Landpack e food whitepaper

Page 1

E-Food Handbuch oder wenn der gekĂźhlte Lebensmittel-Versand einfach wird


Inhaltsverzeichnis E-Food – Lebensmittel per Mausklick an die Haustüre Die nächste große Revolution im Handel Marktentwicklungen in Europa und USA Good to Know: Tipps zum Versand von frischen Lebensmitteln Isolierverpackungen und wie sie funktionieren Mehrweg versus Einweg Styroporboxen: Klassiker und High-Performer Landbox: Natürlich isoliert mit Stroh Prinzipen des Wärmetransports und warum Stroh und Styropor so gut isolieren Stroh - ein vergessener Rohstoff E-Food richtig verpackt Good to Know: Erfahrungen aus dem Paketversand Kühlung – Wasser, Trockeneis, Glycerin und die Frage wieviel von was Füll- und Polstermittel – guter Schutz für unterschiedliche Anforderungen Wellpappe – ohne Karton geht beim Versand nichts Kontrolle der Kühlkette – Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser Lizenzierung – oder wer für die Entsorgung der Verpackung aufkommt Literaturverzeichnis


E-Food – die nächste große Revolution im Handel Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, dass sich Kleidungsstücke und sogar Schuhe online gut verkaufen ließen? Unmöglich, da man sie ja anprobieren müsse. Von Möbeln über Windeln bis zu Pflanzen der Onlinehandel durchdringt mittlerweile alle Konsumgüterbranchen. Da ist es eigentlich ein Wunder, dass sich der Lebensmittelhandel bislang offline abspielt. Zumindest in Deutschland. In Großbritannien werden schon seit über 20 Jahren Lebensmittel online gekauft. Knapp 20 % des gesamten britischen Onlinehandels entfallen auf Lebensmittelbestellungen. Nachts um drei noch schnell Milch kaufen, ausgefallene Zutaten im Netz ordern, Spezialnahrung für Sportler, Allergiker oder vegane Lebensmittel direkt an die Haustür geliefert bekommen und das aufs Gramm genau: Das ermöglicht E-Food.

Zwar ist die Branche noch in den Kinderschuhen, wird den Lebensmittelhandel jedoch grundlegend verändern. Tagtäglich entstehen neue Geschäftskonzepte, tauchen Start-ups auf, die dem Wunsch der Verbraucher nach schnellem und praktischem Einkaufen nachkommen und Lebensmittel auf Bestellung bis zur Haustür liefern. Amazon, Fresh, Google, Rewe und Aldi bringen Schwung in den Markt. Lebensmittelbestellungen im Netz sind bald genauso normal wie Online-Schuheinkäufe. Mehr noch als bei anderen Konsumgütern, entstehen beim Versand von Lebensmitteln erhebliche Anforderungen an die Versandverpackungen und den Transport. Nach Expertenschätzung sind 5-10 % aller versicherten Warenschäden auf eine mangelnde Verpackung zurückzuführen. Die Auswahl einer geeigneten Verpackung hat daher zentrale

Bedeutung beim Versand von allen Warengruppen. Beim Versand frischer Lebensmittel umso mehr. Mit vorliegendem Whitepaper möchten wir Ihnen einen Einblick in eine boomende Branche geben und unser Know-how im Verpackungsbereich teilen.


+38 %

Wachstum E-Food in Deutsch1 land in 2014

42 %

der Deutschen können es sich vorstellen, Lebensmittel online zu bestellen 2

E-Food – Marktentwicklung

Deutschland

51 %

bestellen online, damit die Lebensmittel direkt nach Hause geliefert werden 3

20 Mrd. €

Marktvolumen werden 4 2020 in Deutschland prognostiziert

10 %

Marktanteil wird E-Food 2020 in Deutschland haben 4

2 Mrd. €

wurden 2014 für E-Food in Deutschland ausgegeben = 0,8 % des Lebensmittelhandels 1 in Deutschland

11 %

der Deutschen kaufen online Lebensmittel 1


Großbritannien

Österreich

In Großbritannien ist der Lebensmittel-Onlinehandel fest etabliert. 25 % der Briten kaufen online ihre Lebensmittel. 7,7 Mrd. € wurden 2014 für E-Food ausgegeben = 4,4 % des gesamten britischen Lebensmittelhandels. 2016 sollen es 6,3 % oder 14 Mrd. € Marktvolumen werden. 2014 ist der Sektor noch einmal um +28% gewachsen im Vergleich zu 2013. ¹ 2013 machte Tesco 154 Mio. € Gewinn mit seiner E-Food Sparte. Seit 1995 hat Tesco ein Online-Angebot. Andere große britische Supermarkt-Ketten folgten wenig später dem Beispiel.

Die österreichische Handelsgesellschaft Pfeiffer schätzt, dass bis 2024 30 % der Lebensmittel-Einkäufe online erfolgen. Aktuell bestellen 4 % der Österreicher regelmäßig Lebensmittel im Internet. Das Umsatzvolumen im Lebensmittel-Onlinehandel lag bei rund 177 Mio. € in 2013. Billa Online ist in den letzten 5 Jahren um 300 % gewachsen.

Frankreich 11 % der Franzosen kaufen E-Food. 8,4 Mrd. € gaben Franzosen 2014 für E-Food aus = 3,6 % des gesamten Lebensmittelhandels in Frankreich. Experten gehen von einem Marktvolumen von ca. 10,6 Mrd. € bis Ende 2016 aus. +25 % legte der Lebensmittel-Onlinehandel in Frankreich 2014 zu. ¹

Schweiz 15 % der Schweizer kaufen online ihre Lebensmittel. 5 Der Markt für Online-Lebensmittel belief sich 2015 auf 296 Mio. CHF. Der durchschnittliche Warenkorb ist beim Onlineeinkauf rund 8mal größer als beim Einkauf im Laden. Die beiden Marktführer - LeShop und Coop wachsen im E-Food Geschäft jährlich rund 7-13 %.

