Griaß di’
Juli / August / September 2015
Das Magazin für Memmingen und württembergisches Illertal
Klufti auf unbekanntem Terrain Die Welt der Sagen und Legenden Hier lassen Sie die Puppen tanzen
Kunst | Wohlfühlen | Erholung | Geselligkeit | Gaumenfreude
Allgäu für die Sinne
Sonntag, 26. Juli, 15 uhr, BaSilika Ludwig van Beethoven: Kantate und Messe in C-Dur op. 86 Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen & Gächinger Kantorei Stuttgart, Leitung: Hans-Christoph Rademann Sonntag, 20. SeptemBer, 15 uhr, BaSilika Georg Friedrich Händel: Der Messias Münchener Bach-Orchester & Münchener Bach-Chor, Leitung: Hansjörg Albrecht
‚Das gesicht‘, Ausstellung im Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth verlängert bis 31. oktober 2015
...das Ausflugsziel im Unterallgäu!
Touristikamt Kur & Kultur Marktplatz 14 | 87724 Ottobeuren Tel. 08332/921950 | Fax 08332/921992 www.ottobeuren.de Email: touristikamt@ottobeuren.de
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Vorwort / Inhaltsverzeichnis / Impressum
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Griaß di‘ – das Magazin Sechs Wochen Ferien liegen vor den Schülern und Schülerinnen. Und für die meisten auch zwei oder drei Wochen Urlaub. Wenn das Wetter mitspielt, dann raus in die Natur zum Wandern, Baden, Radeln und Sport treiben – die Möglichkeiten bei uns in der Region sind vielseitig. Also die Wanderschuhe aus dem Keller geholt und ab in die Berge. Viele Touren eignen sich für die ganze Familie, wie zum Beispiel unsere Wanderung zur Wiedhagalpe. Außerdem gibt es viele schöne, und vor allem besondere Plätze im Allgäu zu entdecken – das haben wir für Sie von dem Allgäuer Buchautoren Peter Würl in Erfahrung gebracht. Sie überlegen, wie Sie Ihren Kleinen eine besondere Freude machen könnten? Bei einem Ponyritt durch den Buxheimer Wald schlagen sicher alle Kinderherzen höher. Kleine Künstler können ihrer Kreativität im Kinderkunstatelier freien Lauf lassen. In unserer Sommerausgabe des Griaß di‘ finden Sie wieder eine bunte Themenmischung aus den unterschiedlichsten Bereichen. Und wenn auch Sie jemanden kennen, den wir unbedingt vorstellen sollten: Wir freuen uns über jeden Vorschlag für die nächste Ausgabe des Griaß di‘!
Ihre Stephanie Hengeler-Zapp
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Inhaltsverzeichnis Ponyabenteuer im Buxheimer Wald Klufti auf unbekanntem Terrain Hier lassen sie die Puppen tanzen ... Helfende Hände – Der Verein SKM Reine Kopfsache Lautlos vom Himmel schweben Kinder machen Kunst Wo Abenteurer sich erholen Eine Reise in die Heimat Nervenkitzel zwischen den Wipfeln Die Welt der Sagen und Legenden Zeitreise in die Vergangenheit Die Wurzeln des Pfarrer Kneipp
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Impressum Herausgeber: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH Memminger Zeitung, Donaustr. 14 Auflage: 19800 Stück Verteilung: Memminger Zeitung Geschäftsführung: Markus Brehm Redaktion: Stephanie Hengeler-Zapp, Melanie
Guggenberger, Franziska Schmid Grafik/Layout: Manfred Karrer Titelfoto: Michael Dörfler Verantwortlich für Anzeigenteil und Textteil i.S.d.P: Reiner Elsinger, Tel.: 08 31/2 06-4 64, E-Mail: elsinger@azv.de
Druck und Herstellung: Druck und Datentechnik Heisinger Straße 16 87437 Kempten
Günther Mages
Ponyabenteuer im Buxheimer Wald
Gemächlich geht es durch den schönen Buxheimer Wald. Es ist ziemlich heiß heute, aber Schneewittchen, Balu und Speedy, unsere Ponys, stört das nicht im geringsten. Denn die großen Bäume spenden erholsamen Schatten und lassen einen die Sommerhitze fast vergessen machen. Erwartungsvoll sitzen meine beiden Sprösslinge in ihren Satteln. Als die Ponys schließlich langsam lostraben und es hinaus in die Natur geht kann das kleine Abenteuer beginnen ... Spaziert man um den Buxheimer Weiher herum, bis ganz auf die andere Seite des Sees, dann gelangt man direkt zum Ziegelhof. Ein altertümlich-uriges Bauernhaus mit angrenzendem Stall. Dort wohnt Melanie Häcker mit ihrer Familie, ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern Jessica und Dustin. Und natürlich mit ihren Pferden und Ponys. Balu, Speedy, Schneewittchen und Lillyfee – vier kleine Ponys, die täglich auf Kinder warten, die sie auf einen Ausritt in den Buxheimer Wald „entführen“ können. Seit gut einem Jahr wird das Ponyreiten vom Ziegelhof wieder angeboten, als Melanie und ihr Mann René sich dazu entschieden, den Hof zu pachten. „Das war der Traum meines Mannes“, erzählt Melanie. Obwohl er eigentlich einer völlig anderen Tätigkeit nachgehe – als Gebietsleiter im Einzelhandel – und die meiste Arbeit von ihr selbst übernommen werde, so die 25-Jährige, die eigentlich eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten absolviert hat. „Aber das ist schon in Ordnung“, lacht sie, „denn ein reiner Bürojob wär‘ nichts für mich!“ An drei bis vier Tagen der Woche gibt Melanie Häcker Reitstunden, die restliche Zeit organisiert sie das Ponyreiten, versorgt die Tiere und kümmert sich um ihre beiden Kinder. So schön es für die beiden auf dem Hof auch ist, „oft ist es auch schwierig“, erzählt Häcker. „Durch die Pferde und Ponys bin ich eigentlich ständig im Stall oder draußen im Hof. Die Kinder wollen das nicht immer. Sie möchten sich eben auch gerne mal drinnen mit ihren Spielsachen beschäftigen.“ Deshalb sei sie auch sehr
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froh über eine zusätzliche Hilfe: „Mathilda, eine meiner Reitschülerinnen, kommt fast jeden Tag vorbei, hilft mir mit den Pferden oder spielt auch mal mit den Kindern.“ Die Begeisterung für die kleinen Ponys ist der Zehnjährigen anzusehen. Sichtlich genießt sie es, die Tiere fertig für den Ausritt zu machen und den kleineren Kindern in den Sattel zu helfen. Melanie Häcker selbst war schon immer ein Pferdenarr. Mit zwölf Jahren habe sie schon ein eigenes Pferd besessen. „Mit Anja hat 1999 alles angefangen. Sie wurde mein Partner im Reitsport. Viele Jahre habe ich mit ihr erfolgreich bei Turnieren teilgenommen.“ Nach längerer Verletzungspause habe sie dann ein Fohlen bekommen, Akashya, 2011 kam dann ihr zweites Fohlen Amina zur Welt. „Zur Zeit genießt sie ihre Freizeit auf der Weide oder auf gemütlichen Ausritten. Oder sie führt meine Kinder ans Reiten heran und trägt sie geduldig umher“, schmunzelt Häcker. Seit rund fünf Jahren nimmt Melanie Häcker mit ihrer „Gräfin“ wieder erfolgreich an Spring- und Dressurprüfungen teil. Die großen Bäume des Buxheimer Waldes spenden uns angenehmen, kühlen Schatten. Meine Kinder würden es sicher noch ewig auf dem Rücken der Ponys aushalten. Aber auch das schönste Abenteuer geht einmal zu Ende und so „lenken“ wir unsere beiden Pferdchen nichtsdestotrotz vorsichtig in die entgegensetzte Richtung, zurück zum Hof. Was auch ohne Probleme geht, die Ponys sind wirklich sehr lieb und brav. Nur Schneewittchen findet das frische Gras am Wegesrand anscheinend sehr lecker, denn immer wieder geht ihr Kopf nach unten, um ein paar Halme zu ergattern. „Einfach ordentlich ziehen, dann kommt sie schon mit“, gibt Melanie Tipps an meinen Mann, der gerade vergeblich versucht, Schneewittchen wieder auf den Weg zu dirigieren. Zurück am Ziegelhof bringen wir die kleinen Reiter und ihr Ross wieder zurück in den Stall. „Tschüss, Schneewittchen, bis bald“, flüstert meine Tochter „ihrem“ Pony liebevoll ins Ohr und streichelt es noch einmal zum Abschluss über die Wuschelmähne. „Das war so toll“, schwärmt sie und strahlt übers ganze, rotbackige Gesicht. Und auch mein Dreijähriger ist
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Ponyabenteuer im Buxheimer Wald
sichtlich begeistert. Obwohl er wahrscheinlich fast noch lieber auf dem Sitz des alten Traktors Platz genommen hätte, der hinter dem großen Hoftor steht und an längst vergangene Zeiten erinnert ... Text und Fotos: Stephanie Hengeler-Zapp
Das bietet der Ziegelhof: • Pony- und Pferdereiten für Kinder und Erwachsene, Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr; unter der Woche mit Anmeldung; in den Ferien zusätzlich Dienstag und Mittwoch von 13 bis 17 Uhr • Kindergeburtstag • Aktionstage: - 3-Stunden Programm (Anmeldung) Die Kinder erwartet ein vielseitiges Programm mit Ponyreiten, Ponypflege, Spielen und Basteln - Kleinkindertag (ca. 8 Stunden) für Kinder zwischen 4 und 7 Jahren (Anmeldung) Ein vielfältiges Programm rund um die Ponys mit Ponyreiten, Pflege, Basteln und Spielen wartet auf die Kinder. Auch für die Verpflegung der Kinder ist gesorgt! - 2-Tages-Programm für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren (Anmeldung) Ein tolles Programm rund um Ponys und Pferde. Es beinhaltet Reiten, kleine Wettbewerbe, Reiterspiele, Fackelwanderung, Lagerfeuer, Schlafen im Stroh und die Verpflegung der Kinder. Info und Anmeldung: Telefon 08331 / 083314987687 oder 0151 / 55749608.
