß setzt sie bei der Entwicklung und Optimierung von Produkten ein.

Entwicklung von spezialisierten Zutaten

Das Innovationszentrum baut außerdem Brücken zu globaler Forschung sowie klinischen Studien und es fördert die weltweite Zusammenarbeit. Diese Zusammenarbeit hat nicht nur großen wirtschaftlichen Nutzen. Sie trägt auch dazu bei, einige der dringlichsten Herausforderungen in Bezug auf die Ernährung zu lösen.

Es ist ein unglaublich spannendes Gebiet, in dem es ständig neue Entwicklungen gibt. Vieles ist noch unerforscht.

„Das ist ein unglaublich spannendes Gebiet, in dem es ständig neue Entwicklungen gibt. Vieles ist noch unerforscht. Wir müssen oft Prioritäten setzen, da sich uns so viele spannende Möglichkeiten bieten. Mit dem neuen Innovationszentrum werden es nun noch mehr“, so Mie Rostved Bechshøft.

Niels Østergaard erklärt, dass die Anforderungen an die Qualität von Eiweiß ständig steigen. Kraftsportler sollen dadurch beispielsweise noch bessere Trainingsergebnisse erzielen oder Muttermilch-Ersatzprodukte dem Original noch näherkommen. Niels Østergaard ist der Ansicht, dass die neuen Anlagen notwendig waren, damit Arla seine Position unter den weltweit führenden Unternehmen in diesem Bereich halten kann.

Arla Foods Ingredients verarbeitet fast sieben Milliarden Liter Molke pro Jahr. Dabei werden 45.000 Tonnen 10


Geschichten rund um die Milch

DER WEG DER MOLKE: VON DER HERSTELLUNG BIS HIN ZUM ENDVERBRAUCHER

Für die Herstellung von einem Kilogramm Käse werden 10 Kilogramm Milch benötigt

Die Produkte werden zu unseren Industriekunden auf der ganzen Welt verschifft

Daraus ergeben sich 9 Kilogramm flüssige Molke AFIs wichtigster Rohstoff im Molkegeschäft

Die Forscher von AFI entwickeln ständig neue und noch spezialisiertere Protein- und Laktoseprodukte

Die Molke wird in einem Werk von AFI oder in einer Produktions­stätte von einem Partnerunternehmen verarbeitet

Unsere Kunden verwenden unsere Zutaten in einer Vielzahl von Kategorien - von Backwaren und Getränken bis hin zu klinischer Ernährung sowie Säuglings- und Sportlernahrung

Endverbraucher


ARLAS INNOVATIONS­ ZENTRUM IN NØRRE VIUM Das neue Innovationszentrum im dänischen Nørre Vium verfügt über eine Gesamtfläche von 9.000 m2 mit hochmodernen Einrichtungen wie Labors zur Analyse neuer Zutaten, einer Pilotanlage sowie Büroräumen. Das Innovationszentrum bietet bis zu 100 Wissenschaftlern und Technikern ausreichend Möglichkeiten, um alle Aspekte der Forschung und Entwicklung im Bereich Molke zu berücksichtigen - von fortschrittlichen Separationsanlagen bis zu verbesserter Funktionalität und Haltbarkeit.

Im Jahr 2020 konnte AFI einen Umsatz von

716

Millionen Euro erzielen

ARLA FOODS INGREDIENTS Arla Foods Ingredients (AFI) ist ein Tochterunternehmen von Arla Foods. Es ist ein weltweit führender Anbieter von spezialisierten Milch- und Molkezutaten, die vorrangig genutzt werden, um die besonderen Bedürfnisse von Kindern, Sportlern, Patienten und anderen Verbrauchern zu erfüllen. Der weltweite Markt für spezialisierte Milch- und Molkezutaten weist einen Umsatz von 10 Milliarden Euro pro Jahr auf. In den kommenden Jahren wird der Markt voraussichtlich enorm wachsen. Mit dem neuen Innovationszentrum verstärkt AFI seine Innovationskraft, um das Geschäft weiter auszubauen.


Geschichten rund um die Milch

Arlagården® gibt uns die Gewissheit, dass wir hochwertige Molke erhalten, die den Anforderungen der Kunden entspricht.

„Wir sind nicht die einzigen, die diesen Markt entdeckt haben. Und unsere Wettbewerber rüsten stetig auf. Daher müssen auch wir uns kontinuierlich verbessern, um an der Spitze zu bleiben.“

Forschung im Bereich nachhaltiger Produktion

Im Herzen der Lieferkette

„Arlagården® gibt uns die Gewissheit, dass wir hochwertige Molke erhalten, die den Anforderungen der Kunden entspricht. Im Zusammenhang mit Muttermilch-Ersatzprodukten gibt es zahlreiche Anforderungen an die Herkunft der Zutaten. Unser Qualitätsprogramm macht unsere Molke besonders wertvoll und nutzbar“, so Mie Rostved Bechshøft.

Ein weiteres Schlüsselelement für die Produktion ist die richtige Qualität der Molke. Das ist der Grund, warum die Molke von Arlas Mitgliedern von zentraler Bedeutung ist.

