August/September 2013
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MOUNT EVEREST Josef Streif aus Buching bestieg den Mount Everest
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Inhaltsverzeichnis Mount Everest – Gipfelsturm und tiefer Fall .......................................4 Erste Allgäuer Steinkugelmühle ....... 10 Im Einsatz für Tiere ........................ 14 Wandern – unter Drumlins ............... 18 Mit 17 PS durch das Ostallgäu .......... 22 Kaffee-Kunst ................................. 26 Unimet – auf Wachstumskurs ........... 28 Enten, Hasen und viele Pflanzen....... 30 Wir haben Spaß an unserer Arbeit..... 34 Wanderung mit Aussicht, Wasser und Steinöl ................................... 40 Nach 100 Jahren wird wieder Bier gebraut .................................. 48 Veranstaltungen ............................. 52 Seit 56 Jahren Urlaub am Bannwaldsee ................................. 56
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Herausgeber: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH Luitpoldstraße 6 87629 Füssen www.griassdi.de
Redaktion und Koordination: Anke Sturm (verantwortlich) Telefon 0 83 62.50 79-17 sturma@azv.de Regina Berkmilller berkmiller@azv.de
Sechs Wochen freie Zeit liegen vor den Schülern und Schülerinnen. Und wenn das Wetter mitspielt, dann raus in die Natur: Wandern, baden, radeln – die Möglichkeiten bei uns in der Region sind vielseitig. Also warum nicht mal zu den Nachbarn nach Österreich und bei den Stuibenfällen wandern und baden verbinden. Die zahlreichen Gumpen mit ihrem eiskalten Wasser sorgen bestimmt für eine Erfrischung und wem das zu kalt ist, der kann im kleinen Plansee eine Runde drehen. Die Tour und viele Hintergrundinformationen über das Naturschauspiel „Stuibenfälle“ finden Sie in diesem Heft. Sommerzeit ist auch gleich Gartenzeit. Susanne Sutter aus Berghof verbringt viele Stunden in ihrem Garten, dabei wird die Gartenarbeit zur „Entspannung“. Wir haben ihr Freiluftdomizil besucht und sind dabei auch auf so manche Bewohner gestoßen, die Susanne Sutter bei der Arbeit unterstützen. Übrigens finden Sie das „Griaß di“ auch im Internet und zwar auf dem Mitmachportal unter www.griassdi.de und dann auf Ihrer Ortsseite.
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Geschäftsführer: Markus Brehm
Anzeigen: Uli Benker (verantwortlich) Telefon 0 83 62.50 79-85 benker@azv.de
Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH Heisinger Straße 16 87437 Kempten
Titelfoto: Michael Dörfler www.doerfler-koechl.com
Anzeigengrafik: Gregor Guggemos guggemosg@azv.de
Auflage: 13 400 Stück
Verteilung: Beilage in der Allgäuer Zeitung Füssen und Auslage in Touristeninformationen, Gastronomiebetrieben, Hotels, Tankstellen, Bäckereien, Einzelhandels- und Lebensmittelgeschäften, Kliniken, Banken und Freizeiteinrichtungen. Verbreitungsgebiet: Südliches Ostallgäu: – Buching, Eisenberg, Füssen, Halblech, Hopferau, Lechbruck am See, Lengenwang, Nesselwang, Pfronten, Prem, Rieden am Forggensee, Roßhaupten, Rückholz, Schwangau, Seeg, Speiden, Trauchgau, Wald, Zell. Außerfern – Breitenwang, Höfen, Klause, Lechaschau, Pinswang, Reutte, Vils
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Vorwort | Inhaltsverzeichnis | Impressum
Christian Schneider
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Gipfelsturm
Wen es auf die Gipfel der Erde zieht, der weiß, dass Glück und Tragik oft sehr nahe beieinander liegen. Josef Streif aus Buching hat beides erlebt: Das Glück, den Mount Everest besteigen zu können, und die Tragik, einen schweren Bergunfall erleiden zu müssen. Es war eine wohl überlegte Tour, auf die sich Josef Streif 2001 machte. Er hatte sieben Wochen Zeit, näherte sich dem Mount Everest auf dem Landweg, um sich langsam an die Höhe zu akklimatisieren. „Ich war zwei Jahre vorher auf dem Cho Oyu. Bei der Besteigung des 8.201 Meter hohen Gipfels hatte ich wahnsinnige Probleme,
und tiefer Fall
bis ich mich an die Höhe gewöhnt hatte“, erzählt der 62-Jährige. Das sollte dies mal nicht passieren. Mit zwei Bergkameraden war er aufgebrochen, um den höchsten Berg der Erde über die Nordroute zu erklimmen. „Mehrmals sind wir die 25 Kilometer lange Tour zwischen den beiden Basislagern auf 5.300 und 6.400 Metern gegangen, um uns an die Höhe zu gewöhnen.“ Doch die beiden Kameraden gaben nach und nach auf und Josef Streif blieb zurück. „Hier treffen sich alle Verrückten der Welt zusammen auf einem Haufen“, erzählt Josef Streif schmunzelnd. Die Zeit in dem Lager empfand Streif als „völlig relaxte Zeit“. Schließlich mache man nichts anderes, als sich auszuruhen und die anderen „Verrückten“
5 Gipfelsturm und tiefer Fall
in den Zelten zu besuchen. Doch die Zeit für die Besteigung wurde langsam knapp. „Man braucht ein Zeitfenster von vier Tagen, an denen das Wetter stabil ist.“ Und es kam das perfekte Zeitfenster und so stieg Josef Streif am 23. Mai 2001 als erster deutscher Mann über die Nordroute auf den Mount Everest. „Das Hochgefühl erreicht einen, wenn der Gipfel zum Greifen nah ist. Denn dann weiß man, man hat es geschafft.“ Eine halbe Stunde blieb er oben, machte Fotos und musste aufpassen, dass ihm bei minus 40 Grad nicht die Hände erfrieren. Er sah gerade noch den Franzosen Marco Siffredi, der der erste Mensch war, der mit einem Snowboard den Mount Everest hinunterfuhr. Ein Jahr später starb Siffredi bei einer weiteren Abfahrt vom Mount Everest – seine Spur verlor sich den Suchmannschaften zufolge auf einer Höhe von 8.500 Metern. Ob er nach einem Fahrfehler abgestürzt oder von einer Lawine erfasst wurde, bleibt offen. Für Josef Streif ging es nach der Besteigung auf schwierigem Weg wieder zurück in die Heimat und hier wurde er gefeiert. „Eigentlich wollte ich nur meine Ruhe haben, aber schließlich saßen wir die ganze Nacht zusammen“, erzählt der Buchinger. Die Musik spielte auf und ein großes Transparent ehrte den Bergführer als Besteiger des höchsten Berges der Welt. Seine Welt drehte sich weiter, die Faszination galt den Bergen. Seitdem er 15 Jahre alt war,
ging es in die Berge zum Klettern, mit 24 Jahren wurde er Bergführer und war überall im Alpenraum unterwegs, um anderen Menschen Gipfelbesteigungen und Bergerlebnisse zu ermöglichen. Bis zum 6. August 2008. Heute beschreibt er diesen Tag so: „Wir waren zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.“ Der 6. August 2008 war ein wunderschöner Tag im Monta-Rosa Gebiet.
