SAUNA MAGAZIN Ausgabe März 2015

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Ausgabe M채rz 2015

Saunaknigge

zum Herausnehmen

nn Gesundheit

Die gesundheitlichen Vorteile der Sauna

nn Duft

der Ausgabe

Orange

nn Serie:

Aufgussarten

Der klassische Aufguss

nn Im

Interview: Dr. Gerhard Liebmann

Veranstalter der Sauna-Staatsmeisterschaft

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Liebe LeserInnen! Unzählige, angeregte Diskussionen in der Sauna treiben mein Team und mich immer wieder an, mit falschen Informationen und erdachten Saunaregeln aufzuräumen. In unserem Saunamagazin möchten wir Sie regelmäßig zu allen Fakten sowie gesundheitlichen Aspekten rund um das Saunieren informieren. Wir geben Ihnen Einblicke in die Herkunft, Geschichte und Traditionen der Schwitzkultur. Auch Saunasitten anderer Länder werden wir Ihnen näher bringen. Begleiten Sie uns außerdem auf eine Exkursion durch Österreichs reizvolle Thermenregionen. Schreiben Sie mir, ich freue mich auf Ihre Meinung und Anregung!

Manfred Gottschling manfred@saunamagazin.at IMPRESSUM Anschrift: saunamagazin.at Hochsteingasse 8010 Graz office@saunamagazin.at Chefredakteur David Reisner

Anzeigenleitung/Verkauf Manfred Gotschling 0676/3476197 Layout/Grafikdesign bacher.media Joachim Bacher 0664/75003315


INHALT Saunaarten im Fokus: Die finnische Sauna. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Duft der Ausgabe: Orange. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Gesundheitliche Vorteile eines Saunabesuchs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Der Veranstalter der Sauna-Staatsmeisterschaft im Interview. . . . . . . . . . . . . . 10 Serie Aufgussarten: Der klassische Aufguss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Zum Herausnehmen: Der Sauna Knigge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Sauna in fremden Ländern: Die Banja. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Wacheltechniken: Fahne mit großem Handtuch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Was ist ein Saunameister? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Sauna und Entspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Packliste für den Saunatag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

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Die finnische Sauna Die wohl bekannteste Sauna ist die finnische Sauna. Seit ungefähr 1000 Jahren saunieren die Finnen in Räumen aus Holz, beheizt auf 80 bis 100 °C.

Eine klassische finnische Sauna ist eine Holzhütte im Freien, nahe dem Wasser zum Abkühlen. Zumeist gibt es bis zu drei Bänke auf unterschiedlichen Höhen, beginnend bei 0,5 m bis hin zu 1,5 m. Je höher man sitzt, desto heißer ist es. So hat man auf der höchsten Stufe zum Beispiel 80°C bis 85 °C und auf der mittleren Stufe um die 65 °C, wobei auf der unteren Stufe gerade mal 45 °C Temperatur übrig bleibt. Der Innenraum der finnischen Sauna wird ständig mit frischer Luft versorgt, die sofort von den heißen Steinen des Ofens erwärmt wird wodurch eine Luftzirkulation entsteht. In der klassischen Finnsauna herrscht eine Temperatur von etwa 90 °C und eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit von etwa 10–30 Prozent. Der klassische finnische Saunagang benötigt viel Wasser, das gegenteilig zur weitläufigen Meinung reichlich auf die heißen Steine des Ofens verschüttet

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wird um heißen Wasserdampf zu erzeugen. Die Zugabe von ätherischen Ölen ist in der traditionellen Finnsauna allerdings eher verpönt – hier werden maximal einige Tropfen Teer dem Aufgusswasser beigemischt. Sauniert wird in der Regel nackt, eingewickelt in ein Handtuch. Im deutschsprachigen Raum haben sich gemischte Saunen durchgesetzt. Verbreitet ist eine Anschwitzzeit von bis zu 15 Minuten gefolgt von einer Lüftungsphase zur kurzen Sauerstoffaufnahme und einem darauffolgenden Aufguss von bis zu weiteren 15 Minuten. Nachdem die Luftfeuchtigkeit während des Aufgusses langsam gesteigert und durch den Saunameister permanent verwachelt wurde, ist der Körper nun stark erhitzt. Der Fieber ähnliche Zustand ist das Ziel eines Saunaganges. Die Haut kann nun perfekt schwitzen