Niederlande

USA

15 % der Holländer kaufen online ihre Lebensmittel. 80 % wollen Lebensmittel an die Haustüre geliefert bekommen. Bis Ende 2016 wird mit 1 Mrd. € Marktvolumen gerechnet. 2014 konnte der Lebensmittel-Onlinehandel ein Wachstum von +55 % verzeichnen.¹

20 % der Amerikaner kaufen ihre Lebensmittel online. Auf 18 Mrd. € beläuft sich das aktuelle Marktvolumen im Lebensmittel-Onlinehandel in den USA = 3 % vom gesamten Lebensmittelhandel. 1 Experten rechnen mit über 21 Mrd. € Marktvolumen bis Ende 2016.


Warum kaufen Sie Lebensmittel Online? Quelle: Ernst & Young, “Cross Channel - Revolution im Lebensmittelhandel,” 2014.

% 56

ng u r e f Lie se u a H nach

39 % 37 % 28 % 20 % 19 % 15 %

Günstiger Preis

Zeitersparnis

Geringe Beschaffungskosten

Vertrauen in den Händler

Ansprechende Abbildung

Neugierde auf digitalen Einkauf


Was wird online gekauft? Quelle: Ernst & Young, “Cross Channel - Revolution im Lebensmittelhandel,” 2014.

24 % 23 % 22 % 17 % 14 % 11 % 10 % 7% 7%

Spezialitäten Süßwaren Wein/Sekt Spirituosen Konserven Alkoholfreie Getränke Fertiggerichte Fleisch/Wurstwaren Käse

7% 6% 6% 4% 4% 3% 2% 2%

Bier Tiefkühlkost Backwaren Wasser Obst /Gemüse Milch/Milchprodukte Fisch Fisch


E-Food Good to Know

Höchsttemperaturen für Lebensmittel Nach DIN 10508:2012 (Lebensmittelhygiene – Temperaturen für Lebensmittel)

+10 °C +8 °C +7 °C +4 °C +2 °C -12 °C -18 °C

Butter, Frischkäse, Käse Hühnereier (ab 18. Tag nach Legedatum), frische Milch Fleisch, Großwild, geräucherter Fisch, Feinkost-Salate, roheiweiß-haltige Lebensmittel Geflügel, Kleinwildfleisch, Federwild Fisch, Meeresfrüchte, Hackfleisch Gefrorene Lebensmittel Tiefgefrorene Lebensmittel, Speiseeis

* Die Temperatur-Höchstgrenzen für Lebensmittel nach DIN 10508:2012 dienen dem Schutz der Gesundheit der Verbraucher. Viele Lebensmittel können aber in der Qualität leiden, wenn Sie gewisse Temperaturen über- oder unterschreiten.


Tipps für die Temperierung verschiedener Lebensmittel vor dem Versand

Fleisch

Käse

Tomaten

Die Ware sollte nach der Schlachtung auf eine Kerntemperatur zwischen -1°C bis 1°C heruntergekühlt und erst dann transportiert werden. Fleischsaft gefriert unterhalb von -2°C, wodurch Schäden an den Zellwänden entstehen können.

Für lange Lagerzeiten werden für verschiedene Käsesorten unterschiedliche Lagertemperaturen empfohlen. Natürlich verfügt kein Konsument über die Möglichkeit, diverse Temperaturzonen für jeden Käse exakt einzuhalten. Auch im Versand wäre dies nur mit großem Aufwand möglich. Wir empfehlen daher eine Versandtemperatur von 2°C - 8°C.

Tomaten sind stark kälte- und druckempfindlich und müssen daher besonders sicher verpackt werden. Tomaten sollten auf keinen Fall in Kontakt mit Kühlakkus kommen und idealerweise bei Temperaturen > 10 °C transportiert werden. Ansonsten kommt es zu Kälteschäden und Aromaverlusten.


Tipps für die Temperierung verschiedener Lebensmittel vor dem Versand

Äpfel

Backwaren

Schokolade

Äpfel sollten beim Versand keinen Kontakt zu Kühlakkus haben. Bei Temperaturen um 0°C tritt Fleischbräune auf - ein Zeichen für zu schnelles Herunterkühlen. Äußerlich nicht erkennbar, innen aber wässrig und stark braun gefärbt.

Backwaren müssen selbstverständlich vor Feuchtigkeit geschützt werden. Luftdicht verpackt sollten nur ganz kalte Backwaren verschickt werden, um Feuchtigkeit durch Kondensatbildung zu vermeiden. Idealerweise wird eine feuchtigkeitsregulierende Verpackung eingesetzt.

Schokolade sollte idealerweise bei Temperaturen zwischen 10 und 18°C verschickt werden. Bei Temperaturen > 21°C leidet zunächst der Geschmack, ab 24°C wird Schokolade weich. Beim Wiederabkühlen kommt es zu Fettreif, bei Feuchtigkeit zur Zuckerreifbildung. Schokolade sollte daher nie zusammen mit Kühlakkus verschickt werden. Eine gute Isolierung reicht auch im Sommer aus, um die Idealtemperatur zu halten.


Versandverpackungen fĂźr Lebensmittel


Einweg Meist geringere Produktionskosten Geringere Anschaffungskosten Einfache Distributionsstruktur da keine Rückführung

versus

Mehrweg Geringer Rohstoffverbrauch Stabile Behälter, gute Kühlleistung Keine Lizensierungskosten

Individuelle Gestaltungsmöglichkeit

Hohe Investition in große Anzahl an Mehrwegboxen Oft größere ökologische Belastung durch Produktion und Entsorgung Lizensierung gemäß VerpackV

Hoher Lagerbedarf Doppelte Transportkosten, doppelter Transportweg Reinigung und Desinfektion nach jedem Einsatz erforderlich Nach wenigen Einsätzen optisch nicht mehr ansprechend Theoretische Lebensdauer der Boxen in der Praxis nicht realistisch Fast immer aus Styropor Die Mehrwegverpackung schont die Umwelt durch geringeren Materialbedarf. Sie erfordert jedoch eine besondere Rücknahme- und Logistikorganisation, die zum Teil die Kosten und den Energieaufwand einer Einwegverpackung übersteigt.