Das neue Innovationszentrum befindet sich in unmittelbarer Nähe von Danmark Protein, der Hauptproduktionsstätte von Arla Foods Ingredients. Dort werden Molkenproteinkonzentrat und laktosehaltige Produkte herstellt. Dieser Standort ist von entscheidender Bedeutung, da er buchstäblich die Lücke zwischen Innovation und Serien­ produktion schließt.

Für Niels Østergaard ist die Eröffnung des neuen Innovationszentrums erst der Anfang.

„Wir befinden uns hier in nächster Nähe zu den besten Rohstoffen und sind in der Lage, unsere Ideen zu verfeinern und sie in einem einzigen, rationalisierten Prozess rasch zu skalieren“, erklärt Niels Østergaard.

„Wir haben uns schon oft gefragt, wann wir das Potenzial von Molke endlich voll ausgeschöpft haben. Doch es gibt noch immer so viele Entwicklungsmöglichkeiten“, erklärt Niels Østergaard.

Dabei kann „in nächster Nähe“ durchaus wörtlich genommen werden. Zwischen den beiden Gebäuden verläuft ein großes Rohr, durch das die Molke zu Forschungszwecken direkt in das Innovationszentrum geleitet werden kann.

Muttermilch enthält mindestens 1000 verschiedene Proteine. Molke beinhaltet 340 – doch die Wissenschaft kennt bislang nur die Funktion von einigen wenigen von ihnen.

„Es gibt eine fast unerschöpfliche Menge an Wissen und Funktionen, die noch darauf warten, von uns entdeckt zu werden. Die Natur hat äußerst komplexe Strukturen geschaffen. Mithilfe des Innovationszentrums können wir herauszufinden, warum das so ist und wie wir daraus lernen können“, erklärt Niels Østergaard.

Mie Rostved Bechshøft arbeitet derzeit mit der Universität Kopenhagen zusammen. Gemeinsam erforschen sie Möglichkeiten zur Verbesserung der Eiweißproduktion, sodass dieses im Darm besser aufgenommen werden kann und eine bessere Nähstoffquelle darstellt. Bei anderen Projekten geht es beispielsweise darum, Käse cremiger zu machen oder den Geschmack von Joghurt zu verbessern.

Er fährt fort: „Diese Proteine können viel mehr leisten, als uns bewusst ist. In einem unserer vielen Projekte befassen wir uns mit der Entwicklung von Produkten, die die kognitive Entwicklung von Kindern unterstützen. In Zukunft könnte der Fokus also weniger auf Muskelkraft als vielmehr auf dem Denkvermögen liegen. Wir haben die Grenze des Möglichen noch lange nicht erreicht.“

„Die Produkte müssen schmackhaft sein. In manchen Fällen können sie viel bewirken – zum Beispiel für Alzheimer-Patienten, die damit genügend hochwertiges Eiweiß erhalten“, meint Niels Østergaard. 13


Innovative Mitgliedsbetriebe

Die Zukunft der Milchwirtschaft gestalten Die ersten beiden Arla Innovationsbetriebe in Großbritannien und Schweden spielen bei Forschungs- und Pilotprojekten eine zentrale Rolle. Sie sind auch ein idealer Treffpunkt für Arlas Vertriebsteams und für wichtige Stakeholder, um Arla besser kennenzulernen und sich von der branchenführenden Agenda unserer Mitgliedsbetriebe inspirieren zu lassen. „Wir freuen uns, dass wir hier neue Ideen ausprobieren und Dinge auf den Weg bringen können. Es ist toll, dass wir einen Beitrag leisten und die Zusammenarbeit zwischen Arla und verschiedenen Partnern unterstützen können“, so Jane Dyson, Landwirtin auf Arlas erstem Innovationsbetrieb, der Holly Green Farm in Buckinghamshire. Dort arbeitet sie gemeinsam mit ihrem Mann Neil sowie ihrer Tochter Susannah und ihrem Schwiegersohn Adam Penney. Die Arla Innovationsbetriebe wurden ins Leben gerufen, um die Zukunft der Milchwirtschaft mitzugestalten: Sie dienen innovativen Branchenpartnern als Plattform, um neue Konzepte und Technologien zu testen. Dabei decken die Projekte ein großes Spektrum an Themen ab: vom Tierwohl über Nachhaltigkeit bis hin zur Präzisionslandwirtschaft und vielem mehr. Auf der Holly Green Farm gab es bereits ein Projekt, im Rahmen dessen verschiedene Arten von Kuhbürsten getestet wurden. Bei einem weiteren wurde eine neuartige Technologie zur Aufbereitung von Gülle eingesetzt, die den Ammoniakgehalt senken soll.

„Die Anlage auf unserem Betrieb ist die erste ihrer Art in Großbritannien.

Es war faszinierend, so eng an der Entwicklung von etwas so Einzigartigem beteiligt gewesen zu sein. Wir haben die Entwicklung brandneuer Technologien begleitet: von der ersten Inbetriebnahme bis hin zur praktischen Anwendung“, erzählt Jane Dyson. Schweden

Anfang des Jahres wurde der schwedische Betrieb Finngarne in der Nähe von Stockholm Arlas zweiter Innovationsbetrieb. Jörgen Ericsson, Landwirt in der fünften Generation, hat große Investitionen getätigt, seitdem er den Betrieb im Jahr 2009 übernommen hat.

