50 Jahre Kartei der Not

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www.karteidernot.de

Beilage der Allg채uer Zeitung vom Mittwoch, 24. Juni 2015


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Ein halbes Jahrhundert gelebte Nächstenliebe Eigentlich könnte ich alles wiederholen, was ich vor zehn Jahren zum 40-jährigen Jubiläum formuliert habe. Die Kartei der Not ist ein Sozialwerk, beispielhaft für die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts und die ersten 15 Jahre des neuen Jahrhunderts. Ohne Verwaltungsaufwand, ohne hemmende Bürokratie, durch schnelle und direkte Entscheidungen wurde vielen Menschen geholfen, die sonst kaum Hilfe erfahren hätten. Die Kartei der Not wird von den Menschen in Schwaben als ein soziales Projekt angesehen, für das es sich lohnt, etwas zu tun. Das gilt für die Musikanten, dazu zählen die Fußballer, viele Firmen wenden bei Jubiläen ihr soziales Engagement der Kartei der Not zu und eine große Zahl von Institutionen und Verbänden sammeln, basteln und widmen Wohltätigkeitsveranstaltungen dieser großen sozialen Initiative Kartei der Not.

Eines aber hat sich geändert – Ellinor Holland, diese großartige Frau, die Initiatorin und Mutter des Unternehmens, weilt nicht mehr unter uns. Doch ihre Töchter Ellinor Scherer und Alexandra Holland führen mit weiteren Getreuen ihre Arbeit mit unvermindertem Engagement fort. Jetzt steht ein großes Werk vor der Vollendung. Ein eigenes Haus mitten in Augsburg soll Familien mit Kindern helfen, die einige Zeit einer besonderen Betreuung bedürfen. Ich wünsche Ellinor Scherer und Alexandra Holland und ihren tüchtigen Mitarbeitern weiterhin viel Erfolg und Freude an dieser großartigen Aufgabe. Es lohnt sich für uns alle, dieses Projekt auch mit unserer Kraft zu unterstützen.

Dr. Theo Waigel Bundesminister a. D.

Inhalt

Immer am Ball für Menschen in Not Wie alles begann 6 Geschichten, die bewegen Jährlich 2800 Bitten um Hilfe 8 Die Region steht zusammen Wo kommt das Geld für die Hilfe her? 9 Ein Netzwerk der Hilfe Die Kartei der Not baut auf kompetente Partner 10 Wen unterstützt die Kartei der Not Das Hilfswerk findet Lösungen 4

12 Auf drei Rädern in die Freiheit Neue Beweglichkeit für einen Patienten 14 „Ich hab gedacht, es geht schon irgendwie“ Lichtblick für eine alleinerziehende Mutter 16 Gute Töne – Gute Taten Eine besondere Musiker-Aktion 17 Zwischen Ballett und Teufelsgeiger Ein Kunstpreis als Publikumsmagnet 18 Im Ellinor-Holland-Haus wohnt die Hoffnung Neue Wege mit einem Großprojekt


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Nur gemeinsam geht’s Seit 50 Jahren hilft die Kartei der Not Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Sie wird sich auch weiterhin um die vielen Einzelschicksale kümmern. Mit dem Bau des Ellinor-Holland-Hauses beginnt aber auch ein neues Kapitel sozialen Engagements

Es war 1965, als unsere Mutter, Ellinor Holland, erstmals an die Leserinnen und Leser appellierte, Hilfsbedürftige in unserer Heimat zu unterstützen. „Weihnachtsfreude für Gelähmte“ hieß damals die Aktion, die sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt hat. 50 Jahre sind nun vergangen, und in dieser Zeit haben wir gemeinsam viel erreicht. Mit rund 39 Millionen Euro konnte die Kartei der Not, das Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck, unverschuldet in Not geratenen Menschen helfen. Diese Bilanz macht uns stolz. Sie gibt uns aber auch Anlass, den vielen Spendern von Herzen Danke zu sagen. Zufrieden zurücklehnen dürfen wir uns aber auch jetzt nicht, wenn wir 50-jähriges Jubiläum feiern. Es sind große und auch kleinere Schicksalsschläge, die Menschen aus der Bahn werfen. Menschen, die Unterstützung brauchen, um wieder in ein normales Leben zurückzufinden. Und Not kann jeden treffen. Plötzlich und unerwartet, durch Krankheit, Unfall oder den Verlust eines lieben Angehörigen. Jede Geschichte ist anders, aber allen Geschichten gemeinsam ist, dass diese Menschen unsere Hilfe benötigen.

Unsere im Dezember 2010 verstorbene Mutter hat uns früh gezeigt, wie groß die Not auch vor unserer Haustüre ist. Es war ihr ein großes Anliegen, diese Not zu lindern. Dafür hat sie sich unermüdlich eingesetzt – mit Herz, Liebe, aber auch dem nötigen Nachdruck. Ihr Beispiel ist uns Ansporn und Verpflichtung, ihr Lebenswerk weiterzuführen.

Mütter sind häufig die Leidtragende Jährlich werden rund 2800 Familien und Einzelpersonen unterstützt, die ihre Situation ohne fremde Hilfe nicht mehr bewältigen können. Die Kartei der Not hat seit nun 50 Jahren vielen Kranken und Senioren, aber auch jungen, alleinerziehenden Müttern, die mit ihren Aufgaben häufig überfordert sind und in eine finanzielle Notlage gerieten, Halt gegeben. Gerade diese Mütter sind heute oft die Leidtragenden in unserer Gesellschaft. Sie vor allem müssen die großen Lasten schultern, die ihnen aufgebürdet werden. Die jungen Frauen müssen alles gleichzeitig meistern: Arbeit, Erziehung, Fürsorge und Liebe. Vielen gelingt es mit eiserner Disziplin und enormen persönlichen Anstren-

Ellinor Scherer

22 Eine Zuflucht für die Kleinsten Anschub für ein Projekt in Gundelfingen 23 „Gott grüß die Kunst“ Die Druckergilde zeigt alte Handwerkstechniken 24 Spielend helfen Golfturniere fürs Spendenkonto 25 Weihnachtsträume aus dem Studio Radiosender helfen, Wünsche zu erfüllen 26 Berührende Karten, Zeichnungen und Briefe So sagen die Unterstützten Danke

gungen, viele brauchen dabei aber die Hilfe von uns allen. Mit dem Bau des Ellinor-Holland-Hauses, in Erinnerung an unsere Mutter, hat die Kartei der Not ein neues Kapitel des sozialen Engagements aufgeschlagen. In dem Gebäude im Augsburger Textilviertel, das 2016 eröffnet wird, sollen rund 80 Menschen aus der gesamten Region, vor allem Alleinerziehende mit Kindern, Familien mit behinderten Kindern, Schwerbehinderte, chronisch Kranke und Seniorinnen und Senioren, eine vorübergehende Heimat und den Weg zurück in die Normalität finden. Bereits im September wird im Ellinor-Holland-Haus eine integrative Kindertagesstätte mit 70 Krippen-, Kindergarten- und Hortplätzen ihre Arbeit aufnehmen. Neben diesem Modellprojekt wird sich die Kartei der Not selbstverständlich auch in Zukunft um die vielen Einzelschicksale kümmern. Dies alles geht nur gemeinsam mit Ihrer Unterstützung. Sorgen wir miteinander dafür, dass dies so bleibt. Das ist unser herzlichster Wunsch zum 50. Geburtstag der Kartei der Not.

Alexandra Holland

28 Feiern und helfen – das geht gut zusammen Benefizveranstaltungen sammeln viel Geld 29 Wo Koma-Patienten zurück ins Leben finden Eine besondere Einrichtung in Burgau 30 Dampflokfahrt und Märchenschloss Gegen eine Spende werden Träume wahr 31 Der Funkfinger rettet Leben Die Anfänge des Funknotrufs in der Region 32 Die allererste Veröffentlichung „Aktion Weihnachtsfreude“ für Gelähmte

33 Bilder aus 50 Jahren Vom Zeitungsturm bis zur Spendenbüchse aus Eis 38 Mit Herz und Verstand Kuratorium, Geschäftsführung und Verwaltung


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Die Hilfe hat von Anfang an System: Auf Karteikarten in Holzkästchen wurden Spender und Empfänger sorgsam verzeichnet. So kam das Leserhilfswerk zu seinem Namen: Kartei der Not. Die Bezeichnung erinnert noch heute an die Anfänge vor 50 Jahren, auch wenn im Hilfswerk längst der Computer Einzug gehalten hat. Foto: Ulrich Wagner

Ellinor Holland: Immer Im Schatten des Wirtschaftswunders leiden behinderte Menschen im Verborgenen. Doch dann löst ein Artikel in unserer Zeitung Güte und unermüdlichem Einsatz viereinhalb Jahrzehnte lang geprägt. Sie hatte selbst schwere Zeiten erlebt. Darum sah sie es als

Deutschland vor 50 Jahren: Bundeskanzler Ludwig Erhard gilt als Vater des Wirtschaftswunders, das nie erwarteten Wohlstand für viele geschaffen hat. 20 Jahre nach Kriegsende ist der Wiederaufbau gelungen, wurden Millionen von Kriegsflüchtlingen erfolgreich

Mindelheim

Herz ist Trumpf

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integriert. Mit nur 0,7 Prozent ist die Arbeitslosenquote die niedrigste in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Konjunktur brummt, auch die kleine Rezession zu Jahresende kann die gute Stimmung nicht dämpfen. Den allermeisten Deutschen geht es gut. Doch für Kriegsversehrte, Menschen mit Kinderlähmung, Waisenkinder oder alleinerziehende Mütter sind die Zeiten hart. In der Öffentlichkeit werden diese Menschen kaum wahrgenommen. Unsere Zeitung hatte sich bereits bei ihrer Gründung im Jahr 1945 auch als Anwältin der Armen, Kranken und Behinderten verstanden. Eine eigene Sozialredaktion berichtete über die Schicksale der Menschen auf der Schattenseite. Schon mancher Zeitungsbericht hatte Leser ermuntert, etwas gegen die bittere Not zu unternehmen. Vor Weihnachten 1965 beschlossen die Zeitungsmacher, im Kampf gegen Armut und Elend noch einen entscheidenden Schritt weiterzugehen. Sie starteten die „Aktion Weihnachtsfreude für Gelähmte“ (siehe Seite 32). Auf einer ganzen Zeitungsseite berichtete die Redaktion vom schweren Los der Menschen in einer Augsburger Klinik. Etwa von dem 26-Jährigen, der im Urlaub beim Kopfsprung ins Wasser auf einem Felsen aufgeschlagen und seither querschnittsgelähmt war. „Über ein Buch würde er sich mächtig freuen“, heißt es in dem Artikel. Oder das letzte Polio-Opfer in Schwaben. Franz R. aus dem Raum Krumbach erkrankte an Kinderlähmung, kurz bevor die flächendeckende Schluckimpfung begann. Zur Umschulung auf einen Büroberuf wünschte sich der Arbeiter sehnlich eine gebrauchte Schreibmaschine zum Üben. Bescheiden auch die Wünsche einer

Frau, die schon vor Jahren an Kinderlähmung erkrankt war: „Kräuselkrepp- oder Perlonstrümpfe“, weil durch das Scheuern der Stützapparate so viele Strümpfe verschlissen werden. Die Hilfsbereitschaft der Leser sprengte alle Erwartungen: Sie gaben Bücher, Radios, Fernseher, Schreibmaschinen, Kleider, Wäsche – bald stapelten sich in den Redaktionsräumen die Sachspenden. Die Zeitungsleute hatten alle Hände voll zu tun, diese Gaben zu den richtigen Empfängern zu dirigieren. Im Durcheinander wurden schon einmal aus Versehen Mantel und Jackett eines Reporters mit verpackt und verschickt. Noch am Heiligen Abend, als längst die Christbaumkerzen in den Häusern brannten, wurden die Päckchen den Bedürftigen übergeben. Ein getragener warmer Wintermantel, gebrauchte Fellstiefel, gut erhaltene Wäsche, etwas Kinderspielzeug – kleine Dinge, die unvorstellbar große Freude spendeten. Ein alter Schwarzweißfernseher rührte ein ans Bett gefesseltes Ehepaar zu Tränen. Die Aktion „Weihnachtsfreude für Gelähmte“ sollte zur Keimzelle der „Kartei der Not und des Elends“ werden, wie die Hilfsorganisation anfangs noch ausführlich hieß. Der Name lag nahe: Um angesichts der Vielzahl der Bedürftigen auf der einen Seite und der Spender auf der anderen den Überblick zu behalten, wurden alle guten Werke penibel auf Karteikarten verzeichnet und in einem Holzkästchen, einer Kartei eben, geordnet. Geldspenden haben die anfänglichen Sachspenden längst abgelöst. Verwaltet wird das Hilfswerk heute natürlich per Computer. Doch der Name „Kartei der Not“ ist geblieben – als Ausdruck einer langen Tradition.


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Ellinor Holland hat es verstanden, die Prominenz für die gute Sache zu gewinnen: etwa Augsburgs Fußball-Legende Helmut Haller (rechts), Fernsehmoderator Robert Lembke (links), Datschiburger-Kickers-Kapitän Max Gutmann und den damaligen Augsburger Oberbürgermeister Hans Breuer. Foto: Fred Schöllhorn

am Ball für Menschen in Not eine Welle der Hilfsbereitschaft aus, die bis heute anhält. Die Herausgeberin unserer Zeitung hat die Kartei der Not mit Herz, ihre Pflicht, das Leid vor unse er Haustür zu lindern. Ein Holzkästchen wurde zum Namensgeber / Von Bernhard Junginger

Aus der Aktion „Weihnachtsfreude für Gelähmte“ ist in fünf Jahrzehnten eine beispiellose Erfolgsgeschichte der Nächstenliebe geworden. Möglich gemacht hat das Ellinor Holland. Für die Journalistin und Tochter von Zeitungsgründer Curt Frenzel blieb die Kartei der Not Herzensangelegenheit – bis zu ihrem Tod im Dezember 2010. Not war der langjährigen Herausgeberin unserer Zeitung selbst nicht fremd. Sie hat sie am eigenen Leib erfahren. Als nicht einmal fünfjähriges Mädchen musste sie miterleben, wie ihr Vater, der Journalist Curt Frenzel, wegen seiner Kritik am NaziRegime von der Gestapo verhaftet wurde. Bei einem Besuch zusammen mit ihrer Mutter in der Dresdner Haftanstalt sah sie ihn kahl geschoren, in gestreifter Häftlingskleidung, wie ein Schwerverbrecher. Nach der Haftentlassung hatte Curt Frenzel, geächtet und mit Berufsverbot belegt, Mühe, seine Familie über Wasser zu halten. Die Jahre vor und während des Krieges sind hart und karg für das Mädchen Ellinor. Zweimal ausgebombt in Berlin und Dresden, musste sie als 16-Jährige aus Sachsen fliehen – die heranrückende Rote Armee verbreitete Angst und Schrecken. Auch die Nachkriegszeit war für Ellinor Holland zunächst von Mangel und Entbehrung geprägt.