Styroporboxen: Der Klassiker als Einweg- und Mehrwegverpackung 300.000

Tonnen Styropor 6 werden jährlich in Europa zu Verpackungen verarbeitet.

+

Hervorragende Isolierwirkung.

+

Geringe Dichte und damit wenig Gewicht.

+

Zeitsparend beim Aufbau, da nur der Deckel aufgesetzt werden muss.

-

Nicht feuchtigkeitsregulierend: Aufgrund der geringen Dichte wirken sich äußere Wärmeschwankungen, z.B. durch Sonneneinstrahlung, schnell auf die Innentemperatur aus. Bestimmte Waren, insbesondere Backwaren, Papieretiketten, etc. können durch die entstehende Luftfeuchtigkeit in der Box Schaden nehmen.

-

Styropor bricht leicht. Daher muss beim Versand zwingend ein Umkarton eingesetzt werden.

-

Häufig störender Geruch nach Styrol.

-

Großes Transport- und Lagervolumen.

-

Mangelnde Umweltverträglichkeit: Styropor wird kaum recycelt, sondern fast ausschließlich deponiert oder verbrannt. Im Baubereich werden dem Styropor giftige Flammschutzmittel zugesetzt, welche sich beim Recycling nicht entfernen lassen, und damit in neue Produkte übergehen können.7


Landbox – die ökologische Alternative aus Stroh Laut einer aktuellen Studie, würden „36 Prozent der Online-Shopper nur dann regelmäßig online Lebensmittel bestellen, wenn diese in umweltfreundlichen Verpackungen und mit wenig Verpackungsmüll geliefert werden.” 8 Die Landbox® ist die erste umweltfreundliche Isolierverpackung auf Pflanzenbasis, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht. Sie wird klimaneutral hergestellt und ist im Biomüll oder Garten zu entsorgen. Bei der Herstellung werden Strohfasern in Reinform, energiearm und nach Methoden der Lebensmitteltechnik verarbeitet, ohne weitere Zusatzstoffe. Von der Isolationsleistung entspricht die Landbox einem Pendant aus Styropor. Landpack kontrolliert jeden Prozessschritt vom Getreideanbau über die Ernte bis hin zur Strohverarbeitung und sichert damit gleichbleibende Qualität. Das Stroh, das für Landpack angebaut wird, stammt von Getreide für die Lebensmittelproduktion. Somit gelten hier die gleichen strengen Vorgaben. Die Landbox eignet sich für alle stoßempfindlichen Waren, für alle frischen und gekühlten Lebensmittel.


Hervorragende Isolierung

Klimaneutrale Herstellung

Stroh ist ein idealer Dämmstoff mit einem ähnlich niedrigen Wärmeleitwert wie Styropor.

Mit erneuerbaren Energien. In jedem Prozessschritt wird auf maximale Energieeffizienz geachtet.

Umweltfreundliche Entsorgung

Feuchtigkeitsregulierend

Im Garten, in der Biotonne, im Restmüll.

Stroh nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und senkt die in der Verpackung entstehende Luftfeuchtigkeit. Es bilden sich keine Tröpfchen. Feuchtigkeitssensible Lebensmittel (z.B. Backwaren) oder Papieretiketten nehmen keinen Schaden.

Das Stroh kann natürlich auch für Haustiere oder Dekozwecke verwendet werden. Es ist das wahrscheinlich reinste Stroh der Welt.

Rohstoff-Kreislauf Trotz seiner hervorragenden Dämmeigenschaften wird Stroh derzeit wenig genutzt. Dabei ist es im Überfluss vorhanden und macht es mehr als die Hälfte der Gesamtmasse bei der Getreideernte aus: Von den 30 Mio. Tonnen Getreidestroh, die jährlich alleine in Deutschland anfallen, können

8 bis 13 Mio. Tonnen

ohne ökologische Nachteile anderen Anwendungen zugeführt werden.9


Hightech Dämmstoff Stroh

Wärmeleitung

Thermische Isolierung oder Dämmung hat den Zweck den Austausch von Wärmeenergie zwischen dem kalten Innenraum und der warmen Umgebung zu minimieren. Der verbliebene Wärmestrom muss durch Kühlakkus kompensiert werden. Je geringer der Wärmestrom ist, desto weniger Kühlakkus werden benötigt und umso länger halten die Kühlakkus.

Wärme wird direkt durch ein Material hindurch weitergegeben. Es handelt sich um einen materialspezifischen Wert. Aluminium leitet Wärme sehr gut, Stroh sehr schlecht.

Drei physikalische

Prinzipien des Wärmetransports:

Die

Wärmeleitfähigkeit λ beschreibt den Wärmestrom Q, der durch eine Stoffschicht mit Dicke l von einem Meter und einer Fläche A von einem Quadratmeter fließt, wenn der Temperaturunterschied ein Kelvin beträgt.

Wärmeleitung Konvektion Wärmestrahlung

Q l λ= A ∆T Das bedeutet: Wird die Dicke der Isolierung verdoppelt, verdoppelt sich auch die Isolierleistung. Verdoppelt sich der Temperaturunterschied, so verdoppelt sich der Wärmestrom. Verdoppelt sich die Fläche, so verdoppelt sich der Wärmestrom. Typische Werte sind:

Stroh: 0,045 W/(mK)

Styropor: 0,045 W/(mK) Papier, Holz: 0,14 W/(mK)


Konvektion

Wärmestrahlung

Luft beginnt im Raum zu strömen, sobald unterschiedliche Temperaturen vorherrschen. Hintergrund ist, dass warme Luft leichter ist als kalte. Durch die Strömung wird Wärme transportiert. Der Einfluss der Konvektion verschwindet, wenn die Luft in kleinen Kammern eingesperrt ist.

Jeder Körper gibt Wärmestrahlung ab, auch bei Raumtemperatur. Diese liegt hier im Infrarotbereich; (bei Raumtemperatur ein Band mit Wellenlänge von etwa 2 bis 50 Mikrometer.) Viele Kunststoffe sind für diese Wärmestrahlung durchlässig. Naturstoffe besitzen eine geringe Transmission für Infrarotstrahlung und schirmen diese ab.

