Verlags-/ Anzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung mit den Heimatzeitungen vom 28. April 2014 / Nr.: 97
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WÄNDE BAUEN, WOHNEN UND LEBEN IM ALLGÄU • 2/2014
FINANZIERUNG: Auf verschiedenen Wegen zum Eigenheim.
BODENBELAG: Das Material macht den Unterschied.
HAUSBESUCH: Das gemütliche Ferienhaus in Österreich.
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INHALT
4 WÄNDE 2/2014
In dieser Ausgabe …
Editorial
Lebensziel Eigenheim:
Für die meisten Menschen steht der Bau oder Kauf einer Immobilie ganz weit oben auf der To do-Liste ihres Lebens. Der Weg ins Eigenheim ist aufregend und gesäumt von wegweisenden Entscheidungen – nicht nur für Tapeten und Möbel. Denn mit der eigenen Immobilie geht der Häuslebauer oder -käufer die wohl größte finanzielle Verpflichtung ein – mit langer Bindung. Beim Suchen, Planen oder Bauen gibt es Wichtiges zu beachten, damit es das Traumhaus wird – und bleibt. Gerade mit der richtigen Finanzierung und den notwendigen Versicherungen können gravierende Stolperfallen umschifft werden. Neben dem Allgemeinen und Formalen bei Hausbau, Modernisierung und Renovierung gibt es verschiedene Trends und langfristige Entwicklungen, Stichwort EnergieEffizienz. Aber ganz am Ende – oder eben am Anfang – stehen die individuellen Wünsche und Vorstellungen der (künftigen) Eigenheimbesitzer. Unsere „4 Wände“ sind ein Streifzug durch die Themen Bauen, Wohnen und Leben, voller Tipps und Informationen – und mit vielen schönen Aussichten für Ihre vier Wände.
Von Unabhängigkeit, Zinstief und Immobilienentscheidung
Seite 4
„Mit Füßen getreten“: Bodenbelag: Das Material macht den Unterschied
Seite 5
Lieblingsplatz aus Glas: Himmlische Ausrichtung im Wintergarten
Seite 6
Ein guter Zug – Schornsteinsanierung: Schutz vor Kondens-, Regen- oder Schmelzwasser
Seite 7
Hausbesuch – Moderne trifft auf Tradition: Gemütliches Ferienhaus in Österreich
Seiten 8 -11
Viel Spaß beim Lesen und Träumen. Ihre 4 Wände-Redaktion
IMPRESSUM Kochen, Wohnen, Wohlfühlen: Moderne Wohnküchen verbinden Design mit Funktionalität Seite 13
Unverzichtbare Sicherheitstechnik: Einbruchsschutz wird oft vernachlässigt
Seite 14
Aus klein wird groß: Fliesen erobern neues Terrain
Seite 15
Schöne Aussichten: Die Trendtapeten des Jahres 2014
Seite 16
Auf der Sonnenseite: Nachhaltig und umweltfreundlich Strom gewinnen
Seite 17
Gegen alle Risiken: Baustelle und Eigenheim gut und richtig versichern
Seite 18
Sanierungstrends 2014: Gesund wohnen und nachhaltig bauen
Seite 19
Verlags-Anzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung mit den Heimatzeitungen vom 28. April 2014 Geschäftsführung: Markus Brehm PR-Redaktion: Monique Jauch, Christine Räth, Michaela Sauer Grafik/Layout: Matthias Krause Koordination: Sabine Brenner Titelfoto: Rasch Verantwortlich für Anzeigenteil und Textteil i.S.d.P: Reiner Elsinger Tel.: 08 31/2 06-4 64 E-Mail: elsinger@azv.de Druck und Herstellung: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH Heisinger Straße 14 87437 Kempten
BAUEN & MODERNISIEREN
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Lebensziel Eigenheim Von Unabhängigkeit, Zinstief und Immobilienentscheidung
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uch in diesem Jahr wird der Traum von den eigenen vier Wänden viele Deutsche beschäftigen. Aus verschiedenen Gründen: Zum einen sind da die zahlreichen Meldungen über den enormen Anstieg der Mietpreise und der Wohnungsmangel in Ballungsräumen. Zum anderen sind die Hypothekenzinsen nach wie vor sehr niedrig. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Herbst 2013 den Leitzins für die Eurozone auf ein historisches Tief von 0,25 Prozent gesenkt. Damit der Traum von den eigenen vier Wänden auf soliden Füßen steht, sollte sich der Eigentümer in spe allerdings genau informieren, die Baufinanzierung sorgfältig und langfristig planen und an seine persönliche Lebenssituation anpassen.