Weitere Informationen: Unter www.karteidernot.de finden Sie nähere Informationen zum Leserhilfswerk

Ihre Töchter Ellinor Scherer und Alexandra Holland erinnern sich: „Unsere Mutter hat die schweren Zeiten nie vergessen und daraus die Verpflichtung abgeleitet, etwas gegen die Not vor unserer Haustür zu tun.“ Als Vorsitzende des Kuratoriums des stetig wachsenden Leserhilfswerks fühlte Ellinor Holland mit, wenn es um die Schicksale von Menschen ging, die durch Krankheiten, Behinderungen und Schicksalsschläge ohne eigenes Verschulden in Not geraten waren. Gerührt von der großen Spendenbereitschaft der Leser und dem Ideenreichtum, mit dem für die gute Sache Geld gesammelt wurde, sorgte sie dafür, dass alle Spenden ohne jegliche Abzüge an die Bedürftigen gehen können. Bis heute übernimmt das Zeitungshaus sämtliche Personal- und Verwaltungskosten. Das gute Werk war schon immer Familienangelegenheit – in der großen Zeitungsfamilie, zu der alle Mitarbeiter zählen, ebenso wie in der Familie der Verlegerin. „Die Kartei der Not war bei uns zu Hause immer ein Thema, das hat Mama sehr bewegt“, sagen Ellinor Scherer und Alexandra Holland. Schon als Jugendliche war es für die Schwestern selbstverständlich, die Mutter bei der Arbeit für das Leserhilfswerk zu unterstützen, sie etwa zu Terminen zu begleiten – wie zu den Benefiz-Spielen der Promi-Elf „Datschiburger Kickers“. Dass beide Töchter der Mutter ins Kuratorium der Kartei der Not folgen würden, war vorgezeichnet. Heute lenken Ellinor Scherer als Vorsitzende und Alexandra Holland als ihre Stellvertreterin die Geschicke des Hilfswerks, das Ellinor Holland aufgebaut hat. Kurz vor ihrem Tod hat sie gesagt: „Lasst uns nicht ausruhen. Zufrieden zurücklehnen dürfen wir uns

nicht. Sonst gerät die Not außer Kontrolle.“ Getreu diesem Vermächtnis unterstützt die Kartei der Not heute mehr Menschen in Notlagen als je zuvor in ihrer 50-jährigen Geschichte. Und mit dem Ellinor-Holland-Haus erinnert künftig ein einzigartiges Hilfsprojekt an das Lebenswerk der Gründerin der Kartei der Not.

Augsburg

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Die Einzelfallhilfe bleibt für die Kartei der Not die wichtigste Aufgabe. Die Unterstützung für Menschen die in Not geraten sind, ist vielfältig.

Foto: Nikolas Hagele

Geschichten, die bewegen Rund 2 800 Hilfsanträge erreichen jährlich die Kartei der Not. Die Einzelfallhilfe bleibt damit die wichtigste Aufgabe. Mit 1,2 Millionen Euro im Jahr werden Menschen unterstützt. Und auch Kindern wird eine Freude gemacht / Von Jörg Sigmund

Es war dieser Brief, den Peter S. vorfand, als er von einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt nach Hause kam. Der Energieversorger forderte eine nicht unerhebliche Nachzahlung zur Stromrechnung. Während der stationären Behandlung in der Klinik hatte seine Partnerin das gemeinsame Haus mit elektrischen Radiatoren geheizt, was hohe Kosten verursachte. Aus

Krumbach

Für die Kartei

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eigener Kraft konnte Peter S., der seinen Beruf aufgegeben hatte und sich nach der Trennung von seiner Frau nicht nur um den Haushalt, sondern auch liebevoll um seine drei Kinder kümmerte, die Rechnung nicht bezahlen. Der Strom wurde gesperrt. Nach einem weiteren gesundheitlichen Rückschlag musste der 43-Jährige erneut für drei Monate zur Behandlung ins Krankenhaus. Als er nach Hause zurückkehrte, war seine Lebensgefährtin mit den Kindern ausgezogen. Die Kartei der Not half dem völlig verzweifelten Vater in dieser schwierigen Lebenslage und unterstützte ihn bei der Zahlung der Energiekosten. Es ist eine von vielen Geschichten, die bewegen und die klar machen, wie schnell Menschen unverschuldet in Not geraten können. Rund 2800 Hilfsanträge erreichen die Kartei der Not jährlich, rund 1,2 Millionen Euro im Jahr werden für die Einzelfallhilfe ausgegeben. Die Fälle sind vielfältig und immer häufiger sind es alleinerziehende Mütter, die auf Unterstützung angewiesen sind.

Schwer krank und vom Mann verlassen So wie Petra W. 25 Jahre lang war sie verheiratet, hatte drei Kinder und eine schöne Wohnung. Sie führte mit ihrer Familie ein gutes Leben. Bis sie schwer krank wurde. Ihr Mann verließ sie und die Kinder, zahlte zunächst Unterhalt, bis er seinen Job verlor. Petra W. geriet in finanzielle Schwierigkeiten, musste in ein kleines Appartement umziehen. Zum Leben blieb nur wenig Geld, zusätzliche Ausgaben – nicht möglich! Doch plötzlich ist der Kühlschrank defekt, braucht ein Kind ein neues Bett. Auch hier hilft die Kartei der Not in einer schier aussichtslosen Situation.

Zum 50. Jubiläum startete die Kartei der Not neben den vielen Einzelfallhilfen ein neues Projekt: Geburtstagsbeihilfen für sogenannte „Schattenkinder“. Es sind gesunde Geschwister behinderter Kinder oder Kinder behinderter Eltern, wenn die Familie bedürftig ist. Unbeschwert zu Hause Geburtstag feiern – mit vielen Freunden und lustigen Spielen. Welches Kind mag das nicht? Für viele bleibt es jedoch ein Wunsch. Sie haben daheim zu wenig Platz für eine Feier, oder in der Familie fehlen die finanziellen Mittel. Doch Kinder, die nie Freunde einladen können, werden irgendwann selbst nicht mehr eingeladen – sie geraten ins Abseits. Diese „Schattenkinder“ beschenkt die Kartei der Not mit 100 Euro, damit auch sie mit Freunden feiern können. Außerdem hat das Hilfswerk für sie einen Karteikasten eingerichtet. In ihm finden die Buben und Mädchen etwa Eintrittskarten für einen Zoobesuch oder ins Schwimmbad. Damit soll den Kleinen einen Freude gemacht werden. Und auch in einem anderen Fall zeigt die Kartei der Not ein „Herz für Kinder“. Rund 400 Buben und Mädchen dürfen mit einer gemeinnützigen Organisation in die Ferien fahren. Sie erhalten einen Zuschuss, um unbeschwerte Tage am Meer oder in den Bergen verbringen zu können.

Weitere Informationen: Unter www.karteidernot.de finden Sie nähere Informationen zum Leserhilfswerk.



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Die Region steht zusammen Spenden gegen Not und stiften für die Zukunft: Vom Mitgefühl zur praktischen Nächstenhilfe / Von Susanne Donn

Ein Tornado wütet nördlich von Augsburg, deckt Dächer ab, zerstört Häuser und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Eine Katastrophe für die Betroffenen. Aber rasch sind viele Helfer zur Stelle, die tun, was sie können und die die Geschädigten nicht alleine lassen. Denn dass die Nachbarn bei Naturkatastrophen tatkräftig anpacken, darauf können sich die Menschen in der Region verlassen. Aber auch bei anderen, bei persönlichen Katastrophen sind die Helfer zuverlässig zur Stelle und sammeln Geld für den guten Zweck. Und sie lassen sich so einiges dafür einfallen. Die Spendenaktionen für die Kartei der Not sind so vielfältig wie

die Menschen, die in der Region leben: Benefizkonzerte, Schützenaktionen, Spendenläufe, Backen für den guten Zweck, Spenden statt Geschenke zum Geburtstag oder Firmenjubiläum und vieles mehr. Auf den Seiten dieser Beilage sind einige Beispiele schöner Spendenaktionen zu finden. Hinzu kommen viele kleine und große Einzelspenden von Menschen, die einfach nur helfen möchten. Diese Spenden tragen die Arbeit der Stiftung und machen die rasche, unbürokratische Hilfe erst möglich. Denn nur wenn Mittel da sind, die verteilt werden können, kann auch rasch geholfen werden.

100 Prozent Hilfe für die Region Die Mediengruppe Pressedruck steht hinter der Stiftung und trägt sämtliche Verwaltungskosten, so dass jede Spende ohne Abzug direkt an die Bedürftigen weitergegeben werden kann. Schließlich brauchen diese Menschen jeden Euro. Die Hilfe der Kartei der Not ist nicht nur heute wichtig, sondern auch in den kommenden Jahrzehnten. Leider hat die Erfahrung gezeigt, dass sich die Notlagen zwar verändern, die Not an sich aber vermutlich nie ganz zu besiegen ist. Deshalb wurde die Rechtsform der Stiftung gewählt. Eine Stif24,36% Anlassspenden tung ist für die Ewigkeit geWoher kommt und Aktionen macht – es werden nur die das Geld? Erträge verwendet, das Stiftungsvermögen aber nicht angetastet. Die klassischen Stiftungsmittel der Kartei der Not kommen aus Zustiftungen zum Stiftungsvermögen und aus Nachlässen. So stellt die Kartei der Not sicher, dass auch künftige Generationen sich auf schnelle und unbürokratische 6,83% Nachlässe Hilfe verlassen können, wenn sie einmal ohne eigene Schuld in eine Notlage gera5,10% Zustiftungen ten.

29,29% Weihnachtsspenden

34,42% Einzelspenden

Spendenlauf in Landsberg mit Stelzenläuferinnen – eine von vielen Benefizaktionen für die Kartei der Not. Foto: Thorsten Jordan

Wem sonst

würden wir beim Trinkwasser vertrauen? Das Augsburger Trinkwasser gehört zu den besten Europas. Es schmeckt, ist naturbelassen und rein. Verantwortliches Handeln und ständige Investitionen in Qualität und Naturschutz, z. B. bei unserer 1.050 ha großen Trinkwasserschutzzone im Siebentischwald, sorgen dafür. Unser Wort unter Nachbarn: Sie können sich auf die Qualität von jedem Tropfen verlassen.

Ihre Stadtwerke

Horst Rzeppa Fachmann für Trinkwasser

team m&m

Katja und die kleine Bea aus Pfersee

Stadtwerke Augsburg | Von hier. Für uns.


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Sozial- und Jugendämter

Wohlfahrtsverbände

Schulen

Frauenhäuser

Jugendhilfeträger

gesetzliche Betreuer

Städte Gemeinden

Beratungsstellen

Heime

Viele Sozialorganisationen in der Region helfen zusammen, um Not zu lindern – gemeinsam geht’s.

Ein Netzwerk der Hilfe So kommt die Unterstützung zu den Menschen – die Kartei der Not baut auf kompetente Partner / Von Susanne Donn Der Schmerz ist wohl kaum zu ermessen, den Eltern aushalten müssen, deren Kind schwer erkrankt. Oder die selbst krank werden und befürchten müssen, ihr Kind nicht mehr begleiten zu können, bis es erwachsen ist. Chronische Überlastung führt zu weiteren Problemen, für die es meist keine einfachen Lösungen gibt. Professionelle Hilfe ist hier sehr wichtig, damit das Leben wieder positiv weitergehen kann.

Helfen in der Not – Beruf und Berufung Menschen, die sich das Helfen zum Beruf gemacht haben, sind ein Segen für das soziale Miteinander in der Region. Mit der Kartei der Not sind mehr als 1000 Sozialarbeiter in

Neuburg

n

Fleißige Biene

Schwaben und dem angrenzenden Oberbayern vernetzt. Sie hören zu, sprechen mit den Betroffenen, helfen Lösungen für Probleme zu finden, erstellen Haushaltspläne und unterstützen bei der Beantragung staatlicher Mittel. Und wenn das alles nicht ausreicht, wenden sie sich an die Kartei der Not. Im vergangenen Jahr sind rund 2800 Hilfegesuche beim Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck eingegangen. In rund 90 Prozent aller Anfragen konnte die Kartei der Not mit einer finanziellen Unterstützung helfen, weil die Notlage unverschuldet entstanden und die Betroffenen bedürftig waren. Die begleitende Beratung übernahmen die erfahrenen Sozialarbeiter der anderen Sozialorganisationen, so dass Menschen in Not nachhaltig geholfen werden konnte.

51 Euro Genau 46 016, er gesh haben sie bi heuer d un spendet, e „Fleinoch wollen di die n“ ne ie B ßigen ke ar 50 000-Euro-M zutrauen knacken. Zu 20 Daa tzen sie sich ist es den etw res. Seit 2006 se r Hutschau te ei W ne men oh de i be n n Aktione mit verschiedene htsmarkt in Neuburg engaac hn ei W m oder de Dort erhielten tei der Not ein. giert für die Kar überraschend Besuch von sie 2007 ks, s Leserhilfswer der Gründerin de aran erinnern .D Ellinor Holland Bienen“ immer en ig iß le „F e di sich s gerne. (mari) er nd so wieder be

Hand in Hand für Menschen in Not Die wichtigen Partner bei der Hilfe für Menschen in Not sind mit vielen Beratungsstellen im gesamten Arbeitsgebiet der Kartei der Not vertreten: Sozial- und Jugendämter, Jugendhilfeträger, Frauenhäuser, die Wohlfahrtsverbände wie Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, Arbeiterwohlfahrt, Jugendfürsorge, kirchliche Einrichtungen, Bildungsträger, Schulen, Städte und Gemeinden, Heime für Kinder, Jugendliche, Senioren und Menschen mit Behinderung, Selbsthilfegruppen, Krankenhäuser, gesetzliche Betreuer und viele mehr. Geld alleine hilft nur in Maßen – aber mit der richtigen Einbettung in ein Netz der Hilfe wird es zum wahren Segen für in Not geratene Menschen.

