Griaß di' Magazin April/Mai 2016

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Frühjahr 2016

DAS MAGAZIN FÜR KAUFBEUREN, BUCHLOE UND UMGEBUNG

FÜNF TÜRME Trutzige Wächter über die Wertachstadt JULIA RÖSLER Olympia-Gold auf zwei schmalen Reifen ALTE SENNEREI Kunst trifft Kunst im Herzen Aufkirchs Titelfoto: Michael Dörfler


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TraDITIoN uND moDErNE IN EINEm rEGIoNalEN uNTErNEHmEN VErEINT Holz Espermüller steht für Erfahrung und leidenschaft Seit mittlerweile fast 600 Jahren steht die Firma Holz Espermüller für hochwertige Holzbearbeitung. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Holz Espermüller 1439, damals schon war der Firmensitz, wie auch heute noch in Kaufbeuren. Aus dem Betrieb von Mühlen entstand mit der Wasserkraft im Lauf der Zeit ein Sägewerk mit angeschlossenem Hobelwerk. Auch heute wird die Wasserkraft noch genutzt – mit zwei Generatoren erzeugt Holz Espermüller 700000 Kilowatt ökologischen Strom. Damit wird der Eigenbedarf gedeckt und auch die firmeneigenen umweltfreundlichen Elektroseitenstapler betrieben. 1975 wurde das Sägewerk stillgelegt und die Halle in eine Ausstellung umgebaut – damit wurde der Wandel bei Holz Espermüller eingeleitet. Seit jeher ist es der Unternehmensführung ein Anliegen, mit der Zeit zu gehen und neueste Technologien und Innovationen schnell umzusetzen und den Kunden anzubieten. Holz espermüller ist seit Jahrzehnten nicht mehr nur Holzbearbeitungsbetrieb, sondern viel mehr ein modernes ServiceUnternehmen des Holzhandels. Mit 20 Produktionsfacharbeitern, zwei Hobelstraßen und einem Produktionsvolumen von über 1000000 Quadratmetern Massivholzprofilen jährlich, ist die Kaufbeurer Firma ein flexibler Partner für Handwerk, Handel und die Industrie in Bayern, Baden-Württemberg und im angrenzenden Ausland.

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Ihr Griaß di’-Team

Vorwort | Inhaltsverzeichnis | Impressum

Griaß di’ – das Magazin Endlich ist es so weit: Der Frühling naht. Zeit, sich aufzumachen und die Heimat wieder mit neuen Augen zu sehen. Etwa die fünf Türme in Kaufbeuren, deren Geschichte und Innenleben wir Ihnen in diesem Heft näher bringen. Vielleicht begegnen Sie bei einem Besuch in der Stadt Goldmedaillengewinnerin Julia Rösler, die nun wieder mit dem Fahrrad unterwegs ist. Jetzt können Sie auch den Bodenkundlichen Lehrpfad im Buchloer Stadtwald erkunden. Oder Sie entdecken die ersten Bienen, die der Leiter der Imkerschule Schwaben in Kaufbeuren-Kleinkemnat, Gerd Ullinger, so eifrig hegt und pflegt. Außerdem öffnet die Galerie Alte Sennerei in Aufkirch bald ihre Türen zur Frühjahrsausstellung.

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Auf das Zeltlager des Historischen Western-Clubs Rio Bravo müssen Sie allerdings noch bis zum Sommer warten. Und auch der Walder Muko-Lauf findet erst am 2. Oktober statt. Doch sollten Sie sich den Termin schon vormerken, damit Sie dann Mukoviszidose-Patienten wie dem kleinen David helfen können. Zunächst aber viel Spaß mit Ihrem Griaß di’ und dem Frühlingsbeginn!

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Inhaltsverzeichnis Trutzige Wächter über die Wertachstadt ...................................... 4 Olympia-Gold auf zwei schmalen Reifen ...................................... 8

Nadine Sirch

Summende Bewahrer der Natur ................................................. 12 Leben mit Mukoviszidose ........................................................... 16 Kunst trifft Kunst im Herzen Aufkirchs ...................................... 18 Griassdi.de – die Online-Plattform .............................................. 22 Historische Western-Romantik auf Allgäuer Wiese .................... 24 Lehrreiche Bodenarbeit mit Winnie Wurm ................................. 28

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IMPRESSUM Herausgeber: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH Josef-Landes-Str. 38 87600 Kaufbeuren www.griassdi.de Geschäftsführer: Markus Brehm Titelfoto: Michael Dörfler Redaktion und Koordination: Daniela Hollrotter (verantwortlich) Telefon 0 82 43.9 93 08 99 daniela.hollrotter@gmx.de

Anzeigen: Hans-Jürgen Fischer (verantwortlich) Telefon 0 83 41.80 96-20, fischerh@azv.de Gestaltung / Satzarbeit: Composizione Katrin Rampp Gerberstraße 18a, 87435 Kempten info@composizione.de www.composizione.de Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH Heisinger Straße 16, 87437 Kempten Auflage: 17.200 Stück

Verteilung: Verteilung mit Allgäuer Zeitung Kaufbeuren/Buchloe 15.182 Stück (ohne Einzelverkauf und ohne Postbezieher) und Zusatzverteilung von 2.000 Stück in Arztpraxen, Touristeninformationen, Gastronomiebetrieben, Hotels, Tankstellen, Bäckereien, Einzelhandels- und Lebensmittelgeschäften, Kliniken, Banken und Freizeiteinrichtungen. Verbreitungsgebiet: Kaufbeuren, Buchloe und Umgebung: Pforzen, Rieden, Zellerberg, Irsee, Eggenthal, Baisweil, Lauchdorf, Germaringen, Friesenried, Kaltental, Blonhofen, Aufkirch, Helmishofen, Frankenhofen, Dösingen, Westendorf, Gutenberg, Oberostendorf, Unterostendorf, Mauerstetten, Linden, Thalhofen, Stöttwang, Frankenried, Osterzell, Lamerdingen, Jengen, Waal.


