Wirtschaftsmagazin D O N N E R S TA G, 6 . N OV E M B E R 2 014
SA A RLA ND
Saarland – Wo junge Firmen wachsen
Unangepasst erfolgreich
Wenn Unternehmer Engel werden
Champs-Élysées an der Saar
Was ein Polizeifoto von Bill Gates mit seinen Fähigkeiten als Unternehmer zu tun hat
Business Angels helfen Gründern mit ihrer Erfahrung weiter
Gleich zwei Pâtisserien bieten Pariser Backkunst in Saarbrücken an
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E D I TO R I A L
I N H A LT
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Aufbegehren als Talent
was müssen Firmengründer mitbringen, damit sie erfolgreich werden? Wer hilft auf dem Weg in die Selbstständigkeit? Warum sind die ersten Jahre besonders schwierig? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in dieser Ausgabe des SZWirtschaftsmagazins. So erklärt der Saarbrücker Psychologe Martin Obschonka in einem Interview, was Gründer antreibt und warum sich aus seiner Sicht das Ansehen von Unternehmern in Deutschland gerade verbessert. Die Kollegen aus der Wirtschaftsredaktion fassen zusammen, wie saarländische Hochschulen ihre Absolventen auf die Selbstständigkeit vorbereiten. Dass es auch nach einem Scheitern weitergehen kann, zeigt das Beispiel von Thomas Neu. 2008 ging er mit seiner Firma in die Insolvenz – heute ist er wieder im Geschäft. Die Berichterstattung über die Wirtschaft im Saarland ist uns wichtig. Geht es doch um Unternehmen und Arbeitsplätze – und damit um die Zukunft des Landes. Diese Beilage soll wieder eine Ergänzung zum Hauptprodukt sein, die viele Themen jenseits der Tagesaktualität aufgreift. Wir würden uns freuen, wenn dieses zusätzliche Angebot Ihr Interesse findet. Peter Stefan Herbst Chefredakteur Saarbrücker Zeitung
Psychologe der Saar-Uni sucht nach dem Seite 2 - 4 „Gründergeist“
Spielend selbstständig Universität im Spagat zwischen Forschung und Unternehmertum Seite 5 - 6
Marktreifer Abschluss HTW-Prorektor fordert von Professoren Beteiligung an Seite 7 Studenten-Firmen
Hilfe von oben Wie Business Angels den Weg in die Selbstständigkeit Seite 8 - 9 flankieren
Erstmal schwere Kost
„Angepasste Typen sind selten erfolgreich“ Saarbrücker Psychologe Martin Obschonka erkennt in der deutschen Gesellschaft einen Image-Wandel des Unternehmers
Vor jeder erfolgreichen Firmengründung steht ein Seite 10 - 11 Business-Plan
Scheitern will gelernt sein Die Firma von Thomas Neu ging 2008 insolvent. Doch er gab nicht auf Seite 12 - 13
Porträt des Strebe Vermögen von 67
Wider die Blauäugigkeit Gründernetzwerk SOG arbeitet Wissenslücken bei Selbstständigen auf Seite 14
Wo Verlierer gewinnen IMPRESSUM Sonderveröffentlichung der Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH vom 6. November 2014 Chefredaktion Peter Stefan Herbst
Art Direction Robby Lorenz
Redaktion
Gründerpreis belohnt gute Ideen, unterstützt aber alle Seite 15 Teilnehmer
Ein Meister als Chef Noch immer sind die meisten Handwerksbetriebe in Meisterhand Seite 16 - 17
Monika Kühborth, Lothar Warscheid, Joachim Wollschläger, Thomas Sponticcia, Volker Meyer zu Tittingdorf, Janek Böffel
Geschäftsführung Dr. Joachim Meinhold (Vorsitzender) Christian Erhorn
Verlagsgeschäftsführer Thomas Deicke
Genug Platz für alle Im Saarland gibt es viele Gewerbeflächen eigens Seite 18 für junge Firmen
Anzeigen Alexander Grimmer, Patrick Strerath
Führe mich in Versuchung
Verlag und Druck
Saarbrücker Pâtisserien bieten Zuckerwerk auf Seite 19 höchstem Niveau
Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH 66103 Saarbrücken Titelfotos: Mauritius, Iris Maurer, afp, Rich Serra Fotos: Rich Serra, Oliver Dietze, Iris Maurer, afp, dpa, UdS, HTW, Fotolia, Rofeld; Montage: SZ
JuniorProfessor Martin Obschonka
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ers als aufmüpfiger Mann. Selbst Bill Gates geriet in jungen Jahren mit dem Gesetz in Konflikt. Heute (unten rechts) gilt der Microsoft-Gründer mit einem Fotos: POLIZEI/ AFP / SAMSON Milliarden Dollar als einer der reichsten Menschen der Welt. Kein Zufall, sagen Psychologen. Wer ein Unternehmen gründet, muss aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt sein, heißt es. Doch was macht ihn eigentlich aus, den berühmten Unternehmergeist? SZRedakteur Lothar Warscheid ist dieser Frage mit dem Innovationsund Gründungspsychologen Martin Obschonka nachgegangen.
Was bewegt einen Menschen, ein eigenes Unternehmen zu gründen? Obschonka: Da gibt es ganz unterschiedliche Gründe und Motive. Der eine macht sich eher aus der Not heraus selbstständig, weil er befürchtet, arbeitslos zu werden, oder schon arbeitslos ist und der Betroffene keine andere Perspektive sieht. Andere haben Probleme damit, unter einem Chef zu arbeiten. Wiederum andere machen sich selbstständig, weil sie an eine gute Geschäftsidee glauben, an ein neues Produkt oder eine bisher noch nicht vorhandene Lösung. Sie sind davon überzeugt, dafür Kunden und Investoren begeistern zu können. Wie wirken sich diese unterschiedlichen Motive auf den späteren Unternehmenserfolg aus? Obschonka: Das ursprüngliche Gründungsmotiv strahlt auch auf den Verlauf der Gründung aus. Wenn sich jemand einfach nur selbstständig machen will und nicht
wirklich wachsen und innovativ sein will oder die bestehenden Grenzen durchbrechen möchte, wird es weniger wahrscheinlich sein, dass sein Unternehmen auch wächst. Wenn jemand aber an seine Produktidee glaubt und sie am Markt etablieren will, sind die Chancen auf ein dauerhaftes Wachstum spürbar größer. Welche Rolle kann Politik spielen? Obschonka: Es werden ja zahlreiche Förderprogramme angeboten, und die Politik unterstützt die unternehmerische Selbstständigkeit nach Kräften. Ob diese Initiativen aber zu mehr Unternehmen mit nachhaltigem Wachstum führen, ist eher fraglich. Welche charakterlichen Eigenschaften muss ein angehender Unternehmer unbedingt mitbringen? Obschonka: Die Forschung zeigt, dass Unternehmer sich von „normalen“ Leuten ein wenig unterscheiden. Sie sind häufig kreativer, auch ein wenig extrovertierter, durchaus auch weniger verträglich. Sie sind auch in der Lage, eine harte Linie zu fahren. Sie richten sich eher am Wettbewerb aus und stellen nicht so sehr die Harmonie in einer Gruppe in den Vordergrund. Sie haben ihren eigenen Kopf, wollen mit diesem Kopf manchmal durch die Wand,
auch auf die Gefahr hin, sich eine blutende Stirn zu holen. Auf der anderen Seite verfügen sie über ein hohes Human- und Sozialkapital. Sie können Netzwerke aufbauen und pflegen. Gründer müssen auf vielen Feldern Expertisen haben, nicht wie der Wissenschaftler, der auf seinem Gebiet der absolute Fachmann ist. Sie müssen kaufmännisch fit und kreativ sein, aber auch das Produkt entwickeln können. Sie müssen andere – wie Geldgeber oder Kunden – überzeugen und Mitarbeiter führen können. Fallen Leute, die später erfolgreich Unternehmen gründen, auch schon in der Jugend besonders auf? Obschonka: Ja! In Langzeitstudien haben wir herausgefunden, dass spätere Unternehmer in ihrer Jugend auffielen, rebellisch und Rabauken waren. Sie widersetzten sich den Regeln ihrer Eltern, schwänzten den Unterricht oder schrieben bei Klassenarbeiten auch mal ab. Von Microsoft-Gründer Bill Gates gibt es ein Polizeifoto, weil er mit 22
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Der Gründungs- und Innovationspsychologe Martin Obschonka vor dem Eingang des Starterzentrums an der Universität des Saarlandes. Dort kann er Fotos (2): Oliver Dietze sozusagen am lebenden Objekt forschen.
