Griaß di' Magazin Frühjahr 2016

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Frühjahr 2016

DAS MAGAZIN FÜRS MITTLERE OSTALLGÄU UND DAS GÜNZTAL

MODELLFLIEGEN Mit der Nase im Wind HUNDESPORTVEREIN Spaß und Bewegung auf vier Pfoten WALD Qualitätstheater mit großem Wir-Gefühl Titelfoto: Michael Dörfler


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Ihr Griaß di’-Team

Vorwort | Inhaltsverzeichnis | Impressum

Griaß di’ – das Magazin Juhu, der Frühling ist da! Da machen wir uns gleich auf den Weg ins Freie, um die frische Luft, die ersten Blumen und das Gezwitscher der Vögel zu genießen. Vielleicht führt Sie ja der Weg Richtung Marktoberdorf, dann können Sie nahe der Wertach einmal bei den Vierbeinern des Hundesportvereins vorbeischauen, die so eifrig Gehorsam lernen und sich beim Agility-Parcours austoben. Oder Sie kommen nach Immenhofen und verfolgen das Treiben der Modellflieger, die mit ihren teils originalgetreuen Flugzeugen den Himmel erobern und sich dabei den Traum der Menschheit im Kleinen erfüllen. Lohnend ist aber auch ein Ausflug auf den wachsamen Grenzgänger zwischen Allgäu und Oberbayern, den geheimnisvollen Auerberg. Im neuen Griaß di’ begegnen Sie einer echten Olympiasiegerin, die in Obergünzburg geboren und aufgewachsen ist. Sie treffen aber auch den kleinen Mukoviszidose-Patienten David, den Sie beim Muko-Lauf in Wald unterstützen können. Dort finden Sie zudem einen Theaterverein, der hohe Qualitätsansprüche hat und wie eine große Familie zusammenhält. Viel Spaß beim Lesen wünscht

Ihre Daniela Hollrotter

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Inhaltsverzeichnis Mit der Nase im Wind: Fliegen im Kleinen .................................... 4

Birgit Schneider

Olympia-Gold auf zwei schmalen Reifen ...................................... 8 Spaß und Bewegung auf vier Pfoten ........................................... 12 Geheimnisvoller Grenzwächter ................................................... 16 Leben mit Mukoviszidose .......................................................... 20 Griassdi.de – die Online-Plattform .............................................. 24 Qualitätstheater mit großem Wir-Gefühl .................................... 26 Veranstaltungen ......................................................................... 30

IMPRESSUM Herausgeber: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH Jahnstraße 12 a 87616 Marktoberdorf Telefon 0 83 42.96 96-99 fischerh@azv.de www.griassdi.de Geschäftsführer: Markus Brehm Titelfoto: Michael Dörfler

Redaktion und Koordination: Daniela Hollrotter (verantwortlich) Telefon 0 82 43.9 93 08 99 daniela.hollrotter@gmx.de Anzeigen: Hans-Jürgen Fischer (verantwortlich) Telefon 0 83 41.80 96-20 fischerh@azv.de Anzeigengrafik: Gloria Zrenner zrenner@azv.de

Gestaltung / Satzarbeit: Composizione Katrin Rampp Gerberstraße 18 a 87435 Kempten info@composizione.de www.composizione.de Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH Heisinger Straße 16 87437 Kempten Auflage: 11 500 Stück

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Verteilung: Beilage in der Allgäuer Zeitung Marktoberdorf und Auslage in Touristeninformationen, Gastronomiebetrieben, Hotels, Tankstellen, Bäckereien, Einzelhandelsund Lebensmittelgeschäften, Arztpraxen, Banken und Freizeiteinrichtungen. Verbreitungsgebiet: Mittleres Ostallgäu mit Günztal: – Lengenwang, Görisried, Wald, Sulzschneid, Stötten a. A., Steinbach, Oberthingau, Unterthingau, Leuterschach, Geisenried, Thalhofen, Marktoberdorf, Rettenbach, Bernbeuren, Apfeltrang, Aitrang, Ruderatshofen, Ebenhofen, Altdorf, Biessenhofen, Hörmannshofen, Bidingen, Bernbach, Kraftisried, Günzach, Untrasried, Hopferbach, Obergünzburg, Willofs, Ebersbach, Ronsberg


Es ist der uralte Menschheitstraum vom Fliegen, der sie auf die Wiese zwischen Immenhofen und Ebenhofen treibt. Manchmal nur eine Stunde lang, manchmal einen ganzen Tag. Dann stehen sie dort, die Fernsteuerung wie einen kleinen Bauchladen umgehängt, den Blick nach oben gerichtet. Und begleiten jede Bewegung ihres Modellflugzeugs – sei es auf der Suche nach Thermik oder bei tollkühnen Loopings, Rollen oder Tiefflügen. Über den Steuerknüppel, erklärt einer der Piloten, „spürt man das Flugzeug“ und fühlt sich, als würde man selbst fliegen. „Das ist ein Virus“, meint Richard Gregor, Vorsitzender der Sparte Modellflug im Flugsportverein-Marktoberdorf. Und der lässt einen nicht mehr los. Gregor hat sich den Virus schon als Jugendlicher eingefangen. Seine Liebe galt und gilt vor allem den Segelflugzeugen. Für ihn gibt es nichts Schöneres, als auf die kleinsten Bewegungen seines Modells zu achten und so die Thermik zu finden, die es höher und höher steigen lässt – manchmal begleitet von Milan, Bussard oder einmal auch Störchen, die sich die Thermik mit dem Flugzeug teilen. Die Struktur des Luftraumes über dem Modellflugplatz bei Immenhofen, für den das Luftamt Südbayern die Aufstiegserlaubnis erteilt hat, erlaubt dies bis zu 750 Metern Höhe. Doch ab 600 Metern wird es ohnehin problematisch mit der Sicht.