„Die Milchwirtschaft ist meine Leidenschaft und ich bin mir sicher, dass sie eine Zukunft hat. Doch dazu müssen wir weiter neue Entwicklungen vorantreiben und investieren. Wer stillsteht, bleibt zurück. An der Entwicklung neuer Methoden beteiligt zu sein, die unsere Arbeit auf den Betrieben verbessern, und Erfahrungen mit anderen Arla Landwirten austauschen zu können, ist eine tolle Motivation“, erzählt Jörgen Ericsson. Die Arla Innovationsbetriebe testen neue Konzepte in einem kommerziellen Umfeld, damit andere Landwirte und Arla sicher sein können, 14

dass die Ergebnisse übertragbar sind und sie auch auf anderen Betrieben funktionieren und nützlich sind. Ein Blick hinter die Kulissen der Milchproduktion

Eine weitere wichtige Aufgabe der Arla Innovationsbetriebe besteht darin, Kunden, Politikern und weiteren Interessengruppen Arlas Initiativen sowie Arlas Arbeit im Allgemeinen vorzustellen.

„Wir sind stolz auf unseren Betrieb und den Molkereisektor. Es wird viel getan, um unsere Branche zu verbessern – auch wenn das vielen nicht bewusst ist. Daher freut es uns umso mehr, dass wir Branchenfremden zeigen können, wie die Milchwirtschaft funktioniert“, erklärt Jane Dyson. Jörgen Ericsson ergänzt zustimmend:

„Wir erhalten die Gelegenheit, Politikern und Kunden zu zeigen, wo ihre Lebensmittel herkommen, wie die moderne Milchproduktion funktioniert und dass es unseren Tieren gut geht. Es gibt Vieles, worauf wir in der Milchwirtschaft stolz sein können. Wir alle profitieren davon, wenn wir offen und transparent zeigen, wie wir arbeiten.“


„„Es gibt viel, worauf wir in der Milchviehhaltung stolz sein können“, sagt Arla Landwirt Jörgen Ericsson, der den Arla Innovationsbetrieb in Schweden führt.

WAS SIND DIE ARLA INNOVATIONSBETRIEBE? Die Arla Innovationsbetriebe wurden ins Leben gerufen, um die Zukunft der Milchwirtschaft zu gestalten: Sie dienen verschiedenen Branchenpartnern als Plattform, um neue Konzepte und Technologien zu testen. Gleichzeitig geben sie Arla die Möglichkeit, wichtige Pilot- und Forschungsprojekte vor Ort zu präsentieren. Dadurch werden Arlas Weiterentwicklungen in den Bereichen Tierwohl, Nachhaltigkeit und Präzisionslandwirtschaft hervorgehoben. Die Arla Innovationsbetriebe dienen auch als Anlaufstelle für Vertriebsteams und wichtige Stakeholder, die Arla besser kennenlernen und sich über die landwirtschaftlichen Methoden von Arlas Landwirten informieren möchten. Außerdem dienen sie als Bildungszentren, in denen Erkenntnisse mit anderen Arla Landwirten und Branchenvertretern ausgetauscht werden können.

Regenerativer Pilotbetrieb

Die Projekte, die auf den Arla Innovationsbetrieben durchgeführt werden, decken ein großes Spektrum an Themen ab: vom Tierwohl über Futtermittel bin hin zu Güllemanagement und Bodengesundheit. Hier ist ein Überblick über einige der Projekte:

Mithilfe eines Netzwerks bestehend aus 24 Pilotbetrieben untersucht Arla Praktiken der regenerativen Landwirtschaft. Der schwedische Innovationsbetrieb ist einer der Betriebe, der an diesem Projekt teilnimmt. Das Ziel dabei ist, mehr Daten und Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie die Milchwirtschaft durch Praktiken der regenerativen Landwirtschaft zur Verbesserung und Regeneration von Ökosystemprozessen beitragen kann. Die Pilotbetriebe werden über einen Zeitraum von vier Jahren darin geschult, verschiedene Praktiken anzuwenden. Durch die gewonnenen Erkenntnisse und die erfassten Daten soll das Wissen darüber ausgebaut werden, wie Methoden der regenerativen Landwirtschaf auf verschiedene Milchviehhaltungssysteme angewendet werden können und wie sie sich auf Boden, Klima und Natur auswirken.

Glückliche Kühe: “The Happy Cow Measure“

Automatisierung von Ergebnismessungen

In Zusammenarbeit mit FAI Farms und Nedap entwickelt Arla ein System zur Erfassung des Tierwohls. Mit dem System wird das Verhalten der Tiere überwacht (mithilfe von Tags, Halsbändern und Standortdaten), um Parameter wie Aktivität, Wiederkäuen, Fressen und Liegedauer zu quantifizieren. An der Decke montierte Sensoren ermöglichen es, soziale Strukturen und die Körperhaltung der Tiere zu überwachen. Die Daten fließen in die Entwicklung des „Happy Cow Measure“ ein, sobald sie validiert sind und ein Algorithmus entwickelt wurde. Sie werden auch mit bestimmten Ereignissen abgeglichen, wie zum Beispiel Änderungen in der Herde, die sich auf das Tierwohl auswirken könnten.