Jahren gegen die Verkehrsregeln verstoßen hatte. Apple-Gründer Steve Jobs verweigerte mit 13 Jahren den Kirchgang am Sonntag. Ein kleiner Rebell steckt in vielen Unternehmern – häufig kombiniert mit praktischer Intelligenz und Schaffensdrang sowie dem Willen, den eigenen Horizont zu erweitern. Angepasste Typen werden selten erfolgreiche Unternehmer. Wollen Unternehmer auch mehr geliebt werden als andere Menschen? Obschonka: Liebe würde ich das
heres Ansehen. Es gibt aber Anzeichen, dass sich das ändert. Woran machen Sie das fest? Obschonka: In den Medien wird über erfolgreiche Gründer heute mehr geschrieben als früher – bedingt auch durch die rasante Entwicklung in der IT-Branche. Biografien wie zum Beispiel die über Apple-Gründer Steve Jobs werden zu Bestsellern. Es werden Filme gedreht wie beispielweise über Facebook-Mitbegründer Mark Zuckerberg. Wir erleben es auch hier an der
„Gerade in Deutschland ist das Image des Unternehmers nicht so positiv. Es gibt aber Anzeichen, dass sich das ändert.“ Innovationspsychologe Martin Obschonka
nicht nennen, sondern eher Respekt. Gerade in Deutschland ist das Image des Unternehmers nicht so positiv. Da kann man sich schon vorstellen, dass die Gründer vielleicht auch ein wenig das Ansehen vermissen, das es in anderen Ländern ja durchaus gibt. Wo man es auch bei gescheiterten Gründern durchaus positiv sieht, dass die Leute das Risiko auf sich genommen und die Firmengründung probiert haben. In Deutschland genießt die klassische Angestellten-Karriere noch ein hö-
Universität. Die Resonanz auf das Thema Gründung ist spürbar angestiegen. Es wird als eine Möglichkeit empfunden, sich zu entfalten, eigene Ideen umzusetzen – trotz des Risikos, scheitern zu können. Auch in den Schulen ist das Thema angekommen, indem beispielsweise Junior- oder Schülerfirmen ins Leben gerufen werden. Dahinter steckt die Idee, dass es für zukünftige Karrieren immer wichtiger sein wird, Gründereigenschaften zu haben oder unternehmerisch denken zu
können. Denn viele werden künftig während ihres Berufslebens mindestens einmal selbstständig sein. Die lebenslange Beschäftigung bei einer einzigen Firma dürfte seltener werden. Wie wichtig ist einem Unternehmer der Erhalt seines Lebenswerks? Obschonka: Hier gibt es gerade im deutschen Mittelstand ein großes Problem. Man darf nicht nur über Neugründungen von Unternehmen reden, sondern muss auch die Nachfolgeregelung mit ins Auge fassen. Wer etwas mit Herzblut geschaffen hat, will das auch sichern und am Leben halten. Starke Unternehmerpersönlichkeiten machen hier häufig den Fehler, sich zu spät um die Nachfolge zu kümmern oder die Kinder zu intensiv in diese Richtung zu drängen, obwohl die es vielleicht gar nicht wollen. Doch die Übergabe ist ein langer Prozess, der früh starten muss. Es geht darum, dass man sich als Unternehmer nicht sofort zurückzieht, sondern mit dem Nachfolger erst einmal zusammenarbeitet, sich abspricht und dann Stück für Stück – vielleicht noch als Berater im Hintergrund – das Unternehmen verlässt. Wie sehen Sie die Zukunft des Unternehmertums? Obschonka: Weil heute Innova-
tionen so wichtig für eine Gesellschaft sind, ist doch schon der starke Wille vorhanden, die Wettbewerbsfähigkeit einer Gesellschaft mit mehr neuen Ideen, die dann auch vermarktet werden, zu steigern. Das geht besser über Gründungen als in großen Konzernen, weil sich die Wettbewerbsfähigkeit einer Gesellschaft dann auch im Ganzen verbessert. Das Schwierige dabei ist, den Wissenschaftler, der ein neues Produkt entwickelt hat, mit dem risikobereiten Gründer zusammenzubringen. AUF EINEN BLIC K
Martin Obschonka (36) hat in Hamburg Psychologie studiert und 2012 in Jena promoviert. Zuvor machte er eine Ausbildung zum Großund Außenhandelskaufmann. Seit 2014 ist er Junior-Professor für Gründungs- und Innovationspsychologie an der Universität des Saarlandes. Seine Schwerpunkte in Froschung und Lehre sind berufliche Entwicklung, Entrepreneurship und Gründungspsychologie, Innovation, sozialer und ökonomischer Wandel und sozio-ökologische Psychologie. red
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Von SZ-Redakteur Joachim Wollschläger
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er als Student der Universität des Saarlandes nach dem Studium eine Gründung plant, hat beste Startbedingungen. Denn als Gründerhochschule ist die SaarUni darauf ausgerichtet, potenzielle Gründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit bestmöglich zu unterstützen. „Studenten werden im Rahmen des Studiums mehrfach auch für das Thema Gründung sensibilisiert“, sagt Axel Koch, Leiter der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) an der Uni. So können Studenten beispielsweise beim Gründer-Cup in einem Planspiel gegeneinander antreten und in einem dreitägigen Seminar ihre Fähigkeiten als Unternehmer testen. Und unabhängig von der gewählten Fachrichtung können Vorlesungen zur Existenzgründung als Wahlfach belegt werden. „Diese werden auch so attraktiv und praxisnah gestaltet, dass sie gerne belegt werden“, sagt Koch. Bereits seit Mitte der 90er Jahre spielt das Thema Gründung an der Saar-Uni eine wichtige Rolle. Damals wurde das bundesweit erste Starterzentrum an der Uni eröffnet, in dem Gründern bis zu drei Jahre
Forscherdrang und Gründergeist Die Universität des Saarlandes bereitet schon während des Studiums auf die Selbstständigkeit vor – Oft fehlen aber Investoren Existenzgründungen im Saarland Existenzgründungen pro 100 000 Einwohner im Jahr 2013 Saarland Bund
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Existenzgründungen sind Gründungen und Übernahmen, ohne Nebenerwerb und ohne freie Berufe und andere Bereiche, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen SZ-INFOGRAFIK/ACM/QUELLE: LFM BONN
lang neben Büroräumen auch die nötige Infrastruktur wie Besprechungsräume, Telefonanlagen, Sekretariat und Laborgeräte zur Verfügung gestellt wird. „Der Vorteil ist, dass die Gründer keine großen Büros mieten müssen, sondern erstmal klein anfangen können“, sagt Koch. Auch können sie sich Flur an Flur mit Mitstreitern austauschen. Die Uni vermietet Büro- und Laborräume in drei dieser Starterzentren, zwei am Campus Saarbrücken, eines in Homburg. „Aktuell haben wir 27 Gründerfirmen“, sagt Koch. Weil auch recht große Unternehmen dabei sind, sei der Platz damit voll ausgelastet. Im Normalfall könnten aber bis zu 40 Gründerfirmen untergebracht werden. Studenten der saarländischen Hochschulen, die sich mit besonders pfiffigen Ideen selbstständig machen wollen, können unterstützt von der KWT auch auf eine Starthilfe durch das Exist-Gründerstipendium hoffen, ein Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Stipendiaten werden nicht nur bei der Erstellung eines tragfähigen Business-Plans und der Entwicklung der Produkte zur Marktreife unterstützt, sie erhalten auch finanzielle Hilfe in der Startphase. Wie die Gründungsförderung an der Saar-Uni durch das Projekt
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CLC xinteg hat sich als Nischenanbieter im SAP-Markt fest etabliert Eine Erfolgsgeschichte wird fortgeschrieben: Das SAPSystemhaus CLC xinteg aus Bexbach ist im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut überproportional gewachsen. Ermöglicht wurde diese positive Entwicklung durch eine klare Unternehmensstrategie und mit einem Team engagierter und motivierter Mitarbeiter.
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie Umsatz und Unternehmensgewinn sowie die gestiegene Anzahl an Mitarbeitern und Neukunden verdeutlichen eindrucksvoll das Wachstum von CLC. Christian Bach, gemeinsam mit Michael Langlotz und Christian Becker Geschäftsführer des SAP-System-
hauses, erläutert die erfolgreiche Geschäftsstrategie: „Wir sind unseren bisherigen Weg konsequent weitergegangen. Unser Zielmarkt ist ganz klar der SAP-Markt, dort liefern wir qualitativ hochwertige Dienstleistungen und Softwareprodukte speziell für SAP ECM Lösungen.“
CLC xinteg, für mehr Unternehmenserfolg
Content Life Cycle Experten Dienstleistungen und Produkte für SAP® Prozesslösungen • Workflow u. Dokumente • Digitale Akten in SAP® Individualentwicklungen u. v. m.
www.CLC-xinteg.de
ECM steht dabei für „Enterprise Content Management“: „Wir nutzen unsere Kompetenz im Workflow- und Dokumentenmanagement sowie in der digitalen Akten- und Vorgangsbearbeitung, um im SAPSystem kundenspezifische Lösungen zur Steuerung und Dokumentation betrieblicher Abläufe zu entwickeln“, erläutert Christian Bach. Dazu verfügen die CLC-Mitarbeiter über ein hohes Prozessverständnis und aktuellste Kenntnisse von ITTechnologien. Im Geschäftsprozess gesammelte Daten und Dokumente werden von den Experten verknüpft und für den Anwender im Unternehmen komfortabel und einfach bereitgestellt. Die Lösungen integrieren sich dabei perfekt mit den vom Kunden genutzten SAP-Modulen. „Mit unserer CLC-PADD Produktsuite erweitern und vereinfachen wir gezielt den Funktionsumfang der SAP-Standardsoftware und entsprechen damit den Anforderungen unserer Kunden, unabhängig von Unternehmensgröße und Branche“, unterstreicht Bach. Selbst vermeintlich kleine Lösungen können mit CLCPADD (PADD steht für die Kurzfassung der Formel „Prozess = Anwendung + Dokumente + Daten“) perfekt umgesetzt
werden. Beispielsweise bietet die „CLC-PADD Office Integration“ eine komfortable Möglichkeit, Dokumente, E-Mails und deren Dateianhänge einfach im SAP-System zum entsprechenden Geschäftsprozess abzulegen und wieder abzurufen. Eine ideale Lösung für Anwender, die nur gelegentlich mit SAP arbeiten. Seit der Gründung im Jahre 2009 entwickelt sich CLC xinteg dank stabiler Werte und einzigartigen Ideen positiv weiChristian Bach. ter, der VerFoto: Rudolph trauensgewinn bei den Kunden ist kontinuierlich gewachsen. Die Geschäftsstrategie, ein branchenübergreifendes Kundenportfolio aufzubauen und damit von einmal krisendeln Märkten nicht abhängig zu sein, hat sich bewährt. Christian Bach ist für die weitere Entwicklung des Unternehmens sehr zuversichtlich: „Märkte bewegen sich schnell und teilweise unberechenbar. Diese Bewegungen muss man rechtzeitig erkennen und sich flexibel den Kundenbedürfnissen anpassen. Das gelang uns bisher sehr gut, was mich sehr
zufrieden und optimistisch macht. Wir haben hierfür auch genau die richtige Unternehmensgröße und verfügen über ein motiviertes und engagiertes Team. Ich bin zuversichtlich, dass wir in einigen Jahren noch stabiler und etablierter sein werden, als wir es jetzt schon sind.“ Dafür spricht auch, dass der Kompetenz und Erfahrung der CLC mittlerweile auch im europäischen Ausland vertraut wird. So arbeitet das Unternehmen eng mit SAP SE in Benelux zusammen, und Projekte in Luxemburg und UK stehen gerade vor dem erfolgreichen Abschluss. Als Konsequenz daraus wurden die Räumlichkeiten in Bexbach kürzlich erneut ausgeweitet, und CLC ist weiter auf der Suche nach Mitarbeitern, die das Team ergänzen. „Letztendlich sind die Mitarbeiter das Fundament unseres Unternehmens“, betont Bach. „Dazu bieten wir gerade Softwareentwicklern und Beratern exzellente Weiterentwicklungsmöglichkeiten“. hup 쏆 CLC xinteg GmbH Saarpfalz-Park 1a 66450 Bexbach Telefon (0 68 26) 93 34 77 20 E-Mail: Info@CLC-xinteg.de www.CLC-xinteg.de
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Gründer und Gründungswillige sollten sich schon frühzeitig mit der Saarland Offensive für Gründer (SOG) in Verbindung setzen. Die SOG ist ein Netzwerk zahlreicher Stellen, die sich die Förderung von Gründern im Land auf die Fahnen geschrieben haben. Berater der verschiedenen SOGPartner können unter anderem Business-Pläne auf Herz und Nieren prüfen und auch schauen, ob das Team ausreichend auf die Selbstständigkeit vorbereitet ist. Selbstständigkeit ist mit Risiko verbunden. Gut die Hälfte aller Gründungen scheitern schon in den ersten fünf Jahren. Schlechte Finanzierung ist dabei ebenso eine Ursache wie Planungsmängel oder fehlendes unternehmerisches Know-how, sagt Thomas Pitz, der bei der Saar-IHK für Gründer zuständig und Ansprechpartner im SOG-Netzwerk ist. Ausländische Gründer finden beim Gründungslotsen für Migranten, Faruk Sahin, einen kompetenten Ansprechpartner. Er fungiert als Brückenbauer, um den künftigen Unternehmern den Weg ins komplizierte deutsche Bürokratie-System zu ebnen. Mut zur Gründung sollen seit vergangenem Jahr die Gründungsbotschafter machen. Es sind erfolgreiche Jung-Unternehmer, die im Rahmen des SOG-Netzwerks stellvertretend für alle anderen Existenzgründer ihre eigene Erfolgsgeschichte weitergeben. Dabei sollen sie potenzielle Unternehmer auch auf Chancen und Fallstricke aufmerksam machen. Zentrales Element der Förderung sind auch die zahlreichen Workshops und Informationsveranstaltungen rund um Gründung und Unternehmensnachfolge wie beispielsweise der Gründerinnentag am 14. November oder der Beratershop am 20. November. Außerdem gibt es als Element der Gründer- und Mittelstandsförderungen auch noch die Unternehmensbörse Saar-Lor-Lux. Weitere Informationen im Internet unter www.gruenden.saarland.de. jwo
Axel Koch, Leiter der Kontaktstelle für Wissens- und TechnologietransFoto: Rich Serra fer an der Uni.
