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5 Schätze in Stadt und Salzkammergut

KURS AUF SCHATZSUCHE

LUST AUF EINE SCHATZSUCHE? NUR ZU! FÜNF BEWEGT-BEWEGENDE SCHÄTZE BRINGEN IM SALZKAMMERGUT UND IN DER STADT SALZBURG ENTDECKER IN FAHRT.

Schatz, wo bist du? Niemals weit! Denn im Salzkammergut und in der Stadt Salzburg bewegen fünf besondere Schätze ihre Passagiere und Gäste gleich zweifach: zum einen, weil sich hinter diesen fünf Schätzen vier einzigartige Transportmittel und ein Museum verbergen, zum anderen weil sie allesamt neue Perspektiven eröffnen und überraschende Geschichten erzählen. Die traditionsreiche WolfgangseeSchifffahrt ist einer dieser Schätze: Seit 1873 ist sie in Betrieb und immer noch genauso reizvoll wie zu Zeiten der Habsburger. Ebenfalls am Wolfgangsee bewegt die SchafbergBahn als steilste Zahnradbahn Österreichs ihre Passagiere ganz komfortabel bis auf knapp 1.700 Meter Seehöhe. Etwa 35 Minuten dauert die 6,5 Kilometer lange Fahrt auf den schmalen Schienen. In der Stadt Salzburg versprechen mit MönchsbergAufzug und FestungsBahn zwei weitere Schätze spektakuläre Fahrten zum Naturjuwel Mönchsberg. Mit dem MönchsbergAufzug geht’s mit sieben km/h und in weniger als 30 Sekunden im Felsen von der Altstadt zu den wohl besten Ausblicken der Stadt. Noch schneller und mit einzigartigem Panoramablick erobert die FestungsBahn den Stadtberg. Oben angelangt liegt der fünfte Schatz nur einen kurzen Spaziergang entfernt: Im WasserSpiegel widmet sich eine spannende Ausstellung Salzburgs Trinkwasser und seinen Qualitäten.

TIPP

5-Schätze-Ticket

Berg- und Talfahrt mit SchafbergBahn, WolfgangseeTicket, Basic Ticket der FestungsBahn und Festung Hohensalzburg, Berg- und Talfahrt mit MönchsbergAufzug, Eintritt in den WasserSpiegel sowie Login in die digitale Erlebniswelt für € 72,– p. Erw., € 36,– pro Kind, € 165,– für Familien.

www.salzburg-bahnen.at www.5schaetze.at

Mit der „Kräuterweihe“ am 15. August beginnt auch Christine Brunauer in ihrem „Unteregg’s Kräutergartl“ mit der Kräuterernte. Am 20. August wird offiziell der Salzburger Bauernherbst eröffnet: Auch hier dreht sich heuer alles ums Bauerngartl.

GLÜCKLICH IM GARTEN

WILD WUCHERND ODER WOHLGEORDNET: GÄRTEN SIND IMMER AUCH EIN SPIEGEL IHRER SCHÖPFER. EINE KLEINE GESCHICHTE ÜBER GRÜNE OASEN UND LEIDENSCHAFTLICHE MENSCHEN.

Franziska Lipp

Dicke Hummeln brummen zwischen Salbeiblüten, Alant und Königskerze, Schwalben flitzen durch die Bögen des Kreuzgangs, das plätschernde Wasser des Brunnens führt sinnbildlich den Überfluss des Lebens vor Augen. Eine allumfassende Stille herrscht hier im Heilkräutergarten des Europaklosters Gut Aich in der Nähe des Wolfgangsees. Eine Stille, die die eigene Aufmerksamkeit für die mannigfaltigen Geräusche der Natur schärft. Der im Stile eines „Hortus Conclusus“ errichtete Garten ist ein klassisch umfriedeter Klostergarten, dessen Tore für Besucher offensteht. Mit ein wenig Glück trifft man hier den Prior des Klosters an. Pater Johannes Pausch gilt als ein profunder Kenner der Heilkräuterlehre. Seine Liebe zu Pflanzen entdeckte er früh: „Der Pfarrer meiner Heimatgemeinde in Bayern hat mir schon als Bub beigebracht, ein Herbarium anzulegen. Das Gänseblümchen zog mich zuallererst in seinen Bann. Heute weiß ich, dass in ihm über 140 Wirkstoffe stecken.“ Lange mag man den Prior nicht stören: Der Garten lädt vielmehr zum Innehalten ein – der äußere Frieden überträgt sich ins eigene Innere, sofern man es zulässt.