Grafik: Daniela Kreis


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Kaufbeuren/B

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Wen unterstützt die Das Hilfswerk sieht hin, wenn Menschen in Not sind und hilft, Welche Mutter will im reichen Deutschland zugeben, dass das Geld nicht reicht, um ihrem Kind warme Kleidung für den Winter zu kaufen? Welches Kind wird seine Eltern um Geld für den Schwimmbadbesuch mit Freunden bitten, wenn es weiß, dass der Kühlschrank immer schon am 20. des Monats leer ist? „Einsamkeit und das Gefühl, unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.“ Das hat Mutter Teresa gesagt. Aber was hat dieses Zitat aus dem fernen Indien mit der Armut in unserem wohlhabenden Deutschland zu tun? In einem Land, in dem es Bildung für alle, eine gute Gesundheitsversorgung und finanzielle Absicherung für diejenigen gibt, die sich nicht selbst versorgen können? Auf den ersten Blick wenig. Aber wenn man genauer hinsieht, mehr als man denkt. Wer auf die Hilfe des Staates angewiesen ist, hat in unserer Leistungsgesellschaft oft das Gefühl, versagt zu haben. Hinzu kommt, dass die sozialen Sicherungssysteme gerade mal die allernötigsten Kosten decken. Doch wenn die Mietpreise explodieren, ein

Kind schwer krank wird, der Winter zu kalt ist oder auch nur viele kleine Unglücke aufeinander folgen, reicht es nicht mehr für die Grundversorgung. Wenn ein Vater nicht mehr weiß, wie er Strom und Miete bezahlen soll, weil der defekte Herd ersetzt werden musste, um die Kinder gesund und günstig zu ernähren, wird aus einer kleinen Notlage rasch ein Berg an Problemen. Es ist schwer, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht und ohne nicht mehr ein noch aus weiß. Und so ziehen sich Menschen mit Problemen oft zurück und werden einsam. Sie wollen kein Mitleid und eigentlich wollen sie auch alles alleine schaffen. Wenn das nicht klappt und wenn es am Nötigsten fehlt, bleibt auch die Zuversicht auf der Strecke. Was folgt, ist die Abwärtsspirale. Treffen kann es alle Altersstufen und Bevölkerungsgruppen. Und das ohne eigene Schuld. Denn welche Mutter kann schon beeinflussen, ob eine Krankheit sie erwerbsunfähig macht? Welcher Arbeiter kann etwas dafür, wenn seine Firma schließen muss und er plötzlich kein Einkommen mehr hat?


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9% alleinstehende Männer

Kartei der Not?

6% Seniorinnen und Senioren

wo es am nötigsten ist / Von Susanne Donn Besonders schlimm trifft es die Menschen, die sich nicht mehr selbst helfen können, weil sie zu alt, zu jung oder zu krank sind. Wie soll eine kranke, bedürftige Rentnerin ihre Brille bezahlen, wenn gleichzeitig die Waschmaschine kaputtgegangen ist? Was kann ein Kind dafür, dass seine Mutter krank wird und das Geld fehlt für die neuen Schulsachen?

7% Organisation

7% Heimkinder

17% alleinstehende Frauen

Wohin geht das Geld?

4% Paare ohne Kinder

Unbürokratische Hilfe in der Not Jeder Einzelfall ist anders, aber oft ist die Hilfe der Kartei der Not die letzte Rettung für Menschen in Krisen. Denn sie greift dann, wenn alle gesetzlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind – oder wenn es sie, wie beim Beispiel mit der Brille, gar nicht gibt. Bei zwei Dritteln aller Hilfen der Kartei der Not sind Kinder selbst betroffen oder mit betroffen von der Not ihrer Familie: Heimkinder, Familien mit behinderten Kindern, Kinder in Familien mit kranken Eltern und alleinerziehende Mütter und Väter mit ihren Kindern. Ein Drittel der Hilfen verteilt sich auf ältere und kranke Menschen, mit denen es das Schicksal nicht gut gemeint hat. Zusätzlich unterstützt die Kartei der Not

21% Familien 2% alleinerziehende Väter

auch Projekte anderer Sozialorganisationen, die sich um die gleichen Zielgruppen kümmern. Für die Betroffenen ist diese Hilfe ein Segen, denn das Gefühl, in der Not nicht alleine zu sein, gibt Mut und Hoffnung und ist damit der Beginn einer echten Hilfe zur Selbsthilfe.

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Kartei der Not:

4799 Euro gespendet

Landsberg Beim Tag der offenen Tür der VR-Bank LandsbergAmmersee am 9. Mai 2015 hatten alle ein Ziel: Nicht nur Spaß zu haben, sondern auch etwas für den guten Zweck zu tun. So spendeten die Wirte von Sonderbar, Maxxi-

2.500 Euro vom Spendenlauf gingen beim Tag der offenen Tür an die Kartei der Not. Im Bild von links: Hans-Jürgen Rehberger (Mitglied des Vorstandes VR-Bank), Alexandra Lutzenberger (LT), Stefan Jörg (Vorstandsvorsitzender VR-Bank). Foto: Jordan

milians und s’Ludwig 1.500 Euro ihrer Einnahmen an diesem Tag für die Kartei der Not. Die VR-Bank überwies 2.500 Euro vom Spendenlauf (die Bank hatte pro gelaufener Runde einen Euro bezahlt) an das Hilfswerk unserer Zeitung und

die Stelzer, der Oberbürgermeister und seine Familie sowie Mitarbeiter der LTRedaktion sammelten in Spendenboxen 799 Euro für den guten Zweck.

27% alleinerziehende Mütter

Verteilung der Hilfen auf die verschiedenen Personengruppen – die meisten Hilfen gehen an Kinder.


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Michael Nickolay auf seinem neuen Therapiefahrrad. Jetzt kann der 48-Jährige wieder auf Touren gehen.

Foto: Ulrich Wagner

Auf drei Rädern in die Freiheit Michael Nickolay lebt seit 15 Jahren mit Multipler Sklerose. Seine Muskeln machen immer weniger mit. Die Kartei der Not hat ihm ein Therapierad finanziert, mit dem er alleine fah en kann. Doch für ihn bedeutet es viel mehr / Von Sarah Ritschel

Mit einem normalen Fahrrad kann Michael Nickolay schon lange nicht mehr fahren. „Ich könnte das Gleichgewicht nicht mehr halten“, sagt der Mann aus Meitingen (Landkreis Augsburg). Als er noch dazu fähig war, bis vor fünf Jahren ungefähr, schnappte sich der 48-Jährige oft spontan sein Rad und fuhr mit einem Freund los – „einfach in die Pampa“, wie Nick-

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Augsburg Lan

Schwerstarbeit

and, aber das urde dabei niem „Steinreich“ w r Zweck: Im Sommer 2013 de war auch nicht im Landkreis ir in Adelsried versteigerten w stammten von einer BrüSie aus abgeris30 alte Steine. des Autobahnb teile nun ge Zu nd cke, die im ta und deren Bes sen worden war e Erinnerungsstücke unter er ukals ganz besond men. Für den A den Hammer ka edian Herrn om tionator, den C das Schwerstar et ut de be , r Braun eh m k er serhilfsw beit, für das Le (cf) als 4400 Euro.

olay selbst sagt. Heute ist seine Multiple Sklerose (MS) dafür viel zu weit fortgeschritten. Schleichend greift die Krankheit seine Nervenfasern an. Nickolay, der in mehreren Augsburger Bands spielte, erklärt es so: „Das ist wie bei einem Gitarrenkabel, das nicht richtig isoliert ist. Erst rauscht und knattert es nur, aber irgendwann kann man es gar nicht mehr gebrauchen.“ Inzwischen lehnt seine Gitarre in der Ecke seines Wohnzimmers. Spielen kann Nickolay kaum noch.

Er war es gewohnt, lange auf den Beinen zu sein „Ich muss mich so viel wie möglich bewegen, alltägliche Dinge üben, damit ich sie nicht verlerne“, sagt er und deutet auf den Hometrainer gleich neben der Zimmertür. Wenn Nickolay darauf trainiert, starrt er an die beigefarbene Wand seiner Mietwohnung. „Sobald das Wetter passt, bin ich so lange wie möglich draußen“, erklärt er. Nicht nur, weil die Sonne die lebenswichtige Vitamin-D-Produktion anregt, die seine Symptome lindert. Auch, weil er seit dem vergangenen Herbst wieder Fahrradfahren kann. Die Kartei der Not hat ihm zusammen mit zwei weiteren Stiftungen ein behindertengerechtes Therapierad finanziert. Über die Deutsche Multiple-Sklerose-Gesellschaft kam Nickolay damals in Kontakt mit dem Leserhilfswerk unserer Zeitung. Die Anträge füllte der 48-Jährige selbst aus, kurz darauf hatte er die Zusage. „Das ging ruckzuck.“ Nickolay zeigt auf dem Handy Fotos seines Rads. Zwei Räder hinten und eines vorne stützen sein Gleichgewicht. „Ein richtiges Trike“ – er lacht. Als Textilmeister war Nickolay es gewohnt, in der Werkstatt den ganzen Tag auf den Beinen zu sein. Seit 2009 kann er nicht mehr arbeiten. Für viele MS-Er-

krankte ist das ein Problem: „Die Trägheit liegt dir auf den Schultern.“ Jetzt sucht Nickolay eine Arbeit, die er von daheim aus erledigen kann. Auch sein Fahrrad hilft dem 48-Jährigen, aktiv zu bleiben. Sogar sein linkes Bein setzt er dank einer Stütze beim Radfahren voll ein – sein linkes Bein, mit dem alles begann. Es war um das Jahr 2000, als dieses „nicht mehr so richtig wollte“. Nickolay begann zu hinken, stolperte oft. Am Anfang habe er sich nichts dabei gedacht. „Das ist von allein gekommen und das geht auch von allein wieder weg, habe ich geglaubt.“ Es ging nicht wieder weg. Nickolay ging zum Arzt. Vom Orthopäden zum Neurologen, vom Neurologen zum Orthopäden. Die Symptome wurden schlimmer. Erst 2007 fand ein Arzt die Ursache. „Die Diagnose hat mich nicht runtergezogen“, erinnert sich der Meitinger. „Ich war eher erleichtert, dass ich endlich Bescheid wusste.“ Heute müsse er etwa einmal die Woche zum Arzt, mache regelmäßig Physiotherapie. Das Radfahren tut seinem Körper gut. Und es hat noch einen Vorteil: „Im Herbst bin ich zum Sportplatz gefahren, um mir ein Fußballspiel anzuschauen. Da sind mir Leute begegnet, die ich seit fünf Jahren nicht mehr gesehen habe.“ Nickolay fasst es selbst am besten zusammen: „Das Rad hat mir meine Freiheit zurückgegeben.“

Weitere Informationen: Unter www.karteidernot.de finden Sie weitere Informationen rund um das Hilfswerk.



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Die vielen Arzt- und Therapietermine meistern – ohne Auto ist das für Silvia Heckelsmüller und ihre beiden Kinder undenkbar. Von der Kartei der Not erhielt die kleine Familie Unterstützung für den Kauf ihres „weißen Flitzers“ und einen Zuschuss für Heizmaterial. Foto: Verena Kaulfersch

„Ich hab gedacht, es geht schon irgendwie“ Silvia Heckelsmüller ist wie ihre beiden Kinder schwerbehindert. Die Bewältigung des Alltags zehrt an den Kräften der alleinerziehenden Mutter. Und dann ging auch noch das Auto kaputt / Von Verena Kaulfersch

Sie lacht gerne, strahlt Lebensfreude aus – und auch Optimismus. Wieviel seit einigen Jahren auf ihr lastet, merkt man Silvia Heckelsmüller zunächst nicht an. Doch wenn sie ins Nachdenken gerät, über Krankheit und Geldsorgen spricht, zeichnet sich in ihrem Gesicht ab, wie sehr all das an ihren Kräften zehrt. „Irgendwann war ich an dem Punkt, dass ich in der Stadt gestanden bin und meinen Kindern nicht mal eine Kugel

Memmingen

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bis zu Fußbalr Theo Waigel Von Ex-Ministe er, von Abtprimas Notker stub ler Holger Bad r-Imitator Wolfgang Krebs: be oi St zu Wolf bis enten, die seit ste der Promin Li e di t is ng La nsere Köpfe“ esrückblick „U 2007 zum Jahr der Memmintio . Die Redak n nd si en m m ko ge nstaltung. Die nisiert die Vera ger Zeitung orga r bekommen nicht nur eiBesuche ten, en Abend gebo nen kurzweilig ein gutes Werk. ch sondern tun au “ „Unsere Köpfe ) Der Erlös von ku (h ot N r de i te fließt an die Kar

Eis kaufen konnte“, erzählt die Unterallgäuerin. Bei der Erinnerung treten ihr Tränen in die Augen.