Bei Sturm pfeift es durch die Ritzen im mächtigen Mauerwerk, es ächzt und knirscht und das trutzige Bauwerk bewegt sich spürbar. Und doch war der 36 Meter hohe Turm jahrhundertelang Garant für Sicherheit und Schutz – vor Feinden, vor allem aber vor der gefürchteten Feuersbrunst. Der Fünfknopfturm ist einer von einst neun Wachttürmen an der mittelalterlichen Stadtmauer Kaufbeurens, von denen fünf noch erhalten sind. Seit knapp 600 Jahren blickt der Fünfknopfturm von der Buchleuthe herunter auf das geschäftige Treiben in der Wertachstadt. Wie alle anderen Wachttürme hatte man ihn um 1420 herum aus großen, mit Kalk und Flachs verbundenen Tuff-und Ziegelsteinen errichtet. Am Fuß des Turms sind die Mauern rund 1,30 Meter dick, an der Spitze messen sie etwa 80 Zentimeter. Und: An der stadtabgewandten Seite sind sie massiver als zu den Häusern hin, wo auch große Maueröffnungen prangen. Denn so konnte der Turm im Fall des Falles von den Kaufbeurern wieder zurückerobert werden, erklärt Klaus Müller, Vorsitzender des Fördervereins Fünfknopfturm. Überhaupt waren die damaligen Bauwerke sehr durchdacht. So ermöglichen die vier Scharwachttürmchen um die Hauptspitze des Turms – alle fünf bekrönt von den kugeligen Enden, die dem Fünfknopfturm seinen Namen geben – den Blick in alle Richtungen. Außerdem sind die Mauern leicht nach außen geneigt, um das Herabwerfen von Steinen oder heißem Wasser auf Feinde zu erleichtern.


Trutzige Wächter über die Wertachstadt

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Allerdings waren es nicht in erster Linie Feinde, die die Turmwächter abzuwehren hatten. Auch wenn es Geschichten wie die vom Grafen Teck aus Mindelheim gibt, der einst seine Belagerung unverrichteter Dinge abbrach, weil er einen alten Webermeister mit langem weißen Bart für einen Ziegenbock hielt. Hauptaufgabe der Türmer war es vielmehr, die Stadt auf jedes Anzeichen eines der gefürchteten Brände, ausgelöst meist in Schmieden und vor allem in Bäckereien, zu mustern und sofort Alarm zu schlagen – einst über Fanfarensignale, ab mindestens 1848 über die Brandglocke, die nach einem Intermezzo als Kirchenglocke seit 1988 wieder am Turm hängt. 1509 diente der Fünfknopfturm kurzzeitig als Gefängnis: Bei einem Besuch von Kaiser Maximilian I. wurde der Bürger Christoph Schmid wegen ungebührlichen Verhaltens dort eingesperrt. Außerdem war der Turm im Gegensatz den seinen vier erhaltenen „Kollegen“ lange Jahre bewohnt, erzählt Fördervereinsmitglied und Stadtführer Anton Heider. Der herrliche Blick über die Stadt musste dabei einst allerhand Unannehmlichkeiten aufwiegen: Kohlen, Wasser und schwere Lasten konnte man nur per Seilzug nach oben befördern, das einzige Plumpsklo befand sich am Fuß des Turms, wo heute noch ein Holzhäuschen zu sehen ist. Die Türmer begaben sich zur Erleichterung alle 92 Stufen nach unten – oder nutzten den WC-Stuhl, der aus dem Klavier des letzten Türmers Hermann Höntze gebaut wurde und der voraussichtlich ab Oktober 2017 im Fünfknopfturm gezeigt wird. Der Militärmusiker Höntze war am 1. Januar 1900 zum Türmer bestellt worden und verließ den Fünfknopfturm erst 1920, als die Stadt das Türmerwesen nach langen Jahrhunderten einstellte. Damals prangte bereits der 1917 errichtete, 9,70 Meter hohe hölzerne Schild mit Adler und Wappen der Verbündeten aus dem Ersten Weltkrieg vor der großen Maueröffnung auf der Ostseite. Mit dem Einzug der letzten Turmbewohner 1930 fand im zweiten Stock anstatt Höntzes später zweckentfremdeten Klaviers ein Webstuhl seinen Platz. Dort gestaltete die Großmutter der letzten Mieter-Familie ihre Flickerlteppiche. Von

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Trutzige Wächter über die Wertachstadt

ihr stammt auch der riesige Sombrero im Erdgeschoss, der auf ihren Wunsch hin auch nach dem Auszug der Familie Kunstmann im Jahr 2014 im Turm blieb. Die vor allem in den 1960er-Jahren des 20. Jahrhunderts vorgenommenen Einbauten wie die Nasszelle im fünften Obergeschoss werden nun allerdings wieder entfernt, um den Turm in Absprache mit dem Denkmalschutz in einen möglichst ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, erklärt Müller. Dazu ist der Verein auf der Suche nach Sponsoren. An der Stadtmauer entlang gelangt man vom Fünfknopf- zum Hexenturm, der seinen Namen einzig den romantischen Strömungen im 19. Jahrhundert zu verdanken hat. Eigentlich hieß er nämlich „Spießturm“, weil in ihm – wie in allen anderen Türmen auch – Material wie Steine oder Waffen gelagert wurden.

Anton Heider und Klaus Müller (v. li.)