Mit der Nase im Wind: Fliegen im Kleinen

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Überhaupt ist das Fliegen deutlich schwieriger als es aussieht: Die Piloten müssen sich nicht nur mit Thermik und Luftbewegungen auskennen, sondern auch ein Gefühl dafür besitzen, wie Seiten-, Höhen-, und Querruder oder die Bremsklappen auf ihre Bewegungen an der Fernsteuerung reagieren. Der Nachwuchs wird deshalb ähnlich wie in der Fahrschule mit zwei per Kabel verbundenen Sendern angelernt. Zunächst wird der Flug selbst geübt. Die knifflige Landung kommt erst später dran, wenn der Schüler schon sichtbar ein Gefühl für das Flugzeug bekommen hat. Denn der Leitspruch „Fliegen heißt Landen“ gilt auch für die Modellfliegerei. Der Lehrer bestimmt den Zeitpunkt der ersten simulierten Landeanflüge, denn es ist allein seine Verantwortung – und sein Modell, das im Ernstfall zu Bruch geht, betont Gregor. Unfälle passieren allerdings relativ selten und am ehesten dann, wenn geübtere Piloten zu übermütig werden. Gregor rät deshalb, erst einmal bei einem Modell zu bleiben, bis dieses „richtig gut“ beherrscht wird. Erst dann sollte das nächste, meist technisch aufwändigere und vielseitigere Flugzeug ins Auge gefasst werden.

Johann Klein und Richard Gregor (v. li.)

Erfahrene Piloten bauen sich ihre Flugzeuge oft in mühsamer Kleinarbeit selbst – so wie Richard Gregor, der seit gut vier Jahren an einem Oldtimer-Segler mit sechs Metern Spannweite tüftelt. Dazu muss man sich gut auskennen mit Klebstoffen, Materialien und dem sinnvollen Ablauf beim Bau. Aber es gibt auch fertige Einsteigermodelle für etwa 250 Euro inklusive Fernsteuerung in Schaumstoffbauweise. Oder Segel- und Kunstflugzeuge aus Holz und glasfaserverstärktem Kunststoff.

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Mit der Nase im Wind: Fliegen im Kleinen

Das Vereinsheim des Flugsportvereins Marktoberdorf, Sparte Modellflug

Technisches Verständnis ist für jedes Modell erforderlich. Denn vor und nach dem Flug müssen gewissenhaft Kontakte geprüft, Motoren gewartet und eingestellt, Akkus untersucht werden. Für Elektromotoren gibt es sogar eine eigene Ladestation mit PV-Anlage am Vereinsheim. Dort finden auch die regelmäßigen Grillfeste der gut 50 Aktiven statt. Dazu gibt es das alljährliche Vatertagsfliegen oder die nicht bierernst ausgetragene Vereinsmeisterschaft, bei der eine Mischung aus Können und Glück gefragt ist. An diesen wie den „normalen“ täglichen Flugtagen müssen Zeiten und Piloten gewissenhaft ins Flugbuch eingetragen werden und die Schallpegelgrenze sowie der erlaubte Flugbereich eingehalten werden. Dafür sorgt der jeweilige Flugleiter, erklärt Gregor. Dieser achtet auch darauf, dass auf Spaziergänger, Radler und Reiter Rücksicht genommen und nicht zu waghalsig geflogen wird. „Sicherheit geht vor“, bringt es Gregor auf den Punkt. Heute sind vier Mitglieder an der 25 mal 120 Meter langen Startbahn und Johann Klein hat mit einem von insgesamt vier Schleppflugzeugen im Verein alle Hände voll zu tun, um die Segelflieger ohne Elektromotor nach oben zu befördern. Seine „Wilga“ ist mit 140 ccm Hubraum und gut elf PS starkem Motor eines der größten Modelle am Platz und entsprechend gefragt. Auch Richard Gregor lässt seinen gelben, mit 3,30 Meter Spannweite mittelgroßen „Sohaj“ auf rund 500 Meter Höhe schleppen, bevor er das Seil ausklinkt. Über eine Kamera kann er später am Laptop nachverfolgen, was sein fröhlich grinsendes Maskottchen hoch über dem Ostallgäu erlebt und so dem Traum vom Fliegen noch ein Stück näher kommen.

Text und Bilder: Daniela Hollrotter

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Mit der Nase im Wind: Fliegen im Kleinen

Nach zwei längeren Flugpausen ist Gregor seit zehn Jahren wieder voll dabei – an rund 40 Tagen pro Jahr. Deshalb entmutigt es ihn nicht, dass beim alljährlichen „Lehrer-/Schülerfliegen“ für Jugendliche nur wenige Mitglieder hängen bleiben. Denn der Virus, meint der Vorsitzende, ist dann bereits gepflanzt. Und kommt hoffentlich – wie bei ihm – irgendwann wieder zum Ausbruch. www.modellflug-marktoberdorf.de

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Wenn Julia Rösler auf dem Fahrrad sitzt, gibt sie alles. Dann tritt sie so fest in die Pedale, dass sie am Ziel völlig erschöpft ist, lässt sich weder durch Stürze noch Enttäuschungen aus der Bahn werfen. Im vergangenen Jahr zahlten sich Zielstrebigkeit und Training aus: Die 27-Jährige kehrte mit einer Goldmedaille über 5.000 Meter Zeitfahren von den Special Olympics aus Los Angeles zurück. Ein Teil der Medaille, sagt sie selbst, gebührt allerdings den Eltern, den Trainern – und dem Nachbarsbub, der ihr einst beharrlich das Radeln beibrachte. „Wir hatten es fast aufgegeben“, schmunzelt Anita Rösler heute über die Versuche ihrer damals siebenjährigen Tochter, das Radeln zu lernen. Doch der fünf Jahre ältere Nachbarsbub Michael ließ nicht locker: Unermüdlich lief er neben Julia her, hielt sie, feuerte sie an – und verhalf ihr zu einem Hobby, das ihr Leben verändern sollte. Von da an gab es immer wieder Familienradtouren in die Umgebung ihres Heimatortes Obergünzburg – allerdings gemütlich, so Anita Rösler. Bis 2011 in der Lebenshilfe Kaufbeuren die Idee aufkam, zur bestehenden Lauf- auch noch eine Radgruppe ins Leben zu rufen. Julia, die in einer Lebenshilfe-Wohngruppe lebt, meldete sich zum Erstaunen der Eltern spontan und ganz alleine an.