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Klufti auf unbekanntem Terrain
Grelle Blitze durchzucken die Sommernacht, über dem Glockenturm der Ottobeurer Basilika grollen gewaltige Donnerschläge. Und im Inneren des Glockenturms liegt ein Toter – ganz klar, ein Fall für? Natürlich, für Klufti, wen sonst, wenn es um verzwickte Mordfälle im Allgäu geht. Einen solchen hat er nun also wieder zu lösen. Diesmal allerdings nicht in einem neuen Roman, sondern leibhaftig auf der Bühne. Michael Kobr und Volker Klüpfel haben nämlich ein Kluftinger-Theaterstück geschrieben. Die Uraufführung des Stücks ist im September. „Wetterleuchten – ein dramatischer Zwischenfall für Kluftinger“, so heißt das Theaterstück der beiden Allgäuer Erfolgsautoren. „Es basiert auf keinem Buch, sondern lediglich auf einer unserer Kurzgeschichten“, erzählt Michael Kobr. Mit der Basilika und ihrer weitläufigen Klosteranlage haben sich die beiden Schriftsteller nicht gerade einen Schauplatz ausgesucht, der sich so einfach auf die Bühne bringen lässt. „Aber das ist ja gerade die spannende Herausforderung“, schmunzelt Peter Kesten, der die Regie für das Theaterstück übernommen hat. „Es macht großen Spaß, gemeinsam am Stück zu arbeiten. So komme ich in die Phantasiewelt der Autoren rein, ich freue mich schon sehr auf das fertige Stück.“ Vorsichtig platziert Franziska Harbort einen winzigen Stuhl im eigens angefertigten Bühnenbildmodell. Klostercafé, viele Türen zu den einzelnen Zellen und Gängen und, im Hintergrund, hinter einer doppelflügeligen
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Klufti auf unbekanntem Terrain
Tür, die große Glocke des Glockenturms. Wie eine kleine Puppenstube wirkt das Modell auf den Betrachter. „Das ist eine ganz schöne Tüftelei“, stellt Harbort fest. Um den Spielort möglichst eindrucksvoll auf die Bühne zu bringen, hat die Bühnen- und Kostümbildnerin eigens die 279 Stufen bis zur Glocke im Basilikaturm erklommen und sich ein Bild von der gewaltigen Glocke gemacht. „Ein Radius von 2,20 Meter! Wie bring ich das nur auf die Bühne, hab ich mir da gedacht“, erzählt Harbort. Die unglaubliche Dimension des Klosters im Kleinen auf die Bühne zu bringen, das sei eine wirkliche Herausforderung. Aufgrund dieser Tatsache habe man auch einige Schauplätze, die im Drehbuch vorgesehen waren, reduzieren müssen, erklärt Kesten. „Oder aber einfach abändern. Zum Beispiel, dass die Glocke – natürlich ganz anders wie im Buch – von oben reinkommt.“ Solche Änderungen nimmt das Autorenduo aber gerne in Kauf, im Gegenteil: „Wir sind sehr froh über die gute Zusammenarbeit. Wir lernen sehr viel dabei und haben hier eine tolle Gelegenheit, mal hautnah in dieses Genre reinzuschnuppern“, so Klüpfel. Ganz anders wie im Film haben die beiden nämlich am Landestheater sogar Mitspracherecht bei der Rollenbesetzung oder auch bei der Ausstattung und Kostümwahl der einzelnen Figuren. So kam es auch, dass sich die beiden für Jockel Tschiersch in der Hauptrolle des kauzigen Kommissars entschieden haben. Tschiersch ist nicht nur gefragter Fernsehschauspieler, er ist auch Kabarettist und Autor. Und vor allem: Er ist Allgäuer. „Tschiersch ist für den Klufti die perfekte Besetzung“, freut sich auch Regisseur Kesten. Den meisten Klufti-Fans dürfte Tschiersch aus den Verfilmungen der Romane bekannt sein: Dort spielt er die Rolle des Roland Hefele, während Herbert Knaup den Kluftinger gibt. Insgesamt zehn Schauspieler verkörpern die Figuren aus „Wetterleuchten“, davon einer mit Doppelrolle. „Mit dem Medium der Doppelrolle wollten wir unbedingt spielen“, sagt Kobr. „Im Roman haben wir diese Möglichkeit ja nicht.“
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Klufti auf unbekanntem Terrain
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Harbort setzt die Miniatur-Bühne noch ein letztes Mal mit einer kleinen Schreibtischlampe in Szene. „Mehr Kloster geht eigentlich gar nicht!“ Kobr ist sichtlich begeistert, als das Licht schräg zu den Fenstern hereinfällt und den kleinen Raum in mystisches Licht taucht. Wie die Wirkung erst auf der „großen Bühne“ sein wird! Eine Frage brennt mir noch auf der Zunge. „Wie kommt es denn, dass ausgerechnet Klufti ein Exerzitien-Wochenende im Kloster verbringt?“ „Erika, seine Frau, überredet ihn halt mal wieder, dass es doch nett wäre, mal wieder was zusammen mit seinem ‚Freund‘ Doktor Langhammer zu unternehmen“, grinst Kobr. „Außerdem stellt er sich eigentlich mehr ein ruhiges Wellness-Wochenende unter dem Begriff Exerzitien vor“, fügt Klüpfel hinzu. Aber das war wohl nix. Denn als er hört, was es mit dem Besinnen im Kloster so auf sich hat, wird‘s dem Klufti himmelangst. „Da ist er dann fast froh um den Mordfall!“ So eigentlich auch die beiden Autoren, denn ansonsten hätte natürlich auch der Exerzitien-Alltag im Kloster noch ganz persönlich recherchiert werden müssen ...
Text und Fotos: Stephanie Hengeler-Zapp
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Hier lassen sie die Puppen tanzen ...
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Alles begann in einer verlassenen Fabrikhalle in Amendingen. Dort war die damals drei Meter breite und zwei Meter hohe Bühne untergebracht. Und auch geprobt wurde hier. Marc Wiche gründete damals offiziell, im November 2003, das Memminger Marionettentheater. Vier Jahre lang spielte man die Vorstellungen dann im großen Saal des BRK-Memmingen. Heute hat das Marionettentheater seine Vorstellungen regelmäßig im Kleinen Saal der Memminger Stadthalle. „Das erste Stück war damals Frau Holle“, erinnert sich Marc Wiche schmunzelnd an die Anfangszeit zurück. Aus seiner Begeisterung in Kindertagen, als Marc als kleiner Junge die Augsburger Puppenkiste besuchen durfte, entwickelte sich eine richtige Leidenschaft für das Puppentheater. In seiner Zivildienstzeit, die Marc Wiche beim Bayerischen Roten Kreuz absolvierte, schrieb dieser kurzerhand ein Stück über seine Kollegen, welches er dann bei der nächsten Gelegenheit – einer Geschäftsfeier – zum Besten gab. Der Zuspruch war groß – die Idee eines eigenen Puppentheaters war geboren. Per Zeitungsanzeige wurden Mitspieler sowie begeisterte Näherinnen gesucht. „Nähen und Schneidern kann ich beim besten Willen nicht. Ich bau die schönsten Bühnenbilder, aber das ist einfach nicht mein Ding.“
Gesagt, getan: Mit Unterstützung eines Schreiners wurde die Bühne entwickelt und gebaut, die ersten Puppen modelliert und ein Stück herausgesucht. Frau Holle. Der Märchenklassiker wurde auch vor kurzem wieder, nach über zehn Jahren, in der Stadthalle gezeigt. Natürlich hat sich seit der ersten Frau Holle-Aufführung unglaublich viel getan. „Unsere Renovierungen laufen auch zur Zeit wieder auf Hochtouren. Unser Theater steht nie still!“
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Hier lassen sie die Puppen tanzen ...
Und so werden immer wieder neue Puppen geschaffen, mit noch aufwändigerer und hübscherer Bekleidung. Erst letzten Sommer wurde die Bühne umgebaut. „Wir haben jetzt eine Vorbühne, die uns eine bessere Lichttechnik ermöglicht und uns mehr Platz beim Spielen einräumt“, erklärt Wiche. Denn beengt ist es hinter den Holzvertäfelungen für die fünf Puppenspieler und die beiden weiteren Bühnen- und Tonassistenten ohnehin – „wir sind hinten immer im Halbdunkel, da muss jeder Handgriff sitzen.“ Schließlich müssen Puppen ja verschiedene Accessoires bekommen oder gar umgezogen werden. Was für das Publikum selbstverständlich ist, ist hinter den Kulissen manchmal nur mit größter Mühe durchführbar. Kleine Pannen sind da natürlich immer wieder vorprogrammiert. „Die Fäden einer Puppe reißen zum Beispiel oder eine Tür öffnet sich knarrend und keine Puppe steht da und kommt herein“, erzählt Barbara Scheck, die bei den Vorstellungen hinter der Bühne „rumwuselt“ und für Umbau und Kulissenarbeit zuständig ist. Auch sie hat sich vor drei Jahren mit Leib und Seele dem Marionettentheater verschrieben. „Als Notfallmama beim Jugendamt arbeite ich viel mit Kindern. Dazu kommt, dass ich gerne Theater spiele“, sagt Scheck. Eine perfekte Kombination also, denn „es gibt einem unglaublich viel, wenn man sieht, wie die Kinder miteifern und große, strahlende Augen bekommen.“ Im Jahr 2008 zog die Theaterwerkstatt in die Kalchstraße 22 in Memmingen um. Seit der Gründung des Marionettentheaters entstehen immer wieder neue Stücke, die teils nach bekannten Märchen erstellt wurden, teilweise aber auch komplett selbst erdacht sind. „Auch eine Vorstellung für Erwachsene haben wir inzwischen in unserem Repertoire. Den Faust“, sagt Wiche. Obwohl er und sein Team alles reine Laien sind, haben sie sich die Spieltechnik oder auch den Puppenbau selbst angeeignet und erlernt. „Vieles aus Büchern oder auch mal beim Profi abgeguckt“, schmunzelt Wiche. Ob Bühnenbild, Licht, Kostüme – beinahe sämtliche Arbeiten des Theaters entstehen aus eigener Hand und werden mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. So auch die Stimme der Puppen. Was manchmal gar nicht so einfach sei, denn diese müsse exakt zum Charakter der Figur passen. „Alle von uns hatten schon mehrere Sprechrollen“, sagt Wiche, der selbst meistens dem Kasperle die Stimme – mit schwäbischem Akzent – verleiht. Auch prominente Sprecher hätten schon einigen Puppen ihre Stimme gegeben, so Wiche. Sobald dann feststehe, wer welche Rolle spreche, geht‘s zur Aufnahme ins Tonstudio. „Zur Zeit arbeiten wir daran, alte Stücke
Hier lassen sie die Puppen tanzen ...