Blasiusturm

Text: Daniela Hollrotter, Bilder: Mathias Wild, Daniela Hollrotter

Blick vom Fünfknopf- zum Hexenturm


Trutzige Wächter über die Wertachstadt

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Das obere Stockwerk des Hexenturms fiel nach 1803 der Abbruchwelle durch die Politik Montgelas’ zum Opfer – ebenso wie vier weitere Türme Kaufbeurens. Dafür zeigt die Luke unter dem großen Holztisch, warum die meisten Türme nicht ausgebaut sind: Früher hangelten sich die Wächter mit langen Leitern über Luken von Stockwerk zu Stockwerk die Türme hinauf, sagt Heider. So auch im Blasiusturm, dem anderen „Nachbarn“ des Fünfknopfturms. Durch sein Untergeschoss führt die Stadtmauer, in luftiger Höhe wurde einst ein Nagel gefunden, den sich die Menschen nicht erklären konnten. So entstand die Legende vom Riesen, der mit dem Einschlagen des Nagels seine Größe zeigen wollte. Geht man den Berg hinunter, stößt man bald auf den Gerberturm, bei dem einst die Lederverarbeiter ihren Dienst versahen. Der Sywollenturm hat seinen Namen entweder vom HeiligGeist-Spital, das sich von 1249 bis 1964 neben ihm befand („Seelhauserturm“) oder von rund (mittelhochdeutsch synwell), erklärt Heider. Auf jeden Fall besitzt er einen deutlichen Vorteil im Vergleich zu den übrigen, eckigen Türmen: Er ermöglicht eine uneingeschränkte Rundumsicht auf Feinde und Feuer … www.fuenfknopfturm.de

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Wenn Julia Rösler auf dem Fahrrad sitzt, gibt sie alles. Dann tritt sie so fest in die Pedale, dass sie am Ziel völlig erschöpft ist, lässt sich weder durch Stürze noch Enttäuschungen aus der Bahn werfen. Im vergangenen Jahr zahlten sich Zielstrebigkeit und Training aus: Die 27-Jährige kehrte mit einer Goldmedaille über 5.000 Meter Zeitfahren von den Special Olympics aus Los Angeles zurück. Ein Teil der Medaille, sagt sie selbst, gebührt allerdings den Eltern, den Trainern – und dem Nachbarsbub, der ihr einst beharrlich das Radeln beibrachte. „Wir hatten es fast aufgegeben“, schmunzelt Anita Rösler heute über die Versuche ihrer damals siebenjährigen Tochter, das Radeln zu lernen. Doch der fünf Jahre ältere Nachbarsbub Michael ließ nicht locker: Unermüdlich lief er neben Julia her, hielt sie, feuerte sie an – und verhalf ihr zu einem Hobby, das ihr Leben verändern sollte. Von da an gab es immer wieder Familienradtouren in die Umgebung ihres Heimatortes Obergünzburg – allerdings gemütlich, so Anita Rösler. Bis 2011 in der


Olympia-Gold auf zwei schmalen Reifen

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Lebenshilfe Kaufbeuren die Idee aufkam, zur bestehenden Lauf- auch noch eine Radgruppe ins Leben zu rufen. Julia, die in einer LebenshilfeWohngruppe lebt, meldete sich zum Erstaunen der Eltern spontan und ganz alleine an. Seitdem wird zweimal die Woche geradelt. Im Winter beim Spinning in der Halle, im Sommer auf dem Fliegerhorst mit etwa 20 Kilometern pro Einheit und einem Schnitt von 20 Stundenkilometern. „Das ist anstrengend, aber es macht Spaß“, sagt Julia Rösler. Trainer Rolf Rathjen und seine Frau Petra sind dabei ein „absoluter Glücksgriff“ für die Athleten, betont Vater Wolfgang Rösler: Auf der einen Seite fordert Rathjen seine Sportler sehr und weiß sie zu motivieren. Auf der anderen Seite fährt er mit seiner Truppe auch einmal zum Eis essen, statt zu trainieren. Und Rathjen weiß seine Sportler zu nehmen: Nach einem Sturz setzt er sie sanft, aber bestimmt wieder aufs Rad, formt aus den elf Sportlern eine „tolle Mannschaft“ (Anita Rösler), die zusammenhält. Die Kollegen halfen Julia auch über die Tränen nach ihrem ersten Wettkampf 2012 hinweg, als sie als Einzige der Kaufbeurer Sportlerriege ohne Medaille von der Deutschen Meisterschaft in München heimkehrte. Statt ans Aufgeben zu denken, packte sie der Ehrgeiz.

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Ihre erste Medaille holte sich Julia Rösler ein Jahr später bei der Bayerischen Meisterschaft in Passau, damals noch mit ihrem alten Trekkingrad. Kurz darauf ließ ihr Vater im Heimatort Obergünzburg ein spezielles Rad fertigen – mit 7-Gang-Schaltung, Rück- und Handbremse sowie Rennradbereifung. Denn es hatte sich gezeigt, dass viele Sportler mit den deutlich schnelleren Rennrädern antreten. Alleine bezahlen können sie diese übrigens nicht, auch wenn sie lange Zeit sparen. Denn Menschen mit Behinderung dürfen nicht mehr als 2.600 Euro besitzen, sonst bezahlt der Bezirk die Kosten für ihre Pflege nicht mehr. Von der Deutschen Meisterschaft in Düsseldorf 2014 brachte Julia Rösler gleich zweimal Gold und einmal Silber ins Allgäu. Als „Kraftradlerin“ liegen ihr vor allem die etwas längeren Strecken, weil sie zwar ein bisschen Anlauf braucht, dann aber sehr schnell ist, erzählt Vater Wolfgang, der beim Training oft mitfährt. Er steht auch mit an der Rennstrecke, um Julia an das Schalten zu erinnern, das sie wie die anderen Sportler oft vergisst. Nach Düsseldorf wurde Julia für das deutsche Special Olympics Team vorgeschlagen und später nominiert. Auch weil sie „immer schon sehr selbstbewusst“ war und es sich zutraute, ganz alleine mit fremden Menschen in ein fremdes Land zu reisen, sagt Wolfgang Rösler. Denn die Eltern wollten bewusst zu Hause bleiben, um Julia nicht abzulenken. Der erste „Test“ – eine Woche Training auf Mallorca – verlief erfolgreich. Vier Monate lang bereitete sich Julia intensiv auf den Wettkampf vor, wurde halbtags von der Arbeit in der Montagegruppe der Lebenshilfe-Werkstätten freigestellt und erhielt ein Sondertraining. Kurz vor dem Abflug in die USA dann der große Schreck: In einem Tunnel brachte ein Kuhfladen die Sportlerin zu Fall. „Alles war offen und blau, das Rad hatte einen Achter“, erzählt Julia Rösler. Trotzdem ging es im August 2015 mit 137 anderen deutschen Sportlern nach Los Angeles.