Projekte auf beiden Arla Innovationsbetrieben zielen darauf ab, Systeme zur automatisierten Erfassung des Gesundheitszustands und des Tierwohls von Kühen zu entwickeln, wie zum Beispiel zur Bewertung der Körperkondition oder der Mobilität. Die Automatisierung soll eine einheitlichere, objektivere und häufigere Erfassung ermöglichen als die persönliche Beobachtung. Echtzeitdaten werden Landwirte dabei unterstützen, die Kuhgesundheit besser zu verstehen und schneller auf Gesundheitsprobleme in ihren Herden zu reagieren. Während das Projekt in Schweden darauf abzielt, das Kamera-Beurteilungssystem der Firma DeLaval auf Arlagården® abzustimmen, so dass Kühe automatisch überwacht und die erforderlichen Daten generiert werden, liegt der Fokus in Großbritannien auf der Erfassung der Mobilität.


FUTURE26

Arla führt neue globale Strategie an einem für die Milchwirtschaft entscheidenden Zeitpunkt ein Arlas neue Strategie soll die Genossenschaft zukunftssicher machen und die Erträge der Mitglieder verbessern – unter anderem durch eine höhere Nachzahlung. Zudem sollen die Chancen genutzt werden, die sich aus der wachsenden, aber auch schnell verändernden Nachfrage nach Milchprodukten ergeben. zwar schon seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der täglichen Ernährung. Doch heutzutage suchen die Verbraucher zunehmend nach Produkten, die ihre Anforderungen in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden, Convenience und eine nachhaltige Produktion erfüllen.

Laut CEO Peder Tuborgh befindet sich Arla zu Beginn der neuen Strategieperiode in einer sehr guten Ausgangsposition:

„Wir können auf der Arbeit aufbauen, die in den vergangenen Jahren sowohl auf den Betrieben unserer Mitglieder als auch in unserem Unternehmen geleistet wurde. Wir haben in den Bereich Nachhaltigkeit investiert und hier einige wichtige Schritte unternommen. Zudem haben wir unsere Betriebsabläufe optimiert und unsere Marken so ausgebaut, dass sie nun auf dem Markt sehr stark positioniert sind.“

Dabei steigt der Verbrauch nicht nur, er unterliegt auch schnellen Veränderungen. Darauf muss Arla sich einstellen, erklärt Peder Tuborgh. Das Wachstum im Bereich der Online-Kanäle, die Nachfrage nach einer optimierten Ernährung, die veränderten Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher sowie höhere Erwartungen im Bereich Nachhaltigkeit gehören zu den Trends, die zum einen neue Herausforderungen und zum anderen auch neue wirtschaftliche Chancen mit sich bringen.

Und der weltweite Markt für Molkereiprodukte wird weiter wachsen.

„Branchenexperten sind sich einig, dass die Aussichten für die Milchwirtschaft positiv sind. Die Weltbevölkerung wächst, immer mehr Menschen leben in Städten und das Durchschnittseinkommen wird in vielen Ländern weiter steigen. All diese Trends verstärken die Nachfrage nach Milchprodukten als Teil einer gesunden, nahrhaften und nachhaltigen Ernährung“, so Peder Tuborgh.

Um diese neuen Chancen zu nutzen, sind sowohl im Unternehmen als auch auf den Mitgliedsbetrieben Investitionen erforderlich – nicht zuletzt um den Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit zu finanzieren. Das Board of Representatives (BoR, Vertreterversammlung) hat im Oktober einer neuen Konsolidierungspolitik zugestimmt. Diese ermöglicht es Arla, seine Investitionen in dieser Strategieperiode auf mehr als 4 Mrd. EUR zu erhöhen und eine höhere Nachzahlung von über 1 Mrd. EUR zu gewähren.

In den kommenden fünf Jahren wird der weltweite Markt für Milchprodukte pro Jahr voraussichtlich um durchschnittlich zwei Prozent wachsen, insbesondere im Nahen Osten, in Afrika und in den Ländern des asiatisch-pazifischen Raums – Regionen, in denen Arla seine Präsenz und seinen Umsatz schon seit einigen Jahren ausgebaut hat. In Europa sind Milchprodukte

„Wir glauben an eine Zukunft, in der Arla eine Führungsrolle in der Branche einnimmt – mit Investitionen in Wachstum und einer besseren Rentabilität für unsere Mitglieder“, so Peder Tuborgh. 16


FUTURE26


Bessere Rentabilität für Landwirte, um Arla zukunftsfähig zu machen Eine neue Konsolidierungspolitik und ein Milchpreis, der zur Verbesserung der Rentabilität der Arla Mitglieder beiträgt, sind entscheidend, um die Zukunft der Milchwirtschaft zu gestalten, sagt Arlas Aufsichtsratsvorsitzender Jan Toft Nørgaard.

