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vom 16. Juli 2015
HIGHTECH
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DER ZF-KONZERN IN ZAHLEN Die ZF Friedrichshafen AG erwirtschaftete im Jahr 2014 einen Umsatz von 18,4 Milliarden Euro, der im Mai 2015 von ZF Ăźbernommene US-amerikanische Zulieferer TRW Automotive erzielte in 2014 einen Umsatz von 13 Milliarden Euro. 80 Prozent des Umsatzes gingen dabei auf die Branche Pkw und leichte Nutzkraftwagen bis 6 Tonnen zurĂźck. 134 000 Mitarbeiter sind nach der TRW-Ăœbernahme weltweit fĂźr ZF tätig. Davon arbeiten rund 50 000 Mitarbeiter in Deutschland, 30 000 in Nordamerika und rund 15 000 an Standorten in Asia-Pacifik. Der ZF-Konzern ist weltweit an 230 Standorten in 40 Ländern vertreten. 2014 investierte ZF 891 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung, TRW investierte 720 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung.
HILFSPROJEKT: 100 JAHRE - 100 SCHULEN Zum Jubiläumsjahr 2015 hat die ZF Friedrichshafen AG das bislang grĂśĂ&#x;te humanitäre Bildungsprojekt der Unternehmensgeschichte ausgerollt: Unter dem Leitsatz „100 Jahre – 100 Schulen“ ermĂśglicht das Unternehmen Ăźber die firmeneigene Initiative „ZF hilft“ den Auf- und Ausbau von 100 Bildungsstätten in Armutsregionen rund um den Globus. Zudem erhalten Kinder aus 100 afrikanischen DĂśrfern Fahrräder fĂźr den täglichen Weg zur Schule. Um diese ehrgeizigen Vorhaben besonders nachhaltig verwirklichen zu kĂśnnen, sind erstmals alle ZF-Mitarbeiter weltweit zum Spenden aufgerufen.
Was fĂźr ein Jahr fĂźr die ZF Friedrichshafen AG! Zu Jahresbeginn startete der Technologiekonzern vom Bodensee in sein Jubiläumsjahr „100 Jahre ZF“ – und mit der im Mai 2015 abgeschlossenen Ăœbernahme des amerikanischen Automobilzulieferers TRW Automotive nimmt ZF nun mit 134.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 30 Mrd. â‚Ź einen weltweiten FĂźhrungsplatz in der Zulieferbranche ein.
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fĂźr Antriebs- und Fahrwerktechnik – mit diesem Anspruch ist die ZF Friedrichshafen AG in den vergangenen hundert Jahren zu einem gefragten Partner der Automobilindustrie geworden. Mit der TRW-Ăœbernahme erweitert ZF das Produktportfolio um aktive und passive Sicherheitstechnik. „Ab sofort bĂźndeln wir die Stärken zweier weltweiter Champions. KĂźnftig werden wir von den einzigartigen MĂśglichkeiten profitieren, die uns der Zusammenschluss erĂśffnet. Unser Ziel ist es, weltweit zum bevorzugten Zulieferer fĂźr Automobilhersteller aufzusteigen“, sagt Dr. Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG. 7
DIE ERFOLGSSTORY BEGANN VOR 100 JAHREN wurde das Unternehmen als „Zahnradfabrik GmbH“ zur „Herstellung von Zahnrädern und Getrieben fĂźr Luftfahrzeuge, Motorwagen und Motorboote“ gegrĂźndet. ZF hat in seiner wechselvollen Geschichte immer wieder unternehmerische Chancen genutzt und sich zu einem weltweit fĂźhrenden Technolo-
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Das global angelegte Engagement stĂźtzt sich auf die drei Säulen: Infrastruktur, Qualität und Mobilität. Bei diesemProjekt arbeitet „ZF hilft“ mit zwei weiteren Organisationen zusammen: Die „Stiftung UNESCO – Bildung fĂźr Kinder in Not“ sowie „World Bicycle Relief“. Die aktuelle Spendenaktion von „ZF hilft“ zielt darauf ab, in verschiedenen Armutsregionen eine grundlegende Bildungsinfrastruktur und damit die Voraussetzungen fĂźr Wissensvermittlung zu schaffen. So werden in Bangladesch, Indien und Sierra Leone insgesamt 30 neue Schulen entstehen. Und wo bereits entsprechende Gebäude existieren, legt „ZF hilft“ einen weiteren Schwerpunkt darauf, junge Fachkräfte zu schulen und in den Schulalltag zu integrieren sowie adäquate Unterrichtsmaterialien bereitzustellen.
ZF hilft auch in Kooperation mit „World Bicycle Relief“. Foto: ZF
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giekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik entwickelt. Zum ZF-Portfolio zählen heute Produkte der Antriebs- und Fahrwerktechnik wie Getriebe, Antriebs- und Fahrwerkkomponenten sowie komplette Achssysteme und -module. Technik von ZF wird in Pkw, Nutzfahrzeugen, Bau- und Landmaschinen, Schienenfahrzeugen und Marine-Anwendungen eingesetzt. Weitere Standbeine hat das Unternehmen in der Windkraft-Antriebstechnik und in der Entwicklung und Fertigung von Elektronikkomponenten. Und seit Mai 2015 kommt mit TRW die Sicherheitstechnik hinzu. Mit seinem Produktspektrum im Fahrzeugsektor ist ZF fĂźr die groĂ&#x;en Zukunftstrends gewappnet: Kraftstoffeffizienz und Senkung der CO2-Emissionen, Leichtbau, Elektrifizierung und Vernetzung bis hin zum autonomen Fahren. Dabei lebt der Konzern eine hohe Internationalität und verfĂźgt mit seinen rund 230 Standorten in 40 Ländern weltweit Ăźber eine starke globale Präsenz. Viele Megatrends bedient ZF schon mit serienreifer Technik, etwa bei den Plug-in-Hybridgetrieben fĂźr Pkw. Zu anderen Megatrends hat ZF in den vergangenen Jahren Studien und Konzepte vorgestellt, so auf der IAA 2014 mit dem Innovation Truck, einem Lang-Lkw, der sich mit vernetztem Rangier-Assistenten von ZF per Tablet auĂ&#x;erhalb der Fahrerkabine fernsteuern lässt.
In die Zukunft blickt der Konzern optimistisch: Nach der TRW-Ăœbernahme, der grĂśĂ&#x;ten Akquisition seiner Unternehmensgeschichte, steigt ZF zu den drei weltweit grĂśĂ&#x;ten Automobilzuliefern auf und ergänzt damit sein Kompetenzportfolio wie auch seine weltweite Marktpräsenz, um globale Megatrends noch besser bedienen zu kĂśnnen. „So haben wir nun alle Technologien unter einem Dach, um komplette Systeme fĂźr das autonome Fahren anzubieten. Zudem kĂśnnen wir die volle Innovationskraft aus der Forschung und Entwicklung unserer beiden Unternehmen in die Waagschale werfen. SchlieĂ&#x;lich investieren wir zusammen umgerechnet 1,6 Milliarden Euro jährlich in Forschung und Entwicklung und unterhalten weltweit mehr als 30 Entwicklungszentren“, sagt Sommer. Komponenten, Aggregate und Systeme von ZF unterstĂźtzen alle namhaften internationalen Automobilhersteller dabei, neben Ăśkonomischen auch Ăśkologische Ziele zu erreichen. Dazu bedarf es nicht nur leistungsfähiger Hardware, sondern zunehmend ausgefeilter Software. Durch leistungsstarke Steuerungsprogramme kommen die Qualitäten der aktiven Regelsysteme noch stärker zum Tragen. ZF-Entwickler sind zudem Vorreiter, wenn es um die Vernetzung einzelner Komponenten fĂźr mehr Sicherheit, Komfort und Fahrdynamik geht. Forschung und Entwicklung genieĂ&#x;en bei ZF seit jeher einen besonderen Stellenwert – sie sind quasi ein Grundstein des wirtschaftlichen Erfolges. Mit 909 Patentanmeldungen in 2014 – dem bisher hĂśchsten Wert in der Unternehmensgeschichte – zählte der Konzern weiterhin zu den Top-10-Innovatoren in Deutschland.