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6 Gipfelsturm und tiefer Fall
Ideale Bedingungen, um den Passo del Naso zu erklimmen. Josef Streif war mit drei Bergkameraden unterwegs – eine Seilschaft von vier Menschen, mit einem Seil verbunden, um eigentlich den schwierigen Weg gemeinsam zu meistern. Bis ein Felssturz diese Gemeinschaft ins Verderben riss. „Wie ein Komet rauschte der Fels an mir vorbei und traf den Mann hinter mir“, erzählt Josef Streif. Und die gesamte Seilschaft stürzte hinab – genau auf eine Felskante zu. „Ich hatte die Hoff-
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nung, dass wir irgendwo kurz vor der Felskante liegen bleiben würden. Es war mir bewusst, wenn nicht, dann ist es aus.“ Doch sie schaffen es nicht und stürzten über die Felskante in die Tiefe. Ein Bergkamerad kommt ums Leben, ein zweiter überlebt mit einer Querschnittslähmung, der Dritte und Josef Streif erleiden schwerste Verletzungen. Ein Erlebnis, das das Leben des Buchingers verändert. Lange Zeit braucht er, um sich von den schweren Verletzungen zu erholen. Die
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Gipfelsturm und tiefer Fall
Berge üben für ihn keine Faszination mehr aus. Mit knappen Worten beschreibt er es so: „Mir ist die Lust am Bergsteigen verloren gegangen.“ Im vergangenen Jahr wollte er es noch einmal versuchen und ging mit seinem Sohn zum Klettern: „Ich war froh, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Ich bin nicht mehr frei.“
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Glück und Tragik: Wenn Josef Streif von seiner Mount-Everest-Besteigung erzählt, dann schwingt die Faszination mit. Stolz, den höchsten Berg bestiegen zu haben und das Glück für diese Momente. Doch die Tragik lässt ihn nicht los. Bis heute verfolgt ihn der Absturz in seinen Träumen. ■
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Erste Allgäuer
Steinkugelmühle
Beim Waldseilgarten Höllschlucht kann man seit vergangenem Jahr nicht nur die Höhe in den Baumwipfeln genießen und so manch Kletterabenteuer erleben, sondern auch eine sonderbare Mühle besichtigen. Denn hier gibt es auch die erste Allgäuer Steinkugelmühle. Schon König Ludwig, dessen Schloss Neuschwanstein von der Hütte des Waldseilgartens gut zu
sehen ist, liebte es mit Steinkugeln zu spielen. Klucker, Schusser, Murmeln, Marmeln (von Marmor) waren die gebräuchlichsten Namen für die schönen kleinen Kugeln. Das Mahlen von solchen Kugeln hatte früher aber auch wirtschaftliche Gründe, stellte es doch einen Zuverdienst für arme Bauern dar. Um 1800 wurden am Untersberg bei Berchtesgaden pro Jahr mehrere 100.000 Kugeln produziert. Über Handelshäuser in ganz Europa gelangten sie zu den Häfen, dort sollten sie den Kiel der großen Segelschif-
11 Erste Allgäuer Steinkugelmühle
Text: Anke Sturm/Wolfgang Mayr, Bilder: Wolfgang Mayr
fe beschweren, in großem Durchmesser aber angeblich auch als Kanonenkugeln Verwendung finden. Feindlichen Schiffen wurden damit die Segel zerschossen, um sie fahruntüchtig zu machen. In Übersee waren solche Steinkugeln nicht nur Spielzeug für Kinder, sondern vor allem begehrte Handels- und Tauschware. Als Dampfschiffe die Segelschiffe ablösten, übernahm Kohle die Aufgabe des Ballastes im Kiel und die Steinkugelmühlen verschwanden langsam. Nun wurde beim Waldseilgarten in Pfronten die lange Tradition der Steinkugelmühle wieder zum Leben erweckt. Diese Steinkugelmühle besteht aus zwei Teilen: einem liegenden festen Mühlstein mit konzentrischem Rillenprofil und einem aufliegenden Holzläufer mit gleichem Rillenprofil, der von einer geringen Menge Wasser des Steinebachs durch Schaufeln angetrieben wird. Werden vorformatierte, gleich große Steine eingelegt, reiben sie sich durch das Gewicht des sich drehenden Holzzylinders auf dem Mühlstein zu Kugeln. Man kann sich das wie ein Kugellager vorstellen. Der Vorgang dauert nur wenige Tage. Die Steinkugeln können anschließend noch nachpoliert werden, um die Farben und Formen des Gesteins besser zur Geltung zu bringen. In einem Fluss wird das sogenannte Geschiebe durch fließendes Wasser immer weiter geführt, aber dabei auch zerkleinert und immer mehr abgerundet. Auch am Grund von Gletschermühlen finden sich noch oft große ganz runde Steine. Dieser Vorgang kann in einer Steinkugelmühle gezielt und zeitlich verkürzt nachgestellt werden.
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12 Erste Allgäuer Steinkugelmühle
Mit Hilfe von Stein, Holz und fließendem Wasser wird Arbeit verrichtet. Kunstwerke entstehen, wie sie niemals von Hand in dieser Präzision hergestellt werden könnten. Ein runder, vollkommener Stein begeistert Kinder wie Erwachsene.
den. In der Höllschlucht und unterhalb davon soll Rotmarmor aus erratischen Blöcken abgebaut worden sein. Ein solcher Stein, der zufällig beim Bau der Kugelmühle freigelegt wurde, kann neben der Steinkugelmühle bewundert werden.
Aus Pfronten-Kappel ist überliefert, dass der sogenannte Kappeler Rotmarmor hier gewonnen, verarbeitet und zum Beispiel in die Kirche von Aichach bei Augsburg als Taufbecken geliefert wurde. Auch der Rundbrunnen an der Hauptstraße in Kappel ist aus diesem Material erbaut wor-
Von der Idee zur Steinkugelmühle Höllschlucht Der Pfrontener „Mächlar“ Heinz Schubert beschäftigt sich schon länger mit der Herstellung von Steinkugeln. Die Idee, auch eine Steinkugelmühle hier in Pfronten in Gang zu setzen, geisterte schon lange in seinem Kopf herum. Im Herbst 2011 stand die Sanierung der einsturzgefährdeten, zirka 100 Jahre alten Konsolidierungssperre an. Während der Sanierung konnte man mit verhältnismäßig geringem Mehraufwand am linken Flügelsegment eine kleine Wasserausleitung mit Dosierfalle installieren. Das hier gewonnene Wasser liefert die Energie zum Antrieb einer solchen Steinkugelmühle. Der Waldseilgarten Höllschlucht hat die Aufgabe übernommen, aufgrund der räumlichen Nähe die Steinkugelmühle zu betreuen und zu warten sowie sie den Besuchern zu erklären. ■ Immer Mittwochnachmittag ist die Steinkugelmühle in Betrieb und der Werdegang vom Stein zur Kugel wird erläutert. www.steinkugelmuehle.de
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Im Einsatz für Tiere Vermittelt: 44 Katzen, 28 Hunde, drei Meerschweinchen, drei Hasen und zwei Pferde. Das ist die positive Bilanz der Arche Noah Tierhilfe im vergangenen Jahr. Der Tierschutz-Verein mit Sitz in Seeg sucht seit 15 Jahren für Tiere ein neues Zuhause. Das Wohl des Tieres und aktiver Tierschutz steht bei den Mitgliedern des Vereins an erster Stelle. „Wir versuchen zu helfen, wo es geht“, erläutert Gisela Egner, erste Vorsitzende. Ein ausgesetzter Kater, ein Scheidungshund, vernachlässigte und verwahrloste Tiere oder auch Missstände bei der Haltung der Tiere – hier beginnt für Gisela Egner und ihr Team, Manuela Hoegg, Elisabeth Bähner, Mathilde Mang, Waltraud Kraus, Sibylle Reuß und Brigitte Schröter, die Arbeit. Und ihre Hilfe geht dabei auch über die Grenzen Deutschlands hinaus. So brachten sie im vergangenen Jahr Hunde
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von der Insel Korfu nach Deutschland und beendeten damit das Elend der Tiere. „Wenn Tiere schlecht gehalten werden, schalten wir uns ein“, erzählt Elisabeth Bähner. „Die Tierhilfe Arche Noah ist kein Tierheim. Wir arbeiten eng mit Tierheimen in der Region und anderen Tierschutzverbänden zusammen. Die Hunde, Katzen, Hasen oder Pferde kommen bei uns auf privaten Pflegeplätzen unter. Dort können sie sich frei bewegen, denn sie halten sich auf dem Grundstück oder in der Wohnung auf. Die Tiere leben also bei uns und es gibt keine Zwinger“, erzählt Gisela. So sind bei Elisabeth Bähner in Tremmelschwang bei Bidingen zum Beispiel die Hunde und Pferde untergebracht. Gisela Egner und Brigitte Schröter kümmern sich in Seeg um die Katzen. „Wenn es möglich ist,
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Text: Regina Berkmiller, Bilder: Regina Berkmiller, Gisela Egner
Im Einsatz für Tiere
nehmen wir natürlich jedes Tier auf“, erzählt Bähner. Manche Tiere warten Monate, oftmals Jahre auf einen neuen Besitzer. Und leider gibt es auch Tiere, die aufgrund ihres Alters oder ihres Gesundheitszustandes nicht mehr vermittelt werden können. „Für diese Tiere suchen wir dann Paten, die das Tier finanziell unterstützen oder auch mal mit dem Tier Zeit verbringen“, so Egner. Doch in den meisten Fällen finden die Hunde und Katzen ein neues Zuhause. „Da uns das Tier natürlich am Herzen liegt, schauen wir vorher, wohin die Tiere kommen.“ Und auch im Nachhinein führt Gisela Egner Platzkontrollen durch.
werden alle gechipt und registriert, müssen jedoch oftmals noch geimpft oder entwurmt werden. Allein im vergangenen Jahr kamen dadurch rund 20.000 Euro zusammen. Hohe Kosten, die gedeckt werden müssen. „Wir sind alle ehrenamtlich tätig, die Einnahmen kommen zu hundert Prozent den Tieren zugute. Denn beim Tierschutz geht es nicht um das Finanzielle, sondern ausschließlich um das Tier“, erzählt Elisabeth Bähner. Desweiteren fließen private Einnahmen wie die Beiträge der rund 150 Mitglieder und Spenden in die Vereinskasse.