nochmal neu einzusprechen. Oder auch ramponierte oder altmodische Kulissenteile zu renovieren und zu verschönern. Wir versuchen, die Theaterstücke ständig weiter zu entwickeln und sind mit viel Spaß und Herzblut für unsere Sache im Einsatz.“ Einen riesigen Traum hat der „VaVorstellungen: ter“ des Memminger Marionettenthea• Der Froschkönig „Premiere“ ters: „Unser größter 20. September, 14 und 16 Uhr Wunsch ist es, eine 27. September, 14 und 16 Uhr eigene Spielstätte • K asperl und der gestohlene in Memmingen zu Weihnachtsbaum haben. Mit ein paar 29. November, 14 und 15.30 Uhr Sitzreihen, Platz für 6. Dezember, 14 und 15.30 Uhr unsere Bühne und einer angeschlosseOrt: nen TheaterwerkKleiner Saal, statt. Dann würde Stadthalle Memmingen (1. Oberfür uns die aufwängeschoss) dige Logistik, die soEintrittspreise: Kinder 5 Euro viel Zeit verschlingt, oder 13 Adler-/ Elefantentaler wegfallen und wir Erwachsene 7 Euro oder 18 Adkönnten noch öfter ler-/ Elefantentaler spielen!“ Außerdem hat Marc Wiche Karten sind jeweils 20 Minuten noch eine Herzensvor Vorstellungsbeginn, an der angelegenheit: „Wir Tageskasse erhältlich. wünschen uns noch ein paar theaterbegeisterte Menschen, die mit ihrem Einsatz unser Ensemble erweitern und vervollständigen. Denn es steckt noch einiges an Kapazitäten in uns und wir sind gespannt, wie sich unsere kleine Bühne weiter entwickeln wird.“ Text und Fotos: Stephanie Hengeler-Zapp
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Helfende Hände – Der Verein SKM 55 Mitglieder und 58 Ehrenamtliche beschäftigt der SKM – Katholischer Verein für soziale Dienste Memmingen und Unterallgäu e.V. momentan. Gemeinsam helfen sie sträffälligen, wohnungslosen und bedürftigen Frauen und Männern sowie sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Die Wärmestube, Jugendsozialarbeit und viele weitere Projekte gehören zu dem gemeinnützigen Memminger Verein. Doch welche Aufgaben stehen hinter Tafel, Flohmarkt-Laden & Co.? Und was bedeutet eigentlich „Straffälligenhilfe“? Die Tafel ist das Aushängeschild des SKM. Um 13.45 Uhr am Dienstag, Donnerstag und Freitag bildet sich regelmäßig eine große Menschentraube im Innenhof in der Hinteren Gerbergasse. Dort verteilen Mitarbeiter der Tafel zuerst einmal gemischte Nummern an die 50 bis 100 Wartenden. In der Reihenfolge der Nummern betreten diese dann ab 14 Uhr nach und nach den Laden und bekommen Waren für eine symbolische Münze im Centbereich. Um das zu ermöglichen, ist einiges an Vorarbeit nötig: In der Früh macht sich das Fahrerteam mit einem Kühlwagen auf den Weg. Neben der regulären Tour zu großen Supermarktketten, kleinen Bäckern und vielen anderen Spendern gebe es immer wieder spontane Übergaben. „Metzger oder Gärtnereien haben häufig ganz kurzfristig Waren für uns“, erzählt Susanne Wagner, Mitarbeiterin der Tafel. „Wenn die Verpackung beschädigt ist, zu viel produziert wurde oder beispielsweise der Joghurt ein falsches Etikett hat, bringen Spediteure die Sachen zu uns.“ Die Route des Fahrerteams führt zwischendurch immer wieder zurück
Helfende Hände – Der Verein SKM
zum Geschäft. Die abgelieferten Spenden packt das Team im Laden aus und sortiert sie in die Regale. Diese Arbeit vergibt der SKM als Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung, auch bekannt als EinEuro-Job, an Asylbewerber. So lernen sie Deutsch, integrieren sich ins Arbeitsleben und gewöhnen sich an feste Zeiten. Auch das Jobcenter vermittelt Arbeitsgelegenheiten an die Tafel, den größten Teil erledigen aber Ehrenamtliche. Einen Berechtigungsausweis bekommt, wer nachweisen kann, dass er über ein geringes Einkommen verfügt, also beispielsweise von Grundsicherung lebt. Die Berechtigten suchen sich die gewünschten Produkte selbst aus und zahlen je nach Angebot einen geringen Betrag, damit die laufenden Kosten der Tafel gedeckt werden. „Wir arbeiten nicht gewinnorientiert“, so Wagner. „Die symbolische Abgabe verlangen wir, damit die Leute wissen, dass die Lebensmittel einen Wert haben.“ Die Abfälle würden sinnvoll weiterverwertet werden, zum Beispiel über das Wildschweingehege in Tannheim und die Biogasanlagen privater Landwirte. „Bis zum Schluss kommen unsere Lebensmittel nicht in die Tonne“, bestätigt Wagner. Direkt neben der Tafel ist die Wohnungslosenhilfe. Zu ihr gehört auch die Wärmestube, ein niederschwelliges Angebot. Das bedeutet, dass die Hilfe für Bedürftige leicht zugänglich ist. Beratungsgespräche bei privaten Problemen gehören ebenso dazu wie Unterstützung bei Behördenkontakten und falls nötig die Vermittlung zu Therapeuten. Zudem bekommen wohnungslose und bedürftige Menschen für einen Euro Mittagessen. In den Räumlichkeiten der Wärmestube können sie auch duschen und ihre Wäsche waschen. „Die Wärmestube ist ein Ort, an dem die Gäste Anerkennung erfahren und so angenommen werden, wie sie sind“, berichtet die Mitarbeiterin Verena Hofmann. Rund 15 bis 20 Personen kämen täglich, davon esse etwa die Hälfte zu Mittag. Zwei Hilfskräfte kochen jeden Tag eine frische Mahlzeit für sie und Ehrenamtliche gestalten den Sonntagnachmittag mit Kaffee und Kuchen – ohne Beratungsangebot. Unter der Woche ist die Wärmstube am Nachmittag geschlossen. Hofmann plant außerdem ein zusätzliches Projekt namens „Comeback“. Es richtet sich an junge Erwachsene, die aus dem System gefallen sind. Ziel sei es, ihre sozialen Kompetenzen und Fähigkeiten neu zu erwecken. Bei erlebnispädagogischen Angeboten, wie zum Beispiel einem Ausflug in den Klettergarten, könnten die Teilnehmer ihren Teamgeist und ihr Durchhaltevermögen wiederentdecken. Neben der Tafel und der Wärmestube unterstützt der SKM auch Straffällige und deren Angehörige. Michael
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Helfende Hände – Der Verein SKM
Becker (Name geändert) war lange Zeit im Gefängnis. Ein Jahr vor seiner Entlassung nahm er Kontakt zu verschiedenen Einrichtungen auf und geriet schließlich an den SKM. Der Verein stellte ihm einen Nutzungsvertrag für eine möblierte Wohnung aus, in die er kurz nach der Entlassung einziehen konnte. „Ansonsten wäre ich vermutlich auf der Straße gelandet.“ Becker ist sehr dankbar für dieses Angebot und hält seine Wohnung deshalb besonders sauber. Mittlerweile ist er in einem festen Arbeitsverhältnis, nur eine bezahlbare Wohnung ist trotz intensiver Suche bisher noch nicht in Sicht. „Unsere Zimmer haben wir von der Stadt angemietet, sie sind als Übergangshilfe gedacht“, sagt Helmut Gunderlach, Geschäftsführer des SKM und Mitarbeiter der Straffälligenhilfe. „Wer gerade aus der Haft entlassen wurde oder keinen festen Wohnsitz hat, kann hier unterkommen.“ Zusätzlich würden regelmäßige Treffen die ehemals Straffälligen bei ihrer Wiedereingliederung unterstützen und auch in der Wärmestube seien sie herzlich willkommen. Die Einrichtung der zu vergebenden Zimmer werde in der Regel nach jedem Bewohnerwechsel durch neue Spenden ausgetauscht. „Gebrauchsgegenstände wie Geschirr, Decken und Lampen stammen unter anderem aus dem Flohmarkt-Laden des SKM“, so Gunderlach. Dieser ist komplett in der Hand von Ehrenamtlichen und bietet, wie eben ein Flohmarkt, alles Erdenkliche von Haushaltswaren über Bekleidung bis hin zu Büchern. Bereits seit mehr als zehn Jahren gibt es den Laden in der Ulmer Straße. „Was uns die Spender abgeben, kontrollieren wir sorgfältig. Nur wenn es zu 100 Prozent in Ordnung ist, kommt es bei uns ins Regal“, erzählt Ingrid Fink, eine der Ehrenamtlichen. „Wir prüfen beispielsweise, ob Spiele vollständig sind oder Tassen keine abgeschlagenen Ränder haben.“ Die Ware ist gut sortiert, aber das
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Helfende Hände – Der Verein SKM
Angebot ist so groß, dass man sehr viel Zeit braucht, um sich alles anzusehen. „Manche kommen jeden Tag vorbei und schauen, was es Neues gibt“, meint Mitarbeiterin Christa Geyer. Die Kunden würden sich über gut erhaltene Produkte freuen. Wie beim Flohmarkt auf der Straße stehe natürlich auch im Laden das Feilschen um den besten Preis auf der Tagesordnung. Auf der Homepage www.skm-memmingen.de erfahren Interessierte mehr über den Verein und seine Aufgabenfelder.
Text und Fotos: Franziska Schmid
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Reine
Kopfsache
Als Diplom-Modedesignerin bekleidete Alexandra Gebhart jahrelang Frauenkörper, heute bekleidet sie Frauenköpfe. Ihre Hüte, Mützen und Kappen bezeichnet sie am liebsten als Kopfbekleidung. Dieser Ausdruck entspricht ihrer Inspiration, Kreativität und der Herstellungsweise ihrer Kopfbedeckungen. Auch für abstrakte Malerei hat die Künstlerin ein Händchen. „Meinen ersten Hut habe ich schon mit zehn Jahren gemacht, er war gehäckelt“, erinnert sich die Hutdesignerin. Die gebürtige Allgäuerin besuchte ab 1984 die Fachoberschule in Augsburg mit der Ausbildungsrichtung „Gestaltung“ und studierte anschließend in Sigmaringen Modedesign. „Schon bei meiner Abschlussarbeit hatten die Models Hüte auf. Für mich ist eine Frau erst dann fertig angezogen, wenn sie auch einen Hut trägt. Die Kopfbekleidung ist das i-Tüpfelchen eines Outfits“, sagt Gebhart. Nach dem Studium war sie als freiberufliche Modedesignerin bei „Carlo Collucci“, einem bekannten Modedesignkonzern, tätig. Die Gestaltung im textilen Bereich reichte der Künstlerin aber nicht. Sie eignete sich in einem autodidaktischen Studium selbst die freie Malerei an. 1993 erhielt sie sogar den Kunstförderpreis der Stadt Ansbach. Nach der Geburt ihres Sohnes arbeitete Gebhart dann freiberuflich als Textildesignerin und Malerin in Hamburg. „Als alleinerziehende Mutter hatte ich kaum Geld und als Weihnachten vor der Tür stand, habe ich angefangen Mützen als Geschenke für meine Nichten und Neffen zu nähen“, erzählt die Designerin. „Nach und nach haben Freunde und vor allem die Mütter im Kindergarten meine selbstgemachten Mützen entdeckt und waren begeistert. So ist die ganze Sache heiter gewachsen.“ Somit entstand Gebharts Modelabel „beHUTsam“. Im
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Jahr 2003 gründete die Künstlerin ihr Atelier „kunst&textil“ in Bad Wurzach/Ziegelbach. Nach der Geburt ihrer Tochter zog die Designerin und Malerin nach Bad Waldsee, wo sie sich ein neues Atelier einrichtete, das bis heute besteht. Hier näht und häkelt sie Frauen kopfbekleidungen und gestaltet Bilder im Bereich der abstrakten Malerei, in der sie über Jahre hinweg immer wieder Weiterbildungen gemacht hat. Als ausgebildete Schnittdirectrice erstellt Alexandra Gebhart jährlich neue Hutschnitte. Ihre Hüte, Mützen und Kappen sind alle selbstgemacht, nur mithilfe ihrer Nähmaschinen und viel Handarbeit. „Es gibt zwei Möglichkeiten wie der Entwurf für eine Kopfbekleidung entsteht: Entweder ich fertige eine Zeichnung an, entscheide mich für einen Schnitt und überlege dann, welcher Stoff sich am besten eignet, oder ich schaue mir einen Stoff an und lasse mich von seinem ‚Griff‘ leiten“, erklärt die Hutmacherin. Nachdem Schnitt und Stoff feststehen, ist der „Hutputz“ an der Reihe. Dann überlegt die Künstlerin wie sie ihre Kopfbekleidung mit gehäkelten Rosen, Schleifen, Knöpfen und vielem mehr „ausputzen“ kann. Bei den Sommerstrohhüten, die entweder aus Seegras oder aus Sisol, einer Faser der Agavenpalme, gefertigt werden, sieht die Herstellung ein wenig anders aus. Hier wird das verwendete Material zuerst nass gemacht. Danach erarbeitet die Hutmacherin an einem hölzernen Modellierkopf ihre Kreationen. Dabei experimentiert sie solange, bis ein Modell entsteht, das ihr gefällt. 2012 hat Gebhart ihr zweites Label „frostschutz“ gegründet, das vor allem junge Leute anspricht. In dieser Linie werden nur gehäkelte Mützen in zwei verschiedenen Formen und unterschiedlichen Farben hergestellt. „Kopfschmeichler“ „Das Material spielt für mich die Hauptrolle. Da ich bewusst auf feste Filze, harte Huteinlagen und Steifgaze verzichte, behalten die Materialien ihre anschmiegsame Haptik. Sie passen sich somit leicht der Kopf- und Gesichtsform an und werden Teil der Trägerin.“ Diese Eigenschaft sieht die Künstlerin als das Besondere an ihren Hüten. „Meine Hüte sind reine Kopfschmeichler. Sie sind nicht so steif wie man es sonst gewohnt ist und geben deshalb auch keine feste Form vor. Dadurch können sie von jedem Typ Frau getragen werden.“ Alexandra Gebhart verwendet nur hochwertige Naturmaterialien wie Wolle, Seide, Leinen, Baumwolle oder Sisol für die Strohexoten. Jeder Hut im Atelier „kunst&textil“ bekommt seinen eigenen Namen, wie zum Beispiel Paris, Aurdy, Zoe, Paulina, Hibiskus, Rosenrot und Seekönigin. „Als mir die Städtenamen ausgegangen sind, bin ich zu Frauennamen übergegangen“, erzählt die Hutmacherin mit einem Schmunzeln. „Manchmal lasse ich mir aber auch etwas anderes einfallen.“ Gebharts Kopfbekleidungen sind alle Einzelstücke oder Kleinserien. Ein Modell wird zwar
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in mehreren Farben und Stoffen hergestellt, aber ein und den selben Hut, in gleicher Farbe und Form, gibt es höchstens drei Mal. Alexandra Gebharts Kopfbekleidungen können in Geschäften, auf Ausstellungen und nach Absprache im Atelier direkt gekauft werden. Immer im Frühling beziehungsweise Herbst erscheint jeweils die neue Sommer- oder Winterkollektion. Fünf Läden beliefert die Hutmacherin mit ihren Frauenkopfbekleidungen, unter anderem das Huthaus Kreuzer in Memmingen. Auch die Bilder der Künstlerin können auf unterschiedlichen Ausstellungen gekauft werden.