Platz für junge Firmen bietet die Universität des Saarlandes reichlich. Foto: Universität Und der wird gebraucht, zurzeit sind alle Büros belegt.
„Gründer-Campus Saar“ intensiviert werden konnte, zeigen aktuelle Zahlen. So haben schon in den ersten Monaten dieses Jahres Beratungsgespräche mit 116 potenziellen Gründern stattgefunden – deutlich mehr als die insgesamt 83 des gesamten Vorjahres. Auch ist mit 22
Gründungen im Gründercampus bereits Ende September eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, in dem zwölf Gründungen realisiert wurden. Für Koch ist es deshalb wichtig, die jungen Unternehmen nicht nur auf den Markt zu bringen, sondern
sie auch im weiteren Verlauf zu begleiten. „Wir stehen dem Gründer auch nach der Startphase als Berater zur Seite“, sagt er. Geplant ist auch ein sogenannter StartupFonds, über den sich die KWT für eine gewisse Zeit an Unternehmen beteiligt und ihnen finanzielle Sicherheit gibt. Neu ist seit April, dass mit der neuen Uni-Einrichtung Unexin die Gründungen auch wissenschaftlich begleitet werden. Bisher hatte der Lehrstuhl von Professor Heinz Kußmaul bereits Existenzgründerseminare angeboten. Nun untersuchen mit dem Psychologen Martin Obschonka und dem Wirtschaftswissenschaftler Sven Heidenreich zwei Junior-Professoren, was die Erfolgsfaktoren von Gründungen sind. Ein Defizit sieht Koch noch bei der Finanzierungskultur im Saarland. Nach Angaben von Bitkom, des Branchenverbands der digitalen Wirtschaft, „sind in den letzten beiden Jahren nur wenige hunderttausend Euro Risikokapital ins Saarland geflossen“, sagt er. Hier gebe es erheblichen Nachholbedarf. Doch auch bei einigen Gründern diagnostiziert er fehlenden Mut: „Statt ihr Unternehmen mit Hilfe eines Investors zu stärken und wachsen zu lassen, versuchen sie, es aus eigener Kraft und mit wenigen Mitarbeitern aufzubauen.“ Eine gefährliche Strategie gerade bei kapitalintensiven Gründungen. Denn nicht selten reicht die Größe dann nicht, um am Markt bestehen zu können. Die Natur der universitären Forschung bedingt, dass viele Ideen – vor allem in der Informatik – nur theoretisch ausgearbeitet werden, um dann nach Abschluss der Diplom- oder Doktorarbeit im Regal zu landen. Auch hier will die Uni künftig mehr Ideen zur Marktreife bringen. Gefördert von der Staatskanzlei prüft ein vierköpfiges Team der neuen IT Inkubator GmbH, einem Gemeinschaftsprojekt der Uni mit der Max-Planck-Gesellschaft, ob Forschung am Ende auch zu einem Markterfolg werden kann. Diese Ideen sollen dann gemeinsam mit den Wissenschaftlern weiterentwickelt und idealerweise in eine Gründung überführt werden. Denn zwar gibt es bereits jetzt viele Ausgründungen aus der Informatik, doch Koch ist überzeugt: „Bei dem Potenzial, das die Saarbrücker Informatik hat, sind es noch viel zu wenig.“
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Mehr Mut zum Gründen Hochschule für Technik und Wirtschaft vermittelt ihren Absolventen Fähigkeiten für die Unternehmensgründung
unterstützt, sei es über Kofinanzierungsmodelle des Landes. „Hier wäre auch politische Unterstützung gefragt“, ehr Mut zur sagt Junker. Jede Gründung Selbstständigkeit, sei ja auch ein Gewinn für das das ist es, was die Land. Hochschule für Auch der hohe Finanzbedarf Technik und Wirtschaft (HTW) ihren Studenten ver- Jürgen bei einer Gründung ist ein Andy Junker Ralf mitteln will. „Das Problem bei Griebsch Problem: Zwar können die Fotos: HTW Oetinger unseren Studenten ist, dass sie HTW-Studenten ebenso wie sich nach dem Studium zwischen ei- auch die Teilnahme am Unterneh- Uni-Studenten die Hilfen der Konner gut bezahlten Karriere in der In- mensplanspiel. „Da müssen die Stu- taktstelle für Wissens- und Technodustrie und dem Risiko der Selbst- denten in mehreren Teams Unter- logietransfer an der Uni nutzen und ständigkeit entscheiden müssen“, nehmen gründen und sich dann in auch Räume im Starterzentrum sagt Jürgen Griebsch, Prorektor verschiedenen Modulen mit immer mieten. Doch gerade bei den Absolund Professor für Maschinenbau an neuen Marktsituationen auseinan- venten der technischen Berufe gibt der HTW. „Unsere Aufgabe muss es dersetzen“, sagt Junker. es eine größere Starthürde, weil oft Eigentlich seien die Startbedin- höhere Investitionen nötig sind. sein, ihnen den Weg in die Selbstgungen für Ausgründungen an der ständigkeit zu ebnen.“ Prorektor Griebsch würde sich 104 Studenten machten vergange- HTW ideal, sagt Griebsch: „Die Stu- aber auch über mehr unternehmerines Jahr ihren Abschluss im Fach- denten haben nicht nur das theore- sches Risiko bei seinen Professorengebiet Maschinenbau an der HTW. tische Wissen, auch sind viele Pro- Kollegen freuen. „Wenn ich über„Im Schnitt sind es ein oder zwei duktideen so gut, dass sie durchaus zeugt bin, dass die Idee eines Stupro Jahrgang, die sich am Ende mit Erfolgschancen am Markt hätten.“ denten am Markt Erfolg haben wird, einem eigenen Unternehmen an Und im Masterstudium werden die kann ich ihn schlecht mit dem unden Markt wagen“, sagt Ralf Oetinternehmerischen Risiko alleine lasger, Professor für Betriebswirtsen“, sagt er. Er regt deshalb an, dass schaftslehre. Er legt deshalb besonsich Professoren häufiger bei den „Unsere Aufgabe muss es sein, deren Wert darauf, dass die StudenNeugründungen ihrer Studenten ihnen den Weg in die ten im Studium die Betriebsgrünbeteiligen. Sei es mit Wagniskapital, Selbstständigkeit zu ebnen.“ dung schon einmal theoretische sei es, indem sie sich als Berater endurchspielen. „Im Rahmen der gagieren. „Auf diese Weise könnte Prorektor Jürgen Griebsch Master-Arbeit müssen die Studenmanch eine gute Idee wirklich am ten nicht nur ein Produkt bis zum Markt etabliert werden“, sagt der Prototyp entwickeln, sie müssen Ideen bis hin zu Business-Plan und Prorektor. Den Schritt an den Markt auch den kompletten Business-Plan Prototyp quasi zur Marktreife ent- wagen derzeit Studenten des Wirtaufstellen“, sagt Oetinger. Der muss wickelt. schaftsinformatik-Professors ThoDass es trotzdem pro Jahr nur zu mas Bousonville. Sie haben das Annicht nur dem Urteil des Professors standhalten, sondern wird dann ein oder zwei Ausgründungen gebot gewöhnlicher Tank-Apps erauch noch einmal von Experten der kommt, liegt nach Ansicht des Pro- weitert und ermöglichen durch PreFörderbank SIKB geprüft. „Das ist rektors weniger an den Studienin- mium-Funktionen, eine optimale ein harter Test“, sagt Oetinger. halten als an der anschließenden Tankstrategie zu entwickeln. „Wenn die Bank aber den Haken Betreuung: „Der Schritt in die Dass Gründungen aus der Hochmacht, haben die Studenten die Si- Selbstständigkeit ist noch immer schule ein Gewinn für das Land cherheit, dass sie auch im echten mit einem hohen Risiko verbun- sind, zeigen zwei der erfolgreichsLeben eine Finanzierung stemmen den“, sagt er. Denn anders als in ten saarländischen Ausgründungen: Amerika werten deutsche Indust- das Software-Unternehmen Orbis können.“ Die Idee einer späteren Unter- rieunternehmen eine Existenz- und der Windanlagenbauer Vensys. nehmensgründung ist laut BWL- gründung nicht als folgerichtigen Orbis beschäftigt über 300 MitarProfessor Andy Junker im Studium Schritt im Lebenslauf. Scheitert die beiter, Vensys im Saarland über 100. an der HTW fest verankert. „Unter- Gründung, hat der Bewerber eine Trotz aller Bemühungen der nehmenssteuerung, Kennzahlen Lücke, die in der späteren Karriere HTW macht sich der Wirtschaftsaber auch das Aufstellen eines Busi- schädlich sein kann. Griebsch und wissenschaftler Junker keine allzu ness-Plans sind bei uns Bestandteil seine Kollegen wollen deshalb eine großen Hoffnungen: „Wenn jemand des Studiums“, sagt Junker. Pflicht- Risikoabsicherung für Jung-Grün- trotz aller Motivation partout nicht bestandteil für Master-Studenten der initiieren. Sei es über einen gründen will, kann ich ihn auch der Wirtschaftswissenschaften ist Fonds, der Gründungen finanziell nicht zwingen.“ Von SZ-Redakteur Joachim Wollschläger
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Wichtigster Faktor beim Schritt in die Selbstständigkeit ist die Finanzierung. Ohne ausreichendes Finanzpolster ist auch die beste Idee zum Scheitern verurteilt. Finanzierungsmöglichkeiten gibt es unterschiedliche. Zwar haben bundesweit agierende Wagniskapitalgeber das Saarland kaum im Fokus, dafür deckt die saarländische Förderbank SIKB viele Finanzierungsfelder ab. Das Startkapitalprogramm des Saarlandes gibt Jungunternehmern über die SIKB beispielsweise Zugriff auf einen Startkredit bis zu 25 000 Euro, der zwei Jahre lang zins- und tilgungsfrei bleibt. Dieses Saar-Programm lässt sich auch noch durch ein Startgeld der Förderbank KfW aufstocken. Beteiligungs-Kapital bekommen Gründer über die Saarländische Kapitalbeteiligungsgesellschaft KBG. Diese steigt mit einem Betrag zwischen 30 000 und 100 000 Euro als stiller Gesellschafter bis zu zehn Jahre beim Unternehmen ein. Der Vorteil: Die Gelder werden dem Eigenkapital zugerechnet und erhöhen die Bonität für weitere Kredite. Hoch innovative Unternehmen, die mit neuen Produkten an den Markt gehen wollen, können über die Saarländische Wagnisfinanzierungsgesellschaft (SWG) finanzielle Unterstützung bekommen. Hier steht der innovative Charakter im Vordergrund. Die Finanzierung wird individuell für das Unternehmen angepasst. Ihre Bonität wiederum können Gründer auch bei fehlenden Sicherheiten über die Bürgschaftsbank verbessern und sich so bessere Zinskonditionen sichern. Mit Wagniskapital können Gründer aber auch über das Business-Angels-Netzwerk ausgestattet werden. Die in diesem Netzwerk zusammengeschlossenen Unternehmer haben es sich mit ihrer Beteiligungs GmbH auf die Fahnen geschrieben, Saar-Unternehmen finanziell über die StartHürden zu helfen. jwo
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Rund 60 erfahrene Geschäftsleute unterstützen als Business Angels an der Saar Unternehmensgründer dabei, eine neue Idee am Markt zu etablieren.