Mit der Strategie Future26 will Arla das Potenzial des wachsenden Weltmarkts für Milchprodukte nutzen. Dieser Markt zeichnet sich allerdings auch durch sich schnell verändernde Anforderungen von Verbrauchern, Kunden und politischen Stakeholdern aus. Daher ist es für Arla von entscheidender Bedeutung, die Wertschöpfung für die Mitglieder zu verbessern, sagt Jan Toft Nørgaard.

„Die Verbraucher fordern Lebensmittel, die auf verantwortungsvolle und nachhaltige Weise produziert werden. Das bedeutet, dass die Mitgliedsbetriebe eine wichtigere Rolle denn je dabei spielen, einen Mehrwert für unsere Produkte zu schaffen. Dementsprechend müssen wir sicherstellen, dass die Landwirte auch dazu in der Lage sind, die erforderlichen Investitionen auf ihren Betrieben zu tätigen, um unser Unternehmen zukunftsfähig zu machen“, so Jan Toft Nørgaard. Weiter führt er aus: „Das spiegelt sich auch in unserem Ziel wider, einen wettbewerbsfähigen Milchpreis zu zahlen, sowie in unserer neuen Konsolidierungspolitik. Diese legt den Fokus darauf, was die Landwirte zur Umsetzung der Strategie benötigen.“

MILCHPREIS Der Zielkorridor für den Peer Group Index (Leistungsindex im Vergleich zur Referenzgruppe) für die kommende Strategieperiode liegt bei 103-107 (vorher 103-105). Ziel ist es, dass Arlas Milchpreis jedes Jahr drei bis sieben Prozent über dem Milchpreis unserer vergleichbaren Wettbewerber in den nordeuropäischen Märkten liegen soll.

NEUE KONSOLIDIERUNGSPOLITIK Die neue Konsolidierungspolitik sieht eine höhere Nachzahlung von 1,5 Eurocent pro Kilogramm Milch vor – statt der derzeitigen 1,0 Eurocent pro Kilogramm -, sofern das Unternehmen einen jährlichen Nettogewinn in Höhe von mindestens 2,8 Prozent des Umsatzes erzielt. Im Laufe der fünfjährigen Strategieperiode wird dies zu Nachzahlungen in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro führen. Die Nachzahlung wird an zwei Terminen im Jahr, im September und März, ausgezahlt. Die Höhe der September-Nachzahlung wird vom Board of Directors (BoD, Aufsichtsrat) auf Grundlage des Halbjahresberichts und der finanziellen Prognosen für das Gesamtjahr festgelegt.


NACHHALTIGKEITSZIELE:

• Scope 1-2 (Unternehmen): -63 Prozent bis 2030 • Scope 3 (auf den Betrieben): -30 Prozent bis 2030 • Keine Verpackungen aus neuen Kunststoffen bis 2050 • Netto-Null-C02e-Emissionen bis 2050

INVESTITIONEN:

Gut 4 Milliarden EUR

GEWINNANTEIL:

2,8-3,2 Prozent des Umsatzes

MENGENBASIERTES UMSATZWACHSTUM DURCH STRATEGISCHE MARKEN:

3-4 Prozent pro Jahr

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PEER GROUP INDEX: (LEISTUNGSINDEX IM VERGLEICH ZUR REFERENZGRUPPE)

103-107

VERSCHULDUNGSGRAD:

2,8-3,4


DIE STRATEGIE FUTURE26 BASIERT AUF VIER SÄULEN:

In den kommenden fünf Jahren werden wir bei der datengestützten, nachhaltigen Produktion von Milchprodukten über unsere gesamte Wertschöpfungskette hinweg weiterhin eine führende Rolle einnehmen. Zudem werden wir unser Engagement verstärken, um das im Pariser Abkommen festgelegte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.

FÜHREND BEI DER NACHHALTIGEN MILCHWIRTSCHAFT

Für die Mitglieder bedeutet das eine weitere Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen, um das wissenschaftlich basierte Ziel von 30 Prozent bis 2030 zu erreichen. Für die Bereiche Logistik und Produktion (Operations) hat Arla sein Reduktionsziel erhöht: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen im Bereich Operations um 63 Prozent gesenkt werden. Dazu soll die Umstellung auf Ökostrom und auf eine Logistikflotte ohne fossile Brennstoffe beschleunigt werden. Zudem sollen alle Verpackungen recycelbar sein und noch mehr Kunststoffe durch faserbasierte Verpackungslösungen (z. B. auf Papierbasis) ersetzt werden.

Im Rahmen der Strategie „„Good Growth 2020“ hat Arla seine Position als Marktführer in Nordeuropa, Großbritannien und dem Nahen Osten gestärkt. Zudem haben sich die globalen Marken Arla®, Lurpak®, Puck®, Castello® und Starbucks® zunehmend zu starken und vertrauenswürdigen Marken entwickelt. In den kommenden fünf Jahren werden wir unseren wichtigsten Wettbewerbsvorteil nutzen und das Markengeschäft weiter ausbauen. Dafür sind Investitionen in Kategorie-Innovationen und die Entwicklung von Kategorien sowie neue Produktionstechnologien und -anlagen vorgesehen.