Text: Melanie Guggenberger Fotos: privat
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Jeder Hut im Atelier „kunst&textil“ bekommt seinen eigenen Namen, wie zum Beispiel Paris, Aurdy, Zoe, Paulina, Hibiskus, Rosenrot und Seekönigin. „Als mir die Städtenamen ausgegangen sind, bin ich zu Frauennamen übergegangen“, erzählt die Hutmacherin mit einem Schmunzeln. „Manchmal lasse ich mir aber auch etwas anderes einfallen.“ Gebharts Kopfbekleidungen sind alle Einzelstücke oder Kleinserien. Ein Modell wird zwar in mehreren Farben und Stoffen hergestellt, aber ein und den selben Hut, in gleicher Farbe und Form, gibt es höchstens drei Mal. Alexandra Gebharts Kopfbekleidungen können in Geschäften, auf Ausstellungen und nach Absprache im Atelier direkt gekauft werden. Immer im Frühling beziehungsweise Herbst erscheint jeweils die neue Sommer- oder Winterkollektion. Fünf Läden beliefert die Hutmacherin mit ihren Frauenkopfbekleidungen, unter anderem das Huthaus Kreuzer in Memmingen. Auch die Bilder der Künstlerin können auf unterschiedlichen Ausstellungen gekauft werden.
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Lautlos vom Himmel schweben hab ich selbst...
pr o b i e r t Mit der Bergbahn geht es nach oben. So langsam stellt sich auch bei mir ein leicht mulmiges Gefühl im Bauch ein. Obwohl ich wirklich Achterbahn erprobt bin, muss ich zugeben, dass ich ein bisschen aufgeregt bin: In wenigen Minuten werde ich meinen ersten Gleitschirmflug absolvieren. Oben angekommen, empfängt mich Wolfgang Wimmer von „flytandem“. Denn natürlich werde ich zusammen mit ihm einen Tandem-Flug machen. Der uralte Menschheitstraum vom Fliegen? Momentan habe ich starke Zweifel, ob Fliegen wirklich ein Traum sein soll ... Aber Wolfgang, mein Pilot, lässt nicht zu, dass ich lange ins Grübeln komme. Er erklärt mir den Startablauf, spricht mir gut zu und macht mir Mut. Den ich eigentlich gar nicht wirklich bräuchte, denn „ganz einfach“ soll es sein, der Start in die Lüfte. Natürlich, für Wolfgang vielleicht, der ja bereits mehrere tausend Flüge absolviert hat. Ich bin da doch noch etwas skeptisch. Meine komplette Flugmontur hat Wolfgang auch dabei. Mit ein paar einfachen Handgriffen werden mir die Gurte angepasst, und natürlich muss ich einen Helm aufsetzen. Erst kommt der Testlauf. Wolfgang zählt 3,2,1, los ... und wir rennen ein paar Meter gemeinsam den Hang hinunter. Hat doch prima geklappt. Nun kann es ernst werden. Nachdem unser Schirm auf dem Berghang fachgerecht ausgerichtet ist, hängen wir uns an den Gurten ein. Noch ein letzter Sicherheitscheck, dann sind wir startklar. „Und, alles ok?“, fragt Wolfgang nochmal sicherheitshalber. Ich nicke nur, denn mein Hals fühlt sich im Moment sehr trocken an und ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt
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einen vernünftigen Ton herausbekomme. „Na, dann kann es ja losgehen!“ Wolfgang zwinkert mir zu und zählt. „3,2,1, los!“ Anlaufen, Schirm hochziehen, ein paar schnelle Schritte – und sanft heben wir vom Hang ab. Das Kribbeln vom Bauch geht jetzt durch den ganzen Körper, wird aber schnell von einem unbeschreiblichen Gefühl verdrängt. Ich fliege! Meine anfängliche Angst ist schnell vergessen. Ich lehne mich bequem zurück und kann die wunderschöne Berglandschaft von oben genießen. Es ist überwältigend, schwerelos über die Berge zu gleiten, mit den Steinadlern in der Thermik zu „drehen“ und die Natur so unmittelbar zu erleben.
Ob ich mich wohl ein bisserl was trauen würde?, fragt mich Wolfgang nach einer Weile. Ja, ich nicke, denn inzwischen habe ich mich hier oben ganz gut akklimatisiert. Er zeigt mir, wie ich durch Gewichtsverlagerungen Steuerhilfe geben kann. „Wie mit dem Moped in die Kurven“, erklärt er, und
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„aufgepasst“, sagt er noch – schon vollführt unser Gleitschirm eine rasante Linksdrehung. Nun fühle ich mich wirklich wie in der Achterbahn! Für einen kurzen Moment weiß ich nicht mehr, wo oben und unten ist. Nochmal zieht Wolfgang an einer der Steuerleinen und wir drehen schnittig nach rechts, dann fliegen wir wieder in „normaler“ Geschwindigkeit. Schließlich bereitet mich Wolfgang langsam auf die Landung vor. „Auf Kommando richtest du dich im Sitzgurt auf und machst dich bereit, zu laufen.“ Alles klar. Nachdem ich ja kurz zuvor eine sogenannte „Spirale“ geflogen bin – durchaus der Höhepunkt meines „Flugfeuerwerks“ – kann mich die Landung nun nicht mehr ängstigen. Und so läuft auch alles ganz reibungslos – die Landung ist geglückt! Mein Pilot schnallt mich ab, und ich kann mein Glück als frisch Luftgetaufte mit beiden Beinen fest auf dem Boden nun in vollen Zügen genießen ... Mit seiner Spezialkamera hat Wolfgang viele schöne Fotos von unserem Flug gemacht, und sogar ein kleines Video hat er aufgezeichnet. Eine tolle Erinnerung an ein einzigartiges Erlebnis! Text: Stephanie Hengeler-Zapp Fotos: Wolfgang Wimmer, flytandem.at
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Kinder machen Kunst
Wer kennt ihn nicht? Den Traum vom Fliegen? Hat sich nicht jeder von uns schon mal vorgestellt, wie es wäre, sich wie ein Vogel sanft und sicher durch die Luft zu bewegen? Auf Wolken spazieren und dabei den vorbei fliegenden Vögeln winken? Zur Ausstellung „Der Traum vom Fliegen“ gibt es in der MEWO Kunsthalle vieles zu entdecken ... Passend zur Ausstellung bietet das KinderKunstAtelier ein spannendes Mitmachprogramm an, bei dem sich Kinder ab sechs Jahren kreativ austoben können. Bunte Fische, Käfer, Kleeblätter, Elefanten, eine Giraffe und sogar ein gestiefelter Kater tummeln sich auf den Papierbögen. Fleißige Kinderhände haben die kleinen Kunstwerke zu Papier gebracht, und zwar mit tollen Drucktechniken. „Fliegende Druckwerkstatt“ lautet das Thema heute im KinderKunstAtelier. Schnell ein altes T-Shirt übergezogen, ein Namensschildchen angebracht, und schon kann es losgehen. Die beiden Schwestern Marie und Amelie sind bereits nach kurzer Zeit ganz vertieft in ihre Arbeiten. Schnell haben die neun- und zwölfjährigen Mädchen verstanden, wie die einzelnen Drucktechniken funktionieren und wie die besten Ergebnisse erzielt werden. Denn genau so funktioniert auch das KinderKunstAtelier: „Wir bereiten ein Thema vor, erklären wie und was zu tun ist, und dann dürfen die Kinder völlig frei arbeiten“, erzählt Sabine Brecheisen, die das KinderKunstAtelier leitet. Meist führe sie die Kinder erst einmal durch die aktuelle Ausstellung, „dann sprudeln die Ideen meist nur so heraus aus den Kindern“, schmunzelt Brecheisen.