und sich somit reinigen. Beim Saunaaufguss verlierten Sie zwischen 0,3 und 0,5 Liter Wasser und der Kreislauf wird ordentlich gepuscht. Es ist dringend zu empfehlen direkt nach dem Aufguss langsam abzukühlen! Wir raten gemächliches Spazieren an der frischen Luft oder auch kurzes Ruhen im Freien. Wenn sich der Organismus wieder annähernd normalisiert hat, kann man ein Bad im kalten Tauchbecken vornehmen und nun den Körper stark abkühlen. Jetzt unbedingt den Flüssigkeitshaushalt mit Wasser, verdünntem Fruchtsaft, Tee oder eventuell einem Bier wieder auffüllen, um den Körper mit Elektrolyten zu versorgen. Info: Bier ist eines der besten Elektrolyt Getränken – auch alkoholfreies Bier! Wir empfehlen zwischen den Saunagängen zu ruhen – nutzen Sie die angebotenen Liegen in den Ruheräumen.

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Duft der Ausgabe

Orange Das Aromaöl der Orange zählt zu den beliebtesten Ölen und hat hohen therapeutischen Wert. Gewonnen wird das Orangenöl aus der Schale der sogenannten Süßorange, die heutzutage in nunmehr allen subtropischen Gebieten der Erde angebaut wird.

Wirkungsweise auf den Körper Das Orangenöl wirkt bei innerlicher Anwendung beruhigend auf Magen und Darm, empfohlen wird dieses Heilöl bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen sowie bei Magen– oder Darmkrämpfen. Seit jeher wird die Heilkraft der Orange als Hausmittel gegen Verdauungsprobleme verwendet. Orangenöl ist ein beliebtes Hautpflegeprodukt. Bei äußerer Anwendung kann man es auch zur Straffung von schwachem Bindegewebe verwenden. Achtung: Orangenöl kann bei unverdünnter äußerlicher Anwendung zu Hautirritationen führen. Selbst bei Schwächezuständen oder körperlichen Schmerzen erzielt dieses Citrusöl positive Effekte.

Heilwirkung auf Seele und Geist Die Energie der Orange gleicht der Wärme der Sonne. Durch die Nutzung von Orangenöl erhellen Sie Ihre Stimmung mit wärmender Energie. Der weibliche Duft dieses Aromaöles bringt Licht in dunkle Stimmungslagen. Depressive

Menschen werden durch dieses Aroma heiterer – Orangenöl wirkt gegen Angst– und Engegefühle. Nutzen Sie die positiven Wirkungen der Orange. Sie werden feststellen, dass Sie sich unbeschwerter und besser fühlen werden. Jüngste Forschungen bestätigen, dass durch die Nutzung von Orangenaromen die Zirbeldrüse im Zwischenhirn zur Produktion von Melatonin stimuliert wird. Melatonin ist jenes Hormon, das den Tag-NachtRhythmus des menschlichen Körpers steuert.

Harmonie mit anderen Düften Das Orangenöl können Sie mit einer Vielzahl anderer Duftöle kombinieren. Wir empfehlen Mischungen mit Jasmin, Muskat, Vanille, Patschuli oder auch Zimt um eine weichen, süßen Note zu erreichen.

Sternzeichen und Elemente Die Orange wird dem Sonnenzeichen Löwe zugesprochen. In den Elementen zählt die Orange zur Luft sowie auch Energie des Wassers.

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Gesundes Schwitzen – gesundes Wohlbefinden

Gesundheitliche Vorteile eines Saunabesuchs Die gesundheitlich positive Wirkung der Sauna kann durch ihre breite Anerkennung einen festen Platz im Volksbewusstsein beanspruchen. Das genüssliche Schwitzen beruhigt den Geist und gleicht einer reinigenden Wiedergeburt. Doch ist dieses Gefühl nur der Ruhe und Konzentration auf sich selbst zu schulden? Spielen sich während einem Saunabesuch tatsächlich physiologisch positive Prozesse im eigenen Körper ab? Was bewirkt der wohlrichende Dampf mit unserem Körper und Geist wirklich? n Die Wirkung der Sauna ähnelt sehr stark medizinischen Praktiken. Impfstoffe werden meist aus deaktivierten Keimen und Viren hergestellt. Der Körper des Geimpften wird durch eine Art Notfallübung auf das tatsächliche Eintreffen der schädlichen Erreger vorbereitet. Ein ähnlicher Prozess vollzieht sich in der Sauna – nur ganz ohne die Furcht vor Injektionsnadeln. Die innere Körpertemperatur steigt auf zirka 39 Grad Celsius an und damit wird dem Körper ein mittleres Fieber suggeriert. Die Abwehrmechanismen reagieren auf dieses eigentlich lustvolle Schauspiel, als ob es sich um einen echten

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Brand handeln würde. Die entsprechenden Antikörper machen mobil und die Abwehrkräfte werden durch diese Truppenübung nachhaltig gestärkt. Ein Saunabesuch impft den Körper gegen Erkältungen.