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bilität zu Wasser, zu Land und in der Luft prägte zu Beginn des 20. Jahrhunderts den technologischen Fortschritt. Industriebranchen und SchlĂźsseltechnologien entstanden, angetrieben vom Pioniergeist und den Visionen technikbegeisterter Vordenker und versierter TĂźftler. Unternehmerisches Geschick und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden, waren Basis fĂźr die GrĂźndung der „Zahnradfabrik GmbH“ mit Sitz in Friedrichshafen im Sommer 1915. Die ZF-GrĂźndung ist eng mit der Pionierleistung von Ferdinand Graf von Zeppelin und somit mit der Ă„ra der frĂźhen Luftschifffahrt verbunden. Am 4. August 1908 erhob sich der vierte Prototyp LZ4 zu einer 24-Stunden-Fahrt in die LĂźfte, der endgĂźltig die Eignung der Zeppeline fĂźr Militärzwecke beweisen sollte. Doch am zweiten
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NACH TRW-ĂœBERNAHME UNTER DEN TOP 3 DER WELT der TRW-Ăœbernahme gehĂśrt ZF im Jubiläumsjahr zu den Top 3 der Automobilzulieferbranche weltweit. Der Technologiekonzern fĂźhrt ein umfassendes und komplementäres Produktportfolio aus Antriebs- und Fahrwerktechnik, Sicherheitsund elektronischen Systemen zusammen.
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Er hat ein regional und kundenspezifisch ausgewogenes Produktsortiment sowohl im Volumen- als auch im Premiumsegment mit einer starken Präsenz in den wichtigsten Automobilmärkten Westeuropa, USA und Asien-Pazifik. Also viele gute GrĂźnde, 2015 mit Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern und der BevĂślkerung rund um die ZF-Standorte ein groĂ&#x;es Jubiläum zu feiern. re#
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Tag fĂźhrten Motorprobleme zu einem verfrĂźhten Ende der Reise. Ein herannahendes Gewitter riss das Luftschiff von seiner Vertäuung, so dass es gegen eine Baumgruppe prallte, Feuer fing und verbrannte. Das UnglĂźck lĂśste eine Welle der BestĂźrzung aus. Eine unvergleichbare Spendenaktion quer durch die BevĂślkerung begann, bei der mehr als sechs Millionen Reichsmark zusammenkamen â&#x20AC;&#x201C; ein stolzes Startkapital fĂźr die Luftschiffbau Zeppelin GmbH in Friedrichshafen, die Graf Zeppelin am 8. September 1908 in Friedrichshafen grĂźndete. Im Sommer 1915 schien Graf Zeppelin sein Ziel erreicht zu haben. Das Militär setzte die Luftschiffe fĂźr Aufklärungsfahrten und BombenabwĂźrfe ein. Dennoch kämpften die Zeppeline mit technischen Problemen im Antriebsstran 8
C. Plant, Präsident und CEO von TRW (links), und der ZF Vorstandsvorsitzende Stefan Sommer wollen "das Beste aus beiden Welten" von ZF und TRW kombinieren. Foto: Z$
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Graf von Zeppelin. Foto: ZF
Abhilfe versprach man sich in der Versuchsabteilung der Luftschiffbau Zeppelin GmbH vom Schweizer Ingenieur Max Maag in Zßrich, der ein Verfahren zur Herstellung mathematisch genauer, geschliffener Zahnräder entwickelt hatte. Was Maa F F
ren zahlungskräftige Vertragspartner. Graf Zeppelin nahm Ăźber Alfred Colsman, Direktor der Luftschiffbau Zeppelin GmbH, Verhandlungen mit Max Maag Ăźber den Ankauf von Zahnrad-Werkzeugmaschinen auf. Sein Ziel war, damit eine selbstständige Zahnradfabrik aufzubauen. Dies erfolgte im September 1915. Die GrĂźndung der â&#x20AC;&#x17E;Zahnradfabrik, Gesellschaft mit beschränkter Haftungâ&#x20AC;&#x153; mit Sitz in Friedrichshafen wurde am 9. September 1915 abgeschlossen. Das ZF-Portfolio umfasste von Anfang an die ganze Bandbreite der â&#x20AC;&#x17E;Herstellung von Zahnrädern und Getrieben fĂźr Luftfahrzeuge, Motorwagen und Motorboote. Aufschwung â&#x20AC;&#x201C; wenn auch zunächst schleppend â&#x20AC;&#x201C; brachte in den 20er Jahren die aufstrebende Fahrzeugindustrie. Die Qualität der nach dem Maag-Verfahren her ! %
Getriebe fĂźr Automobile war zwar auf dem deutschen Markt einzigartig. Dennoch hatte ZF damals mit Absatzschwierigkeiten fĂźr Komplettgetriebe zu kämpfen, denn die Fahrzeughersteller hatten den Ehrgeiz, Getriebe selbst zu entwickeln und zu produzieren. Um als Zulieferer zu Ăźberleben, passte sich ZF den WĂźnschen der vielfältigen kleinen Automobilhersteller an, die oft den kompletten Nachbau ihrer Baumuster verlangten. 1919 brachte ZF unter dem Namen 8-PS-Autogetriebe ein einfaches Dreigang-Getriebe auf den Markt, das jedoch nie GroĂ&#x;serienstatus erreichte. Die Lage besserte sich entscheidend, als ZF 1925 unter dem Motto â&#x20AC;&#x17E;Einheit statt Vielfaltâ&#x20AC;&#x153; auf der Berliner Autoschau ein â&#x20AC;&#x17E;Einheitsgetriebeâ&#x20AC;&#x153; fĂźr Pkw und Lkw vorstellte, das es ermĂśglichte, in GroĂ&#x;serie zu 7 8 re#
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MIT HISTORIE
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JAHRE ZF
ZF bietet als weltweit führender Technologiekonzern ein breites Produktspektrum in der Antriebs- und Fahrwerktechnik sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik. Der Fokus liegt auf den Megatrends Effizienz, Sicherheit und Automatisiertes Fahren.