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Kinder machen Kunst
Inzwischen sind schon wieder viele prächtige Kunstwerke entstanden. Mit Feuereifer sind die Kinder bei der Arbeit, drucken, pressen, walzen und stempeln drauflos. Wer nicht weiter weiß oder eine Frage hat, kann sich jederzeit an Sabine Brecheisen wenden. Mit viel Geduld erklärt sie kindgerecht jeden einzelnen Arbeitsschritt, beantwortet Unklarheiten, ermuntert aber gleichzeitig auch zum selbstständigen Arbeiten und Ausprobieren. Museumspädagogik mit handlungsorientiertem Ansatz nenne man solch eine Vorgehensweise, so Brecheisen. „Die Kinder sollen sich trauen und dadurch ein Gefühl für Kunst entwickeln.“ Das Angebot des KinderKunstAteliers soll sich zukünftig auf die Ferienzeiten konzentrieren. Buchbar sind die Programme auch für Schulklassen oder Kindergärten. „Dann passen wir die Inhalte der Altersgruppe entsprechend an“, erläutert Brecheisen. Sogar Kindergeburtstage können im KinderKunstAtelier gefeiert werden. Mit der geplanten Gründung eines Kinderkulturclubs und der Einrichtung von speziellen Kinderausstellungen möchte Brecheisen dem KinderKunstAtelier einen festen Platz in der Museumskultur einräumen. Und dahinter, wiederum, stehe nur ein Ziel: Kultur für alle zugänglich zu machen. „Wir wollen weg von dem verstaubten oder auch elitären Image, das so manches Museum innehat“, betont Brecheisen, die eine Ausbildung zur Theaterpädagogin sowie ein Studium für angewandte Kulturwissenschaften absolvierte. Denn genau hierin liegt ihre „Berufung“: Kultur erleben, gestalten und weitergeben. Trickfilmwerkstatt In den Oster- und Pfingstferien wurde von der MEWO ein ganz besonderes Programm für Kinder angeboten: Passend zur Ausstellung „Der Traum vom Fliegen“ wurden Trickfilme zum Thema gestaltet. Zuerst sahen sich die Kinder gemeinsam mit dem Künstler Max Biek die Ausstellung an und sammelten Ideen. Im KinderKunstAtelier ließen sie Zeichnungen oder modellierte Figuren mit Hilfe des Computers und einer Fotokamera „lebendig“ werden. Zum Einsatz kamen verschiedene Materialien wie Papier, Knete oder Farbe. Die Kinder arbeiteten auch mit selbst gebastelten oder vorhandenen Gegen
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ständen, wie zum Beispiel Büromaterial, Lebensmitteln oder Naturmaterialien. So entstanden fünf tolle Trickfilme. Bei einer Vernissage und anschließender Ausstellung in der MEWO Kunsthalle durften die Kinder ihre Kunstwerke präsentieren. Projektpartner waren das Projektbüro Soziale Stadt und die Bismarkschule Memmingen. KinderKunstAtelier in den Sommerferien Auch in den Sommerferien hat das KinderKunstAtelier wieder geöffnet: Immer donnerstags von 14 bis 17 Uhr am 6., 13., 20. und 27. August. Willkommen sind Kinder ab 6 Jahren zu vier Künstlerworkshops zum Thema „Landschaftsmalerei“. In jedem der Workshops nähern sich die Kinder dem Thema zuerst im „KinderMuseum“, einem Teil der MEWO Kunsthalle, der extra für die jungen Besucher eingerichtet wurde. Bereits in der Ausstellung können die Kinder erste Ideen entwickeln und sie anschließend im Atelier umsetzen. Es wird experimentiert und mit verschiedenen Materialien und Farben gearbeitet, so dass der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind ..! Anmeldungen unter Telefon 08331 / 850 771. Weitere Informationen über Ausstellungen, Termine, Kurse oder Ferienprogramme finden Sie im Internet unter www.mewo-kunsthalle.de. Text: Stephanie Hengeler-Zapp Fotos: Stephanie Hengeler-Zapp, Kirstin Köllner
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Wo Abenteurer sich erholen Grenzposten vordere Wiedhagalpe
Schwierigkeit leicht bis mittel Gehzeit 30 Min. bis 5 Std. Höhenmeter 200Hm im Abstieg bis 950Hm Aufstieg Tourencharakter Leichte Wanderung; die Variante mit Anstieg über Kühgundrücken birgt allerdings ausgesetzte Passagen und Drahtseilsicherungen, 950Hm. Ausgangspunkt Parkplatz Skigebiet Oberjoch Anfahrt Über die A7 bis zur Ausfahrt Oy-Mittelberg und weiter über die Landstraße bis Bad Oberjoch, Parkplatz direkt an der Straße; mit dem Bus direkt nach Oberjoch Karten Kompass 1:50000, Nr.3 Allgäuer Alpen/Kleinwalsertal; Wanderkarte Tannheimer Tal 1:35000, Alpenwelt Verlag Touristinformation Tourismusverband Tannheimer Tal, Tel. +43(0)5675/62200, www.tannheimertal.com; Gästeinfo Oberjoch, Tel. 08324/7709, www.oberjoch. info, www.badhindelang.de
Inmitten des Kessels unter Iseler und Kühgundkopf warten an der Vorderen Wiedhagalpe Freundlichkeit und Gemütlichkeit auf große und kleine Abenteurer. Denn das Skigebiet über Oberjoch ist gut erschlossen und bietet viele Möglichkeiten – auch ruhigere Wege gibt es noch. Als zwei Wanderer beim Abstieg vom Iseler an der Vorderen Wiedhagalpe ankommen, erwartet sie eine Überraschung: Obwohl die Sonne an diesem herbstlichen Werktag bereits kurz davor ist, hinter die Berghänge zu tauchen, schwingt sich Hüttenwirtin Cornelia Lochbihler nochmal in die Küche. Eher vorsichtig hatte das Pärchen gefragt, ob es noch etwas zu trinken gibt. Am Ende sitzen sie nicht nur vor vollen Gläsern, sondern auch vor warmem Leberkäse und Kartoffelsalat. »Solange ich da bin, gibt es auch noch was«, war Cornelias pragmatische Antwort. Dann fährt sie eben etwas später nach Hause. Dieses traute Heim liegt in der österreichischen Exklave Jungholz. Keine zehn Kilometer trennen den Skiort von der Alpe. Weil es auf der Vorderen Wiedhagalpe keine Übernachtungsmöglichkeiten gibt, wohnt auch die Wirtin nach wie vor im Tal. Übernommen hat sie die Hütte im Sommer 2014 und sie sprüht vor Enthusiasmus. Ganz neu ist sie in dem Gebiet jedoch nicht: Während der Wintersaison hatte sie schon jahrelang in einer der Skihütten gearbeitet. Das wird sie auch weiterhin tun. Denn die Wiedhagalpe hat das ganze Jahr über geöffnet. »Im Winter kommen natürlich vor allem Skifahrer vorbei«, sagt Cornelia Lochbihler. Schließlich liegt der Ausstieg des Wiedhaglifts nicht weit entfernt. Doch auch im Sommer ist der Iseler mittlerweile alles andere als ein einsamer Berg. Die Iselerbahn bringt einen bis auf 1630Meter Höhe – natürlich führen auch lohnenswerte Wanderwege dorthin. Von der Bergstation aus bieten sich viele Touren an. Unter ihnen ist auch der bequemste Weg zu unserer Alpe. Selbst wer sich Zeit lässt, steht nach einer halben Stunde leichtem Abstieg und Querung vor dem Speicherteich Wiedhag. Der Teich wurde im Jahr
Wo Abenteurer sich erholen – Grenzposten vordere Wiedhagalpe
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1999 künstlich angelegt – aus ihm werden Schneekanonen gespeist. Im Sommer machen ihn Frösche, Kröten und Molche zu ihrer Kinderstube. Die Alpe steht direkt an seinem Ufer. Von der Bahn aus steigen die meisten Wanderer natürlich zuerst zum nur noch 250Höhenmeter entfernten Iseler, bevor sie die Alpe besuchen. Viele Besucher kraxeln über den Salewa-Klettersteig, der seit 2008 durch die schrofige Nordwand des Bergs führt. Er schlängelt sich allerdings durch nicht unbedingt ideales Klettergelände und sucht etwas künstlich die Schwierigkeiten. Knapp ein Drittel ihrer Besucher, schätzt Hüttenwirtin Lochbihler, versuchen sich an dem Eisenweg. »Ich höre oft, dass die Alpe von oben so gut aussah«, sagt sie. Viele nehmen also, animiert von der Aussicht, den kleinen Abstecher zu ihr in ihren Tagesplan auf.
Vor allem für Familien mit kleineren Kindern eignet sich der Schmugglersteig, auf dem auch die Vordere Wiedhagalpe liegt. Er folgt einem Weg über die Grenze zwischen Bayern und Tirol, der früher gerne von nur mäßig gesetzestreuen Gesellen genutzt wurde, um Waren zwischen den Ländern zu verschieben. Auf den organisierten Erlebniswanderungen können die Teilnehmer dabei in die Rollen der Grenzwächter oder Schmuggler schlüpfen. Der Weg startet wahlweise an der Wannenjochbahn über Schattwald im Tannheimer Tal oder an der Iselerbahn. Zurück zum Startpunkt geht es mit dem Bus. Sowohl der Schmugglerpfad als auch der Salewa-Klettersteig beziehen Teile des Kühgundrückens mit ein. Trotzdem ist die Überschreitung des gesamten Rückens die lohnendste Tour im Gebiet. Diese Meinung teilt auch Wirtin Lochbihler. »Es ist nie wirklich schwer und trotzdem geht es zu beiden Seiten schön steil bergab«, schwärmt sie.
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Wo Abenteurer sich erholen – Grenzposten vordere Wiedhagalpe
Der Weg kann ohne Probleme in beide Richtungen begangen werden. Am ruhigsten geht es zu, wenn einer der (von Oberjoch kommend) hinteren Parkplätze Richtung Grenze als Ausgangspunkt dient. Dann geht es über den alten Salzweg an der unbewirtschafteten Hinteren Wiedhagalpe vorbei und über einen Teil des Schmugglersteigs auf den Kühgundrücken. Die schmale Gratschneide ist großzügig mit Drahtseilen versehen und leitet auf das mit einem großen Gipfelkreuz verzierte Wannenjoch (1852m, auch Kühgundspitze genannt). Der weitere Weg zum eigentlich höchsten Punkt des Kamms, der sich aber mit einem simplen Grenzstein begnügen muss, ist etwas weniger luftig. Dafür wartet nach dem 1909Meter hohen Kühgundkopf der Abstieg in die tiefste Hüttensteckbrief: Scharte des Höhe: 1425 m Grats, bevor es Hüttenwirtin: Cornelia Lochbihler recht steil wieBewirtschaftet: Ganzjährig der zum Iseler Kapazität: Keine Übernachtungshinaufgeht. Zur möglichkeiten Hütte gelangt Kontakt: Tel. +43 (0)6647/3922906 man von dort Tourenmöglichkeiten vor Ort: Iseaus auf dem ler (1876m), leicht, 450Hm, 1Std.; Weg über die Überschreitung Kühgundrücken Bahnstation. (1909m) mit Iseler, mittel, 950Hm, Nicht
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Wo Abenteurer sich erholen – Grenzposten vordere Wiedhagalpe
über der Hütte, sondern auch darunter stehen viele Wege zur Auswahl. Neben der Bahn führen gleich zwei Wanderwege in unmittelbarer Nähe ins Tal. Ähnlich sieht es an der Vorderen Wiedhagalpe aus: Entweder man folgt dem Fahrweg unter dem Wiedhaglift oder geht noch ein Stück auf dem Schmugglersteig. Nach einem kleinen Bach führt ein schöner kleiner Pfad durch einen stillen Wald wieder in das Tal hinunter.
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Der Salewa-Klettersteig Der Klettersteig auf den Iseler eignet sich gut für Anfänger: Er ist weder zu lang noch zu schwer. Weniger schön dagegen ist die Linienführung, die zum Teil ziemlich gesucht wirkt. Zudem ist meist sehr viel los. Der Eisenweg leitet auch in zwei weiteren Abschnitten bis auf den Kühgundkopf. Dazu führt eine Querung von unterhalb des Gipfels über die Schusterplatte zur Scharte zwischen Iseler und Kühgundkopf. Nach einem Stück auf dem Wanderweg beginnt der dritte Abschnitt durch die Nordflanke. Empfohlen ist er für Jugendliche ab zwölf Jahren.