SKALIEREN, UM ZU WACHSEN

Darüber hinaus wird Arla in sein globales, spezialisiertes Geschäft für hochwertige Milch- und Molkezutaten – Arla Foods Ingredients (AFI) – investieren, um erstklassige Innovationen und Partnerschaften sicherzustellen sowie neue Lösungen für seine Partner zu entwickeln. Das neu eröffnete Innovationszentrum im dänischen Westjütland soll dabei eine treibende Kraft sein, um schrittweise zukünftige Chancen und Innovationsbemühungen bei AFI voranzutreiben.

Arla hat sein Exportgeschäft erfolgreich auf Märkte wie China, Westafrika, Südostasien und dem Rest der Welt ausgeweitet. Dort übersteigt die Nachfrage der Verbraucher nach Milchprodukten die lokale Produktion sowie das Angebot vor Ort. Mit der Strategie „„Future26“ wird Arla seine Präsenz auf diesen Märkten in Produktkategorien wie Butter und Käse, Bio-Produkte, erschwingliche Milchprodukte und Säuglingsnahrung verstärken und ausbauen.

AUFBAUEN VON WACHSTUMSPLATTFORMEN

ZUSAMMENARBEIT FÜR MEHR EFFIZIENZ

Die Urbanisierung und das höhere Durchschnittseinkommen in vielen Teilen der Welt verändern die Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher immer mehr in Richtung Convenience-Produkte und Außer-Haus-Verzehr. Daher wird Arla die Kapazitäten im Bereich E-Commerce weiter ausbauen, um die Online-Kanäle seiner Kunden zu bedienen, und in Kategorien wie Mozzarella in Innovationen und Technologien für das Foodservice-Segment investieren.

Aufbauend auf dem Transformationsprogramm Calcium wird sich Arla weiterhin darauf konzentrieren, seine Arbeitsweisen zu optimieren. Diese Verbesserungen laufen unter dem Titel „„Fund our future“ (Investitionen in unsere Zukunft). Darüber sollen im nächsten Strategiezeitraum Kosteneinsparungen in Höhe von 500 Mio. EUR (vor Inflation) erzielt werden. Arla wird in End-to-End-Lösungen investieren, um die Effizienz zu steigern und die Produktivität durch weitere Automatisierung, digitale Tools und die Fortbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verbessern sowie um Abfall und Energieverbrauch zu reduzieren.


FUTURE26

Nachhaltigkeit:

eine Gemeinschafts­ leistung Das Thema Nachhaltigkeit spielt in der neuen Unternehmensstrategie Future26 eine zentrale Rolle. Hanne Søndergaard, Leiterin des Bereichs Agriculture, Sustainability and Communication bei Arla (Landwirtschaft, Nachhaltigkeit und Kommunikation), erklärt, wie wichtig es ist, dass die Landwirte und das Unternehmen zusammenarbeiten, um Herausforderungen zu meistern und neue Chancen zu nutzen.

„Wir müssen unsere Landwirte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit bestmöglich unterstützen. Denn dieser Weg ist lang und steinig. Und wir müssen ihn gemeinsam gehen“, so Hanne Søndergaard, die die Leitung der neuen Organisationsfunktion Agriculture, Sustainability and Communications übernommen hat. Sie ist der Ansicht, dass das Thema Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren die größte Herausforderung für Arla darstellen wird – aber auch die größte Chance. „Arlas Landwirte zählen in Bezug auf die Themen Nachhaltigkeit und Klimaeffizienz bereits zu den besten der Welt. Und sowohl unsere Kunden als auch politische Interessenvertreter erkennen das an. Auf dieser Dynamik müssen wir aufbauen“, führt sie aus. Hanne Søndergaard erklärt weiter, dass dank der Anstrengungen, die

in das Klima-Check-Programm fließen, Arla über ein starkes Instru­ ment verfügt, um die nächsten Schritte zu gehen und Fortschritte zu messen. Dazu gehören auch die fünf universellen Faktoren zur Verbesserung der Klimabilanz.

„Es ist wichtig, dass wir unsere Landwirte dabei unterstützen, die besten Lösungen für ihre individuellen Betriebe zu finden. Aus der Mitgliederbefragung und dem Dialog mit unseren Landwirten wissen wir, dass wir uns in diesem Bereich verbessern müssen. Daher ist es eine Priorität, sicherzustellen, dass wir die richtigen Instrumente und Anleitungen auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit zur Verfügung stellen“, sagt Hanne Søndergaard. Die Unterstützung von Arlas Landwirten bedeutet auch, neue Lösungen zu finden, die in der gesamten Genossenschaft und in 21

der Branche angewendet werden können. Eine Stimme für die Milchwirt­ schaft

In der kommenden Strategieperiode kommen auch große politische Aufgaben auf Arla zu.

„Derzeit finden einige große politische Veränderungen statt. Daraus werden sich neue Anforderungen an die Landwirtschaft ergeben. An den zugehörigen Diskussionen müssen wir uns beteiligen und für die Milchwirtschaft und unsere Landwirte eintreten. Wir müssen weiterhin für das Gute der Milch werben. Denn sie ist nahrhaft, nachhaltig sowie erschwinglich und leistet einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung. Diese wertvolle Botschaft für Gesundheit und Ernährung müssen wir in den Mittelpunkt rücken.“


Arlagården®

Arlagården® hilft uns dabei, sicherzustellen, dass unsere Produkte hohe Standards in den Bereichen Lebensmittelsicherheit und Tierwohl erfüllen.