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Text: Daniela Hollrotter, Bilder: Rolf Rathjen, Familie Bartels, Familie Rösler, Daniela Hollrotter

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Für Julia war die Reise ein Erlebnis: Disneyland, Hollywood, das Baseball-Stadion, der Empfang in der deutschen Botschaft, die Stadtbesichtigung, der Besuch bei der NASA, der Walk of Fame und „die netten Leute“. Vor allem aber erlebte sie den „tollsten Wettkampf überhaupt“, strahlt die 27-Jährige. Heimweh hatte sie nicht, nur einmal rief sie bei den Eltern an, die dafür vom Trainer-Team mit Fotos und Nachrichten versorgt wurden. Von ihm kam dann auch das völlig überraschende „Julia hat Gold!“, erzählt Anita Rösler. Bei der Rückkehr aus den Staaten gab es einen großen Empfang am Flughafen, eine Autokorso-Fahrt im Cabrio durch Obergünzburg, Empfänge in der Gemeinde und beim Bayerischen Staatsministerium im „feschen Dirndl“ mit Trainer Rolf Rathjen, erzählt Julia. Auf ihren Lorbeeren ausruhen will sich die Sportlerin aber nicht. Trotz Verletzung trainiert sie bereits für die diesjährige Deutsche Meisterschaft in Hannover – und für die traditionelle Teilnahme beim Radrennen zum Marktfest in ihrem Heimatort.

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Ohne die Bienen geht fast nichts. Sie bestäuben 80 Prozent unserer Kulturpflanzen, sorgen dafür, dass Äpfel, Birnen, Kirschen und Beeren wachsen und lassen den goldgelben Honig fließen. Für Gerd Ullinger, Leiter der Imkerschule in Kaufbeuren, sind die emsigen kleinen Tierchen „die drittwichtigsten Versorger nach Rind und Schwein“ mit einem „unschlagbaren Nutzen für die Natur“. Entsprechend groß ist das Interesse an der Imkerei. Und doch haben es die Bienen heutzutage schwer. Es wuselt nur so auf der Anhöhe bei Günzach. Zehntausende von Bienen fliegen von und zu ihren Stöcken, viele davon mit vollen, rötlich leuchtenden Pollensäckchen. Im dreistöckigen Holzkasten mit den eingehängten Mittelwänden sind ihre Kolleginnen damit beschäftigt, Brut- und Honigwaben zu bauen oder die Brut zu pflegen – 21 Tage lang, bis eine neue Arbeiterin schlüpft.


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Mitten im Gesumm steht Gerd Ullinger, der nach Kindheitserfahrungen mit den aggressiveren schwarzen Bienen der Mutter nie Imker werden wollte. Der sich aber den Insekten vor 30 Jahren dann doch mit Haut und Haaren verschrieben hat. Ein Freund brachte ihn zu den sanftmütigen Carnica-Bienen, denen er sich nicht nur als Imker, sondern auch als Leiter der Imkerschule Schwaben in Kaufbeuren-Kleinkemnat widmet.

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Außerdem ist Ullinger Schriftführer im 1996 aus zwei jahrzehntealten Vereinen entstandenen Imkerverein Günztal mit derzeit 90 Mitgliedern. Dieser unterstützt, wie alle Imkerzusammenschlüsse, neue Imker, bietet Fachvorträge, Austausch und Beratung an. Ullinger faszinieren die Biologie im Bienenvolk, die Arbeitsweise und das Zusammenwirken der Insekten. Außerdem kann man bei ihnen so wunderbar vom Berufs- und Alltagsstress abschalten, erklärt er die Begeisterung vor allem der ab 40-Jährigen für das Hobby „mit Suchtgefahr“. Allerdings hat er derzeit auch drei jugendliche Imker unter seinen Fittichen. Ihnen steht er gerade in der arbeitsintensiven Zeit im Frühjahr zur Seite. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen nämlich bricht im Bienenstock die Arbeitswut aus: Innerhalb kurzer Zeit werden aus etwa 8.000 bis 10.000 kältestarren Winterbienen bis zu 50.000 fleißige Sommerinsekten, die im Umkreis von drei Kilometern mit Feuereifer Nektar und Pollen sammeln. Diesen bringen sie dann zum Stock, in dem die Königin ebenso eifrig ihre Eier legt, im Hochsommer bis zu 2.000 am Tag. Der Imker muss dazu rechtzeitig alte, verschmutzte Waben entfernen und Mittelwände einziehen. Innerhalb kürzester Zeit bauen die Bienen dann Zellen für den Honig und für die Eier und Maden, aus denen der Nachwuchs schlüpft. Bevor es in einem Stock zu eng wird und die Bienen zu schwärmen beginnen, um ein neues Volk zu bilden, trennt Ullinger sie, er macht Ableger. Dazu bringt er einen Teil des Volkes an einen anderen Standort außerhalb des Flugradius‘ der alten Kolleginnen. Dann ziehen diese sich mit Gelee Royal eine neue Königin heran – und Ullinger hat ein neues Bienenvolk. Allerdings vermehrt sich nicht jeder Stock jedes Jahr, erklärt der Imker, der derzeit 19 Völker sein eigen nennt. Ende Mai ist die erste Honigernte fällig: der Imker entnimmt dazu die vollen Waben und schleudert den Honig aus den Waben. Etwa zehn bis fünfzehn Kilogramm Honig pro Volk fallen dabei an, bei der zweiten Ernte im Juli sind es meist etwas mehr. Einen Gewinn macht Ullinger damit zwar kaum, aber wenigstens „finanziert sich das Hobby selbst“, sagt er. Zur gleichen Zeit ist das Bienenvolk schon deutlich weniger aktiv. Die Königin legt bereits nach der Sommersonnwende weniger Eier, auch die Tracht geht Ende Juli zu Ende, so Ullinger. Langsam stellen sich die Bienen auf den Winter ein, den sie mit Hilfe von 15 bis 20 Kilogramm Zuckerlösung pro Volk als Winterfutter überstehen. Die Bienen schließen sich zu einer dicken Wintertraube zusammen, bei der die einzelnen Insekten immer wieder von innen nach außen wandern, um abwechselnd an Wärme und Futter zu gelangen. Dafür leben die Winterbienen länger als ihre Sommerkolleginnen: Statt sechs Wochen etwa ein halbes Jahr.