„Normal leben – am liebsten morgen schon“ Nach außen hin wirkt die 40-Jährige stark. „Ich hab mich immer zusammengerissen und gedacht, es geht schon irgendwie“, erzählt sie. Spricht von ihrem Perfektionismus und dem Anspruch an sich selbst, trotz Diabetes und Folgeerkrankungen zu funktionieren – vor allem für ihre Kinder. „Normal leben können, am liebsten morgen schon“: Das wäre ihr Wunsch, sagt Heckelsmüller, die krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten kann. Mit Normalität hat ihr Alltag aber nichts zu tun: Denn wie sie selbst, sind ihre Kinder, der 13-jährige Marco und seine kleine Schwester Katja, schwerbehindert. Beide kamen mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zur Welt, 15 Operationen musste Marco deshalb bereits über sich ergehen lassen, der 16. Eingriff steht bevor. Katja leidet an Epilepsie und ist entwicklungsverzögert. Arztbesuche, Therapie-Termine, die Beschäftigung mit Formularen und Gespräche mit Lehrern füllen Heckelsmüllers Terminkalender. Die Alleinerziehende selbst hat nicht nur mit Polyneuropathie, einer Schädigung des Nervensystems, zu kämpfen, sondern in den vergangenen anderthalb Jahren auch mit ihrer Psyche. Angstzustände und Panikattacken suchten die Legauerin heim, immer wieder auch massive Erschöpfungsund Überforderungsgefühle. „Es war einfach ständig irgendwas.“ Ende vergangenen Jahres machte dann der 14 Jahre alte Wagen schlapp, unentbehrlich für die Fahrt zu den Arzt- und Therapie-Terminen. Die Reparaturen waren für Heckelsmüller finanziell bald nicht mehr zu stemmen. Früher hatte sie zwei Jobs, doch seit

März 2014 ist sie krankgeschrieben. Auf die Idee, sich an die Kartei der Not zu wenden, kam aber nicht sie selbst. „Es gibt ja viele Leute, denen es schlechter geht.“ Renate Müller von der Jugendhilfe-Station des Arbeiter-Samariter-Bundes Neu-Ulm überredete die zweifache Mutter, nach Unterstützung zu suchen. Müller beantragte bei der Kartei der Not Beihilfe für den Kauf eines Autos und für Brennmaterial für die Holzofen-Heizung des kleinen Hauses, in dem die Familie zur Miete wohnt. Gemeinsam mit der Stiftung „Antenne Bayern hilft“ finanzierte die Kartei der Not ein Auto für die Familie. Rund 5 400 Euro steuerte das Leserhilfswerk insgesamt bei – eine Nachricht, die bei der Familie zunächst gar nicht ankam: „Einerseits habe ich gejubelt, andererseits hab ich gedacht, das kann gar net sein“, erinnert sich Heckelsmüller. Selbst als der kleine Flitzer vor der Tür stand, „konnten es die Kinder nicht glauben: Die haben sich gleich reinsetzen müssen – inzwischen lieben wir dieses Auto“, erzählt sie und lacht. Noch immer treiben Sorgen die 40-Jährige um: So plagen sie selbst Schmerzen in den Händen, Katja steht möglicherweise ein Schulwechsel bevor und es gilt, Marco auf die Operation vorzubereiten. Doch ein Problem stellt sich nicht mehr: „Ohne Auto wäre das alles unvorstellbar gewesen.“

Weitere Informationen: Unter www.karteidernot.de finden Sie nähere Informationen zum Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck.


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Gute Töne – Gute Taten Zum 50. Jubiläum der Kartei der Not unterstützen Musiker aus Schwaben und Oberbayern das Hilfswerk mit einer besonderen Aktion / Von Jörg Sigmund

Die Musik ist seit jeher mit der Kartei der Not eng verbunden. Es war 1980, als der Allgäu-Schwäbische Musikbund, damals unter Leitung von Professor Karl Kling, mit einem Großkonzert in Kempten den Auftakt für eine Reihe von Veranstaltungen zu Gunsten des Hilfswerks machte. Rund 140 000 Euro haben die Musikerinnen und Musiker in den jährlich stattfindenden Konzerten vom Allgäu bis ins Ries für den guten Zweck eingespielt. Karl Kling spricht heute im Rückblick von „vielen guten gemeinsamen Jahren“.

Auftakt in Bad Wörishofen Im Jubiläumsjahr der Kartei der Not kommt es nun zu einer ganz besonderen Aktion. Unter dem Motto „Gute Töne – Gute Taten“ haben sich der AllgäuSchwäbische Musikbund und die benachbarten oberbayerischen Verbände in Landsberg und Neuburg/Donau bereit erklärt, die Stiftung zu unterstützen. Mit dem Gleichklang soll ein gemeinsames Zeichen gesetzt werden, hilfsbedürftige Menschen in der Region zu unterstützen. Und bereits der Auftakt war ein Erfolg. Im Kurhaus in Bad Wörishofen spielten das Bezirks-Oldie-Blasorchester (BOBO) des ASM-Bezirks Mindelheim unter Leitung von Martin Jall und das Orchester 50+ des

Bezirks Kaufbeuren mit Dirigent Ludwig Merk auf. Die erfahrenen Musikanten boten dem begeisterten Publikum nur Werke, die älter als 40 Jahre sind. Mit dabei waren auch der amtierende ASM-Präsident Franz Pschierer als Posaunist und seine Stellvertreterin Monika Fleschut an der Querflöte. Pschierer betonte, er stehe „voll und ganz hinter der Aktion und freue sich auf weitere gelungene Veranstaltungen“. Die fanden inzwischen auch an weiteren Schauplätzen statt, waren ein voller Erfolg und sollen noch während des gesamten Jahres laufen. Außerdem ist ein großes Finale in Augsburg und Kempten geplant – auch dieser Erlös wird der Kartei der Not zugute kommen. Auch Kurt Paschers Böhmerwälder Musikanten unterstützen das Hilfswerk der Mediengruppe Pressedruck seit langem. In Wertingen fand in diesem Jahr die dritte Auflage ihres Benefizkonzerts statt. 1250 Besucher waren in die Stadthalle gekommen und genossen drei Stunden lang die böhmische Blasmusik mit Walzer, Polka oder flotten Märschen. Kurt Pascher hat sein Blasorchester 1981 gegründet. Unzählige Konzertauftritte mit steigender Popularität führten zu einem Spitzenplatz unter den Blasmusikformationen im deutschsprachigen Raum.

Gute Töne – Gute Taten: Das Auftaktkonzert fand in Bad Wörishofen statt. Foto: Maria Schmid


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Zwischen Ballett, bildender Kunst und Teufelsgeiger Beim Ellinor Holland Kunstpreis in Landsberg findet heuer wieder eine g oße Benefizgala für die Kartei der Not statt Von Alexandra Lutzenberger

2010 wurde er zum ersten Mal überreicht – der Ellinor Holland Kunstpreis des Landsberger Tagblatt. Er wird jährlich verliehen, ist mit 2000 Euro dotiert und geht an einen Künstler oder eine Künstlergruppe, die sich im Bereich Kultur in Landsberg besonders verdient gemacht haben. Seit drei Jahren ist die Preisverleihung verbunden mit einer großen Benefizgala im Landsberger Stadttheater. Künstler aus der Region treten dort auf – die gesamte Eintrittssumme geht an die Kartei der Not. Auch Versteigerungen von Kunst und Verlosungen finden an diesem Abend für den guten Zweck statt. Allein im Jahr 2014 konnten so 10 000 Euro überwiesen werden. Die Stadt Landsberg und auch der Landkreis unterstützen dabei die Arbeit für die Kartei der Not. So steht das Stadttheater zu einem Sondertarif zur Verfügung und Landrat Thomas Eichinger beteiligte sich im letzten Jahr als Sprecher der HerkomerMarionette aktiv am Programm. In diesem Jahr hat

sich als besonderer Gast der italienische Geiger Alessandro Quarta angesagt. Dustin Klein, Halbsolist beim Bayerischen Staatsballett, wird tanzen und es treten Ulrike Ahrends-Becker (Ballett) und Anna Maria Johannes (Modern-Dance) auf. Der erste Preisträger des Ellinor Holland Kunstpreises, Andreas Kuhnlein, wird seine neuen Skulpturen zeigen.

Sechs Preisträger Die bisherigen Preisträger waren: Die Bildhauer Andreas Kuhnlein, der Maler Martin Paulus, die Gruppe „Die Stelzer“, die Theatergruppe „landsberger bühne“ und der Filmemacher Robert Fischer. Der Preis wird heuer zum sechsten Mal verliehen, diesmal als Überraschungspreis in der Sparte „Tanz, Musik und Ballett“. 2014 stand der Abend im Motto des berühmten Malers Hubert von Herkomer. Zu seinen Ehren wurde sogar ein eigenes Theaterstück aufgeführt.

Stets ein kulturelles Ereignis: der jährlich verliehene Ellinor Holland Kunstpreis im Landsberger Stadttheater. Foto: Thorsten Jordan


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Neben dem Augsburger Glaspalast (rechts im Bild) entsteht das Ellinor-Holland-Haus.

Foto: Ulrich Wagner

Im Ellinor-Holland-Haus wohnt auch die Hoffnung Mit einem Großprojekt geht die Kartei der Not neue Wege. Sie bietet künftig Notleidenden für begrenzte Zeit auch ein Dach über dem Kopf. Das Konzept gilt deutschlandweit als Pilotvorhaben. Was die Einrichtung besonders macht / Von Nicole Prestle

Wenn aus diesem Gebäude erst Kinderlachen zu hören sein wird, sind dort nicht nur die ersten Bewohner, sondern auch Hoffnung und Zuversicht eingezogen. Die Hoffnung, dass das Leben von nun an eine positive Wende nimmt. Die Zuversicht, dass ein Neuanfang auch in scheinbar aussichtslosen Situationen möglich ist. Für beides steht das Ellinor-Holland-Haus. Doch im Augsburger Textilviertel wächst nicht nur ein neuer Bau in die Höhe. Mit dem Ellinor-Holland-Haus geht die Stiftung Kartei der Not zum ersten Mal seit 50 Jahren mit einem eigenen Großprojekt auch neue Wege: Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, finden dort vorübergehend ein Zuhause. „Die schnelle und unbürokratische Einzelfallhilfe, für die die Stiftung seit ihrer Gründung steht, wird damit um ein Element erweitert“, sagt Kuratoriumsvorsitzende Ellinor Scherer. Schon jetzt gilt die Einrichtung deutschlandweit als Pilotprojekt. Denn die Bewohner

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Schwabmünch

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Talente

chen ist stets von Schwabmün ramm von le al th ad St ie D og uft. Denn das Pr rspricht seit rasch ausverka rer ve he Sc a ik on M Wolfgang und n und viele Tazige Präsentatio ten auf, 437 20 Jahren sprit tra de e Mitwirken lente. 5650 jung anche sind inzwischen M junge Solisten. e . 14 600 Beiche Profimusik gezählt. re lg fo er st ng lä bislang s sucher wurden ht am Ende stet ge s lö Er r de ro Und Eu 0 50 r Not. 74 an die Kartei de mmen. Am 21. sa kamen schon zu weiter. (pit) es November geht

bekommen im Ellinor-Holland-Haus nicht nur eine Heimat auf Zeit, sie werden auch auf dem Weg zurück in die Eigenständigkeit begleitet. Das mag einfach klingen – die Realität sieht anders aus: „Wer einmal ganz unten ist, kann kein selbstbestimmtes Leben mehr führen. Man kann nicht mehr selbst agieren, sondern nur noch reagieren, um noch schlimmeres Unheil abzuwenden“, sagt stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende Alexandra Holland. Ein Teufelskreis; ihn zu durchbrechen, gelingt nur wenigen aus eigener Kraft.

Vieles ist auf Zusammenhalt ausgelegt Im Ellinor-Holland-Haus ist deshalb vieles auf Gemeinschaft und Zusammenhalt ausgelegt. Rund 80 Menschen werden einmal dort leben. Es kann die Mutter sein, die mit ihrem Kind den Übergang vom Frauenhaus in die eigene Wohnung schaffen möchte. Es kann die Familie sein, deren Leben durch die plötzliche Erkrankung eines Angehörigen aus den Fugen geraten ist. Es kann der Frührentner sein, der aus dem Beruf ausgeschieden ist, sich aber noch ehrenamtlich einbringen möchte. Das Ellinor-Holland-Haus vereint mehrere Generationen unter einem Dach – eine Wohnform mit Vorteilen: Sie kann dazu beitragen, dass ältere Menschen nicht vereinsamen. Sie kann bewirken, dass Jüngere aus Erfahrungen lernen, die andere gemacht haben. Und sie kann das Selbstwertgefühl steigern: Wer spürt, dass er trotz seiner eigenen, schwierigen Lage auch Helfender sein kann, sieht vielleicht schneller wieder einen Sinn im Leben. Dass die Hausgemeinschaft funktioniert, dafür wird ein Sozialarbeiter sorgen – der so genannte „Kümmerer“. Er unterstützt die Bewohner dabei, wieder Fuß zu fassen im Leben. Regelmäßig wird es im Haus Termine für Erziehungs-, Rechts- oder Schuldnerberatung geben, denn die Hemmschwelle, in einer Notsituation aus eigenem Antrieb solche Beratungsstellen aufzusuchen, ist bei vielen Menschen hoch. Der Kümmerer vermittelt Gesprächstermine, er organisiert aber auch Angebote wie Kochkurse oder gemeinsame Feste. Gemeinschaftsräume gibt es im Ellinor-Holland-Haus ausreichend: Die Bewohner sollen sich nicht abkapseln, sich nicht mit ihren Sorgen in den eigenen vier Wänden verstecken.

Dies spiegelt sich auch in der Architektur des Gebäudes wider, das weit mehr ist als eine Hülle für ehrgeizige Ideen: Im einen Komplex, dem Kinderhaus, liegt die Kindertagesstätte mit 70 Krippen-, Kindergartenund Hortplätzen; betrieben wird sie vom Arbeiter-Samariter-Bund. Etwa die Hälfte der Plätze wird für den Nachwuchs der Bewohner freigehalten, die andere Hälfte steht Buben und Mädchen aus dem Textilviertel offen. Überhaupt will das Ellinor-Holland-Haus in den Stadtteil hinein strahlen: Es wird einen Laden für die Dinge des täglichen Bedarfs geben, ein kleines Café gehört dazu. Fürs Textilviertel – ein Quartier mit hohem Entwicklungspotenzial – könnte so ein neuer Treffpunkt entstehen. Damit er sich gut entwickelt, in den Stadtteil hinein- und mit ihm wächst, werden die Nachbarn eingebunden: Bei einer Fragebogen-Aktion dürfen sie ihre Wünsche und Erwartungen an das Ellinor-Holland-Haus äußern.

