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Verbandstag 2022 – live und in Farbe

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Rostockfahrt 2022

Rostockfahrt 2022

Anfang Mai kamen wieder die Delegierten der Musikvereine des Sächsischen Blasmusikverbandes zusammen. Nur diesmal nicht über virtuelle Räume, sondern ganz in Natura im Stadtpark Frankenberg. Bereits bei der musikalischen Begrüßung wurde sichtbar, mit welchen Schwierigkeiten die Musikvereine über die letzten zwei Jahre zu kämpfen hatten – keine oder wenige gemeinsame Proben, Wegfall von Veranstaltungen, Mitgliederschwund. Jedoch führte dies in nicht wenigen Fällen auch zu Kreativität und Flexibilität. Das große Orchester kann nicht spielen? Für die Stadtmusikdirektorin Frankenberg, Janice Stand, ist das kein Hindernis – dann gibt es eben Unterhaltung mit Kammermusik in der Festhalle oder Rhythmus pur durch das Nachwuchsorchester des Sinfonischen Blasorchesters Frankenberg/Sa. im Foyer.

The show must go on. Es verwundert nicht, dass das überflüssige Virus, dessen Namen hier nicht genannt werden soll, die Themen des weiteren Tages bestimmte. Iris Firmenich, Abgeordnete des Sächsischen Landtages, kennt die Probleme der Vereine. Nicht nur, dass sich die eigenen Reihen im Ensemble lichten. Sie hob es auch hervor, dass die Zurückgewinnung des Publikums ebenfalls kein Selbstläufer ist. Das gerade vor dem Hintergrund, dass die Aussichten im Herbst weiterhin mit Unsicherheiten behaftet sind. Förderprogramme haben das Gröbste am Laufen halten können. Neben Geld braucht es jedoch auch Zuversicht und Enthusiasmus, damit Veranstaltungsformate in neuer oder gewohnter Form wieder realisiert werden können, damit Musik wieder die Menschen zusammenführen kann. Im Landesfeuerwehrverband Sachsen ist die Situation nicht viel anders. Dessen Landesstabführer und Leiter des Referats Musik, Gerolf Junghans, führte ebenfalls aus, was die Vereine umtrieb: wie lässt sich das gemeinsame Musizieren fortsetzen, wie veranlasse ich die Musiker, sich selbst am Instrument fit zu halten. Die Digitalisierung erhielt Einzug nicht nur in die organisatorische Vereinsarbeit, sondern auch in die musikalische. Die machen nur kreative Ideen und Impulse möglich. Gegen den Trend der Vereinzelung wertschätzte Herr Junghans die Kooperation des Landesfeuerwehrverbandes mit dem Sächsischen Blasmusikverband. Lehrgänge öffnen sich für die Mitglieder beider Verbände, in den Verbandszeitschriften geben sich beide Verbände jeweils Raum, sich zu präsentieren. Darüber hinaus wird die Richtlinie „Musik in Bewegung“ erarbeitet und gestaltet. Eine noch engere Zusammenarbeit wünschte sich der Sächsische Musikrat, vertreten durch dessen Geschäftsführer, Herrn Torsten Tannenberg. Bietet doch der Musikrat eine Vielzahl an Angeboten – sei es die Unterstützung bei Fahrtkosten (50.000,00 € Fördersumme im kommenden Jahr), bei der Anschaffung von Instrumenten (450.000,00 € Fördersumme im Fonds) oder der finanziellen Unterstützung von Projekten zur Integration von Ukrainern in den Musikschulen. Dem Musikrat liegt die Förderung der Ehrenamtskultur am Herzen. Die Mitglieder des Sächsischen Blasmusikverbandes sind deshalb bei den Veranstaltungen gern gesehen. Im Präsidium des Blasmusikverbandes sowie dem Vorstand der Bläserjugend Sachsen ergaben sich weitreichende Änderungen. Gaston Saborowski gab seinen Platz als Vizepräsident nach vielen Jahren des einsatzreichen Engagements frei. Martin Gumpp, Ehrenpräsident des Sächsischen Blasmusikverbandes, dankte ihm für seinen Einsatz. Als eine der größten Leistungen von Gaston Saborowski ist wohl zu nennen, dass er die Digitalisierung der Lernstrecken der E-, D- und C-Lehrgänge des Verbandes während der Pandemie organisatorisch vorangetrieben hat. Die Lehrgänge konnten dadurch fortgesetzt werden – ob nun gerade Lockdown galt, oder nicht. In diesem Rahmen muss ich es einfach erwähnen: die Lerninhalte zu digitalisieren, das digitale Angebot mit Inhalt zu bereichern und die Kurse auch fern ab von den Teilnehmern am Bildschirm zu begleiten, obwohl man mit diesen viel lieber in direktem Kontakt zusammenarbeitet, haben die Verantwortlichen der Kurse maßgeblich und mit hohem Aufwand ermöglicht. Die Verantwortlichen sind dabei insbesondere Jenny Ketzel, Norman Grüneberg und Sarah Nehring. Es wurden weitere Personen verabschiedet, ohne die ich persönlich mir den Verband bisher nicht vorstellen kann: Kathrin Schütze und Patricia Schütze. Es scheint, als hätten sie wie nebenbei die musikalischen Lehrgänge des Verbandes, die Landesprobenlager oder die Kinder- und Nachwuchsorchestertreffen mitorganisiert. Nicht nur das – sie waren auch stets mit präsent und prägten durch ihre freundliche, lockere, einnehmende und verbindliche Art das Bild der Veranstaltungen. Robin Werner wurde ebenfalls verabschiedet. Seinen Einsatz als langjähriges Mitglied des Vorstandes der Bläserjugend Sachsen würdigte Jenny Ketzel. Wir werden seine aufgeschlossene, freundliche Art vermissen.

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Der Verband kann sich jedoch auch glücklich schätzen über die neuen Engagierten. In das Präsidium hinein gewählt wurden die neue

Gewähltes/r Präsidium und Vorstand SBMV/BJS: Norman Grüneberg, Sarah Nehring, Jenny Ketzel, Carina Löwe, Thomas Henkel, Susan Leithoff, Ulrike Jung, Johann Kohler, Martin Gumpp und Robin Kürschner (v.l.n.r.) Quelle: SBMV

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