Um Futter zu kaufen und Tierarztrechnungen zu bezahlen, veranstaltet das Team Haussammlungen und alle sechs bis acht Wochen Flohmärkte. Ehrenamtliche Helfer sind bei der Tierhilfe Arche Noah immer herzlich willkommen. Die Tierarztkosten sind dabei die größte Position. Die Tiere
„Obwohl die Arbeit oft ein Vollzeitjob ist und viel Zeit in Anspruch nimmt, bereuen wir die Gründung nicht. Es sind die Erfolge, wenn Tiere ein schönes neues Zuhause bekommen, die uns aufbauen. Und dafür lohnt sich all die Mühe“, resümiert Gisela Egner. ■
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Dienst und ältere Menschen“, erzählt Anton Steiner. Das Drei-Sterne-Haus verfügt über elf Einzel- und 16 Doppelzimmer. Auch für Firmen und Gruppen bietet das Gästehaus den passenden Rahmen. Für Schulungen, Tagungen und Seminare steht ein moderner Seminarraum zur Verfügung, der Platz für 26 Personen bietet. In der Bäderabteilung können die Hausgäste die Seele baumeln lassen und neue Energie tanken. Das Angebot reicht von Kuranwendungen und Massagen wie Moorschlammbad, Ohrkerzen-Behandlung, Heublumen-Wickel über Sauna bis hin zu Infrarot-Wärmekabine und Kneipp-Tretbecken. Eine Rückzugsmöglichkeit bietet die Hauskapelle im neuromanischen Stil, die Bischof Maximilian 1915 anlässlich seines 50-jährigen Priesterjubiläums errichten ließ. „Unsere Kapelle steht für jeden Besucher offen. Auch Gottesdienste werden von Priestern gehalten.“ In der Sankt Max-Kapelle mit 60 Plätzen können auch Hochzeiten und ■ Taufen gefeiert werden.
Heute ist das Gästehaus Sankt Ulrich des Priesterseminars Augsburg ein modernes Erwachsenenhotel, in dem der kirchliche Geist weiterlebt. Anton Steiner ist seit drei Jahren Hausleiter. „Unsere Gäste schätzen die idyllische Lage und den Charme unseres christlich geführten Hauses. Hier kann jeder Urlaub machen, der Ruhe und Besinnung sucht. Unsere Gäste sind Spontanurlauber, junge Paare, Priester, Mitarbeiter im kirchlichen
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Unter Drumlins
19 Unter Drumlins
Wer bei untergehender Sonne durch die wunderschönen Blumenwiesen rund um den Bannwaldsee radelt, der mag sich durchaus ins Auenland des Hobbits Frodo aus dem Film „Herr der Ringe“ versetzt fühlen. Und doch sind Drumlins keine Sagenwesen – sondern eine geologische Besonderheit: Überreste der jüngsten Eiszeit. Pflatsch! Markus rennt, springt und planscht durchs Wasser des Herrgratsrieder Sees. Unterhalb des malerischen Hügels mit dem stattlichen Bauernhof und der einzelstehenden, markanten Kapelle ist endlich Gelegenheit zur Abkühlung. Denn bei dieser hochsommerlichen Radeltour rund um den Bannwaldsee kann es einem schon mal ganz schön warm werden – besonders nach dem Anstieg zwischen Brunnen und Greith. Wie gut, dass genau hier ein Badesee liegt – und während der ganzen Tour immer wieder einer. Doch die vielen Seen sind nicht die einzige landschaftliche Besonderheit auf dieser Runde, die mit 28 Kilometern und überschaubaren 200 Höhenmetern Anstieg auch für Familien gut machbar ist. Schließlich liegen abgesehen von den Badeseen auch zahlreiche Einkehrmöglichkeiten an der Strecke und in Buching bieten sich der schöne Spielplatz und das Tretbecken
als Pausenstationen für Kinder an. Naturliebhabern wird es bei dieser Radtour ohnehin nicht langweilig, denn sie strampeln in dem Gebiet zwischen Forggen- und Bannwaldsee durch einen der größten Magerrasen-Komplexe des Alpenvorlandes. Geschaffen hat diese idyllische Landschaft der Gletscher während der jüngsten Eiszeit. Nach Herbert und Udo Scholz („Das Werden der Allgäuer Landschaft“) sanken vor 115.000 bis 70.000 Jahren die Temperaturen in unserer Region ab. Die Gletscher krochen langsam in die Täler hinab und quollen ins Vorland hinaus. In der Würmeiszeit arbeitete sich der Lechgletscher so aus dem Lechtal hervor, überwand den Querriegel des Falkensteinzuges und breitete sich zwischen Pfronten und Steingaden bis nach Kaufbeuren hin als flacher Eiskuchen aus. Aus den Steinen, die dort lagen und jenen, die der Gletscher selbst aus den Bergen als Moränenmaterial dorthin transportiert hatte, wurden unter dem hunderte Meter dicken Eis jene markanten Höhenzüge geformt: Walrückenförmige Hügel, wie Schwärme angeordnet, liegen zwischen dem Forggen- und dem Bannwaldsee. Dazwischen, in den Senken haben sich Seen gebildet, die mittlerweile teil-
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20 Unter Drumlins
weise vermoort oder verlandet sind. In dieser vielfältigen Landschaft haben sich artenreiche Blumenwiesen etabliert – auch deshalb, weil die kleinräumige Struktur nur eine extensive Bewirtschaftung zuließ. Heute wird versucht diese Bereiche, durch Förderungen wie das „Projekt Lebensraum Lechtal“ zu erhalten. Wer dort hindurch radelt, freut sich: Denn der Blick auf Orchideen, Schilfgürtel und bunte Streuwiesen versüßt die Tour ungemein, auch wenn es mal etwas heißer ist.
Rund um den Bannwaldsee: Radeltour mit mehreren Badestopps Dauer: 2 Stunden von Füssen (ohne Badestopps). Länge: 200 Höhenmeter, 28 Kilometer. Charakteristik: Genüssliche, einfache Radeltour auf geteerten Radwegen und – für den öffent-
lichen Verkehr gesperrten – Straßen. Auch mit Kindern gut machbar – zudem ist mit mehreren Badeseen, einem schönen Spielplatz, einem Tretbecken und zahlreichen Einkehrmöglichkeiten viel Abwechslung geboten. Badestopps: Auf dieser Tour kann im Forggensee, im Herrgratsrieder See, im Kühmoossee und im Bannwaldsee geschwommen werden. Route: Von Füssen zum Lech hin und diesen auf dem Radweg an der Staustufe überqueren. Nur ein kleiner, steiler Berg liegt auf dem Weg nach Horn, dann geht es flach weiter nach Waltenhofen und Brunnen. Dort wird die Mühlberger Ach überquert und durch wunderschöne Wiesen führt das kleine Asphaltsträsschen durch die Hügel bis zum Herrgratsrieder See. Die Straße ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt – aber Achtung: Die Landwirte sind hier oft schnell
21 Unter Drumlins
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unterwegs mit ihren Traktoren. Nun warten ein paar Höhenmeter: Bergauf gehts nach Greith mit dem urigen Kiosk und dann – ein kurzes Stück auf der öffentlichen Straße – flott bergab nach Berghof und Bayerniederhofen. Hier zweigt – direkt am schönen Kinderspielplatz gegenüber des Maibaums, der Radweg ab. Idyllisch führt dieser durch die Wiesen – ein Tretbecken lockt zu einer Pause – bis zum Bannwaldsee und an dessen Ostufer entlang. Hinterm Campingplatz am besten rechts halten und auf dem schmalen Radweg durch blumenreiche Wiesen hinüber nach Mühlberg. Ganz flach, manchmal sogar ein bisschen bergab, rollen die Räder weiter nach Schwangau, Horn und Füssen. ■
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Mit 17 PS durchs Ostallgäu Mit tuckerndem Motor und gemächlichem Tempo geht es bergauf und bergab durch die Ostallgäuer Landschaft: Ich bin mit einem alten Fendt-Traktor unterwegs und teste das Erlebnis „Traktorwanderung“. Michael Strobel aus Nesselwang verleiht seit zwei Jahren seine Traktoren für Touren rund um Nesselwang. Die Begeisterung für Oldtimer, die alte Technik und die Lust am Schrauben packten ihn schon in seiner Kindheit. Doch so ein altes Gefährt muss regelmäßig bewegt werden und so kam ihm die Idee, andere Leute mit seinen Traktoren fahren zu lassen. Auch ich möchte einmal selbst am Steuer eines Traktors sitzen. Mit meinen knapp 1,65 Meter und dem Besitz eines Führerscheines Klasse B erfülle ich schon einmal die Grundvoraussetzun-
gen, um einen Traktor auszuleihen. „Beim Traktor muss man Bremse und Kupplung gleichzeitig betätigen können und dafür braucht man guten Halt im Sitz.“ Drei verschiedene Modelle stehen zur Auswahl: Eicher ED 16/II, Fendt Dieselross und Porsche Diesel Junior 109 G. Alle liebevoll und aufwendig restauriert. Im Herbst soll noch ein viertes Gefährt, ein IHC Mc Cormick Farmall D-324, den Fuhrpark ergänzen. Auf mich wartet der Fendt Dieselross F 17L. Baujahr 1956, 17 PS stark, Maximalgeschwindigkeit 19 km/h. Der Fendt sei am einfachsten zu bedienen und ideal für Traktorneulinge wie mich. Nach den Formalitäten nehme ich auf dem Traktor Platz. Bevor meine zweistündige Tour beginnen kann, erklärt mir Michael Strobel die Technik. Einen Traktor zu fahren ist nicht schwer, wie er mir versichert. „Es ist nur
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schalte in den sechsten Gang hoch. Zum Hochschalten ziehe ich den Schalthebel mit kurzer Pause im Leerlauf nach hinten. Ein leichtes Knarren ist zu hören. Der Blick von Michael Strobel verrät mir, dass es in Ordnung ist, wenn die Kupplung beim ersten Mal knarrt. Der sechste Gang ist eingelegt und der Traktor fährt. Beim zweiten und dritten Versuch ist der sechste Gang dann ohne Geräusche drin. Nach einer kurzen, gemeinsamen Probefahrt auf dem Hof heißt es „Viel Spaß“ und los gehts. Test also bestanden. „Wenn ich feststelle, dass jemand offensichtlich mit der Bedienung überfordert ist, verleihe ich den Traktor nicht. Und da kam es auch schon vor, dass ich den Fahrer wieder absteigen ließ.“
Text: Regina Berkmiller, Bilder: Michael Strobel
anders. Man braucht ein gewisses Gefühl für die Bedienung und technisches Verständnis.“ Kupplung, Bremse und Gas drücken, Blinker setzen, Handbremse anziehen und lösen. Kein Problem, aber noch ist der Motor auch aus. Dann mache ich mich mit der Doppel-H-Schaltung bekannt. Mein erster Gedanke: „Ganz schön viele Gänge für so einen kleinen Traktor.“ Zum Glück brauche ich auf ebener Strecke nur den Rückwärtsgang R2 und den fünften und sechsten Gang. Denn die niedrigeren Gänge kommen bei Arbeiten auf dem Feld zum Einsatz.