Wie „Engel“ Gründern zum Erfolg verhelfen
Seit dem Jahr 2000 sind „Engel“ in der Saarwirtschaft hilfreich tätig. Das Netzwerk von Geschäftsleuten, die Gründern helfen, wächst. Fotos: Rofeld, vichly4thai/Fotolia, Montage: Robby Lorenz
Von SZ-Redakteur Thomas Sponticcia
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eter Badt (54) bringt so leicht nichts aus der Ruhe. Der erfahrene Geschäftsmann steht seit Jahren als Geschäftsführer an der Spitze des Software-Hauses Meta-Level. Er weiß genau, worauf es in erster Linie ankommt, wenn man Banker, interessierte Investoren und mögliche Auftraggeber von einer Geschäftsidee überzeugen will. Badt ist nicht nur in seinem Unternehmen erfolgreich, er will sein Wissen gleichzeitig an Neugründer weitergeben, die sich mit ihrer Geschäftsidee erst erfolgreich den richtigen Weg durch einen Dschungel voller Hindernisse bahnen müssen. Deshalb gehört
Badt auch zum Netzwerk der saarländischen Business Angels, das seit dem Jahr 2000 besteht. Die Geschäftsführung liegt in den Händen der Industrie- und Handelskammer (IHK). Seit dieser Zeit haben schon rund 600 Jungunternehmer von den Dienstleistungen des Netzwerks profitiert, dem neben Peter Badt noch 60 weitere Business Angels und Mentoren angehören, berichtet Mathias Hafner von der IHK. Sie betreuen die Neu-Unternehmer in allen Phasen der Gründung und stehen ihnen auch in den ersten Jahren der Selbstständigkeit bei. Sie bieten Hilfestellung, etwa bei Finanzierung, Organisation, Marketing oder Vertrieb. Business Angels können mit ihren Erfahrungen und Kontakten Türen zu Märk-
ten und Partnern öffnen. Peter Badt sagt zu seiner Motivation, beim Netzwerk mitzuwirken: „Es bringt mir persönlich etwas. Von manchen Erfahrungen in der gegenseitigen Zusammenarbeit kann ich selbst profitieren. Ich kann aber den Neugründer auch vor vielen Dingen warnen, die ich selbst früher falsch gemacht habe.“ Ein Ziel steht im Vordergrund: „Ich versuche, ein Stück Gelassenheit zu transportieren.“ Vieles brauche seine Zeit und entsprechend Geduld. Deshalb dürfe man auch nicht aufgeben, wenn sich nicht schnell Erfolge einstellen. Ein Gründer, der Erfolg haben will, müsse sich ein dickes Fell zulegen. Neuestes „Baby“ von Peter Badt ist die im Gründerzentrum der Uni-
versität des Saarlandes angesiedelte Testfabrik Consulting + Solutions AG, die Bernd Pohl und ein kleines Team gerade zum Laufen bringt. Pohl und Badt haben schnell zueinandergefunden. Die Chemie zwischen beiden hat von Anfang an gestimmt, sagt Pohl. Dies ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um eine langjährige Zusammenarbeit stemmen zu können. Badt räumt jedoch auch ein: „Reibung zwischen dem Gründer und dem Business Angel gehört dazu. Es gibt häufiger verschiedene Herangehensweisen. Bei all dem müssen die Gründer einen eigenen Kopf haben. Denn am Ende müssen schließlich sie entscheiden, was jeweils gemacht wird.“ Bernd Pohl schildert die Herausforderung für beide Seiten so: „Mancher neue
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Unternehmer denkt, die ganze Welt habe auf seine Idee gewartet. Man muss aber auch bereit sein, sich vom Business Angel beraten zu lassen.“ Badt hat gute Erinnerungen an den Beginn der Zusammenarbeit. „Meine ersten Eindrücke waren sehr gut. Ich konnte etwas mit der Idee anfangen. Die an der Testfabrik beteiligten Gründer konnten ihre Vorstellungen der Testfabrik sehr gut rüberbringen. Das kann nicht jeder. Ich war begeistert.“ Schon die ersten Treffen seien von der Frage beherrscht worden: Trägt die Technik? Wie funktioniert alles? Die Testfabrik könnte mit etwas Glück schnell wachsen und auch international zu einer viel beachteten Adresse werden, glauben nicht nur Pohl und Badt. Denn sie richtet sich an Kunden, die auf einem der größten Zukunftsmärkte der Welt unterwegs sind. „Wir konzentrieren uns ganz auf das Internet“, sagt Pohl. Die Kernkompetenz der Testfabrik liegt darin, Webanwendungen zu analysieren und Testprozesse zu optimieren. Etwa, wenn es darum geht, dass die Anwendung bei der Nutzung der gängigsten Browser fehlerfrei läuft. Oder wenn die optimalen Werkzeuge für die Anwendung auszuwählen sind. Solche Tests sind zeitlich aufwändig, liefern dem Unternehmen aber ver-
Ein erfolgreiches Team (v.l.): Gründer Bernd Pohl, Business Angel PeFoto: Rich Serra ter Badt und Mathias Hafner (IHK).
lässliche Hinweise, was falsch läuft. Der Webentwickler kann dann einschreiten und optimale Lösungen anbieten. „Unsere Lösungen sind weltweit einsetzbar, zumal jedes namhafte Unternehmen heute eine eigene Website hat“, erläutert Bernd Pohl. Erste Kunden, auch größere Unternehmen, nutzen schon die Vorteile der Testfabrik. Business Angel Peter Badt ist fest davon überzeugt, dass die Testfabrik
ein großer Erfolg werden kann. Er hat alle bisherigen Entwicklungsschritte konstruktiv begleitet. Mit das Wichtigste sei, die Geschäftsidee möglichen Kunden, Banken und interessierten Investoren glaubhaft zu vermitteln. Wie das funktioniert? Business Angel Badt rät dazu, möglichst einfach und verständlich zu erklären. „Die Idee muss so leicht zu verstehen sein, dass sie selbst eine Oma versteht.“
Grundsätzlich müsse man davon ausgehen, dass ein Banker, der das Gründungsprojekt finanziell unterstützen soll, und interessierte Kunden nicht viel Zeit haben. Auch deshalb müsse man schnell auf den Punkt kommen. Badt und Pohl haben das Vorgehen in solchen Situationen professionell trainiert. „Hinzu kommt, dass die Idee zünden muss. Sie muss zu einem Geschäftspartner passen“, sagt Pohl. Was die Testfabrik betrifft, so habe man die Idee selbst entwickelt und auch konkrete Vorstellungen über die technische Umsetzung des Projektes gehabt, so Pohl. Aber unter anderem bei Fragen der Vermarktung habe man Unterstützung gebraucht. An dieser Stelle sei dann der Business Angel ins Spiel gekommen. Die Zusammenarbeit funktioniert offensichtlich erfolgreich. Badt hilft auch bei der Suche nach möglichen neuen Kunden. Die Idee der Testfabrik wollen die Unternehmer nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und in weiteren Ländern bekannt machen. Im nächsten Jahr will man sich am Markt fest etabliert haben. Die Gründer der Testfabrik und ihr Business Angel wollen ihre Zusammenarbeit auch weiterhin fortsetzen – und dann den Erfolg gemeinsam genießen.
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Von SZ-Redakteur Lothar Warscheid
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Professor Heinz Kußmaul, Leiter des Instituts für Existenzgründung und Mittelstand, betont die Bedeutung eines guten Business-Plans.
Foto: Oliver Dietze
Eine 40 Seiten lange Visitenkarte Vor dem Schritt in die Selbstständigkeit sollten Gründer einen Business-Plan aufstellen
Wer gründen will, sollte sich schon vorab einen Überblick über alle wichtigen Aspekte seiner zukünftigen Firma verschaffen.