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Text und Fotos: Frank Eberhard
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Eine Reise in die Heimat
Mit Gänseblümchen im Haar, ausladenden Gesten und spitzbübischen Anekdoten vermittelt Wolf-Dieter Storl einen Eindruck vom Götterkult Indiens. In dem lebhaften Vortrag bei Rapunzel Naturkost in Legau geht er auch auf die indische Pflanzenwelt und seine eigenen Reiseerfahrungen ein. Denn mit fremden Kulturen und Pflanzen kennt er sich aus. Er erzählt von einem frechen kleinen Äffchen, das mit langen Fingern seine Studienunterlagen durch das Fenstergitter stibitzt. Er singt mit aufgeblasenen Backen die heilige Silbe „Om“, aus dessen Vibrationen nach hinduistischem Verständnis das gesamte Universum entstand. Und er füllt dabei mit seiner Ausstrahlung die gesamte Bühne aus. Angefangen hat die Reise des in Sachsen geborenen Wolf-Dieter Storl mit einer „Nacht- und Nebelaktion“. Er floh aus der damaligen russischen Besatzungszone in den Westen und bestieg mit seiner Familie ein Auswandererschiff nach Amerika. Storl strahlt eine innere Ruhe aus, er wirkt gelassen und fest verwurzelt, ähnlich wie ein großer Baum. „Meine vielen Reisen waren vielleicht eine Suche nach der früh verlorenen Heimat“, meint er. Und so führte ihn diese Suche an die unterschiedlichsten Orte. Als junger Erwachsenen wollte Storl zurück nach Europa. „Dieser Numerus Clausus an den deutschen Universitäten machte mir aber einen Strich durch die Rechnung.“ Schließlich landete er in Wien, was verglichen mit seiner amerikanischen „Wir sind die Besten!“-Mentalität ein großer Bruch war. „Die
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vielen Veränderungen haben mich wohl sensibel für kulturelle und sprachliche Unterschiede gemacht“, vermutet Storl. Bei einer wissenschaftlichen Untersuchung in der Nähe von Genf habe der Kulturanthropologe und Ethnobotaniker die Natur für sich entdeckt. „Gärtnern statt Uni“ lautete sein Motto. Nach zweieinhalb Jahren schickte der Professor einen Assistenten auf die Suche nach dem verschwundenen Forscher. „Als er mich dann gefunden hatte, war ich schon ganz Naturmensch, mit Vollbart und allem, was dazugehört“, erinnert er sich schmunzelnd. Zurück an der Universität zog der Pflanzenexperte schon bald in die Vereinigten Staaten, an die Westküste. Dort schrieb er sein erstes Buch über biodynamisches Gärtnern. Er verkaufte es an Studenten für nur einen Dollar – es wurde ein Bestseller. Dieses erste Buch – „wie man richtig gärtnert“ – habe damals die Art und Weise des biologischen Gä rtnerns von Grund auf verändert, so Storl.
Einige Jahre später führte sein Weg wieder nach Europa, in die Schweiz. Dort arbeitete er auf einem naturnahen Hof im Emmental, pflügte die Äcker mit Rössern und melkte die Kühe von Hand. „Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.“ Damals, zu Zeiten der ersten Ölkrise, hätte es sonntags sogar ein allgemeines Fahrverbot gegeben. Diese urtümliche Landwirtschaft, die ohne Maschinen auskommt, verglich Storl mit der amerikanischen Arbeitsweise. Er kam zu dem Ergeb-
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nis, dass die alte Arbeit ohne Maschinen viel weniger Energie zur Herstellung von Milch, Fleisch und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen benötigt als die moderne Variante. Vor allem der Transport und die Schädlingsbekämpfung seien heutzutage so aufwändig, dass mehr Energie in die Produktion investiert werde, als am Ende dabei wieder herauskäme. Irgendwann dachte sich Storl: „Mach mal was ganz anderes“, und zog nach Indien. Er war damals überzeugt, aus seinem objektiven Blickwinkel als Kulturanthropologe mehr über das Land zu wissen als die Bewohner selbst. Aber Indien kam ihm vor wie eine ganz andere Welt. Anders als das, was er darüber gelernt hatte. Anstatt wie geplant Vorlesungen zu halten, wurden Storl und seine Frau jedoch schwer krank. „Aber man muss es nehmen wie es kommt. So hatten wir Zeit, das indische Leben voll und ganz aufzusaugen.“ Ursprünglich folgte er damals der Einladung einer Uni in Benares, der heiligen Stadt am Fluss Ganges. Der hinduistische Gott Shiva gelte dort am nähesten, und die Universität sei die größte in ganz Asien, erklärt Storl. Aber seine Unterlagen für die Universität nahm ihm ein kleiner Affe weg, der seine Finger durch das Fenstergitter streckte. Storl deutete das als Zeichen, sich nicht mit dem Studium zu beschäftigen. Stattdessen war er viel mehr mit sich selbst konfrontiert, und auch durch seine Krankheit machte er einen seelischen Wandlungsprozess durch. Eine Art innere Stimme schickte ihn dann als geistige Führung, wie Storl es beschreibt, zurück zu seinen Wurzeln nach Deutschland.
Wolf-Dieter Storl ist bekannt als deutsch-US-amerikanischer Kulturanthropologe und Ethnobotaniker. • Kulturanthropologie ist eine Kultur- und Sozialwissenschaft, die sich aus der Volkskunde entwickelt hat. Sie untersucht den Menschen in seinem Verhältnis zu seiner Kultur. • Ethnobotanik ist die Wissenschaft vom Studium der Pflanzen (Botanik) in Bezug auf ihre Verwendung durch den Menschen: Als Nutzpflanzen, als Medizin und im Brauchtum. Aufgabe der Ethnobotanik ist die Erforschung von Pflanzen, die für den Menschen wertvoll sind.
So landete er im ostfriesischen Moor, abgelegen am Meer. Dort lebten er und seine Frau eine Weile, bis er bei einer Verlagsausstellung den Allgäuer Maler Manfred Scharpf kennenlernte. Ohne gefragt zu werden sagte der Künstler: „Du, ich weiß wo du leben sollst“, und erzählte vom Allgäu, von Schnee und von einsamer Abgelegenheit. Storl sagte sofort zu, ohne den Ort überhaupt gesehen zu haben. Nun leben er und seine Frau schon seit 26 Wintern in einem ehemaligen Kloster in der Nähe von Isny. „Das ist eine wunderbare Ruhe, in der ich meine Gedanken ganz tief fassen kann“, sagt Storl. Abgelegen schreibt er dort seine Bücher, Winter für Winter. Seine Frau erledige dann die Einkäufe und hole die Post. Storl sieht in dieser Zeit oft monatelang niemanden außer seiner Familie, denn die nächsten Häuser sind kilometerweit entfernt und Wanderer verirren sich nur selten bis zu ihm. Im Sommer hält Storl Vorträge, macht Holzarbeiten und lebt von seinem Selbstversorgergarten, über den er auch bekannte Bücher geschrieben hat. Die handwerkliche Arbeit ist für ihn ein abwechslungsreicher Ausgleich zum Schreiben. „Mein ganzes Leben lang wollte ich unbewusst an den Ort meiner Kindheit zurück, auch wenn es eigentlich eine harte Zeit war, die Notzeit nach dem Krieg“, erzählt er. Mittlerweile hat er im Allgäu Wurzeln gefasst und für seine Kinder ist das neue Zuhause zur Heimat geworden. „Wenn man es zulässt, der liebe Gott hat uns so gemacht, dann wird man an den richtigen Ort geführt“, sagt Storl.
Text: Franziska Schmid, Fotos: Kirsten Bücher, Michel Canonica
Nervenkitzel zwischen den Wipfeln Klettern von Baum zu Baum, dass ist echtes Abenteuer pur. In vier bis 20 Metern Höhe geht es über verschiedene Übungen, wie Reifen, Balken, Treppen, Seilrutschen und vieles mehr. Beeindruckend – und gar nicht so schwer, wie es aussieht. Auf dem rund 14 000 Quadratmeter großen Waldareal im Abenteuer Kletterpark Tannenbühl in Bad Waldsee gibt es derzeit neun Parcours, mit über 170 Übungen und rund 2200 Meter Kletterstrecke. Nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung durch einen der geschulten Mitarbeiter und dem Anlegen des sogenannten Security Bodysystems – den Gurten und Karabinern, um sich im Parcours abzusichern – geht’s los. Jeder bestimmt sein eigenes Tempo. Eile ist nicht notwendig, denn auf den einzelnen Plattformen kann ganz einfach überholt werden. Sogar die Kleinsten, Kinder ab drei Jahren, dürfen ihre ersten Klettererfahrungen sammeln. Im Kiddy-Parcours. Wie bei den „Großen“ arbeiten die Kinder hier mit der Sicherheitsausrüstung. Es gibt Übungen wie bei den Großen, nur niedriger. Die Begleitpersonen laufen am Boden mit und können bei Bedarf helfen. Ab einer Größe von 1,25 Metern dürfen Kinder dann in die großen Parcours einsteigen. Bis zu einem Alter von 14 Jahren muss aber immer eine erwachsene Begleitperson dabei sein. Die verschiedenen Schwierigkeitsstufen der Parcours – von Stufe 1 bis 8 – sorgen dafür, dass sowohl Anfänger als auch Profis ihre Grenzen austesten können.