Stroh besteht aus mikroskopisch kleinen Kammern

ähnlich wie Styropor. Konvektion wird so wirkungsvoll unterbunden.

Querschnitt der Wand eines einzelnen Strohhalmes. Breite des Bildes 1 mm

Die Poren des Strohs sind nur etwa 5 - 50 Mikrometer dick und damit deutlich kleiner als bei Styropor (typ. 100 Mikrometer). Dies macht

Stroh zum perfekten Dämmstoff.


Der vergessene Rohstoff Es fällt in riesigen Mengen an, ist ein kaum genutztes Hightech-Material und könnte die Lösung für viele unserer Umweltprobleme sein Stroh. Dieser von der Natur genial geschaffene Rohstoff kann viel mehr als pittoreske Landschaftsbilder liefern. Wir schenken ihm zu wenig Aufmerksamkeit, weil er immer schon da war und arbeiten stattdessen an der Entwicklung neuer Werkstoffe. Dabei hat dieser lokal und nachhaltig verfügbare Rohstoff das Potential unterschiedlichste Industriezweige zu revolutionieren. Seit Beginn der landwirtschaftlichen Nutzung von Getreidearten (Weizen, Hafer, Roggen, Gerste, etc.) fällt Stroh als Restprodukt bei der Ernte an. Es macht dabei mehr als die Hälfte der Gesamtmasse bei der Getreideernte aus – in Deutschland aktuell ca. 30 Millionen Tonnen Stroh - pro 9 Jahr! China verfügt sogar über satte 620 Milliarden Tonnen Stroh pro Jahr. Etwa 30 Prozent des bei der Ernte anfallenden Strohs können entnommen werden, ohne dass darunter die Fruchtbarkeit des Bodens Schaden nimmt. Denn das eingeackerte Stroh wird nicht vollständig zu Humus umgewandelt, sondern bleibt zum Teil im Boden als Stroh erhalten und trägt damit nicht zur Erhöhung der Fruchtbarkeit des Bodens bei. 11

Stroh ist damit im Überfluss vorhanden und die Nutzung dieses Reststoffs als Substitution für beispielsweise Erdöl, das für Styropor verwendet wird, trägt zur Ressourceneffizienz bei.

ersten Strohballenhäuser gebaut. Entweder fügte man Stroh dem Lehmbau bei, um dessen Festigkeit und Wärmedämmung zu erhöhen oder die Strohballen übernahmen selbst eine tragende Rolle.

Traditionelle Nutzung von Stroh

Mit explodierendem Ölverbrauch bei gleichzeitig günstigem Preis und der Entwicklung von Styropor Mitte des 20. Jahrhunderts trat Stroh als Baustoff zwischenzeitlich in den Hintergrund. Rund ein Jahrhundert nach Beginn des Strohballenbaus entdeckten die Amerikaner den goldenen Rohstoff neu und exportierten ihre Erfahrungen nach Europa.

Ein kleiner Teil des jährlich anfallenden Strohs wird seit jeher als Einstreu in der Tierhaltung verwendet und nach der Nutzung als Dünger wieder dem Nährstoffkreislauf zurückgegeben. Schon früh machten sich die Menschen Stroh aber auch für andere Zwecke zu Nutze. Aus geflochtenem Stroh stellten sie Schuhe, Körbe, Hüte und später Matratzen her und entdeckten, dass Stroh feuchtigkeitsregulierend und schädlingsresistent ist. Stroh bietet für Insekten oder Nagetiere keine Futterquelle, da es, im Unterschied zu Produkten aus Stärke, Kieselsäure enthält - ein natürlicher Fraßhemmer. Auch die Anfälligkeit zur Schimmelbildung ist äußerst gering. Denn Stroh bindet zunächst das Wasser, bevor es Mikroorganismen nutzen können. Gerade deswegen sind Strohmatratzen heute noch, vor allem in Asien, sehr beliebt.

Stroh als Baustoff Im späten 19. Jahrhundert wurden in den USA die

Seitdem wir wissen, dass Naturdämmstoffe Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit besser ausgleichen als künstliche Dämmmaterialien und damit besonders schimmelresistent sind, erleben Strohballenbauten eine wahre Renaissance. Denn neben den stofflichen Vorteilen fällt auch ihre Energiebilanz positiv aus. Um 1 m 3ökologisches Dämmmaterial herzustellen, werden lediglich 70 kWh benötigt - wohingegen der Primärenergiebedarf zur Herstellung von 1 m 3 Dämmstoff aus Styropor bis zu 1.050 kWh beträgt.12 Wußten Sie, dass in Asien derzeit vermehrt Häuser aus Reisstrohabfällen gebaut werden, da diese erdbebenresistenter sind? Außerdem sollen sie das Risiko von Atemwegserkrankungen verringern. Wer beim Stohballenbau an niedrige, dunkle Häuser denkt, irrt. 7-stöckige Häuser mit


deckenhohen Fenstern, die für lichtdurchflutete Wohnungen sorgen, architektonisch modernste Schulen, ganze Business Parks - alles ist möglich. Beispielsweise der Inspire Bradford Business Park in Großbritannien mit einer Gesamtfläche von rund 2.800 m 2. Das älteste Strohballenhaus in Europa steht übrigens in Paris und wurde 1921 gebaut.

Stroh im Tank? Stroh wird mittlerweile vermehrt zur Energiegewinnung eingesetzt und könnte einen wesentlichen Beitrag zum globalen Energiemix leisten. Durch Verbrennung kann aus Stroh Strom und Wärme gewonnen werden. In Dänemark sind Strohheizkraftwerke bereits weit verbreitet. 5 Milliarden kWh werden dort jährlich aus Stroh erzeugt. Neben der Verbrennung kann Stroh auch in Biogasanlagen zur Energiegewinnung beitragen. Laut einer Studie u.a. des Helmholtz Center for Environmental Research könnten wir in Deutschland mit der jährlich überschüssig vorhandenen Menge an Stroh 1,7 bis 2,8 Millionen Haushalte mit Strom versorgen und gleichzeitig 2,8 bis 4,5 Millionen Haushalte mit Wärme.9 Vielleicht tanken wir in Zukunft auch Stroh ganz regulär bei Aral oder Total.