Foto: Fotolia
evor jemand darangeht, seine Idee von der beruflichen Selbstständigkeit zu verwirklichen, muss er zunächst einmal das trockene Schwarzbrot der Betriebswirtschaft abbeißen, kauen und verdauen. „Wer bin ich? Woher komme ich? Was ist meine Idee, und wie will ich sie umsetzen?“ Dies sind nach Ansicht von Professor Heinz Kußmaul die zentralen Fragen, die sich ein Existenzgründer stellen sollte. Der Hochschullehrer leitet an der Universität des Saarlandes den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, ist aber auch Chef des Instituts für Existenzgründung und Mittelstand. Das beste Instrument, mit dem ein angehender Unternehmer seine Position bestimmen kann, ist nach Ansicht von Kußmaul der BusinessPlan. „Er ist die schriftliche Zusammenfassung eines unternehmerischen Vorhabens. Er stellt eine Art Visitenkarte dar“, sagt er. Eben mal nebenher ist ein solcher Plan nicht zu erstellen. Bis zu 400 Arbeitsstunden sollte der angehende Unternehmer schon aufwenden. Die schriftliche Ausarbeitung sollte 40 Seiten nicht überschreiten, hinzu kommt
ein Anhang von maximal 20 Seiten. Der Business-Plan beginnt mit einem Deckblatt („Cover Sheet“), auf dem die Postadresse des Firmensitzes inklusive der Telefon- und Faxnummer sowie Angaben zur Internet-Präsenz festgehalten sein sollen. Auch Namen und Adressen der Verantwortlichen müssen dort zu finden sein. Der Name des Verfassers sowie der Vermerk auf die Vertraulichkeit der Unterlagen darf ebenfalls nicht fehlen. Nach dem Deckblatt folgt die Zusammenfassung („Executive Summary“). Hier sollten auf maximal zwei Seiten die wichtigsten Informationen des unternehmerischen Vorhabens kurz zusammengefasst werden. Kußmaul rät, die Zusammenfassung erst in Angriff zu nehmen, wenn der Business-Plan vom Inhalt her fertig ist: „Dadurch muss sich der Verfasser noch einmal mit dem erstellten Plan auseinandersetzen und kann so mögliche Fehler durch Plausibilisierung erkennen und beheben.“ Danach folgt der Hauptteil, der in sechs Phasen unterteilt werden kann: Vergangenheit
und
Gegenwart:
Hier sollten die Idee, das Ziel und das Produkt erläutert werden, aber auch die eigene Schlüsselqualifikation und die Vorstellungen über die Unternehmensführung.
Marktanalyse: Diese sollte Informationen über das Unternehmensumfeld, das Marktsegment und die Wettbewerbssituation enthalten. Strategisches Marketing: In dieser Phase müssen der Marketing-Mix, die Pläne und Strategien dargestellt werden. Operationsplan: Hierbei muss der angehende Unternehmer erläutern, wie er seine Aktivitäten umsetzt und welche Geschäftsbereiche er dazu benötigt. Finanzplanung und Finanzierung:
In dieser Phase muss der künftige Unternehmer ausführen, welchen Umsatz und Absatz er erwartet, wie Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz voraussichtlich aussehen. Auch muss ein Gründer die Finanzierung seines Vorhabens darlegen und die Entwicklung der Zahlungsfähigkeit abschätzen. Unternehmenskontrolle: Hierbei muss dargestellt werden, wie der Existenzgründer die Finanzen, die Buchführung, den Verkauf und das Marketing kontrollieren will. Kußmaul rät, sich rechtzeitig einen Steuerberater zu nehmen, um mit ihm als Sparringspartner den Business-Plan durchzugehen. Als Grundlage für das eigene Zahlenwerk biete sich zudem die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) an. Sie ist die in den Unternehmen
am meisten verbreitete Auswertungsform des monatlichen Buchhaltungsabschlusses und wird auch von den Banken häufig verlangt. In seinem Buch „Betriebswirtschaftslehre für Existenzgründer“ geht Kußmaul intensiv auf das Thema Business-Plan ein und widmet ihm 60 Seiten. Am Beispiel eines imaginären neuen SchnellimbissRestaurants (Crêpes Plus) in Saarbrücken zeigt er die wesentlichen Elemente eines typischen BusinessPlans auf. 쏆 Heinz Kußmaul: Betriebswirtschaftslehre für Existenzgründer, 6. Auflage 2008, Oldenbourg Verlag, München, 643 Seiten, ISBN 978-3486-58716-6, 49,95 Euro HINTERGRU ND
Der Lehrstuhl von Professor Kußmaul bietet zweimal pro Jahr zweiwöchige Existenzgründer-Seminare an. In der ersten Woche werden betriebswirtschaftliche Fragen behandelt, in der zweiten Woche praktische Rechtsthemen. Studierende zahlen 100 Euro, sonst 200 Euro. Info: Telefon (06 81) 3 02 21 12, E-Mail: kussmaul@bli.unisaarland.de. low
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Der Gewerbepark Bliesen bietet mit 22.000 m² Produktions- und Lagerhallen, 2.200 m² Büroflächen, 25.000 m² befestigten Freiflächen, 1 Gästewohnung, einem Eventhaus und 7 Wohnhäuser für Mitarbeiter, Mietern eine Symbiose die mit dem Obergriff „Working and Living“ im Saarland die vielschichtigen Bedürfnisse von gewerblichen Mietern abdeckt. Vermietung mit benötigtem Equipment und Dienstleistung ist der Gedanke mit dem H. J. Vetter die Grundlage des interessanten Vermietungskonzeptes im Gewerbepark Bliesen, kurz GPB genannt, das dem Mieter keine zusätzlichen Investitionen zur qualifizierten Geschäftstätigkeit abverlangt, geschaffen hat. Modernster Gerätepark und Kommunikationseinrichtungen, ein während der Geschäftszeiten ständig anwesender Netzwerk- und EDV-Administrator, sowie umfangreiche Dienstleistungsangebote wie Fotokopien, Schreibservice, Dokumentationen, Verwaltungsdienstleistungen, Qualitätskontrolle, Lager- und Logistikangebote, Lagerstatistik, Präsentationen schaffen den Mietern viele Freiräume für ihr Kerngeschäft. Neben den Langzeitbüromietflächen stehen für Saisonbetriebe und Kurzzeitnutzer möblierte Büroeinheiten als BüroHOTEL mit Anschluss an sämtliche Kommunikationseinrichtungen zur Anmietung von Tagen und Wochen zur Verfügung. Nur die tatsächlich in Anspruch genommene Dienstleistung des Mieters wird berechnet. Keine Investition, keine Abschreibung und keine Kapitalbindung mit denen sich ein Mieter auseinandersetzen muss. Kostenminimierung für den Mieter anstelle von hohen, und vermeidbaren Kosten zeichnen das Konzept des Gewerbeparks Bliesen aus. Seit über 10 Jahren wird „Erfolg durch Teilen“ oder „Share Economy“ im Gewerbepark Bliesen praktisch angewendet. Hier ist Service keine Phrase. Die Mitarbeiter der Gewerbeparks Bliesen GmbH zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität aus, so dass
auch Sonderwünsche eines Mieters schnell umgesetzt werden. Die Bürogebäude bieten neben den anzumietenden Büroflächen Seminarräume, welche Tag Weise für Seminarveranstaltungen, Schulungen, Präsentationen und vielem mehr gebucht werden können. Das Team gewährleistet eine professionelle Unterstützung bis hin zur Vorbereitung von PowerPoint-Präsentationen, Bewirtungs- und Cateringangeboten. Ergänzend steht neben dem Bürohaus das Eventhaus. Dort können Firmenjubiläen, Mitarbeiterehrungen, Hausmessen, Weihnachtsfeiern und vielen andere unternehmerische Aktivität abgehalten werden. Ferner wird auf dem Gelände des Gewerbeparks eine Gästewohnung betrieben, welches den Übernachtungen von Mitarbeitern, Seminarleitern und Geschäftspartner vorbehalten ist. Das geschmackvolle Ambiente beflügelt Geschäftsideen. Für Besprechungen und Feierlichkeiten im kleinen Rahmen sowie Wochenendbrainstorming für Vertriebspartner und deren Geschäftsleitung wird auch diese Einrichtung gerne genutzt. Unter www.gewerbepark-bliesen.de finden Sie vertiefte Informationen über die Mietangebote und Dienstleistungen vor. Anfragen und Besuchstermine werden telefonisch unter 0 68 54 / 90 98 94 0 bearbeitet. Besuchen Sie den Gewerbepark Bliesen und informieren sich vor Ort direkt. Herr Vetter persönlich freut sich auf Ihren Besuch und ist auch Ihr Gesprächspartner.