finanzierung nötig. Ist er zu hoch, verlangen Banken eine Nichtabnahmeentschädigung auf die nicht ausgezahlte Kreditsumme. Eine möglichst hohe Eigenkapitalquote ist die wichtigste Bedingung für eine solide Finanzierung, Käufer sollten in der Regel ein Eigenkapital von mindestens 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises parat haben. Der klassische Bausparvertrag ist eine beliebte Finanzierungsform. Er gibt Planungssicherheit, da die Bankzinsen in der Ansparphase festgelegt wurden und damit nicht den Marktschwankungen unterworfen sind. Zudem erwirbt der Sparer ein Anrecht auf das Bauspardarlehen, wenn er später mit dem Bau beginnt. Wird für das benötigte Fremdkapital ein Baukredit aufgenommen, kommt es auf Kreditsumme, Zins und Zinsbindung an: Angesichts der derzeit niedrigen Zinsen sollten Kreditnehmer mit einem hohen Finanzierungsvolumen eine Zinsbindung von mehr als den üblichen zehn Jahren wählen. Mit Laufzeiten von 15 bis 20 Jahren hat man eine möglichst lange Planungssicherheit.
Auf hohe Eigenkapitalquote setzen Der erste Schritt bei der Suche nach einer geeigneten Immobilienfinanzierung ist die möglichst exakte Berechnung des Finanzbedarfs. Ist der Kredit zu niedrig bemessen, wird oft eine teure Nach-
Foto: marco 2611/fotolia.com Grundsätzlich ist eine ordentliche Tilgung das A und O. Experten raten beim derzeit niedrigen Zinsniveau zu einer Tilgung von mindestens zwei, besser sogar drei Prozent. Mit der höheren Tilgung steigt im Übrigen auch die Sicherheit der Finanzierung. Oftmals ist auch die Option zu Sondertilgungen von mindestens fünf Prozent der Darlehenssumme pro Jahr möglich. Zusätzlich zu den Sondertilgungen offerieren einige Kreditinstitute die Möglichkeit, während der Kreditlaufzeit die monatliche Rate zu verändern, das nennt man dann eine veränderte Tilgung. Auch mögliche staatliche Förderungen, beispielsweise für energieeffizientes Bauen, sollten
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Bauherren nicht ungenutzt lassen. Dabei können sie zwischen Zuschuss- und Kreditvariante entscheiden. Bei der Nutzung von Förderungen muss die Erreichung der geforderten Energiestandards dokumentiert und nachgewiesen werden – wenn sie nach Fertigstellung nicht eingehalten werden, droht im schlimmsten Fall die Rückzahlung der staatlichen Förderungen. Angesichts der hohen Risiken und Verschuldung raten Experten dazu, Immobilienfinanzierungen abzusichern. Denn die Finanzierung steht und fällt mit dem ausreichenden monatlichen Einkommen. Ist man den Verpflichtungen nicht mehr gewachsen, kommt das fremdfinanzierte Eigenheim unter den Hammer.
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Es ist ratsam, mit Augenmaß zu planen: Ein finanzielles Polster für Unvorhergesehenes lässt den Häuslebauer ruhiger schlafen. Fotos: Marco2811/Fotolia.com
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„Mit FĂźĂ&#x;en getreten“ Bodenbelag: Das Material macht den Unterschied
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ie ist Ausdruck des persĂśnlichen Stils. Sie soll Atmosphäre schaffen. Und sie soll auf den ersten Blick beeindrucken: Die Gestaltung der Wohnräume. Wandfarbe, Beleuchtung, Mobiliar, Dekoration und nicht zuletzt der Bodenbelag tragen dazu bei, dass Wohnzimmer, KĂźche und Co. ihren besonderen Charme voll und ganz entfalten kĂśnnen. Gerade der FuĂ&#x;boden stellt eines der wichtigsten werterhĂśhenden Merkmale einer Immobilie dar. Material, Design und Beschaffenheit prägen das Ambiente ganz wesentlich. Ebenso wie harmonische Kombinationen bieten bewusst erzeugte Kontraste einen unverkennbaren Reiz.