Olympia-Gold auf zwei schmalen Reifen

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Seitdem wird zweimal die Woche geradelt. Im Winter beim Spinning in der Halle, im Sommer auf dem Fliegerhorst mit etwa 20 Kilometern pro Einheit und einem Schnitt von 20 Stundenkilometern. „Das ist anstrengend, aber es macht Spaß“, sagt Julia Rösler. Trainer Rolf Rathjen und seine Frau Petra sind dabei ein „absoluter Glücksgriff“ für die Athleten, betont Vater Wolfgang Rösler: Auf der einen Seite fordert Rathjen seine Sportler sehr und weiß sie zu motivieren. Auf der anderen Seite fährt er mit seiner Truppe auch einmal zum Eis essen, statt zu trainieren. Und Rathjen weiß seine Sportler zu nehmen: Nach einem Sturz setzt er sie sanft, aber bestimmt wieder aufs Rad, formt aus den elf Sportlern eine „tolle Mannschaft“ (Anita Rösler), die zusammenhält. Die Kollegen halfen Julia auch über die Tränen nach ihrem ersten Wettkampf 2012 hinweg, als sie als Einzige der Kaufbeurer Sportlerriege ohne Medaille von der Deutschen Meisterschaft in München heimkehrte. Statt ans Aufgeben zu denken, packte sie der Ehrgeiz. Ihre erste Medaille holte sich Julia Rösler ein Jahr später bei der Bayerischen Meisterschaft in Passau, damals noch mit ihrem alten Trekkingrad. Kurz darauf ließ ihr Vater im Heimatort Obergünzburg ein spezielles Rad fertigen – mit 7-Gang-Schaltung, Rück- und Handbremse sowie Rennradbereifung. Denn es hatte sich gezeigt, dass viele Sportler mit den deutlich schnelleren Rennrädern antreten. Alleine bezahlen können sie diese übrigens nicht, auch wenn sie lange Zeit sparen. Denn Menschen mit Behinderung dürfen nicht mehr als 2.600 Euro besitzen, sonst bezahlt der Bezirk die Kosten für ihre Pflege nicht mehr. Von der Deutschen Meisterschaft in Düsseldorf 2014 brachte Julia Rösler gleich zweimal Gold und einmal Silber ins Allgäu. Als „Kraftradlerin“ liegen ihr vor allem die etwas längeren Strecken, weil sie zwar ein bisschen Anlauf braucht, dann

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Olympia-Gold auf zwei schmalen Reifen

aber sehr schnell ist, erzählt Vater Wolfgang, der beim Training oft mitfährt. Er steht auch mit an der Rennstrecke, um Julia an das Schalten zu erinnern, das sie wie die anderen Sportler oft vergisst. Nach Düsseldorf wurde Julia für das deutsche Special Olympics Team vorgeschlagen und später nominiert. Auch weil sie „immer schon sehr selbstbewusst“ war und es sich zutraute, ganz alleine mit fremden Menschen in ein fremdes Land zu reisen, sagt Wolfgang Rösler. Denn die Eltern wollten bewusst zu Hause bleiben, um Julia nicht abzulenken. Der erste „Test“ – eine Woche Training auf Mallorca – verlief erfolgreich.

Für Julia war die Reise ein Erlebnis: Disneyland, Hollywood, das Baseball-Stadion, der Empfang in der deutschen Botschaft, die Stadtbesichtigung, der Besuch bei der NASA, der Walk of Fame und „die netten Leute“. Vor allem aber erlebte sie den „tollsten Wettkampf überhaupt“, strahlt die 27-Jährige. Heimweh hatte sie nicht, nur einmal rief sie bei den Eltern an, die dafür vom Trainer-Team mit Fotos und Nachrichten versorgt wurden. Von ihm kam dann auch das völlig überraschende „Julia hat Gold!“, erzählt Anita Rösler.

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Bei der Rückkehr aus den Staaten gab es einen großen Empfang am Flughafen, eine Autokorso-Fahrt im Cabrio durch Obergünzburg, Empfänge in der Gemeinde und beim Bayerischen Staatsministerium im „feschen Dirndl“ mit Trainer Rolf Rathjen, erzählt Julia. Auf ihren Lorbeeren ausruhen will sich die Sportlerin aber nicht. Trotz Verletzung trainiert sie bereits für die diesjährige Deutsche Meisterschaft in Hannover – und für die traditionelle Teilnahme beim Radrennen zum Marktfest in ihrem Heimatort.

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Vier Monate lang bereitete sich Julia intensiv auf den Wettkampf vor, wurde halbtags von der Arbeit in der Montagegruppe der LebenshilfeWerkstätten freigestellt und erhielt ein Sondertraining. Kurz vor dem Abflug in die USA dann der großer Schreck: In einem Tunnel brachte ein Kuhfladen die Sportlerin zu Fall. „Alles war offen und blau, das Rad hatte einen Achter“, erzählt Julia Rösler. Trotzdem ging es im August 2015 mit 137 anderen deutschen Sportlern nach Los Angeles.

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Der kleine Oskar ist abgelenkt: Die Wiese riecht nach anderen Hunden, zwei Kollegen trainieren nur ein paar Meter weiter mit ihren Menschen und gleich nebenan liegt sein persönliches Paradies, der Agility-Parcours. Kein Wunder also, dass das Kommando „bei Fuß“ für den einjährigen Mischlingsrüden derzeit nicht die Hauptrolle spielt. Mit viel Geduld, Lob und Leckerlis schaffen es seine Besitzerin Cordula Unger und Trainer Markus Ebner aber, dass Oskar ein kurzes Stück korrekt mit den Vorderbeinen direkt neben den Beinen seiner Besitzerin bleibt. Schließlich ist der Rüde nicht der erste Vierbeiner, der beim Hundesportverein Marktoberdorf mit Spaß Gehorsam lernt.

Anita Birzer mit Guapo

Vorsitzender Markus Ebner ist einer von derzeit vier Ausbildern im Verein. 2014 hat er seinen Schein gemacht und seitdem einige Hunde erfolgreich durch die Begleithundeprüfung gebracht. In ein bis eineinhalb Jahren lernen Vier- und Zweibeiner bei ihm nicht nur die Kommandos „Sitz“, „Platz“ und „Bei Fuß“. Die Hunde müssen zudem freundlich zu Radfahrern, Spaziergängern und anderen Hunden sein und sich in einiger Entfernung zum Besitzer ablegen lassen, erklärt Ebner.