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Ein Schlussstrich ist nicht das Ende Vor sechs Jahren ging Thomas Neu mit seiner Firma in die Insolvenz – Heute ist er wieder im Geschäft
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Teil I Fachpraxis Jan. 2015 Feinwerkmechaniker Metallbauer
Nov. 2014 Fußpflege
Teil II Fachtheorie Nov. 2014 Maler und Lackierer
03.12.2014 Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten
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Thomas Neu gilt als Experte für Geothermie. Trotzdem musste er 2008 in die Insolvenz gehen, weil Fehler der Billigkonkurrenz die ganze Branche in Verruf brachten. Beinahe die ganze Altstadt von Staufen wurde damals beschädigt. Fotos: Iris Maurer/dpa
Von SZ-Redakteur Lothar Warscheid
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homas Neu (58) aus Saarbrücken hat in seinem Berufsleben schon einiges hinter sich. Sichere Führungspositionen hat er aufgegeben, um sich ins Abenteuer der Selbstständigkeit zu stürzen. Nach dem Scheitern kam der Neubeginn – mit spannenden Anfragen und Aufgaben. Doch der Reihe nach: Nach drei Jahren bei der Bundesmarine – heute ist er Kapitän zur See der Reserve – studierte Neu von 1979 bis 1984 Bergbau an der Technischen Universität Clausthal. Elf Jahre arbeitete er danach im saarländischen Steinkohlenbergbau, war zuletzt Betriebsinspektor im Bergwerk Warndt/Luisenthal. Dann bot Saarberg ihm die Geschäftsführung von Saar Montan an, einer Gesellschaft, die außerhalb der Kohle bergmännische Projekte angehen sollte. Neu schlug den Konzern-Oberen vor, dass sich Saar Montan auch mit der Geothermie beschäftigen sollte. Für ihn ist die Wärme aus den Tiefen der Erde eine der wichtigsten Energiequellen der Zukunft. Aber der RAG-Konzern als neuer Eigentümer von Saar Montan winkte ab. Neu kündigte 2003 und machte sich mit seiner ersten Firma, der
Drilltherm GmbH, in SaarbrückenKlarenthal selbstständig. Drilltherm sollte sich mit oberflächennaher Geothermie (bis 70 Meter durchschnittliche Teuftiefe) beschäftigen, entsprechende Projekte entwickeln und vermarkten. Von einer kleinen saarländischen Bohrfirma übernahm er den Maschinenpark und die ersten Aufträge. Rasch stellte sich heraus, dass die Maschi-
In Staufen sind die Schäden in der Altstadt auch Jahre später noch sichtbar. Foto: Rolf Haid /dpa
nen stark reparaturbedürftig waren. „Das mitgelieferte Tüv-Gutachten war nichts wert“, sagt Neu. Auch die Aufträge waren nicht kostendeckend kalkuliert. „Ich war einfach zu blauäugig und zu gutgläubig“, weiß er heute. Angehenden Unternehmern rät er, „ein gesundes Misstrauen an den Tag zu legen, wenn sie in ein bestehendes Unternehmen einsteigen.Der Verkäufer macht die Braut immer schön.“ Doch er glaubte an seine Idee, steckte sein ganzes privates Geld in Drilltherm und ackerte wie ein Verrückter. Anfangs lief es trotz der Startschwierigkeiten gut. Vor allen Dingen wollte der Bergbauingenieur Qualitätsarbeit abliefern – und die hatte ihren Preis. Andere nahmen es nicht so genau, gingen mit Preisen an den Markt, „die nie und nimmer die Kosten deckten, wenn sie richtig kalkuliert waren“. Das brachte die Branche in Verruf. Durch den Pfusch der Billigkonkurrenz floss bei einer Tiefenbohrung beispielsweise Wasser in eine Gipsschicht unterhalb der Stadt Staufen. Der Gips quoll auf, in vielen Häusern entstanden Risse. Nach dieser missglückten Erdwärme-Bohrung war die Branche in Verruf, das Geschäft kaputt. Im Jahr 2008 musste Neu seine Firma Drilltherm in die Insolvenz schicken. Zwölf Mitarbeiter waren betroffen. „Man muss auch mal sa-
gen können, das war nichts“, sagt er heute. Doch Thomas Neu hatte sich inzwischen in der Geothermie-Szene einen Namen gemacht. Er wurde geschäftsführender Direktor der Essener Firma Enro. Dieses Unternehmen war von dem gebürtigen Saarlouiser und langjährigen Vorstandschef der Ruhrkohle AG (heute RAG), Karlheinz Bund, gegründet worden, um Projekte der Tiefenund der Petrogeothermie anzupacken. Bei der Petrogeothermie werden unterirdisch heiße Steine angebohrt. Durch einen Wärmetauscher wird deren Energie genutzt. „Mit diesem Vorhaben war Bund seiner Zeit voraus“, sagt Neu heute. Als Bund 2012 im Alter von 87 Jahren starb, war auch das Schicksal von Enro besiegelt. Neu hatte sich schon vorher andere Betätigungsfelder gesucht. Er wurde von der Münchner Investorengruppe Grünwald Equity verpflichtet, als technischer Leiter ein Tiefengeothermie-Projekt in Traunreut (Oberbayern) nach vorne zu bringen. Inzwischen wird dort mit heißem Wasser aus der Erde Fernwärme geliefert. Ein Kraftwerk ist in Arbeit. Mittlerweile ist der Bergbau-Ingenieur auch wieder unternehmerisch aktiv. Er hält 20 Prozent an der Saarbrücker Ingenieurgesellschaft Pro G.E.O. Die übrigen 80 Prozent liegen beim Freiberger Ingenieurbüro Geos. Pro G.E.O. beschäftigt sich wieder mit Geothermie – aber auch mit anderen Montan-Projekten. In Mauretanien erforschte Neu Vorkommen von Seltenen Erden, in Laos beschäftigte er sich mit dem Bauxit-Bergbau, und in Gabun half er, eine Bergbau-Akademie ins Leben zu rufen. Außerdem gehören ihm zwei weitere Projektgesellschaften, die Tiefe Geothermie Saar und die Tiefe Geothermie Brandenburg. Am Unternehmertum reizt ihn trotz Höhen und Tiefen nach wie vor, „dass ich mein eigener Herr sein kann“. Aber er weiß auch, „dass nicht jeder für die berufliche Selbstständigkeit geschaffen ist“. Der Wille zum Durchhalten und der Rückhalt in der Familie seien extrem wichtig. Und: „Zart besaitet sollte man nicht sein.“
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Die verflixten zwei ersten Jahre Gründernetzwerk SOG betreut Unternehmer auch nach dem Start in die Selbstständigkeit Von SZ-Redakteur Lothar Warscheid
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xistenzgründer starten mit großem Elan in das Abenteuer berufliche Selbstständigkeit. „Doch viele wissen zu wenig darüber, auf was sie sich einlassen“, sagt Silja Weissmüller. Sie kann ein Lied davon singen, denn sie hat die Ahnungslosen oft vor ihrem Schreibtisch sitzen. Die Diplom-Kauffrau ist Projektleiterin Gründerqualifizierung bei der Koordinierungsstelle der Saarland Offensive für Gründer (SOG). Seit einem Jahr arbeitet sie in diesem Bereich. Angestellt ist sie bei der Standortfördergesellschaft Saaris. „Oft ist die Begeisterung für eine unternehmerische Idee oder der Glaube an den Erfolg eines selbst entwickelten Produkts groß. Aber über die Vermarktung haben sich die künftigen Firmeninhaber noch zu wenig Gedanken gemacht“, erzählt die 33-Jährige. Vor allem in den Bereichen Buchführung, Controlling oder Marketing hätten die
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angehenden Existenzgründer „nur sehr ungefähre Vorstellungen“. In Gesprächen mit den Männern und Frauen, die mit ihr einen Termin vereinbaren, arbeitet sie die Defizite auf und zeigt ihnen, wie sie ihre Wissenslücken schließen können. Hierbei hilft die Einbindung in das Gründernetzwerk SOG. Auf dessen Internet-Seite (www.gruenden. saarland.de) sind zahlreiche Weiterbildungsangebote zu finden. Die Themenpalette reicht von der Erstellung eines Business-Plans über Forderungsmanagement oder Steuern bis hin zu Versicherungen. „Das SOG-Netzwerk ist bundesweit einmalig“, sagt Jürgen Lenhof, Leiter der Abteilung Mittelstand und Wirtschaftsförderung im saarländischen Wirtschaftsministerium und Mann der ersten Stunde beim SOG. 1999 wurde es gemeinsam von dem Wirtschaftsministerium, der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer (HWK) sowie der saarländischen Strukturbank SIKB ins Leben gerufen. Heute sind dort 25 Netzwerk-
Jürgen Lenhof, Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium. Fotos: Serra
Silja Weissmüller, Expertin für Gründerqualifizierung bei der SOG.
partner vertreten, angefangen von der Arbeitskammer über Steuerberater und Wirtschaftsprüfer bis hin zu den Wirtschaftsjunioren Saarland. Mit der SOG-Koordinierungsstelle Gründerqualifizierung „wurde vor einem Jahr eine Lücke geschlossen“, erläutert Lenhof. Allerdings war eher daran gedacht, Leute, die bereits den Sprung in die Selbstständigkeit geschafft haben, zu unterstützen. „Denn die kritische Zeit ist in den ersten zwei Jahren.“ Das lässt sich auch statistisch belegen. Eine Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes Bürgel über Firmeninsolvenzen hat ergeben, dass mehr als jedes vierte Unternehmen (26,7 Prozent), das im vergangenen Jahr in die Pleite rutschte, maximal zwei Jahre am Markt war. „Spätestens im zweiten oder dritten Jahr muss Geld verdient werden“, sagt Weissmüller. Denn bei vielen Förderprogrammen – wie zum Beispiel der Gründungs- und Wachstumsfinanzierung (GUW) der SIKB – laufe die tilgungsfreie Zeit bei einem Be-
triebsmittelkredit schon nach einem Jahr und bei einem Investitionskredit nach höchstens drei Jahren aus. Daher will sich Weissmüller in Zukunft vor allem um die Jungunternehmer kümmern, die in der kritischen Phase der ersten zwei Jahre stecken. Allerdings ist ihr klar, dass sie hierbei Überzeugungsarbeit leisten muss. „Manche sehen nicht die Notwendigkeit, Wissenslücken zu füllen“, sagt sie. Andere wiederum seien so stark in ihr Unternehmen eingebunden, dass sie nach eigenen Angaben zu wenig Zeit hätten, sich weiteres Wissen anzueignen. Doch Jürgen Lenhof weiß aus Erfahrung, „dass mit zunehmender Qualifizierung auch die Chance auf eine dauerhafte Gründung steigt“. Daher sollen auf die SOG-Webseite noch mehr Informationen über die Weiterbildungsangebote in der Region platziert werden – unter anderem durch eine noch engere Kooperation mit der HWK, die die Weiterbildungsdatenbank Saar verwaltet (www.weiterbildungsdatenbank-saar.de).
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Von SZ-Redaktionsmitglied Janek Böffel
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igentlich hätte Martin Monzel ja alles beim Alten lassen können. Als Manager eines Bio- und NanoTechnologie-Netzwerks verdiente er gut und hatte etwas, das man gemeinhin als Job mit Zukunft bezeichnet. Und doch hatte er nach neun Jahren den Eindruck, es fehle etwas. „Irgendwann hatte ich das Gefühl, jetzt hast du genug für dein Land getan. Und das Gefühl hat mir gesagt, wenn ich noch etwas Eigenes machen will, dann sollte ich es jetzt tun.“ Vergangenes Jahr hat er deshalb gemeinsam mit Götz BeylichOswald,der die gesicherte Existenz als Arzt für das Risiko Gründung aufgegeben hat, die Firma Lactopia ins Leben gerufen. „Ein Produkt zu entwickeln, das es so noch nicht gibt, das hat ja schon seinen Reiz. Wir müssen nun versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen“, sagt Beylich-Oswald. In zwei Jahren wollen sie Probiotika, also Mikroorganismen, so verarbeiten, dass die Kosmetik-Industrie sie verwenden kann. Eine eigene Produktlinie mit Deos und Nahrungsergänzungen haben sie schon. Für ihre Idee bekamen die beiden – mittlerweile von Markus Geßner verstärkt – im September den Preis „1,2,3, go“, für den sich Gründer aus der gesamten Großregion bewerben können. Seit 14 Jahren schon gibt es den Business-Plan-Wettbewerb, der mit 50 000 Euro dotiert ist. „Aber es geht nicht nur um das Preisgeld“, sagt Helga Trampert, bei der Industrie- und Handelskammer zuständig für „1,2,3, go“, „Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die Bewerber erfüllen müssen. Aber auch wenn sie die nicht erfüllen, bekommen sie Hilfe.“ Oft bewerben sich Gründer, die zwar eine gute, aber nur bedingt neue Idee haben. Auch
Viel Platz brauchen Casten Stoll (vorne) und Nils Hasler nicht. Doch die Film-Industrie wartet gespannt auf ihre Software.