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Nervenkitzel zwischen den Wipfeln
Doch nicht nur in luftiger Höhe hat der Kletterpark Tannenbühl so einiges zu bieten: Zur Stärkung und Erfrischung, vor oder nach der sportlichen Leistung, gibt es im Kiosk Kaffee, Eis, Getränke und kleine Snacks. Dem großen Hunger kann mit Steak und Wurst vom Grill abgeholfen werden. Am angrenzenden Grillplatz darf auch selber gegrillt werden, ebenso kann dort Fußball, Tischtennis oder Basketball gespielt werden. Toben, Rutschen und Schaukeln ist auf dem benachbarten Abenteuerspielplatz angesagt. Für kleine Entdecker gibt es beim Rundgang durch den gut drei Kilometer langen benachbarten Naturlehrpfad allerhand Wissenswertes über Wald und Natur zu erfahren. Und auch Tierliebhaber kommen im Tannenbühl auf ihre Kosten: Vier große Tiergehege mit Wildschweinen, Rotwild, Steinwild und Mufflon laden Jung und Alt zum Streicheln und Staunen ein. Weitere Infos im Internet unter www.abenteuer-kletterparktannenbuehl.de
Text: Stephanie Hengeler-Zapp, Abenteuer Kletterpark Tannenbühl Fotos: Abenteuer Kletterpark Tannenbühl
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Die Welt der Sagen und Legenden Wandelnde Heere, versteckte Gänge, sagenhafte Schätze und verlasse ne Ruinen: Das Allgäu bietet eine Vielzahl verborgener Orte und verges sener Geschichten. Peter Würl, geboren in der Tschechoslowakei und aufgewachsen in Geretsried südlich von München, geht diesen Sagen auf den Grund. Seit er 1984 ins Allgäu zog, ist der Lyriker und Buch autor von dem Landstrich und dessen Geschichte fasziniert. Mittler weile hat er zwei Heimatbücher verfasst: Persönliche Wanderführer an geheimnisumwobene Orte in der Region. Peter Würl ist ein Entdecker. Schon als Kind ging er in unterirdischen Bunkern auf Erkundungstour. Die kilometerlangen Gänge unter der Erde boten ihm damals reichlich Platz für Abenteuer. Doch ungefährlich war das nicht: „Natürlich gab es dort unten Waffen“, so Würl, „einmal habe ich mir sogar in den Arm geschossen“. Wenn er jetzt zurückblickt, will er seine Kindheit trotzdem nicht missen. Als er dann mit seiner Familie ins Allgäu kam, habe ihn die Gegend mit ihren rauen Wintern und ihrer geheimnisvollen Vergangenheit vom ersten Moment an gepackt. Die Region, die von der keltischen Urbevölkerung und von Römern besiedelt wurde, faszinierte ihn. Auch das alte Gemeindehaus in Ronsberg, in das er mit seiner Familie gezogen ist, hatte eine ungewöhnliche Vergangenheit. Es war das ehemalige Armenhaus des Ortes, in dem vorwiegend ältere Menschen lebten, die auf die Hilfe der Gemeinde angewiesen waren. Von einem Nachbarn bekam Würl ein altes Gedicht über sein neues Zuhause, das auf die Rückseite eines Frachtbriefs aus dem Jahr 1908 notiert war. Der Verfasser klagte die Zustände in dem Gebäude an und endete mit dem Wunsch „Lieber Herrgott, schlag doch dös Gemeindehaus zu, und gib lieber der feinen Gemeindsverwaltung die ewig Ruh‘“. Geschichten wie diese interessieren Würl – solche über das Leben der einfachen Leute, nicht über große Könige und Kaiser. Historisches aus der Region recherchiert er mit Herzblut. Häufig käme er dabei vom Hundertsten ins Tausendste. „Ich bin furchtbar, wenn ich erst mal anfange“, erklärt
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er lachend. Seine Begeisterung für das Allgäu war bereits geweckt, da musste er für mehrere Wochen ins Krankenhaus. Dort hatte er die Gelegenheit, sich noch ausführlicher mit dem Landstrich und seinen historischen Orten auseinanderzusetzen: Nächtelang las er die „Allgäuer Chronik“ des Heimatpflegers Alfred Weitnauer. Gemeinsam mit seinem Sohn und dessen Freunden erkundete er anschließend die Plätze, von denen er schon so viel gelesen hatte. Darunter waren viele Burgstellen, wie Burg Ronsberg, Burg Liebenthann und Burg Stein. Ein Verleger regte schließlich an, über die Exkursionen ein Buch zu verfassen. Anfangs war Würl eher abgeneigt, denn er war viel lieber draußen unterwegs, als drinnen an einem Computer zu sitzen. Die beiden einigten sich schließlich darauf, dass Würl sein Hintergrundwissen und seine Erlebnisse handschriftlich festhalten solle, und der Verleger dieses dann abtippen werde. Das Ergebnis, eine Sammlung von Erzählungen über Wanderungen an geheimnisvolle Orte, trägt den Namen „Wunderliches Allgäu“. Inzwischen ist ein zweites Heimatbuch erschienen, das dritte ist bereits in Planung. Neben besonderen Plätzen in der Region wird es auch von der Hexenverfolgung und von Scharfrichtern handeln. „Bei der Recherche habe ich 150 000 verrückte Zufälle erlebt“, meint Würl. Er besäße mittlerweile selbst eine große Bibliothek mit Geschichten, Sagen und Wanderführern aus dem Allgäu. Aber an der Entstehung der Bücher sei nicht nur sein umfassendes Wissen, sondern auch der Zufall maßgeblich beteiligt. Dem Autor fällt auf seinen Ausflügen vieles zu, er findet verborgene Dinge oder trifft ausgerechnet auf jemanden, der sich mit der Geschichte des gerade erkundeten Ortes gut ausgekennt. So habe er beispielsweise in einem Wald bei der Suche nach alten römischen Ziegeln den Besitzer des Waldes getroffen, der erst ein paar Tage zuvor bei Baggerarbeiten auf ebensolche Ziegel gestoßen war. Ein anderes Mal entdeckte Würl die Überreste eines Wehrs an der Günz, die zuvor nie jemandem aufgefallen waren. Auch bei der St. Michael Kapelle auf dem Buschelberg nahe Ottobeuren spielte der Zufall eine Rolle. Ein Zeitungsartikel, den er von einem Freund bekommen hatte, machte Würl auf die Kapelle aufmerksam. Um diesen Hügel ranken sich gleich mehrere geheimnisvolle Sagen, denen der Autor auf den Grund gegangen ist: „St. Michael auf dem Buschelberg Der Begriff „Buschel“ leitet sich von Burgstall her, was eine Stelle bezeichnet, an der einstmals eine Burg gestanden hat. Das trifft auch hier zu. Es gibt viele Sagen um diesen geheimnisvollen Hügel. Das Allgäuer „Wilde Heer“, das Muetes, soll in ihm hausen. Beim „Teufelsloch“ soll ein Gang in den Berg geführt haben, wohin eine Menge „schlimmer Geister“ von den ersten Christen gebannt sein sollen. Besonders in der Fastnachtszeit würden die Geister jedoch wieder aus dem Berg fahren und auf ihren Geisterrössern durch die Luft stürmen. Der Teufel selbst bewache in Gestalt eines großen, schwarzen Pudels einen Schatz in der Tiefe des Hügels.
Die Welt der Sagen und Legenden
Und unterirdische Gänge sollen bis zum Hawanger Schloss führen.
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(...)
Im Jahr 2011 erhielt ich von Kreisheimatpfleger P. Aegidius Kolb einen Artikel aus dem „Spiegelschwab“, der Heimatbeilage der Memminger Zeitung. Der Artikel war von Dr. Barthel Eberl, dem ersten Kreisheimatpfleger Schwabens, verfasst, der sich 1932 mit dem Buschelberg beschäftigte. Darin beschreibt er auch das „Teufelsloch“. Nach der Lektüre dieses Artikels hatte ich den Eindruck, dass es 1932 noch so etwas wie einen Eingang in den Berg gegeben haben musste. Als ich mit meinem Freund Johann dann die Situation sondierte, war in der nordöstlichen Ecke des ehemaligen Burggrabens nichts außer fast mannshohen Disteln zu finden. (...)
Heimatbücher von Peter Würl: Geheimnisvolles Allgäu Ausflüge zu sagenhaften und versteckten Plätzen EDITION ALLGÄU ISBN 978-3-931951-96-2, Erscheinungsjahr: 2014 Wunderliches Allgäu Historisches, Merkwürdiges, Sagenhaftes Ursus Verlag & Medien ISBN 978-3-941414-28-0, Erscheinungsjahr: 2012
Ob verschütteter Burgbrunnen, antiquierte Wasserröhren oder doch ein geheimnisvoller Eingang zur Unterwelt – ich wollte es wissen, und als die Blätter von den Bäumen fielen und der Winter nahte, dachte ich, jetzt müsste es klappen mit der Expedition, und fuhr erwartungsvoll gen Ottobeuren. Der Spätherbst hatte die Stelle unter dem alten Burggraben tatsächlich etwas begehbarer gemacht. Die Disteln und die Brennnesseln waren verwelkt, nur die Brombeerranken zerkratzten mich recht heftig, als ich mich unter ihnen hindurch zwängte. (...) Leider waren meine Mühen nicht von Erfolg gekrönt. Ich verwünschte mich, weil ich nicht wenigstens eine kurze Eisenstange mitgenommen hatte, um zu prüfen, ob ich unter der Grasnarbe auf den von Dr. Eberl im zuvor erwähnten Bericht über das „Teufelsloch“ zugleich erwähnten Nagelfluh stoßen würde.
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Die Welt der Sagen und Legenden
Weiter unten jedoch, dort wo der Graben auslief, wurde es nochmal spannend. Ich lief an der Steilwand entlang, aber außer einem Fuchsbau an der seitlichen Flanke war nichts zu finden. So beschloss ich schweren Herzens, die Suche abzubrechen, denn als „Teufelsloch“ schien mir der Fuchsbau nicht spektakulär genug. Ich habe meine Suche nach Erklärungen für das geheimnisvolle Teufelsloch aber noch nicht aufgegeben! Im Zusammenhang mit den vielen Sagen, die über diesen Platz im Umlauf sind, interessiert mich brennend, was sich einstmals an dieser Stelle befand: der Brunnen einer Burg, die Wasserentnahmestelle des Klosters oder tatsächlich ein unterirdischer Gang. Wenn Sie eines Tages am Buschelberg unterwegs sein sollten und einen dornenverschrammten Zeitgenossen aus den Büschen kriechen sehen, dann sprechen Sie ihn ruhig an – es ist kein Geist, sondern möglicherweise meine Wenigkeit.“ Wie der Auszug aus dem Buch „Geheimnisvolles Allgäu“ zeigt, nimmt Würl für seine Geschichten einiges auf sich. Der Pioniergeist, den er schon als Kind hatte, steckt noch immer in ihm. „Schreiben ist für mich lediglich das Ergebnis der Recherche. Bei gutem Wetter zieht es mich nach draußen, da muss ich einfach auf Erkundungstour in die Natur.“ Text: Franziska Schmid Fotos: Franziska Schmid, Michael Hänsch
Denken Sie an die Zukunft - „Bestattungsvorsorge Treuhand“ Bestattungsvorsorge ist eine sinnvolle und verantwortungsbewusste Entscheidung, insbesondere seitdem die staatliche Unterstützung im Sterbefall ersatzlos gestrichen worden ist. Wie die eigene finanzielle Situation im Todesfall aussieht, ist angesichts eventuell anfallender Pflege- und Heimkosten kaum vorherzusagen. Wer vorsorgt, entlastet seine Angehörigen. Bestattungsvorsorge bedeutet aber auch, die eigenen Wünsche für eine dereinstige Bestattung finanziell abzusichern. Bestattungsvorsorge geht uns alle an. Bestattungsvorsorge ist ein Thema, das uns alle angeht, über das man aber nicht mit jedem spricht. Nehmen Sie sich deshalb Zeit bei der Auswahl eines Bestatters, dem Sie Ihr Vertrauen schenken können. Mit Ihrem Bestatter können Sie alle Fragen zum Thema Bestattungsvorsorge offen und vertrauensvoll besprechen. Ihre individuellen Wünsche und Vorstellungen sind dabei maßgebend. Der Bestatter, von dem Sie diese Information erhalten haben, ist Mitglied der Berufsorganisation. Damit hat er die Standesregeln des „Bundesverband Deutscher Bestatter e.V.“ anerkannt und ist berechtigt, Vorsorgeverträge der „Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand“ anzubieten.
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Zeitreise in die Vergangenheit Die Veranstaltungen im Schwäbischen Bauernhofmuseum bringen Fachkundige und interessierte Museumsbesucher aus ganz Schwaben und darüber hinaus zusammen. Es gibt übers Jahr verteilt zahlreiche Veranstaltungshöhepunkte, die für viel Information und Unterhaltung sorgen. Kinderfest Am Sonntag, 2. August, ist es wieder soweit: Das große Kinderfest im Bauernhofmuseum läutet die Sommerferien ein! Die kleinen und großen Besucher erwartet am ersten Augustsonntag zwischen 11 und 17 Uhr ein abwechslungsreiches Programm mit zahlreichen Mitmach-Stationen im gesamten Museumsgelände. An den Spiel- und Bastelstationen im weitläufigen Gelände kann man sich kreativ ausprobieren oder sein handwerkliches Geschick beweisen. Für jeden ist etwas dabei: Filzen, Töpfern, Stelzenlaufen, der Nagelbalken, das Basteln von Moosgummistempeln, das Schnitzen von Holunderpfeifen, die Herstellung eines Kräutersalzes mit Kräutern aus den Museumsgärten und vieles mehr. Eine ganz besondere Attraktion ist der Kletterbaum. Hier müssen Laugenringe und Süßes sportlich erklettert werden.