Stroh in der Verpackungsindustrie Nicht nur aus optischen Gründen, werden hochwertige Weine schon seit langem auf Stroh gebettet. Im Versand müssen Pakete eine Fallhöhe von 80 cm unbeschadet überstehen. Als erste Verpackung weltweit werden bei der Landbox die perfekten Ausgangskonditionen von Stroh in seiner Reinheit und Vollkommenheit maximal genutzt: Kältedämmung, Wärmedämmung, Stoßdämpfung.

Rohstoff der Vergangenheit oder „ökologisch-innovativer Trendsetter“?

13

Stroh ist der Werkstoff der Zukunft. Wieso suchen wir nach neuen, vermeindlich besseren Werkstoffen, wenn wir die von der Natur geschaffenen noch nicht einmal richtig erforscht haben? Wie steht es um unsere Wertschätzung für natürliches Material, wenn wir uns begnügen dieses für Dekozwecke und Hintergrundbilder zu verwenden? Biosupermärkte sprießen überall aus dem Boden. Vegan-sein ist in. Und Plastiktüten vergiften die Meere. Stroh in großen Mengen hat das Potential einen kleinen Beitrag zu einer gesünderen Welt zu liefern.


E-Food – richtig verpackt Für eine optimale Isolierung achten Sie beim Verpacken auf Folgendes :

Temperatur-sensible Ware sollte vor dem Versand mehrere Grad unterhalb der zulässigen Höchsttemperatur gekühlt sein. Müssen Sie beispielsweise einen Temperaturbereich zwischen 2°C - 8°C einhalten, dann sollte die Ware maximal 2°C haben, wenn sie verpackt wird. Vermeiden Sie ungefüllte Hohlräume, in denen Luft zirkulieren und sich aufwärmen kann. Füllen Sie Hohlräume mit Polstermaterial oder Kühlelementen. Verwenden Sie Kühlelemente mit möglichst großer Oberfläche, beispielsweise flach und länglich. Verkleben Sie alle offenen Kanten des Kartons oben und unten (doppelte T-Klebung). Für eigene Temperaturtests sollten Datenlogger verwendet werden, die kalibrierbar sind, die Norm DIN EN 12830 erfüllen und eine Genauigkeit von +/- 0,5°C aufweisen. Messen Sie die Kerntemperatur der Ware, nicht die Innenluft in der Verpackung.

Packen Sie gekühlte Ware immer nach unten und umgeben sie mit Kühlelementen an den Seiten und oben. Kalte Luft sinkt nach unten, warme Luft steigt auf.


Das perfekte Paket

„Wie sieht für Sie die ideale Versandverpackung aus?“

14

Quelle: EHI Retail Institute

Das EHI Retail Institute hat im Rahmen einer Studie

87 Onlinehändler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihren Ansprüchen an die Versandverpackung befragt. Das Ergebnis ist klar: Umweltbewußtsein steht an oberster Stelle:

75 % der Befragten möchten ganz bewußt

umweltfreundliche Verpackungen einsetzen und auf überflüssiges Material verzichten (77 %). Für

59 % ist die attraktive Gestaltung der Versandverpackung für den Erfolg beim Kunden ausschlaggebend.

60 % branden ihre Verpackungen.


Versand – good to know kg

Viele Pakete werden nicht durch Herunterfallen beschädigt, sondern durch Zerquetschen. Den Druck von 10 oder mehr übereinander gestapelten Paketen muss ein Karton aushalten können. Achten Sie daher ganz besonders auf die Qualität und Stabilität des Umkartons.

Besonders beansprucht beim Versand werden die Kanten des Kartons. Abkleben verleiht der Sendung mehr Stabilität.

Einen Sturz von bis zu 80 cm Höhe muss ein Päckchen beim Versand aushalten.

Aufkleber wie „Vorsicht Glas“ oder Pfeil-Symbole sind zwar für den Empfänger nützlich, im Transport werden so gekennzeichnete Pakete aber nicht anders behandelt. Vollautomatisierte Sortiermaschinen können diese Hinweise nicht lesen.

Damit die Richtung des Pakets beim Versand berücksichtigt wird, empfiehlt es sich, die Versandetiketten auf den Deckel zu kleben.


Füll- und Polstermittel

Füllmittel dienen der Hohlraumfüllung, aber nur bedingt der Polsterung. V.a. loses Füllmaterial kann während dem Versand wandern und ist daher nicht für zerbrechliche Gegenstände geeignet. Polstermittel absorbieren einen Teil der bei Stoß- und Fallbeanspruchungen entstehenden Bewegungsenergie und vergrößern den Bremsweg der Ware. Polstermittel müssen eine hohe Rückstellkraft besitzen, damit ein Packgut auch bei mehrmaliger, gleichartiger Belastung dauerhaft geschützt ist. Die größten Beanspruchungen treten beim Stapeln von Paketen auf und wenn Packgüter geworfen oder fallengelassen werden. Zudem dürfen sie nicht durch klimatische Einflüsse, wie hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturunterschiede, beeinträchtigt werden. Für die Polsterung von leichten Waren eignen sich weiche Polster, v.a. aus Luft. Schwere Produkte sollten mit härteren Polstern, z.B. maschinell geknautschtes Kraftpapier, geschützt werden.


Holzwolle

Biologisch, natürlich und optisch attraktiv

Luftkissenpolster

Der Klassiker, praktisch und variabel einsetzbar Luftkissenpolster dienen in erster Linie der Hohlraumfüllung und sind v.a. für leichte Waren/Pakete geeignet.

