Edition 04/2014 Deutsch

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51. Jahrgang, Nr. 4 Viertes Quartal: Oktober – Dezember 2014 Ausgabe für Belgien und Luxemburg Abgabepostamt: 3500 Hasselt 1 P2A8759

België-Belgique P.B. 3500 Hasselt 1 12/3256

Salvatorianische Hilfsaktion

Fanny Lopez und die finanzielle Kinderadoption Fanny Lopez ist seit vielen Jahren eine unserer treuesten Vermittlerinnen bei der finanziellen Kinderadoption der Salvatorianischen Hilfsaktion. Als Verantwortliche für die Missionsprokura der Ursulinen in Tildonk (Flämisch-Brabant in Belgien), sorgt sie dafür, dass die Monatsbeiträge unserer Adoptiveltern zu den vielen Kindern in Indien und im Kongo gelangen. Vor kurzem war Fanny wieder bei uns zu Besuch und sie berichtete uns Folgendes. Ein Traum wird Wirklichkeit

Fanny und ihre indischen Freunde Als ich 14 Jahre alt war, träumte ich schon davon, als Hebamme in Indien zu arbeiten. Ich wurde zwar Hebamme, aber mein Leben nahm eine andere Wendung. Ich heiratete meinen Mann Hugo und wir bekamen vier Kinder. Trotzdem lebte der Traum, nach Indien zu gehen irgendwo tief in meinem Herzen weiter. Anlässlich zu unserem 25. Hochzeitstag bekamen wir von unseren Kindern ein himmlisches Geschenk: eine Reise nach Indien! Hugo schlug mir vor, drei Monate als Hebamme irgendwo in Indien zu arbeiten. Ich nahm diesen Vorschlag an und nahm Kontakt auf mit einer indischen Schwester, Roshni Baxla, die Assistentin im Generalathaus der Ursulinen von Tildonk in Brüssel war. Als wir abreisten, gab sie uns 2.000 Belgische Francs (50 Euro) und bat uns, mit diesem Geld das Studium eines armen Mädchens zu bezahlen. Auch von Familienmitgliedern, Freunden und

Bekannten bekamen wir vor unserer Abfahrt ziemlich viel Geld. Damit war die Saat für eine längere Arbeit und eine weiterführende Sponsorschaft gelegt. Am 2. März 1992 trafen Hugo und ich zum ersten Mal in Indien ein. Ich durfte dort in der kleinen Maternität von Gumla arbeiten. Schon bald stellte ich fest, dass viele Mütter in der Maternität kamen, als es schon zu spät war. Viele von ihnen waren in ihrem Dorf schon mehrere Tage ohne irgendeinen Fortschritt mit schmerzhaften Wehen herumgelaufen ... Mit dieser Weisheit kamen sie schliesslich dann doch noch zur Maternität in der Angst, dass sie sterben würden. Das lag am weit verbreiteten Aberglauben, dass diejenigen, die in einem Dispensarium oder einer Maternität gingen, dort auch sterben würden! Und tatsächlich, da die Mütter nicht rechtzeitig zur Maternität kamen, wurden viele Babys tot geboren. Es war ein Teufelskreis: Durch ihren Aberglauben gingen die Frauen nicht zur Maternität und weil sie zu spät kamen, wurde dieser Aberglauben bestätigt.


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