sisch oder modern. Ăœbrigens: Auch die RaumgrĂśĂ&#x;e spielt eine wichtige Rolle, denn mit dem FuĂ&#x;bodenmuster kĂśnnen Sie den Raum optisch vergrĂśĂ&#x;ern oder auch verkleinern. Laminat ist beliebter denn je. Waren es in den Anfangsjahren Eigenschaften wie Strapazierfähigkeit, Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit, die zu seinem Erfolg beitrugen, machte der Bodenbelag in den letzten Jahren vor allem aufgrund einer verbesserten Qualität, moderner Designs und seiner besonderen Eignung fĂźr Allergiker von sich reden. Wer sich fĂźr einen Laminatboden entscheidet, mag die einzigartige Optik und Haptik von
CANTERA–BEIDSEITIG BEARBEITETE SPALTSTEINMAUERSYSTEME Elemente, die Ambiente schaffen. Sie erzeugen WohlfĂźhloasen, die Romantik, mediterranes LebensgefĂźhl und sĂźdländisches Flair vermitteln. Ob als Sichtschutz, Schallschutz, Beeteinfassung oder Wasserbecken – unsere Mauersysteme bieten anspruchsvolle Gestaltungsvarianten fĂźr Ihren AuĂ&#x;enbereich. Infos zu unserem Gesamtprogramm erhalten Sie bei Ihrem Baustoffhändler.
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Die Auswahl eines geeigneten Belags ist nicht ganz einfach, denn er muss mehrere Anforderungen erfĂźllen. VerschleiĂ&#x;- und druckfest soll er sein, dazu elastisch und trittsicher, fuĂ&#x;warm, schalldämmend, wasserfest und leicht zu pflegen. Heute präsentieren sich Bodenbeläge kreativ und komfortabel. FĂźr jeden Anspruch gibt es das richtige Material. WunderschĂśn anzuschauen ist ein Parkettboden. Ein echter Holzboden verbreitet Wärme und bietet eine ungeahnte FĂźlle an MĂśglichkeiten, Akzente zu setzen. Die erste Entscheidung bei der Suche nach „dem“ Parkettboden fällt meist fĂźr eine Holzart. Jede Baumart ist verbunden mit ganz individuellen Eigenschaften von der Farbigkeit bis hin zu ihrer mythischen Bedeutung. Von der klassischen Landhausdiele bis zum Stabparkett mit Fischgrätmuster gibt es eine Vielzahl an Gestaltungsvarianten, die sich jedem Einrichtungsstil perfekt anpassen – egal ob klas-
Die Basis fĂźr das gute GefĂźhl zu Hause ist der Bodenbelag. Fotos: MEV/Thomas Meyer, epr/Logoclic
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Holz und bevorzugt einen strapazierfähigen, pflegeleichten Belag. Laminat bietet Wohnqualität und eine auĂ&#x;ergewĂśhnliche gestalterische Freiheit. Und dann ist da noch der Teppich. Er bringt zusätzliche Wärme und Behaglichkeit, setzt aufregende Akzente und lädt zum Verweilen ein. Er betont das edle Parkett, setzt die Keramikfliesen in Szene und wertet den Marmorboden optisch auf. Dank schier unendlicher Design-MĂśglichkeiten ist mit einem Teppich jeder Wohn-Wunsch individuell realisierbar: Von Form, Farbe und Material des Textils hängt ab, ob Wohnräume zur gemĂźtlichen Kuschelzone, zum abenteuerreichen Spielparadies oder zur exquisiten Lounge werden.
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Lieblingsplatz aus Glas Himmlische Ausrichtung im Wintergarten
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ehr Licht, mehr Luft, mehr Raum: Der Anbau eines Wintergartens ist die ideale Möglichkeit, den persönlichen Wohnkomfort großzügig auszubauen. Hier lässt sich die besondere Atmosphäre maximaler Transparenz genießen in unmittelbarer Nähe zur Natur! Je nachdem, was für Ansprüche die Bewohner an einen Wintergarten haben, sollte die Ausrichtung geplant werden. Jede Himmelsrichtung hat ihre Vor- und Nachteile für unterschiedliche Nutzungsaspekte.