Wärme reinigt Körper Großzügige Schweißabsonderung stellt eine weitere offensichtliche Wirkung der Sauna dar. Dieser augenscheinliche Prozess wird im eigenen Körper ebenfalls auf eine spezielle Art beantwortet. Der Körper versucht den Flüssigkeitsverlust auszugleichen indem er in viele Zellen Wasser pumpt. Dieses zusätzliche Wasser spült regelrecht Verunreinigungen aus den entsprechenden Körperteilen. Schlackenstoffe und Milchsäuren werden nach dieser säubernden Flut durch den Urin ausgeschieden. Vermehrte Flüssigkeitseinnahme zwischen den Saunagängen


kann diesen Prozess jedoch aufheben und so wird ein erfahrener Sauna-Meister immer darauf hinweisen, erst nach dem letzten Gang die ausgeschiedene Flüssigkeit wieder zuzuführen bzw. zu kompensieren.

Leichtigkeit nach Sauna? Der Gewichtsverlust nach einem Sau­ nabesuch bleibt trotz des anhaftenden Gefühls leider weiterhin ein Mythos. Wenn man direkt im Nassbereich eine Waage aufsucht, wird diese natürlich weniger weit ausschlagen, aber das ist nur dem vorhin beschriebenen Prozess der Entschlackung zuzuschreiben.

Das Muskelgewebe besteht zum Beispiel zu 75 Prozent aus Wasser und viel Wasser entweicht zusammen mit der unerwünschten Milchsäure aus diesem Gewebe. Sobald der Wasserhaushalt nach dem Saunagang wieder reguliert wurde verschwindet leider auch der spontane Gewichtsverlust. Doch führt nur ein entsprechendes Körperbewusstsein zu andauernder

Gewichtsreduktion. Ein weiterer psychologisch gesundheitlicher Effekt der Sauna kann genau dieses Bewusstsein positiv unterstützen.

Wohltat für Geist Sowohl das Gefühl der Reinigung als auch der Stärkung haben ihren Ursprung in der Psychologie. Aus diesem Grund darf man den seelischen Aspekt eines Saunabesuchs nicht unterschätzen. Wohlbefinden beginnt in vielen Fällen im Kopf und ein Sauna Besuch unterstützt auch diesen wesentlichen Teil der ganzheitlichen Gesundheit. Der wohlriechende Dampf des letzten Aufgusses umschmeichelt einen warm, wie die Berührung einer geliebten Person. Alle externen Stressfaktoren, wie das Smartphone, das Piepsen des E-Mail-Programms und der Terminkalender, werden spätestens in der Umkleide zurückgelassen. Man schließt Frieden mit sich selbst und mit dem eigenen Körper, denn in der Sauna zeigt sich der Mensch im wahrsten Sinne des Wortes ungeschminkt. Es gibt höchstwahrscheinlich keine bessere Umgebung, um über Gesundheit nachzudenken und ganzheitliche Gesundung zu erleben.

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nn Im

Interview: Dr. Gerhard Liebmann

Der Veranstalter der SaunaStaatsmeisterschaft im Gespräch In unserer Reihe „Saunamagazin im Gespräch“ freuen wir uns, Ihnen heute den Veranstalter der österreichischen Sauna-Staatsmeisterschaft vorstellen zu dürfen. Mag. Dr. Gerhard Liebmann ist Gründer und Veranstalter des Wettbewerbes und kürt jährlich den besten SaunameisterIn Österreichs im Rahmen eines zweitägigen Saunawettbewerbes.