Vor mir auf der Haube ist das GPS-Gerät befestigt, das mir die Geschwindigkeit und die Route anzeigt. Um den Motor nicht zu überlasten, darf ich die Höchstgeschwindigkeit von 19 km/h nicht überschreiten. Und natürlich halte ich mich daran. Der GPS-Empfänger loggt die maximale Geschwindigkeit nämlich automatisch mit. Michael Strobel hat verschiedene Touren zusammengestellt – von einer zweistündigen Tour auf die Schlossbergalm bis hin zur 51 Kilometer langen Route nach Oy. Ich habe die 16 Kilometer
Nun muss ich mich beweisen: Der Fendt wird gestartet – vorpumpen, Zündschlüssel reindrücken, kurz Gas geben und schon ertönt das typische Motorengeräusch. Ich bin konzentriert und führe Schritt für Schritt aus. Nun bin ich auf der ebenen Strecke, fahre im fünften Gang an und
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H
Mit 17 PS durchs Ostallgäu
F Nach rund zwei Stunden ist das Erlebnis „Traktorwanderung“ vorbei und es hat richtig viel Spaß gemacht. Am Traktorfahren habe ich jedenfalls Gefallen gefunden. Meine Maximalgeschwindigkeit lag übrigens bei 18,6 km/h. Wer also einmal selbst Traktor fahren möchte, zuhause aber keinen entsprechenden Fuhrpark hat, macht sich auf den Weg zu Michael Strobel nach Nesselwang.
lange Strecke nach Eisenberg vor mir. Schon nach kurzer Fahrt habe ich ziemlich viel Gefallen an der Sache gefunden. Es geht gemächlich voran, Autos überholen mich, Fahrradfahrer ziehen an mir vorbei. Das langsame Tempo stört aber nicht. So hat man genug Zeit, die Landschaft zu genießen.
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Er liebt ihn mit ziemlich großer Leidenschaft, so dass er sich intensiv damit beschäftigt hat. Mit der richtigen Zubereitung, der Röstung, den Plantagen und den verschiedenen Sorten. Lukas Guggemos liebt Kaffee und das schmeckt man genau, wenn man einen Kaffee trinkt, den er zubereitet hat. Eigentlich ist Lukas Guggemos gelernter Bäcker, doch mittlerweile steht er nicht mehr in
der Backstube, sondern im Café-Shop der Bäckerei Feneberg in Füssen-West im Service. „Als einmal Not am Mann im Verkauf war, bin ich raus aus der Backstube“, erzählt der 26-Jährige. Vor einigen Jahren erlebte er den ehemaligen Deutschen Baristameister Matthias Lincke persönlich und war infiziert. Mittlerweile hat er vier Baristakurse besucht, war in Brasilien auf einer Kaffeeplantage und hat ein enormes Wissen rund um den Kaffee gesammelt. Besonders faszinierend ist, was er so alles aus einem ganz normalen Milch-
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schaum zaubert. Er beherrscht die „Latte-Art“ ziemlich gut. Latte-Art ist die Kunst, beim Eingießen der aufgeschäumten Milch in dem Espresso ein Gemälde entstehen zu lassen. Bis zu 15 verschiedene Motive beherrscht Lukas Guggemos: Vom Blatt über das Herz bis hin zum Löwen- oder Bärenkopf. Die Gäste sind begeistert: Da wird dann schon einmal das Handy gezückt und die Kaffeetasse fotografiert. „Hier habe ich mir viel selbst beigebracht“, so Lukas Guggemos. Bei Youtube findet er immer wieder neue Motive, schaut sich das an und probiert es einfach aus. „Wichtig ist dabei, dass man mit der Milch unter den Espressoschaum kommt“, erklärt Lukas Guggemos. Doch er bereitet nicht nur Kaffee zu, sondern trinkt ihn gerne auch selbst. „Bis zu sechs Tassen Espresso pro Tag.“ Und seine Leidenschaft trägt er um den Hals: Sein Anhänger an der Ket-
te ist natürlich ein Espressostempel. Die Kaffeespezialitäten kann man in der neuen Filiale der Bäckerei Feneberg in Füssen-West genießen. ■
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Auf Wachstumskurs Mehr als 40 Jahre Erfahrung hat Unimet und ist ein führender Hersteller von komplexen Präzisions-Stanz-Biegeteilen und gleichzeitig Entwicklungspartner in der elektromechanischen Verbindungstechnologie. Für die Region ein wichtiger Partner, schließlich schafft Unimet zahlreiche Arbeits- und Ausbildungsplätze. Seit März 2013 unterstützt Andreas Wagner als Geschäftsführer den Firmeninhaber Rudi Kolb. Und für beide ist klar: „Wir sind auf Wachstumskurs“. So wurde vor kurzem eine Produktgruppe von Kontek übernommen. Kontek entwickelte die patentgeschützte „Quadra-Beam“, eine Schneidklemmtechnik für die optimierte Kontaktierung
von Kleinstlackdrähten. Unimet übernahm das Patent, die Herstellung und Vermarktung. „Mit diesem Produkt haben wir ein Alleinstellungsmerkmal“, so Wagner. Seit 2002 gehört auch die Leukert GmbH mit 74 Mitarbeitern zu 100 Prozent zur Unimet-Firmengruppe. Im Zentrum der Unternehmenspolitik steht das Qualitätsmanagement. So wird den Kunden höchst mögliche Qualität bei einem Maximum an prozessintegrierter Produktion angeboten. Die Firmenphilosophie ist bei Unimet klar definiert. „Wir sind der Entwicklungs- und Produktionspartner für unsere Kunden“. Dabei werden die Mitarbeiter als wichtigste Ressource geschätzt und gefördert. „Wir arbeiten mit einer
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Text: Anke Sturm, Bilder: Unimet
Auf Wachstumskurs
flachen und offenen Hierarchiestruktur“, erklärt Wagner. „So haben unsere Mitarbeiter die Möglichkeit sich ständig weiter zu entwickeln.“ Auch die Ausbildung spielt eine wichtige Rolle bei Unimet. So können junge Menschen sich hier zum Werkzeugmechaniker/in, Mechatroniker/in, Industriekaufmann/-frau, Fachinformatiker/in, Fachkraft für Lagerlogistik und zum Technischen Produktdesigner/-in ausbilden lassen. Und das mit einer beruflichen Zukunft: „Unser Ziel ist es, unsere Auszubildenden nach der Lehre auch zu übernehmen“, erklärt Wagner.