+ leicht zu handhaben variabel einsetzbar, unterschiedlich stark befüllbar wenig anfällig gegenüber Kälte/Wärme

Kein anderes Polstermittel passt optisch so gut zu Lebensmitteln wie Holzwolle. Für hochwertige Waren und Wein ein Muss. In der Handhabung ist Holzwolle aber leider nicht praktisch und relativ teuer.

Papierpolster

Der umweltfreundliche Allzweck-Klassiker Knüllpapier zum Füllen von Hohlräumen und zum Schutz von empfindlichen Gegenständen lässt sich umweltfreundlich entsorgen und ist in der Regel feuchtigkeitsbeständig. Auf die Lebensmittelechtheit der Papiere sollte geachtet werden. Nur wenige Hersteller garantieren für den direkten Lebensmittelkontakt.

hohe Rückstellkraft und optimale Dämpfung i.d.R. aus lebensmittelechter Folie wenig Materialeinsatz

-

Luftkissenpolster können platzen sind anfällig gegenüber spitzen und scharfen Gegenständen

Verpackungschips In allen Varianten erhältlich

Verpackungschips sind ideal zum Füllen von Hohlräumen, aber nicht zum Fixieren der Ware. Zerbrechliche Gegenstände sollten daher nicht mit Verpackungschips verschickt werden. In der Regel bestehen die Chips aus Styropor. Auch erhältlich, aber teurer, sind Chips aus Maisstärke oder aus einer Mischung an Styropor und natürlicher Stärke. Im Gegensatz zu Styroporchips sind letztere jedoch wasserlöslich. Für den Versand von gekühlten Lebensmitteln gemeinsam mit Kühlakkus kommen sie daher nicht in Frage.


Wellpappe ist rund 150 Jahre alt und geht auf den amerikanischen Erfinder Albert Jones zurück, der damit Apothekenflaschen verschicken wollte. Mittlerweile ist Wellpappe die meist genutzte Transportverpackung. Wellpappe entsteht durch das Zusammenkleben von mindestens einer glatten und einer gewellten Papierbahn. So entsteht ein-, zwei- oder dreiwellige

Wellpappe.

Wellenhöhe

Wellpappe

Zweiwellige Wellpappe Zwischenlage Wellenteilung

Je nach Wellenteilung und Wellenhöhe wird zwischen verschiedenen Wellensorten unterschieden. Bei einwelliger Wellpappe sind die Klassiker die C-Welle (Mittelwelle), B-Welle (Feinwelle) und E-Welle (Feinstwelle). Bei mehrlagiger Wellpappe werden die Wellen in der Regel kombiniert, v.a. BC-, EB- oder EE-Welle. Je feiner die äußere Welle, desto besser lässt sich der Karton bedrucken.

Einwellige Wellpappe

Die Qualität des Kartons wird durch einen Code angegeben. Die erste Zahl beschreibt die Anzahl der Lagen an Wellpappe, die zweite Zahl die Belastbarkeit des Kartons bis zu einem bestimmten Gewicht. Bei einem Karton der Sorte 2.30 handelt es sich daher um einen zweiwelligen Karton, der bis zu einem Gewicht von 30 kg belastet werden kann. Für den Versand von Lebensmittelpaketen, die mehr als 5 kg wiegen, empfiehlt sich aus Stabilitätsgründen eine zweiwellige Wellpappe mit BC oder EB-Welle mindestens der Sorte 2.30.


Beispiele für drei beliebte Bauarten Fefco 0201

Wellpappe-Bauarten: Fefcos

der Klassiker, aber zeitaufwendig, da Boden und Deckel verklebt werden müssen.

Es gibt rund 200 verschiedene Bauarten von Kartons, die im FEFCO-ESBO-Code definiert sind. FEFCO: Fédération Européenne des Fabricants de Carton Ondule; ESBO: European Solid Board Organization. An den ersten beiden Ziffern lässt sich der Grundtyp ablesen:

02 Faltschachteln: Immer zum Kleben 03 Deckelschachteln: Zweiteilig mit Deckel und Boden zum Stülpen 04 Falthüllen und Trays: Aufrichten ohne Kleben 05 Schiebeschachteln: Ineinander geschobene Schachteln 06 Formfeste Schachteln: Vorbereitete Zuschnitte, Verbindung über Drahtheftung 07 Fertig geklebte Schachteln: Die Blitzlösung 09 Inneneinrichtungen: Z.B. Zwischenwände, Einsätze, etc.

Fefco 0711

Der Automatikboden macht das Packen etwas schneller: Der Karton muss unten nicht geklebt werden.

Fefco 0713

Wenn es ganz schnell gehen muss: Automatikboden und Einsteckdeckel.


Kühlelemente auf Basis von Wasser Wasser ist ein ideales Kühlmedium: Wasser besitzt eine sehr hohe Schmelzwärme von 333,5 kJ/kg und eine spezifische Wärmekapazität von 4,19 kJ/(kg·K). Das bedeutet: Beim Übergang von fest zu flüssig wird so viel Wärme benötigt wie zum Erhitzen von Wasser von 20°C auf 100°C.

Kühlelemente Für den Versand von gekühlten Produkten reicht in der Regel eine Isolierverpackung alleine nicht aus. Kühlakkus sorgen dafür, dass die Temperatur der eingebrachten Waren über einen bestimmten Zeitraum in einem bestimmten Temperaturfenster gehalten wird. Als Kühlmedium werden Phasenwechselmaterialien verwendet, deren latente Schmelzwärme wesentlich größer ist als die Wärme, die sie aufgrund ihrer normalen spezifischen Wärmekapazität speichern können. Die Schmelzwäre wird in kJ/kg angegeben.

!

Für den direkten Lebensmittelkontakt sollten nur Kühlelemente verwendet werden, die nicht (von außen) bedruckt sind oder explizit mit lebensmittelechten Farben bedruckt wurden.

Gelkissen Gelkissen bestehen aus Wasser, Gelbildnern und in der Regel Desinfektionsmitteln. Manche Gelkissen sind mit Zusatzstoffen (beispielswiese Glycerin, Salze, etc.) versetzt, so dass die Phasenumwandlung bei Minusgraden oder bei bestimmten Plusgraden stattfindet. Gelkissen sind häufig von außen bedruckt. Die Farben sollten lebensmittelecht sein – insbesondere wenn Ihre Waren nicht noch einmal separat verpackt sind.