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„Herr Dr. Liebmann, erzählen Sie uns bitte etwas über die wichtigsten Eckdaten zur Meisterschaft.“ Gerne! Die Sauna-Staatsmeisterschaft ist ein Wettbewerb für professionelle SaunameisterInnen, um den besten österreichischen SaunaaufgiesserIn zu ermitteln. Der Wettbewerb wird jedes Jahr im Oktober abgehalten und dauert zwei Tage. Mein Grundgedanke zur Steigerung der Saunakultur resultierte in dem Wettbewerb und dem damit verbundenen Medieninteresse. „Wer kann sich zu diesem Wettbewerb anmelden?“ Teilnehmen kann jeder ausgebildete SaunameisterIn der sich für die Staatsmeisterschaft bei den jeweiligen Landesmeisterschaften qualifiziert. In besonderen Fällen gibt es nach Bewerbung auch eine Wildcard-Teilnahme. „Wie läuft der Wettbewerb ab?“ Jeder der zwanzig qualifizierten TeilnehmerInnen tritt am ersten Tag zu einem selbstgewählten Aufguss an, der dann teilweise von einer Fachjury und einer Publikumsjury bewertet wird. Die besten zehn AufgiesserInnen haben dann die Möglichkeit, Ihr Können am zweiten Tag erneut unter Beweis stellen zu dürfen. Am zweiten Tag hat jeder TeilnehmerIn zwei Aufgüsse, die sogenannte Pflicht & Kür, vorzuführen um damit Punkte zu sammeln. Der Sauna­meisterIn mit der höchsten Punktezahl erhält den begehrten Titel „Österreichischer Sauna-StaatsmeisterIn“, der gleichzeitig

auch die Teilnahme an der Sauna-Weltmeisterschaft garantiert. „Was versteht man unter Pflicht/Kür?“ Beim sogenannten Pflichtaufguss sind bestimmte Kriterien wie Wassermenge, keine „Showeinlage“, ein Wachelhandtuch und maximal zwei Düfte vorgegeben. Beim Showaufguss hingegen haben die SaunameisterInnen freie Handhabe im Rahmen des Reglements und können unterschiedlichste Wachelhilfen, Verkleidungen, Wasser oder Eis sowie Musik zur Hilfe nehmen, um den Aufguss zu gestalten. „Wie läuft die Bewertung im Einzelnen ab? Wonach wird bewertet?“ Bewertet werden mehrere Kriterien wie das „Auftreten des Saunameisters“, die „Wacheltechniken“, die „Hitzesteigerung“, das „Duftempfinden“ und natürlich der „Wohlfühlfaktor“ während des Aufgusses. Die fachlich relevanten Aspekte werden von der Fachjury und der Wohlfühlfaktor wird von der Publikumsjury bewertet. Alle Jurymitglieder haben eine Bewertungsskala von 1 bis 10 nach der sie die Punkte frei vergeben. Alle Wertungen werden addiert und die Höchstwertung gewinnt am Ende des Tages. „Sie betreiben auch eine Internetseite mit Informationen zur österreichischen Sauna-Staatmeisterschaft?“ Ja natürlich! Unter der Adresse sauna-aufguss-staatsmeisterschaft. at finden Sie immer die aktuellsten Informationen zur österreichischen Sauna-Aufguss-Staatsmeisterschaft. 11


nn Aufgussarten

Der klassische Aufguss

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ach dem Vorschwitzen in der Sauna werden Türe und Fenster geöffnet und mit dem Wacheltuch frischer Sauerstoff hereingewachelt (gewedelt). Empfehlung: Türe und Fenster sollen mindestens 3 Minuten geöffnet bleiben, bis der Saunaraum spürbar abgekühlt ist! Nach ausreichender Lüftung werden nun Türe und Fenster wieder geschlossen und der Aufguss kann beginnen.

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n öffentlichen Saunabetrieben ist meistens das Aufgussmittel schon in das Aufgusswasser eingemischt – falls dies nicht der Fall ist füllen Sie den Löffel mit Wasser und geben einige Tropfen des Saunaöles hinzu. Die Aufgussmischung verteilen Sie nun langsam über die heißen Steine des Saunaofens, für den ersten Durchgang erweisen sich zwei Löffel als ausreichend. Lassen Sie nun in aller Ruhe den erzeugten Wasserdampf aufsteigen und sich in der gesamten Sauna verteilen. Beim ersten Wacheln drehen Sie das Handtuch langsam durch die Luft, um diese von oben nach unten zu verwirbeln.

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nschließend gießen Sie wieder Wasser auf die Saunasteine – beim zweiten Durchgang darf es gerne ein Löffel mehr sein, um das Hitzeempfinden der Saunagäste zu steigern. Auch hier warten Sie wieder bis sich der Wasserdampf in der Sauna verteilt hat und beginnen dann mit dem Wacheltuch zu wedeln.