Ein Platz für die persönlichen Dinge Die Menschen, die einziehen, werden zwischen einem und drei Jahren bleiben. Der Wohnbereich liegt etwas abgewandt von der Otto-Lindenmeyer-Straße. 28 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern gibt es, sie sind teilmöbliert und 42 bis 90 Quadratmeter groß. „Das orientiert sich an den Vorgaben für den sozialen Wohnungsbau“, sagt die Geschäftsführerin der Kartei der Not, Susanne Donn. Im Raumangebot spiegelt sich der Übergang von einer Lebenslage in die andere wider: Zu jeder Wohnung gehört ein Kellerraum, in dem Möbel gelagert werden können. Denn die Wohnungen im Ellinor-Holland-Haus sind mit dem Nötigsten ausgestattet. „Wenn die Bewohner wieder ein eigenverantwortliches Leben beginnen, haben sie aber ihre persönlichen Dinge um sich“, sagt Ellinor Scherer. Mehr über das Ellinor-Holland-Haus erfahren Sie auf der Übersichtsgrafik auf den Seiten 20/21. Weitere Informationen: Unter www.ellinor-holland-haus.de finden Sie nähere Informationen.


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Ein Lebenswerk mit Perspektiven Als Ellinor Holland die Kartei der Not ins Leben rief, lag ihr die schnelle und unbürokratische Hilfe am Herzen. Doch eine veränderte Gesellschaft erfordert neue Projekte. Die Idee für das Ellinor-Holland-Haus entstand aus der Erfahrung, dass manchmal auch längerfristige Hilfe notwendig ist, um ein Leben wieder in richtige Bahnen zu lenken Die Idee fürs Ellinor-Holland-Haus trugen Ellinor Scherer und ihre Schwester Alexandra Holland lange in ihren Herzen. Fast ebenso lange suchten sie nach einem geeigneten Grundstück für das ehrgeizige Projekt: Es sollte zum einen ausreichend Platz bieten, zum anderen gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sein. Fündig wurde die Stiftung schließlich in direkter Nachbarschaft des Glaspalastes. Neun Millionen Euro kostet der Bau, für die Kindertagesstätte gibt es Zuschüsse von Stadt, Freistaat und der Aktion Mensch. Den Wohnkomplex „schiebt“ die Stiftung Kartei der Not mit einer Projektbeihilfe an.

Von der Bayerischen Landesstiftung kommt ebenfalls Unterstützung. „Der Rest wird mit Darlehen und Spenden finanziert“, sagt Ellinor Scherer. Die Mieteinnahmen werden in den laufenden Betrieb gesteckt. Trotzdem wird die Stiftung auch hier auf Spenden angewiesen sein. Schließlich sollen die Wohnkosten so gering gehalten sein, dass sie über Grundsicherung und Hartz IV bezahlt werden können. Das Lebenswerk von Kartei-Gründerin Ellinor Holland wird mit dem nach ihr benannten Haus nun auf eine neue Ebene gehoben. Denn während oft schon ein kleiner Geldbetrag dazu beitragen kann, ein Leben

wieder in die richtigen Bahnen zu leiten, braucht es in anderen Fällen mehr Unterstützung. Diese Erfahrung haben Ellinor Scherer und Alexandra Holland in den letzten Jahren häufig machen müssen: „Die Not wird auch vor unserer eigenen Türe größer. Es ist unsere Aufgabe, uns für Menschen einzusetzen, die schwere Zeiten durchleben. Das war immer auch das Anliegen unserer Mutter“, sagt Alexandra Holland. Die Einzelfallhilfe wird, das verspricht Ellinor Scherer, aber auch künftig Hauptbestandteil der Stiftungs-Arbeit sein. Allein in diesem Bereich wandten sich zuletzt 2800 Menschen im Jahr an das Kuratorium der Kartei

der Not – Tendenz steigend. Wer zuletzt im Textilviertel spazieren war, kann sehen, was Geschäftsführerin Susanne Donn bestätigt: Der Baufortschritt im Ellinor-Holland-Haus kann sich sehen lassen. „Momentan liegen wir zwei Wochen vor dem Zeitplan.“ Im Herbst 2015 eröffnet das Ellinor-Holland-Kinderhaus. Anfang 2016 können wohl die ersten Wohnungen bezogen werden. Spätestens dann wird aus dem Gebäude an der Otto-Lindenmeyer-Straße Kinderlachen zu hören sein. Ein Lachen, das sich für alle Bewohner des Ellinor-Holland-Hauses mit Hoffnung und Zuversicht verbinden möge. Nicole Prestle

Wohnhaus mit 28 Wohnungen Zwei bis vier Zimmer, 42 bis 90 Quadratmeter. Das sind die Eckdaten für die Wohnungen im Ellinor-Holland-Haus. Bis zu drei Jahre können die Bewohner hier leben.

Der „Kümmerer“ Der Sozialarbeiter hat sein Büro im Herzen des Ellinor-Holland-Hauses. Er hält die Gemeinschaft am Laufen und zeigt Bewohnern Perspektiven auf.

Ellinor-Holland-Kinderhaus Hort, Tagesstätte und Kindergarten sind in diesem Komplex vereint. Kinder von Bewohnern haben Vorrang. Die restlichen Plätze stehen Kindern im Stadtteil zur Verfügung.

Tante-Emma-Laden & Café Beides dient als Geschäft und Treffpunkt sowohl für Bewohner als auch für den Stadtteil. Die Räume im Erdgeschoss öffnen sich zum Textilviertel hin.

Gemeinschaftsraum Hier können die Bewohner sich treffen oder Feste feiern. Auch fürs Kinderhaus und die Nachbarn steht der Raum zur Verfügung. Platz ist für bis zu 90 Personen.


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Ein Lebenswerk mit Perspektiven Als Ellinor Holland die Kartei der Not ins Leben rief, lag ihr die schnelle und unbürokratische Hilfe am Herzen. Doch eine veränderte Gesellschaft erfordert neue Projekte. Die Idee für das Ellinor-Holland-Haus entstand aus der Erfahrung, dass manchmal auch längerfristige Hilfe notwendig ist, um ein Leben wieder in richtige Bahnen zu lenken Die Idee fürs Ellinor-Holland-Haus trugen Ellinor Scherer und ihre Schwester Alexandra Holland lange in ihren Herzen. Fast ebenso lange suchten sie nach einem geeigneten Grundstück für das ehrgeizige Projekt: Es sollte zum einen ausreichend Platz bieten, zum anderen gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sein. Fündig wurde die Stiftung schließlich in direkter Nachbarschaft des Glaspalastes. Neun Millionen Euro kostet der Bau, für die Kindertagesstätte gibt es Zuschüsse von Stadt, Freistaat und der Aktion Mensch. Den Wohnkomplex „schiebt“ die Stiftung Kartei der Not mit einer Projektbeihilfe an.

Von der Bayerischen Landesstiftung kommt ebenfalls Unterstützung. „Der Rest wird mit Darlehen und Spenden finanziert“, sagt Ellinor Scherer. Die Mieteinnahmen werden in den laufenden Betrieb gesteckt. Trotzdem wird die Stiftung auch hier auf Spenden angewiesen sein. Schließlich sollen die Wohnkosten so gering gehalten sein, dass sie über Grundsicherung und Hartz IV bezahlt werden können. Das Lebenswerk von Kartei-Gründerin Ellinor Holland wird mit dem nach ihr benannten Haus nun auf eine neue Ebene gehoben. Denn während oft schon ein kleiner Geldbetrag dazu beitragen kann, ein Leben

wieder in die richtigen Bahnen zu leiten, braucht es in anderen Fällen mehr Unterstützung. Diese Erfahrung haben Ellinor Scherer und Alexandra Holland in den letzten Jahren häufig machen müssen: „Die Not wird auch vor unserer eigenen Türe größer. Es ist unsere Aufgabe, uns für Menschen einzusetzen, die schwere Zeiten durchleben. Das war immer auch das Anliegen unserer Mutter“, sagt Alexandra Holland. Die Einzelfallhilfe wird, das verspricht Ellinor Scherer, aber auch künftig Hauptbestandteil der Stiftungs-Arbeit sein. Allein in diesem Bereich wandten sich zuletzt 2800 Menschen im Jahr an das Kuratorium der Kartei

der Not – Tendenz steigend. Wer zuletzt im Textilviertel spazieren war, kann sehen, was Geschäftsführerin Susanne Donn bestätigt: Der Baufortschritt im Ellinor-Holland-Haus kann sich sehen lassen. „Momentan liegen wir zwei Wochen vor dem Zeitplan.“ Im Herbst 2015 eröffnet das Ellinor-Holland-Kinderhaus. Anfang 2016 können wohl die ersten Wohnungen bezogen werden. Spätestens dann wird aus dem Gebäude an der Otto-Lindenmeyer-Straße Kinderlachen zu hören sein. Ein Lachen, das sich für alle Bewohner des Ellinor-Holland-Hauses mit Hoffnung und Zuversicht verbinden möge. Nicole Prestle

Wohnhaus mit 28 Wohnungen Zwei bis vier Zimmer, 42 bis 90 Quadratmeter. Das sind die Eckdaten für die Wohnungen im Ellinor-Holland-Haus. Bis zu drei Jahre können die Bewohner hier leben.

Der „Kümmerer“ Der Sozialarbeiter hat sein Büro im Herzen des Ellinor-Holland-Hauses. Er hält die Gemeinschaft am Laufen und zeigt Bewohnern Perspektiven auf.

Ellinor-Holland-Kinderhaus Hort, Tagesstätte und Kindergarten sind in diesem Komplex vereint. Kinder von Bewohnern haben Vorrang. Die restlichen Plätze stehen Kindern im Stadtteil zur Verfügung.

Tante-Emma-Laden & Café Beides dient als Geschäft und Treffpunkt sowohl für Bewohner als auch für den Stadtteil. Die Räume im Erdgeschoss öffnen sich zum Textilviertel hin.

Gemeinschaftsraum Hier können die Bewohner sich treffen oder Feste feiern. Auch fürs Kinderhaus und die Nachbarn steht der Raum zur Verfügung. Platz ist für bis zu 90 Personen.


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Eine Zuflucht für die Kleinsten Vor fünf Jahren öffnete das Haus Ellinor Holland im Gundelfinge Kinderheim St. Clara seine Türen / Von Katharina Gaugenrieder

Zu Hause, bei ihren Eltern, konnten die drei Geschwister nicht mehr bleiben. Einen Tag vor Weihnachten fiel vergangenes Jahr die Entscheidung, sie aus der Familie zu nehmen. Doch wohin mit den beiden Kleinkindern und dem Baby? Im Haus Ellinor Holland im Gundelfinger Kinderheim St. Clara fanden die drei Zuflucht, Wärme und Geborgenheit. Schnell und unkompliziert. Fünf Jahre sind seit der Einwei-

Nördlingen

s gestrickt Fast 2000 Schal Aktionen in benswertesten

lie Es war eine der r Kartei der Not in Nordde der Geschichte Handarbeiten in Oettingen t er eb G : en ab anlässlich schw eunde dazu auf, s in den Fr d un n al ch rief Kunde -S 2012 Mini-Fan der Fußball-EM zu stricken, und stiftete daen deutschen Farb ortsansässige Brauerei verie D . le ol W e di für hal mit einem gütete jeden Sc d gedacht hatte: an Euro. Was niem lge ls und demzufo Fast 2000 Scha ew in en m ka ro beinahe 2000 Eu mmen. (rom) zusa nigen Wochen

hung des Gebäudes vergangen. Längst haben es sich die kleinen Bewohner zu eigen gemacht. In einem der Bettchen liegt auf der rosa Bettwäsche eine Puppe neben einem Kuscheltier. Am Fenster klebt ein selbstgebastelter Schmetterling, Kindergelächter dringt aus den gekippten Fenstern. 300 000 Euro trug die Kartei der Not damals zum 1,1-Millionen-Projekt bei. Die Zusage des Leserhilfswerks unserer Zeitung sei wie eine Visitenkarte gewesen, sagt Schwester Maria Elisabeth, Leiterin des Kinderheims. „Das war die Basis, dass wir das Projekt überhaupt realisieren konnten.“ In der Folge flossen 308 000 Euro aus dem Konjunkturpaket, die Sternstunden gaben 150 000 Euro, die Bayerische Landesstiftung sagte 76 000 Euro zu. Allein mit eigenen finanziellen Mitteln wäre das Haus mit den zehn Plätzen nie zu stemmen gewesen, sagt Schwester Maria Elisabeth. Auch wenn die neuen Räume noch so dringend benötigt wurden. „Wir hatten damals eine Situation, wo wir sagen mussten: Entweder es passiert was oder wir können keine Kinder mehr aufnehmen.“

Viel persönlicher Einsatz der Mitarbeiter Als der Bau mit zehn Plätzen nach nur sieben Monaten Bauzeit eingeweiht wurde, war er bereits voll belegt. Das hat sich bis heute nicht geändert. „Wir könnten eigentlich noch einmal zehn Plätze füllen“, sagt die Kinderheim-Leiterin. Der Kreis der Jugendämter, die nach Plätzen fragen, geht bis hinauf nach Nürnberg. Denn im Haus Ellinor Holland finden Mütter mit ihren Kindern, aber vor allem Babys, kleine Kinder und Geschwisterkinder, die zusammenbleiben sollen, ein neues Zuhause. „Viele andere Kinderheime nehmen so kleine Kinder gar nicht“, sagt Schwester Maria Elisabeth. „Die ganz Kleinen bedürfen eines höheren Aufwands und mehr Pflege.“ Da ist es mit den Räumen allein nicht getan. „Diese Arbeit ist nicht leicht, da müssen auch die Mitarbeiter viel persönlichen Einsatz bringen.“ Dass das Haus nach Ellinor Holland, der Gründerin der Kartei der Not, benannt wurde, war den Mitarbei-

Ellinor Holland bei der Eröffnungsfeier im Gundelfin ger Kinderheim St. Clara. Foto: Marcus Merk

tern und den Kindern eine Herzensangelegenheit. „Ich kriege heute noch eine Gänsehaut, wenn ich an die Begegnungen denke“, sagt Schwester Maria Elisabeth. Ellinor Holland sei ein ganz besonderer Mensch gewesen, der es in der Begegnung mit den Kindern immer verstanden habe, jedes einzelne erst zu nehmen, herzlich und einfühlsam auf es zuzugehen. Noch ganz genau erinnert sie sich an einen bestimmten Besuch. „Wir hatten damals ein Kind, das so verstört war, dass es mit niemandem gesprochen hat. Und genau mit diesem Kind ist sie ganz vertraut im Garten gesessen. Das war einfach unglaublich.“ Berühren ließen sich die Menschen heute schon, sagt Schwester Maria Elisabeth. Bei den Verantwortlichen der Kartei sei es aber nicht beim Mitleid geblieben. „Sie haben gesagt: Da machen wir was und helfen.“

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„Gott grüß die Kunst“ Mitarbeiter der Mediengruppe Pressedruck engagieren sich in der Historischen Druckergilde für die Kartei der Not / Von Daniel Fiebig

„Gott grüß die Kunst“ – so grüßten und grüßen sich bis heute Buchdrucker, Schriftsetzer und andere „Jünger der Schwarzen Kunst“. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, schrieb Erich Kästner. Die Verbindung dieser beiden Sätze, nämlich die Präsentation altehrwürdigen Handwerks und dem Spaß daran, Menschen in Not zu helfen, wird seit mehr als 20 Jahren von den Mitgliedern der „Historischen Gilde der Drucker zu Kaltenberg“ am Leben erhalten.