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bringen große Veränderungen: Immer mehr Menschen leben in dicht bevölkerten Städten mit hohem Verkehrsaufkommen. Im Alltag gewinnen digitale und vernetzte Anwendungen an Bedeutung. Gleichzeitig wird die Bevölkerung im Durchschnitt immer älter. Durch strengere Gesetze sollen die Umweltbelastungen gesenkt werden. Das Zusammenspiel dieser Faktoren führt zu großen Veränderungen für die Automobilindustrie. Um eine noch sparsamere, effizientere Nutzung von Kraftstoff und anderen Energiequellen zu erreichen, müssen Unternehmen wie ZF besonders intelligente, innovative Technologien entwickeln. Insbesondere Elektroantriebe, Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren bieten neue Marktchancen. Auch aktive Sicherheitssysteme und hoch entwickelte Sensorik gewinnen noch mehr an Bedeutung. Weiterhin notwendig sind Antriebs- und Fahrwerksysteme, die zunehmend als Komplettsysteme inklusive Software, Sensorik und Assistenzsystemen entwickelt und produziert werden. Mit seinem umfangreichen Produkt-
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portfolio kann die ZF Friedrichshafen AG passgenaue Lösungen bereitstellen: als einer der weltweit führenden Technologieund Serviceanbieter in der Automobilindustrie.
MEHR EFFIZIENZ moderne Antriebstechnik und Elektrifizierung, aber auch durch intelligenten Leichtbau macht Technik von ZF schon heute viele Fahrzeuge effizienter als je zuvor. Mit dem 8-Gang-Automatgetriebe, das seit 2009 produziert wird, setzte ZF Standards bei der Kombination von Fahrdynamik, Fahrkomfort und Effizienz: Mit Reaktionszeiten unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle wechselt es die Gänge dank adaptiver Schalt-
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software genau dann, wenn der Fahrer es wünscht. Dabei realisiert das Stufenautomatgetriebe bis zu elf Prozent Kraftstoffeinsparung gegenüber seinem direkten Vorgänger. Das 9-GangAutomatgetriebe für Pkw überträgt diese Vorzüge auf Fahrzeuge mit Front-Quer-Motorisierung: Das Automatgetriebe wird seit Mitte 2013 am ZF-Standort Gray Court, South Carolina, produziert und realisiert Kraftstoffeinsparungen von bis zu 16 Prozent gegenüber Getrieben, die bisher für diesen Fahrzeugtyp verfügbar waren. Den Trend zur Elektrifizierung des Antriebsstrangs treibt ZF ebenfalls voran. Der Konzern war 2008 der erste Serienhersteller von Hybridmodulen in Europa. Inzwischen bie-
tet ZF einen Hybridbaukasten für Pkw: Auf der Basis hybridfähiger Grundgetriebe lassen sich individuelle Lösungen verwirklichen – vom Mild-Hybrid bis zum Plug-inHybrid-System. Das 8-Gang-Hybridgetriebe ist schon heute in Serienfahrzeugen eingebaut. Das 8-Gang Plug-in-Hybridgetriebe wird noch 2015 in Serie gehen. Für rein elektrische und lokal emissionsfreie Mobilität hat ZF einen Elektroantrieb für kleine und mittlere Pkw entwickelt. Dieser ist auf künftige Anforderungen im urbanen Verkehr zugeschnitten. Das zentral auf der Achse positionierte Antriebsmodul bietet bis zu 120 Kilowatt mechanische Leistung und hohe Drehmomente bereits bei niedrigen Drehzahlen. Ermüdete oder
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Foto: Z
unaufmerksame Fahrer verursachen schnell Unfälle. Dieses Risiko lässt sich durch elektronische Systeme verringern: Diese ermüden nicht und warnen vor Kollisionen – oder bremsen automatisch. Aktive Assistenzsysteme beruhen auf intelligentem Informationsaustausch zwischen Sensoren und anderen Komponenten, wie Lenkung und Bremsen. Auch passive Sicherheitstechnik – wie Rückhaltesysteme und Airbags – wird immer intelligenter. Einen wesentlichen Beitrag zur Fahrsicherheit leisten auch aktive und semiaktive Fahrwerksysteme wie die aktive Hinterachslenkung AKC oder das adaptive Dämpfungssystem CDC. Zudem erhöht die zunehmende Vernetzung
von Fahrzeugen und Infrastruktur auch die Verkehrssicherheit.
AUTOMATISIERTES FAHREN heute überwacht eine Vielzahl von Sensoren das Umfeld von Fahrzeugen. Damit steuern sie Assistenzsysteme wie die aktive Geschwindigkeitsregelung oder das automatisierte Einparken. Auf Basis dieser Technologien setzt ZF darauf, weitere fortschrittliche Assistenzsysteme bis hin zum voll automatisierten Fahren zu entwickeln. Teilautomatisiertes Fahren ist mit solchen Systemen schon heute möglich. In Zukunft werden Fahrzeuge immer mehr Assistenzsysteme an Bord haben, das langfristige Ziel dabei ist das komplett autonome rej Fahren.
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In der City ganz groß: das neue Smart Urban Vehicle von ZF Extrem wendig, lokal emissionsfrei sowie vernetzt mit Fahrer und Umwelt: Mit dem Konzeptfahrzeug zeigt ZF, welches Potenzial die intelligente Vernetzung einzelner Fahrwerk-, Antriebsund Fahrerassistenzsysteme in sich trägt und präsentiert eine exemplarische Lösung für das Klein- und Kompaktsegment im urbanen Individualverkehr. Herzstück des Konzeptfahrzeugs ist der radnahe, rein elektrische Hinterachsantrieb eTB (electric Twist Beam), der es ermöglicht, das grundlegende Layout des Smart Urban Vehicle neu zu gestalten. „Mit dem Smart Urban Vehicle zeigt ZF, welche konkreten Lösungen für den städtischen Individualverkehr wir heute schon allein dadurch erzielen können, wenn bestehende Technologien und Systeme im Fahrzeug miteinander vernetzt werden, sie mit dem Fahrer, mit dessen Verhalten und mit der Umwelt interagieren oder sie auf Datenmaterial zugreifen lassen, das mittels Cloud Connectivity an jedem beliebigen Ort zur Verfügung steht“, erklärt Dr. Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG. „Gleichzeitig markiert diese Studie gewissermaßen auch einen Startpunkt, von dem aus sich die Konzepte für die urbane Mobilität der Zukunft sehr konkret weiter-
denken lassen – auch im Hinblick auf die neuen Kompetenzfelder, die aus der Übernahme von TRW für den ZF Konzern erwachsen.“
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sentiert ZF ein Elektrofahrzeug, das auf Basis eines Standard-Kleinwagens komplett eigenständig aufgebaut wurde. Seine Leistung bezieht das Konzeptfahrzeug aus einer Traktionsbatterie, die in insgesamt drei Modulen an der Vorder- und Hinterachse Platz findet. Den Antrieb übernimmt die Verbundlenker-Hinterachse eTB (electric Twist Beam) von ZF, an deren linken und rechten Rad je eine kompakte Antriebseinheit mit ei-
Parking Assist kombiniert Innovationen in Fahrwerk, Antrieb und Elektronik. Der Parkvorgang lässt sich mittels Smart Device auch von außerhalb des Fahrzeugs auslösen und parkt das Fahrzeug vollautomatisiert mit extrem wenigen Zügen ein. Foto: ZF
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- 1915 der Zahnradfabrik GmbH in Friedrichshafen durch die Luftschiffbau Zeppelin GmbH
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ner Leistung von 40 Kilowatt sitzt. Bei einem Achsmoment von 1.400 Newtonmetern und einer Maximaldrehzahl von 21.000 Umdrehungen pro Minute erreicht das grundsätzlich auf den innerstädtischen Verkehr ausgelegte Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 150 Kilometern pro Stunde.
sondern kann den Wagen auch vollautomatisch längs oder quer zur Fahrtrichtung parken. Seine Informationen bezieht der Parkassistent von zwölf Ultraschallsensoren und zwei Infrarotsensoren an Front-, Heck- und Längsseiten des Fahrzeugs, die einen geeigneten Parkplatz ermitteln.