Text: Daniela Hollrotter, Bilder: Gerd Ullinger, Daniela Hollrotter

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Summende Bewahrer der Natur

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Doch obwohl Ullinger im Herbst oft Völker zusammenlegt, damit sie als starke Einheit gut über den Winter kommen, gibt es immer wieder Verluste. Manchmal leben die Winterbienen nicht lange genug, um die Frühjahrsbrut aufzuziehen. Dann stirbt der Stock. Eine Ursache ist die Varroa-Milbe, die Ullinger mindestens dreimal pro Jahr bekämpft. Manche Imker sind dabei eher nachlässig und gefährden damit auch fremde Bienenstöcke, sagt er. Zu schaffen machen den Insekten aber auch Pestizide und die zunehmend intensive Landwirtschaft: Es wird doppelt so oft gemäht, Feldraine fehlen und durch die Monokulturen an Raps und Mais geht die Vielfalt der Pflanzen verloren. „Das Immunsystem der Bienen ist durch die Mangelernährung geschwächt“, erklärt Ullinger und vergleicht es mit den Folgen einseitiger Ernährung beim Menschen. Helfen können ihnen Garten-, aber auch Balkonbesitzer mit den richtigen Pflanzen oder Wildblumenwiesen, die unter www.lwg.bayern.de zu finden sind, sagt Ullinger. Große Städte machen das vor: Die Imker dort haben durch Parks und Balkonpflanzen mittlerweile mehr Honigertrag als die Kollegen auf dem Land. www.imkerschule-schwaben.de

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David ist elf Jahre alt, liebt Fußballspielen und geht gerne Schwimmen. Doch schon auf den ersten Blick unterscheidet er sich von seinen Klassenkameraden. Für sein Alter ist er sehr klein, dazu ist er spindeldürr und wird von einem permanenten Husten geplagt. David hat Mukoviszidose. Nun wollen seine Eltern gemeinsam mit dem SV Wald am 2. Oktober einen Spendenlauf auf die Beine stellen. Das erste Lebensjahr von David ist geprägt von Erkältungen, Bronchitis und Lungenentzündungen. Irgendwann hat der Kinderarzt einen Verdacht und schickt Gerhard und Marina Berkmiller mit ihrem Zweitgeborenen in die Kemptener Kinderklinik. Er ist 13 Monate, als sie die Diagnose „Mukoviszidose“ erhalten. Seit der Diagnose hat sich das Leben der jungen Familie stark verändert. Die Krankheit bestimmt den Tagesablauf und regelmäßige Krankenhausaufenthalte gehören zum Alltag.


Leben mit Mukoviszidose

Mukoviszidose ist eine bislang unheilbare Erbkrankheit. In Deutschland sind rund 8.000 Kinder und Erwachsene davon betroffen. Durch eine Störung des Salz- und Wassertransports in die Körperzellen bildet sich bei Mukoviszidose-Betroffenen (CF-Patienten) ein zähflüssiges Sekret, das Organe wie die Lunge oder die Bauchspeicheldrüse irreparabel schädigt. Zwar verläuft die Krankheit bis heute tödlich. Doch während in den 1960er-Jahren die Kinder selten älter als sechs Jahre wurden, liegt heute ihre Lebenserwartung bei 40 Jahren. Während seine Klassenkameraden noch schlafen, beginnt bei David der Tag mit einem kleinen Frühstück. Danach muss er seine Morgenration an Tabletten nehmen, genau sieben Stück. Im Anschluss wird inhaliert. Dann geht es für David in die Schule. In der Pause muss er zum Essen die nächsten Tabletten nehmen – vier Stück, Enzyme für die Bauchspeicheldrüse. Kinder mit Mukoviszidose haben chronischen Husten, häufige Lungenentzündungen und Untergewicht schwächen ihre Körper. 85 bis 90 Prozent aller Mukoviszidose-Patienten haben eine beeinträchtigte Bauchspeicheldrüsenfunktion, sie können Speisefette nicht verdauen. Durch die unzureichende Aufnahme von Fetten, aber auch von anderen Nährstoffen wie Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe kommt es langfristig zu Gewichtsverlust und Mangelernährung. Dem können Enzyme entgegenwirken. Wenn David mittags von der Schule nach Hause kommt, muss er sofort wieder inhalieren. Zwischen zehn und 20 Minuten dauert es, bis er fertig ist. Zum Essen gibt es natürlich wieder seine Enzyme. Den Nachmittag gestaltet er wie seine Freunde mit Fußballtraining, Spielen und Hausaufgaben – außer ein Termin beim Physiotherapeuten steht an. Seit 1989 weiß man, dass bei Mukoviszidose ein Fehler auf dem Chromosom 7 im sogenannten CFTR-Gen liegt. Marina und Gerhard haben beide ein mutiertes Gen, das heißt, sie sind Merkmalsträger und selbst gesund. In so einem Fall besteht bei jeder Schwangerschaft ein 25-prozentiges Risiko ein Kind zu bekommen, das an Mukoviszidose erkrankt.