Einnahmen der Druckergilde fließen vollständig an das Leserhilfswer Wie der Vereinsname nahelegt, steht die Wiege der Druckergilde auf dem Kaltenberger Ritterturnier. Dort betrieb der Verein lange Jahre die historische Druckerei. Auch eine Schänke wurde zeitweise bewirtet. Die Aufgabe des Vereins besteht darin, Geld für die Kartei der Not einzunehmen. Da die Vereinsmitglieder allesamt ehrenamtlich in ihrer Freizeit tätig sind,

fließen die Einnahmen der historischen Darbietung ohne Abzüge an das Hilfswerk. Der Verein besteht ausschließlich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mediengruppe Pressedruck. Im Laufe der Jahre wurden diese aber auch von Familienmitgliedern und interessierten Freunden bei der guten Sache unterstützt. Nicht zu vergessen sind zudem ehemalige Mitarbeiter, die im (Un-)Ruhestand ihr Wissen um die alten Techniken des Handwerks, das maßgeblich auf den Erfinder des Buchdruckes Johannes Gutenberg zurückgeht, weitergeben können. In den letzten beiden Jahren war die Druckergilde bei der Friedberger Zeit, der 950-Jahr-Feier in Bonstetten und bei den Historischen Markttagen in Pöttmes vertreten und präsentierte dort ihr Handwerk. Für die jungen Besucher steht seit jeher das Schnürchenspiel „Gautschi“ bereit, ein Glücksspiel mit Gewinngarantie – denn zumindest ohne Trostpreis musste noch niemand gehen!

Wir gratulieren der Kartei der Not zum 50-jährigen Bestehen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit! Herzliche Grüße vom Team der Dialog-Factory

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Bei der Bedienung der originalgetreu nachgebauten Gutenberg-Presse, dem Schmuckstück der historischen Druckerei ist noch Körpereinsatz gefragt, wie Ernst Fellinger hier bei der Friedberger Zeit im Jahr 2013 eindrucksvoll demonstriert. Foto: Sascha Geldermann

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Spielend helfen Seit vielen Jahren tragen Golfturniere in vier Clubs der Region dazu bei, Spendengelder für die Kartei der Not zu sammeln / Von Andrea Bogenreuther

„Spielend helfen“ – so heißt das Motto, unter dem Golfspieler in der Region seit vielen Jahren einen großen Beitrag für die Kartei der Not leisten. Mit der Teilnahme an den Turnieren der Mediengruppe Pressedruck helfen sie mit, unverschuldet in Not geratene Menschen zu unterstützen. Was vor vier Jahrzehnten mit dem ersten Presse Cup im Golfclub Augsburg (GCA) in Burgwalden begann, hat sich im Laufe der Zeit zu einer beliebten Turnierserie entwickelt. Mitt-

lerweile richten drei weitere Clubs jeweils in Zusammenarbeit mit den Lokalausgaben unserer Zeitung Golfturniere aus – neben dem GCA auch der GC Klingenburg (Landkreis Günzburg), der GC Tegernbach (Landkreis Fürstenfeldbruck) und der GC Dillingen. Erst im vergangenen Mai haben die Golfer bei der fünften Auflage der Friedberger Allgemeine Open 11 000 Euro zugunsten der Kartei der Not erspielt. Das mit rund 120 Teilnehmern jährlich größte Turnier, der Presse Cup der Mediengruppe Pressedruck, im Golfclub Augsburg steht noch aus. Er wird am 25. Juli stattfinden.

Idylle und sportlicher Anspruch

Donauwörth

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ist. In den ar 42 Jahre Poliz zwei BüchAlois Stadler w er d 2006 brachte ckte und Jahren 2000 un nen sind „verrü de In . lizei in lein heraus Po r Geschichten de r selbst le nachdenkliche ad St e di n, “ zu lese Den n. be Nordschwaben ha von ihm erlebt oder Kollegen aus dem Verkauf spendete s kompletten Erlö mergener für soziale Zweder Eber itierte auch di cke. Davon prof sie gingen über An Kartei der Not. alle Bücher sind st 10 000 Euro. Fa fen. (wwi) rif rg ve en ch is inzw

Allein durch das zur Tradition gewordene Benefizturnier im GC Augsburg, dem Heimatclub von Golf-Legende Bernhard Langer, sind in den vergangenen Jahren mehr als 350 000 Euro zusammengekommen. Die sportliche Herausforderung auf dem idyllischen 18-Loch-Championskurs in den Westlichen Wäldern, gepaart mit der abendlichen Sieger-Gala, gehört zum Erfolgsrezept des Presse Cups. Der Nettosieger darf sich für ein Jahr mit den Wanderpreis der Augsburger Allgemeinen schmücken. Das Startgeld wird von den meisten Teilnehmern gern zugunsten der Kartei der Not aufgestockt, und auch der Golfclub spendet seine sonst üblichen turnierrelevanten Einnahmen an das Hilfswerk. Attraktive Verlosungen und Versteigerungen tragen bei der Abendveranstaltung in elegantem Ambiente ebenfalls dazu bei, den Spendenbetrag zu erhöhen. „Wir wollen unseren Erfolg gerne mit Menschen teilen, die sich nicht auf der Sonnenseite des Lebens befinden“, begründet Florian Ketterle, Geschäftsführer der Sportwagen Zentrum GmbH Deutschland, das Engagement seines Unternehmens. Dank der langjährigen Treue von Sponsoren und Spielern ist es möglich, dass im nächsten Jahr ein großes Jubiläum gefeiert werden kann: 40 Jahre Presse Cup. Die erste Gewinnerin steht schon fest – die Kartei der Not.

Abschlag für einen guten Zweck.

Foto: Weizenegger

50 Jahre Kartei der Not. 50 Jahre engagierte Hilfe. Baker Tilly Roelfs gratuliert der Stiftung „Kartei der Not“ zum 50. Geburtstag! Als langjähriger Partner des Leserhilfswerks der Mediengruppe Pressedruck und des Allgäuer Zeitungsverlags möchten wir Ihnen unseren aller höchsten Respekt aussprechen und uns für Ihr tägliches Engagement bedanken. Wir wünschen Ihnen für die weitere Zukunft alles Gute und viel Erfolg. Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Steuerberater und Unternehmensberater: Vier Perspektiven. Eine Lösung. www.bakertilly.de An independent member of Baker Tilly International Berlin, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Schwerin, Stuttgart


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Weihnachtsträume erfüllen kleine und große Wünsche Radiosender in der Region machen sich für die Kartei der Not stark / Von Gabi Brentel

Erfolgreicher Spendenmarathon in den Studios von HITRADIO RT1. Foto: Silvio Wyszengrad

Wenn HITRADIO RT1 für die Kartei der Not aktiv wird, setzt sich das gesamte Team nicht nur einfach für den guten Zweck ein. Ansporn ist es vielmehr, mit besonders ausgefallenen Ideen und Aktionen die Spendenfreude anzukurbeln. Seit nun 25 Jahren veranstaltet und organisiert HITRADIO RT1 auf diese Weise überaus erfolgreich Spendenaktionen für die Kartei der Not. 1990 ging der Sender mit der Benefizaktion „RT1-Weihnachtsträume“ an den Start. In den ersten zehn Jahren wurden bereits beachtliche 102000 Euro eingespielt. Doch dieser Erfolg war für das Team nicht genug. Und so jagte die RT1-Mannschaft über die Jahre von Rekord zu Rekord: 2014 kam die Sensationssumme von über 275000 Euro zusammen! Insgesamt gelang es dem Sender, mit den „RT1-Weihnachtsträumen“ mehr als 1,8 Mio. Euro an Spenden für die Kartei der Not zu sammeln. Auch die Partnerstationen HITRADIO RT1 Südschwaben (Memmingen), HITRADIO RT1 Nordschwaben (Donauwörth) sowie der Hörfunksender RSA aus Kempten haben sich den RT1-Weihnachtsträumen angeschlos-

die RT1-Benefizaktion. In all den Jahren konnten auch immer wieder prominente Unterstützer für die Benefizaktion gewonnen werden. So stifteten Bundeskanzlerin Angela Merkel, Torwart-Legende Oliver Kahn, Pop-Titan Dieter Bohlen, Kabarettist Ottfried Fischer, Moderator Günther Jauch, Ex-Tennisstar Steffi Graf, Motorradweltmeister Stefan Bradl oder Starkoch Tim Mälzer (um nur ein paar wenige zu nennen) einzigartige, persönlich signierte Gegenstände für den RT1-Versteigerungstag. Aber auch als Telefonpaten im Rahmen des RT1-Spendenmarathons unterstützen jedes Jahr viele prominente Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Gesellschaft die Spendenaktion. Um die zahlreichen Telefonspenden entgegenzunehmen, sitzen die Promis höchstpersönlich am RT1-Spendentelefon. Auch in 2015 werden HITRADIO RT1 und die Partnerstationen wieder alles daransetzen, die Arbeit der Kartei der Not zu unterstützen. Damit auch in Zukunft unverschuldet in Not geratenen Menschen aus unserer Region geholfen werden kann. Helfen Sie weiter helfen! - Denn nur gemeinsam geht’s!

sen und machen somit die Benefizkampagne zu einer schwabenweiten Aktion. Und immer wieder werden Hörer und Kunden mit neue Ideen angesprochen: Egal, ob mit einem Weihnachtskabarett, bei dem die RT1-Moderatoren als Laienschauspieler auf die Bühne traten, oder dem traditionellen RT1-Versteigerungstag, bei dem einzigartige, nicht käufliche Erlebnisse versteigert werden. Oder die Prädikatvergabe „Firma mit Herz“ – für Firmen, die sich mit eigenen Aktionen für die RT1-Benefizaktion einsetzen. Auch die sozialen Netzwerke sind gefragt. So verbreitete sich die „RT1-Kleingeld-Challenge“ als virale Spendenaktion rasend schnell im Social Web „facebook“, und jeder Teilnehmer spendete, was er gerade im Geldbeutel hatte. Das Motto „Helfen Sie helfen gemeinsam geht’s“ ist die Devise, die jeden einzelnen Mitarbeiter, unsere Hörer und Werbekunden für die gute Sache antreibt. Schirmherr war über viele Jahre hinweg der ehemalige Finanzminister und heutige Ehrenvorsitzende der CSU, Dr. Theo Waigel. 2014 übernahm Wirtschaftsministerin Ilse Aigner die Schirmherrschaft für

Gut. Soziales Engagement. Aichach – Schrobenhausen

Allgäu

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Augsburg Stadtsparkasse

Dillingen

Donauwörth

Günzburg-Krumbach

Kaufbeuren

Memmingen – Lindau – Mindelheim

Neu-Ulm – Illertissen

Nördlingen

Sparkassen in Schwaben


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Berührende Karten, Zeichnungen und Briefe

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war die Idee i Gutes tun. Das Feiern und dabe onaupark“. 2012 und 2013 D hinter „Rock im r in das große ls 1000 Besuche strömten jewei sfestplatz in Dillingen, um lk Zelt auf dem Vo rn. Für sie gab es ehrliche, feie gemeinsam zu it dabei waren Rockmusik. M handgemachte oren wie Sarah Straub und ad echte Lokalmat Mal auch die Killerpilze. beides araus Lauingen st hThe Impression ric 12 20 rt ze Kon r teten nach dem de i te ar auch die K tig durch. Und ) (gau Not profitierte

So herzlich bedanken sich Kinder, Mütter, Väter und Familien, die von der Kartei der Not unterstützt wurden

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2012 feierte Augsburg 40 Jahre Presseball zugunsten der Kartei der Not. Foto: Silvio Wyszengrad

Der Allgäuer Presseball 2015 mit 1 100 Gästen in der Kemptener Big Box. Foto: RalfLienert

Feiern und helfen – das geht gut zusammen Drei Benefizveranstaltungen, der Augsburger P esseball, die Günzburger Gala und der Allgäuer Presseball, holen Stars auf die Bühne und sammeln viel Geld für das Hilfswerk

Ein Glas Champagner, nette Gespräche, ein Tanz oder zwei – ein Ball macht einen Abend zu etwas Besonderem. Erst recht, wenn nicht nur das eigene Wohlergehen im Mittelpunkt steht, sondern auch das anderer, notleidender Menschen. Drei Benefizveranstaltungen in Augsburg, Kempten und Günzburg beweisen, wie gut Helfen und Feiern zusammenpassen.

Friedberg

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Seit über 40 Jahren hat der Presseball in Augsburg Tradition. Im gesellschaftlichen Leben ist er eine Konstante – viele Gäste haben keinen Ball ausgelassen und bringen inzwischen ihre Kinder und Enkel mit. So ist die Benefizgala zu einem Ereignis für alle Generationen geworden. Eine Entwicklung, auf die Gastgeberin Alexandra Holland stolz ist. Prominente Stargäste wie Udo Jürgens, Robin Gibb oder Nena haben schon auf dem Presseball gesungen; die Mitternachtsshow gehört fest zum Programm. Noch wichtiger aber ist die Tombola, bei der die Gäste nicht nur wertvolle Preise gewinnen, sondern auch etwas Gutes tun können. Die Einnahmen aus dem Losverkauf gehen an die Kartei der Not. Über 850 000 Euro sind seit dem ersten Ball für Bedürftige in der Region zusammengekommen.