WENDIG DURCH DIE STADT
Die Steuerelektronik verarbeitet die Informationen und regelt alle an der Parkfunktion beteiligten Systeme– beispielsweise den Elektroantrieb und den benötigten Lenkeinschlag der Elektrolenkung. Der Fahrer kann während des Vorgangs über das Display im Cockpit mit dem Fahrzeug interagieren oder die Parkfunktion erst nach dem Aussteigen mittels Applikation auf einem Mobile Device, z.B. einer Smart Watch, auslösen. Der Wagen sucht danach selbständig in Schrittgeschwindigkeit die Umgebung nach der passenden Lücke ab und leitet den Parkvorgang selbstständig ein.
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ein neues Konzept mit Einschlagwinkeln von bis zu 75 Grad realisiert“, erklärt Dr. Harald Naunheimer, Leiter Forschung und Entwicklung der ZF Friedrichshafen AG. Das innovative Fahrwerkkonzept reduziert den Lenkaufwand bei Park- und Wendemanövern deutlich und erhöht vor allem die Wendigkeit des Kleinwagens: Dank des veränderten Radeinschlags verringert sich der Wendekreisdurchmesser des Smart Urban Vehicle auf weniger als sieben Meter – ein U-Turn, also ein Wendemanöver von 180 Grad, auf einer gängigen zweispurigen Straße ist damit problemlos möglich. Besonders deutlich werden die Vorzüge des neuen Vorderachskonzepts im Zusammenspiel mit der im Konzept-Auto realisierten Fahrerassistenzfunktion Smart Parking Assist. Das System unterstützt den Fahrer nicht nur bei der Erkennung passender Parkplätze,
Für die Zukunft sind mit dem Smart Parking Assist Szenarien denkbar, die dem Fahrer einen zusätzlichen Nutzen bringen: Denn wenn das Fahrzeug nach dem Ausstieg am Zielort autonom ein freies Parkhaus ansteuert, spart das wertvolle Zeit. „Bei der Umsetzung des Konzepts hatten wir aber nicht nur den Vorteil für den Fahrer im Blick“, erläutert Harald
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kunft fahrerlos einparken, können auch die Parkflächen effektiver genutzt werden. Denn die Türöffnungswinkel müssten dann im Parkhaus nicht mehr berücksichtigt werden – die Parkplätze werden kleiner. Das entlastet auch die Städte, weil die gewonnenen Flächen dann als zusätzliche Lebensoder Arbeitsräume sinnvoll genutzt werden können.“ Für maximale Reichweite und Fahrsicherheit sorgt imSmart Urban Vehicle die cloudbasierte Fahrerassistenzfunktion ZF PreVision Cloud Assist. Im Gegensatz zu rein GPS-unterstützten Systemen berücksichtigt die Konzeptstudie von ZF nicht nur Geometriedaten und Informationen zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit, sondern speichert bei jeder Fahrt Daten zur Fahrzeugposition, gefahrener Geschwindigkeit sowie Quer- und Längsbeschleunigung in der Cloud. Wird die Strecke erneut zurückgelegt, berechnet das System anhand dieser Werte und Daten die optimale Geschwindigkeit für eine nahende Kurve. Der Fahrer ist zu jeder Zeit über das Eingreifen von PreVision Cloud Assist informiert: Denn das multifunktionale Lenkrad, das ZF im Smart Urban Vehicle einsetzt, verfügt im Lenkradkranz in der direkten Sichtachse des Fahrers über
ein OLED-Display. Dieses zeigt zum Beispiel an, wieviel Antriebsmoment das Fahrerassistenzsystem vor Kurveneinfahrt wegnimmt – oder nach der Kurve wieder zur Verfügung stellt. Aber auch mittels der Berührungserkennung HOD (Hands On Detection) steht der Fahrer im direkten Kontakt zum Smart Urban Vehicle. Das kapazitive System deckt die Lenkradfläche vollständig ab und erkennt, ob der Fahrer das Lenkrad festhält. Der identifizierte Zustand wird mittels LIN (Local Interconnect Network) von der im Lenkrad befindlichen Recheneinheit in ein digitales Signal verwandelt und ans Fahrzeug gesendet. „Mit der Hands On Detection schaffen wir die Grundlage für Assistenz- und automatisierte Fahrfunktionen, die den Fahrer entlasten – beispielsweise im urbanen Verkehr, der zu Stoßzeiten von anstrengenden Stop-and-Go-Phasen geprägt ist“, erklärt Dr. Alois Seewald, Technical Director Integrated Active & Passive Safety Technologies bei ZF TRW. Diese Assistenzsysteme sorgen zum Beispiel selbstständig für ausreichend Abstand zum Vordermann oder leiten sicher einen notwendigen Bremsvorgang ein. „Damit können wir die Fahrsicherheit erhöhen – selbst wenn der Fahrer seine Hände nicht am Steuer hat.“ rej
- 1921 -
- 1937 -
° ±²³´ °
° ±²³µ °
Umwandlung in die Zahnradfabrik Friedrichshafen Aktiengesellschaft
Gründung des Werks Schwäbisch Gmünd (ab 1999 ZF Lenksysteme GmbH; bis Januar 2015 Gemeinschaftsunternehmen der ZF Friedrichshafen AG und der Robert Bosch GmbH)
ª«¬§¬¤¨®¯¨ der zerstörten Werksanlagen in Friedrichshafen, Gründung der Zahnradfabrik Passau GmbH
Neugründung der Zeppelin-Stiftung mit 89,8% Mehrheitsaktionär Neue Eigentümerstruktur und Wirtschaftswunderzeit
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Am Morgen des 13. April 1959 brachen neun ZF-Mitarbeiter von Friedrichshafen aus zu einer 14 Tage langen Seereise auf. Ihr Ziel: SĂŁo Caetano do Sul, sĂźdwestlich von SĂŁo Paulo. FĂźr ZF bedeutete der Gang nach Brasilien die GrĂźndung des ersten Fertigungsstandorts in Ă&#x153;bersee â&#x20AC;&#x201C; ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte.
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Bau eines Werks in Brasilien begann vor knapp 60 Jahren die Internationalisierung des Konzerns und damit die heute selbstverständliche globale Ausrichtung des Unternehmens. Aktuell ist die ZF Friedrichshafen AG mit rund 134.000 Mitarbeitern an 230 Standorten in 40 Ländern weltweit tätig. Knapp die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftete ZF 2014 auĂ&#x;erhalb von Westeuropa
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mobilhersteller ihre Werke erĂśffnen, ist ZF meist schon vor Ort und bietet Ăźberall auf der Welt
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marktgerechte nologien.
