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IM BLICKPUNKT » Baustellen digital vor Diebstahl und Vandalismus schützen: Abus stellt smarte Lösungen wie die neue Plattform »cMap« sowie das Schloss »IoTect 9001« vor.
Wirkt wie ein gewöhnliches Vorhängeschloss: In Verbindung mit »cMap« stellt das »IoTect 9001« eine smarte Möglichkeit dar, um Baustellen zuverlässig zu schützen.
Digitale Sicherheitslösungen am Bau
[ ABUS ] Eine sichere Baustelle setzt weit mehr voraus als Absperrungen, Warnschilder oder das obligatorische Vorhängeschloss. Um einen Bereich zuverlässig vor Diebstahl, Vandalismus oder unbefugtem Betreten zu schützen, bedarf es eines umfassenden Konzepts, das sowohl die klassischen, mechanischen Sicherheitskomponenten als auch eine digitale Verwaltung berücksichtigt. Die Redaktion der bauSICHERHEIT hat sich in diesem Zusammenhang mit dem Sicherheitsexperten Abus auseinandergesetzt und erfahren, dass die Kombination aus physischer Sicherung und digitaler Steuerung mit cloudbasierten Sicherheitsplattformen wie »cMap« viele Vorteile mit sich bringt und die professionelle Überwachung sowie Sicherung einer jeden Baustelle möglich macht.
Nach wie vor stellen Diebstahl und Vandalismus ein großes Problem für Bauunternehmer dar. Gerade in Zeiten von steigenden Materialkosten und verzögerten Lieferketten kann beschädigtes Baumaterial oder gestohlenes Werkzeug weitreichende Folgen haben. Im schlimmsten Fall muss die Arbeit unterbrochen und eine kostspielige Bauverzögerung in Kauf genommen werden.
Notwendig sind deshalb präventive Maßnahmen, die im besten Fall nicht nur das unerlaubte Betreten der Baustelle dokumentieren, sondern das Eindringen und den Diebstahl aktiv verhindern. Mit seiner fast 100-jährigen Firmengeschichte ist Abus als Spezialist für professionelle Sicherheitslösungen weltweit bekannt. Groß gemacht hat das Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Wetter (Ruhr) die Ent-
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wicklung und Produktion von Vorhängeschlössern. Heute ist Abus sowohl in den Bereichen der mobilen und privaten Sicherheit als auch in der Objektsicherung tätig. Gegenüber der bauSICHERHEIT-Redaktion erklärt Dr. Reimer Hintzpeter, Business Development Manager Digital Solutions & Services bei Abus, dass der heutige Stand der Technik ein »umfassendes Weiterdenken« möglich macht: »Neuartige Lösungen wie cMap erlauben dem Anwender den Zugriff auf eine cloudbasierte Plattform, mit der sich alle Sicherheitskomponenten verwalten lassen. Das gesamte Rollen- und Rechtekonzept wird über ein Dashboard dargestellt – abrufbar per Desktop-Anwendung oder über das Smartphone mittels App.« Grundgedanke des Systems ist laut Abus, eine umfassende digitale Plattform zu schaffen, die sichere, aber eben auch effizientere Arbeitsabläufe auf der Baustelle möglich macht und ein gewöhnlich wirkendes Vorhängeschloss mit sorgfältiger Dokumentation, Echtzeit-Tracking oder digitaler Steuerung verschmilzt.
Die Kombination aus App und Schließmodul
Ein zentrales Element für »cMap« stellt das smarte Schließmodul 9001 »IoTect« dar (die bauSICHERHEIT berichtete darüber in der Ausgabe 12/21 ab Seite 60). Es wirkt auf den ersten Blick wie ein futuristisches Vorhängeschloss und beinhaltet neben dem Schlosskörper, in welchem auch die digitale Kontrolleinheit untergebracht ist, ein Sicherungselement, das es in diversen Formfaktoren (Kabel, Bügel, Kette) gibt. In Verbindung mit »cMap« lassen sich beispielsweise Zutrittsberechtigungen vergeben, Geo-Fencing festlegen, einzelne Zugriffe dokumentieren oder die auf der Baustelle befindlichen Fahrzeuge und Geräte tracken. »Damit geht Abus gegenüber Diebstahl- und Vandalismusdelikten klar in die Offensive: Der Anwender erhält ein umfassendes Sicherheits-Tool, das auf neuester Technologie basiert, gleichzeitig aber anwendernah und bedienfreundlich entwickelt wurde«, urteilt Reimer Hintzpeter gegenüber der Redaktion. Das Schloss »IoTect 9001« erlaubt darüber hinaus vielfältige Einsatzzwecke: Neben dem Tracking lassen sich auch Push-Nachrichten an die »cMap«-Plattform senden. Zudem lässt sich definieren, in welchem Arbeitsbereich einzelne Nutzer über Zutrittsberechtigungen verfügen, um das jeweilige Schloss zu öffnen oder für andere zu sperren. Gerade bei Lagereinrichtungen auf der Baustelle, in der Logistik oder zur Sicherung von Maschinen und Geräten ist der Einsatz derartiger Schließlösungen sinnvoll.
Als weiteren Vorteil nennt Reimer Hintzpeter, dass die Abus-Lösungen sowohl für Großunternehmen als auch Kleinbetriebe geeignet sind: »Gerade bei einer geringen Anzahl an Schlosssystemen lässt sich die gesamte administrative Steuerung der Schließmodule bequem per App abwickeln, da das System schlank, intuitiv und individuell nutzbar ist.« Neuartige Lösungen wie ›cMap‹ erlauben dem Anwender den Zugriff auf eine cloudbasierte Plattform, mit der sich alle Sicherheitskomponenten verwalten lassen.