Günzburger Gala Zusammen mit der Kartei der Not feiert auch die Benefizgala der Günzburger Zeitung in diesem Jahr Jubiläum: Zum zehnten Mal wird am Samstag, 28. November, im Günzburger Forum am Hofgarten getanzt, gefeiert und dabei für den guten Zweck gespendet. Viele Gäste fragen schon Monate im Voraus nach Karten für den Ball, der inzwischen das gesellschaftliche Ereignis des Jahres in der Stadt darstellt. Die Stadt Günzburg als Hausherr stellt das Forum am Hofgarten seit zehn Jahren kostenlos für den Ball zur Verfügung, die Künstler verzichten traditionell auf ihre Gage und heimische Firmen unterstützen die große Tombola, die zum Gesamterlös für die Kartei der Not beiträgt. Im Jubiläumsjahr wird auch die Joe Gleixner Big Band wieder spielen – sie feiert 2015 ebenfalls ihr zehnjäh-

riges Bestehen und unterstützt die Kartei der Not von Anfang an mit ihren Konzerten.

Der Allgäuer Presseball Für das Allgäu ist der Allgäuer Presseball in Kempten „das“ gesellschaftliche Ereignis des Jahres. Nur einmal in den vergangenen 54 Jahren ist der „Ball der Bälle“ ausgefallen, wegen des Golfkrieges 1991. Seit dem ersten Presseball 1962, bei dem ein VW-Käfer der Hauptgewinn war, bis zum Jubiläumsball, dem 50. im Jahr 2011, hat der Allgäuer Presseball an Attraktivität zugelegt. Die Großen der Showbühne haben sich in Kempten ein Stelldichein gegeben: Karel Gott, Vicky Leandros, Peter Kraus, Roberto Blanco, Gitte Haenning, Rainhard Fendrich, Marianne Rosenberg und Anna Maria Kaufmann. In den frühen Jahren ging der Allgäuer Presseball im Kornhaus in Kempten über die Bühne, doch dort wurde es bald zu klein. Seit 2005 findet er in der Kemptener Big Box statt, der größten Veranstaltungshalle des Allgäus. Immer aber stand die große Tombola zugunsten der Kartei der Not im Mittelpunkt. Denn der Erlös geht zu hundert Prozent an die Kartei der Not und hilft damit Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen. (nip, rjk, ron)

Weitere Informationen: Unter www.karteidernot.de finden Sie Aktuelles rund um das Leserhilfswerk.


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Wo Koma-Patienten wieder zurück ins Leben finden In Burgau steht eine ganz besondere Einrichtung. Sie hat viel mit einem schweren Schicksalsschlag zu tun / Von Christian Kirstges

Der Verkehrsunfall seiner Tochter am 17. September und begleitete seine Tochter dorthin. Viel Zeit ver1987 hat nicht nur das Leben von Max Schuster veränging, doch Evi wurde rehabilitiert, wenn auch mit Bedert. Er hat auch dazu geführt, dass Komapatienten in hinderungen. „Hätte es vorher eine richtige Reha geDeutschland heute überhaupt die Chance haben, wiegeben, wäre viel vermeidbar gewesen“, sagt er. der so weit wie möglich genesen zu können. Denn dass Nun wollte er selbst die bestmögliche Versorgung die verunglückte Tochter damals nach schaffen und nutzt die Räume einer alder Erstversorgung von den Ärzten auften Geburtsstation in Burgau (Kreis gegeben wurde, wollte ihr Vater nicht Günzburg). Trotz großen Widerstands „Da sind Sie hinnehmen. Aus dem Kampf um Evis schuf er im Laufe der Zeit das Theraverzweifelt und Leben wurde ein Kampf um die bestpiezentrum, das heute deutschlandweit allein gelassen.“ mögliche Rehabilitation für schwerst und darüber hinaus für die Qualität der Max Schuster Schädelhirnverletzte generell. Die KarBehandlung bekannt ist. tei der Not hat ihn direkt unterstützt. Davon profitierte auch Gerhard HöppTag und Nacht war Schuster damals in ler. Der Pfarrer hatte 2013 bei Kempten der Intensivstation des Krankenhauses. Die Mediziner einen schweren Unfall und lag fünf Wochen im Koma. machten ihm aber keine Hoffnungen, dass die Tochter Nach der Behandlung im Therapiezentrum ist ihm wieder aus dem Koma aufwache. In ihrem Zustand kaum noch anzusehen, wie schwer der Unfall war. Nur wollte sie auch keine Rehaklinik nehmen. Alle Profeswenige Einschränkungen sind geblieben. „Es geht dort soren sagten: Geben Sie auf. „Da sind Sie ziemlich familiär zu und man nimmt sich viel Zeit, das trägt zur verzweifelt und allein gelassen“, erinnert sich der heuGenesung bei“, sagt der 53-Jährige. Er kann heute te 76-Jährige. Um sein Gewissen zu beruhigen, telefowieder selbstständig leben. Das trifft weitgehend auch nierte er weltweit Kliniken ab. Vergeblich. auf Max Schusters Tochter zu, die heute 44 Jahre alt ist. Unter der Woche lebt sie im Nachsorgezentrum in Alles begann in einer alten Geburtsstation Augsburg, das auch ihr Vater gegründet hat, „an den Zufällig stieß seine Sekretärin in einer Zeitung auf eiWochenenden ist sie bei uns zu Hause“. nen ähnlichen Fall in den USA. Dort hatte eine Klinik Das Therapiezentrum soll jetzt erweitert werden, um viel für den Patienten erreichen können. Nachdem die Patienten weiter bestmöglich zu versorgen. SchusSchuster die Ärzte kontaktiert hatte, gaben sie Evi die ter engagiert sich sehr dafür – auch wenn seine Gemindestens 50-prozentige Chance, dass die geistigen sundheit unter all den Anstrengungen gelitten hat. Ans Fähigkeiten zurückkommen. Als sie die Tochter beAufhören denkt der Neusässer Unternehmer, der noch handeln wollten, „war das ein unglaubliches Glücksimmer 50 Stunden pro Woche arbeitet, aber keinesgefühl“. Einem Lufthansa-Arzt war der Zustand der wegs. Dafür sind ihm die Patienten zu wichtig. Mit Patientin aber zu kritisch. Er wollte sie nicht in die diesem Engagement hatte er Ende der 80er schon ElliUSA transportieren. Daraufhin setze sich das Augsnor Holland überzeugt, die damalige Herausgeberin burger Hospital der US-Armee ein, das Lufttransportunserer Zeitung. Dass sie ihn unterstützte und die Kargeschwader wollte einspringen. Zwischenzeitlich hattei der Not bei der Finanzierung seines Projekts half, te Schuster aber eine Klinik in der Schweiz gefunden „war der Durchbruch“.

Intensive Arbeit mit den Patienten. Foto: Bernhard Weizenegger

Illertissen

Köstliche Hilfe

Mit süßen Pl ätzchen gegen bittere Not – nach diesem M stellen sich Ja otto hr für Jahr Hobbybä cker in den Dienst de r guten Sache. Auf den Weihnachtsmärkten in Illertissen und R oggenburg im Kreis NeuUlm werden se lbst gemachte Leckereien zu Gunsten de s Leserhilfswer ks verkauft. So sind schon viele Tausend Euro für die K arte sammengekom i der Not zumen. (bju)

sska.de/aufwind

Um Gutes zu tun, braucht‘s keiner Überlegung.

(J.W. von Goethe)

Danke KARTEI DER NOT für 50 Jahre.

Wir helfen mit und unterstützen den Spielplatz beim Ellinor-Holland-Haus. Wir denken und handeln für morgen. die Kinder- und Jugendstiftung der

S Stadtsparkasse Augsburg


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Dampflokfahrt und Märchenschloss Mit der Aktion „Wünsche werden wahr“ hat die Allgäuer Zeitung Leser glücklich gemacht – und die bedanken sich mit einer Spende / Von Markus Raffle

Eines vorneweg: 129 Tonnen Stahl sind einfach nicht zu toppen. Die Fahrt in einer 80 Jahre alten Dampflok war der Renner bei der Aktion der Allgäuer Zeitung und ihrer Heimatausgaben „Wünsche werden wahr“. Mit glänzenden Augen standen sieben hartgesottene Mannsbilder im Führerstand einer preußischen P 8 und schnaubten vom Bahnpark Augsburg zum Ammersee. Das rauchende und fauchende Abenteuer war freilich nicht das einzige Herzensanliegen, das die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatausgaben ihren Lesern in den vergangenen Monaten erfüllt haben: Bei der Aktion „Wünsche werden wahr“ wurden über 50-mal Träume Wirklichkeit – und jedesmal profitierte die Kartei der Not vom Glück der anderen.

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die Kartei der äuer haben für Viele Westallg he geschnürt. So hat der Lihu Not ihre Laufsc en-Westallgäu mehrfach uf ta rs be O b lu onsc dem Scheidegrger Stadt- und ganisiert. beim Lindenbe onsorenläufe or ger Marktfest Sp eister, Vereinsmitglieder, rm Sportler, Bürge r in Uniform haben für den rle eh rw n ue Fe auch ufrunden in de guten Zweck La t. Eine fünfsteldreh Ortszentren ge bei insgesamt da lige Summe ist Not zusammenr de i te ar K e für di ) gekommen. (pem

Nicht mit Geld zu bezahlen

Die Idee hinter der Aktion: Die Redaktion erfüllt Herzenswünsche, die sich mit Geld nicht erfüllen lassen – allerdings nur unter einer Bedingung: Der Einsender ist bereit, dem Leserhilfswerk eine angemessene Spende zukommen zu lassen. Binnen kürzester Zeit wurden die Zeitungsmacher von einer regelrechten Wunschflut überschwemmt. Mal war es die Ehefrau, die ihrem Herzblatt eine Riesenfreude machen wollte, mal wandte sich die Oma für ihren Enkel an uns.

Exklusive Schlossführung Hoch im Kurs unter den frei gewählten Wünschen stand neben der Dampflokfahrt ein ebenfalls unbezahlbarer Wunsch: eine exklusive Führung durch Schloss Neuschwanstein. Eine Leserin war gar dabei, die für ihre skurrile Sammlung weltweiter Toilettenfotos ein Bild des königlichen Aborts im Märchenschloss ergattern wollte. Ihr konnte ebenso geholfen werden, wie dem Rentner, der mit seinen Freunden auf besonderen Pfaden durch Ludwigs Traumwelt geführt wurde. Gefragt bei den AZ-Lesern waren aber auch ganz handfeste Eindrücke: Eine Fahrt in einer 400 PS starken Pistenwalze am Nebelhorn etwa – oder ein paar Runden in einem DTM-Boliden des Kemptener Rennstalls Abt. Nichts ging zudem ohne das Thema Fußball: Trainingseinheiten mit Stars wie Mario Götze und Kevin Volland wurden ebenso gewünscht wie das C-Jugend-Freundschaftsspiel eines Buchloer Fußballvereins gegen den FC Augsburg. Restlos begeistert war ein 24-jähriger Rollstuhlfahrer aus Marktoberdorf, der dank der Wunschaktion alle FCA-Spieler kennenlernte und am Ende ein Trikot mit den Unterschriften seiner Idole mitnehmen durfte.

Leser mit Phantasie Tanzvergnügen und Kabarett-Auftritt in einer FrauenFachklinik, Gourmet-Dinner mit Starkoch Christian

Dampflokfahrt von Augsburg Bahnpark nach Utting: Ein glücklicher Manfred Kienle aus Winterrieden (Unterallgäu) im Führerhaus der Dampflok, Typ P8. Sein Wunsch wurde wahr . . . Foto: Markus Raffle

Henze, nächtliche Seilbahnfahrt oder das Erlebnisbad, das allein für eine Gruppe junger Asylbewerber geöffnet wurde: Die Fantasie der Leser war groß. Und in den meisten Fällen konnte die Redaktion die Wünsche erfüllen. Dazu gehört sogar der Wunsch einer Marktoberdorfer Familie, deren Mitglieder allesamt „grottenschlecht“ singen: Sie erhielten für ihre Waldweihnacht auf einer Lichtung im Ostallgäu Verstärkung durch eine professionelle Sängerin. Bei dieser Aktion der Allgäuer Zeitung stand eins aber immer im Mittelpunkt: Anderen eine Freude zu machen, indem wir ihre Wünsche erfüllen. Und anderen, die unverschuldet in Not geraten sind, zu helfen, indem die Beglückten sich mit einer Spende an die Kartei der Not bedanken.