Mobilitätstech-
Lange bevor Wirtschaft und Medien von Globalisierung sprachen, stellte ZF die Weichen fßr die Internationalisierung des Konzerns: Vor knapp 60 Jahren folgte das Unternehmen dem Kunden Mercedes-Benz nach Brasilien und baute in São Caetano do Sul, sßdwestlich von São Paulo, seinen ersten Auslandsstandort auf. Hintergrund war eine gesetzliche Regelung, nach der ab Juli 1960 Fahrzeuge fßr den brasilianischen Markt zu 90 Prozent ihres Gesamtgewichts im Inland gefertigt werden mussten. So grßndete ZF im Jahr 1959 die ZF Fabrica de Engrenagens S. A. (heute ZF do Brasil) als Aktiengesellschaft nach brasilianischen Recht zur Herstellung von Pkw-, Nutzfahrzeug- und Schleppergetrieben. Von Anfang an sollte ZF als neutraler Zulieferer auftreten und neben Mercedes-Benz auch andere Hersteller beliefern. Der Strategie, den Kunden auf Auslandsmärkte zu folgen, folgt ZF noch heute. Der Grßndung in Brasilien schloss sich der Aufbau weiterer Fertigungsstätten in Europa, Sßdafrika, Nordamerika
und Asien an. Heute läuft das Geschäft mit Personenwagen und Nutzfahrzeugen längst global und der Technologiekonzern mit seinem Hauptsitz am Bodensee ist vorne mit dabei.
INTERNATIONALISIERUNG DER DEUTSCHEN STANDORTE Ausweitung der Produktion nach Brasilien fand ihr GegenstĂźck in der Beschäftigung ausländischer Mitarbeiter an den deutschen ZF-Standorten. Hintergrund war die angespannte Situation auf dem bundesdeutschen Arbeits- und Ausbildungsmarkt in den 50er und 60er Jahren. ZF profitierte dabei von der Vorarbeit der Politik: Zwischen 1955 und 1968 schloss die Bundesrepublik Deutschland mit zahlreichen anderen Staaten Anwerbeabkommen, die vorsahen, ausländische Arbeitskräfte fĂźr die deutsche Landwirtschaft und Industrie zu gewinnen. 1969 stellten ausländische Arbeitnehmer schon mehr als 18 Prozent der Gesamtbelegschaft. Die erste und zunächst grĂśĂ&#x;te Gruppe stammte aus Italien, hinzu kamen Spanier, Griechen, Jugoslawen, Ă&#x2013;sterreicher und Franzosen sowie zahlreiche tĂźrkische Kollegen.
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ZF IM REICH DER MITTE
China National Import Corporation und 1993 die Grßndung der ersten Serviceniederlassung in Peking. Seither ging es Schlag auf Schlag. 1996 erÜffnete ZF gemeinsam mit der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) die ZF Shanghai Steering zur Herstellung mechanischer und hydraulischer Lenkungen. Heute verfßgt der Technologiekonzern ßber mehr als 35 Produktionsstandorte im Reich der Mitte. Alle ZF-Divisionen produzieren heute in China fßr den lokalen Markt. Das ZF-Produktspektrum reicht von Antriebs- und Fahrwerktechnik fßr Pkw und Nutzfahrzeuge ßber Baumaschinen- und Landmaschinentechnik bis hin zu Getrieben fßr Marine-Anwendungen und Windkraftanlagen. Flankiert wird das Geschäft durch 37 Service-Niederlassungen in China. So produziert ZF beispielsweise im 2013 in Peking erÜffneten Werk fßr Pkw-Achssysteme komplette Vorder- und Hinterachsen fßr Beijing Benz Automotive, ein Joint Venture der Daimler AG mit dem chinesischen Partner Beijing Automotive Industry Holding Co. Ltd. (BAIC).
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8 HP und 9 HP.
der neun ZF-Mitarbeiter nach Brasilien vom 13. April 1959.
intensive Partnerschaft mit all seinen lokalen Lieferanten. Durch eine exzellente Zusammenarbeit in einer Region oder einem Land qualifizieren sich immer wieder lokale Zulieferer auch fßr das globale Geschäft.
MASSGESCHNEIDERT FĂ&#x153;R DIE MĂ&#x201E;RKTE Prinzip â&#x20AC;&#x17E;Local for localâ&#x20AC;&#x153; verfolgt ZF auch beim Engineering. Immer Ăśfter bearbeiten Ingenieure in den ZF-Entwicklungsstandorten wichtige Pakete der Produkt- oder Anwendungsentwicklung vor Ort â&#x20AC;&#x201C; und berĂźcksichtigen dabei marktspezifische Vorgaben. Beim â&#x20AC;&#x17E;Design to marketâ&#x20AC;&#x153; geht es zum einen darum, die lokalen Kostenstrukturen zu treffen, ohne Abstriche bei Funktion und der typischen ZF-Qualität zu machen. Zum anderen werden technische Spezifika an Marktgegebenheiten angepasst: Nutzfahrzeuggetriebe mĂźssen auf die tatsächlichen Motormomente und durchschnittliche Transportgewichte abgestimmt, Dämpfer auf typische Belastungsprofile hin konstruiert werden. Bei ZF ist ein internationales Entwicklungsnetzwerk auf diese Aufgaben eingespielt: Die
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GLOBAL VERFĂ&#x153;GBARE ZF-QUALITĂ&#x201E;T auf der Welt greifen Hersteller auf den TechnologiefĂźhrer ZF zurĂźck, wenn es um Antriebs- und Fahrwerktechnik fĂźr moderne Pkw geht. Dabei erwarten sie weltweit eine hohe Produktqualität. Mit seiner Erfahrung im Aufbau lokaler Fertigungen in allen wesentlichen Automobilmärkten hat sich ZF auch ein effizientes Lieferantennetzwerk geschaffen: Je nach Auftrags-StĂźckzahl kommen die Komponenten von anderen ZFStandorten, immer häufiger jedoch auch von Lieferanten vor Ort. Das hat Ăźber die vergangenen Jahre dazu gefĂźhrt, dass ZF wichtige strategische Partner in allen bedeutenden Märkten hat. Der Konzern pflegt zudem eine
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Erfolg von ZF auf dem chinesischen Markt lässt sich auf die 60er Jahre zurĂźckdatieren. Hier konnte das Unternehmen bereits â&#x20AC;&#x201C; wenn auch zunächst sehr bescheidene â&#x20AC;&#x201C; Exportumsätze in der Volksrepublik China sowie in Hong Kong verzeichnen. Eine intensivere Zusammenarbeit begann, als sich 1979 eine chinesische Delegation am ZF-Standort in Passau einen Einblick in das Produktionsprogramm fĂźr Baumaschinen verschaffte. Der Gegenbesuch in China ein Jahr später brachte den ersten Auftrag: ZF sollte Synchrongetriebe fĂźr die Gelenkbusse der Pekinger Verkehrsbetriebe liefern. 1981 folgte eine Getriebelizenz an die
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Fotos: ZĂ
Hauptentwicklungsstandorte Friedrichshafen, Dielingen, Passau, Schweinfurt, Northville bei Detroit (USA), Pilsen (Tschechien) und Shanghai (China) stehen in Kontakt mit mehreren Applikationsstandorten in der Nähe der groĂ&#x;en ZF-Werke vor Ort. Gemeinsam erarbeiten sie spezifische LĂśsungen im Produktdesign.
WELTWEITES SERVICE-NETZWERK auch die GrĂźndung von Service- und Kundendiensteinrichtungen in allen bedeutenden Märkten der Welt spielte eine wichtige Rolle bei der Internationalisierung von ZF. Sie beflĂźgelten noch vor der Entstehung der ersten Ă&#x153;berseefertigung das Exportgeschäft des Konzerns: So konnte ZF schon im Jahr 1960 einen Exportanteil von 17 Prozent verzeichnen. 1964 entstanden in Melbourne, Sydney und Adelaide die ersten Kundencenter fĂźr ZF-Produkte: Von nun an war es hier innerhalb von 24 Stunden mĂśglich, ZF-Getriebe Ăźberholen zu lassen und Ersatzteile zu bekommen. Weitere Serviceeinrichtungen rund um den Globus reĂ&#x2122; folgten.
