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AUSLANDSAUFENTHALTE LETTLAND

DIE MOBILITÄTSBERATUNG DER IHK KÖLN UNTERSTÜTZT IM PROJEKT „BERUFSBILDUNG OHNE GRENZEN“ SEIT 2009 ERFOLGREICH UNTERNEHMEN UND DEREN AUSZUBILDENDE BEI DER PLANUNG, ORGANISATION UND UMSETZUNG VON AUSLANDS- AUFENTHALTEN.

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Es existieren viele Förderprogrammen, die es den Unternehmen ermöglichen, ihre Auszubildenden ohne finanziellen Mehraufwand ins Ausland zu entsenden. Das am häufigsten genutzte Förderprogramm ist das Programm Erasmus+, welches Auslandsaufenthalte in den Ländern der EU und noch weiteren Programmländern ermöglicht. Auch im letzten Jahr konnte die Mobilitätsberatung der IHK Köln trotz der sich häufig ändernden Einschränkungen innerhalb des Reiseverkehrs durch die Covid-19-Pandemie, erfolgreich Auslandsaufenthalte umsetzen. Dies war vor allem aufgrund des großen und zuverlässigen Partnernetzwerks im In und Ausland möglich, dieses Netzwerk wurde im letzten Jahr durch eine Kooperation mit der Education GmbH und der Deutsch-Baltischen Handelskammer (AHK) in Riga erweitert. Anita Feist und Jakob Wüstefeld, beides Auszubildende zur/zum Biologielaborant*in, Maximilian Felbick, angehender Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, und Emily Busch, Auszubildende zur Kauffrau für audiovisuelle Medien berichten hier über ihre Erfahrungen.

Wie bist Du zu der Idee eines Auslandsaufenthaltes gekommen?

Jakob: Ich wollte ursprünglich auf jeden Fall ein Auslandssemester machen. Um neue Kulturen zu erleben und mein Englisch zu verbessern. Vielleicht sogar eine neue Sprache ein wenig zu Erlernen. Dann habe ich aber statt einem Studium doch eine Ausbildung angefangen und dachte erst es geht nicht. Bis mir eine Arbeitskollegin von Erasmus+ erzählt hat.

Emily: In unserem Unternehmen wurde von Anfang an von der Möglichkeit eines Auslandspraktikums berichtet und ich war direkt sehr interessiert. Daher habe ich mich bei meinem Ausbilder und der Mobilitätsberatung der IHK Köln über die Möglichkeiten informiert und sofort entschieden diese Chance wahrzunehmen.

Was waren die ersten Schritte und wie ging es dann weiter?

Jakob: Als erstes habe ich in meinem Betrieb gefragt, ob jemand Erfahrung hat und weiß, wo man sich melden muss. Dann wurde ich zur Mobilitätsberatung der IHK Köln geleitet, im Anschluss an die Beratung dort habe ich englischsprachige Bewerbungsunterlagen erstellt, dann im weiteren Verlauf an die die AHK in Riga und die möglichen Partnerunternehmen weitergeleitet wurden.

Wo hast Du Dein Praktikum absolviert?

Jakob & Anita: In Riga, beim Lettischen Institut für Organische Synthese

Emily: Bei der Deutsch-Baltischen Handelskammer in Riga

Maximilian: Bei „SWH SETS“ einem IT-Unternehmen in Riga

Wie warst Du untergebracht?

Anita: In einem Appartementhaus für Studierende. In meinem Zimmer hatte ich ein eigenes Badezimmer und die Küche habe ich mir mit meinem Flur geteilt. Es kamen regelmäßig Reinigungskräfte, die sich um Küche und die Reinigung der Zimmer gekümmert haben. Außerdem hatten wir einen Gemeinschaftsraum mit Fernseher und Billardtisch und sogar einen Fitnessraum. So gab es sehr viele tolle Koch- und Gesellschaftsabende.

Welches waren die wichtigsten und spannendsten Unterschiede in der täglichen Arbeit dort im Gegensatz zum Arbeiten hier?

Anita: Ich bin Biologielaborantin und habe meine Ausbildung am Uniklinikum Köln gemacht, deswegen passte der Praktikumsort super zu meiner Arbeit. Am Uniklinikum kommen wir weniger mit „physikalischen“ Methoden in Berührung. In Riga konnte ich an Proteinkristallographie und der Auswertung in einem Synchrotron mitwirken. Dabei untersucht man die Proteinstruktur mit speziellen Röntgenstrahlen. Das war super interessant! Auch konnte ich andere Methoden lernen, die Teil meines Arbeitsfeldes sind, welche ich in meinem Ausbildungsbetrieb nur in der Theorie und praktisch nicht erlernen konnte. Vom „Wie“ man dort gearbeitet hat, war es ansonsten sehr ähnlich. Ich denke das kommt auch daher, dass man in der Forschung stark international vernetzt ist.

