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DAS GESPENST VON CANTERVILLE

Wenn Sie Ein

Da erwachen in Virginia Interesse für die Geschichte des alten Sir Simon und Mitleid für ihn. Nach dem Tod ihrer Mutter kennt sie das Gefühl von Einsamkeit und Trauer gut. Virginia und Sir Simon freunden sich an und kommen einem dunk len Geheimnis der Vergangenheit allmählich auf die Schliche. Kann man noch einmal mit Verstorbenen in Kontakt treten oder sogar die Geschichte nachträglich verändern?

Kind zu sein ist oft nicht einfach, vor allem nicht, wenn man umziehen muss. Genau das denken sich Virginia und ihre beiden Brüder Idaho und Washington. Aus der großen Stadt sind sie nach dem Tod der Mutter zusammen mit ihrem Vater in eine schottische Grafschaft gezogen, um ein altes Schloss zu beziehen und dabei ein neues Leben zu beginnen. Dass ein a ltes Gespenst, das auf den Namen Sir Simon hört, beim Kauf inklusive war, ist kein Trost. Alles ist fremd und traurig. Selbst das Wetter ist bescheiden britisch­regnerisch, in vielen Ecken ist das Schloss unheimlich und zum Frühstück werden Tee, fettige Würstchen und Haferschleim statt Cornflakes serviert. Warum mussten wir nur umziehen? Man hat es wirklich nicht leicht!

In der ersten Nacht taucht pünktlich um Mitternacht das Schlossgespenst Sir Simon auf. Seit über 400 Jahren spukt und trauert er auf Canterville um seine geliebte Frau Lady Eleanore, die in einer schaurigen Nacht unter nie ganz geklärten Umständen ums Leben kam. Seit über 400 Jahren kann Sir Simon deshalb nicht mehr schlafen, niemand traut sich mehr so recht in seine Nähe oder ist vor ihm gar zu Tode erschreckt. Oft gefangen in eigenen Ketten und in Einsamkeit, freut er sich nun umso mehr über neue Mitbewohner. Vor deren Ankunft hat er extra für sie seine Ketten geölt und den Blutfleck in der Lobby aufgefrischt. Doch was Sir Simon auch an Spuk präsentiert, es gelingt ihm nicht, diese Familie zu erschrecken. Im Gegenteil: Sie beschweren sich wegen nächtlicher Ruhestörung und stellen gemeine Fallen auf. Und überhaupt halten diese modernen Menschen Sir Simon für einen Aberglauben. Man lebt im Hier und Jetzt. Wen interessieren jahrhundertealte Gespenstergeschichten und die Toten der Vergangenheit? Das ist ignorant, Gespenster­Mobbing und Ghosting von der ganz fiesen Sorte, denkt sich Simon. Gespenst zu sein ist oft nicht einfach!

Oscar Wildes Märchenerzählung „Das Gespenst von Canterville“ über das verhinderte Gespenst und die furchtlose Moderne erfreut sich seit 1887 größter Beliebtheit. Markus Bothe ist Spezialist für die Adaption großer literarischer Stoffe für das Kinder­ und Jugendtheater. 2010 wurde er mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Regie Kinder­ und Jugendtheater“ ausgezeichnet. Seine Inszenierung „Medea“ ist seit 2020 im Repertoire des Schauspiel Leipzig.

NACH DER MÄRCHENERZÄHLUNG

VON OSCAR WILDE

FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON

MARKUS BOTHE

REGIE MARKUS BOTHE

BÜHNE ....................................... ALEXANDRE

CORAZZOLA

KOSTÜM E .................................... SABINE

DRAMATURGIE

PREMIERE 26 . 11.

GRO ß E BÜHNE

PREISKATEGORIE D

ZU AUSGEWÄHLTEN

VORSTELLUNGEN:

LIVE-AUDIODESKRIPTION

BLICKENSTORFER

BENJAMIN GRO ß E

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