Richtung Süden
Richtung Westen
Verlängern Sie die Freiluftsaison mit einem Süd-Wintergarten, denn hier genießen Sie die meisten Sonnenstunden. Er sammelt von Herbst bis Frühjahr angenehme Wärme, im Sommer ist jedoch auf eine effektive Lüftung und Beschattung zu achten.
Ein Wintergarten in Westlage belohnt ihren Tag mit wärmenden Strahlen der Nachmittags- und Abendsonne. Der Blick auf prachtvolle Sonnenuntergänge wird ihnen viele stimmungsvolle Stunden bescheren. Welche Funktion soll der Wintergarten erfüllen? Je nachdem, wie der Besitzer ihn nutzen möchte, sollte die Ausrichtung erfolgen.
Richtung Norden
Foto: Roland Spiegler/ Fotolia.com
Nordlicht erfüllt den Wintergarten den ganzen Tag über mit gleichmäßigem, blendfreiem Licht – ideal für Büroräume und Ateliers. Aufgrund des indirekten Sonnenlichts ist das Klima auch für viele Pflanzen angenehm.
Richtung Osten
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In einem nach Osten ausgerichteten Wintergarten erleben Sie vor allem zur Frühstückszeit einen lichtdurchfluteten Raum. Der Schatten des Hauses schützt Sie optimal vor der Nachmittagssonne, und auch Pflanzen, die keine direkte Sonneneinstrahlung vertragen, fühlen sich hier besonders wohl.
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Ein guter Zug – Schornsteinsanierung Schutz vor Kondenswasser, Säuren, eindringendem Regen- oder Schmelzwasser
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ach, Putz oder Dämmung: Auch ein Haus kommt mit der Zeit in die Jahre und erfordert die eine oder andere kleine oder größere Modernisierungsund Sanierungsmaßnahme. Am besten noch bevor ein Schaden entsteht. Rechtzeitig zu modernisieren bedeutet also auch, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. So saniert man das Dach im Frühling und den Keller im Herbst. Im Hinblick auf die nächste Heizperiode kann auch eine Modernisierung der Heizanlage ins Auge gefasst werden. Neue Öfen und Heizkessel sorgen dafür, dass bis zu 40 Prozent weniger Brennstoffverbrauch erreicht werden kann. Doch eine neue Heiztechnik verlangt auch nach einer passenden Abgasführung. Brennstoffe und Energiebewusstsein haben sich in den letzten Jahren stark verändert, der Wirkungsgrad moderner Heizanlagen ist enorm gestiegen. Moderne Heizungstechnik arbeitet mit einem höheren Wirkungsgrad und niedrigeren Abgastemperaturen, als es der alte Schornstein von der bisherigen Technik gewöhnt war. Wird die Abgasführung den neuen Ansprüchen nicht angepasst,
kann Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen und ernsthafte Schäden in der Bausubstanz anrichten. Man spricht von der „Versottung“ des Schornsteins. Feuchtigkeit entsteht bei der Verfeuerung von Holz, Gas und Öl oder wenn der Heizungsbrenner und Schornstein nicht aufeinander abgestimmt sind. Auch zu feuchtes Brennmaterial kann Kondenswasser verursachen. Doch soweit muss es nicht kommen. Eine Schornsteinsanierung schafft Abhilfe. Üblicherweise wird die neue Abgasführung vom Dach aus eingebaut. Dabei werden dünnwandige Profilrohre aus Edelstahl oder Keramik in den alten Kamin herabgelassen und anschließend fest eingebaut. Sie reduzieren den Durchmesser des Schornsteins und erhöhen so dessen Zugwirkung. Dadurch kann sich nicht nur weniger Nässe absetzen, der Edelstahl versperrt der Feuchtigkeit auch den Weg ins Mauerwerk. Starre Edelstahlrohre eignen sich für Schornsteine, in die sie sich leicht einführen lassen. Weist der Abzug aber Schrägen oder einen Versatz auf, wird ein flexibles Rohr nötig, das sich den Windungen an-
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Für die Sanierung und Modernisierung der Schornsteine gibt es verschiedene Möglichkeiten: Abhängig von der Brennstofftechnik sind verschiedene Systeme zugelassen. Fotos: dbrus/Fotolia.com (links), Kalle Kolodziej/Fotolia.com (oben)
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Moderne trifft auf Tradition Gemütliches Ferienhaus in Tirol
Fotos: Simon Toplak
HAUSBESUCH
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Ein großer offener Raum lädt ein zum Kochen, Verweilen und gemeinsamen Zusammensitzen.