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Die 100 Jahre der ZF-Unternehmensgeschichte erzählen von vielen Produktinnovationen und richtungsweisenden Veränderungen. Tatsächlich geschrieben haben diese Erfolgsgeschichte allerdings die Mitarbeiter â&#x20AC;&#x201C; jeder Einzelne von ihnen mit seinem ganz persĂśnlichen Engagement, seiner Kompetenz, Motivation und Erfindungsreichtum. FĂźr diese Personen das richtige Klima zu schaffen und von ihnen als weltweit attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, ist seit jeher ein zentrales Unternehmensziel von ZF.
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ie wichtig das richtige Personal fĂźr den Unternehmenserfolg ist, hatte Alfred Graf von SodenFraunhofen bereits im Jahr 1920 betont: â&#x20AC;&#x17E;Bei der auĂ&#x;erordentlich heiklen Fabrikation und den hohen Anforderungen, die hinsichtlich Präzision an uns gestellt werden, kĂśnnen wir fĂźr die meisten Arbeiten nur gelernte und gewissenhafte Mitarbeiter einsetzenâ&#x20AC;&#x153;, so der erste GeschäftsfĂźhrer und spätere Vorstand der Zahnradfabrik Friedrichshafen. In den 1920er Jahren unterstĂźtzte das Unternehmen seine Mitarbeiter daher mit zahlreichen Programmen zur WohnungsbaufĂśrderung. Diese griff ZF auch nach dem Zweiten Weltkrieg â&#x20AC;&#x201C; genauer: von 1950 bis in die 1980er Jahre â&#x20AC;&#x201C; wieder auf. In der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders hatte ZF allerdings auch damit kein Alleinstellungsmerkmal gegenĂźber der Konkurrenz.
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Ă&#x;en im Unternehmen die VorzĂźge einer zeitgemäĂ&#x;en Personalpolitik.
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Foto: ZF
Weshalb viele der klĂźgsten KĂśpfe das Unternehmen dennoch als Arbeitgeber favorisierten, lag an den vielen zusätzlichen freiwilligen Sozialleistungen: Als besonders fortschrittlich galt beispielsweise die â&#x20AC;&#x201C; zusätzlich zum Weihnachts- und Urlaubsgeld â&#x20AC;&#x201C; 1953
eingefßhrte Abschluss-Gratifikation, die die Belegschaft zum Ende jedes Geschäftsjahres prozentual am wachsenden Erfolg beteiligte. Ebenfalls fßr ZF sprachen die 1949 wiedererÜffnete Betriebskrankenkasse sowie ab 1951 die erste Rentenordnung, wobei beide auf ihrem Gebiet ßberdurchschnittlich gute Leistungen boten.
BILDUNG ENTLANG DES GESAMTEN BERUFSWEGS ĂżĂ&#x2019;Ă?
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ein weiterer Aspekt: Schon in den FĂźnfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts hatte sich ZF den Ruf eines hervorragenden Ausbildungsbetriebs erarbeitet â&#x20AC;&#x201C; und ihn seither laufend ausgebaut. Heute zählt ZF hier zu den groĂ&#x;en Betrieben in Deutschland: Insgesamt sind0 derzeit an 13 Standorten rund 1.700 Auszubildende beschäftigt. Alleine im Jahr 2014 starteten bundesweit 500 junge Leute beim Technologiekonzern ins Berufsleben. Den Einstieg ins Unternehmen ermĂśglicht und erleichtert ZF aber auch Hochschulabsolventen, indem der Konzern mit Fachhochschulen und Universitäten rund um den Globus kooperiert. Eine weitere Verpflichtung gegenĂźber der Belegschaft sieht ZF da-
rin, lebenslanges Lernen mÜglich zu machen. Die Mitarbeiter kÜnnen unternehmensinterne Präsenz- oder E-Learning-Seminare, etwa zu Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz, besuchen.
INDIVIDUELLE SCHWERPUNKTE denn je zählt heute internationale Erfahrung. FĂźr Studenten bietet ZF entsprechende Auslandspraktika an. Absolventen erhalten diese Gelegenheit im Rahmen des ZF-Traineeprogramms. Mitarbeiter kĂśnnen sich jederzeit im Ausland engagieren und dabei beruflich und persĂśnlich neues lernen. SchlieĂ&#x;lich verfĂźgt der Technologiekonzern aktuell Ăźber 230 Produktionsstandorte in 40 Ländern weltweit. Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein wichtiges Kriterium, mit dem sich Unternehmen wie ZF im weltweiten Wettbewerb um hochqualifiziertes Personal absetzen kann.
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Schon heute schafft das Unternehmen, an vielen seiner Standorte, mit flexiblen Arbeitszeitmodellen attraktive LÜsungen fßr familiäre oder gesundheitliche Anforderungen anzubieten. So zählen auf den Arbeitnehmer und den jeweiligen Arbeitsplatz abgestimmte Gleitzeitregelun-
- 1958 -
- 1972 -
- 1979 -
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$0123425 der ZF do Brasil S.A.,
GrĂźndung der ZF Getriebe GmbH, SaarbrĂźcken
GrĂźndung der ZF of North America Inc. in Chicago, Illinois, als erster Standort in den USA
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SĂŁo Caetano do Sul (Brasilien)
LemfĂśrder Metallwaren AG, LemfĂśrde bei OsnabrĂźck
gen, Teilzeit- oder Telearbeitsplätze bei ZF bereits seit langem zum normalen Joballtag.
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ren umfassend gegenĂźber der Belegschaft verpflichtet hat, gilt das auch umgekehrt: Die Unternehmenskultur ist geprägt von Mitarbeitern, die ein hohes MaĂ&#x; an Eigenverantwortung Ăźbernehmen und einander kollegial, mit gegenseitiger Wertschätzung begegnen. DemgemäĂ&#x; ist auch der FĂźhrungsstil auf Kooperation und Chancengleichheit ausgelegt. Damit diese Werte Bestand haben, erfasst ZF weltweit die Arbeitsatmosphäre durch Mitarbeiterbefragungen. Bei aller Konzentration auf die NachwuchsfĂśrderung honoriert der Technologiekonzern immer auch die Leistungen jener Mitarbeiter, die fĂźr ihn bereits jahrzehntelang im Einsatz oder auch schon in den Ruhestand gegangen sind. Die Personalfluktuation befindet sich seit Jahren auf extrem niedrigem Niveau. Die stets auf die Anforderungen der jeweiligen Zeit maĂ&#x;geschneiderten GrĂźnde dafĂźr liefert das Unternehmen schlieĂ&#x;lich schon seit reĂ&#x2122; 100 Jahren.
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Ă&#x153;bernahme der Mannesmann Sachs AG
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{|}{~ { MIT HISTORIE JAHRE ZF
ABB Jahre ZF wurden im Juli in Saarbrücken mit einem Familientag auf dem Werksgelände gefeiert.
Foto: ZF
DEFGHIJ des 8-Gang-Automatgetriebes von ZF für Pkw am Standort Saarbrücken.