Text: Anke Sturm, Bilder: Regina Berkmiller

Am Abend steht natürlich wieder Inhalieren auf dem Programm. Die restliche Tagesration an Medikamenten – wieder sieben Stück – nimmt David ein. Immer wieder hat er seine Schüttelweste getragen, denn auch sie ist ein Teil seiner Therapie und hilft ihm sehr. Natürlich hat er sich den ganzen Tag über immer wieder seine Hände desinfiziert. Darin ist er ein kleiner Meister – er weiß genau, worauf es beim Desinfizieren ankommt. CF-Patienten mit Mukoviszidose leiden unter einer erhöhten Infektanfälligkeit. Und so ist es sehr wichtig, auch zu Hause auf extreme Hygiene zu achten, um so eine Keimbesiedelung und -infektion zu verhindern. Bei CF-Patienten ist die Behandlung mit Antibiotika unverzichtbar. „Mitmachen, helfen und dabei Spaß haben“ heißt es am Sonntag, 2. Oktober. Dann findet ab 13.30 Uhr der Walder Muko-Lauf statt – ein Laufevent zugunsten des gemeinnützigen Vereins Mukoviszidose. Mit dem Start beim Walder MukoLauf wird jeder Teilnehmer ein Schutzengel für Menschen mit Mukoviszidose. Weitere Infos und Anmeldung unter www.walder-mukolauf.de.

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Paul Flora war zu sehen, Hans Traxel, Rainhard Michl, aber auch Peter Gaymann und zuletzt Bernd Zimmer. Mitten im kleinen Aufkirch, im ehemaligen Dorfzentrum, wo einst Käse hergestellt wurde, geben sich seit zehn Jahren Künstler aus nah und fern die Klinke in die Hand. Josef und Cordula Väth haben aus der alten Sennerei ein kleines Schmuckstück gemacht und locken jedes Jahr mindestens zweimal Kunstfreunde zu Ausstellungen in ihre Galerie Alte Sennerei. Schließlich ist die Kunst nicht nur mit dem Haus, sondern auch mit den zwei Sozialpädagogen schon seit langem eng verbunden.


Kunst trifft Kunst im Herzen Aufkirchs

Cordula Väth hat ihr ganzes Leben lang mit Kunst zu tun. Zum einen als Tochter des Illustrators, Künstlers und Malers Wilhelm Maier-Solgk, dessen Werke laufend in der Galerie gezeigt werden. Zum anderen fertigt sie als Keramik-Künstlerin ebenso eindrucksvolle wie faszinierende Köpfe aus Ton an, die alle einen ganz eigenen, deutlich sichtbaren Charakter haben. Der allerdings entsteht erst beim Arbeiten, schmunzelt Cordula Väth. Auch für die 1929 errichtete Sennerei ist Kunst nichts Neues. Seit die Käseherstellung 1978 eingestellt wurde, haben darin Künstler gewohnt: Zunächst Peter Krusche und das Bildhauerehepaar Beulecke. Dass in den hohen, hellen Räumen nun regelmäßig Kunst ausgestellt wird, ist jedoch dem Zufall zu verdanken. Das Ehepaar Väth, damals noch im Norden Münchens ansässig, fand die Alte Sennerei im Internet und siedelte 2004 ins Ostallgäu um. Schon zwei Jahre später öffneten sich die Türen für die erste Ausstellung in der neuen Galerie – mit dem Münchner Illustrator, Zeichner und Kinderbuchautor Reinhard Michl, den Cordula Väth über ihren Vater kannte. In den kommenden Jahren holten die Väths dann weitere Zeichner und Illustratoren wie Wolf Erlbruch, Quint Buchholz oder Michael Sowa ins Ostallgäu. Die entsprechenden Kontakte werden oft auf den Kinderbuchmessen in Leipzig und Bologna geknüpft, erklärt Josef Väth. Dann besucht das Ehepaar die Künstler, bespricht sich mit ihnen und legt fest, welche Bilder in der Alten Sennerei ausgestellt werden. Die Wochen vor einer Ausstellung sind sehr arbeitsreich: Meist werden die Bilder als Blätter geschickt, für die jeweils ein Passepartout geschnitten und ein passender Rahmen gefunden werden muss. Dann gilt es, die Werke in den beiden großzügigen Galerie-Räumen möglichst gut zur Geltung zu bringen. Den richtigen Blick dafür hat Cordula Väth, die für ihren 2007 verstorbenen Vater oft Ausstellungen arrangierte. Sie weiß inzwischen alles, was bei einer Ausstellung zu beachten ist: Von der richtigen und bildschonenden Beleuchtung bis zu den „Samthandschuhen“, mit denen die Werke der Künstler angefasst werden. Die Väths suchen und finden zudem stets Musiker für die Vernissage oder ein eigenes Konzert im Rahmen ihrer Ausstellungen: Zum Beispiel die Querflötistin Astrid Bauer, das Gitarrenduo Gruber & Maklar, aber auch Hans Well mit seinen Kindern. Die Eröffnungsreden hält meist Cordula Väth, manchmal übernimmt

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das auch Dr. Rainer Jehl, der frühere Leiter der Schwabenakademie Irsee. Schließlich ist das Ehepaar inzwischen in der Allgäuer Kunstszene gut vernetzt. So stellen immer wieder einmal die Dozenten der Meisterkurse im Irseer Kunstsommer anschließend in Aufkirch aus.

Seit 2007 werden im Wechsel mit den Zeichnungen und Radierungen Keramiken gezeigt. Im Frühjahr gastierten unter anderem schon Barbara Schwämmle, Fritz Renner, Jochen Rüth oder Wolfram von Stengel und natürlich auch die Köpfe von Cordula Väth in Aufkirch. Im Laufe der Jahre waren so mehr als 40 Künstler zu sehen, die allesamt im kleinen Nebenraum ihre Spuren hinterlassen haben. Dort können Postkarten, Bücher, aber auch Drucke, Bilder und Keramiken praktisch aller ausgestellten Künstler erworben werden. Inzwischen hat das Ehepaar Väth seinen Schwerpunkt von Kinderbuchillustrationen mehr hin zu zeitgenössischer, gegenständlicher Malerei verlagert. Vor allem, weil die jungen Künstler fast nur noch am PC zeichnen, sodass es keine Originale mehr zum Ausstellen gibt. Dank dem Internet, über das einige Künstler nun ihre Bilder verkaufen, sind zumindest die kleinen Galerien mittlerweile „mehr Liebhaberei als großer Verdienst“, so Cordula Väth.