E
s war ein ganz besonderes Projekt, das die Architektin Claudia Wohlfart in den vergangenen sechs Jahren begleiten durfte. Eine Familie war auf der Suche nach einem Ferienhaus, das genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Der Grundgedanke des Bauherren war es, ein Haus zu schaffen, das den Anschein erweckt, schon immer an diesem Platz zu stehen. „Das Ehepaar war auf mich aufmerksam geworden, da ich die Schankwirtschaft in Pfronten geplant hatte. Die hatte ihnen so gut gefallen, dass sie auf mich zugekommen sind“, erzählt Claudia Wohlfart von den Anfängen der Geschäftsbeziehung. Die Idee war also geboren. Das Ehepaar hatte genaue Vorstellungen von ihrem neuen Domizil, die nach und nach umgesetzt wurden. Es sollte ein gemütliches Ferienhaus entstehen, das Platz bietet für die erwachsenen Kinder samt Partnern und zukünftigen Enkelkindern. „Die Zeit drängte nicht, so dass wir in einem langen Prozess
das Haus gemeinsam und intensiv planen konnten“, so Wohlfart. Mit dem Bau wurde im April 2012 begonnen. Dabei gab Claudia Wohlfart die Bauleitung an das Architekturbüro „Stein und Buchholz“ ab. „Ich bin ein Ein-FrauBetrieb und hole mir bei größeren Projekten die Unterstützung anderer Büros“, erklärt die Architektin. Nach einem Jahr Bauzeit war das Haus bezugsfertig. Entstanden ist ein Domizil – herrlich gelegen am Ortsrand – das bereits von außen überzeugt. Auf Beton wurde weitestgehend verzichtet und das Haus mit Ziegeln und Massivholzdecken errichtet. „Nur die Decke der Tiefgarage wurde betoniert, da hier die Spannweite zu groß war“, fügt Claudia Wohlfart hinzu. Ein besonderer Hingucker sind auf der Nord- und Ostseite die traditionellen, runden Schindeln. Und natürlich die Fenster, denn diese wurden nach historischem Vorbild geschreinert, aber mit modernster Fenstertechnik versehen. „Diese Fenster waren der Wunsch
des Bauherrn“, erklärt Erich Reitebuch, der mit seiner Schreinerei diesen Auftrag übernahm. Auch die Haustür fällt einem sofort auf. „Diese wurde zusammen mit dem Bauherrn entwickelt. Innen wurde ein altes Kastenschloss als Vorbild genommen, aber mit einem modernen, einbruchsicheren, fünffach verriegelten Bolzenschloss versehen.“ Oberhalb der Tür gibt eine Bleiverglasung – wie zu früheren Zeiten – Auskunft über das Baujahr. Das Haus ist über ein kleines, unauffälliges Tor mit dem Auto befahrbar. Im Keller befindet sich die Tiefgarage und neben den Technikräumen zwei weitere kleine Kellerräume. Durch eine interne Treppe gelangt man in das Erdgeschoss. Als erstes fällt einem die Natursteinwand auf, die sich durch das ganze Haus zieht. Hier wurden ein einladendes Lichtfeuer und ein Pizzaofen integriert. „Der Bauherrin war es sehr wichtig, dass es in dem ganzen Haus einfach rundum gemütlich ist.“ Gleich nach dem Eingangsbereich geht es in die gro-
ße Wohnküche. Der Mittelpunkt ist ein großer Kochtisch mit einer robusten Ahornplatte. Direkt im Anschluss erreicht man den Essbereich. Unter den Fenstern spannt sich eine große Eckbank, der schlichte Holztisch wird mit ausgefallenen Designerstühlen aufgepeppt. Wie im ganzen Haus fällt einem das ausgefeilte Lichtkonzept auf. Auch hier wird dem Wunsch der Bauherrin nach Behaglichkeit Rechnung getragen. Die schlichten Lampen über dem Esstisch strahlen ein warmes, heimeliges Licht aus. Die gesamte Lichtplanung übernahm Arndt Wintergerst von der Firma „Die Welle“. „Wir haben das gesamte Lichtkonzept und das multimediale System von der Planung bis zur Durchführung betreut“, erklärt er. So befindet sich nun im Haus eine modernste Lichtsteuerung, die von überall mit dem iPad zu bedienen ist. Es wurden bestimmte Einstellungen programmiert wie das „Welcome-Licht“, das die Bewohner des Hauses beim
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HAUSBESUCH
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Blick in die Küche: Ungewöhnlich, aber ein Blickfang – der Kochtisch in der Mitte.