X2 Landpack Kühlelemente Wenn Sie auf alle Zusatzstoffe verzichten und nur Wasser zur Kühlung verwenden möchten, dann bieten sich unsere Beutel zum Auffüllen an. Ihre Kunden können das Wasser einfach im Ausguss entleeren. Die Beutel sind von innen bedruckt. Für eine möglichst große Oberflächenwirkung sollten die Beutel flach liegend eingefroren werden.

!

Für eine rasche Kälteabgabe, die sich beim Versand von Lebensmitteln empfiehlt, eignen sich am besten Kühlakkus mit einer möglichst großen Oberfläche.

Landpack Kühlelemente Rechner Die benötigte Menge an Wassereis variiert je nach Außentemperatur, Versanddauer, Paketgröße und Art der Waren. Zu viele Kühlelemente bedeuten mehr Gewicht und mehr Kosten, zu wenig führen eventuell zum Verderb der Waren. Mit unserem Kühlelemente Rechner können Sie die optimale Anzahl genau auf Ihren individuellen Paketversand abstimmen. Aktuelle Wetterdaten und –prognosen an Ihrem Standort sowie dem Empfangsort fließen in Echtzeit in die Kalkulation ein. Über eine API-Schnittstelle kann das Tool direkt an Ihr ERP-System angeschlossen werden.


Glycerin Glycerin ist eine ungiftige, essbare, süßliche Flüssigkeit. Sie wirkt ölig, ist dickflüssig und transparent. Sie ist als Nahrungsmittelzusatzstoff zugelassen (E 422) und wird auch als Tiernahrung in der Mast eingesetzt. Durch Mischen von Glycerin mit Wasser kann der Gefrierpunkt herab gesetzt werden (Gefrierpunkterniedrigung).

Trockeneis CO2 geht direkt von der festen in die gasförmige Phase über. Die Schmelzwärme beträgt 571,1 kJ/kg, die spezifische Wärmekapazität 0,8504 kJ/kgK und die Dichte üblicherweise 0,466 kg/l. Die Temperatur beträgt etwa -80°C. Bei gleicher Kühlleistung ist Wassereis - aufgrund der höheren Dichte - 40 % schwerer als Trockeneis, aber auch um 40 % kleiner als Trockeneis. Aus 1 kg Trockeneis werden 760 Liter CO2 . Zudem ist CO2 schwerer als Luft. Es muss also in gut belüfteten, größeren Räumen aufgetaut werden. Auch der Endkunde muss dies beachten.

Der Gefrierpunkt sinkt jeweils um 1,86 K, wenn man ein Mol Teilchen in 1 kg Wasser löst. Dieser Effekt ist unabhängig von der Art des gelösten Stoffs. Es können also auch Salze, Alkohol oder andere lösbare Stoffe eine Gefrierpunkterniedrigung von Wasser bewirken. Wird Wasser 20 % Glycerin zugesetzt, so verringert sich der Gefrierpunkt auf -4,8°C. Der Kühlakku hält diese Temperatur solange konstant, bis alles Eis geschmolzen ist. Die tiefste einstellbare Temperatur beträgt -46,5°C. Es ist allerdings zu beachten, dass Glycerin eine deutlich geringere Schmelzenthalpie aufweist. Der Kühlakku hat also eine niedrigere Temperatur, hält aber nicht so lange, wie ein reiner Wasser-Kühlakku.

Wann setzten Sie Kühlakkus mit Glycerin ein? Wenn Sie die gewünschte Innentemperatur im Paket verringern wollen. Wenn Sie gefrorene Ware versenden möchten.

Wann wird Trockeneis verwendet? Für den Versand von tiefgefrorenen Lebensmitteln. Als zusätzliches Kühlmedium neben anderen Kühlakkus bei sehr heißen Temperaturen. Bei wenig vorgekühlter Ware.

!

Bei der Handhabung von Trockeneis ist besondere Sorgfalt erforderlich. Es entstehen bei Kontakt mit der Haut nach einigen Sekunden Kälteverbrennungen. Spezielle Gefahrgutbestimmungen können beim Versand gelten.

Vorteile:

Nachteile:

Es lassen sich auch sehr niedrige Temperaturen einstellen.

+

-

Die Kühlakkus halten nicht so lange.

Es werden weniger Kühlakkus benötigt, um eine Temperatur aufrecht zu erhalten.

+

-

Am Kühlakku können Produkte leicht Gefrierschäden erleiden.

-

Teurer als reines Wasser.


Kontrolle der Kühlkette

Datenlogger Datenlogger zeichnen den Temperaturgang in der Verpackung über die gesamte Versanddauer auf. Bei Verwendung von mehreren Sensoren kann sowohl die Innen- als auch Außentemperatur an verschiedenen Messstellen gemessen werden. Die Datenlogger sollten kalibrierbar sein und +/-0,5°C anzeigen können. Idealerweise wird auch die relative Luftfeuchtigkeit gemessen. Achten Sie bei der Auswahl der Datenlogger darauf, dass sie die Norm EN 12830 erfüllen: "Temperaturregistriergeräte für den Transport, die Lagerung und die Verteilung von gekühlten, gefrorenen, tiefgefrorenen Lebensmitteln und Eiskrem - Prüfungen, Leistung, Gebrauchstauglichkeit".

-18.7

Als Versender von Lebensmitteln sind Sie für die Einhaltung der Kühlkette bis zum Endkunden verantwortlich. Aktuell gibt es noch keine gesetzlichen Verpflichtungen zur Verwendung von standardmäßigen Überwachungsmethoden.

O

C

Go

4

1

8

2

o

hours

o

5 C/ 41F

In jedem Fall sollten Sie die Kühlkette regelmäßig durch eigene Tests anhand von Datenloggern oder Zeit-Temperatur-Etiketten überprüfen.