Foto: ZK
„Mit höchster Leistungsbereitschaft hohe Stückzahlen realisieren“ Der gebürtige Saarländer und heutige Standortleiter Dr. Hermann Becker aus Urexweiler arbeitet seit 1992 bei ZF an der Goldenen Bremm in Saarbrücken. Der Maschinenbau-Ingenieur hat in diesem Vierteljahrhundert den rasanten Aufstieg des Werkes im Saarland mit seinen verschiedenen Standorten miterlebt. Es ist heute das größte und umsatzstärkste Getriebewerk der ZF-Konzerns weltweit.
LMN sind selbst Saarländer, kennen die Metalität Ihrer Landsleute bestens. Das ist sicher von großem Vorteil in einem solch großen Unternehmen... Dr. Hermann Becker: In der Tat bin ich als „Hiesiger“ mit unseren Saarländern, aber auch mit unseren zahlreichen Mitarbeitern aus Lothringen, bestens vertraut. Das hilft natürlich schon. Wir springen hier aus dem Stand
ziemlich hoch und gehen oft an unsere Grenzen. Anders hätten wir die hohen und stetig steigenden Stückzahlen der vergangenen Jahre mit Sonderschichten und Wochenendarbeit auch gar nicht geschafft.
Welche bedeutenden Entwicklungen neben dem aktuellen 8HP waren in den vergangenen Jahren entscheidend für die ste-
tigen Produktionssteigerungen hier im Werk? Becker: Ich arbeite seit 1992 hier. Damals waren wir bei 124.000 Getrieben pro Jahr. Dann starteten wir mit der Produktion des 5HP für BMW und später auch für VW sowie Audi. Mit diesem Getriebe sind wir groß geworden. In der Folge konnten wir viele neue Kunden gewinnen und die Rentabilität steigern.
Innovative Produkte bedeuten ja meistens auch neue Prozesse. Welche Entwicklungen kamen aus Saarbrücken? Becker: Jede Getriebegeneration etablierte bei uns mindestens einen neuen innovativen Prozess. Beim 5 HP war es das Koronieren, ein Verfahren für die schnelle Endbehandlung der Zahnräder.
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Beim 6 HP entwarfen wir viele neuartige Werkzeuge zur Blechumformung. Im 8HP haben wir das Rotationsdrehen serienreif gemacht. Vieles davon ist patentiert.
Wo sehen Sie damals und heute die Vorteile des Standortes? Becker: Unserer Facharbeiter wissen und können enorm viel. Das gilt auch für alle indirekten Bereichen wie etwa in der Verwaltung oder im Personalwesen. Zudem gibt es gute Kontakte zur öffentlichen Verwaltung. Vieles geht hier zum Glück schneller und unkonventioneller als anderswo. Das Saarland ist schon
das „Land der kleinen Wege“ auch diese oft schnellen Entscheidungsprozesse waren beim Aufbau des Unternehmens immer wieder positiv.
Welche Perspektive sehen Sie für das Werk in der nahen Zukunft? Becker: Die Möglichkeiten hier am Standort sind langsam ausgereizt. Wir bauen aber immer noch und optimieren. Aber irgendwann setzt die Topografie halt die Grenzen. Und rund 2,5 Millionen Getriebe müssen ja auch verkauft werden. Wir erwarten jedoch nach der AchtGang-Automatik eine neue Getriebegeneration, die sicher wieder bei uns anlaufen wird. Saarbrücken bleibt eine Art Leitwerk für andere Standorte im In- und Ausland. Zudem entwickeln wir
Von Null auf über 9000 Beschäftigte Die Ansiedlung von ZF in Saarbrücken im Jahr 1970 gilt als ein Glücksfall für das Saarland. Hier werden jährlich rund 2,5 Millionen Pkw-Automatgetriebe hergestellt.
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on sozusagen Null auf heute gut 9000 Mitarbeiter in 45 Jahren: Die Ansiedlung des Friedrichshafener ZF-Konzerns in Saarbrücken war ein strukturpolitischer Glücksfall für das Saarland wie aus dem Bilderbuch. Der damalige ZFVorstandsvorsitzende Prof. Erwin Ziebart verkündete im Juni 1970 die Ansiedlung des neuen Werkes für Pkw-Automatgetriebe im Saarland direkt an der französischen Grenze. Damals ahnte niemand auch nur im Entferntesten, dass aus dieser kleinen Stammzelle einmal das größte Werk im ZFKonzern entstehen würde. Für das Montanland kam die Ansiedlung zu Beginn eines sich abzeichnenden massiven Strukturwandels bei Kohle und Stahl, die erhebliche Arbeitsplatzverluste brachte. ZF traf auf eine Region, in der harte und gute Arbeit über Generationen selbstverständlich war und heute noch ist. Die industriegewohnte Arbeiterschaft hatte mit Schichtarbeit keine Probleme, sie war selbstverständlich – etwa vor allem in der Stahlindustrie. Mit dem Startschuss für ZF wurde die nach der Ansiedlung des FordWerkes in Saarlouis Ende der 1960er Jahre größte Ansiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Weg gebracht. Heute ist ZF im Saarland das mit Abstand größte Industrieunter-
der Cherry Corporation
nehmen im Saarland und wichtigstes Werk der Automotivebranche, die direkt und indirekt für gut die Hälfte der saarländischen Industriebeschäftigten steht. Geht es dem Auto gut, geht es auch dem Saarland gut – das ist zu einem geflügelten Wort im Land geworden. Aller Anfang ist schwer und der Start in Saarbrücken auf der "Goldenen Bremm" verlief sozusagen überaus stürmisch. Da ist nämlich noch die Geschichte mit dem großen Sturm und dem Zelt, die in die Werksannalen einging: Am 3. August 1971 fegten orkanartige Sturmböen mit bis 170 Stundenkilometer über das Saarland. ZF hatte auf dem einstigen Großen Exerzierplatz eine Traglufthalle für die Lehrlingsausbildung aufgebaut. Kurz nach 18 Uhr „gab es einen lauten Knall und ich sah nur noch Fetzen der Traglufthalle innerhalb weniger Sekunden in der Luft verschwinden“, hielt der frühere ZFEinkaufschef Otto Schäfer einen Tag später fest. Doch die Orkanböe konnte den Aufbau nicht stoppen. Aus kleinsten Anfängen entwickelte sich die damals noch rechtliche selbstständige ZF Getriebe GmbH stetig weiter. Denn ZF glaubte an die Zukunft des Pkw-Automatgetriebes, dessen Einsatz in der Massenproduktion den Deutschen eher aus den großen US-Autos bekannt war. Mit dem Hundertjahr-Jubiläum des ZF-Konzerns, der in diesen Tagen mit der Übernahme von TRW in eine neue Dimension hineinwächst, feiert ZF gleichzeitig auch "50 Jahre Serienstart des Automatgetriebes" im Bodensee-Konzern. Der begann nämlich in da-
mals noch sehr überschaubaren, also kleinen Stückzahlen, im Jahre 1965 mit dem 3HP12-Getriebe: Seit 50 Jahren bietet ZF dem Markt also Automatgetriebe an. Das erste ZF-Automatgetriebe wurde damals in den legendären Peugeot 504 eingebaut. 1973 war es dann an der Saar endlich soweit: Der Serienstart des neuen 3-Gang-Automatgetriebes 3HP22 in Saarbrücken lief an. Der Startschuss zu einer großen Erfolgsgeschichte im Südwest der Bundesrepublik im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg war gefallen. Es wurde stetig investiert, angebaut, erweitert, immer neue Fertigungshallen wuchsen auf dem riesigen Gelände heran. Neue Getriebegenerationen lösten die älteren ab, die Automatgetriebe aus Saarbrücken fanden immer mehr Abnehmer. ZF setzte mit jeder neuen Getriebegeneration neue Technologie-Maßstäbe.