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enn es die Saunagäste noch als angenehm empfinden, können Sie eine dritte Aufgussrunde ausführen und bei diesem Durchgang wieder eine Schöpfkelle mehr Wasser als zuvor auf den Ofen verteilen. Warten Sie danach einen kurzen Moment und schlagen danach das Handtuch einmal durch die Luft, um es dann in hartenSchlägen in Richtung jedes Saunierenden zu wacheln. Es entsteht ein scharfer, heißer Luftzug, der bei den meisten Saunagästen einen kurzen Gänsehautschauer erzeugt. Nach dem Aufguss verlassen Sie die Sauna um langsam an der frischen Luft abzukühlen. Je nach Belieben können Sie sich kalt abduschen bzw. ins Kaltwasserbecken springen.

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chten Sie bitte unbedingt auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme vor und nach dem Saunagang in Form von Wasser oder Säften, selbst ein Bier ist in diesem Falle empfehlenswert! Sie verlieren bei einem Saunagang je nach Dauer und Intensität ungefähr einen halben Liter Wasser – der Flüssigkeitshaushalt muss somit unbedingt aufgefüllt werden, andernfalls kann es zu Kreislaufproblemen kommen!


nn Special

zum Herausnehmen

Der Sauna Knigge Ein entspannter Saunabesuch steht bevor, doch wie verh채lt man sich richtig und was sollte man auf alle F채lle vermeiden beim Saunieren? Unser Saunaknigge wird Ihnen bei den wichtigsten Punkten helfen und Ihren Besuch in der Therme/Spa vor peinlichen Zurechtweisungen sch체tzen. Der Saunaknigge ist zum Herausnehmen geeignet und darf gerne im Saunabereich ausgeh채ngt werden.


SAUNAKNIGGE Hygiene

33 Vor dem Saunieren duschen 33 Das Handtuch unter den gesamten Körper legen, inklusive der Füße!

33 Nicht Schweiß schaben 33 Nach dem Saunabad abduschen 33 Vor der Nutzung der Kältebecken abduschen

33 Maniküre, Pediküre sowie Rasuren

und Haare färben gehören weder in die Sauna noch den Wellnessbereich!

Verhalten

33 Das Schweißhandtuch ist kein Wacheltuch!

33 Keine Badeschuhe in die Sauna mitbringen

33 Die Sauna ist keine

Wäschetrockenkammer

33 Peelings, Cremes und Öle sind in der Sauna verpönt

33 Kein Essen oder keine Getränke mit in die Saunakammer bringen

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Manieren

33 Keine anderen Saunagäste anstarren

33 Nicht zu laut sprechen 33 Höflichkeit ist in der Sauna oberstes Gebot

33 Liebe Deinen Nächsten, aber nicht in der Sauna

No Go´s

33 Alkoholaufgüsse sind immer verboten!

33 Keine Erinnerungsfotos in der Sauna

33 Kein Eintritt während des Aufgusses

33 Der Austritt ist jederzeit möglich. Die Sauna ist kein Platz für Helden!

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In unserer Saunaakademie bieten wir:

Ausbildung zum Saunawart zertifiziert nach ÖNORM

Wir bilden Sie zum qualifizierten Saunawart und Saunameister aus! art/-meister. In chen – als zertifizierter Saunaw Arbeiten wo andere Urlaub ma ss und Spa llne We r Hotels legt man gerade im den schönsten Thermen ode betreuen. zu t fek Fachpersonal um die Gäste per g in eine Bereich Wert auf qualifiziertes stie Ein Ihr hen Ihnen diese Türen offen. Durch unsere Ausbildung ste neue Karriere!

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Wir bieten auch Inhouse Seminare für Thermen und Hotels zu günstigen Konditionen! Nutzen Sie auch unsere interessanten Fortbildungskurse: Klangschalenaufguss

Duftkunde

Wenikritual

Entspannungsaufguss

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nn Die

russische Art, sich gesund zu schwitzen

Die Banja

Die Tradition des russischen Bades, auch Banja genannt, reicht weit zurück. Bei den klimatischen Verhältnissen in weiten Teilen Russlands ist es nicht verwunderlich, dass der Besuch der Banja dort eine wichtige Stellung im gesellschaftlichen Leben einnimmt. Die erste Erwähnung der Banja geht auf die Chroniken von Radzivill aus dem Jahre 945 n. Chr. zurück (grob zur gleichen Zeit wie die erste schriftliche Erwähnung aus Finnland). Obwohl der Ursprung der Sauna Finnland zugeschrieben wird, gibt es Theorien, welche die Herkunft des Wortes auf „beheizte Wärme-Gruben“ zurückführt. Diese Gruben, welche noch keine eigentliche Sauna darstellen, soll es schon früher in Asien gegeben haben und so würde der Weg zur Verbreitung in Finnland über Russland geführt haben. Unsere heutige Interpretation mit der beheizten Holzhütte als Sauna kommt aber unbestreitbar aus Finnland und in Russland hat sich die Banja sehr ähnlich zu einer ziemlich gleichen Zeit entwickelt.

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nn Die

Banja

Typische Aspekte der Banja Die russische Sauna besitzt einige Eigenarten an denen man Sie erkennen kann. Wie die finnische Sauna besteht zumindest der Innenraum, wenn auch nicht die ganze Sauna selbst, aus Holz. Die Farbe im Innenraum kann hier schon zwei typische Arten unterscheidbar machen. Die „schwarze Banja“ besitzt den Rauchabzug in der Decke, wodurch sich der Innenraum schwarz durch den Ruß färbt. Die „weiße Banja“ besitzt einen gewohnt externen Rauchabzug. Grundsätzlich wird die russische Sauna weniger aufgeheizt als ihr finnische Gegenstück. Die Temperatur beträgt 60 bis 80 °C, wobei auch Formen mit Temperaturen von bis zu 100 °C existieren. Es fühlt sich deshalb aber keinesfalls weniger warm darin an, denn die Luftfeuchtigkeit erreicht beinahe 100 Prozent. Die hohe Luftfeuchtigkeit verstärkt den Eindruck der Hitze. Der Aufguss hat eine ebenso große Bedeutung wie bei der finnischen Sauna, darüber hinaus werden verschiedene

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Zusätze dafür verwendet. Darunter können sogar alkoholische Getränke, wie Vodka oder Bier, fallen. Sehr typisch ist aber vor allem der Wenik-Aufguss, der ähnlich zum finnischen Gegenstück mit dem Wasser, worin die Birkenzweige getränkt werden, vorgenommen wird. Das sanfte Abschlagen mit ebendiesen Zweigen gehört auch zur russischen Sauna.

Typische Gepflogenheiten Der Besuch einer Banja folgt, ebenso wie bei anderen Sauna-Traditionen, einem bestimmten Ablauf. Vor dem Besuch sollte eine kleine Mahlzeit eingenommen werden. Das gründliche Reinigen vor dem Saunabad gehört auch in der Banja zu den guten Manieren. Ein typischer Saunabesuch besteht ebenso aus drei Gängen, wie wir es hier zu Lande gewohnt sind, wobei man sich zwischen dem Schwitzen möglichst stark abkühlt. Im Winter sind Schnee oder ein eiskalter Fluss sehr gut dafür geeignet. Notfalls kann auch kaltes Wasser sehr dienlich sein. Die Anwendung der Birkenzweige (Weniks)


erfolgt frühestens beim zweiten Saunagang. Es ist sehr wichtig, das Wasser für die Dampfbildung nur sehr langsam auf die Steine zu geben, da ansonsten zu kalter Dampf entsteht. Das völlige Entkleiden gehört in der Banja zur guten Sitte. Es gibt allerdings eine interessante Ausnahme von dieser Gepflogenheit: Es werden Filzhüte getragen, um den Kopf vor der großen Hitze zu schützen.

Unterschiede Vor allem der Zeitvertreib zwischen dem Schwitzen offenbart einige kulturelle Unterschiede zwischen einem Saunabesuch in Deutschland oder Österreich und einem Besuch nach russischer Art. In der Banja ist es beispielsweise durchaus üblich, zwischen den einzelnen Gängen Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Manchmal kann es sich dabei sogar um Alkohol handeln, was gemäß den lokalen Gepflogenheiten mehr als ungewöhnlich ist. Zudem wird die russische Banja oft als Ort für Geschäftsabsprachen genutzt. Eine weitere Praxis,

die bei einem erstmaligen Besuch etwas unorthodox erscheinen dürfte. Im Schwitzbereich ist lautes Sprechen zwar verpönt, aber gerade deshalb wird man die einen oder anderen Geschäftspartner nebeneinander antreffen. Bei der Sonderform der sehr heißen Banja werden bis zu 100 °C erreicht – dies übertrifft sogar die finnische Sauna und andere Formen wie z.B. das römische Bad und das türkische Hamam bei weitem. Bei dieser Sonderform ist der Aufguss mit Bier üblich, was einen angenehmen Brotgeruch im Saunaraum verbreitet. Allgemein kann man auch bei den Bräuchen der Banja einige Gemeinsamkeiten mit der finnischen Saunakultur erkennen. Dies lässt auf einen gemeinsamen Ursprung schließen. Trotzdem kann es ein besonderes Abenteuer sein, das Schwitzen einmal auf eine neue Art zu erleben. Das sollte sich kein Freund des gepflegten Saunierens entgehen lassen. Oft findet hier auch eine Wenikmassage statt. Hierbei werden die Gäste den Birkenzweigen abgeschlagen.

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nn Wacheltechniken

Die Fahne mit großem Handtuch In jeder Ausgabe des Saunamagzines werden wir Ihnen eine Wacheltechnik zum nachmachen vorstellen. Wir beginnen mit den Grundwacheltechniken die in jedem Repertoire eines Sauna-Aufgießers vorhanden sein sollten.

Schwierigkeitsgrad: leicht Luftbewegung bis zu 10,2 km/h Für diese Wacheltechnik empfehlen wir Ihnen ein Handtuch mit den Maßen 70x140cm, natürlich können geübtere Saunameister auch größere Handtücher wie z.B. 100x150cm verwenden. Sie benötigen ein Handtuch, welches Sie einmal zusammenlegen und dann die Wachelfigur mit dem doppelt gelegten Handtuch ausführen. Fassen Sie das Handtuch an den beiden Ecken der offenen Seite, straffen es und führen Sie dann Wachelbewegungen von Seite zu Seite aus. Beginnen Sie mit langsamen Zügen von links nach rechts und wieder zurück. Im Laufe der Bewegungen können Sie stetig die Geschwindigkeit erhöhen, um den Saunagästen mehr Luft zuzuwacheln. Achten Sie darauf, keinen Saunabesucher zu berühren und die Bewegungen jeweils in einem Zuge auszuführen. Sie können sich diese Handtuchtechnik auch auf unserer Website in einem Video ansehen. Möchten Sie mehrere Wacheltechniken erlernen, so können Sie sich bei den Wachelkursen unseres Partners, www.saunakurs.at, informieren und auch anmelden.


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nn Der

heimliche Held in der Sauna

Was ist ein Saunameister?

Wer kennt das nicht: Man besucht eine Sauna, schwitzt entspannt und möchte den Saunagang mit einem Aufguss krönen. Nur wer macht den Aufguss? Nicht selten bieten sich andere Saunagäste, an Wasser auf den Ofen zu gießen um die Temperatur ins Unerträgliche zu steigern, aber ist es auch das was wirklich gut tun wird? n Mittlerweile haben die großen Wellness- und Thermenbetriebe bereits qualifizierte Saunawarte und Saunameister beschäftigt, die geführte Aufgüsse anbieten, bei denen man sich von Anfang bis Ende wohlfühlt, ohne dass es einem dabei die Haut vom Fleische brennt. Qualifizierte Saunameister sind ausgebildet nach der sogenannten ÖNORM und haben eine Prüfung bestanden. Inhalte der Ausbildung sind unter anderem Duftkunde, Wackeltechniken sowie Hygienebestimmungen, um für jeden Saunagast den Aufguss angenehm und fachlich korrekt ausführen zu können.

vornehmen zu können. Es geht um etwas mehr als bloß die Temperatur in der Saunakammer ins Unerträgliche zu steigern! So sind gerade die Auswahl der richtigen Düfte, Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und auch das Wohlbefinden der Saunabesucher extrem wichtig für einen guten geführten Aufguss.