Mehr wert als das Preisgeld Wettbewerb zeichnet seit 14 Jahren Gründer aus
Götz Beylich-Oswald (links) und Martin Monzel haben für die Firmengründung ihre gesicherten Jobs aufgegeben. Fotos: Rich Serra
ihnen werden Berater zur Seite gestellt, die einen Business-Plan ausarbeiten. Und der sei oft mehr wert als das Preisgeld, sagt der Gitarrist Thomas Blug: „Für Kommunkationszwecke ist das extrem wichtig. Man hat eben etwas, das man vorzeigen kann.“ Auch Blug hat in diesem Jahr das Risiko Existenzgründung auf sich genommen. Mit seiner Firma Bluguitar produziert er einen besonders kleinen Verstärker. In Eigenregie und mit viel Erfahrung aus Jahrzehnten Bühnenerfahrung, gilt der 48-Jährige doch als einer der besten Gitarristen der Welt. Dass er sich nun als Unternehmer versucht, eine Firma gegründet und einen Großteil seines Kapitals investiert hat, sei nur konsequent, sagt er: „Ich habe immer schon gebastelt. Für mich war es ein logischer Schritt. Auch weil ich das Gefühl hatte, dass es nichts Neues auf dem Markt gibt.“ Im Vergleich dazu wirkt die Gründergeschichte der Informatiker Nils Hasler und Carsten Stoll mit ihrer Firma The Captury fast schon klassisch. Beide – ebenfalls Preisträger 2013 – haben ihren Doktor an der Universität des Saarlandes gemacht und aus der Forschungsarbeit dann eine praktische Anwendung entwickelt. „Das hat uns schon ein wenig gestört, dass wir forschen, aber vieles nicht auf den Markt kommt“, sagt Stoll. Und Hasler ergänzt: „Da lesen dann 50 Forscher weltweit drüber, und das war es dann.“ In ihren Büros arbeiten die beiden gerade daran, ihre Software marktreif zu machen. Die erleichtert es FilmProduzenten und Spielherstellern, die Aufnahmen von Menschen zu digitalisieren. Wo früher spezielle Anzüge und aufwändige Aufbauten nötig waren, reichen nun vier Kameras und die Software. Entsprechend gespannt wartet die Industrie auf das Produkt. Hasler ist optimistisch: „Es sieht ganz gut aus.“
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Endlich sein eigener Herr und Meister
Martin Birtel (32) in seiner neuen Backstube. Mit dem eigenen Café in Sulzbach hat sich ein Kindheitstraum erFoto: Rich Serra füllt.
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Die meisten Betriebe im Saar-Handwerk sind in Meisterhand. Doch die Anforderungen an Selbstständige sind hoch.
Von SZ-Redaktionsmitglied Janek Böffel
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ndere Kinder wollten Astronaut werden oder Polizist oder Tierarzt. Für Martin Birtel stand hingegen fest: „Seit ich fünf bin, war für mich klar, dass ich Bäcker werde.“ Abbringen lassen hat er sich von diesem Gedanken nie. Mit 13 machte er ein erstes Praktikum, es folgten Lehre und sechs Jahre als Geselle in mehreren Bäckereien. Vor sieben Jahren machte der heute 32-Jährige dann seine Meisterprüfung. Doch ganz zufrieden war er als angestellter Bäcker nicht: „Es war immer im Hinterkopf, dass ich mich selbstständig mache. Schon als Kind hatte ich allen gesagt, dass ich mal eine
Bäckerei aufmache.“ Doch der Markt ist begrenzt, nicht erst seit es in jedem Discounter am Ortsrand frische Brötchen gibt. Insofern war es beinahe ein Wink des Schicksals, als Birtel vor einigen Monaten erfuhr, dass das Café Pitz in Sulzbach-Neuweiler einen neuen Besitzer suchte. Ausgerechnet dort, wo er zum ersten Mal eine Backstube betreten hatte, wo er mit 13 sein erstes Praktikum gemacht hatte und wo er schon ein Jahr lang als Aushilfe gearbeitet hatte. „Ich habe dann bei den Eheleuten Pitz angefragt, ob sie an mich verkaufen würden, und als ich die ersten positiven Signale hatte, bin ich zur Handwerkskammer und habe mir Hilfe geholt.“ Als dann die Bank den Kredit gewährte, ging alles ganz schnell. Damit widersetzt sich Birtel allerdings dem Trend. Im gesamten Handwerk machen die Meisterbetriebe zwar mit 7700 von 11 866 Betrieben noch die Mehrheit aus. Doch die Zahl der Bäckereien im Land ist stetig gesunken. „Im Schnitt sind es jedes Jahr sechs Prozent weniger. 1980 hatten wir mehr als 800 Bäckereien. Heute sind es gerade einmal 173“, sagt Landesinnungsmeister Roland Schaefer. Und
die Talsohle sein noch lange nicht erreicht. „Irgendwann haben Tankstellen und Supermärkte gemerkt, dass man mit Brötchen gutes Geld verdienen kann“, sagt Schaefer. Geld, das den klassischen Bäckereien fehlt: „Die Geburtstagstorte für die Kinder können nur die Bäcker. Aber auch die brauchen einen Grunderwerb. Man kann ja nicht immer nur Kuchen backen.“ Gleichzeitig seien die Anforderungen an einen Bäcker immer größer geworden. „Die Leute wollen sieben Tage die Woche einkaufen. Aber vermitteln Sie das mal dem Nachwuchs, dass er sieben Tage arbeiten muss. Und um Schichtbetrieb einzuführen, braucht es eine gewisse Betriebsgröße. Da muss der Bäcker ja ein richtiger Unternehmer sein.“ Auch deshalb zögern viele Handwerker, einen eigenen Betrieb zu eröffnen, tauschen sie doch die relativ große Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses mit dem Risiko, alleinverantwortlich zu sein, sollten sie scheitern. Auch Franz Hendle hat sich lange auf den Schritt vorbereitet. 15 Jahre hatte der Kfz-Meister in Luxemburg in einer Vertragswerkstatt gearbeitet: „Aber eigentlich wollte ich mich schon immer
selbstständig machen.“ Neben seiner Arbeit hat er darum Betriebswirtschaft studiert, um auch diese Seite kennenzulernen: „Es gibt zwar einige Grundlagen in der Meisterausbildung, aber mir war das nicht genug.“ Vor vier Jahren hat er dann angefangen, seinen eigenen Betrieb zu planen. Zuerst suchte er in Luxemburg nach einen Grundstück, dann erfuhr er aber, dass in PerlBesch, nahe der Grenze, ein Gewerbegebiet eröffnet. „Ich habe dann erst einmal eine Marktanalyse gemacht. Und wenn man bedenkt, dass Perl vergangenes Jahr fast 800 Einwohner dazugewonnen hat, habe ich da viel Potenzial gesehen“, sagt Hendle. Nachdem der Kredit genehmigt war, setzte er sofort auf Online-Marketing – noch immer eine Seltenheit im Handwerk: „So stand die Anzeige möglichst weit oben in den Google-Ergebnissen. Im März gab es schon die ersten Terminanfragen, obwohl wir erst im Juli eröffnet haben. Und seitdem habe ich fast immer einen 14-Stunden-Tag“, sagt Hendle und lacht zufrieden. Sehnt er sich da nicht nach einem geregelten Alltag? „Auf keinen Fall“, sagt Hendle. „Ich habe es keinen Tag bereut.“
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Von SZ-Redakteur Lothar Warscheid
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ie Gründung neuer Unternehmen wird auch von den Wirtschaftsförderern in der Region sowie denjenigen, die Gewerbegebiete entwickeln und verwalten, positiv begleitet und unterstützt. So bietet die GIU Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung, eine Gesellschaft der Stadt Saarbrücken, verbilligte Mieten für junge Unternehmen an. „Im Saarbrücker ITPark Saarland können Firmen in der Startphase Büroräume für 7,50 Euro pro Quadratmeter mieten“, sagt GIU-Geschäftsführer Jürgen Schäfer. Darin seien bereits alle Nebenkosten enthalten. Diese Sonderkonditionen „gelten für die ersten drei Jahre“. Auch auf den Saarbrücker Saarterrassen sind nahe dem zentralen Expomedia-Gebäude Büroflächen vorhanden, die nach Angaben von Schäfer speziell auf Existenzgründer zugeschnitten sind. Das Gleiche gelte für den gegenüberliegenden Bahnhof Burbach. Wer sich als Handwerker selbstständig machen will, findet in den Hallen des Areals AW SaarbrückenBurbach „einen unverwechselbaren Standort mit vielen Vorteilen“, wie es in der GIU-Eigenwerbung heißt. In den Werkstatthallen werden die Flächen für 3,50 Euro je Quadratmeter vermietet. Die parzellierten Flächen umfassen 300 Quadratmeter. Darin integriert ist eine Art Container mit einem kleinen Büro, Sozialräumen und Toiletten. Wenn das Unternehmen wächst und die Fläche von 300 Quadratmeter zu klein wird, „können die Zwischenwände auch entfernt werden“, erläutert Schäfer. Auch der Saarpfalz-Kreis hält für Gründer und Jungunternehmer „ein breites Angebot vor“, erläutert Doris Gaa, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Saarpfalz. „Wir wollen der ideale Standort zum Starten und Wachsen sein.“ Sowohl in Bexbach als auch in Homburg und St. Ingbert hat die WFG die Möglichkeit, Existenzgründer und Jungunternehmer anzusiedeln. Im Saarpfalz-Park in Bexbach stehen unter anderem Büroflächen zur Verfügung. Aber auch junge Handwerksunternehmen und gewerbliche Betriebe können sich dort ansiedeln. Im Gründerzentrum Handwerk sind die Flächen auf jeweils 300 Quadratmeter parzelliert. „Sie lassen sich von einem Raum bis einer ganzen Etage flexibel erweitern“, erläutert die WFG-Geschäftsführerin. Wenn eine Gründungsidee nicht klappt, „beharren wir auch nicht darauf, dass der Mietvertrag erfüllt wird“, sagt Gaa. Für Existenzgründer und Jungunternehmer gibt es allerdings noch andere Standort-Optionen im Saarpfalz-Kreis. Am Biomedizinischen Zentrum (BIZ) in Homburg ist Platz für junge Firmen, die sich auf Biotechnologie und Software speziali-
Raum zum Wachsen gibt es reichlich Fast alle Landkreise bieten spezielle Gewerbeflächen für Firmengründer an siert haben. Ansprechpartner für dieses Zentrum ist die Wirtschaftsförderung der Stadt Homburg. Auch das Starterzentrum der Universität in Homburg ist auf den Medizinund Biobereich fokussiert – Träger ist die WuT GmbH auf dem Campus Saarbrücken der Saar-Uni. Innovative und technologieorientierte Existenzgründer können außerdem
Fragen. So hilft sie dabei, einen Business-Plan zu erstellen, oder berät bei der Finanzierung. „Jeder Jungunternehmer hat nur einen Ansprechpartner, der ihn bei seinem Vorhaben begleitet“, erläutert Häusler. „Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht und sind auch sehr erfolgreich.“ Einen umfassenden Überblick
über Gewerbeflächen im ganzen Land hat außerdem die landeseigene SBB Saarland Bau und Boden Projektgesellschaft. Ihre Aufgabe ist es zwar in erster Linie, große Gewerbe- und Industrieflächen zu vermarkten. „Aber wir haben auch Angebote für Existenzgründer“, sagt SBB-Sprecher Ludwin Vogel. Zusammen mit ihrer „Schwester“, der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GW) Saar hat sie mittlerweile eine große Übersicht über alle Areale erstellt, auf denen Firmen sich ansiedeln können. Heraus kam bei der Erfassung, dass es im Land aktuell mehr als 200 Gewerbegebiete mit insgesamt 452 verfügbaren Flächen gibt. Interessenten finden die Übersicht auf dem Internet-Portal www.gewiss-saarland.de. Gesucht werden kann nach verschiedenen Kriterien wie Landkreis, Gemeinde und Flächengröße. Es werden sowohl Flächen angezeigt, die kurzfristig verfügbar sind, als auch solche, die noch erschlossen werden.