Saarbrücken wurde es dann immer enger, die Stückzahlen wuchsen und wuchsen. Neuer Platz wurde dringend gebraucht. So wurde Anfang 2012 das Bauknecht-Werk in Neunkirchen-Wellesweiler mit allen damals 240 Mitarbeitern übernommen: Heute arbeiten dort in dem sanierten und hochmodernen Werk rund 1200 Beschäftigte. ZF wächst am Standort Saarbrücken weiter: Ein neues Verwaltungsgebäude wird errichtet und im Herbst 2015 beginnt der Bau eines Parkhauses für knapp tausend Fahrzeuge für die Mitarbeiter. Im Dezember 2014 wurde der Grundstein für das neue Gebäude der ZF Services gelegt, das Anfang 2016 in Betrieb geht. Stillstand gab es für ZF an der Saar nie und wird es auch ur künftig nicht geben.
AUF E INEN BLICK
Hightech aus den Hallen an der deutsch-französischen Grenze trugen den Ruf der Getriebe für Längseinbau in Fahrzeuge mit Standardantrieb in alle Welt. Gleichzeitig erwarb sich ZF im Saarland als Arbeitgeber einen guten Ruf, bei dem man gerne arbeitete. Von Anfang an setzte man auf eine hochqualifizierte eigene Ausbildung des Nachwuchses, daher genießt Ausbildung bei ZF ein hohes Renommee. Und in der Regel werden alle nach bestandener Ausbildungsprüfung auch übernommen. ZF im Saarland ist heute Kern und Stammwerk der Division Pkw-Antriebstechnik, an die zahlreiche andere Werke angedockt sind. In
Die ZF Friedrichshafen AG ist das größte Industrieunternehmen im Saarland und größter privater Arbeitgeber. Täglich pendeln rund 1500 Mitarbeiter aus dem benachbarten Frankreich zu ZF ein. Im Jahr 2014 wurden rund 2,5 Millionen Pkw-Automatgetriebe gebaut – täglich gut 10.000 Getriebe in 17 Grundtypen und in über 660 Varianten. Bis Ende 2014 verließen rund 24 Millionen Pkw-Automatgetriebe das Werk. Seit 2013 läuft die zweite Generation des 8-GangGetriebes 8HP70 von den Bändern, das seit seinem Produktionsstart 2009 technologische Maßstände in der Antriebstechnik setzte. ur
Verschmelzung der großen deutschen ZF-Gesellschaften auf die ZF Friedrichshafen AG
ZF feiert seinen 100. Geburtstag: Am 9. September 1915 erfolgte die Handelsregistereintragung der Zahnradfabrik GmbH
hier neue Technologien, Verfahren und Prozesse für alle Werke.
ZF ist heute der wichtigste ArO PNMRSNPNT für die Menschen iU LWWTXWYZ[ Welche EigenschafteY \]^_R`NY Sie an Ihren LandsleuO RNYa
Becker: Durch die hohe Leistungsbereitschaft können wir gemeinsam Dinge realisieren, die woanders so nicht möglich wären. Nur so schaffen wir unsere hohen Stückzahlen. Was unsere Mitarbeiter hier täglich leisten, beeindruckt mich sehr - Hut ab. Der Saarländer findet bei jeder Art von Problem schnelle und pragmatische Lösungen – wenn es sein muss durch Improvisation. Gleichzeitig muss hier niemand Teamarbeit anordnen, das passiert ganz von selbst.
„Eine fantastische Entwicklung“ ghi jhklimnjh opqrqnsjhi tuqvw
gang Schuler (61, Foto: Rau) arbeitet seit knapp 42 Jahren bei ZF in Saarbrücken. Im Betriebsrat ist er seit Oktober 1974 und seit 1992 Betriebsratsvorsitzender des Werkes Saarbrücken. Schuler ist seit 1994 zudem stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrates und war 33 Jahre im Aufsichtsrat der ZF Getriebe GmbH in Saarbrücken und ist seit 27 Jahren bis heute im Aufsichtsrat der ZF AG. Mit ihm sprach Wirtschaftsjournalist Udo Rau.
Die Entwicklung der ZF an der Saar ist eine auch in Deutschland einzigartige Erfolgsstory – sozusagen von Null seit Gründung Anfang der 1970er Jahre auf rund 9000 Beschäftigte heute und größtes Industrieunternehmen im Saarland... Wolfgang Schuler: In der Tat, wir haben eine fantastische Entwicklung genommen. Wir haben hier deutliche Standortvorteile wie die Flexibilität der Mitarbeiter, die es so kaum andernorts gibt. Wenn die Autohersteller kurzfristig Getriebe brauchten, ZF hat geliefert. Unsere Leute haben gearbeitet, auch am Wochenende. Zudem haben wir hoch qualifizierte Mitarbeiter und ausgezeichnete Produkte zur richtigen Zeit.
ZF hat in den USA in Gray Court ein neues Automatgetriebewerk gebaut. Was bedeutet das für Saarbrücken? Schuler: Dort werden nach Plan rund 800.000 Neungang-Getriebe für den Frontquereinbau hergestellt und 400.000 Exemp-
lare unseres Saarbrücker Acht-GangAutomatgetriebes. Wir helfen dort beim Anlauf mit unseren erfahrenen MitxEyzIHFI arbeitern und Schuler deren Knowhow laufend mit. Globalisierung und Internationalisierung sind in der Größenordnung von ZF unerlässlich, aber wir müssen auch aufpassen, dass unsere Standortvorteile hier in Deutschland, im Saarland innerhalb des Konzern auch erhalten bleiben. Das erfordert aber auch weiter kontinuierliche Investitionen.
Betriebsrat und Management haben sehr oft unterschiedliche Vorstellungen, wo es langgehen soll... Schuler: ...das ist Tagesgeschäft. Als Betriebsratsvorsitzender unterstreiche ich die kritischkooperative Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmerseite und Management. Und in meinen gut 40 Jahren Betriebsratstätigkeit gab es in diesem Werk noch nie eine betriebsbedingte Kündigung!
Ihr Wunsch für die Zukunft? Schuler: Ich wünsche, dass wir nach dem Auslaufen unseres 8Gang-Renners auch die nötigen Anschlussaufträge bekommen. Ich sehe große Chancen in der Hybridisierung der Antriebe und einem weiteren Produkt der Neunganggetriebe-Baureihe zur Absicherung der bestehenden Arbeitsplätze.
Impressum
Sonderveröffentlichung vom 16. Juli 2015
ZF Friedrichshafen AG | Konzernkommunikation Michael Scheibe, Udo Rau, Michael Brück ZF Friedrichshafen AG Alexander Grimmer m-content | Serviceagentur für Mediendienstleistung und PR Simon-Ulrich Hartmann Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH Eine Fremdbeilage der Saarbrücker Zeitung
Redaktion: Fotos: Anzeigenleitung: Layout | Produktion: Verlag und Druck: