Pandemie - Erkenntnisse aus der Vogelgrippe im praktischen Versuch

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Praktische Erkenntnisse aus der Pandemiebedrohung 2006 mit H5N1


Praktische Erkenntnisse aus der Pandemiebedrohung 2006 mit H5N1 (Vogelgrippe) •

Besonders gefährdete Objekte: Grossraumbüros, Firmen mit vielen Mitarbeitern (Finanzdienstleister, Versicherungen, Verwaltungen etc.)

Je mehr Mitarbeiter, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass einer davon Träger von Krankheitserreger ist.

Je enger und zentraler die Mitarbeiter miteinander in Kontakt kommen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung.


Mängel, die im praktischen Versuch zu Tage getreten sind: •

Konzepte, nach denen die Mitarbeiter bei Arbeitsbeginn in den Toiletten die Hände waschen / desinfizieren, funktionieren nur bei sehr wenig MA.

Desinfektion von Fussboden ist unnötig und teuer. Fussdesinfektionsmatten sind in einem Bürogebäude nicht praktikabel. (Abgeleitetes Konzept aus dem Tierseuchenfall – in der Praxis eines Bürogebäudes aber keine Keimverschleppung durch Kotspuren an den Füssen) Fussüberzüge aus Plastik erhöhen die Unfallgefahr.

Der Hausdienst / Reinigungsdienst ist sehr schnell überlastet und kann unmöglich dauernd alle sensitiven Flächen mit Handkontakt desinfizieren. 1 x am Tag alle Kontaktstellen zu desinfizieren ist ungenügend.

Aerosoldesinfektionen von ganzen Räumen ist nur mit speziellem Equipment möglich und wegen der Einwirkzeit auch nur für einzelne gezielte Objekte (Sitzungszimmer, kontaminierte Büros… )


Schutzmasken:

Chirurgenmasken schützen den Träger nur unzureichend. Sie verhindern lediglich das Verteilen von Tröpfchen beim Niessen. P2 / P3 Schutzmasken bieten aktiven Schutz vor erregerhaltigen Aerosolen, aber der Schutz ist nur in Kombination mit aerosoldichter Schutzbrille (Augen) gewährleistet.

Tragen von (P2/P3) Masken in der Öffentlichkeit / Arbeitsweg ist möglich. Während der Arbeit aber starke Behinderung durch Wärme / Nässe im Gesicht. Telefonieren stark erschwert. Akzeptanz des Maskentragens der MA während der Arbeit reduziert sich sehr schnell. Gemeinsames Mittagessen / Kantine entfällt. Ergo: Schutzmaskenpflicht vorallem während dem Arbeitsweg (insb. ÖV) sinnvoll.

Schutzmasken sind im Seuchenfall sehr schnell Mangelware. Es muss ggf. auf improvisierte Masken aus Stofftüchern zurückgegriffen werden, die mit Kochwäsche desinfiziert und wiederverwendet werden können. Schutzwirkung eines Stoffstreifens vor Mund und Mase = aequivalent Chirurgenmaske


Taugliche Konzepte: •

Einrichten von Hygieneschleusen im Eingangsbereich / Durchgangsbereich durch Aufstellen von leistungsfähigen Sensorspender mit alkoholischen Händedesinfektionsmitteln. GGF. ergänzt durch «Fiebermesssecurity» (Vollschutz) mit berührungslosen Thermoscannern zum Ausfiltern kranker oder krankheitsverdächtiger MA.

Crowd Desinfection: Ausweiten der notwendigen Desinfektionsarbeiten unter Einbezug der Belegschaft. Bereitstellen von getränkten Tüchern mit Desinfektionsmittel / Desinfektionsreiniger (ohne Alkohol wegen zu rascher Verdunstung) im Eingangsbereich. Jeder MA nimmt ein getränktes Vliestuch und reibt auf dem Weg zum Arbeitsplatz alle Kontaktstellen ab, die er berühren würde. (Türfallen, Liftknöpfe, Schlüssel, etc. ) Der (Büro) Arbeitsbereich wird vor Arbeitsantritt ebenfalls desinfiziert. Der Vorgang wird bei jedem Verlassen / Betreten des Gebäudes wiederholt.


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