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Editorial

»In der Krise beweist sich der Charakter«

Ein Vierteljahrhundert inmitten von DoppelTStahlträgern, ratternden Kettenbaggern und lärmenden Presslufthämmern: Seit 25 Jahren ist das bauMAGAZIN nun feste Instanz der BauBerichterstattung. Was 1997 mit nur einem Fax, einem Telefon und einem Mac begann, gewährt zu Recht einen Blick zurück, der stolz macht: Mit seiner Fachpublikation für Baumaschinen, Baugeräte und Baufahrzeuge ist es dem Verlag gelungen, eines der führenden Fachmagazine im deutschsprachigen Raum zu etablieren. In unserem »Jubiläumsteil« ab Seite 23 lassen wir zu diesem feierlichen Anlass den Vorhang fallen und zeigen auf, was unser Team in über 25 Jahren erlebt, begleitet, aber eben auch verändert hat – wohlwissend, dass das inmitten krisengeplagter Zeiten nicht immer einfach ist.

ie vergangenen Wochen und Monate bieten eine Steilvorlage, um von einem zweischneidigen Schwert zu sprechen: Zum einen jongliert die Weltwirtschaft mit den Auswirkungen menschengemachter Krisen. Zum anderen zeigt sich, wie Altkanzler Helmut Schmidt einst feststellte, dass sich der Charakter gerade in der Krise zu beweisen hat. Die westliche Welt steht an der Seite tapferer Ukrainer, während die Säbel des Kremls weiter rasseln und noch immer ein Virus grassiert, das die Weltwirtschaft auf eine harte Probe stellt. Die Bauindustrie erlebt gewaltige Preissteigerungen und muss Materialengpässe sowie hohe Energiekosten erdulden. Und das in einer Zeit, in der das Bauen drängt. Lange aufgeschobene öffentliche Bauvorhaben und die Wohnraumnot lassen die Auf tragsbücher eigentlich aus allen Nähten platzen. Im Mai traf das Bündnis für bezahlbares Wohnen unter SPD-Bauministerin Klara Geywitz erstmals zusam men, was von Reinhard Quast, Präsident beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe, deutlich begrüßt wurde: »Die krisenerprobten Unternehmen haben die Ärmel hochgekrempelt, denn das Ziel von 400000 Wohnungen ist äußerst ehrgeizig.« Gleichzeitig weist Quast auf die Folgen des Ukraine-Krieges und die gestörten Lieferketten hin, die zunehmend die hiesige Baukonjunktur belasten: »Wir sehen schlimmere Engpässe bei vielen Baumaterialien als in der Hochphase der Pandemie.« Gefordert seien deshalb wetterfeste Reformen und durchgreifende Maßnahmen. Es brauche laut Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, darüber hinaus einen »Planungsund Genehmigungsbooster«, wohlwissend, dass dies im Kontext des Ukraine-Kriegs stünde. Trotz dessen lässt sich die Bauwirtschaft nicht beirren und bleibt einem altgedienten Mechanismus treu: »Krise erkennen, Krise bewältigen –und daran wachsen.« Und genau diesem Prinzip sind auch Joachim Plath und Markus Holl gefolgt, als sie das bauMAGAZIN 1997 inmitten einer von Baukrisen geplagten Zeit gegründet hatten. Die erste veröffentlichte Überschrift damals: »Das Bautief ist noch nicht überwunden«. Seither sind viele Krisen gekommen – aber keine ist geblieben. Auf unseren Jubiläumsseiten zeigen wir, was dieses Fachmagazin bis heute ausmacht und welche Köpfe hinter den 274 bisher erschienenen Ausgaben und den täglichen Online-Veröffentlichungen stecken. Gleichzeitig portraitieren wir mit Liebherr, Zeppelin – Caterpillar, HS-Schoch und

Die Bauwirtschaft bleibt einem Kölsch Unternehmen, die uns seit der ersten Stunde partnerschaftlich begleiten. In Interviews altgedientenMechanismus treu: beleuchten Geschäftsführung und Verlagsleitung »Krise erkennen, Krise bewältigen – und daran wachsen.« außerdem, was wir in mehr als 25Jahren erlebt und zuweilen überstanden haben. Sollten Sie Anregungen oder Wünsche zu dieser Ausgabe haben, schreiben Sie uns gern unter baumagazin@sbm-verlag.de. Wir freuen uns über jede Zuschrift. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Gesundheit, uns allen auch weiterhin Optimismus und eine interessante Lektüre. Dan Windhorst Chefredakteur

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