Wichtig ist Unimet auch ein konsequenter Umweltschutz, ein stetiges Streben nach höchster Qualität und das im Einklang mit der Umwelt. Jährlich werden in Rieden mehrere Milliarden Stanzteile – mit und ohne galvanischer Behandlung – produziert. Weltweit werden die Werkzeuge, Stanz-Biegeteile und Baugruppen für die Automobil-, Elektronik-, Elektro-, Beleuchtungs-, Luft- und Raumfahrt- sowie Telekommunikationsindustrie sowie kundenspezifische Problemlösungen geliefert. Dabei hat sich Unimet auf die Produktion von qualitativ und technologisch anspruchsvollen Stanz- und Biegeteilen, die Entwicklung und Herstellung von Hochleistungswerkzeugen und die Herstellung von Kunststoffverbundteilen als Systempartner spezialisiert. ■
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Enten, Hasen und viele Pflanzen
Lumpi, Adele und Blümchen sind glücklich. Die drei Enten wohnen in einem großen Garten und haben nur eine einzige Aufgabe: Schnecken fressen. Susanne Sutter baut auf natürliche Helfer, wenn es darum geht, ihren Garten von Schnecken frei zu halten. Eine kleine Oase hat Susanne Sutter in ihrem Garten in Berghof geschaffen. Neben alten Obstbäumen gibt es Beerensträucher, Gemüse und viele Blumen. „Unser Garten ist ein Naturgarten und da gehört ein bisschen Wildnis dazu“, erklärt sie eine hochgewachsene
Wiese, in der sich die drei Enten gerade vor der Sonne verstecken. Für die drei Töchter von Susanne Sutter eröffnet sich mit dem Garten ein kleines Paradies. Hier wird gespielt, die Hasen versorgt, geplanscht und vor allem im Sommer genascht. Ob Erdbeeren, Johannis- oder Brombeeren – wenn eine von den dreien Lust auf etwas Obst hat, dann macht sie sich auf zu den Sträuchern. Auch Gemüse wird angepflanzt: „Die gelben Rüben sind in diesem Jahr nicht aufgegangen“, so Sutter. Doch keine Sorge, es gibt ja noch Zucchini, Bohnen, Kohlrabi oder Erbsen. „Die Erbsen finden fast nie den Weg in die Küche“, erzählt die Vorsitzende
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des Gartenbauvereins Halblech. Der Grund: Die drei Töchter machen es sich vorher auf der Bank unter dem Kreuz gemütlich, pulen die Erbsen und dann wandern sie alle gleich mal in den Mund. Neben den Enten und einer Katze bevölkern auch Hasen den Garten. Momentan in besonders großer Anzahl, denn die weiblichen Hasen sind „fremd gegangen“. So haben die Töchter gerade einiges zu tun, um die mittlerweile 17 Hasen zu versorgen und nachzuzählen, ob keines der ganz Kleinen verloren gegangen ist.
Vor acht Jahren ist die Familie in das Haus mit dem großen Garten gezogen. Die vier Schwestern, die vorher hier wohnten, hatten schon etliches gepflanzt. Allein 13 Johannisbeersträucher und einige Obstbäume waren vorhanden. „Den Gemüsegarten habe ich etwas vergrößert und wir haben noch weitere Bäume gepflanzt.“ Apfel, Birnen und Aprikosen werden jeden Herbst geerntet. Susanne Sutter sieht ihren Garten nicht als Arbeit, sondern als einen Ort, in dem sie entspannen und abschalten kann. Und sie lässt ihren Pflan-
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Text und Bilder: Anke Sturm
zen gerne eine gewisse Freiheit: Wenn sie sich selbst aussäen, dann dürfen sie dort auch wachsen, schließlich kennen sie ihren optimalen Standort am besten. Ihr Wissen hat sich die dreifache Mutter im Laufe der Zeit angelesen und oft einfach ausprobiert, was hier im südlichen Ostallgäu so wächst und für welche Pflanzen das raue Klima nicht so geeignet ist. Auch auf die Erfahrung von anderen Leuten baut Susanne Sutter gerne. Seit über vier Jahren ist sie im Vorstand des Gartenbauvereins Halblech, der mittlerweile 130 Mitglieder hat. Eine ehrenamtliche Tätigkeit, die ihr viel Spaß macht. Neben Ausflügen und Vorträgen gibt es die Pflanzentauschbörse, die sehr gut angenommen wird. Und hier wird auch immer wieder ein Ableger aus Sutters Garten weitergehandelt, damit sich so manch seltene Pflanze im Allgäu wieder weiterverbreitet. ■
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„Wir haben an unserer
Spaß Arbeit“
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Text und Bilder: Anke Sturm
Drei junge Menschen, die Berufe erlernen, bei denen viele schnell abwinken. Joshua, Bastian und Alexandra hat es in die Gastronomie gezogen – hier lassen sie sich zum Koch beziehungsweise zur Hotelfachfrau ausbilden. Einig sind sich alle drei: „Wir haben die richtige Berufswahl getroffen!“ Dem 16-jährigen Bastian war schon früh klar: „Ich will mal Koch werden.“ Schon als kleiner Bub stand er oft bei seiner Mutter Barbara Schlachter-Ebert in der Küche der Schlossangeralp. Jetzt ist er in seinem ersten Lehrjahr und arbeitet in einem Restaurant in Oberstdorf. „Ich wollte nicht anders behandelt werden. Und wenn man seine Ausbildung als Sohn des Hauses macht, dann wird das schwierig“, erklärt Bastian seine Wahl. „Der Beruf macht mir sehr viel Spaß. Er ist sehr vielseitig und man hat später die Möglichkeit, in der ganzen Welt zu arbeiten“,
so der Pfrontener. Dass er oft arbeitet, wenn seine Kumpels unterwegs sind, ist manchmal schon etwas „blöde“. „Aber ich wusste ja, auf was ich mich einlasse und der Spaß an der Arbeit gleicht das wieder aus.“ Schon im dritten Lehrjahr ist Alexandra Wißmiller. Beim Haflinger Hof macht sie zur Zeit eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. „Ich wollte schon immer etwas mit den Händen arbeiten.“ Auf der Hauswirtschaftsschule machte sie ein Praktikum beim Haflinger Hof und merkte, das „ist der richtige Beruf für mich“. Zwar sei es manchmal schon sehr anstrengend und fordere einen, aber der Umgang mit den vielen Menschen mache einfach richtig viel Spaß. Dass sie oft am Wochenende eingespannt sei, empfindet die 19-Jährige nicht als besonders schlimm. „Schließlich habe ich dafür unter der Woche frei. Und das hat viele Vorteile“, erzählt Wißmiller.
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36 „Wir haben Spaß an unserer Arbeit“
Joshua macht ebenfalls eine Ausbildung zum Koch und zwar in der Schlossangeralp in Pfronten. Zur Zeit absolvieren hier fünf Auszubildende eine Lehre. „Es ist immer wieder schwierig, Lehrlinge zu finden. Dabei ist es doch so wichtig, dass junge Menschen einen Ausbildungsberuf erlernen und wir brauchen den Nachwuchs“, so Barbara Schlachter-Ebert.