Pater Johannes Pausch im Heilkräutergarten des Europaklosters Gut Aich

GARTENTIPPS

DRAUSSEN IM BAUERNGARTL – BAUERNHERBST 2022

Seit über 25 Jahren zählt der Salzburger Bauernherbst zu den genussvollsten Zeiten im SalzburgerLand: Dann wird auf Kirtagen getanzt, Erntedank gefeiert, und die Kühe werden von den Almen getrieben. Von 20. August bis 31. Oktober 2022 steht der Salzburger Bauernherbst unter dem diesjährigen Motto „Draußen im Bauerngartl“. Interessierte Besucher haben Gelegenheit, einen Blick über den Gartenzaun zu werfen, fachkundige Gespräche zu führen, in Workshops selbst Hand anzulegen und die reiche Gartenernte zu verkosten. www.bauernherbst.com

WEITERE GARTENTIPPS

Selbst gesammelte Wild- und Küchenkräuter wie aus dem Garten von „Oberhintereggers Erlebnisbauernhof“ werden frisch oder getrocknet zu feinen Gerichten, Räucherwerk oder Naturkosmetik verarbeitet.

www.faistenauer-hofkaeserei.at

Gärten nach den Prinzipien der Traditionell Europäischen Heilkunde sowie Kräuter-Workshops oder Rosenseminare unter www.teh.at entdecken.

Idyllische Gärten im Salzburger Seenland erkundet man ganz gemächlich auf der

Radtour „Von Kräutergarten zu Kräutergarten“. www.salzburger-seenland.at

Der Mirabellgarten in Salzburg zählt zu den schönsten barocken Parkanlagen Europas.

Am Unterwimmhof in Wagrain werkelt Grete Steinbacher leidenschaftlich im Garten.

Wie lange man im Klostergarten von Gut Aich verweilen möchte, bleibt einem selbst überlassen. So wird es in vielen Gärten im Land gehalten: Früh am Morgen werden die Pforten geöffnet, abends wieder geschlossen. Dazwischen stehen Gärten und Parks Besuchern und Gartenliebhabern offen: Zum Flanieren, Sinnieren oder zum angeregten Plausch. Auch der Mariengarten in Großgmain mit seiner Natur gewordenen Zahlenmystik ist Treffpunkt für Hobbygärtner ebenso wie für verliebte Teenager oder Sommerfrischler. Wie kaum ein anderer Garten erfüllt der Hollersbacher Kräutergarten in der hübschen Nationalparkgemeinde den Wunsch nach Austausch und Gemeinschaft. Auf einer Fläche, so groß wie ein Fußballfeld, kultivierte einst ein französischer Kosmetikhersteller seine Pflanzen: Heute ist der Garten der liebgewonnene Dorfmittelpunkt von Einheimischen und Gästen. Viele der 800 Pflanzen wie Verbene, Melisse oder Holunder werden in Workshops weiterverarbeitet, außerdem werden Führungen angeboten. Stolz öffnen auch viele Salzburger Gärtnerinnen und Gärtner die Pforten zu ihren grünen Paradiesen gegen Voranmeldung und ein kleines Eintrittsgeld: So etwa bietet Christine Brunauer in Adnet Führungen durch ihr „Unteregg’s Kräutergartl“ auf 700 Meter hoch über dem Salzachtal an. Noch höher liegt das „Kräuterplatzl Hinterschneeberg“ im Gasteinertal, das Resi Schafflinger nach der Traditionell Europäischen Heilkunde und in Eigenregie anlegte: Dafür hat sie Steine geschlichtet und winzige Flächen geschaffen, in denen jeder Stein und jede Pflanze eine Geschichte erzählt. Wild und kunterbunt geht es in Grete Steinbachers Garten in Wagrain zu. „Alles, was ich hier mache, ist intuitiv aus dem Bauch heraus, und so sieht es auch aus“, lacht die begeisterte Gärtnerin, die sich auf Reisen unter anderem nach England zu ihrem Tun inspirieren hat lassen: „Eine Sache, die ich mir von den Briten abgeschaut habe, ist der Afternoon Tea.“ Wer Lust hat, ein beschauliches Stündchen im Blumenparadies des Unterwimmhofs zu verbringen, meldet sich bei ihr zum „Afternoon Tea in the Alps“ an und kommt in den Genuss einer süßen Nachmittagsjause.

Auch Prachtgärten von Weltruhm finden sich in Salzburg: allen voran der Mirabellgarten, der zu den meist fotografierten Sehenswürdigkeiten der UNESCO-Weltkulturerbestadt zählt. Unter Erzbischof Colloredo um 1800 war der Garten erstmals für die Bewohner an Sonn- und Feiertagen geöffnet, heute ist er ein Ort voll Leben und Schönheit. Salzburgs Stadtgärtner tauschen zweimal jährlich die Bepflanzung: 35.000 Blumen werden dann gesetzt, im Herbst kommen noch einmal 12.000 Zwiebelgewächse hinzu. Die Berufsgärtnerinnen und -gärtner sind mit genauso viel Liebe und Akribie an der Arbeit wie die Hobbygärtner im ganzen Land. Zu ihrer eigenen Freude und zur Freude gartenbegeisterter Zaungäste.

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