Spaß und Bewegung auf vier Pfoten

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Er lebt seit sechs Jahren mit dem Mischlingsrüden „Blacky“ und der DalmatinerDame „Bella“, die seiner Frau gehört. 2011 kam er zum Verein – aus „persönlichem Ehrgeiz“ und weil er den Vierbeinern eine sinnvolle Ersatzbeschäftigung für den ursprünglichen Jagdtrieb bieten wollte. Seitdem ist er als einer von gut 20 Aktiven dreimal die Woche auf dem Hundesportplatz neben der Wertach zu finden. Ebners Leidenschaft ist „Obedience“, die jüngste Hundesportart in Deutschland. Übungen wie Bei-Fuß-Gehen ohne Leine, das Ablegen mit und ohne Sichtkontakt, das Vorausschicken in eine Box oder das Apportieren gehören dazu. Wichtig sind bei diesem Sport die Harmonie zwischen Mensch und Hund und der

Markus Ebner mit Blacky

Cordula Unger mit Oskar

Spaß an der gemeinsamen Arbeit. Mit Blacky hat Ebner bereits an drei Turnieren teilgenommen, im Mai steht das nächste an. Der Vereinsvorsitzende hatte schon als Kind Bezug zu Vierbeinern: Seine Eltern hielten einen Hund und der Bruder war Mitglied beim Schäferhundeverein, aus dem 2010 der Hundesportverein Marktoberdorf hervorging. Etwa 75 Mitglieder zwischen elf und 75 Jahren sind nun mit Hunden aller Rassen gleichberechtigt willkommen. Allerdings ist nicht jeder Hund für jede Sparte im Verein geeignet. Als Schutzhunde beispielsweise kommen vor allem Rassen mit ausgeprägtem Jagdtrieb in Frage, erklärt Spartenleiter Siegi Batzer. Denn bei der Schutzhun-

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Spaß und Bewegung auf vier Pfoten

deausbildung wird das Beuteverhalten des Tiers genutzt, der Vierbeiner auf den „Beutearm“ des Figuranten im Schutzanzug trainiert. Die Hunde bleiben durch die Ausbildung auch in hoher Trieblage gut beherrschbar, betont Batzer. Zum IPO-Hundesport, für den er ausbildet, gehören die drei Bereiche Unterordnung, Schutzdienst und Fährte. In Letzteren muss dabei am meisten investiert werden, weil die Fährtenprüfung „ziemlich anspruchsvoll“ ist, erklärt der Trainer. Für das Agility-Training, das Oskar so liebt, sind zu große Hunde nicht geeignet. Denn hier gilt es unter anderem, in rasendem Tempo durch Slalomstangen zu fädeln. Dabei dürfen die Hunde keine Stange auslassen und müssen an der richtigen Stelle einsteigen – die erste Stange an der linken Seite, erklärt Anita Birzer, die seit 2014 das Training leitet. Zu einem Agility-Parcours gehören unter anderem Stangen, die übersprungen werden, eine schräge Wand, der Stofftunnel und eine Wippe. Die Hunde müssen die Hindernisse nicht nur sehr schnell bewältigen, sondern auch sofort auf die Körpersprache des Besitzers reagieren, der mit durch den Parcours läuft und die richtige Richtung und Reihenfolge weist. Zwei- und Vierbeiner verlassen sich dabei bedingungslos aufeinander und wachsen so als Team „sehr stark zusammen“, sagt Birzer.


Spaß und Bewegung auf vier Pfoten

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Sie hat mit ihrem dreijährigen Cattledog „Guapo“ schon an Turnieren teilgenommen, die „ziemlich anspruchsvoll“ sind. Denn die Hundebesitzer haben nur fünf Minuten Zeit, sich den richtigen Ablauf des Parcours einzuprägen. Deshalb, lacht die Trainerin, „ist Agility hauptsächlich etwas für Frauen“ – Männer könnten sich das auf die Schnelle nicht merken. Allerdings haben alle klein angefangen: „Man wächst mit den Aufgaben“, sagt Birzer.

Text und Bilder: Daniela Hollrotter

Grundvoraussetzung für die Turnierteilnahme in allen Sparten ist die Begleithundeprüfung, die Oskar derzeit ansteuert. Sie sollte eigentlich jeder Hund samt Besitzer absolvieren, meint Ebner, denn so werden die Vierbeiner „verkehrstauglich“. Mit dem (Einzel-) Training kann jederzeit begonnen werden. Der Platz hat viermal die Woche geöffnet, am Samstag gibt es jeweils auch Kaffee und Kuchen oder ein Abendessen in der Vereinshütte. Den Hüttendienst teilen sich die gut 20 Aktiven während der Saison von März bis November, jeder kommt etwa drei- bis viermal im Jahr dran, so Ebner. Er und seine Kollegen setzen bei der Ausbildung auf Lob und Belohnung in Form von Leckerlis oder Spielen. Außerdem arbeitet er mit kleinen Schritten, weil die Konzentration vor allem bei den jungen Hunden nicht lange anhält. So wird auch Oskar nach einer gute Viertelstunde mit großem Lob entlassen, nachdem er ein paar Schritte erfolgreich „bei Fuß“ gelaufen ist. Schließlich soll er das Training beim Hundesportverein Marktoberdorf ja in guter Erinnerung behalten … www.hsv-mod.de

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Das Wetter passt perfekt. Es ist kühl, trocken und diesig und damit so solide, aber auch geheimnisvoll wie unser Ausflugsziel, der sagenumwobene Auerberg. Grün und mächtig bewacht er die Grenze zwischen dem Allgäu und Oberbayern, zwischen der römischen Vergangenheit und dem geschäftigen Treiben der Gegenwart. Seine Geheimnisse gibt er nur nach und nach preis – und beileibe nicht alle.