Jakob: Da ich in hier in einem Pharmazieunternehmen der Wirtschaft arbeite liegt der Fokus immer auf dem wirtschaftlichen Gewinn. Die Arbeit in Riga war sehr forschungsorientiert und es wird eher nach dem „trial and error“ Prinzip gearbeitet.

Inwiefern wirkt sich der Aufenthalt auf Deine Arbeit/ Ausbildung aber auch auf Dich persönlich heute aus?

Anita: Ich kam danach tatsächlich mit so viel mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zurück. Dadurch, dass ich während meines Aufenthalts für eine Weile krank gewesen bin, waren manche Tage überhaupt nicht leicht für mich. Aber meine Betreuer vor Ort und Mitbewohner waren immer super hilfsbereit. Nachdem ich das überstanden hatte, ohne meine Familie und noch dazu im Ausland, hat mir das das Gefühl gegeben, dass man nirgends allein ist und alles schaffen kann! Wenn man sich getraut hat, hat man so viele andere Erasmus und Erasmus + Studenten kennen gelernt und so viele Ausflüge gemacht. Einfach super!

In meinem Arbeitsalltag wird in Deutschland bereits viel Englisch gesprochen, aber das ich dort keine andere Wahl hatte, hat mein Englisch sich sehr verbessert! Das gibt mir jetzt mehr Sicherheit im Umgang mit der Sprache. Auch im Bewerbungsgespräch für meine derzeitige Stelle hat es einen großen Einfluss gehabt, dass ich im Ausland gearbeitet habe, konnte ich später erfahren. Dadurch wusste mein Gruppenleiter, dass ich mit dem internationalen Umfeld in seiner Gruppe und mit Englisch als Umgangssprache sehr gut zurechtkomme.

Inwiefern hat die Covid-19 Pandemie Deinen Aufenthalt beeinflusst?

Emily: Zunächst hat es sich deutlich „normaler“ als in Deutschland angefühlt, da es fast keine Beschränkungen gab und auch kaum Masken getragen wurden. Dann ist die Inzidenz aber rasant gestiegen und Lettland musste einen Lockdown verhängen. Daher bin ich eine Woche früher als geplant abgereist, konnte das Praktikum aber von Deutschland aus beenden.

Warum würdest Du anderen Azubis ebenfalls raten einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren?

Anita: Mach es einfach für dich selbst! Man kommt so viel erwachsener, erfahrener und selbstbewusster zurück! Du merkst, egal wie schwer es ist, dass du jede Hürde geschafft hast, dabei so viel Spaß hattest und eine Menge netter Leute kennen gelernt hast. Die Angst vor dem Unbekannten zu überwinden und dafür so viele schöne Erinnerungen und wertvolle Erfahrungen zu machen…diese Erfahrung ist für mich die wichtigste, die ich bisher gemacht habe.

Jakob: Weil es eine gute Möglichkeit ist ein anderes Land und die jeweilige Kultur auf eine andere Art und Weise kennenzulernen. Natürlich werden auch die typischen „Touriorte“ abgeklappert, aber durch die Arbeit fühlt man sich integriert und hat auch die Chance Einheimische gut kennenzulernen.

Emily: Man sollte jede Möglichkeit im Ausland zu arbeiten nutzen, da es sehr bereichernd ist, für einige Zeit aus dem eigenen Arbeitsalltag herauszukommen und Einblicke in andere Strukturen zu bekommen. In jedem Land herrscht eine andere Mentalität und Arbeitseinstellung, daher ist es toll, diese für eine kurze Zeit mitzuerleben. Außerdem muss man nur sehr wenig selbst organisieren und finanzieren, da die IHK Köln und deren Partner hier und im Aufnahmeland eine große Unterstützung sind und die Erasmus+ Förderung alle zusätzlichen Kosten auffängt.

Sie wünschen weitere Informationen? Marie Hoffman von der Mobilitätsberatung freut sich über Ihre Kontaktaufnahme.

Tel.: +49 221 1640 6832 marie.hoffmann@koeln.ihk.de

iwww.ihk-koeln.de/ Mobilitaetsberatung.AxCMS

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