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Arlagården®

Dank Arlagården® und den Klima-Checks gehört Arla zu den Vorreitern der Branche Arlas kommerzielle Partner haben großes Interesse daran, die Produkte von Arla näher kennenzulernen – bis hin zu ihrem Ursprung auf den Arla Mitgliedsbetrieben. Kürzlich besuchten Vertreter der Restaurantkette Domino’s Pizza Arla in Dänemark, um mehr über Arlas Angebot und seine Landwirte zu erfahren. sie alle großen Wert auf das Thema Nachhaltigkeit. In diesem Bereich können wir einander unterstützen, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Als großes Lebensmittelunternehmen können wir sie zudem inspirieren, die richtigen Lösungen zu finden, sobald neue Trends auftauchen“, so Josephine Hybel.

Zur Begrüßung kommt Jagdhund Frida schwanzwedelnd mit einer toten Maus im Maul angelaufen. Willkommen auf dem Land. Wir befinden uns auf dem Betrieb von Arla Landwirt Sjoerd Ydema in der Nähe der dänischen Stadt Rødkærsbro. Ryan Whittaker und Chris Shepherd von der Pizzakette Domino’s sind von Großbritannien nach Dänemark gereist, um sich hier einen Einblick in Arlas Geschäftstätigkeit zu verschaffen. Im Rahmen ihres zweitägigen Aufenthalts besuchen sie gemeinsam mit Arla Vertretern den Betrieb.

Arla kennenlernen – vom Erzeuger bis zum Verbraucher

Während des zweitägigen Aufenthalts in Dänemark haben die Besucher die Geschichte und die Ziele von Arla näher kennengelernt. Bei einer Führung durch Arlas Innovationszentrum wurde in einem ähnlichen Ofen wie bei Domino’s Pizza gebacken. So konnten sich die Besucher selbst davon überzeugen, ob der Mozzarella von Arla die Anforderungen der Pizzakette erfüllt. Darüber hinaus gab es eine Führung durch die Produktion der Molkerei Rødkærsbro mit einer anschließenden Qualitätskontrolle des Käses.

Josephine Hangaard Hybel ist bei Arlas Foodservice für die Kategorie Mozzarella verantwortlich. Ihr zufolge besteht das Ziel des Besuchs darin, die Produkte von Arla und der Foodservice Marke Arla® Pro im Hinblick auf eine mögliche Zusammenarbeit besser kennenzulernen:

„Domino’s ist ein strategisch wichtiger Kunde für Arlas Foodservice. In sechs Ländern haben wir bereits eine Partnerschaft mit der Kette aufgebaut. Nun hoffen wir, dass auch Großbritannien bald dazugehört. Bei diesem ersten Treffen konnten wir Ryan und Chris zeigen, was Arla als potenzieller Partner zu bieten hat.“

Zu guter Letzt stand dann der Besuch von Sjoerd Ydemas Betrieb an. Auf dem Weg vorbei an den Futtertischen kam eine Vielzahl an Themen zur Sprache – von Liegeboxen über die Hierarchie innerhalb der Herde bis hin zu den Programmen Arlagården® und Klima-Check. Dabei gab Sjoerd Ydema der Gruppe auch einen Einblick in seine eigenen Klima-Checks und erläuterte, auf welche Bereiche er seinen Fokus legen will, um die Klimabilanz seines Betriebs zu verbessern.

Wieso eigentlich „Partner“? Ist Arla nicht einfach ein Lieferant – in diesem Fall von Mozzarella?

„Mit großen Kunden arbeiten wir immer sehr partnerschaftlich zusammen. Genau wie Arla legen

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Arlagården®

Q&A Bevor Ryan und Chris den Betrieb wieder verließen, konnte Inside Arla ihnen noch ein paar Fragen zu ihren Eindrücken nach dem Besuch bei einem Arla Mitglied stellen: fast immer auf Arlagården® und die Klima-Checks. Man spürt, dass die beiden Programme ein wichtiger Teil von Arla sind. Und sie gehören zu den besten, die wir bisher in der Branche gesehen haben. Arlagården® und die Klima-Checks leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Arla beim Thema Nachhaltigkeit zu den Vorreitern gehört.“

Warum war es Ihnen wichtig, einen Arla Betrieb zu besuchen?

„Wir müssen die gesamte Lieferkette – vom Erzeuger bis zum Verbraucher kennen – und uns darauf verlassen können. Denn die Verbraucher werden immer anspruchsvoller, was die Herkunft und Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln angeht. Früher haben sie bei ihrer Pizza hauptsächlich auf den Preis geachtet. Heute wollen Verbraucher auch wissen, woher die Zutaten kommen und ob die Lieferkette nachhaltig ist. Dieser Trend wächst schon seit einiger Zeit und hat sich gerade im vergangenen Jahr noch einmal verstärkt. Umwelt-Organisationen und Politiker üben zunehmend Druck auf uns Lebensmittellieferanten aus. Und das Thema Nachhaltigkeit steht dabei nicht irgendwo unten auf der Tagesordnung, sondern ganz weit oben.“

Und wie hat Ihnen der Besuch bei Sjoerd Ydemas und seinen 425 Milchkühen gefallen?