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Zeitreise in die Vergangenheit
Museumsnacht Die Museumsnacht am Samstag, 8. August, bietet Gelegenheit zu einer nächtlichen Zeitreise. Das mit Fackeln beleuchtete Gelände und die mit Kerzen illuminierten Gebäude laden von 20 Uhr bis Mitternacht zum stimmungsvollen Verweilen ein. Zahlreiche Programmpunkte sorgen für Unterhaltung, zum Beispiel gibt es verschiedene Mitmachstationen für Kinder, Spuk und Schabernack im Gelände, eine gruselige Märchenstunde und feurige Höhepunkte. Legendär ist der musikalische Stundenschlag der Musikkapelle Illerbeuren-Kronburg am historischen Feuerwehrhaus. Ein kulinarisches Highlight ist das Dunkeldinner, welches in völliger Finsternis in einer Tenne stattfindet. Handwerkertage Am Wochenende des 12. und 13. September zeigen Meister traditionellen Handwerks ihre Kunst. Handwerker aus ganz Schwaben und dem Allgäu beleben das Museumsgelände und führen alte Handwerkstechniken vor. Viele Kollegen ihrer Art gibt es meist nicht mehr. Wie sieht die Arbeit eines Täschners, Schmieds, Kesselflickers, Kerzengießers oder Buchbinders aus? Gerade darum sind die alljährlichen Handwerkertage in Illerbeuren sowohl beim Museumspublikum als auch bei den Akteuren selbst besonders beliebt. Die Handwerker zeigen, wie einst durch die geschickte Verwendung einfacher Werkzeuge Geräte und Gegenstände des Alltags entstanden. Dafür waren neben körperlicher Kraft oft Geduld, eine ruhige Hand und ein scharfes Auge notwendig.
Das Freilichtmuseum für Schwaben und das Allgäu Mit einem bunten
Kinderfest
am 2. August starten wir in die Sommerferien!
Töpferei
Ralf Kretschmann im Bauernhofmuseum Illerbeuren Museumstraße 8, 87758 Kronburg toepferei-kretschmann.de
Öffnungszeiten: März – November Di. – So. 11 – 17 Uhr, Mo. geschlossen
Sommerferien-
Programm
in d e r fü r KAn meldung
Infos und / 94 18 83 unter 0 83 94
Die Museumsnacht am 8. August lädt zu einem nächtlichen Besuch im Bauernhofmuseum ein! An den
Handwerkertagen am 12./13. September wird altes Handwerk vorgeführt!
www.bauernhofmuseum.de
Zeitreise in die Vergangenheit
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In den Stuben, Tennen und Werkstätten des Museums herrscht reges Treiben. Instrumente und Uhren werden gebaut, Körbe geflochten und Seile gedreht. Neben typischem Dorfhandwerk wird auch Kunsthandwerk vorgeführt, etwa die Hinterglasmalerei, Perlarbeiten, Goldschmiedekunst oder Trachten- und Klosterarbeiten. Traditionelle Handarbeitstechniken wie Spinnen, Filzen und Klöppeln sind ebenfalls zu bewundern. Essen und Trinken im Museum Im Bauernhofmuseum gibt es zwei Gaststätten, die zur gemütlichen Einkehr einladen. Der „Gromerhof“ kann auch außerhalb der Öffnungszeiten des Museums besucht werden. Hier gibt es viele schwäbische Köstlichkeiten in uriger Atmosphäre. Radausflügler aufgepasst – direkt am Haus befindet sich eine E-Bike-Ladestation! Die „Torfwirtschaft“ liegt idyllisch im Museumsgelände. Die kleine Brotzeitstube war einst die Kantine der Torfstecher im Jettinger Moos. Kurz vor ihrem Verfall wurde die mittlerweile im Torf abgesackte „schiefe Wirtschaft“ abgebaut, seit 2002 steht sie nun in gleicher Schieflage am jetzigen Standort im Bauernhofmuseum.
Text: Stephanie Hengeler-Zapp, Schwäbisches Bauernhofmuseum Fotos: SBI/Tanja Kutter
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Ihr Ausflugsziel für Erholung und Kultur ● schwäbische Küche
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Torfwirtschaft Illerbeuren Die Brotzeitstube im Bauernhofmuseum Illerbeuren Biergartenschmankerl • Hausgemachte Kuchen Ruhiger, gemütlicher Biergarten mit Holzkegelbahn Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10 - 18 Uhr Tel. 0157/50614461 • www.torfwirtschaft-illerbeuren.com
Die Wurzeln des Pfarrer Kneipp „Alles was wir brauchen, um gesund zu bleiben, hat uns die Natur reichlich geschenkt“ – nach diesem Grundsatz lebte und handelte Pfarrer Sebastian Kneipp. Er gilt als der Begründer der ganzheitlichen, gesunden Lebensweise. Kneipp richtete sein Augenmerk vor allem auf das Zusammenwirken von Körper und Seele. Seine Lehren sind noch heute ein Leitfaden für wirksame Heilmethoden und eine aktive Gesundheitsvorsorge. Sebastian Anton Kneipp wurde am 17. Mai 1821 in Stephansried bei Otto beuren als Sohn eines Webers geboren. Not und Elend prägten seine Kind heit, in der er hart arbeiten und seinem Vater beim Weben helfen musste. Kneipp spürte schon früh die Berufung zum Pfarrer. Durch die Hilfe des Kaplans Matthias Merkle aus Grönenbach (heute Bad Grönenbach), ei nem fernen Verwandten der Familie, konnte er in Dillingen sein Abitur ab solvieren und studierte dort anschließend Theologie. 1850 bekam Kneipp einen freien Platz am Priesterseminar Georganium in München und setzte sein Studium dort fort. Am 6. August 1852 wurde er dann in Augsburg zum Priester geweiht. Danach war er in Markt-Biberach bei Augsburg, in Boos und in St. Georg in Augsburg als Kaplan tätig. Im Jahr 1855 kam Kneipp als Beichtvater ins Dominikanerinnenkloster nach Bad Wöris hofen, wo er 1881 auch Pfarrer wurde. Kneipp veröffentlichte meh rere Bücher und errichtete ein Badehaus, ein Priesterkurhaus, eine Kneippsche Kinderheilstätte sowie eine Kurklinik. Am 17. Januar 1897 starb Sebastian Kneipp in Bad Wörishofen. Die Geburtsstunde der Kneipp-Therapie Kneipps Mutter lehrte ihm schon früh, dass die Natur nicht nur Nah rung spendet, sondern auch Medizin für die Heilung von Krankheiten liefert. Als Kneipp während seines Theologiestudiums an einer Lungen tuberkulose erkrankte, hatten ihn die Ärzte schon aufgegeben. Doch der damalige Student wollte sich mit der Diagnose der Ärzte nicht abfinden und kämpfte selbst gegen seine Krankheit an. Er forschte in Medizin- und Arztbüchern nach Heilmethoden für die Tuberkulose und entdeckte dabei das Buch „Unterricht von der wunderbaren Heilkraft des frischen Wassers“ von Dr. Johann
Die Wurzeln des Pfarrer Kneipp
Siegmund Hahn. Daraufhin startete er einen Versuch nach den Erkenntnis sen dieser Wassertherapie. Kneipp lief schweißgebadet ans Ufer der Do nau und stieg für wenige Sekunden bis zum Hals in den Fluss. Danach zog er sich, ohne sich vorher abzutrocknen, seine Klamotten über und lief so schnell er konnte wieder nach Hause. Diesen Vorgang wiederholte er über Monate hinweg mehrmals die Woche. Nach etwa drei Monaten nahm Sebastian Kneipp schon wesentliche Besserungen wahr, und nach etwa einem halben Jahr war er vollständig geheilt. Seitdem hatte er nie wieder Beschwerden mit der Lunge. Dieses Erlebnis gilt als die Geburtsstunde der Kneippschen Wasserkur. Auch nachdem Kneipp von seiner Krankheit kuriert war, gehörten regel mäßige Wasseranwendungen zu seinem Alltag. Darüber hinaus setzte er sich zunehmend mit medizinischer Literatur auseinander und entwickelte so neue Naturheilverfahren. Während des Studiums und auch in seiner Zeit als Kaplan half er gelegentlich Mitstudenten und anderen hilfsbedürf tigen Menschen bei ihren Beschwerden. Nicht nur Tuberkuloseerkrankte waren ihm für seine Hilfe dankbar, auch Cholerakranke sind durch seine Anwendungen genesen. Trotz vieler Widerstände und Anzeigen gegen ihn und seine Heilmethoden hielt Kneipp an seinen Naturheilverfahren fest und kümmerte sich weiterhin um Kranke. Dabei arbeitete er vor allem mit Wassergüssen, Bädern, Wickeln und Auflagen. Als Kneipp in Wörishofen (heute Bad Wörishofen) ankam, heilte er nicht nur kranke Menschen, sondern baute mithilfe seiner Kenntnisse auch die Landwirtschaft des Dominikanerinnenklosters wieder auf. 1886 veröffent lichte der Pfarrer sein erstes Buch „Meine Wasserkur“, in dem er neben seinen Wasseranwendungen auch auf seine Kräuterheilkunde einging. Aufgrund der zunehmenden Kurgäste in Wörishofen, verfasste Kneipp sein zweites Buch „So sollt ihr leben“. Außerdem hielt er täglich öffent liche Gesundheitsvorträge, in denen er die Menschen auf den Weg zu einer gesünderen Lebensweise bringen wollte. Es folgten weitere Bücher wie „Ratgeber für Gesunde und Kranke“ und „Mein Testament“, in dem er seine immer wieder verfeinerten und veränderten Heilmethoden noch einmal ausführlich darlegte.
„Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss ei nes Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern“ – dieser Leitspruch von Pfarrer Kneipp macht deutlich, dass man nicht erst dann nach Heilmetho den suchen sollte, wenn man bereits an einer Krankheit leidet. Schon kur
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ze, natürliche Anwendungen wirken vorbeugend gegen vielerlei Krankheiten. Der Schlüssel zu einer gesunden und ganzheitlichen Lebensweise ist eine geordnete, aktive und ausgeglichene Lebens führung. Unter dem Dachverband „Kneipp-Bund“ bestehen heute über 600 Kneippverbände in Deutschland. Außerdem gibt es neben Bad Wörishofen noch viele weitere Kneippkurorte und Kneipp heilbäder. Doch auch in zahlreichen Büchern sind Tipps für Was seranwendungen sowie ausführliche Informationen zu den sonsti gen Prinzipien der Therapie zu finden. Text: Melanie Guggenberger Fotos: Archiv, Marina Lohrbach - Fotolia, creativ collection Verlag GmbH, Alexander Rochaum, Serghei Velusceac - Fotolia, Alena Ozerova - Fotolia „Die Natur ist die beste Apotheke“ – Die fünf Säulen der Gesundheit nach Pfarrer Kneipp: • Wasser: Durch Anwendungen mit warmem und vor allem kaltem Wasser werden über die Haut Temperaturreize vermittelt, die den Kreislauf und das Nervensystem anregen und die Abwehrkräfte stärken. • Bewegung: Die Kneipp-Therapie empfiehlt sanfte Ausdauersportarten wie Wandern und Gymnastik. Bewegung an der frischen Luft dient zudem der geistigen Entspannung. • Pflanzen: Pflanzliche Wirkstoffe, zum Beispiel in Form eines Tees, haben keinerlei Nebenwirkungen. Sie schützen vor Krankheiten und lindern Beschwerden. • Ernährung: Vollkornprodukte, Gemüse und Obst spenden dem Körper die nötigen Vitamine. Fleisch sollte dagegen nur in Maßen verzehrt werden und auf Genussmittel wie beispielsweise Kaffee, Nikotin und Alkohol sollte weitestgehend verzichtet werden. • Lebensordnung : Um Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen, bedarf es einem gesunden Gleichgewicht von Aktivität und Entspannung. Verschiedene Entspannungsmethoden helfen innere Ruhe zu finden.
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