Geheimnisvoller Grenzwächter

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Mit einem letzten Blick auf die Sonnenuhr an der Kirche kehren wir der Gemeinde Stötten den Rücken zu. Neben einem lebhaft sprudelnden Bächlein laufen wir bergauf durch die Straßen, dem Schild „Römerweg“ folgend. Schließlich haben die Menschen aus dem antiken Italien den 1.055 Meter hohen Berg geprägt, den wir heute ersteigen. Von etwa 15 bis 45 nach Christus befand sich die befestigte Römersiedlung Damasia auf dem Auerberg. Ein etwa 1,7 Kilometer langer Grenzwall umfasste das Gebiet, in dem gewebt, getöpfert und Eisen verarbeitet wurde. Außerdem entstanden hier die gefürchteten „Catapultae“, haben die dortigen Ausgrabungen gezeigt. Gemütlich laufen wir am Ende der Dorfstraße über eine Wiese und danach zwischen Zäunen zu einem Bauernhof, den wir links liegen lassen. Begleitet von den ersten Frühlingsvögeln und gelegentlichen Krokussen queren wir einen Bach und folgen kurz darauf einem Wegweiser nach links. Bei der nächsten Gabelung halten wir uns rechts und verlassen beim Funkturm die Teerstraße für einen Wurzelweg, der viel besser zu unserem Sagen-Berg passt. Der Auerberg soll einst Zuflucht nach der großen Sintflut gewesen sein, die aus dem ganzen Geltnachtal einen einzigen See gemacht hatte. Allerdings wandten sich die Überlebenden bald wieder von Gott ab und wurden bestraft: Der Auerberggipfel brach ein und verschlang ihre ganze Stadt mit Mann und Maus. Überhaupt hielt sich über Jahrhunderte das Gerücht, der Auerberg sei hohl und beherberge ein eigenes Volk in seinem Inneren. Deshalb sollte auf ihm auch nicht nach Schätzen gegraben werden. Mal im, mal am Rande des Buchen-Fichtenwaldes laufend, treffen wir bald auf eine Bank, die uns einen heute allerdings nur schemenhaften Blick auf die Berge ermöglicht. Bei Sonnenschein kann man die Gipfel anhand der Tafel von Hans Schwarz aus dem Jahr 1956 gut bestimmen. Wir folgen weiter dem Wurzelweg, bis es ein kurzes Stück steil bergab geht und wir auf eine Teerstraße stoßen. Dort geht es nach rechts an einem kleinen Teich vorbei und dann links hinauf bis zur Skihütte.

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Geheimnisvoller Grenzwächter

Vielleicht war der Auerberg noch vor den Römern besiedelt. Doch gibt es keine gesicherten Zeugnisse zur angeblichen Keltenfeste auf dem Sagenberg. Trotzdem zieht er Anhänger mythischer Geschichten magisch an. Der Irseer Autor Robert Domes ließ in „Almwiesengift“ bei einer Walpurgisnacht auf dem Auerberg sogar einen Mord geschehen. Auf einer Wiese finden wir den nächsten Wegweiser zum Gipfel. Außerdem spitzt nun erstmals der Turm der St.-Georgs-Kirche durch die Baumwipfel. Er wurde um 1200 errichtet, die restliche Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert. Angeblich half damals St. Georg selbst beim Herbeischaffen und Aufeinanderschlichten der Steine, weil dies so mühsam war. Eine andere Geschichte besagt, dass der Heilige die Pferde unterstützte, die die Baumaterialien den Berg hinaufziehen mussten: Er spannte einfach sein eigenes Ross mit vor. Auch deshalb findet jährlich der berühmte Georgiritt auf den Auerberg statt. Berichtet wird zudem, dass die Kirche einst tiefer gelegen errichtet werden sollte. Doch die aufgestapelten Materialien fanden sich anderntags stets auf dem höchsten Gipfel wieder, sodass die Menschen dies als Zeichen nahmen, den Bau zum jetzigen Standort zu verlegen. Über die Wiese gelangen wir in den nächsten, noch tief verschneiten Wald. Als sich die Bäum lichten, liegen plötzlich Gipfel und Kirche im Sonnenschein vor uns. Natürlich erklimmen wir auch noch die 81 schmalen Stufen des Kirchturms, die bergauf übrigens noch leichter zu bewältigen sind als bergab. Doch der Blick Richtung Allgäu, aber auch Oberbayern bleibt geheimnisvoll, der leichte Nebelschleier lichtet sich nicht. Dafür wird nun unsere römische Neugier gestillt. Gestärkt vom Mittagessen in der Panorama-Gaststätte, wo wir auch Fotos von den Ausgrabungen und Fundstücken finden, laufen wir mit dem kleinen

Text und Bilder: Daniela Hollrotter

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Geheimnisvoller Grenzwächter

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Crispus die gut ausgeschilderten Römerrundwege. Dabei erfahren wir allerhand über römische Straßen und Wallanlagen, lernen das Delta-Spiel kennen und werfen Blicke in die Vergangenheit. Dann ist es Zeit für den Abstieg. Diesmal laufen wir – die Kirche im Rücken – geradeaus und nehmen den Abstecher über das „Buffernandl“ mit dem Holzkreuz, das bei sonnigem Wetter erneut einen tollen Ausblick auf die Berge bietet. Am Waldrand entlang gelangen wir zur Skihütte und stoßen dort wieder auf den Hinweg.

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David ist elf Jahre alt, liebt Fußballspielen und geht gerne Schwimmen. Doch schon auf den ersten Blick unterscheidet er sich von seinen Klassenkameraden. Für sein Alter ist er sehr klein, dazu ist er spindeldürr und wird von einem permanenten Husten geplagt. David hat Mukoviszidose. Nun wollen seine Eltern gemeinsam mit dem SV Wald am 2. Oktober einen Spendenlauf auf die Beine stellen. Das erste Lebensjahr von David ist geprägt von Erkältungen, Bronchitis und Lungenentzündungen. Irgendwann hat der Kinderarzt einen Verdacht und schickt Gerhard und Marina Berkmiller mit ihrem Zweitgeborenen in die Kemptener Kinderklinik. Er ist 13 Monate, als sie die Diagnose „Mukoviszidose“ erhalten. Seit der Diagnose hat sich das Leben der jungen Familie stark verändert. Die Krankheit bestimmt den Tagesablauf und regelmäßige Krankenhausaufenthalte gehören zum Alltag. Mukoviszidose ist eine bislang unheilbare Erbkrankheit. In Deutschland sind rund 8.000 Kinder und Erwachsene davon betroffen. Durch eine Störung des Salz- und Wassertransports in die Körperzellen bildet sich bei Mukoviszidose-Betroffenen (CFPatienten) ein zähflüssiges Sekret, das Organe wie die Lunge oder die Bauchspeicheldrüse irreparabel schädigt. Zwar verläuft die


Leben mit Mukoviszidose

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Mathias Dodel

Gabi Dodel

Peter Dodel

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Krankheit bis heute tödlich. Doch während in den 1960er-Jahren die Kinder selten älter als sechs Jahre wurden, liegt heute ihre Lebenserwartung bei 40 Jahren.