Zeit-TemperaturEtiketten Zeit-Temperatur-Etiketten zur einmaligen Verwendung erlauben eine kostengünstige und einfache Kontrolle der Kühlkette. Die Etiketten werden direkt auf den temperatur-sensiblen Waren angebracht und zeigen eine Überschreitung der jeweils vorgeschriebenen Höchsttemperatur durch Verfärbung irreversibel an. Ihre Kunden sehen auf einen Blick, ob die Ware noch verwendbar ist.


Lizensierung von Versandverpackungen Seit 1. Januar 2009 müssen alle Verpackungen, die mit Ware befüllt sind und direkt an private Endverbraucher gehen, über ein duales Entsorgungssystem lizenziert sein. Die Pflicht der Lizenzierung liegt bei dem Händler, der die Verpackung erstmals mit Ware füllt und an einen Endverbraucher abgibt. Grundlage ist die 5. Novelle der Verpackungsverordnung (VerpackV), die eine Verringerung der Auswirkungen von Verpackungsabfällen auf die Umwelt zum Ziel hat. Erstinverkehrbringer von Verpackungen, die mit Ware befüllt sind, müssen die jährlich an Endverbraucher abgegebenen Verpackungen bei einem Anbieter des dualen Systems registrieren. Hierbei müssen die jährlichen Mengen der einzelnen Materialien dokumentiert werden. Die Pflicht zur Lizenzierung gilt nicht für Mehrwegverpackungen.

Geprüfte Vollständigkeitserklärung Bei Überschreitung bestimmter Freigrenzen oder auf Verlangen der Behörde muss eine - durch einen unabhängigen Sachverständigen - geprüfte Vollständigkeitserklärung einreicht werden. Die Vollständigkeitserklärung muss bis zum 1. Mai des Folgejahres abgegeben und bei der örtlich zuständigen Industrie- und Handelskammer für drei Jahre hinterlegt werden. Freigrenzen: 80 Tonnen Glas oder 50 Tonnen Papier, Pappe, Karton oder 30 Tonnen Kunststoffe, Weißblech, Aluminium oder Verbundmaterial

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme! Landpack GmbH, Dorfstraße 27a, 82178 Puchheim / info@landpack.de


Literaturverzeichnis 1 2 3 4 5 6

7 8 9

10 11 12

13

14

Syndy, „The State Of Online Grocery Retail In Europe”, Amsterdam, 2015. KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft / IFH Institut für Handelsforschung GmbH, „Food Online“, Hamburg, 2014. A.T. Kearney, „Online-Food-Retailing – Nischenmarkt mit Potenzial”, Düsseldorf, 2012. Ernst & Young, „Cross Channel - Revolution im Lebensmittelhandel”, Düsseldorf/Stuttgart, 2014. Thomas Lang, “Statusreport: Online Lebensmittel Schweiz”, 2016 unter http://blog.carpathia.ch/2016/01/07/statusreport-schweiz-online-lebensmittel/ (15.07.2016) IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., „airpop® - ein neuer Name für ein bewährtes Material“, Düsseldorf, 2014 unter http://www.kunststoffverpackungen.de/airpop____ein_neuer_name_fuer_ein_bewaehrtes_material_5410.html (15.07.2016) Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, „Rückbau, Recycling und Verwertung von WDVS“, Stuttgart, 2014. ECC-Köln, „Ich mach dann mal den Wocheneinkauf. Im Netz?” , Köln, 2015.

Landpack GmbH Landpack® mit Sitz in Puchheim, Nähe München, entwickelt und betreibt Produktionsanlagen zur Herstellung innovativer Isolierverpackungen auf Basis von Stroh. Dabei werden die Fasern möglichst in Reinform, energiearm und nach Methoden der Lebensmitteltechnik verarbeitet, ohne weitere Zusatzstoffe. Ziel ist es, den derzeit wenig gebrauchten Rohstoff Stroh neuen Anwendungen zuzuführen. Die Landbox® ist die erste ökologische Isolierverpackung auf Pflanzenbasis, die klimaneutral hergestellt wird und umweltfreundlich im Biomüll entsorgt werden kann. Von der Isolationsleistung entspricht sie einer Styroporbox. Landpack kontrolliert jeden Prozessschritt vom Getreideanbau über die Ernte bis hin zur Strohverarbeitung und sichert damit gleichbleibende Qualität.

Christian Weiser, Vanessa Zeller, Frank Reinicke, Bernhard Wagner, Stefan Majer, Armin Vetter, Daniela Thraen, “Integrated assessment of sustainable cereal straw potential and different straw-based energy applications in Germany.” 2013 Zeng, X. & Ma, Y., „Utilization of straw in biomass energy in China.” 2005. Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (ifeu), „Nachhaltig nutzbares Getreidestroh in Deutschland“, Heidelberg, 2008. Energie- und Umweltberatung (EuB), „Primärenergiebedarf bei der Herstellung von Dämmstoffen“, Oldenburg, unter http://www.umwelt-beratung.de/pdf/primaerenergiebedarf_herstellung_daemmstoffen.pdf (15.07.2016) BlueEconomy, Markus Haastert, Anne-Kathrin Kuhlemann, „Straw – the next eco-innovative pacesetter”, Berlin, 2015 unter http://www.blueeconomy.eu/blog/101-straw-next-eco-innovative-pacesetter/ (15.07.2016) EHI Retail Institute, „Versand- und Retourenmanagement im E-Commerce“, Köln, 2014.

© 2016 Landpack GmbH All rights reserved. Design und Foto - Elena Bondar Die enthaltenen Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nicht als Ersatz für eine detaillierte Beratung. Es besteht kein Anspruch auf sachliche Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität; insbesondere kann diese Publikation nicht den besonderen Umständen des Einzelfalls Rechnung tragen. Eine Verwendung liegt damit in der eigenen Verantwortung des Lesers. Jegliche Haftung seitens der Landpack GmbH wird ausgeschlossen.


Landpack GmbH Dorfstraße 27a 82178 Puchheim info@landpack.de www.landpack.de

1. Auflage


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.