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Der Funkfinger rettet Leben Die Kartei der Not ermöglichte einst die Einführung des Hausnotrufs in der Region. Das Geld dafür kam auch aus dem „Monetor“ / Von Bernhard Junginger

Wissen Sie, was ein „Funkfinger“ ist? Die meisten Hausnotrufs durch das Rote Kreuz im Verbreitungsjüngeren Menschen müssen bei dieser Frage passen. gebiet unserer Zeitung ermöglichte. Damit war die Dabei hat der „Funkfinger“ in dreieinhalb Jahrzehnten Region Bayerisch Schwaben eine der ersten Gegenvielen Menschen das Leben gerettet und den Deutschlands, in der die neue zahllosen kranken, behinderten oder alTechnik verfügbar war. „Wir wollen ten Menschen ermöglicht, länger und sidazu beitragen, über unsere Heimat „Wir wollen dazu cherer in ihren eigenen vier Wänden zu ein Netz der Sicherheit für unsere beitragen, über unseleben. Es geht um den Hausnotruf, ein älteren Mitbürger zu spannen“, sagre Heimat ein Netz auf Telefontechnik basierendes System, te Kuratoriumsvorsitzende Ellinor der Sicherheit für undas es alleinstehenden Menschen erHolland 1981. Damals war der sere älteren Mitbürmöglicht, im Notfall Hilfe anzufordern. Funkfinger faszinierender Ausdruck ger zu spannen.“ Der Notrufsender, wie eine Uhr am des technischen Fortschritts. Viele Ellinor Holland Handgelenk oder als Anhänger um den Jahre lang hatte die Firma AEG-TeHals getragen, wurde ursprünglich lefunken geforscht, bis die HausnotFunkfinger genannt. Es war die Kartei ruf-Technik serienreif war. Entspreder Not, die zu Beginn der 1980er Jahre mit einer Zuchend teuer war nicht nur die Einrichtung des Syswendung von rund 500 000 Mark die Einrichtung des tems in der Region, die ohne Unterstützung des Leserhilfswerks kaum möglich gewesen wäre. Auch die einzelnen Hausrufgeräte – wie im Bild rechts unter dem Wählscheiben-Telefonapparat abgebildet – kosteten etwa 4500 Mark pro Stück. Zum Vergleich: Der Füssen durchschnittliche Monatslohn betrug 1981 nicht einmal 1800 Mark. Wer den Apparat mieten wollte, k er w nd ha Kunst musste rund 70 Mark monatlich zahlen – unerr 91 nu Sie haben seit 19 lfsbeschwinglich gerade für viele Rentner. In Fällen, in hi eines im Sinn: schen denen kein anderer Kostenträger einsprang, verhalf en M dürftigen zu greidie Kartei der Not Bedürftigen zu mehr Sicherheit e rm A e di r te un m vo en au mit der neuen Technik Fr 20 fen. Gut Kunster au Etwa zur selben Zeit machte – ebenfalls im Zusamhg uc ra „T Ostallmenhang mit dem Leserhilfswerk unserer Zeitung – handwerk“ im ganze s lem beim ein anderes neuartiges Gerät von sich reden: der „Moal gäu basteln da r vo f, au rk dem Ve reits be e si n Jahr über. Mit netor“. Anfang 1981 spuckte eine solche Maschine be ha , achtsmarkt örtlichen Weihn Euro eingenommen, mit erstmals in Augsburg Bargeld aus – 2000 Mark, die 0 weit über 100 00 ge unterstützen. Daher postwendend als Spende an die Kartei gingen. Die fti ür el denen sie Bed ppe um Steffi H Bank, die den Monetor aufgestellt hatte, feierte damit spendet die Gru der Silberdistel it m 12 20 den Beginn eines neuen Zeitalters: Rund um die Uhr e di , mer ausgezeichnet Geld abheben mit Karte und „Kodenummer“. Der Moe unserer Zeitung di r mer kräftig fü netor sollte sich tatsächlich auf ganzer Linie durchsetwurde, auch im s) (h Kartei der Not. zen – nur nicht unter diesem Namen. Heute ist die Bezeichnung Geldautomat gebräuchlicher.

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Die Rentnerin trägt den „Funkfinger“ um den Hals – so kann sie im Notfall schnell Hilfe anfordern – eine Neuheit Anfang der 1980er Jahre. Foto: Fred Schöllhorn

* Ermittelt durch Kundenbefragung im Zeitraum 01.09. 2012 bis 31.12. 2014 durch die Service-Inspektor GmbH. Bewertet wurde die Weiterempfehlungs-Quote von 1.007 befragten Kunden von Delta Möbel.

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Wie alles begann ...


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Bilder aus 50 Jahren In zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen wird Geld für die Kartei der Not gesammelt

HERzlICHEN GlüCKwuNSCH! 50 Jahre Kartei der Not Gemeinsam geht’s

Der Maler Max Kaminski stiftet das Bild „Frauenakt“ der Kartei Mit dem Verkauf vieler leckerer der Not. Es soll beim Golf Pressecup versteigert werden. Plätzchensorten unterstützt der Foto: Ulrich Wagner Frauenbund aus Wullenstetten die Kartei der Not.

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Der stärkste Energiemix

Bei dem Gemeinschafts-Benefiz konzert des Euregio-Blasorchesters und der Brass Band A7 in Nesselwang im Allgäu kamen 4 044 Euro zusammen. Foto: Angelika Gehring

»WIR sind lieber Teil

von etwas - als teilnahmslos!«

Wir gratulieren zum 50-jährigen Jubiläum der Kartei der Not! Walter Wiedemann Fleischereibedarfs GmbH & Co.KG Groß- und Einzelhandel für Metzgerei- und Gastronomiebedarf Proviantbachstraße 3 86153 Augsburg Telefon 0821 / 5 60 90-0

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Der TSV Schwangau hat bereits zum sechsten Mal eine Skate-Nacht im Allgäu veranstaltet und dabei Geld für die Kartei der Not gesammelt. Foto: Hipp

120 Adventskränze haben die Frauen des Katholischen Frauenbundes Holzgünz/ Schwaighausen gebastelt und zum Verkauf angeboten. Foto: Laura Loewel

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Die jährliche Zwetschgenernt reiche e Region Wertin in der gen hat die Redaktion an ihre Leserinne imiert, n und Leser zum Datsc hibacken für die Kartei der Not aufzurufen. So lauf Zusamtal seit ze en im hn Jahren im Se Backöfen heiß. ptember die Bäu tretende Kreisbä erinnen – im Bild stellverue frühere Redaktio rin Ingrid Kratzer und der nsleiter Gün Schulklassen, H ther Herdin –, ausmänner und Hausfrauen tis chen Riesenble che voller Datschi auf, vor der WZ-Red die am Stand aktion verkauft werden.

Phantasievolle Mode und Theater aus dem alten Rom: Damit sammelten Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums Augsburg bei einem lateinischen Abend Geld für die Kartei der Not. Foto: Alexander Kaya

Einen Eisblock als Spendenbüchse hat Eisschnitzer Klaus Grunenberg aus Baar geschaffen. Aufgestellt wird diese Eisskulptur auf dem Weihnachtsmarkt von Gut Hemerten zwischen Thierhaupten und Rain/Lech.

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Seit über 15 Jahren gibt es den Rockfrühling in Untrasried bei Kempten mit tollen Bands und guter Stimmung - und immer wurde für die Kartei der Not gespendet. Foto: Martina Diemand

Zum Volksradwandern luden Rieser Nachrichten und Donauwörther Zeitung in den 1980er Jahren gemeinsam ein. Bei der Premiere im Jahr 1986 machten rund 1100 Radler mit, es kamen über 7600 DM zusammen, die die Redakteure Michael Seifert (rechts) und Robert Milde (Mitte) zusammen mit den Sponsoren Karlheinz Dandl (AOK, links) und Leonhard Dunstheimer (Raiffeisenbanken) an Ellinor Holland überreichten. Foto: Wolfgang Diekamp

Wer ein echtes schwäbisches Mannsbild ist, der lässt sich auch von einem skandinavischen Wettbewerb nicht schrecken. Und so fanden bei Rommelsried (Kreis Augsburg) die schwäbischen Titelkämpfe im Weihnachtsbaum-Weitwurf statt. Die Startgebühr ging an die Kartei der Not. Foto: Marcus Merk Beim Kinderfriedensfest im Botanischen Garten in Augs- Klaus Bermanseder aus Dietmannsried will 1 100 Kilometer von Flensburg nach Oberstdorf radeln und dabei burg schnitt die Friseurinnung für die Kartei der Not Haare. Foto: Marcus Merk Spenden für die Kartei der Not sammeln. Foto: Lienert

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V-Ei-P-Ostereier versteigerte Auktionator Georg Rehm in der City-Galerie zugunsten der Kartei der Not. Foto: Ruth Ploesel

Die Spider Murphy Gang spielte im Landsberger Stadttheater zu Gunsten der Kartei der Not. Foto: Sibylle Seidl-Cesare

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eckt Hilfe Auch heuer wird er sehnsüchtig Günzburger Adv erw entskalender, de artet: der che Lions-Club n der örtliseit 2010 in Zu sammenarbeit herausbringt, um da Die künstlerisch mit Spenden zu sammeln. gestalteten Adv en hinter deren Tü rchen sich hoch tskalender, wertige Preise verbergen, sind jedes Jahr aufs Neue im Nu ausverkauft. D ie G stehen im Dezem ewinnnummern be Zeitung. Bislang r täglich in der kamen durch de Verkauf 65 000 n Euro für die Kar tei der Not zusam men. (rjk)

3 000 Nikoläuse wurden im Forum Allgäu in Kempten gegen eine Spende an die Kartei der Not verschenkt: 5 784 Euro kamen dabei zusammen. Foto: Ralf Lienert

Stefan und Alexandra Hausmann in Gundelfingen organisieren seit vielen Jahren einen Fahrradbasar, bei dem die Kartei der Not bedacht wird. Über 10 000 Euro wurden schon an das Leserhilfswerk gespendet Foto: Simone Bronnhuber

Überall im Land wurden 1997 Zeitungen zu Türmen gestapelt. Ein Wettbewerb zu Gunsten der Kartei der Not. Gewonnen hat damals der Zeitungsturm der Vereine aus der Region Illertissen. Deren Turm erreichte die stattliche Höhe von 12,75 Metern.

Mit der Aktion Volltreffer wurde in Großkitzighofen bei Buchloe das Gauschießen 2014 eröffnet und zu einem Volltreffer für die Kartei der Not. Foto: Leitenstorfer

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Das Kuratorium der Kartei der Not: Von links Rolf Nehrig, die stellvertretende Vor- Geschäftsführung und Verwaltung der Kartei der Not: Von links Maria Holzhauser, sitzende Alexandra Holland, Jörg Sigmund, Vorsitzende Ellinor Scherer, Bernhard Sabine Bihler, Monika Lechner, Susanne Donn, Gabriele Di Sciullo, Pia Schlafmann, Foto: Michael Hochgemuth Junginger und Stefan Hartling. Foto: Ulrich Wagner Marion Thieme und Christine Kuchenbaur.

Mit Herz und Verstand Das Kuratorium kontrolliert die Arbeit von Geschäftsführung und Verwaltung der Kartei der Not. Das sechsköpfige G emium entscheidet in seinen monatlichen Sitzungen schnell und unbürokratisch über Hilfsanträge

Ellinor Holland, Gründerin der Kartei der Not und langjährige Vorsitzende des Kuratoriums, hat es einmal so ausgedrückt: „Mit einer Entscheidung können wir nur dann wirklich zufrieden sein, wenn Herz und Verstand daran gleichermaßen mitgewirkt haben.“ Denn das haben die Mitglieder des Gremiums bei ih-

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Impressum

ren Überlegungen stets vor Augen: Sie helfen Menschen, denen auf andere Weise nicht geholfen werden kann. Das Kuratorium mit der Vorsitzenden Ellinor Scherer und der stellvertretenden Vorsitzenden Alexandra Holland an der Spitze wacht über die Tätigkeit der Kartei der Not. Es ist sozusagen der Aufsichtsrat des Hilfswerks, wie es auch vom Stiftungsgesetz vorgeschrieben ist. Das Gremium, das einmal im Monat zusammenkommt, kontrolliert die Arbeit der Geschäftsführung der Kartei der Not und trifft alle Entscheidungen, die für die Stiftung von grundsätzlicher Bedeutung sind. Neben der Beratung über zahlreiche Einzelanträge nahm in der jüngsten Vergangenheit auch der Bau des Ellinor-Holland-Hauses – von der Planung bis zur Ausführung – einen breiten Raum in den Sitzungen ein. Hilfeleistungen, die über eine bestimmte Größenordnung hinausgehen, können nur vom Kuratorium bewilligt werden. Auch sämtliche Projektförderungen benötigen die Zustimmung des Gremiums. Nicht zuletzt beschließt das Kuratorium alle Aktionen zur Öffentlichkeitsarbeit und Spendenwerbung. Erst die Beschlüsse des Kuratoriums können die nüchternen Satzungsformulierungen mit Leben erfüllen. Da sind Sachverstand, Lebenserfahrung und Einfüh-

lungsvermögen gleichermaßen gefragt. Das Gremium besteht zurzeit aus sechs Personen. Geschäftsleitung, Verlag und Redaktion der Mediengruppe Pressedruck und des Allgäuer Zeitungsverlags sind darin vertreten. Die Geschäftsführung der Kartei der Not unter Leitung von Susanne Donn trifft Entscheidungen über Hilfeleistungen, die den Betrag von 1500 Euro nicht überschreiten, in eigener Verantwortung. Informationen über Hilfsanträge, die über diesen finanziellen Aufwand hinausgehen, bereitet sie für die monatlichen Sitzungen des Kuratoriums vor. Über jeden einzelnen Fall wird dann im Gremium beraten. Wenn dabei auch in den meisten Fällen ein einstimmiges Ergebnis erzielt wird, so gibt es doch hin und wieder eingehende Diskussionen, bevor man zu einer Meinungsbildung kommt. Und die sollte, wie es Ellinor Holland einst formuliert hat, „mit Herz und Verstand“ erfolgen. Bürokratische Routine spielt dabei kaum eine Rolle. Das Motto des Kuratoriums lautet: Schnelle Hilfe ist oft die beste Hilfe. Und Menschen, die sich an die Kartei der Not wenden, brauchen rasche Unterstützung. Sämtliche Verwaltungskosten trägt im Übrigen die Mediengruppe Pressedruck, sodass etwa für Personalausgaben keinerlei Spendengelder verwendet werden müssen. (jös)

„50 Jahre Kartei der Not“ ist eine Beilage der Allgäuer Zeitung, Nr. 142, vom Mittwoch, 24. Juni 2015. Verantwortlich für Redaktion: Walter Roller | Redaktion: Andrea Bogenreuther, Gabi Brentel, Susanne Donn, Daniel Fiebig, Katharina Gaugenrieder, Bernhard Junginger, Verena Kaulfersch, Christian Kirstges, Alexandra Lutzenberger, Rolf Nehrig, Nicole Prestle, Markus Raffler, Karl Rauch, Sarah Ritschel, Jörg Sigmund | Stv. Verlagsleitung: Reiner Elsinger, Kempten (verantwortlich für den Anzeigenteil) | Titelgestaltung und Layout: Daniela Kreisl, Medienzentrum Augsburg GmbH | Titelfoto: Fred Schöllhorn, Nikolas Hagele | Crossmediales Produktmanagement: Andreas Heinz (Ltg.), Michael Böving



Ein herzliches Dankeschön Die Kartei der Not bedankt sich bei allen Fördereren herzlich für die jahrzehntelange Unterstützung. Erst durch das große Engagement der Spender und eine Fülle phantasievoller Aktionen wird es möglich, Menschen in unserer Region zu helfen – ganz im Sinne der Gründerin Ellinor Holland. Denn die Not vor unserer Haustüre geht uns alle an.


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