Gemütlichkeit prägt das ganze Haus – wie hier eine Ecke zum Kuscheln. Betreten mit der richtigen Lichtkonzeption begrüßt. Ob Licht, Heimkino oder Musik – alles ist mit einem Gerät steuerbar, kann aber genauso mit der Hand an- und ausgeschaltet werden. Neben dem gemütlichen Esstisch lädt der offene Kamin zu einer Runde Entspannung ein. Unter der Treppe – direkt am Kamin – entstand eine kleine, lauschige Ecke, in die man sich zum Lesen oder Ausruhen zurückziehen kann. Der offene Wohnbereich wird durch den markanten Kamin geprägt. Hier wurde auch eine Warmwasseraufbereitung installiert, sodass der Kamin neben Wärme auch warmes Wasser transportiert. Die Leitungen für das Wasser wurden in der Natursteinmauer verlegt, so dass dieses Vorhaben optisch nicht sichtbar ist.
Holz prägt das Haus: Sei es die Altholzdecke im Wohnzimmer oder die markante Eingangstür.
Auf einer Holztreppe gelangt man in den ersten Stock und damit in den Schlafbereich der Familie. Besonderer Höhepunkt ist das Elternschlafzimmer, das durch Schiebewände von den vier weiteren Schlafzimmern komplett abgetrennt werden kann. Hier ist auch eine finnische Sauna integriert. Die „Kinderzimmer“ sollten einen Hüttencharakter bekommen. Dies wurde durch den Einsatz von Altholz umgesetzt. Im gesamten Schlafbereich wurden die Wände mit Lehm verputzt, im unteren Wohnbereich mit Kalk. In den Badezimmern und auch auf der Gästetoilette wurde auf Fliesen verzichtet. Diese Räume wurden komplett mit Tadelakt verarbeitet. Dieser alte Baustoff wurde schon vor mehreren tausend Jahren
HAUSBESUCH
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von den Berbern verwendet. Tadelakt wird aus einem natürlichen, hochhydraulischen Muschelkalk aus der Region um Marrakesch gewonnen. Dieser wird bei der Verarbeitung aufgetragen, geglättet und dann verdichtet und poliert. In einem nächsten Arbeitsschritt wird er mit Seife behandelt und ist damit wasserabweisend. Kalk und Seife gehen dabei eine Verbindung ein. Am Ende entsteht eine seidenmatte Oberfläche mit einem ganz besonderen Charakter. Durch die starke Verdichtung bei der Verarbeitung ergibt sich eine hohe Festigkeit und Wasserbeständigkeit der Beschichtung sowie ein Glanzeffekt. Im Badezimmer der Eltern begeistert eine freistehende Badewanne, die mit Blick auf die Berge ausgerichtet ist.
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Im Haus befindet sich eine moderne Lichtsteuerung, die von überall mit dem iPad zu bedienen ist.
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Eine Meinung herrscht bei allen Beteiligten dieses besonderen Objektes: „So ein gutes Miteinander gibt es selten.“ Ob Handwerker, Planer oder Architekt – begeistert sind alle über die konstruktive Zusammenarbeit. Viele Details wurden gemeinsam in intensiven Gesprächen entwickelt, um ein Ergebnis zu erzielen, dass nicht nur die Bauherren stolz macht, sondern auch alle Beteiligten. Text: Anke Sturm
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