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Sie freut sich, dass zu ihren Vernissagen regelmäßig an die 60 Besucher, zum Teil bis aus Füssen oder dem Münchner Westen, zum Teil aber auch aus Aufkirch und Umgebung kommen. Im Dorf wurden die Väths gut aufgenommen – wohl auch, weil sie aus der Alten Sennerei mit viel Eigenleistung wieder ein Schmuckstück in der Ortsmitte gemacht haben. Die bislang aufwendigste Ausstellung fand im Herbst 2012 statt: Cordula Väth hatte zum Thema „Hund und Katz“ zwölf Künstler gefunden, die ganz verschiedene Werke zu den Vierbeinern zeigten. Die nächste Ausstellung findet vom 19. Juni bis 17. Juli statt – mit den Künstlern Wolfram von Stengel, Raku-Keramik, und Renate Gries-Fahrbach, Malerei. Die Vernissage ist am 19. Juni um 11 Uhr … www.galerie-alte-sennerei.de

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Eine idyllische Wiese, 2,5 Hektar groß, wunderschön im herrlichen Ostallgäu gelegen. Allerdings tummeln sich dort keine Allgäuer Kühe, sondern Trapper, Südstaatler, Cowboys und Indianer. 70 bis 80 Menschen in authentischer Kleidung begeben sich jeden August zwei Wochen lang auf eine Zeitreise ins Amerika des 19. Jahrhunderts. Einer davon ist Marshal Phil, Vorsitzender des Historischen Western Clubs Rio Bravo Kaufbeuren, der sein Hobby einem schmalen Buch und seiner Schlagfertigkeit zu verdanken hat. Ein US-Offizier schenkte dem damals elfjährigen Philipp Lades Ende der 1940er-Jahre das Buch über die amerikanische Geschichte von der Entdeckung bis kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs. Der gebürtige Mittelfranke las es immer und immer wieder, zumeist „mit der Taschenlampe unter der Bettdecke“. Damals beschloss Lades: „Das will ich mal sehen“. Doch es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis sein Traum in Erfüllung ging. Erst 1982 – Philipp Lades war mittlerweile Filialleiter einer Kaufbeurer Bank – hatte er genug zusammengespart, um erstmals in die Staaten zu fliegen. Viereinhalb Wochen lang besuchte er die USA von Osten nach Westen. Bei seiner Rückkehr stolperte er in der Allgäuer Zeitung über den Hinweis auf ein Rodeo nahe Kempten und fuhr spontan dorthin.


Historische Western-Romantik auf Allgäuer Wiese

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Dort kam es zur schicksalhaften Begegnung zwischen Lades – vermeintlich standesgemäß in Jeans, Cowboystiefeln und -hut – und „Marshal Ossy“ (Oskar Müller), einem Mitbegründer des 1978 in Kempten ins Leben gerufenen Western Clubs. Der Marshal fragte nach einem abschätzenden Blick: „Und was willst Du Greenhorn hier?“ und Lades, immer schlagfertig, antwortete: „Dir ein Bier ausgeben“. Damit war der Grundstein für eine Leidenschaft gelegt, die den Wahl-Allgäuer seitdem regelmäßig in historische Zelte treibt. Jeweils zwei Wochen im August verbringt der 80-Jährige auf einer Wiese nahe des Auerbergs. Die handgenähten Cowboyzelte und Tipis nach historischem Vorbild werden jedes Mal auf- und abgebaut, als Beleuchtung dienen Kerzen und Petroleumlampen, als Toiletten selbst ausgehobene Plumpsklos, die regelmäßig geleert werden. Geschlafen wird meist auf nicht unbedingt bequemen Feldbetten. Strom und Heizung gibt es keine, dafür Lagerfeuer, Country Music und die Möglichkeit, Lederwaren und andere Gebrauchsgegenstände unter Anleitung herzustellen, Pfeil und Bogen zu schießen, Tomahawks zu werfen und vieles mehr. Die Frauen treffen sich zu Kaffeekränzchen, die Kinder verbringen begeistert den ganzen Tag am nahe gelegenen Bach. Jugendliche allerdings sieht man eher weniger, erst im höheren Alter gehen die „Hobbyisten“ ihrer Leidenschaft wieder nach, so Lades. Im „Spitz“ der Wiese exerzieren die Konföderierten der „4th Texas Infantry“ in historischen Uniformen. Die Soldaten nehmen regelmäßig an so genannten Reenactments, also Nachstellungen des amerikanischen Bürgerkriegs teil. Heuer beginnt ein neuer Zyklus mit dem Jahr 1861, der 2020 mit dem Kriegsende 1865 abgeschlossen wird. Lades ist dann als „Chief of Staff“ des IOCUM (International Order of Confederate and Union Militia) einer der Befehlshaber des Geschehens. Während Schusswaffen im Camp tabu sind, wird bei den Reenactments auf diversen Truppenübungsplätzen in ganz Europa mit historischen Vorderladern

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Historische Western-Romantik auf Allgäuer Wiese

geschossen. Allerdings nur mit Pulver und ohne Bleikugeln, betont Lades. Er hat im vergangenen Jahr erstmals auch ein Indianerpaar zum Camp eingeladen. Teilnehmen darf fast jeder – vorausgesetzt er trägt historische Kleidung, die in den USA und über spezielle Händler zu bestellen ist. Lades besitzt neben der Südstaaten-Uniform einige der traditionell rundgenähten Hosen, stilechte Westen, Hemden und Hüte. Als von den Mitgliedern gewählter Marshal sorgt er für Ordnung und zeigt immer wieder staunenden Besuchern das Camp. An einem Abend lädt er zudem Nachbarn und Bürgermeister zum Cowboy-Eintopf ein, den der „Camp Cook“ zubereitet. Essen und Getränke bezahlt man mit eigenen „Rio Bravo“-Dollars, außerdem gibt es eine eigene Rio Bravo-Zeitung. Heuer ab dem 6. August findet das Camp bereits zum 25. Mal statt – und ebenso lange ist Lades Vorsitzender des Vereins, dem auch Hobbyisten aus Berlin oder Österreich angehören. Weil die Mehrzahl der Mitglieder mittlerweile aus Kaufbeuren