„Er war eine gute Erfahrung. Sjoerd ist sehr stolz auf seine Arbeit als Landwirt und die Führung auf seinem Betrieb war wirklich spannend. Wir haben viel über seine Kühe und seine tägliche Arbeit gelernt. Auch seine Ausführungen zum Klima-Check waren sehr interessant. Er hat uns seine Ergebnisse vorgestellt – in welchen Bereichen er gut abschneidet und wo er sich noch verbessern kann. Sjoerd freut sich auch über Hinweise dazu, was er noch besser machen kann, um die Klimabilanz seines Betriebs weiter zu optimieren. Er hat Lust auf Veränderung. Und solche Geschichten sind es, die wir den Menschen erzählen wollen, die unsere Produkte kaufen.“

Welchen Eindruck haben Sie von Arlagården® und den Klima-Checks von Arla gewonnen?

„In den zwei Tagen, die wir hier waren, haben wir mit vielen verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Arla gesprochen. Dabei fiel das Gespräch

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Arlagården

Arlagården®: Ein starkes Programm zukunftsfähig machen Das Arlagården® -Programm spielt eine entscheidende Rolle für die Dokumentation der hohen Standards von Arlas Landwirten. Dabei steht Arla vor der Herausforderung, es im Sinne der Mitglieder so benutzerfreundlich wie möglich zu gestalten und gleichzeitig den sich ständig ändernden Anforderungen gerecht zu werden.

„Arlagården® wird von unseren Kunden auf allen Märkten geschätzt und anerkannt. Zudem ist das Programm schon seit geraumer Zeit extrem wichtig, um die hohen Standards unserer Mitglieder zu dokumentieren, mithilfe derer wir sicherstellen, dass wir einige der besten Milchprodukte der Welt produzieren“, so Eva Maria Gattringer, Leiterin der Abteilung Farm Performance Programmes. „Mithilfe von Arlagården® können wir sicherstellen, dass unsere Produkte die hohen Anforderungen an Lebensmittelsicherheit, Tierwohl und weitere Bereiche erfüllen, die für unsere Kunden besonders bedeutend sind. Um die Stärke des Programms weiter aufrechtzuerhalten, müssen wir uns an die Anforderungen der Kunden sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Vorgaben anpassen und kontinuierlich weiterentwickeln“, erklärt sie weiter. „Der Fokus liegt jedoch gleichzeitig darauf, das Programm so benutzerfreundlich wie möglich zu gestalten.“ „Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der diesjährigen Mitgliederbefragung war, dass viele Mitglieder es als sehr aufwendig empfinden, viermal im Jahr ihre Arlagården®-Daten einzureichen. Daher arbeiten wir daran, die vierteljährliche Datenübermittlung für unsere Landwirte so einfach, schnell und intuitiv wie möglich zu gestalten.“ Dazu ist eine enge Zusammenarbeit mit der Arlagården®-Arbeitsgruppe zur Vorbereitung (Preparatory Working Group) erforderlich. Diese besteht aus

Landwirten aus allen Regionen sowie den vier Vorsitzenden der Area Councils (Gebietsräte). Die Gruppe wurde damit betraut, den Prozess und das Tool zu verbessern. Im Laufe dieses Jahres wurde bereits die Anzahl der Fragen im Abschnitt „Betriebsinformationen“ (zuvor Arlagården® Plus) um 33 Fragen reduziert. Laut Eva Maria Gattringer wird weiterhin an einer Optimierung der Benutzerfreundlichkeit gearbeitet. Sie hofft, dass die Landwirte im Februar-Fenster entsprechende Verbesserungen bemerken werden. Ihr zufolge könnte ein weniger fundiertes Programm dazu führen, dass die Kunden individuelle Kon­ trollen oder häufigere Audits fordern könnten. Viele Kunden verlangen heutzutage, dass Arlas Produktionsstandorte zumindest jährlichen Audits unterzogen werden. In Bezug auf die landwirtschaftlichen Betriebe akzeptieren sie derzeit allerdings, wenn diese nur alle drei Jahre geprüft werden. Der Grund dafür ist, dass die Landwirte regelmäßig ihre eigene Leistung bewerten und die Einhaltung der Arlagården®Standards sicherstellen.

„Wir stehen daher vor einer besonderen Herausforderung: Zum einen müssen wir sicherstellen, dass unsere Daten eine hohe Qualität aufweisen und stets den aktuellen Stand widerspiegeln, um die Anforderungen verschiedener Kunden und Märkte zu erfüllen. Zum anderen soll das Programm für unsere Landwirte aber auch möglichst einfach zu nutzen sein“, so Eva Maria Gattringer.


Inside Arla ist das Magazin für Arla Landwirte. Es wird in sechs Sprachen veröffentlicht, auf FSC-zertifiziertem, Papier gedruckt und ist auch online abrufbar. Herausgeber: Arla Foods amba, Sønderhøj 14, 8260 Viby, DK. Druck: Stibo Complete. Falls Sie keine gedruckte Ausgabe erhalten möchten, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an: insidearla@arlafoods.com.

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