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Während seine Klassenkameraden noch schlafen, beginnt bei David der Tag mit einem kleinen Frühstück. Danach muss er seine Morgenration an Tabletten nehmen, genau sieben Stück. Im Anschluss wird inhaliert. Dann geht es für David in die Schule. In der Pause muss er zum Essen die nächsten Tabletten nehmen – vier Stück, Enzyme für die Bauchspeicheldrüse.

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Text: Anke Sturm, Bilder: Regina Berkmiller

Kinder mit Mukoviszidose haben chronischen Husten, häufige Lungenentzündungen und Untergewicht schwächen ihre Körper. 85 bis 90 Prozent aller Mukoviszidose-Patienten haben eine beeinträchtigte Bauchspeicheldrüsenfunktion, sie können Speisefette nicht verdauen. Durch die unzureichende Aufnahme von Fetten, aber auch von anderen Nährstoffen wie Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe kommt es langfristig zu Gewichtsverlust und Mangelernährung. Dem können Enzyme entgegenwirken. Wenn David mittags von der Schule nach Hause kommt, muss er sofort wieder inhalieren. Zwischen zehn und 20 Minuten dauert es, bis er fertig ist. Zum Essen gibt es natürlich wieder seine Enzyme. Den Nachmittag gestaltet er wie seine Freunde mit Fußballtraining, Spielen und Hausaufgaben – außer ein Termin beim Physiotherapeuten steht an.

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Leben mit Mukoviszidose

Seit 1989 weiß man, dass bei Mukoviszidose ein Fehler auf dem Chromosom 7 im sogenannten CFTR-Gen liegt. Marina und Gerhard haben beide ein mutiertes Gen, das heißt, sie sind Merkmalsträger und selbst gesund. In so einem Fall besteht bei jeder Schwangerschaft ein 25-prozentiges Risiko ein Kind zu bekommen, das an Mukoviszidose erkrankt. Am Abend steht natürlich wieder Inhalieren auf dem Programm. Die restliche Tagesration an Medikamenten – wieder sieben Stück – nimmt David ein. Immer wieder hat er seine Schüttelweste getragen, denn auch sie ist ein Teil seiner Therapie und hilft ihm sehr. Natürlich hat er sich den ganzen Tag über immer wieder seine Hände desinfiziert. Darin ist er ein kleiner Meister – er weiß genau, worauf es beim Desinfizieren ankommt. CF-Patienten mit Mukoviszidose leiden unter einer erhöhten Infektanfälligkeit. Und so ist es sehr wichtig, auch zu Hause auf extreme Hygiene zu achten, um so eine Keimbesiedelung und -infektion zu verhindern. Bei CF-Patienten ist die Behandlung mit Antibiotika unverzichtbar. „Mitmachen, helfen und dabei Spaß haben“ heißt es am Sonntag, 2. Oktober. Dann findet ab 13.30 Uhr der Walder Muko-Lauf statt – ein Laufevent zugunsten des gemeinnützigen Vereins Mukoviszidose. Mit dem Start beim Walder Muko-Lauf wird jeder Teilnehmer ein Schutzengel für Menschen mit Mukoviszidose. Weitere Infos und Anmeldung unter www.walder-mukolauf.de.

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Das klein e

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in Bernbach

Bernbach – urig, gemütlich und familiär ist das kleine Steakhaus „zum Sporer“ Seit 10 Jahren wird die Wirtschaft von Gastwirt Alex Kleber und seiner Frau Silvia betrieben. Sie liegt idyllisch und etwas versteckt im Örtchen Bernbach und genießt den exzellenten Ruf der gehobenen Steakküche, bis weit übers Ostallgäu hinaus. Die Gäste stammen mitunter aus ganz Bayern, der Schweiz, Österreich und aus den USA. Die Gaststube, wie auch der ländliche Biergarten bieten Platz für jeweils 40 Gäste – also der ideale Rahmen für kleinere Feiern. Der gute Ruf aber mag daher rühren, dass Alex der Grillmeister erst dann zufrieden ist, wenn sich beim Steakessen die Glückshormone überschlagen. Was übrigens regelmäßig geschieht. Sein Fleisch erhält er von Betrieben mit naturnaher Tierhaltung. Ochsenfleisch – klassischerweise aus Argentinien; Rentier aus Sibirien oder Bison aus Kanada. Kleber ist überzeugt: „Die ganzjährige Weidehaltung prägt auch den Charakter des Fleisches, macht es würzig und es ist von fester Konsistenz.“

Die besondere Empfehlung zum zehnjährigen Jubiläum: Dry-Aged-Steaks auf der Tageskarte „Gourmet-Gammelbeef“ nennt es der Küchenchef Alex Kleber. Dry-Aged-Beef, wie es in Kennerkreisen heißt, also das trocken abgehangene Rind, ist eine Delikatesse, denn es liefert einfach die besten Steaks der Welt: zart und vor allem geschmackvoll. Bis zu 80 Tagen reift das Fleisch, mit Buchenholz unterlegt. So lange der Vorrat reicht, ist das „Gourmet-Gammelbeef“ als Strip Loin Steak, Ripsteak, als T-Bone- und Porterhouse-Steak zum Zehnjährigen auf der Tageskarte. Die Karte ist fein auf den gehobenen Geschmack hin abgestimmt. Die Beilagen lassen sich ganz nach Wunsch wählen, Salatvariationen runden das Angebot ab. Neuerdings sind auch Staekhausburger – mit allerlei Finesse – auf der Speisekarte.

Silvia und Alex Kleber freuen sich auf Ihr Kommen!

Gastwirtin Silvia legt großen Wert auf Selbstgemachtes, wie zum Beispiel bei den Gewürzmischungen, Leberknödel, Soßen und Suppen sowie den liebevoll kreierten Desserts. Abgerundet wird das Ganze mit ausgezeichneten Weinen, edlen Whiskys oder erlesenen Tees. Im kleinen Steakhaus kommt der Gourmet auf seine Kosten! Übrigens: Auch Vegetarier finden leckere Gerichte auf der Speisekarte.