Ausbildungen zum Saunameister kann man beispielsweise bei saunakurs.at bestreiten, wenn man folgende Voraussetzungen erfüllt: 33Vollendung des 18ten Lebensjahres 33Abgeschlossener Erste Hilfe Kurs 33Affinität zur Sauna

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Die Ausbildung zum Saunawart und/ oder Saunameister ist wichtig, um einen fachgerechten Saunaaufguss

Wichtig ist es, die Temperatur beim Aufguss langsam und sanft zu steigern und das richtige Mischungsverhältnis zwischen Aufgussmittel und Wasser zu treffen. Die Saunagäste sollen den Duft riechen können, aber nicht mit „tränenden Augen“ nur noch auf das Ende


harrend gequält zu werden. Darüber hinaus muss ein Saunameister immer ein extra Wacheltuch verwenden und seinen eigenen Schweiß in ein gesondertes Schweißtuch wischen bevor er auf die Saunabesucher spritzt! Sehr interessant ist es für die Besucher der Sauna, wenn der Saunawart die Wirkungen der Düfte erklären kann, sowie alle auftretenden Fragen rund um das Wohlbefinden und das Wellnessangebot fachlich korrekt beantwortet und erklärt. Umso besser das Personal des Saunabereiches ausgebildet ist, desto wohler fühlen sich die Gäste. Dies führt zu einem positiven Erlebnis, wodurch natürlich der Betrieb selbst auch profitiert. Die Ausbildung zum Saunameister ist grundlegend in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert. Während sich die theoretischen Kursinhalte auf gesetzliche Normen, Ausgusstechniken und Duftkunde beschränken, behandelt der praktische Teil die tatsächliche Ausführung des Aufgusses wie die zu verwendende Menge an Wasser oder Eis, die Dauer des Aufgusses, effektive Wackeltechniken sowie Selbstdarstellung des Saunameisters. Im zirka 20-stündigen Ausbildungsprogramm erlangt man schon die fachliche Saunawart-Ausbildung, worauf dann Fortbildungskurse zum Saunameister und Themenkurse aufgebaut werden können. Der Kurs zum Saunameister kostet 399,- Euro und schließt mit der erfolgreich bestandenen Prüfung ab.

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Sauna und Entspannung In der Sauna entspannt man nicht nur durch die wohlige Wärme und die ätherischen Öle im Aufguss. Ein Saunabereich ist meist eine Kombination von verschiedenen Wellness-Angeboten. Ein Saunabereich ist also ein wahrer Tempel, in dem man wahre Entspannung erleben kann. n Im türkischen Hamam gehört es zum guten Ton, sich der entsprechenden Körperpflege zu widmen. So rasieren sich dort die Männer und die Frauen entfernen ebenfalls unerwünschte Behaarung. In der finnischen Sauna oder dem russischen Banja werden Birkenzweige für eine peitschende Massage verwendet.

Diese traditionellen Wellness-Methoden legen sehr anschaulich nahe, dass es rund um die Sauna viele Angebote gibt, die für das Wohlbefinden der Besucher sorgen sollen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich rund um die Sauna in Österreich eine Vielzahl an zusätzlichen Wellness-Angeboten eingefunden hat.

Lichttherapie Massagen

Kosmetik

Zusätzliche Muskelentspannung

Epilieren, Hautbehandlung und mehr

Solarium 24

Neben der Hautentspannung durch die Sauna auch ein Bräunungsangebot

zusätzliche Entspannung für Psyche und Haut

n Darüber hinaus gibt es verschiedene Verhaltensweisen, die durch die Tradition zwischen den Saunagängen eingehalten werden. Dazu können Fußbäder gehören oder verschiedene Arten der Abkühlung, die bis zu einem beherzten Sprung in den Schnee führen können. Die entsprechende Gestaltung der Ruhepause und die Tätigkeiten nach dem Saunagang sollten in Einklang mit der entspannenden Wirkung der Hitze stehen, und abgesehen davon kann man der Fantasie freien Lauf lassen.


Packliste Saunatag 2-3 Saunatücher Handtuch Badetuch Schweißtuch Bademantel Badeschuhe etwa 2 Liter Wasser Duschgel Haarshampoo Haarbürste Lesestoff Das

Diese Packliste gibt‘s auch als PDF zum Download und Ausdrucken: www.saunamagazin.at/packliste_saunatag.pdf

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Vorschau auf die nächste SAUNA MAGAZIN Ausgabe n

Aufgüsse im Fokus

Der Wenik Aufguss Alles zum Aufguss mit den Birkenzweigen

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Serie Saunaarten

Die russische Sauna Geschichte und Gepflogenheiten in der russischen Sauna

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Eine Region stellt sich vor

Die Saunaregion Tirol

Lernen sie die Saunabetriebe des wunderschönen Bundeslandes Tirol kennen

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Duft der Ausgabe

Erdbeere

Passend zum Frühling finden Sie in der nächsten Ausgabe wissenswertes zu diesem Saunaduft

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S h z

z a m S n! 0676/34 76 197 Wа rkßb b iʌ 

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