51. Jahrgang, Nr. 3 Drittes Quartal: Juli – September 2014 Ausgabe für Deutschland
Salvatorianische Hilfsaktion Humanitäre Katastrophe in Zentralafrika Mgr. Bert Vanbuel, ein limburgischer Salesianer Don Boscos aus Zolder(Belgien), fuhr am 5. Oktober 1994 als Missionar nach Bangui in der Zentralafrikanischen Republik. Am 16. Juli 2005 ernannte Papst Benedikt ihm zum Bischof von Kaga-Bandoro. Am 6. April 2014 durften wir Mgr. Bert Vanbuel treffen. Stundenlang berichtete er uns von der großen und bitteren Katastrophe in Zentralafrika. In unserem Infoblatt will Mgr. Vanbuel unseren Lesern seine Geschichte erzählen und er rechnet auf unsere Hilfe. Mgr. Bert Vanbeul
für sie getan. Ich spürte, dass es meine Aufgabe war, für diese Jugendlichen zu sorgen, obwohl ich im Voraus wusste, dass es nicht einfach sein würde, in einem Land wie Zentralafrika zu arbeiten, das völlig zerrüttet ist und zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Zentralafrika: ein Land in großer Krise
Mgr. Bert Vanbuel Nach meiner Bischofsweihe am 16. Juli 2005 wurde ich in das Bistum Kaga Bandoro gesandt, eine Region, die dreimal so groß ist wie Belgien. Vorher arbeitete ich in der Hauptstadt Bangui. Kaga Bandoro liegt im Zentrum des Landes etwa 350 km nördlich von Bangui und hat ungefähr 250 000 Einwohner. Ich war 54 Jahre alt, als ich als Missionar nach Zentralafrika zog. Als Salesianer Don Boscos war ich in Belgien für das Jugendbildungswerk in Groot-Bijgaarden, Haacht und Heverlee verantwortlich. Eine Arbeit, die ich sehr gerne tat. Aber damals kam die Anfrage aus Rom, ob aus Flandern jemand gesandt werden konnte, um die Jugendarbeit in Zentralafrika zu betreuen. Weil ich begriffen hatte, dass dort große Not herrschte, habe ich nicht gezögert und beschlossen, Missionar zu werden. 60 Prozent der Jugendlichen in Zentralafrika sind schließlich jünger als 25 Jahre und es wurde praktisch nichts
Flüchtlinge Seit der Unabhängigkeit Zentralafrikas im Jahr 1960 ist das Land immer von Präsidenten regiert worden, die die Macht mit Gewalt oder durch Wahlbetrug erobert hatten. Vor kurzem erlebte das Land eine weitere Krise, eine militärpolitische Krise, die das ganze Land zerrüttet hat. Durch das Ausbleiben des im Jahr 2008 geschlossenen Friedensabkommens ergriff die Seleka, ein Zusammenschluss aus 5 Rebellengruppen die Macht. Ihr einziges Ziel bestand darin, die bestehende Verwaltung zu zerschlagen und selbst die Macht an sich zu reißen. Viele Jugendliche, die