Das kleine Steakhaus ▪ Gaststätte „Zum Sporer“ ▪ Familie Kleber ▪ Kirchstr. 4 ▪ 87651 Bernbach ▪ Tel. 0 83 48 / 21 43 10 Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag ab 17.00 Uhr ▪ Sonn- und Feiertage von 11.30 bis 14.00 Uhr und ab 17.00 Uhr

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Es gibt nur das „Wir“. Keiner bleibt außen vor, man unterscheidet nicht zwischen Spielern und Helfern, niemand zeigt Starallüren. Dafür steht die Truppe in allen Lebenslagen zusammen: Man spielt sich gegenseitig Streiche und hilft sich durch Krisen, Krankheiten und Todesfälle. „Es ist eine Familie“, sagt Hans Kalopp junior, der das Theater in Wald seit gut 20 Jahren leitet. Mit der „eingeschworenen Truppe“ bringt er immer wieder überraschende Werke mit hohem Anspruch an die Qualität auf die Bühne – zuletzt den „Boindlkramer Blues“. Die große Theatergruppe in dem kleinen 1.100-Seelen-Ort besteht überwiegend aus ein paar Familienclans, die zum Teil über mehrere Generationen der Bühnenleidenschaft verfallen sind. Kalopps Vater etwa hatte seit 1954 zumeist die Hauptrollen gespielt. Als Kind, schmunzelt Kalopp junior, wollte er nicht, dass der Vater in die Proben ging. Doch mit 17 Jahren packte ihn selbst das Theaterfieber. Als sein Vater 1981 die Regie übernahm und vorwiegend Lustspiele inszenierte, bezog er den Sohn bald mit ein. So war es auch keine Überraschung, dass der Junior 1995 die Leitung übernahm. Ihm ist es wichtig, sein Publikum stets zu überraschen und Rollen atypisch zu besetzen: Bei Kalopp spielt der jugendliche Draufgänger aus dem Vorjahr dann einfach den Schüchternen. Hans Kalopp junior


Qualitätstheater mit großem Wir-Gefühl

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Schon beim Lesen der gut 50 Stücke pro Jahr hat der Regisseur eine Vorstellung von der passenden Besetzung – und ein „Luxusproblem“ mit dem Stamm von gut 20 Spielern. Doch dass bei rund zwölf Rollen pro Stück nicht jeder jedes Jahr auf die Bühne kommt, verstehen alle. Dann helfen einfach die Spieler des Vorjahres bei der Bewirtung im Foyer, bei Licht, Ton, Maske, Bühnenbau oder den vielen anderen Arbeiten rund um die Aufführung – und gehören ebenso zum „Wir“ wie die diesjährigen Spieler. Kalopp hat hohe Ansprüche an die Qualität: „Mein Ziel ist es, für eine Laienbühne extrem gut zu spielen“, sagt er. Deshalb muss die Premiere heute so ausgefeilt sein wie früher die letzte Vorstellung. Kalopp nimmt dazu immer wieder an Lehrgängen und Kursen teil, etwa bei Theaterpädagogin Monika Schubert, von der er Beziehungsspiele oder die inzwischen traditionelle Umarmungsrunde vor dem Auftritt übernommen hat. Die Spieler müssen spätestens fünf Wochen vor der Premiere ihre Texte auswendig können. Dazu gibt es neben den wöchentlichen Abendproben bis zu sechs Probensamstage in der gut dreimonatigen Vorbereitungszeit. Dann werden die Rollen ausgearbeitet, gefeilt, geprobt und nochmal geprobt – „nicht zur Strafe, nur zur Übung“, so Kalopps Lieblingsspruch. Schließlich muss das Publikum bei jeder der sechs bis acht Aufführungen aufs Neue erobert werden.

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Bei aller Arbeit kommt der Spaß nicht zu kurz. So wird nach jeder Probe gemütlich beieinander gesessen. Außerdem gibt es bei so mancher Aufführung Streiche, die das Publikum oft gar nicht so mitbekommt, die Spieler aber ordentlich fordern. Etwa wenn statt der erwarteten Schauspieler einfach Foyermitarbeiter auf die Bühne kommen oder Koffer, die transportiert werden sollen, am Boden festgeschraubt sind. Gerne werden noch heute Anekdoten von unbeabsichtigte Pannen aus früheren Zeiten erzählt: Ein Polizist, der aus Versehen in Hausschuhen auf die Bühne ging, ein vergessenes Ei, das nachgeworfen wurde oder ein Souffleur, der einst aus seinem Kasten qualmte.

Aus dem einst „wilden Haufen“ der Schauspieler machte der Regisseur im Jahr 2000 einen eingetragenen Verein. Entstanden war die Theatergruppe bereits 90 Jahre zuvor unter der Leitung von Xaver Eberle. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde das Spiel eingestellt und erst 1921 vom umtriebigen Pfarrer Reich mit Mitgliedern des Burschenvereins wiederbelebt. Damals standen vorwiegend historische Stücke auf dem Spielplan. 1926 übernahm Nikolaus Socher bis 1981 den Regiestuhl. Unter seiner Leitung spielten die Walder vorwiegend die damals so beliebten Volksstücke mit Mühlen- oder Wildererromantik, darunter die berühmte „Geierwalli“, in der Dank Socher mit Bühne ausgestatten Schulturnhalle. Das erste abendfüllende Lustspiel führte man erst 1976 auf. Seit 1994, damals sorgte „Die wilde Hilde“ mit 1.812 Zuschauern für einen Besucherrekord, werden überwiegend Boulevard-Komödien gespielt. Heuer hatte es dem Regis-

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Kalopp ist für seine Kreativität und Visionen bekannt: Zum Beispiel beim Bühnenaufbau, den er zwar nicht zeichnen kann, aber genau im Kopf hat. Oder beim Entwickeln des neuen Logos, bei Marketingkonzepten, Musical-Aufführungen oder der Beteiligung an der Entstehung des Gemeinschaftsprojekts WaldHalla mit ihren zwei Hallen. Deren Grenzen lotete Kalopp 2014 bei der „WaldWeihnacht“ mit 120 Mitwirkenden, oder 2007 bei „Ein toller Dreh“ mit neun Bühnentüren und zwei Ebenen aus.