Dr. Reimer Hintzpeter, Business Development Manager Digital Solutions & Services bei Abus
Nützliche Funktionen im Zusammenspiel
Zu den Kernfunktionen des Systems zählen die Ortung, also die Standortanzeige und Nachverfolgung von Routen, sowie das Geo-Fencing, wodurch eine geografische Begrenzung der Schlossnutzung möglich wird. Dazu gesellt sich außerdem das Festlegen von Zugriffsrechten und eine Alarmfunktion. Gleichwohl zeigt »cMap« alle Aktivitäten und Modi sowie den Akkustatus an. Der Datenaustausch gelingt mittels Bluetooth Low Energy sowie der von Abus entwickelten und patentierten »SmartX«-Technologie. Die genutzten IoT-Schlösser am Bau sind, ebenso wie die App, in eine Cloud-Lösung der »cMap«eingebettet.
DAS UNTERNEHMEN
Abus ist weltweit in der Entwicklung und Produktion von Sicherheitstechnologie tätig. Aktiv ist das Unternehmen hierbei in den Bereichen mobile Sicherheit, Haussicherheit sowie Objektsicherheit. Zur Abus Gruppe gehören die Unternehmen Abus August Bremicker Söhne KG am Gründungsstandort Wetter an der Ruhr, Abus Security Center GmbH & Co. KG in Affing bei Augsburg und Abus Pfaffenhain GmbH in Jahnsdorf bei Chemnitz. An den fünf deutschen Standorten sowie den rund 25 Niederlassungen in Europa, den USA, Lateinamerika und Asien beschäftigt das Unternehmen ca. 4 000 Mitarbeiter.
Gerade die Kombination aus der Sicherheitsplattform »cMap« und dem Basis-Schließmodul »IoTect 9001« ergibt eine professionelle Lösung, die unzähligen Aufgaben gewachsen ist.
Mittels »cMap« lassen sich Zugangsberechtigungen vergeben – so ist sichergestellt, dass nur befugtes Personal in bestimmte Bereiche gelassen wird.
Abus hat weitere Lösungen im Gepäck
Um den Kreis eines professionellen Sicherheitskonzepts zu schließen, setzt das Unternehmen neben »cMap« und dem Basis-Schließmodul »IoTect 9001« beispielsweise auch auf die digitale Aktenvernichtungstonne von AHE und Abus. In Zusammenarbeit mit dem Entsorger AHE, einer Beteiligungsgesellschaft der weltweit tätigen Remondis-Gruppe, ist diese smarte IoT-Lösung zur professionellen Aktenvernichtung und Smartphone-Recycling entstanden, mit der eine lückenlose Dokumentation bei der Entsorgung sensibler Daten ermöglicht werden soll.
Auch im Baubereich, gerade in den Planungs- und Architekturbüros, bei Anwälten oder der Unternehmensverwaltung, können derartige Lösung dazu beitragen, die eigenen Daten dauerhaft zu schützen. Hierfür werden Aktenvernichtungstonnen mit den »IoTect«Schließmodulen von Abus ausgerüstet. Gleichzeitig setzt sich Abus derzeit mit der Frage auseinander, in welchen Anwendungsbereichen die eigenen Lösungen ebenfalls zum Einsatz kommen könnten. Dazu zählen laut Unternehmen beispielsweise die Absicherung von stationären Lagercontainern, die Integration des Schließmoduls in Stadtmobiliar, etwa, um das Anschließen von Zweirädern zu ermöglichen, oder die Sicherung von Baustellenzubehör im Straßen- und Tiefbau, etwa, um Anbaugeräte für Bagger individuell zu sichern. Von Abus-Lösungen profitieren, so das Unternehmen weiter, könne darüber hinaus auch jeder Baustellenlieferant: Tracking und Warensicherung wären mithilfe von »IoTect« und »cMap« problemlos möglich. J
SERVICE
Warum sich der Einsatz von Sicherheitslösungen auf der Baustelle lohnt
Aufgrund der hohen Materialpreise und Lieferengpässe kann Diebstahl hohe Zusatzkosten verursachen sowie zu Bauverzögerungen oder gar Baustillstand führen, was ebenfalls mit hohen Zusatzkosten verbunden ist. Die hohe Fluktuation von Arbeitskräften setzt außerdem eine übersichtliche sowie zeitnahe Aktivierung sowie Deaktivierung von Zugriffsrechten voraus. Es sollte stets ersichtlich bleiben, wer gerade auf der Baustelle tätig ist, welche Zugangsberechtigungen aktiv sind und wer sich möglicherweise gerade in sensiblen Arbeitsbereichen aufhält, wo er eigentlich nichts zu suchen hat. Zudem sind wachsende Baustellengrößen sowie ein hohes Personalaufkommen ein großes Problem für die Sicherheit: Dies macht die automatische Dokumentation in der Sicherheit, die Zutrittskontrolle sowie eine dokumentierbare Schlüsselübergabe notwendig. Ein weiterer wichtiger Grund zur Nutzung von Sicherheitssystemen ist etwa auch die Wartezeit für Lieferanten, die sich gezielt verringern lässt: Der Lieferant kann unabhängig von Öffnungs- oder Arbeitszeiten das Material anliefern, wenn er Zugangsberechtigungen für die gewünschten Bereiche erhält. Eine 2-Faktor-Kontrolle für Wertgegenstände am Bau ermöglicht überdies einen automatischen Abgleich vorgegebener Zugriffsparameter.