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stammte, ließ Lades ihn 1987 dort ins Vereinsregister eintragen. Marshal Phil war inzwischen zehnmal in den USA und bereiste dabei 13 Staaten „intensiv“ – zuletzt Texas und Nashville (Tennessee), die Stadt der Countrymusik, im Jahr 2011. Damals setzte sich der einst passionierte Handballer und Tennisspieler zum letzten Mal auf ein Pferd – natürlich mit eigenem Westernsattel und historischen Sporen. Das Sommercamp, aber auch die Camps anderer Westernvereine besucht er immer noch. Auf Befremden stieß er mit seinem Hobby nur in den Anfangsjahren – etwa als die WesternFans in den 1980er-Jahren beim Stadtfest in Kaufbeuren erstmals ein Zelt aufbauten und den geliebten Square Dance vorführten. Die meisten Bankkunden aber akzeptierten sein Hobby schnell. Und wenn ihn jemand wegen der Kleidung ansprach, konterte er gewohnt schlagfertig: „Du gefällst mir auch nicht, wie Du so rumläufst“. www.rio-bravo-kaufbeuren.de

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Winnie hat große Augen, ein breites Grinsen und einen klugen Kopf. Seit 2013 ist der kleine Wurm aus dem Untergrund im Buchloer Stadtwald zu finden, wo er kleinen Besuchern seinen Lebensraum näher bringt: Den Boden. Eine gute halbe Stunde lang begleitet er uns auf sieben Tafeln durch den Bodenkundlichen Lehrpfad. Und er schafft es, dass wir danach das, worauf wir täglich treten, mit ganz neuen Augen sehen. An der schmalen, aber recht befahrenen Straße zwischen Buchloe und Hausen haben Mitarbeiter und Studierende des Instituts für Geographie an der Universität Augsburg den Lehrpfad eingerichtet. Winnie erklärt den Boden dabei altersgerecht für Neun- bis 13-Jährige, die Großen erhalten noch viele Hintergrundinformationen dazu. Start ist am Wanderparkplatz, etwa zwei Kilometer hinter der Autobahnunterführung. Gleich die erste Tafel öffnet neue Horizonte. So nämlich nennt man die verschiedenen „Stockwerke“ des Bodens vom Organischen Auflagehorizont über den mineralischen Oberbodenhorizont, in dem Winnie sich überaus wohlfühlt, bis zum mineralischen Unterbodenhorizont mit seinen Prozessen wie Verwitterung, Stoffneubildung und -umlagerung. Ganz unten findet sich das Ausgangsgestein, durch das Winnie sich nicht durchbeißen kann.


Lehrreiche Bodenarbeit mit Winnie Wurm

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An der Weggabelung, wo Jäger über ein Plakat um Mithilfe beim Kitze suchen bitten, halten wir uns rechts und folgen dem Sägemehlpfeil. Nach einem kleinen Weiher und gegenüber einer weiß leuchtenden Birke stoßen wir erneut auf Winnie, der uns nun mit dem „Pseudogley“ bekannt macht. Das ist ein Boden, in dem sich wegen eines verdichteten Horizonts schnell Staunässe bildet, der im Sommer aber ebenso rasch austrocknet. Er eignet sich als Wiese oder als Wald mit Stieleiche, Hainbuche und Tanne. Beim Gley ist das Grundwasser sehr nah an der Erdoberfläche. Die Pflanzen bekommen daher stets „nasse Füße“, wie Winnie erklärt. Pappeln, Eschen und Erlen haben damit kein Problem. Außerdem freuen sich über den Gley Bachnel-

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kenwurz, Teichfrösche und die Gelbe Schwertlilie, die Winnie uns – leider (noch) umsonst – suchen lässt. Dafür erwischt uns der letzte Schneeschauer der Saison und wir stoßen ein paar Meter weiter passenderweise – auf Schneeglöckchen. Nach ein paar Wegkurven gelangen wir zur in Mitteleuropa am weitesten verbreiteten Braunerde. Sie hat ihre Farbe durch die Reaktion eisenhaltiger Mineralien mit Sauerstoff, auch bekannt als Oxidation oder Rosten, wie Winnie erklärt. Die Erwachsenen lernen, wie wichtig Winnie der Wurm für einen guten Boden ist: Regenwürmer fressen abgestorbene Pflanzen und Tierkot, scheiden wichtige Stoffe aus und lockern die Böden durch ihr Röhrensystem.

Zum Abschluss des Weges erfahren wir noch etwas über Eiszeit, Gletscher und den Almkalk, der sich rund um Buchloe in den Böden findet. Die Kinder testet Winnie mit einem kleinen Quiz, bei dem die verschiedenen Bodenarten abgefragt werden. Dann verabschieden wir uns von dem klugen Wurm, gehen den gleichen Weg zurück oder wenden uns nach rechts auf die Teerstraße in Richtung der gut hörbaren Autobahn. So gelangen wir wieder auf die Straße nach Hausen und kehren im großen Bogen zum Wanderparkplatz zurück.

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Weiter geht es auf dem Forstweg zur fünften Tafel, die uns über die nährstoffreiche, gut durchlüftete und wasserspeichernde Parabraunerde aufklärt, die sich so gut als Ackerboden eignet. Durch ihren hohen Tongehalt trägt sie zur Reinhaltung des Grundwassers bei. Trotzdem ist der Boden in Gefahr: Es gelangen zu viele Schadstoffe in den Untergrund, Bodenerosion oder -verdichtung und der zunehmende Flächenverbrauch machen ihm und seinen Bewohnern zu schaffen, informiert die Tafel.


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