„Das erste halbe Jahr in der Lehre ist die schwierigste Zeit. Damit die jungen Menschen im Arbeitsleben ankommen, brauchen sie auf jeden Fall die Unterstützung ihrer Eltern. Wenn sie diese Hürde gemeistert haben, dann haben sie richtig Freude an ihrem Beruf.“ ■
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falsches Bild. Deswegen ist es sehr sinnvoll, dass der pflegende Angehörige vor dem Besuch des MDKs ein Pflegetagebuch führt. Dieses erhält man meist bei der Pflegekasse und kann darin genau aufführen, wieviel Zeit die Pflege täglich in Anspruch nimmt. Zusätzlich sollten alle Medikamente, die täglich eingenommen werden und die genutzten Hilfsmittel bereit gestellt werden. Ärzte- und Krankenhausberichte sollten ebenfalls bereit liegen. Falls der Patient schon durch einen ambulanten Dienst versorgt wird, ist auch die Pflegedokumentation zur Einsicht vorhanden. Ganz wichtig ist, dass der zu Pflegende nicht allein ist, wenn der MDK zu Besuch kommt. „Gerne unterstützen wir unsere Kunden, wenn der MDK zur Begutachtung vorbeikommt“, so Ferdinand Feige. Ganz wichtig ist, dass man nichts verschweigt, weil es einem peinlich ist. „Unsere Erfahrung von über 600 Einstufungen möchten wir gerne an Sie weitergeben.“
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41 Wanderung mit Aussicht, Wasser und Steinöl
Orchideen, Steinöl, Wasserfälle und schmale Pfade – diese Zutaten versprechen eine spannende und abwechslungsreiche Wanderung. Wer rund um die Stuibenfälle bei Reutte unterwegs ist, den erwartet ein Rundweg mit viel Abwechslung. Um den Parkplatz zu erreichen, fährt man zu dem Areal des Metallwerks Plansee. Eine schmale Straße führt an den Produktionshallen vorbei und man vermutet schon, auf dem falschen Weg zu sein. Hier noch Industrie, Werksgebäude und keine drei Minuten später Natur in seiner ursprünglichen Form? Auto abgestellt und nun geht es zu Fuß weiter. Zuerst geht es noch an dem Umspannwerk des EWR vorbei und dann öffnet sich schon der Blick auf den Hermannsteig. Auf der linken Seite empfängt einen die „Zentrale“ des EWRs, in dem bereits seit über 100 Jahren Strom erzeugt wird. Schon im ausgehenden 19. Jahrhun-
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dert beschäftigten sich der damalige Bürgermeister Alois Bauer und der Reuttener Gemeinderat mit einem Wasserkraftprojekt. 1901 war es dann soweit: Die Wasserfassung wurde am natürlichen Abfluss des Plansees oberhalb des „kleinen Stuibenfalls“ errichtet. Ein 1.240 Meter langer Druckstollen mit kleinem Wasserschloss und einer oberirdischen Druckrohrleitung führte zum Krafthaus am Talboden. Bis 1904 dauerte der Bau und kostete genau 851.761,54 Kronen. Doch schon 1902 konnte das Kraftwerk seinen Betrieb aufnehmen. Noch zeigten sich die Bürger dieser
42 Wanderung mit Aussicht, Wasser und Steinöl
„unsicheren Energie“ skeptisch gegenüber, doch bald gab es auch in Füssen den Strom aus dem Außerfern: Am 12. November 1904 erstrahlten Straßen und Plätze in Füssen das erste Mal im elektrischen Licht. Seit dem Bau der Druckstollen sind die Wassermassen, die vom Plansee die Stuibenfälle hinab stürzen zwar geringer, aber trotzdem immer noch ein Naturschauspiel. Über den Hermannsteig geht es dann hinauf in eine Auenlandschaft. „Das Gestein bei den Stuibenfällen ist ein Hauptdolomit mit zerfurchten, scharfen Zacken und großen Schuttflächen am Felsfuß“, erklärt Sabine Resch. Die Naturführerin kann viele Geschichten rund um die Stuibenfälle erzählen. „Bis in die 1920er Jahre wurde an den Stuibenfälle das Tiroler Steinöl abgebaut“, so Resch. Zum Beweis schlägt sie zwei Steine aneinander und
schon stinken die Steine nach Öl. „Es wurde unter anderem dazu benutzt, die Wunden bei Tieren gut zu verschließen. Als das Steinöl hier abgebaut wurde, hat man es auch destilliert“, weiß
Resch. Durch die Auenlandschaft immer entlang am Bachbett geht es hoch zum großen Stuibenfall. Hier und an den Gumpen kann man Wagemutige beobachten, denn die Stuibenfälle sind ein einfaches und lohnendes Canyoning-Ausflugsziel. Einige Bergschulen bieten geführte Touren
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Doch auch botanisch hat das Gebiet um die Stuibenfälle einiges zu bieten: So gibt es im Frühsommer viele verschiedene Orchideenarten zu bewundern, Gift- und Heilpflanzen wachsen am Wegesrand. Bei den großen Stuibenfälle heißt es dann: bergauf. Eine kurze Strecke geht es hoch, eine Aussichtsstelle lässt noch einmal den Blick auf den großen Stuibenfall zu. Dann geht es zum kleinen Plansee, hier nimmt man den Weg links und wandert über den Ministersteig zurück zum Parkplatz. Gewaltige Regenmassen zerstörten 1999 den Ministersteig an drei Stellen, so dass der Weg erst einmal geschlossen werden musste. Viele Einheimische und Gäste erkundigten sich jedoch immer wieder nach diesem schönen Teil der Wanderung. Im September 2004 machte man sich an die Arbeit und errichtete eine Hängebrücke, um den Weg wiederherzustellen. Im Juni 2005 konnte der Weg mitsamt der kleinen, aber schönen Hängebrücke eröffnet werden. Zurück geht es zum Parkplatz immer leicht bergab. Nach zirka 1,5 Stunden erreicht man wieder den Ausgangspunkt. ■
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Der schönste Tag im Leben Die Hochzeit ist wohl der schönste Tag im Leben, den die Brautpaare mit Familie, Freunden und Bekannten feiern möchten. Das Schlossbrauhaus Schwangau bietet hierfür den idealen Rahmen – sowohl für große Hochzeitsgesellschaften als auch für Paare, die im kleineren Kreis feiern.
Text: Regina Berkmiller, Bilder: privat
Welche Lokalitäten stehen den Brautpaaren im Schlossbrauhaus zur Verfügung? Der Schwanstein-Saal ab 70 Personen, die „Hiltepoldstube“ für kleine Hochzeiten bis 40 Personen und das Restaurant „Cambrinus“ bis 70 Personen, die Bar Lounge 1516 für das Brautstehlen oder die Party zur späteren Stunde, die Terrasse für Empfänge oder Kaffee und Kuchen im Freien sowie „Schalander für Photobooth“. Bieten Sie spezielle Hochzeitspakete oder Hochzeitsangebote? Jede Hochzeitsfeier ist individuell und es wird daher von uns immer ein Angebot speziell auf die Wünsche des Brautpaares erstellt. Als Besonderheit können Brautpaare ihr eigenes Bier für die Hochzeitsfeier brauen lassen. Wie viele Wochen/Monate vorher sollte man bei Ihnen die Lokalität reservieren? Wenn es einen Wunschtermin gibt, dann sollte die Lokalität am besten etwa zwölf Monate im Voraus reserviert werden.
17 Paare haben bislang im Schlossbrauhaus ihren schönsten Tag gefeiert. Unter ihnen auch Anja und Michael: Warum haben Sie als Lokalität das Schlossbrauhaus gewählt? Das Schlossbrauhaus bietet eine tolle Atmosphäre, der Saal hat Platz für 160 Personen und ein schönes Ambiente. Wir waren bereits öfter im Schlossbrauhaus und man fühlt sich hier einfach wohl. Welche organisatorischen Aufgaben hat das Schlossbrauhaus für Sie übernommen? Menüvorschläge, Tischanordnung, Bewirtung, Planung der Feier – wir konnten alles abgeben und mussten uns selbst um nichts kümmern. Buffet oder Menü? Es gab eine Kombination aus beidem – Vorspeise und Hauptgang wurden serviert und zum Dessert gab es ein Buffet. War es für Sie die perfekte Hochzeit? Ja definitiv. Genau so haben wir uns den Tag vorgestellt. Würden Sie das Schlossbrauhaus weiterempfehlen? Auf jeden Fall. Es hat alles gut gepasst und es hat super funktioniert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut und alle Wünsche wurden erfüllt. Wir konnten auch alle Bereiche des Hauses nutzen, umgestalten, dekorieren. Die Lage des Schlossbrauhauses ist super und das Team hat sich sehr gut um uns gekümmert. ■
Schlossbrauhaus Schwangau Gipsmühlweg 5 87645 Schwangau Telefon 0 83 62.92 64 68-0 www.schlossbrauhaus.de
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Was passiert mit meinen
Rechtsanwalt Ulrich Schwerdtfeger
Überstunden? Ein alljährliches Problem
übliche Arbeitszeit hinaus gearbeitet hat. Insbesondere dann,
zur Saison im Gastrono-
wenn zwischen Anfall der Überstunden und deren Geltend-
miebereich. Die Touristen
machung ein längerer Zeitraum fällt, müssen die einzelnen
strömen aus allen Richtungen in das Allgäu, freuen sich
Stunden so genau bezeichnet werden, dass ihre zeitliche Lage
über Kässpatzen, Wurstsalat oder Schweinsbraten. Das
verdeutlicht wird. Der Arbeitnehmer muss ferner darlegen, dass
ist die eine Seite der Medaille. Die Kehrseite ist das
die Überstunden entweder vom Arbeitgeber angeordnet wur-
Non-Stopp-Programm der im Gastronomiebereich be-
den oder zur Erledigung der ihm obliegenden Arbeiten notwen-
schäftigten Arbeitnehmer. Es wird gebuckelt ohne Ende
dig bzw. vom Arbeitgeber gebilligt oder geduldet worden sind.
und Überstunden bauen sich in enormen Mengen auf.