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seur der „Boindlkramer Blues“ so angetan, dass er nach längerer Pause wieder eine Hauptrolle übernahm – mit rekordverdächtigen 300 Einsätzen. Zum Glück prägt Kalopp sich Texte leicht ein, auch wenn er sie nicht wie einst der Vater mit den Kühen übt. Im vergangenen Jahr passierte es erstmals in der Geschichte des Theatervereins, dass eine Aufführung komplett abgesagt wurde – wegen der Erkrankung des Hauptdarstellers. Für die gesamte Truppe war die Absage trotz anstrengender und intensiver Vorbereitung keine Frage, freut sich Kalopp: Es gab einfach eine Premierenfeier ohne Premiere und das Versprechen, das aufwändige Stück irgendwann einmal nachzuholen. Denn im Mittelpunkt stehen eben nicht Einzelne, sondern das „Wir“. www.theater-in-wald.de

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Ruhestoffwechsel entscheidet Gewichtsreduktion „Warum kann ich nicht abnehmen?“ Eine moderne und wissenschaftlich fundierte Stoffwechselmessung kann darauf leicht Antwort geben. „Mit einem Atemluftanalysegerät messen wir die persönliche Fettstoffwechselleistung“. Die Messung und Auswertung dauert weniger als eine halbe Stunde. Anhand der Ergebnisse kann die eingangs gestellte Frage dann leicht beantwortet werden.“ Und mehr noch: „Es lässt sich erkennen, wieviele Kalorien die betreffende Person verbrennt und welcher Art - mehr Zucker oder Körperfett. Ein anschließendes Coaching (welsches separat gebucht werden kann) oder auch Selbstmanagement mit Kontrollmessungen stellt den Stoffwechsel optimal ein. Dazu gibt es individuell zugeschnittene Einkaufslisten und Ernährungspläne, ein Rezeptbuch und mehr. Das Ruhestoffwechselprofil entscheidet über den Erfolg einer Gewichtsreduktion. Die

Analyse der Atemluft schafft hierfür die Basis und gibt Auskunft über Abnehmblockaden, Effektivität des Stoffwechsels und vieles mehr. Das beruht auf folgenden Tatsachen: In den Körperzellen werden Nährstoffe und Sauerstoff in Energie umgewandelt (Stoffwechsel). Aus Nahrung entsteht Energie oder Baustoff. Energie wird aus Nahrung oder gespeichertem Körperfett erzeugt. Bei diesem Umwandlungsprozess bilden sich Reststoffe, die z. B. über die Atmung ausgeschieden werden und sich per Atemluftanalysegerät gut analysieren lassen. Fazit: Je besser der Stoffwechsel eingestellt ist, desto mehr Fett wird verbrannt, insbesondere in den Ruhephasen. Denn der Stoffwechsel holt sich den größten Teil der täglichen Energie aus dem Körperfett, weniger aus der Nahrung. Folge: Der Körper verliert auf natürliche Weise an Gewicht. Der Erfolg wird schnell sichtbar!

© Deutsche Gesellschaft für Ernährung und Sport • © Fotolia

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Veranstaltungen

Bild: Veranstalter

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Tourandot

Bild: Veranstalter

Don Quijote

Ab 2. Mai kann wieder das MODEON-ABO gebucht werden. Das Grundabonnement umfasst drei feststehende Veranstaltungen. In der laufenden Saison sind das die Oper „Tourandot“ am Freitag, 14. Oktober 2016, das Ballett „Don Quijote“ mit Orchester am Freitag, 9. Dezember 2016 und die Karaoke-Komödie „Tussipark“ am Samstag, 29. April 2017. Aus den sieben Veranstaltungen des Wahlabonnements kann beliebig dazu gewählt werden. Zur Wahl steht die KomödienstadelTournee-Premiere „Ein Garten voll Schlawiner“ am Donnerstag, 27. Oktober 2016, die Oper „Der Freischütz“ am Freitag, 18. November 2016 oder die Operette „Der Bettelstudent“ am Samstag, 7. Januar 2017. Am Montag, 27. Februar 2017 folgt das Rosenmontagsspecial „David & Götz“. Das Schauspiel „Romeo und Julia“ gastiert am Mittwoch, 15. März 2017 im MODEON, die Operngala „Zauber des Belcanto“ am Samstag, 25. März 2017. Außerdem kann noch das Schauspiel „Ich bin das Volk“ am Dienstag, 9. Mai 2017 ausgewählt werden. Der freie Kartenverkauf beginnt am 1. Juli 2016. Karten gibt es in allen Servicestellen der Allgäuer Zeitung, unter Telefon 08 31.2 06-55 55 oder unter www.allgaeuticket.de. Änderungen und Ergänzungen sind vorbehalten. www.modeon.de

Bild: privat

MiSstakE – Welturaufführung

Monika Kugelmann

Monika Kugelmann aus Marktoberdorf, Mitglied des Amateurtheaters „Theater Kaufbeuren“, hat ihr zweites Bühnenstück geschrieben: „MiSstakE – oder Eine fatale Liebe“, ein Melodram in drei Akten, das am 22. Oktober 2016 im Stadttheater Kaufbeuren erstmals gezeigt wird. Kugelmann ist damit das erste Mitglied des Theater Kaufbeuren, das seit der Gründung vor 45 Jahren ein eigenes Theaterstück für den Verein geschrieben hat. Inspiriert von „Sunset Boulevard“ geht es um die einst erfolgreiche, nun aber leicht depressive Autorin Carla, die sich – mit schrecklichen Folgen – in den erheblich jüngeren Tom, einen erfolglosen Schauspieler, verliebt. Dieser wiederum will Carlas Freundin Jessi für sich gewinnen. Und dann ist da noch Nachbar Martin, der Gefühle für Carla hegt … Die Darsteller des Stückes gehören fast alle dem Theater Kaufbeuren e.V. an. Nur die Rolle des Tom übernimmt Mario Kämper vom Theater im Turm. Monika Kugelmann hat außerdem eine Weihnachtsfantasie „Das Schaukelpferd“ sowie eine Lyrik- und Prosa-Sammlung mit selbst komponierter Musik mit dem Titel „Lebensbilder“ auf CD herausgebracht. www.prolog-theater-literatur.de

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„Tourandot“, Freitag, 14. Oktober 2016

„Don Quijote“, Freitag, 9. Dezember 2016


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