Wo einst in Burbach die Drahtzieherei stand, haben im IT-Park jetzt junge Firmen Platz.
im Gewerbe- und Technologiepark St. Ingbert, der von der Stadt gemanagt wird, eine Heimat finden. Ebenso im Innovationspark am Beckerturm, der von einer namensgleichen Gesellschaft betreut wird. „Wir haben im Saarpfalz-Kreis die größte Dichte an Gründerzentren im Land“, sagt Gaa. Andere Wege geht die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Neunkirchen. Sie betreibt „keine eigenen Gründerzentren“, sagt Geschäftsführer Klaus Häusler. Die Gesellschaft hat einen Standortatlas erstellt und aktualisiert diese Plattform regelmäßig. „Wir bringen Anbieter und Nachfrager von Gewerbeimmobilien zusammen.“ Allerdings steht sie auch Gründern im Landkreis zur Verfügung und berät diese in praktischen
Foto: Oliver Dietze
AU F EIN EN B L ICK
Im Saarland gibt es noch weitere Technologie- und Gründerzentren für junge Unternehmen. Dazu gehört die Bau-Werk-Stadt Sulzbach, ein denkmalgeschützter ehemaliger Schlachthof. Sie bietet Arbeitsräume von 19 bis 146 Quadratmeter an. Betreut wird er von der Saarbrücker Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung. Junge Unternehmer sind auch im Gewerbe- und Technologiezentrum (GTZ) der Stadt Völklingen willkommen. In unmittelbarer Nähe zum Weltkulturerbe Völklinger Hütte umfasst das GTZ knapp 3500 Quadratmeter an Büro- und Gewerbeflächen. Auf einem alten Industrie-Areal ist auch das Unternehmerzentrum Püttlingen (UZP) untergebracht, in dem Existenzgründer ebenfalls willkommen sind. Früher gehörte das Gebäude zur Grube Victoria. Auch das Unternehmer- und Technologiezentrum St. Wendel ist eine gute Adresse für Existenzgründer. Die Mitarbeiter beraten sie unter anderem beim Einwerben von Fördermitteln oder bei der Bewertung von Marktchancen. Betreut wird das Gründerzentrum von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land. Gute Startchancen für Gründer bietet auch das Unternehmenszentrum Losheim. Es wirbt mit kostengünstigen Mieten, einer sehr guten IT-Infrastruktur und mit Gemeinschaftseinrichtungen. low
MAGAZIN
D O N N E R S TA G, 6 . N OV E M B E R 2 014
Von SZ-Redakteur Thomas Sponticcia
E
s sind gerade mal fünf Sekunden, die Diätpläne aller Art in weite Ferne entschwinden lassen. Man hat keine Chance gegen diese Art der „kleinen Verführer“. Auf der Zunge beginnen die „Macarons“ sogleich zu wirken. Ein Baisergebäck aus Mandelmehl, das in Frankreich seit Jahrzehnten als Spezialität gefeiert wird. Jetzt bringen es zwei Spezialisten auch nach Saarbrücken. In der Chocolaterie Kestener in der Betzenstraße unweit des Rathauses sowie in der Pâtisserie von Quanah Schott in der Mainzer Straße kann man das Edelgebäck probieren. Für viele der Beginn einer langen Freundschaft. In der Chocolaterie Kestener sind 22 Sorten erhältlich. Gegenwärtig sorgen Geschmacksnoten aus der Herbst- und Winterkollektion für Gaumenfreuden. Spontan fühlt man sich beim Probieren an lange Winterabende erinnert, an Behaglichkeit und Düfte wie auf dem Weihnachtsmarkt. Eines der „Macarons“ schmeckt unverkennbar nach Bratapfel. Zur eigenen Überraschung gesellt sich eine zweite Geschmacksrichtung hinzu: Maronencreme. Je zwei verschiedene Füllungen pro „Macaron“ kreiert Franck Kestener. Er leitet in fünfter Generation als Chocolatier das gleichnamige Familienunternehmen in Saargemünd. Dort ist auch die Produktion mit 15 Mitarbeitern angesiedelt. Jeden Morgen fährt Franck Kestener seine neuesten Kreationen nach Saarbrücken, wo ihn sein Vater Robert im Geschäft erwartet, selbst ein gelernter Pâtissier, der auch mit 69 Jahren noch gerne Repräsentationsaufgaben wahrnimmt. Franck hat bei ihm die Lehre absolviert. Der 38-Jährige kann heute schon auf eine bemerkenswerte Karriere zurückblicken. Sein besonderes Talent und seine Fähigkeiten haben sogar die Aufmerksamkeit des französischen Präsidenten geweckt, der ihn mit seinen Künsten längere Zeit am Élysée-Palast beschäftigt hat. Kestener wurde als Bester seines Handwerks zum „Meilleur Ouvrier de France“ gekürt und ist auch Weltmeister seines Faches. In Paris findet man die Produkte der Familie Kestener in einer eigenen Boutique in der Rue Gay Lussac unweit des Parlamentes, in Saargemünd in der Rue Gutenberg. Im Saarland eine Filiale zu eröffnen, war aus Sicht der Kesteners ein folgerichtiger Schritt. „Macarons“ sind in Deutschland bisher kaum bekannt. Da gibt es also noch viele Menschen, die auf den Geschmack kommen können. Und das Saarland gilt als das Tor zu diesem riesengroßen Absatzmarkt. In der Saarbrücker Filiale führt die Hitliste nach Auskunft von Robert Kestener die Variation KaramellSalzbutter an, gefolgt von Schokolade. Zur Herbst-Winterkollektion gehören aber auch in Cognac karamellisierte Nüsse oder Lebkuchen und
Robert Kestener probiert eine Auswahl an „Macarons“. Insgesamt gibt es derzeit 22 Sorten im Angebot der Fotos: Iris Maurer Chocolaterie Kestener in Saarbrücken am Rathaus.
Wenn die süße Versuchung alle Widerstände besiegt Zwei Unternehmer bringen das französische Edelgebäck „Macaron“ an die Saar
Quanah Schott präsentiert eine Auswahl seiner „Macarons“ in der Pâtisserie in der Mainzer Straße in Saarbrücken. Er glaubt, dass das französische Baiser-Gebäck an der Saar schnell bekannter wird.
kandierte Orange. Die Mandeln, von denen als Herzstück des Gebäcks eine besonders erlesene Qualität benötigt wird, bezieht die Familie Kestener vor allem aus Spanien sowie aus der Provence. Handarbeit und viel Kreativität sind nach Überzeugung von Robert Kestener die Hauptvorteile in der Produktion von „Macarons“, auch gegenüber der Industrie. Die versuche längst, mit eigenen Produkten den Markt aufzumischen. Allerdings habe dieses Vorgehen gegenüber dem professionellen Handwerker einen Nachteil. Denn die Industrie schaffe es bisher nur, „Macarons“ mit jeweils einer Füllung herzustellen. Der Fantasie ist nach oben keine Grenze gesetzt. Franck Kestener will weitere Sorten auf den Markt bringen. Das gilt auch für Pâtissier Quanah Schott (32), der sein Handwerk vor allem in Paris gelernt hat. Die fach-
lich wohl prägendste Erfahrung des gebürtigen Saarbrückers ist die lange Zusammenarbeit mit Pierre Hermé, dem berühmtesten Hersteller der „Macarons“, der mit seinen Kreationen dem feinen Gebäck zu einem weltweiten Ruf verholfen hat. In dessen Pâtisserie im Nobelhotel Royale Monceau unweit der ChampsÉlysées hat Schott nicht nur einen umfassenden Einblick in die Geheimnisse der „Macarons“-Produktion bekommen, sondern gleichzeitig auch die geschmacklichen Vorlieben vieler Stars kennengelernt: von Bruce Willis über Jennifer Lopez bis hin zu Ex-Präsident Nicolas Sarkozy. Bruce Willis etwa habe immer unter dem Namen „Dr. White“ eingecheckt, um Kontakt mit Paparazzi zu vermeiden. Schließlich kehrte Schott in seine Heimat zurück, um seinen Traum vom eigenen Laden zu verwirklichen. Die Saarländer kennen
französische Pâtisserien und mögen die Leckereien. Im Saarland waren „Macarons“ aber nicht leicht zu bekommen – bis eben Schott und Kestener ihre Geschäfte aufmachten. Mittlerweile hat Quanah Schott längst seine eigenen geschmacklichen Geheimnisse in der „Macarons“-Produktion entwickelt. Mit etwas Glück kann man ihm in seiner Pâtisserie in der Mainzer Straße sogar über die Schulter schauen, wenn er seine Variationen des Edelgebäcks kreiert. Die Produktion ist nur durch eine Glasscheibe vom Verkaufsraum getrennt. Schott hat derzeit neben weiteren Spezialitäten acht verschiedene „Macarons“ im Angebot, eines wechselt monatlich. Nach dem Weihnachtsgeschäft will er sich nach einem zweiten Standort in Saarbrücken umsehen. Denn der Siegeszug der „Macarons“ habe an der Saar erst angefangen, meint er.
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