Beruft sich der Arbeitnehmer darauf, dass der Arbeitgeber die Ableistung von Überstunden lediglich geduldet hat, hat der
Der Umgang mit Guttagen, also mit Guthaben auf einem Ar-
Arbeitnehmer dies bezogen auf die geltend gemachten Über-
beitszeitkonto, richtet sich nach einzel- oder tarifvertraglichen
stunden nach Tag und Uhrzeiten näher zu bezeichnen und im
Vorschriften. Häufig ist zum Beispiel geregelt, dass am Ende
Einzelnen darzulegen (vgl. BAG 17.04.2002 – 5 AZR 644/00).
eines bestimmten Zeitraumes ein bestimmtes maximales Zeitguthaben bestehen darf und alles, was darüber hinausgeht,
Insbesondere im Gastronomiebereich ist dies für den Arbeit-
verfällt. Die Arbeitnehmer müssen daher in solchen Fällen
nehmer nicht einfach. Wer seine Ansprüche sichern will, sollte
nicht nur ihre Guttage selbst im Auge behalten, sondern auch
für die Mehrarbeit genau Buch führen und vom Vorgesetzten
die Regelungen in ihren Arbeitsverträgen. Aufgrund des Sai-
täglich abzeichnen lassen.
songeschäftes im Gastronomiebereich laufen jedoch auf den Arbeitszeitkonten im Laufe von Jahren ganz erhebliche Pluss-
Auch wenn das Bierausschenken noch so anstrengend war
tunden und damit „Guttage“ auf. Bei Beendigung des Arbeits-
und jede Servicekraft froh ist, die Beine hochlegen zu kön-
verhältnisses drohen dann Probleme und Streitigkeiten bezüg-
nen, lohnt sich eine akribische Buchführung der Mehrarbeit.
lich des Abfeierns oder Auszahlens der Zeitguthaben.
Ansonsten ist die Gefahr groß, dass die Mehrarbeit nicht nach-
Es bietet sich bei einem solchen Fall an, Verhandlungen über eine höhere Abfindung zu führen. Sofern es keine Arbeitszeitkonten gibt, wird es für den Arbeitnehmer schwierig. Der Arbeitnehmer, der die Vergütung von Überstunden fordert, muss grundsätzlich im Einzelnen darlegen, an welchen Tagen und zu welchen Tageszeiten er über die
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Wer seine Ansprüche sichern will, sollte für die Mehrarbeit genau Buch führen und vom Vorgesetzten täglich abzeichnen lassen.
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Nach 100 Jahren wird wieder
Bier gebraut
49 Nach 100 Jahren wird wieder Bier gebraut
100 Jahre lang wurde in Vils kein Bier gebraut, doch seit Mai 2013 ist die Durststrecke vorbei. Im ehemaligen „Grünen Baum“ ist die Braukunst zurückgekehrt. Mit Andreas Siegl konnte die Vilser Privatbrauerei einen Braumeister gewinnen, der nicht nur über viel Erfahrung verfügt, sondern ein besonderes Bier kreiert hat.
Text: Anke Sturm, Bilder: Anke Sturm, MEV, Vilser Privatbrauerei
Nach dem Abitur ging es für Andreas Siegl gleich in die Lehre zum Brauer. Bei der Andechser Klosterbrauerei lernte er sein Handwerk. „Ich hatte immer das Glück in Brauereien zu arbeiten, die wirklich einen guten Ruf haben“, erzählt der gebürtige Bayer. Nach einer kurzen „Studienphase“ war ihm klar, „das Theoretische ist mir viel zu trocken“. Also arbeitete er bei der Brauerei Augustiner und dann machte er seinen Braumeister. Nach der erfolgreichen Prüfung ging Andreas Siegl jedoch erst einmal „fremd“ – und zwar in der Gast-
ronomie. „Hier habe ich jedoch als Geschäftsführer das Arbeiten gelernt. Egal ob Betriebsablauf, Mitarbeiterführung oder Kundenumgang, diese zwei Jahre waren sehr wichtig.“ Doch dem Brau-
er fehlte das Bierbrauen und so machte er sich auf die Suche nach einer Arbeitsstelle als Brauer. Gefunden hat er sie in Namibia bei der Namibia Breweries, die ihr Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot herstellt. „Der Kulturschock war
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50 Nach 100 Jahren wird wieder Bier gebraut
gar nicht so groß, denn Namibia ist deutscher als man glaubt. Dort kann man in manchen Supermärkten auch Leberkäs und süßen Senf kaufen“, erzählt Andreas Siegl. Drei Jahre blieb Siegl in Namibia, braute Bier und schaute sich das Land an. Doch das Heimweh war irgendwann stärker und er wollte zurück. Genau zu dieser Zeit tat sich einiges in Vils. Freunde der Brauereibesitzer Juliane und Andreas Hiby-Durst, die seit vielen Jahren ihren Zweitwohnsitz in Vils haben, erstanden eine Brauanlage. Also warum nicht in Vils, wo man bis ins Jahr 1900 Bier gebraut hat, wieder eine Brauerei eröffnen? Eine Brauanlage gab es jetzt, noch fehlte ein erfahrener Brauer. Gefunden hat man ihn dann in Andreas Siegl. Für ihn eröffnete sich eine einmalige Chance. „Wann hat ein Brauer schon die Möglichkeit sein eigenes Bier zu schaffen? Ich konnte hier meine Handschrift hinterlassen. Also fing ich im August 2012 in Vils an“, so Siegl. Erst wurde umgebaut und dann wurden die Biersorten kreiert. Das besondere am Vilser Bier ist das Wasser, denn es wird mit Vilser Quellwasser gebraut. Das Wasser wird dazu nicht aufbereitet, sondern die Rezeptur ist nach der Beschaffenheit des Wassers entstanden. „Ich habe angefangen mit Kochtopfversuchen“, so Siegl. Und bald hatte er drei Biersorten geschaffen, die man heute direkt von der „Rampe“ kaufen oder in ausgesuchten Gasthäusern im Außerfern genießen kann. Ein Helles mit einer Stammwürze von 12,5 Pro-
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„Rund 300.000 Liter Bier sollen in Vils jährlich produziert werden“, so Georg Polster, selber Braumeister und nun bei der Privatbrauerei Vils für Vertrieb und Marketing zuständig. Die ersten Monate geben der neuen Geschäftsidee recht: Ein regionales Produkt, das mit einer guten Qualität die Bierliebhaber überzeugt. ■
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wang ve eschickunde Lengen gewordene G n io it ad Die Pferdefre Tr r im Ortsteil das schon zu t um 13 Uhr is t ar 18. August, St . n ildert. Rund n und -fahre hin ist besch rt o d lichkeitsreite eg W im Parcours wang. Der sen werden as er rd Außerlengen fe P aß und rschiedener erwartet. Sp 70 Starter ve mgang mit Freude am U stehen im den Pferden der VerVordergrund die sich anstaltung, linen Reiin die Diszip (Einspänten, Fahren eispänner) ner und Zw rasanten sowie dem Schmalholz lin do en Gw : Bild ibliche Wohl lt. Für das le ei ft au “ ve ri die Veran„Jump & D Wetter wird m te r Wettbewerb ch le h sc . Infos unte Bei sehr , verschoben st u g ist gesorgt. u A . 5 2 Sonntag, staltung auf 2. 0 83 64/17 1
Historische Festumzüge in der Füssener Altstadt
Am Samstag, 24., und Sonntag, 25. August, lebt in Füssen die goldene Zeit der Renaissance auf. Bei den historischen Festumzügen durch die Altstadtgass en am Samstag ab 14 Uhr und am Sonntag ab 12 Uhr können die Zuschauer Ritter und Landsknechte, farbenprächtig gewandete Edelfräulein und brave Handwerker bewundern und in die Epoche des Kaisers Maximilian I. abtauchen. Der Habsburger Regent war Bild: FTM/Michael Lukaszewski um das Jahr 1500 fast 40 Mal in der Stadt am Lech zu Gast und brachte mit seinem Hofstaat Glan z in die Füssener Stadtmauern. Auf dem Kaiser-Maximilian-Pla tz kann man an beiden Tagen ab 10 Uhr durch die Stände des mittelalterlichen Handwerkermarktes bummeln und sich am Samstagabend ab 20 Uhr bei der Nacht der Gaukler unterhalten lassen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Weitere Infos unter www.fuessen.de.
n n r d
Veranstaltungen
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Mandolinen, Geigen, Lauten
Als Stadt des Lauten- und Geigenbaus kann Füssen in diesem Jahr eine außergewöhnliche Sammlung von Zupfinstrumenten präsentieren: die Privatsammlung des Mailänders Carlo Alberto Carutti. Geweckt wurde die Liebe zur Musik beim jungen Carlo Alberto Carutti in der Grundschule, als seine Lehrerin ihm im Schulchor den Solistenpart übertrug. Auf Anraten seines Vaters nahm er zwar ein Ingenieurstudium auf, doch blieb die Musik sein ständiger Begleiter. So erlernte er das Gitarren- und Geigens piel. Beim legendären italienischen Jazzer Luciano Zuccheri spielte er in den 1940er Jahren als Gitarrist im „Quintetto Ritimico di Milano“. Seine Profession als Ingenieur verknüpfte sich nun eng mit seiner Sammelleidensc haft. Als Mailänder pflegte er den Kontakt zu Cremona und seine jahrzehntelangen beruflichen Verbindungen ermöglichten ihm eine persönliche Verbindung zur Stadt Füssen. Die Ausstellung zeigt repräsentative Exponate der herausragenden Sammlung und ehrt den 90-jährigen Kunstmäzen. Neben Lauten, die auch auf den Füssener Lautenbau in Italien verweisen, sind vor allem Mandolinen aus der Barockzeit und dem frühen 19. Jahrhundert zu sehen. Besonders die Geschichte der Gitarre ist mit Beispielen bedeutender Gitarrenbauer dokumentiert. Die Ausstellung „Lauten, Gitarren, Mandolinen – Handwerkskunst und Innovationsgeist“ kann bis Sonntag, 8. September, täglich von 11 bis 17 Uhr im Museum der Stadt Füssen besichtigt werden.
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Veranstaltungen Hauptwerk moderner Architektur
Bild: Strandfilm, Pandora Film Verleih
Das Alpenfilmtheater Füssen zeigt im Rahmen der Filmkunstreihe „Lechflimmern“ am Dienstag, 20. August, und Mittwoch, 21. August, um 15, 17.45 und um 20.15 Uhr die Dokumentation „Haus Tugendhat“. Das Haus Tugendhat im tschechischen Brno ist ein Solitär moderner Architektur. Es verkörpert den sozialutopischen Anspruch des Architekten Mies van der Rohe und den weltoffenen großbürgerlichen Lebensentwurf seiner Auftraggeber Grete und Fritz Tugendhat. Der Film erzählt die wechselvolle Geschichte des singulären Bauwerks und seiner Bewohner: Von der Aufbruchsstimmung im prosperierenden Westmähren zwischen den Weltkriegen, der Okkupation durch Nazideutschland, Vertreibung und Emigration der Familie Tugendhat in die Schweiz und nach Venezuela, von den ersten Nachkriegsjahren, in denen das Haus als private Schule für Rhythmik- und Ausdruckstanz diente und den Jahrzehnten danach. Regisseur und Produzent Dieter Reifarth verwebt Gespräche mit Familienmitgliedern, einstigen Benutzern des Hauses, Kunsthistorikern und Restauratoren mit historischen Foto- und Filmaufnahmen zur facettenreichen Biographie eines Bauwerks.
est Füssener Stadtfestm Samstag, eile beim Füssener Stadtfest am rafie Bild: FTM/Michael Lukaszewski Fotog
Open-Air-F Die historische Altstadt wird zur t es am Samstag bis h dem Bieranstich um 17 Uhr geh Nac ust. Aug 18. g, nta Son und 17., en Altstadtplätzen, bis 21 Uhr auf den verschieden 30 11. von g nta Son am und 23 Uhr isch zur Sache. Die garten des Hotels Sonne musikal nen Son im und ße stra hen Reic in der en mit Pop, Los bone und Acoustic Revolution sorg Zam rio Vale a, ceri Vuc wn, erto Silv Bands äuer und bayerischen Rhythmen für Stimmung. Die Allg noLati mit x Ony a Sals und os Chic sik und andere GrupWildwäxl, die Wertachtaler Blasmu ls, Cur d Vivi n rete vert ben gfar Klan eonist, Mundartsänger grammhöhepunkte ist der Akkord Pro der r Eine . ion Reg der aus pen l der Festgäste sorgen r Florian Zack. Für das leibliche Woh mle bum ten Wel e isch ikal mus und Infos unter www.fuessen.de. die Füssener Altstadtwirte. Weitere
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Kunstschaffende aus Nah und Fern präsentieren am Sonntag, 8. September, wieder traditionelles Handwerk im Gemeindezentrum in Seeg. Von 10 bis 17 Uhr zeigen die Aussteller ihre individuellen Arbeiten wie Trockenfloristik, Korbware n, Porzellanmalerei, Holzspielzeug, Textilwa ren, Kunstkeramik, Metallkunst oder Allgäuer Natu rprodukte. Marie-Luise Kaiser sorgt mit ihrem Kasperletheater und Märchenerzählungen für Unte rhaltung bei den Mädchen und Buben. Bei einer Tombola gibt es tolle Preise zu gewinnen. Der Rein erlös geht an die Bildungshilfe Nordost-Indien mit Sitz in Seeg.
Bild: Veranstalter
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Seit 56 Jahren am Bannwaldsee Im Sommer geht es am Campingplatz am Bannwaldsee hoch her. Wenn alle 650 Stellplätze belegt sind, verbringen rund 1.500 Menschen hier ihren Urlaub. Darunter auch viele Dauercamper: Unter ihnen sind Heinz und Annemarie Delion, die bereits 1957 ihr Zelt am Bannwaldsee aufgeschlagen haben.
Schon in der Früh geht es rund am Campingplatz. Kinder sind mit ihren Rollern beim Semmelnholen, am Fahrradverleih werden die Räder für die Ausfahrt ausprobiert und auf der Terrasse genehmigen sich ein paar Urlauber ein ausgedehntes Frühstück. Ein paar Schritte weiter erreicht man die Gasse mit den Dauercampern. Rund 200 Plätze sind für Leute reserviert, die vom „Bann-
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Text: Anke Sturm, Bilder: Anke Sturm, privat
Seit 56 Jahren im Urlaub am Bannwaldsee
waldsee-Fieber“ infiziert sind. Sie haben ihren Wohnwagen am Platz fest installiert, ein Vorzelt aufgebaut, pflegen ihren Rasen und pflanzen ein paar Blumen. Hier geht es beschaulich zu, die Leute kennen sich, man grüßt sich und hält einen Plausch. Heinz und Annemarie Delion gehören zu den „Wiederholungstätern“: 1957 waren sie zum allerersten Mal hier: „Noch mit einem Steilwandzelt, das damals richtig modern war“, erzählt der Augsburger. Damals hieß der Zeltplatz noch „Onkel Toni“, nach seinem Besitzer Toni Christa. Und Onkel Toni hatte schon damals die Idee der Dauercamperei: „Lasst doch euer Zelt hier stehen, ihr kommt doch bald wieder. Wenn der Platz leer ist, dann fahren alle vorbei“, erklärte Toni Christa damals den beiden. Also ging es wieder zum See. Als die erste Tochter geboren wurde, verbrachte sie schon als Neugeborene ihr Wochenende mit Mama und Papa auf dem Platz –
auch im Zelt. „Alle unsere drei Töchter sind hier groß geworden“, so der 77-Jährige. Die Anfänge waren noch einfach – Luxus gab es nicht auf
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58 Seit 56 Jahren im Urlaub am Bannwaldsee
dem Platz. Damals gab es weder Strom noch Wasser bei „Onkel Toni“. Das Wasser wurde aus dem See abgepumpt und musste abgekocht werden. Das hat sich im Laufe der Zeit verändert – auch beim Ehepaar Delion. Aus dem Zelt wurde erst ein Wohnwagen, dann kam ein Vorzelt dazu. Heute ist ihre Unterkunft gemütlich und großzügig. Neben einem kleinen Schlafbereich gibt es eine Küche und einen Wohnraum. Doch ein bisschen Camperleben muss noch bleiben: So verzichten die Beiden ganz bewusst auf einen Wasseranschluss. „Ich hole mir immer mein Spülwasser und bringe es dann hier her, um abzuwaschen. Das hält mich jung“, erzählt Annemarie Delion schmunzelnd. Mittlerweile ist der Campingplatz ihr zweites Zuhause. „Wir fühlen uns hier wie in einer großen Familie“, erzählt Heinz Delion.
„Und zur Familie Helmer, die seit 1968 auf dem Platz ist, haben wir ein richtig gutes Verhältnis.“ Gerade mal ein Bub von 14 Jahren war Peter Helmer, als er zum ersten Mal in den Ferien dem Vater auf dem Campingplatz ausgeholfen hat. Mittlerweile ist aus der Aushilfe der Chef geworden. Heute setzen seine Gäste auf Komfort, die meisten übernachten nicht mehr in Zelten, sondern in geräumigen Wohnmobilen. Ein umfangreiches Programm gehört genauso dazu, dass sich seine Gäste rundum wohlfühlen und gerne wieder zurückkommen. Und hier trägt Heinz Delion zum Unterhaltungsprogramm auf dem Platz bei. Ob Frühschoppen, Lagerfeuer oder zu Silvester – der Rentner baut seine mobile Disko auf und sorgt für Stimmung. ■
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